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Lautsprecher Nubert nuVero 170 – Klang-Gigant

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Ein Solitär der Superlative: Mit der mannshohen nuVero 170 präsentiert der Boxenbauer Nubert den größten Schallwandler der Firmengeschichte und zugleich seinen ersten Vier-Wege-Lautsprecher. Die Schwaben schwärmen von „der besten Nubert-Box, die es je gab“ und schieben den Ton-Turm deshalb an die Spitze ihrer Top-Serie nuVero. Diese Mehrfachsprengung der Maßstäbe hat uns neugierig gemacht, wir haben die Nubert nuVero 170 deshalb zum Test gebeten – eine schwerwiegende Entscheidung mit fatalen Folgen.

Die Nubert nuVero 170 ist das Flaggschiff des schwäbischen Boxenspezialisten – und fordert ihrem Volumen entsprechend Platz im Raum.

Dieser Trumm ist eine echte Herausforderung, das redet auch Nubert nicht klein: Die nuVero 170 besitzt mit den Maßen 170 mal 34 mal 46 Zentimeter nicht nur eine überaus imposante Statur, sondern garantiert mit einem Gewicht von sage und schreibe 71 Kilogramm auch eine eindrucksvolle Erfahrung ihrer Schwere. Dieses exklusive Erlebnis ereilt uns beim Hochwuchten der Boxen in unsere Redaktion. Der Testraum liegt im ersten Stock, das Treppenhaus ist eng, und spätestens beim zweiten Gang – es ist ja ein Lautsprecher-Paar – gewinnt mit jeder Treppenstufe das Mono-Zeitalter und die Wiedergabe über eine Box für uns an Attraktivität. Die Nubert nuVero 170 ist also eine echte Team-Box: Man schleppt sie mit einem kräftigen Kumpel in den Hörraum, und dort man packt sie auch zu zweit aus. Dieser Lautsprecher erweist sich damit schon lange vor seiner ersten Schallabstrahlung als ein besonderes Erlebnis, und das ist die Nubert nuVero 170 auch im enthüllten Zustand: Einen Basslautsprecher auf Augenhöhe sieht man nicht alle Tage – und damit beginnt erst der Reigen der Ungewöhnlichkeiten.

Auf Augenhöhe: Das oberste Chassis ist ein Tieftöner. Drei dieser 22-Zentimeter-Woofer lassen beim Bass keine Wünsche offen. Sie spielen bis 160 Hertz, für ihre optimal vertikale Abstrahlung sorgen Schallführungen ober- wie unterhalb der Chassis.

Herausragende Erscheinung

Ein Paar Nubert nuVero 170 im Raum verändert komplett das Ambiente – das muss einem klar sein. Dieser Lautsprecher ist nicht für kleine Butzen gedacht, sondern für große Flächen gemacht. In unserem Hörraum mit rund 40 Quadratmetern wirkt die Box stimmig, das bewirkt allerdings auch das Design. Trotz ihres Volumens und ihrer Massivität erscheint die Nubert nuVero 170 nicht massig. Das liegt zum einen an der Geometrie, das Gehäuse ist mit einem Höhe-Breite-Verhältnis von 6:1 eigentlich eine schlanke Klangsäule. Zum anderen sorgt die geschwungene, aufgesetzte Front dafür, dass die Box nicht plump wirkt. Dieses sogenannte Klangsegel ist das Kennzeichen der gesamten NuVero-Serie. Die Schallwand ist etwas breiter als der Korpus, die Ausdehnung, die Wölbung und die seitliche Abrundung sollen die Schallabstrahlung optimieren und den Einfluss der Kantendispersion minimieren, also die Brechungen des Schalls, der sich an den Begrenzungen der Front ausbreitet. Mit der speziellen Lackierung sorgt das Segel außerdem dafür, dass der MDF-Korpus der Box kaum auffällt: Die Stirnseite ist in einer glänzenden Metallic-Lackierung gehalten, die Wangen und die Rückseite sind hingegen mit mattem Nextel-Lack versehen, sie treten dadurch optisch in den Hintergrund. Dieser Nextel-Überzug hat eine ganz eigene haptische Qualität: Er ist leicht rau und textilartig, fast ein wenig samtig. Die Front hingegen fühlt sich genauso spiegelglatt an, wie sie aussieht. Wo wir gerade bei dieser optisch-haptischen Inspektion sind: Die Nubert nuVero 170 ist ausgezeichnet verarbeitet. Die Speaker sind akkurat eingelassen, die Lackierungen sind sauber ausgeführt, die Front ist perfekt poliert. Unser Modell glänzt in Goldbraun, das Klangsegel wirkt, als wären feinste Edelmetallkörnchen in den Lack eingelassen worden. Alternativ ist die Box in Diamantschwarz oder Kristallweiß zu haben, und wer es ganz edel möchte, greift zur Exclusiv-Edition: Hier ist die Metallic-Lackierung in Gold oder Silber gehalten und der Korpus mit einem handvernähten Kunstleder bezogen. In dieser Sonderausführung hatten wir ja vor einigen Wochen schon die Nubert nuVero 60 exclusiv im Test, die Verarbeitungsqualität dieses Lack- und Leder-Lautsprechers hat uns schwer beeindruckt!

Das Klangsegel der nuVero 170 ragt über den Korpus der Box hinaus. Die sanfte Wölbung und die abgerundeten Kanten der Front tragen dazu bei, die klanglich nachteilige Kantendispersion zu minimieren.

Chassis-Phalanx für Vier-Wege-Wandlung

Zurück zur 170er-Version: Neben der bloßen Erscheinung der Riesenbox zieht sie die Blicke durch die Vielzahl ihrer Chassis auf sich. Acht Schallwandler verrichten in nahezu perfekt symmetrischer Anordnung ihre Arbeit auf der Front. Damit sind wir bei der Frage, warum Nubert nach der anno 2015 eingeführten nuVero140, die schon stattliche 1,40 Meter misst, die mit sieben Chassis als 3,5-Wege-Box arbeitet und von ihren Schöpfern schon als „ultimativ“ gepriesen wird, nun ein noch größeres Modell auf den Markt bringt. Die Schwaben haben offensichtlich das Potenzial gesehen, die Top-Serie des Hauses noch weiterzuentwickeln – und so ist die Nubert nuVero 170 der voluminöseste Schallwandler des Hauses (abgesehen von der telefonzellengroßen Nubert Gigante, die um die Jahrtausendwende in wenigen Exemplaren produziert wurde), vor allem aber ist sie der erste Vier-Wege-Lautsprecher der Firmengeschichte. Das weite Frequenzspektrum der Box, das von abgründigen 23 Hertz bis hin zu hohen 25 Kilohertz reicht, wird also in vier Bereiche aufgeteilt. Gleich drei neuentwickelte 220-Millimeter-Tieftöner sorgen für ein fettes Bassfundament, für die tieferen Mitten kommen zwei 150-Millimeter-Treiber zum Zuge.

Der Hochmitteltöner hat einen seitlichen Versatz, außergewöhnlich ist auch seine Ausführung als Flachmembran mit kleiner Membranfläche, sie ist als Sandwich mit Wabenstruktur aufgebaut.

Um die höheren Mitten kümmern sich zwei ganz spezielle Chassis: Sie besitzen jeweils eine Flachmembran, also eine plane Oberfläche, diese Membran ist mit einem Durchmesser von gerade mal 52 Millimeter zudem ungewöhnlich klein – und sie ist nicht mittig positioniert, sondern exzentrisch. Dieser optisch etwas irritierende Versatz sorgt für unterschiedliche Laufzeiten der Schallwellen entlang der Front, das reduziert akustisch schädliche Schallreflexionen an den Kanten – ein Phänomen, dass gerade ab den gehobenen Frequenzen auftritt. Deshalb sitzt auch der 26-Millimeter-Kalotten-Tweeter, der für die Höhen zuständig ist, nicht mittig. Warum aber betreibt Nubert bei der nuVero 170 die Vierteilung des Frequenzspektrums? Die Schwaben führen mehrere Vorteile an: Jedes Chassis arbeite nun in seinem optimalen Wirkbereich, das vermeide klangschädigende Partialschwingungen, also verschiedene Teilschwingungen auf einzelnen Flächenstücken der Membran. Darüber hinaus würden Bündelungseffekte minimiert, der Schall breite sich also gleichmäßiger im Raum aus. Dadurch werde das Klangbild etwas freier und sei nicht nur im eng begrenzten „Sweet Spot“, dem besten Hörplatz, optimal, sondern auch im Umfeld.

Auch der Hochtöner ist exzentrisch platziert, diese Asymmetrie dient der Vermeidung von klangschädlichen Kantenreflexionen.

Klangwahl mit Schalter und Stopfen

Acht Speaker, vier Wege – ist damit klanglich alles gesagt? Nein, denn mithilfe der Rückseite der Nubert nuVero 170 haben wir als Hörer auch noch ein Wörtchen beim Sound mitzureden. Am oberen und unteren Ende der Box finden wir je einen Bassreflexkanal, über diese Ports wird die Tieftonabstimmung der Box vorgenommen. Die Abstimmung lässt sich verändern, indem man die Öffnungen verschließt, Nubert liefert dazu auch gleich vier Schaumstoff-Stopfen, die eine zweistufige Veränderung erlauben: Mit jedem Stopfen wird der Bass dezenter. Das ist empfehlenswert, wenn die Boxen wandnah aufgestellt werden und dadurch der Tiefton zu stark betont ist. Eine breitbandigere Klanganpassung an die örtlichen Gegebenheiten oder den eigenen Geschmack bieten uns drei Schalter, die in das ebenfalls rückseitige Anschlussterminal integriert sind. Diese Wippen erlauben uns neben der Veränderung der Bässe auch eine Einflussnahme auf die Höhen und Mitten. Wenn alle Wippschalter in der „Neutral“-Stellung sind, spielt die Nubert nuVero 170 mit ihrer Originalabstimmung. Für die Höhen gibt es mit „Sanft“ und „Brillant“ zwei Optionen, die Mitten bieten mit „Dezent“ eine weitere Veränderungsmöglichkeit. So lassen sich ungünstige Hörwinkel kompensieren, klanghelle Räume ausgleichen oder ein insgesamt wärmeres Klangbild kreieren. Die Tiefton-Veränderung hingegen setzt den zusätzlichen Einsatz einer externen aktiven Frequenzweiche voraus, weil mit der Betätigung des Bass-Schalters die bordeigene Weiche der Nubert nuVero 170 übergangen wird. Das ermöglicht den teilaktiven Betrieb der Box, mit dem das Bass-Management noch effektiver betrieben werden kann.

Die Nubert nuVero 170 bietet ein Spezial-Terminal mit integrierter Klangregelung: Die drei Schalter verändern die Höhen sowie Mitten und deaktivieren für den Bass die Frequenzweiche; die vier Lautsprecherklemmen ermöglichen Bi-Amping oder Bi-Wiring, darüber hinaus ist auch ein Teilaktiv-Betrieb möglich: Der Bass wird dann über eine externe, aktive Frequenzweiche angesteuert.

Aufstellung und Anpassung

Wir haben es eingangs schon gesagt: Diese Box erfordert Teamwork. Nachdem die Stahltraversen und die höhenverstellbaren Vollmetallfüße angeschraubt sind, richtet man die Lautsprecher bitte zu zweit auf und richtet sie auch gemeinsam aus. Für die Aufstellung sollte man den entsprechenden Raum haben, denn den fordert die Box. Wir müssen ein bisschen Umräumen, um eine geeignete Geometrie zu erreichen, die Boxen stehen schließlich 2,80 Meter voneinander entfernt, der Abstand zum Hörsofa beträgt sogar über drei Meter. Mit einer guten Einwinklung erreichen wir ein stabiles Klangbild – und haben nun schon einen ersten Eindruck, was für ein Ausnahme-Schallwandler hier aufspielt. Das Ausprobieren der Klangschalter, also die Veränderung der Höhen und Mitten, bringt uns keine zusätzlichen Meriten, auch die Stopfen für die Bassreflexrohre nehmen wir bald wieder heraus. Den tollen Tiefton der Nubert nuVero 170 wollen wir nicht limitieren, und wir müssen es auch nicht, weil wir die Box mit gutem Abstand zu den Wänden aufstellen können. So wird durch den Raum nichts unangenehm angefettet oder überzeichnet. Nubert liefert lobenswerterweise ein Paar Lautsprecherkabel mit, so kann man im Falle eines Falles gleich mit der Lieferung der Boxen zuhause loslegen und später den Klang mit einem Kabel der eigenen Wahl verfeinern. Die Kabel finden in erstklassigen Klemmen Kontakt, hier setzt Nubert auf eine besondere Lösung: Die Klemmenstifte besitzen nicht, wie üblich, eine runde Bohrung, durch die das blanke Lautsprecherkabel geführt wird, sondern einen durchgängigen Schlitz. Die Überwurfmutter klemmt das Kabel deshalb auch nicht mit einer Kontaktscheibe fest, sondern mit einem quaderförmigen Metallstempel, er wird durch das Festziehen der Mutter in den Klemmenschlitz eingeschraubt. Hierbei lässt sich der Kopf der Mutter zwar stets weiterdrehen, ab einem gewissen Moment bewirkt das aber kein stärkeres Anziehen. Der Anpressdruck geht also nie über das Optimum hinaus. Diese Klemmen sind somit echte Kabelschoner. Vier Klemmen bietet as Terminal der Nubert nuVero 170 an, das macht jenseits des normalen Betriebs mit einem Verstärker und einem Paar Lautsprecherkabel also auch Bi-Wiring oder Bi-Amping möglich. Hierfür entfernt man die Kabelbrücken, mit denen die Nubert nuVero 170 ab Werk geliefert wird.

Optimaler Kontakt: Der Stempel der Überwurfmutter presst die Adern des Lautsprecherkabels an – mit einem definierten maximalen Anpressdruck, um das Material zu schonen.

Unendliche Weiten – so klingt die Nubert nuVero 170

Natürlich reizt diese Riesen-Box zur Auslotung der Extreme, schließlich spielt der Lautsprecher herunter bis zu sensationellen 23 Hertz – das ist ein Wert, den so mancher Subwoofer nicht erreicht. Deshalb kommt mit „Dub In A Time Of Cholera“ eine Dub-Nummer zum Zuge, die mit ihrem abgrundtiefen Bass das Tieftonvermögen und die Grenze jedes Schallwandlers aufzeigt. Der Track beginnt aber erst einmal mit einem fantastisch aufgenommenen Drumset, das demonstriert uns gleich die Abbildungskraft der Nubert nuVero 170: Wahnsinn, wie plastisch direkt mit dem ersten Lauf des Drummers über Snare, Toms und Becken das Schlagzeug im Raum steht! Eine Flut an Details erreicht unsere Ohren, gerade das Schlagwerk samt Percussion hat vom Becken bis zur Bassdrum hier ein immenses Arsenal an akustischen Informationen zu bieten – und die Nubert nuVero 170 liefert uns dies alles mit Präzision und Punch. Eine atmosphärische Gitarre, eingebettet in einen superben Hall, eröffnet uns endgültig die akustischen Weiten, die der Lautsprecher darstellen kann. Diese Weiten erscheinen geradezu unendlich. Materiale Beschränkungen wie das Boxengehäuse oder der Hörraum sind in Luft aufgelöst. Die Wiedergabe gelingt selbst weit abseits der optimale Zone, auf die die Lautsprecher ausgerichtet sind, man erlebt die fantastische Plastizität der Nubert nuVero 170 auch außerhalb des Sweet Spots. Nun setzt endlich der Deep Dub Bass ein, wir hören und spüren einen Mörderbass mit einem unglaublichen Schub. Die sechs Woofer der Boxen drücken die tiefen Töne in den Hörraum – mit einer Macht, die fast physische Folgen hat: Die Nubert nuVero 170 räumt den Magen auf. Natürlich haben wir dieses Bassvermögen eigentlich erwartet, aber jetzt haben wir es erfahren. Uff! Die Dub-Nummer wird nun noch um eine Bläsersektion bereichert, dazu kommen zahlreiche Klangeffekte bis zum Vogelgezwitscher, das uns umschwirrt. Die Nubert nuVero 170 liefert auch hier eine grandiose Vorstellung, sie zeigt, was reine Stereophonie an Räumlichkeit bieten kann. Dabei spielt sie trotz der Aufteilung in vier Wege mit einer herausragenden Homogenität. Unsere Sorge, dass der Klang zerfasern könnte, ist gänzlich unbegründet, das beweist die Box über den gesamten Hörtest hinweg.

Mit diesen Stopfen lassen sich bei jeder Box die beiden Bassreflexöffnungen verschließen – eine zweistufige Möglichkeit, die Basswiedergabe auf den eigenen Raum abzustimmen.

Mit ihrer exzellenten Abbildung glänzt die nuVero 170 insbesondere bei Konzertaufnahmen und bei großformatigen Besetzungen. Wir gehen deshalb in den Konzertsaal, um mit Lisa Batiashvili eine der besten Geigerinnen der Gegenwart zu hören, die Ausnahmemusikerin hat mit der weltbekannten Kammerphilharmonie Bremen das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven eingespielt. Der Nubert nuVero 170 schafft es mühelos, die tolle Transparenz der Aufnahme und die phänomenale Präsenz der Musiker zu vermitteln: Lisa Batiashvil steht direkt vor uns, ihr Geigenspiel besitzt eine immense Intensität. Man kann sich diesen Tönen gar nicht entziehen, auch weil die Nubert nuVero 170 uns jede Gestaltungsnuance miterleben lässt: Mal spielt Batiashvili harscher und mit härterem Strich, man hört hier förmlich das Rosshaar des Bogens an den Saiten der Violine kratzen, und geradezu göttlich wird es, wenn die Geigerin ihre sündhaft teure Stradivari beim wehmütigen Nebenthema des Rondos singen lässt. Der Ton dieses kostbaren Instruments hat unter Batiashvilis Händen eine magische Eindringlichkeit, hier wird einem richtig warm ums Herz. Die Kammerphilharmonie Bremen erweist sich dabei als kongenialer Klangkörper, und die Nubert nuVero 170 schafft es spielend, die Dimensionen des Orchesters darzustellen, sie führt uns jede der Instrumentengruppen klar vor Ohren und fügt trotzdem das Geschehen zu einem vollkommenen Ganzen zusammen. Diese holografische Abbildungskunst macht etwa die Wanderung des Rondo-Themas durch die Streicher und Bläser zu einem Hochgenuss. Selbst den Bässen, die oft mit einer amorphen Mattheit wiedergegeben werden, verleiht die nuVero 170 Kontur und Körperhaftigkeit. Phänomenal ist auch hier die Dynamik: Beim finalen gemeinsamen Wiederaufgreifen des Themas erfahren wir die geballte, aber kultivierte Kraft des Orchesters. Die Spielkultur der Musiker findet ihre Entsprechung in der Klangkultur der Lautsprecher. Dabei meistert die Nubert nuVero 170 ihr Wandel-Werk ohne Anstrengung. Diese Mühelosigkeit sorgt für eine überaus entspannte, quasi selbstverständliche Wiedergabe. Deshalb ist auch das Hören bei hohen Lautstärken absolut stressfrei: Was wir als ordentlichen, aber keinesfalls übertriebenen Pegel empfinden, wird vom Büro unter unserer Redaktion mit einem „Heute habt Ihr aber ganz schön aufgedreht“ quittiert. Dieses Paradox, zugleich große Ruhe auszustrahlen und hohe Lautstärke abzustrahlen, ist bei einem Lautsprecher ein Zeichen akustischer Exzellenz. Die Nubert nuVero170 besitzt hiervon reichlich.

Acht Chassis auf 170 Zentimeter Front sorgen für exzellenten Klang.

Fazit

Nubert präsentiert mit der nuVero 170 einen Lautsprecher, der allein schon durch seine mannshohen Maße und sein immenses Gewicht eine außergewöhnliche und imposante Erscheinung bietet. Damit ist er der größte Serienschallwandler, den die Schwaben je gebaut haben – und der erste Vier-Wege-Wandler der Firmengeschichte. Acht Chassis sorgen für ein großartiges Klangerlebnis: Diese Box spielt mit hervorragender Transparenz, ausgezeichneter Räumlichkeit und sehr schöner Dynamik, dazu sorgen drei große Woofer und ein riesiges Gehäusevolumen samt Bassreflexabstimmung für einen Tiefton, der auch in seinem Tiefgang keine Wünsche offen lässt. So erweist sich die Nubert nuVero170 sowohl in ihren physischen Dimensionen als auch in ihrem akustischen Vermögen als Klang-Gigant. Wirft man jetzt noch einen Blick auf das Preisschild, dann ist dieser Schallwandler geradezu eine Sensation.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

94 %

100 %

170920.Nubert- Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuVero 170
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:- Standard-Version: 3.700,00 Euro / Stück
- exclusiv-Edition: 4.450,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Diamantschwarz
- Kristallweiß
- Goldbraun
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 926 90 18
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):1700 (mit Füßen) x 280 (inklusive Klangsegel) x 460 mm
Gewicht:70,9 kg (Stück)
Prinzip:passiv, 4-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 26 mm (Seidengewebekalotte)
Hochmitteltöner:2 x 52 mm (flache Sandwichmembran)
Tiefmitteltöner:2 x 150 mm (Glasfaser-Sandwichmembran)
Tieftöner:3 x 220 mm (Glasfaser-Sandwichmembran)
Frequenzgang:23 - 25.000 Hz (+/- 3 dB) (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:160 Hz
450 Hz
2.000 Hz
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad:85 dB (1W/1m) (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:480 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Nubert nuVero 170
- 2 Traversenfüße mit Montageset
- 2 Bassreflexstopfen
- 1 Lautsprecherkabel (10,0 m)
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- exzellente räumliche Abbildung
- exzentrische Hoch- und Mitteltöner
- Mitteltöner mit kleiner Flachmebran
- 3-Wege-Klanganpassung über 3 Kippschalter
- aufgesetztes, gerundetes Klangsegel als Schallwand
- hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
Empfohlene Raumgröße:40 - 70 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Lautsprecher Nubert nuVero 170 – Klang-Gigant erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Q Acoustics Concept 40 – Das Besondere daran ist das Besondere darin

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Mit der Concept 40 offeriert Q Acoustics einen modern gestylten Standlautsprecher, der modernste Technik in sich trägt und einem aufwändigen, weil klangförderndem Gehäusekonzept folgt. Obendrein ist die exzellent verarbeitete und hübsche Drei-Wege-Konstruktion auch preislich erfreulich attraktiv.

Schlank und im edlen Hochglanzkleid – so präsentiert sich die Q Acoustics Concept 40 in unserem Hörraum.

Es ist ziemlich genau drei Jahre her, dass wir die Q Acoustics Concept 20 zum Test baten. Eine zurückhaltend-elegant gestylte Regalbox, die mich ob ihres aussergewöhnlichen Aufbaus bereits bei der ersten Begegnung neugierig machte.
Die Concept 20 ist sehr gut verarbeitet, hervorragend lackiert, bildhübsch und basiert auf einer cleveren Doppelgehäuse-Konstruktion. Hinter der sichtbaren Behausung sitzt ein weiterer, innenliegender Korpus. Ein zwischen den beiden Gehäusen eingesetztes Gel „puffert“ beide MDF-Konstrukte voneinander. Dieses Ausstattungsmerkmal nennt Q Acoustics kurz „Gelcor“. Der Einsatz dieser Technik soll dem Klang zugute kommen, eventuell auftretende und klangschädigende Gehäuseresonanzen werden in der Concept 20 nämlich bereits von vornherein auf ein Minimum reduziert.

Die Hochglanzlackierung ist für einen Lautsprecher dieser Preisklasse grandios und hält selbst kritischen Blicken locker stand.

Doppelt hält besser

Ein Ansatz, den man bei der britischen Audiomanufaktur selbstverständlich auch im nächstgrößeren Modell, der Concept 40 weiterverfolgt. Die 97 Zentimeter hohe Zwei-Wege-Säule ist erwartungsgemäß ebenfalls mit besagter Gelcore-Technologie ausgestattet. Auch hier setzt Q Acoustics auf einen doppelten Gehäuseaufbau und auch hier werden die Zwischenräume mit dieser gelben, zähflüssigen Masse ausgefüllt. Da das Gel auch nach Monaten nicht aushärtet, wird das Innengehäuse also sozusagen schwimmend gelagert. So wird kinetische Energie, diese entsteht unweigerlich u.a. während des Membranhubs, in Wärme gewandelt und nicht auf das Gehäuse übertragen. Apropos Gehäuse: wie ihre kleinen Geschwister zeigt sich auch die 40er als exzellent verarbeitet. In erster Linie ist in diesem Zusammenhang die Hochglanzlackierung mit Niveau von Luxus-Karossen zu nennen. Einschlüsse, Farbverläufe oder Unebenheit anderer Art sucht man hier vergebens. Tadellos zeigt sich die Standbox auch in ihrer sonstigen Verarbeitung. Spaltmaße passen perfekt, die Schallwand ist sauber eingelassen und die drei mittig der Schallwand geführten Fasungen sind absolut akkurat und schnurgerade gehalten und ebenfalls tiptop einlackiert. „Zwei statt eins“ beim Gehäuseaufbau stehen dann „vier mal zwei“ bei der Ankopplung der Box an den Boden gegenüber. Statt seine Schallwandler mit je vier Füssen und vier Spikes auszustatten, wie es in den allermeisten am Markt verfügbaren Modellen der Fall ist, stellen die englischen Ingenieure ihre Concept 40 immer auf vier wandelbare Spikes. Das macht Sinn, steigert der Einsatz von Spikes doch u.a. in der Regel die Präzision im Bassbereich. Auch auf die Frage, wie man die Concept 40 auf empfindlichen Holz- bzw. Fliesenböden stellt, haben die Briten eine clevere Antwort. In diesem Fall werden einfach kleine, zum Lieferumfang gehörige und erstaunlich robuste Gummihülsen über die Spikes gezogen. Das schützt den Boden und schaut auch noch vergleichsweise gut aus. Wer nun glaubt, dass die 40er auf ihren spitzen Füßchen oder besagten Gummiüberzügen vielleicht etwas wacklig steht, der irrt. In diesem Zusammenhang sein nämlich eine weitere Besonderheit der Box erwähnt: der sogenannte Ausleger. Dabei handelt es sich um eine Art Glastrapez das im unteren Bereich der Gehäuserückseite befestigt wird, den Lautsprecher in der Breite an jeder Seite um rund 10 Zentimeter überragt und ihm so zusätzliche Stabilität verleiht.

Der gläserne Ausleger offeriert der Box einen sicheren Stand und dient obendrein als Designelement.

Nochmal doppelt

Ebenfalls ungewöhnlich geht es bei der Chassisanordnung weiter. Ungewöhnlich deshalb, weil sich Zwei-Wege-Schallsäulen dieser Größe normalerweise mit je einem Hoch- und Mitteltieftöner ausgestattet zeigen. In letzterem Fall macht es Q Acoustics dagegen noch einmal doppelt und spendiert seiner 40er gleich zwei Tiefmittelton-Chassis mit Durchmessern von jeweils 125 Millimetern. Nicht ohne Grund, so wird der Knochenjob der Wiedergabe tiefer Frequenzen auf gleich zwei „Arbeiter“ verteilt, was in der Folge eine entspanntere Grundtonreproduktion und eine tiefgreifendere Bassdarstellung verspricht. Im Hochtonbereich setzt Q Acoustics dagegen auf eine 25-Millimeter-Gewebe-Kalotte, exakt das Modell, das auch im Test der Concept 20 sanft und behutsam, zugleich aber auch erfreulich agil zu Werke ging. Dies Chassisbestückung zeigt sich also mindestens ebenso vielversprechend wie der Gehäuseaufbau. Kompromisslos geht man im Hause Q Acoustics auch bei der Montage soeben benannter Technik vor, die mittels eines künstlichen Kautschuks strikt und effektiv von der Schallwand entkoppelt wird. Doppelt hält eben besser, das kennen wir ja schon von Q Acoustics! Nicht minder beeindruckend geht es dann auf der Gehäuserückseite weiter. Unterhalb des bündig eingelassenen und großzügig dimensionierten Bassreflexports thront das ebenfalls geräumige Anschlussmodul. In Bi-Wire-Manier ausgeführt, bietet es gleich zwei Paar Schraubklemmen in solider Vollmetallausführung. Entfernt man die minimalistisch, aber sehr hübsch gestylten Brücken zwischen den beiden Anschlussetagen, lässt sich die Box auch im Bi-Wire- bzw. Bi-Amping-Modus betreiben. Belässt man sie an ihren Plätzen, wird jede Concept 40 ganz klassisch über ein einziges Kabel mit den entsprechenden Signalen mit Signalen versorgt – ebenso, wie man es in den meisten Fällen auch macht.

Der hier eingesetzte Hochtöner sorgte schon in unserem Test der Concept 20 für Begeisterung. Den darunter befindlichen Mitteltieftöner kennen wir ebenfalls aus der 20er. In der Concept 40 kommt er gleich in doppelter Ausführung zum Einsatz.

Das Maximum aus der Concept 40 holen

Die neuen Lautsprecher sind da, nun geht es darum, ihnen die bestmögliche Soundperformance zu entlocken. Wir wollen ein Klangerlebnis, das so richtig Spaß bereitet und die Musik nicht nur einfach dahinplätschern lässt. Eines, das eine akustisch realistische Bühne aufbaut, satte Bässe liefert und im Hochton akkurat bleibt, nicht überspitzt klingt und fein auflöst. Um das ganze Können der neuen Lautsprecher abzurufen, bedarf es nun noch ein paar kleiner Handgriffe bzw. die Einhaltung einiger Faustregeln. Die Umsetzung ist übrigens einfacher als man vielleicht denkt und setzt weder tiefes Expertenwissen noch den Zukauf teurer Zubehörartikel voraus. Nehmen Sie sich einfach ein bisschen Zeit und gehen Sie mit unseren folgenden Tipps neugierig und mutig vor, es lohnt sich:

1. Wandaufstellung beachten
Tipp Nr.1 gilt für nahezu jeden Lautsprecher. Stellen Sie diesen bitte nicht zu nah an die Rückwand oder in die Raumecke. Je näher an der Wand, desto voluminöser agiert die Box im Bass. Das liest sich vielleicht zunächst vorteilhaft, ist tatsächlich aber zumeist ein großer Nachteil. Der über die wandnahe Aufstellung erzeugte Bass neigt in der Regel nämlich sehr schnell dazu unkontrolliert, wummerig und nervig aufzutreten. Das wiederum macht dann keinen Spaß – schon gar nicht bei höheren Lautstärken. Nehmen Sie sich aus diesem Grund ein bisschen Zeit und spielen Sie ein bisschen mit dem Wandabstand. Bereits um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild einstellen.

2. Stabiler Stand
Ganz wichtig: Jedes Audiogerät benötigt zwingend einen festen Stand – besonders Lautsprecher. Um beispielsweise Bodenunebenheiten auszugleichen, lassen sich die Spikes unseres Testgastes in der Höhe verstellen. Eine ideale Lösung für den Einsatz auf Teppich. Ganz nebenbei wird die Box perfekt an den Boden gekoppelt und hat zugleich einen stabilen Stand. Um Holz- oder Fliesenböden vor unschönen Kratzern zu schützen, legt Q Acoustics seinen Zwei-Wege-Standsäulen je vier kleine Kunststoffhütchen bei, die einfach über die Spikes gezogen werden.

3. Lautsprecher ausrichten
Eine Faustregel besagt, man solle die beiden Lautsprecher im gleichen Abstand zueinander wie zum Hörplatz aufstellen. In den allermeisten Hörräumen passt diese Faustregel auch in Verbindung mit der Concept 40. Haben die Boxen ihren finalen Platz gefunden, geht es an die Ausrichtung. Richten Sie die 40er nun exakt auf die Hörposition aus. Und zwar so, dass sie dem Hörer nun direkt ins Gesicht „schauen“. Idealerweise gehen Sie nun zu zweit vor. Während Sie Ihrer Testsoftware lauschen, winkelt ein Helfer die Lautsprecher jetzt in kleinen Schritten nach aussen – ohne den Abstand zum Hörplatz zu verändern. Der richtige Winkel ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Boxen zu kommen, sondern offenbar mitten im Raum zu stehen scheint. Im Falle der Concept 40 erlebten wir das beste Klangergebnis bei einer leichten Einwinklung auf den Referenzplatz

4. Anbindung
Ganz wichtig: Die neue HiFi-Kette kann maximal so gut klingen, wie ihr schwächstes Glied. Einen hohen Stellenwert nimmt hier das Zubehör ein. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Lautsprecherkabeln. Meiden Sie oftmals beiliegenden Strippen, diese dienen maximal der Funktionsüberprüfung und sollten gar nicht erst ernsthaft in Betrieb genommen werden. Voodoo muss es aber auch nicht sein, es geht auch hochwertig und vergleichsweise günstig. Eine Empfehlung wäre beispielsweise das in unserem Test genutzte QED XT 40 (uvP.: 13,00 Euro/Meter). Dieses lässt sich flexibel verlegen, ist gut geschirmt und bietet dank hochwertiger Bananas (Airloc) einen bestmöglichen Signaltransfer.

Die Concept 40 wird serienmäßig mit Spikes ausgeliefert …

… soll sie auf empfindlichen Holz- oder Fliesenböden stehen, werden einfach die schützenden Gummifüßchen übergezogen.

Gefühlvoller Punch

Die Untersuchung ist abgeschlossen, die obligatorische, 48-stündige Einspielzeit ebenso. Zeit also, der Concept 40 endlich auch in Sachen Klang auf den Zahn zu fühlen. Hier ist die Wahl des ersten Teststückes dann der vorangegangenen Einspielphase geschuldet. Obwohl es während der Aufwärmrunde pegeltechnisch zunächst noch zurückhaltend vonstatten geht, lässt die hübsche Britin bereits hier einige ihrer Stärken durchblicken. Sie ist agil und knackig, spielt straff, impulsstark und irgendwie auch frisch. Ein Sound der neugierig macht und mich dazu veranlasst auch den Praxistest mit James Blakes „Unluck“ zu beginnen. Ein Song, der ganz sicher nicht zu der Art von Musik gehört, die man sich gern wieder und wieder anhört – dafür aber einer, der aufgrund seiner enormen Energie schnell mitreisst und jede Menge Informationen über die Dynamik eines Lautsprecher preisgibt. Wer nach einer CD sucht, mit der er seine neue HiFi-Kette einmal so richtig fordern kann, dem sei dieses Album unbedingt empfohlen.
Doch zurück zu meinen Testgästen: Nur wenige Momente, nachdem ich die Play-Taste drücke, strömt auch schon jede Menge Energie in unseren Hörraum. Das schneeweiße Duo liefert eine Performance, die sofort ins Blut übergeht und einen unweigerlich die Mundwinkel nach oben ziehen lässt. Gemessen an der vergleichsweise zierlichen Gestalt der Concept 40 wird mir nun ein echtes Pfund an Dynamik, Kraft und Punch kredenzt. Wow, das ist mal ein Statement! Mit Druck umzugehen wissen die Q Acoustics also, doch wie ist es um ihre weiteren Fähigkeiten bestellt? Eine Frage, die schnell beantwortet werden soll, auch wenn es im zweiten Testabschnitt mit Diana Pantons „Amazing“ dann deutlich ruhiger zugeht. Ruhiger aber keineswegs langweiliger, jetzt nämlich zeigt die 40er weitere Stärken – diesmal in der Auflösung. Wie die schlanken Zwei-Wege-Schallsäulen die samtweiche, zugleich aber innige Stimmeinlage der Kanadierin in unseren Hörraum stellt, ist schlichtweg beeindruckend. Hier passt alles, und ganz nebenbei gelingt es ihnen von Beginn an auch noch eine knisternde Spannung aufzubauen. Als die dosiert eingesetzten Pianoklänge dann prägnant, ortbar und mit jeder Menge Gefühl in den Raum entlassen werden, liegt die Musik förmlich in der Luft. Eine Atmosphäre, die der begnadeten Künstlerin exakt jene starke physische Präsenz verleiht, die bei der Aufnahme eingefangen wurde. So kann ich jede noch so zarte Wandlung im Gesang miterleben, und das gelingt auch hier überraschenderweise bereits bei geringer Lautstärke sehr gut. Was ebenso auffällt; die Concept 40 geht auch hier entschieden und straff zu Werke. Eine Erkenntnis, die mich schließlich zu einer nicht unwesentlichen Lautstärkeanhebung verleitet. Nach den vorangegangenen Erfahrungen mit James Black hatte ich hier bereits eine saubere Performance erwartet, das Ergebnis verblüfft mich nun aber dennoch. Jetzt nämlich erhöht sich lediglich der Pegel, sonst nichts. Will sagen: die Boxen spielen auch weit über Zimmerlautstärke weiterhin durchzugsstark, akkurat und souverän. Feine wie grobe Abstufungen in Sachen Lautstärke und Dynamik ziehen weder Änderungen der Klangfarbe noch im Timbre nach sich, die Klangbalance passt perfekt. Von Anstrengung oder Limitierungen jeglicher Art keine Spur. Eine Darbietung, die ganz sicher auch zu einem Großteil auf den pfiffigen Gehäuseaufbau zurückzuführen ist.

Das rückseitig platzierte Anschlussfeld ist großzügig gestaltet und zeigt sich in Bi-Wire-Ausführung.

Dreckig – aber mit Stil

Dynamik hat sie, Gefühl auch und in den Disziplinen Auflösung und Spielfreude imponiert die Concept 40 ebenso. Zeit also, ihr mal etwas „dreckigeres“ Futter zu kredenzen. Was könnte sich diesbezüglich besser eignen als „Killing In The Name Of“ von Rage Against The Machine? Ein Song, für dessen Wiedergabe die Concept 40 ordentlich die Ärmel hochkrempeln muss, der direkt nach vorn geht und der über den gesamten Frequenzbereich Druck und Agilität einfordert. Die Lautstärke bleibt unverändert, was sich für meine Testprobanden aber keineswegs als Hindernis darstellt. Was jetzt aus den Lautsprechern strömt, ist nämlich alles andere als flach oder überneutral. Im Gegenteil, auch hier gehen die hübschen Zwei-Wegler straff und mit vollem Körpereinsatz zur Sache. Geschwindigkeit, Agilität und Kraft sind auch hier die Attribute, die aus dem bloßen CD-Hören ein unter-die-Haut-gehendes Musik-Erlebnis machen. Ein Erlebnis, das einfach mitreisst. Was bei der erstaunlichen Aktivität aber besonders überrascht, ist die Autorität, mit der Zack de la Rochas Stimme über den punchigen Speeddrums und kratzigen Gitarrenriffs zu schweben scheint. Ein Sound, der ruckzuck mitreisst, der das schicke Boxen-Duo auch für Freunde härterer Rockstücke interessant macht und letztlich einfach nur einfach Spass bereitet. In diesem Zusammenhang: die Concept 40 steigt bewusst nicht in die tiefsten Etagen des Tiefbasskellers hinab. Das ist löblich, im Gegensatz zu vielen ähnlich großen Boxen, die einfach zuviel Energie in nerviges Bassgewummer stecken, setzt man bei Q Acoustics nämlich eher auf ein straffes Klangbild und höchste Akkuratesse. Dadurch, dass die 40er von besagtem Knochenjob der Tiefbasswiedergabe befreit sind, ist ein schnelles Ein- und Ausschwingen möglich, was sich wiederum in einer höheren Grundtondynamik und und einem freieren, luftigeren Klangbild auszahlt. Und Bass ist dennoch mehr als genug da.

Im Hörtest beweist die Concept imponierende Allround-Talente.

Fazit

Der Aufwand lohnt. Dank cleverer Ideen in Sachen Gehäuseaufbau, Dämpfung und Bodenankopplung hat Q Acoustics einen absolut langzeithörtauglichen Lautsprecher entwickelt, der erfrischend lebendig und offen aufspielt und mit dem auch mal so richtig Gas geben kann. Erstaunlich, was klanglich so alles geht, wenn man Gehäuseverzerrungen auf ein Minimum reduziert. Dass die Concept 40 darüber hinaus auch noch hübsch ausschaut, sich in nahezu jedes Wohninterieur integriert und obendrein zu einem absolut fairen Preis angeboten wird, sind weitere Argumente sich diesen Lautsprecher einmal näher anzusehen und ausführlich anzuhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

95 %

98 %

170922.Q Acoustics-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Concept 40
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1499,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):972x x170 x 288 mm mm
Gewicht:18,5 Kg/Stück
Prinzip:2-Wege-Reflexgehäuse
Hochtöner:25 mm
Tieftöner:2 x 125 mm
Frequenzbereich:53 Hz - 22 kHz
Empfindlichkeit:90 dB (Herstellerangabe)
Bodenanbindung:- Spikes
- Gummifüsschen
Lieferumfang:- Concept 40
- Frontabdeckungen
- Auslegersockel
- Spikes
- Fummifüsschen
- BAumwollhandschuhe
- Bassreflex-Schaumstoffstopfen
- Anleitung
Besonderes:- exzellente Verarbeitung
- hohe Dynamik
- agile Grundtonwiedergabe
- Gelcor-Gehäuse
- Hochglanz-Lackierung
- zeitlos-elegantes Design
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Block CVR-10: Die Perfektionierung des „All-in-One-Prinzips“

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Die Kurzumschreibung dieses Testgastes macht hellhörig: Ein elegantes, hochwertig verarbeitetes, kompaktes HiFi-Gerät, das – grob gesagt – vom Abspielen einer CD über Internetradio bis hin zu Multiroom, Musikstreaming via App, WLAN oder Bluetooth einfach alles drauf hat. Wenn ich dann noch verrate, dass es sich um ein in Deutschland entwickeltes Qualitätsprodukt handelt, das auch preislich zu überzeugen weiß, dürfte sich die Neugier noch steigern.

Der CVR-10 ist optisch schon mal ein Volltreffer: Er ist kompakter als seine Serienverwandtschaft und kann mit seinem Design und der wertigen Verarbeitung auf ganzer Linie überzeugen. Optische Highlights sind sein diamantsilbernes Metallgehäuse mit abgerundeten Ecken und schickem Farbdisplay.

Aber weil ich nicht allzu viele Vorschusslorbeeren verteilen möchte, werde ich dem CVR-10 von Block erstmal einem ausgiebigen Test unterziehen. In diesem möchte ich herauszufinden, ob er an die beachtlichen Qualitäten seines etwas voluminöseren und extrem erfolgreichen Bruders CVR-100+ MKII heranreicht. Ich bin gespannt und erwarte eine Menge – mal sehen, ob die Entwickler aus dem Hause Block auch dieses Mal halten, was sie versprechen!

Ein paar Worte zum Hersteller – die „unbekannte“ Größe auf dem deutschen Markt

Zugegeben: Nicht jedem HiFi-Interessierten wird die Marke Block sofort einfallen, wenn er sich nach einem neuen Verstärker, Internetradio – oder eben Alleskönner umschaut. Den Namen sollte man sich aber unbedingt merken, denn das man Block vielleicht nicht sofort auf dem Schirm hat, hat nichts damit zu tun, dass die Produkte nicht gut laufen oder es ihnen an Qualität mangelt. Im Gegenteil: Betrachtet man die Verkaufszahlen im deutschen Fachhandel und spart die großen Märkte wie Saturn und Media Markt aus (in diesen ist Block aus gutem Grunde nicht vertreten), dann ist der Hersteller aus Niedersachsen sogar Marktführer im Bereich HiFi-Komponenten. Kurz gesagt: Bei den anonymen Multimedia-Riesen wird man Knowhow Made by Block also nicht antreffen, im autorisierten Fachhandel schon. Und hier sind die cleveren Produkte eine echte Hausnummer!

Verwechslung ausgeschlossen: Block-Produkte erkennt man am geprägten Wappen auf der Gehäuseoberseite.

Optik und Ausstattung: Respekt für guten Stil und Ideenreichtum!

Im Vergleich zu dem eingangs erwähnten und bereits von mir getesteten Bruder, dem CVR-100+ MKII, fällt bereits beim Auspacken des CVR-10 auf: Er ist kompakter und „handlicher“. Mit einem Gewicht von gut sechs Kilogramm und seinen Abmessungen von 350 x 80 x 283 Millimetern wirkt er deutlich schlanker, eleganter und platzsparender. Überdies steht ihm minimal weniger Leistung zu Verfügung. Kein Problem, schließlich handelt es sich hier ja auch um die platzsparende Version für etwas kleinere Wohnräume. Und für die reicht die bereitgestellte Verstärkerleistung locker aus. Treu geblieben ist sich der Hersteller jedoch in Sachen Design und Verarbeitungsqualität, wobei die Optik in meinen Augen noch einmal deutlich aufgewertet wurde. Mein Testobjekt kommt in Diamantsilber (erhältlich auch in Saphirschwarz) daher und wirkt durch seine klar definierten Linien äusserst edel und stilvoll. Die CD-Lade wurde durch einen dezenten Einzugsschlitz ersetzt. Das schaut besser aus und merzt eine potenzielle Schwachstelle aus. Zudem muten die Bedienelemente noch wertiger an und versprechen durch ihre übersichtliche Anordnung für eine unkomplizierte Handhabung. Abgerundet wird das überaus stimmige Gesamtbild durch das präsente, perfekt eingebundene und richtig gut ablesbare Farbdisplay mit Coveranzeige. Werfen wir noch einen Blick auf die Rückseite: Hier findet sich alles, was man für den vielseitigen Einsatz des HiFi-Gerätes benötigt: Von den Antennenanschlüssen für Radio, WLAN und Bluetooth über die Lautsprecheranschlüsse und den Netzanschluss bis hin zu den Pre-Out-, Rec-Out-, TV-Eingangsbuchsen. Auch ein LAN-Anschluss, eine AUX-Eingangsbuchse, ein optischer und ein koaxialer Eingang stehen zur Verfügung. Man kann also tatsächlich alles anschließen, was man sich in einer perfekt ausgestatteten HiFi-Kette vorstellen kann. Nachdem ich mir einen ersten Überblick verschafft habe, steht für mich fest: In Kombination mit der multifunktionellen und trotzdem sehr nutzerfreundlichen Fernbedienung ist der CVR-10 ein Alleskönner, Und zwar einer, der diese Bezeichnung mit Fug und Recht verdient und das sich in den Disziplinen Design und Verarbeitung zusätzliche Pluspunkte verdient. Wie es mit der Bedienung in der Praxis aussieht, das schaue ich mir jetzt mal genauer an.

