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Endstufe Accustic Arts Amp V – Enorme Kraft für edelste Klangkultur

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Mit dem Amp V präsentiert Accustic Arts eine ultimative Edel-Endstufe: Sie beeindruckt mit kultiviertem Referenz-Klang, einer brachialer Leistung von bis zu 3.000 Watt – und einer imposanten Erscheinung. Der mächtige 80-Kilo-Bolide hat zudem noch feine Features in petto. Wir zeigen Euch in diesem Video, was der Amp V alles kann.

Immenser Aufwand, höchster Anspruch

Accustic Arts – dieser Firmenname ist eigentlich ein Kürzel. Es steht für „ACCUrate acouSTIC ARTS“, und diese „richtige Klangkunst“ ist das Motto der Schwaben: Die High End-Manufaktur baut seit über zwanzig Jahren edelste Konverter und Laufwerke, Vollverstärker sowie Vor- und Endstufen. Die Fertigung erfolgt in Handarbeit – mit einem immensen Aufwand und höchstem Qualitätsanspruch. Dafür steht auch der Amp V: Er ist die neue Referenz-Endstufe von Accustic Arts.

Die vollendet gefräste Modellbezeichnung auf der Oberseite trägt zu dem exzellenten optischen Eindruck bei und unterstreicht die hervorragende Fertigungsqualität. Die mit einem Lochgitter unterlegten Durchbrüche dienen aber auch der Ventilation des Gehäuses, so wird die warme Luft abgeführt.

Die vollendet gefräste Modellbezeichnung auf der Oberseite trägt zu dem exzellenten optischen Eindruck bei und unterstreicht die hervorragende Fertigungsqualität. Die mit einem Lochgitter unterlegten Durchbrüche dienen aber auch der Ventilation des Gehäuses, so wird die warme Luft abgeführt.

Aus dem Vollen gefräste Eleganz

Der Amp V ist sofort als Komponente aus dem Haus Accustic Arts erkennbar: Auch diese Endstufe präsentiert sich in der typischen Kombination aus spiegelblankem Chrom und fein gebürstetem Aluminium. Diese massive Edel-Optik haben wir ja schon beim Accustic Arts Preamp III bewundert. Die Schwaben sind also für überaus robusten Gehäuse bekannt, beim Amp V kommt es jetzt aber ganz dicke: Die Front ist satt zwei Zentimeter stark, auch die anderen Platten sind extrem dickwandig – und die Kühlrippen der Seiten sind aus dem vollen Material der Wangen gefräst. A propos Fräsung: Der Amp V ist durch kunstvolle Gravuren veredelt. Die Deckplatte bietet eine großzügige Ausfräsung des Modellnamens. Sie dient zugleich der Abführung der Verstärkerwärme. Die Seiten hingegen sind durch das Firmenemblem verziert. Dieses Logo finden wir auch auf der glänzenden Chromblende der Front. mSie beherbergt das wichtigste Bedienelement des Amp V: Den ebenfalls verchromten Power-Schalter.

Auch die zahlreichen und großflächigen Rippen, welche die Wangen des Amp V zieren, dienen der Wärmeableitung. Den wie eine Banderole wirkenden massiven Mittelsteg veredelt eine Gravur des Firmenlogos.

Auch die zahlreichen und großflächigen Rippen, welche die Wangen des Amp V zieren, dienen der Wärmeableitung. Den wie eine Banderole wirkenden massiven Mittelsteg veredelt eine Gravur des Firmenlogos.

Dual-Mono-Design mit Transistoren-Phalanx

Mit ihm starten wir ein kolossales Kraftwerk: Der Amp V liefert im Betrieb eine Maximalleistung von brachialen 3.000 Watt. Diese Power erzeugt ein Aufbau im Dual-Mono-Design. Für jeden Kanal kommt also ein komplett eigener Hochleistungsverstärker zum Einsatz – mit jeweils eigener, überaus opulenter Stromversorgung. Für die gewaltige Verstärkung sorgen insgesamt 40 selektierte MOS-FET-Transistoren. Diese Phalanx an Verstärker-Elementen garantiert eine hohe Stromlieferfähigkeit – und sie verhindert, dass die Transistoren jemals an ihre Leistungsgrenze gelangen. Hinzu kommt eine Schaltungsspezialität, die Accustic Arts gerne für seine Endstufen einsetzt: Der Amp V funktioniert nach dem sogenannten Stromspiegel-Prinzip. Aus einem vorhandenen Referenz-Stromsignal wird ein weiteres Stromsignal abgeleitet, also quasi gespiegelt. In Summe sorgt das für eine extrem kraftvolle, ruhige und verzerrungsfreie Verstärkung. Der Amp V treibt somit mühelos auch fordernde und niederohmige Schallwandler an.

Konsequenter Dual Mono-Aufbau: In der Stereo-Endstufe stecken zwei komplett voneinander unabhängige Mono-Blöcke. Das zeigt sich auch an den beiden separaten Netzanschlüssen.

Konsequenter Dual Mono-Aufbau: In der Stereo-Endstufe stecken zwei komplett voneinander unabhängige Mono-Blöcke. Das zeigt sich auch an den beiden separaten Netzanschlüssen.

Damping Control für optimale Lautsprecher-Beherrschung

Eine weitere Accustic Arts-Spezialität entdecken wir auf der Rückseite: eine zuschaltbare Dämpfungsfaktor-Linearisierung. Normalerweise ist bei Verstärkern ein sehr hoher Dämpfungsfaktor erwünscht. So hat der Verstärker für ein günstiges Klirrverhalten und eine gute Kontrolle über die Chassis der Lautsprecher. Durch die „Damping Control“ wird der Dämpfungsfaktor nun etwas verkleinert. Dafür bleibt er über den gesamten hörbaren Frequenzbereich hin im optimalen Bereich. Dies sorgt laut Accustic Arts für das bestmögliche Ein- und Ausschwing-Verhalten der Lautsprecher-Chassis.

Der Amp V punktet sowohl mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart trifft man mit dem „Input Selection“-Schalter. Mit dem „Mute“-Schalter erreicht man die Stummschaltung, um etwa schnell und unkompliziert Kabel zu wechseln. Mit dem „Damping Control“-Schalter aktiviert man auf Wunsch die Dämpfungsfaktor-Linearisierung.

Der Amp V punktet sowohl mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart trifft man mit dem „Input Selection“-Schalter. Mit dem „Mute“-Schalter erreicht man die Stummschaltung, um etwa schnell und unkompliziert Kabel zu wechseln. Mit dem „Damping Control“-Schalter aktiviert man auf Wunsch die Dämpfungsfaktor-Linearisierung.

Symmetrischer und unsymmetrischer Eingang

Bei den Anschlüssen bietet der Amp V ebenfalls eine amtliche Ausführung und beste Qualität. Eingangsseitig punktet der Verstärker mit der Wahlmöglichkeit zwischen einem symmetrischen und einem unsymmetrischen Input. Beide Eingänge ermöglichen neben der normalen AC-Kopplung auch die seltenere DC-Kopplung. Man kann also auch einen Vorverstärker anschließen, der sein Signal ohne vorgeschalteten Koppel-Kondensator an die Endstufe liefert. Dies beherrscht beispielsweise der Accustic Arts Preamp III.

Die Rippen sind aus dem vollen Material der Wangen gefräst. Mit ihrer filigranen Struktur gleichen sie die Massivität aus, die der Amp V mit seinem dickwandigen Gehäuse bietet.

Die Rippen sind aus dem vollen Material der Wangen gefräst. Mit ihrer filigranen Struktur gleichen sie die Massivität aus, die der Amp V mit seinem dickwandigen Gehäuse bietet.

Ausgänge mit Bi-Wiring-Option

Ausgangsseitig glänzt der Amp V mit gleich vier Klemmenpaaren. Damit ermöglicht diese Endstufe Bi-Wiring. Hier kommen Premium-Modelle aus der nextgen-Reihe von WBT zum Einsatz. Sie erzeugen bei Kabelschuhen einen optimalen Anpressdruck. Zudem sind sie mit einem Minimum an Metall realisiert, um ein Maximum an Klangneutralität zu bieten. Zu guter Letzt sorgt ein „Mute“-Schalter dafür, dass man den Amp V stummschalten kann. So ermöglicht er ein schnelles und unkompliziertes wechseln der Kabel.

Zum Lautsprecher-Anschluss bietet der Amp V vier Klemmenpaare. Damit ermöglicht er Bi-Wiring. Die Polklemmen sind die Premium-Modelle aus der nextgen-Reihe von WBT: Sie ermöglichen mit einem Drehmoment-Indikator den optimalen Anpressdruck und besitzen ein Minimum an Metall, um ein Maximum an Klangneutralität zu gewährleisten. Wer ein Lautsprecherkabel mit Extra-Abschirmung verwendet, wird sich über den Erdungskontakt des Amp V freuen.

Zum Lautsprecher-Anschluss bietet der Amp V vier Klemmenpaare. Damit ermöglicht er Bi-Wiring. Die Polklemmen sind die Premium-Modelle aus der nextgen-Reihe von WBT: Sie ermöglichen mit einem Drehmoment-Indikator den optimalen Anpressdruck und besitzen ein Minimum an Metall, um ein Maximum an Klangneutralität zu gewährleisten. Wer ein Lautsprecherkabel mit Extra-Abschirmung verwendet, wird sich über den Erdungskontakt des Amp V freuen.

Klang und Features im Test

Mit welch beeindruckender Kraft, Ruhe und Klarheit der Accustic Arts Amp V verstärkt, wie er klingt und was die Damping Control bewirkt, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Praxis-Test.

In diesem Video sind folgende Komponenten zu sehen, die wir bereits getestet haben oder noch im Test vorstellen werden:
– Zuspieler: Accustic Arts Player I
– Vorverstärker: Accustic Arts Preamp III
– Endstufe: Accustic Arts Amp V
– Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK II

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Amp V
Produktkategorie:Endstufe (Stereo)
Preis:39.800,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Prinzip:Transistor-Verstärker, Dual-Mono-Schaltung, Stromspiegel-Prinzip
Abmessungen (HBT):328 x 530 x 545 mm
Gewicht:- Endstufe: ca. 80 kg
- Flightcase: ca. 22 kg
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):2 x Lautsprecher
Leistung:Sinus-Ausgangsleistung (THD+N = 0,1%):
> 2 x 1.500 Watt bei 2 Ω (Herstellerangabe)
> 2 x 1.400 Watt bei 4 Ω (Herstellerangabe)
> 2 x 900 Watt bei 8 Ω (Herstellerangabe)
Spannungsverstärkung:30,0 dB (Herstellerangabe)
Störspannungsabstand: -96 dBA (bezogen auf 6,325 V) (Herstellerangabe)
Klirrfaktor (THD+N): 0,002 % an 4 Ω Last bei 1 kHz und 10 Watt (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme im Leerlauf: ca. 230 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Amp V
- 2 Netzkabel (2 m)
- Bedienungsanleitung
- 2 Ersatzsicherungen
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
- Flightcase (für den Transport)
Pros und Contras:+ exzellente Verarbeitung
+ edles Design
+ superbe Klangqualität
+ herausragende Kraft und Kontrolle: treibt auch fordernde Lautsprecher mühelos an
+ ungemeine Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe
+ Dämpfungsfaktor-Linearisierung (deaktivierbar)
+ Schutzschaltung gegen Clipping, Hochfrequenzschwingungen und zu hohen DC-Offset
+ Einschaltstrombegrenzung mit DC-Netzfilter
+ symmetrischer Eingang (XLR) sowie unsymmetrischer Eingang (Cinch), umschaltbar
+ Mute-Schalter ermöglichen geräuschlosen Kabelwechsel
+ 4 Anschlussklemmen ermöglichen Bi-Wiring oder Bi-Amping
+ Erdungsklemmen für abgeschirmte Lautsprecherkabel

- hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Canton GLE 90 – Spaßmachender Preistipp für Rock- und Popfans

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Als Serien-Flaggschiff bietet die GLE 90 alles auf, was die legendäre GLE-Reihe aus dem Hause Canton auszeichnet. Eine massive Ausstattung, ein modernes Design, eine hochwertige Verarbeitung. Dazu kommen ein Preis, den man eigentlich eine Preisklasse niedriger und ein Klang, den man eine Etage höher erwarten würde …

Die GLE 90 ragt rund 1,17 Meter in die Höhe. Dank perfekter Proportionen ist sie aber dennoch wohnraumtauglich.

Kaum eine andere Lautsprecher-Familie assoziiert man wohl stärker mit einer Marke als Cantons GLE-Serie. GLE ist Canton und gehört seit Jahrzehnten zum Portfolio der Hessen. Eingängiges Design, Freiheit von unnötigen Designelementen, silbrig schimmernde Chassis, eine vorgesetzte Frontblende und ordentlich Leistung. Eine GLE erkennt man sofort! Auch wenn die Serie Anfang der 2000er-Jahre mal die Bezeichnung LE trug, war der Auftrag stets klar definiert: Was den Namen GLE trägt, war und ist eine klanglich hochwertige, zugleich aber auch erschwingliche Lösung für anspruchsvolle HiFi- und Heimkino-Freunde. Das Preis-Leistungsverhältnis ist kaum zu toppen. In der aktuellen GLE 90 arbeiten beispielsweise vier Chassis in Drei-Wege-Bauweise zusammen. Was woanders schnell mal die 800-Euro-Grenze knackt, kostet hier gerade einmal 549 Euro pro Stück.

Trotz massiver Ausstattung und ihrer wirklich guten Verarbeitung ist das GLE-Flaggschiff preislich hochattraktiv.

Richtig viel drin

Aber wie ist das möglich? Das Stichwort lautet an dieser Stelle „Technologietransfer“. Traditionsgemäß profitiert die GLE vom Know-How und den Technologievorlagen der höherpreisigen Linien. Diese werden in der Regel zwar nicht eins zu eins übertragen, sickern nach und nach aber auch in die Einstiegsserien. Einstiegsserie? Ja, was bei anderen Marken in der Mittel- oder Oberklasse angeboten wird, ist bei Canton tatsächlich der Einstieg ins klassische Lautsprecher-Programm. Einstieg ist dabei aber nicht im vollkommenen Sinne gemeint, sondern bezieht sich eher auf den Preis. Ausstattungstechnisch würde man die GLE 90 dagegen ein oder zwei Klassen höher einordnen. Das liegt zum einen an der Gehäuse-Qualität: Der 1,06 Meter hohe Drei-Wege-Schallwandler besteht aus einem massiven, mehrfach verstrebten MDF-Gehäuse. Während sämtliche Seiten, Deckelplatten, Böden und Rückseiten von einem einfarbigen und robusten Furnier überzogen sind, kommt die aufgesetzte Schallwand in weißer oder schwarzer Lackierung daher. Das sieht richtig gut und wertig aus.

Schön zu sehen: Die matt-schimmernde Schallwand sitzt vor dem folierten Gehäuse.

Beeindruckende Ausstattung

Verfügbar ist die GLE 90 in drei Farbvarianten: Weiß, Schwarz oder Makassar. Egal für welche Version man sich entscheidet, die oben und unten gerundete Gewebeabdeckung ist immer in Schwarz gehalten. Selbstverständlich haftet sie magnetisch auf der Front und verdeckt die gesamte Technik. Entnimmt man die Abdeckung, wird der Blick auf die imposante Chassis-Armada frei. Die besteht aus ingesamt vier Treibern. Unten wären das beispielsweise zwei jeweils 192 Millimeter durchmessende Woofer. Das verspricht schonmal ordentlich Druck und Volumen im Tieftonkeller. Wie von Canton-Standlautsprechern gewohnt, sitzt der Mitteltöner nicht direkt über diesem Bass-Duo, sondern im oberen Gehäuseabteil. Mit 174 Millimetern Durchmesser ist er nicht weniger beeindruckend. In der Größe unterscheiden sich beide Schwingsysteme leicht voneinander, in Sachen Membranmaterial sind sie dagegen identisch. In beiden Fällen setzt Canton auf seine bewährte Titanium-Oberfläche, die von der dreifach gefalteten Wave-Sicke geführt wird. Ein Material, das kürzlich noch den höheren Serien vorbehalten war.

Wie von Standlautsprechern der Marke Canton gewohnt, sitzt der große Mitteltöner oberhalb des Tweeters.

Die feinen Details

Der direkt zwischen den genannten Treibern sitzende Hochtöner profitiert ebenfalls vom Technologietransfer. So erfreut sich die GLE 90 einer 25 Millimeter messenden Kalotte mit Alu-Mangan-Membran. Sie sitzt im Canton-typischen Waveguide und wird von einem feinmaschigen Metallgitter vor neugierigen Kinderfingern geschützt. Damit die Technik auch dem visuellen Anspruch entspricht, sind alle genannten Chassis bündig sauber in die glatte, mattglänzende Schallwand eingelassen. Auch das sieht richtig gut aus. Einige Zentimeter unterhalb der sichtbaren Technik sitzt das bekannte Canton-Logo. Hat man sich für die weiße Ausführung des Lautsprechers entschieden, sitzt der silbrig-schimmernde Schriftzug auf weißem Hintergrund. Auf der schwarzen Schallwand prangt er hingegen auf schwarzem Grund. Ein kleines aber sehr feines Detail, das die GLE 90 noch eine Spur wertiger wirken lässt. Die Gehäuserückseite ist dagegen erwartungsgemäß unspektakulär: Ganz unten sitzt das obligatorische Single-Wire-Anschlussfeld. Zwei massive Schraubklemmen nehmen Kabelschuhe, Bananas oder auch unkonfektionierte Kabel größeren Querschnitts auf.

Extra-Bass

Einige Zentimeter darüber thront der große Bassreflex-Port. Diese Öffnung ist eine Erwähnung wert, denn sie arbeitet mit der Wand hinter dem Lautsprecher. Das Gehäuse-Innere dient dabei quasi als Bassverstärker. Die beiden großen Bass-Chassis auf der Front strahlen den produzierten Schall nämlich sowohl nach vorn wie nach hinten ab. Hat man einen geschlossenen Lautsprecher, wird der rückseitig abgestrahlte Anteil durch Dämmstoffe im Gehäuse in Wärme gewandelt. In der GLE 90 wird dieser Anteil stattdessen durch das exakt vorgegebene Volumen des Gehäuses verstärkt und über exakt dimensionierte Reflexöffnung ins Freie entlassen. So addiert er sich dem frontseitig abgegebenen Bassanteil hinzu. Die Canton spielt also voluminöser, als es ohne den Bassreflex-Anteil möglich wäre. Unauffällig auffällig geht es auf der Unterseite der GLE 90 weiter: Hier befinden sich die vier fest montierten Tellerfüße. Sie bieten den Standsäulen sowohl auf Teppich wie auf glatten Fliesen- oder Holzböden einen festen Stand.

Über den Abstand zur Rückwand lässt sich die Bassintensivität ganz leicht verändern.

Feinarbeit lohnt …

Nach der ausführlichen Einspielphase geht es dann endlich in den Praxistest. Diesen beginne ich mit ein paar Testtracks, um die optimale Positionierung der Lautsprecher zu finden. Zunächst einmal geht es um die Winklung: Adeles „My Same“ gibt mir hierzu Unterstützung. Ich beginne mit der parallel-geraden Ausrichtung der Cantons und starte den Song. Anschließend richte ich die beiden 90er immer weiter Richtung Referenzplatz aus. Die korrekte Winklung ist gefunden, sobald die Stimme der britischen Ausnahmekünstlerin mittig zwischen beiden Lautsprechern steht. In unserem Hörraum ist das mit der leichten Ausrichtung auf den Hörplatz erreicht. Anschließend geht es dann um den Abstand zur Rückwand, um die optimale Portion „Extrabass“ zu erhalten. Näher zur Rückwand ergibt in der Regel ein größeres Bassvolumen. Was sich jetzt vielleicht gut liest, kann in der Realität aber schnell durch nerviges Wummern bestraft werden. Nehmen Sie sich deshalb unbedingt ein bisschen Zeit für diesen Schritt.

Die stoffbezogenen Frontblenden sind gerundet und haften magnetisch am Lautsprecher.

Senkrechtstarter

Für meinen Test habe ich die perfekte Aufstellung bei einer Distanz von knapp 50 Zentimetern gefunden. Im letzten Schritt sorge ich dann noch für einen festen Stand der Lautsprecher. In diesem Zusammenhang finde ich dann den ersten und meiner Meinung nach einzigen Kritikpunkt an meinen Testgästen; die Füße. Die sind zwar praktisch, flexibel und sehen gut aus, leider sind sie aber nicht höhenverstellbar. Auf einem leicht unebenen Untergrund empfiehlt es sich deshalb einen Fuß mit Hilfe eines Schraubendrehers leicht auf die benötigte Position herauszudrehen. Das ist zwar etwas mühselig, dafür muss man es aber auch nur einmal machen. Nachdem das GLE 90-Duo nun eingespielt und optimal aufgestellt ist, geht es endlich in die erste Hörsession, die ich mit „Nobody Else“ von Axwell aus meiner Qobuz-Playlist starte. Ein Dancetrack, der von der ersten Sekunde steil nach vorn geht. Treibende Beats, knackige Oberbässe und eine zwischenzeitlich sehr tiefe Basswiedergabe.

Die vormontierten Füße sehen gut aus und bieten der GLE 90 einen festen Stand.

Party-Modus

Dazu kommt die sphärisch abgemischte Stimme, die über den Elektrobeats zu schweben scheint. Ein Partysound, der einfach nach einer Pegelerhöhung verlangt. Kaum habe ich den Regler unseres Referenzverstärkers um ein gehöriges Maß nach rechts gedreht, geht es so richtig ab. Die Zimmerlautstärke ist längst überschritten, die GLE 90 aber offenbar noch lange nicht an ihrem Limit. Speziell in den mittleren Basslagen liefern meine Testgäste nun ordentlich Power und Agilität ab. Was mir dabei besonders gefällt: Die Drei-Wege-Standbox kommt ohne erkennbare Anfütterung im Grundtonbereich aus. Soll heißen, sie drückt nicht übermäßig, sondern lässt Oberbässe schlichtweg durch den Raum peitschen. So schnell entsprechende Schallanteile auftauchen, verschwinden sie auch wieder. Das Timing ist vorbildlich, ebenso die Dynamik und die Lebhaftigkeit mit der meine Testgäste hier zu Werke gehen. Eine Performance, die eindeutig auf die offensichtlich optimale Abstimmung der vier Chassis der 90er zurückzuführen ist.

Die GLE-Serie ist üblicherweise mit Single-Wire-Anschlüssen ausgestattet. Diese sind allerdings großzügig dimensioniert und nehmen auch Kabel größeren Querschnitts auf.

Blues-Spezialist

Als Lautsprecher für die nächste Party, bei der es auch gern etwas lauter zugehen darf, eignen sich die Cantons also schonmal. Kraft ist im ausreichenden Maße vorhanden. Jetzt möchte ich aber noch erfahren wie fein die GLE 90 aufspielen kann. Mit Inga Rumpfs „One Man Band“ erwähle ich diesbezüglich einen deutlich ruhigeren, dafür aber auch anspruchsvolleren Song. Als erstes fällt mit hier die wirklich gute Raumdarstellung der Drei-Wege-Schallwandler auf. Bei einem Abstand von rund zwei Metern zueinander und etwa 2,50 Metern zu mir, habe ich mit der leichten Winklung auf den Hörplatz offenbar die richtige Ausrichtung gefunden. So wird mit die Bühne, auf der die inzwischen 75-jährige Blues-Legende performt, in der ganzen Breite dargestellt. Vorn, leicht links steht Inga Rumpf. Links der Bass, rechts die begleitende Gitarre. Auch wenn dieser Track eher zu den ruhigeren gehört, die Kraft und Lebhaftigkeit dieser Lautsprecher ist auch jetzt sofort spürbar.

Haften die Gewebeabdeckungen am Lautsprecher, ist von der Technik absolut nichts mehr zu sehen.

Substanziell und zielstrebig

In diesem Zusammenhang probiere ich noch etwas aus: Ich fahre den Pegel auf „Hintergrundbeschallung“ herunter. Eben so, dass man sich noch gut unterhalten kann, ohne gegen die Lautstärke der Musik ankämpfen zu müssen. Ein Punkt, der gerade Leser interessieren dürfte, die in Mehrfamilienhäusern wohnen. Hier kann man nicht immer die Pegel fahren, die man gern hätte. Dennoch soll die Musikwiedergabe substanziell und kraftvoll sein. Ausserdem soll sie spürbar sein und Spaß machen. Exakt das kann ich der GLE 90 bescheinigen. Auch unter leiseren Lautstärken erfreut das Canton-Duo durch ein offenes, zugleich aber auch kraftvolles Klangbild. Keine Spur von seichter Unterhaltung ohne Substanz. Im Gegenteil, die beiden 90er spielen straff, zielstrebig und mit einem gewissen Grundtonvolumen auf. Ich kann mich nur wiederholen; die Abstimmung gefällt mir wirklich richtig gut. Und nochmal zur Erinnerung: Ich beschreibe hier einen Lautsprecher zum Stückpreis von 549 Euro!

Relative Unterschiede

Natürlich kommt die GLE 90 klanglich nicht ganz mit der kürzlich getesteten Vento 896.2 mit, dafür kostet sie aber auch nur rund ein Drittel. Und so groß der preisliche Unterschied auch sein mag, klanglich liegen beide Standlautsprecher deutlich näher beieinander. Dieser Eindruck verfestigt sich dann im anschließend angespielten „Talkin´ To The Sun“ von Abbey Lincoln. Die feinen Klaviersounds füllen sofort den Raum. Warme Blueskeller-Atmosphäre liegt in der Luft. Links das feinperlende Piano, ganz rechts die Perkussions, mittig die US-Amerikanische Jazz-Sängerin und dahinter das immer wieder punktuell eingesetzte Saxophon. Die luftig-freie Darbietung der GLE 90 imponiert sofort. Vor allem, weil sie sich jedwede bissige Schärfe verkneift oder in unteren Frequenzbereichen unnötig vorlaut auftritt. Auffällig positiv ist auch die Stimmwiedergabe: Die wird zwar merklich aus der beschriebenen Instrumentierung herausgehoben, wirkt aber niemals wie auf einen Sockel gestellt. Nein, die Anbindung an die begleitenden Instrumente ist jederzeit vorhanden und natürlich.

Wie alle weiteren Chassis ist auch der in einer Schallführung sitzende Hochtöner sauber in die Schallwand eingelassen.

Ärmel hoch

Linkin Parks „Crawling“ läutet dann meinen letzten Testabschnitt ein. Einer meiner Lieblingssongs – nur leider in wirklich schwacher Qualität aufgenommen. Über die GLE 90 wiedergegeben, tut das meinem Spaß aber keinen Abbruch. Die Cantons sorgen erneut für ordentlichen Zugriff im Grundton. Vereinzelt eingesetzte Bassschläge liefern das nötige Fundament. Das gefällt mir schonmal richtig gut. Über allem thront dann Chester Benningtons unverkennbare Stimme. Erst gemäßigt, später heftig! So muss das sein und so schwappt die Stimmung auch schnell auf mich über. Natürlich machen die Cantons aus einer schlechten Aufnahme noch lange keine Delikatesse, aber sie decken glücklicherweise auch nicht jedes Manko auf. Meine Testgäste sind also auch zu weniger sorgfältig produziertem Musikmaterial freundlich. Schönspieler sind sie deshalb aber noch lange nicht. Ecken und Kanten des Songs bleiben weiterhin vorhanden. So ist die GLE 90 gerade für Fans älterer Rocksongs und auch für die Wiedergabe von Pop eine absolute Empfehlung.

Die GLE 90 bietet ein eingängiges Design, Freiheit von unnötigen Designelementen, silbrig schimmernde Chassis, eine vorgesetzte Frontblende und ordentlich Leistung.

Fazit

Die Canton GLE 90 ist ein echter Preishammer. Für einen Stückpreis von 549 Euro bekommt man hier jede Menge Ausstattung, eine tolle Verarbeitung, ein zeitlos-schlichtes Design und einen Sound für den man an anderer Stelle deutlich mehr zahlt. Dazu kommen ein erstaunliches Kraft- und Leistungsvermögen, eine imposante Grundton-Dynamik und Flexibilität in der Ausstattung. Die GLE 90 kann leise wie laut – und sie ist absolut langzeittauglich. Zusammengefasst macht sie das zu einem absoluten Preistipp! Wer also auf der Suche nach preislich attraktiven Lautsprechern ist, die sowohl die Nachbarn ärgern, als auch feindynamisch aufspielen können, sollte sich dieses Modell unbedingt mal anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Roman Maier

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Canton
GLE 90
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:549,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Makassar
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: +49 6083 287-77
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1170 x 350 x 460 mm
Gewicht:23,6 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, Bassreflex-Abstimmung
Impedanz:4 - 8 Ohm
Belastbarkeit:- Nennbelastbarkeit: 150 W
- Musikbelastbarkeit: 320 W
Hochtöner:1 x 25 mm (Kalotte, Alu-Mangan-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Tieftöner:1 x 192 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:300/3.000 Hz
Lieferumfang:- Canton GLE 90
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Tellerfüsse
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ agiler Grundton
+ klares, detailreiches Klangbild
+ kräftiger Tiefbass
+ Alu-Mangan-Hochtonsystem mit Spezial-Waveguide für optimale Schallabstrahlung
+ Titanium-Mitteltieftöner
+ Wave-Sicke
+ wohnraumfreundliches Design
+ modernes Design
+ frischere Anmutung durch ovale Abdeckungen
+ sehr gute Verarbeitung
+ unkomplizierte Aufstellung
+ magnetische Frontabdeckungen
+ exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis

- Abdeckung nur in Schwarz
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistung:hervorragend

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Spatial Europe MC Series No.6 – Born to be free

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Weniger ist mehr – das gilt insbesondere für Open Baffle-Lautsprecher: Durch die Freiheit vom Gehäuse gibt es keine limitierenden und klangeintrübenden Einflüsse einer Box. Dass mit dem Prinzip der offenen Schallwand eine exzellente und amtlich-satte Wiedergabe möglich ist, soll die Spatial Europe MC Series No.6 beweisen: Nicht umsonst trägt dieser Lautsprecher den Spitznamen „The Rocker“.

Die Spatial Europe MC Series No.6 ist ein echter Hingucker – dank ihres attraktiven Designs und der Befreiuung vom Gehäuse.

Die Spatial Europe MC Series No.6 ist ein echter Hingucker – dank ihres attraktiven Designs und der Befreiuung vom Gehäuse.

Ein Lautsprecher ohne Gehäuse? Ja, das funktioniert, wenn man denn das nötige Know-how besitzt. Spatial Audio aus den USA sind seit 2010 auf das Prinzip der „offenen Schallwand“ spezialisiert, den deutschen Vertrieb hat Mach One classics in Ingolstadt übernommen – und bald begonnen, die Modelle klanglich und qualitativ deutlich zu verfeinern. So führen Robert Andorf und sein Team zwar das grundsätzliche Konzept fort, fertigen aber seit 2016 unter dem Label „Spatial Europe“ eigene Modelle mit audiophilem Anspruch – und mit einem Nachhaltigkeitsgebot: Die Lautsprecher entstehen unter Einbeziehung lokaler Schreiner, Maschinenbauer und Polsterer. Acht Modelle umfasst das Angebot der Ingolstädter, pragmatisch durchnummeriert von No.1 bis No.8. Die MC Series No.1, die den „perfekten Einstieg in die Spatial-Europe-Welt“ verspricht, haben wir vor einiger Zeit bereits getestet. Nun ist mit der No.6 einer der großen Serien-Kollegen zu Gast, der sich als „The Rocker“ vorstellt.

In der Seitenansicht kommen die Schlankheit die Luftigkeit des Lautsprechers und seine L-Form besonders gut zur Geltung.

In der Seitenansicht kommen die Schlankheit die Luftigkeit des Lautsprechers und seine L-Form besonders gut zur Geltung.

Breite Brust, schlanker Körper

Dieser Rocker präsentiert sich mit breiter Brust, aber überaus schlankem Körper: Wie jeder Open Baffle-Lautsprecher besteht auch die No.6 im Grunde nur aus einer Schallwand, auf der die Chassis platziert sind, und einem Sockel, der die leicht nach hinten geneigte Platte sicher in der Vertikalen hält. Daraus resultiert eine überaus attraktiven, optisch luftige L-Form, die die No.6 deutlich von einer konventionellen Box mit kastigem Korpus unterscheidet. Die Schallwand birgt dabei einen Kniff: Sie besteht eigentlich aus zwei miteinander verleimten MDF-Platten, die eine unterschiedliche Stärke und eine aufeinander abgestimmte Materialdichte aufweisen. Dies erhöht einerseits die Resistenz gegen klangverschlechternde Schwingungen und steiegert andererseits die Stabilität. Diesem Zweck dienen auch die integrierten Stahlplatten. In diesen Metalleinlagen finden die Verschraubungen des in die Front eingepassten, schwarzen Aluminiumsockels halt. Inseitige Fräsungen, deren Verlauf per Computersimulation optimiert wurden, befördern zudem die Beruhigung der Schallwand.

Feinste Verarbeitung: Das Furnier ist sauber appliziert, die feinen Absetzungen erhöhen die hochwertige Anmutung. Hier ist die MC Series No.6 in attraktivem Roseneiche natur realisiert.

Feinste Verarbeitung: Das Furnier ist sauber appliziert, die feinen Absetzungen erhöhen die hochwertige Anmutung. Hier ist die MC Series No.6 in attraktivem Roseneiche natur realisiert.

Attraktive Optik

All dies ist bestens unter einer aparten Oberfläche verborgen. Standardmäßig wird die No.6 mit mattweißem oder mattschwarzem Keramiklack überzogen, alternativ und gegen Aufpreis ist aber auch jede Farbe des RAL-Spektrums möglich – oder ein attraktives Holzfurnier. Hier stehen verschiedene Hölzer von Olive bis Eibe Pfefferkorn zur Auswahl. Unser Testmodell ist in Roseneiche natur gehalten. Die herrliche Holzmaserung kommt auf der breiten Schwallwand hervorragend zur Geltung. Die Dimensionierung der Schallwand ist der Abwesenheit eines Gehäuses geschuldet. Diese Befreiung von der Box hat erst mal etliche Vorteile: So vermeidet man alle klangverschlechternden Schwingungen und alle Kompressionseffekte, die ein Korpus mit sich bringt. Die Schallwandlung gelingt dadurch verfälschungsfreier und impulstreuer. Ohne Gehäuse kann aber der Druckunterschied fehlen, der durch das Schwingen der Membranen erzeugt wird: Der Überdruck vor dem Chassis und der Unterdruck hinter dem Chassis können sich durch das Fehlen einer abschottenden Box sofort ausgleichen. Ohne Druckunterschied entsteht aber kein Ton.

Die No.6 ist neben der Roseneiche natur-Ausführung unseres Testmodells in einigen weiteren Optiken erhältlich. Die Palette umfasst eine Keramiklackierung in Mattschwarz oder Mattweiß, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Bei den Furnieren bietet das Portfolio Olive, Eibe Pfefferkorn sowie Roseneiche in den Ausführungen Natur, Schwarz oder Vintage (v.l.n.r.). Frisch im Angebot ist das hier nicht abgebildete Palisander.

Die No.6 ist neben der Roseneiche natur-Ausführung unseres Testmodells in einigen weiteren Optiken erhältlich. Die Palette umfasst eine Keramiklackierung in Mattschwarz oder Mattweiß, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Bei den Furnieren bietet das Portfolio Olive, Eibe Pfefferkorn sowie Roseneiche in den Ausführungen Natur, Schwarz oder Vintage (v.l.n.r.). Frisch im Angebot ist das hier nicht abgebildete Palisander.

Mächtig und kräftig: die Woofer

Warum funktioniert dann das Prinzip der offenen Schallwand? Weil der Druckausgleich – auch akustischer Kurzschluss genannt – nicht in dem Maße stattfindet, wie es die Theorie vermuten lässt. So haben die höhere Töne eine kurze Wellenlänge, hier verhindert die breite Schallwand den Druckausgleich. Bei tieferen Töne wiederum tritt eine komplette Auslöschung eigentlich nur seitlich der Schallwand auf. Trotzdem brauchen die Bässe eine Kräftigung. Die erreicht man durch reichlich Membranfläche, durch einen kräftigen Antrieb der Basslautsprecher und – allerdings sehr aufstellungsabhängig – durch die Einbeziehung ihres rückseitig abgestrahlte Schalls: Über die Wandreflexionen gelangt er zum Hörer und reichert so den frontseitig abgestrahlten Schall an. Die ersten beiden Anforderungen erfüllt die No.6 mit zwei mächtigen, hochbelastbaren 15 Zoll durchmessenden Woofern aus dem Profi-Beschallungsbereich. Ihre Membranen bestehen zugunsten eines natürlichen Klangs aus Papier. Sie sind durch ziemlich straffe, lackierte Sicken eingefasst. Dies ist hilfreich für ein kontrollierteres, reaktionsschnelles und somit impulstreues Schwingen.

Hinter den runden, eben in die Schallwand eingelassenen Blenden sitzen zwei große 15-Zoll-Woofer für die tiefen Mitten und Bässe. Rechts ist der Röhrenverstärker Thivan Labs 805 Gold Lion zu sehen. Die No.6 ist wegen ihres guten Impedanzverlaufs prima für derartige Röhren-Amps geeignet – und dank ihres hohen Wirkungsgrades auch für Verstärker mit geringerer Leistung. In Verbindung mit wattstarken Kraftwerken unterstreicht die No.6 dann ihren Spitznamen „The Rocker“ besonders eindrucksvoll.

Hinter den runden, eben in die Schallwand eingelassenen Blenden sitzen zwei große 15-Zoll-Woofer für die tiefen Mitten und Bässe. Rechts ist der Röhrenverstärker Thivan Labs 805 Gold Lion zu sehen. Die No.6 ist wegen ihres guten Impedanzverlaufs prima für derartige Röhren-Amps geeignet – und dank ihres hohen Wirkungsgrades auch für Verstärker mit geringerer Leistung. In Verbindung mit wattstarken Kraftwerken unterstreicht die No.6 dann ihren Spitznamen „The Rocker“ besonders eindrucksvoll.

Wonne-Weiche

Als Team kümmern sich die beiden Chassis um die Bässe und die tiefen Mitten. Der obere Woofer liefert allein die ganz tiefen Bässe, die bei überaus stattlichen dreißig Hertz beginnen. Der untere Woofer setzt allmählich bei rund 100 Hertz ein. Zusammen spielen sie parallel bis etwa 600 Herz, dann steigt der obere Woofer langsam aus, während der untere schließlich bei circa einem Kilohertz an den Horntreiber abgibt, der bis rund 21 Kilohertz schallwandelt. Das ergibt zusammen ein 2,5-Wege-System. Die Aufteilung und Zuweisung der Frequenzbereiche übernimmt eine Weiche, bei der Robert Andorf weder an Abstimmungs-Aufwand noch an Qualität gespart hat: Hier kommen höchstwertige, für den Audio-Bereich ausgelegte Bauteile zum Einsatz, das audiophile Portfolio reicht von Kupferfolien-Waxspulen und MKP-Kondensatoren des dänischen Spezialisten Jantzen bis zu Beeswax-Kupferfolien-Modellen der amerikanischen Kondensator-Koryphäe Jupiter. Diese Wonne-Weiche ist im Fuß der No.6 untergebracht. Dank des oberseitigen Sichtglases kann man sich an dem erlesenen Ensemble auch optisch erfreuen.

In den Sockel ist die Frequenzweiche integriert und durch das Sichtglas auch optisch inszeniert. So können wir die exzellenten Bauteile bis hin zur Kupferfolienwaxspule bestaunen.

In den Sockel ist die Frequenzweiche integriert und durch das Sichtglas auch optisch inszeniert. So können wir die exzellenten Bauteile bis hin zur Kupferfolienwaxspule bestaunen.

Spezial-Horn

Beim Horn stoßen wir auf eine weitere Finesse: Andorf hat den hinteren Teil der normalerweise geschlossenen Kammer entfernt. So kann die 44 Millimeter durchmessende Polymer-Kalottenmembran ihren Schall nach vorne und nach hinten abgeben. Nach vorne verläuft die Abstrahlung über die Druckkammer und den davor gesetzten Trichter, wodurch der Schalldruck erhöht wird. Das ist das übliche Funktionsprinzip eines Horns. Der nach hinten abgestrahlte Schall hingegen nimmt den Weg über die Reflexionen der Wände. So agiert der Horntreiber, wie auch die Woofer, als Dipol-Lautsprecher. Im Bereich der Höhen kann diese „Anreicherung“ einen luftigeren Klang bewirken. Dies erreichen andere Hersteller durch den Einsatz eines zusätzlichen Tweeters auf der Rückseite oder Oberseite. Widmen wir uns noch kurz der Unterseite: Standardmäßig wird die No.6 mit drei höhenverstellbaren Kugelspikes aus Feuerbronze geliefert. Sie können optional mit aufsteckbaren POM-Absorbern aufgerüstet werden, die die Schwingungen des Bodens unschädlich machen. Dies befördert die Klarheit und die Definition der Wiedergabe.

Die Rückseite mit dem Horn und dem angesetzten Kompressionstreiber. Der hintere Teil ist offen, so kann die im Zentrum erkennbare Kalottenmembran sowohl nach vorn in die Druckkammer als auch nach hinten abstrahlen. Die Verkabelung des Horns wie auch der Woofer ist mit exzellenten Leitern des dänischen Audiokomponenten-Herstellers Duelund realisiert und verläuft unsichtbar durch Kanäle in der Schallwand.

Die Rückseite mit dem Horn und dem angesetzten Kompressionstreiber. Der hintere Teil ist offen, so kann die im Zentrum erkennbare Kalottenmembran sowohl nach vorn in die Druckkammer als auch nach hinten abstrahlen. Die Verkabelung des Horns wie auch der Woofer ist mit exzellenten Leitern des dänischen Audiokomponenten-Herstellers Duelund realisiert und verläuft unsichtbar durch Kanäle in der Schallwand.

Aufstellung: Die No.6 mag’s weiträumig

Beim Aufstellen zeigt sich abermals der Unterschied zwischen konventionellen Boxen und Open Baffle-Lautsprechern. Gehäuselautsprecher (auch Monopole genannt) agieren bei der Bass-Wiedergabe als Druckwandler mit kugelförmiger Schallabstrahlung: Ihr Bass-Maximum erzeugen sie an Orten mit maximalem Schalldruck, also an Wänden sowie in Ecken des Raums. Open Baffle-Lautsprecher (auch Dipole genannt) agieren im Bass hingegen als Schnellewandler, die ihren Schallen nach vorne und nach hinten in Form einer „Acht“ in den Raum abgeben. Der maximaler Tiefton entsteht dabei am Punkt der höchsten Schallschnelle – und der liegt mitten im Raum. Weil niemand ernsthaft seine Lautsprecher dort positioniert, liefert Robert Andorf eine praktikable Aufstellungs-Empfehlung: Der Abstand der Lautsprecher-Vorderkante zur Rückwand sollte mindestens 65 Zentimeter betragen, der Hörabstand 3,5 Meter. Dabei möge der Hörraum eine Mindestgröße von 30 Quadratmeter aufweisen. Für die Erzielung der besten Bass-Wiedergabe ist Probierfreude gefragt, ebenso für die Einwinklung: Bei uns erweist sich eine deutliche Ausrichtung hin zum Hörplatz als optimal.

Die Spatial Europe MC Series No.6 in der Praxis

Die No. 6 hat einen ausgewiesene Wirkungsgrad von satten 94 Dezibel, sie ist also leicht anzutreiben und braucht keinen Verstärker-Boliden. Mach One-Mastermind Robert Andorf empfiehlt für die Amplifikation gerne auch einen Röhrenverstärker. Das setzt einen gradlinigen Impedanzverlauf des Lautsprechers voraus – und den den bietet die No.6. So können wir guten Gewissens den Thivan Labs 805 Gold Lion anschließen: einen Röhrenverstärker mit 40 Watt. Das klingt wenig – aber als wir über den Accustic Arts Player I George Bensons „Rainy Night in Georgia“ zuspielen, werden wir eines Besseren belehrt: Der Lautstärkeregler des Verstärkers ist nicht mal zu einem Viertel aufgedreht, und schon sind wir bei gehobenster Zimmerlautstärke. Wir haben die Nummer eigentlich ausgewählt, um mit dem Gesang die Einwinklung der Lautsprecher zu optimieren. Das gelingt bereits, wenn die No.6 kaum auf den Hörplatz ausgerichtet ist. Doch mit stärkerer Einwinklung gewinnt die Abbildung überraschenderweise aber gleich doppelt.

Das eingravierte, fast wie eingebrannt wirkende Firmenlogo passt perfekt zur Anmutung des Lautsprechers. Darunter ist die schwarze Aluminiumplatte des Fußes sichtbar. Er ist mit der Schallwand verzapft und verschraubt. Für den sicheren Halt der Schrauben sorgen Stahlplatten in der Schallwand. Diese Konstruktion ermöglich einen hohen Anpressdruck und führt zu einer per Computersimulation genau definierten Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand. Hiervon profitiert auch die Präzision der Tieftonwiedergabe.

Das eingravierte, fast wie eingebrannt wirkende Firmenlogo passt perfekt zur Anmutung des Lautsprechers. Darunter ist die schwarze Aluminiumplatte des Fußes sichtbar. Er ist mit der Schallwand verzapft und verschraubt. Für den sicheren Halt der Schrauben sorgen Stahlplatten in der Schallwand. Diese Konstruktion ermöglich einen hohen Anpressdruck und führt zu einer per Computersimulation genau definierten Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand. Hiervon profitiert auch die Präzision der Tieftonwiedergabe.

Grandiose Offenheit und Unbegrenztheit

Zum einen ist die Darstellung jetzt wie aus einem Guss, während sie vorher noch nicht gänzlich homogen war. Zum anderen gewinnt die Abbildung jetzt an Luftigkeit . Das ist verblüffend, denn mit konventionellen Lautsprechern sorgt eine stärkere Einwinklung zusätzlich zur Fokussierung auch für eine kompaktere Abbildung. Die No.6 hingegen bietet uns jetzt eine Wiedergabe, die eine grandiose Offenheit und Unbegrenztheit vermittelt. Auf der Bühne stehen neben dem singenden und Gitarre spielenden George Benson ein zweiter Gitarrist, Streicher, Keyboards, Orgel, Bass und Schlagzeug. Doch die No.6 platziert sie wie selbstverständlich im Raum. Jeder Musiker hat hier Raum zur Entfaltung, jedes Instrument kommt ohne Verdeckungen durch andere vollends zur Geltung. Was für eine entspannte, natürliche Wiedergabe! Hinzu kommt eine tolle Plastizität, selbst beim hinten postierten Drumkit hören wir die dezentesten HiHat-Schlagpatterns, das changierende Zischen der ausklingenden Metallbecken, das Schwingen der einzelnen angeschlagenen Tom-Felle. Wir können dieses Drumset in allen Bestandteilen förmlich sehen.

Verblüffender Bass

Zudem klingt das Drumming herrlich frisch und vital: Die Fell- und Beckenschläge sind agil und knackig, die Toms haben einen satten Punch. Das zeugt von einer exzellenten Dynamikfähigkeit der No.6. Die E-Gitarren bestätigen das: Ihr Saiten-Picking ist in allen Abstufungen hörbar und vermittelt uns das Gefühl, nah und live dabei zu sein. Das gilt erst recht für den Gesang: Mit geschlossenen Augen gibt’s keinen Zweifel, dass George Benson vor uns steht, weil wir jede Facette seiner Interpretation, jedes zarte Vibrato, jedes kleinste Atemgeräusch erleben. Aber was ist nun mit dem Bass? Da macht uns dieser Open-Baffle-Lautsprecher geradezu baff. Der Bass, gespielt vom begnadeten Marcus Miller, hat eine herrliche Tiefe, Fülle und Präsenz. Zugleich ist er frei von dem kompakt-komprimierten, leicht angedickten Charakter, den Lautsprecher mit Gehäuse liefern. Bei der No.6 klingt der Bass bei aller Fülle entschlackt. Auch hier stellt sich beim Zuhören ein Gefühl von Gelassenheit und Selbstverständlichkeit ein.

Das Terminal bietet zwei Klemmenpaare. So lässt sich die No.6 im Bi-Wiring-Modus mit getrennten oder Bi-Amping-Modus betreiben. Bei den Anschlüssen handelt es sich um nextgen-Klemmen von WBT, sie sind mit einem Drehmoment-Indikator ausgestatttet, der beim Anschluss von Kabeln mit Schuhen für den optimalen Anpressdruck sorgt.

Das Terminal bietet zwei Klemmenpaare. So lässt sich die No.6 im Bi-Wiring-Modus mit getrennten oder Bi-Amping-Modus betreiben. Bei den Anschlüssen handelt es sich um nextgen-Klemmen von WBT, sie sind mit einem Drehmoment-Indikator ausgestatttet, der beim Anschluss von Kabeln mit Schuhen für den optimalen Anpressdruck sorgt.

Sattester Tiefton

Dabei sind wir noch gar nicht über die empfohlenen Abstände hinausgegangen. Wir erhöhen den Wandabstand auf einen Meter, rücken mit dem Sofa ebenfalls nach hinten – und so hat der Bass noch mehr Volumen. Wow! Da reizt es, mit einem tieftonintensiven Elektro-Track Gas zu geben. Wir machen den Verstärker lauter, starten „The Forest“ von Trentemøller und lassen uns von den flirrenden Samples, dem Fiepsen, Knistern und Knarzen, den Stimmen und Wortfetzen sowie den wabernden Klangschwaden einhüllen. Allein das ist schon ein immersives Erlebnis: Durch die Offenheit, Räumlichkeit und Plastizität der Abbildung haben wir den Eindruck, mitten in einem dreidimensionalen Hörspiel zu sitzen. Klare Sache: Wer solche Musik hört, braucht eine exzellente Klangkette, nur so können die Sounds klanglich und räumlich ihre Wirkung entfalten. Das gilt dann auch für den mächtigen Tiefton, der uns ordentlich auf Trommelfell und Magen drückt. Doch es wummert und dröhnt nirgends im Raum!

Die No.6 rockt den Raum

Ebenso verblüffend ist: Wir dachten, wir hätten den Verstärker bereits ordentlich aufgerissen, weil uns der Pegel wirklich reicht. Doch von wegen: Ein Kontrollblick auf die Poti-Stellung zeigt zu unserer Überraschung, dass der 40 Watt-Röhrenamp nur etwas mehr als ein Drittel aufgedreht ist. Trotzdem rockt die No.6 unseren Hörraum. O.k., dann geben wir ihr nun auch mal entsprechendes Futter: Wir legen die fett produzierte Rockblues-Nummer „I’m Not Givin‘ In“ von Thorbjørn Risager & The Black Tornado auf. Die Acht-Mann-Band lässt es hier richtig krachen: Die angezerrte E-Gitarre spielt ein räudiges Riff in bester AC/DC-Manier, dann holt Schlagzeuger Martin Seidelin alles aus seiner monsterfetten Bassdrum raus, bevor Risager seine röhrende Shouter-Stimme erhebt und die gesamte Band samt Background-Sängerinnen mit amtlich Sound abrockt. Das ist ein sattes Brett – doch die No.6 steckt selbst die wuchtigen Bassdrum-Schläge locker weg und haut sie uns mit gnadenloser Präzision und Definition um die Ohren.

