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Moon Audio 230HAD – Kompakter Kopfhörerverstärker für Anspruchsvolle

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Gute Kopfhörer klingen im high-fidelen Sinne häufig besser als Lautsprecher, da sie wegen des fehlenden Raumanteils direkter und unverfälschter spielen. Man hört nur, was wirklich auf der Platte ist. Damit es richtig gut klingt, sollten die Headphones auch von einem geeigneten Verstärker angetrieben werden. So einen gibt es in Gestalt des 230HAD von Moon aus Kanada. Der kleine schwarze KHV kann dank zahlreicher analoger und digitaler Anschlüsse aber noch deutlich mehr.

Durch seine kompakten Maße lässt sich der 230HAD gut ins heimische Ambiente integrieren.

Durch seine kompakten Maße lässt sich der 230HAD gut ins heimische Ambiente integrieren.

Wer richtig gut Musik hören möchte, der braucht eine amtliche HiFi-Anlage und insbesondere große Lautsprecher, denn die Physik lässt sich auch von ausgeklügelten psychoakustischen Tricks nicht wirklich überlisten. Für die ausladende HiFi-Anlage braucht es wiederum viel Platz und für den entsprechenden Lautstärkepegel tolerante Nachbarn. Einfacher kommt man über gute Kopfhörer an erstklassigen Klang. Tatsächlich sind die klanglichen Ergebnisse von Kopfhörern aus meiner Sicht sogar häufig besser als die aufwendigster HiFi-Anlagen, auch wenn Körperschall fehlt. Aber, Hand aufs Herz, wann hört man schonmal mit Lautstärken, bei denen das eine Rolle spielen würde? Damit Kopfhörer zur Hochform aufspielen, sind auch sie auf entsprechend hochwertige Verstärkung angewiesen. Die gibts in Form des 230HAD vom kanadischen Audiospezialisten Simaudio, der seine Geräte unter dem Markennamen Moon vertreibt. Das Gerät nur einen Kopfhörerverstärker zu nennen, wäre jedoch tiefgestapelt. Der Moon 230HAD ist Kopfhörerverstärker, hochwertiger Digital-to-Analog-Converter und Vorverstärker.

Der große Pegelsteller erlaubt eine sensible Einstellung der Lautstärke.

Der große Pegelsteller erlaubt eine sensible Einstellung der Lautstärke.

Know-how und Nachhaltigkeit

Mein erster Kontakt mit Moon-Geräten ist noch gar nicht so lange her: Erst Ende 2020 hatte ich die kleine Phonostufe 110LP v2 zu Gast, die mir ziemlich gut gefiel. Sowohl optisch als auch klanglich hat die kleinste Phonostufe der Kanadier einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Insbesondere das geradlinige Produktverständnis und der Nachhaltigkeitsgedanke machen das Unternehmen in meinen Augen sympathisch. Mit Geradlinigkeit meine ich, dass Moon den guten Klang seiner Produkte in der Fokus stellt. Keine Preis-Leistungs-Diskussionen, obwohl die Produkte nicht auffällig kostspielig sind, kein Geschwafel von technischen Details, einfach guter Klang. So simpel kann es sein, wenn man in vierzig Jahren Erfahrung seinen Platz gefunden hat. Dann kann man es sich auch erlauben, in Kanada und den USA bis zu zehn Jahre Garantie auf seine Produkte zu geben und so dem Wegwerfcharakter elektronischer Geräte etwas entgegenzusetzen. Als Schnelldreher wären die in Kanada handgefertigten Geräte auch zu schade!

Eingang sowie über die Qualität des gerade laufenden PCM- oder DSD-Files.

Eingang sowie über die Qualität des gerade laufenden PCM- oder DSD-Files.

Kopfhörerverstärker, was können die eigentlich?

Wofür braucht man eigentlich einen Kopfhörerverstärker, könnte man fragen. Angesichts der Tatsache, dass beinahe jeder Verstärker einen Klinkenanschluss für Headphones hat, scheinen separate Geräte hier wenig sinnvoll. Bei dieser Sichtweise werden jedoch zwei Dinge übersehen: Erstens handelt es sich bei den internen Lösungen in Verstärkern häufig um Krücken. Früher wurden einfach die Lautsprecherausgänge angezapft um die Kopfhörer zu betreiben. Heute sind es eher billigste integrierte Schaltungen, die den Kopfhörer versorgen. Betreibt man daran einen hochwertigen Kopfhörer, ist das wie ein 911er mit Golf-Motor. Fährt zwar, aber nicht so, wie er soll. Das liegt ganz einfach daran, dass Lautsprecher viel Leistung bei niedrigen Impedanzen aufnehmen. Kopfhörer hingegen sind meist recht hochohmig und kommen mit wenigen (Milli-)Watt Leistung aus. Einerseits ist das schon Grund genug für einen richtigen Kopfhörerverstärker. Andererseits sind die wenigsten Kopfhörerverstärker eben nur Kopfhörerverstärker. Auch der Moon 230HAD kann deutlich mehr!

Vielseitigkeit und digitale Konnektivität

So ist dieses kompakte, gerade mal 18 Zentimeter breite Gerät Kopfhörerverstärker, DAC und Vorstufe in einem. Insgesamt stehen sechs Eingänge und drei Ausgänge zur Verfügung. Wer mag, kann den 230HAD daher zum Zentrum der gesamten HiFi-Anlage machen, statt zum Spezialisten für den Kopfhörer. Vier Eingänge sind digital und gewähren Zugang zum asynchronen D/A-Wandler, der beeindruckende Datenraten verarbeiten kann. Das gängige digitale Format PCM wandelt der kleine Moon sowohl in einfacher CD-Auflösung von 44.1 Kilohertz bei 16 Bit als auch bei irren 384 Kilohertz bei 32 Bit. Das entspricht, was den Gehalt an Informationen angeht, wahrscheinlich ungefähr dem Verhältnis von bebilderter Tageszeitung zur gesamten Wikipedia. Solche Datenraten gehen allerdings nur über den USB-Anschluss. Die drei TosLink- und Coax-Eingänge nehmen immerhin noch 192 Kilohertz bei 24 Bit entgegen und damit mehr, als viele Geräte bereitstellen können.

Der 230HAD bietet alle nötigen Anschlüsse: analogseitig einen unsymmetrischen Eingang (ein weiterer sitzt auf der Frontseite) und einen Fixed Out sowie einen regelbaren Ausgang, digitalseitig einen USB-Port sowie einen optischen und zwei elektrisch-koaxiale S/PDIF-Inputs.

Der 230HAD bietet alle nötigen Anschlüsse: analogseitig einen unsymmetrischen Eingang (ein weiterer sitzt auf der Frontseite) und einen Fixed Out sowie einen regelbaren Ausgang, digitalseitig einen USB-Port sowie einen optischen und zwei elektrisch-koaxiale S/PDIF-Inputs.

Analoganschlüsse und Einsatzmöglichkeiten

Die analogen Eingänge beschränken sich auf einmal Cinch auf der Rückseite und eine kleine Klinke auf der Vorderseite. Mehr braucht man fast nur für Spezialfälle. Ausgangsseitig stehen der Standard-Kopfhöreranschluss in Form einer großen Klinke auf der Front zur Verfügung sowie zwei Paar Cinch-Anschlüsse auf der Rückseite. Einer der Ausgänge ist ungeregelt, hier könnte ein nachfolgender Verstärker angeschlossen werden, um den guten DAC des Moon 230HAD auch für andere Geräte nutzen zu können. Der andere Ausgang ist über den großen Drehknopf auf der Front regelbar. So könnte der kleine Kopfhörerverstärker Aktivlautsprecher oder Endstufen auch direkt ansteuern. Mit dem per USB angeschlossenen Laptop und einem Plattenspieler am Analogeingang hat man damit eine ultrakompakte, aber hochwertige Anlage aufgebaut. Passend dazu ist der 230HAD sogar fernbedienbar, was unter Kopfhörerverstärkern eine echte Seltenheit ist. Dabei sind auch die Anschlusskabel der meisten Kopfhörer lang genug, damit eine Fernsteuerung Sinn ergibt.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme des Kopfhörerverstärkers ist denkbar einfach. Dank der kompakten Abmessungen von circa 18 mal 8 mal 28 Zentimetern benötigt das Gerät wenig Platz. Dank der soliden Bauweise und hochwertiger Materialien bringt der Kleine jedoch immerhin 2,8 Kilogramm auf die Waage. Da müssen wir uns nicht sorgen, dass er von Kabeln aus dem Regal gezogen wird. An notwendiger Verkabelung benötigt es nur den Netzanschluss über ein Kaltgeräteanschlusskabel sowie die Verbindung zu einer Quelle. Das könnte das Notebook am USB-Anschluss sein oder ein Streamer in den anderen digitalen Eingängen. So hat man über Qobuz oder Tidal Zugang zum Musikarchiv der Menschheit in guter Qualität. Nun noch den Kopfhörer einstecken und schon kann es losgehen mit dem Klanggenuss. Zumindest fast, denn auf dem Testgerät klebt ein Post-It, der dazu auffordert, das Gerät etwas einspielen zu lassen. Dadurch können die einzelnen elektronischen Komponenten zu ihrer Höchstform auflaufen.

Durch den Standby-Taster auf der Front ist der Kopfhörerverstärker im Nu einsatzbereit.

Durch den Standby-Taster auf der Front ist der Kopfhörerverstärker im Nu einsatzbereit.

Klangperformance des Moon 230HAD

Zum Einspielen schließe ich noch den CD-Player Accuphase DP-57 und den hervorragenden Kopfhörer Quad ERA-1 am 230HAD an. Nachdem diese Kombination sich also eine Weile solo eingedudelt hat, setze ich die Kopfhörer auf. Eingelegt ist „You Can’t Do That On Stage Anymore Vol. 3“ von Frank Zappa. Ich kenne diese CD-Serie mit gesammelten Live-Aufnahmen aus der Zappa-Historie ziemlich gut, da die insgesamt 12 CDs der Reihe zeitweise in Dauerschleife liefen. Trotzdem, oder gerade deshalb, haut mich die heutige Performance fast von den Socken. So klar und präzise habe ich die 1984er-Aufnahme von „Sharleena“ mit dem Solo von Dweezil Zappa bisher nicht gehört. Die gute Aufnahme wird von der Kombination aus Moon-Verstärker und Quad-Kopfhörer derart klar und unvermittelt wiedergegeben, dass es sich fast anfühlt wie eine Zeitreise auf ein Konzert ins Jahr 1984.

Mit einem zusätzlichen Phono-Vorverstärker ist der 230 HAD auch für Vinylisten eine attraktive Lösung.

Mit einem zusätzlichen Phono-Vorverstärker ist der 230 HAD auch für Vinylisten eine attraktive Lösung.

Detailverliebtheit und Präzision

Egal ob Bassläufe, ausufernde, Gitarrensoli oder aufwändige Percussion sowie Schlaginstrumente und deren feinste Klangdetails: Der 230HAD seziert alle Anteile bis ins kleinste Detail, ohne den Zusammenhalt zwischen allen Anteilen zu zerstören. Das macht das Klangbild unglaublich lebendig und mitreißend. Zum Vergleich schließe ich noch eine Accuphase C-265 Vorstufe am bereits erwähnten ungeregelten Ausgang des Moon 230HAD an. Im direkten Vergleich wirkt der Accuphase deutlich gediegener und klassischer, man könnte schon fast sagen: langweiliger. Das Klangbild ist im Vergleich weniger lebendig und spielt weniger „nach vorne“. Das fällt insbesondere bei spielfreudigen Performances wie den Zappa Live-Alben oder „Shootenanny!“ von den Eels auf. Dieses Album habe ich zwar auch als Hardcopy, ich möchte aber die Zuspielung vom Laptop testen. Daher schließe ich mein MacBook über ein USB-Kabel am Moon 230HAD an. Sofort und ohne Einrichtung oder Installationen kann ich den Moon als Ausgabegerät auswählen.

Feines und seltenes Feature: Moon liefert zum Kopfhörerverstärker eine Fernbedienung.

Feines und seltenes Feature: Moon liefert zum Kopfhörerverstärker eine Fernbedienung.

Rechenübungen

Am Moon 230HAD muss ich nun nur noch den passenden Eingang auswählen. Dazu dient eine der beiden Tasten am Gerät, die andere ist der Standby-Knopf. Ist der korrekte Eingang ausgewählt, was durch eine Reihe kleiner roter LED neben den Eingangsbezeichnungen auf der Front angezeigt wird, so informiert eine zweite LED-Reihe über die zugelieferte Datenrate. Das alte „Shootenanny!“ gibt es nicht in HiRes, daher leuchtet wie bei der CD-Wiedergabe weiterhin die LED für 44.1 Kilohertz. Die „geringe“ Auflösung tut der Spielfreude jedoch keinen Abbruch. Die Performance ist auch hier so dynamisch, dass der empfindliche Lautstärkesteller im Testverlauf fast zwangsläufig immer weiter nach rechts gedreht werden will. Einen Mausklick weiter wartet das neue Katie Melua-Album in HiRes. Startet man es, so wechselt die LED von 44.1 Kilohertz auf 48 Kilohertz. Außerdem beginnt der darüber angeordnete Indikator „2X“ zu leuchten. Es werden also zwei mal achtundvierzig gleich sechsundneunzig Kilohertz abgespielt.

Detaillierte Spielweise auch im Analogen

Bei der zurückhaltenden Instrumentierung von Meluas „Acoustic Album No. 8“ spielen Moon und Quad ihre Detailverliebtheit bei dem aus, was da ist: Sie zeigen feinste Details in der Stimme, den begleitenden Gitarren und Pianos. Ganz anders als die lauten Performances zuvor, aber keineswegs weniger spektakulär. Ob der Moon 230HAD die Qualität am Analogeingang aufrecht erhalten kann? Zum Test schließe ich dort einen Linn LP12 über einen Röhren-Phonoverstärker nach Tim de Paravicini mit Telefunken-Röhren und Lundahl-Übertragern an. Als erstes landet Johnny Cashs „Unchained“ auf dem Teller, das zweite Album der sechsteiligen „American Recordings“-Serie. Dieses Album fällt etwas aus der Reihe, da Cash von mehreren Begleitmusikern unterstützt wird. Auch bei analoger Zuspielung behält der Moon die Tendenz zur sehr detaillierten Spielweise bei. Die aufgelegten Platten sollten also sauber sein und der Tonabnehmer gut justiert. Das sind sie in diesem Fall, und so kann man auch hier wunderbar in Details schwelgen.

Der 230HAD ist leistungsstark: Er liefert bei 600 Ohm 100 Milliwatt, bei 300 Ohm 200 Milliwatt und bei 50 Ohm ein Watt. So treibt er locker auch den hier abgebildeten Focal Beryllium an.

Der 230HAD ist leistungsstark: Er liefert bei 600 Ohm 100 Milliwatt, bei 300 Ohm 200 Milliwatt und bei 50 Ohm ein Watt. So treibt er locker auch den hier abgebildeten Focal Beryllium an.

Direkt ins Geschehen gebeamt

Ob Cashs tiefe Stimme oder die virtuos gespielten Begleitinstrumente: Sie gebotene Präzision und Detailverliebtheit machen jederzeit Lust auf mehr und laden dazu ein, auch hier Neues zu entdecken. Es ist fast so, als würde man gut bekannte Platten unter der Lupe betrachten. Dabei bleibt aber glücklicherweise der warme und raumfüllende analoge Klang der Schallplatte und Röhren erhalten. Von Kälte oder lebloser Analytik fehlt glücklicherweise jede Spur. Auch mein Album des Jahres „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ von Danger Dan lerne ich in dieser Kombination noch einmal neu kennen. Die Aufnahme der Stimme des Sängers braucht sich tatsächlich nicht vor der sicherlich ungleich teureren Produktion des oben erwähnten Katie Melua-Albums verstecken. Von der politischen Relevanz und der daraus geschöpften Kraft der Musik ganz zu schweigen. Die direkte und unvermittelte Spielweise von Moon 230HAD und Quad ERA-1 beamt den Hörer auch hier direkt ins Geschehen.

Der 230HAD bietet einen Eingang mit großer Klinke. Diese Anschlussart ist wesentlich robuster als die kleine Klinke, die oft bei Vollverstärkern mit Phono-Ausgang anzutreffen ist.

Der 230HAD bietet einen Eingang mit großer Klinke. Diese Anschlussart ist wesentlich robuster als die kleine Klinke, die oft bei Vollverstärkern mit Phono-Ausgang anzutreffen ist.

Fazit

Der schicke, kompakte Moon 230HAD ist der beste Beweis dafür, dass ein eigener Kopfhörerverstärker für hochwertige Kopfhörer unbedingt Sinn ergibt. Das in Kanada handgefertigte Gerät kommt mit vielen sinnvollen Anschlüssen, hervorragendem Digital-Analog-Konverter und Fernbedienung. So kann der kompakte Verstärker einerseits als Spezialist für die Kopfhörer-Wiedergabe und andererseits als Bindeglied für die ganze HiFi-Anlage dienen. Wer hier Rückschlüsse von der Größe auf die Klangperformance zieht, liegt auf jeden Fall mächtig daneben. Denn klanglich ist der kleine Moon 230HAD eine Wucht. Er spielt dermaßen detailverliebt, präzise und voller Spielfreude nach vorne, dass man den Lautstärkesteller zwangsläufig immer weiter aufdreht. So kann man wunderbar in Details schwelgen und auch altbekannte Aufnahmen völlig neu entdecken. Das ist mal wieder ein Testgerät, dass ich mir durchaus zuhause hinstellen würde. Erstens, weil es gut aussieht und zweitens, weil es hervorragend klingt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

98 of 100

98 of 100

98 of 100

211219.Moon-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Moon Audio
230HAD
Produktkategorie:Kopfhörerverstärker/Vorverstärker/DAC
Preis:2.000,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Dynaudio Germany, Rosengarten
Tel.: +49 4108 41800
https://simaudio.com/de
Abmessungen (HBT):178 x 76 x 280 mm
Gewicht:2,8 kg
Eingänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line unsymmetrisch (3,5mm-Klinke)
Eingänge (digital):1x USB
1x TosLink (optisch)
2 x S/PDIF (Koaxial)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm)
1 x Rec Out (Cinch)
1 x Vorverstärker (Cinch)
Kopfhörerimpedanz:20 - 600 Ω
Ausgangsleistung pro Kanal :- bei 600 Ω: 100 mW
- bei 300 Ω: 200 mW
- bei 50 Ω: 1W
Frequenzgang (hörbar): - hörbar: 20 Hz - 20 kHz (±0,1 dB)
- voller Bereich: 5 Hz - 100 kHz (+0/-3 dB)
Rauschabstand:115 dB
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- PCM: 384 kHz/32 Bit
- DSD: DSD256
Lieferumfang:- Moon 230HAD
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Netzkabel
Pros und Contras:+ knackiger, präziser und detaillierter Klang
+ schickes Design und hochwertige Verarbeitung
+ sinnvolle Ein- und Ausgänge
+ Hervorragender DAC
+ Fernbedienung
+ einfache Bedienung

- zehnjährige Garantie nur in Kanada und den USA
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut
Getestet mit: - Kopfhörer: Quad ERA
- CD-Player: Accuphase DP-57
- Plattenspieler: Linn LP12
- Vorstufen: Accuphase C-265

Der Beitrag Moon Audio 230HAD – Kompakter Kopfhörerverstärker für Anspruchsvolle erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Near-/Midfield-Monitor HEDD Type 20 MK2 – Studio-Standard für die Heim-Beschallung

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Eine Wiedergabe wie im Tonstudio – davon träumen viele ambitionierte Musikhörer. HEDD Audio macht’s mit dem Near-/Midfield-Monitor Type 20 MK2 möglich: Der aktive Drei-Wege-Lautsprecher kombiniert exzellente Beschallungsqualität mit pfiffigen Features wie der Wahl zwischen Bassreflex- und geschlossenem Gehäuse oder verschiedenen Filtern zur Raum- und Aufstellungsanpassung. Der wahre Clou und der Schlüssel zum klaren Klang ist aber die zuschaltbare Phasenkorrektur.

Der HEDD Audio Type 20 MK2 ist als kraftvoller Near-/Midfield-Monitor auch für den Heimbereich geeignet. Dank der integrierten Verstärker hat man im Verbund mit einem geeigneten Zuspieler bereits eine moderne, komplette Klangkette.

Der HEDD Audio Type 20 MK2 ist als kraftvoller Near-/Midfield-Monitor auch für den Heimbereich geeignet. Dank der integrierten Verstärker hat man im Verbund mit einem geeigneten Zuspieler bereits eine moderne, komplette Klangkette.

Junges Unternehmen mit reichlich Erfahrung? Dieser scheinbare Widerspruch macht HEDD Audio aus: Der Berliner Beschallungs-Spezialist wurde vor sechs Jahren von Klaus Heinz gegründet, der bereits zwei Dekaden zuvor Adam Audio ins Leben gerufen hatte. Deren Abhör-Monitore, stets ausgestattet mit einem AMT als Hochtöner, besitzen bei Studiobetreibern und Tontechnikern einen ausgezeichneten Ruf. Nun setzt der Physiker Heinz sein Know-how also bei HEDD ein – und daher wundert es nicht, dass beim Betrachten des Type 20 MK2 gleich eine gewisse Vertrautheit aufkommt. Dabei macht HEDD hier einiges anders. Das beginnt bei der Erscheinung: Der Type 20 MK2 misst 28 mal 36 mal 34 Zentimeter, für einen Profi-Fullrange-Monitor mit drei Wegen ist das ziemlich kompakt. Für Studio-Verhältnisse, wo eine Abhöre auch optisch möglichst unauffällig sein soll, ist der Type 20 MK2 überdies geradezu ein Design-Objekt: Alle Gehäusekanten sind sanft gerundet, insbesondere der geschmeidig-prominente Übergang von der Front zur Oberseite.

Aparter Auftritt im Querformat

Auch die Entscheidung, außer dem studioüblichen Schwarz eine weiße Gehäuselackierung anzubieten, erhöht die Wohnraum-Freundlichkeit immens. Dieses Coating ist auch nicht der monitortypische raue Strukturlack, sondern ein makellos glattes, mattes Finish. Das sieht nobel aus und fühlt sich zudem richtig gut an. Bei der haptischen Begutachtung fällt dann auch die gesamte erstklassige Fertigungsqualität auf. So strahlt der Type 20 MK2 eine extrem Hochwertigkeit aus. Zur außergewöhnlichen Erscheinung trägt auch das auch für einen Near-/Midfield-Monitor eher ungewöhnliche Querformat bei: Die drei Chassis sind nicht übereinander angeordnet, sondern in zwei Areale unterteilt. Die eine Abteilung besteht aus dem Tieftöner samt Bassreflex-Port. Seine frontseitige Abstrahlung ermöglicht eine wandnahe Positionierung des Monitors. Die andere Abteilung besteht aus dem Hochtöner und dem Mitteltöner. Diese Chassis sitzen übereinander auf einer eigenen Schallwand, welche wiederum bündig in die Front des Monitors eingelassen ist. Aufgrund dieser unsymmetrischen Membran-Anordnung gibt es denType 20 MK2 als linkes und rechtes Modell.

Der HEDD AMT agiert mit der hinter dem Gitter sichtbaren gelbe Membran. Sie ist in Lamellen gefaltet, die sich zusammenziehen und wieder auseinandergehen. So wird die Luft schneller bewegt als bei einer kolbenförmig agierenden Membran.

Der HEDD AMT agiert mit der hinter dem Gitter sichtbaren gelbe Membran. Sie ist in Lamellen gefaltet, die sich zusammenziehen und wieder auseinandergehen. So wird die Luft schneller bewegt als bei einer kolbenförmig agierenden Membran.

Drei Wege für Fullrange-Betrieb

Bei den Chassis fällt natürlich sofort der AMT für den Hochton auf. Heinz setzt seit Jahr und Tag auf diesen Air Motion Transformer, der mit seiner Ziehharmonika-artigen, ultraleichten Folien-Membran wesentlich schneller schallwandelt als herkömmliche, kolbenartig vor- und zurückschwingende Chassis. Der AMT sorgt so in den Höhen zwischen 3,2 Kilohertz und 40 Kilohertz für ein transparentes und hochauflösendes Klangbild. Beim Type 20 MK2 sitzt der in Handarbeit gefertigte HEDD AMT hinter einer Schallführung, die seine Abstrahlcharakteristik optimiert. Die Mitten übernimmt ein Staubkappen-bewehrtes Vier-Zoll-Chassis mit Honeycomb-Konus. Diese Wabenstruktur verhindert die Bildung von Partialschwingungen auf der Membran. Deshalb ist auch der ab 250 Hertz übernehmende Sieben-Zoll-Tieftöner mit dieser Sandwich-Wabenmembran ausgestattet. Der Woofer spielt, auch dank der Bassreflex-Abstimmung, runter bis zu erstaunlichen 32 Hertz. Dadurch ist der Type 20 MK2 als Fullrange-Monitor ohne zusätzlichen Subwoofer einsetzbar. Wer es noch tiefer möchte: HEDD hat mit der MK2-Serie erstmals auch ergänzende Subwoofer ins Portfolio aufgenommen.

Der AMT-Tweeter und der Mitteltöner sitzen auf einer eigenen Schallwand. Sie trägt zur Entkopplung vom Chassis bei und verhindert so die Übertragung von Vibrationen.

Der AMT-Tweeter und der Mitteltöner sitzen auf einer eigenen Schallwand. Sie trägt zur Entkopplung vom Chassis bei und verhindert so die Übertragung von Vibrationen.

Mächtige Verstärker, audiophiler DSP

Wie für Studio-Monitore üblich ist der Type 20 MK2 aktiv ausgelegt und hat die Verstärker bereits an Bord. Jedes Chassis wird mit einem eigenen Class-D-Verstärker angetrieben. Diese Verstärkerart amplifiziert ungemein effizient, sie setzt also viel Energie in Leistung statt in Wärme um. HEDD verwendet hier Verstärkermodule des renommierten dänischen Class-D-Spezialisten ICEpower. Jeder dieser Amps liefert satte 300 Watt. Das macht zusammen üppige 900 Watt – pro Monitor! Damit sind selbst im Midfield-Einsatz reichlichst Kraft und Reserven vorhanden. Zur Effizienz des Monitors gehört übrigens auch, dass er sich nach dreißig Minuten Inaktivität in den Bypass-Modus begibt, aus dem er bei Signaleingang sofort wieder erwacht. Apropos Signale: Sie werden im Type 20 MK2 weitgehend digital behandelt und optimiert. Hier wirkt ein DSP-Board mit hochwertigen, für Audio-Anwendungen ausgelegten Konvertern und leistungsfähigem Sharc-Prozessor, um die digitale Signalbearbeitung in hochauflösender Klangqualität zu leisten. Dabei arbeiten die AD- und DA-Wandler im studioüblichen HiRes-Format PCM 96 Kilohertz/32 Bit.

Analoge und digitale Profi-Anschlüsse

MK2 heißt: Es gab einen Vorgänger. Ihm gleicht der neue Type 20 in puncto Gehäuse und Chassis-Bestückung. Ein Blick auf die Rückseite offenbart aber deutliche Unterschiede. Das beginnt bei den Anschlüssen. Analogseitig ist der symmetrische XLR-Eingang natürlich geblieben. Er ist Standard für Studio-Monitore. Weggefallen ist hingegen der im Profi-Bereich eh unübliche unsymmetrische Cinch-Eingang. Digitalseitig sind die Änderungen fundamentaler: Die MK1-Version hatte einen Kartenslot, in den verschiedene zukaufbare Module für die Integration der Schnittstellen AES3/EBU und USB sowie der Audio-Over-IP-Protokolle Dante und Ravenna/AES67 eingesetzt werden konnten. Von dieser Modul-Lösung ist HEDD abgegangen. Die Type MK2 verzichtet nun auf USB und Audio-Over-IP, bietet dafür aber serienmäßig den im Profi-Bereich üblichen AES/EBU-Eingang in Form einer XLR-Buchse für PCM-Signale bis 96 Kilohertz/32 Bit. Dieser Übertragungsweg spart zwei DA/AD-Wandlungsschritte, wenn man dem weitgehend digital agierenden Monitor die Musik mit einem digital arbeitenden Interface zuspielt. Eine AES-Through-Buchse ermöglicht eine Signal-Durchschleifung an weitere Monitore für eine Mehrkanal-Wiedergabe.

Profi-Schnittstellen: Analog nimmt der Type 20 MK2 ein symmetrisches Eingangssignal über eine XLR-Buchse entgegen, digital ist er für AES3/EBU ausgelegt, dieser Input ist ebenfalls in XLR realisierten. Wer einen Zuspieler oder Vorverstärker mit Cinch-Ausgängen respektive S/PDIF-Schnittstellen hat, findet mit entsprechenden Adaptern Anschluss. Über die „Through“-Buchse wird das digitale Signal an weitere Monitore durchgeschleift. Dies ist etwa bei 5.1.-Surround-Abmischungen der Fall.

Profi-Schnittstellen: Analog nimmt der Type 20 MK2 ein symmetrisches Eingangssignal über eine XLR-Buchse entgegen, digital ist er für AES3/EBU ausgelegt, dieser Input ist ebenfalls in XLR realisierten. Wer einen Zuspieler oder Vorverstärker mit Cinch-Ausgängen respektive S/PDIF-Schnittstellen hat, findet mit entsprechenden Adaptern Anschluss. Über die „Through“-Buchse wird das digitale Signal an weitere Monitore durchgeschleift. Dies ist etwa bei 5.1.-Surround-Abmischungen der Fall.

Dickes Plus an Features und Einstellmöglichkeiten

Noch größer sind die Veränderungen bei den Features und Einstellmöglichkeiten: Hier hat der Type 20 MK2 geradezu dramatisch zugelegt. Das beginnt beim Bedienkomfort: Statt eingelassener Trimmer, die nur per Schraubendreher verstellbar sind, gibt es jetzt normal handhabbare Drehknöpfe. Prima! Nun erst einmal zum Bewährten: Die Einstellmöglichkeiten der MK1-Version wurden komplett übernommen. Das beginnt bei der Festlegung, ob man analog oder digital zuspielt – und hier darüber hinaus, ob das Digitalsignal mono ist oder ob es die Daten des rechten oder linken Kanals liefert. Der ehemalige Gain-Regler heißt jetzt Input Sensitivity, nach wie vor wird damit der Pegel des analogen Eingangssignals auf ein optimales Level gebracht. Der Regler arbeitet im Bereich zwischen +4 Dezibel und -10 Dezibel. Durch die Anpassung erreicht man bei leisen Eingangssignalen einen bestmöglichen Signal-Rausch-Abstand. Bei sehr lauten Signalen hingegen vermeidet man so Übersteuerungen, die Verzerrungen hervorrufen. Diese wichtige Pegeloptimierung geschieht vor der Signalwandlung durch den AD-Konverter.

Vielfältige Einstellmöglichkeiten: Auf der Rückseite bietet der Type 20 MK2 zahlreiche Schalter und Regler zur Klangoptimierung und -anpassung. Dies beginnt mit der Einstellung der Eingangsempfindlichkeit und des Ausgangspegels. Es geht weiter mit dem CoP-Umschalter für den Betrieb als geschlossener Lautsprecher oder als Bassreflexbox. Darüber hinaus bietet der Monitor einen integrierten „Lineariser“, der eine Phasenkorrektur vornimmt. Hinzu kommen verschiedene Equalizer-Features: Die beiden Shelving-Filter dienen der Anhebung oder Absenkung der Höhen und Bässe. Mit der zuschaltbaren LF-Range-Einstellung kann der Bassbereich betont werden. Betreibt man den Type 20 MK2 im Verbund mit einem passenden Subwoofer von HEDD, wird der Schalter auf „Sub“ gestellt. Damit ist die Übergangsfrequenz zwischen Subwoofer und Monitor auf 80 Hertz festgesetzt. Der Desk Filter kompensiert Klangeffekte durch Reflexionen einer Tischfläche.

Vielfältige Einstellmöglichkeiten: Auf der Rückseite bietet der Type 20 MK2 zahlreiche Schalter und Regler zur Klangoptimierung und -anpassung. Dies beginnt mit der Einstellung der Eingangsempfindlichkeit und des Ausgangspegels. Es geht weiter mit dem CoP-Umschalter für den Betrieb als geschlossener Lautsprecher oder als Bassreflexbox. Darüber hinaus bietet der Monitor einen integrierten „Lineariser“, der eine Phasenkorrektur vornimmt. Hinzu kommen verschiedene Equalizer-Features: Die beiden Shelving-Filter dienen der Anhebung oder Absenkung der Höhen und Bässe. Mit der zuschaltbaren LF-Range-Einstellung kann der Bassbereich betont werden. Betreibt man den Type 20 MK2 im Verbund mit einem passenden Subwoofer von HEDD, wird der Schalter auf „Sub“ gestellt. Damit ist die Übergangsfrequenz zwischen Subwoofer und Monitor auf 80 Hertz festgesetzt. Der Desk Filter kompensiert Klangeffekte durch Reflexionen einer Tischfläche.

Raumanpassung mit Equalizern

Erhalten geblieben sind auch die beiden Shelving-Filter Sie ermöglichen eine Anpassung der Bässe und Höhen bis zu ±4 Dezibel. Dabei arbeitet der Low Shelf-Filter im Bereich von 30 bis 200 Hertz. Der High Shelf-Filter agiert zwischen 3 und 20 Kilohertz. Mit diesen Klangreglungen kann man Raumeinflüsse ausgleichen – etwa zu große Brillanz bei einem akustisch hellen Zimmer oder Bassüberhöhungen, wenn die Monitore nahe der Wand oder in der Raumecke platziert sind. Neu in der Equalizer-Sektion ist hingegen der Low Frequency Range-Regler. Er kräftigt den Tieftonbereich. Dazu wird der 3-Dezibel-Abfall im Frequenzgang von 32 Hertz hin zu 26 Hertz verschoben. Der Zugewinn im Bass bewirkt allerdings eine Verminderung des Schalldruckpegels des Monitors: Der integrierte Verstärker muss nun mehr Leistung in die Wiedergabe der kraftintensiveren tiefen Töne investieren. Darum ist die ebenfalls neue Lautstärkeanpassung des Monitors hilfreich: Der fein rastende Regler ermöglicht eine Anhebung oder Absenkung des Ausgangspegels um ±12 Dezibel.

Der Type 20 MK2 lässt sich einerseits als Bassreflex-Box betreiben. Dann ist der Port, über den ein definierter Luftaustausch zwischen Gehäuse und Umgebung stattfindet, geöffnet.

Der Type 20 MK2 lässt sich einerseits als Bassreflex-Box betreiben. Dann ist der Port, über den ein definierter Luftaustausch zwischen Gehäuse und Umgebung stattfindet, geöffnet.