Auch von hinten hat dieser Internet-Receiver eine Menge zu bieten: Hier steht nicht die Optik im Vordergrund, sondern die pure Vielfalt, was die Anschlussmöglichkeiten angeht. Es ist alles vorhanden – von den Antennenanschlüssen für Radio, WLAN und Bluetooth über die Lautsprecheranschlüsse und den Netzanschluss bis hin zu den Pre-Out-, Rec-Out-, TV-Eingangsbuchsen. Auch ein LAN-Anschluss, eine AUX-Eingangsbuchse und ein koaxialer Eingang stehen ebenso zur Verfügung.

Die ersten Schritte: Das Aufstellen und einrichten

Hat man einen passenden Platz für den kompakten CVR-10 gefunden, ist auch der Anschluss der Lautsprecher und die Installation der drei Antennen mit wenigen Handgriffen erledigt. Anschließend wird der Block an den Strom gehängt und schon kann die „erste Inbetriebnahme“ starten. Auch in dieser erweist sich mein Testobjekt dank seines pfiffigen Einrichtungsassistenten als enorm pflegeleicht. Intuitiv wird man hier durch das Menü geführt und hat innerhalb weniger Minuten Uhrzeit, Datum und die gewünschte Sprache eingestellt. Das heimische WLAN-Netz wird nach Eingabe des entsprechenden Passworts innerhalb von Sekunden gefunden und schon ist der CVR-10 in vollem Umfang betriebsbereit. Ich bin beeindruckt, wie unkompliziert dieser Prozess abläuft – schneller und komfortabler habe ich das bei einem Internet-Receiver jedenfalls noch nicht erlebt!

Die Steuerung des CVR-10: App oder nicht App, das ist hier die Frage …

Ähnlich einfach wie die Installation des Gerätes zeigt sich nun auch die Steuerung der einzelnen Funktionen. Diese sind erfreulich vielfältig, wie folgende Übersicht zeigt:

– UKW-Radio
– DAB+-Radio
– Internetradio mit Zugriff auf über 25.000 Sender und Podcasts
– CD-Player
– Mediaplayer (Anschluss eines externen Wechseldatenträgers, z.B. USB-Stick oder Festplatte)
– DLNA-Mediaserver – bietet die Möglichkeit, über das Heimnetzwerk auf ein NAS-Laufwerk zuzugreifen. So können Sie zentral Musik für alle DLNA-zertifizierten Geräte, die Teil Ihres Heimnetzwerks sind, bereitstellen.
– Bluetooth-Verbindung
– Streaming über Apple, Windows PC oder Android
– Spotify Connect – Voraussetzung ist eine Spotify-Premium-Mitgliedschaft

Neben diesen Modi zum Abspielen von Musik verfügt das inzwischen in unserem Testraum aufgestellte Multitalent über „zusätzliche Komfortfunktionen“, wie es im Handbuch heißt. Diese umfassen zum einen die sogenannte „Schlummerfunktion“, die das Gerät nach einer individuell einstellbaren Zeitspanne automatisch in den Standby-Modus schickt und zum anderen die beiden unabhängig voneinander programmierbaren Weckfunktionen.
Auch wenn die Vielseitigkeit auf den ersten Blick vielleicht den Eindruck vermittelt, dass man ein ausgeprägtes technisches Verständnis braucht, um mit der Bedienung klarzukommen, stellt sich die Handhabung tatsächlich als kinderleicht heraus. Vom Einstellen und Speichern der Radiosender über die Nutzung des CD-Players bis hin zur Integration ins Heim-Netzwerk: Selbst Technik-Einsteiger werden durch diese Aufgaben nicht wirklich auf die Probe gestellt. Hauptsächlich ist dies der intuitiven Bedienung am Gerät und an der Fernbedienung zu verdanken. Das vorbildlich-verständliche Handbuch leistet ebenso seinen Beitrag zu einer komfortablen Inbetriebnahme. Dass sowohl die Bluetooth-Kopplung als auch die Verbindung mit dem WLAN praktisch ohne Wartezeit funktioniert, bringt meinem Testgast dann weitere Bonuspunkte ein. Das habe ich bei vergleichbaren Geräten auch schon anders erlebt!

Vom Stil her passt die Fernbedienung hervorragend zum CVR-10. Nicht nur das: Sie ist leicht zu bedienen, wirkt robust und ist von der Materialwahl ebenso überzeugend, wie das Gerät selbst.

Mit den vielseitigen Funktionen, der leichten Bedienung und technischen Cleverness aber noch nicht genug, Block bietet noch deutlich mehr! UNDOK heisst das Zauberwort. Dieses beschreibt eine kostenlos im Apple-App-Store und im Google-Play-Store erhältliche Applilkation, die den Funktionsumfang und auch den Komfort des CVR-10 nochmals anhebt. Sie ermöglicht die direkte Anwahl sämtlicher Internetradio-Sender (hierbei ist selbstverständlich eine Sortierung nach Ländern oder Genres möglich) sowie der „herkömmlichen“ Varianten DAB- und FM-Radio vom Smartphone aus. Auf der anderen Seite lässt sich auf vorhandene Spotify-Premium-Accounts zugreifen oder den Musikplayer ansteuern. Ist die App einmal installiert, ist die eigentliche Fernbedienung also nahezu arbeitslos. Aber damit nicht genug …

Der CVR-10 verfügt über ein digitales Farbdisplay mit Coveranzeige. Es ist sehr harmonisch ins Gesamtkonzept eingebunden und besticht auch durch eine beeindruckende Klarheit und die exzellente Auflösung.

… die meiner Meinung nach intelligenteste Eigenschaft des CVR-10 bzw. der UNDOK-App ist die Multiroom- bzw. Multisoundfähigkeit. Ist die Software entsprechend eingerichtet, fungiert der Receiver als zentrales Basisgerät. Zusätzlich kann man nun in der Wohnung bis zu fünf weitere multiroomfähige Netzwerk-Lautsprecher wie beispielsweise den Block SB-100 oder SB-50 installieren, die dann via WLAN oder LAN zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Ist das geschehen, hat man mit Hilfe der UNDOK-App die Möglichkeit, in verschiedenen Räumen zeitgleich verschiedene Musikquellen abzuspielen (Multisound-Funktion) oder aber – beispielsweise bei größeren Partys – alle Räume parallel mit dem gleichen Sound zu beschallen. Der Clou dabei: mittels UNDOK-App lassen sich auch markenfremde Produkte in das erwähnte System einbinden. Unter anderem setzen beispielsweise auch sonoro, Hama, SilverCrest oder Auna auf besagten Standard. Eine pfiffige Lösung, so lässt sich ein Multiroom-Setup auch nach und nach aufbauen, wenn man das benötigte Geld nicht auf einmal in die Hand nehmen kann oder will. Multiroom und Multisound sind mit ziemlicher Sicherheit ein HiFi-Trend der Zukunft, der mit Block schon jetzt Realität werden kann.

Verarbeitung: erstklassig: Bezeichnend sind dafür allein schon die dicke Alu-Frontplatte und das perfekt integrierte Farbdisplay.

Und der Klang?

So schön diese ganzen technischen Möglichkeiten auch sind, es wär doch alles für die Katz, wenn die Soundqualität nicht stimmen würde. Was das angeht, kann ich Entwarnung geben. Über den CVR-10 ist nämlich ausschließlich Positives zu sagen. Ein anspruchsvolles HiFi-Highlight, das sich selbst hinter reinrassigen Verstärkern der gleichen Preisliga nicht wirklich verstecken muss. Verbindet man ihn mit hochwertigen Lautsprechern, legt der Block sogar noch eine Schüppe drauf und agiert erfreulich audiophil. Hier zeigt er eine saubere Feinauflösung, griffige Mitten und einen saftig-dynamischen Grundton. Der Sound ist detailliert, präzise und klar. Keine Spur von Dosen- oder Markensound, stattdessen erlebe ich eine agile und impulsstarke Wiedergabe, die richtig Spaß macht. In diesem Bezug zeigt sich der Block-Alleskönner obendrein als Allesspieler; egal, welches Genre ich aus der Vielfalt der Radiosender ausgesucht habe – Ausgewogenheit und Klangdichte waren immer perfekt! Das gilt sowohl für die WLAN-, Bluetooth- und CD-Wiedergabe – sehr gut! Mit Hilfe der Balance-, Bass- und Höheneinstellung lässt sich das Klangbild hier übrigens je nach persönlichem Geschmack anpassen. Zudem bieten hinterlegte DSP-Einstellungen (Digital Sound Processing) die Möglichkeit, weitere Optimierungen vorzunehmen. Hierbei lässt sich zwischen „Normal“, „Live“, „Jazz“, „Rock“, „Hall“, „Classic“, „Pop“ und „Stadion“ wählen und so je nach Musikstil austesten, was für die eigenen Ohren am besten klingt. Noch ein weiteres Highlight: der CVR-10 kann auch über Fremdfernbedienungen gesteuert werden. Diesbezüglich ist er in der Lage u.a. auch die Befehle Ihrer TV-Fernbedienung zu erlernen. Bedeutet: Ende mit der Fernbedienungs-Armada auf dem Wohnzimmertisch! Um es auf den Punkt zu bringen: Sound top, Ausstattung top, Feintuning-Möglichkeiten top – beim CVR-10 von Block gibt es absolut nichts zu beanstanden.

Hier bleiben keine HiFi-Wünsche offen. Der mittig platzierte Drehregler erlaubt die Navigation durchs Menü und dient selbstverständlich der Lautstärkejustage. Selbst an einen frontseitigen USB-Port und einen AUX-IN hat man bei Block gedacht.

Fazit

Nachdem ich dieses feine Gerät nun genauer beleuchtet habe, fällt mein Fazit eindeutig aus: Mit dem CVR-10 liefert Block ein weiteres Meisterstück ab! Die Vielfalt der Funktionen sticht ins Auge, auf der anderen Seite haben mich Design, Materialwahl und Verarbeitung komplett überzeugt. Eine solche Mischung aus technischem Knowhow, Sorgfalt, cleveren Ideen und Bedienfreundlichkeit muss man in diesem Preissegment (wir bewegen uns hier bei 999 Euro) sonst sehr lange suchen. Die UNDOK-App und die damit verbundene Möglichkeit die gesamte Wohnung per Multiroom oder Multisound mit dem Smartphone in der Hand zu beschallen, stellt in meinen Augen die Krönung unter den Talenten des CVR-10 dar. Wer Lust auf Qualität, Variabilität und eine intelligente All-in-one-Lösung hat – und dafür keinen Kredit aufnehmen möchte – der kann zu diesem CD-Internet-Receiver ganz sicher nicht nein sagen!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

88 %

92 %

98 %

170926.Block-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Block
CVR 10
Produktkategorie:Netzwerkplayer
Preis:999,00 Euro
Ausführungen:- Diamantsilber
- Saphirschwarz
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484 / 920 090 19
www.audioblock.com
Abmessungen (BxTxH):350 x 283 x 80 mm
Gewicht:6,1 kg
Verstärker:- 2 x 30 Watt (4 Ohm)
Eingänge:- 1 x optisch
- 1 x koaxial
- 1 x analog Cinch
- 1 x Ethernet
- 1 x analog 3,5mm
- 1 x USB (Front)
- WLAN
- Bluetooth
Ausgänge:- 2 x Lautsprecher Stereo
- 2 x Pre-Out (analog)
- 6,35 mm Kopfhörerausgang
Verwertbare Dateiformate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Streaming:- DLNA
- UPnP (mit Block-App)
CD-Kompatibilität:- HDCD
- CD-R
- CD-RW
- MP3
Tuner:- DAB+
- Internetradio
- FM
Lieferumfang:- CVR 10
- WLAN-Antenne
- Bluetooth-Antenne
- Wurfantenne
- Fernbedienung
- Batterien
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- sehr gutes Display
- Vollmetallgehäuse
- hervorragende Verarbeitung
- WLAN-Streaming
- Bluetooth
- Internetradio
- Digitalradio (DAB)
- Multiroomfähigkeit
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Heco Direkt Einklang – Punkt-Schallquelle im Vintage-Look

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Auf der diesjährigen High End war sie erstmals zu hören, jetzt ist sie auch zu haben: Die „Einklang“ ist der neue Star in Hecos aufsehenerregender Premium-Serie „Direkt“. Die bildschöne Bassreflexbox im Retro-Design macht ihrem Namen alle Ehre: Ein einziger Speaker besorgt die Schallwandlung sämtlicher Töne. Ist die Heco Direkt Einklang damit auf dem Weg zum Wiedergabe-Ideal?

Die Heco Direkt Einklang ist optisch eine Verneigung vor dem Design der Wirtschaftswunder-Jahre.

Ein-Weg? Sollte man im Allgemeinen vermeiden, darf man im Boxenbau hingegen durchaus erstreben. Der Ein-Weg-Lautsprecher erfüllt nämlich im Prinzip das akustische Ideal der Einpunkt-Schallquelle. Während etwa beim Drei-Wege-Lautsprecher der Gesamtklang aus drei separaten, räumlich voneinander getrennten Schallquellen – Hochtöner, Mitteltöner und Basslautsprecher – stammt und daraus quasi zusammengesetzt wird, bietet der Ein-Weg-Lautsprecher die All-In-One-Lösung: Alle akustischen Ereignisse werden vom gleichen Lautsprecher wiedergegeben, der Schall kommt also von einem einzigen Punkt. Das hat immense Vorteile: Der Schall kann sich so als homogene Kugelwelle im Raum ausbreiten, dadurch wird der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt. Die Wiedergabe besitzt eine erstklassige Räumlichkeit, sämtliche Klangereignisse sind präzise ortbar. Mit einem Breitband-Lautsprecher erledigen sich auch die Scherereien, die die Abstimmung verschiedener Chassis verursacht, bis endlich alle Schallanteile zur gleichen Zeit und ohne größere Überschneidungen oder Auslöschungen einzelner Frequenzbereiche beim Hörer ankommen. Ist Ein-Weg also der Königsweg? Im Prinzip ja, in der Praxis wird es dann kniffelig: Der Breitband-Lautsprecher hat einen Spagat zu meistern, er soll sowohl hohe Frequenzen wiedergeben, wofür eine kleine, flinke Membran ideal ist, aber ebenso die tiefen Frequenzen liefern, wofür eine große, Fläche bietende Membran nötig ist. Das ist eigentlich ein Widerspruch – mal sehen, wie er bei der Heco Direkt Einklang aufgelöst ist.

Die Rundungen sorgen für die optische Geschmeidigkeit, Silberstreifen hingegen für eine schlanke und schillernde Erscheinung.

Vorwärts in die Vergangenheit: das Design

Beim Hinsehen werden wir erst einmal von der einzigartigen Erscheinung dieses Lautsprechers in den Bann gezogen: Was für eine herrlicher Retro-Look! Die Heco Direkt Einklang sieht aus, als wäre sie aus den Sechzigern des letzten Jahrtausends in die Jetztzeit gebeamt worden: Drei grazile, gerundete und nach außen strebende Metallbeine lassen das sanft nach hinten geneigtes Gehäuse quasi schweben. Dieser Quader mit seiner breiten Brust ist eine Absage an alle anorektischen Klangsäulchen mit ihrer schmalen und deshalb akustisch schwierigen Front und repräsentiert mit den properen Maßen von 931 x 382 x 196 Millimetern geradezu das Mehr-ist-besser-Ideal der Wirtschaftswunderjahre. Die Abmessungen bürgen auch dafür, dass genug Volumen zur Erzeugung eines ordentlichen Basses zur Verfügung steht. Dafür sorgt zudem die Bassreflex-Abstimmung, gleich zwei Ports auf der Unterseite des Gehäuses ermöglichen den dafür notwendigen Luftaustausch. Das Gewicht von 19 Kilogramm erscheint da sehr stimmig; es unterstreicht, dass das Gehäuse aus hochstabilen MDF-Platten gefertigt und im Inneren von zahlreichen Streben durchzogen ist. So haben Resonanzen keine Chance.

Auch der Schriftzug ist eine Retro-Hommage: Das „Direkt“ erinnert sofort an das Logo des legendären Kabinenrollers Isetta.

Trotz dieser Massivität wirkt die Heco Direkt Einklang geradezu anmutig: Sorgt der bodenferne Stand für Leichtigkeit und die Korpusneigung für Dynamik, so bewirkt die Lackierung mit Längsstreifen für Schlankheit: Der seidenmatte weiße Korpus sieht durch die drei vertikalen Silberbänder elegant aus und bekommt so, je nach Lichteinfall, einen wunderbaren Glanz. Auch die Rundungen des Gehäuses, insbesondere der Front, unterstützen die außergewöhnliche Anmutung. Die Heco Direkt Einklang unterscheidet sich damit wie ihre Schwester Heco Direkt, die auch schon zu Gast in unserer Redaktion war, wohltuend von den vielen kantig-kastig-konformen Schallwandlern. Durch ihr Design, aber auch durch die überaus hochwertige Verarbeitung erweist sie sich als ein echtes Klangmöbel, das den Wohnraum bereichert und aufwertet. Wer es dezent mag, verbirgt den extravaganten Speaker der Box mit den mitgelieferten Lautsprecherabdeckungen. Für die weiße Einklang werden silbergraue Verkleidungen mitgeliefert, bei den schwarzen Boxen sind die magnetisch haltenden Blenden in farblich stimmigem Schwarz gehalten.

Die extra für die Heco Direkt gefertigten, vollmetallenen Füße und Ausleger sorgen für den sicheren Stand den Einklang.

Einzigartig: Das Breitband-Chassis

Neben der Gesamtgestaltung zieht natürlich das außergewöhnliche Chassis dieser Ein-Weg-Box die Blicke auf sich. Auf der Front thront als singulärer Wandler ein Konus-Lautsprecher mit einer 210-Millimeter-Mebran. Das ergibt eine ordentliche Fläche für die Schallabstrahlung, dies wiederum ist eine Voraussetzung für eine gelungene Basswiedergabe. In Verbindung mit dem Gehäusevolumen und dessen Bassreflexabstimmung schafft es die Heco Direkt Einklang, runter bis 32 Hertz zu spielen. Das ist ein sehr respektabler Wert, der sogar von einigen Boxen mit größerer Tiefton-Membran nicht erreicht wird. Mehr Fläche ist bei der Heco Direkt Einklang aber kaum drin, schließlich soll das Breitband-Chassis ja auch hohe Frequenzen wiedergeben. Dafür muss die Membran flink schwingen können, deshalb sollte sie leicht sein, und trotzdem hat sie fest und verformungsresistent zu bleiben. Heco setzt deshalb bei der Membranfertigung auf Papier. Dieses Traditionsmaterial ist im Lautsprecherbau nach wie vor erste Wahl, weil es wenig wiegt, eine große Steifigkeit besitzt und eine hohe innere Dämpfung aufweist. Es ist damit resistent gegen Resonanzen, also unerwünschte und nicht im originalen Signal enthaltene Schwingungen. Allerdings: Nicht jedes Holz ist als Membranmaterial geeignet. Heco-Entwickler Christian Gather betont, dass nur nordische Nadelhölzer über die benötigten festen Fasern verfügen. Dazu kommt der Heco-Kniff: Die Holzfasern werden im Lauf des Produktionsprozesses mit Wollfäden angereichert. Fasern und Fäden bilden nun ein ultrafestes Geflecht, welches schließlich gleichmäßig und unter hohem Druck in die endgültige Konusform gepresst wird. Das Ergebnis nennt Heco die „Kraft-Papiermembran“. Diese Eigenentwicklung kommt in so gut wie allen Heco-Boxen zum Zuge – und bei der Heco Direkt Einklang sogar in einer ganz besonderen Variante: Hier ist die Membran mit einem Hochton-Kegel bestückt. Der eigenartige braunrote Vorsatz dient der Schallführung, zu diesem Zweck weist seine Kegelform eine ganz spezielle Krümmung auf, sie wird „Nawi“ genannt. Nawi steht als Abkürzung für „nicht abwickelbar“ und bedeutet: Wenn man diese „Trompete“ der Länge nach aufschneiden würde, könnte man das Papiermaterial nicht zu einer platten Fläche ausbreiten. Diese eigenartige Formung ist im Lautsprecherbau bekannt und bewährt, im Zentrum der „Kraft-Papiermembran“ soll der so gestaltete Kegel dafür sorgen, dass der Hörer eine fein auflösende, präzise Hochtonwiedergabe erlebt.

Akustisches Zentrum und optischer Blickfang: Das Breitband-Chassis mit seinem Hochton-Kegel besorgt die gesamte Schallwandlung.

Aufbau, Aufstellung und Antrieb

Bei der Heco Direkt Einklang sind vor dem Hörerlebnis noch ein paar Handgriffe zu erledigen. Sie bescheren uns ein ästhetisches Erlebnis, denn zuerst werden die wunderschönen Standbeine angeschraubt. Gerade das hintere Bein, das als Ausleger für die Standfestigkeit der geneigten Box bürgt, zaubert uns beim Montieren ein Lächeln aufs Gesicht. Wer Freude an schönen und extravaganten Formen hat, kommt schon hier auf seine Kosten. Die Dreibeinigkeit sorgt dafür, dass die Heco Direkt Einklang stets mit allen Füßen fest auf dem Boden steht, wer Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen möchten, kann das mit den höhenverstellbaren Spikes erledigen. Dankenswerterweise liefert Heco gleich die passenden Teller zum Unterlegen mit. Alternativ verwendet man die ebenfalls beigegebenen, mit Silikon gummierten Füße. Sie bieten sich an, wenn man die Boxen auf einem schwingfähigen Boden stellt und sie von dem Untergrund deshalb entkoppeln möchte.

Die Bassreflexkonstruktion besteht aus zwei strömungsgünstig gerundeten Downfire-Rohren, sie sorgen für die Tiefton-Abstimmung der Heco Direkt Einklang.

Beim Standort gibt es eins zu beachten: Heco verweist darauf, dass der 210-mm-Breitbänder physikalisch bedingt den abgestrahlten Schall stärker bündelt als herkömmliche Lautsprecher. Darum wird eine möglichst freie Aufstellung im Raum empfohlen, dazu eine starke Einwinklung hin zum Hörplatz. Das ist ein guter Rat, bei unserem Hörtest erreichen wir die optimale Performance mit fast genau auf das Sofa ausgerichteten Boxen. Die Heco Direkt Einklang besitzt einen sehr guten Wirkungsgrad, Heco attestiert hochrespektable 94 dB, das bedeutet: Der Lautsprecher setzt also die zugeführte Leistung ziemlich effizient in Schallenergie um. Deshalb kann die Box auch mit kleinen, leistungsschwachen Verstärkern ab 5 (!) Watt betrieben werden. Das gilt selbst für empfindliche Röhrenverstärker, da bei der Heco Direkt Einklang auf einen linearisierten Impedanzverlauf geachtet wurde. Soll heißen: Die Box verhält sich deshalb, salopp gesagt und elektrotechnisch betrachtet, wie ein zickenarmer komplexer Widerstand.

Die Alternative: Die Heco Einklang Direkt ist auch in Schwarz erhältlich.

So klingt die Heco Direkt Einklang

Die Boxen erreichen uns firmenfrisch und niegelnagelneu, deshalb lassen wir sie erst mal eine geraume Weile warmspielen – und das belohnt die Heco Direkt Einklang: Sie spielt mit der Zeit immer freier, in den Höhen offener, bis sich schließlich ein exaktes, angenehmes Klangbild mit den versprochenen feinen Höhen ergibt. Während des Einspielprozesses haben wir die Heco Direkt Einklang mit verschiedenster Musik gefüttert und dabei mitverfolgt, wie die Box auf die Genres von Klassik bis Heavy Metal reagiert. In der Redaktion herrscht bald Einigkeit bei der Einklang: Mit dieser Box macht es Spaß, Musik zu hören. Wir hören eine Wiedergabe, die natürlich, homogen und überraschend ausgewogen klingt und deshalb wie selbstverständlich erscheint. Damit erweist sich die Heco Direkt Einklang als Reputations-Retter, denn Breitbandlautsprecher stehen allgemein in dem Ruf, dass die tonal korrekte Wiedergabe nicht gerade zu ihren Stärken gehört. Wir sind übrigens schon bei ziemlich geringer Verstärkerleistung ganz Ohr, denn die Boxen liefern selbst bei kleinen Lautstärke-Einstellungen des Verstärkers ein komplettes, rundes Abbild der Musik. Diese Box ist also eine exzellente „Kostverwerterin“, und deshalb erreicht man mit überschaubarer Verstärkerleistung schon immense Lautstärken. Uns hat die Heco Direkt Einklang aber am Besten in gemäßigten Gefilden gefallen, hier spielt sie am stimmigsten.

Das Terminal bietet großzügig dimensionierte Schraubklemmen mit freidrehenden Anpress-Scheiben. Das schont beim Anschluss blanker Litze die feinen Adern der Lautsprecherkabels.

Das erleben wir mustergültig bei „The Cost Of Freedom“ von Marla Glen. Dieser Klassiker ist exzellent produziert und auch wegen des fantastisch aufgenommenen Gesangs sowie der großen Begleitband-Besetzung für Testzwecke wie gemacht. Die Heco Direkt Einklang zaubert uns die gesamte Band ohne Probleme in den Hörraum, wir haben sofort eine konkrete Vorstellung, wo die Bläsersektion, die Orgel, das Akkordeon, aber auch die Gitarre und der Bass vor dem Schlagzeug und den Percussions im Raum gruppiert sind. Im Vordergrund, direkt vor uns, steht natürlich Marla Glenn. Ihre Stimme besitzt eine grandiose Intensität und Präsenz, die amerikanische Sängerin pflegt dazu einen exaltierten Stil: Sie kaut auf den Worten, raspelt die Silben, röhrt die Vokale hinaus – es ist ein gesangliches Grimassieren, das wir durch die plastische Abbildung der Heco Direkt Einklang fast sehen können. Dafür bedarf es einer detaillierten Darstellung, und die liefert die Box. Der Hochtonkegel, der für den optimalen Hochton am Hörplatz sorgen soll, macht also einen wirklich guten Job. So funktioniert die Wiedergabe nicht nur im „Sweet Spot“, der optimalen Hörposition, und das trotz der von Heco eingeräumten prinzipbedingten stärkeren Bündelung. Die tritt dann jenseits des Sofas ein. Was hingegen im gesamten Hörraum erlebbar ist, ist eine satte Dynamik, sie sorgt für knackige Drums und Percussions, aber auch für die Spritzigkeit der Bläser – und im Ganzen für eine große Lebendigkeit bei der Wiedergabe des musikalischen Geschehens. Das gelingt bis hinab in den Frequenzkeller: Die Box liefert einen vollmundigen Tiefton; den erst ruhigen, dann in pumpenden Vierteln gespielten Bass präsentiert die Einklang mit Druck und Volumen auch in der ganz tiefen Oktave. So beschert uns dieser Breitband-Lautsprecher alles in allem einen Breitband-Genuss.

Das Retro-Design harmoniert hervorragend mit einem modernen Ambiente.

Fazit

Die Heco Direkt Einklang ist eine doppelt aufsehenerregende Box: Zum einen glänzt sie durch ihre außergewöhnliche Erscheinung, durch den wunderbaren Retro-Charme ihres Designs – diese Box ist ein echter Hingucker. Zum anderen gehört sie zu der seltenen Gattung der Breitbandlautsprecher und besorgt die Beschallung allein mit einem einzigen Chassis. Dadurch erreicht sie, was das Ideal einer solchen Ein-Punkt-Schallquelle verheißt: eine natürliche, homogene Wiedergabe. Bei den hohen Frequenzen gelingt dies mithilfe des optisch markanten Hochtonkegels, bei den tiefen Frequenzen durch das Gehäusevolumen und die Bassreflex-Abstimmung. Aufgrund ihres großen Wirkungsgrads harmoniert die Box auch mit kleinen Verstärkern und glänzt selbst bei geringen Lautstärken mit ihrer räumlichen Wiedergabe. So ist die Heco Direkt Einklang nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch ein echter Hinhörer.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 %

92 %

96 %

171004.Heco-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Heco
Direkt Einklang
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:999,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiss (seidenmatt)
- Schwarz (matt)
Vertrieb:Voxx, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.heco-audio.de
Abmessungen (HBT):931 x 382 x 196 mm (mit Terminal) bzw.
931 x 382 x 385 mm (mit Füßen)
Gewicht:19 kg / Stück
Prinzip:passiv, Ein-Weg, Bassreflex
Chassis:1 x 210 mm (Breitbänder mit Hochtonkegel, Papiermembran)
Frequenzgang:32 – 19.200 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 - 8 Ohm (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:94 dB (1W/1m) (Herstellerangabe)
empfohlene Verstärkerleistung: 5 - 180 Watt (Herstellerangabe)
Belasrtbarkeit:120 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Heco Direkt Einklang
- 3 Metallfüße
- 3 höhenverstellbare metallene Spikes
- 3 gummierte Füße
- Lautsprecherabdeckung
- Bedienungsanleitung (elfsprachig)
Besonderes:- Einweg-System mit einem Breitbänder als Punktschallquelle
- Membran mit Hochtonkegel
- sehr plastische Wiedergabe
- hoher Wirkungsgrad, daher auch für Verstärker mit geringer Leistung geeignet
- ausgezeichnete Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Bluetooth-Plattenspieler Auna TT-10 BT – Zurück in die Zukunft

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Vinyl ist wieder angesagt und einen Plattenspieler zu haben ist cooler denn je. Noch cooler ist es, einen Vinyl-Dreher zu besitzen, der moderne Features bietet – beispielsweise die drahtlose Übertragung an einen Bluetooth-Speaker. Der Auna TT-10 BT kann genau das …

Schnörkellos: Der Auna TT-10 BT kommt ohne optische Spielereien aus und suggeriert bereits ein einfaches Handling.

Der Berliner Direktvertrieb Auna ist bekannt für preisgünstige, zugleich aber auch moderne und umfangreiche Technik. Ob es nun eine Komplettanlage, das tragbare Internetradio, ein Lautsprecher oder ein Bluetooth-Speaker sein soll; Auna bietet interessierten Musik-Freunden alles was das Herz begehrt. Speziell im Fokus liegen dabei hauptsächlich Produktkategorien, die gerade im Trend liegen und eingefleischte Technik-Nerds begeistern. Attribute, die perfekt auf unser neuestes Testobjekt zutreffen, einen Bluetooth-Plattenspieler für knapp 60 Euro, der sich mit dem klassischen Plattendreher aus den 80er-Jahren kaum noch vergleichen lässt.

Über den frotseitig eingelassenen Knopf lässt sich die Tonausgabe wählen. Entscheidet man sich für Bluetooth, begibt sich der TT-10 BT automatisch in den Paarungsmodus.

Back to the Future

Wir kennen es alle, in einer voll digitalisierten Unterhaltungswelt und in Zeiten von Streaming, Multiroom und Multisource sehnen sich selbst jüngere Musikfreunde vermehrt nach der guten Schallplatte. Dabei geht es zumeist nicht um den vielzitierten analogen, audiophilen und warmen Klang, sondern um den Coolness-Faktor dieses Mediums. Eine Schallplatte aus dem Schuber zu ziehen und zeremoniell auf den Teller zu legen, das hat schon was. Doch wer hat heutzutage noch einen klassischen Plattenspieler? Bei vielen Musikfreunden ist dieser sicherlich irgendwann mal im Keller verschwunden, die Platten hat man allerdings meist noch irgendwo in einem Regal verstaut. So es ist sicherlich schon häufiger vorgekommen, dass man seine alten Schätzchen gerne einfach mal wieder schnell auflegen möchte. Dabei geht es dann mitnichten um die allerbeste Klangqualität, sondern eher darum sich auf die Reise in die eigene musikalische Vergangenheit zu machen. Allen, denen es in der Vergangenheit einmal so erging, bietet Auna nun den günstigen Wiedereinstig in die analoge Musikwelt – und obendrein ein modernes Extra. Der Auna TT-10 BT verbindet die gute alte Vinyl nämlich mit dem kabellosen Signaltransfer via Bluetooth zu einem modernen HiFi-Setup oder einem dedizierten Bluetooth-Lautsprecher. Die ideale Lösung, wenn man seinen Plattenspieler nur gelegentlich in Betrieb nehmen und dafür nicht ständig lästige Kabelverbindungen herstellen möchte (was mit diesem Gerät aber natürlich ebenfalls möglich ist).

Auna spendiert seinem TT-10 BT sogar einen Lift zur Absenkung des Tonarms. Direkt nebenan lässt sich die die Drehgeschwindigkeit des Plattentellers einstellen.

Theorie klingt gut, aber wie ist der TT-10 BT in der Praxis?

Ein Gerät das neugierig macht – und erstaunlich einfach zu installieren und in Betrieb zu nehmen ist. Geliefert wird unser Testobjekt ordentlich und sicher verpackt in festen Schaumstoffteilen und einem stabilen Karton. Zum Lieferumfang gehört der riemenangetriebene TT-10 BT, das passende Netzteil sowie eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache. Beim Auspacken macht der silberfarbene Vinyl-Dreher für seinen extrem niedrigen Verkaufspreis erstmal einen vergleichsweise ordentlichen Eindruck. Wie bei den allermeisten Plattenspielern besteht die Haube aus transparentem Kunststoff, die von zwei leichtgängigen Scharnieren gehalten wird. Frontseitig findet sich ein recht grosser Button. Über ihn lässt sich die Audioausgabe wählen. Zur Auswahl stehen Line Out oder Bluetooth. Wählt man „Line Out“ erfolgt die Kabelverbindung via Cinch, dafür stellt der TT-10 BT die entsprechenden Buchsen auf seiner Gehäuserückseite zu Verfügung. Das Gehäuse macht einen ordentlichen Eindruck. Allerdings sollte klar sein, dass man für rund 60 Euro keine Holzzarge, sondern nur eine Behausung aus Kunststoff erwarten darf. Gleiches gilt für den hier eingesetzten Tonarm nebst Tonabnehmer, die beide entsprechend einfach wirken. Wie gesagt, Auna hat seinen Dreher nicht mit den Einsatz in höherwertigen HiFi-Türmen entwickelt, sondern bietet seinen TT-10 BT als coole Lösung für den Partykeller und all diejenigen an, die hin und wieder mal ihre alten Platten heraus kramen und in Erinnerungen schwelgen wollen.

Blick auf die Rückseite: die transparente Haube wird von zwei Scharnieren gehalten.

Mehr Anschlüsse benötigt dieser moderne Plattendreher nicht.

Emotionale Zeitreise

Inzwischen hat der Plattenspieler seinen finalen Platz gefunden. Wichtig sind hier ein sicherer Stand. Flexible, schwingende Stellflächen sind zu vermeiden – das gilt für meinen Testgast wie für jeden anderen Vinyldreher. Als Lautsprecher bzw. Wiedergabegerät dient mein Auna Stanford, möglich ist selbstverständlich aber auch die kabellose Konnektierung mit markenfremden Bluetooth-Speakern. Das hier genutzte Gerät stellt sich allerdings als ideal heraus, lassen sich mit ihm doch beide offerierten Verbindungsmöglichkeiten testen. Zunächst starte ich entsprechende die kabellose Variante: Nachdem ich bei beiden Geräten den Bluetooth-Modus gewählt habe, geht alles ganz schnell und vollautomatisch. Innerhalb weniger Sekunden bekomme ich vom Stanford das akustische Signal geliefert, dass das Pairing beider Geräte erfolgreich absolviert wurde. Als großer Filmfan habe ich dann auch direkt die passende Platte zu Testzwecken ausgepackt: „Filmpalast Superhits“, zusammengestellt und empfohlen von der Cinema, der seinerzeit größten Filmzeitschrift Deutschlands. Erschienen ist dieses gute Stück übrigens 1980, also perfekt für meine Zwecke. Als die Nadel dann die Platte berührt, tauche ich in eine fast schon vergessene Zeit ein. Ich habe die Platte derart lange nicht gehört, dass ich mich in der Zeit zurückversetzt fühle und in Erinnerungen schwelge. Was dabei auffällt: der Plattenteller läuft erstaunlich rund, das hatte ich bei diesem Preis so nicht erwartet. Bei einer Geschwindigkeit von 33 Umdrehungen pro Minute zeigt sich die Wiedergabe staunenswert homogen und ohne „leiern“. Die Bluetooth-Klangqualität kann sich tatsächlich hören lassen und auch in Sachen Stabilität gibt es keinerlei Unterbrechung, solange sich TT-10 BT und Lautsprecher in einem Raum befinden. Wähle ich die verdrahtete Verbindung zu meiner Mini-Anlage, wird der Sound sogar noch eine Spur voller bzw. einen Tick dynamischer. Nach dem Wechsel der Software und der Anpassung an die entsprechenden Umdrehungsgeschwindigkeiten (45/78) ist das Klangbild ebensogut. Leider ist jetzt aber das Motorgeräusch minimal zu hören, das fällt insbesondere in den kurzen Leerphasen im Wechsel zum nächsten Titel auf. Trotzdem und vor allem im Hinblick auf den sehr günstigen Preis und den angepeilten Verwendungszweck ist dies meiner Meinung nach aber akzeptabel und zu vernachlässigen. Wie gesagt, hier handelt es sich nicht um ein High-End-Gerät, sondern um eine coole Audio-Lösung mit Bonusfeature. Wer hingegen einen anspruchsvollen Top-End-Plattendreher sucht, der ist mit diesem Bluetooth-Plattenspieler falsch beraten. Letzteres wäre mit Fokus auf den Preis aber auch jenseits jeglicher Realität.

Draufsicht. Das Gehäuse ist einfach gehalten und mit dem Nötigsten ausgestattet. U.a. auch mit einem kleinen Puck aus Kunststoff (links hinten).

Das einfach gehaltene Nadelsystem ist ebenso vormontiert wie der Tonarm. D.h.: direkt nach dem Auspacken kann es losgehen.

Fazit

Wer gern wieder in musikalischen Kindheits- oder Teenager-Erinnerungen schwelgen möchte, findet im bluetoothfähigen Auna TT-10 BT eine praktische Plattenspieler-Variante mit Extrafähigkeiten. Der Auna präsentiert sich als modernes Audio-Gadget mit Retro-Skills. Per Bluetooth verbunden, ist dieser Plattenspieler schnell einsatzbereit, flexibel und frei in seiner Aufstellung. Ideale Voraussetzungen den Partykeller und für Musikfreunde, die ihre Vinyl-Scheiben eher selten heraus kramen und ohne große Installation gleich loslegen wollen. Tonarm und Nadel sind im Preis von knapp über 60 Euro übrigens inbegriffen!

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,4
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

77 %

87 %

92 %

171006.Auna-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Auna
TT-10 BT
Produktkategorie:Platenspieler, bluetoothfähig
Preis:67,89 Euro
(stand: 05.10.2017)
Garantie:- 24 Monate Gewährleistung
- 60 Tage Widerrufsrecht
Ausführungen:- silber
Vertrieb:Chal-Tec, Berlin
Tel.: 030 / 408173509
www.auna.de
Abmessungen (HBT):370 x 105 x 360 mm
Gewicht:2,10 Kg
Anschlüsse:- Bluetooth
- Cinch
Antrieb:Riemenantrieb
Sonstiges:- Stopp-Automatik
- 33/45/78-Wiedergabe
- Lifthebel
- Haube abnehmbar
Lieferumfang:- Auna TT-10 BT
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- Bluetooth-Streaming
- einfache Installation
- Haube im Lieferumfang
- Tonarm/Tonabnehmer im Lieferumfang
Benotung:
Klang (60%):1,5
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,4
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Desktop-Speaker Monkey Banana Gibbon Air – Kompakt, vielseitig und gut durchdacht

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Guten Klang auf engem Raum ist gar nicht so leicht zu bewerkstelligen. Kein Wunder, schließlich müssen gleich diverse anspruchsvolle Probleme gelöst werden, wenn im Studio oder am Computer ordentlicher Sound gefragt ist. Unmöglich ist das aber nicht, wie Monkey Banana mit dem sehr kompakten 2.0-System Gibbon Air beweist.

Viel Platz brauchen die kompakten Gibbon Air nicht.

Viel Platz brauchen die kompakten Gibbon Air nicht.

Das Desktop-Szenario, sprich der Einsatz von Lautsprechern auf dem Schreibtisch, ist grundsätzlich ein kompliziertes Feld. Viel Platz für Boxen ist nicht vorhanden, an zusätzliche Geräte wie Verstärker etc. ist ohnehin nicht zu denken. Im Idealfall hat man es also mit kompakten Aktiv-Lautsprechern zu tun, die direkt an den Computer gekoppelt werden können und vielleicht auch noch das eine oder andere zusätzliche Feature anbieten. Zu einem moderaten Preis natürlich. Kein Wunder, dass der Auslöser für die Entwicklung solcher Systeme nicht selten die Unzufriedenheit mit dem seinerzeit verfügbaren Angebot ist. So auch bei Monkey Banana…

Zum Glück gezwungen

Letztlich begann alles mit der Musik. Ein schönes Hobby, ganz gleich ob in passiver oder aktiver Form. Wer letztere Variante bevorzugt, ist früher oder später auch auf Lautsprecher angewiesen, die das Abhören beim Aufnehmen und Abmischen der erschaffenen Werke in reiner Form ermöglichen. Das war bei den Gründern von Monkey Banana nicht anders, professionelles Studioequipment erwies sich zu diesem Zeitpunkt allerdings aus finanziellen Gründen nicht als veritable Option. Umgekehrt entsprachen die preislich erschwinglichen Lautsprecher nicht den eigenen Ansprüchen. Im Jahre 2004 hieß es also, sich auf eigene Ideen zu verlassen und selbst ein Abhörsystem zu entwerfen. Ein grundsätzlich sehr guter Ansatz, denn entweder kommt wirklich etwas Sinnvolles dabei heraus oder man gibt das Unterfangen irgendwann wieder auf. Die Gefahr drohte bei Monkey Banana nicht, stattdessen wurde über Jahre hinweg konsequent weiterentwickelt und schließlich – beginnend in 2010 – auf Drängen des Freundeskreises auch über den Eigenbedarf hinaus produziert. Inzwischen ist daraus ein respektables Portfolio entstanden, das neben modernem Design vor allem ehrlichen Sound und ein kundenfreundliches Preis-Leistungsverhältnis bietet. Dabei sind die Lautsprecher von Monkey Banana keineswegs nur für ambitionierte Hobbymusiker interessant, sondern verfügen dank ihrer vielseitig versierten, hochwertigen Ausstattung auch über Qualitäten im Bereich Multimedia und Gaming.

Eine vollflächige Frontblende gibt es bei den Gibbon Air nicht, lediglich der Seidenhochtöner ist von einem Gitter geschützt.

Eine vollflächige Frontblende gibt es bei den Gibbon Air nicht, lediglich der Seidenhochtöner ist von einem Gitter geschützt.

Aktiv und clever

Hier fühlt sich auch unser Testkandidat, das 2.0-Set Gibbon Air, sehr wohl und eignet sich daher besonders gut für die „breite Masse“. Das Duo besteht aus zwei miteinander verbundenen Lautsprechern, die sowohl in aktiver als auch passiver Ausführung vorhanden sind. Die grundlegende Ausstattung der beiden Boxen ist selbstverständlich gleich, in beiden kommt jeweils ein Seidenhochtöner mit einem Viertelzoll Durchmesser zum Einsatz. Die unteren Frequenzen werden von einem vier Zoll großen Polypropylen-Tieftöner wiedergegeben, der magnetisch geschirmt ist, um Interferenzen beim Einsatz am Computer vorzubeugen. Schließlich wird das Lautsprecher-System mit ziemlicher Sicherheit primär an einen solchen gekoppelt, unabhängig ob man seine musikalischen Qualitäten oder die Multimedia-Fähigkeiten in Anspruch nehmen möchte.

Der 4-Zoll-Tieftöner liefert erfreulich kraftvollen Bass - bei so kompakten Lautsprechern ist das nicht selbstverständlich.

Der 4-Zoll-Tieftöner liefert erfreulich kraftvollen Bass – bei so kompakten Lautsprechern ist das nicht selbstverständlich.

Selbstverständlich lassen sich auch beide Bereiche gleichermaßen abdecken, schließlich bietet die aktive Gibbon Air mehrere Anschlussoptionen. Diese sind zwar nicht auf den reinen Tonstudio-Einsatz ausgelegt, bieten dafür aber die in der Einstiegsklasse definitiv vorzuziehende Flexibilität und Vielseitigkeit. Wichtige Voraussetzung dafür ist die Verstärkereinheit der Aktivbox, die mit einer Leistung von 30 Watt pro Kanal aufwartet und sich um die eingehenden Signale kümmert sowie diese an die Passivbox weiterreicht. Dies geschieht via Lautsprecherkabel, das über ein an zugegeben ungewohnter Position oben rechts neben dem Bassreflexport positioniertes Terminal via Druckklemmen angeschlossen wird.
Eingehende Signale werden vom Cinch-Input verarbeitet und gegebenenfalls auch über den Subwoofer-Ausgang (der direkt darunter liegt) an einen zusätzlichen Tieftöner wie zum Beispiel den Gibbon 10 von Monkey Banana weitergereicht. Während sich diese Anschlüsse eher auf eine dauerhafte Verbindung einstellen und daher auf der Rückseite platziert sind, hält die Front der Gibbon Air am unteren Rand zwei 3,5-Millimeter-Buchsen für die temporäre Nutzung bereit. Das macht Sinn, schließlich sind sie dort logischerweise deutlich besser zu erreichen. Über den linken Slot („Aux In“) lassen sich mit dem mitgelieferten Stereokabel Zuspielgeräte wie zum Beispiel das Smartphone anschließen. Rechts daneben ist der Kopfhörer-Ausgang („Phones“) platziert.