Für die Ankopplung an den Boden steht die No.6 auf drei höhenverstellbaren Kugelspikes aus Feuerbronze. Hier sind sie mit den optionalen POM-Absorbern unterfüttert. Sie machen die klangverschlechternden Schwingungen unschädlich, die durch anfällige Untergründe – etwa Parkett oder Fehlböden in Altbauten – übertragen werden. Zudem sind die Füße durch die Kugellagerung beweglich und liegen somit immer plan auf dem Untergrund.

Für die Ankopplung an den Boden steht die No.6 auf drei höhenverstellbaren Kugelspikes aus Feuerbronze. Hier sind sie mit den optionalen POM-Absorbern unterfüttert. Sie machen die klangverschlechternden Schwingungen unschädlich, die durch anfällige Untergründe – etwa Parkett oder Fehlböden in Altbauten – übertragen werden. Zudem sind die Füße durch die Kugellagerung beweglich und liegen somit immer plan auf dem Untergrund.

Absorber-Schuhwerk für Performance-Plus

Da reizt es natürlich, diese raue Rocknummer mit einer fetten Verstärkerkombination zu hören. Dafür schließen wir den Accustic Arts Preamp III und die Endstufe Accustic Arts Amp V an. Mit dieser rund 1.400 Watt starken Amplifikation macht’s noch mehr Spaß, jetzt bekommen wir machtvoll-kultiviert den Allerwertesten versohlt! Die No.6. feuert gnadenlos und mit brachialer Kraft die auf jedes Taktviertel gesetzten Basstöne und Bassdrum-Schläge – aber es ist immer noch konturiert und exakt. Chapeau! Wir fragen uns nun noch eins: Welchen Einfluss haben hierbei die Absorber-Füße, die bislang unter den Kugelspikes liegen? Wir entfernen die sechs Rondelle – und das macht einen deutlichen Unterschied: Mit den Absorbern ist die Kontur des Basses merklich besser, der Punch präziser und die Klarheit des Gesamtklangs größer. Darum setzen wir die Absorber gleich wieder drunter. Auch wenn dieses „Schuhwerk“ optionales Zubehör sind: Diese Zugabe sollte man sich wegen des klaren Performance-Zugewinns gönnen.

Die MC Series No.6 in der frontalen und seitlichen Ansicht. Durch die attraktive Erscheinung, daa zeitlose Design und die verschiedenen Finishes und Furniere passt dieser Lautsprecher in jedes Ambiente. Oberflächen-Muster (210216.Spatial-Europe-MC-Series-No.1.B11_1) Die MC Series No.6 ist mit

Die MC Series No.6 in der frontalen und seitlichen Ansicht. Durch die attraktive Erscheinung, daa zeitlose Design und die verschiedenen Finishes und Furniere passt dieser Lautsprecher in jedes Ambiente.
Oberflächen-Muster (210216.Spatial-Europe-MC-Series-No.1.B11_1)
Die MC Series No.6 ist mit

Fazit

Die Spatial Europe MC Series No.6 trägt ihren Spitznamen „The Rocker“ zurecht: Das Motto „born to be free“ passt hervorragend zur gehäusefreien Erscheinung, und akustisch rockt dieser Open Baffle-Lautsprecher den Hörraum. Die Wiedergabe ist dank des hohen Wirkungsgrads der No.6 bereits bei kleinen Verstärkern amtlich, bei wattstarken Boliden dann regelrecht atemberaubend. Dabei liefert die No.6 einen satten, tiefen, stets kontrollierten und sauberen Tiefton. Dieser Bass ist frei von den Kompressionseffekten und Klangverfärbungen, die durch eine Box entstehen. Dies gilt auch für die Mitten und Höhen dieses 2,5-Wege-Schallwandlers. Die Wiedergabe klingt dadurch anstrengungslos, und selbstverständlich, überaus dynamisch und präzise. Die daraus resultierende Abbildung ist herrlich homogen, sie besitzt eine tolle Plastizität und eine fantastische Räumlichkeit. Die No.6. beansprucht allerdings ihren Raum – auch hier gilt das Motto „born to be free“. Doch wer dem Rocker diese Freiheit gewährt, wird mit einer famosen Wiedergabe belohnt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut

97 of 100

96 of 100

98 of 100

211103.Spatial-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Spatial Europe
MC Series No.6
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 10.000 € / Paar

Aufpreise:
- frei wählbare RAL-Lackierung: 400,00 €
- Holzfurnier: 800,00 - 1.000,00 € (je nach Furnier)
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Lackierung: Keramiklack weiß (matt), Keramiklack schwarz (matt) sowie (gegen Aufpreis) jegliche RAL-Farbe
- Holzfurnier (gegen Aufpreis): Eibe Pfefferkorn, Olive, Palisander, Roseneiche natur, Roseneiche vintage, Roseneiche schwarz
Vertrieb:Mach One classics, Ingolstadt
Tel. +49 841 33670
www.machone-classics.de
Abmessungen (HBT):1190 x 457 x 76 mm (Gehäusewandstärke) bzw. 450 mm (Fußtiefe)
Gewicht:35 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, offene Schallwand, offener Dipol-Lautsprecher
Hochmitteltöner:1 x 44 mm Hochmitteltöner (Druckkammertreiber mit inverser Titan-Kalotte)
1 x 380 mm Mitteltieftöner (Papier-Konus)
Mitteltieftöner:1 x 380 mm (Papier-Konus)
Tieftöner: 1 x 380 mm (Papier-Konus)
Frequenzgang:30 Hz - 21 kHz (im Raum) (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:100 Hz, 600 Hz, 1.000 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:94 dB/W/m (Herstellerangabe)
≥ 30 m 2
Lieferumfang:- Spatial Europe MC Series No.6
- höhenverstellbare Kugelspikes
Optionales Zubehör: Spatial Europe Absorbtionsfüße, abgestimmt auf das Lautsprechergewicht (300,00 € / 6 Stk.)
Pros und Kontras:+ attraktives Design
+ luftige Erscheinung dank Freiheit vom Korpus
+ außergwöhnlich plastische und räumliche Abbildung
+ natürlich-homogene, unkomprimierte, offene Wiedergabe
+ exzellente Dynamik und Präzision
+ tiefreichender und kräftiger Bass ohne Kompressionseffekte
+ Manufaktur-Fertigung
+ hoher Wirkungsgrad, ermöglicht den Betrieb auch mit leistungsschwachen Verstärken
+ harmoniert ausgezeichnet mit Röhrenverstärker dank des ausgeglichenen Impedanzverlaufs
+Einspielservice: da alle Spatial Europe Lautsprechermodelle eine Einspielzeit von bis zu 500 Stunden benötigen, bietet Mach One classics einen Einspielservice in der hauseigenen Schallkabine an

- Aufstellung für optimale Basswiedergabe benötigt Platz und bedarf des Ausprobierens
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut
Gehört mit:Accustic Arts Player I
Accustic Arts Preamp III
Thivan Labs 805 Gold Lion
Accustic Arts Amp V

Der Beitrag Spatial Europe MC Series No.6 – Born to be free erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Standlautsprecher Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ – Exklusiv und exzellent

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Doppelt exklusiv: Inklang setzt bei der Ayers Four auf eine Kalotte für die Mitten, womit die Hanseaten eine richtig rar gewordene Schallwandler-Tradition revitalisieren – und dieser Drei-Wege-Lautsprecher erscheint zudem nun in einer extra-attraktiven „Limited Edition“. Was die Chassis-Spezialität bewirkt und was die Sonderausgabe bietet, erfahrt Ihr in diesem Test.

Mit ihrem schlanken Design und ihrer lichten Erscheinung fügt sich die Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ in eigentlich jedes Wohnszenario harmonisch ein.

Mit ihrem schlanken Design und ihrer lichten Erscheinung fügt sich die Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ in eigentlich jedes Wohnszenario harmonisch ein.

Das nennt man wohl perfektes Timing: Nachdem wir aus Inklangs Ayers-Serie bereits die kleine Ayers One, die kompakte Ayers Two, die standhafte Ayers Three, das Flaggschiff Ayers Five und die Kombination Ayers Wall/Ayers Sub zu Gast in unserer Redaktion hatten, fehlt uns im Test-Portfolio noch die Ayers Four. Genau diesen Schallwandler sowie die Ayers Five präsentiert der Hamburger Schallwandler-Spezialist nun in einer „Limited Edition 2021“. Die beiden Sonder-Versionen „Copper Noir“ und „Gold Blanche“ sind auf jeweils einhundert Exemplare begrenzt – also haben wir schnell zugegriffen und uns für diesen Test ein Paar Ayers Four Gold Blanche gesichert.

Exklusiv: Nur bei den Modellen der „Limited Edition 2021“ ist der wohlgeformte Metall-Sockel in einer sonst nicht erhältlichen Trendmetall-Farbe gehalten. Bei der hier abgebildeten „Gold Blanche“-Version ist der Sockel in gebürstetem Gold ausgeführt.

Exklusiv: Nur bei den Modellen der „Limited Edition 2021“ ist der wohlgeformte Metall-Sockel in einer sonst nicht erhältlichen Trendmetall-Farbe gehalten. Bei der hier abgebildeten „Gold Blanche“-Version ist der Sockel in gebürstetem Gold ausgeführt.

Exklusive Erscheinung

Nobel sieht sie aus, diese exklusive Ayers Four. Der Korpus ist in einem je nach Lichteinfall samtig bis seidig schimmernden Weiß gehalten. Diese Farbgebung entspricht der Diamond White No. 01-Lackierung, die Inklang als eine von zehn möglichen Spectrum-Farben für die Standard-Version der Ayers Four anbietet. Diese Wahlfreiheit ist es, die Inklang von anderen Lautsprecherherstellern unterschiedet. Man kann aus einem gegebenen Grundmodell durch verschiedenste Optionen seinen ganz eigenen Schallwandler kreieren – aus seriell wird individuell. Dieses aus dem Automobil-Bereich stammende Customizing-Prinzip hat Firmengründer und Chefentwickler Thomas Carstensen in die HiFi-Branche übertragen. Die aktuelle „Limited Edition“ ist also auch unter diesem Gesichtspunkt außergewöhnlich. Bei den Metallapplikationen unserer „Gold Blanche“ wird es nun richtig exklusiv: Der metallene Sockel sowie die darunter eingeschraubten und höhenverstellbaren Rändel-Füße, die ansonsten wahlweise in Schwarz oder Silber ausgeführt werden, sind ausschließlich für diese Sonderedition in einem edlen Gold-Ton realisiert und glänzen durch ihre Bürstung mit noblem, sanftem Schimmer.

In der „Gold Blanche“-Version der „Limited Edition 2021“ ist die Balance von dezentem Design und markanter Erscheinung besonders ausgeprägt.

In der „Gold Blanche“-Version der „Limited Edition 2021“ ist die Balance von dezentem Design und markanter Erscheinung besonders ausgeprägt.

Grazie mit Inklang-Insignien

Diese „Gold Blanche“-Ausführung verleiht der Ayers Four eine besondere Grazilität. Dabei ist sie mit einer Höhe von 111 Zentimetern, einer Breite von 26 Zentimetern und einer Tiefe von 34 Zentimetern eh eine überaus schlanke Erscheinung. Diese wohlproportionierte Zierlichkeit wird durch das puristische Design unterstrichen. Trotzdem ist die Ayers Four auf Anhieb als Inklang-Schallwandler erkennbar. Dafür sorgt auch hier die umlaufende Fase. Sie ist ein Inklang-Insigne, das jeden Schallwandler der Hamburger Manufaktur ziert. Die Fase bewirkt einen geschmeidigen Übergang an den Korpuskanten – im Verbund mit dem sanft gerundeten Ineinanderfließen von Schallwand und Oberseite. Dieses Design ist unveränderlich. Das gilt insbesondere für die Sonderedition der Ayers Four, aber natürlich auch für die Standard-Version, die ansonsten gerade durch das Angebot an Lackierungen nahezu grenzenlose Gestaltungsmöglichkeiten bietet: Das Finish kann matt, seidenmatt oder hochglänzend gewählt werden, als alternative Lackierungen bietet Inklang das Ton-Portfolio der Luxus-Wandfarbenhersteller Caparol Icons und Farrow&Ball sowie eine individuelle Farbabstimmung.

Die umlaufende Fase und der sanft gerundete Übergang von der Front zur Oberseite weisen auch die Ayers Four als Inklang-Lautsprecher aus.

Die umlaufende Fase und der sanft gerundete Übergang von der Front zur Oberseite weisen auch die Ayers Four als Inklang-Lautsprecher aus.

Customizing für die Standard-Version

Für die Standard-Version bietet Inklang auf seiner Website auch die Möglichkeit an, den Lautsprecher mithilfe eines Konfigurators selbst auszustatten und zu kolorieren. Eine Vorschau zeigt dabei sofort an, wie der persönlich kreierte Schallwandler aktuell aussieht. Der Konfigurator hilft zudem bei einigen Grundentscheidungen, falls man bei der Lautsprecherwahl noch ganz am Anfang steht. So erfährt man Schritt für Schritt, welches der Grundmodelle zum eigenen Raum passt, ob man im Falle von Kompaktboxen einen Standfuß oder einen Lowboard-Fuß benötigt, ob der Lautsprecher passiv, aktiv oder für den Wireless-Betrieb ausgelegt sein soll. Auch die schon vorher thematisierten Farb-Fragen wwerden hier geklärt, ebenso die Entscheidung, ob man Füße oder Spikes zur Ankopplung an den Boden haben möchte und ob man magnetisch haftende Stoffabdeckungen hinzubuchen will. Für die Standard-Version der Ayers Four gibt es hier vier Optionen. Die „Gold Blanche“-Version ist hier exklusiv: Ihre Blenden sind ausschließlich weiß – und sie steht einzig auf Füßen.

Hier die Inklang Ayers Four in der normalen Version. Im Gegensatz zur „Limited Edition 2021“ ist sie in zahlreichen Farbtönen erhältlich.

Hier die Inklang Ayers Four in der normalen Version. Im Gegensatz zur „Limited Edition 2021“ ist sie in zahlreichen Farbtönen erhältlich.

Ungewöhnlich: Kalotten-Chassis für die Mitten

Rein technisch gleicht die „Limited Edition“ der Standard-Version. Doch per se hat die Ayers Four ein ziemlich exklusives Feature in petto: Sie schallwandelt die Mitten mit einem Kalotten-Chassis. Einige Jahrzehnte zuvor war das eine gängige Lösung: Die halbkugelförmige Membran bürgt für eine offene, agile und detailreiche Wiedergabe. Doch dann wurde es Usus, den Übergang vom Mitteltöner zum Tieftöner immer tiefer anzusetzen. Das wiederum ist mit einer Kalotte schwerer zu realisieren, gerade die Filterung in der Frequenzweiche ist überaus knifflig. Der Kalotte wird zudem nachgesagt, dass ihr die nötige Bandbreite fehle. Inklang tritt hier den Gegenbeweis an – erstmals mit der Ayers Five, nun aber auch mit der Ayers Four. Hier übernimmt die Mittelton-Kalotte das breite Frequenzband zwischen 600 Hertz und 3,6 Kilohertz. In diesem Bereich liegen die Frequenzen auf die unser gehör besonders sensibel reagiert. Die bruchlos-homogene Wiedergabe dieser Schallanteile intensiviert den Höreindruck einer Punktschall-Quelle.

Ein Mitteltöner in Kalotten-Ausführung – das ist eine Seltenheit im heutigen Lautsprecherbau. Inklang überträgt dem relativ kleinen Chassis einen ziemlich großen Frequenzbereich – zugunsten einer homogenen Wiedergabe und einer Entlastung der Hoch- und Tieftöner.

Ein Mitteltöner in Kalotten-Ausführung – das ist eine Seltenheit im heutigen Lautsprecherbau. Inklang überträgt dem relativ kleinen Chassis einen ziemlich großen Frequenzbereich – zugunsten einer homogenen Wiedergabe und einer Entlastung der Hoch- und Tieftöner.

Breitband-Herkules

Zweiter Vorteil: Da der Mitteltöner breitbandig schallwandelt, werden seine Mitspieler entlastet. Der Hochtöner und die Tieftöner können sich somit auf ihre Kern-Kompetenz konzentrieren und damit entspannt agieren. Drittes Plus: Im Bass kommt es zu einer geringeren Bündelung bei der Schallabstrahlung. Diese wird bei den Woofern prinzipbedingt zu den höheren Frequenzen hin stärker. Alles prima – aber dafür hat der Mitteltöner die anspruchsvollste Aufgabe: Er muss robust sein und genug Membranfläche bieten, zugleich aber flott schwingen können. Deshalb durchmisst seine Kalotte 55 Millimeter, der Dom besteht aus filigranem Seidengewebe, das durch eine in Handarbeit aufgetragene Beschichtung gestärkt ist. Damit die Mittelton-Kalotte ihre Herkules-Aufgabe ungestört verrichten kann, hat sie im Gehäuse der Ayers Four ihre eigene abgeschlossene Kammer. So ist sie vor den Schallschüben der Tieftöner geschützt. Zudem erfährt die Kalotte eine Arbeitserleichterung durch die Einbettung in der Schallwand: Hier befördert eine hornartige Schallführung die homogene, breite Abstrahlung der Kalotte.

Kalotten-Duo: Der Hochtöner ist unterhalb des Mitteltöners positioniert und befindet sich somit auf Ohrhöhe der Hörers.

Kalotten-Duo: Der Hochtöner ist unterhalb des Mitteltöners positioniert und befindet sich somit auf Ohrhöhe der Hörers.

Flotter Tweeter

Kommen wir zum Kalotten-Kollegen im Hochton: Hier schallwandelt ebenfalls ein Dom aus Seide. Da er seine Arbeit weit oben im Frequenzspektrum aufnimmt, meistert er sie ohne große Kräftigung und mit einem kleinen 22-Millimeter-Dom. So kann er schnell und impulstreu schwingen und sein Wandel-Werk ohne größere Wärmeentwicklung verrichten. Dadurch braucht er keine Kühlung. Hierfür wird sonst gerne Ferrofluid im Antrieb hinter der Membran verwendet. Diese mit magnetischen Partikeln dotierte Flüssigkeit besorgt neben der Wärmeabfuhr auch eine passive Resonanz-Dämpfung der Membran. Dafür handelt man sich Einbußen bei der Dynamik ein. Ohne Ferrofluid fällt diese Bremse weg, der Hochtöner bietet deshalb eine bessere Feindynamik. Durch die hohe Einsatzfrequenz hat der Tweeter außerdem eine breite Abstrahlcharakteristik. Hier harmoniert er also bestens mit dem Mitteltöner. Die beiden Kalotten bilden das akustische Zentrum auf der Front, der Tweeter sitzt dabei unter dem Mitten-Treiber – und damit genau auf der richtigen Höhe, nämlich auf Ohr-Niveau des Hörenden.

Der Hochtöner ist bei Inklang traditionell als Kalotte mit Seidenmembran realisiert. Das bürgt für Agilität und Stabilität zugleich.

Der Hochtöner ist bei Inklang traditionell als Kalotte mit Seidenmembran realisiert. Das bürgt für Agilität und Stabilität zugleich.

Woofer-Duo für den Bass

Die Rahmung der Kalotten übernehmen zwei 15-Zentimeter-Tieftöner mit glasfaserverstärkter Papiermembran. Das Duo widmet sich gemeinschaftlich allen Frequenzen unter 600 Hertz, so kommt einiges an Schwingfläche zusammen für einen tiefreichenden Bass. Dieser wird auch durch die Langhub-Ausführungen der Woofer befördert: Der Antrieb der Chassis ermöglicht eine große Auslenkung der Membranen, ohne dass dabei Verzerrungen auftreten. Das Plus bei der Auslenkungsfähigkeit ergibt einen Zugewinn an Hub. Auch das sorgt für einen stärkeren Tiefton. Im Verbund mit dem Gehäusevolumen, das bei aller Grazilität trotzdem Standlautsprecher-Dimension hat, spielt die schlanke Ayers Four runter bis zu überaus stattlichen 32 Herz. Dies gelingt auch dank einer Bassreflex-Abstimmung. Den dafür nötigen Luftaustausch ermöglicht der Port auf der Rückseite. Darunter sitzt das Terminal mit den amtlichen Anschlüssen. Auf der anderen Seite, für unseren Blick verborgen, sitzt dann die Frequenzweiche, die bei der Ayers-Serie aufwändig gestaltet ist und zum Schutz vor klangschädlichen Vibrationen luftdicht abgeschlossen in einem Extra-Gehäuse sitzt.

Der untere der beiden 18 Zentimeter-Woofer. Zusammen agieren sie als Tiefton-Duo. Das vergrößert die resultierende Membranfläche. Dies sowie die langhubige Ausführung, das Gehäusevolumen und die Bassreflexabstimmung sorgen für den imposanten Bass der Ayers Four.

Der untere der beiden 18 Zentimeter-Woofer. Zusammen agieren sie als Tiefton-Duo. Das vergrößert die resultierende Membranfläche. Dies sowie die langhubige Ausführung, das Gehäusevolumen und die Bassreflexabstimmung sorgen für den imposanten Bass der Ayers Four.

Die Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ in der Praxis

Wir stellen der Ayers Four mit dem SACD/CD-Player Oppo UDP-203, dem Vollverstärker Hegel H360 und dem Lautsprecherkabel Supra Cables Quadrax die passenden Premium-Partner zur Seite und lassen diese Klangkette erstmal ein paar Tage einspielen. Das ist für die niegelnagelneuen Lautsprecher wichtig, weil sie erst nach einer gewissen Einspielzeit ihre volle Homogenität und klangliche Klasse erreichen. Wir nutzen dieses Warm-Up aber direkt für die Aufstellung und Ausrichtung der Lautsprecher – und hier können wir gleich die ersten Pluspunkte verzeichnen: Die Ayers Four ist in der Handhabung absolut unkompliziert. Bereits bei einer Pi-mal-Daumen-Aufstellung im klassischen Stereo-Dreieck liefert die Ayers Four eine größenrichtige, dreidimensionale Abbildung, bei der die Lautsprecher akustisch unsichtbar sind. Prima! Diese Unkompliziertheit haben wir bereits bei den anderen Ayers-Modellen kennengelernt, die Four bekräftig abermals diese Leichtigkeit der Handhabung. Noch eine kleine Optimierung bei den Abständen und beim Grad der Einwinklung hin zum Hörplatz – und schon sind wir startklar.

Beide Boxen, Vorder- und Rückansicht (211108.Inklang-Ayers-four.B4.jpg) Vorder- und Rückansicht der Ayers Four. Die Rückseite bietet das Terminal mit den Anschlussklemmen, darüber ist der Port der Bassreflex-Abstimmung sichtbar.

Beide Boxen, Vorder- und Rückansicht (211108.Inklang-Ayers-four.B4.jpg)
Vorder- und Rückansicht der Ayers Four. Die Rückseite bietet das Terminal mit den Anschlussklemmen, darüber ist der Port der Bassreflex-Abstimmung sichtbar.

Im Club beim legendären Gig

Zum Einrichten haben wir „Nightbird“ aufgelegt, die wunderbare Komplettaufnahme von Eva Cassidys legendärem Auftritt im Blues Alley Jazz Club von 1996. Wir sind mittlerweile bei „Fever“ angekommen. Die Coverversion dieses swingenden Klassikers startet, während das Publikum noch klatscht, mit einem kleinen Drum-Intro – und Raice McLeod beginnt mit einem coolen Kniff: Er drückt mit dem Daumen seiner linken Hand auf den Rand des Fells seiner Tom, schlägt diese Trommel mit dem Stick seiner rechten Hand mehrfach an und verringert dann seinen Daumendruck. So klingt die Tom mit jedem Schlag etwas tiefer. Diesen wirkungsvollen Effekt lässt uns die Four in allen Facetten miterleben. Dabei ist das Drum Kit, wie es sich gehört, im hinteren Teil der Bühne positioniert. Auch das macht die Ayers Four binnen weniger Sekunden klar: Sie bildet nämlich mühelos die räumlichen Gegebenheiten des kleinen Klubs ab. Im Verbund mit dem Publikumsapplaus sind wir prompt Teil dieses intimen Gigs.

Die Ayers Four bietet ein hochwertiges Single-Wire-Terminal. Die vergoldeten Klemmen sind für Kabelschuhe oder Bananenstecker mit fünf bis sechs Millimeter Durchmesser ausgelegt. Alternativ akzeptieren sie bläanke Litze mit einem Querschnitt bis acht Quadratmillimeter. Dabei werden die feinen Drähtchen beim Festschrauben schonend angepresst – dank der freidrehende Andruckscheibe der Polklemmen.

Die Ayers Four bietet ein hochwertiges Single-Wire-Terminal. Die vergoldeten Klemmen sind für Kabelschuhe oder Bananenstecker mit fünf bis sechs Millimeter Durchmesser ausgelegt. Alternativ akzeptieren sie bläanke Litze mit einem Querschnitt bis acht Quadratmillimeter. Dabei werden die feinen Drähtchen beim Festschrauben schonend angepresst – dank der freidrehende Andruckscheibe der Polklemmen.

Exzellente Räumlichkeit und hochauflösende Abbildung

Beim Drum-Intro fällt uns zudem auf, mit welcher toller Dynamik die Ayers Four das fein abgestufte Drum-Pattern wiedergibt: McLeods Schläge auf die verschiedenen Toms bauen so eine schöne Spannung auf. Dazu trägt auch die Impulstreue bei: Die Trommeln klingen knackig und frisch. Zudem legt die Four auch die Details offen: Wir hören das Schwingen der Felle, wir spüren das physische Vibrieren, das ein gut gestimmtes Schlagzeug erzeugt. Es klingt so vital und dynamisch wie ein Drum Kit im wahren Leben. Diese Lebendigkeit setzt sich mit dem Einstieg der weiteren Instrumente fort: Zwei E-Gitarren mit schönem mit Vibrato-Effekt, ein Steinway-Klavier und ein Fender E-Bass sorgen für den stimmungsvollen Background. Die Instrumente haben dabei eine immense Gegenwärtigkeit: Die Ayers Four bildet sie mit ihren charakteristischen Klangfarben ab und bietet allen Instrumenten Platz zur freien Entfaltung. Das gelingt der Four dank ihrer exzellenten räumlichen Tiefenstaffelung und ihrer überaus sauberen, hochauflösenden Wiedergabe.

Auch der höhenverstellbare Fuß ist in der Farbgebung des Sockels realisiert. Die Füße weisen Inklang-typisch die außergewöhnliche Rändel-Optik auf – und sehen in diesem „Limited Edition 2021“-Look extra-edel aus.

Auch der höhenverstellbare Fuß ist in der Farbgebung des Sockels realisiert. Die Füße weisen Inklang-typisch die außergewöhnliche Rändel-Optik auf – und sehen in diesem „Limited Edition 2021“-Look extra-edel aus.

Kraftvoller Bass und feinste Facetten

Diese Sauberkeit rührt auch von dem überaus konturierten Bass: Die Ayers Four liefert einen ziemlich trockenen, straffen Tiefton, der nichts von den oberen Klangregistern verdeckt. Trotzdem besitzt der Bass Kraft und Volumen. Dies gelingt ohne Anstrengung, ebenso ohne Kompressionseffekte. Das gilt auch, wenn wir unseren potenten Verstärker mit gehobenster Lautstärke fahren. Die Ayers Four beweist hier ihre Pegelfestigkeit – und sie bleibt sich tonal treu. Mit Eva Cassidys Einsatz kriegen wir die erste Gänsehaut: Die begnadete Sängerin vermeidet die laszive Interpretation, die viele Chanteusen wählen, und trotzdem zieht sie uns mit ihrem Gesang in ihren Bann. Cassidy zieht alle Register, sie spielt mit der Reinheit und Rauheit der Stimme, mit glockenklar-geraden Tönen undt vibratosatten Endungen, mit gehauchten Silben und energiereich intonierten Passagen. Wir erleben die ganze Intensität, mit der Cassidy diesen Song singt, weil die Ayers Four die Frontfrau mit all ihren feinen Facetten vor uns in den Raum stellt.

Die Inklang Ayers Four nochmals in der Standard-Version, in der die Metallapplikationen in Silber oder Schwarz gehaltenen sind.

Die Inklang Ayers Four nochmals in der Standard-Version, in der die Metallapplikationen in Silber oder Schwarz gehaltenen sind.

Herrlich homogene Abbildung

Mit all diesen Qualitäten punktet die Ayres Four nun beständig beim Gang durch verschiedenste Musikgenres. Den sauber-voluminösen Bass genießen wir bei Charly Antolinis „Arabian Desert Groove“, obwohl hier eigentlich das Drumming des Jazz-Schlagzeug-Großmeisters im Vordergrund steht – auch das liefert die Ayers Four wieder mit vorzüglicher Dynamik und Akkuratesse. Mit Power und Punch zeigt sie bei der Electro-Nummer „The Forest“ von Anders Trentemøller ihre Dancefloor-Qualitäten. Die zahllosen Soundschichten, Geräusche und Samples ergeben selbst für Nichttänzer ein grandioses Hörspiel. Auch im Konzertsaal macht die Ayers Four eine gute Figur: Das Gothenburg Symphony Orchestra unter Kent Nagano spielt „Vision“ und „Nebel steigen auf“ aus der Alpensinfonie von Richard Strauss – und dieses musikalische Landschaftspanorama gelingt der Ayers Four in der gebotenen epischen Breite: Das Orchester ist in allen Instrumentengruppen und Registern klar differenziert, erscheint aber trotzdem als konsistenter Klangkörper – in einer herrlich homogenen Abbildung mit einem ebenso gleichmäßigen Abstrahlverhalten der Lautsprecher.

Die Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ im Hörtest. Hier spielt sie mit dem Lindemann Musicbook Source II, dem Lindemann Musicbook Power II – und dem Panasonic TX-55GZW1004, denn die Ayers Four eignet sich auch bestens für die TV- und Heimkino-Beschallung.

Die Inklang Ayers Four „Limited Edition 2021“ im Hörtest. Hier spielt sie mit dem Lindemann Musicbook Source II, dem Lindemann Musicbook Power II – und dem Panasonic TX-55GZW1004, denn die Ayers Four eignet sich auch bestens für die TV- und Heimkino-Beschallung.

Fazit

Die Inklang Ayers Four glänzt in unserem Test gleich mit doppelter Exklusivität: Zum einen beeindruckt sie optisch durch ihre extra-attraktive „Gold Blanche“-Ausführung der „Limited Edition 2021“. Zum anderen punktet sie durch ihre Drei-Wege-Schallwandlung mit der seltenen Mittelton-Kalotte. Dank dieser Lösung gelingt der Ayres Four eine überaus homogene, sehr natürliche Wiedergabe mit einer fdetailreichen, einauflösenden und hochdynamischen Abbildung. Die ausgezeichnete Räumlichkeit, die wunderbare Plastizität und die Lebendigkeit der Ayers Four sorgen dabei für ein mitreißendes „wie echt“-Gefühl. Trotz ihrer Schlankheit liefert sie einen beeindruckenden Bass: Er ist straff-trockenen, aber trotzdem voluminös. So bleibt das Klangbild bis in den Tiefton klar und sauber. Diesen Wohlklang bietet sie dank des guten Abstrahlverhaltens auch abseits des zentralen Hörplatzes. So präsentiert sich die Ayers Four akustisch unkompliziert und audiophil versiert. Manchmal kann Musikgenuss ganz einfach sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen, Hersteller

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

94 of 95

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211108.Inklang-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Inklang
Ayers Four
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Sonderversion „Limited Edition 2021“ ab 1.849,00 € / Stück
- Standardversion: ab 1.799,00 € / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Sonderversionen „Limited Edition 2021“:
- Copper Noir: Gehäuse in mattem Schwarz-Anthrazit, Metallapplikationen: Kupfer
- Gold Blanche: Gehäuse in samtig schimmerndem Weiß. Metallapplikationen: Gold

Standardversion:
- Gehäusefarbe: Auswahl aus 10 Inklang Spektrum-Farben, Individuelle Caparol Icons-Farbenwelt (Aufpreis: 79,90 Euro), Farrow & Ball-Farbenwelt, (Aufpreis: 79,90 Euro), Persönliche Farbcode-Abstimmung (Aufpreis: 79,90 Euro)

- Gehäusefinish: matt, silk-matt, glossy

- Metallapplikationen (Sockel, Füße): silber, schwarz
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: 0800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):- 1113 x 260 x 348 mm (inkl. Sockel)
- 1113 x 175 x 348 mm (exkl. Sockel)
Gewicht:24,6 kg / Stück
Bauart:3-Wege, passiv (demnächst optional: aktiv oder aktiv/wireless), Bassreflex
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 22 mm (Kalotte, Seidenmembran)
Mitteltöner:1 x 55 mm (Kalotte, beschichtete Seidenmembran)
Tieftöner:2 x 152 mm (Konus, glasfaserverstärkte Papiermembran)
Frequenzbereich:32 Hz - 34 kHz (-10 dB) (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:600 Hz, 3.600 Hz (Herstellerangabe)
Empfohlene Raumgröße:mittel, bis 35 m² (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:ab 50 W (Herstellerangabe)
max. Belastbarkeit:150 W (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:85 dB (1W/1 m) (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Inklang Ayers Four
- Sockelplatte
- Standfüße
- Stoffhandschuhe
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 € / 4 Stück) (nur für die Standard-Version)
- Lautsprecherabdeckung (44,95 € / Lautsprecher)
Pros und Contras:+ attraktives und exklusives Design
+vorzügliche Material- und Fertigungsqualität
+ Customizing (für die Standard-Version): Lautsprecher sind durch zahlreiche Optionen individuell konfigurierbar
+ ausgezeichnete räumliche Abbildung
+ sehr gute Auflösung
+ sehr gute Fein- und Grobdynamik
+ kräftiger, voluminöser Bass
+ kostenloses Lasern des eigenen Namens auf das Anschlussterminal

- keine Spikes im passenden Gold-Ton erhältlich
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):91/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- Oppo UDP-203
- Hegel H360
- Lindemann Musicbook Source II
- Lindemann Musicbook Power II
- Cyrus Pre XR
- Cyrus Stereo 200
- Panasonic TX-55GZW1004
- Supra Cables Quadrax

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Nubert nuBoxx AS-425 max – All-in-One-Vollversorgung für imposanten Raumklang

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Die neue Nubert nuBoxx AS-425 max liefert raumfüllenden Heimkinosound – ohne lästige Kabelei und aus nur einem Lautsprecher. Der ist so gestaltet, das er auf und in jedem Low- oder Sideboard unterkommt. Oder man stellt einfach seinen Fernseher drauf. Achja, ein imposantes HiFi-Setup ist dieses Sounddeck ganz nebenbei auch noch.

Trotz ihrer vergleichsweise kompakten Abmessungen verspricht die nuBoxx AS-425 max imposanten Surroundsound und ein enormes Leistungspotenzial.

Wer keine Lust auf viele Lautsprecher im Wohnzimmer hat, aber dennoch auf imposanten Surroundsound steht, kommt um den Kauf einer ernsthaften Frontsurround-Lösung nicht herum. Gemeint sind nicht die dünnen Kreischriegel, die es vielerorts beim Kauf des neuen Flachbildfernsehers dazu gibt. Nein, gemeint sind die voluminöseren Versionen der HiFi- und Heimkino-Spezialisten. Einer dieser Spezialisten und Marktführer Deutschlands ist Nubert. Mit der AS-3500 haben die Audio-Profis aus Schwäbisch Gmünd vor rund einem Jahr ihre erste Version eines Stereo-Boards inklusive Heimkino-Fähigkeiten vorgestellt. Ein mächtiger Auftritt, klanglich wie optisch, der von den führenden Online-Redaktionen Deutschlands mit dem ROAST-Award als bestes Sounddeck des Jahres ausgezeichnet wurde. Die AS-3500 ist genial, sie hat nur einen Haken: Mit einem Preis von rund 1.000 Euro ist sie für die breite Masse nicht unbedingt erschwinglich. Dieses „Problems“ hat sich Nubert jetzt angenommen und das kleine Geschwisterchen, der AS-3500 vorgestellt: Die zur brandneuen nuBoxx-Serie gehörige nuBoxx AS-425 max.

Die Ähnlichkeit zum große Geschwister, der AS-3500, ist nicht zu verhehlen. Dieses Modell hatten wir vor einigen Monaten im Test!

Überall einsetzbar

Vor rund einem Monat gehörte ich zum auserwählten Kreis derer, die sich die AS-425 max bei der Premiere in der Duisburger Nubert-Filiale ansehen und anhören durften. Das Ergebnis war imposant – in mehrfacher Hinsicht. So richtig ausführlich testen konnte ich in der mir eher fremden Umgebung allerdings nicht. Das sieht inzwischen aber anders aus, denn wir haben das mit einem Preis von 668 Euro ausgezeichnete Sounddeck jetzt endlich in unserem Hörraum. Den optischen Auftritt hatte ich wie folgt beschrieben: „Das geradlinige Design der nuBoxx AS-425 max orientiert sich an der nuBoxx-Serie. Die ist mit 12,9 Zentimetern exakt so hoch wie die bewährte AS-225. Mit einer Breite von 960 Millimetern lässt sie sich einfach und integrativ in TV-Schränken oder auf Low- und Sideboards platzieren. Alternativ kann man seinen Fernseher aber auch ganz einfach draufstellen. Das Design ist schnörkellos und eher unprätentiös, deshalb aber noch lange nicht langweilig“.

Die nuBoxx AS-425 max kann so aufgestellt werden, dass der Fernseher kurzerhand auf ihr abgestellt wird.

Macht Eindruck

Zu haben ist die nuBoxx AS-425 max. wahlweise in schwarzem oder weißem Gehäuse. Im Gegensatz zur AS-3500 ist dieses nicht lackiert, sondern foliert. Aber auch wenn es sich „nur“ um eine Folierung handelt, schaut mein Testgast nicht billig, sondern überraschend hochwertig aus. Die Schallwand unterscheidet sich dagegen farblich. Entscheidet man sich für eine schwarze AS-425 max, kommt die Front in dunklem Anthrazit. Davor sitzt dann eine, ebenfalls anthrazitfarbene, magnetisch gehaltene Stoffblende. Bevorzugt man die weiße Variante, ist diese mit einer Schallwand in Eisgrau ausgestattet. Dazu kommt hier dann eine Stoffblende in hellgrauer Ausführung. Speziell die wirklich schön gestalteten Stoffblenden dürften aktuell einen großen Zuspruch erfahren. Sie richten sich an den aktuellen Möbeltrend und kommen in den derzeit beliebtesten Farben für stoffbezogene Sofas. So fügt sich das Sounddeck in nahezu jede Wohnumgebung ein. Einen festen Stand hat mein Testgast übrigens durch vier kleine Gummifüßchen.

Bi-Color-Ausführung. Die weiße nuBoxx AS-425 max ist mit einer eisgrauen Schallwand bestückt.

Cleveres Bedienfeld

Wie die nuBoxx AS-425 max in der Realität bei Ihnen zuhause ausschaut, lässt sich übrigens bereits vor dem Kauf über die nuReality-App herausfinden. Die lässt sich kostenlos aus dem Apple- oder Google Play-Store downloaden. Jetzt aber zur Technik: Die orientiert sich stark an der bereits von uns getesteten nuPro AS-3500. Das Bedienfeld wirkt tatsächlich identisch. Auch in der AS-425 max sitzt es mittig. Rund um den markanten Drehregler sitzen kleine LED-Indikatoren. Über sie lassen die Lautstärke, die variable Loudnessschaltung oder die diversen Betriebsmodi ablesen, auf die ich gleich noch zu sprechen komme. Links nebenan findet sich dann noch eine Übersicht aller Eingänge. Welcher davon aktuell aktiv ist, das erkennt man an der entsprechend aufleuchtenden LED. Ein Display wird also nicht benötigt. Alternativ zum Drehregler lassen sich alle Einstellungen natürlich auch über die zum Lieferumfang gehörige und sauber strukturierte Fernbedienung vornehmen.

Das Bedienfeld der AS-425 max ist eher ungewöhnlich, dafür aber schnell erlernt. Leuchten die roten Pünktchen unterhalb des Drehreglers, ist die dynamische Loudness aktiviert.

Doppel-Zwei-Wege-System

Das Bedienfeld ist identisch, die Technik unterscheidet sich dagegen deutlich zur AS-3500: Das liegt u.a. an der unterschiedlichen Gehäusegröße und am Preis. Genau genommen ist die nuBoxx AS-425 max ist eine abgespeckte AS-3500. Im Detail unterscheidet sie sich in der Chassis-Auswahl und -verteilung. Statt zwei große Basstreiber im Boden einzusetzen, finden sich alle Chassis hier in der Front. In Summe wären das zwei 25 Millimeter durchmessende Hochtöner und gleich vier 11,8 Zentimeter Tiefmitteltöner. Sie sind so aufgeteilt, dass es sich genau genommen um ein Doppel-Zwei-Wege-System in D`Apollito-Anordnung handelt. Eine Aufteilung die sicherstellen soll, dass sich Musik und Filmtöne breit im Raum verteilen. Angetrieben wird das Sextett von einer vier Mal 55 Watt (Musikleistung) leistenden Endstufen-Sektion. Das verspricht genug Kraft, um auch größere Wohnräume mit ordentlich Schalldruck zu füllen. Die ebenfalls an Bord befindliche Softclipping-Funktion verhindert, dass der Sound unter zu hohen Pegeln übermäßig verzerrt.

Nimmt alles an

Rückseitig gibt es ebenfalls viel zu entdecken: Das wären u.a. ein HDMI eARC-Port. Ist die nuBoxx AS-425 max über diesen Weg mit dem Fernseher verbunden, lässt sie sich in den Grundfunktionen auch über die Fernbedienung des TV-Gerätes befehligen. Ausserdem lassen sich über diesen Weg auch Signale in höherer Bandbreite transportieren. Die Verarbeitung aller eingehenden Daten wird dann von den integrierten Dekodern für Dolby Digital und DTS übernommen, was die Nubert-Bar zu einem echten Heimkino-Produkt macht. Dann gibt es noch je einen optischen und koaxialen Zugang, einen analogen Aux-Eingang und einen Subwoofer-Ausgang. Ist hier beispielsweise ein externer Bassmeister angeschlossen, wird automatisch eine Übergangsfrequenz von 80 Hertz eingestellt. Darüber hinaus ist diese Soundbar natürlich auch bluetoothfähig. Ich verbinde die AS-425 max hier per HDMI mit dem Fernseher und mittels optischer Digitalverbindung mit dem Blu-ray-Player. Anschließend rücke ich meinen Testgast bis auf etwa 20 Zentimeter an die Rückwand heran.

Explosion im Hörraum

Den Testanfang mache ich via Netflix und „Iron Man“. Und zwar mit der Eröffnungsszene, in der der amerikanische Militär-Konvoi durch die afghanische Steppe fährt: In einem der Fahrzeuge sitzt der Waffenproduzent Tony Stark – mit einem Glas Whiskey in der Hand. Das leichte Klackern der Eiswürfel ist deutlich vernehmbar. Auch der anschließende Dialog zwischen Stark und den Soldaten ist trotz des dominierenden AC/DC-Soundtracks klar und deutlich. Als der Konvoi kurz darauf angegriffen wird, ändert sich die Szenerie schlagartig. Die erste Explosion versetzt meinen Sessel unverzüglich in Schwingung. Der anschließende Maschinengewehr-Beschuss wird dann extrem punchig in den Hörraum geliefert. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Was mich aber noch nicht so überzeugt, ist die Effektkulisse. Das gesamte Geschehen spielt sich direkt vor mir ab. Da ich die AS-425 max aber bereits aus meinem Kurztest kenne, weiß ich, dass es dafür eine Lösung gibt: Die wide-Taste auf der Fernbedienung.

Die beiden Bassreflex-Ports sitzen auf der Gehäuserückseite. Idealerweise gönnt man dem Sounddeck deshalb einige Extrazentimeter Abstand zur Rückwand.

Stereo/Panorama

Mit ihrer Hilfe kann ich nun ganz einfach und ohne großes Einstellungs-Tamtam ein anderes Raumpreset wählen. Leuchten rechts und links je ein Punkt, spielt die Nubert-Bar quasi im Stereo-Modus. Drückt man den Button nochmal, leuchten je drei LEDs. Akustisch zieht das eine räumliche Erweiterung nach sich. Nach einem weiteren Druck sind dann je fünf Pünktchen zu sehen. Jetzt wird die akustische Bühne nochmals deutlich erweitert. Im Hörtest sind alle drei Presets deutlich voneinander zu unterscheiden. Obwohl der Sound etwas an Präzision einbüßt, sobald man die Klangkulisse erweitert, gefällt mir die höchste Stufe hier am besten. Jetzt zieht sich das Klangbild fast über die gesamte Breite der Stirnwand, vor der das Frontsurroundsystem platziert ist. Die akustische Bühne ist allerdings nicht nur breit, sondern zieht sich ein Stückchen in die Tiefe. Das wird kurz darauf deutlich als Stark auf einem Stuhl gefesselt aufwacht und der Entführer aus dem Hintergrund spricht.

Je fünf Pünktchen rechts und links des Drehgebers bedeuten, dass die höchste Stufe der wide-Konfiguration gewählt ist.

Starke Dialoge

Die kleinen Details gehen dabei übrigens nicht verloren. Selbst der leichte Nachhall der Lagerhalle, in der sich Stark und seine Entführer befinden, ist absolut realistisch. Der anschließende Rückblick im Caesars Palace in Las Vegas startet mit einer Diashow und einem Sprecher aus dem Off. Auch Hier agiert die nuBoxx AS-425 max absolut stabil und kraftvoll. Und natürlich inklusive aller wichtigen Rauminformationen. Das war zu erwarten. Was nicht zu erwarten war, ist die Leistung unter dem aktuell gewählten Pegel. Der ist nämlich bei etwa 60 Prozent, was mir die LED-Leuchtdioden rund um den mittig platzierten Drehregler anzeigen. Und das ist ziemlich laut – deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke. Was mir dabei richtig gut gefällt, ist die Sicherheit und der Körper, mit dem die bestimmende Männerstimme dargestellt wird: Standhaft, dynamisch, stark! Als Iron Man einige Minuten später aus der Gefangenschaft flieht, geht es dann richtig los:

Egal ob Blockbuster, Serie oder Live-Sport, die nuBoxx AS-425 max sorgt immer für einen eindrucksvolles Klangerlebnis.

Audiovisuelle Ausleuchtung

Jetzt wird die Kulisse wieder breit. Besonders imposant ist es, als der Eisenmann nach draussen tritt, seine Angreifer zurückschlägt und die dort gelagerte Munition zur Explosion bringt. Jetzt pfeift und zischt es um mich herum. Alle Details sind da. So wird der Raum bis in den letzten Winkel audiovisuell ausgeleuchtet. Was dabei ebenfalls auffällt ist der vergleichsweise tiefe Bass. Selbstverständlich kann die AS-425 max diesbezüglich nicht mit der Kraft und Dynamik eines XW-1200 mithalten. Gemessen an dem, was man aber sonst so von Soundbars und Sounddecks kennt, ist die Performance meines Testgastes aber auf jeden Fall beeindruckend. Wem die Leistung im unteren Frequenzbereich nicht genug ist, der verkettet einfach einen aktiven Subwoofer. In diesem Fall wird die Trennfrequenz automatisch bei 80 Hertz gewählt. Für meinen Geschmack benötige ich den externen Bassmeister aber nicht, die AS-425 max bringt die Wände auch ohne tiefgreifende Unterstützung schon zum Beben.

Leuchtet der blaue LED-Indikator, lassen sich die Mittel- und Tieftonwiedergabe justieren.

Musikalische Dynamik

Das neue Nubert-Sounddeck hat mich bereits bei der ersten Testsession bei Nubert in Duisburg begeistert. In unserem Hörraum hat dieses üppig ausgestattete Frontsurroundset in der Filmtonwiedergabe jetzt sogar aber noch einen draufgelegt. Doch wie steht es um die mehrkanalige Musikwiedergabe? Exakt das probiere ich nun mit Taylor Swifts „Reputation Stadium Tour“ aus. Bereits die ersten Takte lassen jede Menge Dynamik und Power erwarten. Die tiefen Bässe sind physisch spürbar und stimmen mich gleich auf das bevorstehende Konzert ein. Kurz darauf geht es dann noch eine Etage tiefer zur Sache. Wow, Bässe hüllen mich jetzt rundum ein. Das Publikum jubelt um mich herum. Die Sound-Ausbreitung ist überraschend weitreichend, atmosphärisch und dicht. Alles super! Womit ich aber noch nicht so zufrieden bin, ist die Stimmdarstellung. Das ändert sich dann aber schlagartig, als ich Voice+ aktiviere. Jetzt gewinnt die Stimme der US-amerikanischen Pop-Ikone deutlich an Körper, Dynamik und Temperament.

Die drei LEDs im oberen Bereich zeigen an, dass Voice+ aktiviert ist.

Solides Bassfundament

Der Nachhall schafft echte Konzert-Atmosphäre, bildet den Raum zugleich aber nicht zu groß ab. Eigentlich ist der seichte Pop ja nicht meine bevorzugte Musikrichtung, das hier macht aber tatsächlich richtig Spaß. Das liegt zum einen an der schön aufgespannten Klangkulisse. Zum anderen aber auch an den schnellen Oberbässen, den zwischenzeitlichen Abstiegen in den Basskeller und der erstaunlich harmonischen Abstimmung dieses Setups. In diesem Zusammenhang: Gönnen Sie der nuBoxx AS-425 max mind. 20-30 Zentimeter Abstand zur Rückwand. Hält man sich an diese Vorgabe, stellt das Sounddeck die wiedergegebene Musik auf ein solides Bassfundament. Eines, das weder aufdringlich wirkt, noch unkontrolliert herum dröhnt – immer vorausgesetzt, man hat es mit den Bass- und Loudness-Voreinstellungen nicht übertrieben. Und noch etwas: stellen Sie das Nubert Frontsurroundset nicht zu tief ins Sideboard. Sollte eine solche Platzierung aber unumgänglich sein, richten Sie die AS-425 leicht nach oben aus, um die bestmögliche Klangperformance zu erreichen.

Die handliche Fernbedienung gehört mit zum Lieferumfang und erlaubt die Befehligung des Sounddecks aus der Ferne.