Desk Filter-Option und Closed-or-Ported-Wahlmöglichkeit

Neu ist auch der dreistufige Desk Filter: Er vermindert die Klangverfälschunegn im Bereich um 180 Hertz, die im Studio durch Schallreflexionen vom Mischpult oder anderen Arbeitsflächen entstehen, vor denen der Mixer sitzt. Der gleiche Effekt tritt aber auch zuhause auf, wenn der Schall der Monitore von einem Desktop oder einer ebenen Tischplatte reflektiert wird. Diesem Einfluss begegnet der Desk Filter mit den Einstellungen Small (für Flächen bis 80 mal 150 Zentimeter), Medium (für Flächen bis 100 mal 180 Zentimeter) und Large (für noch größere Flächen). Neu ist ebenso die Wahlmöglichkeit, den Type 20 MK2 als Bassreflex-Box mit geöffnetem Port oder als Lautsprecher mit geschlossenen Gehäuse zu betreiben. Hierzu verschließt man den Bassreflex-Port mit einem mitgelieferten Stopfen und stellt den CoP-Schalter auf Closed um, wodurch die interne Filterschaltung angepasst wird. Der Charakter des Monitors ändert sich hierdurch sehr deutlich: Impulsverhalten und Auflösungsfähigkeit werden besser, Basspotenz, Effizienz und Aussteuerungsreserven werden hingegen vermindert.

Alternativ kann der Type 20 MK2 als geschlossener Lautsprecher eingesetzt werden. Dies erreicht man durch einen Stopfen, der den Port des Monitors verschließt. Dieser Stopfen ist aufwändig gefertigt: Sein harter Kunststoffkern ist mit einer weichen, dichtenden Gummierung ummantelt. Die Entfernung des Stopfens gelingt mit einem abschraubbaren Knauf, den das Firmenemblem ziert.

Alternativ kann der Type 20 MK2 als geschlossener Lautsprecher eingesetzt werden. Dies erreicht man durch einen Stopfen, der den Port des Monitors verschließt. Dieser Stopfen ist aufwändig gefertigt: Sein harter Kunststoffkern ist mit einer weichen, dichtenden Gummierung ummantelt. Die Entfernung des Stopfens gelingt mit einem abschraubbaren Knauf, den das Firmenemblem ziert.

Korrekte Wiedergabe dank Phasen-Linearisierung

Kommen wir nun zum größten Schmankerl unter den Neuerungen: dem integrierten HEDD Lineariser. Dies ist eine zuschaltbare Phasenkorrektur. Der interne Soundprozessor behebt damit die Timing-Differenzen zwischen höheren und tieferen Frequenzen, die bei jedem aktiven und passiven Lautsprecher durch die Wiedergabe mit mehreren Chassis auftreten. Die Korrektur geschieht über eine gezielte Verzögerung verschiedener Frequenzbereiche, bis schließlich die Phasenlage aller Signalteile über den gesamten Frequenzgang hinweg gleich ist. Diese Linearisierung bewirkt eine stimmigere, akkuratere Wiedergabe. Den Lineariser hat HEDD früher als Software bereitgestellt, das Tool konnte also nur mithilfe eines externen Rechners genutzt werden. Nun ist diese Phasenkorrektur praktischerweise gleich integriert und zudem vereinfacht. Die ehemalige Auswahlmöglichkeit zwischen drei verschiedenen Linearisierungs-Modi entfällt. Der Lineariser ist trotz seiner klangverbessernden Wirkung abschaltbar. Sein Einsatz führt nämlich zu einer Latenz von rund zehn Millisekunden. Diese Verzögerung ist bei der reinen Musikwiedergabe egal, beim Aufnahmeprozess hingegen störend.

Aufstellung und Anschluss

Kommen wir zur Aufstellung. Vom Type 20 MK2 gibt es aufgrund der frontalen Speaker-Anordnung einen linken und einen rechten Monitor. HEDD empfiehlt eine Aufstellung mit nach außen liegenden Tieftönern. Für die Positionierung des Monitor gelten die Lautsprecher-üblichen Regeln: Boxen und Hörplatz bilden ein gleichschenkliges Dreieck. Der Hochtöner sollte auf Ohrniveau sein. Steht der Monitor dafür zu hoch oder zu tief, wird er entsprechend gewinkelt aufgestellt oder aufgehängt. Alternativ zum horizontalen Betrieb kann der Monitor auch vertikal positioniert werden. Somit ist der Type 20 MK2 an eigentlichen jedem Ort einsetzbar – auch durch die Equalizer-Möglichkeiten, die wir gleich ausloten. Nun zum Anschluss: Hat der Zuspieler/Vorverstärker nur einen unsymmetrischen Analog-Ausgang oder eine digitale S/PDIF-Schnittstelle, helfen jeweils Adapter weiter, die es im Handel gibt. Also:Kein Problem. Wir verwenden als Vorverstärker/Streamer/Wandler das Lindemann musicbook: SOURCE CD II, nutzen den symmetrischen Analog-Eingang des Type 20 MK2 – und haben so eine schick-kompakte Klangkette.

Durch die attraktiven Abrundungen der Front passt der attraktive Monitor auch in ein Wohnraumambiente.

Durch die attraktiven Abrundungen der Front passt der attraktive Monitor auch in ein Wohnraumambiente.

Der HEDD Type 20 in der Praxis

Zuerst steht der Type 20 MK2 auf unserem Sideboard. Die beiden Monitore sind ab Werk gleich spielfertig für den normalen Betrieb eingestellt. Wer sich also mit der Technik erst mal nicht intensiv beschäftigen möchte, kann gleich loslegen. Wir schalten die Monitore ein und hören: nichts. Der Type 20 MK2 arbeitet nämlich ungemein rauscharm. Wir müssen schon mit dem Ohr nah an den Lautsprecher gehen, um überhaupt ein leises Rauschen wahrnehmen zu können. Prima! Nun starten wir „Daffodils“ von Alicia Keys, der Musikdienst Qobuz hat ihr brandneues Album „Keys“ bereits im Portfolio. Wir stehen prompt im Wald, denn der Track startet mit Vogelgezwitscher und sanftem Bachplätschern. Bereits dieses Intro wirkt grandios realistisch-räumlich. Wow! Die Idylle wird aber schnell abgeräumt: Nach wenigen Sekunden setzt ein durchdringender Synthie-Sound ein, der von einem ebenfalls synthetischen Bass unterlegt ist. Dieser Tiefton flutet unseren Raum und drückt mächtig auf Trommel- und Zwerchfell. Uns schwant Gutes …

Flexibel aufstellbar und anpassungsfähig

Nun ist ein geschlossenes Sideboard nicht der ideale Standort. Mit seinem großen, mitschwingenden Innenvolumens überbetont und verunklart es den Bass. Der Type 20 MK2 hat für solche Fälle den Low-Shelf-Filter in petto. Er sorgt mit jedem Schritt der Absenkung für mehr Konturiertheit – prima! Dadurch wird allerdings der Bass zugleich schlanker. Wir stellen deshalb die Monitore auf separate Stative. Das ist, zusammen mit einer ecken- und wandfernen Aufstellung im Raum, die klanglich beste Lösung. Nun können wir den Low-Shelf-Filter wieder in die neutrale Position setzen und darüber hinaus mit dem Low Range-Schalter den Bassbereich erweitern. Ja, so erfährt der Tiefton nochmal ein ordentliches Plus. Das checken wir quer mit einer anderen Aufnahme, die für ihren Tiefton geradezu berüchtigt ist: Donald Fagens „Morph The Cat“. Hier kann der Type 20 MK2 erst so richtig seine Qualitäten zeigen: Unglaublich, mit welcher Power dieser kompakte Monitor den Mörderbass in der Raum stellt!

Dank effizienter Class-D-Verstärker kommt der aktive Monitor ohne platzfressende und optisch meist unattraktive Kühlrippen-Areale aus.

Dank effizienter Class-D-Verstärker kommt der aktive Monitor ohne platzfressende und optisch meist unattraktive Kühlrippen-Areale aus.

Bassmacht mit Tiefenstaffelung

Allerdings erleben wir eine Staffelung: Im Nahfeld-Bereich bis eineinhalb Meter, wo sich der Bass eigentlich nicht richtig entfalten kann, erleben wir trotzdem eine überraschend voluminöse Tieftonwiedergabe. Im Übergang zum Midfield-Bereich, also bei rund zwei Metern, ist der Bass schlanker. Ab zweieinhalb bis knapp drei Metern entfaltet er seine wahre Wirkmacht. Uff! Den Pegelabfall, den die Low Range-Erweiterung verursacht, können wir locker mit einer Anhebung am Monitor ausgleichen, alternativ am Zuspieler. An Reserven mangelt es hier wahrlich nicht: Wir hören schon immens laut, liegen beim Lindemann musicbook immer noch im lässigen Bereich und haben beim Monitor noch überhaupt keine Pegelanhebung vorgenommen. Dabei hat der Type 20 MK2 noch satte zwölf Dezibel in Reserve. Bei rund drei Meter Hörabstand hat das Klangbild zudem auch seine größte Stimmigkeit, während auf kurzer Distanz doch die Höhen ab dem Brillanzbereich etwas prononcierter sind. Aber genau das können wir ja mit dem High Shelf-Filter sensibel egalisieren.

Herausragende Durchhörbarkeit

Was wir hingegen über alle Distanzen hinweg erleben, ist eine wunderbar transparente, exzellente Auflösung. So bleibt auch eine besetzungsstarke Nummer wie „Morph The Cat“, bei der neben Donald Fagen noch zwölf weitere Musiker mitspielen, absolut durchsichtig. Wir können jede Nuance hören, seien es die einzelnen Stimmen des Bläsersatzes, seines es die jeweiligen Gesangslinien der Background-Vokalistinnen. Diese herausragende Durchhörbarkeit, bei der wir jede Stimme nachverfolgen können, erhöht auch den Spaß am Musikhören: Wir entdecken alle Feinheiten, die die ausgebufften Profis im Studio eingespielt haben, wir verstehen Zusammenhänge. Überdies gelingt dem HEDD-Monitor eine phänomenal plastische Abbildung der Musiker, die zudem in einer tollen Tiefenstaffelung positioniert sind – auch die räumlichen Abbildung ist großartig! Das alles gelingt dem Type 20 MK2 zudem völlig anstrengungslos: Er macht uns die musikalische Entdeckungstour leicht. Diese Leichtigkeit mündet auch in eine Ermüdungsfreiheit: Die entspannte, selbstverständliche Wiedergabe können wir relaxt den ganzen Tag – und Abend – genießen.

Der Vier-Zoll-Mitteltöner schallwandelt mit einer Ultra Honeycomb-Composit-Membran. Ihre Wabenstruktur verhindert die Bildung Resonanzen auf der schwingenden Fläche. Unter dem Mitteltöner sind drei LEDs für die Statusanzeige eingelassen: grün steht für Betrieb, rot für Übersteuerung, weiß für Standby-Modus.

Der Vier-Zoll-Mitteltöner schallwandelt mit einer Ultra Honeycomb-Composit-Membran. Ihre Wabenstruktur verhindert die Bildung Resonanzen auf der schwingenden Fläche. Unter dem Mitteltöner sind drei LEDs für die Statusanzeige eingelassen: grün steht für Betrieb, rot für Übersteuerung, weiß für Standby-Modus.

Lohnender Lineariser: Plus in allen Disziplinen

Da reizt es uns natürlich, mal den Anteil des Linearisers an dieser exzellenten Wiedergabe auszuloten. Wir hören also „Morph The Cat“ einmal ohne und dann wieder mit dieser Phasenkorrektur. Die Unterschiede sind gravierend: Mit dem Lineariser hat gleich schon die Bass-Schlagzeug-Einleitung mehr Druck und Dynamik. Die Rhythmusfraktion wirkt zudem stimmiger. Dieses bessere Timing kommt auch später dem gesamten Groß-Ensemble zugute: Es wirkt, als wären die Musiker jetzt erst perfekt aufeinander eingespielt. Dadurch hat die Nummer mehr Verve, Zügigkeit und Frische. Die Transparenz ist so ebenfalls größer. Wir hören dadurch abermals mehr Feinheiten, auch kleinste Nebengeräusche der spielenden Musiker. Sie wirken dadurch noch greifbarer und realer. Trotz des dichten Instrumentalsatzes hören wir etwa beim Gesang, aber ebenso bei den Leadgitarren-Einwürfen Hall-Anteile, die wir vorher so deutlich nicht registriert haben. Das wiederum steigert die 3D-Imagination: Wir erleben in der Darstellung einen Zugewinn an Tiefe und damit bei der gesamten Raumabbildung.

Entlarvend ehrlich

Eines hingegen verändert der Lineariser nicht: Wir stellen keine tonale Einfärbung fest. Der Type 20 MK2 macht nämlich das, was seine Aufgabe ist. Er gibt präzise und nüchtern, ohne Schönfärberei oder Spektakel wieder, was in der Aufnahme oder dem fertigen Song steckt. Dies kann aber auch eine Crux sein: Der Type 20 MK2 entlarvt damit Produktionen, die weniger gelungen sind oder bewusst auf eine Klientel und deren Equipment zugeschnitten ist. So hört man etwa unserer Startmusik, „Daffodils“ von Alicia Keys, an, dass die Nummer auch akustisch clever auf Radio-Kompatibilität hin abgemischt ist, während Fagen-Produktionen für ihre klangliche Klasse selbst auf Top-Equipment bekannt sind. Darum machen gut produzierte Aufnahmen mit dem Type 20 MK2 umso mehr Spaß. Das gilt auch für elektronische Musik, die ja besonders vom Sounderlebnis geprägt ist. So ist Trentemøllers „The Forrest“ über mediokre Anlagen mitunter nervig-anstrengend, bei unserer Top-Kombi hingegen ist dieser kunstvolle Klangkosmos eine immersive Offenbarung.

Der sieben Zoll messende Tieftöner schallwandelt ebenfalls mit einer Wabenmebran. Die Bassreflexöffnung ist nach vorne gerichtet. Das verhindert Klangverfremdungen, weil die Luft des Ports eben nicht in Richtung der rückwärtigen Zimmerwand ausgestoßen wird. So ist der Type 20 MK2 auch wandnah aufstellbar.

Der sieben Zoll messende Tieftöner schallwandelt ebenfalls mit einer Wabenmebran. Die Bassreflexöffnung ist nach vorne gerichtet. Das verhindert Klangverfremdungen, weil die Luft des Ports eben nicht in Richtung der rückwärtigen Zimmerwand ausgestoßen wird. So ist der Type 20 MK2 auch wandnah aufstellbar.

Charakterwandel

Bislang haben wir die Type 20 MK2 als Bassreflex-Box betrieben. Nun verschließen wir den Port mit den aufwändigen Stopfen. Sie sorgen wirklich für eine komplette Abdichtung. Dadurch agiert der Monitor jetzt mit geschlossenem Gehäuse – und das bewirkt einen deutlichen Charakterwandel: Die Wiedergabe ist agiler und spritziger, das Klangbild besitzt dafür weniger Tiefton. Wir haben aber auch den CoP-Schalter noch nicht umgelegt, der mindert diesen Effekt – also: nicht vergessen! Bei Trentemøllers „The Forrest“ fehlt uns nun trotzdem etwas im Frequenzkeller, dafür erleben wir die Geräusch-Samples noch impulsiver, noch prickelnder. Auch das Spiel mit Hallräumen ist umso eindrucksvoller. Bei Fagens „Morph The Cat“ hingegen ist der Tiefttonverlust überraschend gering. Dafür gewinnt gerade das Schlagzeug an Druck: Die Bass Drum hat ein Plus an Punch, die Snare ein Mehr an Knackigkeit. Auch die Gitarren klingen noch crisper. Da fällt die Wahl, ob man mit oder ohne Stopfen hören möchte, echt schwer…

Desktop-fähig

Nun interessiert uns noch, wie sich die Monitore auf problematischem Terrain schlagen: nämlich auf dem Schreibtisch, wo Schallreflexionen für eine Klangverfremdung sorgen. Die soll der Monitor ja mit seinem Desk Filter parieren können. Dafür ziehen wir mit der Klangkette vom Hörraum zu unserem Redaktions-Desktop um. Die Tischplatte misst 160 mal 80 Zentimeter, darum sollten wir eigentlich mit der kleinsten der drei Filterstufen auskommen. Das kommt auch gut hin: Hatte die Wiedergabe ohne den Desk Filter doch ein wenig an Akkuratesse eingebüßt, so ist das Klangbild mit dem Desk Filter in der Einstellung „Low“ wieder präzise. Bei den beiden stärkeren Stufen wirkt der Klang dann bereits etwas ausgehöhlt. Also: zurück auf „Low“. In diesem Modus liefert der Type 20 MK2 auch auf unserem Schreibtisch als absoluter Nahfeld-Monitor eine ausgezeichnete Wiedergabe.

Der HEDD Type 20 MK2 im Verbund mit dem Lindemann Audio musicbook: SOURCE CD II – mehr braucht es nicht für eine komplette Klangkette inklusive CD-Wiedergabe und Musik-Streaming.

Der HEDD Type 20 MK2 im Verbund mit dem Lindemann Audio musicbook: SOURCE CD II – mehr braucht es nicht für eine komplette Klangkette inklusive CD-Wiedergabe und Musik-Streaming.

Fazit

Der HEDD Type 20 MK2 bietet in Exzellenz, was man von einer Profi-Abhöre erwartet. Der Near-/Midfield-Monitor liefert eine neutral-nüchterne, ehrliche und ermüdungsfreie Wiedergabe, die mit allergrößter Klarheit und Transparenz selbst bei dichtestem Klanggefügen eine hochgradige Durchhörbarkeit bis ins kleinste Detail ermöglicht. Hierzu gehören eine superbe Plastizität der Abbildung und eine Top-Tiefenstaffelung des Bühnengeschehens. Dazu punktet der Monitor dank seiner Phasenkorrektur mit einer tollen Präzision und Stimmigkeit. Dies begünstigt wiederum die herausragende Dynamikfähigkeit dieses aktiven Drei-Wege-Lautsprechers. Für Verblüffung sorgt die immense Basspotenz: Trotz seines kompakten Volumens liefert der Monitor einen beeindruckenden Tiefton, der durch die „Low Frequency Range“-Option, aber auch durch die Wahl zwischen einem Betrieb mit geschlossenem oder Bassreflex-Gehäuse beeinflusst werden kann. Durch diese und weitere pfiffige Features performt der Type 20 MK2 an eigentlich jedem Aufstellungsort – auch aufgrund seines attraktiven Designs. Wer von einer Wiedergabe wie im Tonstudio träumt: Der HEDD Type 20 MK2 macht diesen Traum wahr.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 of 100

98 of 100

98 of 100

211220.HEDD-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HEDD
Type 20 MK2
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher, Nearfield-/Midfield-Monitor
Preise:- Gehäuse schwarz: 1.999,00 Euro / Stück
- Gehäuse weiß: 2.139,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre (3 Jahre bei Produktregistrierung)
Ausführungen:Schwarz, Weiß
Vertrieb:HEDD Audio GmbH, Berlin
Tel.: +49 30 72013470
https://hedd.audio
Abmessungen (HBT):280 x 358 x 338 mm
Gewicht:15,7 kg / Stück
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex bzw. geschlossen
Hochtöner:1 x HEDD AMT (mit Waveguide)
Mitteltöner:1 x 102 mm (Wabenmebran [Ultra Honeycomb-Composit])
Tieftöner:1 x 178 mm (Wabenmebran [Ultra Honeycomb-Composit])
Frequenzbereich:32 Hz - 40 kH (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:250 Hz / 3,2 kHz (48 db / Okt.)
Verstärkerleistungen:- Hochton: 300 W
- Mittelton: 300 W
- Tiefton: 300 W

(Nennleistung der integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Max. Schalldruck:120 dB
Eingänge/Schnittstellen:1 x analog (symmetrisch, XLR)
1 x digital (AES3, XLR)
1 x RJ45 (nur für Herstellerbelange)
Eingangsimpedanz:22 kΩ
Input Gain:+/- 12 dB
Ausgang:1 x digital Through (AES3, XLR)
Max. Samplingrate:96 kHz / 32 bit
Lieferumfang:- HEDD Audio Type 20 MK2
- Netzkabel
- Quickstart-Guide
- Stopfen + Schraube zur Verschließung des Bassreflex-Ports
- Begleitblatt zur CoP-Handhabung (Englisch)
- Bedienungsanleitung (Download von der Homepage) (Englisch)
Pros und Contras:+ attraktives Design
+ ausgezeichnete Material- und Fertigungsqualität
+ neutral-nüchterne, ehrliche Wiedergabe
+ ermöglicht langes ermüdungsfreies Hören
+ vorzügliche Klarheit und Transparenz für hochgradige Durchhörbarkeit
+ superbe Plastizität der Abbildung
+ Top-Tiefenstaffelung
+ ausgezeichnete Impulstreue und Dynamik
+ beeindruckend tiefer Bass
+ sehr rauscharme Wiedergabe
+ große Verstärkerleistung (3 x 300 W) ermöglicht sehr hohe Lautstärken
+ HEDD Lineariser zur Phasenkorrektur des Signals (abschaltbar)
+ Eingangssignal-Anpassung
+ 2 Shelving-Filter zur ±4 dB-Anpassung der Bässe (30 Hz – 200 Hz) und Höhen (3 kHz – 20 kHz)
+ mit geschlossenem Gehäuse oder offenem Bassreflexport betreibbar
+ Lautstärke-Anpassung (± 12 dB)
+ Umschalter für Anpassung an das AES-Eingangssignal (linker Kanals, rechter Kanal, Mono-Signal
+ Anpassungsmöglichkeit der Eingangsempfindlichkeit (-4 dB/ 0 dB / +4 dB / +10 dB)
+ Tiefton-Bandbreite erweiterbar
+ dreistufiger Desk Filter zur Reflexions-Minderung (180 Hz, -1 dB/ -2 dB / -4 dB)
+ Auto-Standby (nach 30 min., automatisches Aufwachen bei Signaleingang)
+ digitaler AES3-InputDurchschleifweg für Mehrkanal-Anwendungen

- keine USB-Schnittstelle
- keine Füße zur vibrationsabsorbierenden und flächenschonenden Aufstellung
- kurze mitgelieferte Netzkabel
- Anleitungen nur auf Englisch
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Getestet mit:- Zuspieler/Vorverstärker: Lindemann Audio musicbook: SOURCE CD II
- XLR-Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR

Der Beitrag Near-/Midfield-Monitor HEDD Type 20 MK2 – Studio-Standard für die Heim-Beschallung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Seta Audio Finesse 610 – Trapezkünstler auf dem High End-Hochseil

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Besser kann der Name kaum gewählt sein: Mit der Finesse 610 präsentiert Seta Audio einen in Größe und Geometrie, Komplexität und Know-how beeindruckenden Ausnahme-Lautsprecher. Hier treffen Spezialitäten wie der exklusive Ringstrahl-Hochtöner, die Chassis-Spezialbeschichtung und das Clusterflex-Gehäuse auf Novitäten wie die Mittelton-Radiatoren mit verblüffender Natural-Sicke – alles vereint in einem Gehäuse von atemberaubender Optik.

Die Seta Audio Finesse 610 bietet mit ihrer komplexen Formgebung, dem außergewöhnlichen Bambus-Gehäuse und der imposanten Größe eine außergewöhnliche Optik.

Die Seta Audio Finesse 610 bietet mit ihrer komplexen Formgebung, dem außergewöhnlichen Bambus-Gehäuse und der imposanten Größe eine außergewöhnliche Optik.

Das hätten wir wirklich nicht erwartet. Wir haben von Seta Audio ja bereits einige Lautsprecher getestet, etwa die imposante Soutilaire 12, die stattliche Soulitaire 8, die eher zierlichen Modelle Besa CS 2 und Rubicca oder den Monitor Soulitaire – und so innovativ ihre Technik ist, so klassisch erweist sich ihre prinzipiell quaderförmige Gestalt. Bei der Enthüllung der frisch vollendeten Finesse 610, die in unserer Redaktion ihre Premiere erlebt, trauen wir nun kaum unseren Augen: Vor uns steht ein Schallwandler, dessen Korpus den Kanon der geometrischen Figuren hinter sich lässt und uns mit seiner komplexen Formgebung ins Staunen versetzt. Automatisch starten wir einen erkundenden Rundgang – und genießen dabei auch gleich die zweite Attraktion: Das 140 mal 40 mal 64 Zentimeter messenden Gehäuse dieses hochgewachsenen Standlautsprechers ist komplett in Bambus realisiert.

Die Ausführung in attraktivem, hellen Bambus lässt die großen und raumintensiven Lautsprecher filigraner wirken.

Die Ausführung in attraktivem, hellen Bambus lässt die großen und raumintensiven Lautsprecher filigraner wirken.

Bildschöner Bambus in fraktaler Formgebung

Dieses bildschöne Bambusholz ist mit seiner beigen bis gold-gelben Farbe, der hellen und warmen Ausstrahlung und der intensiven, aber feinen Maserung eine echte Augenweide. Der besondere Hingucker ist dabei die satte vier Zentimeter dicke, vorgesetzte und durch eine Ziernut abgesetzte Front: Sie weist eine aparte Mehrschicht- und Lamellenstruktur auf. Diese Optik ist durch den transparenten, in acht Schichten aufgetragenen Mattlack bestens zu bewundern. Auf Wunsch wird die Finesse 610 auch in anderen Versionen oder Lackierungen gefertigt, Seta Audio ist eine Manufaktur, fertigt die Lautsprecher also in Handarbeit und kann dementsprechend auf Kundenwünsche eingehen. Doch diese aufwändige Bambus-Ausführung passt prima: In ihrer sichtbaren Massivität unterstreicht sie die Außergewöhnlichkeit dieses Lautsprechers. Die Materialstärke – auch der Boden ist vier Zentimeter dick, alle anderen Flächen haben eine Stärke von 19 Millimeter – ist zugleich ein Grund dafür, dass das Gehäuse gegen Resonanzen und Vibrationen gefeit ist.

Die komplexe fraktale Formgebung ist in der Profil-Ansicht besonders markant.

Die komplexe fraktale Formgebung ist in der Profil-Ansicht besonders markant.

Trapez-Künstler

Der zweite Grund ist die fraktale Formgebung: Der kunstvolle Korpus der Finesse 610 ist ein Polygon mit vierzehn Ecken, das aus einer Vielzahl von Trapez-Flächen besteht. Dies beginnt bei der sich nach oben verjüngenden Schallwand. Es setzt sich mit einem Trapez-Tripel auf der Oberseite fort, wo auf eine ansteigende, sich weitende Fläche zwei in verschiedenen Winkeln abfallende, sich verjüngende Trapeze folgen. Demgemäß weist der Korpus an seinen Wangen erst eine Verbreiterung auf, dann eine langgezogene Verschlankung hin zur Rückseite. Sie ist als einzige Gehäusewand rein rechtwinklig. Der Boden hingegen entspricht in seinem Trapez-Formverlauf der Oberseite, allerdings ohne Anstieg und Gefälle. Das ist übrigens für die Standfähigkeit enorm vorteilhaft. Die Finesse 610 erweist sich also als wahrer Trapez-Künstler. Die fraktale Formgebung ist aber kein Selbstzweck, sondern zeitigt die besten akustischen Ergebnisse hinsichtlich der Klangbeeinflussung durch den Korpus – auch weil im Verbund mit der besonderen innseitigen Konstruktion keine stehenden Wellen entstehen.

Die Tiefe des Gehäusekorpus erschließt sich bei der Halbprofil-Ansicht des rechten Lautsprechers.

Die Tiefe des Gehäusekorpus erschließt sich bei der Halbprofil-Ansicht des rechten Lautsprechers.

Komplexes Kammerspiel

Im Innern der Finesse 610 setzt Seta auf sein patentiertes „Clusterflex“-Prinzip: Das Gehäuse ist in zahlreiche Kammern unterteilt. Selbst die beiden Tieftöner spielen in einem jeweils eigenen Kompartment. Hierbei ist wiederum das obere in drei, das untere sogar in fünf Unter-Kammern separiert. Etliche dieser Kammern weisen allerdings über Durchbrüche eine akustische Kopplung auf. Diese Durchbrüche sind in Größe und Anzahl genau definiert und differieren von Kompartment zu Kompartment. Insgesamt präsentiert sich die 16-teilige Innenkonstruktion also als komplexes Kammerspiel. Dieses Clusterflex-Prinzip ist in seiner Funktionsweise weder mit einem Transmissionline-Aufbau noch mit einer Bassreflex-Abstimmung vergleichbar. Trotzdem besitzt die Finesse 610 am hinteren Teil der Wangen vier Ports, über die Schall abgestrahlt wird – und dabei vorwiegend Bassanteile. Die Mittenanteile hingegen werden durch die komplette Auskleidung der drei Mittelton-Kammern mit dem stark dämpfenden Werkstoff Corian absorbiert. Dies alles trägt zum sattes Gesamtgewicht bei: Die Finesse 610 bringt gut 90 Kilo auf die Waage.

Das Gehäuse der Finesse 610 ist nach Setas Clusterflex-Prinzip aufgebaut. Über die Schallöffnungen am hinteren Ende der Wangen werden vorwiegend Bassanteile des Schalls abgestrahlt. Dies ermöglicht einerseits eine wandnahe Aufstellung des Schallwandlers. Andererseits lässt sich durch Aufstellung der Lautsprecher mit nach innen oder nach außen weisenden Ports der Klangcharakter leicht verändern.

Das Gehäuse der Finesse 610 ist nach Setas Clusterflex-Prinzip aufgebaut. Über die Schallöffnungen am hinteren Ende der Wangen werden vorwiegend Bassanteile des Schalls abgestrahlt. Dies ermöglicht einerseits eine wandnahe Aufstellung des Schallwandlers. Andererseits lässt sich durch Aufstellung der Lautsprecher mit nach innen oder nach außen weisenden Ports der Klangcharakter leicht verändern.

Spezial-Ringstrahler für die Höhen

Der Spezialitäten-Reigen setzt sich bei den Chassis fort – und hier gleich beim Hochtöner: Die Frequenzen bis 28 Kilohertz schallwandelt ein von Seta entwickelter Ringstrahler. Er unterschiedet sich deutlich von der gängigen Bauart. Üblicherweise agiert eine Membran, die im Zentrum fixiert ist. Beweglich ist allein eine sickenartige Doppel-Wulst, die das Zentrum konzentrisch umgibt. Bei Setas Ringradiator hingegen schwingt stattdessen eine dünne und deshalb flink-impulstreu agierende Mylar-Folie. Die nötige Stabilität verleiht ihr eine spezielle Formung: Die Folie weist eine konzentrische, v-förmige Vertiefung mit flachen Flanken auf. Der aus dem fixierten Zentrum herausragende Metallkegel kompensiert dabei die allen Ringstrahlern eigene Tendenz zur Schallbündelung. Für eine vertikal wie horizontal homogene Abstrahlung sorgt zudem die schwarze Einfassung. Sie ist ebenfalls aus hochdämpfenden Corian gefertigt. Mit ihrer Terrassenform bewirkt dies Einfassung eine definierte Schallbrechung. Diese Terrassierung wird bei der Finesse 610 nun sogar durch feine Fräsungen auf der Bambus-Schallwand nahtlos fortgesetzt.

Die Höhen schallwandelt Setas selbstentwickelter Ringstrahler über eine speziell profilierte Mylar-Folie. Der zentrale kegelförmiger Phase Plug bewirkt eine breitere Abstrahlung. Die schwarze Einfassung sorgt mit ihrer Terrassierung für eine definierte Schallbrechung.

Die Höhen schallwandelt Setas selbstentwickelter Ringstrahler über eine speziell profilierte Mylar-Folie. Der zentrale kegelförmiger Phase Plug bewirkt eine breitere Abstrahlung. Die schwarze Einfassung sorgt mit ihrer Terrassierung für eine definierte Schallbrechung.

Frisches Mitteltöner-Duo mit erstaunlicher Sicke

Die nächste Besonderheit bietet die Mittelton-Sektion: Seta setzt erstmals auf frisch entwickelte Chassis von Purifi Audio. Hinter dem 2019 gegründeten dänischen Newcomer stecken kluge Köpfe wie Peter Lyngdorf, die sich hier auf die Forschung und Entwicklung von Leistungsverstärkermodulen und Lautsprechertreibern konzentrieren. Zwei Sechs-Zoll-Modelle von Purify zieren nun die Front der Finesse 610. Es sind hochgradig belastbare Mitteltöner mit einem großen linearen Hub von zwölf Millimetern. Optisch auffällig ist bei den Chassis ihre merkwürdige Membran-Einfassung: Was wie wild aus den Fugen quilllender Kunststoff aussieht, ist die von Purify entwickelte „Natural-Sicke“. Sie besitzt eine wellige Struktur, bildet eine ringförmige, regelmäßige Abfolge von sich vertiefenden und sich erhebenden Arealen und variiert dabei auch noch in der Dicke. Diese eigenartige Formgebung soll an den Membrankanten Resonanzen und Verzerrungen vermeiden. Sie entstehen bei herkömmlichen Sicken durch die Verformung beim Schwingen. Die Natural-Sicken hingegen ermöglichen den Membranen eine größere Auslenkung und halten dabei die Verzerrung gering.

Die beiden Mitteltöner sind frische Chassis von Purifi. Hier fällt insbesondere die neu entwickelte Natural-Sicke mit ihrer eigenartigen Formgebung auf.

Die beiden Mitteltöner sind frische Chassis von Purifi. Hier fällt insbesondere die neu entwickelte Natural-Sicke mit ihrer eigenartigen Formgebung auf.

SCT-Beschichtung und D’Appolito-Anordnung

Seta hat diese Membranen dieser Mitteltöner nun noch mit einer selbstentwickelten SCT-Beschichtung versehen. SCT steht für „Solid Cone-Technologie“. Dieses Verfahren ist für die Optimierung bereits bestehender Chassis entwickelt worden. Dabei wird eine genau auf den Lautsprecher angepasste Glasfaserstruktur im Verbund mit verschiedenen Harzen auf die Schwingflächen aufgetragen. Diese Modifizierung verringert Membranverformungen, reduziert die Anfälligkeit für Resonanzen sowie Partialschwingungen und verbessert das Impulsverhalten des Chassis. Die derart modifizierten Mitteltöner umgeben nun auf der Front der Finesse 610 den Hochtöner – im gleichen, genau bemessenen Abstand. Nur dann trägt diese vertikale Chassis-Abfolge den Namen „D’Appolito-Anordnung“ zu Recht. Namensgeber ist der amerikanische Physiker Joseph D’Appolito. Er entdeckte die vorteilhafte Fokussierung dieser Formation: Sie verringert die übermäßige vertikale Abstrahlung des Schalls. Dadurch werden also die eher unerwünschten Boden- und Deckenreflexionen reduziert, welche das Klangbild eintrüben.

Woofer-Team für amtlichen Tiefton

Für den Bass kommt ebenfalls ein Chassis-Duo zum Zuge. Die Zehn-Zoll-Woofer stammen aus dem PA-Bereich und glänzen dementsprechend mit großer Hub-Potenz und extremer Belastbarkeit. Zusammen mit dem üppigen Gehäusevolumen bürgt das für einen kraftvollen und tiefreichenden Bass. Seta attestiert der Finesse 610 ein Tieftonvermögen bis 25 Hertz. Diese Woofer wurden ebenfalls optimiert: Optisch ziert sie eine neue Einfassung durch einen metallenen Blendenring. Akustisch sind auch die Tieftöner per SCT-Behandlung optimiert. Die Spezialbeschichtung ist auf die Rückseiten der Papiermembranen aufgetragen. Hierbei hat Seta den unteren Woofer 20 Gramm schwerer gestaltet. Dadurch agiert er etwas anders, beim Zusammenspiel mit seinem Kollegen ist er für eine Extra-Portion Schub im unteren Bass zuständig. Das Tiefton-Team bringt es im gemeinsamen Parallelbetrieb auf eine Impedanz von acht Ohm, damit begründen sie die ungewöhnlich hohe Stabilität der Finesse 610 und machen sie so auch absolut Röhrenverstärker-tauglich. Im Ganzen liefert sie dabei einen Kennschalldruck von üppigen 96 Dezibel.