Die Rückseite der aktiven Gibbon Air hält diverse Anschlüsse und Regler bereit.

Die Rückseite der aktiven Gibbon Air hält diverse Anschlüsse und Regler bereit.

Neben den frontseitigen Anschlüssen ist hier auch der An/Aus-Knopf gut erreichbar positioniert. Das mit dem Herstellerlogo versehene Bedienelement erfüllt sogar gleich mehrere Funktionen. Das Drehen reguliert die Lautstärke, per Druck wird die Gibbon Air aus dem Standby aufgeweckt beziehungsweise ausgeschaltet. Letzteres muss aber nicht zwangsläufig selbst erledigt werden, denn die Gibbon Air wechselt nach rund zwölf Minuten ohne Signaleingang auch selbständig in den Standby-Modus. Das spart Strom und schützt die Umwelt, weshalb diese Funktion bei Monkey Banana auch „Jungle Protect“ genannt wird – konsequente Umsetzung der Corporate Identity.
Die beiden weiteren Bedienelemente sind reine Drucktasten und dienen der Quellenwahl sowie der Kopplung von Bluetooth-Geräten. Die Quellenwahl erfolgt mit dem Durchschalten von Aux In (Front), Bluetooth und Cinch-Eingang (Rückseite) in eben dieser Reihenfolge.

Auch die Front beherbergt Anschlüsse, die eher für temporäre Verbindungen geeignet sind.

Auch die Front beherbergt Anschlüsse, die eher für temporäre Verbindungen geeignet sind.

Zur Bluetooth-Kopplung wird die Connect-Taste kurz gedrückt, so dass die Gibbon Air entsprechende Geräte in ihrer Umgebung orten kann. In deren Geräteliste taucht sie dann als „Gibbon Air“ auf und kann angesteuert werden. Ist diese Verbindung einmal erfolgreich hergestellt, merkt sich das Bluetooth-Modul diesen (und bis zu sieben weitere) Spielpartner, so dass zukünftige Verbindungen automatisch hergestellt werden. Diese kabellose Zuspieloption ist übrigens auch der Grund für das „Air“ im Modellnamen. Warum die Serie nach den Gibbons benannt ist, klärt sich dadurch aber nicht – obwohl diese sich ja auch gerne von Baum zu Baum durch die Lüfte schwingen und die Kombination daher durchaus ihre Berechtigung hat.
Bei bestehender Bluetooth-Verbindung leuchtet die dazugehörige LED übrigens konstant in Blau, ansonsten blinkt sie lediglich in dieser Farbe. Auch die aktive Quelle wird über eine LED angezeigt, hier ist Bluetooth erstaunlicherweise mit Grün belegt. Der Aux-Eingang auf der Front wird durch ein orangefarbenes Leuchten, der Cinch-Eingang auf der Rückseite mit rotem Licht signalisiert. Ein etwas unkonventionelles Farbkonzept, zumal das Herstellerlogo am An/Aus-Schalter im Aktivzustand ebenfalls in Orange leuchtet und nicht zuletzt deshalb durchaus die Blicke auf sich zieht.

Auch der Anschluss via Bluetooth ist möglich, hier genügt ein Tastendruck.

Auch der Anschluss via Bluetooth ist möglich, hier genügt ein Tastendruck.

Zurückhaltung ist optional

Grundsätzlich lässt sich zum Design der sehr kompakten Gibbon Air festhalten: Dezentes Auftreten ist ihre Sache nicht. Unsere Testkandidaten gibt es zwar auch in schwarzer und weißer Ausführung, wir haben es aber mit zwei knallroten Exemplaren zu tun. Das muss man schon ein bisschen mögen – kann man aber auch. Schon der Karton sticht positiv aus der Masse heraus, weil er sich im Design einer Schatzkiste präsentiert. Damit und mit der roten Folierung des Lautsprechergehäuses erinnern die Gibbon Air tatsächlich an den knalligen Look der „Donkey Kong“-Videospiele – die Assoziation liegt angesichts des Markennamens natürlich nahe. Auch die Formensprache mit ihren dominanten Abrundungen erinnert ein wenig an die Gaming-Systeme Nintendos.

Von oben betrachtet ist die gerade einmal rund 15 mal 18 Zentimeter messende Grundfläche der Gibbon Air wohl am besten als ein leicht verformtes U zu beschreiben. Die sanfte Rundung der Front wird auch von den nach hinten verlaufenden Gehäusekanten aufgegriffen, die der klassischen Kastenform einen moderneren Look verleihen. Die Verarbeitung ist dabei ausnahmslos sauber und ohne jeden Makel. Das Spaltmaß zwischen Gehäuse und Front könnte zwar etwas geringer ausfallen, dafür ist die Folierung sehr ordentlich und fehlerfrei gelungen. Farblich gibt es neben der jeweiligen Hauptfarbe schwarze Akzente bei den Membranen und Bedienelementen. Eine Frontblende aus Stoff oder ein Schutzgitter gibt es allerdings nicht, lediglich der Hochtöner ist hinter einer eigenen Abdeckung versteckt. Dabei fällt sehr positiv auf, dass keinerlei Schrauben oder sonstige Befestigungen zu sehen sind, was in dieser Preisklasse eher die Ausnahme darstellt.

Das Spaltmaß zwischen Gehäuse und Front ist zwar vielleicht ein bisschen zu großzügig, ansonsten ist die Verarbeitung der Gibbon Air allerdings tadellos.

Das Spaltmaß zwischen Gehäuse und Front ist zwar vielleicht ein bisschen zu großzügig, ansonsten ist die Verarbeitung der Gibbon Air allerdings tadellos.

Das richtige Maß für den besten Klang

Weitaus geläufiger ist die Tatsache, dass man beim Aufbau und Anschluss der Gibbon Air auf ein paar Kleinigkeiten achten sollte, um den Klang nicht negativ zu beeinflussen. Zunächst einmal sind die Lautsprecher grundsätzlich hochkant (und natürlich mit dem Hochtöner oben) aufzustellen. Zur Entkoppelung und zum Schutz des Gehäusebodens sowie der darunterliegenden Fläche sollten die mitgelieferten Schaumstoff-Pads (jeweils vier pro Lautsprecher) unter die Gibbon Air geklebt werden. Bei der Platzierung gilt grundsätzlich die Faustformel, dass die beiden Lautsprecher und der Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden sollten – anders gesagt: Die Entfernung der Lautsprecher zueinander und zum Hörer sollte möglichst gleich sein.

Je größer also die Distanz zwischen den beiden Gibbon Air ist, umso weiter sollte man auch von ihnen entfernt sitzen. Nutzt man sie als Soundsystem fürs Gaming am Laptop oder am PC mit nur einem Monitor, stellt das also keine große Herausforderung dar. Dann sollte nur darauf geachtet werden, dass sich die Oberkante des Tieftöners ungefähr auf Ohrhöhe befindet – hierfür müssten die Gibbon Air unter Umständen auf einem kleinen Podest wie der Monkey Base platziert werden. Zu guter Letzt wird empfohlen, schallreflektierende Gegenstände aus dem direkten Umfeld der Gibbon Air zu entfernen. Das gilt zum Beispiel für große Spiegeltüren an Schränken und ähnliche Flächen. Wobei man ehrlicherweise auch nicht unbedingt das komplette Mobiliar verrücken oder austauschen muss – wir reden hier von Idealbedingungen, die bekanntlich nur selten vollumfänglich erreicht werden.

Für sicheren Stand sorgen die selbstklebenden Schaumstoff-Pads, die am Gehäuseboden befestigt werden.

Für sicheren Stand sorgen die selbstklebenden Schaumstoff-Pads, die am Gehäuseboden befestigt werden.

Ehrliches Kraftpaket

Glücklicherweise liefern die Gibbon Air auch ohne „Labor-Umgebung“ mehr als nur zufriedenstellende Ergebnisse ab. Wer beim Gaming aufs Headset verzichten möchte, kann getrost die Gibbon Air als Alternative auswählen, ohne dabei Abstriche beim Sound machen zu müssen. Das gilt vor allem für actionreiche Spiele wie zum Beispiel Shooter oder ganz allgemein das Racing-Genre. Selbst in chaotischen Szenarien bleiben Details der Kulisse erhalten, die sich zudem erfreulich raumgreifend und positionsgetreu aufbaut. So macht auch das Anschauen von Videos oder Fußballübertragungen am Laptop richtig Spaß, was ja in Zeiten von Streaming-Anbietern keine Seltenheit mehr darstellt.

Grundsätzlich sind die Gibbon Air aber primär auf die Wiedergabe von Musik ausgelegt. Hier sind sie sehr offenherzig eingestellt und begegnen allen Genres gegenüber mit derselben Spielfreude. Dabei verzichten sie – wie für Studio-Monitore üblich – auf Schönfärberei der zugespielten Signale. Das räumliche Klangbild haben wir schon angesprochen, die große virtuelle Bühne ebenfalls. Die gibt es sogar bei sehr enger Aufstellung direkt neben einem einzelnen Monitor. Im Test greifen wir hier natürlich wie immer gerne auf The Kooks zurück, die stets sehr gut zur Überprüfung dieser Qualitäten geeignet sind und uns auch dieses Mal nicht enttäuschen. Die kleinen Gibbon Air räumen den britischen Musikern auch auf engem Raum den gewohnten, großzügigen Platz ein, den die Instrumente dankend und mit präziser Positionierung nutzen.

Nicht nur vom Namen her erinnern die Monkey Banana Gibbon Air an die Videospielreihe Donkey Kong - auch optisch ähneln die knallroten Lautsprecher durchaus dem fröhlich-bunten Videospiel-Look.

Nicht nur vom Namen her erinnern die Monkey Banana Gibbon Air an die Videospielreihe Donkey Kong – auch optisch ähneln die knallroten Lautsprecher durchaus dem fröhlich-bunten Videospiel-Look.

Das dementsprechend sehr saubere und ausgewogene Klangbild ermöglicht sogar eine sehr präsente und deutliche Gesangswiedergabe. Diese wird aber eben auch nicht sonderlich betont, so dass sich Instrumental- und Stimmanteile sehr harmonisch ergänzen. Das gilt selbst bei höheren Pegeln, wie wir anhand der Foo Fighters und ihrem Hit „Everlong“ schnell feststellen. Selbst mit etwas chaotischeren Zuständen wie etwa bei „Best Of You“ mit einer sich stellenweise fast schon überschlagenden Gesangsstimme ziehen die Gibbon Air ganz locker ihre saubere Linie durch und deuten auch schon ihre durchaus beeindruckenden Qualitäten im Tieftonbereich an.

Denn obwohl die Desktop-Speaker in den unteren Frequenzen natürlich aufgrund ihrer Größe eingeschränkt sind, liefern sie dennoch überdurchschnittlich kraftvollen Bass ab. Sei es nun der treibende, druckvolle Bass im Rock- oder Metal-Bereich oder der knackige, „pumpende“ Bass bei elektronischer Musik wie zum Beispiel den Tracks „Worry“ von Jack Garratt oder „Teardrop“ von Massive Attack. Die Gibbon Air setzen exakt das um, was sich Musiker und Tontechniker beim Erschaffen der jeweiligen Songs gedacht haben und erfüllen damit nicht nur die objektiven Ansprüche an die Wiedergabe sondern mit ziemlicher Sicherheit auch sämtliche subjektiven Erwartungen der Zuhörer – zumindest ist das in unserem Fall definitiv so.

Ein Grund für den kraftvollen Tiefton: Die Gibbon Air sind mit jeweils einem Bassreflexport ausgestattet.

Ein Grund für den kraftvollen Tiefton: Die Gibbon Air sind mit jeweils einem Bassreflexport ausgestattet.

Fazit

Das 2-Wege-Aktivsystem Gibbon Air von Monkey Banana ist sehr kompakt, aber zugleich äußerst klangstark. Dank seines sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses und den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten haben wir es hier mit einem idealen Desktop-System für Einsteiger mit diversen Interessengebieten zu tun. Sowohl als Abhörmöglichkeit für Hobbymusiker als auch als Sound-Setup für Cutter und Gamer, die Wert auf eine authentische Atmosphäre legen, wird das Duo allen Anforderungen mehr als gerecht.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

91 %

92 %

171008.Monkey-Banana-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Monkey Banana Gibbon Air
Produktkategorie:Aktives 2.0-Lautsprechersystem
Preis:229,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Rot
- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Future Beat Industries GmbH, Keltern
Tel.: 07236 / 9 82 10 80
http://www.monkey-banana.de
Abmessungen (HBT):218,7 x 150 x 181 mm
Gewicht:- 5,6 kg (aktiv)
- 2,1 kg (passiv)
Prinzip:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:19-mm-Seidenhochtöner
Tieftöner:100-mm-Polypropylen-Woofer
Frequenzbereich:60 - 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:3.000 Hz
Eingänge: - Cinch (unsymmetrisch)
- 3,5 mm Stereo-Klinke
- Bluetooth
Ausgänge:- 3,5 mm Kopfhörer
- Subwoofer-Ausgang Cinch unsymmetrisch
- Terminal für passiven Lautsprecher
Besonderes:- kraftvoller Klang trotz kompakter Bauweise
- Bassreflexport
- EQ-Regler zur Klanganpassung
- Bluetooth
- Subwoofer-Ausgang
- ausgefallene Farboption
- Kabel im Lieferumfang enthalten
Lieferumfang:- Gibbon Air aktiv
- Gibbon Air passiv
- Stromkabel
- Lautsprecherkabel
- 3,5-mm-Stereokabel
- Cinch auf 3,5-mm-Stereokabel
- selbstklebende Standfüße (Schaumstoff-Pads)
- Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Netzfilter Lab 12 gordian – Cleverer Conditioner für klaren Klang

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Besserer Klang durch besseren Strom? Die Erkenntnis, dass eine Klangkette bei der Steckdose beginnt und eine sauber-stabile Spannungsversorgung die Audio-Performance verbessern kann, hat etliche renommierte Hersteller zur Entwicklung spezieller Stromversorgungsprodukte vom Netzkabel bis zum Power Conditioner geführt. Nun stößt ein Newcomer dazu: Lab 12 präsentiert mit dem „gordian“ ein cleveres Netzfilter, das sechs Geräte mit optimiertem Strom versorgt – und mit aktivierter Automatik dem Benutzer alle Arbeit abnimmt.

Saubermann: Der Lab 12 gordian sorgt für reinen Strom – und glänzt dabei mit seiner aufgeräumten Optik.

Es war ein Akt elektrischer Notwehr: Die griechische Audiomanufaktur Lab 12, vornehmlich mit der Entwicklung und händischen Fertigung von hochwertigen Röhrenverstärkern beschäftigt, kämpfte im seit der Antike berühmten Athen mit dem nicht ganz so ruhmreichen antiquierten Stromnetz der Stadt. Gerade im stickend heißen Sommer, wenn Kühlschränke und Klimaanlagen zur Höchstform auflaufen, ist der Strom der griechischen Hauptstadt von Schwankungen, Spannungsspitzen und Stromverzerrungen verseucht – Gift für sensible Geräte. Aus dieser Not hat Firmengründer Stratos Vichos eine Tugend gemacht: Um seine empfindlichen Audio-Produkte zu schützen und unter stabilen elektrischen Bedingungen betreiben zu können, entwickelte er ein Netzfilter – und die akustischen Meriten dieses Stromreinigers erwiesen sich als so groß, dass Vichos aus dem Prototyp für den Eigenbedarf eine Produkt für die audiophile Allgemeinheit gemacht hat: den Lab 12 gordian.

Der Lab 12 gordian ist hochstabil gefertigt, allein die Frontplatte aus Aluminium ist 5 Millimeter dick. Hier isr der gordian in Weiß lackiert, alternativ ist er in Mattgrau und Mattschwarz zu haben.

Sauberer Strom für sechs Geräte

Der Lab12 gordian besitzt eine aktive Elektronik, das heißt: Während normale Netzfilterleisten allein mit passiven Bauteilen funktionieren, arbeitet im Zentrum des gordian ein Prozessor, der ein komplexes Netzwerk von Mess- und Regelschaltkreisen befehligt und kontrolliert. Der von der Wandsteckdose ankommende Strom wird von dem Power Conditioner permanent geprüft und gemessen, geregelt und gereinigt. Der Lab 12 gordian arbeitet also adaptiv, die Filter passen sich der Situation an und werden bei Bedarf anders geschaltet. Dadurch klickt ab und an im Betrieb ein Relais, dies ist quasi ein Arbeitsnachweis. So kann der Lab12 gordian Schwankungen, Spannungsspitzen und Stromverzerrungen zielgerichtet ausgleichen und ausfiltern, er liefert dadurch absolut sauberen und stabilen Strom. Für elektrische Geräte, insbesondere für empfindliche Unterhaltungselektronik, ist das geradezu Balsam, denn die Verzerrungen und Schwankungen sind für die Schaltkreise der Audio- und Videogeräte hochgradiger Stress: Die Netzteile und Schaltungen der Geräte müssen permanent den schlechten Strom kompensieren, Stromspitzen setzten dabei der sensiblen Elektronik zu und können deren Lebensdauer verkürzen; Verzerrungen sorgen bei der Wiedergabe für Brummen, Sirren und Rauschen. Der Stress der Stromversorgung schlägt sich letztlich auch in einer nicht entspannten Wiedergabe nieder.

Der Lab 12 gordian versorgt bis zu sechs Geräte mit sauberem Strom, die vier schwarzen Steckdosen sind für normale Verbraucher vorgesehen, die zwei blauen Steckdosen für Geräte mit großem Energieumsatz.

Der Lab 12 gordian stellt diese Stressfaktoren ab, außerdem betätigt er sich als Vermögensretter: Er schützt alle angeschlossenen Geräte vor Schäden durch Überspannung. Deshalb sitzt der gordian als Elektro-Wächter zwischen der Wandsteckdose und den Audio- und Video-Komponenten. Maximal sechs Geräte finden am gordian Anschluss, auf seiner Rückseite sitzen die entsprechenden Steckdosen. Vier davon sind für Audio- und Video-Komponenten mit normalem Strombedarf ausgelegt, also für Plattenspieler, CD-Player, DAC, Vorverstärker, Blu-ray-Player oder LED-Fernseher, die jeweils nicht mehr als vier Ampere Strom ziehen. Diese Steckdosen versorgt der Lab 12 gordian mit hoch gefiltertem Strom, die anderen beiden Steckdosen beliefert er hingegen mit geringer gefiltertem Strom: An diese blauen Steckplätze schließt man starke Verbraucher wie Audio-Endstufen oder Plasma-Fernseher an, die richtig Strom fressen, bis maximal 15 Ampere lässt sie der gordian gewähren. Was der Lab 12 gordian misst und macht, teilt er uns über die sein großes, gut ablesbares OLED-Display auf der Front mit. Zwei Stellräder zu seiner Linken und Rechten helfen uns, die Informationen abzurufen und das Filter-Feintuning vorzunehmen. Das kann man machen, man muss es aber nicht tun: Der Lab 12 gordian besitzt einen Automatik-Modus, mit seinen adaptiven Filtern ermittelt und realisiert er selbständig die passenden Einstellungen. Wer einfach nur sauberen Strom für eine saubere Performance seiner Geräte will, belässt den gordian also im Auto-Modus. Eine kleine Arbeit kann diese Automatik uns allerdings nicht abnehmen: Das richtige Einstecken der Stecker.

Der Anschluss-Check steht am Anfang: Wenn die Erdung einwandfrei ist und der Netzstecker richtig herum in der Wandsteckdose steckt, kann der gordian seine Arbeit aufnehmen und das beste Ergebnis liefern.

Für alle: Erdungs- und Polaritäts-Test

Stecker rein und fertig? Im Prinzip ja, denn jedes elektrische Gerät ist dann betriebsbereit – egal, wie herum der Stecker in die Steckdose eingesteckt wird. Klanglich kann das Wie-herum aber einen Unterschied machen. Wer mit Brummen oder Sirren in der Stereo-Anlage zu kämpfen hat und mal einen Stecker um 180 Grad gedreht einsteckt, wird mitunter die verblüffende Erfahrung machen: Die Störgeräusche sind fort. Und manchmal bewirkt diese Veränderung auch, dass der Klang der Anlage plötzlich klarer und frischer ist. Wie kann das sein? Es kommt mitunter darauf an, welcher Stift des Gerätesteckers Kontakt mit welchem Leiter der Steckdose hat: mit dem Neutralleiter, der als Bezugspunkt der Spannung dient, oder mit dem Außenleiter, auch Phase genannt – hier ist der „Saft“ drauf. Trotz Wechselspannung ist nicht ganz egal, welcher dieser beiden Leiter wo mit der ersten wichtigen Funktionseinheit jedes elektrischen Gerätes, dem Netzteil, in Verbindung kommt. Der darin sitzende Transformator verhält sich elektrisch je nach „Anschlussrichtung“ ein wenig anders.

Unverzichtbar: zum Betrieb des gordian braucht man das „knack“ von Lab 12: Das 20 Ampere standhaltende Stromkabel ist mit der benötigten IEC C19-Kupplung ausgerüstet.

Genau hier setzt der Erdungs- und Polaritäts-Test des Lab 12 gordian als erstes an: Er überprüft, ob die Erdung (also der Schutzleiter) einwandfrei ist und der Stecker „richtig herum“ steckt. Wenn ein Erdungsproblem vorliegt, warnt uns der Lab 12 Gordian mit der Meldung „Ground weak“ oder „Ground broken“, dann sollte die Steckdose schleunigst von einem Fachmann geprüft werden. Wenn die Polarität nicht stimmt, quittiert der Lab12 Gordian dies mit einem „Polarity: Rev!“. Dann sollte man alle angeschlossenen Geräte sowie den Lab 12 Gordian ausschalten, dessen Netzstecker ziehen und um 180 Grad gedreht wieder in die Wandsteckdose einführen. Ohne diese Korrektur geht es auch, mit diesem einfachen Kniff verspricht Lab 12 aber die optimale Wirkung des gordian. Damit auch die angeschlossenen Komponenten richtig herum eingesteckt sind, verrät uns die Bedienungsanleitung, dass stets die rechte Buchse jeder gordian-Steckdose mit der Phase belegt ist. Wer der Marke Lab 12 treu bleibt und zum Netzfilter die optional angebotenen Stromkabel verwendet, findet auf ihren Steckern durch einen Punkt markiert, welcher Pin die Phase führt. Jetzt kommt die gute Nachricht für alle, die an elektrotechnischen Einzelheiten nicht interessiert sind: Die Einrichtung des Geräts ist damit erledigt! Wer aber mehr wissen oder machen möchte, findet über das Menü noch einige Features, mit denen die Performanz unter Umständen perfektioniert werden kann.

Das gut ablesbare OLED-Display fasst die grundlegenden Daten auf einen Blick zusammen.

Für Fortgeschrittene: Filter-Feintuning

Für Fortgeschrittene und Interessierte geht es nun in die Tiefen des Menüs. Zuerst gibt uns der Lab 12 gordian über sein OLED-Display stets aktuell Auskunft über die gegenwärtigen Betriebswerte: Spannung und Frequenz, Stärke des fließenden Stroms sowie Verbrauchswert der angeschlossenen Geräte. Wer das linke Stellrad weiterdreht, erhält immer mehr Informationen: So erfahren wir, wie stark die Verzerrungen von Strom und Spannung gerade sind (da hat der gordian bei uns gut zu tun), welchen Gleichspannungsanteil unser Wechselstrom hat (bei uns erfreulich gering), wie es um den Leistungsfaktor bestellt ist, also das Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung, das bestenfalls den Wert 1 oder 100 Prozent erreicht (hier liegen wir doch deutlich darunter). Wenn man die Auto-Einstellung verlässt, kann man die Leistungseffizienz in drei Stufen (Low/Medium/High) korrigieren, diese sogenannte Blindleistungskompensation lässt sich aber auch ganz abschalten.

Wer mehr wissen will, lässt sich vom Lab 12 gordian weitere Betriebsdaten und Analysen anzeigen, hier etwa das Ergebnis der schnellen Fourier-Analyse des Stroms im Frequenzbereich von 1,2 bis 1,5 Kilohertz.

Nächster Punkt: die elektromagnetische Interferenz, kurz EMI. Sie stellt eine Störung dar, die durch elektrische Effekte verschiedenster Geräte des Haushalts hervorgerufen wird und sich durch Einstreuungen im Frequenzbereich jenseits von zehn Kilohertz bemerkbar macht. Hier bietet der Lab 12 gordian die Möglichkeit, abnseits der Automatik-Einstellung die Effizienz der Filterung in drei Stufen zu verändern und die Beschaffenheit des Filters zu modifizieren. Leider leistet die rein englische Bedienungsanleitung hier wenig Aufklärungsarbeit, was die angezeigten Werte bedeuten und was die Filter sowie ihre einzelnen Einstellungen bewirken. Hier ist also Eigenrecherche gefragt – oder man lässt jeglichen theoretischen Ballast beiseite und vollführt reines Trial-and-Error, was im Manual durchaus befürwortet wird. So oder so: Das EMI-Filter lässt sich außerhalb des Auto-Modus von der Einstellung CMF (reiner „Common Mode Filter“) auf „CMF + DMF“ (mit zusätzlichem „Differential Filter Mode“) steigern, dies ist die drastischste Filtereinstellung. Wer Technik-Nerd ist und nun noch eine Frequenzanalyse der Spannung und des Stroms benötigt: Bitteschön, der Lab 12 gordian liefert eine per FFT (schnelle Fourier-Transformation) ermittelte Bilanz, wie sich Strom und Spannung über den Frequenzbereich von 50 bis 7.000 Hertz verhalten. Wessen Leben auch ohne diese ganzen Daten Sinn ergibt, kann das Display übrigens komplett abschalten.

Fortgeschrittene holen mit den verschiedenen Filtermöglichkeiten eventuell noch mehr heraus als mit dem voreingestellten Auto-Modus. Hier zeigt der gordian die aktuell ausgewählte Kombination zweier Filtertypen an.

Power on: Der Lab 12 gordian in der Praxis

Wir haben alle Audiogeräte an den Lab 12 gordian angeschlossen, aktivieren erst das Netzfilter und dann die zu bestromenden Geräte, und nun legen wir Musik auf, die wir in- und auswendig kennen, damit uns die möglichen Meriten des gordian nicht entgehen – denn ehrlich: Wer sich von einem Power Conditioner die Rettung seiner Anlage oder die Komplettumkrempelung des Klangs erhofft, erwartet schlicht zuviel. Ein Netzfilter kann aber eine subtile bis markante Verbesserung bewirken, hier profitieren insbesondere hochwertige Anlagen, die in der Lage sind, Veränderungen von klanglichen Nuancen abzubilden. Wir legen Donald Fagans exzellent produzierte Scheibe „Morph The Cat“ auf, gerade das Titelstück ist berühmt für seine Transparenz und berüchtigt für seinen unglaublich fetten, aber trotzdem strammen Bass. Die Wiedergabe klingt toll – aber: Hat der gordian daran Anteil? Die Antwort liefert die Rückverkabelung, also: gordian raus, alle Geräte an die alte Stromleiste anschließen, Musik wieder starten – holla, da fehlt nun aber was! Das erneute Umverkabeln bringt uns Gewissheit. Mit dem gordian gewinnt der Bass ein wenig an Schub, das Schlagzeug hat etwas mehr Punch. Die Wiedergabe erscheint auch lauter, obwohl wir am Verstärker keine Einstellung verändert haben. Wir erleben offenbar einen Zugewinn an Dynamik. Dafür spricht auch, dass die Aufnahme einen Tick präsenter erscheint und dass uns der Gesang von Donald Fagan nun noch deutlicher anspricht, als er es eh schon tut.

Das knack-Stromkabel ist ultrarobust gefertigt. Neben der 20-Ampere-Ausführung, die passend zu den Stecker-Normen der EU, der USA oder der Schweiz konfektioniert wird, gibt es auch eine 16-Ampere-Version für die Stromversorgung der Endgeräte. Die Standardlänge beträgt 1,50 Meter, das knack kann aber auf Wunsch auch in anderen Längen gefertigt werden.

Zudem treten Details hervor, die vorher nicht so deutlich zu hören waren: etwa die unverzerrten, abgedämpften Gitarrentöne, die ab und an von Fagans links stehendem Sidemen eingestreut werden. Wenn man einmal auf diese Feinheiten aufmerksam geworden ist, entdeckt man immer mehr: Das klitzekleine Geräusch, das entsteht, wenn der Bassist seine Finger auf den Saiten aufstützt, oder die Bläsermelodie, die nun klarer von den anderen Instrumenten abgesetzt ist, so dass wir das Stück nun schlicht anders hören. Die Veränderungen sind nicht riesig, aber hier erleben wir den besten Beweis für das Bonmot „kleiner Effekt, große Wirkung“. Diese Wirkung können wir sogar noch steigern. Bei der Kompensation der Blindleistung können wir zwar in keiner Einstellung irgendeine Veränderung heraushören, doch nun widmen wir uns dem EMI-Filter, setzen den Wert von „Auto“ auf „High“ – und so kitzeln wir wirklich noch ein wenig mehr Artikulation aus dem Audio-Geschehen. Bei der anschließenden Veränderung der EMI-Filterart machen wir hingegen Rückschritte, sobald wir die Auto-Einstellung verlassen. Der Sound ist gerade in der „CMF + DMF“-Einstellung harscher und anstrengender. Also: zurück auf Auto. Jetzt fällt uns erst so richtig auf, dass mit dem gordian die Wiedergabe der Musik grundsätzlich entspannter geworden ist. Das können wir prima bei der Hi Hat des Schlagzeugs feststellen: Diese fast permanent durchlaufende Beckenarbeit ist mit einer gewissen Schärfe aufgenommen, die je nach Anlage fast unangenehm sein kann. Diese Schärfe ist nun vernehmlich abgemildert. Prima! Letztlich sorgt dieser Power Conditioner sogar für einen Sekundäreffekt: Durch den gordian kehrt nicht nur in die Wiedergabe, sondern auch in den Hörer ein Mehr an Ruhe ein.

Optisch steht er hier im Mittelpunkt, elektrisch gehört er natürlich an den Anfang der Klangkette: So beseitigt der Lab 12 gordian den Schmutz des Steckdosenstroms und bürgt für den Schutz aller angeschlossenen Geräte.

Fazit

Besserer Klang durch besseren Strom? Der Lab 12 gordian macht aus dem Fragezeichen ein Ausrufezeichen! Mit diesem Netzfilter gewinnt die Wiedergabe nicht dramatisch, aber deutlich an Dynamik, Detailreichtum und Ruhe. Dafür sorgt eine aktive Elektronik, die mit ihren anpassungsfähigen Filtern den Strom permanent kontrolliert, stabilisiert und reinigt. Das alles vollführt der gordian Dank seines Automatik-Modus auch komplett selbständig, Fortgeschrittene können über das Filtertuning aber eigenhändig an der Optimalen Einstellung arbeiten. Mit seinem Idealstrom versorgt der Power Conditioner sechs Geräte, vier normale und zwei starke Verbraucher profitieren dabei nicht nur von der Reinigungskraft des Netzfilters, sondern auch von seiner Schutzfunktion gegen Überspannung. So ist der gordian Klangverbesserer und Geräteretter in einem – und wenn man sieht, welche Preise auf dem Markt für derartige Power Conditioner aufgerufen werden, ist der sehr gut verarbeitete Lab 12 gordian geradezu günstig.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

95 %

93 %

171011.Lab12_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Lab 12
gordian
Produktkategorie:Netzfilter
Preis:1.639,00 Euro
Ausführungen:Weiß, Mattgrau, Mattschwarz
Vertrieb:CM-Audio, Mönchengladbach
Tel.: +49 2161 / 6782451
www.cm-audio.net
Abmessungen (HBT):110 x 430 x 290 mm (ohne Stecker)
Gewicht:7 kg
Anschlüsse:4 x 230V / 50Hz (bis 1.000 W / 4 A, stark gefiltert)
2 x 230V / 50Hz (bis 3.500 W /15 A, schwach gefiltert)
Lieferumfang: Lab 12 gordian
- Lab 12 knack 20 A-Stromkabel (CEE 7/7-Stecker auf IEC C19-Kupplung, 1,50 m)
- Handschuhe
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Optionales Zubehör:- Lab 12 knack 16 A-Stromkabel (CEE 7/7-Stecker auf IEC C15-Kupplung, 1,50 m): 199,00 Euro
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- einfache Handhabung und Betrieb durch Automatik-Modus
- Steigerung der Klangperformance
- adaptive Filter, die permanent der aktuellen Situation angepasst werden
Benotung:
Preis-/Leistungsehr gut

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Chord Hugo 2 – macht die Musik einfach besser

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Der Chord Hugo 2 tritt die Nachfolge seines überaus erfolgreichen Vorgängers an. Er ist etwas kompakter, bringt es aber auf deutlich mehr Rechenleistung. Obendrein und ist der akkubestückte „Zweier“ mobil einsetzbar und funkt sogar via Bluetooth, was ihn laut Hersteller „zum wohl vielseitigsten Kopfhörerverstärker auf dem Markt“ macht. Zweifel an dieser Aussage habe ich nach meinen Erfahrungen mit dem Chord Mojo nicht, getestet wird er aber dennoch …

Im Januar 2017 bereits vorgestellt, jetzt endlich lieferbar: der Chord Hugo 2.

Mit der ersten Version seines Hugo hat Chord weltweit für Furore gesorgt. Ein kompakter Kopfhörerverstärker/DAC, der den Funktionsumfang jeder HiFi-Anlage erweitert und sie klanglich auf ein neues Niveau hebt. Egal, wo der Hugo einen Testparcours betrat, er hinterließ einen exzellenten Eindruck und sammelte jede Menge Lorbeeren für seine klangliche Performance. Kurz gesagt: sobald wenn digitale Quellen im Spiel sind oder gar in HiRes-Qualität gestreamt werden soll, ist der Hugo das perfekte Soundupgrade für jedes HiFi-System. Im Januar 2017 wurde während der CES in Las Vegas dann erstmals der Nachfolger des legendären Hugo vorgestellt, der jetzt endlich auch im Handel verfügbar ist. Namentlich lediglich um die Ziffer 2 ergänzt, stellt sich mir die Frage, ob der Hugo 2 damit vielleicht auch doppelt so gut ist wie sein Vorgänger?

Chord bietet sein kompaktes Klanggenie wahlweise in mattschwarzer oder silberfarbener Ausführung an.

Massiv und feinfühlig

Bevor es ans Eingemachte geht, gilt es zunächst einmal die optischen Unterschiede zu entdecken. Die erscheinen auf den ersten Blick vielleicht weniger spektakulär, fallen bei genauerer Hinsicht dennoch ins Auge. Auffälligstes Merkmal ist die massive Alu-Behausung. Diese gab es auch schon beim ersten Hugo, hier scheint aber alles noch ein wenig ausgereifter und noch einen Schritt näher an das typische Chord-Design herangeführt. Der auffälligste Unterschied sind die farblich illuminierte Tasten, die ich in ähnlicher Form schon vom nochmals kompakteren Mojo kenne. In den Abmessungen hat sich hingegen wenig getan, der Hugo 2 ist minimal kürzer, dafür einen Millimeter höher. Hatte der Ur-Hugo noch gerundete Kanten, laufen diese beim aktuellen Modell nun etwas spitzer zu. Das kommt dem Gesamtbild zugute, zeigt sich während der mobilen Nutzung aber als etwas unpraktischer. Das Wörtchen „Mobil“ bietet mir in diesem Zusammenhang auch gleich die perfekte Überleitung zu den Einsatzmöglichkeiten. Während der „Zweier“ in erster Linie für den Einsatz an stationären HiFi-Systemen gedacht ist, eignet er sich dank integrierter Akkueinheit aber auch für die mobile Nutzung. Bedeutet: In Verbindung mit einem mobilen HiRes-Player und hochwertigen Kopfhörern wie den Audeze EL-8 lässt sich die eigene Lieblingsmusik auf auf Reisen in höchster Auflösung wiedergeben. Diesbezüglich verspricht Chord übrigens einen ununterbrochenen Musikgenuss von rund sieben Stunden. Das reicht locker für einen Flug von Frankfurt nach New York. Geladen wird der Hugo 2 – auch das ist ein kleiner aber feiner Unterschied gegenüber seinem Vorgänger – über einen separaten Mini-USB-Port. Sehr praktisch, so lässt sich der schicke Highender auch mal schnell über ein markenfremdes Kabel mit Strom befüllen, sollte man die zum Lieferumfang gehörige Leitung mal zuhause vergessen haben.

Der Hugo 2 offeriert gleich zwei Mikro-USB-Ports. Einer empfängt digitale Signale, über den anderen wird der interne Akku des DAC/Kopfhörerverstärkers geladen.

Bluetooth mit dem Hugo 2

Der für manchen Leser vielleicht gravierendste Unterschied zu Hugo-Urversion ist die hier implementierte Bluetooth-Einheit. Bedeutet: Die eigene Lieblingsmusik lässt sich beispielsweise kabellos – und dank aptX-Codec in CD-Qualität – vom Smartphone an den kleinen Chord-DAC leiten. Einfacher als hier kann sich der kabellose Verbindungsaufbau eigentlich nicht zeigen. Ist die Quelle „Bluetooth“ am Hugo 2 gewählt, gibt dieser sich automatisch in der Liste verfügbarer Blauzahn-Empfänger zu erkennen. Nun genügt ein Fingertipp auf „HUGO-11883“ und beide Geräte sind ab sofort drahtlos miteinander verbunden. Dieses Procedere muss übrigens nur einmalig durchgeführt werden, Smartphone und Hugo 2 verbinden sich bei der nächsten Inbetriebnahme automatisch miteinander.

Die Bluetooth-Einbindung ist kinderleicht. Ist die Quelle “Bluetooth” am Hugo 2 gewählt, gibt er sich auch schon entsprechend in der Liste verfügbarer BT-Partner zu erkennen.

Da kommt Farbe ins Spiel

Ein klassisches Display bietet die metallene Kombi aus DAC und Headphone-Amp weiterhin nicht an, den Informationstransport übernehmen stattdessen die bereits erwähnten, illuminierten Taster. Das gilt unter anderem auch für den On/Off-Button, dessen Leuchtindikation zugleich über den derzeit aktuellen Batteriestatus berichtet. Glimmt er rot, liegt der derzeitige Füllstand bei unter 20 Prozent, Orange bedeutet 20-50, Grün bis zu 80 und blau 80 bis 100 Prozent. Ähnliches gilt für die Quellwahl, die über den Input-Knopf initiiert und abgelesen wird. Weiß leuchtend, entspricht dem USB-Eingang, Gelb Koax 1, Rot Koax 2, Grün optischer Eingang und Dunkelblau Bluetooth. Die Tasten des Hugo 2 verfügen übrigens über einen sehr guten Druckpunkt, obendrein wird jede Betätigung durch ein fühlbares und auch akustisch wahrnehmbares „Klack“ bestätigt. Ohne „Klack“ kommt hingegen das etwas größere „Glasauge“ aus, welches inmitten einer kleinen Erhebung auf der Oberseite des Hugos thront. Ein „Klack“ benötigt es hier auch nicht, handelt es sich hierbei nicht um einem Taster sondern um den obligatorischen Lautstärkeregler. In Chord-Tradition informiert die Farbgebung dieses Reglers ebenfalls via Illumination über den derzeit anliegenden Pegel. Farbenfroh wird es auch inter dem nebenan befindlichen Fensterchen. Dieses gewährt einen kleinen Einblick auf das Innenleben meines Testgastes. U.a. fällt der Blick hier auch unweigerlich auf einen weiteren LED-Indikator. Dessen Aufgabe ist es, wie sollte es anders sein, mittels diverser Colorierungen zusätzliche Informationen zu übermitteln. Abzulesen ist hier, welche Art von Eingangssignal gerade anliegt. Grün steht hier für 96 kHz, blau für 192 kHz. Zugegeben, merken kann ich mir die Fülle an Farbcodes nicht, muss ich aber auch nicht. Welches Tonformat gerade anliegt, wird mir beispielsweise auch über den Zuspieler angezeigt, während die gerade gewählte Lautstärke ohnehin intuitiv gewählt und die gewünschte Quelle beim Durchklicken gefunden wird. Lediglich die Auskunft über den derzeitigen Akkustand sollte man sich merken – vorausgesetzt, man nutzt den Hugo 2 mobil. Im Zweifelsfall hilft aber auch das im Lieferumfang zu findende, übersichtlich gehaltene und bebilderte Faltblatt, das Informationen über jeden Farbcode bereit hält.

Hier zeigt der Hugo 2 die Abtastrate des gerade eingehenden Digitalsignals an. In diesem Fall leuchtet die LED blau, was einem anliegenden Signal in 192 kHz entspricht.e

Das gibt’s doch gar nicht

Im britischen Maidstone ist die Sache klar; wenn man einen neuen DAC herausbringt, soll er in seiner Klasse doch bitte auch Vorreiter sein. Vorreiter in Sachen Formatunterstützung zu sein und die bestmögliche Performance liefern – das ist der Anspruch den Chord an sich selbst stellt. Das war beim Hugo so und das gilt auch für den Hugo 2. War ersterer beispielsweise bereits in der Lage HiRes-Daten bis zu einer Auflösung von 384 kHz zu verarbeiten, was ihn seinerzeit zum Vorreiter unter den kompakten DAC/Kopfhörerverstärkern machte, nimmt es mein Testgast jetzt gar mit Files bis zu einer Abtastrate von 768 kHz auf. Ehrlich gesagt: Dateien in diesem Format haben wir gar nicht vorliegen. Müssen wir aber auch nicht, denn die Technik dahinter soll sich auch in der Wiedergabe „kleinerer“ HiRes-Files bemerkbar machen. Dazu aber später mehr, zunächst noch ein Wort über die diversen Anschlussmöglichkeiten. Der Hugo 2 ist zwar kompakt, zeigt sich in dieser Disziplin aber ebenfalls als Vorreiter. Dem obligatorischen USB-In, hier in Mini-USB ausgeführt, stehen je ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang zu Verfügung. Während Chord hier zum einen auf den typischen Toslink-Port setzt, präsentiert sich der elektrische Digitaleingang im Miniklinkenformat. Eine ungewöhnliche Lösung, die vermutlich auf die Kompaktheit meines Testgastes zurückzuführen ist. Etwas großzügiger dimensioniert zeigen sich dann die entsprechenden analogen Audioausgänge in klassischer Cinch-Ausführung über die die Verbindung zum HiFi-Verstärker hergestellt wird. Um das Anschlussfeld komplett zu machen, sind noch die beiden Kopfhörer-Ausgänge zu nennen, je einmal in 6,3- und 3,5-Millimeter-Ausführung. Auch das ist für einen kleinen, mobil einsetzbaren Kopfhörerverstärker/DAC eher ungewöhnlich aber natürlich begrüßenswert.

Anschlusseitig bleiben beim Hugo 2 kaum Wünsche offen …

Aufwändige Wandlerlösung für mehr Power

Nochmal zurück zur Formatvielfalt und der intelligenten Technik dahinter. Diese basiert im Hugo 2, genau wie in allen anderen Chord-Wandlern, auf einen von Rob Watts weiterentwickelten FPGA-Schaltkreis (Field Programmable Gate Arrays). Ein essenzieller Punkt, im Vergleich zu den allermeisten Mitbewerbern, setzt man bei Chord nämlich nicht auf eingekaufte Wandler-Chips, sondern auf eine für den jeweiligen Einsatzzweck explizit entwickelte DAC-Implementierung. Diese wiederum basiert auf einem hochkomplexe Rechenschaltkreis, der bei der Wandlung digitaler in analoger Daten erforderlich und klassischen Wandler-Chips in Sachen Geschwindigkeit und Effizienz deutlich überlegen ist. Ohne zu tief ins technische Detail zu gehen: der im Hugo 2 genutzte, kraftvolle FPGA-Kern besteht aus mehreren miteinander verketteten und mittels intelligenter Software individuell zugeschnittene und extrem leistungsstarke Prozessoren, die im Verbund arbeiten. Einfach erklärt, werden eingehende Digitalsignale dabei interpoliert, also in kleinere Einheiten, sogenannte Tabs, unterteilt und dann verarbeitet. War der Ur-Hugo bereits in der Lage komplexe Eingangssignale in 26.368 Tabs zu unterteilen, bringt es der „Zweier“ gar auf 49.152 Tabs, was ihn wiederum befähigt selbst extreme Samplingraten bis hin zu 768 kHz zu wandeln. Datenformate, die heutzutage selbst in professionellen Studios höchstselten zu finden sind, die in naher Zukunft aber durchaus von Belang sein könnten. Darauf warten, dass man die Möglichkeiten meines Testgastes nutzen kann muss man glücklicherweise aber nicht, auch Files mit niedrigeren Abtastraten sollen von der extremen Rechenpower des Hugo 2 profitieren. Genau davon möchte ich mich dann auch gleich überzeugen.

Entsprechend dem Hörgeschmack

Bevor es nun aber in den finalen Hörtest geht, noch eine wichtige Info: Der Hugo 2 kommt mit einer kleinen Auswahl digitaler Filter, die die Wiedergabe leicht beeinflussen können – auch das unterscheidet ihn von seinem Vorgänger. In Summe bietet der kompakte High-End DAC diesbezüglich vier voreingestellte Klangcharakteristika oder „Filter“ wie es Chord nennt, abzurufen über die Taste mit der entsprechenden Bezeichnung. Wie beim Batteriestatus lässt sich auch der derzeit gewählte Filter über die Illumination der Taste ablesen. Leuchtet sie weiß, werden sämtliche Voreinstellungen umgangen. Grün beschreibt Chord als weitgehend neutrale Wiedergabe mit Absenkung im Hochton, während Orange eine warme und Rot eine noch wärmere Abstimmung mit leichter Hochton-Reduzierung bedeuten.