Imposanter Stereosound

Als Nubert vor Jahren sein erstes Sounddeck vorstellte, war dies noch als reine Stereo-Lösung gedacht. Wer sich ein bisschen mit der Nubert-Historie beschäftigt hat, der weiß: Die bestmögliche Musikwiedergabe steht hier über allem. Selbstverständlich soll auch die nuBoxx AS-425 max diese DNA besitzen. Und das wird jetzt getestet. Dafür switche ich zunächst auf den optischen Digitaleingang, indem ich die entsprechende Taste auf der Fernbedienung drücke. An dem hängt mein CD-Player, der gerade damit beschäftigt ist Antonio Forciones „Tears Of Joy“ wiederzugeben. Ein Song, der von einer Gitarre und einem Bass dominiert wird, die den Rhythmus angeben. Der Sound ist von der ersten Sekunde an sehr schön. Vom Volumen her in etwa vergleichbar mit der Wiedergabe über ein Pärchen etwas größerer Regallautsprecher. Ich bin sofort im geschehen, vor mir baut sich eine wirklich geschlossene Klangbühne auf. Die Gitarre halb links, rechts nebenan der begleitende Bass. Hinten links zwischenzeitlich Kastagnetten.

Ist die magnetisch haftende Stoffabdeckung aufgesteckt, ist von der Technik kaum noch etwas zu sehen. Nur die zur aktuellen Betriebsanzeige erforderlichen LED-Indikatoren schimmern jetzt noch für einige Sekunden durch das Gewebe.

Bassperformance

Für den Anfang war das schon ziemlich imposant. Weiter geht’s mit Skunk Anansies „Hedonism“. Ein Track, der Agilität, Spielfreude und Temperament einfordert. Die Wiedergabekette muss also dynamisch und schnell sein, um diesen Track ordnungsgemäß und mit dem nötigen Punch zu reproduzieren. Anforderungen, die für die nuBoxx AS-425 max kein großes Problem darzustellen scheint. Jetzt geht es nämlich erst so richtig los: Drums geben den Rhythmus vor, Bässe pumpen in den Hörraum, die Stimme steht felsenfest in der Mitte. Das Klangbild ist breit aber nicht übertrieben. Wobei: Der Bass ist mir dann vielleicht doch etwas überbetont. Also drücke ich die tone-Taste so oft, bis die kleine grüne LED leuchtet. Genauer gesagt sind es hier bei mir drei leuchtende Indikatoren, was noch der vorhergehenden Testphase geschuldet ist. Über den nebenan befindlichen Button reduziere ich den Bassanteil dann soweit, bis nur noch ein Lämpchen leuchtet. Ja, das passt jetzt richtig gut.

Die grüne LED deutet an: Jetzt kann die Bassintensität verändert werden.

Korrekte Staffelung

Diese Voreinstellung ist in meinem knapp 20 Quadratmeter messenden Hörraum offensichtlich ideal. Jetzt spielen Mitten und Tiefen im Einklang. Das gesamte Klangbild wirkt entspannter, besitzt aber weiterhin Zug und Fundament. Dass wirklich alles passt, beweist mir das anschließend auf meiner Playlist stehende “Train Song“ von Holly Cole. Ein Song, der so manch kompakten Lautsprecher aufgrund seiner extrem tiefen Abstimmung schnell an Grenzen bringen kann. Die Stimme steht sofort mittig vor mir, rechts die Rassel, im Hintergrund der große Kontrabass. Die Staffelung gefällt mir schon richtig gut. Das Klangbild geht deutlich über die Aussenseiten der AS-425 max hinaus. Tatsächlich ist mir besagtes Streichinstrument aber noch ein bisschen vorlaut. Nach einer weiteren leichten Reduzierung im Bass stimmt dann aber auch dieses Detail. Jetzt fügt sich der Kontrabass perfekt in die kleine Kombo ein. Nichts erscheint seziert oder besonders betont. Alle Instrumente wirken gleichberechtigt und bilden eine akustisch homogene Einheit.

Der blauumlaufende Leuchtring zeigt die aktuell gewählte Lautstärke an.

Fazit

Mit der nuBoxx AS-425 max schließt Nubert die Lücke zwischen den Modellen AS-225 und AS-3500. Mit 668 Euro liegt die 425 nahe der AS-225. Dafür erhält der Käufer hier aber den Großteil der Technik aus der großen AS-3500 – inklusive sämtlicher Surround-Funktionen. Dazu gehören auch die dynamische Loudness, Voice+ und dreistufig wählbare Raumeffekte. Die leistungsstarke Endstufeneinheit, die dynamische Filmtonwiedergabe und imposanten HiFi-Eigenschaften machen die nuBoxx AS-425 max zum uneingeschränkt empfehlenswerten Unterhaltungskünstler für kleinere und mittelgroße Räume, in denen die anspruchsvolle Musik- und Filmtonwiedergabe erwartet wird.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 80

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Technische Daten

Modell:Nubert
nuBoxx AS-425 max
Gerätekategorie:TV-/HiFi-Aktivlautsprecher
Preis:668 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 – 926 90 18
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):129 x 860 x 330 mm
Gewicht:15,2 kg
Prinzip: aktiv, Doppel-Zwei-Wege
Hochtöner:2 x 25 mm Seidengewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:4 x 118 mm
Frequenzgang:36 – 22 000 Hertz (Herstellerangabe)
Leistung:4 x 40 Watt / 4 x 55 Watt (Nennleistung/Musikleistung)
Dekoder:- Dolby Digital
- DTS
Eingänge:- HDMI (ARC, eARC, CEC)
- optischer Digitaleingang (S/PDIF, TOSLink)
- koaxialer Digitaleingang (S/PDIF, Cinch)
- analoger Stereoeingang (Cinch)
- Bluetooth
Ausgänge:- Subwooferausgang (Cinch)
Lieferumfang:- Nubert nuBoxx AS-425 max
- Frontabdeckung
- Fernbedienung mit Batterie
- Netzkabel
- optisches Digitalkabel
- HDMI-Kabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ schicke Bi-Color-OPtik
+ HDMI ARC
+ Bluetooth
+ audiophile Musikwiedergabe
+ effektive Raumklangmodi
+ Voice+
+ dynamische Loundness
+ dynamischer Grundton
+ einfache Bedienung

- kein Display
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistunghervorragend

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Cyrus Pre-XR – Vier in einem: Vorverstärker, DAC, Phono-Stufe und Headphone-Amp

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Der neue Cyrus Pre-XR präsentiert sich als audiophiles Platzwunder: Er tritt eigentlich als Vorverstärker an, doch im Halbformat-Gehäuse stecken neben dem Pre-Amp ein DAC, eine Phono-Stufe und ein Headphone-Amp. In punkto Klang, Qualität und Charakter hat Cyrus seine Trademarks bewahrt – und trotzdem alles anders gemacht…

Der Cyrus Pre-XR bewahrt das markante Erscheinungsbild, bietet aber zugleich ein frisches Design: Das neues Display, die eingelassenen Touch-Taster und die „Phantom Black“-Lackierung sorgen für den modernen Look des Vorverstärkers.

Der Cyrus Pre-XR bewahrt das markante Erscheinungsbild, bietet aber zugleich ein frisches Design: Das neues Display, die eingelassenen Touch-Taster und die „Phantom Black“-Lackierung sorgen für den modernen Look des Vorverstärkers.

Alles bleibt anders – das fällt uns spontan ein, als der Cyrus Pre-XR vor uns steht. Der Vorverstärker ist durch das traditionelle Halbformat und die markante abgewinkelte Leiste auf der Front sofort als Cyrus-Komponente erkennbar. Er strahlt aber nun eine ganz neue Noblesse und Modernität aus. Das liegt am frischen Design der XR-Serie, mit der Cyrus eine neue HiFi-Gerätegeneration präsentiert. Diese Reihe umfasst zwei integrierte Verstärker mit DACs, CD-Transport und CD-Player, ein externes Netzteil – und eben den Vorverstärker Pre-XR. Sofort fällt das neuen Finish auf: Die traditionell rau-körnige Oberfläche ist nun einer edlen Glätte in mattem Schwarz gewichen. Cyrus hat diese Lackierung „Phantom Black“ getauft. Derart phantomisiert sieht das Gehäuse noch schlanker und eleganter aus. Dabei misst es nach wie vor 7 mal 22 mal 36 Zentimeter, ist immer noch aus ultramassivem und schwergewichtigem Aluminium-Magnesium-Druckguss gefertigt und behält ebenso die robuste, aus den Wangen gefräste Kühlrippenstruktur bei.

Vorverstärker im Halbformat: Der Cyrus Pre-XR (links im Bild) ist nur halb so breit wie übliche HiFi-Geräte, die 43 Zentimeter einnehmen. Rechts daneben steht die passende Endstufe Stereo 200.

Vorverstärker im Halbformat: Der Cyrus Pre-XR (links im Bild) ist nur halb so breit wie übliche HiFi-Geräte, die 43 Zentimeter einnehmen. Rechts daneben steht die passende Endstufe Stereo 200.

Moderner Auftritt mit frischen Display und Touch-Tasten

Den modernen Auftritt befördert auch die neue Informationsdarbietung: Ein hochauflösendes LCD-Display löst bei der XR-Serie die überkommene, grünleuchtende Matrix-Anzeige ab. Das LCD-Display punktet mit einer knackig scharfen, viel feineren Darstellung. Helligkeit und Kontrast sind in mehreren Stufen anpassbar. So liefert die Anzeige die wichtigen Infos wie die aktuell gewählte Quelle, die File-Samplingrate bei USB-Zuspielung oder die Lautstärke in Ziffern- sowie Kreissegment-Darstellung. Die nächste Neuerung finden wir direkt darunter: Die charakteristische abgewinkelte Leiste bietet nun bündig eingelassene Touch-Tasten. Sie funktionieren allein durch die Kapazitätsänderung bei der Berührung. Damit dies optimal geschieht, werden sie bei jedem Einschalten automatisch kalibriert. Diese sensitiven Tasten, die jede Betätigung mit einem zartes Klicken akustisch bestätigen, wirken nicht nur optisch und haptisch moderner. Cyrus schreibt dem Ausschluss von beweglichen Taster-Bauteilen auch eine Steigerung der Zuverlässigkeit zu. Mit den Tasten tippen wir uns durch die Inputs, aktivieren die Stummschaltung, den Kopfhörerausgang, die Balance-Regelung, die DAC-Filterauswahl und die Menü-Einstellungen.

Das wie bei jeder Cyrus-Komponente in die Decke gravierte Firmenlogo kommt dank der neuen „Phantom Black“-Lackierung noch besser zur Geltung. Auch die seitliche Kühlrippen Struktur im ultrarobusten Vollmetall-Gehäuse wirkt nun stimmiger.

Das wie bei jeder Cyrus-Komponente in die Decke gravierte Firmenlogo kommt dank der neuen „Phantom Black“-Lackierung noch besser zur Geltung. Auch die seitliche Kühlrippen Struktur im ultrarobusten Vollmetall-Gehäuse wirkt nun stimmiger.

Üppiges Input-Portfolio mit erstklassigem Phono-MM-Modul

Der Aus- und Anwahl von Einstellungen, aber ebenso der Lautstärkeregelung dient dann der Bedienknopf: Er ist bei der XR-Serie aus gedrehtem Aluminium gefertigt – also nicht aus Kunststoff wie bei den Komponenten der Classic Line. Das vermittelt beim Drehen und Drücken ein sehr hochwertiges Bediengefühl. Dies wird durch die wohldefinierte, feine Rastung beim Drehen noch gesteigert. So navigiert man leicht durch die Optionen der neuen, übersichtlich gestalteten Menüstruktur. Alternativ geht die komplette Handhabung des Pre-XR auch über die mitgelieferte System-Fernbedienung. Mit ihr sind neben dem Vorverstärker auch die anderen Cyrus-Komponenten bedienbar. Bleiben wir beim Pre-XR: Er punktet mit einem Eingangs- und Schnittstellen-Angebot, das eigentlich alle Anwendungsfälle abdeckt. Analog bietet er vier Line-Inputs und darüber hinaus eine hochklassigen Phonostufe. Ihre Topologie ist dem Cyrus Phono Signature entlehnt, sie punktet dementsprechend mit großem Dynamikbereich und geringem Rauschen. Beim Pre-XR ist sie allein für MM-Systeme ausgelegt – also der bei Plattenspielern meistverbreiteten Abtaster-Art.

Die abgewinkelte Leiste ist eines der prägenden Cyrus Erkennungsmerkmale. Nun bietet es bündig eingelassene, berührungssensitive Tasten. Die glatten Felder bilden einen attraktiven Kontrast zur matten Lackierung. Der Auswahl der gewünschten Quelle dienen zwei Taster, mit denen man sich durch das Input-Portfolio tippt.

Die abgewinkelte Leiste ist eines der prägenden Cyrus Erkennungsmerkmale. Nun bietet es bündig eingelassene, berührungssensitive Tasten. Die glatten Felder bilden einen attraktiven Kontrast zur matten Lackierung. Der Auswahl der gewünschten Quelle dienen zwei Taster, mit denen man sich durch das Input-Portfolio tippt.

Ausgezeichneter DAC für amtliches HiRes

Digitalseitig bietet der Pre-XR zwei optische und zwei elektrische S/PDIF-Schnittstellen. Sie akzeptieren PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit. Hinzu kommt ein USB-B-Port, der die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit erlaubt – und ebenso das Streaming von DSD-Files. Hier geht sogar natives DSD bis DSD512 und im DSD over PCM-Verfahren DoP128. Das ist amtlich! Möglich macht es ein Konverter-Modul, das die zweite Generation des von Cyrus entwickelten QXR-DAC darstellt. Hier wurde aufwändig getestet, welche Bauteile und welche Komponenten-Kombination den geringsten klanglichen Einfluss haben. Neu ist insbesondere die Gestaltung der Rekonstruktionsfilter. Diese Schaltungsteile wandeln die aus dem DAC kommenden Spannungsimpulse wieder in ein integeres Analogsignal um. Sieben verschiedene Filter stehen zur Auswahl. Die klanglichen Unterschiede sind subtil, das Ergebnis hängt auch von der Samplingrate der Aufnahme und von den damals verwendeten Produktions- und Mastering-Tools ab. Hier sollte man also Ausprobieren. Mithilfe der frontseitigen Touch-Taste oder der Fernbedienung geht dies flott.

Das neues LCD-Display mit seiner feinen und scharfen Anzeige unterstreicht den modernen Auftritt des Pre-XR. Seine Helligkeit kann in vier Stufen verändert werden, der Kontrast ist sogar im Rahmen von +30 bis -30 einstellbar, zudem ist – wie hier – die Polarität änderbar: von „schwarz auf weiß“ in „weiß auf schwarz“.

Das neues LCD-Display mit seiner feinen und scharfen Anzeige unterstreicht den modernen Auftritt des Pre-XR. Seine Helligkeit kann in vier Stufen verändert werden, der Kontrast ist sogar im Rahmen von +30 bis -30 einstellbar, zudem ist – wie hier – die Polarität änderbar: von „schwarz auf weiß“ in „weiß auf schwarz“.

Neue Verstärkerschaltung mit eigenem Kopfhörer-Amp

Als XR-Komponenten profitiert der Pre-XR vom Einsatz deutlich kostspieligerer Bauteilen mit geringerer Toleranz sowie von einem neuen Schaltungslayout: Die Trennung digitaler und analoger Sektionen wurde nochmals optimiert, ihre Speisung erfolgt aufwändig mit separaten, streng von der Audio-Schaltung isolierten Stromversorgungen. Insgesamt 15 separate Spannungsregler kommen hier zum Zuge. Das Herzstück der Speisung und der Garant für Ruhe und Reserven ist ein überdimensionierter 74VA-Ringkerntransformator. Strom- und signalführende Leiterbahnen sind auf der Platine stets gegenläufig realisiert, die Signalwege sind abermals verkürzt, die RF-Filter schützen die Elektronik auch gegen hochfrequente Störungen wie etwa 5G-Netze – diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die Summe der Modifikationen führt zu einer Signalverstärkung mit höherer Transparenz, größer Bandbreite, erweitertem Dynamikbereich und deutlich verringertem Rauschen. Davon profitiert auch der Kopfhörer-Verstärker. Der Pre-XR bietet hier einen eigenständigen, 138 Milliwatt pro Kanal liefernden Class A/B-Amp. Zugunsten kürzestmöglicher Signalpfade ist der Kopfhörer-Anschluss auf der Geräterückseite zu finden – in Form einer Mini-Klinkenbuchse.

Der Bedienknopf ist aus Metall und hat eine sehr gute Gängigkeit, Rastung und Druckpunkt-Definition. Das sorgt für eine angenehme Haptik.

Der Bedienknopf ist aus Metall und hat eine sehr gute Gängigkeit, Rastung und Druckpunkt-Definition. Das sorgt für eine angenehme Haptik.

Klangoptimierung: Symmetrischer Ausgang und Upgrade-Option beim Netzteil

Der Pre-XR punktet auch bei der Signalweiterleitung. Obwohl der Vorverstärker in klassischer Single-Ended-Schaltung ausgeführt ist, bietet er neben dem unsymmetrischen Ausgang ebenso einen symmetrischen Output. Dieser Ausgang ist nicht etwa mit einem preiswerten Treiber realisiert, sondern aufwändig mit einer separaten Ausgangsstufe. Zusätzlich zu diesen regelbaren Ausgängen bietet der Pre-XR einen Fixed Out. Er dient dem Anschluss eines analogen Rekorders oder der Ansteuerung eines im Pegel regelbaren Verstärkers für die Beschallung in einem zweiten Raum. Zum „alles bleibt neu“ gehört auch die Option, ein externes Netzteil anschließen zu können, welches als Ugrade erhältlich ist. Dieses Stromversorgungs-Konzept verfolgt Cyrus seit vielen Jahren. Den deutlichen klanglichen Zugewinn einer solchen Upgrade-Lösung haben wir bereits bei unseren Tests des Cyrus Phono Signature und des Cyrus Pre2 Qx DAC schätzen gelernt. Beim Pre-XR müssen wir uns noch etwas gedulden: Das passende und ebenfalls ganz neue externe Netzteil PSU-XR wird erst demnächst verfügbar sein.

Pralles Anschluss-Portfolio: Der Pre-XR bietet analog vier unsymmetrische Line-Inputs und einen Phono MM-Eingang. Dieser ist zur Vermeidung von Brummschleifen mit einem Erdungsanschluss ausgestattet. Digital verfügt der Preamp über vier S/PDIF-Schnittstellen und einen USB-Port. Ausgangsseitig punktet der Vorverstärker mit einem symmetrischen und einem unsymmetrischen Ausgang für die Anbindung an eine Endstufe sowie einem Fixed Out für den Anschluss eines Rekorders oder eines zweiten Verstärkers in einem anderen Raum. Der Kopfhörerausgang ermöglicht den privaten Musikgenuss. Per „MC Bus“ kann der Pre-XR mit anderen Cyrus-Produkten vernetzt werden. Der Datenaustausch erlaubt das konzertierte Ein- und Standby-Schalten all dieser Geräte – und nun werden über das MC-Bussystem auch Änderungen der Display- und LED-Einstellungen an andere Geräte übertragen. Der 15-polige Sub-D-Einbaustecker dient dem Anschluss eines externen Netzteils.

Pralles Anschluss-Portfolio: Der Pre-XR bietet analog vier unsymmetrische Line-Inputs und einen Phono MM-Eingang. Dieser ist zur Vermeidung von Brummschleifen mit einem Erdungsanschluss ausgestattet. Digital verfügt der Preamp über vier S/PDIF-Schnittstellen und einen USB-Port. Ausgangsseitig punktet der Vorverstärker mit einem symmetrischen und einem unsymmetrischen Ausgang für die Anbindung an eine Endstufe sowie einem Fixed Out für den Anschluss eines Rekorders oder eines zweiten Verstärkers in einem anderen Raum. Der Kopfhörerausgang ermöglicht den privaten Musikgenuss. Per „MC Bus“ kann der Pre-XR mit anderen Cyrus-Produkten vernetzt werden. Der Datenaustausch erlaubt das konzertierte Ein- und Standby-Schalten all dieser Geräte – und nun werden über das MC-Bussystem auch Änderungen der Display- und LED-Einstellungen an andere Geräte übertragen. Der 15-polige Sub-D-Einbaustecker dient dem Anschluss eines externen Netzteils.

Der Spielpartner: Endstufe Cyrus Stereo 200

Ein Vorverstärker erfordert natürlich immer auch einen Endstufe. Der passende Spielpartner für den Pre-XR ist der Cyrus Stereo 200, der uns vom Deutschen Cyrus-Vertrieb für diesen Test zur Verfügung gestellt wurde. Die beiden Komponenten bilden bereits optisch eine stimmige Einheit: Sie besitzen die gleichen Maße, das gleiche charakteristische Cyrus-Design – und zudem ist der Stereo 200 gegen Aufpreis ebenfalls in der neuen „Phantom Black“-Lackierung erhältlich. Er harmoniert mit dem Pre-Amp aber auch im Standard-Finish. Dank seines symmetrischen Eingangs ist die optimale Signalführung vom Pre-XR zum Stereo 200 gewährleistet. Mit einer Leistung von rund 200 Watt an sechs Ohm bietet diese Endstufe satte Power, um auch anspruchsvolle Lautsprecher anzutreiben. Damit dies optimal gelingt, führt der Stereo 200 nach jedem Einschalten eine automatische Lautsprecherimpedanz-Erkennung durch. Für die Power sorgt eine Class D-Hybrid-Verstärkerschaltung – das „hybrid“ drückt aus, dass der Amp nicht mit einem Schaltnetzteil, sondern mit einem deutlich aufwändigeren Linear-Netzteil ausgestattet ist.

Cyrus-Komponenten können wegen ihrer exzellenten Schirmung auch problemlos und frei von Klangbeeinträchtigungen aufeinander gestellt werden – wie hier die Vor/Endstufen-Kombination Pre-XR und Stereo 200.

Cyrus-Komponenten können wegen ihrer exzellenten Schirmung auch problemlos und frei von Klangbeeinträchtigungen aufeinander gestellt werden – wie hier die Vor/Endstufen-Kombination Pre-XR und Stereo 200.

Der Cyrus Pre-XR in der Praxis

Den Cyrus Pre XR betreiben wir also mit seinem natürlichen Partner, dem Cyrus Stereo 200. Dieses Duo komplettieren wir quellenseitig mit dem SACD/CD-Player Oppo UDP-203 und dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, den wir bereits im Test und im Video vorgestellt haben. Als Schallwandler klemmen wir ein Paar Audio Physic Midex an. Wir starten mit Vinyl, der auf dem Transrotor montierte MM-Abtaster „Uccello“ senkt sich in die Rille von Pink Floyds Album „A Momentary Lapse Of Reason“. Wir wählen „Sorrow“ – und dieser epische Song zieht uns gleich mit der einleitenden E-Gitarre in den Bann. David Gilmour hat hier wieder einen genialen Gitarrensound kreiert, sahnig verzerrt, zugleich bissig und mit bedrohlichem Bassanteil – und immer am Rand der kontrollierten Rückkopplung. Zu unserer wohligen Beklemmung trägt auch der unterlegte Bass-Synthesizer bei, der uns mit abgrundtiefen Tönen auch physisch an diesem Erlebnis teilhaben lässt – wir spüren die Musik am ganzen Körper.

Mit sieben verschiedenen Filter-Einstellungen kann der DAC optimal an das zu wandelnde File angepasst werden.

Mit sieben verschiedenen Filter-Einstellungen kann der DAC optimal an das zu wandelnde File angepasst werden.

Vinyl mit Wirkmacht

Der Pre-XR stellt diese atmosphärische Einleitung mit toller Eindrücklichkeit in unseren Hörraum: Gilmour scheint nur drei Meter von uns entfernt zu stehen, doch sein Sound entfaltet sich hin zu den Weiten eines akustischen Horizonts, der die Begrenzung durch unsere Hörraumwände aufhebt. Das gilt auch für den späteren mehrstimmigen Chorgesang: Er schwebt förmlich, frei von Limitierungen, auf uns nieder. Bald steigen auch Keyboarder Richard Wright, Bassist Tony Levin und Drummer Nick Mason ein, sie lassen uns im Verbund mit den Synthesizer-Klangschichten in einem bombastischen Sound baden. Das erwarten wir natürlich von Pink Floyd – und so liefert es uns der Pre-XR. Die Wiedergabe besticht durch große Transparenz und Detailgenauigkeit, durch eine schöne Räumlichkeit, die Musiker stehen griffig-plastisch in diesem imaginären Raum. Dazu liefert das Phono-Modul des Pre-XR den satten Punch, den amtlichen Druck und den voluminösen Bass – und damit alle Zutaten, die für die Wirkmacht von „Sorrow“ so wichtig sind.

Dank seines Phono-Eingangs ermöglicht der Pre-XR den Anschluss eines Plattenspielers mit MM-Abtaster. Hier ist der Transrotor Dark Star mit dem System „Uccello“angeschlossen.

Dank seines Phono-Eingangs ermöglicht der Pre-XR den Anschluss eines Plattenspielers mit MM-Abtaster. Hier ist der Transrotor Dark Star mit dem System „Uccello“angeschlossen.

Mitten im Live-Club

Wechseln wir von Vinyl zu CD, beim Pre-XR vom Phono Eingang zu einem der Line-Inputs und musikalisch von Pink Floyd zu Eva Cassidy Die begnadete Singer/Songwriterin intoniert „Nightbird“ im Rahmen ihres berühmten Auftritts im Blues Alley Club, der in Gänze auf dem gleichnamigen Album verewigt ist. Gleich mit dem einleitenden Applaus sind wir drin im Club: Der Pre-XR liefert präzise die Reflexionen, die uns den Eindruck von der kleinen Location geben, in der die Aufnahme stattgefunden hat. Eva Cassidy spielt die Moll-Akkorde auf der cleanen Gitarre, Keith Grimes garniert dies mit feinen Verzierungen auf der verzerrten E-Gitarre – und dann setzt Cassidy mit ihrer wunderschönen Stimme ein. Uns wird regelrecht warm ums Herz, weil sie mit Leidenschaft singt, mit unendlich viel Gefühl – und immer scheint auch eine leichte Zerbrechlichkeit durch. Der Pre-XR lässt uns daran in allen Details teilhaben, wir hören jede feine Nuance, jeden Hauch in ihrer Interpretation.

Der große System-Ferngeber ermöglicht die Bedienung des Pre-XR und weiterer Cyrus-Komponenten. Darüber hinaus ermöglicht sie die Steuerung von anderen Geräte wie Flatscreen oder TV Set Top-Box. Die Taster haben einen guten Druckpunkt, die Befehlsausführung erfolgt schnell.

Der große System-Ferngeber ermöglicht die Bedienung des Pre-XR und weiterer Cyrus-Komponenten. Darüber hinaus ermöglicht sie die Steuerung von anderen Geräte wie Flatscreen oder TV Set Top-Box. Die Taster haben einen guten Druckpunkt, die Befehlsausführung erfolgt schnell.

Klangplus durch symmetrische Signalleitung

Es geht aber noch besser: Wir haben bislang den Pre-XR und den Stereo 200 mit einem unsymmetrischen Kabel verbunden. Nun wechseln wir zur amtlicheren Alternative, dem symmetrischen Anschluss. Das bringt einen merklichen Zugewinn: Die in der Aufnahmen eingefangene Atmosphäre und die Räumlichkeit sind intensiver wahrnehmbar, die Gitarren wirken noch griffiger und realer – und Eva Cassidys Gesang berührt uns umso mehr: Wir merken, dass wir seit ihrem Einsatz unwillkürlich den Atem angehalten haben. Auch in puncto Dynamik, Punch und Basskraft werden wir nun noch mehr verwöhnt. Ebenso erleben wir eine noch größere Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe. Bei diesem Wiedergabe-Niveau zahlt sich zudem der Einsatz eines Hochqualitäts-Kabels aus: Wir haben erst mit einer Wald- und Wiesenstrippe gehört, sie dann aber gegen das HiDiamond Diamond 1 ausgetauscht. Dieser Wechsel wird mit abermals mit einem Plus gerade in puncto Detailreichtum und Auflösung belohnt.

Über den USB-Port kann der Cyrus HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD512 und DoP128 wiedergeben.

Über den USB-Port kann der Cyrus HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD512 und DoP128 wiedergeben.

Exzellentes Wandel-Werk

Wir spielen die Musik vom CD-Player nun mal über den koaxialen S/PDIF-Weg zu, sodass jetzt der DAC des Pre-XR die Konvertierung der Nullen und Einsen übernimmt – und hier zeigt der frisch überarbeitete QXR-DAC seine Klasse: Die Wiedergabe wird abermals runder, stimmiger und musikalischer, wenn wir dem Pre-XR auch gleich die Wandlung übertragen. Seine Exzellenz kann der DAC dann erst recht bei hochauflösenden Files ausspielen. Deshalb wechseln wir jetzt zum USB-Input und spielen per Laptop das Winter-Largo aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu. Die wunderbare Einspielung des Ensembles Brecon Baroque unter Rachel Podger besitzen wir als DSD512-File, diese Aufnahme ist ein Traum in Sachen Reinheit und Klarheit – und hier brilliert der Pre-XR: Die Streicher haben eine herrliche Präsenz, wir können jeden Bogenstrich, jedes Zupfen der einzelnen Musiker nachverfolgen. Diese Unmittelbarkeit und Gegenwärtigkeit der Musiker ist ein Erlebnis – und dank der harmonischen Wiedergabe sinken wir entspannt in unser Sofa.

Der Kopfhörer-Anschluss ermöglicht auch den ganz privaten Musikgenuss. Die dafür eingebaute Miniklinkenbuchse befindet sich auf der Rückseite des Pre-XR.

Der Kopfhörer-Anschluss ermöglicht auch den ganz privaten Musikgenuss. Die dafür eingebaute Miniklinkenbuchse befindet sich auf der Rückseite des Pre-XR.

Filter-Finessen und Kopfhörer-Genuss

Was bewirken nun die verschiedenen Filter, die für die Rekonstruktion des analogen Signals wählbar sind? Wer hier eine klare Klangveränderung erwartet, wird enttäuscht sein, tut dem Feature aber unrecht: Die Unterschiede sind sehr subtil und hängen auch von der beim Produktionsprozess der Musik verwendeten Digitalisierungsweise ab. So können wir bei manchen Tracks überhaupt keinen Unterschied feststellen, bei anderen – etwa bei „A Trace Of Grace“ von Michel Godard und seinem Ensemble – wird, je nach Filter, die Raumabbildung etwas präziser, und Anblasgeräusche oder Bogenstriche erscheinen geringfügig harscher oder weicher. Das fällt auch dann auch – und manchmal sogar besser – beim Hören über den Kopfhörer-Anschluss auf. Mit dem Dan Clark Audio Aeon2 Closed schließen wir einen Magnetostaten an, der durchaus etwas Leistung verlangt. Die liefert der Pre-XR mit seinem dezidierten Class AB-Kopfhörerverstärker locker – und so genießen wir auch hier eine klare, differenzierte Wiedergabe mit Druck, Dynamik und sattem Bass.

Der Cyrus Pre-XR und die perfekt passende Endstufe Cyrus Stereo 200 bilden eine hochpotente Stereo-Anlage, fügen sich aber optisch dezent ins Ambiente ein. Hier spielt die Kombi mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star als Quelle und den Inklang Ayers Four als Lautsprecher.

Der Cyrus Pre-XR und die perfekt passende Endstufe Cyrus Stereo 200 bilden eine hochpotente Stereo-Anlage, fügen sich aber optisch dezent ins Ambiente ein. Hier spielt die Kombi mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star als Quelle und den Inklang Ayers Four als Lautsprecher.

Fazit

Der neue Cyrus Pre-XR glänzt in gleich vier Disziplinen: Als Vorverstärker liefert er einen überaus klaren, dynamischen und musikalischen Klang, der sich überdies durch eine große Rauscharmut auszeichnet. Zudem brilliert der Pre-XR als DAC: Er konvertiert HiRes-Files bis PCM 384/32 sowie DSD512 mit herrlicher Akkuratesse, Reinheit und Feinauflösung. Dabei ist sein Wandelwerk über sieben verschiedene Filter optimierbar. Vinylisten bietet der Preamp überdies einen amtlichen MM-Phono-Vorverstärker. Freunde der Kopfhörer-Wiedergabe wiederum werden klanglich mit einem vollwertigen Headphone-Amp verwöhnt. All dies steckt im Cyrus-typischen, charakteristischen Halbformat-Gehäuse. Somit erweist sich der Pre-XR als audiophiles Platzwunder. Dabei haben die Briten in puncto Klangkultur und Anmutung einerseits ihre Markenzeichen bewahrt, andererseits jedoch die Verstärkertechnik weiterentwickelt und das Design modernisiert. So punktet der Pre-XR mit einem neuen hochauflösenden Display, mit Touch-Tasten für die sensitive Bedienung und mit einem edlen Finish in mattschwarz-glatter „Phantom Black“-Lackierung. Mit all diesen Plus-Punkten ist der Pre-XR ein echtes Highlight.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Preis/Leistung: gut

95 of 95

94 of 95

95 of 95

211112.Cyrus_Pre-XR-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cyrus
Pre-XR
Produktkategorie:Vorverstärker
Preis:4.495,00 €
Garantie:2 Jahre
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: +49 2303 / 3050-178
www.bellevueaudio.de
Ausführungen:- Schwarz
- Silber (nur Sonderbestellung gg. Aufpreis)
Abmessungen (HxBxT):73 x 215 x 360 mm
Gewicht:4,3 kg
Eingänge (analog):1 x Phono MM unsymmetrisch (Cinch)
4 x Line unsymmetrisch (Cinch)

1 x MC Bus (Cinch)
1 x externe Stromversorgung (PSX-R)
Eingänge (digital):1 x USB (USB-B)
2 x optisch (TOSLInk)
2 x elektrisch-koaxial (Cinch)

1 x Upgrade (Micro-USB)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer (Klinke, 3,5 mm)
1 x Pre Out symmetrisch (XLR)
1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch)
1 Fixed Out (Cinch)

1 x MC Bus
Unterstützte Audio-Formate:- WAV, FLAC, WMA, MP3, ALAC, AIFF, AAC u.a PCM-Formate
- DSD, DSF, DoP
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD512, DoP128
- SPDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch: PCM 192 kHz/24 bit
Lieferumfang:- Cyrus Pre-XR
- System-Fernbedienung iR14
- 2 Batterien für Fernbedienung (AAA)
- Netzkabel (2 m)
- PDF-Bedienungsanleitung (als Download von der Homepage)
- Sicherheitshinweise
- Garantiekarte
Optionales Zubehör:- externes Netzteil PSU-XR (demnächst verfügbar)
Pros und Contras:+ attraktives Finish in mattschwarz-glattem „Phantom Black“
+ charakteristisches Halbformat-Design
+ erstklassige Verarbeitung
+ extrem stabiles Magnesium-Druckgussgehäuse
+ modernes, gut lesbares Display
+ einfache Bedienung
+ klarer, dynamischer und feinauflösender Klang
+ Phono-Verstärker (für MM-Systeme)
+ Kopfhörer-Verstärker
+ DAC für HiRes bis PCM 384 kHz/32 bit, DSD512 und DoP128
+ 7 Rekonstruktionsfilter zur DAC-Optimierung
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang
+ Einschaltautomatik für Cyrus-Systembetrieb per MC-BUS
+ Upgrade-Möglichkeit mit optionalem Netzteil PSU-RX (zur Steigerung der Klang-Performance)

- Kopfhöreranschluss auf der Rückseite und im Mini-Klinkenformat
- Eingänge nicht direkt anwählbar, sondern durch Skippen
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:gut
Getestet mit:- SACD/CD-Player: Oppo UDP-203
- Plattenspieler: Transrotor Dark Star
- Endstufe: Cyrus Stereo 200
- Lautsprecher: Audio Physic Midex
- XLR-Signalkabel: High Diamond HD1
- Cinch-Signalkabel: Viablue NF-S6 Air
- USB-Kabel: Supra Cables USB Excalibur
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Air
- Kopfhörer: Clark Audio Aeon2 Closed

Technische Daten

Modell:Cyrus
Stereo 200
Produktkategorie:Endstufe
Preis:2.495,00 €
Garantie:2 Jahre
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: +49 2303 / 3050-178
www.bellevueaudio.de
Ausführungen:- Schwarz
- Phantom Black-Lackierung (Aufpreis: 150,00 €)
Abmessungen (HxBxT):73 x 215 x 360 mm
Gewicht:7,4 kg
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)

1 x Trigger
1 x MC Bus (Cinch)
1 x MC Bus (Cinch)
1 x externe Stromversorgung (PSX-R)
Ausgänge (analog):1 x Chain Out (Cinch) für Bi- oder Tri-Amping
1 x Lautsprecher

1 x MC Bus
Leistung:203 W / 6 Ω (Herstellerangabe)
Features: - Class D Hybrid-Verstärker mit Linear-Netzteil
- extreme Breitbbandigkeit
- automatische Lautsprecherimpedanz-Erkennung
- Chain Out-Anschluss für Bi- oder Tri-Amping

Der Beitrag Cyrus Pre-XR – Vier in einem: Vorverstärker, DAC, Phono-Stufe und Headphone-Amp erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Oehlbach Flex Evolution – flexibles 8K Ultra High-Speed HDMI-Kabel

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Das Flex Evolution von Oehlbach ist mehr als „nur“ ein weiteres HDMI-Kabel. Es ist ein multifunktionaler Signalleiter für höchste Ansprüche und ein echter Problemlöser. Mit ihm gelingt die störungsfreie Signalübertragung hochaufgelöster UHD/HDR-Inhalte. Auch Gamer dürfen sich über den flüssigen Spieleablauf in HFR freuen. Das ist aber nicht alles, das Flex Evolution hat noch einige Vorteile mehr zu bieten.

Das Oehlbach Flex Evolution ist ein HDMI-Kabel, dass Bild- und Tonsignale zuverlässig bis zu 4K/120 Hz überträgt. Der Knickschutz entlastet Stecker und HDMI-Buchse und beugt so Beschädigung vor.
Foto: Michael B. Rehders

Heimkinofreunde und auch Zocker kennen das: Kaum ist die neue Spielekonsole im Haus oder der neue 4K-Blu-ray-Player, sind Störungen auf dem Fernseher oder Projektor sichtbar. Da bislang alles fehlerfrei mit Full-HD-Auflösung lief, wird die Schuld an Bild- und Tonfehlern zunächst den neuen Geräten zugeschoben. In aller Regel sind diese jedoch nicht defekt. Der Fehler liegt häufig in der HDMI-Signalübertragung. Aber warum ist das so? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Weil die alten Kabel die jetzt höhere Bandbreite nicht vollständig transportieren können. Während Filme und Games mit Full-HD-Auflösung relativ genügsam sind, beanspruchen 4K-Inhalte bis zu 18 Gigabit/Sekunde. Gegenüber weniger wählerischen Full-HD-Filmen ist das immerhin doppelt so viel. Kommen jetzt noch brandaktuelle Features dazu, zum Beispiel HFR (High Frame Rate), womit Videospiele und Filme in 4K-Auflösung mit bis zu 120 FPS (Frames per Second) laufen. Damit sind handelsübliche 18-GHz-HDMI-Kabel überfordert. An dieser Stelle kommt Oehlbach ins Spiel.

Das Ultra High-Speed HDMI Kabel von Oehlbach liegt mir in zwei Längen vor: In einem Meter und drei Metern. Beide unterstützen den derzeit höchsten HDMI-Standard.
Foto: Michael B. Rehders

Das richtige HDMI-Kabel

Ein HDMI-Kabel soll Bild- und Tonsignale idealerweise exakt so ausgeben wie sie eingespeist werden. Auf der Übertragungsstrecke sollen keine Fehler oder Verluste auftreten, damit man Filme und Games auch in bester Qualität erleben kann. Nun habe ich eingangs bereits erwähnt, dass unterschiedliche Bildsignale mehr oder weniger Bandbreite benötigen. Hinzu kommen oftmals auch noch typische Störeinstreuungen. Diese können von Smartphones, Antennen und sogar vom nebenan befindlichen Gefrierschrank stammen. Aber auch ein über die Jahre auf Spannung hängendes HDMI-Kabel kann kaputt gehen, wie ich selbst schon erlebt habe. Ständiges Ein- und Ausstecken ist auch nicht besonders förderlich für die Langzeithaltbarkeit. Das Oehlbach Flex Evolution soll hier Abhilfe schaffen. Ein HDMI-Kabel, das alle brandaktuellen Features unterstützt. Filme und Games werden in 4K bis 120 FPS und in 8K bis 60 FPS fehlerfrei übertragen. Das ist aktuell die obere Grenze des HDMI-Standards. Überdies besitzt es eine Zugentlastung für den Stecker.

Cleverer Knickschutz

Das Flex Evolution Ultra High-Speed HDMI Kabel verfügt über den von Oehlbach entwickelten und eingetragenen Patentstecker mit integriertem Knickschutz. Dank seiner Bauform und Materialbeschaffenheit soll er das Kabel optimal vor Kabelbruch schützen. Überdies ist das Steckergehäuse kürzer als bei anderen HDMI-Kabeln. So kann der Beamer noch näher an die Rückwand geschoben werden. Wer die Bildgröße auf den Millimeter exakt plant, erhält noch ein paar Zentimeter Spielraum nach hinten, die überaus willkommen sind. Das Oehlbach Flex Evolution kann ich ganz unkompliziert in einem relativ engen Radius nach unten oder zur Seite verlegen. Auch für den AV-Receiver ergeben sich daraus Vorteile, wenn dieser recht nah an der Wand steht. Kabel, Stecker und Anschlussbuchsen werden weniger belastet, wenn das HDMI-Kabel in engen Kurven verlegt wird. Das kann die Haltbarkeit deutlich verlängern. Oehlbach ist von der Qualität des Flex Evolution derart überzeugt, dass das Unternehmen sogar 30 Jahre (!) Garantie gewährt.

Das flexible Gehäuse schützt das Kabel und verringert das Risiko von Kabelbrüchen. Speziell dann, wenn bei der Installation der Platz knapp ist und das Kabel in engen Kurven nach unten oder zur Seite verlegt werden soll. 
Foto: Michael B. Rehders

4K-Filme auf der großen Leinwand

Heute starte ich meinen Bildtest mit der 4K-Blu-ray „Jungle Cruise“ auf einem 4K-Einsteiger-Beamer, dem ViewSonic PX728-4K. Zuvor verbinde ich Beamer und AV-Receiver mit dem drei Meter langen Kabel. Der Player ist über die Ein-Meter-Version ebenfalls an den AV-Receiver angeschlossen. Die Kontakte des Oehlbach sind 24 Karat vergoldet, PVC-frei und die Innenleiter bestehen aus sauerstofffreiem Kupfer (OFC). Da alle gängigen Bild- und Tonformate unterstützt werden, möchte ich zunächst sehen wie sich die Flex Evolution HDMI Kabel in der normalen 4K-Wiedergabe schlagen. Um es kurz zu machen: Beide Oehlbach HDMI-Kabel übertragen sämtliche Signale störungsfrei. Da Menüs von 4K-Blu-rays vielfach in 60 Hz vorliegen, müssen Kabel und Projektor diese Frequenz beherrschen. Ansonsten kommt es zu Signalabbrüchen. Nicht so in dieser Kombination. Das Menü von „Jungle Cruise“ ist sofort da. Das Handshake beim Starten des Films ist ruckzuck durchgeführt. Auch eARC (Enhanced Audio Return Chanel) beherrscht unser Testsample.

An 4K-Projektoren, wie dem ViewSonic PX728-4K gibt sich das Oehlbach Flex Evolution souverän. Es überträgt alle Bildsignale völlig störungsfrei. Via eARC wird der Ton vom Beamer zum AV-Receiver übertragen. Das ist praktisch, wenn der ViewSonic Apps empfangen und der Ton von der 5.1-Anlage wiedergegeben werden soll.
Foto: Michael B. Rehders

8K-Filme erleben

Die Zukunft des Home Entertainments hat längt begonnen: Projektoren und Fernseher mit 8K Ultra HD sind schon heute erhältlich. Filme in dieser Auflösung sind zugegebenermaßen noch Mangelware. Aktuell gibt es keine Blu-ray-Player, die diese Auflösung beherrschen. Allenfalls via PC können ein paar 8K-Videos via YouTube abgespielt werden. Aber die Entwicklung geht rasant weiter. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Spielfilme in 8K-Auflösung zu haben sind. Das Oehlbach Flex Evolution ist darauf vorbereitet. Jetzt schließe ich es an einen JVC DLA-NZ9 an, einem brandneuen 8K-e-Shift-Laser-Projektor. Über den gesamten Testzeitraum bleibt die Signalübertragung stabil. Ich bin wirklich begeistert. Beide Kabel übertragen Fotos und YouTube-Videos fehlerfrei und in voller UHD-Auflösung mit 7.680 x 4.320 Pixeln in 60 Hz. Ich habe meine Fotos noch nie in einer solchen Pracht erleben können. Auch 8K-Filme beeindrucken ob ihrer schieren Auflösung. Bewegungen sind vollkommen ruckelfrei und laufen durchgängig flüssig.



Ein Blick in das On-Screen-Menü des Projektors beweist: Dank der zuverlässigen Übertragung des Flex Evolution kommt das Quellsignal in voller 8K-Auflösung an.
Foto: Michael B. Rehders

HFR zum Ersten

Wo einige andere HDMI-Kabel bereits Probleme haben den Spielfilm „Gemini Man“ mit 4K/60 Hz fehlerfrei zu übertragen, gibt sich das Oehlbach Flex Evolution hingegen keine Blöße. Der Film läuft absolut flüssig in 60 Hz. Am Projektor kommt, wie erwartet, alles korrekt an, was am Anfang ins HDMI-Kabel gespeist wurde. Artefakte in Form von Störungen, die auf die HDMI-Signalübertragung zurückzuführen sind, gibt es mit dem Oehlbach nicht. Einflüsse von Smartphones, Antennenkabel und WiFi-Sticks lassen unser Testsample völlig unbeeindruckt. Es tut, was es soll: Signale umfänglich und störungsfrei übertragen. Henry Brogan (Will Smith) ist ein Auftragskiller mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Arbeitsweise ist präzise und er schließt seine Aufträge in kürzester Zeit ab. Als er von seinem geclonten jüngeren Ich auf einem Motorrad verfolgt wird, kommt es zu irre schnellen Kameraschwenks. Projektor und HDMI-Kabel zeigen sich souverän. Alles ist auf der Leinwand glasklar erkennbar. Besser geht es nicht.



Sogar meine 8K-Panoramaaufnahme von Hamburg wird vollständig vom Oehlbach Flex Evolution übertragen. Der Screenshot von der Leinwand belegt, dass die hohe Auflösung vollständig und originalgetreu übertragen wird. 
Foto: Michael B. Rehders

Gamingspaß in 4K/120 Hz

Während sich Filme in 4K/120 Hz auf relativ wenige YouTube-Videos und Hersteller-Demos beschränken, haben es Zocker momentan besser. Via PS5 gibt es erste Spiele mit 120 FPS. Dazu gehören beispielsweise: „Call Of Duty Black Ops: Cold War“, „Borderlands 3“, „Devil May Cry 5: Special Edition“ und „Centerpede Recharged“. Über den Philips 55OLED806 wiedergegeben, ist das Ergebnis schlichtweg atemberaubend, wenn Spiele mit 4K/120 FPS laufen. Schnelle Bewegungen sind knackscharf und total flüssig. Reaktionen auf dem Controller werden prompt umgesetzt. Der Ton wird absolut synchron zum Bild wiedergegeben. Es gibt keinerlei Rauschen. Die Kombination PS5, Oehlbach Flex Evolution und Smart-TV harmoniert bestens. Das drei Meter HDMI-Kabel ist sogar lang genug, um es unauffällig hinter dem TV zu verlegen und mit der PS5 zu verbinden. Das Kabel sitzt fest und wackelfrei in den HDMI-Buchsen von TV und Konsole. Das gewährleistet eine absolut störungsfreie Übertragung. So macht Zocken Spaß!

Mit 69 Euro (3 Meter) und 39 Euro (1 Meter) ist das Oehlbach Flex Evolution HDMI-Kabel überraschend preiswert.

Fazit

Das Oehlbach Flex Evolution ist ein 8K Ultra High-Speed HDMI Kabel, das alle aktuellen HDMI-Standards erfüllt. Es lässt sich flexibel auf engstem Raum verlegen, besitzt einen patentierten Knickschutzstecker um Kabelbrüchen vorzubeugen und es ist exzellent verarbeitet. Die Signalübertragung von 8K mit 50/60 Hz und 4K mit 120 Hz gelingt über die gesamte Distanz fehlerfrei. Davon profitieren Gamer, die höchste Anforderungen stellen und Filmenthusiasten gleichermaßen, die jetzt schon auf 8K spekulieren. Mit dem Oehlbach Flex Evolution wird das Optimum aus Konsole, Flatscreen und Projektor herausgeholt, in dem Bild- und Tonsignale originalgetreu übertragen werden. Das alles zu einem Preis der günstiger ist als viele denken.

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95 of 95

95 of 95

95 of 95

Technische Daten

Modell:Oehlbach
Flex Evolution
Produktkategorie:HDMI-Kabel
Preis:- 69,99 Euro (3 Meter)

- 39,99 Euro (1 Meter)
Garantie:30 Jahre
Ausführungen:- Petrolblau / Anthrazit
Vertrieb:Oehlbach, Köln
02203 / 2974 700
www.oehlbach.com
Abmessungen (HBT):1 Meter / 3 Meter
Übertragungsrate:48 Gbps
Material:OFC – sauerstofffreies Kupfer
Schirmungsaufbau:2 x Alu-Folie + 1 x Kupfer-Geflecht
Schirmungsaufbau:3-fach
Auflösung:- 8K UHD 50/60 Hz
- 4K UHD 120 Hz
HDMI-Features:- 32 digitale Audio-Kanäle
- 
Deep Color 30/36/48-bit
21:9
- Cinema-Bildformat

- HDMI CEC Automated A/V Control

- HEC - HDMI mit Ethernet Kanal

- CEC 2.0
HDR - High Dynamic Range Image

- Dolby Vision

- eARC - Enhanced Audio Return Channel
- 
VRR - Variable Refresh Rate

- Dynamic HDR
Tonformate:- Dolby TrueHD

- Dolby Atmos
- 
DTS-HD Master Audio

- DTS:X
5.1
- DTS HD
Lieferumfang:- Flex Evolution
Pros und Contras:+ 4K/UHD bis 120 Hz

+ 8K/UHD bis 60 Hz

+ patentierter Knickschutzstecker

+ fehlerfreie Signalübertragung

+ 30 Jahre Garantie

+ exzellent verarbeitet

+ leichte Installation


- nichts auffällig
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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JBL L52 Classic – Leistungsstarker Spaßmacher im Vintage-Kleid

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JBL erweitert seine Vintage-Reihe um die Regalversion L52 Classic. Ein modern ausgestatteter Lautsprecher, in der Optik der goldenen HiFi-Ära. Klanglich weiß der L52 Classic absolut zu überraschen. Höchste Flexibilität, klanglich wie visuell, versprechen das breite Abstrahlverhalten, die frontseitige Reflex-Öffnung und bunte Quadrex-Schaumgitter.