Für den voluminös-kraftvollen Bass sorgen zwei Zehn-Zoll-Woofer mit ihrer großen resultierenden Membranfläche und ihrem langen Hub – im Verbund mit dem üppigen Gehäusevolumen.

Für den voluminös-kraftvollen Bass sorgen zwei Zehn-Zoll-Woofer mit ihrer großen resultierenden Membranfläche und ihrem langen Hub – im Verbund mit dem üppigen Gehäusevolumen.

Die Finesse des Lautsprechers

Dieses Zusammenspiel wird durch eine Weiche orchestriert, deren Filter mit ungewöhnlich niedriger Flankensteilheit von sechs Dezibel pro Oktave arbeiten. Dies begünstigt eine phasenrichtige Wiedergabe. Da sind Filter höherer Ordnung, die mit zwölf oder 18 Dezibel pro Oktave agieren, kritischer. Sie trennen steiler, benötigen dafür aber mehr phasenbeeinflussende Bauteile. Mit Sechs-Dezibel-Filtern schafft man hingegen sehr sanfte Übergänge vom Bass zu den Mitten und von den Mitten zu den Höhen – mit großen Übergangsbereichen. So beginnt der Abfall der Tieftöner bei rund 120 Hertz, der Einsatz des Mitteltöners ist hingegen bei etwa 180 Hertz ausgewiesen, die Trennfrequenz zum Hochtöner wiederum liegt nur scheinbar sehr hoch bei fünf Kilohertz. Hier nun ein stimmiges Zusammenspiel der Chassis zu erreichen, ist eine Kunst für sich, die nur mit perfekt harmonierenden Chassis, extrem hochwertigen Weichenbauteilen und reichlich Know-how gelingt. Das ist die Finesse dieses Lautsprechers – und so ist der Drei-Wege-Schallwandler auch zu seinem Namen gekommen.

Die definiert den Schall brechende Terassierung der schwarzen Einfassung findet im Bambusgehäuse ihre Fortsetzung.

Die definiert den Schall brechende Terassierung der schwarzen Einfassung findet im Bambusgehäuse ihre Fortsetzung.

Die Seta Audio Finesse 610 in der Praxis

Diese Finessen wollen wir nun auch endlich hören. Wir paaren die 610 zuerst mit dem Duo Lindemann Musicbook: Source II / Musicbook: Power II. Diese kompakte High End-Kombi ist klanglich exzellent und mit kräftigen 500 Watt pro Kanal auch in der Amplifizierung hochpotent. Dabei braucht die Finesse 610 gar keine Leistungsboliden, wie wir schnell feststellen: Der Class D-Verstärker ist gerade mal in seiner Komfortzone, doch wir hören bereits in allergehobenster Zimmerlautstärke. Wir beginnen mit Eva Cassidys wunderschöner Fassung von „Ain’t No Sunshine“. Die Aufnahme stammt vom legendären Konzertmitschnitt ihres Gigs im New Yorker Blues Alley-Club. Eigentlich wollten wir mit dieser Nummer erst mal die Lautsprecher ausrichten, so dass der Gesang stabil und größenrichtig in der Mitte abgebildet wird. Das geht flott, weil die Finesse 610 sich hier völlig unkompliziert zeigt: Standard-Aufstellung im gleichschenkligen Dreieck, leichte Einwinklung hin zum Hörplatz, kleine Ausrichtungs-Korrektur – schon haben wir die stimmige Abbildung.

Die Finesse 610 ermöglicht dank ihres Clusterflex-Gehäuses auch eine wandnahe Aufstellung.

Die Finesse 610 ermöglicht dank ihres Clusterflex-Gehäuses auch eine wandnahe Aufstellung.

Herrliche Akkuratesse

Natürlich nehmen wir im Rahmen der Aufstellung auch schon wahr, was klanglich abläuft – und da packt uns die Finesse 610 direkt. Bereits die Akustikgitarre, mit der Eva Cassidy den Song einleitet, ist ein Traum: Die gezupften Töne perlen nur so in unseren Raum: Wir hören am leicht gedämpften Ton genau, dass Cassidy die Saiten mit den Fingern zupft, beim Durchstreichen von ganzen Akkorden hingegen schimmert dann auch die schöne Brillanz der Stahlsaiten durch. Dazu hören wir das Holz des resonierenden Gitarrenkorpus, der den Tönen ihre angenehme Fülle verleiht. Vor allem: Diese Saitenanschläge haben eine herrliche Akkuratesse. Die Töne klingen ungemein klar, präzise und präsent. Dann setzt Eva Cassidy mit ihrem Gesang ein – und hier wird uns richtig warm ums Herz: Die Sängerin hat eine überaus attraktive, wunderbar sanfte und wohltimbrierte Stimme, die die Finesse 160 exzellent abbildet. In diesem Gesang liegt aber auch eine gewisse Verletzlichkeit.

Die definiert den Schall brechende Terassierung der schwarzen Einfassung findet im Bambusgehäuse ihre Fortsetzung.

Die definiert den Schall brechende Terassierung der schwarzen Einfassung findet im Bambusgehäuse ihre Fortsetzung.

Angehaltener Atem

Diese Fragilität können wir dank der holografischen Wiedergabe der Finesse 610 geradezu spüren. Eva Cassidy steht zwei Meter vor uns, sie intoniert die ersten Zeilen von „Ain’t No Sunshine“ – und wir erleben das zarte Hauchen, mit dem sie diese Worte singt, das sanfte Vibrato, mit dem sie die erste Zeile ausklingen lässt, fast unhörbar leise. Aber die Finesse 610 zeigt uns auch dieses kostbare Verstummen ihrer Stimme. Wir merken, dass wir unwillkürlich den Atem angehalten haben, weil wir keinen Moment verpassen wollen. Mit dem Gesang hat auch der Bass eingesetzt. Chris Biondo zupft seinen Viersaiter songdienlich-dezent, aber trotzdem entfaltet sich dieser behutsame Bass in unserem Raum mit einem wunderbar voluminösen, entspannten Tiefton. Bald treten Keith Grimes‘ zweite Gitarre sowie Lenny Williams‘ Piano hinzu – und trotzdem bleibt die Wiedergabe herrlich aufgeräumt. Die Instrumente sind perfekt voneinander abgesetzt, klar auf der Bühne verortbar. Trotzdem bilden sie ein harmonisches Ganzes.

Die Finesse 610 2 ist mit State-of-The-Art-Polklemmen von WBT ausgestattet. Die nextgen-Anschlüsse sind so weit wie möglich aus Kunststoff gefertigt. Dies sorgt für eine Minimierung der Metallmasse – und dies wiederum für weniger Klangbeeinflussung. Metallisch sind nur die notwendigen Kontaktflächen. Sie sind hier in Silber ausgeführt. Zudem besitzen die Klemmen einen materialschonenden Drehmoment-Indikator: Ist bei der Einführung von Litzen oder Kabelschuhen der optimale Anpressdruck erreicht, erzeugen die Klemmen ein Ratschen-Geräusch und bieten einen leichten Widerstand.

Die Finesse 610 2 ist mit State-of-The-Art-Polklemmen von WBT ausgestattet. Die nextgen-Anschlüsse sind so weit wie möglich aus Kunststoff gefertigt. Dies sorgt für eine Minimierung der Metallmasse – und dies wiederum für weniger Klangbeeinflussung. Metallisch sind nur die notwendigen Kontaktflächen. Sie sind hier in Silber ausgeführt. Zudem besitzen die Klemmen einen materialschonenden Drehmoment-Indikator: Ist bei der Einführung von Litzen oder Kabelschuhen der optimale Anpressdruck erreicht, erzeugen die Klemmen ein Ratschen-Geräusch und bieten einen leichten Widerstand.

Dynamisches Feuerwerk

Dieses Harmonie bleibt auch nach einem Komponenten-Wechsel erhalten. Als Zuspieler dient jetzt unser Oppo UDP-203, als Class AB-Verstärker der Hegel H360. Die Finesse 360 offenbart aber auch locker die Unterschiede: Nun hat der Gesang noch mehr Schmelz. Die Instrumente sind etwas weniger brillanzbetont, fügen sich so umso selbstverständlicher zu einem homogenen Klangbild zusammen. Zudem verzeichnen wir bei der Dynamik und beim Bass Zugewinne. Dann legen wir doch mal Musik auf, wo die Finesse in diesen beiden Disziplinen ihre Potenz ausspielen kann: Charly Antolinis „Arabian Desert Groove“. Diese Nummer ist eigentlich ein Schlagzeug-Showcase: Während Antolini stoisch die Hi-Hat durchlaufen lässt, setzt der Großmeister auf Toms und Becken erst einzelne, wirkungsvolle Akzente, vollführt dann aber immer aberwitzigere komplexe Patterns. Wir hören jeden Kessel, jedes Fell, auch wie die Trommeln dieses perfekt gestimmten Schlagzeugs miteinander schwingen und einen Gesamtklangkörper abgeben. Diese Intonation als auch die realistische Wiedergabe des Drumsets sind hohe Kunst!

Mörderbass mit sagenhafter Schubkraft

Dazu tobt sich der kongenialen Percussionisten Nippy Noya auf einem Beckensortiment aus. Zusammen fackeln Antolini und Noya ein Feuerwerk ab, dass in seiner Fein- und Grobdynamik atemberaubend ist. Das ist keine Floskel, denn wir haben den „Arabian Desert Groove“ peu à peu in immer höherer Lautstärke gehört. Seta Audio sagt, wir können diese Boxen „prügeln“. Aber ehrlich gesagt: Es läuft andersherum. Bei dem physischen Druck, den dieser Lautsprecher liefern kann, ist irgendwann dann der Punkt gekommen, wo wir gerne wieder umkehren. Dazu trägt auch der Mörderbass bei: Der Tiefton-Titan Wolfgang Schmid spielt die allertiefsten Lagen seines Fünfsaiters, so hat der Bass mit der Finesse 160 bereits bei Zimmerlautstärke ein herrliches Volumen und eine sagenhafte Schubkraft. Mit zunehmendem Pegel erreicht dieser Tiefton eine Mächtigkeit, die uns regelrecht den Magen massiert. Uff! Dabei bewahrt die Finesse 160 die Akkuratesse und die Auflösung, der Klang bleibt trotz der hohen Lautstärke klar und durchsichtig.

Die beiden Mitteltöner fassen den Hochtöner ein: Diese senkrechte-Anordnung mit genau definierten Chassis-Abständen nennt sich D'Appolito-Formation. Sie bewirkt eine geringere Schallabstrahlung Richtung Boden und Decke.

Die beiden Mitteltöner fassen den Hochtöner ein: Diese senkrechte-Anordnung mit genau definierten Chassis-Abständen nennt sich D’Appolito-Formation. Sie bewirkt eine geringere Schallabstrahlung Richtung Boden und Decke.

Präzisions-Plus mit Spikes

Aber: Hier geht noch mehr. Die Finesse 160 ist hinten und vorne auf massiven, runden Stahl-Traversen gelagert. Diese Querträger sind bislang mit Standfüßen unterfüttert. Sie schonen empfindliche Böden und erleichtern ein Verschieben der Lautsprecher. Diese Füße sollte man eigentlich nur solange verwenden, bis die Lautsprecher ihren endgültigen Standort eingenommen haben. Dann sollten die mitgelieferten Spikes eingesetzt werden. Wir haben diesen Fuß-Wechsel bislang unterlassen, weil wir erst noch eine Vermutung überprüfen wollten: Die bisher von uns getesteten Seta-Lautsprecher konnten wir problemlos in ziemlicher Wandnähe betreiben. Und ja: So verhält es sich auch mit der Finesse 160: Sie vermeidet ebenfalls jene Bassüberhöhungen, wie sie insbesondere Bassreflex-Boxen vollführen. Prima! Dann können wir ja jetzt die Spikes einschrauben. So erreichen wir eine bessere Ankopplung an den Boden – und das bewirkt ein überraschend deutliches. Davon profitiert zum einen die Transparenz, zum anderen die Dynamik: So ist Antolinis Schlagwerk-Feuerwerk akustisch noch furioser!

Das Gehäuse thront auf zwei massiven Metall-Traversen, sie wiederum sind mit höhenverstellbaren Spikes an den Boden angekoppelt. Dies trägt er zu einer präziseren Wiedergabe bei. Hier setzt Seta ebenfalls auf eine Novität, nämlich auf die Bronze-Spikes von Liedtke Metalldesign.

Das Gehäuse thront auf zwei massiven Metall-Traversen, sie wiederum sind mit höhenverstellbaren Spikes an den Boden angekoppelt. Dies trägt er zu einer präziseren Wiedergabe bei. Hier setzt Seta ebenfalls auf eine Novität, nämlich auf die Bronze-Spikes von Liedtke Metalldesign.

Meisterin der Leisestärke

Die Finesse 160 beherrscht aber auch das Kunststück, bei flüsterleisem Pegel ein vollwertiges Klangbilds zu liefern. Wir haben unseren Hegel auf seine Start-Lautstärke „20“ gestellt. Für die meisten Lautsprechern ist das zu gering, sie bedürfen eines etwas höheren Pegels, bis der Klang in Balance ist. Der Finesse 160 hingegen gelingt diese Ausgewogenheit schon jetzt: Drums und Percussion haben einen knackigen Punch, beim Bass merken wir bereits sein Volumen und seine Macht. Die Finesse 160 erweist sich also ebenso als Meisterin der Leisestärke. Das bleibt auch so beim Wechsel vom Kompakt-Ensemble zum Klangkörper-Großformat: Wir hören das Vorspiel der „Walküre“ von Richard Wagner, Zubin Mehta dirigiert das Bayerische Staatsorchester. Hier starten die Streicher mit einem nervösen Streichertremolo, das durch beherzte Staccati der Celli und Kontrabässe unterlegt ist – und hier können wir trotz der geringen Lautstärke sogar den Bogenstrich der Geigen und Bratschen wahrnehmen als auch die gestoßenen Noten der Tiefton-Fraktion. Chapeau!

Zur Schonung von empfindlichen Böden liefert Seta auch Teller für die Spikes mit.

Zur Schonung von empfindlichen Böden liefert Seta auch Teller für die Spikes mit.

Herausragende Plastizität und Räumlichkeit

Trotzdem macht es etwas lauter mehr Spaß. So können wir auch besser die herausragende Plastizität und Räumlichkeit genießen. Die Finesse 160 präsentiert uns das Bayerische Staatsorchester nämlich in exzellenter Dimensionierung: Der Klangkörper hat eine wunderbare Tiefe, so dass wir nach dem Tremolo-Anfang die vielfältigen Verflechtungen, die durch die Stimmen der verschiedenen Instrumentengruppen entstehen, mit Leichtigkeit nachverfolgen können. Es ist, als würden wir einen akustischen Rundgang durchs Orchester vollführen: Hier die Frage der ersten Geigen, dort die Antwort der zweiten Streicher, etwas zurückgesetzt die oktavierten Ein-Ton-Einwürfe der Flöten und Oboen, die fanfarenartigen Horn-Motive, und dann, nach stetiger Steigerung, ganz hinten der Wirbel der Pauken und die Unheils-Dissonanzen der Posaunen und Trompeten. Wir können jedes Instrument im Klangkörper heraushören und verorten. Die Musiker wirken ungemein plastisch und greifbar, wir vernehmen in dieser Live-Aufnahme sogar die kleinen Nebengeräusche, die ein Verbund so vieler agierender Musiker produziert – bis hin zum unterdrückten Huster.

Noch mitreißender mit Röhrenverstärker

Noch mehr Spaß macht uns das Walküre-Vorspiel nach einem abermaligen Kraftwerkswechsel: Nun haben wir mit dem Thivan Labs 805 Gold Lion einen Röhrenverstärker angeschlossen. Die Finesse 160 ist dank ihrer hohen Stabilität auch perfekt für das Zusammenspiel mit einem Glimmkolben-Aggregat geeignet. Aufgrund des hohen Wirkungsgrads braucht es auch keinen brachialen Boliden. Der optisch durchaus imposante Thivan etwa liefert nominell 40 Watt. Das klingt wenig, ist aber immens viel Power. So wundert es nicht, dass wir den Verstärker gerade mal ein Drittel aufdrehen brauchen, um schon eine allersatteste Lautstärke zu erzielen. Viel wichtiger: Es klingt noch mitreißender! Die Streicher erscheinen aufwühlender, die Paukenwirbel haben mehr Grandezza – und die ganze Wiedergabe verströmt, bei aller Schwere der gebotenen musikalischen Kost, eine noch größere Luftigkeit und Leichtigkeit. Die gesamte Raumatmosphäre ist so noch intensiver. Das verstärkt abermals die Illusion, dass wir live im Nationaltheater sitzen – auf den besten Plätzen.

Die Trapezform definiert die Front dieses Drei-Wege-Standlautsprechers, ist aber für den gesamten Korpus der Seta Audio Finesse 610 prägend.

Die Trapezform definiert die Front dieses Drei-Wege-Standlautsprechers, ist aber für den gesamten Korpus der Seta Audio Finesse 610 prägend.

Fazit

Die Finesse 610 macht ihrem Namen allerhöchste Ehre. Mit ihrer komplexen Formgebung, dem außergewöhnlichen Bambus-Gehäuse und der imposanten Größe ist sie allein schon optisch atemberaubend. Sie beeindruckt zudem mit etlichen Delikatessen: Zu Seta-Spezialitäten wie dem Ringstrahl-Hochtöner, der SCT-Membranbeschichtung und dem Clusterflex-Gehäuse kommen Novitäten wie die Mitteltöner mit neuentwickelter Natural-Sicke. Dank reichlichem Know-how ist bei diesem Drei-Wege-Lautsprecher zudem der knifflige Einsatz einer flachflankigen Weiche grandios gelungen. Klanglich führt all dies zu einer Wiedergabe von exzellenter Klarheit und herrliche Akkuratesse. Die Finesse 610 punktet mit einer herausragenden Plastizität und Räumlichkeit, sie agiert mit einer sagenhaften Grob- wie Feindynamik – und sie liefert einen abgrundtiefen, machtvollen Mörderbass. Dabei kann sie auch ganz anders: Die klangliche Balance erreicht sie bereits bei Flüster-Pegeln. So erweist sich die Finesse 610 als Trapezkünstlerin auf dem High End-Hochseil.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

99 of 100

97 of 100

97 of 100

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Technische Daten

Modell:Seta Audio
Finesse 610
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:38.500 Euro / Paar
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Bambus (natur / mit mattem Klarlack-Finish)
- andere Ausführungen: auf Wunsch
Vertrieb:Seta Audio, Mainz
Tel. +49 177 31 21 375
www.seta-audio.de/home
Abmessungen (HBT):1400 x 460 x 640 mm (ohne Traverse/Fuß und Terminal)
1450 x 500 x 670 mm (mit Traverse/Fuß und Terminal)
Gewicht:ca. 90 kg / Stück
Bauart:Drei Wege, passiv, Clusterflex-Gehäuse
Hochtöner:1 x 50 mm (Ringhochtöner, Mylar-Membran)
Mitteltöner:2 x 165 mm (Konus, SCT-optimierte Fasermischung-Membran)
Tieftöner:2 x 254 mm (Konus, SCT-optimierte Papier-Membran)
Frequenzbereich:25 Hz - 28 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:120 Hertz, 5 kHz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:96 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Seta Audio Finesse 610
- schraubbare Standfüße sowie Spikes inkl. Spike-Teller
Pros und Contras:+ außergewöhnliche Formgebung
+ attraktives Bambus-Gehäuse
+ exzellente Klarheit und Transparenz
+ herrliche Akkuratesse und Präsenz
+ herausragenden Plastizität und Räumlichkeit
+ sagenhaften Grob- wie Feindynamik
+ abgrundtiefer, machtvoller Mörderbass
+ klangliche Balance bereits bei Flüster-Pegeln
+ hochstabile Impedanz, damit auch perfekt für Röhrenverstärker geeignet
+ aufstellungsunkritisch
+ zahlreiche technische Delikatessen wie Ringstrahl-Hochtöner, SCT-Membranbeschichtung, Clusterflex-Gehäuse, WBT nexgen-Polklemmen oder Purifi-Mitteltöner mit neuentwickelter Natural-Sicke
+ 10 Jahre Garantie

- raumintensiv
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen
Gehört mit:- CD-Spieler/Streamer: Lindemann Musicbook: Source II, Oppo UDP-203
- Verstärker: Lindemann Musicbook: Power II, Hegel H360, Thivan Labs 805 Gold Lion
- Signalkabel: Viablue NF-S6 Air XLR, Viablue NF-S6 Air Cinch
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single-Wire

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Revox Elegance G120 – Filigrane Klangsäulen mit Dynamik und sehr guter Abstimmung

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Lautsprecher müssen nicht zwingend riesig sein, um gut zu klingen. Den Beweis dafür tritt Revox mit seiner filigranen Elegance G120 an. Dieser Schallwandler ist superschick gestylt, sehr gut verarbeitet und spielt in seiner Liga auch klanglich ganz oben mit. In unserem HiFi-Test hielt er ausserdem noch ein paar Überraschungen bereit. Vor allem Im Bass weiß die rund 1,12 Meter hohe Klangsäule zu überraschen.

Die Elegance G120 sind schlank und hochragend, zugleich aber auch stilvoll gestylt und üppig ausgestattet.

Dass HiFi-System muss heute viel mehr können, als noch vor 20 Jahren. Zugleich muss es aber auch kompakter sein – oder zumindest unauffälliger daher kommen. Hübsche All-in-One-Systeme haben die großen HiFi-Türme der 80er- und 90er-Jahre längst verdrängt. Lautsprecher rücken ebenso immer weiter in den Hintergrund. Statt klobiger Holzkisten hängen heute flache Schallwandler an der Wand. Oder filigrane Säulen – rechts und links neben dem Fernseher – übernehmen die Beschallung. In den meisten Fällen klingen die aber auch genauso dünn, wie sie aussehen. Es gibt sie aber auch hier, die rühmlichen Ausnahmen. Schicke, optisch perfekt auf die Wohnumgebung angepasste Lautsprecher, die sich kaum als solche zu erkennen geben, die zugleich aber klingen wie ein amtlicher HiFi-Speaker. Exakt das verspricht Revox mit seinen „Elegance G120“ genannten Standsäulen. Und wenn es einem Hersteller bisher immer gelungen ist Design, anspruchsvolle Technik und Klang miteinander zu vereinen, dann war das Revox.

In unserem Hörraum erwies sich die nahezu vollständige Ausrichtung auf den Referenzplatz als ideal.

Spielbereit in weniger als 5 Minuten

Beginnen wir vorn – und zwar ganz vorn: Mit dem Auspacken und dem Aufbau der Elegance G120. Jeder dieser Lautsprecher kommt vorbildlich verpackt in einem einzelnen Karton. In ihm liegt der Schallwandler sicher gebettet. Ein zusätzlicher, kleiner Karton beinhaltet noch das Zubehör. Das besteht hier aus einer Anleitung und einer Bodenplatte aus Glas. Sie verleiht dem Lautsprecher einen sicheren Stand und macht auch optisch ordentlich was her. Die nun erforderliche Montage ist kinderleicht und innerhalb von fünf Minuten erledigt – vorausgesetzt, man hat einen Akku-Schrauber oder einen Kreuz-/Schlitz-Schraubendreher zur Hand. Pro Lautsprecherfuß wollen lediglich vier Schrauben festgezogen werden, schon ist der Aufbau abgeschlossen. Die größte „Schwierigkeit“ dabei: Das in den Glasfuß eingelassene Revox-Logo gehört nach vorn. Ist das erledigt, wird die Elegance G120 auf die bereits aufgeklebten Gummielemente unter dem montierten Fuß gestellt und schon steht der Lautsprecher rutsch- und wackelfest.

Der gläserne Standfuß verleiht der Elegance G120 mehr Stabilität und er sieht auch noch verdammt gut aus.

HiFi-Luxus

Nachdem die Revox-Schallwandler nun montiert und aufgestellt sind, beginnt für mich die ausführliche Untersuchung: Als erstes steht dabei die Verarbeitungsqualität auf dem Prüfstand. Und die ist, ich kann es kurz machen, schlichtweg hervorragend. Der mattschwarze Lack ist einwandfrei aufgetragen. Selbst bei genauester Betrachtung ist hier kein Makel zu finden. Gleiches gilt für die Seitenübergänge, die frontseitig eingelassenen Chassis und die Reflexports auf der Gehäuserückseite. Alles supersauber verarbeitet und exakt so, wie man das von einem Luxusprodukt erwarten darf. Stellt sich nur die Frage: Aus welchem Material besteht das Gehäuse überhaupt. Nachdem ich das rückseitig platzierte Single-Wire-Anschlussmodul herausgeschraubt habe, ist die Antwort klar: Aus Holz. Genauer gesagt aus MDF. Im Inneren mehrfach verstrebt, ergibt sich so ein Korpus, der bestmöglich vor Eigenresonanzen geschützt ist. Eine Art Mossgummi-Schicht zwischen Gehäuse und Glasfuss sorgt für zusätzliche Dämpfungseigenschaften. An die grundlegenden Voraussetzungen für den bestmöglichen Klang wurde also schonmal gedacht. Sehr gut!

Perfekt abgestimmt

Auf ein Extra bin ich aber noch nicht eingegangen: Auf die etwa einen Zentimeter starke Kunstglasplatte, die die gesamte Frontseite vollflächig bedeckt. Die sieht gut aus, bietet dem Lautsprecher zugleich aber auch noch zusätzliche Stabilität. Wobei: „Vollflächig“ stimmt nicht so ganz. Selbstverständlich ist die transparente Fläche an den Stellen an denen die Chassis sitzen, entsprechend ausgeschnitten. Davon gibt es hier gleich fünf an der Zahl. Der Hersteller spricht dabei von einem Zweieinhalb-Wege-System. Im Detail werkeln hier also ein Tweeter und je zwei Mittel-/Tieftöner und Tieftöner pro Seite. Letztere mit jeweils 90 Millimetern Durchmesser, während der Hochtöner 30 Millimeter misst. Zu den entsprechenden Frequenzübergängen hält sich Revox in seiner Anleitung und auf der Homepage dagegen bedeckt. Kein Geheimnis ist unterdessen der abgedeckte Frequenzbereich von 40 bis einschließlich 30.000 Hertz. Der vergleichsweise tiefe Abstieg soll u.a. durch die beiden rückwärtigen Reflexports erreicht werden, die eine Extraportion Bass versprechen.

Die transparente Kunstglas-Front ist etwa 10 Millimeter stark.

Das Feintuning

Nach der ausführlichen Begutachtung geht es nun ans Feintuning: Das beginnt mit der optimalen Ausrichtung meiner Testgäste auf den Hörplatz. Zunächst versuche ich es mit der parallelen Aufstellung. Bei einem Abstand von etwa 2,50 Metern der Lautsprecher zueinander und einer Entfernung von rund 3,0 Metern zum Referenzplatz stellt sich aber schnell heraus, dass das nicht optimal ist. Nachdem ich die G120 dann etwas weiter Richtung Hörplatz gedreht habe, wirkt das Klangbild nun deutlich räumlicher. Perfekt wird es aber erst, als ich die beiden Lautsprecher fast vollständig auf mich ausrichte. Ja, so stimmen die Bühne und auch die Größenordnung der Künstler. Jetzt sorge ich noch dafür, das der Lautsprecher einen festen Stand hat. Spikes oder höhenverstellbare Füße gibt es hier nicht. Dafür ist die Elegance G120 mit besagten Gummifüßchen versehen, die meine Testgäste regelrecht am Boden kleben lassen. Anschließend müssen sich die tiefschwarzen Standsäulen nur noch einspielen …

Anschlussseitig steht je ein Sigle-Wire-Modul mit hochwertigen Schraubklemmen bereit.

Prioritäten setzen

Nach der 48-stündigen Warmspielphase starte ich mit „Killing Strangers“ von Marilyn Manson in den Hörtest. Ohne mit der Wimper zu zucken und mit ordentlich Dynamik werden die knackigen Basspassagen wiedergegeben mit denen der Track startet. Der Grundton puncht und hat ordentlich Zug. Das funktioniert richtig gut. Auch, weil das Revox-Duo darauf verzichtet ganz unten mitspielen zu wollen. Die Abstimmung gefällt mir richtig gut. Statt den Song mit ausgefransten Tiefbässen zu begleiten – wie es viele ähnlich dimensionierte Lautsprecher machen – konzentrieren sich die G120 auf das, was sie richtig gut können. Das wären Schnelligkeit, eine offene Spielweise und ein knackiger Grundton. Sehr gut, die Abstimmung passt. Sänger und Instrumente agieren als Einheit und nehmen den Raum förmlich ein. Die Stimme des US-Amerikanischen Künstlers kommt stilistisch verzerrt am Hörplatz an, während knallende Oberbässe die Instrumentierung beherrschen. Synthesizer, E-Gitarren und die schleppenden Schlagzeugeinlagen vervollständigen das Klangbild.

Trotz rückseitig eingelassener Bassreflex-Ports lässt sich die Elegence G120 auch vergleichsweise wandnah betreiben.

Schöne Staffelung

Eine richtige Klangbühne ist dagegen nicht vorhanden. Das allerdings liegt nicht an den Lautsprechern, wie ich bereits in früheren Tests mit diesem Titel feststellen durfte. Macht aber auch nichts. Dass die Elegance G120 es durchaus verstehen eine Bühne aufzuspannen, erlebe ich nämlich im anschließenden „Golden Slumbers“ von den Beatles. Das einsetzende Piano orte ich sofort rechts vor mir. Die Stimme Paul McCartneys links nebenan, fast mittig. Dass die Abbildung auch eine gewisse Tiefe hat, wird deutlich, als die Streichinstrumente im Hintergrund hinzu kommen. Als dann noch das Schlagzeug links mittig einsetzt, ist die Instrumentierung vollständig und die Staffelung vollständig nachvollziehbar. Was mir dabei auch gut gefällt: Die Bühne ist in etwa so breit wie die Standorte der Lautsprecher. Das gereicht der Abbildung in unserem Hörraum zum Vorteil, in dem die Schallwandler rechts und links nur etwa 50 Zentimeter von den Seitenwänden entfernt stehen.

Flexibel

Rücke ich die Klangsäulen auch nur ein wenig nach aussen, ändert sich der Eindruck. Jetzt liefert das Revox-Duo eine eine deutlich breitere Bühne, die markant über die Positionen der Lautsprecher hinausgeht. Das muss nicht falsch sein, sondern kann in größeren Räumen sogar von Vorteil sein. Meine Empfehlung an dieser Stelle: Experimentieren Sie einfach ein bisschen mit dem Standort und der Winklung der Elegance G120. Richtig ist am Ende was gefällt. Das gilt übrigens auch für jeden anderen Lautsprecher. Nach diesem kleinen Exkurs komme ich nun aber wieder zum Klangeindruck in unserem Hörraum: Hier fällt mir nämlich noch ein weitere wichtiger Punkt auf: Instrumente werden lebensecht und auch größenrichtig dargestellt. Das ist deshalb erwähnenswert, weil dies beileibe nicht jedem Lautsprecher gelingt. Ebenso, wie bei weniger voluminöseren Schallwandlern im Bass oft deutlich aufgedickt wird, neigen diese auf gern dazu Instrumente mal deutlich größer darzustellen, als sie wirklich sind.

Trotz ihrer Gehäusebreite von nur rund 10 Zentimetern spielt die Elegance 120 überraschend agil und mit einem satten bass.

Allroundqualitäten

Im Ergebnis klingt beispielsweise die Gitarre dann auch gern mal so, als wäre sie 2,50 Meter lang. Diesen Effekt erlebe ich hier aber glücklicherweise nicht. Die G120-Geschwister blähen Instrumente weder künstlich auf, noch stellen sie etwas überdimensional in den Vordergrund. Ebenso homogen und aufgeräumt geht es anschließend in Daft Punks „Short Circuit“ weiter. Hier beweist das Test-Duo dann erneut echte Allroundqualitäten: Zu allererst sei hier die mehr als gelungene Bassperformance erwähnt. Tiefe Bässe kommen schnell, wummern aber weder unkontrolliert herum, noch überdecken sie andere Details. Natürlich können die Revox-Säulen hier beispielsweise nicht mit der Macht der kürzlich von uns getesteten Audio Physic Midex mithalten. Die hat allerdings auch mindestens fünfmal mehr Rauminhalt. Die Elegance G120 ist dagegen eher filigran gehalten und für ihr geringes Volumen erstaunlich zupackend. Wer das nicht glauben mag, sollte sich zum Beispiel diesen Titel mal beim Fachhändler des Vertrauens vorspielen lassen.

Die beiden Reflax-Ports auf der Gehäuserückseite sorgen für mehr Volumen im Bass.

Langzeittaugliches Klangbild

Stellt man die Lautsprecher also richtig auf, imponieren sie sofort durch eine hohe Agilität, einen dynamischen Grundton und eine korrekte Bühnenabbildung. Hinzu kommen die Neutralität und Präzision, mit der die Elegance G120 agieren. Erlebt habe ich diese vorrangig in eher leiseren, aber dennoch schwung- und druckvollen Passagen. Ein Beispiel wäre „Safe And Sound“ von Justice. Ein Song, der trotz seiner fühlbaren Dynamik nichts von seiner Leichtigkeit einbüsst. Eine Leichtigkeit, die es aber zunächst einmal herauszukitzeln gilt, was beileibe nicht jedem Lautsprecher gelingt. Meinen Testgästen scheint das aber keine Schwierigkeit zu bereiten. Sie enthüllen das aus der Aufnahme, was der Künstler beabsichtigte – Offenheit, Lockerheit und Atmosphäre. Auch hier gefällt mir der leicht zurückgenommene Bass wieder extrem gut. Er ist da, wenn er soll. Ansonsten hält er sich dezent im Hintergrund und überlässt den anderen Frequenzen das Feld. Im Ergebnis entsteht so ein sehr schönes und langzeittaugliches Klangbild.

Exzellente Verarbeitung in jedem Detail: Auch die gewölbten Schutzgitter der einzelnen Chassis sind millimetergenau in die Schallwand eingesetzt.

Die Elegance G120 kann auch laut

Angetrieben u.a. vom Hegel H360 und dem Revox Joy-Duo S119/S22 füllen meine Testgäste das rund 20 Quadratmeter messende Hörareal akustisch locker aus. Und zwar ohne dass der Sound angestrengt oder kurz vor dem Limit erscheint – selbst unter höheren Pegeln. Beispielsweise macht mir „I Think Bad Thought“ von Danko Jones so viel Spaß, dass ich den Pegel nochmals in die Höhe treibe. Die harte Gitarre und der kernige Bass stehen sofort präsent im Raum. Kurz darauf übernimmt der Gesang das Kommando. Selbstverständlich mittig vor mir platziert und optimal von den mitspielenden Instrumenten eingefasst. Obwohl die Lautstärke sich nun deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke befindet, erlebe ich eine fesselnde, zugleich aber auch absolut unangestrengten Musiksession. Fast schon nebenbei offenbaren die G120 dabei eine weitere Stärke: Sie imponieren durch eine unglaublich präzise, aber niemals aufdringliche Höhenwiedergabe, während es auf der Bassebene durchgängig packend zugeht.