Über die Taste “Filter” (ganz links) lässt sich eines der vier abgelegte Klangpresets aktivieren.

Musik liegt in der Luft

Für meinen Praxistest steht der Hugo 2 selbstverständlich auf weiß, es greift also kein Filter ein. Der Akku ist geladen, jetzt stehen mir sämtliche Zuspielmöglichkeiten offen. Ich starte zunächst via Bluetooth – übertragen vom iPhone 6s. In diesem Zusammenhang kann ich übrigens den Onkyo HF Player wärmstens empfehlen, mit dessen Unterstützung das Apple-Handy zum HiRes-Player wird. Der vollumfängliche Signaltransfer echter HiRes-Files ist via Bluetooth zwar nicht möglich, dank genutztem aptX-Codec wird „Use Me“ von Grace Jones aber immerhin in CD-Qualität übertragen.
Ein Song mit vielen Facetten, die mir in mehr als ausreichender Form auch umgehend kredenzt werden. Organisch ist die vielleicht passendste Beschreibung für das was ich nun erlebe. Der Chord agiert von der ersten Sekunde an ohne jegliche Tendenz von Härte. Das gesamte Klangbild ist harmonisch, passt zueinander und „fliesst“ sozusagen in die richtige Richtung. Die gesamte Klangkulisse wird sehr schön abgebildet, mit klar gezeichneten Höhen und einer konturierten Basswiedergabe – und das bei noch niedrigeren Lautstärken. Hört man hier rein, fällt gerade Letzteres kaum auf. Alles erscheint richtig und körperhaft. Eben genau das, was Ihnen meiner Beschreibung nach als „normal“ erscheint, ist das Besondere. Körper, Volumen, Fülle, Impuls – das alles unter niedrigem Pegel. Das schaffen nur ganz wenige Kopfhörerverstärker in dieser beeindruckenden Form. Überraschend wird es dann nach einer nicht unwesentlichen Lautstärkeerhöhung. Bis auf die Tatsache, dass es lauter wird, verändert sich das Klangbild nämlich kaum. Der Hugo 2 bleibt weiterhin absolut unangestrengt, gelassen, souverän, luftig, locker und rund. Er leistet sich keine unnötigen Betonungen einzelner Frequenzanteile, sondern stellt sich als einfaches Werkzeug für eine möglichst neutrale Musikreproduktion zu Verfügung. Um es kurz zu machen: der Hugo 2 liefert mir gerade die klanglich beste Bluetooth-Performance, die ich bislang erleben durfte. Selbst wenn man dieses Gerät „nur“ als als Quellerweiterung und Zugang für digitale Quellen nutzt, wird man einen Riesensprung in der Klangqualität erleben. Eine tolle Lösung, die den Hugo 2 allerdings doch ziemlich unterfordern würde, schließlich ist er darauf ausgelegt, ganz andere Arbeiten zu übernehmen und deutlich komplexere Zuspielsignale locker in höchste Audiogüte zu wandeln, wie ich gleich feststellen werde.

Nicht zu vergessen: Im Grunde ist der Hugo 2 ein stationäres Gerät. Um ihn auch bequem vom Sofa aus zu befehligen, legt Chord ihm eine übersichtlich gehaltene Fernbedienung bei.

In seinem Element

Nachdem mein Testgast aus Maidstone in der Bluetooth-Wiedergabe ausschließlich Bestnoten einheimst, bekommt er es nun also mit etwas komplexerem Zuspielmaterial zu tun. „Hotel California“ von The Eagles – erneut via besagter HiRes-App über mein iPhone 6s zugespielt. Abgetastet in 192 kHz und „unverwandelt“ direkt an den den Hugo 2 weitergeleitet. Erwartungsgemäß keine Hürde für den kompakten Briten, der sich gleich fleissig ans Werk macht. Er scheint von der gelieferten Datenrate unbeeindruckt, ich bin es vom gelieferten Ergebnis aber schon. Genau genommen ist es sein Auflösungsvermögen, das mir sofort imponiert. Absolut befreit vom Fremdeinflüssen, Schönmalerei oder Markenklang, zieht der Chord nun eine breite und tiefe Klangkulisse auf, die sich obendrein unglaublich präzise aufgestellt zeigt. Eine Raumabbildung, die man sonst meist nur von Lautsprechern, nicht aber beim Abhören über Kopfhörer gewohnt ist. Links Bass und Drums, Don Henley rechts der Mitte, die begleitende Gitarre noch ein Stück weiter nach rechts gerückt, dahinter Scott Crago am Schlagzeug. So dargeboten bekommt das Wort „Staffelung“ eine völlig neue Bedeutung. Die beschriebene Positionierung der Bandmitglieder ist hier nämlich nicht einfach in akustische Reihen gestaffelt, sie ist in ihrer Tiefe offenbar perfekt angeordnet. Genial, hier ist ganz eindeutig Leben drin. Der Hugo 2 packt mich und macht sofort Spaß an der Musik. Nix ist mit dahinplätschernden Sounds, der Chord hält die Musik an der kurzen Leine. Hält sie auf Trab und lässt mich nicht mehr los. Er lädt dazu ein, sich Zeit zu nehmen, sich mal wieder auf die Musik einzulassen. Tut man das, wird selbst an seinen wohlbekannten Musikstücken neue Details entdecken.
Im nächsten Testabschnitt betritt Grace Jones erneut die (Hör-)bühne – diesmal mit „Nightclubbing“, dem vielleicht bekanntesten Titel des gleichnamigen Albums und in einer Abtastrate von 96 kHz vorliegend. Gewählt habe ich diesen Titel, um weitere Informationen über Auflösung und Impulsverhalten des Hugo 2 zu sammeln. Die bekomme ich auch prompt geliefert, das englische Audio-Upgrade ist offenbar auch jetzt voll in in seinem Element. Dabei stellt es die unverwechselbaren Vocals des ehemaligen Modells nebst Nachhall und diverser Studioeffekte perfekt in Szene, die dosiert eingesetzten Begleitinstrumente scheinen akustisch einzeln beleuchtet. Auffällig: der Chord meistert seine Arbeit auch hier absolut befreit, offen, unangestrengt und ohne einen Hauch von Effekthascherei. Im Gegenteil, der DAC spielt blitzsauber, zugleich aber absolut melodisch und lädt mich förmlich dazu ein in der Musik zu versinken. Diesen Effekt kenne ich doch schon. Und auch die Begleitumstände sind mir bekannt, auch jetzt verblüfft mich der Hugo durch seine Spielfreude, seine Agilität und sein Temperament. Letzteres gilt in besonderem Maße für seine Basswiedergabe. Da wo die allermeisten Kopfhörerverstärker den letzten Teil ihres Namens offensichtlich falsch interpretieren und den Bass künstlich verSTÄRKEN, hält sich mein Testgast in der Manier eines britischen Gentleman vornehm zurück. Nicht falsch verstehen, es ist nicht so als könnte er nicht tief in den Basskeller hinabsteigen. Das kann er natürlich … aber manchmal ist weniger einfach mehr. Genau das ist hier der Fall, die Basswiedergabe erscheint nun als ausgewogen und perfekt abgestimmt. Statt den Song künstlich in dicke Basskissen zu legen, liegt dem Chord mehr an Kontrolle und Punch, was sich in seiner straffen und drahtigen Bassperformance zeigt. Beschriebenes gilt in erster Linie für Grundtonbereich, in dem er impulsstark, involvierend und flink agiert. Das ist tatsächlich imponierend, Oberbässe sind nämlich genauso schnell wieder weg wie sie erscheinen. Der Bass fügt sich somit perfekt in das Klangbild ein, ohne sich auch nur für einen Moment in den Vordergrund zu spielen. Noch etwas Wichtiges: Der Hugo 2 spielt einfach. Will sagen: er ist leistungsstark genug, um auch hochohmigere Kopfhörer als den gerade genutzten Ultrasone Edition 5 Unlimited ohne großes Aufheben zur Höchstform anzutreiben.

Die Lautstärke wird über das rote “Leuchtauge” justiert. Rot zeigt beispielsweise einen niedrigeren Pegel an.

Fazit

Der Hugo 2 ist mehr als ein bloßer Nachfolger seines fast schon legendären Vorgängers. Was auf den ersten Blick vielleicht nicht so darstellt, zeigt sich in den Details. Der Zweier ist irgendwie kompletter. In dieser Beziehung ist die neu implementierte Bluetooth-Funktion ein echtes Highlight. Einen besseren Klang via Bluetooth habe ich noch nicht erlebt. Neben mehr Ausstattung bietet der Hugo 2 eine Wahnsinnsverarbeitung, einen höheren Komfort und mehr Rechenleistung. Letzteres sorgt dafür, dass er es mit nahezu jeder Audiodatei aufnimmt. Selbst Abtastraten von 768 kHz bzw. DSD512-Dateien stellen ihn nicht vor Herausforderungen. Die gestiegene Rechenpower macht sich aber auch in der Wiedergabe klassischer Audiodateien positiv bemerkbar. Altbekannte und oft gehörte Titel klingen plötzlich frischer, reiner und lebendiger. Um es kurz zu machen: der Hugo 2 ist der vermutlich beste DAC/Kopfhörerverstärker, den wir bislang in der Redaktion zu Gast hatten.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

90 %

89 %

171013.Chord-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Chord
Hugo 2
Produktkategorie:DAC/Kopfhörerverstärker
Preis:2290,00 Euro
Garantie:5 Jahre bei Registrierung des Produkts beim deutschen Vertrieb (gilt nicht für den Akku)
Ausführungen:- silber
- mattschwarz
Vertrieb:G8 & friends GmbH, Düsseldorf
0211/97176091
www.chordelectronics.de
Abmessungen (HBT):21 x 100 x 130 mm
Gewicht:ca. 450 Gramm
Eingänge:1 x Micro-USB: PCM bis 768 kHz/32 Bit, DSD512
1 x Koax-Digital (bis 384 kHz/24 Bit)
1 x optisch Digital (bis 192 kHz/24 Bit)
1x Micro-USB (nur Laden)
Ausgänge:1 x 3,5mm Kopfhöreranschluss
1 x 6,35mm Kopfhöreranschluss
1 x Cinch
Lieferumfang:- Chord Hugo 2
- Fernbedienung
- USB-Kabel (Mikro-B auf USB A)
- optisches Digitalkabel
- Mikro-USB auf Mikro-USB
- Anleitung
Besonderes:- Alu-Gehäuse
- exzellente Verarbeitung
- Bluetoorh-Funktion
kinderleichte Installation
- bis 768 kHz/ 32 Bit und DSD512
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Standlautsprecher Q Acoustics Concept 500 – Wunder-Wandler mit Gel-Gehäuse

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Doppelt ist gut, dreifach ist besser: Bei der Concept 500 treibt Q Acoustics sein einzigartiges Gehäuse-im-Gehäuse-Prinzip samt Gel-Pufferung auf die Spitze. Zur konstruktiven Finesse kommt die optische Delikatesse: Mit seinem bildschönen Design und dem extravaganten Rundsockel sorgt der Standlautsprecher bereits auf den Fachmessen für Furore. Nun kommt dieser Zwei-Wege-Wandler in den Handel – und das lite-Magazin hat schon vorab testen können, wie die Q Acoustics Concept 500 klingt.

Die Q Acoustics Concept 500 ist durch ihre außergewöhnliche Anmutung auch optisch ein Highlight im heimischen Ambiente.

Was macht ein junges Unternehmen, wenn es einen optisch und akustisch exzellenten Lautsprecher plant? Möglichkeit A: Es entwickelt und entwirft alles in Eigenregie – und riskiert, sich bei Konzept und Kosten um Kopf und Kragen zu bringen. Möglichkeit B: Die Firma kooperiert mit kreativen und kompetenten Partnern, die überdies auch die nötige Erfahrung einbringen. Diesen Weg ist Q Acoustics gegangen: Die Engländer, gerade mal 10 Jahre im Geschäft, haben gleich bei der Gründung auf eine Zusammenarbeit mit zwei Premium-Partnern gesetzt: Fink Audio Consulting, hinter welcher der in Audio-Kreisen als Lautsprecher-Genie beleumundete Entwickler Karl Heinz Fink steht, und die Agentur IDA, die sich unter dem Industriedesigner Kieron Dunk als Spezialist für Produkte der Unterhaltungselektronik hervorgetan hat. Diese Premium-Partner hat Q Acoustics auch für die Konzeption der Concept 500 an einen Tisch gebracht – Tripel-Ziel: exzellenter Klang, exklusive Erscheinung, erschwinglicher Preis. Was davon wurde nun erreicht?

Glänzendes Gehäuse: Neben der gerundeten Form besticht die Concept 500 durch die herrliche Holz-Lack-Kombination und das High-Gloss-Finish.

Einzigartig: Gehäuse mit Gel

Beginnen wir mit der Gestaltung. Hier hat Kieron Dunk Großartiges geleistet: Die Q Acoustics Concept 500 ist einfach bildhübsch. Die Klangsäule wirkt von vorn regelrecht zierlich, dafür sorgt die schlanke Front, sie misst gerade mal 20 Zentimeter in der Breite und ragt 1,15 Meter in die Höhe. Damit es ausreichend Volumen für den Klang gibt, erstreckt sich die Box dafür 36 Zentimetern in die Tiefe. Trotzdem wirkt die Q Acoustics Concept 500 optisch überaus geschmeidig, dafür sorgen zwei Design-Kniffs. Zum einen besitzt der Korpus herrliche Rundungen, schon die Schallwand wölbt sich zu den Rändern hin leicht nach hinten. Das ist auch akustisch attraktiv, da hierdurch Kantenreflexionen vermindert werden. Der Übergang der Wangen zur Decke verläuft in einer weichen Kurve, alle anderen Flächen berühren sich mit sanften Radien – kurz: Die Q Acoustics Concept 500 ist frei von scharfen Kanten und spitzen Ecken. Das Gehäuse ist aber nicht nur formschön, sondern auch klangoptimiert. Entwickler Fink hat ein besonderes Faible für die Vermeidung von Gehäuseresonanzen, die den Klang verderben. Zur Reduktion der störenden Schwingungen wählt er einen außergewöhnlichen Weg: Fink setzt ein Gehäuse in ein zweites Gehäuse und isoliert die innere von der äußeren Box durch ein nichtaushärtendes Gel. Diese Gelschicht absorbiert die Vibrationen den Wandungen und wandelt sie in Wärme um. Das raffinierte Prinzip hat Fink „Gelcore“ getauft und schon erfolgreich bei der Q Acoustics Concept 20 und bei der Q Acoustics Concept 40 umgesetzt. Bei der Q Acoustics Concept 500 treibt er es nun auf die Spitze: Dieser Lautsprecherkorpus ist die Box in der Box in der Box, drei ineinandergesteckte MDF-Gehäuse werden durch zwei Gelschichten voneinander entkoppelt und von ihren Resonanzen befreit. Dementsprechend heißt die Lösung nun „Dual Gelcore“.

Die Dual Gelcore-Lösung: Drei MDF-Schichten bilden mit zwei Gel-Lagen ein resonanzarmes Gehäuse.

Bei Vibrationen mit tieferer Frequenz gerät das Gel allerdings an die Grenze seiner Wirksamkeit, deshalb ist das innerste Gehäuse mit Streben versteift. Sie sind nicht beliebig verteilt, sondern gezielt positioniert. Entwickler Fink hat die Gehäusewangen mit einem speziellen Präzisionsmessgerät inspiziert und so die vibrierenden Stellen lokalisiert. Genau hier sitzen nun die Streben. Zu den Querhölzern gesellen sich nun noch Längsröhren. Sie dienen dem internen Druckausgleich, denn im Gehäuse bilden sich oben und unten Zonen, in denen die Luftverdichtung deutlich größer ist als im Zentrum. Die Röhren verbinden diese Areale, wie über eine Autobahn gelingt so ein schnellerer und gezielterer Lufttransport, dadurch werden die Druckunterschiede reduziert. Mit diese Maßnahme soll die Q Acoustics Concept 500 den Tiefton noch gleichmäßiger wiedergeben.

In der helleren Ausführung besteht die Oberflächen-Kombination aus weißem Hochglanzlack und heller Eiche.

Edel-Optik mit Luxus-Lackierung

Wir waren ja eigentlich noch bei den Design-Kniffs, die zu der zauberhaften Anmutung der Box führt. Neben der Formgebung sind es die Farbgestaltung und die Materialkombination, die die Q Acoustics Concept 500 zu einem echten Hingucker machen. Designer Kieron Dunk setzt hier auf attraktive Kontraste: Die Schallwand und der vordere Gehäuseteil sind in hochglänzendem Schwarz oder Weiß gehalten, der hintere Teil der Box ist hingegen in dunkles Palisander respektive helle Eiche gewandet, es handelt sich jeweils um italienisches Echtholz-Furnier. Dieses Qualitätsdenken setzt sich bei der Versiegelung fort: Die Oberfläche der Box bildet ein mehrschichtiger Lack, er sorgt für ein hochglänzendes, edles Piano-Finish. Die Verarbeitung ist überragend, auch gegen das Licht betrachtet ist der Auftrag makellos, ohne Wellen oder Einschlüsse.

Der ringförmige, glänzende Sockel ist ein optisches Highlight der Q Acoustics Concept 500. Hier ist er mit Kugelfüßen ausgestattet, alternativ werden Spikes mitgeliefert.

Auf extravagantem Fuße

Umwerfend – dieses Wort gilt für den Wandler nur in Bezug auf sein Aussehen. Statisch ist dieser Lautsprecher absolut stabil. Dafür sorgt die außergewöhnliche Unterkonstruktion: Die Q Acoustics Concept 500 steht auf einem kreisrunden Sockel aus massivem Metall. Der aus Aluminium gegossene, glänzende Ring umsäumt den Korpus wie eine bodennahe Corona, durch die darunter geschraubten Spikes scheint dieser Reifen und damit die gesamte Box fast zu schweben. Dies verleiht der eh schon schlanken Klangsäule eine wunderbare Leichtigkeit. Die Ringform hat aber nicht nur eine optische Funktion: Sie bietet im Gegensatz zu einer massiven Scheibe weniger Angriffsfläche für unerwünschte akustische Reflexionen. Damit die Q Acoustics Concept 500 perfekt steht, sind die Spikes höhenverstellbar. Das gilt auch für die mitgelieferten alternativen Kugelfüße.

Die Konus-Lautsprecher der Box decken den gesamten Mittel- und Tiefton ab. Optisches Highlight: Die Chassis sind nicht von vorn mit unschönen, sichtbaren Schrauben fixiert, sondern von hinten mit federgespannten Bolzen befestigt.

Drei Speaker für zwei Wege

Q Acoustics profitiert natürlich auch bei den Schallwandlern von der Partnerschaft mit der Boxen-Koryphäe Fink. Die Concept 500 ist mit zwei 165-Millimeter-Mitteltieftönern bestückt, die speziell für diese Box entwickelt worden sind. Hinter den Membranen steckt jede Menge Know-How, die Schwingflächen selbst sind aus Spezial-Papier: Ein imprägniertes und beschichtetes Faservlies in Konusform liefert pro Chassis knapp zehn Quadratzentimeter Fläche. Das erscheint nicht gerade riesig, doch das respektable Volumen des Gehäuses und seine Bassreflex-Abstimmung sorgen dafür, dass die Q Acoustics Concept 500 im Bass bis 41 Hertz spielt. Zu den Höhen hin übernimmt ab 2,5 Kilohertz ein 28-Millimeter-Tweeter mit einer federleichten Textilkalotte. Er vermag Töne bis 30 Kilohertz zu liefern. Damit er sie nicht in einem engen Bereich bündelt, sondern in einem großen Winkel abstrahlt, ist der Hochtöner mit einer besonders breite Sicke eingespannt. Dadurch soll die Q Acoustics Concept 500 auch außerhalb des „Sweet Spots“, also des optimalen Hörplatzes, ein räumliches und detailreiches Klangbild liefern. Entwickler Fink setzt drei Speaker ein, er realisiert damit eine reinrassige Zwei-Wege-Box, das heißt: Beide Mitteltieftöner decken den gleichen Frequenzbereich ab. Diese Chassis bilden zusammen den einen Weg, der Tweeter dann den zweiten Weg. Soweit die gesamte Boxen- und Chassis-Abstimmung des Entwicklers Fink, er hat sie auf einen Normalraum hin kalibriert. So ein Durchschnitts-Zimmer hat aber halt nicht jeder. Was nun?

er Tweeter sorgt mit seiner breiten Sicke und der sanften Schallführung für ein definierten, aber nicht zu stark gebündelten Hochton.

Klang-Tuning: Stopfen und Stecker für Bässe und Höhen

Musik soll ja bestenfalls so klingen, wie sie aufgenommen und abgemischt worden ist. Doch oft genug macht uns hier schon das heimischen Wohnzimmer einen Strich durch die Rechnung. Der Raum trägt einen Gutteil zum Klang bei, er kann die Höhen zu stark dämpfen oder die Bässe überbetonen. Man kann dies mit aufwändigen und kostspieligen Lösungen ausgleichen, indem man das Zimmer klangoptimiert oder einen Soundprozessor zur Raumkorrektur einsetzt. Geht es auch weniger aufwändig? Ja. Die Q Acoustics Concept 500 bietet zwei einfache und effiziente Lösungen an. Zur Bassabsenkung werden Stopfen mitgeliefert, die in die Bassreflexrohre eingeführt werden können. So werden die Kanäle verschlossen und das Bassvermögen der Box gesenkt. Das geht sogar mit einer Abstufung,denn der Stopfen besteht aus einem Ring und einem Kern, so lässt sich die Box auch teilverschließen und in den Bässen geringer absenken. Für die Höhen besitzt die Q Acoustics Concept 500 hingegen ein Stecksystem mit drei Buchsen: Ein Jumper verbindet die linke und die mittlere Buchse, so liefert die Box ein normales Quantum an Höhen. Steckt man den Jumper um und verbindet die mittlere mit der rechten Buchse, dann werden die hohen Frequenzen etwas angehoben, nimmt man den Jumper ganz heraus, werden die Höhen leicht abgeschwächt. Insgesamt gilt: Einfach mal ausprobieren, mit welcher Stopfen-Stecker-Kombination man den stimmigsten Klang erreicht – oder den persönlich bevorzugten Sound.

Zur Anpassung des Basses lassen sich Bassreflexrohre mit den mitgelieferten Stopfen teilverschließen oder komplett versiegeln.

Aufstellen, anschließen …

Zu Beginn sollte man die Box ohne Bass-Stopfen und mit neutralen Höhen-Steckern betreiben und erst mal so eine möglichst gute Performance erreichen, tunen kann man später immer noch. Q Acoustics empfiehlt, die Boxen mit gebührendem Wandabstand aufzustellen, zu den Seiten dürfen es ein bis anderthalb Meter sein, nach hinten mindestens sechzig Zentimeter. Wer die Boxen näher zur Rückwand positioniert, erzielt eine betontere Basswiedergabe. Die kann man dann mit den Stopfen wieder ausgleichen. Die Boxen sollen nun zwei bis vier Meter auseinander stehen und natürlich gleich weit vom Hörplatz entfern sein. Bei uns im Hörraum sind wir mit der Standard-Aufstellung schon nah am Ziel. Die Boxen stehen bei gut 55 Zentimeter Wandabstand 2,10 Meter auseinander und 2,60 Meter vom Sofa entfernt. Beim Verkabeln fällt uns das erstklassige Terminal der Q Acoustics Concept 500 auf: Vier Klemmen erlauben Bi-Wiring oder Bi-Amping, wer die Boxen derart betreiben möchte, muss zwingen die ab Werk eingesetzten Brücken zwischen den Hochton- und Tiefton-Anschlüssen entfernen. Diese Anschlüsse sind mit opaken und opulenten Überwurfmuttern ausgerüstet, sie sehen dadurch sehr gediegen aus und sind auch überaus griffig. Beim Anziehen erweisen sie sich als perfekt gängig. Weil die Kabelaufnahmen großzügig dimensioniert sind, lassen sich auch querschnittstarke Litzen festklemmen, ebenso Kabel mit Kabelschuhen oder Bananenstecker. Wir haben die Boxen mit dem High End-Lautsprecherkabel QED Supremus an unseren Verstärker angeschlossen, jetzt kommt die Ausrichtung: Mit einer ordentlichen Einwinklung der Boxen hin zum Hörplatz erreichen wir schließlich die stimmigste Staffelung des musikalischen Geschehenes.

Mit dem steckbaren Jumper lässt sich der Höhenanteil der Wiedergabe anpassen.

… und genießen: Die Q Acoustics Concept 500 im Klangtest

Wir haben für die Ausrichtung der Boxen wieder „Morph The Cat“ von Donald Fagen aufgelegt, dieser superb aufgenommene Song ist durch die große Besetzung, die transparente Abmischung und das berühmt-berüchtigte Bassfundament von Freddie Washington als Referenzstück hervorragend geeignet. Die Q Acoustics Concept 500 kann hier sofort ihre Stärken zeigen, weil die Box im eingespielten Zustand zu uns gekommen ist – und diese Präsentation gelingt ihr spielend und eindrucksvoll: Das Klangbild ist von Anfang an bestechend klar und detailliert. Wir haben die Aufnahme ja nun wirklich schon oft gehört, dabei sind uns immer wieder neue Facetten aufgefallen, bei einer 13-köpfigen Combo mit Bläser- und Background-Sektion gibt es ja auch genug zu entdecken – mit der Q Acoustics Concept 500 sind alle Details sofort da, sauber, transparent, auf den Punkt. Das bei diesem Schallwandler geleistete Investment in Verzerrungsarmut und Resonanzreduktion zahlt sich aus: Die Musik klingt stimmig, entspannt und selbstverständlich. Nur der Bass ist etwas verhalten … ach ja – die Stopfen. Kaum sind sie raus, geht auch im Frequenzkeller die Sonne auf: Die Q Acoustics bietet nun einen satten, kraftvollen und kontrollierten Bass, Washingtons fetter Fünfsaiter drückt uns ordentlich in den Magen. Dass hier bei 41 Hertz Schluss ist und somit noch ein paar Töne zum allseligmachenden Tiefgang fehlen, fällt kaum ins Gewicht. Nun zu den Höhen: Lässt sich die Wiedergabe hier nochmals verbessern? Wir haben mal ein wenig mit dem Jumper zur Anhebung oder Absenkung experimentiert, kommen aber ziemlich schnell zu dem Ergebnis, dass die neutrale Abstimmung in unserem Raum optimal ist. Das bestätigt sich auch bei der nächsten Musik in kleiner Besetzung, der Folkblues-Nummer „My Diamond Mine“ von Mckinley Black. Die amerikanische Sängerin spielt ihre Musik für Stockfisch ein, dieses Label hat sich der audiophilen Aufnahme gitarrenorientierter Singer und Songwriter verschrieben, es ist ein Genuss, diese Produktionen zu hören – und es ist ein Hochgenuss, sie mit Q Acoustics Concept 500 zu hören.

Die Q Acoustics Concept 500 ist mit vier Anschlüssen ausgestattet und deshalb für Bi-Wiring oder Bi-Amping geeigneten.

Mckinley Black beginnt ihren Song mit perkussiven Schlägen auf den Gitarrenkorpus – und diese kurzen, knappen Claps sind derart knackig, dass wir sind sofort elektrisiert sind: Die Q Acoustics Concept 500 beweist gerade hier eine grandiose Agilität und Dynamik, dazu bietet sie uns einen herrlichen Detailreichtum: Wir haben schon jetzt eine genaue Vorstellung von dem Aufnahmeort, wir können durch den Hall fast in die Ecken des Raumes hineinhören. Nun beginnt Mckinley Black mit dem Gitarrenintro – und die Körperhaftigkeit des Instruments ist schlicht großartig. Wir hören den brillanten Stahl der Saiten, wir erleben, wie die Töne durch den Holzkorpus der Gitarre Wärme und Volumen bekommen. Diese tolle Präsenz wird nur noch durch den Gesang getoppt. Wir würden es mit geschlossenen Augen schwören: Mckinley Black sitzt direkt vor uns. Sie wickelt uns mit ihrer charismatischen Stimme um den Finger: Mal einschmeichelnd, mal leicht angeraut singt sie ihre Liebeserklärung: „The Way You Talk To Me Is Incedible“ – das fühlen wir auch gerade im Bauch, und dann haucht die aparte Amerikanerin am Ende des ersten Refrains auch noch ein unfassbar zartes „Diamond“ in das Mikro, ein finales, fast nicht mehr hörbares „d“ perlt von ihrer Zunge – das klingt mit der Q Acoustics Concept 500 derart intim und sexy, dass wir eine Gänsehaut bekommen. Wow! Dass Mckinley Black mittlerweile eine exzellente Gitarren- und Bass-Unterstützung von Michael Koschorreck und Hans-Jörg Maucksch bekommen hat und somit ein Trio vor unserem Sofa musiziert, ist eine wunderbare Veredlung der beeindruckenden Vorstellung. Gelingt der Q Acoustics Concept 500 diese Darstellungskraft auch im orchestralen Rahmen? Wir gehen in die Usher Hall, hier in Edinburgh hat die argentinische Pianistin Ingid Fliter mit dem Scottish Chamber Orchestra unter Jun Märkl das Zweite Klavierkonzert in f-moll von Frédéric Chopin aufgenommen. Mit der Q Acoustics Concept 500 haben wir prominente Plätze im Konzertsaal, im Larghetto fasziniert uns der Klangfarbenreichtum des Klaviers, im Tutti erleben wir dann auch die schöne Staffelung des Klangkörpers. Die Abbildung der Q Acoustics Concept 500 besitzt auch in dieser Makro-Dimension eine sehr schöne Räumlichkeit – und die ist nicht auf den Sweet Spot beschränkt, auch jenseits unseres Redaktionssofas haben wir noch Premium-Karten im Konzerthaus. Mittlerweile ist es spät geworden, die Zeit ist beim Hören verflogen – auch das ist ein gutes Zeichen für eine rundherum gelungene Wiedergabe. Bei der Q Acoustics Concept 500 ist sie sogar exzellent.

Die Weißlack/Eiche-Variante der Q Acoustics Concept 500 harmoniert mit lichten Räumen – oder sorgt, wie hier, für eine Aufhellung des Ambientes.

Fazit

Exzellenter Klang, exklusive Erscheinung, erschwinglicher Preis – die Q Acoustics Concept 500 hat alle drei Ziele erreicht, die ihre Entwickler gesetzt haben. Der Zwei-Wege-Schallwandler beeindruckt akustisch durch eine sehr klare, überaus plastische und herrlich homogene Wiedergabe, der Klang lässt sich in den Höhen und Bässen an den heimischen Raum anpassen. Optisch glänzt dieser bildschöne Schallwandler durch seine elegante, gerundete Formgebung, die zudem auf einem einzigartigen Ringsockel fußt, sowie durch seine attraktive Lack-Holz-Kombination, die durch ein brillantes Hochglanzfinish veredelt wird. Die perfekte Lackierung steht stellvertretend für die erstklassige Verarbeitung des gesamten Lautsprechers. Diese Güte kostet natürlich ihr Geld, aber in Anbetracht der Qualität von Klang, Material und Fertigung ist das Preis-/Leistungsverhältnis der Q Acoustics Concept 500 schlichtweg hervorragend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

93 %

95 %

171018.Q Acoustics-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Concept 500
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:4.500,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz/Palisander
- Weiß Hochglanz/Eiche
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):1150 x 204 (400 mit Sockel) x 350 mm
Gewicht:42 kg / Stück
Prinzip:2-Wege, Bassreflex
Impedanz:6 Ohm
Empfohlene Verstärkerleistung:25 - 200 W
Hochtöner:1 x 28 mm (Gewebe-Kalottenmebran)
Tieftöner:2 x 165 mm (beschichtete Papier-Konusmembran)
Frequenzbereich:41 Hz - 30 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.500 Hz
Empfindlichkeit:90 dB (Herstellerangabe)
Bodenanbindung:- Spikes
- Gummifüsschen
Lieferumfang:- Concept 500
- Q Acoustics Concept 500
- Sockel
- Standfüße (Metall, höhenverstellbar)
- Spikes (Metall, höhenverstellbar)
- Bassreflexrohr-Stopfen
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- herausragender Klang
- exzellente Verarbeitung
- erstklassiges Design mit einzigartiger Sockel-Lösung
- Gelcore-Gehäuse (dreilagiges Sandwich mit Gel-Zwischenschichten)
- Hochton per Steckbrücke veränderbar
- Tiefton via Stopfen veränderbar
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Auna Peggy Sue – Retro-Plattenspieler-Preishammer zum Abspielen und Digitalisieren

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Auna hat einen nostalgischen Plattenspieler mit Riemenantrieb designt, der in einem schicken Koffer im Retro-Style offeriert wird und zwei Stereolautsprecher und einen USB-Port bereithält. So lassen sich all Ihre Schallplatten abspielen und digitalisieren. Wie das funktioniert und für wen dieser obendrein erstaunlich preisgünstige Plattenspieler besonders geeignet ist, haben wir herausgefunden.

Ausgefallene Kofferbauweise im Nostalgie-Look: Der Auna Peggy Sue ist im schicken Jeans-Denim-Bezug erhältlich und spielt Singles und LPs zuverlässig ab.
Foto: Michael B. Rehders

Wer sich auf der IFA 2017 umgesehen hat, dem sind sicherlich die zahlreichen Plattenspieler aufgefallen, die von verschiedenen Herstellern vorgestellt wurden. Vinyl ist wieder in – nicht nur unter eingefleischten Highendern. Grund genug also, mal in den Keller oder auf den Dachboden zu gehen, um die alten Schallplatten wieder herauszukramen. Und wer seinem Nachwuchs mal die Helden seiner Kindheit vorspielen möchte, beispielsweise „Der kleine Muck“, „Der gestiefelte Kater“ oder „Jim Knopf und Lucas der Lokomotivführer“, der kann nun seine alten „Europa“-Hörspiele stolz wieder hervor holen. Auch die lange nicht gehörten ABBA- und Elvis-LPs werden sicherlich für schöne Erinnerungen sorgen, wenn diese auf dem Auna Peggy Sue abgespielt werden. Schwelgen Sie einfach mal wieder in vergangenen Zeiten, ich habe es getan.

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Unter dem Deckel des Holzkoffers kommt der Plattenspieler zum Vorschein. Auna hat bei der Ausstattung an die wichtigsten Features gedacht – selbst ein Nadelschutz befindet sich am Tonarm, um das Nadelsystem beim Transport zu schützen. Darüber hinaus kann der Arm arretiert werden. So schlingert er beim Tragen nicht unkontrolliert herum, sondern bleibt fest und sicher an Ort und Stelle.
Foto: Michael B. Rehders

1950er-Jahre Retro-Design mit moderner Technik

Für diesen Test werde ich meine Redaktionsräume mal wieder verlassen. Der Weg führt mich direkt ins Hamburger Schanzenviertel, genauer zum Kult-Plattenladen „Selektra“, wo ich den Auna Peggy Sue auf Herz und Nieren testen werde. Der Grund: Hier stehen mir zahllose Vinyls zur Verfügung. Also, los geht’s: Dank Trageschlaufe am Koffer kann ich den Plattenspieler locker über die Schulter hängen, so wird der Transport zum angenehmen Spaziergang. Ideal sind Handgriff und Trageriemen auch, um den Peggy Sue mit an den Strand oder in den Stadtpark zu nehmen, während sich dieser sicher geschützt im Holzkoffer befindet. Genau wie die eigenen Schallplatten stets geschützt sein sollten, sollte es auch der Plattenspieler sein. Der Transportkoffer ist mit klassischen Blue-Jeans-Stoff bezogen und im 50er-Jahre-Look gestaltet. Zwei kleine Stereo-Lautsprecher sind ebenfalls in das Gehäuse eingelassen. Somit muss der Schallplattenspieler nicht zwingend an eine Stereoanlage angeschlossen werden, sondern kann im Kinderzimmer oder unterwegs sofort genutzt werden, um die Anwesenden mit Hörspielen und Musik zu beschallen. Der USB-Anschluss auf der Rückseite versorgt den Peggy Sue mit Strom. Entweder geschieht dies über die 220 Volt Steckdose oder ein anderes USB-Gerät (zum Beispiel ein Notebook oder eine Powerbank) übernimmt diese Aufgabe. Sollte der ungewöhnliche Auna-Dreher via USB mit einem Notebook verbunden werden, lassen sich die aufgelegten Platten über dasselbe Kabel auch gleich digitalisieren. Eine praktische Lösung, wie ich finde. Vor allem, weil das für die Digitalisierung notwendige Programm zum Lieferumfang gehört. Es kann also in dieser Beziehung direkt losgehen. Übrigens: das Überspielen ist ein Kinderspiel (siehe unten den Praxistest).
Wer hingegen die bestmögliche Klangqualität in der Wiedergabe ausschöpfen möchte, findet auf der Rückseite entsprechende Stereo-Cinch-Ausgänge. Über sie lässt sich der Peggy Sue direkt mit der heimischen Stereoanlage verbinden. Ein Kopfhörerausgang in 3,5-Millimeter-Ausführung ist ebenfalls vorhanden. Er erlaubt den analogen Musikgenuss auch dann, wenn der Nachwuchs bereits schläft.
Das Beste aber ist: Während andere Hersteller das Tonabnehmersystem oftmals optional mit einem (saftigen!) Aufpreis anbieten, gehört es beim diesem Gerät zum Lieferumfang dazu – und das Tonabnehmersystem ist darüber hinaus im Peggy Sue bereits vormontiert. Das hat bei Auna vermutlich Methode und war bei unserem Test des Auna TT-10 BT auch der Fall. Die Musikwiedergabe kann also sofort beginnen, ohne dass auch nur ein Cent an Extrakosten entsteht.

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Große LPs passen perfekt auf den Plattenteller. Der Tonarm sollte allerdings behutsam bewegt werden, da dieser aus relativ leichtem Kunststoff besteht.
Foto: Michael B. Rehders

Für Singles und Langspielplatten

Ich wollte es fast nicht glauben, aber auch die großen LPs (Langspielplatten) können auf dem Plattenteller des Peggy Sue problemlos abgespielt werden. Platz ist nämlich ausreichend vorhanden. Ebenso nimmt der Teller noch Singles, moderne 10-Inch-Vinyls und sogar alte Schellackplatten auf. Die Geschwindigkeit kann individuell geregelt werden, da die verschiedenen Formate in unterschiedlichen Geschwindigkeiten abgespielt werden müssen: 33 Umdrehungen/Minute (LP), 45 U/min. (Single und 10-Inch) sowie 78 U/min. (Schellack) können wahlweise eingestellt werden.
Da Singles eine größere Öffnung in der Mitte haben als die LP, liegt dem Peggy Sue ein passender Puck (Adapter) bei. Damit dieser nicht verloren geht, hat Auna eine passgenaue Vertiefung neben dem Plattenteller platziert, in der der Puck aufbewahrt werden kann. Sehr durchdacht!

Der Peggy Sue befindet sich gut geschützt im Transportkoffer, der von einem modischem Blue-Jeans-Stoff bezogen ist. Stabile Metallscharniere und ein Klippverschluss sorgen für einen sicheren Transport. Links und rechts neben dem Klappgriff befinden sich die eingelassenen Stereolautsprecher (oben links). Auf der Rückseite des Koffers (oben rechts) sind alle benötigten Anschlüsse angebracht. Via USB-Port kann ein PC oder Notebook verbunden werden. Über diesen Weg oder beispielsweise per Powerbank kann der Peggy Sue mit Strom versorgt werden. Alternativ kann der Plattenspieler mit dem beigelegten USB-Netz-Adapter auch direkt über eine Steckdose angeschlossen werden. Eine Stereoanlage findet Anschluss über zwei Cinch-Buchsen. Gut zu sehen ist der praktische Trageriemen (unten). Ansprechend finde ich zudem die beige Innenseite des Deckels mit dem „Nostalgy“-Schriftzug.
Foto: Michael B. Rehders

Digitalisierung der alten Schätze, ein Kinderspiel

Bevor die Schallplatten auf einem Notebook digitalisiert werden können, muss schnell noch die entsprechende Software aufgespielt werden. Dafür wird die beiliegende CD ins Laufwerk gelegt. Ist sie eingelesen, genügt ein Klick auf den Reiter „Setup“. Nur wenige Sekunden später erscheint ein Icon mit dem Namen „Audacity“ auf dem Desktop. Ein kurzer Doppelklick reicht und das Programm öffnet sich bereits. Damit ist der schwierigste Teil der Arbeit bereits erledigt.

Mit dem zum Lieferumfang gehörigen USB-Kabel (Bild oben) werden Auna Peggy Sue und Notebook verbunden (Bild unten). Nun kann die Digitalisierung starten. Dazu gilt es einfach eine Schallplatte abspielen und mit der Maus am Notebook die Aufnahmetaste klicken. Sobald das Musikstück oder die Platte zu Ende gespielt sind, wird auf „Pause“ oder „Stopp“ gedrückt. Fertig. Das kennen viele von uns sicher noch von der Erstellung der guten alten Mix-Tapes. Wie bereits eingangs erwähnt: auch dieser Schritt ist ein Kinderspiel.
Fotos: Michael B. Rehders

Wer noch eine umfangreiche Plattensammlung besitzt, der kann seine Schätze auf dem preiswerten Aura Peggy Sue nicht nur abspielen, sondern überdies mit ganz wenig Aufwand auch digitalisieren.

Großartiges Klangerlebnis für wenig Geld

Neben seinen technischen Raffinessen und dem ansprechenden Retro-Design überzeugt dieser Plattenspieler durch einen sehr ordentlichen Klang. Bereits die kleinen eingelassenen Stereolautsprecher beschallen das Wohnzimmer ausreichend laut. Die Höhen- und Mittenwiedergabe ist ohne Fehl und Tadel. Als Elvis „Love Me Tender“ ins Mikro haucht, ist seine Stimme vorzüglich zu verstehen, die Gitarre tönt natürlich. Mir gefällt der Klang deutlich besser als von so manchem Kofferradio. Um die Gleichlauffähigkeit des Plattenspielers zu prüfen, schließe ich den Auna an das Soundsystem im „Selektra“ an. Als der erste brandneue Reggae-Sampler startet, kommt sofort ein kräftiger Bass zum Vorschein. Auch wenn es sich bei meinem Testgast nicht um einen Vinyldreher handelt, der es mit High-End-Produkten im Preisbereich ab 1000 Euro aufnehmen könnte, läuft hier alles rund und schön. Der Antriebsriemen dreht den Plattenteller wunderbar gleichmäßig. Klanglich stimmt es auch: Die Stereobühne ist angenehm weit. Das ganz leichte „Knistern“ unter Bob Marleys Stimme zeugt von der typischen Klangeigenschaft der allermeisten Schallplatten. Der Tonarm lässt sich angenehm einfach anheben, schwenken und sicher auf der Platte absetzen. Wer nicht so geübt mit dem Umgang von Schallplatten ist, benutzt besser den Lifthebel. Damit lässt sich der Tonarm anheben und an der gewünschten Stelle wieder absenken. Auna hat tatsächlich an alles gedacht.

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Die LP dreht sich sehr gleichmäßig, während die Nadel die Rillen sicher abtastet.
Foto: Michael B. Rehders

Als nächstes lege ich eine Single auf. Die Geschwindigkeit ändere ich von 33 U/min. auf 45 U/min. Die Platte ist brandneu, es ist kein „Krauschen“, „Knacken“ oder „Knistern“ zu hören. Stattdessen tönt karibische Musik glasklar aus den Lautsprechern. Auch das klingt erstaunlich gut – erst Recht, wenn ich bedenke, dass dieses Gerät für unter 70 Euro zu haben ist. Anschließend drehe ich die Lautstärke mal etwas höher. Die Drums hämmern auch jetzt noch vollkommen verzerrungsfrei und der Kickbass drückt ordentlich auf die Brust. Die warme Stimme des Künstlers wird unverrückbar in den Raum gestellt, alles in allem wird eine sehr angenehme Atmosphäre erzeugt. Insgesamt gefällt mir diese Abstimmung sehr gut bei hoher Lautstärke, da die Ohren von Zischlauten bohrenden Hochtonattacken verschont bleiben. Der Klang ist angenehm weich und stressfrei. Für einen Player dieser Preisliga ist das ein Novum.

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Vor dem Abspielen einer Single, muss der Puck aus der Einlassung genommen werden.
Foto: Michael B. Rehders

Mit Hilfe des kleinen Pucks können auch Singles abgespielt werden, ohne dass diese auf dem Plattenteller verrutschen.
Foto: Michael B. Rehders

Als Letztes entdecke ich noch ein altes Hörspiel: „Der kleine Muck“. Diese Platte findet sich in einem Karton, den ich vor Jahren auf dem Dachboden verstaut habe. Ich nehme die LP heraus und spiele sie auf dem Peggy Sue ab. Die schwarze Scheibe dreht sich einwandfrei, ebenso das EUROPA-Logo auf dem Label. Die Nadel setzt vorsichtig auf und es erklingt die vertraute Titelmusik. Die Erzählung von Hans Paetsch ist einzigartig. Seine rauhe und kehlige Stimme ist über die eingebauten Stereoboxen klar und deutlich wahrnehmbar. Schlagzeug und Flöten sind gut zu differenzieren. So genieße ich die Geschichte vom kleinen Muck, der in einer Hafenstadt in Arabien lebt. Mehr noch fasziniert mich der Umstand, dass mir plötzlich Bilder in den Kopf schießen. Ich erinnere mich daran, wie ich damals an einem Sommerabend in meinen Kinderbett liege und diese Geschichte zum ersten Mal höre. Ich meine mich sogar noch an den Geruch des warmen Sommerwinds zu erinnern, der durch das geöffnete Fenster weht und mir über das Gesicht streicht. Frisch duftendes Laub nahm ich damals wahr. Ich bin beeindruckt, der Auna Peggy Sue bzw. meine alte Platte verschafft mir gerade wunderbare, längst vergessen geglaubte Erinnerungen! Wenn es Ihnen ähnlich geht, und Sie das Thema „Platte“ für sich wiederentdeckt haben, schicken Sie uns doch kurz die Top-Ten Ihrer persönlichen Sammlung.