Vintage-Look in jedem Detail: Die L52 Classic.

Neue Technik im Vintage-Design: Retro-HiFi ist weiterhin voll im Trend. Kaum eine Marke zelebriert dass so stark und effektiv, wie JBL dies aktuell tut. Alles begann, als die amerikanischen Audio-Spezialisten mit der L100 Classic vor etwa drei Jahren ihren ersten Retro-Lautsprecher auflegten. Es folgten weitere Modelle – u.a. auch die L82 Classic, die wir ebenfalls im Test hatten. Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum der Marke folgt nun die (derzeit) kleinste Version der Vintage-Reihe, die L52 Classic. Sie besitzt allerdings einen besonderen Stellenwert. Genau genommen handelt es sich dabei nämlich um eine skalierte Version der L100 Classic. Bedeutet: Die gelungenen Proportionen der L100 wurden auf die L52 adaptiert. Das ist aber längst nicht die einzige Gemeinsamkeit …

Neben der L51 und L100 Classic hatten wir auch bereits die L82 Classic im Hörraum.

Freiheit bevorzugt

Die L52 Classic ist rund 33 Zentimeter hoch und knapp 20 breit. Damit entspricht sie in etwa dem, unter dem man sich einen Regallautsprecher vorstellt. Mit ihren 216 Millimetern Tiefe passt sie tatsächlich in nahezu jedes Regal. Doch auch wenn das möglich ist, würde ich sie jedoch nicht ins Regal stellen. Die L52 Classic bevorzugt die freie Aufstellung. Beispielsweise auf dem Low- oder Sideboard, auf Lautsprecherständern oder an der Wand. Für letztere Einsatzvariante bietet die JBL rückseitig eine entsprechende Vorbereitung an. Rückseitig, im unteren Gehäuseabteil, sitzt dann auch das Anschlussfeld. Leicht vertieft ist dieses in Single-Wire-Version mit großen Schraubklemmen ausgeführt. Im Gegensatz zur mattschwarzen Rück- und Frontwand sind alle vier Aussenseiten von einem schickem Walnussholzfurnier besetzt. Das unterstreicht den gewollten Vintage-Charakter auf den ersten Blick. Die Verarbeitung ist übrigens richtig gut. Unschöne Stoßkanten oder andere Kritikpunkte findet man hier selbst bei genauerer Kontrolle nicht.

Die L52 Classic bevorzugt es „frei“ (also besser nicht im Regal) aufgestellt zu werden.

Quadrex-Schaumgitter

Ähnliches gilt für die aufsetzbaren Abdeckungen. Die basieren auf einem Holzrahmen, der die Farbe der eben beschriebenen Seitenwände der L52 Classic aufnimmt. Gehalten werden besagte Rahmen von jeweils vier kleinen schwarzen Kunststoff-Stiften, die an den Ecken der Schallwand platziert sind. Eben so, wie das bei Lautsprechern in den 70er- und 80er-Jahren üblich war. Das sorgt allerdings auch dafür, dass die Rahmen nicht immer sofort bündig sitzen. Manchmal muss man noch ein bisschen „nachschieben“, damit es passt. Das aber nur der Vollständigkeit halber, ein echter Kritikpunkt ist das nicht. Statt der üblichen schwarzen Akustikbespannung setz JBL in all seinen Classic-Modellen auf auffällige Quadrex-Schaumgitter. Wahlweise erhältlich in den Farben Schwarz, Blau oder Orange, inklusive dem kleinen JBL-Schildchen unten links. Eine weitere Hommage an die goldene HiFi-Zeit. Für unserem Test haben wir uns für die Version in knalligem Orange entschieden. Wenn schon Retro, dann aber so richtig!

Alle Lautsprecher der Classic-Serie werden mit den markanten Quadrex-Schaumgittern ausgeliefert, so auch die L52 Classic.

Flexibilität und Hochtonanpassung

Entnimmt man die auffälligen Quadrex-Schaumgitter, wird der Blick auf die Technik sichtbar. Für einen Zwei-Wege-Lautsprecher ist die eher ungewöhnlich. Auffälligster Akteur ist dann der 5,25-Zoll-Weißmembran-Tieftöner mit seinem sichtbaren Gussrahmen. Über ihm ist der zwei Zentimeter durchmessende Titankalotten-Hochtöner platziert, der in einem akustischem Waveguide thront. Nebenan ist die Bassreflex-Öffnung sichtbar, dessen Positionierung die L52 Classic flexibler in der Aufstellung macht. Sie kann sogar nahe der Rückwand verortet werden. Aus der Zeit gefallen scheint auch der ganz oben eingelassene Regler zur Justage des Hochtons. Gemäß der beiliegenden Anleitung erfolgt die Anpassung immer in Relation zur Bassperformance. Ein Tool, das man früher häufiger an Lautsprechern finden konnte. Je nach Raumgeometrie, Einrichtung oder dem eigenen Hörgeschmack kann dieser Regler ein hilfreiches Werkzeug sein. JBL empfiehlt den Regler vor der Einrichtung auf der „0dB-Stellung zu belassen und alle weiteren Änderungen erst dann vorzunehmen, wenn die Lautsprecher ihren finalen Platz gefunden haben“.

Alle JBL-Classic-Lautsprecher sind mit einer Hochtonpassung ausgestattet – die L52 Classic selbstverständlich ebenfalls.

So richtig Retro

Bevor es nun in den ersten Hörtest geht, empfiehlt es sich immer die neuen Lautsprecher ordentlich einspielen zu lassen. In der Regel geben wir unseren Testgästen 48 Stunden Zeit dafür. Das habe ich bei der L52 Classic genauso gemacht. Allerdings zeigte sich schnell, dass sie ein bisschen Extrazeit einfordert, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Als es nach weiteren zwei Tagen dann endlich losgeht, befinden sich die Lautsprecher rund zwei Meter auseinander und ich mich etwa 2,50 Meter entfernt. Dabei stehen die Lautsprecher auf Stativen. Dabei habe ich die JBLs zunächst parallel zueinander ausgerichtet und starte mit etwas Radio – empfangen und zugespielt von meinem 1980er Luxman R-1033. Wenn schon Retro, dann auch richtig! Auch wenn das jetzt hier schon erstaunlich ansprechend klingt, ist das natürlich noch nicht der aussagekräftige HiFi-Test. Aber: um die ideale Winklung der Lautsprecher zu finden, ist das schon echt gut.

Sogar der Rahmen, der die Quadrex-Schaumgitter trägt, ist mit Holzfurnier überzogen.

Feinarbeit lohnt

Bass, Grundton, Höhen; all das wird sehr schön wiedergegeben. Nur in Sachen Raumdarstellung passt es noch nicht. Das Klangbild wirkt zwar breit, dafür aber nicht besonders geordnet. Max Giesingers Stimme in „80 Millionen“ kommt nicht aus der Mitte, sondern scheint rechts und links an beiden Lautsprechern zu kleben. OK, jetzt ist Feinarbeit angesagt. Zunächst drehe ich die Lautsprecher nur um wenige Zentimeter ein. Jetzt rücken die „beiden“ Stimmen weiter in Richtung Mitte. Gut, ich bin also auf dem richtigen Weg. Nun winkle ich die L52 Classic so aus, dass sie quasi rechts und links an meinen Ohren „vorbeistrahlen“. Ja, das passt. Giesingers Stimme ist nun unverrückbar mittig zwischen den beiden JBLs. So muss das sein. Was aber noch besser ist, obwohl die Lautsprecher nun eingewinkelt sind, büßt das Klangbild nicht merklich an Breite ein. Die Bühne spannt sich bis zu den physischen Standorten meiner Testgäste auf.

Fpür die Ausrichtung der Lautsprecher sollte man sich etwas Zeit nehmen. Die Feinarbeit wird dann durch eine nachvollziehbare und realistische Bühnendarstellung belohnt.

Temperament und Leben

Sehr gut, so höre ich dann eine Zeit lang erstmal nebenbei Musik. Der Sound ist weder zu dick, noch zu analytisch, sondern eher harmonisch und mild. Dass die L52 Classic aber auch griffiger und schärfer zupacken können, erlebe ich kurze Zeit später in „We Are The People“ von Martin Garrix, Bono & The Edge. Der Song der diesjährigen Fußball-EM schneidet etwas schärfer als die überwiegend seichten Inhalte, die mir bislang geboten wurden. Das mag aber auch daran liegen, dass ich inzwischen wieder in meinem Sessel Platz genommen und die Lautstärke deutlich angehoben habe. Bonos Stimme kommt punktgenau aus der Mitte und hallt durch den Raum. Begleitet von Synthie-Klängen und der unverkennbaren The-Edge-Gitarre sitze ich nun inmitten einer wirklich schönen Soundblase, die einfach Lust aufs Musikhören macht. Keine Spur von überkandideltem High End oder von Schönspielerei. Nein, hier gibt es echte Musik voller Emotion, Temperament und Leben.

Bass-Peitsche

JBL-Lautsprecher werden häufig als Rocker bezeichnet, denen das Feingefühl abgehen soll. Das kann ich nur bedingt unterschreiben. Natürlich ist die L52 Classic kein Feingeist. Nein, als solcher wurde sie nicht konzipiert. Ich würde sie vielmehr als „leistungsstarken Spaßmacher mit ehrlicher Note“ bezeichnen. Ehrlich deshalb, weil die JBLs nicht so stark zur Schönfärberei neigen, wie man das von früheren Modellen der Amerikaner kennt. Klar, die L52 verzeiht auch einiges, das macht sie gerade für Fans älterer Rock-Klassiker interessant. Es ist aber nicht so, dass hier alles glattgebügelt und weich reproduziert wird. Nein, das Gegenteil erlebe ich in „Cold Heart“ von Dua Lipa feat. Elton John. Peitschende Oberbässe bestimmen den Takt. Darüber die Stimmen der Dua Lipas und der britischen Legende. Beides in einer schönen Einheit aber klar von der umgebenden Instrumentierung abgegrenzt. Speziell die Grundtöne imponieren mir hier. Schnell, drahtig und ebenso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind.

Der Tiefmitteltöner ist meiner Meinung nach ideal abgestimmt. Er verzichtet auf den Abstieg in den tiefsten Basskeller, sorgt aber für jede Menge Druck im Grundton und einen harmonischen Übergang zum Hochtöner.

Modern vorbereitet

Für den nächsten Testabschnitt paare ich die L52 dann mit meinem Auralic Polaris Streaming-Amp. Einem deutlich moderneren Verstärker mit mehr Dampf und mehr Möglichkeiten. Einige davon bietet sein integrierter Streamer. Der wird jetzt erstmal dazu genutzt, um die ersten Songs meiner Qobuz-Playlist hörbar zu machen. Was mir schnell auffällt: In meinem Hörraum scheint die gewählte Lautsprecher-Aufstellung tatsächlich ideal zu sein. Den Anfang machen die Foo Fighters mit „Waiting On A War“. Ein Song, der von einem entfesselten Dave Grohl und seinen stilistisch verzerrten Gitarren lebt. Beides wird von den JBLs sauber verarbeitet exzellent in den Hörraum transportiert. Auch hier erlebe ich wieder eine geschlossene Bühne, die sogar ein klein bisschen über die Standorte der beiden Lautsprecher hinaus reicht. Und die sich dank der reibenden Gitarrenriffs auch ein Stückchen in die Tiefe zieht. Was mir aber noch mehr imponiert ist die körperhaft dargestellte Stimme des Frontmanns Dave Grohl.

Das Anschlussfeld ist leicht im Gehäuse vertieft. Ideale Voraussetzungen für die Wandmontage.

Differenzierte Details

Leicht kratzig, zugleich aber standhaft und aus der Soundwall herausragend. Das macht wirklich richtig Spaß. Und es verleitet mich dazu meinen kleinen, aber leistungsstarken Streaming-Amp mal etwas aufzudrehen. Nach einem kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller füllt sich der Raum dann bis in den letzten Winkel mit Musik. Der Grundton puncht, während sich die L52 Classic in der Etage darunter etwas zurückhält. Nicht missverstehen, Bass gibt es reichlich. Die JBLs übertreiben nur eben nicht. Ähnliches gilt im Hochton. Hier überraschen mich meine Testgäste durch eine wirklich differenzierte Detailreproduktion und eine ansprechenden Klarheit. Wummernde Bässe oder scharfe Spitzen gibt es nicht, stattdessen spielen die beiden L52 Classic beschwing, temperamentvoll und mit dem erforderlichen Fluss. Mir gefällt das richtig gut. Wer aber noch ein bisschen mehr Bass einfordert, die rückt die JBLs einfach noch ein paar Zentimeter näher an die Wand. Macht man das, füllt sich der Tiefton tatsächlich merklich auf.

Oberhalb des Single-Wire-Anschlussfeldes sind zwei Gewindebohrungen zu sehen. Sie dienen als Aufnahmen für optional erhältliche Wandhalter.

Brillanz und Atmosphäre

Welches nun der richtige Abstand ist, hängt also tatsächlich vom eigenen Hörgeschmack ab. Und natürlich vom bevorzugten Musikgenre von den räumlichen Verhältnissen. In unserem etwa 25 Quadratmeter messenden Hörraum habe ich mit etwa 40 Zentimetern den für mich idealen Abstand gefunden. Einen weiteren Beweis dafür liefert mir das kurz darauf Santanas „Black Magic Women“. Die eingehenden Orgelsounds, gefolgt von der fordernden Gitarre sorgen sofort für echte Wohlfühlatmosphäre. Ohne merkliche Anstrengung verleiht das JBL-Duo der Gitarre eine Extraportion Brillanz. Die ist nun zwar dominant, setzt sich aber keineswegs über ihre Mitspieler hinweg. Genauso muss das sein. Als der Gesang einsetzt, ist das 70er-Feeling komplett. Also einfach mal zurücklehnen und genießen. Rasseln, das dezent eingesetzte Schlagzeug, Rhythmus-Gitarre und Santanas unverkennbare Leadgitarre – Musik pur. Die JBLs machen auch hier ganz sicher nicht alles richtig. Sie machen aber noch viel weniger falsch und erzeugen richtig Spaß auf die nächste XXL-Musiksession.

Idealerweise werden die Lautsprecher so aufgestellt, dass die Hochtöner aussen sitzen. Je nach Aufstellung, Raumgeometrie und Hörgeschmack kann die Aufstellung andersrum aber auch bessere Klangeindrücke liefern.

Fazit

Mit ihren Quadrex-Schaumgittern und dem stilistischen Walnuss-Furnier lassen die L52 Classic die goldene HiFi-Zeit der 70er und 80er Jahre wieder aufleben. Das allerdings nur optisch, denn klanglich spielt das JBL-Duo auf der Höhe der aktuellen Zeit. Überraschend agil und im Bass ganz leicht eingebremst, unterscheidet sich dieser Lautsprecher klanglich von dem, was man vor ein paar Jahrzehnten von JBL kannte. Das Bass wummert nicht unkontrolliert. Nein, er ist stattdessen punchig und erzeugt merklichen Druck in der Magengegend. Das Temperament und die Dynamik gefallen mir richtig gut. Ebenso die gelungene Darstellung der Mitten. Im Verbund mit der zwar forschen aber unaufdringlichen Art im Hochton wird die L52 Classic zu einer echten Empfehlung für Rock- und Pop-Fans und für Freunde moderner Elektro-Sounds.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Roman Maier

Gesamtnote: 89/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89 of 90

90 of 90

89 of 90

Technische Daten

Modell:JBL
L52 Classic
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:1.000,00 Euro / Paar
Ausführung:- Walnuss

Abdeckung:
- Orange
- Schwarz
- Blau
Vertrieb:Harman Luxury Group
www.jblsynthesis.com
Abmessungen (HBT):330 x 197 x 216 mm
Gewicht:5,0 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:20 mm
Tiefmitteltöner:133 mm
Frequenzbereich:47 Hz - 24 kHz (Herstellerangabe)
Empf. Verstärkerleistung:10 - 75 Watt
Lieferumfang:- L52 Classic
- Abdeckungen (Quadrex-Foam)
- Anleitung
Pros und Contras:+ Hochtonanpassung
+ Vorbereitung für Wandhalter
+ sehr gute Verarbeitung
+ punchiger Grundton
+ harmonische Abstimmung
+ realistische Bühnendarstellung
+ Retro-Design
+ starke Impulskraft

- leicht verfärbte Klangfarben
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Omnes Audio Empor L – Klangstarker Fertig-Bausatz für den persönlichen Lautsprecher

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Lautsprecher selbst bauen – davon träumt wohl jeder HiFi-Fan. Diesen Traum kann man sich einfach und ohne kompliziertes Know-How mit einem Fertig-Bausatz erfüllen. Wie leicht der Weg zum eigenen Wohlklang ist, zeigt der Zwei-Wege-Standlautsprecher Omnes Audio Empor L.

Die Omnes Audio Empor L in Vollendung: Der Fertig-Bausatz des Zwei-Wege-Standlautsprechers ist in das zusammengebaute Gehäuse eingebaut, das hier in einer ins Bräunliche spielenden Schiefer-Optik gehalten ist.

Die Omnes Audio Empor L in Vollendung: Der Fertig-Bausatz des Zwei-Wege-Standlautsprechers ist in das zusammengebaute Gehäuse eingebaut, das hier in einer ins Bräunliche spielenden Schiefer-Optik gehalten ist.

Klare Sache: Wer einen Lautsprecher bauen möchte, hat Spaß am Selbermachen und grundsätzlich Interesse an der Technik. Allerdings: Das nötige Know-how ist doch schon beträchtlich, und Fachbüchern oder Foren sind oft eher abschreckend denn motivierend. Da ist ein Fertig-Bausatz die goldene Lösung: Man bekommt ein abgestimmtes Schallwandlungs-Set mit allen nötigen elektrischen Komponenten, dazu eine Bauanleitung für das Gehäuse – und schon kann’s losgehen. Das geht allein oder im Team, denn der Boxenbau eignet sich beispielsweise prima als Vater-Sohn-Projekt für die Freizeit oder die kommenden Feiertage. Lässt man sich zudem die Gehäuseteile fertig schreinern, braucht man weder eine Werkstatt noch viel Werkzeug. Dann meistert jeder, der ein IKEA-Regal zusammensetzen kann, auch den Selbstbau eines Schallwandlers – etwa des Zwei-Wege-Standlautsprechers Omnes Audio Empor L, der ideal für HiFi-Einsteiger ist.

So fängt es an: Zum einen benötigt man den Lautsprecherbausatz der Omnes Audio Empor L. Zum anderen braucht man Gehäuse, denn das Holz gehört nicht zum Lieferumfang. Es gibt ebenfalls einen hier zu sehenden Komplettbausatz mit bereits zugeschnittenen Einzelteilen.

So fängt es an: Zum einen benötigt man den Lautsprecherbausatz der Omnes Audio Empor L. Zum anderen braucht man Gehäuse, denn das Holz gehört nicht zum Lieferumfang. Es gibt ebenfalls einen hier zu sehenden Komplettbausatz mit bereits zugeschnittenen Einzelteilen.

Fertig-Bausatz für den Lautsprecher und Komplett-Kit fürs Gehäuse

Hinter der Marke Omnes Audio steckt Chefentwickler Niklas Baur mit seinem Familienbetrieb Blue Planet Acoustic. Er widmet sich seit fast zwanzig Jahren der Produktion, der Entwicklung und dem Vertrieb von Lautsprechern, Chassis und diverser Elektronik – und bietet ebenso ein großes Portfolio selbstentwickelter Bausätze an. Dies ermöglicht den Einsatz von sehr guten Bauteilen zu einem sehr guten Preis. Die Bausätze umfassen die Chassis und alle nötige Hardware, die für das elektrische Funktionieren nötig sind. Das Holzgehäuse hingegen gehört nicht zum Lieferumfang. Blue Planet Acoustic stellt aber einen detaillierten Bauplan mit allen Maßangaben zu Verfügung. So kann man das Holz samt Zuschnitt bei einem Schreiner kaufen, der im Lautsprecherbau erfahren sein sollte. Der hierauf spezialisierte Online-Shop Speaker Case bietet sogar gleich einen kompletten MDF-Gehäusebausatz zur Omnes Audio Empor L an – mitsamt Nutfräsungen und Holzlamellen-Verbinder für die passgenaue Fügung beim Verleimen. Wer möchte, kann das Gehäuse auch gleich komplett fertigen lassen.

Der Lautsprecherbausatz besteht pro Box aus einem Hochtöner, zwei Mitteltieftönern, einer Frequenzweiche samt Chassis-Verkabelung und Anschlussterminal, einem Bassreflex-Rohr, zwei Rollen Dämmwolle und den nötigen Schrauben für die Chassis-Montage.

Der Lautsprecherbausatz besteht pro Box aus einem Hochtöner, zwei Mitteltieftönern, einer Frequenzweiche samt Chassis-Verkabelung und Anschlussterminal, einem Bassreflex-Rohr, zwei Rollen Dämmwolle und den nötigen Schrauben für die Chassis-Montage.

Qualitäts-Chassis: Flotter Tweeter im Hochton…

Kommen wir zurück zu unserem Lautsprecherbausatz. Die Omnes Audio Empor L ist ein Zwei-Wege-Lautsprecher, hierfür liefert Blue Planet Acoustic die passende Kombination von Chassis, Frequenzweiche und Zubehör – für gerade mal 120 Euro. Dieser Preis ist nur möglich, weil alle Teile Standard-Komponenten sind. Im Karton finden wir für jede Box folgende Bestandteile:

– 1 Hochtöner Omnes Audio T25H
– 2 Mitteltieftöner Omnes Audio MW6 B
– 1 Frequenzweiche inklusive Chassis-Verkabelung und Anschlussterminal
– 1 Bassreflex-Rohr
– 2 Rollen Dämmwolle
– Schrauben für die Chassis-Montage

Bei der Chassis-Bestückung der Empor kommen Qualitätsschallwandler zum Einsatz, die Blue Planet Acoustic auch separat im Programm hat. Den Hochtonbereich zwischen etwa 20 Kilohertz und rund 2,5 Kilohertz übernimmt der Omnes Audio T25 H, eine 25-Millimeter-Kalotte aus Seide. Das leichte Gewebe bürgt für die Impulstreue, die Kuppelform sorgt für die Stabilität der Membran und für ein gutes Abstrahlverhalten. Dies befördert auch der hornartige Waveguide.

Das Gehäuse lässt man sich gemäß dem mitgelieferten Bauplan von einem im Lautsprecherbau erfahrenen Schreiner fertigen – oder nutzt wie hier das Komplett-Kit eines Online-Anbieters. Großer Vorteil: Durch die eingefräßten Nuten und die mitgelieferten Holzlamellen-Verbinder gelingt der Zusammenbau leicht und absolut bündig.

Das Gehäuse lässt man sich gemäß dem mitgelieferten Bauplan von einem im Lautsprecherbau erfahrenen Schreiner fertigen – oder nutzt wie hier das Komplett-Kit eines Online-Anbieters. Großer Vorteil: Durch die eingefräßten Nuten und die mitgelieferten Holzlamellen-Verbinder gelingt der Zusammenbau leicht und absolut bündig.

… und ein Klassiker-Duo für Mitten und Bässe

Für die Mitten und Bässe kommen zwei Exemplare des Omnes Audio MW6 B zum Zuge. Er ist ein klassischer Konus Lautsprecher mit beschichteter Papiermembran und konkaver Dustcap. Dieser früher unter dem Namen Loco 6.1 verkaufte Woofer ist mittlerweile ein Klassiker im Blue Planet Acoustic-Portfolio – dank seines ausgezeichneten Frequenzgangs, seiner geringen Verzerrungen und seines überaus günstigen Preises. Da gleich zwei dieser Woofer als Team arbeiten, steht auch genügend Membranfläche für einen amtlichen Bass zur Verfügung. Die Tieftonfähigkeit bis 40 Hertz wird auch durch das Gehäusevolumen befördert, ebenso die Bassreflexabstimmung. Der hierzu nötige Luftaustausch zwischen Gehäuse und Umgebung geschieht über die Öffnung auf der Front und hier über das einzusetzende mitgelieferte Bassreflex-Rohr. Es passt genau zum Lautsprecher-Bausatz und zum Volumen des Gehäuse-Kits. Diese Passgenauigkeit gilt ebenso für das unsichtbare Herzstück eines jeden klassischen Lautsprechers: die Frequenzweiche.

Die Mitten und Bässe übernehmen als Team zwei 6-Zoll-Woofer. Hier bietet die Empor L mit dem Omnes Audio MW6 B einen bewährten Klassiker.

Die Mitten und Bässe übernehmen als Team zwei 6-Zoll-Woofer. Hier bietet die Empor L mit dem Omnes Audio MW6 B einen bewährten Klassiker.

Verborgenes Herzstück …

Die Frequenzweiche spaltet das elektrische Musiksignal auf und weist den einzelnen Chassis den für sie vorgesehenen Signalteil zu. Dem Hochtöner werden also die hohen Frequenzen übereignet, den beiden Mitteltieftöner die mittleren und tiefen Frequenzen. Diese Aufteilung ergibt ein Zwei-Wege-System. Damit das alles auch sauber und gut abgestimmt funktioniert, ist einiges Know-how nötig, zudem gilt: Eine Weiche sollte mit so wenig Bauteilen wie möglich realisiert werden, weil jedes Bauteil Einfluss auf den Klang nimmt. Blue Planet Acoustic besitzt das Know-how und beherzigt den Grundsatz – und liefert deshalb für die Empor L eine fix und fertige, auf die mitgelieferten Chassis ausgelegte Weiche. Sie hat dieses Jahr eine komplette Neuentwicklung erfahren. Mithilfe einer computergestützten Optimierungsmethode ermöglicht sie laut Entwickler Niklas Baur nun eine zeitrichtigere Wiedergabe mit besserer Räumlichkeitsdarstellung – und kommt dabei mit gerade mal fünf Bauteilen aus. DYI-Cracks werden hier natürlich Tuning-Potenzial entdecke, die Modifikations-Möglichkeiten erstrecken sich bis zur High-End-Weiche.

Als Tweeter kommt der Omnes Audio T25 H zum Einsatz. Mit seiner Seidenkalotte schallwandelt er den Hochtonbereich zwischen 20 Kilohertz und 2,5 Kilohertz.

Als Tweeter kommt der Omnes Audio T25 H zum Einsatz. Mit seiner Seidenkalotte schallwandelt er den Hochtonbereich zwischen 20 Kilohertz und 2,5 Kilohertz.

… in einbaufertiger Ausführung

Bleiben wir bei der Standard-Weiche: Sie ist bereits komplett für den Einbau vorbereitet. Schon angelötet sind die drei Kabel, mit denen der Tweeter und die zwei Woofer angeschlossen werden. Hier kann man nichts falsch machen: Die beiden Adern jedes Kabel sind mit unterschiedlich großen Flachsteckhülsen versehen und lassen sich nur in der richtigen Weise auf die ebenfalls unterschiedlich großen Anschlusslaschen der Chassis stecken. Die Weiche ist zudem direkt mit einem Terminal verbunden, also hier fixiert und auch an die Polklemmen angeschlossen. Das Terminal bietet für den Anschluss des Lautsprecherkabels zwei Schraubklemmen von einfacher, aber ordentlicher Qualität. Sie nehmen blanke Litze bis zu einem großen Querschnitt auf. Mit Kabelschuhen konfektionierte Litzen gehen auch. Bananenstecker lassen sich wegen der geringen Tiefe der Klemmen nicht komplett in die entsprechenden Aufnahmen einführen, haben aber trotzdem ausreichend Halt.

Die Empor L erreicht ihre Tieftonfähigkeit auch dank einer Bassreflexabstimmung. Der hierfür nötige Luftaustausch geschieht frontal über das mitgelieferte Bassreflexrohr.

Die Empor L erreicht ihre Tieftonfähigkeit auch dank einer Bassreflexabstimmung. Der hierfür nötige Luftaustausch geschieht frontal über das mitgelieferte Bassreflexrohr.

Die Omnes Audio Empor L in der Praxis

Teil eins des Spaßes ist das Zusammenbauen des Korpus, die farbliche Gestaltung der Gehäuses, das Auskleiden mit der Dämmwolle sowie das Montieren der Chassis, der Weiche samt Terminal und des Bassreflex-Ports. Teil zwei des Spaßes ist dann das Musikhören mit der selbstgebauten Empor L. Hierfür haben wir ein bereits fertiggestelltes Paar, das aber – wie jeder neue Schallwandler – noch Einspielzeit benötigt. Erst nach etlichen Betriebsstunden erreichen die Chassis ihre wirkliche Klangqualität. Trotzdem können wir sie ja dabei schon positionieren. Das klappt mit dem klassischen gleichschenkligen Dreieck: Boxen und Sofa haben zueinander den gleichen Hörabstand. Nun winkeln wir die Empor L noch ein wenig zum Hörplatz hin ein. So erzielen wir eine stimmige, größenrichtige Abbildung. Mit dieser unproblematischen Aufstellung sammelt die Empor L erste Hörtest-Pluspunkte. Wir haben für die Positionierung „Min Modir“ von Eivør Pálsdóttir ausgesucht – und die Wiedergabe dieser Live-Einspielung klingt bereits zu Beginn des Warm-Ups sehr vielversprechend.

Das Terminal bietet mit seinen beiden Klemmen die Möglichkeit, blanke Litze sowie Kabel mit Schuhen oder Bananensteckern anzuschließen. Hinter dem Terminal sitzt die von außen nicht sichtbare Frequenzweiche.

Das Terminal bietet mit seinen beiden Klemmen die Möglichkeit, blanke Litze sowie Kabel mit Schuhen oder Bananensteckern anzuschließen. Hinter dem Terminal sitzt die von außen nicht sichtbare Frequenzweiche.

Satter Punch, lebendige Dynamik

Dieses Verspechen löst die Empor L nach der Einspielzeit beeindruckend ein. Der Track startet mit Percussion: Eine großen Trommel im Zentrum setzt mit wuchtigen Doppelschlägen den schweren Rhythmus, dazu kommt von rechts eine nachsetzende kleine Drum, im Hintergrund ist weiteres Schlagwerk zu hören. Bereits diese kurze Sequenz entführt uns aus dem Hörraum in den Konzertsaal, weil die Empor L den Hall der Aufnahme brillant und in sehr schöner Auflösung und Räumlichkeit wiedergibt. In dieser imaginierten Halle machen die Schlaginstrumente richtig Effekt: Die tiefe Trommel hat einen satten Punch, und auch die anderen Percussioninstrumente gibt die Empor L mit lebendiger Dynamik richtig druckvoll wieder. Wir erleben ein kraftvolles Schlagwerk-Hörspiel. Dann sorgt ein Synthesizer mit abgrundtiefen Dauertönen für eine bedrohliche Stimmung – und hier zeigen die beiden Woofer, was für ein starkes Team sie auch im Tiefton sind: Sie liefern den Bass mit einem Volumen, das uns die Bedrohlichkeit körperlich spüren lässt.

Tower Of Power

Dann setzt Eivør ein – doch die färöische Musikerin startet nicht mit Gesang, sondern mit einer eindringlichen Folge von Vokalisen, Summtönen, Gurren, Zischen, Hauchen und Luftstößen. Das steigert die unheimliche Atmosphäre, zumal die Empor L jeden Laut und jedes Geräusch der Sängerin eindrucksvoll-lebensecht wiedergibt: Auch Eivørs dann folgenden sehnend-wehmütigen Gesang bildet die Empor L sehr realistisch ab. Trotz des fetten Tiefton-Synthesizer, trotz der mächtigen Trommelschläge sind alle Details gut heraushörbar – selbst, als nun noch ein Klavier und ein klassisches Drumset das Instrumentarium erweitern und zusätzliche Synthesizer-Klangschichten den Gesamtsound anreichern. Die Wiedergabe gelingt tonal ohne Bruch, der Übergang zwischen dem Hochtöner und den Woofern ist also gut realisiert. Das alles klappt zudem bis hin zu satten Pegeln, ohne dass man sich Sorgen wegen klanglicher Verfärbungen machen muss – prima! Damit beweist die Empor L, dass sie sich ihren Spitznamen „Tower Of Power“ durchaus verdient.

Durch ihr Volumen kann die Empor L Druck und Kraft auch im Bass liefern. Dabei ist sie gut proportioniert und durch ihre schlanke Gestalt gut in den Wohnraum integrierbar.

Durch ihr Volumen kann die Empor L Druck und Kraft auch im Bass liefern. Dabei ist sie gut proportioniert und durch ihre schlanke Gestalt gut in den Wohnraum integrierbar.

Erlebnis im Klang-Kosmos

Nun wollen wir neben der Power auch mal sehen, wie es mit der Präzision steht. Dafür eignet sich die bestens produzierte, hochartifizielle Psytrance-Musik der Infected Mushrooms. Wir wählen „Deeply Disturbed“ – und hier sammelt die Empor L weitere Pluspunkte: Sie beweist Impulstreue und Impulsfestigkeit. Sie rammt uns die hämmernden Beats mit gnadenloser Härte in den Magen. Zudem werden wir fast kirre gespielt: Hier rattern Percussion wie eine hochgenaue Nähmaschine, da vibrieren ultrabrillante Synthie-Melodiemuster, stehen bald gestochen scharf und kristallin im Raum und überlagern sich mal mit neuen Melodiefiguren, mal mit verfremdet-verzerrten Stimmen. All das umschwirrt uns Dank der schönen dreidimensionalen Abbildung der Empor L im imaginären Raum. Echos und Hallfahnen tragen die Klänge schließlich von links nach rechts und schließlich in die weite Fernen eines künstlichen Horizonts. Die prall mit Sounds und Effekten gefüllten acht Minuten im Klangkosmos der Infected Mushrooms sind mit der Empor L ein echtes Erlebnis!

Die Omnes Audio Empor L im Test. Hier spielt sie mit dem SACD/CD-Player Oppo UDP-203 und dem Vollverstärker Hegel H360.

Die Omnes Audio Empor L im Test. Hier spielt sie mit dem SACD/CD-Player Oppo UDP-203 und dem Vollverstärker Hegel H360.

Fazit

Mit der Omnes Audio Empor L ist Blue Planet Acoustic das Kunststück gelungen, einen richtig gut klingenden Lautsprecher zu einem richtig guten Preis zu kreieren. Dieser Zwei-Wege-Standlautsprecher liefert eine saubere Auflösung, satte Dynamik und jede Menge Power bis hin zum voluminösen Bass. Zudem bietet die Empor L ein Doppel-Erlebnis: Vor dem Musikhören steht der Spaß des Do-It-Yourself, denn die Empor L ist ein Fertig-Bausatz. Das Komplett-Kit enthält von den Chassis bis zum Terminal alle zur Schallwandlung nötigen Komponenten – fertig abgestimmt und fertig für den Zusammenbau. Der gelingt im Verbund mit einem Gehäuse, das man im einfachsten Fall ebenfalls als Fertig-Set ordert, überaus einfach. Damit zeigt die Empor L, wie leicht der Weg zum eigenen Wohlklang sein kann – und empfiehlt sich damit als Projekt für die Freizeit oder die kommenden Feiertage.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis/Leistung: sehr gut
211124.Omnes Audio Empor L-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Omnes Audio
Empor L
Produktkategorie:Standlautsprecher-Bausatz
Preis:- Lautsprecher-Bausatz (ohne Holz): 120,00 € / Stück
- Gehäuse (Bausatz): ab ca. 120 € / Stück
Garantie:im gesetzlichen Rahmen
Vertrieb:blue planet acoustic, Oberursel
Tel. +49 6172 / 593 929 3
www.oaudio.de
Abmessungen (HBT):960 x 240 x 300 mm
Gewicht:10,9 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, Bassreflex-abgestimmt
Hochtöner::1 x Omnes Audio T25 H (25 mm, Kalottenmembran, Seidengewebe)
Mitteltieftöner:2 x Omnes Audio MW6 B (148 mm, Konusmembran), beschichtetes Papier)
Frequenzbereich:ca. 40 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2,5 kHz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:90 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:Lautsprecher-Bausatz Omnes Audio Empor L:
- Hochtöner Omnes Audio T25H
- 2 Mitteltieftöner Omnes Audio MW6 B
- Frequenzweiche
- Chassis-Verkabelung
- Anschlussterminal
- Bassreflex-Rohr
- 2 Rollen Dämmwolle
- 2 Schrauben-Sets für die Chassis-Montage
- Bauplan für Gehäuse und Frequenzweiche (PDF-Download)

Achtung: Das benötigte Holz für das Gehäuse erwirbt man bei einem im Lautsprecherbau erfahrenen Schreiner oder einem einschlägigen Online-Spezialisten
Pros und Contras:+ saubere Auflösung
+ gute Dynamik
+ satter Punch
+ voluminöser Bass
+ hohe Pegelfestigkeit
+ preisgünstig dank DIY-Prinzip
+ abgestimmtes und komplettes Selbstbau-Kit
+ Spaßfaktor beim Zusammenbau
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit: - SACD/CD-Spieler: Oppo UDP-203
- Vollverstärker: Hegel H360
- Lautsprecherkabel: QED XT 25

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Q Acoustics M20 – Kompakte Allroundlösung mit HiFi-Ambition

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Die M20 der britischen Audioschmiede Q Acoustics gehört ganz sicher zu den interessantesten Aktiv-Lautsprechern des Jahres. Warum? Weil sie kompakt und in fast jedes Wohnambiente integrierbar sind, weil sie mit einem Setpreis von unter 500 Euro erfreulich günstig sind. Und weil sie ausserdem richtig gut klingen …

Mit rund 28 Zentimetern Höhe zeigt sich jede M20 praktisch für den Einsatz in kleineren Räumen und/oder für die Ergänzung zu modernen Smart-TVs.

Fast jeder HiFi-Fan besitzt oder besaß irgendwann mal Regallautsprecher. Zumeist werden sie als Notlösung in beengten Wohnumgebungen angesehen. Nur wenige Musikfreunde können sich vorstellen, dass es zwischen den verschiedenen Modellen klanglich eklatante Unterschiede gibt. Doch es gibt sie, die kleinen aber feinen Differenzen. In verschiedenen Test haben wir erlebt, dass auch kleine Schallwandler richtig groß aufspielen können. Ein Beispiel wäre die Q Acoustics 3020i, die wir vor einiger Zeit im Test hatten. Ihre Leistung bezeichneten wir als „kultiviert, substanziell, leichtfüßig und auch unter höheren Pegeln souverän“. Ein Lautsprecher, der auch in mittelgroßen Räumen zu begeistern weiß. Das alles für einen Preis von 300 Euro – für das Paar wohlgemerkt. Dieses Highlight haben die Briten jetzt nun nochmal weiterentwickelt, um dem wachsenden Bedarf an kompakten Aktiv-Systemen nachzukommen. Für einen Aufpreis von gerade einmal 200 Euro kommt die M20 benannte Komplettvariante jetzt inklusive Verstärker, Anschlusssektion und Bluetooth-Modul.

Zwei Lautsprecher und ein Plattenspieler: So kompakt kann ein HiFi-Setup aussehen.

Kinderleicht eingerichtet

Nochmal zum Mitschreiben: Die 3020i ist eigentlich schon so günstig, dass man sich fragt, wie Q Acoustics damit überhaupt Geld verdient. Und jetzt kann man sich auch noch den externen Verstärker sparen. Der allein schlägt in der Regel mindestens mit 350 Euro zu Buche und er erfordert obendrein noch zusätzliche Kabel. Zwei lange Lautsprecherkabel werden bei der M20 nicht benötigt und bares Geld spart man auch noch. So ganz strippenfrei geht es bei meinen Testgästen aber auch nicht. Im Vergleich zu klassischen HiFi-Systemen hält sich die Kabelei hier aber in überschaubaren Grenzen. Benötigt wird eine Stromleitung. Sie versorgt den Masterlautsprecher mit Strom. Dazu kommt ein einziges Lautsprecherkabel über das M20-Master und M20-Slave miteinander verbunden werden. Spielt man hauptsächlich per Bluetooth zu, ist keine weitere Leitung nötig. Drückt man nun die „BLU“-Taste auf der Fernbedienung, blinkt die Beleuchtung um den Powerknopf auf dem Master blau.

Die übersichtlich gestaltete Fernbedienung kommt mit wenigen Tasten aus und gehört selbstverständlich zum Lieferumfang.

Nicht wählerisch

Jetzt gibt sich die M20 als „Q M20 HD“ in der Liste verfügbarer BT-Partner zu erkennen. Ein Fingertipp genügt nun, um Smartphone/Tablet mit der M20 zu verbinden. Auch neuere Smart-TVs können so kabellos konnektiert werden. Alternativ lässt sich der Fernseher aber auch über ein optisches Digitalkabel verbinden. Darüber hinaus bietet der M20-Master noch zwei analoge Zugänge. Einmal in Cinch-Ausführung und einmal mit 3,5-Millimeter Klinkenbuchse. Dazu kommen ein USB-Port und ein Subwoofer-Ausgang. Sollte die Basspower des Q Acoustics-Duos mal nicht ausreichen, kann die Tieftonwiedergabe an einen externen Bassmeister übergeben werden. Doch ohne Zuviel vorweg zu nehmen: In Räumen bis zu einer Größe von 25 Quadratmetern habe ich in meinem Test kein Bassdefizit entdecken können. Stehen die Lautsprecher nahe der Rückwand, kann es im Bass sogar richtig fett werden. Dem begegnet man, indem man sie etwas von der Wand wegrückt oder die mitgelieferten Schaumstoff-Pfropfen in die Reflex-Öffnungen steckt.

Der Master-Lautsprecher (hier links) ist mit allen gängigen Quellzugängen ausgestattet.

Durchdachter Aufbau

Wie bereits erwähnt, wurden Gehäuse und Chassis-Technik der M20 aus der 3020i entliehen. Letzteres wären hier ein 125 Millimeter messender Tiefmitteltöner und ein 22er Tweeter. Dieses Duo versteckt sich hier allerdings hinter dem gewölbten, nichtabnehmbaren Gewebegitter. Eine umlaufende Verzierung trennt Abdeckung und das ebenfalls tiefschwarze Gehäuse visuell sehr schön voneinander. Ein kleines Detail, das ordentlich Eindruck macht. Apropos Gehäuse: Dieses besteht aus einem dickwandigen und mit zusätzlichen Querstreben im Innern ordentlich versteiften MDF-Korpus. Die leicht geraute Oberfläche wirkt edel, ist zugleich aber auch resistent gegen Fingerabdrücke oder kleinere Kratzer. Hier sieht man absolut nichts. Das sauber furnierte Gehäuse ist nach vorn und zu den Seiten sanft gerundet. Bis auf den Übergang zur Rückseite kommt es vollständig ohne harte Kanten aus. Das lässt die immerhin 28 Zentimeter hohen und 17 breiten Schallwandler gefälliger und kompakter wirken. Ein optischer Trick, der die beiden M20 nochmal integrativer macht.

Sehr edel: Ein umlaufender Metallstreifen markiert den Übergang von der fest montierten Gewebeabdeckung zum Gehäuse.

Die M20 lässt sich perfekt anpassen

Da es sich bei der M20 um ein Master-/Slave-System handelt, ist hier besonders die Rückseite des Masters interessant. Sämtliche Anschlüsse habe ich ja bereits beschrieben. Dazu kommen noch ein Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel. Sie sind hier als Ausgänge ausgelegt und dienen der Verbindung zum Slave. Der wiederum ist mit identischen Anschlüssen ausgestattet und nimmt die vom M20 verstärkten Audiosignale zur Wiedergabe entgegen. In Form zweier Kippschalter gibt aber noch eine Besonderheit am Master: Über den linken der beiden Schalter entscheidet man, ob der Master rechts oder ob er links steht. Ist die Wahl gefallen, werden die entsprechenden Signalanteile auch korrekt an den jeweiligen Lautsprecher ausgeliefert. Über den rechten Schalter kann ich hinterlegen, ob die Lautsprecher in der Ecke, nahe der Rückwand oder frei aufgestellt sind. Anhand dieser Vorgabe werden dann entsprechende Presets abgerufen, die sich in erster Linie klanglich auf die Bassperformance auswirken.

Über den kleinen Kippschalter rechts lassen sich der Aufstellung entsprechende Soundpresets voreinstellen.

„Mach laut„

Den ersten Soundcheck mache ich mit der vermutlich populärsten Zuspielart bei Aktiv-Systemen, per Bluetooth. Mit „Run To The Hills“ des legendären Iron Maiden-Album „The Number Of The Beast“ geht es auch gleich ziemlich hart zu. Harte Bassschläge, gefolgt von schreienden Gitarrenriffs und Bruce Dickinsons Stimme fluten den Raum. Der Sound ist fordernd und auch in tieferen Frequenzlagen überraschend griffig. Richtig gut gefällt mir hier die Darstellung der eingesetzten Gitarren. Die sind zwar vordergründig – ein Maiden-Markenzeichen – spielen sich aber keineswegs auf und werden nervig. „Mach laut“ ist die Forderung. Doch selbst wenn ich den Pegel auf über Zimmerlautstärke drehe, wird es nicht unangenehm. Das gelingt nicht vielen kompakten Lautsprecher-Systemen. Was mir ebenfalls auffällt: Auch wenn ich die Q Acoustics bis über die vielzitierte Zimmerlautstärke aufdrehe, neigt der Lautsprecher nicht zur Verzerrung. Erst wenn ich nochmals weiter aufdrehe, scheinen meine Testgäste allmählich an ihre Grenze zu gelangen.

Schneller und einfacher als bei der M20 kann die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Lautsprecher kaum hergestellt werden.

Dancefloor

Weiter aufzudrehen ist aber tatsächlich nicht nötig. Unseren rund 25 Quadratmeter messenden Hörraum macht die M20 bereis zum Konzertsaal, ohne dass man an diese Grenze gehen müsste. Einen weiteren beweis dafür treten die beiden Kompaktlinge im anschließend gespielten „Cold Heart“-Instrumentalmix von Dua Lipa und Elton John an. Offensichtlich hat die beim Musikdienst Qobuz verfügbare Version ein sorgfältigeres Mastering erfahren. Jetzt kann ich nämlich sogar noch etwas weiter aufdrehen, ohne dass es schwierig für die Lautsprecher wäre. Nicht, dass das nötig wäre – aber es ist eben möglich und es ist ja auch nicht verkehrt noch Reserven zu haben. Bässe peitschen nur so um mich herum, während die Bühne akustisch breit und hell ausgeleuchtet ist. Während der Hörraum eben noch Konzertsaal war, verwandelt er sich nun zum Dancefloor, auf dem man sich zu richtig guter elektronischer Musik bewegt. Das macht mal richtig Spaß, am Sound ist absolut nichts auszusetzen.

Über den Wandabstand lässt sich die Bassperformance der M20 beeinflussen. Näher zur Wand bedeutet mehr Bass.

Vorhang auf

Aktiv-Lautsprecher sind ja aktuell so populär, weil sie flexibel sind und sich vielseitig einsetzen lassen. Ein weiterer Einsatzzweck wäre die Anbindung an den neuen Smart-TV. Rechts und links neben dem Fernseher platziert, hat man dann HiFi-System und Soundbar in einem. Den neuen Flat-TV verbindet man dann idealerweise via Bluetooth oder per optischer Digitalleitung. In meinem Test habe ich mich für die Kabelvariante entschieden. Manchen Fernsehern muss man jetzt noch „sagen“, dass sie den Ton nicht selbst, sondern via Kabel ausgeben sollen. Damit wäre die Einrichtung dann auch schon abgeschlossen. Mit der Nicki-Lauda-Homage „Rush“ spiele ich dann einen Film via Netflix zu. Nur über die TV-Lautsprecher wiedergegeben imponiert der Klang schon durch ein gewisses Volumen und Dynamik im Grundton. Als ich den Filmton dann aber auf die M20 umleite, geht der sprichwörtliche Vorhang auf. Der Sound ist jetzt einfach fester, griffiger und auch tiefer. Kein Vergleich mehr zu vorher.

Aktiv-Lautsprecher eignen sich auch hervorragend, um den TV-Klang auf ein höheres Niveau zu heben.

Breite Soundwall

Wo die Motoren eben zwar mit einem gewissen Volumen wiedergegeben wurden, spürt man die Kraft der Boliden nun förmlich. Die Soundwall erscheint nun deutlich breiter und reicht über die physischen Standorte der Lautsprecher hinweg. Es klingt wie mit einer besseren Soundbar. Die M20 bieten keine Surroundmodi, die vermisse ich aber tatsächlich auch nicht. Die Klangkulisse ist breit – und sie zieht sich sogar ein wenig in die Tiefe. Sehr gut feststellbar ist das in Szenen, in denen vorn gesprochen wird, während Rennwagen im Hintergrund ihre Runde drehen. Die Dialoge stehen dabei aber fest zwischen den beiden Lautsprechern und sind auch exzellent zu verstehen. So richtig erkennbar ist der Klanggewinn, als ich mir die Fußball-Übertragung ansehe. Jetzt nämlich werden mir Rauminformationen geliefert, die man zuvor nur erahnen konnte. Die Stimme des Kommentators ist satter und deutlich körperhafter. Das im Hintergrund tobende Publikum sorgt für eine beeindruckende Stadionatmosphäre im Hörraum.

In unserem Hörraum erwies sich die leichte Ausrichtung auf den Referenzplatz als ideal – sowohl in der Musik-, wie in der TV-Wiedergabe.

Klassisches HiFi geht auch

Für den nächsten HiFi-Test verbinde ich das M20-Duo dann mit einem Plattenspieler. Einen Phono-Preamp bietet das Q Acoustics-Team dafür allerdings nicht an. Das war aber auch nicht zu erwarten. Nachdem ich die Pro-Ject AD Box S2 Phono an den Plattenspieler geklemmt habe, drücke ich die Taste mit der Aufschrift „ANA“ auf der Fernbedienung. Jetzt leuchtet die Kontroll-LED grün und die M20 schaltet auf den analogen Eingang. Auf dem Player rotiert das gleichnamige Album der Black Pumas. Los geht es mit „Black Moon Rising“. Die startenden Drum Breaks stimmen mich sofort ein und bleiben in diesem fast schon psychedelischen R&B-Stück durchgängig präsent. Die Stimme Eric Burtons ist sanft, zugleich aber auch bestimmend. Der erste Satz „Under the raging sun’s open fire, fire, fire“, holt mich gleich ab. Weich, soulig, funkig, warm, atmosphärisch. Dazu das schleppende Schlagzeug. Innerhalb weniger Augenblicke macht sich echte 70er-Atmosphäre breit.