In unserem Test musste sich die Elegance G120 u.a. an der Revox-Kombi S119/S22 beweisen.

Fazit

Die Revox Elegance G120 sind zwar filigran, klingen aber alles andere als schmal. Besonders gefallen mir die nie übertriebene Tiefbass-Abstimmung und der knackige Grundton. Mit dem richtigen Futter machen diese Lautsprecher richtig Spaß. In den Höhenlagen sind die beiden Säulen zwar präsent, neigen aber niemals dazu zu nerven oder aufdringlich zu sein. Das und die wirklich gelungene Abstimmung sorgen dafür, dass man diesem Lautsprecher auch gern länger zuhört. Zum Klang kommen die wirklich gute Verarbeitung und das zeitlos-elegante Design. Für die Elegance G120 muss man zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, als für die meisten ähnlich dimensionierten Klangsäulen, dafür erhält man hier aber exzellent gefertigte und klanglich wirklich gute Schallwandler.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 93/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

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Technische Daten

Modell:Revox
Elegance G120
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:um 1300,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):1120 x 104 x 160 mm
Gewicht:12,0 kg / Stück
Bauart:Zweieinhalb-Wege, Bassreflex, passiv
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 30 mm
Tiefmitteltöner:2 x 90 mm (Korbdurchmesser)
Tieftöner2 x 90 mm (Korbdurchmesser)
Frequenzbereich:40 Hertz - 30 kHz (Herstellerangabe)
Empfohlene Raumgröße:mittelgroß, bis 35 m²
Empfohlene Verstärkerleistung:bis 150 Watt
max. Belastbarkeit:150 Watt
Wirkungsgrad:88 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Elegance G120
- Glasfuß
- Anleitung
Pros und Contras:+ stilvoll-elegantes Design
+ sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
+ drahtiger Grundton
+ freier Hochton
+ ansprechende Bassperformance
+ sehr gute Abstimmung
+ hohe Langzeittauglichkeit
+ stabiles Holzgehäuse
+ Nasslackierung

- keine Spikes o.ä.
Benotung:
Klang:93/95
Praxis:94/95
Ausstattung:93/95
Gesamtnote:93/95
Preis/Leistung:gut - sehr gut
Getestet mit:- Revox Joy S119
- Revox Joy S22
- Hegel H360
- Elac Miracord 60

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JBL Tune 130NC TWS – In-Ears mit Bass und Liebe zum Detail

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Die JBL Tune 130NC TWS sind superleicht, leistungsstark und klanglich auf einem deutlich höheren Niveau, als es der Preis erwarten lässt. Hinzu kommen viele Funktionen wie Noise Cancelling, Ambient Aware und App-Steuerung. Besonders cool ist die lernfähige Gestensteuerung.

Unauffällig im Ohr, groß im Sound: Die JBL Tune 130NC TWS bieten einen exzellenten Klang und eine ungeahnte Ausstattungsvielfalt.

Mit seinen In-Ears JBL Tune 125NC TWS hat JBL einen Meilenstein der True Wireless Earbuds gesetzt. JBL arbeitet stetig daran, sein Produktportfolio zu erweitern, aber vor allem zu verbessern.
Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass mit dem JBL Tune 130NC TWS ein Nachfolger bereit steht, um die Erfolgsgeschichte der Tune-Serie fortzuschreiben. Versprochen wird eine extralange Akkuleistung, ein brillierender Klang, aktives Noise-Cancelling, TalkThru, dazu noch Telefongespräche in Stereo. Das ganze selbstverständlich gepaart mit ansprechendem Design. Dabei soll der Preis des Vorgängermodells weitestgehend gehalten werden. Ob das gelingt, schauen wir uns nachfolgend beim JBL Tune 130NC TWS an – und zwar auf dem Weg zur Arbeit, im Zug, beim Sport und beim Chillen im Ohrensessel.

Immer am Puls der Zeit

Musik ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens. Dabei kommt es aber darauf an, wie wir die Klänge in unserem Ohr wahrnehmen. Hier ist es wichtig, dass die Töne des Schallwandlers unser Gehör angenehm, wohltuend und abgestimmt erreichen. Exakt daran arbeitet JBL seit 1946. Die amerikanische Audio-Legende mit Firmensitz in Northridge/Kalifornien entwickelt neben High-End Lautsprechern, Soundbars und diversen anderen Audiolösungen eben auch an Kopfhörern. Einige davon, beispielsweise die JBL Club One, hatten wir bereits im Test. Da das hauseigene Entwickler-Team immer am Puls der Zeit arbeitet, gehört die Marke mit den drei großen Buchstaben bis heute zu den Pionieren der Audio-Branche. So wurde von den Kaliforniern auch zeitig erkannt, Produktlösungen im Bereich der True-Wireless Earbuds zu entwickeln. Die Tune 230NC haben ihre Güte beispielsweise bereits in unserem Test bewiesen. Jetzt wollen wir wissen, was eine Etage tiefer im Preisregal so möglich ist.

Die Tune 230NC TWS hatten wir auch bereits im Test.

Sinnvolles Zubehör

Wie von JBL gewohnt, werden Produkte hübsch anzusehen in der JBL-typischen weiß-orangefarbenen Verpackung geliefert. Einmal geöffnet, offeriert sie uns das komplette Zubehör. In erster Linie fallen hier die drei mitgelieferte Silkon-Pads für die Buds ins Auge. Diese Wahlmöglichkeit sollte man bewusst ausprobieren. Sie hat nicht nur Einfluss auf den Halt, sondern vor allem auch auf Schalldruck und Klangqualität, worauf ich später im Praxistest noch einmal genauer eingehe. Weiter mitgeliefert wird ein Ladekabel – ebenfalls im typischen JBL-Orange. Meines Erachtens nach hätte das aber durchaus länger ausfallen dürfen. Den passenden Netzstecker liefert JBL nicht mit. Davon sollten sich in jedem Haushalt aber einige auffinden lassen. Zusätzlich gibt es noch einen Quick-Start-Guide in lediglich englischer Sprache. Dies stellt jedoch kein Hindernis dar, der Guide bietet eine Vielzahl an Piktogrammen. Und selbst die werden eigentlich nicht benötigt, denn letztlich ist die Inbetriebnahme absolut selbsterklärend.

Alles auf einen Blick: JBL liefert seine Tune 130NC TWS inklusive Lade-Case, Ladekabel und drei unterschiedlich großen Silikon-Aufsätzen.

Haptik und Verarbeitung

Die eigentlichen Herzstücke der Shipping-Box sind selbstverständlich die Kopfhörer und natürlich das Case. Hält man alles erstmal in den Händen erklärt sich sofort, warum JBL iim Bereich der mobilen Musikwiedergabe federführend ist. Jedes Detail fühlt sich wertig und stabil an. Die anspruchsvolle Haptik spielt dazu perfekt mit der Designsprache der Buds mit dem Case zusammen. Exakt so sollte es im Optimalfall gestaltet sein. Als Alternativfarben stehen ein zeitloses Schwarz, ein schickes Weiß und maritimes Blau zur Auswahl. Unser Testgast hier präsentiert sich in einem matten, sehr eleganten Schwarz.
Das Case ist stabil und aus wertigem, glatten Kunststoff gefertigt. So gleitet die Ladeschale problemlos in die Hosen-/Jackentasche. Wird das Case geöffnet, zeigen drei LEDs in der Griffmulde den aktuellen Ladestatus an. Entnimmt man die Buds, setzt sich der gewonnene erste Eindruck fort. So klein und kompakt sie sind, so grundsolide und stabil fühlen sie sich an.

Die beleuchteten Streifen im Case geben Auskunft über den aktuellen Ladestatus.

Form und Funktion

Selbstbewusst aber ohne zu Protzen tragen die Buds das markante Markenlogo. JBL spricht mit der Formgebung des Tune 130NC bewusst eine andere Designsprache. Statt in „Tropfenform“ setzt der Hersteller hier auf die kompakte und gedrungene TWS Earbud-Form. Wer die längliche Variante bevorzugt, wird im JBL-Portfolio aber natürlich ebenfalls fündig. Beispielsweise beim Tune 225TWS Ghost Edition oder Tune 230NC TWS. Aber zurück zu unserem Testgast: Durch seine gerundete Form findet der Earbud bequem in der Ohrmuschel des Nutzers seinen Platz. JBL nennt dieses Design übrigens „Dot-Formfaktor“. Der bringt, meines Erachtens nach, neben einer gefälligen Optik auch den Vorteil, dass man nicht mit Kleidungsstücken oder mit der zur Zeit viel genutzten Mund-Nase-Bedeckung hängen bleibt. Ein wichtiger Punkt noch: Die Tune 130NC TWS sind nach IPX4-Standard auch Wasser- und Schweissresistent. Regen ist also kein Grund das bevorstehende Lautftraining abzusagen …

Mehr Sound, mehr Saft

Wie eingangs erwähnt, gehört der Tune 130NC zur neuesten Generation der Tune-Serie. Anders als sein technischer Zwilling, der JBL Tune 230NC, ist der 130er mit einem 10-Millimeter-Treiber ausgestattet. Dies hat zur Folge, dass die Tiefen bei diesem Schallwandler mehr akzentuiert werden können. Was den wahrnehmbaren Frequenzbereich angeht, bedient JBL selbstverständlich hier das Spektrum des menschlichen Gehörs mit einer Wiedergabe von 20 bis 20.000 Hz. JBL verspricht zudem eine dauerhafte Musikwiedergabe von bis zu 40 Stunden – natürlich immer vorausgesetzt, Kopfhörer und Transportcase sind vollständig aufgeladen. Das reicht locker für den Flug nach Australien oder Kalifornien. Ist die aktive Geräuschunterdrückung (Noise Cancelling) aktiviert, reduziert sich die Leistung. Allerdings nicht dramatisch. Laut Herstelleraussage wären es dann noch immer bis zu 32 Stunden Dauerbetrieb. Mit nur 10 Minuten an der Stromleine haben die Tune 130NC anschließend wieder Saft für zwei Stunden Musikwiedergabe.

Inklusive Lade-Case sind die Tune 130NC TWS bis zu 40 Stunden dauerhaft Musik wiederzugeben.

Automatische Verbindung

Einmal installiert, verbinden sich die Headphones sofort und ohne jegliche Verzögerung mit dem Handy. So kann ich meinen Lieblingsklängen umgehend über den aktuell neuesten Bluetooth Standard 5.2 lauschen. Beherrschen das Telefon oder Tablet diesen Standard nicht, wird automatisch auf den maximal möglichen BT-Übertragungsweg gewechselt. Umstellen muss ich dafür nichts. Obendrein wird mir offeriert, die passende App zu Nutzen. Wo genau die Vorteile der App liegen, dazu später mehr. Holt man die kleinen Lautsprecher aus ihrer (Lade-)Garage, verbinden sie sich unmittelbar erneut mit dem Smartphone. Unterstützt wird dies durch Fast Pair von Google. Sehr gut, so muss ich das Telefon erst gar nicht aus der Tasche ziehen, um die Verbindung herzustellen. Auf dem Display des Handys werden nun sofort der Ladezustand des Case und der der Buds angezeigt. Sehr gut, so bin ich immer automatisch darüber informiert, wie lange ich noch Musik hören kann.

Gestensteuerung, clever und individualisierbar

Wie man es erwarten darf, dient die Oberfläche beider Ohrstöpsel als Steuerungseinheit. Über verschiedene Gesten kann ich nun:
– Titel vor und zurück skippen
– Play/Pause aktivieren
– Sprachassistenten (Google Assistant, Amazon Alexa, Bixbi oder Siri) aktivieren
– Noise Cancelling aktivieren/deaktivieren
– TalkThru einschalten
– Anrufe annehmen oder ablehnen

Das Meiste kennt man auch von einigen Mitbewerbsprodukten. Das Besondere hier ist allerdings, dass Gesten auch individualisiert werden können. Wer also von anderen Kopfhörern zu JBL wechselt, kann seine automatisierten Gesten auch hier hinterlegen und weiter Nutzen. Ich jedoch empfinde die vorinstallierte Gestensteuerung als intuitiv und nutze sie ohne jegliche Individualisierung. Auch beim Telefonieren stellen die JBL Tune 130NC mich vor keine Herausforderung. Dank der vier Mikrofone ist jedes Gespräch souverän zu führen. Sauber, klar und ganz ohne Einschränkung in Sachen Übertragungsqualität. Über die Funktion „VoiceAware“ lässt sich sogar eine Art Klangtuning der eigenen Stimme vornehmen.

Befehle werden per Gestensteuerung gegeben. Der Clou dabei: Es lassen sich eigene Gesten für bestimmte Funktionen erlernen.

App-Control

Viele Mitbewerber bieten die Steuerung ihrer Produkte über eine App-Steuerung an. Das kennt man auch von anderen Herstellern. Diese App setzt sich allerdings von den allermeisten Mitbewerbern ab. Gefunden wird dieses nützliche Helferlein selbstverständlich im Apple-Store und im Google Play-Store. Ist die Applikation installiert und geöffnet, listet sie alle zu Verfügung stehenden JBL-Geräte auf. Hier ist das natürlich der JBL Tune 130NC. Wird der bildlich dargestellte Kopfhörer angewählt, öffnet sich das entsprechende Bedienmenü automatisch. Jetzt wird dem Nutzer schnell klar was aufgeräumt, verständlich und nutzerfreundlich bedeutet. Ich finde mich auf Anhieb und intuitiv zurecht, ohne mich eindenken zu müssen.
Auf dem JBL App-Bediendesktop werden lediglich das übliche Zahnrad für die Einstellung, den Ladezustand, die Schaltfläche für das Active-Noise-Cancelling (ANC) sowie den Equalizer angezeigt. Wie bei der Gestensteuerung gibt es beim App-integrierten Equalizer vorinstallierte Klangszenarien. Hier besteht nun ebenfalls die Möglichkeit seiner eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen.

Die Smartphone-App ist übersichtlich gestaltet und intuitiv zu bedienen.

Klangtuning

Ich gebe zu, ich nutze ganz einfach die von JBL mitgelieferten Vorschläge. Zur Auswahl stehen fünf Szenarien. Jazz, Vocal, Bass, Club und Studio. Für die allermeisten Bedürfnisse sollte das locker ausreichen. Probiert man alle mal aus, sind deutliche Unterschiede in der Musikwiedergabe zu vernehmen. Wer die für seinen Geschmack und seine Lieblingsgenres passende Abstimmung noch fehlt, der legt dann einfach sein eigenes Klangprofil ab.
Bevor man sich aber an den Equalizer macht, sollte man zunächst die mitgelieferten Silikonpads ausprobieren. Angefangen habe ich mit den Kleinsten. Der Halt der Kopfhörer war o.k., der Schalldruck allerdings eher ernüchternd. Das änderte sich massiv mit der mittleren Variante. Jetzt erlebe ich einen deutlich dichteren, voluminöseren Klang. Beeindruckend, was so eine Kleinigkeit bewirken kann. Sollten die großen Pads noch mehr leisten? Ich nehme es vorweg: Nein, in meinem Fall nicht. Der Bass-Effekt ist identisch, das Tragegefühl aber deutlich weniger bequem.

Bass satt

Nachdem die Kopfhörer vollständig geladen sind, geht es endlich in den Praxistest. Der Tag beginnt früh und der Weg zum Arbeitsplatz steht an. Umweltbewusst wird der ÖPNV in Anspruch genommen. Also rein in den Zug und der eigenen Playlist lauschen. Zum Wachwerden erwähle ich basslastige Clubsounds. „Best of Me“ (Radio Edit) von ARTBAT dringt in mein Ohr. Im App-Equalizer wird „Club“ angewählt. Abwechselnd hochgepitchte Vocals, begleitet durch Synthesizersounds, eröffnen den Track, um dann überraschend auf einen absolut durchdringenden Bass zu stoßen. Bass, ganz offensichtlich die Paradedisziplin des JBL Tune 130NC. Satt und durchdringend, ohne dabei aber aufdringlich zu sein.
Und täglich grüßt das Murmeltier. Am nächsten Haltepunkt steigen Kids auf ihrem Weg zur Schule zu. Man darf an ihren pubertierenden Gesprächen, ob man will oder nicht, teilhaben. Also aktiviere ich ANC über ein zweifaches Tippen des linken Buds und tauche quasi in den Club meiner Wahl ab.

Egal ob via Notebook, Tablet oder Smartphone. Die Tune 130NC TWS nehmen Audioinhalte jeder Bluetooth-Quelle entgegen.

Fester Sitz

An dieser „Tür“ werden die Kids vom Türvorsteher nicht reingelassen. Danke dafür. Einige Stunden später nähert sich ein trüber Tag seinem Ende. Um diesem noch etwas halbwegs Schönes abzugewinnen heißt es Laufschuhe an, Kopfhörer in die Ohren und ab in den Wald. „Best of Linkin Park“ treibt mich vorwärts. Der Anfang gestaltet recht schwer. Kälte und Regen sorgen nicht gerade für den gewünschten Motivationsschub. Exakt diesen bringen stattdessen die JBL Tune 130NC. Selbst der zunehmende Regen und das Springen über größere Pfützen können die Ohrstöpsel nicht von ihrem Platz verjagen. Der Halt ist perfekt gewährleistet und dank IPX4-Standard können auch Schweiß und Wasser den Buds nichts anhaben. Chesters laute, kratzige Stimme findet bei jedem gelaufenen Meter glasklar den Weg in mein Ohr. Schrille E-Gitarrenriffs, im Wechsel mit Dubbeldrum-Gewitter bei „Guilty All The Same“, stellen keine Herausforderung für meinen kleinen Testgast dar. Astrein, genau so sollte es sein.

Wichtig: Probieren Sie einfach einmal alle Silikon-Aufsätze aus. Sie sind ein entscheidender Faktor in Sachen Sitzkomfort und Klang.

Ambient Aware

Im Wald und auf dem Weg zur Laufstrecke habe ich ausserdem Ambient Aware aktiviert. Ein nützliches Feature, um Autos oder Fahrradfahrer ,die die Laufstrecke kreuzen, früh genug wahrzunehmen. So ist sichergestellt, dass ich nicht vom Schall abgekapselt und quasi „taub“ durch die Gegend renne und andere Verkehrsteilnehmer überhöre. Zuhause angekommen, suche ich zum Ausklang des Tages meinen Wohlfühlplatz auf. Der Ohrensessel ruft und ich kann ihn deutlich hören. Aber nur weil ich die JBL Tune 130NC noch nicht im Ohr habe. Das musikalische Feuerwerk ist für heute abgebrannt, so dass ich nun Dr. Reinhard Remfort und Bastian Bielendorfer in der neuesten Ausgabe ihres Podcasts „Alliteration am Arsch“ folge. Ich nutze die EQ-Einstellung „Studio“. Wollen wir doch mal schauen, ob unser Testgast auch ein Leisetreter sein kann. JBL-Kopfhörern wird ja gern nachgesagt, dass sie nur Bass können. Das kann ich nach der folgenden Session aber ausdrücklich nicht bestätigen.

Die feinen Details

Themen dieses Podcasts sind Querbeet. Gesprochen wird über den üblichen Alltagsstress mit nervigen Nachbarn, Videospiele, Quantenphysik, Basti’s Mops und vieles Absurdes mehr. Das trägt durchaus zu Erheiterung bei und lässt den grauen Tag verblassen.
Dem Gespräch der beiden Podcaster folge ich problemlos. Vielleicht an der ein oder anderen Stelle sogar zu deutlich. Das ist nun wirklich kein Grund zur Kritik, im Gegenteil: Die kleinen Details sind da. Bastian Bielendorf lispelt, und das ist nun deutlich zu vernehmen. Was der erfrischenden Gesprächsführung keinen Abbruch tut, sondern ganz im Gegenteil dem Podcast ein Plus an Authentizität verleiht. Die Aufnahme wird so gelungen wiedergegeben, als säße ich bei den Gastgebern zu Hause.
Und so findet der Tag doch noch ein wohlklingendes Ende. Wäre da nicht noch ein Anruf. Aber den kann ich glücklicherweise – und ohne nach meinem Handy greifen zu müssen – mit einer Geste ablehnen.

Die 130er sind aber nicht nur bassstark, sondern überzeugen auch in der Mitten- und Detailwiedergabe.

Fazit

Perfekter Halt in allen Lebenssituationen, Bass-Druck der seinesgleichen sucht und eine ANC-Funktion die eindrucksvoll unter Beweis stellt, welchen beeindruckende Technik auf kleinstem Raum möglich ist: Der Tune 130NC erfüllt alle Anforderungen mit Bravour. Klanglich gehören diese In-Ears ebenfalls zum Besten ihrer Klasse. Satte Bässe, feine Details und unaufdringliche Höhen bestimmen das Klangbild. Was das Gewicht angeht, zählt bei Kopfhörern nahezu jedes halbe Gramm. Mit gerade mal 5,7 Gramm/Stück sind die 130er zudem wahre Fliegengewichte. So macht das Musikhören auch nach vielen Stunden noch Spaß. Ein ebenso imposantes Highlight ist die lernfähige Gestensteuerung. Das habe ich bisher noch bei keinem Kopfhörer für unter 100 Euro gesehen. Abgerundet wird das stimmige Gesamtpaket durch die tadellos arbeitende JBL Headphones App, die gleich noch einige zusätzliche Funktionen bietet.

Test & Text: Marc Rehrmann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerfotos

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80 of 80

80 of 80

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Technische Daten

Modell:JBL
Tune 130NC TWS
Produktkategorie:True Wireless In-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 100,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiss
- Blau
Vertrieb:Harman Deutschland, Garching
Tel.: 07248 / 711132
www.jbl.com
Prinzip:In-Ear
Lade-Case:ja
Gewicht:Kopfhörer: 5,7 Gramm/Stück
Ladecase: 40,4 Gramm
Akku-Laufzeit:Kopfhörer: bis 10/8 Stunden (mit/ohne ANC)
Lade-Case: bis 30 Stunden
Schnellladezeit:- 10 Minuten für 2 Stunden Wiedergabe
Anschluss:- Bluetooth 5.2
Bedienung:- via Control-Panel in beiden Ohrschalen
- per Headphones-App
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- Tune 130NC
- Lade-Case
- Ladekabel
- Ohrtipps
- Garantie/Warnung
- Kurzanleitung/Sicherheitsdatenblatt
Pros und Contras:+ lernfähige Gestensteuerung
+ hoher Tragekomfort
+ Lade Case
+ leistungsstarke Akkueinheit
+ Schnelladefunktion
+ Ambient Aware
+ VoiceAware
+ Noise Cancelling
+ Sprachsteuerung
+ Freisprecheinrichtung
+ JBL Headphones-App
+ IPX4 zertifiziert

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag JBL Tune 130NC TWS – In-Ears mit Bass und Liebe zum Detail erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Spatial Europe MC Series Zero – Kompakte Rasanz

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Dreifache Ausnahmeerscheinung: Die MC Series Zero verblüfft zuerst durch ihre Gehäusefreiheit, zieht die Blicke aber auch durch ihre Sideboard-Höhe und ihr Racing Green-Finish auf sich. Welche Rasanz der kleine Zwei-Wege-Lautsprecher von Spatial Europe entfaltet, haben wir getestet.

Die Spatial Europe MC Series Zero ist ein absoluter Hingucker: Neben der geringen Größe erstaunt auch die Gehäusefreiheit - und die Lackierung in Racing Green ist ebenfalls eine Attraktion.

Die Spatial Europe MC Series Zero ist ein absoluter Hingucker: Neben der geringen Größe erstaunt auch die Gehäusefreiheit – und die Lackierung in Racing Green ist ebenfalls eine Attraktion.

Das frischestes Mitglied der Spatial Europe MC-Serie ist nach den Modellen No.1 bis No.8 die – genau: Zero. Dass die Neue bei der Nummerierung keine „9“ bekommen hat, ist ihrer Dimensionierung geschuldet: Dieser Lautsprecher misst gerade mal 82 x 40 x 7 Zentimeter – und ist damit, wie Spatial Europe stolz betont, einer der kleinsten Open-Baffle-Speaker weltweit. Schon diese Kompaktheit macht die Zero zum Hingucker. Hinzu kommt ihre außergewöhnliche Formgebung: Die Zero agiert ohne Gehäuse, sie funktioniert als offene Schallwand. Auf dieses Prinzip hat sich Spatial Europe spezialisiert. Dahinter steckt der Ingolstädter Vertrieb Mach One, den Robert Andorf leitet. Andorf ist es auch, der das ursprüngliche Lautsprecherkonzept von Spatial Audio aus den USA hierzulande in eigener Regie umsetzt – mit einem audiophileren Anspruch, mit eigenen Modellen und mit einer Fertigung, die lokale Schreiner, Maschinenbauer und Polsterer einbezieht. Ein bedachter Beitrag zur Nachhaltigkeit – wie auch die plastikfreie Transportverpackung.

Als Open Baffle-Speaker benötigt die Zero allein eine Schallwand. Diese sieben Zentimeter schlanke Front wirkt durch eine dezente Abrundung der Kanten noch geschmeidiger.

Als Open Baffle-Speaker benötigt die Zero allein eine Schallwand. Diese sieben Zentimeter schlanke Front wirkt durch eine dezente Abrundung der Kanten noch geschmeidiger.

Luftig-leichte L-Form

Aus dieser Verpackung schälen wir nun die Zero – und obwohl wir aus Spatial Europes MC-Serie bereits die No.1 und die No.6 getestet haben, ist die boxenfreie Erscheinung auch diesmal wieder eine Attraktion: Die Zero verströmt mit ihrer L-Form Luftigkeit und Leichtigkeit. Wie alle Open Baffle-Lautsprecher benötigt sie nur eine Schallwand, auf der die Chassis montiert sind, und einen Sockel, der dieser Platte sicheren Stand verleiht. Diese eine Platte ist eigentlich in Zweiteiler: Hier sind verschieden starke MDF-Platten mit abgestimmter Materialdichte miteinander verleimt. Beides ist grundlegend für die Stabilität und die Immunität gegen Vibrationen. Dazu tragen auch die eingelagerten Stahlplatten bei. In ihnen finden die Schrauben halt. Sie fixieren den in die Schallwand eingepassten Sockel aus schwarzem Aluminium. Der Anpressdruck dieser Verschraubung sorgt akustisch für eine größere Akkuratesse. Zur Ruhigstellung der Zero tragen ebenfalls innseitige Fräsungen bei. Ihre Formung und ihr Verlauf in der Front sind per Computersimulation optimiert.

Die seitliche Ansicht zeigt besonders deutlich, wie luftig-schlank die leicht geneigte L-Form der Zero ist.

Die seitliche Ansicht zeigt besonders deutlich, wie luftig-schlank die leicht geneigte L-Form der Zero ist.

Blickmagnetische Farbgebung

Das hier investierte Know-how sieht man der Zero nicht an – und das ist gut so, denn dieser Schallwandler erscheint fast wie ein Design-Objekt. Dazu trägt die geradezu blickmagnetische Farbgebung bei: Die Zero ist in rasantem Racing Green lackiert. Das fantastische Finish ist erstklassig ausgeführt. Dies trägt zur hochwertigen Anmutung der Zero bei. Wer es weniger auffällig möchte: Der Lautsprecher kann alternativ in allen RAL-Farben lackiert werden und ist auch in verschiedensten Holzfurnieren realisierbar – bis hin zum Wurzelholz mit zehnschichtigem Klavierlack-Überzug. Die Lautsprecher werden in Manufakturarbeit hergestellt, darum gilt: machbar ist alles. Das gilt auch für die optionale Stoffverkleidung der Chassis, die in verschiedensten Kolorierungen angeboten wird. Bei unserem Testmodell sind sie in Gold gehalten, das bildet einen perfekt passenden Kontrast zur grünen Lackierung. Diese Blenden-Option sollte man der tollen Optik zuliebe ziehen. Sonst fällt der Blick auf die beiden großen Chassis mit üppiger schwarzer Membranfläche.

Die MC Series Zero ist mit mattschwarzer oder mattweißer Keramiklackierung erhältlich, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Hinzu kommt eine Auswahl an attraktiven Furnieren (v.l.n.r.): Olive, Eibe Pfefferkorn, Palisander sowie Roseneiche in der Ausführung Natur, Schwarz oder Vintage. Neu im Portfolio ist das hier nicht zu sehende Palisander-Furnier.

Die MC Series Zero ist mit mattschwarzer oder mattweißer Keramiklackierung erhältlich, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Hinzu kommt eine Auswahl an attraktiven Furnieren (v.l.n.r.): Olive, Eibe Pfefferkorn, Palisander sowie Roseneiche in der Ausführung Natur, Schwarz oder Vintage. Neu im Portfolio ist das hier nicht zu sehende Palisander-Furnier.

Koaxial-Spezialität

Damit sind wir bei den Schallwandlern. Der obere erweist sich gleich als Spezialität: Es ist ein Koaxial-Chassis. Der Hochtöner sitzt also im Zentrum des Mitteltieftöners. Durch diese koaxiale Anordnung agiert das Chassis quasi als Einpunkt-Schallquelle: Höhen, Mitten und Bässe kommen, statt auf mehrere untereinander sitzende Chassis verteilt zu sein, alle vom gleichen Ort. So geschieht es auch im wahren Leben. Ein Koax-Chassis bürgt deshalb für eine natürliche, homogene Wiedergabe. Bei der Zero kommt nun eine ganz ausgefuchstes Koaxial-Konstruktion zum Zuge. Den bis 19 Kilohertz reichenden Hochton, aber auch die Mitten bis 800 Hertz liefert ein sogenannter Kompressionstreiber. Er arbeitet nach dem Hornlautsprecher-Prinzip, seine Membran sitzt also in einem weitgehend abgeschotteten Gehäuse, der Druckkammer. Die Schwingung der Membran – hier ist es eine inverse Titan-Kalotte – wird über einen Hornvorsatz gekräftigt. Deshalb reicht bereits eine kleine Membran, die aufgrund ihrer geringen Größe und des minderen Gewichts flott und impulstreu agieren kann.

Die Zero von hinten. Hier sieht man das Koaxial-Chassis mit dem Kompressionstreiber, der an den Antrieb des Woofers angesetzt ist.

Die Zero von hinten. Hier sieht man das Koaxial-Chassis mit dem Kompressionstreiber, der an den Antrieb des Woofers angesetzt ist.

Clevere Horn-Konus-Kombination

Dadurch erreicht das Horn einen hohen Wirkungsgrad und bewirkt für eine sehr direkte Ansprache. Sie sorgt insbesondere bei Soloinstrumenten und noch stärker bei Stimmen für eine faszinierende Wiedergabe. Allerdings muss man es gescheit anstellen, damit das Horn seine Pluspunkte ohne Verfärbungen des Klangs ausspielt. Bei der Zero wird dieses Horn-Prinzip nun mit der Koax-Konstruktion kombiniert: Der Kompressionstreiber ist hinten an den Mitten/Bass-Woofer angesetzt und schickt seinen Schall durch einen Tunnel, der mitten durch den Woofer-Antrieb verläuft. Die Mündung dieses Kanals hat nun maßgeblichen Einfluss darauf, ob die Schallwandlung frei von Resonanzen und tonalen Ausreißern gelingt und sich zu einem harmonischen Ganzen mit den Schallanteilen des Woofers fügt. Die tiefe Ankopplung des Kompressionstreibers an den Woofer bei rund 800 Hertz macht diese Aufgabe nicht leichter. Die Lösung liefert ein von Andorf und seinem Mach One-Team entwickelten Hornmund. Diese Spezial-Schallführung wird per 3D-Druck hergestellt und auf die Konus-Papiermembran des Woofers geklebt.

Hier ist der Woofer des zuoberst thronenden Koaxial-Chassis abgebildet. Im Zentrum ist das Ende eines metallenen Tunnels sichtbar, der durch den gesamten Antrieb des Woofers verläuft. Durch diesen Tunnel wird der Hochton des Tweeters geleitet, die Mündung ist eine zweiteilige Schallführung: Der leicht konische silbermetallene Hornansatz ist fix, die folgende schwarze Schallführung ist hingegen beweglich, weil sie auf die Konusmembran des Woofers aufgeklebt ist und daher mit ihm mitschwingt. Bei dieser Schallführung handelt es sich um ein Präzisionsteil aus superleichtem und überaus steifem Polyamid. Es wird von Mach One classics mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt.

Hier ist der Woofer des zuoberst thronenden Koaxial-Chassis abgebildet. Im Zentrum ist das Ende eines metallenen Tunnels sichtbar, der durch den gesamten Antrieb des Woofers verläuft. Durch diesen Tunnel wird der Hochton des Tweeters geleitet, die Mündung ist eine zweiteilige Schallführung: Der leicht konische silbermetallene Hornansatz ist fix, die folgende schwarze Schallführung ist hingegen beweglich, weil sie auf die Konusmembran des Woofers aufgeklebt ist und daher mit ihm mitschwingt. Bei dieser Schallführung handelt es sich um ein Präzisionsteil aus superleichtem und überaus steifem Polyamid. Es wird von Mach One classics mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt.

Verfälschungsfreiheit

Dieser 12 Zoll durchmessende Woofer übernimmt die tieferen Mitten und den Bass bis hin zu stattlichen 45 Hertz. Dabei unterstützt ihn der gleich dimensionierte und ebenfalls aus dem Profi-Beschallungsbereich stammende zweite Woofer. Die resultierende große Membranfläche und die starke Hubfähigkeit beider Chassis sind die wichtige Voraussetzungen für den Tiefton – gerade bei einem Open Baffle-Lautsprecher. Er schallwandelt ohne Gehäuse und deshalb frei von den tonalen Verfälschungen, die eine schwingende Box erzeugt. Dafür fehlen nun aber die „Trennwände“, die bei Gehäuselautsprechern den akustischen Kurzschluss verhindert. Dieser Begriff beschreibt den prompten Ausgleich jenes Druckunterschiedes, der vor und hinter der Membran durch ihr Hin-und-Her-Schwingen erzeugt wird. Dank dieser Druckunterschiede hören wir überhaupt erst Musik. Der akustische Kurzschluss betrifft beim Open Baffle-Lautsprecher aber nur Bässe – und die Aufhebungen ist geringer, als die Theorie vermuten lässt. Der rückwärtig abgestrahlte Schallanteil wird sogar zur Tiefton-Kräftigung genutzt: Er gelangt über Reflexionen der Raumwände zum Hörer.

Die Verkleidungen kaschieren das Koax-Chassis und den Woofer. So wirkt die Front überaus aufgeräumt. Zudem erhöht der aparte Farbkontrast von Bespannung und Schallwand die Attraktivität.

Die Verkleidungen kaschieren das Koax-Chassis und den Woofer. So wirkt die Front überaus aufgeräumt. Zudem erhöht der aparte Farbkontrast von Bespannung und Schallwand die Attraktivität.