Die Single wird zuverlässig abgespielt. Dank des Pucks liegt die Scheibe sicher auf dem Drehteller.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Mit dem Peggy Sue präsentiert Auna einen schicken Retro-Plattenspieler, der nicht nur mit seinem 50er-Jahre-Design und dem Blue-Jeans-Bezug punktet, sondern vor allem mit seiner funktionalen Bedienung. Vinyls können im Handumdrehen auf einem Notebook digitalisiert werden. Alle Anschlusskabel und die dafür notwendige Software gehören zum Lieferumfang. Dank eingebauter Stereolautsprecher benötigt der Auna keine externen Boxen. So lassen sich die eigenen Platten zuhause oder auch unterwegs abspielen. Der Riemenantrieb arbeitet vorzüglich und spielt Singles, LPs oder moderne 10-Inch-Vinyls vollkommen gleichmäßig ab. In der Summe eignet sich der Peggy Sue ganz hervorragend für Musikliebhaber, die gelegentlich mal wieder eine Vinyl hören wollen oder Teenies, die sich an den alten Platten ihrer Eltern erfreuen wollen. Für schlappe 70 Euro offeriert der Auna Peggy Sue ein fantastisches Preis/Leistungsverhältnis, so dass wir diesen Retro-Plattenspieler vorbehaltlos empfehlen können.

Test, Fotos & Text: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

87 %

98 %

99 %

171020.Auna-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Auna
Peggy Sue
Produktkategorie:Platenspieler, mit USB
Preis:67,89 Euro
(stand: 19.10.2017)
Garantie:- 24 Monate Gewährleistung
- 60 Tage Widerrufsrecht
Ausführungen:- jeansblau
Vertrieb:Chal-Tec, Berlin
Tel.: 030 / 408173509
www.auna.de
Abmessungen (HBT):360 x 134 x 275 mm
Gewicht:2,50 Kg
Anschlüsse:- USB
- Cinch
- 3,5mm-Klinken-Kopfhörer-Ausgang
Antrieb:Riemenantrieb
Sonstiges:- Digitalisierungs-Software
- 33/45/78-Wiedergabe
- Lifthebel
- integrierte Lautsprecher
- Tragegriff
Lieferumfang:- Auna Peggy Sue
- USB-Netzadapter
- USB-Kabel
- Tonabnehmer vormontiert
- Antriebsriemen eingebaut
- Single-Puck
- Bedienungsanleitung in deutsch
Besonderheiten:- Kofferbox im Retro-Design mit Jeans-Bespannung und Trageriemen
- USB-Schnittstelle
- Stereolautsprecher integriert für direkte Wiedergabe
- Digitalisierung von Schallplatten via USB auf PC/Notebook
- Lieferung mit installiertem Tonabnehmersystem
- Plattenspieler ab Werk komplett montiert und justiert
Benotung:
Klang (60%):1,3
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,2
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet

Der Beitrag Auna Peggy Sue – Retro-Plattenspieler-Preishammer zum Abspielen und Digitalisieren erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Stereo-Netzwerk-Receiver Yamaha R-N803D – Für Premieren ist es nie zu spät

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Seit Jahrzehnten entwickelt Yamaha beliebte HiFi-Komponenten und übertrifft sich dabei immer wieder selbst. Stillstand gibt es beim japanischen Traditionsunternehmen schlichtweg nicht. Eigentlich ist das bekannt, trotzdem ist man immer wieder positiv überrascht, wenn das Portfolio erweitert wird. Wie auch beim Stereo-Netzwerk-Receiver R-N803D, der modernes und klassisches HiFi perfekt miteinander vereint und sogar mit einer echten Premiere aufwartet …

Der Netzwerk-Receiver R-N803D bietet maximalen Funktionsumfang bei minimalem Platzbedarf.

Der Netzwerk-Receiver R-N803D bietet maximalen Funktionsumfang bei minimalem Platzbedarf.

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 799 Euro ist der R-N803D inzwischen im Fachhandel zu haben. Eine Gelegenheit, die schon fleißig genutzt wurde, wenn man den Berichten in verschiedenen Internetforen Glauben schenken darf. Im Großen und  Ganzen spricht ehrliche und tiefe Begeisterung aus den kurzen Reviews, die häufig damit schließen, dass der jeweilige Autor sich noch später noch einmal ausführlicher äußern möchte. Kein Wunder, schließlich hat der R-N803D ja auch eine Menge zu bieten. Allen voran die vielfältigen Möglichkeiten durch seine Netzwerkfähigkeit sind immer wieder genannte Pluspunkte und die nun erstmals in einem Stereo-Receiver integrierte YPAO-Klangoptimierung wird ebenfalls sehr wohlwollend registriert. Aber dazu später mehr, denn angesichts der vielen Neuerungen wollen wir nicht vergessen, dass Yamaha manche Dinge schon so gut macht, dass es überhaupt keinen Handlungsbedarf mehr gibt – die sind vor allem optischer Natur.

Optisch schnörkellos

Bei seinen Receivern bleibt Yamaha häufig dem klassischen HiFi-Design treu und verzichtet auch bei dem in Schwarz und Silber erhältlichen R-N803D auf unnötige und übertriebene Schnörkel. Als Grundform dient der typische Quader, den man aus dem HiFi-Bereich bereits kennt. Die Seiten sind maximal dezent gehalten, die Oberseite hingegen großzügig mit Lüftungsschlitzen bestückt. Optische Akzente sind, neben den sanft abgerundeten Kanten, eigentlich nur frontal zu bestaunen – die Vorderseite des R-N803D steht schließlich auch im Fokus. Das tut sie völlig zu Recht, präsentiert sie sich doch sehr edel in gebürstetem Aluminium. Zudem sorgt Yamaha hier mit Elementen unterschiedlicher Form und Größe für visuelle Vielfalt. Von der simplen Drucktaste bis zum Drehregler ist alles dabei. Das für Yamaha typische „Gesicht“ ergibt sich auch beim R-N803D aus der Kombination von klassisch runden und modern rechteckigen Bedienelementen. Dieser Stilmix wertet das Gesamtbild des Stereo-Netzwerkreceivers sehr elegant und effektiv auf.

Die Front des R-N803D präsentiert sich in gebürstetem Aluminium und geradliniger Formensprache.

Die Front des R-N803D präsentiert sich in gebürstetem Aluminium und geradliniger Formensprache.

Sämtliche Regler und Tasten machen im Übrigen einen sehr massiven und robusten Eindruck, was nicht nur optisch viel verspricht, sondern auch gleich mal ein Qualitätsmerkmal einer soliden Verarbeitung darstellt. Diesen Eindruck untermauern auch die imponierenden, schwarzen Standfüße, die den satte elf Kilogramm schweren R-N803D tragen. Das Gehäuse des Receivers ist zwar gerade einmal 15 Zentimeter hoch, dafür aber wie erwähnt sehr massiv und hochwertig verarbeitet und hat zudem eine ganze Menge Innenleben an Bord. Entsprechend viele Bedienelemente hält die Front des cleveren HiFi-Boliden bereit. Links oben gibt es die obligatorische Taste zum Ein- und Ausschalten, die von einer Status-LED und dem Infrarot-Sensor der Fernbedienung begleitet wird. Auf gleicher Höhe rechts platziert ist die „Pure Direct“-Taste, die maximale Klangreinheit der gewählten Quelle ermöglicht. Im Zentrum dieser oberen Reihe befindet sich das großzügig dimensionierte Display, das reichhaltige Informationen anbietet. Direkt darunter sitzt eine Reihe kleiner, kreisrunder Tasten die beispielsweise das Umschalten von Betriebsmodi und Presets oder das Einspeichern von Radiosendern anbieten.

Die Drehregler machen einen sehr robusten Eindruck.

Die Drehregler machen einen sehr robusten Eindruck.

Wesentlich auffälliger als die kleinen, runden Drucktasten sind ihre optischen Gegenstücke in der unteren Hälfte der Front – allen voran der imposante Drehregler zur Pegelanpassung. Dieser ist klassischerweise ganz rechts positioniert, direkt neben der „Connect“-Taste zur Kopplung des R-N803D mit der Smartphone-App. Ganz links hält der Netzwerk-Receiver zwei Frontanschlüsse bereit, die Kopfhörer und USB-Speichermedien Zugang zur HiFi-Zentrale bieten. Auch das YPAO-Mikrofon zur automatischen Raumeinmessung wird an dieser Stelle gut zugänglich eingestöpselt und wer zwei Paar Lautsprecher anschließen oder Bi-Wiring betreiben möchte, kann hier die aktiven Anschlussklemmen steuern. Im Zentrum der Front unterhalb des Displays sind schließlich unübersehbar sämtliche Regler für die Quellenwahl, Equalizer-Einstellungen und die Navigation im Menü positioniert. Wie bei allen anderen Elementen auch, offeriert die Beschriftung eine sehr intuitive Handhabung, die auch ohne großartiges Studium der Bedienungsanleitung einleuchtet.

Gut erreichbar sind unter anderem die Anschlüsse für den Kopfhörer und das Einmess-Mikrofon in der Front platziert.

Gut erreichbar sind unter anderem die Anschlüsse für den Kopfhörer und das Einmess-Mikrofon in der Front platziert.

Schon immer viel, jetzt noch mehr

Die hohe Nutzerfreundlichkeit ist angesichts des großen Funktionsumfangs des R-N803D übrigens nicht selbstverständlich. Bei so vielen Optionen droht ja schnell die Gefahr, den Überblick zu verlieren. Fünf analoge Eingänge für Cinchkabel (RCA) stehen bereit, um beispielsweise einen CD-Player, einen DAC oder über den extra dafür vorgesehenen Phono-Input einen Plattenspieler anzuschließen. Die „Line“-Anschlüsse 2 und 3 stellen übrigens zugleich auch jeweils einen Ausgang zur Verfügung. Einen solchen gibt es zudem für einen externen Subwoofer. Daran lässt sich auch schon ablesen, dass der HiFi-Receiver auch im Heimkino-Segment für 2.1-Systeme gerüstet ist – diesen Eindruck bestätigt die digitale Anschlusssektion mit jeweils zwei optischen und koaxialen Digitaleingängen. Darüber finden zum Beispiel TV-Gerät oder Blu-ray-Player schnell und einfach Zugang zum R-N803D, der auf rein digitalem Wege auch TV-Dokumentationen, Nachrichten und Spielfilmen die passende Dynamik verleiht.

Die Rückseite des R-N803D hält eine ganze Palette an Anschlüssen bereit und bietet gleich zwei Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel.

Die Rückseite des R-N803D hält eine ganze Palette an Anschlüssen bereit und bietet gleich zwei Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel.

Kabelgebundene Zuspielmöglichkeiten sind allerdings noch lange nicht alles, was dieser Netzwerk-Receiver zu bieten hat. Auch wenn ein Vertreter dieser Art theoretisch bereits mit dem Ethernet-Port alle Voraussetzungen erfüllt, entspricht der R-N803D mit WLAN und Bluetooth allen aktuellen Anforderungen. Eine nicht zu unterschätzende Kombination übrigens, auch wenn man selbst natürlich vorwiegend die WLAN-Verbindung nutzt. Bluetooth ist dagegen hervorragend geeignet, sobald man Gästen die schnelle und unkomplizierte Möglichkeit geben möchte, ihren aktuellsten musikalischen Geheimtipp zu präsentieren oder bei einer Party als DJ einzuspringen. Via Bluetooth ist man bekannterweise allerdings auf die reine Musikwiedergabe beschränkt, während das WLAN-Modul weitaus mehr Optionen bereithält – dazu aber später mehr.

Zunächst werfen wir noch einen Blick ins Innere des R-N803D. Da dieser auf Yamahas ToP-ART-Konzept basiert, das als Abkürzung für Total Purity Audio Reproduction Technology für möglichst unverfälschten und exakten Klang steht, kommt hier ein Leistungsverstärker mit symmetrischem und direktem Schaltungslayout zum Einsatz. Mit insgesamt acht zweipoligen Leistungstransistoren wird nicht nur die Impedanz verringert, sondern auch eine hohe Ausgangsleistung von bis zu 145 Watt pro Kanal erreicht. Damit aber nicht genug, der R-N803D verfügt zudem über den D/A-Wandler Sabre 9006AS von ESS Technology, der mit 192 kHz bei 24 Bit auch hochauflösende Musiksignale, sogenannte HiRes-Files, ihrem Potenzial entsprechend verarbeitet. Ein für anspruchsvolle HiFi-Fans wichtiger Aspekt, denn verlustfrei komprimierte Dateien liefern einen erstklassigen Klang bei überschaubarem Speicherplatzbedarf. Kein Wunder, dass immer häufiger Dateiformate wie FLAC, AIFF oder ALAC in den digitalen Musiksammlungen auftauchen. Schließlich ist das Angebot inzwischen sehr respektabel und Musikportale im Internet (zum Beispiel www.highresaudio.com, www.hdtracks.com oder www.promates.com) bieten ganze Alben in hochauflösender Form zum Download an. Mit ein bisschen Glück findet man sogar kostenfreie Versionen der bevorzugten Lieblingstitel, der Preis für ein komplettes Album bewegt sich aber meist zwischen zehn und 30 Euro.

Sowohl analoge als auch digitale Schnittstellen sind vorhanden.

Sowohl analoge als auch digitale Schnittstellen sind vorhanden.

Fortschritt durch Technik

Der R-N803D unterstreicht seine hohen Ambitionen zum bestmöglichen Klang also einerseits durch die Unterstützung hochauflösender Dateien. Darüber hinaus kommt er als erster HiFi-Receiver auch in den Genuss von Yamahas automatischer Klangoptimierung. Im Heimkino-Segment ist diese Technologie namens  YPAO (kurz für Yamaha Parametric Room Acoustic Optimiser) schon länger fester Bestandteil von Yamahas AV-Receivern. Mit ihrer Hilfe ist die Klanganpassung an die räumlichen Gegebenheiten selbst ohne technische Vorkenntnisse spielend einfach zu erledigen. Die Arbeit erledigt eben jene YPAO-Funktion, die sämtliche Informationen wie die Raumgröße oder Position der Lautsprecher verknüpft und den Klang des R-N803D dementsprechend anpasst. Als stolzer Besitzer dieses Receivers muss man lediglich das mitgelieferte Einmess-Mikrofon anschließen, es am vorgesehenen Hörplatz auf Ohrhöhe positionieren und den wenigen notwendigen Anweisungen im Display des Receivers folgen. Wer sich unsicher ist, kann zusätzlich die ausführliche Bedienungsanleitung zu Rate ziehen – dort wird ab Seite 42 jeder Schritt ganz in Ruhe erklärt. Sofern alles läuft wie vorgesehen, ist die Einmessung bereits innerhalb von einer Minute erledigt. Anschließend werden die Einstellungen gespeichert und schon präsentiert sich der Klang hörbar verbessert. Bemerkbar macht sich das vor allem bei störenden Reflexionen im Raum, denen die Einmessung effektiv entgegen wirkt.

Das gut ablesbare Display hilft auch bei der Durchführung der Klangoptimierung.

Das gut ablesbare Display hilft auch bei der Durchführung der Klangoptimierung.

Gut vernetzt

Dank Netzwerkfähigkeit ist der R-N803D selbstverständlich auch in der Lage, Teil eines MusicCast-Systems zu werden. So bezeichnet Yamaha sein hauseigenes und um nützliche Funktionen erweitertes Multiroom-System, das entsprechend ausgerüstete Geräte in der ganzen Wohnung via Heimnetzwerk miteinander verbindet. Vom Aktivlautsprecher über die Soundbar bis hin zum AV-Receiver ist quasi alles im Yamaha-Portfolio dabei. Der Vorteil eines anschlussfreudigen Gerätes wie dem R-N803D ist, dass sämtliche dort angebundenen Quellgeräte automatisch auch für alle anderen MusicCast-Mitglieder zur Verfügung stehen. So findet selbst ein Plattenspieler seinen Platz in der modernen Multiroom-Welt. Im Wohnzimmer aufgebaut und an ein MusicCast-Gerät angeschlossen, lassen sich seine Sounds zeitgleich via Netzwerklautsprecher auf der Terrasse wiedergeben. Gesteuert wird das gesamte Netzwerk ganz einfach mit dem Smartphone oder Tablet über die kostenlose App „MusicCast Controller“. Auf diese Weise greift man bequem von überall in der Wohnung auf eine Reihe möglicher HiFi-Quellen oder von auf NAS-Laufwerken abgelegte Mediatheken bis hin zu gängigen Streaming-Diensten wie Spotify, Tidal oder Deezer zu.

Obendrein hilft die App bei der Einbindung des Netzwerk-Receivers ins heimische WLAN. Beim ersten Start der App sucht diese automatisch nach verfügbaren MusicCast-Geräten in der Nähe. Damit sie den R-N803D auch zuverlässig findet, muss lediglich dessen „Connect“-Taste (links vom Lautstärkeregler) ca. fünf Sekunden lang gedrückt werden. Ist das geschehen, kann der Receiver in verfügbare Netzwerke eingebunden werden. Hierfür ist lediglich noch die Eingabe des eigenen Netzwerk-Passwortes nötig. Das war es auch schon mit der Installation.
Auf Wunsch kann der R-N803D jetzt noch „getauft“ werden, z.B. in “Wohnzimmer”, um ihn später innerhalb der App leichter zuordnen zu können. Per Drag and Drop sind dadurch sämtliche Geräte schnell und einfach zu identifizieren und miteinander zu kombinieren, sodass ganz nach Belieben eine jeweils passende Beschallungskonfiguration erstellt werden kann.

Das Design des R-N803D mag auf den ersten Blick schlicht erscheinen, das Innenleben fällt dafür umso komplexer und moderner aus.

Das Design des R-N803D mag auf den ersten Blick schlicht erscheinen, das Innenleben fällt dafür umso komplexer und moderner aus.

Energiegeladen

Wenn man so ein Universalgenie wie den R-N803D vor sich hat, neigt man gerne zur Annahme, dass man bei dieser Vielfalt an Funktionen fast zwangsläufig Kompromisse beim Klang eingehen muss. Eine Einschätzung, die früher möglicherweise mal berechtigt war. Der automatischen Klangoptimierung YPAO sei Dank ist Kompromissbereitschaft hier allerdings nicht mehr gefragt, jetzt darf man zu seinen Ansprüchen stehen. Besonders bemerkbar macht sich das bei der Staffelung der Stereobühne, die in allen Belangen maximal präzise und exakt ihre Wirkung entfaltet. Spielerische Effekte wie die der Band Bilderbuch kommen dabei ebenso gut zur Geltung wie sehr komplexe Kompositionen à la Nathaniel Rateliff & The Night Sweats. Selbst kleine Details arbeitet der R-N803D wunderbar heraus, ohne dabei das Klangbild in irgendeiner Form zu verfälschen. So erlaubt er beispielsweise auch der von The Gaslight Anthem bewusst rau und grob gehaltenen Version von „Skinny Love“, ihren besonderen Charme zu behalten. Ganz nebenbei beweist sich zudem, dass es nicht einmal höherer Pegel bedarf, um die Intensität der Musik mit maximaler Kraft in die Wiedergabe einfließen zu lassen. Der Yamaha imponiert auch in leiseren Passagen durch Impulskraft und Grundtonagilität.

Robuste Standfüße tragen ebenfalls ihren Teil zum exzellenten Klang bei.

Robuste Standfüße tragen ebenfalls ihren Teil zum exzellenten Klang bei.

Dreht man dann doch ein wenig am Lautstärkeregler, steuert der Stereo-Receiver gleichzeitig auch noch eine Menge Dynamik bei. „Maschin“ oder „Bungalow“ von Bilderbuch erklingen jetzt so kraftvoll und mitreißend, dass der große Erfolg der manchmal etwas eigenwilligen Österreicher plötzlich völlig logisch erscheint. Nicht minder eindrucksvoll, wenn auch in der Grundstimmung weitaus melancholischer, erklingt auch „The Noose“ von A Perfect Circle über den R-N803D. Hier fährt der Yamaha-Receiver die stimmungsvolle Leichtigkeit zwangsläufig wieder ein wenig zurück und lässt dafür seinen Kraftreserven im Tieftonbereich freien Lauf. Mit knallhartem Punch gibt die Rhythmusfraktion jetzt die Richtung vor, die anschließend von „Ticks And Leeches“ von Tool nahtlos weiter verfolgt wird. Das knackige Drumsolo zum Einstieg kommt auch exakt als solches zur Geltung, so dass man tatsächlich fast den Eindruck gewinnt, bei der Aufnahme mit im Tonstudio zu sitzen.

Eine Frage stellt sich jetzt aber noch: Wenn sogar bei einer noch recht überschaubaren Anzahl eingesetzter Instrumente bereits so viel Spaß am Zuhören aufkommt, wie sieht es erst bei umfangreicher besetzten Titeln aus? Das Szenario überprüfen wir direkt mit Joe Bonamassa, dessen Musik uns immer wieder durch die ihr eigene Dynamik und die scheinbar grenzenlose Energie begeistert. Eine Ansicht, die der R-N803D offensichtlich teilt, auch hier legt er eine Spielfreude und Betriebsamkeit an den Tag, die endgültig beweisen, dass er durchweg mit Feuereifer bei der Sache ist. Das ist definitiv mal wieder die Gelegenheit, die Luftgitarre zur Hand zu nehmen – es sei denn, man verspürt jetzt auch diesen plötzlichen und absolut nachvollziehbaren Impuls, seine Erfahrungen im Internet begeistert zum Ausdruck zu bringen …

Gelungener Stilmix: Die kreisrunden und rechteckigen Bedienelemente des R-N803D schaffen ein edles Gesamtbild.

Gelungener Stilmix: Die kreisrunden und rechteckigen Bedienelemente des R-N803D schaffen ein edles Gesamtbild.

Fazit

Positiv überraschen ist gut, hohe Erwartungen zu übertreffen ist besser. Yamaha gelingt das regelmäßig aufs Neue und mit seinem Stereo-Netzwerk-Receiver R-N803D in besonderer Manier. Eine hohe Anschlussvielfalt, ergänzt durch die Netzwerkfähigkeit inklusive Multiroom-Funktionalität sind dem japanischen Traditionsunternehmen längst nicht mehr genug und deshalb kommt die hauseigene automatische Klangoptimierung YPAO nun auch im HiFi-Bereich zum Einsatz. Auf dem ohnehin schon sehr geradlinigen Weg zum bestmöglichen Klang macht Yamaha mit dem R-N803D einen besonders großen Schritt nach vorn. Das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis ermöglicht damit auch bei begrenzten Budgets HiFi vom Allerfeinsten.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

96 %

98 %

171022.Yamaha-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Yamaha R-N803D
Gerätekategorie:Stereo-Netzwerk-Receiver
Preis:799,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Abmessungen (HBT):- 151 x 435 x 392 mm (ohne Antenne)
- 215 x 435 x 392 mm (inkl. Antenne)
Gewicht:11 kg
Eingänge:3x Line-In (Cinch)
1x Phono (Cinch)
1x CD (Cinch)
2x optischer Digitaleingang
2x koaxialer Digitaleingang
1x Antennen-Anschluss
1x Ethernet
1x USB
1x YPAO-Mikrofon
WLAN
Bluetooth
Ausgänge:2x Line-Out (Cinch)
1x Subwoofer-Ausgang (Mono-Cinch)
1x Trigger Out
1x Kopfhörer-Ausgang (6,3-mm-Klinke)
2x Lautsprecher-Anschluss
Lieferumfang:- Netzkabel
- YPAO-Mikrofon
- DAB-/FM-Antenne
- Fernbedienung inkl. Batterien
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:- MusicCast-Funktion
- App Control via "MusicCast Controller"
- YPAO R.S.C. Einmessautomatik
- Bi-Wiring
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:sehr gut

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auvisio IHS-600.bt: Die kabelloseste Lösung, seit es In-Ear-Kopfhörer gibt!

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Mit der Präsentation seiner AirPods hat Apple die mobile Musikwiedergabe revolutioniert. Das allerdings nicht ganz allein, es gibt auch andere Hersteller, deren In-Ears komplett auf Kabel verzichten. Ein Beispiel wären die IHS-600-bt von auvisio, die nur einen Bruchteil dessen kosten, was Apple für seine kabelbefreiten In-Ears aufruft und die ein paar clevere Features zu bieten haben.

Die kleinen In-Ears kommen sanft gebettet in ihrer Umverpackung.

Eines steht außer Frage: Moderne In-Ear-Headphones sind praktisch, leicht und oftmals von überzeugender Qualität. Obendrein entwickelt sich diese Kopfhörerkategorie in großem Tempo weiter. Ein fester und angenehmer Halt im Ohr, guter Klang und die unkomplizierte Bedienung – ob per Kabel oder via Bluetooth – das sind wohl die Hauptargumente, die den kleinen „Steckern“ eine so große Bedeutung verleihen. Trotz all dieser positiven Eigenschaften gab es in der Vergangenheit aber einen entscheidenden Störfaktor; die lästige Verkabelung, die sich bei Bewegung auf unangenehme Art und Weise verselbstständigt. Selbst wenn man dann (eigentlich) als kabelfrei beworbene Bluetooth-In-Ears erwarb, kamen die Hersteller bis vor kurzer Zeit zumeist nicht um irgendeine Form der Verkabelung herum. Die beispielsweise hinter dem Kopf zusammengeführten Strippen sind zwar kurz, stören aber irgendwie trotzdem. Genau an dieser Stelle kommt nun mein heutiges Testobjekt ins Spiel: Der IHS-600.bt von auvisio – ein In-Ear Stereo Headset inklusive Powerbank, das im Betrieb tatsächlich voll und ganz auf den Einsatz von Kabeln verzichtet. „Kompletter Verzicht auf Kabel“, das klingt erstmal gut! Wie das in der Praxis ausschaut und ob der Klang überzeugen kann, darüber werde ich mir nun mal ein Bild machen.

Der Lieferumfang besteht im Wesentlichen aus den beiden In-Ears und der Transportbox inklusive Ladefunktion.

Design stimmt, Verarbeitung auch!

Der kompakte Karton, in dem die kleinen „Miniatur-Kopfhörer“ geliefert werden, ist flux geöffnet. Kaum ausgepackt, stellt sich schnell fest: auvisio hat mit seinen IHS-600.bt deutlich mehr zu bieten, als nur einen weiteren „Knopf fürs Ohr“. Bei diesem Modell handelt es sich nämlich um eine echte Lösung! Zum Lieferumfang gehören neben den beiden In-Ears, den zusätzlichen Silikon-Tips (in drei verschiedenen Größen) und dem obligatorischen USB-Ladekabel auch gleich eine Ladestation, die ganz neben bei auch noch als Powerbank dient. In ihr lässt sich der Strom speichern und bei Bedarf entnehmen. Werden die kleinen Ohrstecker gerade nicht genutzt, steckt man sie einfach in ihr Transportbehältnis. Hier werden sie dann automatisch aufgeladen – auch dann, wenn gerade keine stationäre Stromquelle zur Verfügung steht. Ein großer Pluspunkt im Vergleich zu vielen Konkurrenten des IHS-600.bt! Laut Herstelleraussage lassen sich die In-Ears in der vollständig gefüllten Powerbank-Box bis zu fünf Mal aufladen, was eine Gesamtspieldauer von rund 12,5 Stunden verspricht.
Auch kann sich das schlichte, unauffällige aber sehr stimmige Design meiner Testprobanden durchaus sehen lassen. Die ergonomische Form passt sich dem Ohr elegant an, dabei wird die Funktionalität in keinster Weise in Frage stellt. Ein mindestens ebenso wichtiger Punkt: die Haptik stimmt. Sämtliche Materialien der einzelnen Komponenten fassen sich durchweg hochwertig an und sind sauber verarbeitet. Die Qualität überzeugt voll und ganz – speziell unter dem Aspekt der Preisklasse in der sich die IHS-600.bt aufhalten. Das gerade erwähnte Setup inkl. Ladestation ist für gerade einmal 39,90 Euro zu haben. Wenn ich also meinen ersten Eindruck bewerten sollt, lassen sich keine negative Kritikpunkte, sondern ausschließlich positive nennen. Soweit passt also alles. Mal sehen, wie es mit der Bedienung der kleinen Ohrstöpsel aussieht …

Clever: Einmal eingesetzt, werden die beiden In-Ears automatisch geladen.

Ganz und gar kein Hexenwerk: Die Handhabung der IHS-600.bt

Das beiliegende Handbuch ist äußerst übersichtlich gehalten. Aber keine Angst, die spartanisch anmutende Funktionsbeschreibung ist mehr als ausreichend. Die wenigen, dafür aber eindeutigen Anweisungen reichen aus, um die komplette Bedienung auch ohne großartige Vorkenntnisse zu bewältigen. Die einzigen zu Verfügung stehenden Bedienelemente sind ohnehin die beiden Multifunktionstasten auf dem Kopfhörergehäuse. Über sie lässt sich das Ein- und Ausschalten, das Annehmen, Ablehnen und Beenden von Anrufen, die Steuerung des Mikrofons, Wiedergabe und Pause der abgespielten Musik, Skippen zwischen den Titeln, Bluetooth-Pairing-Modus sowie die Sprachsteuerung zu Siri bzw. Google bewerkstelligen. Aufschluss darüber, welche Einstellung gerade aktiv ist, gibt der kleine LED-Indikator mit verschiedenen Kombinationen aus blauem und rotem Blinken. Besonders angenehm fällt mir auf, dass die Kopplung beider Ohrstöpsel mit dem Smartphone innerhalb weniger Sekunden durchgeführt ist, die umständliche Suche, verbunden mit langer Wartezeit entfällt glücklicherweise vollständig. Innerhalb weniger Augenblicke ist mein Smartphone so mit den beiden kabellosen In-Ears verbunden. Sehr gut! Zeit also, in den akustischen Teil meines Tests überzugehen!

Bildunterschrift: Die Bluetooth-Verbindung ist schnell hergestellt, nach wenigen Sekunden kann es losgehen!

Vielfältiger Sound, überzeugende Qualität – das In Ear Headset im Hörtest

Der guten alten Tradition folgend, beginne ich die Testphase auch heute mit dem „gesprochenem Wort“. Dazu habe ich mir das neueste Album der Drei ??? gekauft und lasse die kultigen Hobbydetektive aus Rocky Beach über auvisios kleine Kopfhörer zu mir sprechen. Als großer Fan der kultigen Serie zieht mich die Handlung in „Die Drei ??? und der unsichtbare Passagier“ dann auch schnell in ihren Bann. Es ist aber nicht nur der Fall an sich, die gelieferte Audioqualität trägt einen großen Teil dazu bei, dass ich schnell tief in der Handlung stecke. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews ermitteln vor sich hin und ich bin quasi hautnah dabei. Die Stimmen sind überzeugend natürlich und echt, Nebengeräusche bilden eine stimmige Atmosphäre, während von außen kaum störende Einflüsse an meine Ohren gelangen. Die „Stöpsel“ sind erstaunlich dicht und sitzen dennoch erfreulich angenehm in meinen Gehörgängen. Die Aussenseiten sind erfreulich flach gehalten und eröffnen mir so die Perspektive, dass ich auch mal mit Kopfhörern einschlafen könnte, ohne dass man später mit schmerzenden Ohren oder Abdrücken von irgendwelchen Kabeln aufwacht. Das kommt meinem (und vielleicht ja auch Ihrem) Hör- und Schlafverhalten sehr entgegen!
Jetzt mag man vielleicht sagen, dass ein Hörspiel im ruhigen Wohnzimmer keine große Sache für Kopfhörer ist. Das ist korrekt aber dennoch ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Man sieht ihn kaum, man spürt ihn kaum (jedenfalls nicht unangenehm), die Wirkung aber ist groß: Der kleine In-Ear-Kopfhörer aus dem Hause auvisio überzeugt durch Leistung, Design, Verarbeitung – und durch seinen Preis. Von außen dringen kaum Störgeräusche ans Ohr und ganz nebenbei liefert der IHS-600.bt imposante musikalische Qualität!

Für den nächsten Testabschnitt zieht es mich dann in Joggingschuhen an meine alte Laufstrecke – selbstverständlich mit Musik! Auch wenn ich aus konditionellen Aspekten nicht das ganze Album schaffe, drehe ich meine Runde mit österreichischer Unterstützung von Wanda und ihrem Werk „Bussi“. Was aber noch wichtiger ist: auch hier beeindrucken mich die kleinen auvisio-Stöpsel sofort. Der gitarrenlastige, stilvoll „schmutzige“ Rock wirkt intensiv und kraftvoll. Selbst nach einigen Minuten, als mein Puls ein wenig zu hämmern beginnt, nehme ich die Musik intensiv und klangstark wahr, von Kratzen oder Scheppern absolut keine Spur. Das einzige, was jetzt stört, ist mein beständiges Schnaufen – aber dafür können die Kopfhörer nichts. Nach gut 35 Minuten bin ich verschwitzt aber musikalisch perfekt unterstützt am Ziel und bereite mich mental schon mal auf die abschließende Musiksession am Abend vor. Nach dem duschen, essen und trinken kann es damit dann auch gleich losgehen. Ich drehe die Lautstärke am Handy weit auf und unternehme eine klangliche Reise von den Foo Fighters, über die Fantastischen Vier und Gentleman bis hin zum nuschelnden Udo Lindenberg. Selbst unter höheren Pegel ist der Sound weiterhin wirklich gut! Bass und Höhen sind passend aufeinander abgestimmt, die Mischung wirkt weder einseitig, noch aufdringlich (egal, wer gerade singt), sondern ausgewogen und langzeithörtauglich. Ebenfalls positiv fällt die große Dynamik der IHS-600.bt auf. Stimmen rasten förmlich in die Instrumentalisierung ein, so kommt unvermeidlich passende Atmosphäre zur jeweiligen Musik auf – ein größeres Kompliment kann man Kopfhörern wohl kaum machen. Abschließend wage ich mich dann noch einmal auf ungewohntes Terrain, indem ich zu Luciano Pavarotti mit „Nessun Dorma“ wechsle. Auch wenn ich kein Opernfan bin, muss ich doch zugeben: ein echtes Erlebnis! Die beeindruckende Stimme des italienischen Tenors geht direkt ins Blut über – absolut störungsfrei und intensiv. Die kompakten Kopfhörer bringen mir auch dieses Genre eindeutig näher, indem sie die Stimme Pavarottis lebendig, voll, intensiv und mit einem beeindruckenden Live-Charakter wiedergeben.
Lassen Sie mich an dieser Stelle (bevor das Thema bei der berechtigten musikalischen Begeisterung untergeht) noch kurz auf die oben schon angedeutete „Siri- bzw. Google-Funktion“ eingehen. Durch einen Doppelklick auf die Multifunktionstaste wird der jeweilige Sprachassistent aktiviert und meldet sich akustisch „einsatzbereit“ zu Wort. Die eigene Anfrage kann nun direkt gestellt werden. Ohne dass das Smartphone in die Hand genommen werden muss, wird man quasi „auf dem kurzen Dienstweg“ von Siri bzw. Google unterstützt! So lassen sich beispielsweise eingegangene Mails vorlesen oder durch die eigene Playlist skippen. Meiner Meinung nach eine sehr intelligente und praktische Zusatzfunktion, die den Komfort nochmals steigert. Nach einem ausgiebigen Streifzug durch die verschiedenen Musikgenres, Lautstärken und Einsatzszenarien kann ich konstatieren: auvisios kleine In-Ears machen Spaß und sie leisten eine Menge. Auch wenn wir noch ein kleines Stück vom absoluten High-End-Segment entfernt sind, so ist die Klangqualität mehr als beachtenswert und für den Preis von 39,90 fast schon unschlagbar gut. Das alles übrigens tatsächlich komplett kabellos, was dem Nutzer in jeder Situation völlige Bewegungsfreiheit bietet.

Der Beweis: die ISH-600.bt kommen voll und ganz ohne Kabel aus.

Fazit

Auch wenn sich die Parameter erstmal sehr gut anhörten – keine Kabel, kleiner Preis und dass sich die IHS-600.bt auch optisch sehen lassen können – war ich anfangs doch eher skeptisch. Lässt sich in dieser Preisklasse (39,90 Euro im Pearl Onlineshop) tatsächlich auch akustisch ein Treffer landen? Im Nachhinein zeigt sich meine Skepsis als unbegründet: Die IHS-600.bt von auvisio schonen den Geldbeutel und bieten obendrein eine überzeugende Performance. Ihre Klangqualität ist beeindruckend, die Verarbeitung weiß zu überzeugen und last but not least ist die mitgelieferte Powerbank-Box eine clevere und extrem praktische Ergänzung zur üblichen In-Ear-Ausstattung. Kurz gesagt: Ob man nun in erster Linie zu Hause ungestört seine Lieblingssongs genießen möchte, täglich mit Bus und Bahn pendelt oder sportlich unterwegs ist, mit diesem kleinen aber feinen und absolut kabellos zu betreibenden Gerät (man kann es nicht oft genug erwähnen) macht man garantiert nichts falsch.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

96 %

171023.auvisio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:auvisio
IHS-600.bt
Preis:39,90 Euro
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:Pearl, Buggingen
0180/55582
www.pearl.de
Abmessungen (HBT):- 22 x 12 x 11 mm (In-Ear)
- 59 x 37 x 25 mm (Powerbank-Box)
Gewicht:- 6g (In-Ear)
- 30g (Powerbank-Box)
Anschlüsse:- Bluetooth
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Freisprechfunktion:ja
Akkulaufzeit:- ca. 2,5 Stunden (In-Ear)
- 24 Stunden Standby
- ca. 12,5 Stunden Reserve in der Powerbank-Box
Lieferumfang:- IHS-600.bt
- weitere Ear-Tips
- Powerbank-Box
- USB-Kabel
- Anleitung
Besonderheiten:- Einhand-Bedienung
- hochwertig verarbeitet
- starker Akku
- federleicht
- hoher Tragekomfort
- Freisprechfunktion
- Sprachsteuerung (Siri/google)
- Powerbank-Box
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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August EP750: Bluetooth-Kopfhörer mit unschlagbaren Extras

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Auf den ersten Blick ist er ein ziemlich schicker Bluetooth-Kopfhörer, bei genauerer Betrachtung besticht der EP750 von August durch unschlagbare Extras, die in ihrer Vielfalt, Kombination und ihrem Preis ziemlich einmalig auf dem europäischen HiFi-Markt sein dürften. Da wären zum Beispiel Active Noise Cancelling (ANC), Multipoint-Technologie und Bluetooth-Receiver-Funktion. Auch Musik-Sharing und Freisprechen sind möglich. Was das alles genau ist, wie es funktioniert und ob der EP750 auch im Klang mithalten kann, das wird gleich liebend gern getestet.

Der EP750 sieht toll aus (allein schon der lederne Kopfbügel). Auch ausstattungstechnisch steht dieser pfiffige Over-Ear in der allerersten Reihe.

Der EP750 wird von August als Quasi-Nachfolger des höchst erfolgreichen EP650 ins Rennen geschickt. Keine leichte Aufgabe, hat dieser Bluetooth-Kopfhörer für nur 49,95 Euro im Internet doch viele Fans. Der neue kabellose Kopfhörer der 2005 in Cambridge (Großbritannien) gegründeten Marke spielt mit einem Preis von 119,95 Euro auf jeden Fall schon mal eine Liga höher als sein genannter Pendant. Dafür bekommt man nun aber auch einiges mehr für sein Geld, in Sachen Zubehör und Funktionen wurde nämlich ebenfalls ordentlich draufgelegt. Die Versprechen des Herstellers lauten beispielsweise: aktives Noise Cancelling, mühelose Kabellos-Verbindung dank modernster Bluetooth-Technologie, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, 15 Stunden Akkulaufzeit, Audioqualität auf höchstem Niveau und einfache Steuerung direkt vom Kopfhörer aus. Lehnt sich August damit zu weit aus dem Fenster oder können die Briten ihr Wort halten?

Zubehör ist Spitzenklasse

Öffnet man die Verpackung und anschließend das schwarze Etui, mit dem sich der EP750 zusammengefaltet sicher und platzsparend transportieren lässt, fallen einem direkt die zahlreichen Plastiktütchen auf. Das erste wird sofort geöffnet, darin befindet sich ein 3,5-Millimeter-Audiokabel. Im zweiten ein USB-Ladekabel, welches auch gleich an den Kopfhörer und einen passenden USB-Ladekabel angeschlossen wird, um schnellstmöglich mit dem Test loslegen zu können. Einmal angeschlossen, leuchtet die Status-LED rot, später, sobald der EP750 vollständig geladenen ist, blau. Nach drei Stunden am Stromnetz ist der Kopfhörer dann komplett einsatzbereit. Unterwegs und auf Reisen lässt er sich selbstverständlich aber auch mit Hilfe einer Powerbank aufladen.
Weiter geht es mit den kleinen Plastiktütchen: Im dritten findet sich ein Audio Splitter Kabel, im vierten ein MIC-Kabel und in der kleinsten Tüte ein Flugzeugadapter. Als Zubehör ist das für einen Kopfhörer tatsächlich eine ganze Menge. Abgerundet wird der Lieferumfang durch die obligatorische Bedienungsanleitung, die durch genaue Zeichnungen, (zumeist) exakte Beschreibungen und übersichtliche Tabellen punktet.

Geliefert wird der EP750 in einem hochwertigen Transportetui, in dem er auch auf Reisen vor mechanischer Beschädigung geschützt ist.

Tolle Optik

Während der Akku geladen wird, bleibt ausreichend Zeit den Hauptdarsteller einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Over-Ear-Modell, also um einen Kopfhörer, der das Ohr vollständig umschließt. Es gibt auch gute In-Ear- oder On-Ear-Modelle, doch nach einigen Tests bin ich wohl eindeutig ein Fan von Over-Ears. Sie bringen meiner Meinung nach viele Vorteile mit sich: Je nach Art der Isolierung und Materialzusammensetzung der Ohrmuschel haben unerwünschte Nebengeräusche kaum eine Chance das Hörvergnügen zu beeinträchtigen. Gleichzeitig dringen aber auch kaum Töne nach außen, so dass man niemanden in unmittelbarer Umgebung mit seiner Musik stört. Auch der zumeist sehr bequeme Sitz, der feste Halt und das angenehme Tragegefühl sind Pluspunkte, die ich zu schätzen weiß.
Nun aber zurück zum EP750, der auf Anhieb durch sein hochwertiges und edles Design begeistert. Der Überzug des Bügels besticht durch eine Lederoptik, seine Unterseite bietet eine dicke Polsterung. Der Tragekomfort wird durch weich gepolsterte Ohrmuscheln unterstützt. Diese sind oval geformt und zudem um einige Millimeter drehbar, sodass sie sich dem Ohr perfekt anpassen. Dafür sorgen auch die in der Länge verstellbaren Kopfbügel. Der Klappmechanismus (ein leichtes Knacken ist beim Ein- und Ausklappen normal) ermöglicht zudem das platzsparende Verstauen des Kopfhörers, was auf Reisen oder in der Arbeitstasche auf jeden Fall von Vorteil ist.
Mit Ausnahme einer durchgezogenen Silber-Umrandung an beiden Ohrmuscheln sowie an Teilen der Bügel samt „August“-Schriftzug, ist der Kopfhörer in zeitlosem Schwarz gehalten. Das gilt auch für die Kabel und den Adapter, die einen ebenfalls hochwertigen Eindruck machen. Das Hersteller-Logo auf sämtlichen Anschlüssen unterstützt diesen Eindruck nachhaltig.

Der EP750 ist nahezu perfekt verarbeitet. In diesem Zusammenhang besonders auffällig: die weichen Ohrpolster.

Erstaunlich wenige Tasten

In Sachen Bedienung des Kopfhörers genügt es, sich die rechte Ohrmuschel einmal genauer anzuschauen. Dort sind sämtliche Tasten angebracht: Auf der Rückseite der rechten Ohrmuschel – von Rechtshändern also sehr leicht mit dem Daumen zu bedienen – befindet sich ein länglicher Knopf mit Telefonhörer-Symbol. Dieser bietet gleich mehrere Funktionen: Power, Play, Pause und Annehmen sowie Beenden von Telefonaten. Daneben liegt eine kleine Status-LED, und wieder daneben eine zweigeteilte Taste. Mit der einen Seite lässt sich die Lautstärke erhöhen, bzw. der nächste Titel anwählen, mit der anderen Seite die Lautstärke reduzieren, bzw. zum vorherigen Titel zurückspringen. Drückt man beide zugleich, wird die Multipoint-Funktion aktiviert. Die Frontseite der rechten Ohrmuschel steht dagegen ganz im Zeichen des ANC (Active Noise Cancelling). Mehr als einen Schiebeschalter (An/Aus) sowie eine Status-LED braucht es dafür allerdings nicht. An der Unterseite haben der Ladeanschluss, der Eingang für das Audiokabel sowie das Mikrofon fürs Freisprechen ihren Platz.

Die Rückseite der rechten Ohrmuschel bietet die wichtigsten Bedientasten auf.

Was alles möglich ist …

Die wichtigste Funktion eines Bluetooth-Kopfhörers ist selbstverständlich der kabellose Empfang entsprechend gelieferter Musikdateien. Durch die einfache Bedienung und dem v4.1-Bluetooth-Chip sind Kopfhörer und Smartphone, Tablet oder Laptop innerhalb weniger Sekunden miteinander verbunden. Der EP750 verbindet sich automatisch mit dem zuletzt gepaarten Gerät. Soll der Kopfhörer mit einem neuen Gerät verbunden werden, geht das so:

1. Ein-Schalter fünf Sekunden lang gedrückt halten. Pairing Modus ist aktiviert (Die Status-LED blinkt abwechselnd rot und blau).
2. „Bluetooth“ auf Quelle (Smartphone, Tablet, etc.) aktivieren.
3. Nach verfügbaren Geräten scannen.
4. Aus der Liste der verfügbaren Geräte „EP750“ auswählen.

Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau blinkt die LED nun blau.

Mit MP3-Playern, HiFi-Anlagen oder älteren PCs ohne Bluetooth kann der Kopfhörer selbstverständlich aber auch über das mitgelieferte Miniklinken-Kabel verbunden werden. Ein weiteres Feature: Musik-Sharing. Ist der EP750 kabellos mit einer Wiedergabequelle verkettet, kann ein zweites Kopfhörerpaar via Audiokabel verbunden werden. Die Musik wird von nun an gleichzeitig auf beiden Kopfhörern abgespielt. Das Kabel ist gut einen Meter lang, und schränkt die Bewegungsfreiheit für den zweiten Nutzer natürlich ein. Wenn man aber zu zweit auf der Couch, im Zug oder auf dem Rücksitz im Auto sitzt und Musik hört oder seine Lieblingsserie auf dem Tablet schaut, ist das eine durchaus sinnvolle Option. Alternativ lassen sich natürlich auch längere zukaufen und einsetzen.
Die Freisprecheinrichtung hingegen ist eine beliebte und nützliche Funktion, die heutzutage viele Kopfhörer vorweisen. Im Gegensatz dazu sind Multipoint-Technologie und Bluetooth-Receiver-Funktion bei Kopfhörern recht selten bzw. meist gar nicht zu finden und werden daher nun mal näher von mir beleuchtet.

DIe Bedienungsanleitung ist vorbildlich bebildert und stellt selbst Technikeinsteiger nicht vor Schwierigkeiten.

Multipoint mit zwei Quellgeräten

Dank Multipoint-Technologie ist es möglich, zeitgleich zwei Quellgeräte mit dem Kopfhörer zu verbinden. Somit lassen sich zum Beispiel beim Musikstreaming über das Laptop parallel Anrufe vom Smartphone über den Kopfhörer entgegen nehmen – ohne das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen oder den Kopfhörer abzusetzen.
Ich bin neugierig und teste diese Funktion wie folgt: Auf dem Tablet möchte ich gerne eine Serie gucken, trotzdem aber auch keinen Anruf verpassen. Diese Funktion ist beispielsweise perfekt für alle, die im Bereitschaftsdienst oder nach Feierabend erreichbar sein müssen, in ihrem Freizeitverhalten aber trotzdem nicht eingeschränkt sein möchten. Der Verbindungsaufbau war in meinem Fall beim ersten Mal nicht ganz so einfach, es hat – wie in der Bedienungsanleitung beschrieben – mehrfach nicht geklappt. Nach ein bisschen Ausprobieren zeigte sich, dass man aber folgendermaßen ans Ziel gelangt:

1. Power-Taste gedrückt halten (bis die LED abwechselnd blau und rot blinkt), um den EP750 in den Pairing-Modus zu versetzen.
2. Kopfhörer mit der ersten Wiedergabequelle paaren.
3. Kopfhörer ausschalten.
4. Power-Taste für Pairing-Modus erneut gedrückt halten.
5. Mit der zweiten Wiedergabequelle paaren.
6. Um Multipoint nutzen zu können, müssen nun alle bestehenden Bluetooth-Verbindungen getrennt werden.
7. Um Multipoint zu aktiveren, die Laut-/Leise-Taste bei eingeschaltetem Kopfhörer gleichzeitig kurz drücken.
8. Beide Quell-Geräte über ihre Bluetooth-Menüs unmittelbar nacheinander mit dem EP750 verbinden.
9. Multipoint ist jetzt einsetzbar.

Schritte 1 bis 5 entfallen übrigens, wenn beide Quellgeräte bereits vorher schon mal mit dem EP750 gepaart wurden.
Wird nun ein Anruf auf dem Smartphone registriert, pausiert die Wiedergabe automatisch. Sie wird fortgesetzt, sobald der Anruf beendet ist. Das klappt in meinem Test wunderbar. Sind zwei Quellgeräte zur Musikwiedergabe über Multipoint mit dem EP750 verbunden, kann beliebig zwischen beiden Zuspielern hin und her gewechselt werden. Einfach die Musik des aktuell abspielenden Geräts pausieren und anschließend die Wiedergabe vom zweiten Quellgerät starten. Dieser Wechsel kann allerdings auch mal bis zu zehn Sekunden dauern.

Funktioniert: nach ein paar Fingertipps ist der EP750 kabellos mit dem Tablet und dem Smartphone verbunden.

EP750 als Bluetooth-Receiver

Es ist eine ziemlich clevere und bislang wohl einzigartige Idee: den Kopfhörer als Bluetooth-Receiver nutzen. Kurz erklärt: Ist der EP750 per Bluetooth mit einer Wiedergabequelle gepaart (z.B. Smartphone, Tablet) und zusätzlich per Kabel mit dem Audio-Eingang eines nichtbluetoothfähigen Gerätes verbunden (z.B. die alte Hi-Fi Anlage, Aktivboxen), übernimmt der Kopfhörer die Rolle eines Bluetooth-Receivers. Jede von der Wiedergabequelle gesendete Musikdatei kann nun über den Kopfhörer, er dient nun lediglich als reiner Bluetooth-Empfänger/Adapter, an die HiFi-Anlage geliefert werden.
Ein solch kreatives Feature muss natürlich sofort ausprobiert werden: Ich paare das Smartphone mit dem EP750 und stecke einen Stecker des Audiokabels in die entsprechenden Buchse des Kopfhörers. Für meinen Test habe ich mir als Empfänger und Wiedergabegerät mein Internet-Radio ausgesucht. Das Model KR-200 von Auna hängt unter einem Regalbrett in der Küche und ist fast täglich im Einsatz. Nun bietet sich die Möglichkeit, nichtmehr ausschließlich diverse Radiosender, sondern auch meine auf dem Smartphone befindliche Musik zu empfangen – das begeistert mich. Letztlich muss dazu nur noch das andere Ende des Audiokabels in den AUX-Eingang am Internet-Radio gesteckt und der entsprechende Eingang gewählt werden. Mein Küchenradio ist nun quasi netzwerkfähig und kann sämtliche via Smartphone verfügbare Quellen wiedergeben.

So konfiguriert, empfängt der EP750 Daten vom Smartphone und gibt diese kabelgebunden an das Küchenradio weiter.

Einfache Handhabung

Anschließend geht es jetzt mit dem klassischen Praxistest weiter, auf den ich mich schon die ganze Zeit freue. Der Kopfhörer landet auf meinen Ohren. Fühlt sich echt gut an – angenehm weich, aber dennoch versprechen Bügel und Ohrmuscheln einen guten Halt. Aus meiner Playlist suche ich Jupiter Jones mit ihrem Album „Das Gegenteil vom Allem“ raus. Erstmal wird getestet, wie die Bedienung an der Ohrmuschel funktioniert. Lauter, leiser: Dafür muss die entsprechende Taste lediglich kurz gedrückt werden. Titel vor und zurück: die gleichen Tasten etwas länger gedrückt halten bis das Lied umspringt. Ich habe bei anderen Testmodellen schon häufiger erlebt, dass der Titel vorsprang, statt dass es lauter wurde und andersherum. Hier es das glücklicherweise nicht der Fall. Die Tasten des EP750 reagieren äußerst sensibel und durchgängig zuverlässig.
Was ebenfalls super ist: Ich muss das Smartphone nicht die ganze Zeit in der Hosentasche mit mir herumtragen, sondern kann es an einem Ort liegen lassen. Selbst bei einer Distanz von locker zehn Metern haben die Kopfhörer weiterhin einen sehr guten Empfang. Als zwischendurch ein Anruf kommt, lässt sich dieser wunderbar mit der eingebauten Fernsteuerung annehmen und später auch wieder beenden. Der Praxistest zeigt: Die Musik pausiert sobald der Anruf reinkommt, ich verstehe meinen Gesprächspartner hervorragend und auch dieser versteht mich ebenso gut. Anschließend auflegen und die Musik startet automatisch wieder.

Der Schalter zur ANC-Aktivierung befindet sich auf der Frontseite der rechten Ohrmuschel.

Klangerlebnis + ANC

Jetzt endlich zum wohl wichtigsten Detail: der Klangqualität. Jupiter Jones‘ „Rennen + Stolpern“ klingt in meinen Ohren – und das von der ersten Sekunde an richtig gut. Egal, ob Schlagzeug, Gitarren oder Bass, alle Instrumente werden hier offensichtlich separat behandelt und sind deutlich rauszuhören. Zusammen klingt der Song wie ein Gesamtkunstwerk. Kraftvolle und deutliche Tiefen, definierte Mitten und klare, sanfte Höhen dringen an meine Ohren. Die beiden integrierten Lautsprecher geben jeden Ton fast schon perfekt wieder.
Ähnlich ist es auch beim nächsten Test-Song: „Stardust“ von Lena. Mit der zarten Stimme der Sängerin hat der EP750 ebenfalls absolut kein Problem. Ich bin erneut schlichtweg begeistert – diesmal von der Präzision und der perfekte Balance zwischen allen abgespielten Klanganteilen. Ich möchte den Kopfhörer wirklich nicht mehr absetzen, und das mache ich auch nicht. Weitere Titel folgen, die Zeit vergeht. Übrigens, auch nach einer oder mehreren Stunden bleibt der EP750, trotz seiner nicht gerade federleichten 255 Gramm, weiterhin angenehm auf den Ohren.
Die aktive Lärmreduzierung (ANC), die sonst im Bus, in der Bahn oder anderen Orten mit vielen anderen Menschen zum Einsatz kommt, teste ich jetzt mal mit Staubsauger und Dunstabzugshaube. Letztere schalte ich auf die höchste Stufe, bemerke sie akustisch aber gar nicht. Die passive Rauschunterdrückung funktioniert schonmal. Den Staubsauger dazu: Diesen nehme ich jetzt als zusätzliches Rauschen war. Jetzt noch den ANC-Schiebeschalter an, und schon ist vom Rauschen nur noch halb so viel zu hören. Die Musikqualität bleibt annähernd so präzise wie zuvor, Störgeräusche bleiben aussen vor. Also auch hier gilt: Test bestanden.
In diesem Zusammenhang: August verspricht bei gleichzeitig angeschaltetem Bluetooth und Active Noise Cancelling übrigens bis zu 14 Stunden Hörvergnügen. Das reicht locker für einen Langstreckenflug über den großen Teich oder für eine Bahnfahrt von München nach Flensburg. Verbindet man Smartphone und EP750 mittels Klinkenkabel und aktiviert ANC, soll der integrierte Akku sogar bis zu 23 Stunden durchhalten.

Unschlagbares Gesamtpaket: Der EP750 ist erstklassig verarbeitet, top ausgestattet und preislich überaus attraktiv.

Fazit

Ganz einfach: Der EP750 von August überzeugt auf ganzer Linie. Er schaut gut aus, ist supereinfach zu bedienen, bietet ein effektives Noise Cancelling, einen blitzsauberen Klang und bringt noch zahlreiche Zusatzfunktionen mit. Unter anderem ist er sogar als Bluetooth-Receiver einsetzbar und besitzt eine Multipoint-Technologie. Der Preis von 119,95 Euro ist für diese Klangqualität, die Verarbeitung und die gebotenen Extras kaum zu toppen und mehr als in Ordnung.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

98 %

99 %

171024.August-Testsiegel

Technische Daten

Modell:August
EP750
Produktkategorie:Bluetooth-Kopfhörer mit ANC
Preis:119,90 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:August International, Langenhagen
Tel.: 0511 / 97812977
www.augustint.de
Gewicht:235 Gramm
Abmessungen:200 x 180 x 65 mm
Anschluss:- Bluetooth
- Kabel
Besonderes:- Bluetooth
- Noise Cancelling
- sehr gute Verarbeitung
- BT-Receiver-Funktion
- lange Akkudauer
- Transportetui
Lieferumfang:- EP 750
- Audiokabel
- USB-Kabel
- Flugzeugadapter
- Transport-Etui
- Anleitung (mehrsprachig)
- Flugzeugadapter
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag August EP750: Bluetooth-Kopfhörer mit unschlagbaren Extras erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Chord Poly – macht den Mojo zum HiRes-Player und WiFi-Streamer

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Wer A hat, wird jetzt auch B wollen: Besitzer des Chord Mojo können ihren kleinen Kopfhörer-DAC/Verstärker nun in einen kompletten mobilen HiRes-Player und -Streamer verwandeln. Möglich macht’s der andockbare Chord Poly. Dieses Wireless-Streaming-Modul erlaubt neben der Funkverbindung via WLAN, AirPlay oder Bluetooth auch die HiRes-Wiedergabe von einer microSD-Karte. Extra-Leckerbissen: Für ein komfortables Musikmanagement unterstützt der Chord Poly die beliebte Bediensoftware Roon. All das in diesem kleinen Quader? Wir haben getestet, ob das magische Modul hält, was Chord verspricht.

Der aufgesteckte Chord Poly verwandelt den Mojo in einen mobilen HiRes-Player und Musik-Streamer.

Das Kabel muss weg – mit dieser Erkenntnis begann die Entwicklung des Chord Poly. Der Plan: Dieses Zusatz-Modul sollte dafür sorgen, dass der mobile Kopfhörer-DAC/Verstärker Chord Mojo nicht mehr über eine lästige Datenstrippe mit dem Handy verbunden werden muss, sondern kabelfrei und komfortabel seine Vorteile ausspielen kann – und die sind immens: Der Mojo sorgt dafür, dass HiRes-Musik in High End-Qualität erklingt, dafür verarbeitet er zugespielte PCM-Files bis 768 kHz/32 Bit und DSD-Files im DoP-Format bis DSD256, er bringt diese gewandelten HiRes-Files mit dem bordeigenen Verstärker auf erstklassiges Kopfhörer-Niveau und bietet mit gleich zwei Ausgangsbuchsen die Möglichkeit für vierohrigen Hörspaß. Den Chord-Entwicklern war aber klar, dass damit die Möglichkeiten des Mojo noch lange nicht ausgereizt sind. Die Abschaffung des Handy-Mojo-Kabels eröffnete nun die Möglichkeit, aus dem Vielkönner einen Alleskönner zu machen – durch eine clevere Modul-Lösung.

So geht mobiler HiRes-Musikgenuss: Per Smartphone wird die Mojo/Poly-Kombi befehligt.

Mächtiges Modul

Mit dem aufsteckbaren Chord Poly wird der klangstarke Mojo zum kabelfreien Musikempfänger, zum Streamer und Netzwerk-Player, letztlich zum Beschallungs-Vademecum für zuhause und unterwegs. Diese Potenz sieht man dem Chord Poly kaum an: Das Wireless-Streaming-Modul ist ein kleiner, schwarzer Quader mit einem Gewicht von gerade mal 90 Gramm. Optisch passt der Poly natürlich perfekt zum Mojo, das heißt: Das Gehäuse besteht ebenfalls aus robustem, eloxiertem Aluminium, die mattschwarze Oberfläche und die gerundeten Kanten und Ecken setzen die hochwertige Optik des Mojo und seine Handschmeichler-Haptik fort. Wer Poly und Mojo zusammensteckt, erhält also eine Kombination, die eine echte Einheit bildet. Die Konnektion der beiden Komponenten geschieht über vier Kontakte: Der Poly findet mit zwei Stiften und zwei Steckern in den eingangsseitigen Buchsen des Mojo Halt. Die Passung ist perfekt, die mechanische Verbindung ist erstaunlich resistent gegen ein Wieder-Auseinanderziehen. Über die Micro-USB-Buchsen haben Mojo und Poly auch elektrischen Kontakt für den Transport von Strom und Signal – logisch, denn die Eingänge der Kombi bietet nun allein der Poly. Abgesehen von dem Micro-USB-Anschluss für die Akku-Aufladung sieht es jetzt Input-seitig komplett anders aus: Statt der Mojo-Trias (Mikro-USB, optischer und elektrischer Digitaleingang) gibt es nun einen Slot für eine microSD-Speicherkarte sowie ein glänzendes Gehäuse-Areal. Dies ist das Funk-Fenster des Poly und das eigentliche Zentrum seiner medialen Macht, denn hier empfängt das Wireless-Streaming-Modul die zugesendeten Musikdaten.

Die Eingänge des Poly: Über das glänzende WiFi-Fenster geht WLAN, Apple AirPlay und Bluetooth, über den microSD-Slot wird der Poly zum Musikspeicher. Die Micro-USB-Buchse dient allein dem Aufladen des Akkus. Zwei Status-LED geben durch ihre Farbe Auskunft über den Zustand des Poly.

Funk-Vollbedienung

Die Transfer-Vielfalt, die der Poly ermöglicht, lässt kaum Wünsche offen: Das Streaming geht verlustfrei per WiFi, hier arbeitet der Poly aber ausschließlich im 2,4 Gigahertz-Band. Nicht-Apple-Benutzer bekommen das gängige DLNA (Digital Living Network Alliance) als Verbindungsstandard, auf ihn hat sich fast die gesamte Unterhaltungselektronik-Branche verständigt, damit die Geräte verschiedenster Marken miteinander kommunizieren und funktionieren können. iPhone-, iPad- und iPod Touch-Besitzer werden sich über Apple Airplay als Streaming-Alternative freuen, dieser Standard ist aber längst nicht mehr auf das Betriebssystem iOS beschränkt, sondern wird auch von Android-Geräten unterstützt. Als dritten Übertragungsstandard bietet der Chord Poly Bluetooth. Hier kommt die Version 4.1 zum Zuge, die Störungen durch Signale aus dem benachbarten LTE-Frequenzband erkennt und dann automatisch einen neuen Funkkanal sucht. Via Bluetooth ist die Übertragung zwar verlustbehaftet, dafür ist man aber unabhängig von einem WiFi-Netz, das kann unterwegs sehr nützlich sein – und natürlich auch in jeder Location, die keine WiFi-Anbindung anbietet. Achtung: Hat man Bluetooth in seinem Handy aktiviert, wird der Chord Poly diese Verbindung immer automatisch bevorzugen.

Die Kontaktflächen von Mojo und Poly: Der Kopfhörer-DAC/Verstärker und das Wireless-Streaming-Modul stehen über zwei Mico-USB-Schnittstellen in Verbindung.

Streaming mit dem Chord Poly

Durch die Streamingfähigkeit ist die Mojo/Poly-Kombi nun äußerst flexibel. Da sich der Poly mit allen DLNA-, Apple Airplay- und Bluetooth-fähigen Geräten versteht und austauschen kann, lässt er sich problemlos in das heimische Netzwerk oder in das WiFi im Büro integrieren – und unterwegs wird er über ein Mobilgerät im Hotspot-Modus oder im Bluetooth-Betrieb eingesetzt. Wenn der Poly einmal an ein Funk-Netz angemeldet worden ist, verbindet er sich fortan automatisch, sobald er mit diesem Netz wieder in Kontakt kommt. Dadurch kann die Mojo/Poly-Kombi zum kontinuierlichen musikalischen Begleiter durch den Tag werden. Der Chord Poly sorgt auch dafür, dass der Mojo verschiedene Funktionen erfüllen kann. Im heimischen Netzwerk kann er als als Renderer einsetzen werden, also als reines Abspielgerät, das Musik von einem Zuspieler empfängt. Das kann zum Beispiel eine NAS sein, das ist ein Festplatte, auf der man seine Musik speichert, sie wird über das Netzwerk an den Abspieler gesendet – also an die Mojo/Poly-Kombi. Die wiederum kann man über eine der beiden Mini-Klinkenausgänge auch an den heimischen HiFi-Verstärker anschließen, so wird eine konventionelle analoge Anlage fit für die digitale Moderne. Die Bedienung vollführt man dann bequem vom Sofa aus über Smartphone oder Tablet. Mit iTunes oder mit einer DLNA-App der eigenen Wahl, etwa Bubble UPnP, Plex oder 8 Player, stellt man die die Musikauswahl zusammen, startet und stoppt die Tracks und setzt die genehme Lautstärke fest. Ganz großer Leckerbissen: Der Chord Poly ist als Roon-Endpoint zertifiziert, er läuft also mit der beliebten Bediensoftware Roon, die ein ultraleichtes, übersichtliches Musikmanagement ermöglicht. Dieser Komfort ist kostenpflichtig, dem Chord Poly liegt aber der Zugangscode für ein zweimonatiges „Free Trial“ bei.

Mobiler HiRes-Player: Die Kombination aus Mojo und Poly passt noch in die Hosentasche.

Eigener Musikspeicher

Die Musik kann aber auch direkt von der Mojo/Poly-Kombi kommen, auch hier sorgt der Chord Poly für ein Feature-Plus: Das Modul verfügt über einen Slot für eine microSD-Karte. Mit dieser Speicherkarte agiert die Mojo/Poly-Kombi nun auch als DLNA-Server. Das macht im heimischen Ambiente eine NAS überflüssig – und unterwegs entlastet die Musikversorgung per microSD-Karte den Speicher des Smartphones: Files in HiRes-Qualität stellen einen immensen Datenballast dar, pro Track können da locker 80 bis 100 Megabyte zusammenkommen – und der mobile HiRes-Musikspaß ist ja das eigentliche Ziel der Mojo/Poly-Kombi. Deshalb glänzt der Poly hier mit der Datenverarbeitungsqualität, die schon den Mojo auszeichnet: Über microSD-Karte gehen PCM-Files bis 768 kHz/32 Bit und DSD-Files im DoP-Format bis DSD256 – dieses sogenannte „Octa-DSD“ entspricht achtfacher SACD-Qualität. Files von derartigen Güten muss man in den Musikportalen des Internets erst mal finden. Die Mojo/Poly-Kombi ist also überaus zukunftsfest. Natürlich könne auch die anderen Formate abgespielt werden, also alles von MP3 über AIFF, FLAC, ALAC, OGG, AAC oder WMA bis hin zu MQA, was derzeit aber nur über die Bediensoftware Roon abspielbar ist, zu ihr kommen wir später.

Mobiler Musikspeicher: Mit microSD-Karte hat man genügend Speicherplatz für die großen HiRes-Files.

Und wo ist das Display?

Als Chord den Poly entwickelte, war die Versuchung groß, das Modul mit einem Display auszustatten. Von dieser „lousy idea“ (O-Ton Chefdesigner John Franks) sind die Entwickler aber schnell abgerückt: Das Sichtfenster wäre inakzeptabel klein oder der Poly inakzeptabel groß, der Komfort einer Kleinanzeige wäre gering und ihr Darstellung irgendwann veraltet. Darum nutzt die Mojo/Poly-Kombi das Smartphone des Besitzers als Display. Diese Lösung bietet alle Vorzüge: Das Display ist groß und komfortabel, und die Software der gewählten Player-App ist stets aktuell – wie auch das Betriebssystem des Smartphones. Das hat Chord clever gelöst, denn das Handy hat heutzutage wirklich jeder stets dabei.

Mit der App wird die Einrichtung und Handhabung des Chord Poly zum Kinderspiel. Bei der Londoner Produktpremiere des Poly wurde die App erstmals vorgestellt.

App und Update für Tidal und Co.

Die Auslagerung der Anzeige auf das Smartphone hat natürlich Folgen: Warum jetzt noch Geräte-Einstellungen, etwa die Kopplung des Chord Poly mit dem WLAN, umständlich mit der Hardware erledigen? Sowas macht man heutzutage über eine entsprechende App – und genau die wird Chord in den nächsten Wochen liefern. Bei der letztwöchigen Weltpremiere des Poly konnte man die Anwendung schon mal bestaunen, die Handhabung wird durch die App zum Kinderspiel, und so lässt sich auch das Update der Firmware kontrollieren. Die eigene Betriebs-Software bringt der Poly ansonsten stets selbständig auf den neuesten Stand, sobald er eine WiFi-Anbindung hat. Dieses Updating dient der konstanten Weiterentwicklung des Poly. Auch bei der Firmware steht der nächste Versionswechsel offenbar unmittelbar bevor: Die neueste Bedienungsanleitung, die auf der Homepage des Herstellers zu finden ist, setzt die kommende Unterstützung von Tidal und Spotify bereits als gegeben voraus. Damit sind schon zwei der angesagten, allerdings auch kostenpflichtigen Musikdienste an Bord. Deezer und Napster sind bereits angekündigt – das steigert abermals die Attraktivität der Mojo/Poly-Kombi.

Die Initialisierung des Poly läuft über die Homepage, hier trägt man zur Einbindung die Daten des heimischen WLAN ein. Wer als Bedienoberfläche Roon wählt, aktiviert den Poly in den Audio-Settings der Software. Wer eine andere Player-App wählt – hier etwa Bubble UPnP – geht ähnlich vor, indem er den Poly als Renderer (Abspielgerät) und/oder als Library (Musikspeicher) auswählt.

Kombi-Case für den Zusammenhalt

Damit der Chord Poly und der Mojo zur Kombi werden, stecken wir das Wireless-Streaming-Modul und den Kopfhörer-DAC/Verstärker zusammen. So perfekt diese Passung der beiden Komponenten auch ist: Mit der Haftkraft ist doch irgendwann Schluss, etwa wenn man die Kombi in der Hosentasche hat und rausziehen möchte. Mit der mechanischen Trennung ist dann auch die Wiedergabe unterbrochen. Um das zu verhindern, liefert Chord zum Poly aktuell ein Etui. Diese Hartschalen-Hülle hält die Kombination unzertrennlich zusammen und besitzt Aussparungen für alle Anschlüsse und die Bedien-Bälle des Mojo. Das Etui sitzt hauteng, weshalb es den Platzbedarf der Mojo/Poly-Kombi nur minimal erhöht, und es wiegt 68 Gramm, was das Gesamtgewicht auf immer noch sehr portable 332 Gramm bringt. Zum Tragen besitzt die Hülle eine Handgelenkschlaufe, sie ist Dank ihres Karabinerhakens abnehmbar. Mechanisch ist die Kombi nun startklar, nun machen wir sie auch elektrisch einsatzbereit: Mit dem mitgelieferten USB-Kabel, dem leider kein USB-Netzteil/Ladegerät beigefügt ist, holen wir den benötigten Saft aus dem PC und gönnen den Geräten die veranschlagte vierstündige Ladezeit. Wer den Poly in Verbindung mit dem Mojo lädt, setzt ein intelligentes Spannungsmanagement in Gang: Der Chord Poly sorgt dafür, dass immer der Akku mit dem größeren Energie-Bedarf vorrangig betankt wird.

Für den Schutz und den Zusammenhalt der Kombi liefert Chord aktuell ein Etui zum Poly.

So wird der Chord Poly eingerichtet

Nun geht’s an das Setup des Chord Poly. Bis die App kommt, ist man noch auf die mitgelieferte Nadel angewiesen. Mit ihr betätigt man einen versenkten kleinen Knopf, den wiederum finden wir auf der Stirnseite des Poly, es ist die kleine, mit „Config“ bezeichnete Vertiefung. Nach etwa sechs Sekunden wechselt der Chord Poly dann in den „Access Point“-Modus. Auf dem Smartphone wählt man nun unter den WiFi-Einstellungen den angezeigten Poly als WLAN-Verbindung, dann öffnet man seinen Internet-Browser. Jetzt führt uns der Poly automatisch zur Poly-Seite der Chord-Homepage, über sie ist das obligatorische Setup zu erledigen. Wenn der Browser bockt: Eventuell ist in seinen Einstellungen die automatische Weiterleitung freizugeben. Auf der Chord-Seite sieht man nun rechts das „Poly Remote Setup“-Feld, hier trägt man die geforderten drei Daten ein: Einen selbst gewählten Namen für den Poly, die Bezeichnung des heimischen WLAN (also die SSID) und das Passwort. Darunter wird dann der „Play Mode“ gewählt: Wer bereits Roon als Bedien-Software nutzt, lässt die Einstellung auf „Roon“, alle anderen setzen den Button auf „Other“. Nun noch „Save“ antippen – fertig. Wer Roon ausprobieren möchte, muss erst einmal auf seinem Mac oder PC die Roon-Software installieren. Hier gibt man im Zuge der Anmeldung den „Free Trial-Code“ an, um in den Genuss der zweiwöchigen kostenfreie Nutzung zu kommen, und meldet dann dann in der geöffneten Roon-Software den Poly an. Dafür geht man zum Menüpunkt „Settings“ und dort auf „Audio“, hier wird nun der Poly normalerweise schon angezeigt und kann jetzt als „Network Device“ aktiviert werden. Wer die Mojo/Poly-Kombi über sein Smartphone steuern will, zieht sich nun noch die Roon-App auf das Handy. Damit ist der Poly eingebunden und spielfertig.

Auch unterwegs im Auto kann der Poly den Sound aufwerten.

Der Chord Poly in der Praxis

Diesmal können wir wirklich nichts dafür: Wir haben das Schnupper-Abo von Roon installiert – und diese Bediensoftware streamt aus unserem Redaktions-Repertoire zielsicher als ersten Track „Morph The Cat“ von Donald Fagan. Prima, denn das ist eines unserer Favoritenstücke, weil die exzellente Produktion alles bietet, was man zum Testen braucht. Auch in Sachen Kopfhörer sind wir mit dem Ultrasone Edition 5 Unlimited bestens präpariert, es kann also losgehen. Und wie es losgeht! „Morph The Cat“ beginnt mit dem berühmten, fetten Bassgroove von Freddie Washington, er spielt einen Fünfsaiter vom Feinsten mit einem derart voluminösen Sound, dass man schlagartig stramm sitzt – auch weil nichts, auch kein kleinstes Störgeräusch oder Rauschen, uns auf diesen diesen Hammer-Einsatz vorbereitet. Dieser Bass füllt geradezu unseren Kopf aus (was war da vorher drin?), und nun beginnt mit dem Hinzutreten der anderen Instrumente, darunter die Bläser, mehrere Gitarren und das Keyboard, ein akustisches Spektakel der völlig unaufgeregten Sorte. Die Wiedergabe ist herrlich klar, dadurch kommen wir in den Genuss einer ungemein detailreichen Darstellung. Seien es die kleinen Percussion-Einwürfe, die lapidaren Funk-Gitarrenlicks oder die kurzen Einwürfe der Bläser: Dieses Stück strotzt nur so vor genial-virtuoser Spielkultur – und mit der Mojo/Poly-Kombi sind sämtliche Feinheiten und Finessen ultrapräzise wahrnehmbar. Die Klangqualität, die wir kabelgebunden mit dem Mojo erlebt haben, setzt der Poly nun über Funk fort. Dabei agiert der Chord Poly wahnsinnig schnell, das merken wir beim Starten, Stoppen und Skippen während des Tests. Während andere Netzwerk-Player schon mal mit kleinen Verzögerungen auf die Befehle reagieren und zu einer ruckeligen Performanz neigen, funktioniert das Streaming samt Datenverarbeitung hier flink und flott. Zur Höchstleistung kann die Kombi natürlich beim Zugriff auf die Speicherkarte des Poly auflaufen, hier finden die HiRes-Files Platz. Wir erleben das bei dem dem Vergleich zweier Track-Versionen des Songs „Dusty Groove“, eingespielt von der exzellenten Deep Funk-Band The New Mastersounds, aufgenommen in CD-Qualität (16 Bit/44,1 Kilohertz), aber auch in 24 Bit/192 Kilohertz-Qualität. Ist schon die CD-Version herausragend produziert, so zeigt uns die HiRes-Aufnahme, was da an klanglichem Mehrwert drin ist: Wir scheinen nun noch näher bei den vier Musikern des britischen Quartetts zu sitzen, fast auf Tuchfühlung, und die Instrumente – Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug – wirken noch plastischer als in der CD-Auflösung. Details wie die Beckenarbeit des Drummers oder die zuvor etwas im Hintergrund stehende Wah-Wah-Gitarre rücken nun klarer ins Klangbild, sie nehmen nun im musikalischen Gesamtgeschehen den gebührenden Platz ein. Wir erleben eine gesteigerte Intensität: Die Musik hat eine derartige Präsenz, dass man geradezu einen Aufmerksamkeits-Sog verspürt. Aus dem Anhören wird bald ein echtes Hinhören und Hineinhören – also genau das, was man gemeinhin als puren Musikgenuss bezeichnet.

Zuhause kann die Mojo/Poly-Kombi der analogen Anlage die digitale Dimension erschließen – als Streamer, aber auch als Server.

Fazit

Der Chord Poly erweist sich als magisches Modul: Mit diesem Wireless-Streaming-Adapter wird der Kopfhörer-DAC/Verstärker Mojo streaming- und speicherfähig. Per Funk sorgt der Poly für eine Verbindung über WLAN, AirPlay oder Bluetooth, per Hardware bietet er mit seinem microSD-Karten-Slot einen potenten Musikspeicherplatz für HiRes-Files. Zusammen ergibt das einen kabelfreien Komfort: Das bislang benötigte Verbindungskabel zum Smartphone ist nun Vergangenheit. Der Poly macht den Mojo also zum mobilen HiRes-Player und Musik-Streamer. Damit die Maße im portablen Rahmen bleiben, nutzt die Mojo/Poly-Kombi das Handy als Display und Bedienoberfläche. Das Setup des Poly ist bisweilen nicht gerade plug and play, mit der anstehenden App wird die Einrichtung aber ein Leichtes – und die Kombi belohnt uns schließlich mit ihrer exzellenten Klangqualität und Performance.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

85 %

93 %

171025.Chord Poly-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Chord
Poly
Produktkategorie:Wireless Streaming-Modul
Preis:649,00 Euro
Garantie:2 Jahre (Akku des Geräts: 1 Jahr)
Ausführungen:mattschwarz
Vertrieb:G8 & friends GmbH, Ahlen
02382/806018
www.chordelectronics.de
Abmessungen (HBT):62 x 50 x 22 mm
Gewicht:90 Gramm
Eingänge:- WLAN (2.4 GHz)
- Apple AirPlay
- Bluetooth (Version 4.1)
- 1x microSD
- 1x Micro-USB (ausschließlich zum Aufladen des Akkus)
Ausgänge:- 1 x Micro-USB (für den Datentransfer)
- 1 x Micro-USB (zum Aufladen des Akkus)
Wiedergabeformate:WAV, DSD, AIFF, FLAC, ALAC, OGG, AAC, WMA, MP3, MQA
Samplingraten:- PCM: bis 768 kHz;
- DSD (DoP): bis DSD512
Ladezeit:ca. 4 Stunden
Akku-Laufzeit:ca. 9 Stunden
Lieferumfang:- Chord Poly
- USB-Kabel (Micro-USB B auf USB A)
- Nadel zur Betätigung des versenkten Konfigurations-/Reset-Knopfes
- aktuell: Etui für die Mojo/Poly-Kombination (Wert: 98,00 Euro)
- Bedienungsanleitung (ausschließlich Englisch)
- Code für die Bediensoftware Roon (gültig für 2 Monate)
- Karte für Online-Registrierung
Besonderes:- rüstete den Chord Mojo zum HiRes-Player und -Streamer auf
- andocken durch einfaches Aufstecken
- Ladestecker mit USB-Buchse nicht im Lieferumfang
- Slot für microSD-Karte
- verarbeitet hochauflösende Formate bis PCM 768 kHz/32 Bit und DSD256
- exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Kompaktlautsprecher Canton C 302 – Bestmögliche Starthilfe für HiFi-Fans

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Auch im Zeitalter topmoderner Wireless Speaker sind klassische HiFi-Lautsprecher gefragt – vielleicht sogar mehr denn je. Für Einsteiger sind die Preise edler Top-End-Boxen aber oft ein paar Nummern zu groß. Das ist aber ganz sicher kein Grund, auf besten Stereo-Klang zu verzichten – wenn es doch so wunderbare Lösungen wie die C-Serie von Canton gibt. Insbesondere der preisgünstige Kompaktlautsprecher C 302 offeriert einen attraktiven Einstieg in die HiFi-Welt.

Geringe Größe, geringer Preis - aber umso höher die Qualität: Die C 302 von Canton sind die perfekten Lautsprecher (nicht nur) für angehende HiFi-Fans.

Geringe Größe, geringer Preis – aber umso höher die Qualität: Die C 302 von Canton sind die perfekten Lautsprecher (nicht nur) für angehende HiFi-Fans.

Das Flaggschiff von Cantons C-Serie, die Drei-Wege-Standbox C 309, hatten wir bereits zum Test geladen. Sehr beeindruckend, was uns da klanglich für einen Stückpreis von nicht einmal 300 Euro geboten wurde. Wer sich allerdings mit noch knapperem Budget auf die Suche nach besseren Lautsprechern macht, wird an dieser Stelle womöglich schon abwinken. In einem finanziell sehr eng begrenzten Rahmen hat man es aber ohnehin meist eher auf kompakte Schallwandler abgesehen und die hat Canton natürlich auch im Portfolio. Eine gute Nachricht, die aber noch besser wird: Die C 302 sind für gerade einmal 129 Euro pro Stück erhältlich und damit zu jeder ansatzweise realistischen Preisvorstellung kompatibel. Auch wenn die Skeptiker natürlich schon in den Startlöchern stehen und anzweifeln, dass bei solchen Preisen vernünftige Qualität geboten wird. Keine Sorge, darüber muss man sich bei Canton nun wirklich keine Gedanken machen. Seit 45 Jahren ist der Hersteller aus Weilrod mittlerweile im Geschäft und seit vielen Jahren sogar Deutschlands Marktführer, wenn es um hochwertige HiFi-Schallwandler geht. Wenn da irgendetwas nicht gut genug für die Welt außerhalb der eigenen Räumlichkeiten ist, verlässt es diese auch nicht. Die C-Serie tut dies allerdings sehr wohl und zwar ausschließlich auf direktem Wege. Die Einstiegs-Linie ist nämlich im Gegensatz zu den im Fachhandel erhältlichen Serien ausschließlich online über Cantons Website zu beziehen. Bequemer geht es nicht und auch nicht günstiger, der Versand erfolgt nämlich kostenfrei. Zudem gibt es die Möglichkeit, die bestellten Lautsprecher bei Nichtgefallen innerhalb von 45 Tagen – eine Referenz ans eigene Jubiläum – problemlos zurückzugeben. Bedeutet: Komfort und null Risiko! Ein großzügiges Angebot seitens Canton, das aber vermutlich nur sehr selten in Anspruch genommen wird … dafür sind die C 302 einfach zu gut, als dass man diese Kompaktlautsprecher einfach so wieder auf die Rückreise schicken würde.

Perfektion mit geringen Mitteln

Bereits beim Auspacken verflüchtigen sich die ersten Vorbehalte, sollten sie denn überhaupt vorhanden sein, sofort. Optisch beweist Canton mit seinen C 302 wieder aufs Neue, dass sie die schlichte, zielgerichtete Designgebung perfekt beherrschen. So zeitlos die grundlegende Gestaltung der Cantonschen Schallwandler ausfällt, so elegant werden kleine Details eingestreut und wirkungsvolle Akzente gesetzt. Das Ergebnis ist ein grundsätzlich sehr edler Look, selbst in dieser Preisklasse, die den Einsatz hochpreisiger Materialien wie Echtholzfurnier oder Hochglanzlackierung schon rein wirtschaftlich nicht zulässt. Das fällt allerdings erst bei genauem Hinsehen auf, die C 302 macht nämlich sogar einen deutlich teureren Eindruck. Die Schallwand ist matt lackiert, der stabile Holzkorpus aus mitteldichter Faserplatte (MDF) ist ansonsten mit einer leicht strukturierten Folie bezogen. Das Farbspektrum ist genauso zeitlos wie die Konstruktion an sich: Die C 302 ist wahlweise in Weiß oder Schwarz erhältlich.

Die C 302 präsentieren sich in schlichter Eleganz mit einem geschwungenen Metallgitter als Hingucker.

Die C 302 präsentieren sich in schlichter Eleganz mit einem geschwungenen Metallgitter als Hingucker.

In beiden Farbvarianten kommt eine schwarze Aluminium-Blende zum Einsatz, die ganz einfach in die sauber gefräste Nut der Schallwand gesteckt wird – eine Hommage an die früheren LE- bzw. GLE-Serien. Das filigrane Lochgitter ist sowohl effektiver Schutz vor mechanischer Beschädigung als auch visuell durchlässiges Designelement. Die leichte Rundung am unteren Rand der gewölbten Blende greift das beliebte Stilmittel der Canton-Lautsprecher auf, sodass die Herkunft der C 302 auch ohne das in dieser Rundung positionierte Hersteller-Logo sofort erkennbar ist. Dementsprechend konsequent wurde auf ein zweites Logo in der Schallwand auch direkt verzichtet. So gehört die Front unter dem Schutzgitter allein den beiden Treibern, die sich ebenfalls sehen lassen können.

Das abnehmbare Frontgitter wird ganz einfach in die sauber gefräste Nut gedrückt.

Das abnehmbare Frontgitter wird ganz einfach in die sauber gefräste Nut gedrückt.

Pluspunkt Technologietransfer

So edel das Design, so hochwertig die Austattung: Die C 302 profitiert in allen Belangen vom Technologietransfer aus den höherpreisigen Produktserien Cantons und dem damit verbundenen Know-How. Der Zwei-Wege-Lautsprecher kommt deshalb in den Genuss von Cantons Alu-Mangan-Hochtonsystem, das einen Frequenzbereich von bis zu 40 kHz abdecken soll. Für ein kontrolliertes Abstrahlverhalten des 25-Millimeter-Tweeters darf die obligatorische Transmission Front Plate natürlich nicht fehlen. Ebenso auffällig sind die hochwertigen Titaniumchassis. Die gibt es selbstverständlich in den 160-Millimeter-Mitteltieftönern, die zudem mit einer dreifach gefalteten Wave-Sicke der neuesten Generation ausgestattet sind. Die Kombination verspricht ein sehr kontrolliertes Schwingverhalten bis zum Maximalhub und ermöglicht laut Hersteller die Wiedergabe bis in einen Frequenzbereich von bis zu 33 Hertz.

Das Alu-Mangan-Hochtonsystem hat sich bei Canton bewährt und kommt deshalb auch bei der C 302 zum Einsatz.

Das Alu-Mangan-Hochtonsystem hat sich bei Canton bewährt und kommt deshalb auch bei der C 302 zum Einsatz.

Für ausreichend Druck in den tieferen Frequenzen sorgt zudem der rückseitig positionierte Bassreflexport. Der fordert zwar ein wenig Freiraum und damit Wandabstand, verspricht dafür allerdings auch ungeahnte Vorzüge in Sachen Dynamik und Energie. Dementsprechend robust und „erwachsen“ fällt auch das Anschlussfeld aus, das mit zwei großzügig dimensionierten, versilberten Schraubklemmen Eindruck schindet. In dieser Preisklasse sind solche Exemplare keineswegs selbstverständlich sondern stellen eine lobenswerte Ausnahme dar. Anschluss finden hier sowohl Bananenstecker als auch unkonfektionierte Kabel mit größerem Querschnitt.

Eingewohnter Anblick bei Canton-Lautsprechern: Die hochwertigen Titaniumchassis.

Eingewohnter Anblick bei Canton-Lautsprechern: Die hochwertigen Titaniumchassis.

Letztere erfordern zwar weniger Wandabstand als die Banana-Variante, zu nah sollte man die C 302 allerdings nicht an vertikale Flächen heran schieben. Der Grund ist der rückseitig positionierte Bassreflexport, der sozusagen das Volumen des Tieftons vergrößert. Das ist aber nicht per se und unbegrenzt gewünscht, denn im ungünstigen Fall kippt der Bass in ein wummerndes Dröhnen ab, sollten die Boxen der Rückwand zu nah kommen. Abhilfe schaffen aber meist schon ein paar Zentimeter Spielraum, sodass auch für die C 302 gilt: Probieren geht über Studieren. Testen Sie einfach verschiedene Positionen aus und Sie werden schnell feststellen, in welcher Lautsprecherposition der Klang zum Zuhören einlädt.
Anschließend geht es an den Feinschliff. Der besteht zunächst aus einem sicheren und rutschfesten Stand, den vier selbstklebende Füßchen ermöglichen, die jedem Lautsprecher beiliegen. Mit ihnen schützen Sie ganz nebenbei auch die Folierung der C 302 und auch das darunter befindliche Mobiliar. Alternativ fühlen sich die Canton-Boxen auch auf Lautsprecherständern wie den passenden LS 300 (Kostenpunkt: 99 Euro pro Stück) von Canton wohl.

Der rückseitige Bassreflexport erfordert etwas Wandabstand.

Der rückseitige Bassreflexport erfordert etwas Wandabstand.

Unabhängig von der gewählten Standfläche sollten die Lautsprecher in ihrer finalen Position gleichmäßige Abstände einhalten – zueinander und zum Hörplatz. Im Idealfall handelt es sich dabei immer um dieselbe Distanz. Die Lautsprecher werden dabei so auf den Hörplatz ausgerichtet, dass man von dort direkt auf ihre Front blickt. Gegebenenfalls muss auch hier noch ein wenig nachjustiert werden, wobei Fingerspitzengefühl gefragt ist und die Lautsprecher nur in kleinen Schritten nach außen gedreht werden sollten. Sobald der Klang sauber im Raum steht und sich gefühlt von den Boxen löst, ist die Experimentierphase zumindest vorerst beendet und man kann sich entspannt zurücklehnen und einfach der Musik lauschen – schlagartig hat sich alle Mühe gelohnt.

In dieser Preisklasse eine lobenswerte Ausnahme: Das hochwertige Anschlussterminal.

In dieser Preisklasse eine lobenswerte Ausnahme: Das hochwertige Anschlussterminal.