Die Quellwahl lässt sich auch über den kleinen Taster am M20-Master vornehmen. Jeder Quellzugang ist dafür farblich gekennzeichnet. Grün entspricht dem Cinch-Eingang, Blau steht für Bluetooth.

Feingefühl und Detailtreue

Der imposante Eindruck ändert sich auch in „Colors“, dem zweiten Titel des Albums nicht. Die M20 gehen jede Änderung mit. Nun wird es etwas betriebsamer. Zunächst ist nur Adrian Quesadas Gitarre zu hören und ansonsten gar nichts. Sehr gut. Dann steigt Eric Burton mit sanfter Stimme ein. Von da an nimmt der Song etwas an Geschwindigkeit zu. Gitarre, Gesang, Backgroundsängerinnen. Das Setting steht felsenfest in unserem Hörraum und ich bin mittendrin. Die Füße bewegen sich im Takt. Mehr noch, in ihrer Gesamtheit animiert die Musik jetzt fast schon dazu rhythmisch mitzuklatschen. Und doch bleibt der Song weiterhin sehr soulig, eindringlich. Die akustische Note bleibt dabei selbstverständlich erhalten. Die M20 können es also auch etwas ruhiger. Nach der Metal-Session und ihrem zwischenzeitlichen Filmton-Einsatz überzeugt mich das Q Acoustics-Duo auch in der Wiedergabe ruhiger, besinnlicher Songs, die Feingefühl und eine hohe Detailtreue erfordern. All das haben die M20 drauf.

Dank ihrer sanften Rundungen wirkt die M20 filigran, edel und zeitlos.

Fazit

Die Q Acoustics M20 machen bereits optisch einen hervorragenden Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr gut und auch die Proportionen stimmen. Dank gerundeter Kanten wirkt das Set gefällig und kompakter als es eigentlich ist. In Sachen Ausstattung lässt es die M20 an nichts vermissen. Es gibt digitale und analoge Zugänge, Bluetooth und selbst ein Subwoofer-Ausgang ist vorhanden. Dank seiner Leistungsreserven füllt sich das Q Acoustics-Set kleine wie mittelgroße Räume locker mit Musik. Dabei punktet es durch einen überraschenden Tiefgang, satte Oberbässe und eine ausgewogene Mitten- und Höhendarstellung. Auch Feindetails werden sauber herausgearbeitet. So ist das Duo fast überall einsetzbar und für meine Begriffe ein Allround-Set mit HiFi-Ambition, das fast schon zu günstig ist.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 80

80 of 80

79 of 80

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
M20
Gerätekategorie:Aktiv-Lautsprecher
Preis:499,00 Euro / Set
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (H x B x T):279 x 170 x 296 mm
Gewicht:- Master: 5,5 Kg
- Slave: 5,1 Kg
Prinzip (Lausprecher):aktiv, Bassreflex
Hochtöner:22 mm
Tiefmitteltöner:125 mm
Frequenzgang:55 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.400 Hz
Leistung:2 x 65 Watt (Herstellerangabe)
Analoge Eingänge (Hub):1 x Cinch
1 x 3,5 mm
Digitale Eingänge/Schnittstellen/Streaming-Möglichkeiten (Hub):1 x optisch Digital
1 x USB
- Bluetooth
Ausgänge (Hub):1 x Sub Out
Lieferumfang:1x aktiver Lautsprecher M20
1x passiver Lautsprecher M20
1x Fernbedienung (inkl. Batterien)
1x Lautsprecherkabel (4 Meter)
1x Netzkabel für EU (2 Meter)
1x Netzkabel für GB (2 Meter)
2x Schaumstoff-Pfropfen
1x Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ einfache Installation
+ Bluetooth-Anbindung
+ kraftvoller Bass
+ solider Grundton
+ homogene Abstimmung
+ schöne Bühnenstaffelung
+ Fernbedienung
+ gehobene Verarbeitung
+ einfache Bedienung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistungsehr gut

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Supra Cables USB Excalibur – Edle Datenleitung für digitale Musikfiles

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So einfach kann die Zielsetzung sein: Supra Cables wollten schlicht das ultimative USB-Kabel kreieren – ohne Kompromisse, in maximaler Material- und Fertigungsqualität, trotzdem zu bezahlbarem Preis. Herausgekommen ist, nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit, das USB Excalibur – und ja, es ist nach High-End-Maßstäben ein Portemonnaie-Schoner. Glänzt es auch als Ohr-Verwöhner?

Das Supra Cables USB Excalibur zeigt optisch eine Traditions-Transformation: Der markante eisblaue Mantel, der die Kabel der Schweden auszeichnet, präsentiert sich nun nun in ein dunkleren, teiltransparenten Design.

Das Supra Cables USB Excalibur zeigt optisch eine Traditions-Transformation: Der markante eisblaue Mantel, der die Kabel der Schweden auszeichnet, präsentiert sich nun nun in ein dunkleren, teiltransparenten Design.

Seit die ehedem reine IT-Strippe auch als Musikübermittler genutzt wird, stehen das USB-Kabel und seine Qualität im Fokus der HiFi-Branche. So bietet auch Supra Cables als renommierter Pionier auf dem Gebiet der audiophilen Signalübertragung und Stromversorgung ein Portfolio an USB-Verbindungen. Dieses Sortiment krönt nun das USB Excalibur – und dieser Premium-Anspruch wird auch gleich optisch manifestiert. Wie bereits beim Lautsprecherkabel Supra Cables Sword Excalibur modifizieren die Schweden auch hier das typische Erscheinungsbild ihrer Kabel. Das betrifft insbesondere den markanten Mantel aus eisblauem PVC. Dieses etablierte Design ist zwar auffällig und hebt Supra Cables von den Mitbewerbern ab, die nüchterne Optik unterstreicht auch den „No Nonsense“-Ansatz der Schweden: Sie legen Wert auf eine von Vernunft und technischen Erkenntnissen geleitete Produktgestaltung. Für ein High End-Kabel, das die Spitze des Portfolios repräsentieren soll, ist das dann aber doch zuviel des Understatements. Und so hat auch das USB Excalibur eine Design-Transformation erfahren.

Durch den durchsichtigen PVC-Mantel scheint die Verseilung der getrennten Daten- und Strom-Leiter durch.

Durch den durchsichtigen PVC-Mantel scheint die Verseilung der getrennten Daten- und Strom-Leiter durch.

Magische Optik, nüchternes Know-how

Der eigentliche Mantel aus hitze- und alterungsbeständigem PVC ist nun transparent und dabei leicht mattiert. Durch diesen Umhüllung sieht man nun die Abschirmungen der sanft miteinander verseilten Leiter – und diese aluminierte PET-Folie glänzt geradezu in kühlem und etwas dunklerem Eisblau. So sieht das Kabel deutlich hochwertiger aus. Zudem beeindruckt es mit einer fast schon mystischen Ausstrahlung. So passt dann auch der Beiname „Excalibur“ und die damit verbundenen Assoziation zum magischen Schwert. Jenseits des Optischen ist aber Schluss mit Mythen und Mystik. Bei der technischen Realisation des Kabels setzt Supra Cables nach wie vor auf nüchternes Know-how, gewonnen aus jahrzehntelanger Erfahrung: Gründer Tommy Jenving hat als HiFi-Pionier vor einem halben Jahrhundert die klangliche Bedeutung des Kabel ausgemacht. So dient die eisblau glänzende, aluminierte PET-Folie vor allem als erste Abschirmung. Sie verhindert die wechselseitige Beeinflussung der beiden für Strom und Daten getrennten Leiter.

Die Stecker – hier der USB-A-Typ – sind zweiteiligen und betonen dies auch durch eine aus aparte Bicolor-Optik in Gold und Schwarz. Dabei bestehen beide Steckerteile aus Aluminium. Dies bürgt für eine komplette Schirmung der Adern im kritischen Übergang vom Kabel zu den Lötstellen.

Die Stecker – hier der USB-A-Typ – sind zweiteiligen und betonen dies auch durch eine aus aparte Bicolor-Optik in Gold und Schwarz. Dabei bestehen beide Steckerteile aus Aluminium. Dies bürgt für eine komplette Schirmung der Adern im kritischen Übergang vom Kabel zu den Lötstellen.

Daten- und Stromleiter mit jeweils optimiertem Aufbau

Diese Leiter wurden gemäß ihren Aufgaben auch unterschiedlich aufgebaut. Die Datenübermittlung geschieht über zwei miteinander verdrillte Leiter, die jeweils durch eine Polyethylen-Mantelung isoliert sind. Sie bestehen aus sauerstofffreiem Kupfer, das einen Reinheitsgrad von 5N aufweist – also 99,999 Prozent. Diese Kupferdrähte sind nun noch versilbert. Die Silberschicht ist überaus dick: Sie macht 3,8 Prozent des gesamten Leiters aus. Silber gilt als exzellent geeignet für die Übermittlung hoher Frequenzen und Datenraten – und so schreibt Supra Cables dieser Leiterbeschaffenheit beste Leitfähigkeit und hohe Geschwindigkeit bei der Signalübertragung zu. Schließlich ist das USB Excalibur als Hi-Speed-Kabel für Übertragungsraten bis 480 Megabyte pro Sekunde ausgewiesen. Die Stromleitung hingegen besitzt einen völlig anderen Aufbau: Hier finden wir vier statt zwei Leiter, sie sind verzinnt statt versilbert – und diese Leiter sind auch nicht verdrillt, sondern sternverdrahtet. Diese Star Quad-Verdrahtung verhindert im Verbund mit einer separaten Abschirmung hochfrequente Funk-Störungen, also Einstreuungen in die benachbarten Datenleiter.

Die Stecker – hier der USB-B-Typ – sind aufwändig gefertigt Das Design macht eine weite Einführung des gesamtem Kabels in den Stecker möglich, dies erhöht die mechanische Belastbarkeit

Die Stecker – hier der USB-B-Typ – sind aufwändig gefertigt Das Design macht eine weite Einführung des gesamtem Kabels in den Stecker möglich, dies erhöht die mechanische Belastbarkeit

Aufwändige Stecker für Komplettschirmung und Kontaktmaximierung

Der gesamte Aufbau ist dabei auf eine Kabelimpedanz von 90 Ohm getrimmt. Das ist wichtig für den reibungslosen Datentransport, da es bei bei den hohen Geschwindigkeiten zu verschiedenen elektrischen Übertragungsleitungs-Effekten wie Verlusten, Verschleifungen oder Verfälschungen und Reflexionen kommen kann. Ein USB-Kabel ist deshalb in puncto Schirmung, Leiteraufbau, -isolation und -verdrahtung ein Präzisionswerk. Das USB Excalibur punktet hier mit einer aufwändigeren Fertigung als die Standardkabel im USB-Portfolio von Supra Cables. Das gilt auch für die zweiteiligen, verschraubten Stecker. Sie sind von dem HDMI-Steckerdesign der Schweden abgeleitet. Optisch bieten der USB-A- und der USB-B-Stecker also den gleichen Look in Gold und Schwarz. Elektrisch punkten die beiden Aluminiumstecker zudem mit der gleichen Komplettabschirmung. Das ist wichtig in diesem sensiblen Übergangsbereich, wo die Leiter ihrer Kabelschirmung entledigt sind. Die Stecker sorgen schließlich mit ihrer Goldplattierung für eine große Kontaktfläche und damit für einen niedrigen Übergangswiderstand, wenn sie in die entsprechende Buchse eingeführt sind.

Beide Stecker sind und verschraubt. Das Design macht eine weite Einführung des gesamtem Kabels in den Stecker möglich, das erhöht ebenso die mechanische Belastbarkeit wie die Zugentlastung, die durch den Anpressdruck der Verschraubung gewährleistet ist.

Beide Stecker sind und verschraubt. Das Design macht eine weite Einführung des gesamtem Kabels in den Stecker möglich, das erhöht ebenso die mechanische Belastbarkeit wie die Zugentlastung, die durch den Anpressdruck der Verschraubung gewährleistet ist.

Das Supra Cables USB Excalibur in der Praxis

Doch zuerst verbinden wir für unseren Tests das zuspielende Laptop und den Vollverstärker/DAC Hegel H360 mit einem Wald- und Wiesen-USB-Kabel. Über die audiophile Playersoftware Audirvana starten wir „Kiss in Blue“ von Yello. Der Track eröffnet mit einem Bass/Drum-Groove, über den eine silbrige Gitarre klar abgesetzte und abgestoppte Akkorde spielt. Weil die Gitarre mit Hall und Echo unterlegt ist, wirkt sie noch effektvoller: Ihre Akkorde schwirren nur so durch den Raum. Nun wiederholen wir diesen Songbeginn mit dem USB Excalibur als Datenkabel – und wir geraten ordentlich ins Staunen: Der Gitarrenton gewinnt an Silbrigkeit, zugleich hat er aber auch mehr klare Kante. Die Stopps sind jetzt schlicht präziser. Auch der Hall ist deutlicher zu hören – und damit ebenso die beeindruckenden Raumreflexionen der Abschläge. Die Rhythmus-Sektion legt gleichfalls zu: Das Schlagzeug ist dynamischer und knackiger, die Conga-Fills mit den atemberaubend schnellen Schlagfolgen der Handflächen und Finger auf den Fellen wirken vitaler.

Die Zuspielung per Laptop nehmen wir mit der audiophilen Playersoftware Audirvana vor.

Die Zuspielung per Laptop nehmen wir mit der audiophilen Playersoftware Audirvana vor.

Volles Verführungspotenzial

Nun haben Yello ihre Landsfrau Heidi Happy eingeladen, sie singt ihre Parts mit weicher, sanfter, einschmeichelnd-umgarnender Stimme. Das volle Verführungspotenzial entfaltet ihr Gesang aber erst mit dem USB Excalibur: Wir scheinen ihr näher sein und hängen ihr akustisch quasi an den Lippen. Wir hören jetzt umso deutlicher kleinste Atmer, ihr Hauchen von Silben, ihre an den Phrasenenden sanft ausgestoßenen s-Laute und die sanften d-Laute, für die sie ihre Zunge an den Zähnen anstoßen lässt. Der auch bei der Stimme besser hörbare Hall sorgt dafür, dass Heidi Happys Gesang noch eindrucksvoller auf uns wirkt. Auch ihre mehrstimmigen Background-Gesänge erscheinen schwebender, ätherischer: Durch die bessere Auflösung und Transparenz bekommen wir einen intensiveren Eindruck des imaginierten Raumes, in den uns die Wiedergabe nun noch realitätsnäher versetzt. Das klappt auch beim Duett-Partner Boris Blank, der aber weder optisch noch stimmlich mit Heidi Happys Betörungspotenzial mithalten kann. Auch das entlarvt das USB Excalibur umso klarer.

Der USB-A-Stecker des Kabels hat Dank der eigens von Supra Cables entwickelten Goldplattierung der Oberflächen besten Kontakt zur Buchse des Laptops.

Der USB-A-Stecker des Kabels hat Dank der eigens von Supra Cables entwickelten Goldplattierung der Oberflächen besten Kontakt zur Buchse des Laptops.

Mehr verstehen, mehr entspannen

Nun wechseln wir Musik und File-Güte: Das von Rachel Podger und ihrem Ensemble Brecon Baroque eingespielte Winter-Largo aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ haben wir als DSD256-File – eine interpretatorisch wie produktionstechnisch exzellente Einspielung. Hier punktet das USB Excalibur direkt bei den beiden nachgesetzten Sechzehntelnoten der zweiten Geigen, die der wunderschönen, getragenen Melodie mit ihrem repetitiven Muster einen aparten Kontrast verleihen. Mit einem Allerweltskabel nehmen wir nur den Strich des Bogens auf den Saiten als gekratzten Rhythmus wahr. Mit dem USB Excalibur wird aus dem Geräusch nun auf einmal ein Ton, den wir klar erkennen können. So erleben wir ihn auch als harmonisch-musikalische Ergänzung des Melodieparts. Aber auch die durchgehend in Achteln gezupften Streicher sind besser zu hören, weil die gesamte Wiedergabe offener und detailreicher ist. So können sich die Orchestermusiker freier entfalten. Das macht den Orchestersatz für uns besser verständlich und sorgt deshalb beim Hören für mehr Entspannung.

Hin zum DAC findet das USB Excalibur Anschluss am USB-B-Port. In diesem Fall ist es der DAC des Hegel H360. Dieser Vollverstärker ist mit eigenem Konverter DAC ausgestattet und dementsprechend auch mit digitalen Schnittstellen.

Hin zum DAC findet das USB Excalibur Anschluss am USB-B-Port. In diesem Fall ist es der DAC des Hegel H360. Dieser Vollverstärker ist mit eigenem Konverter DAC ausgestattet und dementsprechend auch mit digitalen Schnittstellen.

Uhrwerks-Präzision mit allergrößter Laufruhe

Die Instrumente des Ensembles Brecon Baroque wirken dadurch auch konturierter, prägnanter, selbst allerkleinste Imperfektionen sind hörbar: Hier ist eine Saite einmal etwas unsauber angespielt, dort ein Ton minimal zu spät gedämpft. Das macht die Wiedergabe lebendig, hier spielen Menschen aus Fleisch und Blut. Das Zusammenwirken von langen Tönen, gezupften Achteln und nachgesetzten Sechzehnteln ist bereits mit einem geringwertigen USB-Kabel bewundernswert genau, mit dem USB Excalibur verbessert sich jedoch das Timing der Wiedergabe: Nun erinnert das Zusammenspiel und Interagieren geradezu an ein Uhrwerk mit höchster Präzision und allergrößter Laufruhe – und diese größere Stimmigkeit macht sich ebenfalls als noch entspanntere Wiedergabe bemerkbar. Wir haben die Hörsession nach dem ersten Durchgang mit dem Vollverstärker/DAC Hegel H360 noch einmal mit dem CD-Spieler/DAC Accustic Arts Player I wiederholt. Auch im zweiten Durchgang hat der Wechsel zum USB Excalibur die merkliche Verbesserung der Wiedergabe bewirkt.

Das Supra Cables USB Excalibur im Hörtest: Hier verbindet es unser Laptop mit dem Hegel H360.

Das Supra Cables USB Excalibur im Hörtest: Hier verbindet es unser Laptop mit dem Hegel H360.

Fazit

Das Supra Cables USB Excalibur bewirkt Verblüffendes: Die Wiedergabe gewinnt mit diesem Datenkabel an Transparenz und Klarheit, an Dynamik und Vitalität, an Stimmigkeit und Entspanntheit. Dazu punktet das Kabel mit einer ausgezeichneten Material- und Fertigungsqualität. Die attraktive Optik durch das neue eisblaue Design rundet den hervorragenden Test-Auftritt dieses Kabel a. All das gibt es zu einem Preis, der – gemessen an High End-Maßstäben – schlicht sehr gut ist. So ist das USB Excalibur zugleich Portemonnaie-Schoner und Ohr-Verwöhner.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: sehr gut
211120 Supra Cables USB Excalibur-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Supra Cables
USB Excalibur Silver Edition
Produktkategorie:USB-Kabel
Preise:- 1,0 m: 129,00 €
- 2,0 m: 139,00 €
- 3,0 m: 149,00 €
- 4,0 m: 159,00 €
- 5,0 m: 169,00 €
Ausführung:Eisblau
Vertrieb:GEKO, Soest
Tel: +49 2921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Abmessungen:- Durchmesser: 7,3 mm
- Längen: 1 m, 2 m, 3 m, 4 m, 5 m
Gewicht:150 g (2 m-Ausführung)
Anschlüsse:
USB-A / USB-B
Standard:USB 2.0 Hi-Speed
Datenübertragungsrate: 480 Mbit/s
Signalrichtung:bidirektional
Wellenwiderstand90 Ω
Geschwindigkeitsfaktor:0,66x C (Lichtgeschwindigkeit)
Leiterquerschnitte:- Strom: 4 x 0,24 mm² sternverdrahtet
- Daten: 2 x 0,24 mm² verdrillt
Litzenanzahl:19 Einzeladern
Aderquerschnitt:0,127 mm
Leitermaterialien:- Strom: verzinntes sauerstofffreies 5N-Kupfer
- Daten: versilbertes sauerstofffreies 5N-Kupfer
Lötzinn:Almit SR-34 Super
Isolierung:kapazitätsarmes PE
Abschirmung:aluminisierte PET-Folie
Mantel:hitze- und alterungsbeständiges PVC
Stecker:Aluminium
Lieferumfang:- Supra Cables USB 2.0 Excalibur Silver Edition
- Transportbeutel
- Etikett mit Vermerk, wer die Lötarbeit am Kabel getätigt hat
Pros und Contras:+ Zugewinn an Transparenz, Räumlichkeit und Plastizität
+ bessere Dynamik
+ größerer Detailreichtum
+ mehr Stimmigkeit und Entspanntheit der Wiedergabe
+ superbe Material- und Verarbeitungsqualität
+ attraktive Optik
+ sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- CD-Spieler: Accustic Arts Player I
- Vorverstärker: Accustic Arts Preamp III
- Endstufe Accustic Arts Amp V
- Vollverstärker/DAC: Hegel H360
- Lautsprecher: Audio Physic Midex
- Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR
- Lautsprecherkabel: Supra Cables Quadrax

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Acapella High BassoNobile MK II – Neues vom Wunderhorn

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Next Generation: Die High End-Manufaktur Acapella Audio Arts präsentiert mit der High BassoNobile MKII eine frische Version ihres Ausnahme-Lautsprechers. Das klangmagische hypersphärische Horn und die imposante Erscheinung sind geblieben. Was ist also neu – und warum ist der Schallwandler trotz unveränderter Maße nun high?

Imposanter Auftritt: Die Acapella High BassoNobile MKII ist mit ihrem mächtigen Korpus und dem hypersphärischen Horn bereits optisch ein audiophiles High End-Statement.

Imposanter Auftritt: Die Acapella High BassoNobile MKII ist mit ihrem mächtigen Korpus und dem hypersphärischen Horn bereits optisch ein audiophiles High End-Statement.

Next Generation – das gilt nicht nur für den Lautsprecher, sondern auch für den Hersteller: Wurde der High End-Pionier Acapella Audio Arts in puncto Entwicklung seit Dekaden von Alfred Rudolph angeführt, so ist seit 2007 sein Sohn Richard an der Konzeption und der Fertigung beteiligt und mittlerweile bei der Entwicklung federführend. Schon bei der ursprünglichen, 2012 präsentierten BassoNobile, die wir bereits in einem Test und einem Video vorgestellt haben, hat Richard Rudolph das Gros der Konzeption und Konstruktion übernommen. Die Veränderungen der aktuellen Version gehen nun Gänze auf den neuen Entwicklungschef zurück. Dabei ist das Erscheinungsbild vertraut: Der Korpus der High BassoNobile misst nach wie vor 162 mal 33 mal 62 Zentimeter. Damit hat sie eine beeindruckende physische Präsenz. Doch im Acapella-Portfolio, in dem raumintensive Hornsysteme gang und gäbe sind, gehört die High BassoNobile als viertkleinstes Modell zu den eher handlichen Schallwandlern.

Die Mantelung mit spiegelblankem Acryl trägt zur edlen Anmutung dies Standlautsprechers bei.

Die Mantelung mit spiegelblankem Acryl trägt zur edlen Anmutung dies Standlautsprechers bei.

Imposanter Auftritt, cleveres Konzept

Das Design der High BassoNobile ist glänzend geblieben: Ihre Wangen sind durchgängig und dickwandig mit Acryl verkleidet. Satte drei Zentimeter misst die spiegelglatte und edel glänzende Beplankung. Sie ist standardmäßig in Schwarz oder Weis gehalten. Allerdings ist jede andere Farbgebung und sogar eine Furnier-Ausführung möglich. Die massiven Acrylwangen bedecken einen gleichfalls mächtigen Korpus aus Holz. Doch eigentlich handelt es sich hier um einen Verbundstoff aus Acryl, Multiplex und etwas MDF. Der Material-Mix ist Teil des akustischen Konzepts: Eine ausgeklügelte Abfolge verschiedener Materialien mit unterschiedlicher Schallleitfähigkeit entzieht den Vibrationen, Resonanzen und dem rückwärts in das Gehäuse abgestrahlten Schall der Chassis systematisch die Energie. Zum Portfolio der dämmenden und dämpfenden Materialien gehört auch Sand. Ansonsten bewahrt Acapella bezüglich der Konstruktion Stillschweigen – passend zum stillgelegten Gehäuse. Dabei wurde einiges neu und aufwändiger gelöst. Nicht umsonst wiegt die High BassoNobile nun üppige 130 Kilo und damit zwanzig Kilo mehr als ihr Vorgänger.

Mächtiges Klangfundament

Der grundsätzliche Aufbau ist geblieben: Das Gehäuse ist geschlossen und besteht aus mehreren Einzel-Modulen. Ein geschlossener Korpus ermöglicht gegenüber einer Bassreflexlösungen ein besseres Impulsverhalten und eine größere Definition. Dafür ist der Tiefton nicht ganz so kräftig – außer, man stellt viel Membranfläche und Gehäusevolumen zur Verfügung. Genau das macht die High BassoNobile: Hier agieren im Bass zwei stattliche 10 Zoll-Woofer. Sie fertigt der bestens beleumundete Spezialist Seas nach Vorgaben von Acapella. Damit die große Membranfläche steif ist, stabil agiert, sich optimal kolbenförmig bewegt und keine Partialschwingungen zulässt, besteht der Konus beider Tieftöner aus einem beschichteten Papiersandwich. Jeder Woofer spielt zudem in einer eigenen, abgeschlossenen und überaus geräumigen Kammer im oberen und unteren Teil des Gehäuses, verborgen hinter der durchgängigen Stoffblende der Front. Mit dieser Mischung – große Schwingfläche, viel Volumen, geschlossenes Kompartiment – kann die High BassoNobile ein Klangfundament von 20 bis 800 Hertz bieten, das ihrem Namen Ehre macht.

Hinter der Stoffblende sitzen die beiden Woofer, hier ist der obere abgebildet. Die 10-Zoll-Konus-Chassis arbeiten jeweils auf ein eigenes, großes und geschlossenes Volumen.

Hinter der Stoffblende sitzen die beiden Woofer, hier ist der obere abgebildet. Die 10-Zoll-Konus-Chassis arbeiten jeweils auf ein eigenes, großes und geschlossenes Volumen.

Skulpturale Erscheinung: das hypersphärische Horn

Zwischen den Woofern sitzt der wahre Blickfang dieses Ausnahme-Lautsprechers: das Horn. Das kunstvolle Gebilde aus glasfaserverstärktem Kunststoff verblüfft durch seine außergewöhnliche Formung. Hier präsentiert Acapella eine einzigartige Lösung. Nicht umsonst sind die Duisburger Horn-Pioniere und Spezialisten: Sie haben das gängige sphärische Horn zum patentierten hypersphärischen Horn weiterentwickelt. Die zunehmend größer werdende Krümmung des Trichters geht damit über die 180 Grad hinaus, die ein sphärisches Horn erreicht. Darum ist der Hornrand umgestülpt – und zwar überaus kunstvoll: Der nach hinten fliehende Teil ist asymmetrisch gestaltet und hat dadurch geradezu skulpturalen Charakter. Diese Formgebung birgt gegenüber dem sphärischen Horn mehrere Vorteile. Zuallererst kann das hypersphärische Horn wesentlich breitbandiger schallwandeln. Dabei ist es nicht nennenswert größer. So erreicht Acapella mit einem rund 45 Zentimeter durchmessenden Trichter eine Erweiterung von drei auf fünf Oktaven. Damit agiert das hypersphärische Horn als Breitband-Chassis: Es übernimmt alle Frequenzen zwischen 800 Hertz und 25 Kilohertz.

Das hypersphärische Horn ist mit seiner futuristischen Formgebung der Hingucker – auch in der schwarzen Variante. Das Horn wird auf Wunsch in jeder Farbe gefertigt.

Das hypersphärische Horn ist mit seiner futuristischen Formgebung der Hingucker – auch in der schwarzen Variante. Das Horn wird auf Wunsch in jeder Farbe gefertigt.

Breitbandig und bruchlos

Damit werden auch der mittlere Präsenz- und obere Brillanzbereich, für die das menschliche Ohr besonders sensibel ist, von einem einzigen Schallwandler wiedergegeben. Das sorgt tonal für eine Bruchlosigkeit, zumal das hypersphärische Horn seinen sphärischen Kollegen in puncto Verfärbungsfreiheit eh schon voraus ist. In der Abbildung verstärkt diese Breitbandigkeit die Wahrnehmung einer Punktschallquelle. Dies wird auch durch die Hornformung unterstützt. Sie befördert eine kugelförmige Abstrahlung der Schallwellen. So breitet sich in der Natur der Schall vom Ort der Schallquelle weg aus. Der hypersphärisch-asymmetrischen Aufbau des Horns und seine exzentrische, nach außen weisende Platzierung auf der Front des Lautsprechers sorgen zudem für eine bessere Anbindung hin zu den Bässen. Im Ganzen bürgt das für ein optimiertes Impuls- und Phasenverhalten. Es ist halt ein echtes Wunderhorn. Eine weitere Besonderheit: Acapella verzichtet bei seinen Hörnern auf die sonst üblichen Kompressionstreiber mit Druckkammer. Diese Konstruktionsweise hat laut Rudolf stets unerwünschte tonale und dynamische Nebeneffekte.

Neuer Hochtöner, frische Weiche – und die Lösung des „High“-Rätsels

Statt dessen agiert hinter dem Horn einzig eine kleine Membran. Hier schwingt neuerdings eine nur einen Zoll durchmessende, neuentwickelte und noch verzerrungsärmer agierende Gewebekalotte. Diese Veränderung hat in Folge zu einer Modifikation der gesamten Trichter-Konstruktion geführt. Letztendlich wurde das gesamte Horn neu abgestimmt. Dies wiederum zeitigte eine Komplettüberarbeitung der Frequenzweiche. Sie ist nun noch opulenter und auch deshalb zweigeteilt. Ein Teil steckt im Sockel. Der andere Teil sitzt hinter dem Horn im Hochtonmodul. Auf der Rückseite der High BassoNobile sehen wir die Anschlüsse der Weiche. Hier ist zudem eine Anpassung des Hochtons möglich: Durch Umstecken einer Verbindung lässt sich der Hochton-Pegel um 0,25 oder 0,5 Dezibel absenken oder erhöhen. Darunter sitzen die erstklassigen Klemmen für das Lautsprecherkabel. Apropos Kabel: Die gesamte Innenverkabelung ist nun mit Reinsilber-Leitern realisiert. Dies behält Acapella exklusiv den aufwändigeren Modellversionen vor. Bei der MKII-Version der BassNobile führt dies zur Nobilitierung mit der Vorsilbe „High“.

In der seitlichen Ansicht ist die hypersphärische Formung des Horns erkennbar: Der Trichter öffnet sich über 180 Grad hinaus, dadurch flieht es schließlich zum Rand hin nach hinten.

In der seitlichen Ansicht ist die hypersphärische Formung des Horns erkennbar: Der Trichter öffnet sich über 180 Grad hinaus, dadurch flieht es schließlich zum Rand hin nach hinten.

Die Acapella High BassoNobile MKII in der Praxis

So opulent die Erscheinung der Acapella High BassoNobile ist: akustisch erweist sie sich als sensibles Wiedergabeinstrument. Beim Klangketten-Aufbau reagiert es fein auf kleinste Veränderung. Komponentenseitig kommt nur Allerfeinstes vor die Schallwandler: Die Anlage besteht aus dem CD-Spieler Accustic Arts Player I, dem Vorverstärker Accustic Arts Preamp III und der Endstufe Accustic Arts Amp V. Für die komplett symmetrische Kabelverbindung verwenden wir durchgängig das Viablue NF-S6 Air XLR. Die Lautsprecherkabel stammen aus der Manufaktur von Acapella. Jetzt kann es losgehen: Wir starten mit Ulita Knaus‘ wunderschöner Interpretation des Gerry Rafferty-Klassikers „Baker Street“. Das klingt in unserer Aufstellung, bei der die Lautsprecher leicht eingewinkelt sind und mit dem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden, bereits an Anhieb betörend. Aber: da ist noch mehr drin. Wir drehen die Lautsprecher wenige Grad nach innen, so ist die das Klangbild noch homogener.

Das dickwandige Gehäuse und die opulente Beplankung mit Acryl tragen zum hohen Gewicht des Standlautsprechers bei.

Das dickwandige Gehäuse und die opulente Beplankung mit Acryl tragen zum hohen Gewicht des Standlautsprechers bei.

Opulenter Lautsprecher als sensibles Instrument

Zudem sorgen wir durchgängig für eine Vibrationsabsorption und -entkopplung: Unter die Endstufe legen wir eine Acappella Fondato Silenzio-Basis. Unter den CD-Player und die Vorstufe kommt jeweils ein Set Audio Physic VCF II Magnetic plus, die Lautsprecherkabel werden schließlich mit dem Audio Physic VCF Magnetic Cable Support vor allen Schwingungen des Bodens bewahrt. Diese Entkopplung nehmen wir Schritt für Schritt vor – und nach jeder Tuning-Maßnahme stellen wir eine abermalige Verbesserung fest. Unglaublich, wie fein die High BassoNobile diese jeweiligen Zugewinne an Präzision und Dynamik, Plastizität und Räumlichkeit abbildet! So können wir „Bakerstreet“ in vollen Zügen genießen. Das beginnt beim Gesang, der den Song auch eröffnet: Ulita Knaus startet mit einem Anatmer – und schon dieses Luftholen lässt uns unwillkürlich aufmerken: Es klingt so echt, als stände die Sängerin in unserem Raum direkt vor uns. Mit dieser Luft in den Lungen singt Ulita Knaus einleitende Vokalisen, also Laute ohne Worte, …

Acapella vermeidet den üblichen Hornaufbau mit Kompressionstreiber. Stattdessen sitzt am hinteren Ende des Hornhalses eine ein Zoll durchmessende Gewebekalotte.

Acapella vermeidet den üblichen Hornaufbau mit Kompressionstreiber. Stattdessen sitzt am hinteren Ende des Hornhalses eine ein Zoll durchmessende Gewebekalotte.

Akustisches Aphrodisiakum

… und bereits jetzt hat sie uns auf ihrer Seite: Was für eine wohltönende, sanfte und klare Stimme! Kaum intoniert Ulita Knaus die ersten Songzeilen, ist es endgültig um uns geschehen. Die deutsche Sängerin hat „Baker Street“ in eine melancholische, getragene Jazz-Nummer verwandelt. Dank der kleinen Quartett-Besetzung kann sie alle interpretatorischen Register ziehen: einschmeichelnd gehauchte Worte, Vokale, die mal mit einem kunstvoll gesteigerten Vibrato an Intensität gewinnen, mal durch kluge Abstufung der Lautstärke ihre Wirkung erzielen, dann wiederum leicht gutturale Laute und Stimmreibungen, die wie ein akustisches Aphrodisiakum wirken. Diese Frau zieht uns in ihren Bann, und die High BassoNobile hat mit ihrer exzellenten Abbildungskraft daran gehörigen Anteil. Hier bewahrheitet sich eine Horn-Weisheit: Stimmen und Solo-Instrumente erscheinen besonders attraktiv. So erleben wir den Sirenen-Effekt des Odysseys: Der Gesang ist so betörend, dass wir uns ihm nicht entziehen können. Ulita Knaus singt eben nicht nur vor uns, sondern für uns.

Hier die ursprüngliche BassoNobile mit einem in rot gehaltenen Horn.

Hier die ursprüngliche BassoNobile mit einem in rot gehaltenen Horn.

Komplexe Kunst der Abbildung

Die Abbildungsmagie der High BassoNobile erstreckt sich auch in die Tiefe: Hinter der Sängerin stehen als Begleitung Klavier, Bass und Schlagzeug – und jedes Instrument besitzt eine herrliche Plastizität und Gegenwärtigkeit. Dabei ist gerade die Klavier-Wiedergabe eine hohe Kunst: Dieses Instrument mit deckt 88 Tasten über sieben Oktaven ab, durch die Mehrfachbesaitung schwingen bis zu 230 von den Hämmerchen angeschlage oder resonierende Saiten. Das sorgt für ein reichhaltiges Obertonspektrum. Der High BassoNobile gelingt die komplexe Abbildung mit meisterhafter Freiheit von tonalen Verfärbungen und mit unglaublicher Leichtigkeit: Die lang ausgehaltene Akkorde mit ihren vielen Ajoutierungen sind schlicht ein Hochgenuss! Fasziniert hören wir dem klanglichen Changieren beim Akkord-Ausklingen zu – und dank der tollen Auflösung der High BassoNobile geht dieses Ausklingen nie im Gesamtsound unter. Wir können selbst bei den dezent eingestreuten Melodielinien mühelos jeden einzelnen Tastenanschlag hören und dabei mit Leichtigkeit das Spiel der linken und der rechten Hand unterscheiden.

Das Terminal ist mit ausgezeichneten Lautsprecheranschlüssen ausgerüstet: einem Paar nextgen-Klemmen von WBT. Zugunsten geringstmöglicher Klangbeeinflussung sind sie mit einem Minimum an Metall realisiert – also nur an den nötigen Kontaktflächen. Die Klemmen akzeptieren Litze mit großem Querschnitt, sowie Kabel, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind. In diesem Fall sorgen die Klemmen für einen optimalen Anpressdruck.

Das Terminal ist mit ausgezeichneten Lautsprecheranschlüssen ausgerüstet: einem Paar nextgen-Klemmen von WBT. Zugunsten geringstmöglicher Klangbeeinflussung sind sie mit einem Minimum an Metall realisiert – also nur an den nötigen Kontaktflächen. Die Klemmen akzeptieren Litze mit großem Querschnitt, sowie Kabel, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind. In diesem Fall sorgen die Klemmen für einen optimalen und eben nicht zu hohen Anpressdruck.

BassoNobile steht für edelsten Tiefton

Der Bass wiederum füllt, ohne mit dem Tiefton des Klaviers zu verwischen, klar konturiert unseren Raum. Hier macht sich natürlich das Volumen der High BassoNobile und die Membranfläche ihrer Woofer bezahlt: Die Töne klingen bis hin zu den ganz tiefen Frequenzen kraftvoll und zugleich anstrengungslos-selbstverständlich. Die Ruhe, mit der der Viersaiter eingespielt ist, macht sich auch im Hörraum breit. Dabei massiert uns jeder Saitenanschlag sanft den Magen. Die BassoNobile macht ihrem Namen alle Ehre – und zeigt überdies, zu welchem Punch und zu welcher Dynamik sie fähig ist. Dies erfahren wir noch eindrucksvoller vom Schlagzeug. Es steht auf der imaginären Bühne, auf der das gesamte Ensemble wunderbar weiträumig positioniert ist, zuhinterst. Trotzdem – und obwohl das Drumset mit aller Dezenz gespielt wird – hören wir jede noch so sanfte Becken-Berührung, jedes Rühren der Besen-Borsten auf dem Snarefell, ohne dass der Snare-Sound zu einem Zischen verwischt. Auch das ist allerhöchste Wiedergabe-Kunst.

Gepflegte Breitseite

Nun geben wir mal mehr Gas: Blues-Meister Mighty Sam McClain und seine Band spielen mit „What You Want Me To Do“ einen krachenden Blues-Rocker – den muss man einfach laut hören, und da ist man mit der High BassoNobile bestens bedient. Bereits bei den ersten Tönen der E-Gitarre haben wir Gänsehaut: So herrlich dreckig und zugleich singend muss eine Axt auf dem vorderen Pick-Up klingen! Dazu hören und spüren wir den Druck, den der Gitarrenverstärker liefert. Yezzz! Doch das ist erst der Auftakt einer wahren Punch-Offensive: Hammond-Orgel, Bass und Schlagzeug liefern nun die volle Breitseite, gerade der mörderfetten Bass pumpt uns bestens definiert seinen Tiefstton gegen den Körper, der Drummer steht da mit seiner satten Snare und der wuchtigen Bassdrum in nichts nach, dazu schmurgelt und schmatzt die Hammond B-3, dass es eine wahre Lust ist. Trotzdem klingt alles tight und klar – dabei hören wir längst auf Konzert-Lautstärke.

Für den Hochton gibt es eine Pegelanpassung: Durch Umstecken können die hohen Frequenzen in 0,25-Dezibel-Schritten auf „+“ und „++“ angehoben oder auf „-“ und „–“ abgesenkt werden.

Für den Hochton gibt es eine Pegelanpassung: Durch Umstecken können die hohen Frequenzen in 0,25-Dezibel-Schritten auf „+“ und „++“ angehoben oder auf „-“ und „–“ abgesenkt werden.

Satter Wirkungsgrad, sanfte Höhenanpassung

Das klappt dank des hohen Wirkungsgrad der High BassoNobile übrigens auch prima mit vermeintlich leistungsärmeren Kraftwerken. Das erleben wir mit dem Thivan Labs 805 Gold Lion: Der Röhren-Vollverstärker leistet auf dem Papier nur 40 Watt. Im Hörraum hingegen liefert er in exquisiter Klangqualität und mit richtig Druck und Kraft mehr Pegel, als wir brauchen – und dabei ist er erst zu rund einem Drittel aufgedreht! Trotzdem kehren wir letztlich wieder zurück zur Accustic Arts-Kombi zurück. Diese Vor-/Endstufend agiert mit größerer Ruhe und bietet einfach noch mehr Schubkraft – gerade im Bass. Wir probieren noch etwas anders aus: Die BassoNobile bietet ja über eine rückseitige Steckverbindung die Möglichkeit, in geringem Maß die Höhen zu verändern. Das Klangbild ändert sich hierdurch wirklich sehr dezent. Nach dem Durchprobieren aller möglichen Anhebungs- und Absenkungsmöglichkeiten landen wir schließlich aber doch wieder bei der neutralen Abstimmung. So spielt die BassoNobile in unserem Hörraum perfekt.

Klangkörper in 3D-Abbildung

Zum Abschluss gehen wir noch in den Konzertsaal: Das Orchester der KlangVerwaltung unter Enoch zu Guttenberg spielt das Scherzo aus Bruckners Vierter Sinfonie. Gleich die anfängliche Steigerung ist grandios: Die tremolierenden Streicher sind trotz des Pianissimo-Einsatzes klar und definiert als Geigen und Bratschen erkennbar. Die dann darüber folgende Schichtung der Hörner, der Blech- und Holzbläser bis hin zur Piccoloflöte sowie das mächtige Crescendo im Orchester-Tutti ist ein erhebender Moment: Wir erleben das anschwellen und anwachsen des Klangkörpers auch wegen der hervorragenden 3D-Abbildung in herrlicher Offenheit und Weitläufigkeit. Auch hier hebt die Darstellung die Begrenzung durch unsere Hörraum-Wände auf und sorgt abermals für das Gefühl, live dabei zu sein. Diese perfekte Illusion ist umso schöner, da die Aufnahme in einem der bestklingenden Konzertsäle der Welt stattfand: dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. „Bewegt“ hat Bruckner den Satz überschrieben – und diese Empfindung weckt Abbildungskraft der High BassoNobile MKII auch in uns.

Die Acapella High BassoNobile MKII im Test mit ihren Spielpartnern: Als Quelle agiert der Accustic Arts Player I, als Vorverstärker der Accustic Arts Preamp III, als Endstufe der Accustic Arts Amp V.

Die Acapella High BassoNobile MKII im Test mit ihren Spielpartnern: Als Quelle agiert der Accustic Arts Player I, als Vorverstärker der Accustic Arts Preamp III, als Endstufe der Accustic Arts Amp V.

Fazit

Die Acapella High BassoNobile MKII ist ein überragender Ausnahme-Lautsprecher: Dank ihres hypersphärischen Wunderhorns begeistert sie mit einer Wiedergabe, die insbesondere Stimmen, aber auch einzelne Instrumente mit einer Gänsehaut bereitenden Wirkmacht und Präsenz in den Raum zaubert. Dabei zeigt dieser Zwei-Wege-Lautsprecher mit seiner exzellenten Auflösung, der herausragenden Plastizität der Darstellung und der superben Räumlichkeit der Abbildung, was die Bezeichnung High End definiert. Dieses Streben nach dem Bestmöglichen vollzieht sich bei der neuen MKII-Version im nichtsichtbaren Bereich – insbesondere durch eine modifizierte Gehäusekonstruktion, einen neuen Hochtöner, ein daraufhin überarbeitetes Horn und eine frische Frequenzweiche. So glänzt die Wiedergabe mit einer überaus natürlichen, homogenen und bruchlosen Wiedergabe, die frei von tonalen Verfälschungen ist. Dazu sorgt die High BassoNobile für eine im Feinen wie im Groben schlicht atemberaubende Dynamik. Nicht zuletzt liefert sie einen Bass, der mit seiner anstrengungslosen Mächtigkeit, seinem immensen Tiefgang und seiner tollen Definiertheit dem Namen „BassoNobile“ alle Ehre macht.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

98 of 100

97 of 100

97 of 100

211125 Acapella-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Acapella
High BassoNobile MKII
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 32.600,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Horn: nach Kundenwunsch
- Gehäuse: Hochglanz-Weiß, Hochglanz-Schwarz

Sonderausführungen (auch Furniere) möglich
Vertrieb:Acapella Audio Arts, Duisburg
+49 203 36 12 22
www.acapella.de
Abmessungen (HBT):- 1620 x 355 x 620 mm (ohne Horn)
- 1620 x 520 x 710 mm (mit Horn)

- Horndurchmesser: ca. 45 cm
Gewicht:ca. 130 kg / Stück
Prinzip:Zwei-Wege, passiv, Horn-/Konus-Lautsprecher mit hypersphärischem Horn, geschlossenes Gehäuse
Hochmitteltöner1 x 25 mm Treiber mit hypersphärischem Horn
Woofer:2 x 254 mm Konus-Chassis mit beschichteter Papier-Sandwich-Membran
Frequenzbereich:20 Hz - ca. 25 kHz
Übergangsfrequenz:ca. 800 Hz
Wirkungsgrad:ca. 93 dB / 1 W / 1 m
Impedanz:4 Ohm
Lieferumfang:- Acapella BassoNobile
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ einzigartige Erscheinung mit skulpturalem Horn
+ exzellente Auflösung
+ herausragende Plastizität
+ superbe Räumlichkeit
+ mächtiger, tiefreichender und anstrengungsloser Bass
+ natürlich-homogene, verzerrungs- und verfärbungsfreie Schallwandlung
+ Fertigung auf und nach Wunsch des Kunden

- raumgreifende Größe
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit: - CD-Spieler: Accustic Arts Player I
- Vorstufe: Accustic Arts Preamp III
- Endstufe: Accustic Arts Amp V
- Vollverstärker: Thivan Labs 805 Gold Lion
- XLR-Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR
- Lautsprecherkabel: Acapella Manufaktur-Kabel
- Entkopplungs-/Absorberfüße: Audio Physic VCF II Magnetic plus, Audio Physic VCF Magnetic Cable Support
- Gerätebase: Acappella Fondato Silenzio

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Canton Townus 90 – HiRes-Feinspieler fürs Rock-Konzert im Wohnzimmer

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Die Townus 90 setzt auf bewährte Technik im neuen Gewand. Die Optik ist zeitlos, die Verarbeitung ist hervorragend und die Ausstattung üppig. Preislich ist das Flaggschiff der neuen Serie hochattraktiv und klanglich gehört sie zu unseren Highlights des Jahres!

In unserem Hörraum durfte sich die Townus 90 an verschiedenen Verstärkern und Zuspielern beweisen.

Die neue Townus-Serie, geschrieben T O W N U S ist ein Wortspiel aus Taunus, der Herkunft aller Canton-Lautsprecher und dem englischen Wort für Stadt = Town. Sie umfasst insgesamt je einen Stand- und Regallautsprecher, einen On-Wall-Speaker, einen Center, einen Dolby Atmos-Lautsprecher und einen Zwölf-Zoll-Subwoofer. Ziel ist es, den modernen Stadtmenschen mit der ländlichen Natur zu verbinden und Menschen anzusprechen, denen ein elegantes, zeitloses Äusseres wichtig ist. Reine Design-Lautsprecher sind die sechs neuen Modelle deshalb aber noch lange nicht. In diesem Test geht es um nicht weniger als das Familienoberhaupt der neuen Linie, die Townus 90. Die ist etwa 105 Zentimeter hoch, 21 breit und 33 tief. Am Korpus gemessen wohlgemerkt. Dieser steht auf einer Sockelplatte, die sowohl in der Breite wie Tiefe etwa drei Zentimeter mehr misst. Was es damit noch auf sich hat, dazu später mehr …

Alternativ ist das Townus-Flaggschiff auch in Walnuss oder in Weiß (hier im Bild) zu haben (Herstellerfoto).

Sanfte Rundungen

Die Townus 90 ist in jeder Beziehung massiv ausgestattet und erstklassig verarbeitet. Für meinen Test habe ich mich für die Ausführung in Schwarz High Gloss entschieden. Dieses schimmernde Lackkleid erstrahlt quasi im Licht unseres Hörraums. Die Oberfläche ist so sauber aufgetragen, dass ich selbst bei kritischer Untersuchung keinerlei Unregelmäßigkeiten oder Fehler finde. Im Gegenteil, die Lackierung ist so gut gemacht, dass die Oberfläche fast noch nass erscheint.
Wem das zu dunkel ist und wer es lieber etwas heller mag, für den hat Canton auch die Varianten Weiss Seidenmatt und Nussbaum im Portfolio. Beides auch sehr chic! Ein weiteres Merkmal, das alle Townus-Modelle gemein haben: Spitze Korpusecken oder sich nach hinten verjüngende Gehäuse gibt es hier nicht. Stattdessen bestimmen hier parallele Wände und große Radien an den Kanten das Bild. Ähnlich, wie in der legendären Jubiläums-Edition A45. Das wirkt sanfter, eleganter und lässt den Lautsprecher auch filigraner erscheinen.

Die Lackqualität der Townus 90 ist in jeder Hinsicht erstklassig.

Detailarbeit

Im Innern der schlanken Säule geht es ähnlich hochwertig weiter. Intern ist die Townus 90 zusätzlich versteift. Massive Holzstreben verhindert selbst kleinste Korpusverwindungen. Das ist auch nötig, schließlich strahlen die eingesetzten Chassis den gleichen Schallanteil ins Gehäuse wie hinaus. Und Chassis hat dieser Drei-Wege-Standlautsprecher gleich vier an Bord: Cantontypisch thront der Mitteltöner auch hier im obersten Gehäuseabteil. Wie bei allen weiteren eingesetzten Chassis sind hier keinerlei Schrauben sichtbar. Sie sind versteckt hinter einem schwarzen Kunststoffring dessen Oberfläche ein elegant anmutender Aluminiumring ziert. In seinem Zentrum sitzt dann die mit einer Titanium-Membran versehene Schwingfläche. Gehalten wird sie von der mehrfach gefalteten Wave-Sicke. Direkt darunter ist der 25er-Hochtöner mit seiner aufwändig hergestellten Keramik-Kalotte zu finden. Den kenne ich beispielsweise bereits aus der Vento-Serie. Bekannt ist mir auch der Wave-Guide, in dessen Mitte der Tweeter sitzt. Hierbei handelt es sich um eine Vertiefung, die eine gezielte Schallabstrahlung Richtung Hörplatz ermöglicht.