Akustischen Besonderheiten

Dafür ist aber ein richtig gewählter Abstand vom Lautsprecher zur Wand als auch zum Hörplatz nötig – darauf kommen wir später bei der Aufstellung zu sprechen. Widmen wir uns erst mal den weiteren akustischen Besonderheiten der Zero. Sie nutzt auch den Effekt, dass Chassis hin zu höheren Frequenzen zur Bündelung neigen. Der Schall wird dann stärker gerichtet zum Hörplatz abgestrahlt und weniger in die Breite des Raums. Bei den Woofern trifft dies auf ihre Mittenanteile zu. Hinzu kommt die Bündelung der Bässe, die ja durch das Offene-Schallwand-Prinzip bedingt ist: Zu den Seiten hin tendiert die Bassabstrahlung durch Auslöschungen gen null. Beide Bündelungs-Effekte tragen dazu bei, dass die Zero bei ihrer Wiedergabe überwiegend Luftschall erzeugt, hingegen wenig Körperschall. So eignet sich dieser Lautsprecher auch als Lösung für akustisch schwierige Räume, die eine Neigung zum Dröhnen aufweisen.

Die sanft konisch zulaufenden Aussparungen der Front dienen der Schallführung.

Die sanft konisch zulaufenden Aussparungen der Front dienen der Schallführung.

Minimum fürs Maximum

Für das harmonische Zusammenspiel und Funktionieren bedarf es aber ebenso der gelungene Abstimmung durch die Frequenzweiche. Sie muss man bei der Zero fast schon suchen: Kann die Weiche wirklich in der Schallwand hinter dem Anschlussterminal stecken? Allerdings – und hier werden gleich zwei Pluspunkte vereint: minimale Bauteilmenge, maximale Qualität. Je weniger Widerstände, Spulen und Kondensatoren verwendet werden, desto geringer ist ihr Einfluss auf den Klang. Bei der Zero zählen wir genau sechs Bauteile, durchweg pfundige Premium-Komponenten der bestbeleumundeten Hersteller Jantzen, Audyn und Mundorf. Auch die Lautsprecheranschlüsse sind mit einem Paar WBT nextgen-Klemmen schlichtweg top. Zur Minimierung der Klangbeeinflussung weisen sie nur an den notwendigen Kontaktstellen Kupfer auf und sind ansonsten in Kunststoff gehalten. Ein Drehmoment-Indikator sorgt dafür, dass man bei der Verwendung von Litze oder Kabelschuhen die Klemmen nicht zu fest anzieht und keinen zu großen Anpressdruck aufbaut.

Aufstellung und Ausrichtung

Bei der Positionierung kommt abermals die Andersartigkeit der Zero zum Tragen. Sie ist anders zu handhaben als eine herkömmliche Box. Lautsprecher mit Gehäuse vollführen in puncto Bass-Wiedergabe eine kugelförmige Schallabstrahlung. Sie produzieren den maximalen Tiefton an Stellen mit größtem Schalldruck, also an Raumwänden und -ecken. Ein Lautsprecher mit offener Schallwand strahlt seinen Schall nach vorn und hinten und damit in Form einer „Acht“ in den Raum. Das Bass-Maximum bildet sich dabei am Ort der höchsten Schallschnelle. Dieser Punkt liegt jedoch eher mitten im Raum. Da stellt natürlich niemand seine Lautsprecher auf. Deshalb lautet die Abstands-Empfehlung des Vertriebs: Lautsprecher-Vorderkante zur Rückwand mindestens 50 Zentimeter, Hörabstand mindestens zwei Meter, Hörraum ab zwölf Quadratmeter. Hiervon ausgehend sollte man ausgiebig mit Abständen und Einwinklung hin zum Hörplatz experimentieren, denn prinzipbedingt gibt es aber immer geometrische Konstellationen, bei denen es zu Auslöschungen von direkt abgestrahlten und indirekten Schallanteile kommt und der Tiefton schwach ist.

Die dezente Gravur des Firmenlogos trägt ebenfalls zur hochwertigen Erscheinung bei. Darunter ist das schwarze Aluminium der Sockelplatte zu sehen. Sie ist mit der Schallwand verzapft und verschraubt. Diese Schrauben greifen in Stahlplatten, welche in die Schallwand eingelassen sind. Dies sorgt für einen stabilen Halt und einen hohen Anpressdruck. Dies hat einen per Computersimulation berechneten positiven Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand, was die Präzision der Tieftonwiedergabe befördert.

Die dezente Gravur des Firmenlogos trägt ebenfalls zur hochwertigen Erscheinung bei. Darunter ist das schwarze Aluminium der Sockelplatte zu sehen. Sie ist mit der Schallwand verzapft und verschraubt. Diese Schrauben greifen in Stahlplatten, welche in die Schallwand eingelassen sind. Dies sorgt für einen stabilen Halt und einen hohen Anpressdruck. Dies hat einen per Computersimulation berechneten positiven Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand, was die Präzision der Tieftonwiedergabe befördert.

Die Spatial Europe MC Series Zero in der Praxis

Das alles probieren wir jetzt aus. Dafür haben wie die Zero an unseren Transistorverstärker Hegel H360 geklemmt, als Zuspieler dient der SACD/CD-Player Oppo UDP-203. Ihn füttern wir für die Aufstellung und Ausrichtung erst mal mit vertrauter Musik: „Bridge Over Troubled Water“ in der herrlichen Interpretation von Eva Cassidy. Die Live-Aufnahme stammt von dem legendären Mitschnitt ihres Auftritts im Washingtoner Blues Alley-Club. Wir starten mit den „Mindestanforderungen“ der Positionierungs-Empfehlung, haben dabei die Lautsprecher nur ganz gering eingewinkelt – und erzielen schon jetzt, ohne große Korrekturen, eine eindrucksvolle Wiedergabe. Eva Cassidys einleitende Gitarre zieht sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich, hier macht sich bereits diese faszinierende Direktheit der Hornwiedergabe bemerkbar. Cassidy spielt einen elektrischen unverzerrten Sechssaiter mit schönem Chorus-Effekt, die Töne ihres Fingerpickings perlen geradezu. Dazu hören wir die klitzekleinen Spielgeräusche wie das Rutschen der Finger über die Saiten, aber auch das Rauschen ihres Gitarrenverstärkers – all das macht eine lebendige Wiedergabe aus.

Für den sicheren Stand der Zero sorgt der Sockel aus schwarz eloxiertem, massivem Aluminium. Im Verbund mit der leichten Neigung der Schallwand hat der Schallwandler eine perfekte Statik.

Für den sicheren Stand der Zero sorgt der Sockel aus schwarz eloxiertem, massivem Aluminium. Im Verbund mit der leichten Neigung der Schallwand hat der Schallwandler eine perfekte Statik.

Verblüffendes Bassvolumen

Dann setzt Eva Cassidy mit ihrem Gesang ein – und hier ist diese Direktheit der Ansprache noch intensiver. Dieser Stimme können wir uns nicht entziehen! Cassidy fesselt uns ganz sanft mit ihrer warmen, klaren, eher schlanke Stimme, aber ebenso mit der wahrnehmbaren Verletzlichkeit, die ihrem Gesang innewohnt. Wir merken, dass wir unwillkürlich den Atem anhalten, um jedes gehauchte Silbenende, jedes behutsame Vibrato genießen zu können. Das macht die Zero uns leicht. Zudem überrascht uns dieser kleine Standlautsprecher nun beim Einsatz des Basses: Chris Biondos Viersaiter hat bereits jetzt ein überaus erwachsenes Volumen. Dabei haben wir noch gar nicht mit den Abständen experimentiert. Das tun wir jetzt: Zuerst rücken wir das Sofa um 50 Zentimeter nach hinten – und sind verblüfft, welche Kraft und Größe der Bass nun hat! Noch einen halben Meter weiter hinten wird es schon wieder dünner. Die Idealdistanz zu den Lautsprechern haben wir also bereits vorher gefunden.

Die Zero wird standardmäßig mit höhenverstellbaren Kugelspikes aus Feuerbronze an den Boden angekoppelt. Zwei sind unter der Schallwand positioniert, ein dritter unter dem Sockel. Hier ist die Zero jedoch mit dem optionalen Upgrade ausgestattet: Die an die Spikes anklickbaren Spezialfüße absorbieren klangverschlechternde Schwingungen, welche durch anfällige Böden übertragen werden. Durch eine Kugellagerung sind die Füße beweglich somit immer plan zum Untergrund.

Die Zero wird standardmäßig mit höhenverstellbaren Kugelspikes aus Feuerbronze an den Boden angekoppelt. Zwei sind unter der Schallwand positioniert, ein dritter unter dem Sockel. Hier ist die Zero jedoch mit dem optionalen Upgrade ausgestattet: Die an die Spikes anklickbaren Spezialfüße absorbieren klangverschlechternde Schwingungen, welche durch anfällige Böden übertragen werden. Durch eine Kugellagerung sind die Füße beweglich somit immer plan zum Untergrund.

Luftigkeit und Leichtigkeit

Doch auch die Vergrößerung des Abstands zur Rückwand tut der Zero gut. So gewinnt das Klangbild an Definition, gerade nach dem Einsatz von Schlagzeug, Keyboards und zweiter Gitarre. Einen noch größere Zugewinn erzielen wir jedoch durch die stärke Einwinklung. Wir landen schließlich bei einer genauen Ausrichtung der Lautsprecher auf den Hörplatz. So entfaltet die Zero vollkommen die klanglichen Vorzüge ihrer Open Baffle-Bauweise: Die Wiedergabe glänzt nun erst richtig mit dieser Luftigkeit und Leichtigkeit, die in der Freiheit vom Gehäuse begründet liegt. Wir genießen Cassidy&Co ohne die boxenbedingten einengenden Kompressionseffekte. Die Wiedergabe besitzt zudem eine schöne Offenheit und Weiträumigkeit. Das alles kommt insbesondere dem Schlagzeug zugute: Wir hören jeden Anschlag, jede feine dynamischen Abstufungen, die Raice McLeod in sein zurückhaltendes, aber mit kleinen Schmankerln gespicktes Spiel legt. Gerade die feine Beckenarbeit ist ein Genuss, aber auch die akzentuierte, trockene Snare ist, obwohl McLeod sie nur mit dezenten Rimclicks einsetzt, mühelos heraushörbar.

Breite Bühne mit toller Tiefe

Von der Weiträumigkeit der Wiedergabe profitiert aber erst recht eine größere Besetzung. Das bestätigt uns „Move To The Groove“, live beim Rhythm’n-Blues-Festival 2017 in Halle/Westfalen dargeboten von der Blues Company – und die ist üppig besetzt: Bandleader, Sänger und Gitarristen Todor „Tosho“ Todorovic teilt die Bühne mit mehreren Backgroundsängerinnen, einer voller Bläsersektion, zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Trotzdem herrscht hier keine Enge, wir nehmen eine schöne Bühnenbreite und -tiefe wahr, die Musiker haben alle reichlich Platz und stehen gut gestaffelt. „Move To The Groove“ macht seinem Namen alle Ehre, bei dieser treibend-groovigen Nummer wippt man unwillkürlich mit – und natürlich muss man diesen Song laut hören. Da leistet die kleine Zero ebenfalls Amtliches: Wir hören auf allersattestem Pegel, die Drums haben richtig Punch, der Bass schiebt ordentlich, bleibt aber konturiert, die Bläser sind spielfreudig-spritzig, die Gitarren funkig-crisp – fett! Und dann wieder dieser Gesang: Gerade die weiblichen Background-Vocals sind unwiderstehlich.

Die MC Series Zero von vorn und von hinten. Auch rückseitig präsentiert sich dieser Schallwandler überaus aufgeräumt: Die Verkabelung ist weitgehend durch Kanäle in der Schallwand geführt.

Die MC Series Zero von vorn und von hinten. Auch rückseitig präsentiert sich dieser Schallwandler überaus aufgeräumt: Die Verkabelung ist weitgehend durch Kanäle in der Schallwand geführt.

Perfekte Paarung

Aber: Da geht noch mehr. Wir unterfüttern die Feuerbronze-Kugelspikes, die Standard sind, mit den zukaufpflichtigen Absorbtionsfüßen von Spatial Europe. Die Wiedergabe gewinnt nun deutlich an Definition und Klarheit. Dies macht sich in einer noch aufgeräumteren Abbildung bemerkbar, wir hören mehr Details. Doch auch dynamisch legt die Zero zu. Der Klang hat dadurch noch mehr Frische, Lebendigkeit und Knackigkeit. Verstärkerseitig wechseln wir zudem vom Transistor-Hegel zum röhrenbewehrten Thivan Labs 805 Gold Lion – und das entpuppt sich geradezu als perfekte Paarung. Hat uns zuvor die Wiedergabe von Klassik-Aufnahmen nicht sonderlich vom Hocker gehauen, so passiert nun genau das: Beim Rondo aus Ludwig van Beethovens Violinkonzert erleben wir die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen jetzt in voller Pracht, Präsenz und Klarheit, die Solovioline der Weltklasse-Geigerin Lisa Batiashvili entfaltet nun erst so richtig ihren Schmelz. Auch die Pop-Nummern machen mit dieser Röhrenverstärker/Open Baffle-Schallwandler-Kombination schlicht noch mehr Spaß – so muss es sein.

Die MC Series Zero im Test: Hier spielt sie mit dem prima passenden Röhrenverstärker Thivan Labs 805 Gold Lion, als Zuspieler dient der Oppo UDP-203.

Die MC Series Zero im Test: Hier spielt sie mit dem prima passenden Röhrenverstärker Thivan Labs 805 Gold Lion, als Zuspieler dient der Oppo UDP-203.

Fazit

Die MC Series Zero ist der neueste Open-Baffle-Lautsprecher von Spatial Europe – und zugleich der größte Hingucker: Neben der luftigen L-Form zieht sie mit ihrer gerade mal Sideboard-hohen Dimensionierung die Blicke auf sich. Die tolle Racing Green-Lackierung unseres Testmodells unterstreicht den attraktiven Auftritt. Die geringe Größe sollte aber nicht über die Potenz dieses Zwei-Wege-Schallwandlers hinwegtäuschen: Mit ihrem Prinzip der offenen Schallwand, dem Koaxialchassis und dem unterstützenden zweiten Woofer gelingt der Zero eine homogene, offene, weiträumige Wiedergabe mit reichlich Kraft, sehr guter Fein- und Grobdynamik sowie einem geradezu verblüffend voluminösen Bass. Dabei ist ihr Klang frei von den Kompressionseffekten, die einen herkömmlichen Gehäuselautsprecher limitieren. Für den vollen Genuss ist allerdings eine gewissenhafte Aufstellung Pflicht – dann entfaltet die Zero vollends ihre kompakte Rasanz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: gut

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220107.Spatial-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Spatial Europe
MC Series Zero
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 4.000 Euro / Paar

Aufpreise:
- frei wählbare RAL-Farbe der Lackierung: 400,00 €
- Holzfurnier: 600,00 - 1.000,00 € (je nach Furnier)
- Stoffbespannung schwarz: 300,00 €
- frei wählbare Farbe der Bespannung: 160,00 €
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Lackierung: Keramiklack weiß (matt), Keramiklack schwarz (matt) sowie (gegen Aufpreis) jegliche RAL-Farbe
- Holzfurnier (gegen Aufpreis): Eibe Pfefferkorn, Olive, Palisander, Roseneiche natur, Roseneiche vintage, Roseneiche schwarz
Vertrieb:Mach One classics, Ingolstadt
Tel. +49 841 33670
www.machone-classics.de
Abmessungen (HBT):800 x 400 x 68 mm (ohne Fuß)
817 x 400 x 68 mm (mit Fuß)
Gewicht:20,5 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, offene Schallwand, offener Dipol-Lautsprecher
Koaxialchassis:- 1 x 44 mm Hochmitteltöner (Druckkammertreiber mit inverser Titan-Kalotte)
- 1 x 305 mm Mitteltieftöner (Papier-Konus)
Mitteltieftöner:1 x 305 mm (Papier-Konus)
Frequenzbereich:45 Hz - 19 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:800 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:93 dB/W/m (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Spatial Europe MC Series Zero
- höhenverstellbare Kugelspikes
Optionales Zubehör: - Stoff-Bespannung (Schwarz: 300,00 €, andere Farben: 460,00 €)
- Absorptionsfüße, abgestimmt auf das Lautsprechergewicht (300,00 € / 6 Stk.)
Pros und Contras:+ attraktives und außergewöhnliches Design
+ unkomprimierte, offene, weiträumige Wiedergabe
+ homogene, dreidimensionale Abbildung
+ sehr gute Fein- und Grobdynamik
+ verblüffend kraftvoller Bass ohne Kompressionseffekte
+ Manufaktur-Fertigung

- Aufstellung für optimale Basswiedergabe bedarf des Ausprobierens
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut
Getestet mit:- SACD/CD-Player: Oppo UDP-203
- Verstärker: Thivan Labs 805 Gold Lion, Hegel H360
- Signalkabel:Viablue NF-S6 Air Cinch
- Lautsprecherkabel: buz fein Singlewire

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Harbeth Audio P3ESR XD – Kompakt-Lautsprecher mit High End-Gen

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Die Harbeth P3ESR XD ist schreibt die HiFi-Geschichte weiter. Der Nach-Nachfolger der legendären BBC LS3/5a gehört auf die „Muss-ich-irgendwann-besitzen“-Wunschliste vieler eingefleischter Musikfans. Die P3ESR XD spielt transparent und natürlich auf, kann es fein wie rockig und weiß auch leistungstechnisch absolut zu begeistern. Und sie hat noch ein paar weiterer Pro-Argumente auf Lager …

Die Harbeth P3ESR XD ist kompakt, will klanglich aber keinerlei Kompromiss eingehen.

In der Goldenen HiFi-Zeit der 70er- und 80er Jahren gab es einen Star unter den Lautsprechern: Die von der British Broadcast Corporation (BBC) entwickelte LS3/5a. Ein Modell, das zunächst als kompakter Abhörmonitor in Übertragungsfahrzeugen eingesetzt wurde. Hier machte sie ihre Arbeit so gut, dass es nicht lang dauerte, bis die ersten HiFi-Fans auf diesen Lautsprecher aufmerksam wurden. Die gestiegene Nachfrage veranlasste die BBC schließlich dazu die Lizenzrechte der LS3/5a an ausgewählte britische Audiomanufakturen zu übergeben. Zu diesen Marken gehörten damals auch Harbeth Audio, die diesen Regallautsprecher unter der Bezeichnung BBC LS3/5a in ihr Portfolio aufnahmen. Nach einigen sehr erfolgreichen Jahren und dem Zugang zu neuen Materialien machte man sich schließlich daran diesen sehr gut klingenden Lautsprecher nochmals zu verbessern. Die P3ESR war geboren. Die aktuell neueste Version trägt den Namenszusatz XD. Jetzt will ich wissen, ob der Nachfahre der legendären LS3/5a seinen Status auch heute noch behaupten kann.

Die P3ESR XD ist der aktuelljüngste Nachfahre der legendären BBC LS3/5a von Harbeth.

Vergangenheit vs. Gegenwart
Beginnen wir bei den Äusserlichkeiten: Um ganz ehrlich zu sein, die Ur-LS3/5a war nicht besonders hübsch. Eine schuhkartongroße, eckige Kiste mit einer schwarzen Stoffbespannung, die fast die gesamte Schallwand bedeckt. Diese Abdeckung ließ man besser drauf, denn das was dahinter lauerte, war alles andere als ansehnlich. Oben der von einem Schaumstoffkasten eingerahmte Hochtoner, darunter der bündig eingelassene Tiefmitteltöner mit seinen sichtbaren Schrauben. Um beide Chassis herum eine festgetackerte Klettfläche. Dazu kommen hinten zwei große, sehr eng beieinander sitzende Schraubklemmen in Kunststoffausführung.
In der aktuellen P3ESR XD sieht das alles anders, moderner aus. Die behält zwar die kompakten Abmessungen, zeigt sich aber in vielen Einzelheiten aufgehübscht. Zuerst wären die sanft gerundeten Gehäusekanten der Front. Sie lassen den Lautsprecher gefälliger und wohnraumtauglicher wirken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die aufgesetzte Abdeckung: Die wird nicht mehr von einem Klettband gehalten, sondern sitzt fest in einer speziell dafür vorgesehenen Nut.

Die Gehäusekanten sind sanft gerundet. Das lässt den Lautsprecher gefälliger und wohnraumtauglicher wirken.

Frisches Gesicht

Die Gewebeabdeckung selbst besteht aus einem stabilen, mit schwarzem Akustikstoff bezogenen Metallrahmen. Geringer Aufwand, effektive Lösung – mir gefällt`s. Ist die Abdeckung entfernt, wird der Blick auf die Schallwand frei. Die hat fast gar nichts mehr mit der damaligen LS3/5a zu tun. Zwar gibt es auch hier zwei übereinander angeordnete Chassis für den Hoch- und Tiefmittelton, dafür fehlen die inzwischen unnötigen „Beigaben“. Gemeint sind der dämpfende Schaumstoffrahmen um den Tweeter und das schnöde Klettband. Wie gesagt, beides gibt es hier nicht und das ist gut so. Stattdessen bietet die P3ESR XD ein Hochtonmodul, in dem die 19 Millimeter durchmessende Kalotte in einer leichten Vertiefung sitzt. Sie dient als Schallführung und ermöglich die gezielte Audioabstrahlung Richtung Hörplatz. Um sie vor neugierigen Fingern oder anderweitiger Beschädigung zu schützen, sitzt sie zudem hinter einem feinmaschigen Metallgitter mit innenverklebtem Diffusor. Eine clevere Lösung, die ganz nebenbei auch ziemlich ansehnlich ist.

Die vielen Schraubenlöcher haben einen Grund: Die Schallwand ist fest mnit dem gehäuse verschraubt. Das sorgt für zusätzliche Steifigkeit und reduziert Eigenresonanzen auf ein Minimum.

Selbst gemacht

Direkt darunter thront der 110 Millimeter messende Tiefmitteltöner, auf den man bei Harbeth besonders stolz ist. Dieses „RADIAL2“ genannte Schwingsystem wird nämlich im eigenen Hause entwickelt und hier auch in Handarbeit gefertigt. Das Wörtchen „Radial“ bezeichnet dabei das Kunststoffgemisch. Dem wurden winzige Glaskügelchen hinzugefügt, um der Membran eine höhere Steifigkeit zu verleihen. Sehr auffällig sind zudem die 14 Schrauben auf der Frontseite. Sie weisen auf eine weitere Besonderheit hin: Statt die Schallwand nämlich zu verleimen, ist diese hier massiv verschraubt. Das beugt ungewollten Gehäuseverwindungen vor, die bei höheren Lautstärken durchaus vorkommen können. Erst recht, wenn es sich (wie hier) um einen geschlossenen Lautsprecher handelt. Für die Rückwand gelten selbstverständlich gleiche Bedingungen, weshalb auch sie fest mit dem umlaufenden Gehäuse verschraubt ist. Und da auf einen Reflex-Port verzichtet wird, gibt es hier lediglich ein übergroßes Typenschild und das direkt darunter verortete Single-Wire-Terminal mit seinen massiven Schraubklemmen zu entdecken.

Der „RADIAL2“ genannte Hochtöner misst 19 Millimeter im Durchmesser und wird direkt bei Harbeth entwickelt und auch gefertigt.

Xtended Definition

Eine weitere Besonderheit stellt die überarbeitete Frequenzweiche dar. Sie wurde von Harbeth-Chef Alan Shaw höchstpersönlich u.a. durch bessere Kondensatoren optimiert, die einen nochmals ausgeglicheneren Frequenzverlauf versprechen. Hinzu kommen eine anspruchsvollere Innenverkabelung und neue Anschlussmodule. Die Summe dieser Verbesserungen werden unter dem Begriff „Xtended Definition“ zusammengefasst, was durch die Endung XD in der Modellbezeichnung kenntlich gemacht wird. Während die LS3/5a noch vergleichsweise lieblos verarbeitet daher kam, weißt die P3ESR XD in dieser Disziplin keinen Makel auf. Das Gehäuse ist schnörkellos gestylt, zweckmäßig und anspruchsvoll gearbeitet. Was es in der Ur-LS3/5a auch nicht gab: Verschiedene Farben. Das ist nun anders, die P3ESR XD ist wahlweise in Satinweiß, Schwarz, Palisander, Kirsche oder Tamo Esche verfügbar. Je nach Kolorierung kann ein Aufpreis von bis zu 250 Euro pro Paar anfallen. Egal für welche Farbe man sich letztlich entscheidet, die bereits beschriebene Gewebeabdeckung kommt immer in schwarzer Ausführung.

Vorbereitung lohnt

Vor dem eigentlichen Hörtest positioniere ich die beiden P3ESR XD parallel und im gleichen Abstand zueinander wie zum Hörplatz. In unserem Hörraum wären das etwa 2,60 Meter. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass das den Lautsprechern noch nicht den gewünschten räumlichen Effekt entlockt. Also: Boxen leicht eindrehen und nochmal hören. Ja, das klingt schon deutlich besser. Noch einen Tick räumlicher und greifbarer wird es, als ich die die beiden Kompaktlinge fast vollständig auf den Hörplatz ausrichte. Nun erlebe ein richtig schönes Klangpanorama. Der Sänger steht nun direkt vor mir auf der imaginären Bühne. Auch wichtig: Sorgen Sie dafür, dass die Lautsprecher einen soliden Stand haben. Dafür bietet Harbeth befüllbare Lautsprecherstative an, auf die ich in diesem Test auch nicht verzichten wollte. Nimmt man sich die Zeit und Muße für die kleinen Details, wird man durch eine wirklich sehr schöne räumliche Darstellung belohnt.

Optional bietet Harbeth auf maßgeschneiderte Lautsprecher-Ständer für die P3ESR XD an.

Realistische Agilität

Bevor es dann endlich losgeht, eines vorab: Wie jedem anderen Lautsprecher auch, sollte man der P3ESR XD eine ausführliche Einspielphase gönnen. Die beläuft sich hier wieder mal auf 48 Stunden. Und die lohnt sich, wie ich in „Crying“ von Björk schnell feststellen soll. Man könnte es einfach formulieren: Der Klangcharakter der P3ESR XD entspricht ihrem optischen Auftritt. Aufgeräumt, geradlinig, und erfreulicherweise ohne Schnörkel. Die luftig-schnelle und niemals zu warme Gangart meiner Testgäste gefällt sofort. Die Musik ist frisch und energiegeladen in der Ansprache. Und sie ist grundneutral. Dabei keine Spur von Langeweile. Die dargebotene Agilität und die rasante Dynamik gehen unvermittelt ins Blut über. Ohne jeglichen Ansatz von Schönspielerei oder übertriebenem Eifer. Das überrascht, kompakte Schallwandler gehen im Bass und Grundton ja auch gern etwas fülliger zur Sache, um Defizite wett zu machen. Im Vergleich zu größeren Lautsprechern will man ja schließlich nicht untergehen.

Die Gewebeabdeckung sitzt auf einem metallenem Rahmen und wird einfach in die dafür vorgesehene Nut gesteckt.

Die Kleinigkeiten zählen

Das ist hier ausdrücklich nicht der Fall. Die Stimme der isländischen Ausnahmekünstlerin steht klar im Raum, nicht zu voluminös, aber eben auch nicht im Hintergrund. „Ausgewogen“ ist die wohl passende Beschreibung. Anstrengende Überpräsenz ist der Harbeth dabei ebenso fremd wie Vordergründigkeit oder das unmotivierte Abarbeiten zugespielter Frequenzen. Es ist eher das Gegenteil: Die P3ESR XD stellt sich nicht in den Fokus, ist nicht plakativ. Sie ist aber auch nicht zurückhaltend. Dieser Lautsprecher ist schlichtweg für die bestmögliche Musikwiedergabe gemacht. Abstimmung, Bühnenstaffelung, Detailvielfalt: Die richtigen Zutaten und die richtige Mischung machen hier den Unterschied zu den allermeisten Mitbewerbsmodellen ähnlicher Größe. Dazu kommt ein hohes Maß agiler Harmonie. Sie macht das Musikhören wieder zum Erlebnis. Einfach nur zuzuhören, scheint allerdings kaum möglich. Und das ist gut so und trägt eindeutig der Langzeitwirkung bei. Diesem Lautsprecher hört man einfach gern zu – auch nach mehreren Stunden Dauerbeschallung unter höherem Pegel.

Anschlussseitig stellt diese Zwei-Wege-Schallwandler metallene Schraubklemmen in Single-Wire-Ausführung bereit.

Ehrlich britisch

Mit Ian Shaws „Barangrill“ geht es anspruchsvoll weiter: Einem Stück mit ordentlich Volumen, Kraft und Tiefe. Obwohl das Harbeth-Duo jetzt noch vergleichsweise leise zu Werke geht, sind Agilität und Dynamik direkt spürbar. Der grundsätzliche Charakter der P3ESR XD ist klar: Sie bildet besagte Energie sofort ab, lässt den Song aber nicht im Bassvolumen schwimmen. Klar, „Barangrill“ ist sehr warm und stilistisch mit impulsiven Basspassagen aufgedickt – wird jetzt aber keineswegs zu fett reproduziert. Die Harbeth liefert genau das, was man von einem sehr guten britischen Lautsprecher erwartet: Einen klaren, nachvollziehbaren und ehrlichen Sound. Der Bass regiert zwar, ist aber weder wummerig, noch aufdringlich. All das spricht für eine wirklich gelungene Abstimmung. Trotz des tiefen Abstiegs in den Frequenzkeller versumpft weder der Mittelton, noch werden Hochtondetails beschnitten. Kurz gesagt: Nichts geht zu Lasten der Präzision oder der Feindetails. Stattdessen erlebe ich einen Song mit ansteckendem Spaßfaktor.

Ausgestalteter Bass

Der Sting-Klassiker “Fields Of Gold” soll die nächsten Erkenntnisse liefern. Ein Song, der viele Details bereit hält und später auch etwas tiefgründiger wird. Entsprechend wird mir schnell ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sänger und Begleitinstrumenten geboten. Man könnte es als „ideale Kontrastierung sämtlicher Einzelheiten“ bezeichnen, wenn man so will. Dabei wird die Wiedergabebühne leicht über die Standpunkte der beiden Boxen aufgespannt und in ihrer Tiefe so weit aufgezogen, dass man fast glaubt den Künstler anfassen zu können. Kaum zu glauben, dass diese Bühne von nur zwei Lautsprechern rekonstruiert wird, die jeweils nicht größer als ein Schuhkarton sind. Besonders imponiert mir auch hier der kontrolliert ausgestaltete Bassbereich. Nein, der ist hier nicht besonders auffällig, dafür aber exakt an der korrekten Stelle ausgelegt. Hinzu kommen eine Neutralität und Präzision, die ich auf jeden Fall als audiophil bezeichnen würde. Das alles in absoluter Ruhe, Souveränität und in einer offenbar perfekten Abstimmung.

Der Tiefmitteltöner ist perfekt für seinen Einsatzzweck optimiert und ideal an den Hochtöner angekoppelt.

Ärmel hoch

Mit Iron Maidens „Run To The Hills“ wird es danach deutlich heftiger. Das einleitende Schlagzeug wird sofort dermaßen heftig in den Raum entlassen, dass ich erst einmal die Lautstärke etwas herunter regeln muss. Ich wusste ja schon, dass die P3ESR XD etwas von Dynamik verstehen. Dass die Übertragung von Kraft und Energie aber gleich so heftig und ohne Umwege übertragen wird, damit hatte ich nicht gerechnet. Nicht aufdringlich und dick, aber doch erlebbar. Zugleich wahrt die Harbeth stets die Balance, puncht ordentlich und zeigt sich mit jeder Menge Temperament. Klar, Feindetails gibt es hier ja kaum. Stattdessen sind andere Skills gefragt: Agilität, Schnelligkeit und Knack im Grundton. Kurz gesagt: Die kompakte P3ESR XD hängt quasi am Gas. War sie im vorangegangenen Teststück noch der eloquente Bentley, verwandelt sie sich mit der passenden Musik in das fordernde Muscle-Car, das nur darauf wartet, dass ihm mal richtig Zunder gegeben wird.

Richtig Druck

Noch etwas mehr „Zunder“ gibt es im anschließenden „Crawling“ von Linkin Park. Die hellen Synthesizerklänge zu Beginn begeistern auf Anhieb. Als nach wenigen Sekunden dann auch Gitarren und Schlagzeug einsteigen, ist so richtig Druck auf dem Kessel. Der stilistisch verzerrte Sound verteilt sich sofort im Raum. Kurz darauf gibt es dann die erste stimmliche Kostprobe von Chester Bennington. Erstmal nur kurz, dafür aber sehr heftig. Heftig genug, um mich zu einer deutlichen Erhöhung des Pegels zu bewegen. Der Hörraum wird nun zur Konzerthalle. Eine Bühne gibt es dabei nicht so wirklich. Auch die Tiefe ist hier nicht so ausgeprägt, wie noch im vorangegangenen Track. Das liegt aber nicht an den Lautsprechern, sondern an der Aufnahme. Das kenne ich schon aus vorangegangenen Tests. Der Performance tut das aber keinen Abbruch. Die Stimmgewalt des 2017 viel zu früh verstorbenen Leadsängers lässt mich kaum noch ruhig auf dem Sessel sitzen.

Dank ihrer geschlossenen Bauweise lässt sich die P3ESR XD auch vergleichsweise wandnah betreiben.

Knüppelhart und fordernd

Erst, als die Kollegin nach wenigen Minuten die Tür öffnet und mich anspricht, merke ich, wie laut es inzwischen tatsächlich ist. Nach einer kurzen Pause und der Frage, ob ich unbedingt die Nachbarn verärgern möchte, geht es dann etwas leiser mit „Bring Me To Life“ von Evanescence weiter. Ein ebenfalls heftiger Song, allerdings deutlich geordneter. Diese Struktur wird von der P3ESR XD schnell perfekt zu Gehör gebracht. Die Sängerin steht quasi zwei Meter vor mir, dahinter Schlagzeug und die punktuell eingesetzten Backgroundsänger. Vorn rechts die Gitarre. Die Bassdrum macht „Klatsch“ und wummert nicht unkontrolliert herum. Der Sound füllt den Raum. Diesmal ohne die vom Künstler gewollte stilistische Verzerrung. Dafür mit einer faszinierenden Stimmgewalt. Einer, die über der Instrumentierung schwebt, zugleich aber nicht über den Punkt hinweg oder aufdringlich wirkt. So muss eine Rockperformance sein. Knüppelhart, fordernd, anspringend aber eben nie nervig oder zu unmittelbar.

In unserem Test durften sich die Harbeth P3ESR XD u.a. an der Lindemann-Kombi Source II und Power II beweisen.