Mehr Klang geht nicht – muss aber auch nicht

Selbst wenn man bei der Aufstellung der C 302 ein bisschen länger gebraucht haben sollte, ist das spätestens nach einer Minute vergessen. Dafür sorgt das für Canton typische Klangbild, das sich allgemein sehr geradlinig und aufgeräumt präsentiert. Hier gibt es weder Schönfärbereien noch unerwünschte Betonungen – die C 302 agiert so ausgewogen und mit dem Blick fürs Gesamtbild, wie man es von einem guten Lautsprecher erwartet. Spätestens jetzt ist endgültig klar, dass der Kompaktlautsprecher definitiv nicht in die niedrige Preisklasse gehört, in der die C 302 angeboten wird. Umso schöner für den stolzen Besitzer, der sein Geld hier zweifellos gut angelegt hat. Damit können wir auch all diejenigen beruhigen, die klassischen HiFi-Lautsprechern ein modernes Klangbild – aus welchen Gründen auch immer – nicht zutrauen. Die C 302 überzeugen quasi aus dem Stand vom Gegenteil und liefern einen von schier unbändiger Energie und Frische geprägten Sound, der „Worry“ von Jack Garratt sehr temperamentvoll präsentiert. Besonders die im Stakkato intonierten Melodien dieses Titels kommen dadurch besonders eindrucksvoll zur Geltung und bewirken sofort ein unwillkürliches Kopfnicken. Der Refrain wartet mit einer zusätzlichen Portion Verve auf, die selbst bei niedrigen Pegeln eine Menge Stimmung aufkommen lässt. Das ist durchaus eine bemerkenswerte Qualität der C 302, die völlig unabhängig von der gewählten Lautstärke enorme Spielfreude versprüht und mit ihrem agilen Auftreten bestes Entertainment verspricht.

Das Gehäuse der C 302 ist - mit Ausnahme der lackierten Schallwand - foliert, das allerdings äußerst hochwertig und sorgfältig.

Das Gehäuse der C 302 ist – mit Ausnahme der lackierten Schallwand – foliert, das allerdings äußerst hochwertig und sorgfältig.

So gut die Wiedergabe in leiseren Sphären klingt, so stabil bleibt die Kulisse auch bei hohen Pegeln. Ein wichtiger Aspekt, gerade wenn man eine schwungvolle Darbietung wünscht und diese nicht durch einen etwaigen Kontrollverlust getrübt wird. Die Gefahr besteht bei der C 302 allerdings nicht einmal im Ansatz, auch deutlich über Zimmerlautstärke bleiben alle Vorzüge des Kompaktlautsprechers erhalten – keine Selbstverständlichkeit bei preislich vergleichbaren Boxen. Wo mancher Konkurrent ab einer bestimmten Dezibelzahl hörbar angestrengt zu Werke geht, ist der C 302 lediglich ehrliche Begeisterung anzumerken. So geht es auch bei Incubus und „Circles“ mit Vollgas weiter, ohne dass unsere Testprobanden auch nur im Geringsten an Präzision oder Dynamik einzubüßen. Während die Instrumentalisten der Rockband absolut greifbar ihre Saiten bearbeiten, behält die C302 erfreulich mühelos die Übersicht und positioniert alle Mitglieder der Gruppe sauber und präzise auf der virtuellen Bühne. Auch der Einsatz des Gesangs fügt sich hier nahtlos ein, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken – stattdessen bleibt es bei einer exzellenten Räumlichkeit, die alle Facetten des Gesamtkunstwerks gleichermaßen deutlich beleuchtet.

Die massiven Schraubklemmen nehmen auch Kabel mit größerem Querschnitt und Bananenstecker auf.

Die massiven Schraubklemmen nehmen auch Kabel mit größerem Querschnitt und Bananenstecker auf.

Selbst Titel mit Fokus auf eine kraftvolle und belastbare Tieftonwiedergabe stellen die C 302 nicht vor Probleme. Wir lassen hier, wie so oft, A Perfect Circle mit „The Package“ den Beweis antreten. Ein voller Erfolg! Kaum setzt der Bass im ausführlichen Intro ein, folgt auch gleich der übliche „Aha“-Effekt, der sich immer dann einstellt, sobald ein Lautsprecher zeigt, wo „der Hammer hängt“. Im Falle der kompakten Canton-Boxen ist dieser Hammer übrigens einer der ausgewachseneren Sorte. Einer, der nicht nur dazu dient, einen Nagel in die Wand zu schlagen, sondern der auch gute Dienste beim Durchbrechen dieser Wand leistet. Nun gut, wir haben den Technologie-Transfer der C-Serie ja schon thematisiert und dementsprechend sind die vielseitigen Qualitäten der C 302 nicht allzu überraschend. Aber es ist ja trotzdem immer wieder schön, wenn theoretische Gedankenspiele in der praktischen Überprüfung bestätigt werden.

Das Herstellerlogo findet sich nur auf der Frontblende - dort allerdings in besonders hübscher Ausführung.

Das Herstellerlogo findet sich nur auf der Frontblende – dort allerdings in besonders hübscher Ausführung.

Fazit

Selten passte der Spruch „Mehr Lautsprecher für das Geld geht nicht“ so gut wie auf die C 302. Für gerade einmal 129 Euro pro Box bekommt man bei Canton kompakte Schallwandler, die in allen Belangen vom Know-How ihres Herstellers profitieren und klanglich mindestens eine Klasse über ihrem Preisschild auftreten. Das dezent-edle Design sowie die hochwertige Ausstattung stechen deutlich aus der Masse hervor und machen die C 302 zu einer absoluten Empfehlung.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

98 %

98 %

171029.Canton-Testsiegel
171029.Canton-Testsiegel-Preistipp

Technische Daten

Modell:Canton C 302
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:129 Euro / Stück
Ausführungen:- weiß, foliert
- Esche schwarz, foliert
Garantie:5 Jahre
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):29,5 x 17 x 26 cm
Gewicht:6,5 kg / Stück
Hochtöner:1 x 25 mm, Alu-Mangan
Tieftöner:1 x 160 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Prinzip:2-Wege Bassreflex
Besonderes:- feingelochtes Aluminium-Frontgitter
- sehr gute Verarbeitung
- versilberte Schraubklemmen
- Transmission Front-Plate
- ausgewogener, präziser Klang
- hohe Dynamik
- herausragendes Preis-/Leistungsverhältnis
Lieferumfang:- Bedienungsanleitung
- selbstklebende Gummifüße
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Plattenspieler Teac TN-400BT – Mit Bluetooth und USB für Streaming und Recording

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Vinyl ist hip: Neben dem digitalen File dient immer öfter die analogen Scheibe als Tonträger. Damit auch der Plattenspieler hip ist, muss er zur modernen Klangkette passen. Die ist aber zunehmend digital und drahtfrei. Teac präsentiert deshalb seinen ersten Riementriebler mit Bluetooth und USB-Anschluss – und macht den Teac TN-400BT sogar fit für die alten Schätze vom Dachboden.

Der Teac TN-400BT ist in Walnuss oder in einer Matt-Oberfläche zu haben. Unser Testmodell ist in der Ausführung „Kupferbraun“ gehalten.

Der kommt uns doch bekannt vor … ja, klar! Der Teac TN-400BT ist zwar nagelneu, hat aber schon eine Vergangenheit: Er ist die Weiterentwicklung des TN-300. Dieser Turntable ist Teacs Erfolgsmodell geworden: Der riemengetriebene Plattenspieler kann Singles und Longplayer abspielen, funktioniert Dank integrierter Vorstufe auch an Verstärkern ohne Phono-Eingang und lässt über den USB-Port sogar an den Computer anschließen. Kann man mehr verlangen? Ja! Es fehlt noch eine Funkverbindung für den drahtlosen Anschluss an das Smartphone, die Bluetooth-Lautsprecher oder eine blauzahnfähige Anlage. Das und mehr macht nun der Nachfolger Teac TN-400BT möglich – und ihn schauen wir uns jetzt mal genauer an.

Der Plattenspieler ist mit einem s-förmigen Tonarm ausgestattet.

Klassisch-klares Design

Optisch gleicht der Teac TN-400BT seinem Vorgänger fast aufs Haar – das ist gut so, denn das Design ist klar und schnörkellos. Der Teac TN-400BT funktioniert nach dem sogenannten Masse-Prinzip, das heißt: Alle Bestandteile des Plattenspielers sind auf und unter der Grundplatte fixiert. Sie ist beim Teac TN-400BT zwei Zentimeter dick, besteht aus MDF und ist in fünf verschiedenen Ausführungen zu haben: in Walnuss, dann ist die Mechanik in mattem Silber gehalten; oder in einer Matt-Oberfläche, die Rot, Weiß, Silber oder Kupferbraun gehalten ist, dann sind Tonarm, Lagerung und Drehschalter durchweg in Schwarz. Die beiden Schalter sind aus Metall gefertigt, sie fühlen sich dadurch richtig gut an und besitzen eine schöne, definierte Gängigkeit – das zeugt von Qualität. Funktional erklären sie sich durch ihre Beschriftung von selbst: Mit dem hinteren Schalter wird die Geschwindigkeit eingestellt. Hier hat Teac zugelegt: Der TN-400BT spielt nicht nur Langspielplatten mit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute und Singles mit 45 Touren, sondern auch Platten, die auf 78 laufen. Das ist prima, denn jetzt können die auf dem Dachboden gehorteten Schätzchen aus (Groß-)Vaters Zeiten wieder Einzug ins Wohnzimmer halten. Achtung: Wer Schellackplatten abspielen möchte, muss ein anderes Nadelsystem einsetzen, das mitgelieferte ist hierfür nicht geeignet. Die Geschwindigkeiten sind justierbar, dafür finden wir auf der Geräteunterseite drei Stellschrauben. Nun zum vorderen Schalter: Er ist für An/Aus zuständig, wobei in der Stellung „An“ eine kleine blaue LED die Betriebsbereitschaft des Teac TN-400BT signalisiert. Fortgeschrittene erkennen dies auch am nun rotierenden Plattenteller. Er ist aus Aluminium-Druckguss gefertigt und bringt 553 Gramm Gewicht ein, um eine stabile Rotation zu gewährleisten. Daran ist natürlich auch der Gleichstrommotor beteiligt. Er gibt eine konstante Geschwindigkeit vor und treibt den Plattenteller über einen Riemen an. Dies ist zugleich eine mechanische Entkopplung, so werden Vibrationen des Motors nicht auf den Plattenteller übertragen, sondern durch den Riemen absorbiert. Der Motor ist ein Schnellstarter: Er läuft nicht langsam an, sondern bringt den Plattenteller umgehend auf die eingestellte Drehzahl.

Unter dem Plattenteller sitzt der Motor, hier sieht man durch die Zugriffsöffnung des Tellers den Pulley, über den der Antriebsriemen gelegt ist.

Lift It Up: Der Tonarm

Hingucker eines jeden Plattenspielers ist natürlich der Tonarm und seine Lagerung. Der Teac TN-400BT ist mit einem S-förmigen Tonarm aus Aluminium bestückt, er ist statisch ausbalanciert, das bedeutet: Sein Schwerpunkt liegt im Drehpunkt. Für die richtige Balance und für die nötige Auflagekraft sorgt das Gewicht am hinteren Ende des Arms, zur Kompensation der Zugkäfte, die beim Plattenabspielen auf die Nadel wirken, ist der Teac TN-400BT mit einem Anti-Scating-Mechanismus ausgestattet. Die Mechanik wird durch einen Tonarmlift komplettiert, er sorgt für ein sanftes Eintauchen der Nadel in die Rille. Das ist sehr gut, da der Teac TN-400BT ein rein manueller Plattenspieler ohne jegliche Automatik ist. Wer je einen Plattenspieler hatte, dessen grobmotorischer Lift den Tonarm in ein Fallbeil verwandelt, weiß die Sensibilität dieses Lifts zu schätzen. Zurück zum Tonarm: Er mündet vorn in die Kopfplatte, unter ihr ist das System mitsamt Nadel montiert. Der Systemträger wird durch eine Überwurfmutter am Arm befestigt, dieser sogenannte „SME-Schraubanschluss“ erlaubt einen einfachen Systemwechsel – etwa, wenn man auch mal ein System für Schellackplatten einsetzen möchte. Die meisten werden aber wohl mit einem System für normale Langspielplatten auskommen, und hier hat Teac eine gute Wahl getroffen.

Die Tonarmbasis ist ausgezeichnet gefertigt und sorgt dafür, das der Tonarm sauber und präzise agiert.

Das System: Ein Klassiker aus renommiertem Haus

Das System: Ein Klassiker aus renommiertem Haus
Der Plattenspieler wird direkt mit einem fix und fertig vormontierten System geliefert, so dass man den gesamte Kopf nur noch mit dem Bajonettverschluss am Tonarm fixieren braucht. Das System stammt von dem renommierten Hersteller Audio Techica. Das japanische Unternehmen ist mit der Entwicklung von Plattenspieler-Tonabnehmersystemen berühmt geworden und gehört heute zu den bekanntesten Herstellern in diesem Produktsegment. Im Teac TN-400 BT kommt das AT95E zum Zuge. Dieses System ist ein Klassiker von Audio Technica, es wird seit Jahrzehnten in Plattenspielern verschiedenster Marken eingesetzt oder nachgerüstet und ist vor allem bei Pop- und Rockmusik-Hörern beliebt. Beim AT95E handelt sich um ein Moving Magnet-System mit elliptischer Diamantnadel, ihm werden eine gute Auflösung, spritzige Bässe und direkte, saubere Mitten attestiert. Über den Klang des Plattenspielers entscheidet aber auch und besonders die Phono-Vorstufe, die aus der zart abgetasteten Rilleninformation wieder ein HiFi-Signal mit normalem Pegel macht. Hier bietet der Teac TN-400BT ein weiteres Plus: Er hat diese Vorstufe bereits an Bord.

Die Headshell ist mit dem AT95E von Audio Technica bestückt, das System ist schon ab Werk fix und fertig moniert und justiert. Durch die Befetsigung per Überwurfmutter lässt sich die Headshell schnell wechseln.

Integrierte Phono-Vorstufe

Auf der Rückseite des Teac TN-400BT finden wir einen Schalter, der mit „Phono EQ“ bezeichnet ist. Ihm sollte man unbedingt Beachtung schenken. Dahinter steckt nämlich nicht, wie man vermuten könnte, eine kleine Klangregelung, sondern eine komplette zuschaltbare Phono-Vorstufe. Teac geht zurecht davon aus, dass aktuelle Amps nicht unbedingt über einen ausgewiesenen Phono-Eingang verfügen. Deshalb wird das zarte Signal, das vom Tonabnehmersystem kommt, intern entzerrt und auf Pegel gebracht, damit der Teac TN-400BT an den Line-Eingang eines Verstärkers angeschlossen werden kann. Zugleich ist damit ein Subsonic-Filter zugeschaltet, er siebt unerwünschte Tieftöne unter 18 Hertz heraus, da sie eine mögliche Überlastung für angeschlossene Lautsprecher darstellen können. Der Plattenspieler wird ab Werk mit aktiviertem „Phono EQ“ geliefert, deshalb eine Warnung an alle, die den Plattenspieler an den womöglich doch existierenden Phono-Eingang des Verstärkers anschließen: Erst den „Phono EQ“ auf „Thru“ stellen, so wird der interne Verstärker des Plattenspieler umgangen. Sonst besteht die Gefahr, dass durch die hohen Signalpegel, die der Teac TN-400BT liefert, die Phono-Stufe des Verstärkers Schaden nimmt. Selbst wenn nichts kaputt geht, merkt man sofort, dass hier etwas nicht stimmt: Die Musik klingt dann völlig übersteuert und verzerrt statt ausgepegelt und klar. Über diesen „Phono EQ“ hinaus hat der Teac TN-400BT aber noch weitere Features zu bieten.

Auf der Rückseite sitzt neben dem Audio-Ausgang der Schalter für den integrierten Phono-Vorverstärker, die USB-Buchse, die Buchse zum Anschluss de externen Netzteils und der An/Aus-Schalter.

Bluetooth fürs Streaming, USB fürs Recording

Zwei Schittstellen machen den Teac TN-400BT fit für die digitale Gegenwart: USB und Bluetooth. Mit Bluetooth wird der Plattenspieler streamingfähig. Der Turntable lässt sich also per Funk mit Bluetooth-Lautsprechern koppeln, und schon hat man eine spielfähige Stereo-Anlage. Alternativ erlaubt die Funkverbindung den Musikgenuss über einen Bluetooth-Kopfhörer. Man kann den Teac TN-400BT aber auch über ein Bluetooth-Funk-Modul an einen woanders verorteten Verstärker anschließen, dies ist eine mögliche Lösung bei Platzproblemen – oder eine Alternative, wenn man statt der klassischen Anlage auf eine modern-digitale Komponente setzt. So oder so oder so: Der TN-400BT wird dadurch vom Kabel befreit. Damit die Klangqualität sauber bleibt, kommt hier die Bluetooth 4.0 zum Zuge, diese Version bietet neben den Standard-Codecs auch aptX. aptX gilt bei Bluetooth als der Top-Standard für die Audio-Übertragung und sorgt für einen wirklich guten Sound, der fast verlustfrei und nahe der CD-Qualität ist. Diese Güte übertrifft der Teac TN-400BT nun mit seiner zweiten Schnittstelle: der USB-B-Buchse. Auf diesem Weg stellt der Plattenspieler ein digitalisiertes Signal in der Qualität 48 Kilohertz / 16 Bit zur Verfügung. Über den USB-Ausgang kann der Plattenspieler mit dem Computer verbunden werden. Voraussetzung ist ein PC ab Windows 7 oder ein Mac ab OS X Lion (10.7), dann funktioniert der Anschluss des Plattenspielers garantiert und ohne Installation eines Treibers. Ein entsprechendes USB-Kabel, am besten mit Ferritkern-Mantel als Entstörfilter, muss man allerdings noch hinzukaufen, aber dann klappte es: Der Computer erkennt den USB-Port automatisch und meldet ihn als „USB Audio Codec“ an – schon kann es losgehen. Wer auf diesem Weg seine digitalisierten Vinylschätze bearbeiten und archivieren möchte, braucht natürlich noch eine entsprechende Software. Sie wird nicht mitgeliefert, aber der Markt bietet eine reichhaltige Auswahl an Freeware (etwa Audacity), Shareware und kostenpflichtigen Programmen. Es lohnt sich, hier Anspruch und Preis abzuwägen, für die meisten wird eines der kostenfreien Programme vollkommen genügen.

Der Teac TN-400BT spielt konventionell über Verstärker und Boxen – oder kabellos über einen Bluetooth-Laustsprecher. Hier streamt er sein Signal an den blauen YoYo (S) von Cambridge Audio.

Wider das Störgeräusch: Elastische Füße, externes Netzteil, Erdung zum Anschluss

Plattenspieler reagieren empfindlich auf mechanische und elektrische Einflüsse. Teac hat beim TN-400BT deshalb mit drei bewährten Maßnahmen Prävention betrieben. Zum einen ist das Netzteil ausgelagert. Das ist gut, denn Plattenspieler sind wegen ihrer sensiblen Tonabtastung und der daraus generierten geringen Signalspannungen sehr empfänglich für elektromagnetische Einstreuungen, die gerade von Netzteilen gerne abgestrahlt werden. Eine externe Stromversorgung trägt deshalb dazu bei, solche Störgeräusche erst gar nicht entstehen zu lassen. Zum zweiten besitzt der Cinch-Ausgang eine Erdungsklemme. Teac liefert auch ein entsprechendes Kabel mit, durch diese Erdung wird das empfindliche Signal vor Brummeinflüssen bewahrt – sofern der angeschlossene Verstärker ebenfalls über eine solche Erdungsklemme verfügt. Zum dritten steht der Teac TN-400BT auf vier Aluminium-Füßen, die ein gummiertes, elastisches Innenleben besitzen. Diese Weichteile übernehmen eine Pufferfunktion: Mechanische Erschütterungen werden hier absorbiert und somit vom Plattenspieler-Chassis ferngehalten, so geht beispielsweise der Trittschall nicht als akustisches Additiv in die Wiedergabe der Musik ein. Diese Füße sind nicht höhenverstellbar, darum sollte die Ebene, auf der der Plattenspieler steht, neigungsfrei sein. Wenn es hier stimmt, steht dem prompten Plattenspaß nichts im Wege, denn Teac macht es dem stolzen Besitzer des Turntables beim Aufbauen leicht.

Der Teac TN-400BT ist mit vergoldeten Cinch-Buchsen ausgestattet – und mit einer Erdungsklemme. So werden etwaige Brumm-Geräusche vermieden, wenn der Verstärker ebenfalls eine Erdunsgklemme hat und man den Erdungsdraht des mitgelieferten Kabels anschließt.

Montage und Einrichtung

Der TN-400BT erfordert nur wenige Handgriffe, bis die erste Platte aufgelegt werden kann. Zuerst wählt man einen geeigneten Standort. Der Turntable sollte am besten wasserwaagengerade stehen. So vermeidet man, dass ungewollte Zugkräfte auf die Nadel einwirken. Das verschlechtert die Wiedergabequalität und verschleißt die Platten. Nun zur Montage: Als erstes setzen wir den Plattenteller auf die Mittelachse und legen den Antriebsriemen um das Antriebsrad. Der Riemen ist schon auf die Teller-Unterkonstruktion aufgezogen, nun ziehen wir das Gummiband durch Telleröffnungen in Richtung des Antriebsrads und stülpen es darüber. Der Riemen sitzt richtig, wenn wir den Teller mit der Hand drehen und er sich leichtgängig bewegt. Anschließend kommt die Filzauflage auf den Teller, sie schont die Platte, bedämpft den metallenen Teller und kann dadurch auch klanglichen einen Einfluss haben. Fortgeschrittene können hier vielleicht mal mit Alternativen aus Kork oder Leder experimentieren. Im Fachhandel und in Online-Shops, etwa bei Protected, wird man für diesen Fall fündig, aber auch für weitere Tuning-Maßnahmen und generell für Audio-Zubehör.
Nun wird das Gegengewicht auf den Tonarm aufgeschraubt. Es sorgt dafür, dass auf die Nadel mit einer wohldefinierten Kraft in die Rille gedrückt wird. Dadurch erzielt man den vom Hersteller intendierten Klang. Zur Installation schieben wir das Gewicht mit sanftem Druck über das Tonarmende, bis es dort einrastet. Nun können wir das Gewicht durch Drehen im Uhrzeigersinn immer weiter auf den Tonarm aufschrauben, das machen wir erst einmal soweit wie möglich, die optimale Position ermitteln wir später.

Die metallenen Drehknöpfe tragen zur hochwertigen Anmutung bei. Der Geschwindigkeitsschalter zeigt es an: Der Teac TN-400BT kann sogar 78 UpM-Schallplatten abspielen.

Nun schrauben wir den Systemträger samt Tonabnehmersystem auf den Arm. Diese Einheit ist ja vormontiert, deshalb geht das ganz unkompliziert. Jetzt wird der Tonarm ausbalanciert. Dafür müssen wir erst einmal das Rad mit der Beschriftung „Antiscating“ auf Null stellen. Das Antiscating erklären wir später. Jetzt nehmen wir die Schutzkappe des Nadelsystem ab, indem wir sie gaaanz langsam und vorsichtig nach vorne ziehen. Dann lösen wir die Arretierung des Tonarms, sie lässt sich leicht nach rechts wegdrücken. Nun senken wir den Lifthebel. Danach drehen wir das Gegengewicht wieder zurück, bis der Tonarm genau waagerecht ausgerichtet ist und schwebt. Damit er uns beim der nächsten Einstellung nicht versehentlich entfleucht, arretieren wir ihn wieder. Jetzt drehen wir den vorderen, mit der Skalierung bedruckten Ring des Gewichts so, dass die „0“ genau über der Markierungslinie des Tonarms steht, und drehen danach das hintere Ende des Gewichts soweit, bis der mitlaufende Ring in der Position „2“ steht. Damit haben wir das empfohlene Auflagegewicht eingestellt, das für das mitgelieferte System 2 Gramm beträgt. Nun schließen wir den Plattenspieler an und achten auf die richtige Stellung des „Phono EQ“- Schalters. Weil unser Verstärker über einen eigenen Plattenspieler-Eingang verfügt, schalten wir den Schalter des Teac TN-400BT auf „Thru“ – und jetzt kann es fast schon losgehen, wir müssen nur noch an einem Rädchen drehen.

Der Teac TN-400BT ist mit einem Anti-Scating-Mechanismus ausgerüstet, mit ihm werden die einseitigen Zugkräfte auf die Nadel ausgeglichen.

Der Teac TN-400BT in der Praxis

Die finale Einstellung ist zugleich der erste Schritt zur Klangoptimierung: Wir stellen die Anti-Skating-Kraft ein. Sie arbeitet gegen die Kräfte, die beim Betrieb des Plattenspielers auf die Nadel wirken und sie nach innen ziehen. Ohne diese Gegenkraft wird die innere Flanke der Plattenrille stärker beansprucht als die Linke, was zu einem ungleichmäßigen Verschließ führt – und klanglich ein Ungleichgewicht von linkem und rechtem Kanal zeitigt. Deshalb dreht man das Anti-Skating-Rädchen von der Position „0“ soweit, bis die Kanäle ausgewogen sind. Wir haben als erstes Livingston Taylors Version von „Isn’t She Lovely“ aufgeleg, und mit der Anti-Skating-Einstellung erzielen wir direkt einen deutlichen Klangzugewinn: War die Musik mit deaktiviertem Anti-Skating doch etwas anämisch und bassarm, so gewinnt sie in der vorgeschlagenen Einstellung „2“ an Tiefton, der Sound wird im ganzen voller, dafür schwindet die zuvor störende Schärfe. Hier sollte man ein wenig Zeit aufwenden, um mit geringfügigen Veränderungen der Anti-Skating-Einstellung vielleicht ein noch besseres Klangergebnis zu erzielen. Wir haben bei etwas über „2“ das Optimum gefunden. Auch bei der Auflagekraft gilt: ausprobieren. Eine leichte Erhöhung, also ein Eindrehen des Gewichts hin zum Tonarm, bringt mehr Last auf das Tonabnehmersystem. Das führt zu einer Stärkung des Bassbereichs, allerdings wird die Schallplatte auch stärker beansprucht. Eine Verringerung des Gewichts sorgt hingegen für einen schlankeren Klang, zudem ist diese Einstellung für die Schallplatte ein wenig schonender. Wir gehen ein klein wenig über die empfohlenen 2 Gramm hinaus, so klingt’s kräftiger. Was trägt nach der Mechanik nun die die Elektronik zum Wohlklang bei? Als Verstärker haben wir den Arcam A 39 angeschlossen, einen First-Class-Amp, der über seine Line-Eingänge hinaus auch eine eigene Phono-Vorstufe bietet. So können wir per Vergleich testen, was die Pre-Amp-Sektion des Teac TN-400BT leistet – und das ist prima. Der Arcam liefert ein etwas schlankeres, analytischeres, druckvolleres Klangbild, die Phono-Stufe des Teac hingegen sorgt für einen wärmeren, runderen Sound, in dem die Bässe ein wenig betonter sind.

Der Plattenspieler wir mit einer Haube geliefert, die den Schmutz fernhält und die empfindliche Plattenspielermechanik vor unbeabsichtigten Berührungen schützt. Die Haube ist mit zwei Laschen versehen, sie werden einfach in die rückseitigen Halterungen der Grundplatte eingesteckt.

Das zahlt sich bei einer Nummer wie „Walk On By“ aus, dem Opener von Isaac Hayes Klassiker „Hot Buttered Soul“: Wenn der charismatischen Soulman mit samtener Stimme in vollem Brustton „Oh Baby, walk on by“ schmachtet, klingt der Bassbariton unwiderstehlich sexy – genau dieses Einschmeichelnde muss man hören können, und der Teac TN-400BT kann es liefern. Hayes’ Band baut zum Ende hin eine mehrminütige Steigerung auf, hier zeigt auch der Bassist James Alexander mit virtuositen Läufen sein Können, die Abbildung des Teac TN-400BT macht aber auch die anderen drei Nummern des Albums dank dieses satten Fundaments zum Genuss. Darüber groovt ein knackiges Schlagzeug, auch hier punktet der Plattenspieler mit einer dynamischen Wiedergabe. Sind Gewichtskraft und Anti-Skating optimal eingestellt, macht sich das auch in der geschmeidigeren Höhenwiedergabe bemerkbar. Das hört man insbesondere bei den Becken des Drumsets, sie besitzen in der Aufnahme eine gewisse Harschheit, sind hier aber gut eingebettet. Das gilt auch für die reibende Fuzz-Gitarre mit dem Flatterecho, sie kann mitunter doch sehr spröde klingen, hier hat sie einen ordentlichen Biss, ohne zu nerven. Sehr schön! Wer das alles auf seinem Rechner digitalisieren möchte, also den USB-Ausgang nutzt, muss dafür den Phono-Vorverstärker des TN-400BT aktiviert haben. Der Plattenspieler wird, wie von Teac versprochen, sofort vom Computer erkannt, das Musiksignal liegt an, wer eine entsprechende Software installiert hat, kann gleich mit der Aufnahme loslegen. Auch über den Bluetooth-Weg liefert der Teac TN-400BT ein sauberes Ergebnis, wir haben als Spielpartner den YoYo (S) von Cambridge Audio gewählt. Dieser qualitativ sehr gut gemachte Blauzahn-Lautsprecher liefert bei bei kompakten Maßen einen außerordentlich erwachsenen Sound, und deshalb macht die Kombi richtig Laune: Während der Teac TN-400BT auf unserem Lowboard steht, spielt der Lautsprecher mit sattem Klang sechs Meter entfernt am Redaktionsplatz – Tele-Plattenhören kann eine richtig praktische Alternative sein! Die Wiedergabe über die klassische Klangkette bleibt aber unser Favorit, denn hier kann der Teac TN-400BT seine klanglichen Vorzüge am besten ausspielen.

Der Teac TN-400BT in der silbernen Variante.

Fazit

Der Teac TN-400BT ist ein sehr gut gemachter manueller Riemen-Plattenspieler, der direkt mit seiner Ausstattung punktet: Dank der zuschaltbaren integrierten Vorstufe kann er auch an Verstärker ohne Phono-Eingang angeschlossen werden, über seinen integrierten DAC und die USB-Buchse macht er die Archivierung der analogen Schätze am Computer möglich, via Bluetooth erlaubt er das kabellose Audio-Streaming hin zu Blauzahn-Lautsprechern. Über die Standardgeschwindigkeiten für Longplayer und Singles hinaus bietet er die Möglichkeit, 78 UpM-Schallplatten abzuspielen, für den Genuss von Schelllack-Schätzchen lässt sich ruck-zuck der Systemkopf austauschen. Zur satten Ausstattung kommt eine saubere Akustik: Der Teac TN-400BT liefert, wenn die leicht zu bewältigende Justage gewissenhaft erledigt worden ist, ein angenehmes, ausgewogenes Klangbild mit schöner Dynamik, vollem Bass und präsenten Höhen. Dazu überzeugt der Teac TN-400BT mit einer sehr ansprechenden Optik und seiner ausgezeichneten Verarbeitung. Das alles macht den Teac TN-400BT zu einem tollen Allrounder mit einem herausragenden Preis/Leistungsverhältnis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: herausragend

97 %

98 %

99 %

171101.TEAC-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teac
TN-400BT
Produktkategorie:Plattenspieler, streaming- und netzwerkfähig
Preis:499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Matt-Oberflächen (Rot, Weiß, Silber, Kupferbraun)
- Walnuss
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen:117 x 420 x 356 mm
Gewicht:4,9 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:33 ⅓, 45 und 78 Upm
Ausgang (analog)1 x Cinch
- Line-Level: 155 mV (–16 dB)
- Phono-Level: 3,5 mV (+/–3 dB)
Schnittstellen (digital):1 x USB Typ B
1 x Bluetooth (mit aptX-Codec)
Codecs:SBC, AAC, apt X
Maximale Samplingrate/
Auflösung (USB)
48 kHz / 16 Bit
Lieferumfang: - Teac TN-400BT
- externes Netzteil
- Systemträger
- Tonabnehmer Audio Techica AT95E (MM-System, elliptischer Diamant), vormontiert
- Antriebsriemen
- Gegengewicht
- Filzmatte
- Staubschutzhaube (mit Scharnieren)
- Cinch-Kabel mit Erdungsanschluss (1,0 m)
- Single-Puck
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch)
Besonderes:- Bluetooth-Audio-Streaming
- USB-Schnittstelle
- integrierter DAC
- integrierter (abschaltbarer) Phono-EQ-Verstärker mit Subsonic-Filter
- Lieferung mit MM-System (Audio Techica AT95E)
- Systemträger ab Werk montiert und justiert
- 78 UpM-Platten abspielbar
- hervorragende Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

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HiFi Tuning Supreme³ – Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied

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Der Wechsel auf Supreme³-Feinsicherung von HiFi-Tuning soll den Klang der eigenen HiFi-Anlage verbessern. Was zunächst nach Voodoo klingt macht allerdings neugierig, wurde es doch bereits von diversen Fachzeitschriften bestätigt. Mal sehen, was ein Pärchen dieser Sicherungen an meiner Anlage macht …

HiFi-Tuning bietet Sicherungen verschiedenster Art und für nahezu jeden HiFi-Einsatzzweck.

Haben sie sich schonmal Gedanken über die Stromversorgung ihrer HiFi-Anlage gemacht? Falls nicht, stehen sie damit sicher nicht allein da. Falls doch, befinden sie sich ebenfalls in guter Gesellschaft, denn der Zubehörmarkt im Audio-Bereich ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Jenseits der lange etablierten Signal-Kabeln, also hochwertigen Cinch- oder XLR-Verbindungen, die den Audio-Transfer zwischen den einzelnen Komponenten einer Anlage ermöglichen, fokussiert sich eine wachsende Zahl Anbieter auch auf die Netzseite der Anlage. Gemeint ist damit alles, was zwischen dem Hausanschlusskasten im Keller und dem Kaltgeräteanschluss am HiFi-Gerät liegt. Ein Teil wird dabei jedoch meist übersehen, denn es befindet sich schon im Geräteinneren: Die Sicherung.

Überlastungsschutz

Zugegeben, nicht jedes HiFi-Gerät ist auch mit einer internen Feinsicherung ausgestattet, die meisten verfügen jedoch über die keinen aber effektiven Schutzeinrichtungen. Sie schützen das teure Gerät bei Defekt eines einzelnen Bauteils, beispielsweise eines Kondensators oder Transistors, vor größeren Schäden, in dem sie einfach die Stromzufuhr unterbrechen. Das kennt man auch von anderen Gerätschaften. Im Extremfall können die kleine Glaskolben aber nicht nur das betreffende Gerät selbst, sondern auch das ganze Haus retten, denn ein Produkt dessen Stromzufuhr unterbrochen ist, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Flammen auf. Diesen kleinen Helferlein etwas Zeit zu widmen ist also durchaus angebracht, sie sind nämlich zu viel mehr in der Lage als dem bloßen Schutz. Um Feinsicherungen von besonderer Qualität kümmert sich das Team um Bernd Ahne aus Berlin. Ein Besuch der hauseigenen Webseite macht die Passion der Berliner dann schnell klar, denn unter dem Label HiFi-Tuning bietet man neben eigenen Sicherungen auch ein umfangreiches Sortiment an Kabeln und weiteren Audioprodukten an.

Die Supreme³ macht bereits auf den ersten Blick einen sehr guten und hochwertigen Eindruck.

Schmelzdraht mit Performance

Um zu verstehen warum Feinsicherungen ein neuralgischer Punkt eines jeden Audiogeräts sind, sei ihre Funktionsweise kurz erklärt:
Die kleinen Geräteschutzsicherungen, so heißen die kleinen Teilchen offiziell, bestehen normalerweise aus einem Glaskolben mit Metallkappen an beiden Enden. Im Innern verbindet ein mehr oder weniger dünner Draht die beiden Metallkappen miteinander. Dieser dünne Draht heisst Schmelzdraht (noch so ein Wort aus dem Elektroniker-Jargon) und ist die eigentliche Sicherung. Er verkraftet, wie jeder elektrische Leiter nur einen gewissen Strom, beziehungsweise eine gewisse Verlustleistung, um ganz korrekt zu sein. Wird der Draht überlastet, so schmilzt er. Daher der Name. So weit, so unspektakulär. Interessant wird es, sobald man sich einmal vor Augen führt, dass die gesamte Leistung der Anlage dieses Nadelöhr passieren muss. Jedes Elektron, das also später die Lautsprechermembran in Schwingung versetzt, war zuvor im Schmelzdraht der Gerätesicherung. Darum schadet es garantiert nicht, auch an dieser unscheinbaren Stelle, auf ein hochwertiges Bauteil zu setzen. Hier kommt nun die Supreme³-Kupfer Feinsicherung von HiFi-Tuning ins Spiel. Eines wird schnell deutlich: sie ist deutlich wertiger als die Standardteile aus dem Baumarkt. Hält man sie in der Hand, fällt zunächst das höhere Gewicht auf, sie sind nämlich gut ein Drittel schwerer als klassische Sicherungen. Geschuldet ist das zu einem großen teil dem Gehäuse, das besteht in der Supreme³ nämlich nicht aus Glas, sondern aus schwerer, schwarzer Keramik die mit stolz das goldenen Logo des Herstellers trägt. Die schwere Keramik ist selbstverständlich nicht nur ein optisches Schmankerl, sie soll ein besseres Resonanzverhalten aufweisen als dünnes Glas. Die an beiden Enden sitzenden Kontaktflächen sehen ebenfalls anders aus als bei der Stangenware, sie bestehen aus Kupfer. Natürlich nicht aus irgendeinem Kupfer, sondern aus dem in HiFi-Kreisen berühmten „Cardas Grade 1“ Kupfer des gleichnamigen Audiokabel-Herstellers aus den USA. Die Herren und Damen aus Oregon sind sowas wie die Gründerväter hochwertiger Audiokabel, sie stellen bereits seit den 1980er Jahren ihr eigenes Kupfer her. Eines, das besonders strikte Spezifikationen weisen soll. So besteht es zu hundert Prozent aus neuem Kupfer von besonderer Reinheit, dem durch die spezielle Verarbeitung auch besondere mechanische Eigenschaften mitgegeben worden sein sollen. Mit dem hochwertigen Rohstoff hält die Sicherung natürlich nicht hinterm Berg, auf den beiden Stirnseiten ist die legendäre Cardas-Schnecke eingeprägt. Man zeigt eben gern, was man hat. Um für geringstmögliche Übergangswiderstände zu sorgen und Oxidation zu verhindern, sind die Kappen zusätzlich vergoldet. Der dünne Schmelzleiter im Innern ist natürlich ebenfalls aus besagtem Cardas-Kupfer gefertigt. Nach dem Zusammenbau aller Teile, das geschieht übrigens “Handmade in Germany“, bekommen die kleinen Schutzeinrichtungen noch eine besondere Behandlung, denn sie werden abschließend kryogenisiert und quantenbehandelt. Wie genau das funktioniert, das bleibt ein Betriebsgeheimnis. Widmen wir uns also der Praxis.

Die Supreme³ im optischen Vergleich zu herkömmlichen Feinsicherungen.

Sicherheit geht vor

Der Austausch solcher Geräteschutzsicherungen ist in den allermeisten Fällen zwar denkbar einfach, besonders, wenn sie von außen zugänglich sind. Dennoch möchte ich im Sinne der Sicherheit darauf hinweisen, dass Sie den Austausch besser dem Fachhändler überlassen, das schützt nämlich nicht nur das eigene Leben, sondern auch vor Streitigkeiten bei einem Gerätedefekt innerhalb der Garantiezeit. Selbst das Öffnen elektronischer Geräte stellt in den meisten Fällen einen unautorisierten Eingriff dar, der den Entfall der Herstellergarantie nach sich zieht. Falls Sie die Sicherungen aber dennoch selbst wechseln möchten, gibt es drei Aspekte zu berücksichtigen:
Zuerst die Bauform. In Geräten nach europäischer Norm sind die Sicherungen mit 5 x 20 Millimetern deutlich kleiner als ihr amerikanisches Pendant das 6,3 x 32 Millimeter misst.
Der zweite Aspekt ist die Auslösecharakteristik, sie spezifiziert die Zeit innerhalb derer die Sicherung auslöst. Es gibt träge, mittelträge und flinke Sicherungen, wobei die mit T und F, die Gebräuchlichsten sind. Ist für das Gerät keine Auslösecharakteristik angegeben, so kann diese an der Kappe der alten Sicherung abgelesen werden, hier sind alle wichtigen Spezifikationen eingestanzt, so natürlich auch bei den Supreme-Sicherungen von HiFi-Tuning. Die letzte und zugleich wichtigste Spezifikation ist die des Nennstroms, also die Belastungsgrenze. Sie muss zwingend eingehalten werden, um im Ernstfall Schäden am Gerät zu vermeiden.

Klangupgrade wider Erwartung

Die Sicherheitsaspekte wären damit abgearbeitet. Bleibt die Frage: Wie klingt es denn nun? Die kurze Antwort lautet: Erstaunlich! Die lange folgt. Zuvor noch ein Hinweis in eigener Sache: Ich bin ausgeprägter Skeptiker, wenn es um klangverbessernde technische Gerätschaften geht. So war es natürlich auch im Fall dieser HiFi-Tuning-Feinsicherungen. Eigentlich war ich in diesem Fall sogar besonders skeptisch. Als ich das Angebot bekam, die Supreme³-Sicherungen zu testen, habe ich eher aus Spaß und Neugierde zugesagt, als dass ich ernsthaft erwartet hätte tatsächlich wahrnehmbare Unterschiede festzustellen. Natürlich habe ich mich dennoch so gewissenhaft an den Test begeben wie es ging. Ich habe mich also vor meine Anlage gesetzt und Musik gehört, querbeet, bis ich nach einer guten Stunde beim zweiten Katie Melua Album „Piece by Piece“ angekommen bin. Da nun alle Geräte auf Betriebstemperatur sind und auch die Musik passt, ist nun die ideale Gelegenheit gekommen, die Feinsicherungen zu wechseln. Also, auf geht’s. In meinem Fall wurden lediglich die beiden Sicherungen in meinen alten aber bewährten John Bowers Active One Aktivlautsprechern getauscht. Anschließend gilt es sich wieder vor die Anlage zu setzen und die gleiche Plattenseite erneut zu hören. Ich traue mich fast gar nicht es zuzugeben, aber ich bin sicher nun einen Unterschied zu hören! Insbesondere die Stimmwiedergabe stellt sich nach dem Wechsel natürlicher und selbstverständlicher, vielleicht sogar eine Spur souveräner dar als zuvor. Es scheint, als sei Katies Stimme nun besser in die Instrumentierung eingebettet und integriert. Überhaupt gewinnt die gesamte Darbietung an Überzeugungskraft. Schlagartig ist mir meine Skepsis egal, denn das, was ich da höre, klingt gut. Es ist mir auch egal, dass ich mir den Unterschied theoretisch nicht erklären kann und dass ein guter Zentimeter Kupfer eigentlich keinen Einfluss haben sollte. Ich höre einfach weiter Musik, die mir jetzt noch besser gefällt als zuvor. Der Unterschied zu den Standardsicherungen ist dabei aber keineswegs plakativ, es werden keine Vorhänge gelüftet oder Mauern eingerissen, der Klangcharakter scheint einfach etwas gefestigter als zuvor. Fast so, als sei sich die Anlage nun selbstsicherer. Ich hingegen bin verunsichert also wechselte ich zurück auf die einfachen Sicherungen. Tatsachlich scheint es nun, dass der Klang wieder etwas einbüßt, nicht viel, lediglich eine Nuance, das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i aber immerhin genug, um wieder zurück zu dem Supreme³ wechseln zu wollen, mit denen ich nun irgendwie glücklicher bin und das jetzt auch in meinen Aktivboxen verbleibt.

Ab sofort verbleiben die Supreme³ in meinen John Bowers Active One.

Fazit

„Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“. Auch wenn ich Sicherungen bisher nie für das schwächste Glied einer HiFi-Anlage gehalten habe, so bin ich doch überrascht und nachhaltig beeindruckt, dass die Supreme³-Kupfer-Feinsicherungen von HiFi-Tuning tatsächlich auch einen hörbaren Unterschied machen. Sie stellen keinen gravierenden aber einen wahrnehmbaren Unterschied dar. Einen der ausreicht, es an der eigenen Elektronik einmal selbst zu probieren. Die Supreme³ sind ein einfach durchzuführendes und preislich nicht übertriebenes Update, das ich Ihnen einfach mal ans Herz legen möchte.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: gut

97 %

92 %

171102.HiFi-Tuning-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HiFi-Tuning
Supreme³
Preis:39,00 Euro / Stück
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:HiFi-Tuning, Berlin
Tel.: 030/3966741
www.hifi-tuning.de
Abmessungen (HBT):5 x 5 x 20 mm
Besonderes:- einfache Handhabung
- sehr gute Verarbeitung
Benotung:Empfehlung
Preis-/Leistunggut

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Pioneer Rayz Bally – HiFi-Sound und Sprachsteuerung für die Hosentasche

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Mit seiner Rayz-Linie revolutioniert Pioneer die mobile Musikwiedergabe vom iPhone und iPad. Das Modell Rayz Bally scheint besonders vielversprechend. Es ist superklein und federleicht, bietet aber exklusive Features. Mit nur einem Handgriff betriebsbereit und per Spracheingabe zu bedienen, ist er der Bluetooth-Konkurrenz in Sachen Komfort weit voraus. Fragt sich nur noch wie der kleine Tausendsassa klingt?

Alles was für die mobile Musikwiedergabe benötigt wird, findet sich in der kompakten Blisterverpackung bzw. wird auf ihr beschrieben.

Warum eigentlich immer Bluetooth? „Weil es so schön einfach ist!“, könnte die Antwort lauten. OK, da ist was dran. Auch ich gehöre zu den vielen Fans der bequemen Wireless-Lösung und bin Besitzer diverser Bluetooth-Wiedergabegeräte wie Lautsprecher und Kopfhörer. Musik vom Handy oder Tablet lässt sich jetzt aber noch einfacher und schneller über einen externen Plug-and-Play-Lautsprecher von Pioneer wiedergeben. Zumindest dann, wenn man Inhaber eines Apple-Devices ist, wie beispielsweise ein iPhone oder iPad mit Lightning-Anschluss. Mein Testgast wurde allerdings nicht ausschließlich für die mobile Musikwiedergabe kreiert, sondern lässt sich per USB-Ladekabel alternativ auch am Laptop oder Festrechner betreiben.