Jedes Chassis wird von einem edel schimmernden Zierring eingefasst.

Clevere Bass-Lösung

Nochmals eine Etage tiefer befindet sich der Arbeitsbereich der Bassabteilung: Der besteht im Townus-Flaggschiff aus gleich zwei Tieftönern. Mit imposanten 174 Millimetern weisen sie jeweils die gleichen Durchmesser auf wie der Mitteltöner, über den ich eben bereits berichtete. Ebenfalls identisch ist auch die Membranfläche. Canton setzt hier auf hochfeste Titanium-Double-Cone-Schwingflächen. Nur der Wirkungsbereich ist ein anderer. Besagtes Duo ist erwartungsgemäß ausschließlich für die Wiedergabe tiefster Klanganteile ausgelegt und übernimmt alle Frequenzen unterhalb von 170 Hertz. Dafür hat man ihm auch gleich ein separates Gehäuseabteil spendiert.
Der Einsatz zweier kleinerer statt eines großen Basstreibers ist bewusst gewählt: So bleibt der Lautsprecher schlank und wohnraumtauglich, ohne dass man auf Membranfläche verzichten muss. Die Townus 90 ist aber auch wandlungsfähig: Wer von der Technik nichts sehen möchte, setzt einfach die magnetisch haftende Stoffblende auf. Mit ihren konsequenten Rundungen führt sie die gelungene Optik dieses wirklich ansprechend gestylten Schallwandlers ideal fort.

Der Arbeitsbereich der beiden Bass-Chassis im unteren Teil der Schallwand beginnt bei 170 Hertz.

Mehr Flexibilität

Jetzt komme ich auch unweigerlich zur Sockelplatte. Sie dient quasi als kombiniertes Design- und Klangupgrade. Durch ihre leicht ausladende Form bietet sie meinem Testgast aber auch eine höhere Standfestigkeit. Der optische Effekt ist aber nicht zu unterschätzen: Gehäuse und Basisplatte werden durch lackierte Metallkegel auf Distanz gehalten. Der Abstand zwischen Korpus und Basisplatte erweckt nun fast den Eindruck als würde die Townus 90 schweben.
Diese Konstruktion hat einen weiteren Vorteil, der sich schon in einigen anderen Canton-Modellen bewährt hat: Aufgrund des definierten Abstandes kann das nötige Reflex-Port nämlich kurzerhand in den Gehäuseboden eingelassen werden. Das heisst, nach innen abgegebene Schallanteile werden durch die Bassreflex-Öffnung nach aussen geleitet. Dort treffen sie auf die Basisplatte und verteilen sich von hier aus im Raum. Das wiederum hat den großen Vorteil, dass sich die Townus 90 vergleichsweise wandnah betreiben lässt. Ideale Voraussetzungen also für den Einsatz in beengten Wohnverhältnissen.

Die Sockellösung kennt man bereits von Canton. Sie vermittelt fast den Eindruck, als würdee der Lautsprecher schweben.

Bestens vorbereitet

Ein rückseitiges Reflex-Port gibt es hier also nicht. Nach hinten zeigt in diesem Fall also nur das Anschlussterminal. Und auch hier setzt Canton auf bewährte Technik. So ist das Townus-Familienoberhaupt mit großzügig dimensionierten Schraubklemmen in Bi-Wire-Ausführung ausgestattet. Entnimmt man die vergoldeten Brücken, lässt sich die Drei-Wege-Säule auch im Bi-Wire- oder Bi-Amping-Modus betreiben. Für meinen Test bleiben die Brücken allerdings an Ort und Stelle. Ich wähle die klassische Konnektierung, die vermutlich auch in den allermeisten HiFi-Ketten zum Einsatz kommt: Die Anbindung via Single-Wire-Kabel. Mit dem Viablue SC-2 habe ich hier allerdings eine ziemlich hochwertige Variante gewählt, schließlich will ich nicht weniger als das Beste aus den Cantons herausholen. Nachdem die Townus 90 angeschlossen sind, geht es dann in die übliche Einspielphase. In diesem Fall ein Wochenende lang mit Yello. Gleich zu Beginn probiere ich mich auch schonmal an der Winklung meiner Testgäste.

Das Anschlussterminal ist mit großen Bi-Wire-Schraubklemmen ausgestattet.

Fester Stand

Die beiden Drei-Wege-Lautsprecher stehen bei mir knapp 2,40 Meter auseinander. Bei einem Sitzabstand von rund drei Metern sollte man die Townus-Flaggschiffe dann unbedingt ein wenig auf den Referenzplatz eindrehen. Das wären in etwa auch die Aufstellpositionen, wie sie in den meisten Wohnsituationen vorkommen. Auch wichtig: Unbedingt auf einen festen Stand der Lautsprecher achten! Canton hat seinen Townus 90 dafür höhenverstellbare Spikes spendiert. Wobei die Bezeichnung „Spikes“ nicht ganz passt, denn die vermutet scharfe Spitze gibt es nicht. Stattdessen setzt Canton auf seine bewährten runden Spikes, die ich bereits aus früheren Vento- und Chrono-Serien kenne. Will man unbedingt einen Kritikpunkt an den Lautsprechern finden, wäre das meiner Meinung nach dieser Ausstattungspunkt. Aber: Es gibt auch dafür optionale Upgrade-Lösungen mit M6-Gewinde. Beispielsweise in Form des IsoTek M6 Spike & Shoe Upgrade Kit. Doch egal für welche Lösung man sich hier entscheidet, wichtig ist, dass der Lautsprecher gerade und stabil steht.

Ist die gerundete Abdeckung aufgesteckt, ist von der Technik nichts mehr zu sehen. Selbstverständlich haftet diese magnetisch am Gehäuse.

Volumen und Dynamik

Der erste richtige Hörtest ist dann auch der Warmspielphase geschuldet: Yello mit „Till Tomorrow“ von meiner Qobuz-Playlist eröffnet den Praxistest. Und der macht gleich mit den ersten Tönen ordentlich Spaß. Kaum ist die Play-Taste gedrückt, erobern voluminöse Bässe den Hörraum. Das ist so gut, dass ich die gleich mal die Lautstärke erhöhe und den Titel erneut starte. Genial! Die Townus 90 hauen hier gleich mal richtig einen raus. Der Bass füllt den Raum. Ziemlich tief, aber eben nicht so tief, dass er sich nervig aufschaukelt. Nein, der Bass ist absolut perfekt. Offensichtlich passen die eleganten Drei-Wege-Lautsprecher und unser antreibender Hegel-Amp richtig gut zusammen. Ich bin jedenfalls schon jetzt total begeistert. Dazu kommen peitschende Oberbässe und kurz darauf setzt das Saxophon ein. Erst nur kurz, später wird es dann zum festen Bestandteil des Songs. Das stilistisch eingesetzte Blasinstrument bringt seine ganz eigene Note mit.

Die Townus 90 bringt Harmonie

Das klingt nicht etwa hell und aufdringlich, sondern fügt sich perfekt in das harmonische Klangspektrum ein. Dabei imponiert die Townus 90 durch ein sehr klares und feinstrukturiertes Klangbild. In diesem Zusammenhang: Beide Lautsprecher stehen mit knapp 30 Zentimetern Abstand ziemlich nahe an der Wand. Das und die Tatsache, dass hier Yello läuft, lässt vermuten, dass man vom Bass erdrückt wird. Genau das ist aber explizit nicht der Fall. Der Sound ist zwar voluminös und auch gewaltig, dabei aber niemals zu fett oder unkontrolliert. Genauso muss das sein, so wird Musikhören zum Erlebnis. „Wieder zum Erlebnis“ müsste es vielleicht besser heißen. Oft ist es ja so, dass man seine Playlist startet und gar nicht erst so richtig zuhört, sondern mit anderen Dingen beschäftigt ist, während die Musik läuft. Mir geht es hier anders: Schon während der ersten Takte sind Neugier und meine volle Aufmerksamkeit geweckt.

Nach innen abgegebene Bassanteile werden über die im Fuzß des Lautsprechers eingelassene Reflex-Öffnung entlassen. Das erlaubt eine wandnahe Aufstellung des Lautsprechers.

Schöne Staffelung

Und nochmal zum Saxophon: Auch das nervt kein bisschen. Auch dann nicht, wenn ich den Pegel auf Über-Zimmerlautstärke drehe. Ein Hang zum Überanalytischen oder zum Sezieren, beides hat man Canton früher gern nachgesagt, fehlt hier gänzlich. Im Gegenteil, der Klang ist durchgängig angenehm, klar strukturiert und gefällt mit ansprechender Räumlichkeit. Apropos Räumlichkeit: Die gelingt durch geschicktes Ausrichten der Lautsprecher. In meiner Hörumgebung sind die Cantons so gewinkelt, dass sie um wenige Grad nach innen gedreht sind und knapp rechts und links am Referenzplatz „vorbeistrahlen“. So aufgestellt, zeigt sich eine schön breite Bühne. Dass die beiden Townus 90 so tatsächlich ideal stehen, wird mit in „Way Over Yonder“ von Carol King nochmals bestätigt. Die amerikanische Künstlerin steht quasi direkt vor mir im Raum, das Klavier spielt rechts. Die Backgroundsängerinnen sind deutlich hinter Carol King zu orten. Ebenso die spartanisch gespielte Gitarre auf der linken Seite.

Im oberen Frequenzbereich spielt die Townus 90 sanft, zugleich aber auch ehrlich. Das liegt u.a. an der offensichtlich perfekten Anbindung zwischen Mittel- und Hochtöner.

Räumliche Spielfreude

Ganz nebenbei hat die Canton/Hegel-Kombi hier offensichtlich einen Fehler in der Aufnahme aufgedeckt. Normalerweise begleitet sich Carol King nämlich selbst am Klavier. Hier werden Stimme und Flügel aber an unterschiedlichen Stellen verortet. Vielleicht sitzt für diese Aufnahme tatsächlich jemand anderes an den Tasten. Vielleicht wollte man dem Sound im Studio aber auch einfach etwas mehr Breite verpassen. Wer weiß das schon? Dem positiven Eindruck tut das keinen Abbruch. Die Townus 90 spielen das, was ihnen geliefert wird. Ehrlich, homogen und temperamentvoll. Hier wird nichts beschönigt, unterschlagen oder künstlich aufgesetzt. Das gilt auch in Sachen Räumlichkeit. Die Klangbühne ist also breit und auch in gewisser Weise tief. Instrumente und Künstler sind nachvollziehbar gestaffelt und die Musik eingängig, lebendig und mit ansprechender Spielfreude. Der musikalische Fluss ist durchgängig gegeben. So springt der berühmte Funke schnell über. Ähnlich ist es im darauf folgenden „You´ve Got A Friend“.

Tonaler Charakter

Ein gänzlich anderer Sound folgt, als ich zu „Raised Right Men“ von Tom Waits wechsle. Ganz sicher nicht der originellste Track, aber aussagekräftig und tatsächlich verdammt gut. Und er bringt Verstärker und Lautsprecher ordentlich auf Touren. Der Sound ist hart und mit hochgekrempelten Ärmeln. Er unterscheidet sich also deutlich von der Harmonie Carol Kings, die Lokalisierbarkeit aber bleibt. Die kratzige Stimme steht etwas weiter vorn, als eben. Mit Körper, Energie und Dynamik. Das charakteristische Timbre ist deutlich erkennbar. Das Townus-Duo macht aus dem mit reichlich Loudness versehenen tonalen Charakter keinen Hehl. Die Townus 90 ist also auch hier grundehrlich. Synthesizer halb links und rechts das unaufhörliche kurztaktige Trommeln. Auch jetzt spannt sich die Bühne breit vor mir auf. Dabei reicht sie sogar ein Stückchen über die physischen Standorte der Lautsprecher hinaus. Währe der Sound noch etwas „dreckiger“, könnte man sich fast schon in einem rauchigen Jazzkeller wähnen.

Der Blick auf die Gehäuseseite offenbart die Tiefe des Lautsprechers. Über diesen Trick holt sich die (in der Frontansicht) scheinbar schlanke Townus 90 das nötige Gehäusevolumen für einen entsprechenden Tiefgang.

Headbangen

In anderer Art dreckiger wird es dann, als ich auf „Take The Power Back“ von Rage Against The Machine wechsle. Die eröffnenden Oberbässe gehen gleich unter die Haut. Brachial, das muss man einfach lauter machen. Gedacht, getan. Nach 35 Sekunden steigt dann Zack de la Rocha mit „Bringt that shit it!“ ein. Mit ihm, den jetzt ebenfalls agileren Gitarren und dem wirbelnden Schlagzeug wird die dynamische Durchschlagskraft der Cantons nun überdeutlich. Der Sound füllt den Raum vollständig aus. Dynamik bis in den letzten Winkel. Wen das jetzt nicht im Takt mitwippen oder gar headbangen lässt, dem ist nicht zu helfen. Mich jedenfalls reisst die hier erzeugte Performance komplett mit. Das bleibt im Übrigen auch so, als ich es mit der Lautstärke übertreibe und plötzlich „68“ im Display des Verstärkers steht. Pegeltechnisch befinden wir uns nun nahe Konzertpegel. Für die Townus 90 ist das scheinbar keine Schwierigkeit.

Direkter Vergleich: Mit aufgesetzter Gewebeabdeckung und ohne …

Getriebene Drums

Selbst die stilistisch verzerrten Gitarrenriffs nerven nicht, sondern sind Teil einer genialen Rock-Performance, die direkt ins Blut geht. Wenn Rage schonmal dran sind, darf natürlich auch „Killing In The Name“ nicht fehlen. Der Track ist ein anderer, die Lautstärke die gleiche. Basstechnisch geht es hier nicht so exzessiv voran wie eben, dafür bestimmen Dynamik und Punch das Geschehen. Dazu kommen Tempi-Unterschiede. Ein wichtiges Stilmittel für diesen Song, der sich nach und nach immer weiter aufschaukelt. Hier macht sich dann die offensichtlich sehr gute Abstimmung meiner Testgäste sehr positiv bemerkbar. Gitarren bestimmen das Klangbild, geleitet von knackig getriebenen Drums. Letztere kommen mit einem solchen fetten Punch, dass ich den physischen Druck deutlich spüren kann. Das solide Fundament schütteln die Cantons offenbar ohne merkliche Anstrengung aus den Chassis. Ich hatte den Townus 90 ja schon einiges zugetraut, diese Leistung aber ehrlicherweise nicht. Gänsehaut pur!

Schwarz in Schwarz. Die Townus 90 passt optisch und auch leistungstechnisch in nahezu jede Wohnumgebung.

Fazit

Die Townus 90 ist zeitlos elegant und hervorragend verarbeitet. Speziell die Lackqualität ist besser, als man es in dieser Preisklasse erwarten kann. Dazu kommt die üppige Ausstattung. Das ausgeklügelte Bassreflex-Prinzip macht diesen Lautsprecher zudem extrem flexibel in der Aufstellung. Somit passt sie in kleine Räume, ist leistungstechnisch aber auch locker in der Lage größere Wohnzimmer in Konzertlautstärke zu beschallen. Dazu kommen eine überraschend gute Raumdarstellung inklusive exzellenter Staffelung. Die homogene und grundehrliche Wiedergabe machen die Townus 90 zu einer Empfehlung sowohl für feine HiRes-Musik für für fordernden Rock. All das macht sie zu einem Lautsprecher, den ich in jeder Hinsicht empfehlen kann.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Canton
Townus 90
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1229,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Walnuss
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: +49 6083 287-77
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1050 x 250 x 360 mm
Gewicht:24,0 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, Bassreflex-Abstimmung
Impedanz:4 - 8 Ohm
Belastbarkeit:- Nennbelastbarkeit: 150 W
- Musikbelastbarkeit: 300 W
Hochtöner:1 x 25 mm (Kalotte, Keramik-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Tieftöner:2 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:170/3.200 Hz
Lieferumfang:- Canton Townus 90
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ Schöne Raumdarstellung
+ hohe Pegelfestigkeit
+ kräftiger Tiefbass
+ agiler Grundton
+ Titanium-Mitteltieftöner
+ Wave-Sicke
+ zeitloses Design
+ flexible Aufstellung
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

- einfache Spikes
Benotung:
Gesamtnote:Editor´s Choice
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut

Der Beitrag Canton Townus 90 – HiRes-Feinspieler fürs Rock-Konzert im Wohnzimmer erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Vollverstärker Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S – Kraft und Harmonie

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High End mit Understatement: Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S präsentiert sich nüchtern im Design – doch akustisch entfaltet dieser Vollverstärker eine herausragende Klangqualität und bietet die Vollbedienung für klassisches HiFi – inklusive Phone MM/MC-Stufe. Was das Edel-Kraftwerk in seiner mittlerweile fünften Modellgeneration kann und wofür das rätselhafte S steht, haben wir erforscht.

Vornehme Präsenz: Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S bietet mit seiner gebürsteten Aluminium-Optik und den satinierten Metallknöpfen einen nüchternen, aber hochwertigen Eindruck.

Vornehme Präsenz: Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S bietet mit seiner gebürsteten Aluminium-Optik und den satinierten Metallknöpfen einen nüchternen, aber hochwertigen Eindruck.

Was zeichnet ein gutes Produkt aus? Dass es nach Jahren nicht schlecht sein sollte. Das ist die Überzeugung von Rolf Gemein – und mit diesem Qualitäts- und Kontinuitäts-Credo hebt sich Gemein, High End-Pionier und Kopf von Symphonic Line, positiv von der industriellen Schnelllebigkeit mit kurzen Modellzyklen und Produktlebensdauern ab. In seiner Duisburger Manufaktur werden seit über 40 Jahren High End-Komponenten – und hier vorwiegend Verstärker – in Handarbeit gefertigt und klanglich einzeln abgestimmt. Eines der frühen Edel-Kraftwerke ist der vor einem Vierteljahrhundert eingeführte RG 14 – und diesen Transistor-Vollverstärker fertigt Symphonic Line noch heute. Dabei hat der Dauerbrenner, der in Hifi-Kreisen Kult- und Legenden-Status besitzt, in den Dekaden stetige Veränderungen, Verbesserungen und Veredlungen erfahren. Seine aktuellste und höchste Ausbaustufe nennt Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S.

Die satinierten und geschliffenen Metallknöpfe sind Teil des haptischen Wohlgefühls, das durch das Drehen der Knöpfe komplettiert wird: Dahinter sitzen im Fall des Volumen-Reglers ein Premium-Potentiometer mit geschmeidiger Gängigkeit, im Falle der anderen Knöpfe jeweils ein perfekt Drehschalter.

Die satinierten und geschliffenen Metallknöpfe sind Teil des haptischen Wohlgefühls, das durch das Drehen der Knöpfe komplettiert wird: Dahinter sitzen im Fall des Volumen-Reglers ein Premium-Potentiometer mit geschmeidiger Gängigkeit, im Falle der anderen Knöpfe jeweils ein perfekt Drehschalter.

Gradlinige Optik mit hochwertiger Ausstrahlung

Dies attestiert uns die gleich Gravur auf der Frontplatte. Damit sind wir beim optischen Auftritt des Verstärkers. Symphonic Line-Komponenten erkennt man sofort – nämlich an der kunstvollen Fräsung des geschwungenen Fimenlogos und den schnörkellosen Bezeichnungen auf der Front. Diese Stirnseite ist in massivem, ein Zentimeter starkem Aluminium gehalten, sauberst gebürstet und schwarz eloxiert. In optischem Kontrast dazu stehen die silbernen, satinierten und geschliffenen Metallknöpfe, die durch eine Fasung verziert sind und mit einem eingravierten Punkt eine Orientierung über die aktuellen Einstellungen ermöglichen. Mehr Dekor gibt es nicht – auch das hat Tradition: Symphonic Line vermeidet seit eh und je optischen Firlefanz und setzt auf ein nüchtern-gradliniges Erscheinungsbild, das einen hochwertigen Eindruck vermittelt. Dazu trägt auch das überaus robuste, ebenfalls in schwarz gehaltene Stahlblech-Gehäuse bei – und ebenso das Gewicht: Satte 16 Kilogramm bringt der RG 14 auf die Waage. Wir ahnen: Die Qualität dieses Verstärkers findet innseitig ihre materialintensive Fortsetzung.

Die Gravur verkündet es: Der Verstärker ist in Handarbeit gefertigt – wie alle Komponenten der High End-Manufaktur Symphonic Line. Darunter sitzt, fast unscheinbar, der Kopfhörer-Ausgang.

Die Gravur verkündet es: Der Verstärker ist in Handarbeit gefertigt – wie alle Komponenten der High End-Manufaktur Symphonic Line. Darunter sitzt, fast unscheinbar, der Kopfhörer-Ausgang.

Top-Schalter und Premium-Pegelsteller

Diese Ahnung bekräftigen die frontseitigen Bedienelemente bei der obligatorischen Handhabungs- und Haptik-Kontrolle (vulgo: Spieltrieb des Redakteurs). Bereits das Einschalten ist ein kleines Erlebnis. Wo andere Hersteller schnöde kleine Wipp- oder Kippschalter einsetzen, widmet Symphonic Line der Bestromung des Verstärkers einen eigenen, großformatigen Power-Knopf. Er erweist sich als drehbarer Schalter von erstklassiger Qualität. Akustisch hört man zudem das kaskadierende Klacken von Relais – auch das ist das gutes Zeichen, dass hier mechanisch und damit absolut sauber die Signalwege und die Lautsprecherausgänge geschaltet werden. Die gleiche erstklassige Güte erleben wir bei dem Select-Schalter für die Eingangswahl und beim Monitor-Schalter für die Einbindung eines Tape-Decks. Auch der Lautstärkeregler ist eine haptische Wolhltat: Er hat eine absolut sahnige Gängigkeit. Dahinter sitzt ein Premium-Potentiometer des bestens beleumundeten Herstellers Alps. Dieses Poti ist motorisiert, im Verbund mit dem frontseitigen Sensor ermöglicht dies eine Lautstärkeänderung aus der Distanz. Einzig diesem Zweck dient eine einfache mitgelieferte System-Fernbedienung.

Die ein Zentimeter dicke Frontplatte aus sanft gefastem, gebürstetem und eloxiertem Aluminium intensiviert die hochwertige Anmutung des Verstärkers.

Die ein Zentimeter dicke Frontplatte aus sanft gefastem, gebürstetem und eloxiertem Aluminium intensiviert die hochwertige Anmutung des Verstärkers.

Klassisches Input-Portfolio mit vierfacher Phono-Fähigkeit

Die Select- und Monitorschalter offenbaren uns, dass der RG 14 alles bietet, was das klassische HiFi-Herz begehrt. Zuallererst punktet der Verstärker mit seiner vierfachen Phono-Fähigkeit: Zum einen bietet er Anschlüsse für gleich zwei Plattenspieler, zum anderen die Möglichkeit, sowohl Analog-Laufwerke mit Moving Magnet-Abtastern als auch mit Moving Coil-Systemen zu betreiben. Die MC-Alternative ist exklusive der „Edition“-Version des RG 14 vorbehalten. Mit einem Kippschalter auf der Rückseite schaltet man zwischen MM- und MC-Betrieb um. Dabei ist der MM-Modus auf die gängigen Widerstands- und Kapazitätswerte 47 Kiloohm/150 Pikofarad getrimmt. Im MC-Modus beträgt der Standard-Widerstand 1 Kiloohm. Mit einem beiliegenden Paar Anpass-Stecker kann der Widerstand um 100 Ohm erhöht werden. Zu dieser Phono-Stufe gesellen sich vier unsymmetrische Hochpegel-Eingänge. Auf Wunsch und gegen Aufpreis wird zudem ein zusätzlicher symmetrischer Line-Eingang eingebaut. Einen der Inputs kann man als Teil einer Tape-Schleife für ein Aufnahmegerät verwenden – also zur Musikzuspielung oder zur Hinterbandkontrolle.

Der RG 14 besitzt gleich zwei Paar Phono-Anschlüsse, so dass auch zwei Plattenspieler angeschlossen werden können. In der Edition MK 5-Version bietet der Verstärker zudem die Möglichkeit, Analoglaufwerke sowohl mit MM- als auch mit MC-Abtaster zu betreiben. Die Erdungsklemme verhindert die etwaige Bildung von Brummschleifen – wenn das Kabel des Plattenspielers eine Erdungsleitung hat, die man hier anklemme kann.

Der RG 14 besitzt gleich zwei Paar Phono-Anschlüsse, so dass auch zwei Plattenspieler angeschlossen werden können. In der Edition MK 5-Version bietet der Verstärker zudem die Möglichkeit, Analoglaufwerke sowohl mit MM- als auch mit MC-Abtaster zu betreiben. Die Erdungsklemme verhindert die etwaige Bildung von Brummschleifen – wenn das Kabel des Plattenspielers eine Erdungsleitung hat, die man hier anklemme kann.

Amtliche Ausgänge samt Kopfhörer-Anschluss

Zu einer Tape-Schleife gehört dann natürlich auch ein Rec-Ausgang, um das Audiosignal einer anderen angeschlossenen Quelle zum Tapedeck oder zu einem sonstigen Recorder zu leiten. Diese Tape-Schleife bedient man über den „Monitor“-Schalter. Ausgangsseitig kommt außerdem ein Pre Out hinzu. Hier kann das Signal abgegriffen werden, um den RG 14 mit einem externen Leistungsverstärker betreiben zu können. Setzt man auf die interne Endstufe des RG 14, bietet dieser Vollverstärker schließlich zwei Paar Klemmen für den Anschluss der Lautsprecher. Hier ist Symphonic Line mit dem Einsatz von WBT-Polklemmen aus der neuen Plasma PVD-Serie ganz vorne. Allerdings akzeptieren die Klemmen keine blanke Litze, sondern ausschließlich konfektionierte Kabel mit Bananensteckern oder Schuhen. Der RG 14 spendiert die Musik aber auch über einen dezidierten Kopfhörerausgang. Der Anschluss ist dankenswerterweise als große Klinkenbuchse realisiert. Wir finden sie links auf der Front. Dort wirkt sie etwas unscheinbar, weil sie das einzige unbeschriftete Feature ist.

Die rein analoge Eingangssektion umfasst vier unsymmetrische Hochpegel-Anschlüsse. Einer davon ist für eine Tapeschleife nutzbar. Für einen optionalen symmetrischen Eingang ist das Anschlussfeld bereits vorbereitet und mit Blenden abgedeckt. Ausgangseitig punktet der Amp mit dem Rec Out der Tape-Schleife und einem Pre Out.

Die rein analoge Eingangssektion umfasst vier unsymmetrische Hochpegel-Anschlüsse. Einer davon ist für eine Tapeschleife nutzbar. Für einen optionalen symmetrischen Eingang ist das Anschlussfeld bereits vorbereitet und mit Blenden abgedeckt. Ausgangseitig punktet der Amp mit dem Rec Out der Tape-Schleife und einem Pre Out.

Exzellenter Aufbau und individuelles Tuning

Kommen wir zu den inneren Werten dieses Class AB-Verstärkers. Der RG 14 wird seit einem Viertjahrhundert nach dem gleichen Grundprinzip gefertigt: teure Bauteile von bester Qualität in üppiger Dimensionierung (etwa die gesuchten originalen Toshiba-Endstufen-Transistorpaare 2SA1943/2SC5200), sauberer Verstärker-Aufbau, gradliniges Platinen-Layout, kurze Signalwege, breite Leiterbahnen und massive Kabelverbindungen. Da Rolf Gemein High End-Überzeugungstäter ist, hat der RG 14 im Laufe der Jahre zum einen kontinuierlich Verbesserungen erfahren. Zum anderen sehen wir auf diversen Bauteilen und an neuralgischen Gehäusestellen Bitumen-Plättchen, spezielle Klebe-Pads und punktuell aufgetragenen C37-Lack, auf den Gemein als Klang-Tuning-Mittel schwört. Mit diesen Maßnahmen und mit über 40 Jahren Verstärkerbau-Erfahrung treibt er dem Amp alle Neigungen zu ungewollten Schwingungen und Resonanzen aus, beseitigt Störungen und fördert einen natürlichen Klang. Diese „Resonanzmuster-Abstimmung“, wie Gemein die Modifikation nennt, nimmt er persönlich und individuell an jedem Verstärker vor – ausschließlich per Gehör und so lange, bis der Verstärker in seinem Sinne optimal und harmonisch spielt.

Der Kontrast der silber satinierten Knöpfe und der schwarzen matten Front prägt die Optik dieses Verstärkers.

Der Kontrast der silber satinierten Knöpfe und der schwarzen matten Front prägt die Optik dieses Verstärkers.

Super-Trafo für Ruhe und Kraft

Zur Klangqualität trägt neben dem Aufbau der Verstärkerstufen auch die Güte der Stromversorgung bei – und hier insbesondere der Transformator. Bei unserem RG 14 kommt kein gewöhnlicher Ringkern-Trafo zum Einsatz, sondern ein teurer, speziell eingebrannter Mu-Metall-Umspanner. Seine Nickel-Eisen-Mantelung sorgt für eine exzellente Abschirmung, so dass vom Trafo keine Strahlung ausgeht, die Brummen oder Sirren verursacht. Dieser Schutz ist geboten, denn der Trafo hat eine Leistung von üppigen 500 Voltampere. Die hohe Stromlieferfähigkeit garantiert eine reservenreiche Versorgung der Verstärkerstufen. Das wiederum befördert eine ruhige und entspannte Wiedergabe. Zudem hat der Trafo eine spezielle Aufteilung für die Vor- und Endstufen. Laut Gemein sorgt dieser Spezial-Umsetzer für „deutlich mehr Kraft und Herrlichkeit“. Deshalb nennt Symphonic Line ihn „Super-Trafo“ – und dafür steht, wenn der Verstärker mit ihm ausgestattet oder nachgerüstet ist, das „S“ in der Modellbezeichnung. Dank dieses Trafos leistet unser RG 14 im Class AB-Betrieb nun satte 175 Watt an vier Ohm-Lautsprechern.

Durch die Lüftungsschlitze sieht man den Super-Trafo. Er sorgt für das „S“ im Modellnamen – und akustisch für mehr Kraft und Klangkultur. Das aufgeklebte gelbe Pad ist Teil der „Resonanzmuster-Abstimmung“, die Rolf Gemein an jedem Verstärker individuell vornimmt.

Durch die Lüftungsschlitze sieht man den Super-Trafo. Er sorgt für das „S“ im Modellnamen – und akustisch für mehr Kraft und Klangkultur. Das aufgeklebte gelbe Pad ist Teil der „Resonanzmuster-Abstimmung“, die Rolf Gemein an jedem Verstärker individuell vornimmt.

Der RG 14 Edition MK 5 S in der Praxis

Diese Leistungsfähigkeit erfahren wir auch gleich, als wir den RG 14 zum Einspielen mit Musik von unserem CD-Player Oppo UDP-203 versorgen und als Lautsprecher unsere Canton Reference 7.2 DC anschließen: Wir haben das Volumen-Poti nur geringfügig aufgedreht – und zucken unwillkürlich zusammen, welche Power der RG 14 bereits jetzt liefert. Der Verstärker ist nicht mal zu einem Viertel aufgedreht, wir haben jedoch schon eine Lautstärke erreicht, über die wir beim normalen Hören kaum hinaus brauchen. Da hat der Verstärker also noch reichlich Reserven. Die spielt er, wie wir beim Aufdrehen merken, mit großer Gelassenheit und Ruhe aus, weil er immer in seiner amplifikatorischen Komfortzone bleiben kann. Wir stellen zudem fest, dass der RG 14 ungemein rauscharm agiert, da ist selbst bei weit aufgerissenem Poti im Leerlauf so gut wie nichts zu hören. Wir sind beeindruckt – und dabei ist der RG 14 noch nicht mal warm.

Herrlich harmonisch

Die Warmspielzeit sollte man dem RG 14 gönnen. Dann kann er seine gesamte Klangpracht zeigen – und die ist immens. Wir spielen George Bensons „Rainy Night in Georgia“ zu, und die Gelassenheit und Ruhe, die uns auf Anhieb aufgefallen ist, können wir nun in vollen Zügen genießen. Nach einer kurzen Gitarreneinleitung setzt Bensons komplette Begleitband ein. Sie besteht aus Schlagzeug, Bass, Orgel, zwei Gitarren und einem Streichersatz. Trotz des Besetzungsreichtums und dem daraus resultierenden dichten Instrumentalsatzes haben die Musiker auf der imaginären Bühne allen Platz: Sie spielen hörbar frei von räumlichen Begrenzungen, ohne gegenseitige Verdeckungseffekte. Hier herrscht eine wunderbare Offenheit, Klarheit und Durchsichtigkeit bis hin zum hinten postierten Schlagzeug. Jede noch so dezente Beckenberührung, jeder noch so kleiner Hi Hat-Zwischenanschlag ist mühelos heraushörbar. Dazu klingt dieser Instrumentalteppich, über den George Benson dann seinen samtenen, angenehmen Gesang legt, herrlich harmonisch. Man hat den Eindruck, es könnte es gar nicht anders sein.

Der RG 14 erlaubt den Anschluss eines Lautsprecherpaares. Dafür bietet er vier exzellente Polklemmen aus der PVD-Plasmaprotect-Serie von WBT. Sie ermöglichen den Anschluss von Lautsprecherkabeln, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind.

Der RG 14 erlaubt den Anschluss eines Lautsprecherpaares. Dafür bietet er vier exzellente Polklemmen aus der PVD-Plasmaprotect-Serie von WBT. Sie ermöglichen den Anschluss von Lautsprecherkabeln, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind.

Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit

Wir sind aber sicher: Da geht noch mehr. Als erstes reizt es uns, den schlanken Verstärker mit üppigen Lautsprechern zu kombinieren. Da kommen uns die Acapella High BassoNobile MK II gerade recht. An den mannshohen Hornlautsprechern beweist der RG 14 abermals, welche Kraft in ihm steckt: Marcus Millers lang ausgehaltenen Basstöne stehen mit Grandezza und Mächtigkeit im Raum. Diesen Bass kann nichts aus der Ruhe bringen! Der Verstärker ist auch hier gerade mal zu einem Drittel aufgedreht, trotzdem spüren wir schon physisch den Druck und die Kraft. Doch auch die Gegenwärtigkeit der Musiker, die Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit ihrer Anwesenheit in unserem Zimmer ist atemberaubend. Das gilt insbesondere für George Benson, der zwei Meter vor uns singt. Wir erleben ein herrliches Privatkonzert, bei dem die Harmonie der Musiker und das Timing ihres Spiels überragend ist. So stellt sich beim Hören eine wunderbare Entspannung ein, wir sinken unwillkürlich in unser Sofa.

Sensibles Wiedergabeinstrument

Der RG 14 bietet aber mehr als Kraft und Klarheit, als Selbstverständlichkeit und Harmonie. Er erweist sich überdies als sensibles Musikwiedergabeinstrument, das jede Veränderung hörbar macht. Das merken wir beim Kabel-Tuning: Wir haben erst beim Signalweg ein gutklassiges Kabel gegen das Symphonic Line Reference getauscht, dann bei der Lautsprecheranbindung ein ebenfalls nicht schlechtes Kabel gegen das Symphonic Line Harmonie HD, schließlich auch bei der Stromversorgung eine einfache Strippe gegen ein Qualitätskabel. Mit jeder Tuning-Stufe erleben wir eine hörbare Verbesserung hin zu ehr Klarheit, Bass und Dynamik. Auch eine Unterfütterung des RG 14 mit Vibrationen absorbierenden Audio Physic VCF II Magnetic plus-Füßen bringt nochmals einen Vorteil in allen Klang-Disziplinen. Zur Perfektion paaren wir den RG 14 nun einem anderen Zuspieler, dem Accustic Arts Player I. Auch dies sorgt für eine merkliche Verfeinerung der Wiedergabe. Wir hören abermals die Bestätigung, welche Steigerung mit exzellenten Komponenten und Kabeln möglich ist.

In der Edition-Version ist der R14 auch in der Lautstärke fernbedienbar. Dafür liefert Symphonic Line zum Verstärker einen einfachen, in Kunststoff gehaltenen Systemferngeber.

In der Edition-Version ist der R14 auch in der Lautstärke fernbedienbar. Dafür liefert Symphonic Line zum Verstärker einen einfachen, in Kunststoff gehaltenen Systemferngeber.

Phono-MM: Die dunkle Bedrohung wird spürbar …

Von der CD wechseln wir zum Vinyl und schließen den Plattenspieler Transrotor Dark Star an, den wir bereits im Test und im Video vorgestellt haben. An die Phono-Stufe des RG 14 stellen wir per se eine gewisse Erwartung – allein schon, weil Symphonic Line-Chef Rolf Gemein als bekennender Vinylist bevorzugt Platte hört. Wir bestücken unseren Plattenspieler zuerst mit dem MM-System Transrotor Uccello. Als LP landet Pink Floyds Album „A Momentary Lapse Of Reason“ auf dem Teller, und hier wählen wir den epischen Song „Sorrow“: David Gilmours eröffnende E-Gitarre mit ihrem bissigen Ton und der zugleich sahnigen Verzerrung ist eine Wucht:, die darunter darunterliegenden Synthesizer-Tieftöne lassen uns die dunkle Bedrohung physisch spüren. Diese Macht im Bass und dieser Punch bleibt beim Einsatz der ganzen Band erhalten. Zudem erleben wir auch im multiinstrumentalen Gefüge wieder diese Ruhe und Stimmigkeit der Wiedergabe, die Klarheit und Durchsichtigkeit der Abbildung.

… und ist im Phono MC-Betrieb noch eindrucksvoller

Nun rüsten wir den Plattenspieler auf das MC-System Goldring Ethos um. Der RG 14 beherrscht ja auch diese Abtaster-Art. So geht’s zum zweiten Durchlauf von „Sorrow“ – und wir haben das Gefühl, ein Neu-Mastering zu hören: Bereits Gilmours einleitende Gitarre hat mehr Frische, mehr Wirkkraft, entwickelt mehr Tiefe – und diese Pluspunkte erleben wir auch nach dem Einsatz der anderen Instrumente. Wir kommen in den Genuss einer abermals gesteigerten Auflösung, Offenheit und Räumlichkeit. Auch die Feindynamik ist mitreißender: Gilmours Solo-Einwürfe wirken beeindruckender, Masons Tom-Breaks haben mehr Vitesse und Lebendigkeit, das gesamte Zusammenspiel ist noch besser durchdringbar. Diese Zugewinne bewirkt einerseits der Abtasterwechsel, weil ein gutes MC-System gerade in diesen Disziplinen überlegen ist. Doch auch der RG 14 trägt einen Gutteil bei: Schon ohne weitere Widerstandsanpassung ist die Wiedergabe stimmig und bietet auch in dieser Betriebsart die richtige Portion Punch und Bass. Hier zahlt sich abermals die Kraft des Verstärkers aus.

Mit einer Höhe von gerade mal elf Zentimetern ist der Verstärker relativ schlank. Trotzdem bringt er ein Gewicht von satten 16 Kilogramm auf die Waage.

Mit einer Höhe von gerade mal elf Zentimetern ist der Verstärker relativ schlank. Trotzdem bringt er ein Gewicht von satten 16 Kilogramm auf die Waage.

Saubere Kopfhörer-Wiedergabe

Kommen wir nun noch zum Kopfhörerausgang. Hier schließen wir als erstes den offenen und ohrumschließenden Focal Utopia an. Er schallwandelt mit einem Beryllium-Breitbandchassis elektrodynamisch und weist eine Impedanz von 80 Ohm auf. Auch hier beeindruckt uns der RG 14: Wieder fahren wir den Verstärker im untersten Bereich und haben bereits eine satte Lautstärke, die Wiedergabe ist dabei stimmig, rund und kraftvoll bis in den Bass: Das erleben wir bei „Still Waters Run Deep“ von Carolin No: Der melancholische Track ist durchweg mit lang liegenden, abgrundtiefen Synthesizer-Bass-Tönen unterlegt – und dieses Fundament legt der RG 14 mit einer tollen Fülle und Ruhe. Auch der Druck der überlagerten Rhythmus-Samples und der Betas der Drum Machine liefert der RG 14 mit richtig Power. Darüber singt Caroline No mit ihrer herrliche warmen, klaren Stimme – und diese Klarheit können wir genießen, weil hier nichts verschwimmt oder verdeckt wird. Sauber!

Auch für fordernde Kopfhörer

Nun wechseln wir den Kopfhörer und und ziehen den geschlossenen und ohrumschließenden Clark Audio Aeon2 Closed auf. Er ist ein Magnetotstat. Die Schallwandlung übernimmt also eine leiterbahndurchzogene Folie. Sie sitzt in einem Magnetfeld wird durch das elektrische Audiosignal, dass durch die Leiterbahn fließt, bewegt. Der Magnetostat wartet mit einer sehr niedrigen Impedanz von 13 Ohm auf. Er erweist sich zudem als deutlich kraftfordernder: Um volle Power zu haben, müssen wir den Verstärker jetzt doch glatt bis auf ein Drittel aufdrehen. Das Hörerlebnis ist mit diesem Magnetotstaten ein ganz anderes: Er liefert eine luftigere Wiedergabe mit etwas größerer Räumlichkeit, er ist einen Tick agiler. Dafür ist das Klangbild schlanker, gerade im Bass wird es drahtiger. Was aber bleibt, ist die Transparenz, die Ruhe und die Kraft, mit der wir die wunderschöne Pop-Nummer genießen können. So namenlos die Anschlussbuchse des RG 14 auch ist: Dahinter steckt ein vollwertiger Kopfhörerverstärker.

Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S im Test-Setup: Hier spielt der Verstärker mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, dem CD/SACD-Spieler Oppo UDP-203 und einem Lautsprecher-Paar Canton Refenece 7.2 DC.

Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S im Test-Setup: Hier spielt der Verstärker mit dem Plattenspieler Transrotor Dark Star, dem CD/SACD-Spieler Oppo UDP-203 und einem Lautsprecher-Paar Canton Refenece 7.2 DC.

Fazit

Der Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S bietet alles, was das klassische HiFi-Herz begehrt: Der Verstärker offeriert genügend analoge Line-Eingänge samt Tape-Schleife. Ein symmetrischer Input ist als Ergänzung nachrüstbar. Darüber hinaus glänzt der Amp mit einer Phono-Sektion, an die gleich zwei Plattenspieler angeschlossen werden können – sowohl mit MM- als auch mit MC-System. Ausgangsseitig punktet der Verstärker mit einem Pre Out und einem vollwertige Kopfhörerausgang. Bei der Performance beeindruckt der RG 14 in seiner fünften Generation mit seiner immensen Kraft und seinen üppigen Leistungsreserven. So gelingt ihm eine Wiedergabe von wunderbarer Ruhe und Gelassenheit mit anstrengungsloser, unaufgeregter Dynamik. Klanglich liefert er eine herrliche Klarheit, Stimmigkeit und Harmonie. Als sensibles Musikwiedergabeinstrument honoriert der RG 14 Edition MK 5 S zudem die Verwendung von erstklassigen Komponenten und Kabeln. So lässt sich mit diesem Vollverstärker ein exzellentes High End-Klangniveau erzielen. Für eine derartige Wiedergabequalität zahlt man sonst mitunter deutlich mehr.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

96 of 100

97 of 100

96 of 100

211130.Symphonic Line-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Symphonic Line
RG 14 Edition MK 5 S
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:5.600,00 €
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Schwarz, Knöpfe: Mattsilber
-verchromte Frontplatte, Deckel und Knöpfe (gegen Aufpreis)
Vertrieb:Symphonic Line, Duisburg
+49 (0) 203 31 56 56
www.symphonic-line.de
Abmessungen (HBT):110 mm x 450 mm x 420 mm (incl. Lautsprecher-Klemmen)
Gewicht:16,2 kg
Leistung:2 x 175 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
2 x 100 W / 8 Ω (Herstellerangabe)
Prinzip: stereo, analog, Transistor-Verstärkung, Class AB
Eingänge (analog):2 x Phono MM/MC (Cinch)
4 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Tape Rec (Cinch)
1 x Pre Out (Cinch)
1 x Lautsprecher
Lieferumfang:- Symphonic Line RG 14 Edition MK 5 S
- Fernbedienung
- 2 Batterien für Fernbedienung (AAA)
- Anpass-Stecker für Phono-MC-Betrieb
- Netzkabel (2 m)
- Ersatzsicherungen
- Inbuschlüssel zum Lösen der Gehäuseschrauben
- Bedienungsanleitung (Deutsch)
Optionale Features/ Ausstattung:- symmetrischer Eingang (XLR) (600,00 €)
- verchromte Frontplatte, Deckel und Knöpfe (gegen Aufpreis)
Pros und Contras:+ herrlich stimmige, harmonische Wiedergabe
+ überaus klares, feinauflösendes Klangbild mit großer Ruhe und Entspanntheit
+ sehr kraftvolle Verstärkung
+ reichlich Reserven
+ treibt auch große Standlautsprecher kraftvoll an
+ zwei Phono-Inputs
+ Phono-MM- und -MC-Betrieb
+ Tape-Schleife
+ Kopfhörer-Ausgang
+ exzellente Materialgüte
+ sehr gute Verarbeitung
+ Vorverstärker-Ausgang
+ Fernbedienung
+ aufrüstbar mit symmetrischem Eingang
+ stets nachrüstbar auf einen aktuellen/höheren Stand

- Qualität der Fernbedienung und ihre Beschränkung auf Lautstärke-Reglung
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- Plattenspieler: Transrotor Dark Star
- Abtaster: Transrotor Uccello (MM), Goldring Ethos (MC)
- CD-Spieler: Accustic Arts Player I, Oppo UDP-203
- Lautsprecher: Canton Reference 7.2 DC, Acapella High BassoNobile MK II
- Kopfhörer: Focal Utopia, Clark Audio Aeon2 Closed
- Signalkabel: Symphonic Line Reference
- Lautsprecherkabel: Symphonic Line Harmonie HD

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JBL Tune 230NC – komfortabel, extralang und ungestört Musik genießen

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Mit seinen Tune 230NC True Wireless-Kopfhörern legt JBL einen starken Alleskönner in einer umkämpften Preisklasse auf. Soundexperten können sich laut Herstellerversprechen auf einen hochwertigen Klang, effektives Noise-Cancelling und einen leistungsstarken Akku freuen. Auch das komfortable Telefonieren in Stereoqualität und ein hoher Tragekomfort ist hier zu erwarten.

Superkompakt, leicht, komfortabel und klanglich richtig gut – so präsentieren sich die JBL Tune 230NC in unserem Test.

Es hat sich eine Menge getan, was das mobile Musikhören angeht. War man in den Anfangszeiten noch froh, einfach einen Walkman auf den Ohren zu haben, sind heute ein geringes Gewicht, Kabelfreiheit und Vielseitigkeit gefragt. Kopfhörer müssen klein sein, bequem sitzen und idealerweise auch Umgebungsgeräusche effektiv ausblenden. Ein guter Klang und ein leistungsstarker Akku sind ebenso selbstverständlich. Diese (kabellose) Vielseitigkeit verspricht JBL im Hinblick auf seine Tune 230NC In-Ears. Unser Test wird zeigen, ob die Kopfhörer halten, was sie versprechen – zu Hause, unterwegs und auch beim Sport.

Die Earbuds sitzen passgenau in ihrer Ladeschale. Diese bietet Extraenergie für bis zu 30 Stunden Musikwiedergabe.

Design und Verarbeitung

Dass sich JBL auf modernes Design mit hochwertiger Verarbeitung versteht, haben schon viele unserer Testobjekte bewiesen. Beispielsweise der Live 300TWS. Auch die Tune 230NC TWS stellen diese Qualitäten unter Beweis. In den Farbvarianten Schwarz, Weiß, Blau und Sand bestechen die Box und die Ohrhörer selbst durch eine zurückhaltende, sportliche Optik. Dazu kommt die schicke Transportbox, die zugleich als Powerbank dient. Diese elegant gerundete Ladebox passt in jede Hosen- oder Jackentasche und verstaut die zierlichen Ohrstöpsel sicher in ihrem Inneren. Zum schicken Design passt die Haptik: Hier sind wertige Materialien extrem sorgfältig verarbeitet. Das Case schließt zuverlässig und öffnet sich auch nicht versehentlich. Die Kontroll-LEDs sind gut sicht- und ablesbar. Insgesamt wirkt alles robust und widerstandsfähig, zugleich aber auch ziemlich edel. Was den ersten Eindruck angeht, muss sich dieses Set keinesfalls hinter seinen Mitbewerbern verstecken. Ich bin sehr positiv überrascht und meine Erwartungen für den Praxistest steigen!

Zum Lieferumfang gehören die beiden Earbuds, das LAdecase, ein Ladekabel und insgesamt drei Paar unterschiedlich großer Silikon-Tipps.

Erste „Kontaktaufnahme“

Die beiden Tune 230NC warten bereits gut aufgeladen in ihrem Case auf die Verbindung mit meinem Smartphone. Auf dem Weg dorthin präsentiert sich die Ersteinrichtung als sehr einfach: Öffnet man die Ladebox und aktiviert Bluetooth am Handy, finden sich die Spielpartner umgehend und ohne, dass man noch irgendetwas „aktivieren“ müsste. Ein Fingertipp auf „Tune230NC“ genügt und die kabellose Verbindung steht. Sehr gut. Eigentlich kann es jetzt auch fast schon losgehen. Ich empfehle aber noch die JBL Headphone-App herunterzuladen. All das, also die Verbindung der beiden Geräte und die Einrichtung der App, ist in wenigen Minuten erledigt. Wofür ich die App eigentlich benötige? Dazu gleich mehr. Zur Steuerung gibt es nun zwei Optionen: die Bedienung an den Kopfhörern selbst und die Fernsteuerung via App. Die Vielfalt an Funktionen, die zur Nutzung zur Verfügung stehen, ist beeindruckend. Aber wie gesagt, zu den Details komme ich gleich noch …

Die Kontaktaufnahme mit dem zuspielenden Smartphone ist in wenigen Sekunden hergestellt.

Die Steuerung am Kopfhörer

Lauter, leiser, Stop, Pause – diese Bedienoptionen erwartet man per Touch auf den Ohrstöpsel regeln zu können. Hier aber gibt es noch viel mehr! Eine Übersicht über alle auf diesem Weg steuerbaren Funktionen habe ich mal aufgelistet:
– Anruf annehmen/auflegen
– Stummschalten/aufheben der Stummschaltung
– Wahrnehmung der Umgebung (Noise-Cancelling/Ambient Aware)
– TalkThru (Pause für ein kurzes Gespräch)
– Zugriff auf Siri, Bixby oder die Sprachassistenten Google Assistant und Amazon Alexa
– Play/Pause
– Skip vorwärts und zurück

Die JBL Tune 230NC TWS können deutlich mehr als „nur“ Musik abzuspielen. Manche Funktionen lassen sich über den rechten, manche über den linken und manche über beide Ohrhörer steuern. Um sich die richtige Seite und die zur Funktion passende Bedienung (einmal, zweimal oder dreimal tippen oder gedrückt halten) zu merken, ist ein bisschen Training nötig. In kurzer Zeit gehen diese Schritte dann aber in Fleisch und Blut über.