Fazit

Die P3ESR XD ist der würdige Stammhalter der längst legendären BBC LS3/5a. Einer, der eindeutig die Gene seines Vorfahren aufweist, aufgrund seiner erstklassigen Verarbeitung und hochwertigen Materialauswahl aber tatsächlich noch einen drauflegt. Zur Optik kommt der Klang. Der ist, wie nicht anders zu erwarten, exzellent. Dieses Urteil schlägt sich in erster Linie in der unaufgeregten Hoch- und Mitteltonwiedergabe, in der kontrollierten Bassperformance und der offensichtlich perfekten Abstimmung nieder. Dazu kommen eine unerwartete Leistungsstärke und ein Grundton, den in dieser Striktheit nur wenige Lautsprecher dieser Größe zu leisten imstande sind. Kurz gesagt: Die Harbeth P3ESR XD ist ein Lautsprecher, mit dem man traumhaft Musikhören kann …

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

95 of 95

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Technische Daten

Modell:Harbeth Audio
P3ESR XD
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:ab 2.950,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Kirsche
- Tamo Esche
- Palisander
- Schwarz
- Satinweiß
Vertrieb:inputaudio, Gettorf
Tel.: 04346/600601
www.inputaudio.de
Abmessungen (HBT):306 x 189 x 202 mm
Gewicht:6,3 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, geschlossen
Impedanz:6 Ohm
Hochtöner:19 mm Kalotte (Seide)
Tief-/Mitteltöner:110 mm (Polypropylen)
Übertragungsbereich: 75 Hz -20 kHz
Wirkungsgrad:83,5 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:50 Watt
Lieferumfang:- P3ESR XD
- Abdeckungen
- Anleitung
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ schickes Frontblendendesign
+ verschiedene Farben
+ sehr schöne Hochtonauflösung
+ dynamischer Grundton
+ kontrollierte Bassperformance
+ hervorragende Abstimmung
+ große Schraubklemmen
+ langzeittauglich
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):95/94
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Magnat Transpuls 800A – Moderne HiFi-Speaker mit integriertem Receiver im schicken Retro-Look

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Mit der Transpuls 800A verbindet Magnat Optik und Sound der bewährten Transpuls-Serie mit der aktiven Technik und Anschlussvielfalt der Monitor-Reihe. Designtechnisch eine klare Reminiszenz an die hohe Zeit der HiFi-Anlage. Der Retro-Zeitgeist wird zielsicher getroffen. Das ist aber, im wahrsten Sinne des Wortes, nur eine Seite der Medaille. Auch voll im Trend liegen Modelle, die vielseitig verwendbar und einfach zugänglich sind. Auch hier geht Magnat in die Vollen und bringt mit dem Transpuls 800A eine komplette Stereo-Anlage an den Start. Eine Anlage, die lediglich aus den Lautsprechern besteht. Das macht auf dem Papier auf jeden Fall neugierig. Schauen wir uns an, wie sich das alles in Aktion anhört. Und ob beim Paar-Preis von 799,00 Euro auch die Leistung bei dieser Kombi stimmt.

Die Magnat Transpuls 800A kommt im Retro-Design daher, ist aber modern ausgestattet und hat gleich ein komplattes HiFi-System inklusive Verstärker und Bluetooth-Modul an Bord.

In vielen Wohnungen hat die Bluetooth-Box inzwischen das Monopol auf Musikwiedergabe. So ein Gerät hat natürlich seine praktischen Seiten. Aber richtig rocken will er dann meist doch nicht. Dazu braucht es ordentliche Stereo-Schallwandler. Sofern man ein paar patente Lautsprecher sein Eigen nennen will, bleiben meist nur zwei Möglichkeiten: Zum einen die klassisch passiven Modelle, die eine entsprechende Vorverstärkung benötigen. Variante zwei sind aktive Exemplare. Möchte man mehr als einen Zuspieler verwenden, kommt man um einen Receiver meist auch nicht herum. Magnat adressiert genau dieses Szenario. Und löst es ganz einfach auf, in dem sie einfach den Großteil einer Stereo-Anlage in den Lautsprecher packen. In Anbetracht all der Anschlussmöglichkeiten muss ich mir doch verwundert die Augen reiben. Gut, Magnat ist in der HiFi-Welt eine Instanz. Den Audio-Tüftlern aus Pulheim darf man guten Gewissens unterstellen, Innovationen als Teil der Firmen-DNA verinnerlicht zu haben.

Vintage-Design, ordentliche Verarbeitung. Die Transpuls 800A hält auch den kritischen Blick stand.

Die Optik – Alle Parameter auf Retro

Mein Testgast gibt sich optisch klassisch in dunkelbraunem Furnier. Natürlich aus akustisch-bewährter mitteldichter Holzfaserplatte. Die Front wird von einem schwarzen Stoffnetz bespannt. Das macht den Retro-Look komplett und versprüht für mich einen Sechziger-Jahre-Charme. Wer es etwas moderner mag, kann den Rahmen, auf den der Stoff gespannt ist, entfernen. Dann kommt die überaus ansehnliche Front in ihrem kompletten Glanz zum Vorschein. Mittig lächelt mir, von einem silbernen Metallring umrahmt ,der im Durchmesser siebzehn Zentimeter große Mitteltieftöner entgegen. Darüber der Hochtöner. Das silberne Horn beherbergt eine zweieinhalb-Zentimeter-Kalotte. Am unteren Rand befinden sich die Bassreflex-Öffnungen, in der Mitte die silberne Magnat-Plakette. Mir gefällt das Design mit seiner Retro-Verspieltheit ausgesprochen gut. Wem das etwas zu viel des Guten ist, lässt die Sichtblende drauf. Auf dem rechten Aktivlautsprecher, also dem Master, ist zusätzlich eine LED angebracht, die Auskunft über den aktuellen Betriebsmodus gibt.

Die Bassreflex-Öffnung sitzt in der Front der Transpuls 800A. Dazwischen thront das Magnat-Emblem.

Aktiv, passiv, flexibel

Wir haben es also mit einem sogenannten Master-Slave-System zu tun. Der rechte Lautsprecher ist aktiv und beherbergt sämtliche Receiver-Technik. Der andere ist passiv und wird über das beiliegende zwei Meter lange Kabel angesteuert. Sollte dieses nicht ausreichen, kann es natürlich problemlos gegen ein längeres ausgetauscht werden. Was die Aufstellung angeht, ist also reichlich Flexibilität geboten. Durch diesen Aufbau ist die Stereo-Verteilung vorher bestimmt. Rechts ist aktiv, links passiv. Auf der Rückseite des aktiven Parts finden sich auch sämtliche Anschlüsse und ein paar Bedienelemente – dazu später mehr. Schauen wir zuletzt noch auf die Basis der Testkandidaten: Am Boden sind vier Spikes mit Bezug aus Hartgummi eingeschraubt. Diese sorgen für sicheren Stand bei gleichzeitiger Entkopplung vom Untergrund. Sollte der Aufstellort etwas zu niedrig sein, liegen vier größere Spikes bei. Frontseitig eingeschraubt, lässt sich der Speaker so in eine leicht gewinkelt Position bringen. So wird die Abstrahlung optimiert.

Master (hier links) und Slave: Während das Aktiv-Modul im Master steckt, ist der Slave wie ein klassischer Passiv-Lautsprecher ausgestattet.

All-in-one

Das Anschluss-Konzept hat man aus Magnats Monitor-Reference-Reihe übernommen. Es ist also ziemlich alles dabei, was man sich wünschen kann. HDMI, Bluetooth, Toslink, Klinke und Cinch. Obendrein kann der integrierte Vorverstärker auch noch in zwei Modi betrieben werden. Zum einen mit Line-Pegel, falls ein CD-Player oder Computer angeschlossen ist. Vinyl-Freunde haben ausserdem die Möglichkeit auf Phono-Pegel umzuschalten, um einen Plattenspieler ohne zusätzlichen Vorverstärker direkt an der Transpuls 800A betreiben zu können. Natürlich können alle Anschlüsse auch getrennt angesteuert werden. Was mich besonders freut ist, dass sogar der Cinch- und Klinkenanschluss getrennt sind einfach durchgeschaltet werden können. Hat zum Beispiel der Plattenspieler den Cinch-Anschluss belegt, kann ich einen CD-Spieler oder meinen Computer trotzdem noch über den Klinkeneingang anschließen. So weit so vielfältig. Aber einen Eingang will ich mir nochmal genauer ansehen. Denn ein HDMI-Port an Aktiv-Lautsprechern ist dann doch etwas ungewöhnlich.

Der Master-Transpuls 800A ist mit allen wichtigen analogen und digitalen Anschlussvarianten ausgestattet. Sogar ein HDMI/ARC-Port ist vorhanden.

Magnat macht Multimedia

Das sieht man nicht aller Tage. HiFi-Boxen mit HDMI-ARC-Anschluss. Wofür? Ganz einfach: Das ARC steht für Audio Return Channel – also Audio-Rückkanal. Wer einen smarten Fernseher sein Eigen nennt und über diesen gern Inhalte aus dem Internet streamt, kann auch die Transpuls 800A zur Audiowiedergabe verwenden. Das gilt für die klassischen TV-Inhalte ebenso wie für Online-Dienste wie Sky, Netflix oder Amazon. Klar ginge das auch über die optische Digitalverbindung oder ganz klassisch analog mit Cinch. Via HDMI/ARC werden die Lautsprecher allerdings automatisch aktiviert, sobald man den Fernseher einschaltet. Und auch die Lautstärkeregelung kann nun auch über die TV-Fernbedienung erfolgen. Den zum Lautsprecher-Setup gehörigen Handsender benötigt man während der Fernsehwiedergabe also eigentlich nicht mehr. Bequemer geht’s kaum. Mit der Transpuls 800A setzt Magnat den eigenen Anspruch ein flexibles All-in-one-System somit wirklich konsequent um und weiß weiter zu beeindrucken.

Wie klingen die Magnat Transpuls 800A?

Technisch und optisch haben wir also schonmal einige Punkte auf der Haben-Seite. All das bringt natürlich wenig, wenn der Sound nicht stimmt. Wie machen sich meine Testprobanden also akustisch? Los gehts. Fast schon eine Art Benchmark ist für mich der Soundtrack des Films „The Greatest Showman“ geworden, da er Pop-Rock, Musical und modernen Sound großartig miteinander verbindet. Was mir zuerst auffällt, ist die aussergewöhnlich klare Auflösung der Klangbühne. Ich habe das Gefühl jede einzelne Stimme des Chors im Opener „This Is The Greatest Show“ hören zu können. Mir fallen sogar kleinere Einzelheiten auf, die ich vorher noch nicht bemerkt habe. Sobald Hugh Jackmans voluminöse Stimme sich hinzugesellt und die Band komplett aufspielt, kommt eine beeindruckende Phantommitte dazu. Ich habe das Bedürfnis mein Umfeld auf zusätzliche Lautsprecher zu überprüfen, um mir diese Breite des Klangs zu erklären. Der erste Eindruck ist durchweg positiv.

In der Musikwiedergabe durfte sich das Transpuls 800A-Set in unserem Test u.a. am Innuos ZENmini Mk3 beweisen.

Die Hörner hoch

Eine weitere Auffälligkeit ist der Hochtöner in Hornbauweise. Die Hornform ist im Grunde die Großmutter aller Lautsprecher. Hier kommt allerdings kein Horn im klassischen Sinne zum Einsatz. Der Hochton-Kalotte ist ein Horn vorgesetzt, was für eine zielgerichtete Abstrahlung des Schallsignals sorgt. Obendrein sorgt diese Bauweise auch für einen höheren Wirkungsgrad, wodurch auch sehr hohe Lautstärken abgerufen werden können, bevor das Signal verzerrt wird. Wer beim nächsten Konzertbesuch einen Blick auf die dort aufgestellte PA-Anlage wirft, wird dort oft diese Form zu Gesicht bekommen. Eben weil die laut so gut können. Bei den Transpuls 800A sorgen die Hörner für eine fantastische Klarheit in den Höhen. So eine kristallklare Auflösung ist für Schallwandler dieser Preisklasse schon bemerkenswert. Zumal Hörner auch in der Herstellung komplizierter und kostspieliger sind als Tweeter, die ohne auskommen. Akustisch hat es sich auf jeden Fall gelohnt und obendrein sieht es auch noch klasse aus.

Dank des trichterförmigen Hornaustritts, kann der Hochton-Schall gerichtetet geführt werden. Aussderm wird weniger Energie benötigt um hohe Schallpegel zu erreichen.

Fernbedienung

Da wir es hier im Grunde mit einer Stereo-Anlage zu tun haben, ist eine Fernbedienung natürlich obligatorisch. Die Beilegende ist aufgeräumt und erschließt sich klar in der Benutzung. Lautstärke- und Source-Reglung als Ring bilden das zentrale Element. Darunter finden sich Regler für Bass und Treble. Je nach Aufstellort und persönlichem Geschmack können Tiefen und Höhen um jeweils drei Stufen nach oben oder unten reguliert werden. Mir persönlich sind die Tiefen im Default etwas zu lasch. Hier kann ich aber schnell Abhilfe schaffen. Sind viele reflektierende Flächen in der Nähe, empfiehlt es sich die Höhen etwas herunterzunehmen. Mittels des Linear-Schalters können alle Einstellungen zurückgesetzt werden. Auch der Schalter für das Bluetooth-Pairing befindet sich auf der Fernbedienung. Und leider auch nur dort. Lautstärke und Source-Auswahl können hingegen auch direkt am Lautsprecher eingestellt werden. Alle weiteren Funktionen sind ausschließlich über die Fernbedienung abrufbar. Also gut darauf aufpassen!

Die Fernbedienung gehört ebenso zum Lieferumfang wie das zwei Meter lange Lautsprecherkabel, die Stromleitung und vier größere Gummifüßchen.

Moderner Sound und Erweiterungsmöglichkeiten

Während ich das aktuelle Album der „Imagine Dragons“ höre, verfestigt sich mein Eindruck. Die Transpuls 800A sind trotz ihres Retro-Looks für das einundzwanzigste Jahrhundert gemacht. Modernde Musik zeichnet sich besonders durch ausgeklügelte Arrangements und große Dynamik aus. Die Songs sind ständig in Bewegung und es kommen ständig neue Elemente dazu und verschwinden wieder. Und da ist ein Speaker, der das alles abbilden kann auf jeden Fall eine gute Investition. Der Song „Follow You“ ist hier ein gutes Beispiel. Während Drums, Bass und Gesang eine klare Linie fahren und nach vorne preschen, sind Gitarren, Streicher und Orgeln ständig im Wechselspiel und lassen sich nur schwerlich fassen. Das macht Spaß! Ich denke, dass das Klischee von der dynamikarmen, zu Tode komprimierten, modernen Musik getrost begraben werden kann. Es gibt viel zu entdecken und zu genießen und das Magnat-Duo scheint mir hier ein toller Wegbegleiter zu sein.

Für die bestmögliche Klangperformance sollte man die Transpuls 800A leicht auf den Hörplatz ausrichten.

In die Tiefe

Ebenfalls wichtig bei moderner Musik ist der Bass. Ohne Subbass geht eigentlich nichts mehr. Und hier kommen die Lautsprecher endlich auch an ihre Grenzen. In Anbetracht der Baugröße sind diese natürlich konsequent. Laut technischen Daten geht der Frequenzbereich bis 34 Hertz runter. In der Realität gelingt es dem Mitteltieftöner es allerdings nicht, ein richtig tiefes Fundament zu kreieren. Vor allem bei niedrigeren Lautstärken auf Zimmerniveau. Die Basis stimmt, aber die Grenze ist klar hörbar. Daher ist es umso erfreulicher, dass Magnat dies anerkennt und einen Sub-Out zum Anschluss eines aktiven, externen Subwoofers integriert hat. Also Subwoofer anschließen, Grenzfrequenz auf 80 Hertz und los. Der Mehrwert ist ganz klar zu hören. Für kleinere Räume bis zwanzig Quadratmeter liefern die Schallwandler allemal genug Power. In größeren Räumen würde ich auf jeden Fall einen Subwoofer dazu stellen, wenn man das volle Potenzial der Transpuls 800A auskosten möchte.

In Räumen bis zu einer Fläche von 25 Quadratmetern sorgt der Mitteltieftöner für ordentlich Druck. Sollen größere Räume beschallt werden, kann auch ein aktiver Subwoofer als Bass-Unterstützung angeschlossen werden.

Keine Glattbügler

Schauen wir etwas zurück: Vor einigen Dekaden zeichnete sich Musik vor allem noch durch einzigartige Akkordfolgen, ausgeklügelte Harmonien und neuartige Sounds aus. Wie machen sich die Transpuls 800A hier? Rock-Rentner Meat Loaf wird uns die Antwort liefern. Jetzt wird es überraschend spannend:. Auflösung und breite Klangbühne sind toll, legen aber auch jegliche Schwäche der altbackenen Stereo-Abmischung gnadenlos offen. Der Wagner-esque Sound eines „I’d Do Anything For Love“ wirkt etwas zerfasert und will sich nicht so recht zur beeindruckenden Summe seiner Teile zusammenfügen. Die Magnats sind also keine Schönspieler, sondern eher ehrlich. Aus analytischer Sicht ist das durchaus interessant und Magnats somit vielleicht ein Geheimtipp für budgetorientierte Audio-Engineers zur Mix-Bewertung. Für Classic-Rock gibt es sicherlich Modelle, die dem großen Stadion-Rock besser stehen. Bei einer engeren Aufstellung sieht die Sache schon etwas besser aus, aber so richtig zusammenfinden wollen der „alte“ Meat Loaf-Rock und meine Testkandidaten nicht.

Filme und Video-Games

Toslink- und HDMI-Anschluss machen klar: Auch für Videoabende und Zockernächte sind die Magnats bereit. Jetzt will ich es mal so richtig heftig werden lassen. Marvels „Black Widow“ soll es sein. Marvel-typisch kracht es ordentlich. Ähnlich wie in der Musikwiedergabe ist die Klarheit des Sounds eine wahre Freude. Jeder Schlag macht Eindruck und kein Detail geht verloren. Dafür, dass hier “nur“ zwei Lautsprecher am Werk sind, kommt ordentlich Kinofeeling auf. Die Sprachverständlichkeit ist ebenfalls top. Die räumliche Mitte fehlt mir Anfangs etwas und meine Ohren monieren den ungewohnten Sound. Aber ich gewöhne mich schnell dran und vermisse nichts mehr. Auch Games machen mit den Transpuls 800A richtig Laune. Vor allem cineastische Titel wie „The Last Of Us“ profitieren von der breiten Kulisse und klaren Verortung der Klänge. Und bei Bedarf kann man den überaus ordentlichen Sound mit einem Subwoofer noch ein ganzes Stück aufwerten.

Setzt man die vollständig bedeckenden Frontblenden auf, ist von der Technik nichts mehr zu sehen.

Fazit

Das Magnat Transpuls 800A-Duo ist ein ordentliches Kraftpaket. Der Beiname „das Biest“ ist in so fern passend, da die Boxen sehr viel mehr zu bieten haben, als man auf den ersten Blick glaubt. Für wen die Schallwandler gedacht sind, ist klar: Alle, die amtlichen Sound und ein paar schicke Lautsprecher wollen, aber das Ganze ohne Receiver oder komplizierte Verkabelung. Der Retro-Look mit den abnehmbaren Gittern ist extrem gut gelungen. Die Möglichkeit im Grunde jedes Abspielgerät vom Smart-TV bis Plattenspieler anzuschließen, ist schon ordentlich und fast schon eine Kampfansage. Für 799,00 Euro gibt es hier ein Paket, das sich sehen lassen kann und sämtliche Ansprüche an eine HiFi-Anlage erfüllen durfte. Und das ohne Receiver. Chapeau!

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 88/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

88 of 90

89 of 90

89 of 90

Technische Daten

Modell:Magnat
Transpuls 800A
Produktkategorie:Aktive Regallautsprecher
Preis:799,00 Euro / Set
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Dark Wood
Vertrieb:Magnat Audio Produkte, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):385 x 240 x 215 mm
Gewicht:- Aktivlautsprecher: 7,4 kg
- Passiver Lautsprecher: 6,5 kg
Ausgangsleistung (RMS/Max.):2 x 60 / 2 x 120 Watt
Prinzip:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:- 25 mm Horn-Hochtonkalotte
Mitteltieftöner:1 x 170 mm
Frequenzbereich:34 Hz – 32 kHz
Übergangsfrequenz:3100 Hz
Anschlüsse:- Bluetooth 5.0 mit aptX Low Latency
- HDMI Eingang mit ARC und CEC-Funktion
- 3,5 mm Stereo-Klinke
- optischer Anschluss für Toslink-Kabel
- Stereo Cinch / RCA mit zuschaltbarem Phono-Vorverstärker
- Ausgang für aktiven Subwoofer
- Anschluss für GND-Kabel
Lieferumfang:- Transpuls 800A-Lautsprecher, je 1 aktiv / passiv
- 2 Meter Lautsprecherkabel
- IR-Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- 4 resonanzdämpfende Gummifüße
- 2 höhere Gummifüße für angewinkelte Aufstellung
Pros und Contras+ Breiter, klarer Sound
+ Viele Anschlussmöglichkeiten
+ Tolles Preis/Leistungsverhältnis
+ Sehr stylische Optik
+ Für Musik und Entertainment geeignet
+ wandnahe Aufstellung möglich
+ Anschlussmöglichkeit für aktiven Subwoofer

- in größeren Räumen Subwooferunterstützung erforderlich
Empfohlene Raumgröße:20 - 25 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):88/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Getestet mit:- Oppo UDP-203
- Viablue NF-S6 Air Cinch
- Qobuz
- Panasonic TX-55GZW1004

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Sendy Audio Peacock – Fantastischer Magnetostatischer Kopfhörer mit Mut zur Extravaganz

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Der offene Sendy Audio Peacock präsentiert sich ohne falsches Understatement. Mit extravaganter Optik, magnetostatischen Treibern, 24-Karat Goldteilen und einem Sound, dem man die zwei Jahre Entwicklungszeit anmerken soll. Der kleine Bruder namens Aiva konnte in audiophilen Kreisen bereits ordentlich punkten. Der Peacock will in allen Punkten noch einen drauflegen. Ob er Pfau Federn lassen muss oder seinem Namen Ehre macht, finden wir im Praxistest heraus.

Der Sendy Audio Peacock sieht gut aus und ist auch technisch auf dem allerhöchsten Level.

In Anbetracht des nicht ganz unerheblichen Preises von 1499,00 Euro ist natürlich die Versuchung groß, in gemäßigte Ehrfurcht zu verfallen und Vorschusslorbeeren getreu dem Motto „Teuer muss auch gut sein“ zu verteilen. Es ist wie bei Wein, Möbeln und eigentlich allen Dingen, die erfunden wurden, um das Leben zu bereichern. Es gibt sie von Minimal und aufs Notwendige reduziert bis hin zur verschwenderischen Luxusausgabe für Genießer. Ein weites Spektrum also. Wir wollen nach dem schauen, was einen hochwertigen Kopfhörer ausmacht, für wen er sich eignet und was ihn von anderen Modellen unterscheidet. Und vor allem wie er klingt. Denn klar ist, es gibt auch Kopfhörer für einhundert Euro, die ordentlich klingen. Und referenzwürdige Modelle, die nicht mehr als fünfhundert Euro kosten und fantastisch sind. Ein neues Modell von einem jungen Hersteller muss also wesentlich mehr zu bieten haben, als nur ein gut klingendes Fashion-Accessoire für seine Käufer zu sein.

Der Sendy Audio Peacock wird gut geschützt im ledernen Transportcase geliefert, das wiederum seinen Platz in der stabilen Kartonage findet.

High-End HiFi Made in China

Sendy Audio ist eine relativ junge Marke der chinesischen Firma Sivga Electronic Technology. Diese hat sich mit ihren optisch und technisch durchaus ansehnlichen Kopf- und Ohrhörern im unteren und mittleren Preissegment eine wachsende Fangemeinde verdient. Mit der Marke Sendy will man sich nun auch in einer höheren Liga platzieren. Der Hang zu durchdachten akustischen und innovativen, hochwertigen Werkstoffen und echter Handarbeit bietet hier auf jeden Fall eine gute Basis. Der Peacock ist auch gerade mal das dritte Modell seit der Markengründung 2018. Was ebenfalls für eine überlegte Produktentwicklung und Strategie spricht: Elektronik aus China genießt nicht unbedingt die beste Reputation und das Land hat den Ruf als „Werkbank der Welt“ weg. Dass inzwischen aber auch echte Innovationen entstehen, wo einst nur kopiert wurde, dürfen wir neidlos anerkennen. Dieses Vorurteil aus dem Weg geräumt, schauen wir uns an, was der Testkandidat zu bieten hat.

Inhalt und erster Eindruck

Im eher unscheinbaren, aber stabilen Karton befindet sich ein mit hellbraunem Leder bezogenes Hardcase. Laut Hersteller „Real Leather“, also natürlich erzeugtes Material. Es fühlt sich auf jeden Fall sehr gut an und sieht mit dem vergoldeten Reißverschluss und Schlaufen ziemlich edel aus. Im schwarz ausgekleideten Inneren liegen der Peacock und ein Stoffsäckchen mit Anschlusskabel und zwei Adaptern. Allein das Kabel ist schon eine kleine Augenweide. Die auffällige Flechtung der einzelnen Adern passt ausgezeichnet zum extravaganten Design des Kopfhörers. Im Gegensatz zu den massiven Ohrmuscheln ist der Bügel aus filigran gearbeitetem Aluminium gefertigt. Die Art, die auch im Flugzeugbau zum Einsatz kommt. Und das erklärt einiges. Das Material ist sehr leicht und stabil. Die ganze Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck. Kein Eigengeräusch ist zu vernehmen. Nichts klappert oder wackelt. Wie man es von einem Pfau erwartet, ist der erste Eindruck ohne Tadel und schon etwas beeindruckend.

Öffnet man das lederne Etui, kommen der Kopfhörer und ein kleines Beutelchen zum Vorschein, in dem sich das gesamte Zubehör befindet.

Ein echter Hingucker

Wenn jemand seinen Kopfhörer Peacock, zu Deutsch Pfau, nennt, geschieht das sicher nicht ohne Grund. Bei diesem Modell wurde die offene Bauweise für eine besondere Optik genutzt. An der Muschel befinden sich außen zwei Abdeckungen aus Stahl. Die obere ist schwarz lackiert. Die Abdeckung darunter wurde mit 24-karätigem Gold beschichtet. Durch die unterschiedlichen Muster ergibt sich die an das Rad eines Pfaus erinnernde Optik. Der Rand der Abdeckung ist durch einen vergoldeten Ring abgeschlossen. Die Ohrmuscheln bestehen aus Zebranoholz. Die Holzringe, welche die Treiber beherbergen, sind makellos verarbeitet und sehen toll aus. Zusammen mit den Goldakzenten und dem Pfauenrad ergibt sich eine sehr edle Optik mit einem gewissen Sechziger-Jahre Retro-Charme. Bügel und Ohrpolster sind hingegen in schwarz gehalten und bilden einen schönen Kontrast zum Holz und den goldenen Elementen. Das ganze ist entsprechend schwer. Durch das Kopfband wird das Gewicht aber gut verteilt.

Der Sendy Audio Peacock ist erstklassig verarbeitet, geschmackvoll gestylt.

Bekannte Technik neu gedacht

Für alle, die öfters im HiFi-Bereich unterwegs sind, ist Pentaconn sicher nichts neues. Die vergleichsweise junge Variante der altgedienten Klinke wurde 2016 von einem japanischen Forschungsteam vorgestellt, um mehrere Probleme zu lösen: Um symmetrische und unsymmetrische Buchsen parallel verbauen zu können und Verwechslungen mit der 3,5 Millimeter-Buchse vorzubeugen, wurde für symmetrische Anschlüsse vielerorts die 2,5 Millimeter-Klinke eingesetzt. Nun ist so ein kleiner Stecker für die Unterbringung der fünf Pole, die der symmetrische Betrieb voraussetzt, eher mäßig geeignet. Nicht zuletzt aufgrund seiner geringen Masse. Einfacher wäre das natürlich mit großen Klinken. Am besten noch auf einzelnen Steckern. Das ist für diverse Anwendungsgebiete also auch keine optimale Lösung. Hier schafft der Pentaconn-Stecker Abhilfe. Dieser misst 4,4 Millimeter im Durchmesser und war bisher eher im professionellen Video-Bereich anzutreffen. Der Name setzt sich zusammen aus „Penta“ für die Zahl Fünf und „conn“ für Connector.

Am Kopfhörer selbst befinden wird das Kabel über entsprechende 4-Pol-Stecker angeschlossen.

Ein paar Worte zur Symmetrie

Ein symmetrisches Kabel führt den linken und rechten Kanal getrennt zum Kopfhörer. Zusätzlich wird jeweils ein weiterer Kanal mitgeführt, der Störgeräusche aus dem übertragenen Signal filtert. Dies funktioniert, indem das Nutzsignal normal und invertiert übertragen wird. Am Ende des Weges wird das invertierte Signal gedreht und die Differenz, also die auf dem Weg eingefangenen Störungen, wird subtrahiert. Das Nutzsignal hingegen wird addiert. Somit haben symmetrische Übertragungen ein größeres Lautstärkepotenzial und sind nicht so anfällig gegen Störungen. Optisch wurde das Prinzip im Kabel durch die zwei Farben und offene Flechtung sehr schön sichtbar gemacht und zum Statement erhoben. Wer kein Abspielgerät mit Pentaconn-Anschluss sein Eigen nennt, bekommt zwei Adapterkabel mitgeliefert. Eines führt XLR-4 und der andere auf 6,35-Millimeter-Klinke. Und beide sind auch in der passenden Kabeloptik gehalten und nicht nur einfache Stecker. Einen Qualitätsverlust konnte ich beim adaptierten Betrieb nicht feststellen.

Im Hintergrund sind ist der fünfpolige Pentaconn-Stecker zu sehen. Vorn: Die beiden zum Lieferumfang gehörigen Adapter. Diese Vielfalt macht den Peacock an jedem Phono-Vorverstärker betreibbar.

Tragekomfort

Die Ohrpolster bestehen aus Memory-Foam und wurden mit hochwertigem Ziegenleder bespannt. Die Kombi ist angenehm zu tragen, lässt auch etwas Luft durch. Das Leder nimmt Körperwärme auf und ist bei normalen Zimmertemperaturen angenehm zu tragen. Die Oberseite ist leicht abgeschrägt. Das macht den Kopfhörer auch für Brillenträger interessant. Durch die Aussparung wird der Druck, der sonst bei vielen Modellen auf den Bügel ausgeübt wird, deutlich reduziert. Und auch sonst ist die etwas ungewohnte Form sehr angenehm. Viele Modelle drücken mit der Zeit sehr auf den Bereich unter und hinter dem Ohr. Das macht eine längere Tragepause notwendig. Den Peacock könnte ich problemlos den ganzen Tag aufbehalten. Entspannten, ausgedehnten Hörsessions steht hier also nichts im Weg. Für die gesteppte Bespannung des Bügels wurde ebenfalls das sehr weiche Ziegenleder gewählt. Dieser ist nicht gepolstert. Ein weicher, flexibler Riemen verteilt das vergleichsweise hohe Gewicht meines Testgastes sehr angenehm auf dem Kopf.

Auch der Kopfbügel besteht aus anspruchsvollsten Materialien und ist erstklassig verarbeitet.

Noch ein Wort, bevor es losgeht

Ergänzend möchte ich diesem Test noch hinzufügen, dass der Kopfhörer eine gewisse Zeit zum warm werden benötigt. Das sagenumwobene Einbrennen ist hier definitiv zu empfehlen. Das Testmodell wirkte in der ersten Hörrunde noch etwas belegt und undefiniert. An dieser Stelle wäre das Testurteil ausgesprochen ungnädig ausgefallen. Ob Exemplare für den Handel schon eingespielt ausgeliefert werden, ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen. Im Zweifelsfall also nicht damit rechnen. Schlechter wird ein Schallwandler durch das Einbrennen ja auch in keinem Fall. Auch die Bügel und Gelenke wirken im Auslieferungszustand etwas steif. So könnte man beim ersten Aufsetzen das Gefühl bekommen, dass der Peacock leicht unangenehm zu tragen sei. Der Eindruck täuscht aber. In alle Richtungen ist genügend Spiel vorhanden. So schmiegt sich der Kopfhörer nach kurzer Zeit wie gegossen an den Kopf an. Alle Eindrücke im Test beziehen sich also auf den eingespielten Kopfhörer.

Erster Höreindruck

Bei Hörtests ist meine erste Station fast immer Classic Rock. In den aufwendigen Produktionen mit ihren breit gefächerten Stereo-Abmischungen können die Schallwandler direkt zeigen was in ihnen steckt. „The Final Countdown“ von Europe habe ich so oft gehört, dass ich mir direkt ein Bild machen kann. Und was für ein Bild sich da zeichnet. Ich habe das Gefühl, direkt in der Musik zu sitzen. Das ikonische Intro erklingt mit einer Detailtreue, die ich bisher nicht kannte. Ich kann jede Trommel des Drumsets im Stereo-Bild genau orten, Gitarren und Bass erklingen in einer Dynamik, die zum Hüpfen einlädt. Die Frisur von Joey Tempest fand ich zwar immer albern, aber seine Stimme göttlich. Der Peacock bildet all das in einer Fülle ab, das macht richtig Laune. Die Klangbühne gehört zu den breitesten, die ich bisher auf Kopfhörern gehört habe. Über das ganze Frequenzspektrum klingt der Sound ausgeglichen.

Die Ohrpolster sind superweich und tragen zum wirklich guten Tragekomfort bei.

Im Namen des Folkes

Den ganz großen Sound gibt der Proband spielfreudig und spektakulär zum Besten. Und auch bei Musik der leiseren Gangart kann ich ihm ausgezeichnete Klangeigenschaften attestieren. „Trusty And True“ von Damien Rice sind acht Minuten musikalische Schönheit. Der Sendy Audio platziert mich als Hörer in der Mitte des Ensembles. Damiens herzergreifender Gesang ist klar, als würde er in einem akustisch perfekten Raum mit seiner Gitarre vor mir sitzen. Nach und nach kommen die weiteren Musiker des Ensembles dazu. Streicher, Trommeln, weitere Gitarren. Alles hat seinen Platz. Ich kann sogar den Raum, beziehungsweise die Hallfahnen der Instrumente hören und kriege ein Gefühl für die Größe der Location, in der die Performance stattfindet. Durch die offene Bauweise der Ohrmuscheln hat der Klang auch Platz, um sich auszubreiten. Der Peacock ist wirklich dafür gemacht sich mit seiner Lieblingsmusik und einem Glas Wein gemütlich hin zu setzen und zu genießen.

Einmal richtig eingesteckt, sitzt das beidseitig geführte Kabel superfest. Um Fehler bei der Konnektierung zu vermeiden, sind beide Seiten farblich unterschiedlich gekennzeichnet.

Queen of Pop

Als nächstes widme ich mich Taylor Swifts Album „Lover“ von 2019. Ein wirklich hörenswerter Longplayer, den man durchaus als Akkumulation des vorherigen Schaffens der US-Ikone bezeichnen kann. Moderner Pop, eine Prise Country. Alles auf Hochglanz poliert und verschwenderisch aufwendig produziert. Einer meiner Favoriten ist der Track „Cruel Summer“. Die musikalische Verneigung vor der Popkultur der Achtziger beginnt mit einem stampfenden Drumbeat, Vocoder-Gesangseinlagen und dem obligatorischen Synth-Bass-Arpeggio. Dann Swifts Gesang in vollem glasklarem Klang. Ein weiteres Pad, noch ein Synth-Arpeggio. Mit dem Chorus vergrößert sich der Sound noch einmal. Der Peacock bildet das alles mit einer Dynamik und Klarheit ab, dass ich aus dem Staunen kaum herauskomme. Ich habe das Gefühl, dass am Ende des Hochtonbereichs ein Roll-off stattfindet. Um vorzeitiger Ermüdung der Ohren vorzubeugen, eine nachvollziehbare Entscheidung. Zumal das ohnehin Regionen sind, in denen kaum mehr sinnvolle Klanginformationen wahrnehmbar sind.