Mibile geht es kaum: Der Rayz Bally ist nur unwesentlich größer als eine Streichholzschachtel.

Powered by Lightning

Rayz Bally heisst die hauptsächlich für Apple-Mobilgeräte und für den portablen Einsatz entwickelte Audiolösung von Pioneer. Die Ankündigung ist keineswegs übertrieben, mit seinen Abmessungen von 61 x 47 x 20 Millimetern (ohne Kabel) ist der Rayz Bally nämlich so kompakt, dass er sich problemlos in der Hosentasche transportieren lässt. Einmal hervorgeholt, kann es dann auch gleich losgehen. Richtig gelesen, das mitunter nervige Laden, das man von Bluetooth-Speakern kennt, entfällt hier vollständig. Der Lautsprecher wird stattdessen über sein fest montiertes Lightning-Kabel direkt von seiner Quelle mit Strom versorgt – Pioneer nennt das „Powered by Lightning“ – und ist sofort einsatzbereit.
Steckt besagter Stecker nun im iPhone bzw. iPad, genügt ein Druck auf die Wiedergabetaste des bevorzugten Mediaplayers und sofort strömt Musik aus dem kleinen, wahlweise in weißer oder schwarzer Ausführung erhältlichen Lautsprecher. Die Steuerung erfolgt im Übrigen über nur ein einzelnes Knöpfchen im Rayz Bally. Ein kurzer Druck versetzt den Lautsprecher in den Pause-Modus. Nochmal drücken und die Musikwiedergabe wird fortgesetzt. Zweimal Drücken und der nächste Titel der Playlist startet. Hält man den Knopf länger gedrückt, wird Siri aktiviert. Per Sprechbefehl lassen sich nun Songs aus der eigenen Musikbibliothek auswählen und starten – selbstverständlich lassen sich alle besagten Funktionen auch weiterhin auch über das Menü des genutzten Players auf dem iPhone vornehmen. Kommt nun ein Anruf herein, schaltet der kleine Pioneer dann automatisch in den Pause-Modus und kann von nun an als Freisprechanlage genutzt werden – ebenso einfach wie bei der Musikwiedergabe.

Die App ist übersichtlich und intuitiv nutzbar. Darüber hinaus leistet sie praktische Hilfestellung bei der Inbetriebnahme des kleinen Lautsprechers.

Clevere Zusatzfunktionen im Rayz Bally

Noch einfacher, komfortabler und umfangreicher wird es, sobald man Pioneers speziell für die Rayz-Serie entwickelte und selbstverständlich kostenlose App aus dem Apple-Store lädt. Ist der Rayz Bally eingesteckt, ertönt ein akustisches Signal, das die korrekte Verbindung bestätigt. Kurz darauf öffnet sich der Bedienassistent, der die wichtigsten Hinweise bezüglich der Benutzung des nun verketteten Lautsprechers gibt. Beendet man diese, bietet einem die App noch Auskunft über den aktuellen Software-Stand sowie diverse Individualinformationen wie Seriennummer oder App-Version.
Mitgedacht hat man in Japan auch beim Thema Stromversorgung. Wie gesagt, der Rayz Bally wird vom iPad bzw. iPhone versorgt, das ist gut, lässt aber auch vermuten, dass das Smartphone nicht mit Strom beliefert werden kann, während es mit der kleinen Pioneer-Box verbunden ist. Falsch gedacht, der Rayz Bally verfügt an seiner Unterseite über eine Buchse, an sich ein Lightning-Kabel anschließen und das Handy bequem laden lässt – das funktioniert übrigens sogar während der Wiedergabe.

Über die im unteren Gehäuseabteil platzierte Buchse lässt sich das iPhone/iPad auch während der Musikwiedergabe mit Strom versorgen.

Knopflos glücklich

So, genug der Vorrede, jetzt muss der kleine Portable-Speaker zeigen, wie er sich im Praxistest schlägt. Via Siri wünsche ich mir einen Black-Sabbath-Titel, der mir mit „Paranoid“ aus meiner Playlist auch sogleich kredenzt wird. Prima, die Sprachsteuerung funktioniert also schonmal sehr gut. Und auch klanglich kann sich der Rayz Bally jetzt durchaus hören lassen. Das gilt in allererster Linie für seinen aufgeräumten, sauberen Sound. Auffällig dabei: die imponierende Auflösung sämtlicher Hoch- und Mitteltonanteile, die sich sofort in der ordentlich gestaffelten und leicht verständlichen Stimmwiedergabe bemerkbar macht. Zugleich werden Stimmanteile und Instrumente deutlich differenziert voneinander reproduziert und zu Ohr gebracht. Eine Performance, die ich einem Lautsprecher dieser Größe vor meinem Test zugegebenerweise nicht zugetraut habe. Zur Erinnerung: der Rayz Bally ist nur wenig größer als eine Streichholz-Schachtel. Zu was der kleine Pioneer in Sachen Leistung fähig ist, wird dann aber erst so richtig deutlich, sobald man sich einige Schritte entfernt. In Sachen Pegel fast vollständig aufgedreht, sind Stimmen selbst aus acht bis zehn Metern Entfernung weiterhin klar und deutlich verständlich, während der Grundtonbereich ordentlich und straff zu Werke geht. Jetzt wird auch klar, warum der Hersteller dieses Modell mit den Worten „Der erste wirklich smarte Lightning-Lautsprecher für den Konferenzraum“ beschreibt. So erlebe ich eine Performance frei von nervigen Höhen oder dem von vielen ultrakompakten Mobillautsprechern bekannten „Klangsumpf“. Ganz das Gegenteil ist hier der Fall, alles scheint räumlich klar, aufgeräumt und durchweg ausgewogen.

Ein Knopf; mehr ist zur Steuerung des Rayz Bally nicht nötig.

Kontrolle, Punch und Agilität

Der Rayz Bally ist allerdings viel mehr als ein Lautsprecher für den Konferenzraum. Das wird im zweiten Testabschnitt deutlich, als ich Grace Jones mit „Use Me“ auf den Plan rufe. Dabei spiele ich dem Lautsprecher nun eine in 96 Kilohertz vorliegende Datei zu, die der Onkyo HF-Player – übrigens eine absolute Empfehlung meinerseits, wenn es um die mobile Audiowiedergabe mit dem iPhone geht – zu Kommunikationszwecken auf 48 kHz gewandelt an den kleinen Pioneer ausgibt. Dass die Ursprungsdatei in ursprünglich deutlich höherer Auflösung vorlag, macht sich schnell in der hervorragenden Hochton-Auflösung bemerkbar. Eine, die weder scharf, noch überzogen erscheint und einzelne Frequenzanteile weder ins Rampenlicht rückt oder gar dominant erscheinen lässt. Im Gegenteil, hier ist Ausgewogenheit angesagt! Wer dabei an langweiliges Sezieren bestimmter Passagen denkt, liegt aber absolut falsch, der Rayz Bally spielt zwar souverän, agiert zugleich aber auch schnell und mit einer gewissen Spielfreude. Dass er es dabei im tiefsten Basskeller etwas an Volumen vermissen lässt, geschenkt! Voluminöser Tiefbass war bei der Größe meines Testprobanden auch nicht zu erwarten. Der Rayz Bally wurde clever konstruiert, statt sich im Bassbereich aufzureiben, haben die japanischen Entwickler ihrem kleinen Mobilspeaker eine präzise, aufgeräumte und langzeittaugliche Wiedergabe auf die Fahne geschrieben. Gute Wahl! Vollständig auf Bass muss man mit diesem Ultrakompakt-Böxchen übrigens aber auch nicht verzichten. Der Pioneer steigt zwar nicht in tiefste Bassgefilde hinab, wenn es aber um Punch, Impulsstärke und Grundtonagilität geht, weiß „das kleine Schwarze“ aber für reichlich Feuer in der Wiedergabe zu sorgen und absolut zu imponieren.

Das fest montierte Kabel mit Lightning-Stecker ist zwar gerade einmal 6 Zentimeter lang, bietet den Benutzer aber ausreichend Freiraum und Flexibilität.

Fazit

Pioneer zeigt, dass man für die mobile Musikwiedergabe nicht zwingend an Bluetooth-Lautsprecher gebunden ist. Mit dem Rayz Bally gelingt diese tatsächlich noch eine Spur bequemer – auch aufgrund der Tatsache, dass sich dieser Lautsprecher locker in jeder Hosentasche transportieren und per Sprachbefehl steuern lässt. Dank Direktanbindung ans Smartphone/Tablet entfällt obendrein das lästige Laden des Akkus, der Lautsprecher ist jederzeit einsatzbereit. Klanglich kann es dieser ultrakompakte Mobilspeaker zwar beispielsweise nicht mit der Performance des x-Mal voluminöseren Pioneer MRX-5 aufnehmen, zeigt sich für seine Größe aber überraschend spielfreudig, agil und leistungsstark, wobei seine Stärken ganz eindeutig in der Stimm- und Detailwiedergabe liegen. Aus meiner Sicht ist der Rayz Bally eine absolute Empfehlung für iPhone- und iPad-Besitzer, die auch unterwegs nicht auf guten Sound verzichten wollen und/oder auf der Suche nach einer flexiblen und kinderleicht zu handhabenden Freisprechlösung sind.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

98 %

96 %

171103.Pioneer-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer
Rayz Bally
Produktkategorie:Smartphone-Lautsprecher
Preis:119,95 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):60 x 20 x 47 mm
Gewicht:70 g
Eingänge/Schnittstellen:1 x Lightning
Lieferumfang: - Rayz Bally
- Transportbeutel
- Anleitung
Besonderes:- Plug and Play
- exzellente Sprachverständlichkeit
- Hosentaschenformat
- Sprachsteuerung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Aktivlautsprecher-Set Magnat Multi Monitor 220 – Tradition und Moderne vereint

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Mit einem aktiven Stereo-Set ist HiFi in moderner Ausrichtung ein Kinderspiel – klassische Musikquellen wie der Plattenspieler oder der CD-Player bleiben hier aber oft auf der Strecke. Magnat schlägt mit seinem Multi Monitor 220 nun eine attraktive und preisgünstige Brücke zwischen Tradition und Moderne. Eine, die Vinyl und digitale Musik gleichermaßen mit offenen Armen empfängt.

Edle Optik und modernes Innenleben: Das aktive Stereo-Set Multi Monitor 220 von Magnat wird allen Ansprüchen an ein HiFi-System gerecht.

Edle Optik und modernes Innenleben: Das aktive Stereo-Set Multi Monitor 220 von Magnat wird allen Ansprüchen an ein HiFi-System gerecht.

In den letzten Jahren hat das HiFi-Segment einen Wandel erlebt und das Streaming digitaler Musik seinen festen Platz darin gefunden. Lange bedeutete dies ein Entweder-Oder: Musik von physischen Datenträgern wie CD und Schallplatte oder doch lieber digital gespeicherte Dateien? Bei Letzteren spielt vor allem das Smartphone oder Tablet samt Bluetooth-Funktion eine wichtige Rolle, inzwischen erfreuen sich aber auch Netzwerklaufwerke im heimischen WLAN in Verbindung mit Multiroom-Komponenten immer stärker werdendem Interesse. Doch je größer der Fokus auf der digitalen Musik, desto relevanter ist auch ein möglichst geringer Platzbedarf der eingesetzten Lautsprecher. In Hinblick auf eine universell einsetzbare Lösung könnte das zum Problem werden, falls man sich nicht so recht zwischen den klassischen und modernen Formen des Musikhörens entscheiden kann oder möchte.

Zwar gibt es inzwischen Receiver und Verstärker, die mit drahtlosen und kabelgebundenen Quellen umzugehen wissen – Lautsprecher brauchen aber auch sie weiterhin. So wird die Wiedergabekette dann plötzlich doch wieder ganz schön lang und manchmal auch unpraktisch. Anders sieht es aus, wenn man Aktivlautsprecher mit einer Fülle an Anschlüssen ausstattet und gleichzeitig nicht die klanglichen Qualitäten vernachlässigt – und das Ganze obendrein noch bezahlbar macht. Magnat hat mit dem Stereo-Set Multi Monitor 220 genau eine solche Lösung im Angebot. Eine, die klassische HiFi-Quellen mit modernem Bluetooth-Streaming auf kleinstem Raum verbindet. Um der Frage nach WLAN-Konnektivität vorzugreifen: Die gibt es nicht bei diesem aktiven Lautsprecherpaar (das genauer gesagt aus einer Aktiv- und einer Passivbox besteht), für diesen Verbindungsweg hat Magnat genügend andere Modelle im Angebot. Schließlich ist es auch nicht gerade zielführend, einfach wild alle Möglichkeiten in einen Topf zu werfen. Einerseits weil das ganz schlicht den Preis nach oben treibt und vor allem, weil der Anwender, der sich gerade in moderne HiFi-Gefilde vortastet, durch zu viele Funktionen im Zweifelsfall überfordert werden könnte.

Platzsparend, aber anschlussfreudig: Die Multi Monitor 220 arbeiten auch gerne mit einem Plattenspieler zusammen.

Platzsparend, aber anschlussfreudig: Die Multi Monitor 220 arbeiten auch gerne mit einem Plattenspieler zusammen.

Klassischer Look

Schon das Design des Stereo-Sets gibt Freunden klassischer HiFi-Komponenten beruhigende Sicherheit. Magnat lässt sich auch hier nicht zu verrückten Experimenten hinreißen, sondern bleibt bei einer klaren und eher traditionellen Linie. Das Gehäuse folgt einer sauberen Geometrie mit gerade Flächen und rechten Winkeln. Lediglich die abnehmbare, magnetisch befestige Frontblende rückt mit ihren abgerundeten Ecken vom „kantigen“ Gesamtbild ab. Auch die Materialwahl sorgt für einen Kontrast: Während die Frontblende mit feinmaschigem schwarzen Akustikstoff bezogen ist, präsentiert sich das aus stabilen MDF-Platten konstruierte Gehäuse (sogar auf der Rückseite) in sauber verarbeiteter Strukturfolie. Mit einer Ausnahme allerdings, die Schallwand hinter der Frontblende hinterlässt mit ihrer seidenmatten Lackierung einen besonders edlen Eindruck. Im Kontrast dazu steht die weiße Membran des Tiefmitteltöners, die der Multi Monitor 220 einen markanten Hingucker verleiht.

Klassisch fällt auch das Design aus. Die Verarbeitung ist jedoch topmodern und äußerst hochwertig.

Klassisch fällt auch das Design aus. Die Verarbeitung ist jedoch topmodern und äußerst hochwertig.

Den Unterschied der beiden Lautsprecher im Stereo-Set verrät ebenfalls bereits die Front. Der Aktivlautsprecher des Duos ist mit einem kleinen „Status-Display“ ausgestattet, das mittels LED den derzeitigen Betriebszustand signalisiert (mehr dazu im Abschnitt „Bedienung“). Ein Text-Display gibt es allerdings nicht, so dass sich der aktive Multi Monitor 220 den HiFi-Look bewahrt. Zumindest von vorn betrachtet, die Rückseite ist natürlich großflächig fürs Anschlussfeld reserviert. Im oberen Bereich stimmen beide Varianten des Multi Monitor 220 aber wieder überein, hier ist der Bassreflexport positioniert. Dabei handelt es sich um den Airflex-Port mit gerundeten Kanten, mit dem Magnat Strömungsgeräusche möglichst reduzieren möchte. Dank Reflexöffnung liefert der Multi Monitor 220 mehr Leistung im Tieftonbereich, ganz ohne störende Nebenwirkungen.

Die Aktivbox des Duos signalisiert Betriebszustand und aktive Quelle in der Front.

Die Aktivbox des Duos signalisiert Betriebszustand und aktive Quelle in der Front.

Quantität mit Qualität

Ganz allgemein gilt beim Multi Monitor 220 (und generell bei Magnat) das Motto, das maximal Mögliche aus jedem noch so kleinen Detail herauszuholen. Das fängt bei den resonanzdämpfenden Gummifüßen an, die für einen rutschfesten und stabilen Stand sorgen, und setzt sich beim Innenleben der Magnat-Lautsprecher fort. Herzstück ist der hochwertige Class-D-Verstärker, der pro Kanal 40 Watt RMS-Leistung bereitstellt. Durch diesen integrierten Antrieb benötigen die Lautsprecher keinen zusätzlichen Amp oder Receiver. So lässt sich tatsächlich ein platzsparendes Setups realisieren, wenngleich die Multi Monitor 220 durchaus anschlussfreudige Zeitgenossen sind. Genauer gesagt ist der aktive Part des Stereo-Sets der kontaktaffine Vertreter. Über das mitgelieferte Lautsprecherkabel zieht er die Passivbox aber problemlos jederzeit mit. Die dafür vorgesehenen Schraubklemmen sind jeweils auf der Rückseite der Lautsprecher platziert und fallen in ihrer Ausführung als vergoldete Terminals sehr positiv auf.

Die hochwertigen Schraubklemmen für das Lautsprecherkabel stehen stellvertretend für die hohe Qualität der Multi Monitor 220.

Die hochwertigen Schraubklemmen für das Lautsprecherkabel stehen stellvertretend für die hohe Qualität der Multi Monitor 220.

Neben dem Anschluss für das Lautsprecherkabel hält der Aktivlautsprecher zahlreiche Eingänge für Quellgeräte bereit. Den digitalen Signalen stehen jeweils ein optischer Digital- und ein Koaxialeingang zur Verfügung. Auf analoger Seite gibt es einen Aux-Eingang für ein 3,5-Millimeter-Klinkenkabel und einen RCA-In für Cinchkabel – bei letzterem hat man jedoch per Schalter die Wahl, ob man ihn als Line-In oder in als Phono-Anschluss für einen Plattenspieler nutzt. Liegt einem nämlich Vinyl am Herzen, greift man an der Stelle sicher gern auf den integrierten Phono-Vorverstärker für MM-Systeme zurück. Richtig gelesen, den hat der Multi Monitor 220 tatsächlich an Bord. Wie gesagt, zusätzliche HiFi-Komponenten sind dann nicht nötig: Der Plattenspieler und das Magnat-Duo reichen vollkommen aus, um so richtig loslegen zu können. Neben dem geringen Platzbedarf hat dieses Setup aber noch einen weiteren Vorteil: Alle Komponenten sind zwangsläufig perfekt aufeinander abgestimmt und garantieren eine makellose Wiedergabe – unter normalen Bedingungen, versteht sich.

Die Rückseite der Aktivbox hält diverse Anschlüsse bereit.

Die Rückseite der Aktivbox hält diverse Anschlüsse bereit.

Wer übrigens noch weniger Kabel einsetzen möchte und seine Plattensammlung in digitaler Form auf dem Smartphone und Co aufbewahrt, kann die gewünschte Musik auch völlig drahtlos per Bluetooth – natürlich nach aptX-Standard – zuspielen. Auch die Auswahl der gewünschten Quelle ist bequem vom Sofa aus möglich, schließlich verfügt das Magnat-Duo über eine im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung. Damit ist die Steuerung weitaus komfortabler als über den Drehregler auf der Rückseite – clever mitgedacht von Magnat. Überraschend ist das aber nicht, schließlich folgen die Multi Monitor 220 einem klaren Konzept. Infolgedessen ist auch das Zwei-Wege-Prinzip auf hochwertigen und penibel aufeinander abgestimmten Komponenten aufgebaut. Eine bewährte Vorgehensweise, die Magnat unter dem Namen „Quantum“ in seinen Produkten etabliert hat. Besonderes Markenzeichen dieser Entwicklungsarbeit ist die Kombination unterschiedlicher Materialien, die sich im 25-Millimeter-Seidenhochtöner und dem 125-Millimeter-Tiefmitteltöner mit einer Keramik-Aluminium-Membran finden. Beim Fmax-Hochtöner sorgen die abstrahloptimierte Schallführung und das Ferrit-Magnetsystem für hohe Präzision und Dynamik, während der Tiefmitteltöner mit seiner Sandwich-Membran Festigkeit und Flexibilität vereint, um unverfälschten Klang zu produzieren.

Beim Fmax-Hochtöner sorgen die abstrahloptimierte Schallführung und das Ferrit-Magnetsystem für hohe Präzision und Dynamik.

Beim Fmax-Hochtöner sorgen die abstrahloptimierte Schallführung und das Ferrit-Magnetsystem für hohe Präzision und Dynamik.

Gerne auf kurze Distanz

Bevor wir uns aber dem Klang des Magnat-Duos widmen, müssen wir es erst einmal am Einsatzort akklimatisieren. Viel ist dabei zwar nicht zu tun, doch ein paar Details sind zu beachten. So ist zunächst einmal wichtig, dass der aktive, also der Lautsprecher mit dem umfangreicheren Anschlussfeld, rechts positioniert wird. Die Passivbox übernimmt die linke Position und wird über das mitgelieferte Kabel mit dem „Bruder“ verbunden. Durch dessen Länge ist ein maximaler Abstand der beiden Lautsprecher zueinander im Prinzip bereits vorgegeben (auch wenn Sie natürlich eine Alternative einsetzen können), idealerweise entspricht dieser auch der Distanz zum Hörplatz. Damit wird ganz nebenbei deutlich, dass die Multi Monitor 220 nicht allzu weit vom Zuhörer entfernt stehen sollten – Monitor-Lautsprecher sind ja generell „Kurzstrecken-Spezialisten“. Zudem ist es ratsam die kompakten Lautsprecher ungefähr auf Ohrhöhe zu positionieren, zum Beispiel auf Möbelstücken oder passenden Lautsprecherständern. Aufgrund des Bassreflexports sollte man den Boxen nach hinten aber etwas Freiraum einräumen, wenngleich sich erste Anzeichen von aufgedicktem Bass im Tieftonbereich auch über die Fernbedienung ausgleichen lassen – einfach kurz unten links auf die Minus-Taste für den Bass drücken und schon klingt es wieder rund.

Der Tiefmitteltöner vereint mit seiner Keramik-Aluminium-Membran Festigkeit und Flexibilität.

Der Tiefmitteltöner vereint mit seiner Keramik-Aluminium-Membran Festigkeit und Flexibilität.

Für die Aufstellung ist außerdem relevant, eine freie Steckdose in der Nähe zu haben, denn selbstverständlich benötigt der Aktivlautsprecher auch eine Stromzufuhr. Der Anschluss möglicher Zuspielgeräte ist optional zu erledigen, theoretisch genügt ja schon die kabellose Kopplung via Bluetooth. Der Umfang des finalen HiFi-Setups ist bei der Inbetriebnahme zunächst einmal egal, sofern man überhaupt eine der möglichen Quellen nutzt. Diese wird wie bereits angesprochen am besten mit der Fernbedienung ausgewählt. Direktwahltasten besitzt der Signalgeber allerdings nicht, so dass auch hier von einer Quelle zur nächsten geschaltet wird. Orientierung liefert die Status-LED in der Front der Aktivbox, die mit unterschiedlichen Farben die gerade angewählten Eingänge anzeigt – die Bedienungsanleitung liefert die Übersicht. Rot steht ganz einfach für den Standby-Modus beziehungsweise blinkend für die Stummschaltung. Dazu gesellen sich die Farben Grün (für den Analogeingang mit Cinch-Anschluss), Orange (für den Aux-Eingang bzw. 3,5-Millimeter-Miniklinke), Weiß (für die Digitaleingänge) und Blau (für Bluetooth). Letztere signalisiert mit konstantem Leuchten eine stabile Verbindung. Schnelles Blinken hingegen steht für den Pairing-Vorgang, langsames Blinken für die Suche nach einem passenden Verbindungspartner. Der ist aber schnell gefunden und innerhalb weniger Sekunden können wir die Multi Monitor 220 mit Musik vom Smartphone versorgen.

Bei der Aufstellung sollte man aufgrund des Bassreflexports etwas Freiraum einräumen.

Bei der Aufstellung sollte man aufgrund des Bassreflexports etwas Freiraum einräumen.

Betont lässig

Deshalb starten wir den Hörtest auch ohne weitere Umwege und legen mit Mark Knopflers Album „Tracker“ los. Die Magnat-Lautsprecher beweisen ihren Sinn für eine angenehme Atmosphäre und bringen die Lässigkeit der Musik von Beginn an schön zur Geltung. Unaufgeregt, entspannt und einfach schön anzuhören. Zwischenzeitlich zeigen die Multi Monitor 220 aber auch, dass ihnen der Groove im Blut liegt. Bei den Titeln „Broken Bones“ und „Beryl“ kommt der voluminöse Tiefton sehr gut zur Geltung, ohne übertrieben dominant aufzufallen oder sich gar in den Vordergrund zu drängen. Das Klangbild bleibt ausgewogen und das Magnat-Duo demonstriert eine durchweg sichere Balance, selbst wenn man mal ein wenig am Lautstärkeregler dreht und sich um ein paar Dezibel steigert. Eine logische Folge, wenn man von Knopflers Solo-Alben hin zu der Musik wechselt, die er als Frontmann der Band Dire Straits geprägt hat. „Money For Nothing“ beispielsweise ist immer ein Kandidat für die Phasen eines Hörtests, in denen etwas Ärger mit den Nachbarn droht. Dieses Mal aber nicht und so freuen wir uns völlig ungestört über die mitreißende Performance der Kompaktlautsprecher. Dynamisch, kraftvoll und agil, so lässt sich die Darbietung wohl am besten in aller Kürze zusammenfassen. Besonders gut gefällt uns das gitarrenlastige Intro mit dem bekannten Riff, das sehr energisch rüberkommt, ohne auch nur ansatzweise in aggressive Unsauberkeiten zu verfallen. Stattdessen gelingt dem Magnat-Duo eine äußerst präzise und perfekte gestaffelte Wiedergabe.

Die magnetisch befestigte Frontabdeckung steht leicht von der Schallwand ab.

Die magnetisch befestigte Frontabdeckung steht leicht von der Schallwand ab.

Beschwingt geht es anschließend mit deutschsprachiger Musik weiter. Als Kontrast zum bisweilen rauen Rock wählen wir die Singer/Songwriterin Antje Schomaker aus, die mit „Bis mich jemand findet“ eine sehr stimmungsvolle und tanzbare Nummer zum Test beisteuert. Ihre im Vergleich zu Knopfler deutlich sanftere Stimme schwebt förmlich über der instrumentalen Begleitung, verliert sich aber trotz des verträumten Timbres nicht im Gesamtbild. Im Gegenteil, die Multi Monitor 220 verknüpfen sämtliche Bestandteile der Musik zu einem großen Ganzen, das die verschiedenen Ebenen zwar erkennen lässt, aber niemals scharfe Grenzen zieht. So verbinden sich Instrumente und Gesangsstimmen zu einer raumgreifenden Melodie, die einen gleichermaßen antreibt und mitzieht. So kommt schon mit den ersten Takten gute Stimmung auf.

Für sicheren Halt sorgen die resonanzdämpfenden Gummifüße.

Für sicheren Halt sorgen die resonanzdämpfenden Gummifüße.

Das Magnet-Set beherrscht aber längst nicht nur die melodiösen Spektren, sondern tritt bei Bedarf auch sehr resolut auf. Wir bleiben zunächst im Pop-Bereich (zumindest im weitesten Sinne) und lassen einmal mehr Bilderbuch mit „Maschin“ antreten. Hier werden ganz andere Töne angeschlagen als kurz zuvor bei Antje Schomaker und auch die Multi Monitor 220 spielen gleich mal eine Spur extrovertierter und ausgelassener auf. Das ist nicht zu ihrem Nachteil, ihre Präzision und den Überblick behalten sie weiterhin absolut problemlos bei. Daran ändert auch der exzessiv genutzte Einsatz diverser Soundeffekte nicht das Geringste, sondern demonstriert vielmehr das große Potenzial der Magnat-Lautsprecher.
Daher wird es Zeit, es mal ordentlich krachen zu lassen – da dürfen die Australier von Parkway Drive natürlich nicht fehlen. Mit „Wild Eyes“ versuchen wir, die Multi Monitor 220 endlich an ihre Grenzen zu bringen – doch so einfach ist das allerdings erfreulicherweise nicht. Selbst die hohen Oktaven und ein großzügig eingestellter Lautstärkeregler stellen die Kompaktlautsprecher nicht vor Probleme. Zwar ist das konzentrierte Zuhören angesichts der Kombination aus aggressiver Musik und loyalen Schallwandlern nicht mehr so entspannt wie noch zu Beginn unserer Klangprobe, allerdings liegt das definitiv nicht an unseren Testkandidaten. Die behalten schließlich weiterhin ihre Stärken unbeeindruckt bei und liefern genau das, was die ihnen zugespielte Musik von ihnen erwartet. Besonders imposant ist angesichts dieser nicht gerade geringen Anforderungen das stabile Tieftonfundament, das mit einem satten Bass und knackigen Drums für genug Ordnung sorgt, um die wilden Gitarrenmelodien im Gesamtgefüge im Zaum zu halten. Sehr gute Charakteristika also, wenn man auf der Suche nach einem platzsparenden Setup ist, das sowohl die natürliche Wiedergabe beherrscht als auch Genre-übergreifend seine Stärken auszuspielen versteht. Es hat halt seinen Grund, warum diese Lautsprecher „Multi Monitor“ genannt werden …

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen - es ist unten auf der Schallwand platziert.

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen – es ist unten auf der Schallwand platziert.

Fazit

Multifunktional und in allen Disziplinen gleichermaßen stark präsentiert sich Magnats Multi Monitor 220 als vielseitiges und hochwertiges Aktiv-Stereosystem. Trotz der vielfältigen Möglichkeiten liegt der Fokus eindeutig auf Qualität und nicht auf bloßer Quantität, so dass die Kompaktlautsprecher zudem ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen. Genau die richtige Kombination für alle Freunde klassischer HiFi-Lösungen, die den Plattenspieler schätzen und sich den modernen Formen des Musikhörens nicht verschließen möchten.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

96 %

97 %

171105.Magnat-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Magnat Multi Monitor 220
Produktkategorie:Aktives Stereolautsprecher-Set
Preis:399,00 Euro (UVP)
Vertrieb:Magnat, Pulheim
Tel: 02234/8070
www.magnat-lzr.com
Ausführung:Schwarz, Strukturfolie
Prinzip:2-Wege-Bassreflex, vollaktiv
Verstärker:- Class-D-Verstärker
- 2 x 40 Watt RMS-Leistung
Hochtöner:25 mm, Magnat-fmax-Tweeter
Tiefmitteltöner:125 mm, FE-Dynamics-Chassis mit Keramik-Aluminium-Membran
Frequenzbereich:35 - 40.000 Hz (Herstellerangabe)
Gewicht:Aktivlautsprecher: 5,0 kg
Passiver Lautsprecher: 4,4 kg
Abmessungen (HBT):298 x 178 x 235 mm
Anschlüsse:- analoger Stereo-Eingang (Cinch R/L)
- 3,5-mm-Stereo-Analoganschluss
- optischer Digitaleingang
- koaxialer Digitaleingang
- Subwoofer-Ausgang
Lieferumfang:- Aktivlautsprecher
- Passiver Lautsprecher
- Netzkabel für den Aktivlautsprecher
- Fernbedienung einschließlich Batterie (2 x AAA)
- Lautsprecherkabel (3 m)
- Bedienungsanleitung (einschl. Garantieurkunde)
Besonderheiten:- Anschlüsse für den direkten Anschluss digitaler Audiogeräte (z. B. TV)
- Abtastraten aller digitalen Eingänge bis zu 24Bit/192kHz
- Analoger Stereo-Eingang mit zuschaltbarem Phono-Vorverstärker
- LED-Statusanzeige auf der Lautsprecherfront
- Steuerung über beiliegende Fernbedienung
- Amplituden- und phasenoptimierte Frequenzweiche
- hochwertiges Anschlussterminal mit vergoldeten Schraubklemmen
- Airflex-Port
- abnehmbare, magnetische Frontabdeckung
- resonanzarmer Gehäuseaufbau
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Bassocontinuo Revolution Line: Aeon – High-Tech-Rack im Racing-Look

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Revolution Line – die neue Flaggschiff-Serie des Rack-Spezialisten Bassocontinuo trägt ihren Namen zurecht: Diese Racks hat mit herkömmlichen Audiomöbeln nur noch bedingt zu tun, Machart und Materialien sind ebenso außergewöhnlich wie die spektakuläre Optik. Wir haben uns mit dem Revolution Line: Aeon das reinrassige Audio-Rack aus dieser modularen Serie vorgenommen – und sind auf einige Überraschungen gestoßen.

Das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon-Rack im Racing-Look.

Endoskelett? Techo-Gel? Karbonfaser in Monocoque-Fertigung? Das klingt, als kämen die Racks der Revolution Line direkt aus der Raketen- oder Rennwagenforschung – und das ist gar nicht mal so abwegig: Während die meisten HiFi-Regale der Designabteilung entstammen, hat die Revolution Line das Messlabor absolviert und profitiert von Fertigungsverfahren der Astronautik und der Formel 1. Der massierte Einsatz von Messtechnik und Material-Know-How dient einem Zweck: Das derart optimierte Rack soll den höchsten Ansprüchen der Audio-Enthusiasten genügen. Soll heißen: Das Regal muss die beherbergten Gerätschaften vor den klangschädlichen Schwingungen der Umgebung bewahren und die von den Komponenten selbst verursachten Vibrationen neutralisieren. Ganz nebenbei soll das Rack seine Exzellenz durch eine hochwertige Erscheinung in Szene setzen – und das gelingt dem Bassocontinuo Revolution Line: Aeon auf Anhieb.

Schlanke Streben, massive Standbeine und fast schwebende Böden – das Aeon vereint Leichtigkeit und Stärke.

Racing-Look

Ganz klar: Dieses Rack wendet sich an Liebhaber des Racing-Designs. Die markante Abfolge von schwarzen und weißen Feldern, die seit 1906 die Zielflagge des Rennsports ziert, wird durch die horizontalen Streben des Regals aufgegriffen. Diese tragenden Elemente sind aus Karbonfaser-Gewebe gefertigt, die silber/schwarze-versetzte Faserführung wirkt dabei wie eine veredelte Variante des Racing-Looks. In der stringentesten Ausführung des Racks wird dieses Design durch die auf den Streben liegenden Regalböden fortgeführt: Das Finish der Podeste ist dann ebenfalls in Kohlenstofffaser-Gewebeoptik gehalten. Neben dieser „Racing-Black“-Ausführung sind die Böden aber auch mit anderen Oberflächen zu haben: Im sattschwarzen „Ade-Black“ oder im marmorierten „Vulcan-Black“, darüber hinaus gibt es noch zwei Karbon/Leder-Kombinationen, die namentlich zwei Mythen-Strecken des Motorsports huldigen: Bei „Le Mans“ wird die Karbonfaser-Fläche von schwarzem Leder mit roter Ziernaht eingefasst, bei „MilleMiglia“ ist die Lederrahmung in Rot gehalten und mit einer schwarzen Ziernaht versehen.

Das Aeon-Rack mit optionalem Kopfhörer-Halter. Die Rackböden sind hier in Variante „Le Mans“ ausgeführt: Die Karbonfaser-Fläche wird von schwarzem Leder gerahmt und mit roter Ziernaht veredelt.

Die Böden und die sie tragenden Streben sind vertikal über ein vierbeiniges Gestänge aus Vollmetall-Zylindern miteinander verbunden. Sie verleihen dem Bassocontinuo Revolution Line: Aeon mit ihrer schieren Masse die nötige Standhaftigkeit. Die Stahlelemente gibt es in Edelstahl und Kupfer sowie unterschiedlichen Längen, so kann man verschiedene Bodenhöhen von 95 bis 345 Millimetern realisieren. Natürlich lässt sich auch die Anzahl der Böden verändern, schließlich ist der modulare Aufbau einer der Grundgedanken des Aeon-Racks. Dies gilt auch für das Schwestermodell aus der Revolution Line, das für Audio- und Video-Komponenten ausgelegte „Argo“. Das zweite Schwester-Rack „Eos“, das als ausgewiesener Aufbewahrungsort für Endstufen und Monoblöcke gedacht und dementsprechend einbödig ist, erweist sich natürlich als nichtmodular. Die andere Leitlinie der Revolution Line ist die Vermeidung und Vernichtung von Schwingungen – und hier beginnt nun das High-Tech.

Die Standbeinen bestehen aus mehreren Stahlzylindern, die zusammengeschraubt werden. Durch ihre variierende Anzahl und verschiedene Längen lassen sich unterschiedliche Bodenhöhen realisieren.

Formel 1-Know-How

Beim Bassocontinuo Revolution Line: Aeon kommt vorwiegend Karbon zum Zuge. Dieses Material vereint mehrere Vorzüge: In Form von Kohlestofffasern ist es extrem leicht und besitzt eine ungemeines Festigkeit und Steifigkeit. Das sind ideale Eigenschaften für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt, im Rennsport – und im Rackbau, denn die innere Dämpfung macht das Material resistent gegen Schwingungen. Bassocontinuo setzt auf ein strapazierfähiges Kohlenstofffaser-Gewebe, das zudem mit andere Komponenten veredelt ist. Bei den Streben handelt es sich um eine Karbon- und Glasfaser-Sandwich, das mit Strukturharzen verstärkt ist. Die Ausrichtung des Fasergeflechts hat deutlichen Einfluss auf die Stabilität und die Vibrationsimmunität. Bassocontinuo hat hier etliche Testreihen im Messlabor durchgeführt, um schließlich mit einer bidirektionalen Faseranordnung die optimale Textur zu erreichen. Dass das Ergebnis auch zu einer coolen Optik mit Wow-Effekt führt, haben die Rackbauer natürlich gerne in Kauf genommen.

Die Böden, aber auch die Strebenkonstruktion sind im Messlabor auf ihre Vibrationsresistenz im Bereich zwischen zwanzig Hertz und elf Kilohertz getestet worden.

Im Entwicklungsprozess deckten die Messergebnisse die Schwingungs-Schwachpunkte auf.

Neben diesem Materialmix, der die Verstrebung 636 Gramm leicht sein lässt, beeindrucken die Formgebung und die Verarbeitung: Jede Verstrebung besteht aus einer kreuzförmigen Geometrie, sie ist innen hohl – und vor allem: sie besteht aus einem einzigen Stück. Dieses aufwändige Fertigungsverfahren ist ebenfalls der Formel 1 entlehnt. Die sogenannte Monocoque-Bauweise führt zu einem einteiligen Körper, der – wie schon die Karbonfaser selbst – große Steifigkeit bei geringer Masse ermöglicht. Beim Bassocontinuo Revolution Line: Aeon fungieren die HiTech-Hohlkreuze als zentrale mechanische Stützstruktur des gesamten Racks, deshalb werden sie als Endoskelett bezeichnet. Es ist diese ausgefeilte und ausgefallene Konstruktion, die dem Rack seine exklusive Erscheinung verleiht.

Das Endoskelett des Racks: Der kreuzförmige Korpus ist aus einem Stück gefertigt.

Natürlich tragen dazu auch die hier aufliegenden Böden bei: Die 66 mal 56 mal 3 Zentimeter messenden Boards sind ebenso hohl und leicht wie die Streben, allerdings ist der Materialmix ein anderer: Die Böden bestehen aus einer ein Millimeter starken Karbonfaser-Schale mit Polyurethanschaum und überlappenden Epoxidharz. Diese leichtgewichtige Sandwich-Bauweise erlaubt eine Belastbarkeit von 80 Kilogramm pro Ebene, nur die oberste Etage erträgt mit maximal 60 Kilogramm weniger Gewicht.

Die Rackböden sind drei Zentimeter stark, aber ultraleicht. Sie haben ausschließlich über vier Berührungspunkte Kontakt zum Endoskelett.

Techno-Gel als Shock-Absorber

Die einzelnen Böden und das sie tragende Endoskelett sind effizient voneinander entkoppelt: Die einzigen Kontaktflächen bilden vier gummiartige, extrem weiche Scheiben. Sie bestehen aus „Technogel“, einem Wunder-Werkstoff, an dessen Entwicklung unter anderem Bayer MaterialScience beteiligt war. Bassocontinuo nutzt die stark absorbierende Wirkung des Kunststoffs: Das spezielle Polyurethan nimmt Vibrationen auf wie ein Fluid, die Rackböden sind also quasi schwimmend gelagert.

Die Auflagepunkte bestehen aus Techno-Gel, der weiche Werkstoff kann Schwingungen hervorragend absorbieren.

Puffer-Pucks als Schwingungs-Schlucker

Eine ähnlich schwingungsdämpfende Wirkung erzielt am unteren Ende des Racks die Fußkonstruktion: Die massive metallene Einfassung beherbergt einen 15 Millimeter hohen Elastomer-Zylinder, der elastische Kunststoff sorgt für eine effektive Absorbtion von Geräte- und Bodenvibrationen. Darüber hinaus bürgt der Puffer-Puck mit knapp sechs Zentimetern Durchmesser zugleich für eine hohe Standfestigkeit des Racks. Da die Füße eingeschraubt werden, sind sie höhenverstellbar, dadurch kann das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon auch auf unebenen Flächen wasserwaagengerade aufgestellt werden.

Die Füße des Racks sind höhenverstellbar. Durch die eingelassene 15-Millimeter-Elastomer-Scheibe werden Vibrationen des Bodens neutralisiert.

Leichter Auf- und Ausbau

Damit sind wir schon beim Aufbau des Regals: So ausgefuchst die Konstruktion des Racks ist, so leicht ist die Montage. Durch das modulare Prinzip mit verschieden langen Metall-Zylindern kann man schnell die optimale Ebenenhöhen konfigurieren, die Zylinder besitzen sauberst geschnittene Gewinde, so dass sie sich mit perfekter Gängigkeit zusammenschrauben lassen. Für das Rack benötigt man also als einziges Werkzeug die eigenen Hände. Auch die Endoskelette werden einfach auf die Gewinde der Zylinder aufgesetzt, hierfür besitzen ihre Enden passgenaue Durchbrüche. Den oberen Abschluss der Zylindersäulen bilden vier massive Edelmetall-Rondelle. Nun werden noch die Böden aufgelegt, sie besitzen an einer Seite eine kleine gerundete Einbuchtung – das ist die Rückseite, weil diese Einbuchtung als leichte Kabelführung dient.

Der Kabelmanager sorgt für sauber und getrennt geführte Strom- und Signalkabel. Die Rackböden sind hier in Variante „Le Mans“ ausgeführt: Die Karbonfaser-Fläche wird von schwarzem Leder gerahmt und mit roter Ziernaht veredelt.

Accessoires

Wer hier noch größere Ordnung schaffen möchte, kann jeden Rackboden mit einem „Kabelmanager“ versehen, er besitzt mehrere „Finger“, durch sie lassen sich Kreuzungen von Strom- und Signalkabeln vermeiden. Weitere Accessoires zum Ausbau des Racks sind ein Kopfhörer-Halter und eine Fernbedienungs-Ablage – auch durch diese nützlichen Zusatzmodule hebt sich das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon von anderen Audiomöbeln ab.

Das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon ist hier als Variante mit Kupfer-Beinen realisiert.

Fazit

Außergewöhnlichen Aufbau, spektakuläre Anmutung: Das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon ist ein aufsehenerregendes High-Tech-Rack. Seine edle Racing-Optik entsteht durch das charakteristische Karbonfaser-Geflecht der Böden und Streben. Dieses Spezial-Material und seine aufwändige Verarbeitung bilden zugleich die Grundlage für die Vibrationsresistenz des Racks. Die Endoskelett-Konstruktion mit aufliegenden Böden und die absorptionsfähigen Techno-Gel- sowie Elastomer-Puffer komplettieren die Immunität gegen klangschädliche Schwingungen. Das Optimum dieser Maßnahmen hat Bassocontinuo mithilfe des Messlabors ermittelt. Diesem komplexen HiTech steht ein denkbar einfaches Handling gegenüber: Durch den modularen Aufbau kann man das Bassocontinuo Revolution Line: Aeon nach den eigenen Wünschen und den Anforderungen der Anlage zusammenstellen. Die Audio-Komponenten sind also bestens untergebracht: Bei diesem Rack stimmen Design und Know-How.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Preis-/Leistung: angemessen

98 %

97 %

171108.Bassocontinuo-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Bassocontinuo
Revolution Line: Aeon
Produktkategorie:Rack, modulares System
Preis:Beispiel: Bassocontinuo Revolution Line: Aeon mit Basis-Boden inkl. Füße, 2 Einzelböden, 2 Sets Stangen für Bodenhöhen 295/245 mm sowie obere Abschluss-Rondelle: 4.840,00 Euro
Ausführungen (Böden):- Anti-Scratch: „Ade-Black“
- Karbonfaser: „Racing-Black“ oder „Vulcan-Black“
- Karbon/Leder: „Le Mans“ (schwarzes Leder, rote Ziernaht) oder „MilleMiglia“ (rotes Leder, schwarze Ziernaht)
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: +49 40 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (BTH):- Einzelboden: 660 x 560 x 30 mm
- Nutzabmessung pro Boden : 600 x 515 mm
- Nutzabmessungen des obersten Bodens: 600 x 550 mm
- Höhe zwischen den Böden: von 95 bis 350 mm
Maximale Traglast:- 60 kg (oberster Boden)
- 80 kg (restliche Böden)
Empfohlen für:- Zuspieler
- Verstärker
Accessoires:- Kabel-Manager
- Kopfhörer-Halter
- Fernbedienung-Ablage
- Stangen-Set zur Höhenveränderung (5 oder 10 cm, Edelstahl oder Kupfer)
Besonderes:- erstklassige Verarbeitung
- edle Optik
- flexible Konfiguration durch modularen Aufbau
- messtechnisch optimierte Materialien und Konstruktion
Benotung:
Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen

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