Sämtliche Grundfunktionen können via Touchsteuerung an den entsprechenden Aussenflächen der Kopfhörer vorgenommen werden.

Die Steuerung via App

Generell bietet die JBL Headphone-App einige Boni: Über sie lassen sich beispielsweise auch Umgebungsgeräusche (Noise Cancelling) ausblenden. Oder man aktiviert einfach Ambient Aware. Je nach Musik-Genre kann ich ausserdem aus verschiedenen Audio-Modi wählen: Es stehen die Optionen Jazz, Vocal, Bass, Club und Studio zur Verfügung. Auch eine individuelle Soundeinstellung lässt sich im Equalizer hinterlegen. Darüber hinaus hat man die Möglichkeit, die Sprachassistenten anzusteuern. Die App enthält eine Anleitung für die Bedienung am Gerät. Das ist überaus praktisch, wenn man mal vergessen hat, welche Bediengeste zu welcher Funktion gehört. Auch über den aktuellen Akkustand informiert die JBL Headphone-App jederzeit. So erhält man rechtzeitig die Info, wann man seine Tune 230NC TWS wieder mit Strom versorgen muss. Via App lassen sich die Kopfhörer zudem mittels Signalton orten, falls man sie mal verlegt hat. Kurz gesagt: Das Zusammenspiel zwischen App und Kopfhörern lässt keine Wünsche offen!

Mit der JBL Headphones-App lassen sich viele praktische Funktionen steuern. Sei es der Umgang mit Umgebungsgeräuschen, die Nutzung eines Sprachassistenten oder der Soundfokus.

Genug der Theorie – Soundcheck!

Die Voraussetzungen für einen akustisch erfolgreichen Kopfhörertest sind im Falle der JBL Tune 230NC TWS theoretisch also schonmal sehr gut. Zeit also, um in die Praxis einzusteigen: Dabei starte ich erstmal auf der heimischen Couch, ohne sportlichen Anspruch an mich und die Ohrhörer. Ich wähle die EQ-Einstellung „Vocal“ und gönne mir die neueste Folge des True Crime-Podcasts „Mordlust“. Während es dabei thematisch gar nicht lustig zugeht, vermitteln die JBLs eine angenehme Leichtigkeit. Die Stimmen der beiden Moderatorinnen sind glasklar und tonal natürlich. Wie in einem realen Gespräch nehme ich jedes Wort ganz unmittelbar wahr. Neben dem reinen Hörgenuss hat dieser realistische Sound aber auch inhaltlich eine eindrucksvolle Folge: Ich bin bei den Stories rund um Mord und Totschlag hochkonzentriert und mittendrin dabei. In aller Ruhe und ohne Störung von außen werfe ich einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.

Die Sopundsticks sitzen jederzeit fest im Ohr – vorausgesetzt, man hat die für sich passenden Silikon-Tipps gewählt.

Ab auf die Joggingrunde

Es wird Zeit, die Couch Couch sein zu lassen und etwas Sport zu treiben. Also rein in die Joggingschuhe, die Stöpsel in die Ohren und ab auf die Fünf-Kilometer-Runde. Als musikalischen Begleiter wähle ich Queens „Greatest Hits II“ aus meiner Playlist und starte zu Klassikern wie „Under Pressure“, „Radio Gaga“ und „I Want To Break Free“. Nachdem ich mein individuelles EQ-Setting eingestellt habe, ist die Musik zugleich Motivation und purer Genuss. Die Bässe geben den Takt vor und die Dynamik der Musik wirkt sich durchaus positiv auf meine Performance aus. Besonders positiv und läuferfreundliche ist die Ambient Aware-Funktion. Ist sie aktiviert, nimmt man trotz intensiver Musikübertragung auch Umgebungsgeräusche noch gut wahr. Ich erschrecke mich also nicht mehr vor überholenden Fahrradfahrern und bekomme auch vom Straßenverkehr immer genug mit. Nicht nur qualitativ, sondern auch aus Sicherheitsgründen sind die JBL Tune 230NC TWS also eine Bereicherung!

Nach Ende der Musiksession steckt man die Kopfhörer einfach wieder in die Transportbox. Hier werden sie sicher aufbewahrt und gleichzeitig auch geladen.

Neuer Tag, neuer Sport

Ein ausgewogenes Training ist wichtig – also geht’s am nächsten Tag ins Fitnessstudio. Mit dabei sind natürlich die Tune 230NC TWS. Im Gegensatz zum Outdoor-Training lege ich hier keinen großen Wert darauf Außengeräusche mitzubekommen. Im Gegenteil: Ich bin dankbar, wenn ich mit Thees Uhlmanns „Junkies und Scientologen“ auf den Ohren, aber ohne die seltsamen Geräusche anderer Trainierenden, pumpen kann. Dank Noise-Cancelling fühle mich im besten Sinne des Wortes ganz allein mit meiner Musik. In Sachen Sound überzeugen die Kopfhörer erneut. Kraftvoll treibt mich der schnoddrige Rocksound des Nordlichts zu sportlichen Höchstleistungen an. Dabei ist die Musik nicht nur hör-, sondern gewissermaßen körperlich spürbar. Das gute Noise-Cancelling unterstützt diese Klangqualität enorm. Es fördert die Konzentration aufs Wesentliche – auf die Musik. Für mich ergibt sich durch diese intime Abgeschiedenheit von außen ein viel intensiveres Trainingserlebnis. By the way: Die Kopfhörer sitzen perfekt. Super bequem, super fest!

Die Tune 230NC sitzen auch während des Sports immer fest im Ohr.

Zum Abschluss: Küchenmusik und Putzsound

Für mich ist die Frage interessant, wie das Noise-Cancelling in Bezug auf Alltagsgeräusche funktioniert. Also versuche ich das im eigenen Haushalt herauszufinden. Zunächst mal: Ab in die Küche! Während des Kochens kann ein bisschen „Element Of Crime“ nicht schaden. Ich höre Sven Regeners nuschelige Stimme und seine Geschichten ganz intensiv. Was ich nicht höre sind die typischen Küchengeräusche: Kaum Klackern beim Hacken der Zwiebeln, keine lärmenden Töpfe beim Schließen der Schublade und auch keine nervige Dunstabzugshaube! Mich beschleicht der Verdacht, dass mir die JBL Tune 230NC TWS sogar den Putznachmittag verschönern können. Der ultimative Test dafür ist wohl der Staubsauger. Also schmeiße ich das lärmende Gerät an und sauge das Wohnzimmer – diesmal mit Metallicas „Enter Sandmann“. Selbst hier wirkt die Geräuschunterdrückung noch. Zwar höre ich den Staubsauger, aber das wirklich nur dezent im Hintergrund. Tolle Kopfhörer für Sport, Haushalt und ruhige Momente mit Spitzensound!

Die unauffällige Beleuchtung im Ladecase gibt Auskunft über den aktuellen Akkustand.

Fazit

Eigentlich kann man an dieser Stelle wirklich kurzfassen: Die Tune 230NC TWS sind in ihrer Preisklasse ein Volltreffer! Sie vereinen ein hohes Maß an Soundqualität mit effizientem Noise-Cancelling und bieten so ungestörten Musikgenuss. Der „JBL Pure Bass Sound“ trägt seinen Namen eindeutig zurecht! Darüber hinaus profitiert der Nutzer von einer guten Akkuleistung und – dank der vier Mikrofone – von einem hohen Telefonie-Komfort. Besonders positiv zu bewerten ist der sichere und angenehme Halt, auch bei sportlicher Aktivität. Einen echten Mehrwert und eine große Portion Individualität bietet zudem die JBL Headphone-App mit ihren vielfältigen Funktionen. Ganz nebenbei überzeugen die Kopfhörer mit ihrem sportiven und frischen Design auch optisch. Mit einem Preis von aktuell 99,99 Euro liegen die Tune 230NC TWS in Sachen Preis-Leistung ganz vorne. Mein Urteil: Diese kleinen und top verarbeiteten Soundkünstler spielen in der absoluten Spitze Ihrer Klasse mit!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

79 of 80

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Technische Daten

Modell:JBL
Tune 230NC TWS
Produktkategorie:True Wireless In-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 100,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Sand
- Schwarz
- Weiss
- Blau
Vertrieb:Harman Deutschland, Garching
Tel.: 07248 / 711132
www.jbl.com
Prinzip:In-Ear
Lade-Case:ja
Gewicht:Kopfhörer: 10,2 Gramm/Stück
Ladecase: 47,3 Gramm
Akku-Laufzeit:Kopfhörer: bis 10/8 Stunden (mit/ohne ANC)
Lade-Case: bis 30 Stunden
Maximale Ladezeit:- 10 Minuten für 2 Stunden Wiedergabe
Anschluss:- Bluetooth 5.2
Bedienung:- via Control-Panel in beiden Ohrschalen
- per Headphones-App
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- Tune 230NC
- Lade-Case
- Ladekabel
- Ohrtipps
- Garantie/Warnung
- Kurzanleitung/Sicherheitsdatenblatt
Pros und Contras:+ kabellose Signalübertragung
+ hoher Tragekomfort
+ Lade Case
+ leistungsstarke Akkueinheit
+ Schnelladefunktion
+ Ambient Aware
+ Noise Cancelling
+ Sprachsteuerung
+ JBL Headphones-App

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Canton Townus 90 – Harmonie in Klang und Design

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Die Townus 90 ist das Flaggschiff der neuen Townus-Serie. Eine neue Lautsprecher-Linie mit der Canton den modernen Stadtmenschen mit der ländlichen Natur verbinden möchte. Ein Lautsprecher, der optisch ebensogut in die kleine Studentenbude passt, wie in das anspruchsvolle Loft-Wohnzimmer. Im Test hatten wir die Townus 90 bereits. In diesem Video möchten wir nun die kleinen und großen Besonderheiten beleuchten.

Die Townus 90 ist etwa 1,05 Meter hoch, massiv ausgestattet und erstklassig verarbeitet. Für meinen Test habe ich mich für die Ausführung in Schwarz High Gloss entschieden. Das schimmernde Lackkleid sticht mir hier als erstes ins Auge. Sämtliche Schichten sind so sauber aufgetragen, dass selbst der kritische Blick keine Unregelmäßigkeiten oder Fehler findet. Die Lackierung ist so gut gemacht, dass die Oberfläche fast noch nass erscheint. Wer es lieber etwas heller mag, für den hat Canton auch die Varianten Weiss Seidenmatt und Nussbaum im Portfolio.
Eine Gemeinsamkeit aller Townus-Modelle gemein haben sind die parallelen Wände und die großen Radien an den Kanten. Die Townus 90 hat sprichwörtlich keine Ecken und Kanten. So wirkt sie sanfter, eleganter und lässt den Lautsprecher auch filigraner erscheinen. Das kenne ich schon aus der legendären Jubiläums-Edition A45.

Elaganz und zeitlos: Die Townus 90 passt in nahezu jedes Wohnambiente.

Oberstes Regal

Zur gelungenen Optik kommt die Technik: Wie gesagt, die Townus 90 ist ein Drei-Wege-Standlautsprecher. Cantontypisch thront auch hier der Mitteltöner im obersten Gehäuseabteil. Wie bei allen weiteren eingesetzten Chassis sind hier keinerlei Schrauben sichtbar. Verdeckt werden sie von einem schwarzen Kunststoffring dessen Oberfläche ein elegant anmutender Aluminiumstreifen ziert. Selbstverständlich sauber und bündig aufgetragen. In der weißen Townus 90 ist besagter Ring selbstverständlich in Gehäusefarbe gehalten. Im Innern sitzt dann die mit einer Titanium-Membran versehene Schwingfläche. Gehalten wird sie von der mehrfach gefalteten Wave-Sicke. Direkt darunter ist der 25er-Hochtöner mit seiner aufwändig hergestellten Keramik-Kalotte zu finden. Den kenne ich beispielsweise bereits aus der Vento-Serie. Bekannt ist auch der Wave-Guide, in dessen Mitte der Tweeter sitzt. Diese Vertiefung ermöglicht die gezielte Schallabstrahlung Richtung Hörplatz. Für die Wiedergabe beider Wege hat Canton also ins oberste Ausstattungsregal gegriffen.

Im oberen Frequenzbereich spielt die Townus 90 sanft, zugleich aber auch ehrlich. Das liegt u.a. an der offensichtlich perfekten Anbindung zwischen Mittel- und Hochtöner.

Titanium-Bass

Eine Etage tiefer befindet sich dann der Arbeitsbereich der Bassabteilung: Der besteht im Townus-Flaggschiff aus zwei Tieftönern. Mit imposanten 174 Millimetern weisen sie jeweils die gleichen Durchmesser auf wie der bereits erwähnte Mitteltöner. Identisch ist auch das Membranmaterial. Auch hier setzt Canton auf hochfeste Titanium-Double-Cone-Schwingflächen. Nur der Wirkungsbereich ist ein anderer. Dieses Duo ist ausschließlich für die Wiedergabe tiefster Klanganteile ausgelegt und übernimmt alle Frequenzen unterhalb von 170 Hertz. Der Einsatz zweier kleinerer statt eines großen Basstreibers ergibt Sinn: So bleibt der Lautsprecher schlank und wohnraumtauglich, ohne dass man auf Membranfläche verzichten muss. Die Townus 90 ist aber auch wandlungsfähig: Wer von der Technik nichts sehen möchte, setzt einfach die magnetisch haftende Stoffblende auf. Mit ihren sanften Rundungen führt sie die gelungene Optik dieses wirklich ansprechend gestylten Schallwandlers ideal fort. Egal für welche Gehäusefarbe man sich entscheidet, die Abdeckung kommt immer in Schwarz.

Die Lackqualität der Townus 90 ist in jeder Hinsicht erstklassig.

Clevere Basslösung

Ein kombiniertes Design- und Klangupgrade ist die schicke Sockellösung. Sie bietet der 90er eine höhere Standfestigkeit und wirkt sich auch visuell positiv aus: Gehäuse und Basisplatte werden durch lackierte Metallkegel auf Distanz gehalten. Der Abstand zwischen Korpus und Basisplatte erweckt fast den Eindruck als würde der Lautsprecher schweben. Aufgrund des definierten Abstandes kann das nötige Reflex-Port in den Gehäuseboden eingelassen werden. Das heisst, nach innen abgegebene Schallanteile werden auf die Basisplatte gestrahlt und verteilen sich von hier aus im Raum. Das bietet den Vorteil, dass sich die Townus 90 vergleichsweise wandnah betreiben lässt. Zur Rückwand zeigt in diesem Fall also nur das Anschlussterminal. Auch hier setzt Canton auf bewährte Technik. So ist das Townus-Familienoberhaupt mit großzügig dimensionierten Schraubklemmen in Bi-Wire-Ausführung ausgestattet. Entnimmt man die vergoldeten Brücken, lässt sich die Townus 90 auch im Bi-Wire- oder Bi-Amping-Modus betreiben.

Nach innen abgegebene Bassanteile werden über die im Fuzß des Lautsprechers eingelassene Reflex-Öffnung entlassen. Das erlaubt eine wandnahe Aufstellung des Lautsprechers.

Fazit

Mit der Townus 90 offeriert Canton eine zeitlose, anspruchsvolle Mischung aus Formen und Materialien. Die Verarbeitung ist erstklassig. Zeitlos elegant gestylt, passt dieser Standlautsprecher in fast jede Wohnumgebung. Zum Design kommt der Klang: Die Townus 90 hat Fundament und imponiert durch ihre harmonische Abstimmung, ihre Feindynamik und die hohe Detailgenauigkeit. Sie ist offen, ehrlich und liefert eine überzeugende Tiefe. Wie sich das klanglich mit verschiedenen Musikstylen darstellt, erfahrt ihr in meinem ausführlichen Testartikel. Dort berichte ich auch über die ideale Aufstellung und über passende Ergänzungen für den Heimkino-Einsatz. Den Link dorthin findet ihr wie immer in der untenstehenden Beschreibung.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Canton
Townus 90
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1229,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Walnuss
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: +49 6083 287-77
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1050 x 250 x 360 mm
Gewicht:24,0 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, Bassreflex-Abstimmung
Impedanz:4 - 8 Ohm
Belastbarkeit:- Nennbelastbarkeit: 150 W
- Musikbelastbarkeit: 300 W
Hochtöner:1 x 25 mm (Kalotte, Keramik-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Tieftöner:2 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:170/3.200 Hz
Lieferumfang:- Canton Townus 90
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Spikes
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ Schöne Raumdarstellung
+ hohe Pegelfestigkeit
+ kräftiger Tiefbass
+ agiler Grundton
+ Titanium-Mitteltieftöner
+ Wave-Sicke
+ zeitloses Design
+ flexible Aufstellung
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

- einfache Spikes
Benotung:
Gesamtnote:Editor´s Choice
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut

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AudioNec Evo 2 – Modulare Skulptur für immersiven Klang

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Was für eine Erscheinung! Die AudioNec Evo 2 zieht durch ihre pure Präsenz die Blicke auf sich – durch ihr herausragendes Design und ebenso durch ihre verblüffende Technik: Das Herzstück und der ultimative Hingucker dieses High End-Lautsprechers ist ein Breitbänder, dessen Membran aus schwingenden Papier-Röhren besteht. Mit diesem erstaunlichen Schallwandler gelingt der Evo 2 eine atemberaubende Wiedergabe – und dank ihres modularen Konzepts geht sogar noch mehr.

Skulpturale Erscheinung: Die AudioNec Evo 2 zieht mit ihrem einzigartigen Design die Blicke auf sich.

Skulpturale Erscheinung: Die AudioNec Evo 2 zieht mit ihrem einzigartigen Design die Blicke auf sich.

Schon der Start war exzeptionell: Der französische High End-Hersteller AudioNec, zu Beginn des Millenniums insbesondere Avantgarde bei der Musikserver-Entwicklung, stellte anno 2010 mit der „Answer“ einen optisch wie akustisch aufsehenerregenden Lautsprecher vor. Das außergewöhnliche Rechteck-Design hätte vom neoplastizistischen Maler Piet Mondrian stammen können. Technisch hingegen verblüffte die spezielle Open-Baffle-Bauweise und hier insbesondere der Breitbandtreiber mit scheinbar röhrenartig-zylindrischen Papiermembranen. Er sorgte seinerzeit auch maßgeblich für die sensationelle Wiedergabe auf der damaligen High End-Messe. Seither ist der „DuoPole“ getaufte Dipol-Breitbänder zum Markenzeichen aller AudioNec-Lautsprecher geworden. In seiner neuesten Version ist er auch das schallwandlerische Herzstück der neuen Evo Line. Er macht zudem ihr modulares Konzept überhaupt erst möglich. Wir haben mit der Evo 2 die zweite Ausbaustufe gewählt und zum Test gebeten – und bei diesem Ausnahme-Lautsprecher ist bereits die Anlieferung ein Erlebnis.

Die Evo 2 ist ein Vier-Wege-Lautsprecher mit Subwoofer, Tiefmitteltöner, Breitbänder und Supertweeter.

Die Evo 2 ist ein Vier-Wege-Lautsprecher mit Subwoofer, Tiefmitteltöner, Breitbänder und Supertweeter.

Cooles Design, kubische Formgebung

„Zwei Kisten, 160 Kilo“ – so prosaisch fasst der Spediteur die Überbringung der beiden Evo 2 zusammen. Dabei handelt es sich um ein Duo imposanter Holz-Container, deren Transport in die Redaktion als kollegialer Frühsport durchgeht. Die Eröffnung dieser fest verschraubten Kisten und der Blick auf die beiden darin ruhenden Schallwandler hat fast schon etwas Sarkophagisch-Pharaonisches – zumal der Inhalt der Kisten ebenfalls eine ziemliche Kostbarkeit ist: Die Evo 2 wird als Paar ab 39.750 Euro offeriert. Bei diesem Wert – und bei dem Gewicht – ist auch die Überführung der liegenden Lautsprecher in die Vertikale ein behutsam-bemerkenswerter Akt. Dann steht die Evo 2 vor uns – und spätestens jetzt enden alle Antiken-Analogien: Dieser beeindruckende skulpturale Lautsprecher wirkt mit seinem gradlinig-kühlen Design und der kubischen Formgebung modern und stylish. Er passt perfekt in ein aktuell eingerichtetes Ambiente. Diese Anmutung wird durch die betonte Unterteilung in einzelne Module befördert.

Der modulare Aufbau wird durch die seitliche Befestigung und die scheinbare Kabelfreiheit unterstrichen. Die Signalverbindungen sind durch die Streben und Pfeiler geführt.

Der modulare Aufbau wird durch die seitliche Befestigung und die scheinbare Kabelfreiheit unterstrichen. Die Signalverbindungen sind durch die Streben und Pfeiler geführt.

Klang-Evolution durch modularen Auf- und Ausbau

Dieser modulare Gedanke ist auch das clevere Grundkonzept der Evo-Serie, AudioNec nennt es die „Skalierbarkeit von Lautsprechersystemen“. Sie bietet dem Kunden die Möglichkeit, sein System nach und nach zu steigern. Diese Evolution ist in vier Stufen möglich. Evo 1 besteht aus zwei Komponenten: dem obligaten Breitbänder inclusive ergänzendem Tweeter und dem darunter positionierten Bass-Modul. Mit der Erweiterung um ein Woover-Modul erreicht das System als Evo 2 mehr Tiefton, einen leicht höheren Wirkungsgrad und ein Dynamik-Plus. Türmt man hierauf nun ein zweites Bass- und ein weiteres Tiefton-Modul, ist man bei Evo 3. In der höchsten und klanglich besten Ausbaustufe, also Evo 4, steht neben dieser Säule ein zweiter Turm mit vier weiteren Subwoofer-Modulen. Neben diesen evolutionären Erweiterungen stehen verschiedene Leistungsstufen zur Wahl: Die Standard-Version ist mit passiven Frequenzweichen ausgerüstet. Die AS-Ausführung besitzt aktive Subwoofer. Die Signature-Version schließlich ermöglicht zusätzlich per DSP-Steuerung und digitaler Frequenzweiche eine Systemoptimierung sowie eine akustische Raumkorrektur.

Schwerelos schwebend

Unser Testmodell ist die Standard-Version der Evo 2 – und obwohl das die zweitkleinste Ausbaustufe ist, entfaltet dieser Lautsprecher eine tolle Präsenz. Der skulpturale Effekt wird durch die Konstruktion befördert: Die in einem eigenen Rahmen eingefasste Breitbänder/Tweeter-Einheit sowie die Bass- und Tieftonmodule sind einzig durch horizontale Streben zwischen den flankierenden Pfeilern eingespannt, welche dem ganzen Lautsprecher sicheren Stand verleihen – in Verbindung mit einem Fuß, der stützend unter dem Woofer-Modul sitzt. Die Module haben also untereinander keinen Kontakt, sie scheinen schwerelos zu schweben. Dies wird durch die scheinbare Kabelfreiheit unterstützt: Alle Signalleitungen sind, fürs Auge unsichtbar, durch die Streben und Pfeiler geführt. Auch der strikte Schwarz-Weiß-Kontrast unterstreicht den coolen Kunst-Charakter: Das Gestänge sowie die Tweeter-, Bass- und Tiefton-Chassis sind in Schwarz gehalten, die Breitbänder-Membran und die Kubus-Gehäuse in Weiß. Das durchweg matte Finish der Metallstreben und der Gehäuseflächen ist exzellent ausgeführt. Dies unterstreicht die ungemein hochwertige Anmutung.

Die kubischen Module (hier der Tiefmitteltöner) und der Breitbänder samt Tweeter haben keine direkte Verbindung. Dies betont den schwebenden Charakter.

Die kubischen Module (hier der Tiefmitteltöner) und der Breitbänder samt Tweeter haben keine direkte Verbindung. Dies betont den schwebenden Charakter.

Optische Alternativen – und beste Bestückung beim Bass und Mitteltiefton

Dabei kann die Evo 2 optisch auch ganz anders: Die Modulgehäuse werden in jeder gewünschten RAL-Farbe lackiert. Auf Wunsch wird das Coating alternativ in hochglänzendem Klavierlack ausgeführt, auch ein Holzfurnier ist möglich – und sogar ein Finish in Aluminium, Leder oder Strohmarketerie. Abgefahren! Darunter steckt immer ein dickwandiger Korpus aus zwei Zentimeter starkem MDF. Er beherbergt im hinteren Teil jeweils die in einer eigenen Kammer separierte, opulent und bestens bestückte Frequenzweiche. Der vordere Teil hingegen dient als Volumen für den Speaker. Im Woofer-Modul ist es ein 28-Zentimeter-Chassis, das für einen abgrundtiefen Bass von 18 Hertz bis 35 Hertz sorgt. Darüber im sogenannten Bass-Modul ist es ein 22-Zentimeter-Chassis, das eigentlich als Tiefmitteltöner agiert: Es übernimmt die Frequenzen zwischen 35 und 400 Hertz. Beide Konus-Chassis kommen vom bestens beleumundeten Schallwandler-Spezialisten ScanSpeak. Die Membranen bestehen jeweils aus Papier. Diese Wahl hat AudioNec zugunsten klanglicher Kohärenz getroffen, denn auch der Breitbänder schallwandelt mit Paper.

Der Hingucker ist der außergewöhnliche Breitbänder: Der DuoPole DS.31 arbeitet als Open Baffle-Lausprecher, als Breitbänder und als Dipol – letzteres erklärt einen Teil seines Namens. Die „31“ soll dabei für die Größe von angeblich 31 Zentimetern stehen. Die reale Höhe der Membran beträgt knapp 26 Zentimeter.

Der Hingucker ist der außergewöhnliche Breitbänder: Der DuoPole DS.31 arbeitet als Open Baffle-Lausprecher, als Breitbänder und als Dipol – letzteres erklärt einen Teil seines Namens. Die „31“ soll dabei für die Größe von angeblich 31 Zentimetern stehen. Die reale Höhe der Membran beträgt knapp 26 Zentimeter.

Herzstück und Hingucker: Der Breitbänder Duo-Pole DS.31 …

Dieser Breitbänder ist das Herzstück der Evo 2 und durch seine extravagante Konstruktion zugleich der zentrale Hingucker: Die Schallwandlung vollführt er über zwei Papierröhren! Sie stehen aufrecht und direkt nebeneinander in dem Rahmen, der die gesamte Breitbänder-Konstruktion einfasst. An diesem Rahmen sind beiden äußeren Flanken des Papierröhren-Paars unbeweglich befestigt. Die inneren Flanken der beiden Zylinder sind hingegen mit einem dünnen Metallstreifen verbunden. Dieser Streifen agiert als Schwingspule. Er ist allein über eine Fadenaufhängung stabilisiert. So kann diese Streifen-Spule frei schwingen – und das tut sie, weil durch sie das Musiksignal geleitet wird und sie im Spalt zwischen Magneten sitzt, welche inmitten der Papierröhren residieren. Die Neodym-Magneten erzeugen ein äußerst starkes Magnetfeld von über einem Tesla. Die Streifenspule schwingt dadurch nach vorn und nach hinten – und diese Auslenkungen vollführen auch die beiden mit ihr verbundenen Röhrenflanken. Dadurch wird letztlich die gesamte Papierfläche bewegt – die Röhren werden zur schwingenden Membran.

Hier der vordere Teil der beiden Papierylinder in der Draufsicht. In der neuesten Version des DuoPole DS.31 ist unter anderem das Papier noch besser gegen Feuchtigkeit geschützt. Dies verhindert Veränderungen hinsichtlich der Geometrie und der Masse der Membran. Die äußeren Seiten agieren dabei wie ein Horn. Auch dies befördert die Impulskraft, Dynamikfähigkeit und den Wirkungsgrad dieses Schallwandlers.

Hier der vordere Teil der beiden Papierylinder in der Draufsicht. In der neuesten Version des DuoPole DS.31 ist unter anderem das Papier noch besser gegen Feuchtigkeit geschützt. Dies verhindert Veränderungen hinsichtlich der Geometrie und der Masse der Membran. Die äußeren Seiten agieren dabei wie ein Horn. Auch dies befördert die Impulskraft, Dynamikfähigkeit und den Wirkungsgrad dieses Schallwandlers.

… agiert als spinnenloser Dipol im Open-Baffle-Betrieb …

Diese Schwingung geht besonders flott: Die beiden dünnen Papierblätter, die zum Zylinder geformt sind, haben eine sehr geringe Masse – wie auch die streifenförmige Schwingspule. Diese Schwingspule kommt zudem ohne die sogenannte Zentrierspinne aus, die bei konventionellen, kolbenförmig schwingenden Lautsprechern die Spule stabilisiert und für die Rückstellung der Membran sorgt. Ohne diese Spinne kann die Membran agiler schwingen. Hinzu kommt die Gehäuselosigkeit: Die Papierröhren sind frei von einer sie umgebenden Box. Durch dieses Prinzip der offenen Schallwand entfallen die Dynamiklimitierungen und Klangklangverfälschungen, die durch ein Gehäuse entstehen. So strahlen die zylindrischen Membranflächen den Schall ungehindert nach vorn und nach hinten ab. Damit agieren sie als Dipol – und Push-Pull-Dipole liefern mit ihrer speziellen, acht-förmigen Abstrahlcharakteristik eine Abbildung mit größerer Räumlichkeit und Luftigkeit. Das Dipol-Prinzip stand auch bei der Benennung dieses außergewöhnlichen Lautsprechers Pate: AudioNec nennt ihn Duo-Pole DS.31. Dieser Dipol hat aber noch eine weitere charakteristische Besonderheit in petto.

Evo 2 von vorn und hinten: Hier kann man den dritten Fuß erkennen, der vorn vorne unsichtbar ist und dadurch ebenfalls den Eindruck des Schwebens intensiviert.

Evo 2 von vorn und hinten: Hier kann man den dritten Fuß erkennen, der vorn vorne unsichtbar ist und dadurch ebenfalls den Eindruck des Schwebens intensiviert.

… und als Breitband-Chassis mit Punktschallquellen-Charakter

Weil die resultierende Membranfläche der beiden Papierzylinder groß ist, funktioniert der Duo-Pole DS.31 als Breitbänder: Er kann also einen breiten Frequenzbereich schallwandeln. Eine Grenze setzt ihm dabei seine Filigranität, weswegen er ab den tiefen Mitten, also ab etwa 400 Hertz, an die Woofer abgibt. Auch zu den Höhen hin ist der Breitbänder durch seine Größe limitiert. Hier unterstützt ihn ab etwa zwölf Kilohertz ein Super-Tweeter. Er kann mit seiner kleinen Seidenkalotten-Membran laut Datenblatt bis hin zu stratosphärisch hohen 45 Kilohertz wandeln. Dieser Tweeter thront oberhalb des Duo-Pole DS.31. Dabei ist der Superhochtöner samt seinem Hornvorsatz, der die Schallführung optimiert, geschickt in den Rahmen des Breitbänders integriert. Das Gros der Frequenzen und der Schallwandlung übernimmt aber der Breitbänder. Er liefert insbesondere den Mittenbereich, für den unser Ohr besonders sensibel ist. Damit erzeugt er den Eindruck einer Ein-Punkt-Schallquelle – also einer Schallausbreitung von einem Punkt, wie sie auch in der Natur geschieht.

Der Super-Tweeter übernimmt mit seiner kleinen Seidenkalotte den Hochton ab zwölf Kilohertz. Er ist formschön und akustisch vorteilhaft mit einem schallführenden Hornvorsatz in den Rahmen des Breitbänders integriert

Der Super-Tweeter übernimmt mit seiner kleinen Seidenkalotte den Hochton ab zwölf Kilohertz. Er ist formschön und akustisch vorteilhaft mit einem schallführenden Hornvorsatz in den Rahmen des Breitbänders integriert

Die AudioNec Evo 2 in der Praxis

Wie klingt dieser schallwandlerische Tausendassa nun im Verbund mit seinen Chassis-Kollegen? Um das herauszufinden, kombinieren wir die AudioNec Evo 2 mit würdigen Komponenten aus dem Hause Accustic Arts, nämlich mit dem CD-Spieler Player I, dem Vorverstärker Preamp III und der Endstufe Amp V. Für die symmetrische Kabelverbindung nehmen wir durchgängig das Viablue NF-S6 Air XLR, als Lautsprecherkabel das Viablue SC-6 Single-Wire. Bei der Aufstellung macht es uns die Evo 2 trotz ihres hohen Gewichts leicht: Gleich mit der ersten Grundpositionierung, die eigentlich erst mal zum Hinstellen, Anschließen und Warmspielen gedacht ist, wird sie als Schallerzeuger unsichtbar und liefert bereits jetzt eine sehr räumliche und überraschend stimmige Wiedergabe. So können wir auch beim intensiven Hörtest die Abstände von rund 2,30 Metern zwischen den Lautsprechern und rund 2,70 Metern zum Sofa beibehalten. Die leichten Einwinklung hin zum Hörplatz, verändern wir noch um wenige Grad. Nun ist die Wiedergabe optimal.

Holografische Abbildung

Optimal heißt: Wir hören schwer beeindruckt Constanze Freund zu. Die Frontfrau von Friend ’n Fellow hat eine umwerfend attraktive, warme, tieftimbrierte Altstimme, und bei dem Song „Friends“ zieht die Soul- und R&B-geschulte Sängerin alle Register, um uns in ihren Bann zu ziehen. Das gelingt ihr exzellent – auch dank der Wiedergabe über die Evo 2. Denn dem Schallwandlern wiederum gelingt es grandios, die Sängerin in unseren Raum zu stellen: Wenn wir die Augen schließen, könnten wir wetten, dass Constanze Freund als reale Person vor uns steht. Dieses Wie-echt-Gefühl beruht einerseits auf der geradezu holografischen Abbildung, die der Evo 2 gelingt, andererseits auf der Natürlichkeit und Nuanciertheit der Wiedergabe: Wir hören jeden kleinen Atmer, mit dem Constanze Freund ihre Gesangsphrasen einleitet, wir nehmen selbst kleinste Lippengeräusche war, wenn sie ihre Worte formt, auch die leicht rauchige Rauheit, wenn sie einen Ton sanft aushält – und die zarten Vibrati, mit denen sie Wortenden veredelt.

Auch der Breitbänder steht allein über zwei Streben mit den beiden seitlichen Pfeilern in Kontakt. Diese Konstruktion ist in Aluminium realisiert, das schwarze Coating ist exzellent ausgeführt.

Auch der Breitbänder steht allein über zwei Streben mit den beiden seitlichen Pfeilern in Kontakt. Diese Konstruktion ist in Aluminium realisiert, das schwarze Coating ist exzellent ausgeführt.

Phänomenale Räumlichkeit

Diesen herrlichen Gesang unterlegt ihr Duo-Partner Thomas Günther mit fantastischem Gitarrenspiel: Was der Konzertgitarrist an Spieltechniken einbringt, ist schlicht fabelhaft: Liegetöne für den Bordun-Bass kombiniert er mit druckvollen Percussion-artigen Schlägen auf dem Gitarrenkorpus und abgedämpften Schlägen auf den Saiten. Ein fast schon funkiges, an den Gesang angelehntes Motiv kontrastiert er mit bluesig gespielten und gezogenen Solo-Tönen. Wow! Dabei hören alle Materialien der Gitarre: das Holz des schwingenden Korpus, den harten Stahl der umsponnenen Basssaiten und den charakteristischen, leicht matten Nylon-Ton der Diskantsaiten. Dazu liefert uns die Evo 2 alle Spielgeräusche, die für eine wirklichkeitsgetreue Wiedergabe so ungemein wichtig sind, etwa das Rutschen über die Saiten oder die Absetzgeräusche beim Umgreifen. So klingt eine reale Gitarre! Constanze Freund hat nun noch etlichen Background-Stimmen eingesungen – und diese Einwürfe, die mal von hinten, mal von links oder rechts kommen, sind aufgrund der phänomenalen räumlichen Wiedergabe, die die Evo 2 bietet, ein echtes Erlebnis!

Für den Tiefstton sorgt das Woover-Modul mit einem 28-Zentimeter-Chassis. Es ist der Revelator von Scan-Speak, dieser kraftvolle Konus-Lautsprecher ist für die Bässe im Frequenzbereich zwischen 18 und 35 Hertz zuständig.

Für den Tiefstton sorgt das Woover-Modul mit einem 28-Zentimeter-Chassis. Es ist der Revelator von Scan-Speak, dieser kraftvolle Konus-Lautsprecher ist für die Bässe im Frequenzbereich zwischen 18 und 35 Hertz zuständig.

Gang durchs Orchester

Diese Räumlichkeits-Erlebnis ist im großen Format noch beeindruckender: Wir gehen in die Oper, im Münchner Nationaltheater wird Verdis „Traviata“ gegeben. Das von Zubin Mehta dirigierte Bayerische Staatsorchester stimmt „Libiamo ne‘ lieti calici“ an – und bei dieser Prosit-Arie hören wir einen echten Klangkörper mit einer wunderbaren Tiefe. Wir können mühelos die einzelnen Instrumentengruppen heraushören: Da die beherzten Bogenstriche der einleitenden Celli und Bässe, hier die beschwingte Walzermelodie der nun darüber spielenden, aber davor sitzenden ersten und zweiten Geigen, später die Einwürfe der weiter hinten positionierten Holzbläser – das Orchester hat eine tolle Plastizität! Wir können mit unseren Ohren quasi einen akustischen Gang durch den Klangkörper absolvieren. Dabei variiert hörbar die Besetzungsstärke bis hin zum Tutti-Abschlag, dessen Kraft und Explosivität wir am ganzen Körper spüren. Hier zeigt uns die Evo 2 fabelhaft, mit welch schöner dynamischer Abstufung Zubin Mehta den Orchesterpart gestaltet und wie der Klangkörper damit die Arie begleitet und belebt.

Das Terminal ist auf der Rückseite des Bassmoduls mit vorzüglichen Lautsprecheranschlüssen ausgerüstet. Die vier Klemmen ermöglichen Bi-Wiring und Bi-Amping. Mit den eingesetzten massiven Kupferbrücken betreibt man die Evo 2 hingegen klassisch-konventionell mit einem einzelnen Lautsprecherkabel. Hinter dem Terminal sitzt eine opulente Frequenzweiche – wie auch im darunter positionierten Woofer-Modul.

Das Terminal ist auf der Rückseite des Bassmoduls mit vorzüglichen Lautsprecheranschlüssen ausgerüstet. Die vier Klemmen ermöglichen Bi-Wiring und Bi-Amping. Mit den eingesetzten massiven Kupferbrücken betreibt man die Evo 2 hingegen klassisch-konventionell mit einem einzelnen Lautsprecherkabel. Hinter dem Terminal sitzt eine opulente Frequenzweiche – wie auch im darunter positionierten Woofer-Modul.

Immersives Erlebnisses

Diesen Genuss intensiviert der deutlich wahrnehmbare Raum der Aufnahme: Wir spüren die Atmosphäre dieses Abends. Durch die tolle Auflösung, die ungemeine Luftigkeit und Offenheit der natürlichen Wiedergabe haben wir den Eindruck, wirklich im Nationaltheater zu sitzen. Das hat eine geradezu immersive Qualität! Dazu trägt bei, dass dies eine Live-Aufnahme ist. So hören wir auch alle Geräusche von der Bühne: wie die Sänger sich an der Rampe bewegen, vom Hintergrund der Szene einen unterdrückten Lacher, das Gläserklirren aus der Riege der Chorsänger, die sich hinter den Protagonisten dieser Arie zuprosten und beim Trinkspruch ihren Einsatz haben. Vorm Chor wiederum kokettieren die Weltklasse-Sopranistin Anja Harteros als Violetta und der fabelhafte Tenor Piotr Beczala als Alfredo. Auch hier hören wir jeden neckisch gesungenen Ton, jede inbrünstige Beschwörung, als säßen wir auf besten Plätzen des Theaters. Die Evo 2 lässt über den Sweet Spot hinaus nämlich auch die Sitznachbarn Teil des immersiven Erlebnisses werden.

Die dickwandigen Gehäuse – hier der Korpus des Bassmoduls mit dem Tiefmittelton-Chassis– bestehen aus zwei Zentimeter starkem MDF. Hinzu kommen inwandige Verstärkungen und Sperrholzklammern, um gezielt Resonanzen und Vibrationen zu begegnen.

Die dickwandigen Gehäuse – hier der Korpus des Bassmoduls mit dem Tiefmittelton-Chassis– bestehen aus zwei Zentimeter starkem MDF. Hinzu kommen inwandige Verstärkungen und Sperrholzklammern, um gezielt Resonanzen und Vibrationen zu begegnen.

Unendliche Weiten

Die fantastische räumliche Abbildung der Evo 2 verlangt geradezu danach, Musik vom Yello-Mastermind Boris Blank zu aufzulegen. Wir wählen „Celestial Echo“, seine Kollaboration mit der Sängerin Malia. Wieder erleben wir, wie körperhaft diese Schallwandler die Sängerin abbilden: Malia hat in dieser Wiedergabe eine besonders große Verführungskraft, die intime Nähe, mit der ihre Stimme in diesem Song aufgenommen ist, können wir fast physisch wahrnehmen. Doch ebenso attraktiv ist das instrumentale geschehen: Blank ist ja berühmt für seine phantastischen Produktionen, er kreiert auch mit diesem Song einen Klang-Kosmos. Synthesizer-Schwaden wabern durch den Raum, der keine Grenzen zu kennen scheint. Einzelne Töne oszillieren im Pingpong von links nach rechts, Percussions wandern gemächlich von einer Seite zur anderen, verschwinden an einem fernen Horizont – „unendliche Weiten“ schießt es uns als Assoziation durch den Kopf. Blank ist aber auch berüchtigt für die Verwendung abgrundtiefer Bässe – und auch hier werden wir amtlich bedient.

Dynamisches Feuerwerk

Die Synthi-Töne aus dem Blankschen Frequenzkeller haben Kraft und Volumen, die Bässe drücken uns ordentlich auf Trommelfell und Magen. Gerade die Tiefton-Fähigkeit hätten wir von der Evo 2 in diesem Maß nicht erwartet, da das Volumen des Woofer-Moduls doch seine Grenzen hat. Sicherlich geht hier noch mehr, dafür gibt es ja die Ausbaustufen Evo 3 und Evo 4. Doch bereits die Evo 2 liefert eine tolle Trias von mächtigen Bass, sattestem Druck und immenser Dynamik. Das beweist sie uns zum Abschluss bei „Arabian Desert Groove“. Diese Nummer ist zuallererst ein Showcase für Charly Antolini: Der Ausnahme-Drummer spielt ungemein elegant und herrlich flüssig. Er lässt dabei aber locker und lässig die vertracktesten Beats, Breaks und Patterns einfließen – und diese Artistik präsentiert uns die Evo 2 als herrlich dynamisches Feuerwerk: Die Anschläge haben eine tolle Impulsivität und Agilität, der Anschlag der Stöcke auf den Fellen und den Becken ist knackig und crisp.

Die Evo 2 ist akustisch vom Boden und damit von schädlichen externen Schwingungen entkoppelt. Dies geschieht durch das Zusammenspiel der massiven Konstruktion der Aluminium-Pfeiler, dem hohen Gesamtgewicht des Lautsprechers und der definierten Dreipunkt-Lagerung auf speziellen, aufwändigen Keramik-Füßen von Franc Audo Accessoires.

Die Evo 2 ist akustisch vom Boden und damit von schädlichen externen Schwingungen entkoppelt. Dies geschieht durch das Zusammenspiel der massiven Konstruktion der Aluminium-Pfeiler, dem hohen Gesamtgewicht des Lautsprechers und der definierten Dreipunkt-Lagerung auf speziellen, aufwändigen Keramik-Füßen von Franc Audo Accessoires.

Stimmig und kraftvoll

Auch die zum Ende hin immer verhaltenere Spielweise bis hin zum flüsterleisen Pianissimo ist beeindruckend: Wir hören sogar, wie die Felle vibrieren und die Kessel resonieren, wie das Metall der Becken nach dem Anschlag beim Ausklangen den Sound verändert. Die Wiedergabe ist auch hier völlig stimmig und homogen. Der Breitbänder beweist abermals, welch exzellenten Job er als Quasi-Punktschallquelle macht. Die zweite Attraktion dieser Nummer ist nun der Bass von Wolfgang Schmidt. Hier hören wir einen realen Saiten-Bass, der nicht nur mördertief ist, sondern auch jenen Anschlags-Punch erzeugt, der dem Synthie-Bass von Boris Blank abgeht. Die Evo 2 liefert die erst lang ausgehaltenen, dann abgestoppten Töne mit satter Kraft und fettem Schub. Dabei bleibt der Ton aber immer konturiert und definiert, ohne dass es wummert oder zu Verdeckungen etwa mit dem Schlagzeug kommt. Das bleibt auch so bei gesteigerter und gesteigertster Lautstärke – mit dieser Stärke punktet die Evo 2 zum Finale.

Mit ihrem coolen Design passt die AudioNec Evo 2 perfekt in ein modern gestaltetes Interieur.

Mit ihrem coolen Design passt die AudioNec Evo 2 perfekt in ein modern gestaltetes Interieur.

Fazit

Die AudioNec Evo 2 ist ein in jeder Beziehung ein Ausnahme-Lautsprecher. Für Aufsehen sorgt sie direkt mit ihrem skulpturalen, zugleich aber coolen Auftritt, der insbesondere perfekt zu einem aktuellen Ambiente passt. Das moderne Design wir durch das modulare Konzept unterstrichen: Die Evo ist erweiterbar. Evo 2 ist dabei die zweite von vier Ausbaustufen. Hinzu kommt die schallwandlerische Besonderheit: Das Herzstück und der zentrale Hingucker ist ein Breitbänder, der mit zwei Papier-Zylindern als gehäuseloser Dipol agiert. Komplettiert wird er im Superhochton durch einen Tweeter und im Frequenzkeller durch einen Mitteltieftöner sowie einen Subwoofer. Mit diesem Vier-Wege-System gelingt der Evo 2 eine Wiedergabe von herrlicher Offenheit, exzellenter Räumlichkeit und beeindruckender Plastizität. Dazu punktet sie mit satter Dynamik, reichlich Kraft und üppigem Tiefton. Dabei ist die Wiedergabe absolut homogen und natürlich – auch bei gesteigerter Lautstärke. So wird Musikhören zum immersiven Erlebnis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen

97 of 100

97 of 100

96 of 100

211208.AudioNec-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AudioNec
Evo 2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Evo 2 Standard: ab 39.750,00 Euro / Paar
- Evo 2 AS (mit aktivem Subwoofer): ab 43.500,00 Euro / Paar
- Evo 2 Signature (mit DSP): ab 74.850,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre (DuoPole: 10 Jahre)
Ausführungen:- Modul-Korpus:
x<- Standard: Matt-Lackierung (in allen RAL-Farben)
x<- Sonderausführungen: Klavierlack, Holzfurnier, Aluminium, Leder, Strohmarketerie

- Streben, Pfeiler, Breitbänder-Rahmen: Schwarz
Vertrieb:IBEX Audio GmbH, Heidenheim
+49 7321 25490
ibex-audio.eu
Abmessungen (HBT):1150 x 463 x 470 mm
Gewicht:ca. 65 kg / Stück
Prinzip:Vier-Wege, passiv, modular, Open Baffle-/Dipol-/Breitband-Lautsprecher für Höhen und Mitten, Bassreflex-Abstimmung für Mitteltieftöner- und Woofer-Gehäuse
Tweeter:1 x 26 mm (Kalotte mit behandelter Seiden-Membran)
Breitbänder:1 x 310 mm Duopole DS.31 (Dipol-Breitbandtreiber mit beschichteten Papier-Membranen)
Mitteltieftöner:1 x 220 mm (Konus-Chassis mit Papier-Membran, Scan-Speak)
Woofer:1 x 280 mm (Konus-Chassis mit Papier-Membran, Scan-Speak Revelator)
Frequenzbereich:18 Hz - 45 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:35 Hz, 400 Hz, 12 kHz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:91 dB/2,83 V (Herstellerangabe)
Impedanz:- 4 Ω (passive Version)
- 6 Ω (AS-Version)
Belastbarkeit:200 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- AudioNec Evo 2
- Bedienungsanleitung (abgestimmt und ausgestellt auf das Modell und seine Seriennummer)
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 Euro / 4 Stück)
- Design Lautsprecherabdeckung (69,95 Euro / Box)
Pros und Contras:+ außergewöhnliche Optik
+ exzellente Material- und Fertigungsqualität
+ herausragende Plastizität und Räumlichkeit
+ immersive Räumlichkeit
+ herausragende Auflösung
+ superbe Plastizität
+ natürlich-homogener Klang
+ hochdynamische, kraftvolle Wiedergabe
+ tiefreichender Bass
+ modularer Aufbau ermöglicht Upgrade des Systems
+ Wahl zwischen 3 Leistungsstufen: Standard (passiv), AS (mit aktiven Subwoofern) oder Signature (mit DSP)
+ Finish nach Wunsch des Kunden (gegen Aufpreis) bis hin zu Leder oder Aluminium

- sichtbare Breitbänder-Verkabelung auf der Rückseite
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- CD-Spieler: Accustic Arts Player I
- Vorstufe: Accustic Arts Preamp III
- Endstufe: Accustic Arts Amp V
- XLR-Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire

Der Beitrag AudioNec Evo 2 – Modulare Skulptur für immersiven Klang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Audio Physic Midex – Neue Freiheit von der alten Spinne

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Und es geht doch: Audio Physic lässt beim Mitteltöner die scheinbar unverzichtbare, aber klangverschlechternde Zentrierspinne weg. Möglich macht es ein besonderer Kniff. Das passt prima zur gesamten Midex, denn dieser glasbeplankte Drei-Wege-Lautsprecher glänzt von außen wie von innen mit innovativer Technik. Welches Know-how in diesem High End-Schallwandler steckt, wie der Spinnen-Clou funktioniert und was er klanglich bringt, zeigen wir in diesem Test.

Die Audio Physic Midex bietet mit ihrer High Gloss-Glasoptik, der tiefschwarzen Farbgebung und der dynamisch-geschmeidigen Gehäuseneigung eine beeindruckende Präsenz.

Die Audio Physic Midex bietet mit ihrer High Gloss-Glasoptik, der tiefschwarzen Farbgebung und der dynamisch-geschmeidigen Gehäuseneigung eine beeindruckende Präsenz.