Die Treiber-Einfassung beim Peacock besteht aus edlem Zebraholz.

Der Meister aller Klassen

Classic Rock, Folk und modernen Pop packt der Testkandidat mit Bravour. Aber wie macht er sich in anderen Genres? Filmsoundtracks zum Beispiel. Diese finden sich zuhauf in meiner Sammlung. Der Soundtrack zu „Jurassic Park“ von John Williams hat einen Stammplatz in meiner Auswahl. Und auch hier strahlt der Peacock. Das Orchester klingt voll, natürlich und wird in seiner ganzen Dynamik tadellos abgebildet. Es ist als würde ich neben dem Maestro am Pult stehen. Egal welche Musik ich dem Kopfhörer vorsetze, es scheint kein Genre zu geben, dem er nicht gewachsen ist. Wenn eine Achillesferse auszumachen ist, dann beim Klangmaterial selbst. Komprimiertes oder schlecht gemastertem Material wird kein Fehler verziehen. Bei einigen Songs meine ich sogar das Leiern von verbrauchtem Tape zu hören. Hier sind günstigere Schallwandler gnädiger. Wird er mit entsprechend hochwertigem Material gefüttert, lässt der Pfau einen die Musik dafür auf höchstem Niveau genießen.

Die Spielerseele im Sendy Audio Peacock

An der PlayStation habe ich den Kopfhörer ebenfalls getestet und mich mit ihm und Spider-Man durch New York geschwungen. Zocker dürften zwar nicht zur Zielgruppe Nummer eins gehören, aber wer sich zufällig in der Schnittmenge zwischen Audiophiler Musikfan und Gamer befindet, sollte einen Blick riskieren. Klar, der Kopfhörer kostet dreimal so viel wie die eigentliche Konsole. Aber in Filmen und Videospielen fühlt er sich ebenso zuhause und bietet eine sehr lebendige Performance. Am besten kann er auftrumpfen, wenn eine dynamikreduzierte Stereo-Abmischung vorliegt. Wenn das Spiel einen also durch die Häuserschluchten jagt und dem Helden links und rechts die Kugeln um die Ohren fliegen, dann klingt das herrlich groß. Auch Spiele mit großen offenen Arealen wie „Death Stranding“ machen richtig Laune. Der klare Klang und das breite Klangbild lassen genau erahnen wo sich Ungemach zusammenbraut oder mysteriöse Stimmen nach dem Spieler rufen.

Im Test durfte sich der Peacock u.a. am Lehmannaudio Linear II beweisen.

Fazit

Die erste Begegnung mit dem Sendy Audio Peacock könnte etwas ernüchternd sein. Doch nach etwas Einspielzeit hat man einen Kopfhörer, der über jeden Zweifel erhaben ist. Jegliche Musikrichtung packt er mit Spielfreude und Leichtigkeit. Das Ohr wird mit breiten Klang und toller Auflösung über das komplette Frequenzspektrum hinweg erfreut. Transienten sind unverfälscht und messerscharf abgebildet. Die Dynamik ist ein Traum. Voraussetzung ist natürlich ein unkomprimiertes, hochauflösendes Audio-Signal. Die Zielgruppe sind definitiv HiFi-Fans, die sich hinsetzen und aktiv Musik hören. Die über ausgeklügelte Arrangements und Details staunen und einen Schallwandler wollen, der die Möglichkeit bietet, wirklich tief in die Musik einzutauchen. Der Preis von 1499,00 Euro ist stolz, aber angemessen. Optisch macht der Peacock seinem Namen alle Ehre. Die Goldteile sind sicher nicht notwendig und eher als Bonus, der den Status als High End-Kopfhörer unterstreicht zu sehen. Sendy Audio hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 of 100

98 of 100

99 of 100

Technische Daten

Modell:Sendy Audio
Peacock
Produktkategorie:Kopfhörer, Over-Ear,
Magnetostat
Preise:- 1.499 Euro (uvP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, mit braunem Zebranoholz-Ohrmuscheln und vergoldeten Elementen
Vertrieb:audioNEXT, Essen
Tel.: +49 (0)201 – 507 39 50
www.audiodomain.de
Gewicht:- 0,578 kg (ohne Kabel)
Prinzip:- Magnetotstat
- offene Bauweise
- ohrumschließend
Treiber:88 mm (Magnetostat)
Impedanz:50 Ohm
Anschluss:Kabel (beidseitig geführt/Pentaconn-Stecker)
Lieferumfang (Standard-Ausführung):- Sendy Audio Peacock
- symmetrisches Stereo-Kabel (2,00m)
- 6,5mm-Adapter
- 4pin XLR-Adapter
- Transportcase
Pros und Contras:+ Fantastischer Klang
+ Detaillierter, dynamischer Sound
+ Sehr räumliche Abbildung
+ Extravagante Optik
+ keine Plastikteile
+ exklusive Verarbeitung

- benötigt Einspielzeit
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):99/9100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut

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Audio Pro A26 – Raumsparendes HiFi-System mit Multiroom- und Heimkino-Fähigkeiten

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Die Audio Pro A26 sind zeitlos gestylt, sehr gut verarbeitet und modern ausgestattet. WiFi, Internetradio, Qobuz, Amazon Music, Deezer und Bluetooth sind hier ebenso möglich, wie die Einbindung in ein Multiroom-Setup. Dank HDMI/ARC und Virtual Surround-Funktion gewinnen sogar Fernseh-Inhalte an akustischer Klasse. Und auch klanglich spielt das A26-Duo besser auf, als man es von einem Set dieser Größe normalerweise erwarten würde.

Die Audio Pro A26 zeigen sich als echte Allrounder mit moderner Ausstattung im zeitlosen Design.

Aktiv-Lautsprecher werden immer beliebter. Das hat Gründe: Hauptsächlich den, dass immer mehr Musikfans davon abrücken, sich große HiFi-Türme ins Wohnzimmer zu stellen. Stattdessen sind kompakte, wohnraumtaugliche und möglichst kabelarme Lösungen gefragt. Da sie den benötigten Verstärker gleich an Bord haben, und oft auch die kabellose Zuspielung beherrschen, sind Aktiv-Lautsprecher so populär. Besagter Verstärker ist ausserdem perfekt auf die integrierte Lautsprechertechnik abgestimmt. Ganz nebenbei hat das auch klangliche Vorteile. Und: Inzwischen bringen die beliebten All-in-One-Systeme auch eine entsprechende Anschlussvielfalt mit, die kaum Wünsche offen lässt. Gute Gründe also sich für ein aktives Lautsprechersetup zu entscheiden, das wenig Platz in Anspruch und mehrere Aufgaben übernimmt. Und das meist auch noch unauffällig, zugleich aber klanglich ideal aufgestellt werden kann. Die A26 von Audio Pro stoßen exakt in diese Richtung. Sie vereinen eben beschriebene Attribute auf kleinstem Raum und bringen sogar noch ein paar coole Extras mit.

Wenig Raum, viel Sound:Die A26 ist als anapruchsvolle, zugleich aber auch platzsparende Allroundlösung konzipiert.

Geschmackvoller Auftritt

Jede A26 ist gerade einmal 24 Zentimeter hoch, 15 breit und 19 Zentimeter tief. So erfordert sie eine Stellfläche von gerade einmal zwei Postkarten. Unterseitig verklebte Schaumstoffflächen erlauben selbst die Platzierung auf hochglänzenden Lowboards, ohne Kratzer zu hinterlassen. Als absolut unempfindlich zeigt sich auch die im edlem Schleiflack gehaltene Oberfläche meiner Testgäste. Um sich in jede Wohnumgebung zu integrieren, ist das aktive Lautsprecher-Setup wahlweise in weißer oder schwarzer Ausführung zu haben. Wählt man die helle Version, kommt die Audio Pro mit hellgrauen Gewebeabdeckungen. Entscheidet man sich für die schwarze Variante, sind die magnetisch haftenden Stofffronten in edlem Anthrazit gehalten. Da auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet wurde, zeigt sich die A26 im zeitlosen, geschmackvollen Design. Wäre da nicht das metallene, zugleich aber auch dezent gestylte Audio Pro-Logo auf der Abdeckung, könnte man fast glauben hier ein Produkt der Marke mit dem angebissenen Apfel vor sich zu haben.

Die magnetisch haftenden Stoffblenden lassen die Technik im Hintergrund verschwinden.

Technik

Nein, diese Aktiv-Lautsprecher stammen nicht aus Cupertino, lassen sich aber sehr gut mit Apple-Quellen kombinieren. Und auch mit fast jedem anderen Zuspieler. Dafür ist der A26-Master mit einer Reihe verschiedener Eingänge ausgestattet. Der analoge Aux-Zugang, der digitale Optical-In und Bluetooth gehören dabei sicher zum Standard. Auch der ebenfalls vorhandene Subwoofer-Out ist heute bei vielen kompakten Aktiv-Systemen üblich. Seltener ist dagegen der integrierte HDMI-Port. In der A26 ist der sogar mit ARC-Funktion ausgeführt. Sind die Lautsprecher via HDMI beispielsweise mit dem Smart-TV verbunden, erwachen sie automatisch aus dem Standby-Schlaf, sobald der Fernseher eingeschaltet wird. Auch die anschließende Lautstärkejustage erfolgt nun über die Fernbedienung des Fernsehers. Das ist aber nicht zwingend nötig, denn Audio Pro hat seinem Aktiv-Duo selbstverständlich auch einen Infrarot-Handsender beigelegt. Der gebürstete Aluminium-Body, das wohlstrukturierte Tastenfeld und die tolle Haptik machen ihn zu einem praktischen und wirklich edlen Schmuckstück, das man sich gern auf den Wohnzimmertisch legt.

Die hochwertig verarbeitete Fernbedienung gehört selbstverständlich zum Lieferumfang.

Streaming und Multiroom

Es gibt aber noch weiteres großes Extra im Vergleich zu anderen kompakten Aktiv-Lautsprechern: Die A26 kann direkt mit dem heimischen WLAN-Netzwerk verbunden werden. Ist das geschehen, wird das Duo zum Streamer. Beispielsweise lässt sich Musik nun direkt und ohne Umwege von Online-Diensten wie Qobuz, Deezer, Tidal oder Amazon Music streamen. Oder man empfängt einfach einen Lieblings-Internetradiosender. Der Clou kommt aber noch, denn die A26 ist obendrein multiroomfähig. Heisst, sie kann auch kabellos mit einem anderen Pärchen A26 oder mit anderen kompatiblen Audio Pro-Produkten gekoppelt werden. Anschließend lässt sich jeder Raum im Haus via Smartphone mit der gewünschten Musik versorgen. Zum Beispiel die Qobuz-Playlist im Wohnzimmer, Amazon im Kinderzimmer und „Radio Bob!“ in der Garage – ohne, dass man auch nur ein Netzwerk- oder Lautsprecherkabel verlegen muss. Oder man gibt eine Party und lässt im ganzen Haus die gleiche Musik laufen – zentral von einem Punkt gesteuert.

Die A26 ist richtig gut verarbeitet. Selbst bei kritischer Betrachtung sind hier keine Makel zu auszumachen.

Komfort dank ARC

Aufstellung und Installation meiner Testgäste ist schnell erledigt. Da Aktiv-Lautsprecher in der Regel auf dem Schreitisch oder rechts und links auf dem Lowboard neben dem Fernseher stehen, werde ich beide Einsatzszenarien testen.
Da es sich hier um ein sogenanntes Master/Slave-System handelt, ist nur einer der beiden mit einem Verstärkermodul und den genannten Anschlüssen ausgestattet – der Master. Wichtig ist, dass der Master links platziert wird. Ich beginne meinen Praxistest mit dem Einsatz am Fernseher. Dazu versorge ich den Master mit Strom, verbinde ihn via HDMI/ARC mit dem Smart-TV und lege dann noch ein einzelnes Lautsprecherkabel vom Master zum Slave. Das war es schon. Schalte ich nun den Fernseher ein, sind die Lautsprecher auch gleich aktiv. Wie bereits erwähnt, lässt sich die Lautstärke nun sofort – und ohne irgendwelche Einstellungen tätigen zu müssen – über die Fernbedienung des Fernsehers vornehmen.

Das Anschlussmodul des A26-Maser ist mit analogen und digitalen Eingängen bestückt – darunter auch ein HDMI/ARC-Port.

App-Control

Alternativ lässt die jedes Audio Pro-Produkt der Wireless-Multiroom-Serie aber auch via Smartphone-App steuern. Die findet man unter der Bezeichnung „Audio Pro Control“ kostenlos im Google Play-Store wie im Apple-Store. Einmal auf das Handy geladen, lässt sich bestimmen, welches Modell ins Netzwerk geholt werden soll. Aus der Liste der möglichen Netzwerklautsprecher suche ich nun einfach die „AudioPro_A26“ aus. Anschließend wechsle ich in die WLAN-Einstellungen und erwähle „AudioPro_A26_XXX“. Nun kommuniziert mein Smartphone direkt mit dem Lautsprecher, der nach dem Passwort für das hauseigene Netzwerk verlangt. Ist dieses korrekt eingegeben, verbindet sich der A26-Master mit dem WLAN und auch mein Handy wechselt automatisch wieder dorthin. In der App wird mir die A26 nun auch gleich angezeigt. Ausserdem sehe ich über welchen Weg der Lautsprecher verbunden ist (z.B. HDMI) und kann hier direkt auch die Lautstärke verändern. Über dass Zahnradsymbol lassen sich zudem weitere Einstellungen vornehmen.

Die Audio Pro Control-App steht kostenlos zum Download bereit und erlaubt die vollumfängliche Steuerung der A26.

Lautsprecher oder Soundbar?

Den ersten Klangtest nehme ich anschließend mit einem Netflix-Konzertmitschnitt von Joe Longthorne vor. In „Live At The Hippodrome“ spielt der Engländer vor Live-Publikum. Gutes Futter, um die Lautsprecher korrekt zu positionieren. Das ist dann schnell erledigt, denn die Audio Pros überzeugen sofort durch ihr wirklich gutes Rundstrahlverhalten. Das macht sie extrem flexibel in der Aufstellung. Nur leicht auf den Hörplatz ausgerichtet, liefert mir das Duo in unserem knapp 20 Quadratmeter großen Hörraum gleich ein frontseitig geschlossenes Klangbild. Instrumente werden auf der breit aufgespannten Bühne nachvollziehbar positioniert. Währenddessen steht Joe Longthorne visuell und auch akustisch perfekt in der Mitte zwischen den Schallwandlern. Das funktioniert tatsächlich so gut, dass ich nochmal zum Fernseher gehe, um mich zu vergewissern, dass die integrierten Lautsprecher hier wirklich ausgeschaltet sind. Sind sie. Die A26 eignen sich also nicht nur für die Musikwiedergabe, sondern können in Sachen Frontsurround auch eine Soundbar ersetzen.

Rechts und links neben dem Fernseher aufgestellt, übernimmt das A26-Duo auch die Aufgaben einer Soundbar.

Kleiner Tipp

In diesem Zusammenhang habe ich noch einen Tipp: Misst ihr Lowboard weniger als 50 Zentimeter in der Höhe, legen sie einen etwa einen Zentimeter hohen Gegenstand unter die Front der Lautsprecher. In meinem Test wurde ich dafür durch eine nochmals intensivere Raumdarstellung belohnt. Ein Tipp, der sich bisher bei fast allen kompakten Aktiv-Lautsprechern geloht hat, die ich bislang im Test hatte. Probieren Sie es einfach mal aus. Für den HiFi-Test wechsle ich anschließend die Quelle und auch die Location. Ohne großen Aufwand habe ich das A26-Duo an meinen Schreibtisch gebracht, aufgestellt und angeschlossen. Diesmal erfolgt die Zuspielung über die optische Digitalverbindung. Ich beginne zunächst mit einem unserer Youtube-Videos. Die mir sehr gut bekannte Stimme meines Kollegen Volker ist körperhaft und lebendig. Auch die Stimmfrequenz passt. Natürlich klingt es etwas anders als das „Original“, das liegt aber daran, dass das Video auch in einer anderen Umgebung aufgenommen wurde.

Beide Lautsprecher mit einem LS-Kabel miteinander verbinden, optisches Kabel zum Computer und Stromverbindung herstellen: Die Installation am Festrechner ist innerhalb einer Minute abgeschlossen.

Urlaubsfeeling

Nichtsdestotrotz hätte ich meinen Kollegen auch mit geschlossenen Augen sofort an der Stimme erkannt. Im Hochton zischelt nichts und es geht auch nicht zu spitz zu. Der wirklich guten Dialogreproduktion stehen auch die Mittel- und Tieftonwiedergabe nicht nach. Die Hintergrundmusik ist satt und mit dem akustisch korrekten Volumen bestückt. Das funktioniert schonmal richtig gut. Weiter geht’s mit Musik: „Pantheistic Utopia“ heisst der Song des Gitarristen Marc Rizzo, der nun den Hörraum flutet. Zu finden auf dem Album „Colossal Myopia“ und auch absolut zu empfehlen. Die beschwingten Flamenco-Einflüsse erzeugen sofort ein bisschen Urlaubsfeeling. Alles ist sehr melodiös und sehr schön strukturiert. Zum Vergleich gebe sich den Song auch mal über im Bildschirm integrierten Lautsprecher wieder. Ein Vergleich ist das allerdings kaum, denn hier ist so einiges nicht zu hören. Wieder auf die A26 umgeschaltet, geht der sprichwörtliche Vorhang auf. Jetzt ist jede kleine Einzelheit hör- und sogar spürbar.

Gefühlvoll

Letzteres liegt zum einen an den ins Blut übergehenden Rhythmen. Zum anderen aber auch daran, dass mein Schreibtisch spürbar in Schwingung versetzt wird. Das Audio Pro-Duo sorgt, trotz seiner kompakten Abmessungen, also auch für ordentlich Bewegung im Bassbereich. Weiter geht es mit Simply Red: „Holding Back The Years“, aufgenommen im altehrwürdigen Gran Teatro in Havanna, Kuba. Wiedergegeben im kubanischen Stil, langsam, warm, zugleich aber auch schwungvoll. Ehrlich gesagt, mit Simply Red kann ich eigentlich wenig anfangen. Dieses Konzert sollte man sich aber auf jeden Fall einmal angehört haben. Die A26 bringen die sinnliche Atmosphäre direkt rüber. Hier kommt es auf die kleinsten Feinheiten an und die werden überraschend sauber reproduziert. Das macht so richtig Spaß. Etwas beschwingter und schneller geht es im anschließend gespielten „Something Got Me Started“ weiter. Alles ist jetzt einige BPM fixer, dennoch fühlt sich auch dieser Song warm, gefühlvoll und einfach angenehm an.

Das A26-Duo überzeigt durch einen straffen Grundton und eine wirklich gute Abstimmung.

Langzeittauglich

Die Abstimmung stimmt also schonmal. Mitten und Oberbässe gehen ideal ineinander über. So fließt die Musik förmlich aus einem Guss. Wie gesagt, auch im Bassbereich spielt das A26-Duo sauber und agil, verzichtet aber auf den allerletzten Abstieg in den Basskeller. Das ist aber keineswegs kritisch gemeint. Lautsprechern dieser Größe sind nunmal physikalische Grenzen gesetzt. Die kann man zwar durch einige Tricks ein wenig verschieben. Das kennt man von vielen anderen kompakten Schallwandlern. Die spielen im Bass zwar noch eine Stufe tiefer, wenn es aber drauf ankommt, wird der Bass schnell unkontrolliert und beginnt schnell zu nerven. Im Ergebnis mag man mit diesen Lautsprechern dann oft nicht lange laut zuhören. Das ist hier ausdrücklich anders: Die A26 sind im Bass agil, übertreiben es aber nicht. Das kommt der bereits erwähnten Mitten- und Hochtonwiedergabe extrem zu Gute und sorgt dafür, dass man diesen Aktiv-Schallwandlern gern auch länger zuhören mag.

Multiroom geht auch

Am Schreibtisch klingt es richtig gut. Jetzt möchte ich die gleiche Musik aber auch im Besprechungsraum nebenan hören. Dafür habe ich hier einen Audio Pro Addon C5A aufgestellt. Ein kompakter aber sehr schicker Netzwerklautsprecher mit integriertem Verstärker. Das ist ziemlich praktisch. Stecker in die Steckdose und Netzwerkeinrichtung vornehmen, das war es auch schon. Die Einrichtung erfolgt genauso, wie ich es eben bereits am Beispiel des A26 beschrieben habe. Einmal durchgeführt, werden mir nun zwei Lautsprecher in der App angezeigt. Diese kann ich nun unabhängig voneinander mit Musik versorgen. Die A26 mit Musik von der Festplatte im Rechner, während der C5A zum Beispiel meine Rock-Playlist von Qobuz wiedergibt. Extrem komfortabel ist, dass ich beide Lautsprecher vollumfänglich aus der Ferne steuern kann. Play, Pause, Stop, Lautstärke – jeder Audio Pro-Teilnehmer kann unabhängig via App gesteuert werden. Das gilt natürlich auch für weitere Modelle aus dem Audio Pro Multiroom-Programm.

Die C5A zeigt sich als ideale Multiroom-Ergänzung im Esszimmer, der Garage oder auf der Terrasse.

Praktische Audio-Lösung

Selbstverständlich lassen sich alle in der App aufgeführten Mitspieler aber auch mit der gleichen Musik versorgen. Dafür werden diese einfach in Gruppen zusammengefasst. Trotzdem kann ich jeden Teilnehmer einzeln in der Lautstärke konfigurieren. Alles ganz einfach und auch von Technikeinsteigern intuitiv durchführbar. Der C5A ist darüber hinaus eine richtig gut klingende Kompaktlösung. Die harmonische Mittenwiedergabe hält locker mit der Performance der meisten kompakten Stereo-Systeme mit. Der Grundton ist stramm und agil. Stimmen kommen sauber. Und laut kann mein zweiter Testgast auch. So machen Rock, Pop und elektronische ordentlich Spaß. Der Klangcharakter ist durchaus mit der der A26 zu vergleichen. Nur, dass die eine merklich größere Stereobühne aufziehen. Dafür ist der C5A die bevorzugte Variante fürs Esszimmer oder die Terrasse. Hier lässt er sich auch per Bluetooth mit Musik vom Smartphone füttern. Steht die nächste Geburtstagsparty an, können die Gäste auch mal ganz unkompliziert einen ihrer Lieblingssongs zuspielen.

Sprachsteuerung

Der C5A hat ausserdem noch ein weiteres Ass im Ärmel: Den Alexa-Voice Assistant. Der lässt sich ganz einfach via App aktivieren – Voraussetzung ist ein bestehender Amazon-Account. Die Sprachsteuerung ist meiner Meinung nach ein nicht ganz unwichtiges Feature, sobald der nächste Skat-Abend oder das Essen mit Freunden und Familie ansteht und man nicht immer zum Handy greifen möchte, um neue Musik auszuwählen. Selbstverständlich lassen sich über diesen Weg aber auch Staumeldungen, Wettervorhersagen und andere Informationen abrufen. Das alles, ohne ein weiteres Gerät im Regal oder auf dem Sideboard stehen haben zu müssen. Wer auf den Voice Assistant verzichten kann, der entscheidet sich stattdessen für den in dieser Hinsicht abgespeckten aber sonst identischen Addon C5. Die Bedienung beider Varianten kann aber auf über das oberseitig platzierte Tastenfeld erfolgen. Dieses hält Buttons für die Quellenwahl, Lautstärkejustage und dazu noch vier Knöpfchen bereit, die mit eigenen Favoriten belegt werden können.

Die Bedienung des C5A erfolgt per App oder über das Tastenfeld auf der Oberseite.

Fazit

Die A26 sind modern ausgestattet, ultraflexibel, versatil und richtig gut verarbeitet. Ihr schickes Design und ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen sie zur Ideallösung auf dem Lowboard, am Schreibtisch oder in der Studentenbude. Zur Vielseitigkeit und Ausstattung kommt der Sound: Die A26 spielen frisch und agil. Sie überzeugen aber auch durch einen satten Grundton und eine wirklich gute Abstimmung. Das führt zu einem harmonischen Klang, der auch nach längerer Zeit noch Spaß macht. Als wäre das noch nicht genug, lässt sich das Duo auch noch per App steuern und beispielsweise mit Musik aus dem Netzwerk oder von externen Diensten wie Qobuz oder Spotify mit Musik versorgen. Die wirklich einfache Bedienung, die Multiroom-Einbindung und der faire Preis von unter 500 Euro runden das gebotene Gesamtpaket perfekt ab.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80 of 80

79 of 80

79 of 80

Technische Daten

Modell:Audio Pro
A26
Produktkategorie:Aktivlautsprecher, multiroomfähig
Preis:499 Euro/Set
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Abmessungen (H x B x T):238 x 150 x 200 mm (inkl. Abdeckungen)
Gewicht:- Master: 5,9 kg
- Slave: 5,5 kg
Bauart/Prinzip:aktiv, bassreflex, Master/Slave
Bestückung:1 x 25 mm Hochtöner
1 x 114 mm Tiefmitteltöner
Frequenzbereich:45 Hz – 20 kHz (Herstellerangabe)
Leistung:2 x 75 Watt (Herstellerangabe)
Anschlüsse:1 x HDMI/ARC
1 x optisch Digital
1 x Aux in (3,5mm)
- Bluetooth (aptX HD, AAC)
1 x Sub-Out
Lieferumfang:1 Paar A26
2 x Abdeckung
1 x Fernbedienung (inkl. Batterien)
1 x Netzkabel
1 x Lautsprecherkabel
1 x Anleitung
Pros und Contras:+ agiler Klang
+ Virtual Surround-Funktion
+ realistische Klangbühne
+ satter Grundton
+ schöne Detailwiedergabe
+ Presets ablegbar
+ schickes Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ fairer Preis
+ App-Control
+ kinderleichte Bedienung
+ Multiroomfähig
- Bluetooth (5.0)

- kein USB-Eingang
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Getestet mit:- Oppo UDP-203
- Viablue NF-S6 Air Cinch
- Qobuz
- Panasonic TX-55GZW1004

Der Beitrag Audio Pro A26 – Raumsparendes HiFi-System mit Multiroom- und Heimkino-Fähigkeiten erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Stereo-Endstufe SPL Performer s1200 – Kompaktes Kraftwerk für neutralen Klang

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Strikte Neutralität – dieses Tonstudio-Ideal trägt SPL nun auch mit seiner nagelneuen Stereo-Endstufe ins heimische HiFi-Ambiente. Im attraktiven Design und im kompakten Format des Performer s1200 steckt eine Potenz von über 500 Watt Leistung. Das verspricht Power, Schub und Dynamik – und die Voltair-Technologie bürgt bei der Verstärkung für sauber-klaren Klang.

Der SPL Performer s1200 tritt als kompakt-attraktives Kraftwerk auf.

Der SPL Performer s1200 tritt als kompakt-attraktives Kraftwerk auf.

SPL macht das clever: Die Niederkrüchtener Manufaktur, die seit Dekaden professionelle Audio-Technik entwickelt und mit ihren Tonstudio-Lösungen längst einen erstklassigen Ruf besitzt, findet mittlerweile auch den Weg in das Wohnzimmer anspruchsvoller Musikhörer. Dafür hat SPL die „Professional Fidelity“-Serie aufgelegt und packt hier die Profi-Technik in ein Studio-unübliches schickes Design. Diese gelungene Kombination haben wir bereits bei den Kopfhörer-Verstärkern Phonitor se und Phonitor xe kennen- und schätzen gelernt. Nun setzten die Niederkrüchtener ihr Konzept mit dem brandneuen Performer s1200 fort. Auch hier wählt SPL ein unkonventionelles Format. Mit den Maßen 21 mal 28 mal 38 Zentimeter tritt die Stereo-Endstufe als schlank-kompakter Quader auf. Diese Wohnraumfreundlichkeit wird durch die attraktive Optik gesteigert. Die Längskanten des Gehäuses sind geschmeidig gerundet. Dem millimeterdicken Stahlblech-Korpus, der mit einem fein strukturierten schwarzen Lack makellos überzogenen ist, steht eine ein Zentimeter massive Aluminium-Front vor. Mit ihrer feinen Bürstung und Eloxierung sorgt sie für die noble Erscheinung.

Die massive Frontplatte aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium verleiht der Performer s1200 eine noble Anmutung. Die Abrundung der Ecken und die Fasung der Kanten erhöht die Geschmeidigkeit der Optik.

Die massive Frontplatte aus fein gebürstetem und eloxiertem Aluminium verleiht der Performer s1200 eine noble Anmutung. Die Abrundung der Ecken und die Fasung der Kanten erhöht die Geschmeidigkeit der Optik.

Potentes Kraftwerk

Unser Test-Modell ist in Schwarz gehalten, alternativ ist der s1200 mit silberner oder roter Front erhältlich. Der optische Clou ist nun die zentrale Zierblende: Die ebenfalls gebürstete und eloxierte Alu-Platte ist magnetisch haftend und somit wechselbar. Dafür liefert SPL drei Blenden in den verschiedenen Front-Farben. So lässt sich die Anmutung von dezent über kontrastreich bis farbenfroh gestalten. Cool! Optisch gleicht der s1200 damit seinem Verstärker-Bruder, dem Monoblock m1000. Tatsächlich sind die beiden eng verwandt: Der s1200 ist im Prinzip die Stereo-Version dieser referenzträchtigen Mono-Endstufe. Bei gleichen Gehäusemaßen sind da natürlich einige Veränderungen und Weiterentwicklungen nötig, und logischerweise ist auch die Leistung gegenüber dem Mono-Bruder etwas geringer. Doch das Konzept ist das gleiche: Der s1200 besitzt einen Class AB-Schaltungsaufbau mit einer Spannungsverstärkungsstufe und einer nachfolgenden Stromverstärkungsstufe. Eine Phalanx von 16 Hochleistungs-Transistoren sorgt für satte Potenz: Das Kraftwerk liefert 300 Watt an Acht-Ohm-Lautsprechern, 520 Watt an Vier-Ohm-Boxen und 550 Watt an Zwei-Ohm-Schallwandlern.

Zur Veredlung trägt auch die magnetisch haftende zentrale Zierblende bei. Der Endstufe sind drei dieser ebenfalls aus gebürstetem und eloxiertem Aluminium bestehenden Platten in Farben Schwarz, Silber Rot und beigelegt. Da auch die Endstufe in diesen drei Farben erhältlich ist, sind insgesamt neun verschiedene Kombinationen möglich. Bei unserem schwarzen Testmodell ergibt das also entweder ein durchgängig-dezentes Schwarz...

Zur Veredlung trägt auch die magnetisch haftende zentrale Zierblende bei. Der Endstufe sind drei dieser ebenfalls aus gebürstetem und eloxiertem Aluminium bestehenden Platten in Farben Schwarz, Silber Rot und beigelegt. Da auch die Endstufe in diesen drei Farben erhältlich ist, sind insgesamt neun verschiedene Kombinationen möglich. Bei unserem schwarzen Testmodell ergibt das also entweder ein durchgängig-dezentes Schwarz…

Performance-Plus durch Voltair-Technologie

Sorgen die Leistungstransistoren für die Kraft, so bürgt die von SPL entwickelte Voltair-Technologie für die Klarheit. In der Verstärkerschaltung agieren spezielle, ebenfalls selbstentwickelte Operationsverstärker. Ihre große Besonderheit liegt darin, dass sie mit einer vierfach höheren Betriebsspannung als üblich gespeist werden. Dadurch entfallen Limitierungen, welche durch die herkömmliche niedrige Versorgungsspannung entstehen. Die Operationsverstärker können nun nämlich mit höheren Signalpegeln arbeiten und haben mehr Aussteuerungsreserven. Sie arbeiten also immer in ihrer Komfortzone und nie im Grenzbereich. Das hat drei Vorzüge: Die Gefahr von Verzerrungen wird radikal vermindert, die Dynamikfähigkeit ist deutlich gesteigert und der Rauschabstand – das ist der Abstand zwischen dem Signalpegel und dem Rauschpegel, der von jeder Audioschaltung verursachten wird – ist signifikant größer. Doch bei allem Schaltungsaufwand: Die Güte eines Verstärkers hängt stark von der Stromversorgung und hier von der Qualität und Leistungsfähigkeit des Trafos ab.

… oder eine Akzentsetzung mit der roten Blende ...

… oder eine Akzentsetzung mit der roten Blende …

Mächtiger Trafo als Ruhe-Garant

Bei dem s1200 kommt ein mächtiger Ringkern-Transformator zum Zuge: Dieser Trafo-Trumm nimmt nahezu die Hälfte des unteren Gehäuse-Innenraums ein. Die Frage, warum der kompakte s1200 so schwer wiegt, ist damit schlagartig beantwortet. Die Leistungsaufnahme des Umspanners liegt bei sattesten 1.440 Voltampere. Das garantiert eine reservenreiche Stromversorgung, die nicht am Limit arbeitet oder Lieferengpässe hat. Dies wiederum trägt entscheidend zur Ruhe und Stressfreiheit des Verstärkers bei. Außerdem unterstützt das interne Linear-Netzteil die einzelnen Funktionsgruppen separat und bedarfsgerecht. Das minimiert die Gefahr einer gegenseitigen Beeinflussung – insbesondere der Eingangsstufenschaltung und der Endstufensektion. Beim weiteren Studium des Verstärker-Innenlebens fallen der Aufwand und die Detail-Liebe ins Auge. Auf jeder Platine dieses handgefertigten Verstärkers klebt eine Testplakette für die bestandene Funktions- und Qualitätsprüfung. Im Zentrum des amtlichen Verstärkeraufbau steht die zweireihige Phalanx der Transistoren: Sie sind vorbildlich mit Wärmeleitfolie und separaten Haltefedern an die Kühlbleche angeschraubt. So gelingt eine bestmögliche und dauerhaft zuverlässige Wärmeableitung.

… oder eine Kontrastbildung mit der silbernen Blende.

… oder eine Kontrastbildung mit der silbernen Blende.

Doppelschutz für Verstärker und Lautsprecher

Die beiden mächtigen, langgestreckten Kühlrippenareale, die einen Gutteil der oberen Hälfte des Gehäusevolumens einnehmen, führen rund 90 Prozent der Verstärkerwärme ab. Zu dieser passiven Kühlung gesellen sich nun noch sechs Ventilatoren. Sie agieren prozessorgesteuert insbesondere bei hoher Leistung – und vollführen dies unerhört leise. Sollte der (Un-)Fall eintreten, dass die Erwärmung zu groß wird, aktiviert sich ein Überhitzungsschutz. Er schaltet die Endstufe ab, sobald einer der Thermo-Fühler, die an den Kühlkörpern angebracht sind, eine Temperatur über 70 Grad Celsius registriert. Dies zeigt die Endstufe auf der Front über die gelb leuchtende Temperatur-LED an. Der s1200 bietet noch eine zweite Schutzschaltung: Sie greift ein, wenn an den Ausgängen des Verstärkers eine für Lautsprecher schädliche bis tödliche Gleichspannung festgestellt worden ist. Auch in diesem Fall schaltet sich die Endstufe selbständig ab. Auf der Front leuchtet dann die rote Protect-LED. Doppelschutz für Verstärker und Lautsprecher – das vermittelt ein gutes Gefühl.