Wir sind schon ein wenig verwöhnt. Nachdem wir von Audio Physic bereits die Classic 3, die Classic 8, die Classic 15, die Classic 22 und die Codex im Test hatten, konnten wir ausgiebigst die Midex studieren. Dieser Reference Line-Schallwandler war für geraume Zeit unser Arbeitsgerät. Dann kam die temporäre Trennung – und sie hatte einen Grund: Dieser Edel-Lausprecher hat eine abermalige Veredlung durch einen neuen Mitteltöner erfahren. Das zeitigt weitere Veränderungen – doch die sieht man dem nun aufgerüstet zurückgekehrten Lautsprecher kaum an. Darüber sind wir heilfroh. Denn die Midex ist mit den Maßen 112 mal 20 mal 34 Zentimetern, mit der dynamischen Neigung des Korpus und dem gläsern-glänzenden Finish ein bildschöner Lautsprecher – gerade in der schwarzen Glas-Ausführung. Mit der flächendeckenden Verglasung beginnt der Spezialitäten-Reigen der Midex: Galt Glas bis dato als ungeeignet für den Lautsprecherbau, so hat Audio Physics Chefentwickler Manfred Diestertich diesem Werkstoff seine klanglichen Härten ausgetrieben.

Die gläsernen, innseitig lackierten Paneele haben durch eine feine Fase den letzten Schliff erhalten. Dies vertieft die hochwertige Anmutung der Midex.

Die gläsernen, innseitig lackierten Paneele haben durch eine feine Fase den letzten Schliff erhalten. Dies vertieft die hochwertige Anmutung der Midex.

Gläserne Optik, schwingungsdämpfende Technik

Dies gelingt mithilfe des schwingungsdämpfenden Sandwich-Aufbaus des Lautsprechers. Zuerst haben die Glasplatten und das Gehäuse einen genau bemessenen Abstand. Dafür sorgt ein entlang den Korpusrändern appliziertes, dickes, doppelseitiges Spezial-Klebeband. Die so eingeschlossene Luft wirkt nun wie ein Schallisolator. Dazu absorbiert das dauerelastische Klebeband zusammen mit weiteren flexiblen Klebepunkten die Schwingungen von Gehäuse und Glas. Diese Paneele bedecken die Front, die Wangen und die Oberseite. Die Platten sind an ihren Rändern feinst gefast und weisen an den Übergängen ein perfektes Spaltmaß auf. Das befördert ebenso die hochwertige Erscheinung wie die innseitige Lackierung des Glases. So entsteht der tolle High Gloss-Effekt: Die perfekt ebenen Flächen glänzen hochbrillant und haben eine große Farbintensität. Neben dem Schwarz unsers Testmodells stehen als Alternative Weiß, Perlweiß, Rot, Silbergrau und Anthrazit zur Auswahl. Überdies offeriert Audio Physic die Midex auch als nichtgläserne Version mit durchgängigem Echtholzfurnier in Kirsche oder Walnuss – und hochglanzlackveredelt in Ebenholz oder Rosenholz.

Die gläsernen Oberflächen sorgen für eine völlig glatte, ebenmäßige und brillant spiegelnde Optik.

Die gläsernen Oberflächen sorgen für eine völlig glatte, ebenmäßige und brillant spiegelnde Optik.

Spezialitätenreicher Innenaufbau

Doch ganz gleich, welches Finish und welche Farbgebung man für die Midex wählt: Das Frontareal, in dem die Chassis positioniert sind, ist immer in Schwarz gehalten. Hier setzt man entweder die gläserne Platte mit den Chassis-Ausschnitten auf oder die ebenfalls bündig abschließende Sichtblende. Das Korpusinnere erweist sich nun als nicht minder komplex. Längs- und Querverstrebungen unterteilen das Gesamtvolumen in neun verschieden große Kammern, dabei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Im Bereich des Hoch- und Mitteltöners, aber ebenso unter den Frequenzweichen-Platinen sorgen spezielle Honeycomb-Sandwich-Platten mit offener Wabenstruktur für die seismische Stilllegung. Die nächste Spezialität ist die Verwendung von Keramikschaum: Er ist ultrahart, offenporig und besitzt deshalb eine extrem große Oberfläche. Audio Physic verwendet diese Schaum-Struktur ein Diffusor für den Schall, den die Chassis rückwärtig in das Gehäuse abgestrahlten. Das sorgt für eine akustische Bedämpfung und mechanische Verstärkung des Gehäuses, kostet aber kein klangrelevantes Volumen.

Das innovative Innenleben besteht aus einer neunteiligen Kammer-Konstruktion, die teils durch absorbierende Honeycomb-Wabensandwiches seismisch stillgelegt ist, teils über durchlässige Keramikschaum-Platten eine Schall-Diffusion erfährt.

Das innovative Innenleben besteht aus einer neunteiligen Kammer-Konstruktion, die teils durch absorbierende Honeycomb-Wabensandwiches seismisch stillgelegt ist, teils über durchlässige Keramikschaum-Platten eine Schall-Diffusion erfährt.

Vier Features für einen kraftvoll-tiefreichenden Bass

Davon profitiert der Bass, der zudem durch eine Bassreflexabstimmung gekräftigt wird. Die dafür nötige Ventilation des Gehäuses geschieht über einen Durchlass, der abermals mit Keramikschaum akustisch optimiert ist. Der Luftstrom wird dann frontseitig gen Boden geleitet – geschickt kaschiert durch die Glasbeplankung. Die die Erzeugung des Basses übernehmen gleich zwei Tieftöner im Team. Sie rahmen die anderen Chassis. Diese Anordnung sorgt im tiefen Frequenzbereich für eine beabsichtigte Bündelung der Abstrahlung. So regt die Midex in geringerem Maße den Hörraum an. Das bewirkt eine präzisere Basswiedergabe. Die Membran der beiden 18-Zentimeter-Woofer besteht aus keramikbeschichtetem Aluminium. Diesen Materialmix behält Audio Physic seinen Spitzenmodellen vor. Das leichte und steife Metall bürgt dabei für die schnelle und präzise Bewegung. Die Beschichtung wiederum treibt dem Alu seine Neigung zu klangverfärbenden Resonanzen aus. Beide Bass-Chassis sind Langhub-Ausführung. Ihre Membranen können also weit auslenken. Viel Hub, große Membranfläche, sattes Korpusvolumen, Bassreflexabstimmung – dies zusammen bürgt für einen kraftvoll-tiefreichenden Bass.

Der untere der beiden Bass-Woofer. Im Team mit seinem oben auf der Front thronenden Kollegen bietet er eine hohe resultierende Membranfläche. Die Tieftonfähigkeit wird auch durch die Langhub-Ausführung, das üppige Gehäusevolumen und die Bassreflex-Abstimmung gesteigert.

Der untere der beiden Bass-Woofer. Im Team mit seinem oben auf der Front thronenden Kollegen bietet er eine hohe resultierende Membranfläche. Die Tieftonfähigkeit wird auch durch die Langhub-Ausführung, das üppige Gehäusevolumen und die Bassreflex-Abstimmung gesteigert.

Die Verbannung der Spinne

Kommen wir zur Novität der Midex: Sie hat einen nagelneuen Mitteltöner, der nun ohne Zentriespinne agiert. Dieses getränkt-gewellte Gewebe, das hinter der Membran und damit unsichtbar fürs Auge agiert, galt bislang bei dynamischen Lautsprechern als eigentlich unverzichtbar. Sie sorgt nämlich dafür, dass die Membran stabil schwingt, dass die an der Membran befestigte Schwingspule stets zentriert ist – und dass die Membran-Spulen-Einheit im Anschluss an die Auslenkung nach vorn auch wieder zurück in die Ruhelage geführt wird. Diese Funktion teilt sie sich eigentlich mit der Sicke. Chefentwickler Manfred Diestertich lässt nun die Spinne weg – und überträgt die Aufgabe allein der Randeinfassung der Membran. So ist der Membranrand nun mit einem Alu-Ring versehen, der eine Vorspannung der Schwingfläche bewirkt – eine komplexe Konstruktion, deren Fertigung ein Krefelder Chassis-Spezialist übernimmt. Nun kann der Mitteltöner agiler und Impulstreuer schwingen, weil er frei von der bremsenden, Energie vernichtenden Spinne agiert. Dadurch steigt auch der Wirkungsgrad des Mitteltöners.

Der neue Mitteltöner agiert ohne Zentrierspinne. Dafür besitzt er eine Spezialeinfassung. Sie ist ohne die abnehmbare Glasblende besser erkennbar.

Der neue Mitteltöner agiert ohne Zentrierspinne. Dafür besitzt er eine Spezialeinfassung. Sie ist ohne die abnehmbare Glasblende besser erkennbar.

Resonanz- und Vibrationsbremsen

Andererseits kann der spinnenlose 15-Zentimeter-Mitteltöner keine größeren Hübe leisten. Unter 200 Hertz spielt er deshalb nicht. Doch hier hatten auch schon bei der alten Midex bereits die Tieftöner übernommen. Durch das völlig veränderte Schwingverhalten des Mitteltöners war auch eine komplette Neuauslegung seiner Frequenzweiche nötig. So beinhaltet das Upgrade-Kit, das Audio Physic ebenso als Nachrüstung für älterer Midex-Modelle anbietet, eine frische Weiche zum neuen Chassis. Neu ist auch der flachere Phase Plug im Zentrum der keramikbeschichteten Alu-Membran: Durch die Nutzung von Ferrit statt Neodym als Magnetmaterial braucht der Mitteltöner keine Kühlung mehr. Der Phase Plug ist deshalb kleiner und aus bedämpftem Kunststoff – und damit nicht mehr aus Metall, welches zum klanglichen Klingeln neigt. Geblieben ist hingegen der vibrationsbremsende Doppelkorb, der die Chassis-Bestandteile trägt: Ein äußerer Aluminiumdruckguss-Korb garantiert die Stabilität des Gesamtgebildes, ein innerer Kunststoff-Korb mit vorzüglichen Dämpfungseigenschaften übernimmt die Absorption aller entstehenden Materialschwingungen, Durch minimale Kontaktflächen sind beide Körbe voneinander entkoppelt.

Hochtönende Konus-Spezialität

Die resonanzbremsende Doppelkorb-Konstruktion kommt auch dem Hochtöner zugute. Er übernimmt ab rund 2,8 Kilohertz – und schallwandelt nicht mit der heute gängigen Kalotte, sondern mit einer Konusmembran. Dies war früher eine durchaus gehandhabte Lösung, sie hat ja auch mehrere Vorzüge: Die Membran vollführt dank der hinterseitigen Zentrierung keine Taumelbewegung, die Schallwandlung gelingt mit höherem Wirkungsgrad und sehr niedrigen Verzerrungen. Allerdings neigt der Konus stärker zu Resonanzen und zur Schallbündelung. Diese Nachteile hat Audio Physic durch eine spezielle Membran-Bemessung behoben. Seine moderat große, sanft gewölbte Konus-Membran aus keramikbeschichtetem Alu ist nämlich mit einer verhältnismäßig großen Staubschutz-Kappe aus Kunstseide versehen. Der 39 Millimeter durchmessende Tweeter sieht dadurch fast aus wie ein Kalotten-Hochtöner. Mit dieser Konus-Spezialität erreicht die Midex im oberen frequenzbereich eine flinke, verzerrungsarme und kräftige Schallwandlung mit einer homogenen Abstrahlung – bis hin zu verblüffend hohen 40 Kilohertz. Zur Ausschöpfung dieses Potenzials geschieht die Hochtöner-Verkabelung mit ausgewiesenen Audio-NF-Leitungen statt mit schnöden Standard-Verbindungen.

Der Hochtöner erscheint wie ein Kalotten-Tweeter, ist in Wirklichkeit aber ein Konus-Lautsprecher mit großer Staubschutzkappe.

Der Hochtöner erscheint wie ein Kalotten-Tweeter, ist in Wirklichkeit aber ein Konus-Lautsprecher mit großer Staubschutzkappe.

Die Audio Physic Midex in der Praxis

Da wir unser Redaktionspaar der Midex für das Mitteltöner/Weichen-Upgrade nur rund zwei Wochen abgegeben und zuvor weidlich für Test eingesetzt haben, können wir mit Fug und Recht sagen: Den Klang dieses Lautsprechers haben wir im Ohr – und Veränderungen fallen deshalb auf. Natürlich sollte man dann auch die gleiche Elektronik wie im erstmaligen Test einsetzen. Also spielt die Midex wieder mit dem SACD-Player Oppo UDP-203 und dem Vollverstärker Hegel H360. Wir halten uns auch an die Aufstellung vom letzten Mal: Die Distanz der Lautsprecher zueinander beträgt somit etwa 2,20 Metern, ihr Abstand zur Wand rund 45 Zentimeter, unser Sofa ist fast 2,30 Meter entfernt. Dabei sind die Schallwandler leicht zum Hörplatz eingewinkelt. Optisch haben wir also ein komplettes Déjà-vu. Wie sieht es nun akustisch aus? Für die Antwort starten wir selbstverständlich auch mit der gleichen Musik, mit Shelby Lynnes toller Interpretation der Dusty Springfield-Nummer „Just A Little Lovin‘“.

Die Midex steht auf zwei Metalltraversen. Die Aluminium-Ausleger sorgen für den sicheren Stand. Audio Physic liefert zur definiert-vibrationsminimierenden Ankopplung an den Boden höhenverstellbare Spikes. Hier ist hingegen das Upgrade mit den aufpreispflichtigen „VCF V Magnetic plus“-Standfüßen zu sehen. Die Füße bewirken eine Entkopplung vom Untergrund, was die Klangqualität abermals steigert.

Die Midex steht auf zwei Metalltraversen. Die Aluminium-Ausleger sorgen für den sicheren Stand. Audio Physic liefert zur definiert-vibrationsminimierenden Ankopplung an den Boden höhenverstellbare Spikes. Hier ist hingegen das Upgrade mit den aufpreispflichtigen „VCF V Magnetic plus“-Standfüßen zu sehen. Die Füße bewirken eine Entkopplung vom Untergrund, was die Klangqualität abermals steigert.

Sensationell real und greifbar

Sofort fällt die erste Gemeinsamkeit auf: Nach wie vor ist die Midex völlig unkompliziert in der Handhabung. Bereits die ungefähre Aufstellung zaubert uns eine dreidimensionale und größenrichtige Wiedergabe in den Raum, mit ein wenig Feintuning ist die Abbildung noch stabiler und stimmiger. Perfekt! Beim ersten Test hatte uns gleich dieser Anfang beeindruckt, diesmal gelingt es der Midex sogar noch besser: Drummer Gregg Field benötigt nur zwei Schläge auf das Ride-Becken, einen Tritt auf die Bass und einen Rimclick der Snare, um uns heuer noch stärker zu verblüffen: Das Schlagzeug ist sensationell real und greifbar. Die Basstrommel hat beim kraftvoll-trockenen Punch nochmals zugelegt, wir zucken beim Rimclick, bei dem der Rand der Snare angeschlagen wird, stärker zusammen, weil die Midex diesen Effekt mit ihrer tollen Impulstreue zu einem perkussiven Erlebnis macht. Wieder hören wir gebannt den Becken zu: Das gedengelte Metall verändert beim Ausklingen seinen Ton diesmal umso faszinierender.

Mehr Feinheiten und Details

Die klanglichen Veränderungen fallen uns aber auch nach dem Einstieg der anderen Instrumente im Zusammenspiel auf: Das als zweites einsetzende Keyboard, das ehedem eher dezent zu hören war, setzt sich mit der neuen Midex deutlicher durch und ab. So sind die schönen Akkord-Ajoutierungen, mit denen der Tastenmann Rob Mathes das Harmoniegefüge anreichert, noch besser herauszuhören. Das ist ein echter Zugewinn! Die E-Gitarre hingegen war schon zuvor prominent, und auch jetzt erleben wir, wie Dean Parks sein Finger auf den Saiten bewegt und seinem Instrument herrliche Mehrklänge und Melodien entlockt. Jetzt wirkt der Klang der Gitarre aber runder, geschmeidiger: der Stahl der Saiten ist weniger gleißend, sondern fein glänzend. In diesem Gitarrensound könnten wir endlos baden. Zudem hören wir eine Spur intensiver die Feinheiten und Details des Anschlags, ebenso die Nebengeräusche seines Spielens und das Rauschen des Gitarrenverstärkers – also all das, was eine Wiedergabe natürlich uns lebensecht macht.

Durch die obere und untere Anordnung der Tieftöner rahmen die Woofer die anderen beiden Chassis ein. Diese ungewöhnliche Positionierung soll die Präzision bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen erhöhen.

Durch die obere und untere Anordnung der Tieftöner rahmen die Woofer die anderen beiden Chassis ein. Diese ungewöhnliche Positionierung soll die Präzision bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen erhöhen.

Intensivere 3D-Abbildung

Auch im Bass bemerken wir eine Veränderung. Nach wie vor beeindruckt die Midex mit einem machtvollen, voluminösen Tiefton. Ihn genießen wir wieder beim Einsatz des Bassisten Kevin Axt: Seine Wechsel von lang ausgehaltenen und abgestoppten Noten ist ein Hochgenuss, weil sie mit herrlichem Druck und abgrundtiefem Ton auf uns wirken – wir spüren die Kraft am eigenen Körper. Doch nun erscheint uns dieser Bass noch anstrengungsloser, noch klarerer im oberen Bereich des tonalen Spektrums, noch besser angebunden. So wirkt das gesamte Klanggefüge homogener und zugleich durchsichtiger, die Wiedergabe noch selbstverständlicher. Das befördert auch die räumliche Abbildung: Die Dreidimensionalität ist intensiver, weil der Hall der Aufnahme mit seinen Reflexionen noch klarer wahrnehmbar ist – und sie imaginieren uns deshalb umso eindrucksvoller den Raum, in den uns die Musik entführt. Auch die Staffelung der Musiker auf dieser irrealen Bühne gewinnt an Tiefe – und die einzelnen Musiker besitzen mehr Körperlichkeit.

Das Anschlussfeld der Midex: Das vibrationsentkoppelte Terminal ist mit zwei exzellenten nextgen-PlasmaProtect-Klemmen von WBT ausgerüstet. Die Begrenzung auf ein Klemmenn-Paar betreibt Audio Physic bewusst: Das Gros der Kunden nutzt die Lautsprecher im klassischen Single-Wiring-Betrieb. Weil weitere Klemmen Kosten verursachen und im Verbund mit den eingesetzten Brücken den Klang verschlechtern, wird ein Terminal für Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal nur auf Wunsch und gegen Aufpreis eingesetzt.

Das Anschlussfeld der Midex: Das vibrationsentkoppelte Terminal ist mit zwei exzellenten nextgen-PlasmaProtect-Klemmen von WBT ausgerüstet. Die Begrenzung auf ein Klemmenn-Paar betreibt Audio Physic bewusst: Das Gros der Kunden nutzt die Lautsprecher im klassischen Single-Wiring-Betrieb. Weil weitere Klemmen Kosten verursachen und im Verbund mit den eingesetzten Brücken den Klang verschlechtern, wird ein Terminal für Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal nur auf Wunsch und gegen Aufpreis eingesetzt.

Stimmigeres Ganzes

Das gilt vor allem für Shelby Lynne: Die amerikanische Sängerin hat eine wunderschöne, klare Stimme. Sie betört uns aber auch mit der Sanftheit und Verletzlichkeit, die in ihrem Gesang mitschwingen. Dafür nutzt sie kunstvoll alle vokalistischen Gestaltungsmöglichkeiten, etwa das zarte Hauchen oder das reibende Aufrauen von Tönen, das wohldosierte und fein gesteigerte Vibrato – und hinzu treten die kaum wahrnehmbaren Anatmer bei jeder Gesangszeile. Das alles hat uns schon beim Hören mit der alten Midex fasziniert. Doch nun ist der Gesang auch freier von der klitzekleinen nasalen Note, die Shelby Lynnes Stimme durch das Gesangsmikrofon verliehen bekommen hat. Dadurch gab es bislang mit jeder Klangkette und jedem Lautsprecher eine leichte Diskrepanz zwischen dem akustischen Charakter des Gesangs und der Instrumente. Dies lässt sich auch schlicht nicht wegschallwandeln, doch die neue Midex schafft hier eine größere Harmonie: Die Frontfrau und ihre Musiker bilden nun als Band ein stimmigeres Ganzes.

Das nach hinten geneigte Gehäuse ist ein Markenzeichen sämtlicher Audio Physic-Schallwandler der Reference Line. Akustisch sorgt die Schallwand-Schrägung dafür, dass die Schallanteile der verschiedenen Chassis zeitrichtig am Hörplatz ankommen.

Das nach hinten geneigte Gehäuse ist ein Markenzeichen sämtlicher Audio Physic-Schallwandler der Reference Line. Akustisch sorgt die Schallwand-Schrägung dafür, dass die Schallanteile der verschiedenen Chassis zeitrichtig am Hörplatz ankommen.

Akustisches Fest

Diese Harmonie und Balance bleibt auch bei höheren Pegeln erhalten. Hier bewahrt die Midex ihre Fähigkeit, eine unangestrengte, entspannte Wiedergabe zu liefern. Wir erleben nun sogar eine noch intensivere Wahrnehmung der holografischen Abbildungsfähigkeit der plastischen Darstellungskraft der Midex. Darum wechseln wir jetzt zu der herrlichen Liveaufnahme von „Libiamo ne‘ lieti calici“ aus Verdis Oper „La Traviata“: Bei diesem musikalischen Prosit hört man jedes Geräusch auf der mit zwei Solisten und einem Chor gut bevölkerten Bühne. Hinter der von Gläserklirren und Gelächter vitalisierten Szene können wir das Bayerische Staatsorchester in all seinen Instrumentengruppen erfassen. Der Musikerverbund hat Tiefe und Griffigkeit – wie auch der Chor, der eben nicht als amorphe Stimmenwand erscheint, sondern die Sängerinnen und Sänger identifizierbar macht. Auch das herrliche Duett von Anja Harteros als Violetta und Piotr Beczała als Alfredo erfüllt unseren Raum noch lebensechter. Diese Feier ist mit der neuen Midex nun erst recht ein akustisches Fest.

Das die Chassis einfassende Glaspaneel der Midex kann gegen die mitgelieferte Blende ausgetauscht werden. Die Schallwand bleibt dadurch immer bündig.

Das die Chassis einfassende Glaspaneel der Midex kann gegen die mitgelieferte Blende ausgetauscht werden. Die Schallwand bleibt dadurch immer bündig.

Fazit

Optisch ist Audio Physic Midex die gleiche geblieben – doch akustisch hat dieser High End-Schallwandler durch einen cleveren Clou nochmals zugelegt. Durch die Verbannung der Spinne aus dem Mitteltöner und der damit einhergehenden neuen Frequenzweiche gelingt dem Drei-Wege-Lautsprecher eine noch intensivere räumliche und plastische Abbildung, wir erleben einen Zugewinn an Details und Feinheiten – und im Ganzen eine abermalige Steigerung bei der Homogenität. Geblieben sind – zum Glück – die bisherigen Pluspunkte: Akustisch beeindruckt die Midex mit ihrem immens kraftvollen, tiefreichenden und trotzdem anstrengungslosen Bass, optisch glänzt dieser geneigte Standlautsprecher durch sein gläsernes Design mit herrlichem High Gloss-Effekt und intensivem Farbton. Die neue Midex stellt somit eine überaus gelungene Aufwertung dar – und das Beste: Dieses Mitteltöner-Upgrade kann auch ältere Modelle wieder auf den aktuellen, arachno-losen Stand bringen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

97 of 100

97 of 100

96 of 100

211213.Audio Physic Midex-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audio Physic
Midex
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Walnuss, Kirsche, Ebenholz, Glas Weiß, Glas Schwarz: 11.490,00 € / Paar
- Ebenholz Hochglanz, Rosenholz Hochglanz, Glas Silber, Glas Anthrazit, Glas Perlweiß, Glas Rot: 11.990,00 € / Paar
Garantie:- 5 Jahre ohne Registrierung
- 10 Jahre mit Registrierung
Ausführungen:- Glas: Weiß, Perlweiß, Rot, Silbergrau, Anthrazit, Schwarz

- Echtholzfurnier: Kirsche, Walnuss, Ebenholz Hochglanz, Rosenholz Hochglanz
Vertrieb:Audio Physic GmbH, Brilon
Tel.: +49 2961 961 70
www.audiophysic.com
Abmessungen (HBT):- 1120 x 202 x 340 mm (ohne Traversen)
- 1120 x 360 x 340 mm (mit Traversen)
Gewicht:- Holzversion: ca. 32 kg / Stück
- Glasversion: ca. 36 kg / Stück
Bauart:3 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung
Impedanz:4 Ω
Hochtöner:1 x HHCT III (39 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran)
Mitteltöner:1 x HHCM SL (150 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran)
Tieftöner:2 x 170 mm, Konus (keramikbeschichtete Alu-Membran)
Frequenzbereich:30 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:200 Hz / 2,8 kHz
Wirkungsgrad:89 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:30 - 180 W
Lieferumfang:- Audio Physic Midex
- Glasblende
- Stoffgrill
- 8 Spikes (M8)
- 8 Rondelle zur Konterung der Spikes
- Libelle zur Aufstellungsoptimierung
- Urkunde mit Bestätigung der Fertigungskontrolle und der akustischen Prüfung
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Optionales Zubehör/Upgrade:- VCF V Magnetic plus (Standfüße), 1.499,00 € / 8 Stk.
- Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal (gegen Aufpreis)
Pros und Contras:+ noch intensivere räumliche und plastische Abbildung
+ überaus dynamische, detailreiche und transparente Wiedergabe mit noch größerer Stimmigkeit
+ mehr Details und Feinheiten
+ mächtiger, tiefreichender und präziser Bass
+ superbe Optik mit beeindruckendem High Gloss-Effekt und intensivem Farbton
+ wahlweise als Glas- oder Echtholzfurnier-Version in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich
+ vorzügliche Verarbeitung
+ gut erklärende Bedienungsanleitung

- ein Paar Klemmen erlaubt ausschließlich Single-Wiring-Betrieb (Bi-Wiring-Terminal gegen Aufpreis möglich)
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- SACD/CD-Player: Oppo UDP-203
- Vollverstärker: Hegel H360
- Signalkabel: Audioquest Diamondback
- Lautsprecherkabel: Supra Cables Sword Excalibur

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ASN La Terrazza 1.3 – HiFi-Rack für individuelle und gehobene Ansprüche

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Die La Terrazza-Reihe ist zurückhaltend gestylt, frei konfigurierbar und flexibel im Einsatz. La Terrazza-Modelle gibt es mit minimal zwei Ebenen. Alternativ lassen sie sich aber auch auf Wunsch konfigurieren. Hinzu kommen coole Features wie Absorberplatten, ein cleveres Kabelmanagement, ausziehbare Ebenen und eine elegante, zugleich aber auch sehr robuste Designgebung. Eine solch vielseitige Kombination verdient es einmal ausführlich vorgestellt zu werden …

Auf den ersten Blick erscheint das ASN La Terrazza 1.3 wie ein filigranes, zugleich aber auch klassisches HiFi-Rack.

An ein HiFi-Rack werden heute höhere Anforderungen gestellt, als noch vor Jahren. Früher stellte man seine Audio-Komponenten in einen etwa 50 Zentimeter breiten Schrank. Einen, den der Händler oft als Dreingabe beim Kauf eines HiFi-Setups dazu gab. Oft mit hässlicher Glastür und genau genommen eigentlich auch nicht so richtig passend für das eigene Equipment. Der Anschluss der Kabel? Eine Katastrophe. Exakt das habe ich erlebt, als ich mir 1991 meine erste, aus Einzelkomponenten bestehende, Anlage zulegte. Heute ist die Vorgehensweise eine andere. Behausungen für Verstärker, Plattenspieler und Co. werden so auserwählt, dass sie dem Setup auch entsprechen. Dass sie nicht zuviel Platz einnehmen, dass sie flexibel sind und dass sie sich ideal ins Wohnambiente einfügen. Exakt diese Anforderungen hatte Arno Selker (ja, der Arno Selker!) im Kopf, als er sich an die Entwicklung moderner HiFi-Behausungen unter dem Markennamen „Add Something New“, kurz ASN, machte.

Auch wenn das La Terrazza 1.3 voll bestückt ist, bleibt der luftige, filigrane Eindruck weiterhin erhalten.

Individuell statt seriell

Das La Terrazza 1.3 ist die zweitkleinste Version der ASN La Terrazza-Reihe. Die „1“ steht für eine Breiteneinheit, die „3“ hinter dem Punkt für die Anzahl der Ebenen. Aufgrund seiner offenen Bauweise und der niedrigen Höhe von gerade einmal 59 Zentimetern kommt dieses HiFi-Möbel vergleichsweise spartanisch daher. Der Eindruck trügt, dieses luftige, für den Einsatz in modern eingerichteten Wohnumgebungen entwickelte HiFi-Möbel besitzt allerdings jede Menge Features und Alleinstellungsmerkmale, die selbst auf den zweiten Blick nicht sofort erkennbar sind. Beginnen wir von vorn: Das La Terrazza gibt es in verschiedenen Farben und Ausführungen. Die können sich in der Breite wie Höhe und Tiefe unterscheiden. Das Besondere dabei: Dieses Möbel kommt nicht zwingend von der Stange, sondern kann auch ganz individuell auf die Wünsche des Kunden angepasst werden. Das gilt sowohl für die Anzahl der Ebenen, wie für die Höhe und auch Breite der einzelnen Etagen.

Platz zum Verkabeln

Habe ich also einen richtig dicken Verstärker-Boliden, der das Gardemaß von 44 Zentimetern in der Breite übertrifft, kann das Möbel entsprechend angefertigt werden. Ist keine Sondergröße erforderlich, misst eine Ebene knapp 50 Zentimeter in der Breite und 44 in der Tiefe. Der Abstand zwischen den Platten beträgt 22 (unten) bzw. 20 Zentimeter, wobei noch etwa zwei Zentimeter für die eloxierten Aluminium-Querträger unter den Platten abzogen werden muss. Aber wie gesagt, jede Ebene kann auf Wunsch auch nahezu jeden anderen Höhenabstand haben. Jede Stellfläche hat die besagte Tiefe von 44 Zentimetern. Das Möbel selbst ist allerdings zehn Zentimeter länger. Der Grund dafür ist ein praktischer: Die Verlängerung gibt dem Besitzer die Möglichkeit seine Gerätschaften in aller Ruhe und ohne Gefummel ordentlich zu verkabeln. Man dreht das Rack einfach zur Seite und kommt nun bequem an die Rückseiten der Zuspiel- und Verstärker-Elektronik.

Blenden oben und an den Seiten verhindern den Blick auf die unumgänglichen Strom- und Signalkabel.

Versteckspiel

Damit man die meist unschönen Kabel nicht von vorn, von oben oder von der Seite sieht, gehören entsprechende Blenden zum Lieferumfang eines jeden ASN-Möbels. Im La Terrazza 1.3 wären das beispielsweise u.a. eine massive Leiste, die einfach in die dafür vorgesehene Vertiefung hinter die obere Ebene gesteckt wird. Damit diese fest an ihrem Platz verbleibt und auch nichts klappert, ist die mit mehreren Filzelementen versehen. Um die Kabel des oben platzierten Gerätes, das kann beispielsweise ein Plattenspieler oder Verstärker sein, sauber und ordentlich abzuführen, ist besagte Leiste mit einem eleganten und flexiblen Kabelauslass bestückt. Ähnliches gilt für die beiden Seiten. Schmale, magnetisch gehaltene Blenden sind hier dafür zuständig, dass der seitliche Blick auf die unvermeidlichen Strippen verdeckt wird. Um Lautsprecherkabel dennoch ordentlich zuführen zu können, sind beide Blenden im unteren Bereich entsprechend ausgeschnitten. Alle beschriebenen Leisten werden farblich identisch zur gewählten Kolorierung der Ebenen ausgeliefert.

Um das Rack ganz an die Rückwand stellen und zugleich aber auch Strom- und Lautsprecherkabel zuführen zu können, sind Kabelauslässe in die seitlichen Blenden eingelassen.

Cleveres Kabelmanagement

ASN denkt sogar noch einen Schritt weiter: Soll das La Terrazza 1.3 nämlich beispielsweise so aufgestellt werden, dass auch die Rückseite sichtbar ist, kann optional eine entsprechende Blende bestellt werden. So eignet sich das Rack dann auch als Raumteiler. Abdeckungen für die Kabel sind das eine, ein entsprechendes Kabelmanagement das andere. Hier setzt ASN auf eine bereits bestehende Lösung aus der Elektrotechnik: Genauer gesagt handelt es sich dabei um optional erhältliche Klemmen, die Vertiefungen für bis zu sieben Signal- und Stromleiter anbieten. Befinden sich die Kabel an ihrem Platz, wird die Klemme einfach zugeklappt. Ab sofort verbleiben sämtliche Strippen fix an ihrem festen Platz. Da selbstklebend, lassen sich die cleveren Helferlein ohne zusätzliches Werkzeug flexibel – beispielsweise an den hinteren Alu-Querträgern – befestigen. Eine sehr einfache, zugleich aber auch sehr effektive Idee, die man selbstverständlich auch auf jede andere Racklösung anwenden kann.

Die cleveren, selbstklebenden Kabelklemmen gehören nicht zum Lieferumfang des La Terrazza 1.3, sind aber optional zu haben.

Verschiebbare Ebenen

Das La Terrazza 1.3 ist offen und sehr luftig gehalten. Und doch hat es einige nützliche Features an Bord, die nicht auf den ersten Blick erkennbar, zugleich aber sehr nützlich sind. Eines wären die verschiebbaren Plattformen. Jede Ebene ist diesbezüglich auf einer mittleren Schiene befestigt. Löst man die kleinen Schrauben an der Unterseite, lässt sich die Ablagefläche um rund zehn Zentimeter nach vorn ziehen. Dieses kleine aber komfortable Detail kann sehr effektiv sein. Beispielsweise, wenn man ein schweres HiFi-Gerät abstellen möchte, ohne dieses über den Lack schieben zu wollen. Oder aber wenn man nach hinten einfach etwas mehr Platz als üblich benötigt – zum Beispiel für massivere Kabel oder eine verbesserte Luftzufuhr. Um dem Gesamtkonstrukt mehr Stabilität zu verleihen und klangverschlechternde Vibrationen zu unterbinden, wird jede Ebene rechts und links auf Filzgleitern geführt. Sind die erwähnten Schrauben wieder festgezogen, bewegt sich und klappert hier absolut nichts mehr.

Clevere Idee: Jede Ebene lässt sich lösen und um bis zu 10 Zentimeter nach vorn verschieben. So lassen sich auch größere HiFi-Boliden bequem ins Rack stellen.

Plus Absorption

Die eben erwähnten, schicken Ablageflächen können auf Wunsch noch ein weiteres Feature enthalten: Optional lässt sich jede Stellfläche nämlich inklusive Ex-Xact Absorptionsfunktion bestellen. In diesem Fall sind die einzelnen Ebenen dann mit einem Material bestückt, dass u.a. Eigenschwingungen auf ein Minimum reduziert und somit von der Audio-Elektronik fern hält. Ein Feature, das gerade Vinylfreunde interessieren wird. Hinzu kommt eine unterseitige Metallplatte, die das oben aufgestellte Gerät vor elektrischen und elektromagnetischen Einflüssen schützen soll. ASN spricht in diesem Fall von der Plus-Version. Im Detail handelt es sich dabei um eine Sandwich-Konstruktion bestehend aus der sogenannten PerfectSense-Hochglanzbeschichtung, sechs Millimeter Hartfaser, der 6,5 Millimeter starken Ex-Xact-Einheit, 1,1 Zentimeter MDF und der erwähnten Aluminium-Platte von einem Millimeter Stärke. Besitzt man bereits ein ASN-Rack ohne Absorptionsfunktion, lässt sich diese mittels optional erhältlicher Zusatzplatten nachrüsten. Diese werden dann einfach in die gewünschte Etage gelegt und das Gerät schließlich obendrauf gestellt.

Dank der verschiebbaren Ebenen finden auch tiefere HiFi-Bausteine einen Platz in diesem HiFi-Möbel.

Elegant und robust

Zwei wichtige Informationen noch: Egal ob mit oder ohne Zusatzfunktion, jede ASN-Ebene ist aus MDF gefertigt und mit einer enorm kratzfesten Hochglanz-Lackfolie beschichtet. Diese ist wahlweise in den Ausführungen Anthrazit, Rot, Weiß, Schwarz oder Silber/Grau erhältlich. Ausserdem verspricht jede Etage eine Tragkraft von 20 Kilo. Bedeutet: Selbst große AV-Receiver-Boliden, wie unter anderem der bereits von uns getestete Arcam AVR20, finden hier also eine sichere Unterkunft. Aber auch diesbezüglich hat eine zusätzliche Erweiterung im Angebot: Jedes Rack ist wunschgemäß auch in der sogenannten „High End-Version“ verfügbar. Diese ist dann mit zusätzlichen, kaum sichtbaren Verstrebungen ausgerüstet und offeriert eine Tragkraft von bis zu 50 Kilogramm pro Ebene. Wer also Besitzer eines großen Transrotor-Plattenspielers oder einer großen AVM Vor-/Endstufen-Kombination ist, kann seine geliebten Gerätschaften auch hier ruhigen Gewissens platzieren. Ein kleines aber feines optisches Detail ist der oben links platzierte Edelstein. Er ist sozusagen das Markenzeichen eines jeden ASN-Möbels.

Entscheidet man sich für die High End-Version des La Terrazza 1.3, soll jede Ebene ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm tragen.

Keine Arbeit

Eingangs habe ich die Vielfältigkeit und Flexibilität der La Terrazza-Reihe beschrieben. Diese geht sogar noch einen Schritt weiter. Bei Bedarf ist das Wunschrack nämlich auch mit Schubladen-Elementen oder mit Stau- und Ablagefächern zu haben. Beispielsweise als „La Terrazza Duo“ mit Raum für vier HiFi- und AV-Geräte und bis zu 300 Schallplatten. Auch das besagte Alu-Profil ist in verschiedenen Farbvarianten bestellbar. Neben dem in diesem Test zu sehenden eloxierten Silbermatt ist das Grundgerüst alternativ auch in Edelstahl gebürstet oder Schwarz eloxiert bestellbar. Geliefert wird jedes Add Something New-Modell übrigens vollständig montiert auf Palette. Heisst: Der Kunde hat nichts mehr mit dem lästigen Aufbau zu tun und kann sicher sein, dass die zuvor beschriebenen Eigenschaften und die erwähnte hohe Traglast auch tatsächlich eingehalten werden. Einzige Ausnahme: Sollte das bestellte Rack nicht vollständig durch das Treppenhaus transportiert werden können, muss dieses final am Zielort montiert werden.

Der kleine Edelstein links oben ist das ASN-Markenzeichen.

Fazit

Das La Terrazza 1.3 sieht auf den ersten Blick vielleicht wie ein klassisches HiFi-Rack aus. Tatsächlich ist es aber viel mehr als das. Diese anspruchsvolle Audio-Behausung ist individuell gestaltbar und flexibel einsetzbar. Sie ist luftig und filigran designt, zugleich aber stabil gebaut. Und sie offeriert viele innovative Extras. Ein Highlight wäre die clevere Kabellösung: Sie bietet bequemen Zugriff auf die unvermeidbaren Strippen, lässt sie zugleich aber auch aus dem Blickfeld verschwinden. Unauffällige Absorberplatten, verschiebbare Ebenen und praktische Ergänzungen runden das Gesamtpaket ab. Die enorm hohe Verarbeitungs- und Materialqualität, sowie die Möglichkeit sich jede Ebene auch in Wunschbreite fertigen zu lassen, kommt dazu. All das macht das La Terrazza 1.3 zu einer absoluten Empfehlung für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnumgebungen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 of 90

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Technische Daten

Modell:Add Something New
La Terrazza 1.3
Produktkategorie:HiFi-Rack
Preis:- ab 1.250,00 Euro
- Pus-Verson: ab 1.850 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Böden:
- Schwarz
- Weiß
- Anthrazit
- Rot
- Silber/Grau

Rohre:
- silber eloxiert
- schwarz eloxiert
- Edelstahl, gebürstet
Vertrieb:ASN, Bad Honnef
www.asn-design.de
Abmessungen (HBT):590 x 540 x 520 Zentimeter
Belastbarkeit:20 Kg pro Ebene
Made for:- 43-Zentimeter-HiFi-Bausteine
- Half-Size-Audio-Geräte
- Komplettanlagen
- AV-Geräte
Pros und Contras:+ clevere Kabelführungen
+ optionale Absorberplatten
+ verschiebbare Ebenen
+ stabile Konstruktion
+ flexible Gestaltungsmöglichkeiten
+ durchdachtes Design
+ Made in Germany
+ diverse Farbausführungen

- keine Contras
Benotung
Gesamtnote:Editor´s Choice
Preis-/Leistungsehr gut

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Acapella High BassoNobile MKII – Hypersphärische Imposanz

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Mit der High BassoNobile MKII stellt die High End-Manufaktur Acapella Audio Arts ihren neuesten Schallwandler vor. Dieser Ausnahme-Lautsprecher beeindruckt sofort durch seine Erscheinung – und hier natürlich insbesondere durch sein außergewöhnliches, hypersphärisches Horn. Was es damit auf sich hat und was diese neue MKII-Version alles bietet, zeigen wir Euch in diesem Video.

Beeindruckende Präsenz

1 Meter 62 hoch, 52 Zentimeter breit, 71 Zentimeter tief – die High BassoNobile MKII imponiert allein schon mit ihrer physischen Präsenz. Dabei ist sie für Acapella-Verhältnisse vergleichsweise handlich: Der renommierte Duisburger Lautsprecher-Spezialist ist bekannt für seine raumintensiven Hornsysteme. Die High BassoNobile MKII ist in diesem Portfolio der viertkleinste Lautsprecher. Trotzdem bringt er es auf ein Gewicht von satten 130 Kilo – pro Stück. Das liegt an der großen Massivität: Die Gehäusewandung ist bis zu fünf Zentimeter stark. Sie besitzt zudem eine vollfllächige Verkleidung aus spiegelblankem Acryl. Dieser glanzvolle Mantel unterstreicht den imposanten Auftritt und sorgt für die edle Erscheinung. Die High BassoNobile MKII wird wahlweise in Schwarz oder Weiß gefertigt. Auf Wunsch sind aber Sonderausführungen bis hin zum Holzfurnier möglich. Acapella ist eben eine Manufaktur. Jeder Lautsprecher wird als Unikat in aufwändiger Handarbeit hergestellt.

Das hypersphärische Horn ist mit seiner futuristischen Formgebung der Hingucker – auch in der schwarzen Variante. Das Horn wird auf Wunsch in jeder Farbe gefertigt.

Das hypersphärische Horn ist mit seiner futuristischen Formgebung der Hingucker – auch in der schwarzen Variante. Das Horn wird auf Wunsch in jeder Farbe gefertigt.

Machtvoller Bass

Werfen wir einen Blick unter die durchgängige, mattschwarze Stoffblende der Front. Hier sehen wir zwei stattliche Zehn-Zoll-Chassis. Sie schallwandeln alle Frequenzen unter 800 Herz. Die beiden Konus-Lautsprecher agieren dabei als Team. Ihre Membranfläche addiert sich also. Das ist die eine Grundlage für den tiefreichenden Bass dieses Lautsprechers. Der andere Grund für den machtvollen Tiefton ist das große Gehäuse: Jeder Woofer sitzt in einer eigenen, üppig dimensionierten Kammer mit reichlich Volumen. Das gesamte Gehäuse ist dabei geschlossen. Das sorgt für eine bessere Impulstreue – und so macht die „BassoNobile“ ihrem Namen alle Ehre.

Hinter der Stoffblende sitzen die beiden Woofer, hier ist der obere abgebildet. Die 10-Zoll-Konus-Chassis arbeiten jeweils auf ein eigenes, großes und geschlossenes Volumen.

Hinter der Stoffblende sitzen die beiden Woofer, hier ist der obere abgebildet. Die 10-Zoll-Konus-Chassis arbeiten jeweils auf ein eigenes, großes und geschlossenes Volumen.

Hypersphärisches Horn in futuristische Formgebung

Der wahre Blickfang dieses Standlautsprechers ist aber natürlich das Horn. Hörner sorgen mit ihrer tollen Agilität und Dynamik für eine einzigartige Wiedergabe – wenn man die Tücken der Technik meistert. Acapella ist auf diesem Gebiet Pionier und Spezialist. Die Duisburger haben die Entwicklung mittlerweile bis zum hypersphärischen Horn vorangetrieben. Die zunehmend größere Krümmung des asymmetrischen Trichters geht hier sogar über die 180 Grad-Öffnung eines normalen sphärischen Horns hinaus. Diese futuristische Formgebung hat mehrere Vorteile: Der Übertragungsbereich des Horns erstreckt sich nun über fünf Oktaven. Dadurch kann das Horn alle Frequenzen ab 800 Hertz bis hin zu 25 Kilohertz übernehmen.

In der seitlichen Ansicht ist die hypersphärische Formung des Horns erkennbar: Der Trichter öffnet sich über 180 Grad hinaus, dadurch flieht es schließlich zum Rand hin nach hinten.

In der seitlichen Ansicht ist die hypersphärische Formung des Horns erkennbar: Der Trichter öffnet sich über 180 Grad hinaus, dadurch flieht es schließlich zum Rand hin nach hinten.

Breitband-Betrieb für bruchlose Wiedergabe

Damit agiert es als Breitband-Chassis. Ähnlich wie in der Natur kommt das Schallereignis von einem einzigen Ort, die Schallwellen breiten sich kugelförmig aus.Das Horn funktioniert quasi als Einpunkt-Schallquelle – und es liefert aus einem Guss den besonders kritischen Frequenzbereich zwischen einem und vier Kilohertz. Hier reagiert das menschliche Ohr besonders sensibel. Die hypersphärische Formung des Horns ermöglicht zudem eine bessere Anbindung an die Bass-Lautsprecher. Dadurch gelingt eine bruchlose Wiedergabe. Das Zwei-Wege-System spielt also homogen. Eine weitere Besonderheit: Acapella-Hörner kommen ohne den sonst üblichen Kompressionstreiber mit Druckkammer aus. Statt dessen schwingt hinter dem Horn einzig eine kleine, ein Zoll durchmessende Gewebekalotte. Hier setzt Acapella ein neu entwickeltes Chassis ein, auch die Trichter-Konstruktion wurde modifiziert. Letztendlich wurde das gesamte Horn neu abgestimmt. Dieses Horn wird in der Wunschfarbe lackiert. Die rote Ausführung ist in unserem Video zu der ursprünglichen BassoNoble zu sehen.

Für den Hochton gibt es eine Pegelanpassung: Durch Umstecken können die hohen Frequenzen in 0,25-Dezibel-Schritten auf „+“ und „++“ angehoben oder auf „-“ und „–“ abgesenkt werden.

Für den Hochton gibt es eine Pegelanpassung: Durch Umstecken können die hohen Frequenzen in 0,25-Dezibel-Schritten auf „+“ und „++“ angehoben oder auf „-“ und „–“ abgesenkt werden.

Adlung zur „High“

Das Horn ist eine der Weiterentwicklungen, die diese MKII-Version ausmachen. Eine andere Neuerung ist die komplett überarbeitete und größere Frequenzweiche. Ein Teil der verbesserten Weiche steckt deshalb nun im Sockel. Der andere Teil sitzt, wie bisher, hinter dem Horn im Hochtonmodul. Hier, also auf der Rückseite der High BassoNobile MKII, ist auch eine Anpassung des Hochtons möglich: Durch Umstecken können wir den Pegel des Hochtons um ein Viertel oder um ein halbes Dezibel erhöhen oder absenken. Darunter sitzen schließlich die erstklassigen Klemmen für das Lautsprecherkabel. Apropos Kabel: Die komplette Innenverkabelung erfolgt nun mit Reinsilber-Leitern. Dies macht Acapella nur bei den aufwändigeren Modellversionen – und bei der neuen BassNobile führt es zur Adlung mit der Vorsilbe „High“.

Welch magische Wiedergabe die neue High BassoNobile MKII möglich macht, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Praxis-Test.

In diesem Video sind folgende Komponenten zu sehen, die wir bereits getestet haben oder noch im Test vorstellen werden:
– Zuspieler: Accustic Arts Player I
– Vorverstärker: Accustic Arts Preamp III
– Endstufe: Accustic Arts Amp V
– Lautsprecher: Acapella High BassoNobile MK II

Die Mantelung mit spiegelblankem Acryl trägt zur edlen Anmutung dies Standlautsprechers bei.

Die Mantelung mit spiegelblankem Acryl trägt zur edlen Anmutung dies Standlautsprechers bei.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

98 of 100

97 of 100

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211125 Acapella-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Acapella
High BassoNobile MKII
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 32.600,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Horn: nach Kundenwunsch
- Gehäuse: Hochglanz-Weiß, Hochglanz-Schwarz

Sonderausführungen (auch Furniere) möglich
Vertrieb:Acapella Audio Arts, Duisburg
+49 203 36 12 22
www.acapella.de
Abmessungen (HBT):- 1620 x 355 x 620 mm (ohne Horn)
- 1620 x 520 x 710 mm (mit Horn)

- Horndurchmesser: ca. 45 cm
Gewicht:ca. 130 kg / Stück
Prinzip:Zwei-Wege, passiv, Horn-/Konus-Lautsprecher mit hypersphärischem Horn, geschlossenes Gehäuse
Hochmitteltöner1 x 25 mm Treiber mit hypersphärischem Horn
Woofer:2 x 254 mm Konus-Chassis mit beschichteter Papier-Sandwich-Membran
Frequenzbereich:20 Hz - ca. 25 kHz
Übergangsfrequenz:ca. 800 Hz
Wirkungsgrad:ca. 93 dB / 1 W / 1 m
Impedanz:4 Ohm
Lieferumfang:- Acapella BassoNobile
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ einzigartige Erscheinung mit skulpturalem Horn
+ exzellente Auflösung
+ herausragende Plastizität
+ superbe Räumlichkeit
+ mächtiger, tiefreichender und anstrengungsloser Bass
+ natürlich-homogene, verzerrungs- und verfärbungsfreie Schallwandlung
+ Fertigung auf und nach Wunsch des Kunden

- raumgreifende Größe
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit: - CD-Spieler: Accustic Arts Player I
- Vorstufe: Accustic Arts Preamp III
- Endstufe: Accustic Arts Amp V
- Vollverstärker: Thivan Labs 805 Gold Lion
- XLR-Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR
- Lautsprecherkabel: Acapella Manufaktur-Kabel
- Entkopplungs-/Absorberfüße: Audio Physic VCF II Magnetic plus, Audio Physic VCF Magnetic Cable Support
- Gerätebase: Acappella Fondato Silenzio

Der Beitrag Acapella High BassoNobile MKII – Hypersphärische Imposanz erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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