Beste Anschlüsse mit voller Kompatibilität

Kommen wir zu den Anschlüssen auf der Rückseite. Bei der Konzeption war ein mitdenkender Praktiker am Werk. Die Beschriftungen der Anschlüsse ist nämlich doppelt ausgeführt: normal sowie auf dem Kopf stehend. Der Sinn wird sofort klar, wenn man die Endstufe hingestellt hat, sich dann von vorn über die Komponente beugt und sie nun verkabeln und einstellen möchte. Zum Top-Eindruck tragen auch die hochwertigen Bauteile bei. Dies beginnt bei den Eingangsbuchsen. Hier bietet der Performer s1200 sowohl einen symmetrischen XLR- als auch einen unsymmetrischen Cinch-Input von bester Qualität. Dadurch ist der s1200 ohne irgendwelche Adpapter-Umwege mit allen HiFi-Vorstufen des Markts kompatibel. Das ist ein echter Pluspunkt gegenüber den anderen Endstufen der Performer-Serie, die rein für XLR ausgelegt sind. Für den sauber-unbeeinflussten Betrieb wird am s1200 per Kippschalter der genutzte Eingang frei- und der ungenutzte Eingang abgeschaltet. Eine gleichzeitige Nutzung beider Eingänge ist nicht möglich – und wird so auch sicher verhindert.

Die Performer s1200 punktet mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart nimmt man mit dem „Input Select“-Schalter vor. Über den Trimm-Schalter passt man die Eingangsempfindlichkeit an. Der hochwertige Drehschalter punktet mit perfekter, strammer Rastung – auch das bürgt für einen dauerhaft verlässlichen Betrieb.

Die Performer s1200 punktet mit einem symmetrischen XLR-Eingang als auch mit einem unsymmetrischen Cinch-Input. Die Auswahl der Anschlussart nimmt man mit dem „Input Select“-Schalter vor. Über den Trimm-Schalter passt man die Eingangsempfindlichkeit an. Der hochwertige Drehschalter punktet mit perfekter, strammer Rastung – auch das bürgt für einen dauerhaft verlässlichen Betrieb.

Top-Trimmer am Eingang, Klasse-Klemmen am Ausgang

Zur Eingangssektion jedes Kanals gehört ein stramm rastendender, ultrasolider Trimm-Drehschalter. Mit ihm lässt sich die Eingangsempfindlichkeit in halben Schritten im Bereich von 0 bis -5,5 Dezibel einstellen. So kann man den Performer s1200 an den Arbeitsbereich der Lautsprecher und der Vorstufe anpassen oder die Lautstärke abstimmen, wenn man mit mehreren Endstufen-/Lautsprecher-Kombinationen arbeitet. Die Anschlüsse für die Lautsprecher sind ebenfalls vom Feinsten: Die Polklemmen erweisen sich hochrobust. Ihre massiv-metallenen Überwurfmuttern haben eine schön Griffigkeit. Sie sind mit freilaufenden Andruckscheiben ausgestattet. Das schont bei Verwendung purer Kabel die feinen Litzen-Äderchen. Dank großer Klemmen-Aufnahmen sind Litzen mit einem Durchmesser bis vier Millimeter einführbar. Alternativ ist natürlich auch das Anklemmen von Leitungen mit Kabelschuhen möglich. Durch die Abflachung der Klemmenachsen passen sogar relativ kleine Schuhe. Ebenso geht das Einführen von Kabeln mit Bananensteckern. Sie lassen sich wegen der großen Klemmenlänge vollständige einführen. Der Performer s1200 bietet vier Klemmen, sie ermöglichen den Anschluss eines Lautsprecherpaars.

Mit zwei Klemmpaaren ermöglicht die Performer s1200 den Anschluss eines Lautsprecher-Paares. Die Klemmen sind von erstklassiger Qualität. Sie erlauben die Verwendung großer Litzenquerschnitte und schonen die Äderchen mit einer freilaufenden Anpress-Scheibe. Bananenstecker wiederum lassen sich komplett einführen – und durch die Abflachung der Klemmenstifte sind auch Kabel mit kleinen Kabelschuhen anklemmbar. Über die unten zu sehende Trigger-Buchse kann die Endstufe mit einer SPL-Vorstufe aus der Professional Fidelity-Serie verbunden werden, um ein gemeinsames Ein- und Ausschalten zu ermöglichen.

Mit zwei Klemmpaaren ermöglicht die Performer s1200 den Anschluss eines Lautsprecher-Paares. Die Klemmen sind von erstklassiger Qualität. Sie erlauben die Verwendung großer Litzenquerschnitte und schonen die Äderchen mit einer freilaufenden Anpress-Scheibe. Bananenstecker wiederum lassen sich komplett einführen – und durch die Abflachung der Klemmenstifte sind auch Kabel mit kleinen Kabelschuhen anklemmbar. Über die unten zu sehende Trigger-Buchse kann die Endstufe mit einer SPL-Vorstufe aus der Professional Fidelity-Serie verbunden werden, um ein gemeinsames Ein- und Ausschalten zu ermöglichen.

Der SPL Performer s1200 in der Praxis

An diese Klemmen schließen wir nun unsere Canton Reference 7.2 DC an. Als Vorverstärker/Netzwerkplayer kommt der AVM Ovation SD 8.3 zum Zuge. Nach der Verkabelung schalten wir erst den Vorverstärker und dann die Endstufe ein. Der s1200 dreht beim Startvorgang die Ventilatoren kurz auf hohe Drehzahl, so wird jedes Mal zu Beginn der Staub aus dem Gerät geblasen. Dann werden die Ventilatoren runtergefahren – und die Endstufe erledigt ihre Arbeit flüsterleise. So bleibt es auch im gesamten Test, das können wir an dieser Stelle schon vorwegnehmen: Wir haben die Endstufe längere Zeit mit hohem Pegel getestet – doch für den s1200 war das kein Grund, die Ventilatoren hochzufahren. Sie wären ob der Lautstärke eh kaum zu hören gewesen. Hören wollen wir Musik, und hier starten wir mit „The Expert“ von Yello. Die Schweizer Klangtüftler sind ja für ihre Premium-Produktionen bekannt, doch bei „The Expert“ überrascht gleich der Beginn.

Sechs Ventilatoren – drei pro Seite – unterstützen als Lüftungssystem die Wärmeabfuhr. Sie sind federnd gelagert, wodurch ihre mechanische Schwingungsenergie absorbiert und eine Geräuschbildung unterbunden wird. Dem gleichen Zweck dienten zwei Gummilippen, die auf jeder Seite oberhalb der Ventilatoren verlaufen, von innen gegen die Gehäusewangen drücken und so zur Beruhigung des Korpus beitragen. Der obere Teil des Verstärkers wird dann weitgehend von den üppigen Kühlrippen-Arealen ausgefüllt.

Sechs Ventilatoren – drei pro Seite – unterstützen als Lüftungssystem die Wärmeabfuhr. Sie sind federnd gelagert, wodurch ihre mechanische Schwingungsenergie absorbiert und eine Geräuschbildung unterbunden wird. Dem gleichen Zweck dienten zwei Gummilippen, die auf jeder Seite oberhalb der Ventilatoren verlaufen, von innen gegen die Gehäusewangen drücken und so zur Beruhigung des Korpus beitragen.
Der obere Teil des Verstärkers wird dann weitgehend von den üppigen Kühlrippen-Arealen ausgefüllt.

Reinheit und Natürlichkeit

In Beatbox-Manier geben Boris Blank und Dieter Meier den Rhythmus des Songs vor – mit Schnaufern, Stöhnern, Atmern und verschiedensten vokalen Lautmalereien. Das klingt derart realistisch, dass wir unwillkürlich zusammenzucken und aufblicken. Hier bekommen wir einen ersten Eindruck von der reinen und natürlichen Wiedergabe des 1200, ebenso von den feindynamischen Fähigkeiten und dem Detailreichtum. Um das Wie-echt-Gefühl zu vermitteln, ist die Wiedergabe kleinster Klangereignisse und die Darstellung auch geringster Lautstärkeunterschiede essentiell. Kurz darauf leitet ein Wirbel der Schlagzeug-Snare dann in den eigentlichen Song über. Hier lernen wir prompt, dass der s1200 dynamisch auch richtig austeilt: Die peitschenden Snare-Schläge haben eine herrliche Knackigkeit, sie sind kurz, trocken und exakt – und trotzdem vernehmen wir im Detail das Rasseln des Teppichs, der unter der Snare sitzt. Klarheit und Präzision – das sind weitere Merkmale des s1200: Im Verlauf des Songs stoßen nun etliche Instrumente hinzu, trotzdem bleibt die Wiedergabe absolut transparent.

Stimmiges Timing, exzellente Transparenz

Seien es die Bläser, die jede Strophe einleiten, sei es die durchgängige E-Gitarre, die mit ihrem stählern-blitzenden Ton den Funk-Groove beisteuert, seien es die Keyboards und Synthesizer, die einerseits wie eine Hommage an Stevie Wonders „Superstition“ klingen, andererseits aber auch zahlreiche weitere Klänge, Tonfolgen und Akkorde beisteuern: Wir hören alles mühelos heraus. Damit sind gerade Produktionen, die derart dicht mit reichhaltigen akustischen Ereignissen aufwarten, ein Hochgenuss. Auch die komplexen Hallräume und Delays, die den verschiedenen Instrumenten beigegeben sind, verschleiern hier nichts, sondern sind ebenso klar und deutlich hörbar. So tragen sie zur räumlichen Tiefe der Abbildung und zur Intensivierung der Stereo-Abbildung bei. Das wird auch durch die tolle Impulstreue des s1200 begünstigt: Die Endstufe agiert überaus flott und zupackend. Im Verbund mit der Präzision sorgt das für eine stimmiges Timing. Das wiederum trägt zur entspannten Wiedergabe bei – trotz des quirligen Charakters des Songs und der vielfältig-komplexen perkussiven Elemente.

Die unter der Blende sichtbaren LED geben Auskunft über den Betriebszustand: Die Power-LED indiziert leuchtend den aktiven Betrieb oder glimmend den Standby-Modus, die Temperatur- und Protect-LED signalisieren, dass eine der Schutzschaltungen gegen Überhitzung und Gleichstrom am Verstärkerausgang tätig geworden ist.

Die unter der Blende sichtbaren LED geben Auskunft über den Betriebszustand: Die Power-LED indiziert leuchtend den aktiven Betrieb oder glimmend den Standby-Modus, die Temperatur- und Protect-LED signalisieren, dass eine der Schutzschaltungen gegen Überhitzung und Gleichstrom am Verstärkerausgang tätig geworden ist.

Kraft und Kontrolle

Dabei haben wir eine grundlegenden Bestandteil bislang völlig unterschlagen: den Bass. Yello-Produktionen nutzen immer auch intensiv und extensiv den Frequenzkeller. Das gilt auch hier: Noch vor dem anfänglichen Snare-Wirbel vollführt ein Synthesizer mit uns eine kurze, aber überaus aufschlussreiche Tiefton-Talfahrt, bei der die Wände vibrieren und wir den Druck auf den Magen spüren. Der abgrundtiefe Ziel- und Endton dieses Bass-Sweeps ist fortan auf jedem Taktanfang zu hören und erweist sich für uns regelmäßige als physische Massage-Anwendung. Dabei wird die Wiedergabe allerdings nicht verunklart. Der s1200 hat unsere Canton-Lautsprecher bestens unter Kontrolle. Die verlangen vom Verstärker durchaus eine gewisse Potenz, bevor sie ihrerseits ordentlich austeilen. Und auch hier lässt der s1200 kaum Wünsche offen: Was diese kompakte Endstufe an Kraft liefert, ist geradezu verblüffend! Wir hören längst auf sattestem Pegel, doch der s1200 bleibt davon völlig unbeeindruckt – im Gegensatz zu uns. Uff!

Entspanntheit auch bei hohen Pegeln

Trotzdem ist das Zuhören nicht anstrengend, ganz im Gegenteil: Die Hörsession ist wunderbar entspannt. Wir haben gar nicht den Eindruck, schon eine derart hohe Lautstärke zu fahren, wie wir es aber de facto seit einiger Zeit tun. Welchen Pegel die Wiedergabe hat, wird uns bewusst, als wir zwischenzeitlich mal Hörraum verlassen und mitbekommen, dass wir auch in den angrenzenden Räumen durchaus zur musikalischen Beglückung der gesamten Redaktion beitragen. Diese Anstrengungslosigkeit ist ein weiterer Indikator für eine gelungene Wiedergabe. Die Entspanntheit der Wiedergabe fällt aber natürlich insbesondere bei ruhiger Musik auf. Wir genießen sie bei Cassandra Wilsons „You Don’t Know What Love Is“. Bei dieser melancholischen Ballade wird die Sängerin allein von einer akustischen Gitarre und später von einer Geige begleitet. Der Song lädt geradezu zum Augenschließen und Genießen ein – weil die Wiedergabe so rein ist, dass man sich automatisch auf die Musik fokussiert und die Technik dahinter verschwindet.

Die drei Zierblenden, mit denen der optische Charakter des s1200 deutlich verändert werden kann, gehören zum Lieferumfang.

Die drei Zierblenden, mit denen der optische Charakter des s1200 deutlich verändert werden kann, gehören zum Lieferumfang.

Neutraler Vermittler des Klanggeschehens

Das zeigt sich auch bei Ernest Chaussons Poème op. 25 für Violine und Orchester, das die Stargeigerin Hilary Hahn auf ihrem neuen Album „Paris“ präsentiert. Die Tiefendarstellung des Orchestre Philharmonique de Radio France ist beeindruckend, wir haben zudem einen dermaßen guten Durchblick, das wir aus dem Klangkörper die einzelnen Fraktionen heraushören können, angefangen bei den vorderen Streichergruppen bis hin zu hinten positionierten Schlagwerkern. Trotzdem bleibt das Farbspiel, das Chausson hier dem Klangkörper einkomponiert und der Solovioline unterlegt, homogen und integer. Und es harmoniert perfekt mit der Geige, die Hilary Hahn in Front des Orchesters spielt. Hier verzaubert sie uns geradezu mit ihrem sensiblen, innigen und nuancenreiches Spiel, das von leicht angerauten Staccato-Tönen bis zu zart schmelzenden sphärischen Himmelsklängen reicht. Doch bei aller spätromantischen Schwelgerei der Musik: Der s1200 beweist auch hier seine Rolle als neutraler Vermittler des Klanggeschehens.

Der SPL Performer s1200 im Test: Hier spielt er mit dem Vorverstärker/Netzwerkplayer AVM Ovation SD 8.3 und dem Schallwandler Canton Reference 7.2 DC.

Der SPL Performer s1200 im Test: Hier spielt er mit dem Vorverstärker/Netzwerkplayer AVM Ovation SD 8.3 und dem Schallwandler Canton Reference 7.2 DC.

Fazit

Der SPL Performer s1200 hat uns im Test schwer beeindruckt: Diese in ihren Maßen so kompakte Stereo-Endstufe bietet eine geradezu unglaubliche Power mit reichlichsten Reserven. Durch diese Potenz hat der s1200 sowohl die Kraft als auch die Kontrolle, selbst mit anspruchsvollen Lautsprechern einen immensen, stets definierten Druck zu liefern und bis in den Tiefton hinein sattesten Schub zu erzeugen. Dabei agiert der s1200 völlig mühelos und anstrengungsfrei. Zu dieser Ruhe und Entspanntheit tragen auch das exzellente Impulsverhalten und die hochgradige Reinheit und Klarheit des Klangs bei. So glänzt die Endstufe mit superber, vitaler Dynamik, perfektem Timing und einem neutral-natürlichen Klang. Akustisch merkt man, dass SPL aus dem Tonstudio-Bereich kommt. Optisch hat die Niederkrüchtener Manufaktur zudem Wert auf ein überaus attraktives Design gelegt. Durch diese gelungene Kombination ist das kompakte Kraftwerk eine echte Empfehlung auch für das heimische Ambiente.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: hervorragend

96 of 100

98 of 100

97 of 100

220119.SPL-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SPL
Performer s1200
Produktkategorie:Endstufe (Stereo)
Preis:6.499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Silber, Rot
Vertrieb:SPL electronics GmbH, Niederkrüchten
Tel.: +49 2163 98340
https://spl.audio
www.accusticarts.de
Prinzip:analog, Transistor-Verstärker, Class AB-Schaltung
Abmessungen (HBT):205 x 278 x 375 mm (incl. Füße und Polklemmen)
Gewicht:25,1 kg
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Lautsprecher
Leistung:2 x 550 Watt bei 2 Ω (Herstellerangabe)
2 x 520 Watt bei 4 Ω (Herstellerangabe)
2 x 300 Watt bei 8 Ω (Herstellerangabe)
Verstärkung:26 dB (Herstellerangabe)
Rauschen:-123 dBA (A-bewertet) (Herstellerangabe)
Harmonische Verzerrung:- < 0,09 % bei 1 kHz / 2 Ω( Herstellerangabe)
- < 0,09 % bei 1 kHz / 4 Ω (Herstellerangabe)
- < 0,04 % bei 1 kHz / 8 Ω (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme:max. 1.440 VA (Herstellerangabe)
Dämpfungsfaktor:> 290 bei 1 kHz / 8 Ω (Herstellerangabe)
Ausgangsspannung:- Peak-to-Peak: 160 V (Herstellerangabe)
- RMS: 54,6 V (Herstellerangabe)
Stromverbrauch:- im Leerlauf: 50 W (Herstellerangabe)
- im Standby-Betrieb: < 0,3 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- SPL Performer s1200
- Netzkabel (1,5 m)
- 3 Zierblenden (Schwarz, Silber, Rot)
- Quickstart-Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ attraktives Design mit wechselbarer Zierblende
+ hochgradige Neutralität
+ extreme Klarheit und Reinheit im Klang
+ exzellente Dynamik
+ große Kraft und Kontrolle, sodass auch fordernde Lautsprecher mühelos antreibbar sind
+ große Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe
+ Eingangsempfindlichkeit elfstufig einstellbar
+ Temperatur-Schutzschaltung
+ Schutzschaltung gegen Gleichspannung an den Ausgängen
+ symmetrischer Eingang (XLR) sowie unsymmetrischer Eingang (Cinch)

- kein Mute-Schalter, der ein Kabel-Abklemmen ohne Ausschalten ermöglicht
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Stereo-Endstufe SPL Performer s1200 – Kompaktes Kraftwerk für neutralen Klang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Streaming-Vollverstärker NAD C 700 – Kompakter Alleskönner

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Hier kommt viel zusammen: Der NAD C 700 ist Streamer, DAC und Vollverstärker in einem, dank BluOS-Technologie streamt er Musik der angesagte Dienste, ermöglicht bequemes Musikmanagement und Multiroom-Betrieb. Dies und mehr bietet der Alleskönner in schickem Design, kompaktem Format – und zu einem Klasse-Kurs.

Schick und kompakt – der NAD C 700 ist eine komplette Audio-Anlage gerade für ein modernes Ambiente.

Schick und kompakt – der NAD C 700 ist eine komplette Audio-Anlage gerade für ein modernes Ambiente.

NAD hat den Bogen raus: Wer sich für eine All-In-One-Lösung entscheidet, möchte eher kein techndoid anmutendes, im ausladenden HiFi-Format gehaltenes Gerät im Wohnzimmer stehen haben. So packt NAD den Alleskönner-Anspruch in ein quaderförmig-kompaktes Gehäuse, verleiht ihm eine attraktive Anmutung und ein großes Farb-Display – und bietet damit eine schicke und komplette Audio-Anlage gerade für ein modernes Ambiente. Mit diesem Konzept reüssiert schon der NAD M10, der deshalb bereits in der v2-Version auf dem Markt ist. Nun legt NAD mit dem C 700 nach – und dieser kleine Bruder kostet gerade mal die Hälfte. Die Idee ist clever: Wer auf Touch-Display sowie Raumeinmessung verzichten kann und mit der leicht verschlankten Technik voll versorgt ist, wird mit dem C 700 bestens bedient sein. Schauen wir uns an, was dieser Streaming-Vollverstärker für preisbewusste Audiophile alles kann.

Mit seinem großen Display und dem gradling-dezenten Design fügt sich der C 700 geschmeidig in das Interieur ein.

Mit seinem großen Display und dem gradling-dezenten Design fügt sich der C 700 geschmeidig in das Interieur ein.

Das Farbdisplay ist der Hingucker

Zuallererst beherrscht der NAD C 700 den attraktiven Auftritt: Mit seinen Maßen von 10 mal 22 mal 27 Zentimetern macht er auf unserem Sideboard bella figura: Der C 700 ist kompakt, trotzdem schlank und zudem elegant. Dazu trägt das gelungene Gehäusedesign bei. Hier gefällt gleich das aus einem lückenlos umlaufenden, sanft gerundeten und in makellosem schwarzem Finish gehaltenen Aluminium-Band. Die Oberseite bildet eine bündig und mit perfektem Spaltmaß eingelassene Kunststoffplatte. Ihr zentrales leuchtendes Logo gibt über verschiedene Farben Auskunft über den aktuellen Betriebsstatus. Der wahre Hingucker ist aber natürlich das Display auf der teilverglasten Front: Es hat zwar nicht ganz die üppigen Dimensionen und die Touch-Bedienbarkeit des großen Bruders, beeindruckt uns aber nichtsdestotrotz: Die 12,7 Zentimeter durchmessende LCD-Anzeige bildet in Farbe, feinster Auflösung und schöner Größe das Albumcover ab, gibt uns auf einen Blick die wichtigen Informationen zur Musik oder zeigt uns alternativ beim Navigieren im Menü die Systemeinstellungen an.

Das scharfe und kontrastreiche LCD-Display zeigt uns in knackigen Farben das Cover-Artwork und bietet rechts daneben die wichtigen Infos: aktuell laufender Song, Titel des Album, Name des Künstlers. Hinzu kommen die verstrichene Zeit und die Restlaufzeit des Tracks, dies wird zusätzlich durch einen Zeitbalken am Boden des Displays visualisiert.

Das scharfe und kontrastreiche LCD-Display zeigt uns in knackigen Farben das Cover-Artwork und bietet rechts daneben die wichtigen Infos: aktuell laufender Song, Titel des Album, Name des Künstlers. Hinzu kommen die verstrichene Zeit und die Restlaufzeit des Tracks, dies wird zusätzlich durch einen Zeitbalken am Boden des Displays visualisiert.

Nahbedienung und Navigation

Die Navigation gelingt am Gerät mit den gerade mal drei Bedienelementen der Front. Dieser Knopf-Minimalismus trägt zur aufgeräumten Optik des C 700 bei – zumal die Bedienelemente im Schwarz des Gehäuses gehalten sind. Mit dem dreh- und drückbaren Rad verändert man die Lautstärke, pausiert die Musik, erreicht das Menü und wandert durch die verschiedenen Einstellungsoptionen. Die beiden unter dem Rad positionierten Taster unterstützen beim Navigieren und dienen der Veränderung einzelner Einstellungswerte. Die Menüstruktur ist dabei übersichtlich und hierarchisch flach gehalten. So verirrt man sich nicht in irgendwelchen Tiefen des Setups. Das alles lässt sich auch per App aus der Ferne erledigen, doch auf diese realen Regelmöglichkeiten möchten wir nicht verzichten. Prima! Neben der Nahbedienung am Gerät und der Fernbedienung per App geht die Steuerung des C 700 partiell auch über die BlueOS-Fernbedienung RC1 oder einen anderen Infrarot-Ferngeber. Durch „IR Learning“ können jeder IR-Fernbedienung einige der wichtigsten Befehle beigebracht werden.

Gerade mal drei Bedienelemente genügen für die Nahbedienung des C 700. Auch dies trägt zur attraktiven Optik des All-in-One-Players bei.

Gerade mal drei Bedienelemente genügen für die Nahbedienung des C 700. Auch dies trägt zur attraktiven Optik des All-in-One-Players bei.

Anschlüsse und Schnittstellen

Schauen wir auf die Rückseite. Hier finden wir die physischen Anschlüsse und Schnittstellen. Analog stehen zwei unsymmetrische Eingänge zur Verfügung. Hinzu kommt ein Sub Out, der in der Trennfrequenz einstellbarer ist. So kann man den C 700 über die Lautsprecher hinaus mit einem ergänzenden Subwoofer betreiben. Diese Bassunterstützung bietet sich beim Betrieb mit kleinen Boxen oder Wandlautsprechern an. Zudem bietet der C 700 einen Pre Out, falls man ihn mit einer separaten Endstufe oder einem anderen Receiver betreiben möchte. Wer den C 700 als alleinigen Musikmacher nutzt, schließt an ihn ein Paar Lautsprecher an. Hierfür bietet er vier Polklemmen von ordentlicher Qualität. Digital offeriert der C 700 einen optischen sowie einen elektrischen S/PDIF-Input und einen USB-A-Port. Über alle drei Wege lassen sich PCM-Files in allen gängigen Codecs und Containern abspielen also vom datenreduzierten MP3-File bis zum hochauflösenden FLAC-Track. Maximal möglich ist die HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit.

Die verschiedenen Inputs und Schnittstellen des Streaming-Vollverstärkers bieten Anschluss für etliche analoge und digitale Quellen - über den HMDI eARC-Port sogar für einen Fernseher.

Die verschiedenen Inputs und Schnittstellen des Streaming-Vollverstärkers bieten Anschluss für etliche analoge und digitale Quellen – über den HMDI eARC-Port sogar für einen Fernseher.

HDMI für der Film- und TV-Ton

Neben PCM beherrscht der C 700 auch MQA. Dieses Kürzel steht für Master Quality Authenticated und beschreibt ein Audio-System samt Codec, mit dem hochaufgelöste Audiofiles effizienter komprimiert und effektiver transportiert werden können. Der C 700 hat den nötigen Decoder an Bord, um die MQA-verpackten HiRes-Files im Ursprungsformat wiederzugeben. Als nächstes entdecken wir ein HDMI eARC-Anschluss. Über ihn lässt sich ein Fernseher einbinden, um auch den Film- und TV-Ton über den C 700 wiederzugeben. Dafür muss der HDMI-Port des Flatscreens ARC (Audio Return Channel) unterstützen. Beherrscht er zudem den Bedienungs-Standard CEC (Consumer Electronics Control), gelingt die zentrale Steuerung allein mit der Fernbedienung des Fernsehers. Den im größeren Bruder M10v2 integrierten Dolby Digital-Decoder für Surround-Filmsound bietet der C 700 hingegen nicht. Die finale physische Schnittstelle auf der Rückseite ist nun die LAN-Buchse. Über sie wird der C 700 kabelgebunden ins heimische Netzwerk integriert, um Musik vom ebenfalls eingebundenen NAS-Speicher zu streamen.

Die Bedienung des C 700 geht komfortabel über eine eigene, gleichfalls attraktive App.

Die Bedienung des C 700 geht komfortabel über eine eigene, gleichfalls attraktive App.

HiRes-Streaming und Class-D-Verstärkung

Alternativ zum LAN geht das Streaming natürlich auch kabelfrei via WiFi. Dabei ermöglicht der C 700 hier ebenfalls die hochauflösende Qualität 192 Kilohertz/24 Bit. Als weitere strippenlose Übertragungswege hat der Netzwerk-Streamer AirPlay 2 in petto. So klappen der Kontakt zu anderen Apple-Geräten und die Einbindung der iTunes-Bibliothek. Zudem ist die Sprachsteuerung über Siri möglich. Überdies bietet der C 700 Bluetooth aptX HD, das hochauflösendes Audio bis 48 Kilohertz/24 Bit unterstützt. Auf diesem Weg kann der C 700 nicht nur Audio-Daten empfangen, sondern ebenso an einen Bluetooth-Kopfhörer oder blauzahnfähige Lautsprecher weiterleiten. Sorgt der C 700 hingegen über passive Lautsprecher für die Beschallung, so geschieht das über HybridDigital-Verstärkermodule, die auf Technologien des bestens beleumundeten Class D-Verstärker-Spezialisten Hypex basieren. Statt der etwas kräftigeren nCore-Module des M10v2 kommen im C 700 ebenso amtliche UcD-Verstärker zum Zuge. Sie liefern eine üppige Dauerausgangsleistung von 2 x 80 Watt und eine Impulsleistung von 120 Watt.

Die BluOS-App macht das Musikmanagement leicht: In der rechten Spalte werden alle verfügbaren BluOS-fähigen Komponenten angezeigt und stehen zur Lautstärkeregelungund für weitere Bedienoptinen zur Verfügung (Bild 1). Die Bedienoberfläche ist attraktiv gestaltet: Das Cover wird großformatig angezeigt, darunter zeigt ein Fortschrittsbalken die abgelaufene und noch verbleibende Zeit des laufenden Tracks an. Dieser Balken ist auch ein Slider: So kann man innerhalb des Tracks vor- und zurückspringen. Zum Track erfahren wir Titel, Künstler- und Albumnamen (Bild 2). Wer auf die rechts daneben befindlichen drei Punkte tippt, kann den Song gleich zu den Favoriten oder der Wiedergabeliste hinzufügen oder weitere Infos bekommen (Bild 3).

Die BluOS-App macht das Musikmanagement leicht: In der rechten Spalte werden alle verfügbaren BluOS-fähigen Komponenten angezeigt und stehen zur Lautstärkeregelungund für weitere Bedienoptinen zur Verfügung (Bild 1). Die Bedienoberfläche ist attraktiv gestaltet: Das Cover wird großformatig angezeigt, darunter zeigt ein Fortschrittsbalken die abgelaufene und noch verbleibende Zeit des laufenden Tracks an. Dieser Balken ist auch ein Slider: So kann man innerhalb des Tracks vor- und zurückspringen. Zum Track erfahren wir Titel, Künstler- und Albumnamen (Bild 2). Wer auf die rechts daneben befindlichen drei Punkte tippt, kann den Song gleich zu den Favoriten oder der Wiedergabeliste hinzufügen oder weitere Infos bekommen (Bild 3).

BluOS für Streaming, Multiroom und Musikvielfalt

Für das Musikmanagement kommt mit BluOS von Bluesound eine der ausgereiftesten Audio-Plattformen und Streaming-Lösungen zum Einsatz. Über BluOS und mit der zugehörigen App, die für Android, Apple iOS und Kindle Fire verfügbar ist, bindet man alle BluOS-kompatiblen Geräte ein. Diese Komponenten lassen sich einfach einrichten und konfigurieren und anschließend übersichtlich und schnell verwalten. Das geht bis zur extensiven und vielfältigen Hausbeschallung: Der C 700 ermöglicht eine Multiroom-Wiedergabe in bis zu 64 Zonen! Auch bei den zu streamenden Inhalten ist Vielfalt Trumpf: Der C 700 unterstützt alle angesagten Musikdienste von Amazon Music HD und Deezer über Napster und Qobuz bis Spotify Connect und Tidal Connect. Sogar in den Neil Young Archivs kann man stöbern – oder man holt sich via nugs.net mitreißende Live-Konzerte ins Haus. Ebenso stehen die unzähligen Internet-Radiostationen der ganzen Welt zur Verfügung. Hinzu kommt natürlich der Bestand der eigenen Musikbibliothek, die man über den C 700 verwalten kann.

Wer in der BluOS-App auf das Menü-Icon rechts oben tippt, bekommt neben dem laufenden Track weitere Songs des gleichen Albums angeboten. Wenn „Autofill“ aktiviert ist, werden diese und ähnliche Songs dann automatisch der Warteschlange zugefügt (Bild 1). Durchstöbert man das Musikangebot, läuft der aktuelle Track natürlich weiter: im unteren Bereich der App hat man ihn samt Cover im Blick und kann den Track hier auch pausieren oder in der Lautstärke ändern (Bild 2). Dazu tippt man auf das Lautsprechersymbol – und prompt wird in diesem Bereich ein breiter Slider eingeblendet (Bild 3).

Wer in der BluOS-App auf das Menü-Icon rechts oben tippt, bekommt neben dem laufenden Track weitere Songs des gleichen Albums angeboten. Wenn „Autofill“ aktiviert ist, werden diese und ähnliche Songs dann automatisch der Warteschlange zugefügt (Bild 1). Durchstöbert man das Musikangebot, läuft der aktuelle Track natürlich weiter: im unteren Bereich der App hat man ihn samt Cover im Blick und kann den Track hier auch pausieren oder in der Lautstärke ändern (Bild 2). Dazu tippt man auf das Lautsprechersymbol – und prompt wird in diesem Bereich ein breiter Slider eingeblendet (Bild 3).

Roon ready für alternatives Musikmanagement

Das geht, so man einen Account hat, alternativ auch über Roon: Der C 700 ist Roon ready. So funktioniert das Musikmanagement auch über diese Plattform. Auf diesem Weg wird sogar die Musik von verschiedensten Speichern und Quellen auf einen Blick ersichtlich und verfügbar. Roon indiziert und sortiert die Musikfiles nämlich von allen angeschlossenen Festplatten, Partitionen und NAS-Speichern, bringt diese völlig verstreut abgelegten Tracks visuell in der App-Bedienoberfläche zusammen und fügt schließlich noch Musiktitel der Online-Musikdienste Qubuz oder Tidal hinzu – obwohl man die Files ja gar nicht selbst besitzt. Auf diese Weise werden alle verfügbaren Musikstücke zentral an einem Ort präsentiert – und hier versieht Roon fast alle Alben automatisch mit dem jeweils entsprechenden Cover. Es genügt ein Fingertipp, um beispielsweise zwischen Tidal-Album und Festplatten-File zu wechseln. Wo die Audiodatei nun wirklich liegt, ist für den Nutzer damit also letztlich egal.

Der C 700 ist ebenso über das Musikmanagement-Plattform Roon einbindbar. Hier geht ebenfalls der Betrieb als Solitär oder im Multiroom-Verbund, und natürlich sind so auch die Musikdienste mit ihrem HiRes-Angebot verfügbar.

Der C 700 ist ebenso über das Musikmanagement-Plattform Roon einbindbar. Hier geht ebenfalls der Betrieb als Solitär oder im Multiroom-Verbund, und natürlich sind so auch die Musikdienste mit ihrem HiRes-Angebot verfügbar.

Hausautomation und App-Komfort

Kommen wir zurück zu BluOS. Dieses System ermöglicht neben dem Musik-Streaming und der Mehrraum-Beschallung, die im Verbund mit jeder weiteren BlueOS-fähigen Komponenten möglich ist – also etwa den Aktivlautsprechern Dali Callisto C 6 und Dali Rubicon C 6 oder dem Streamingverstärker Bluesound Powernode – ebenso die Einbindung in verschiedenste Smart-Home-Systeme von Lutron, Crestron, RTI oder Control 4. Dann ist der C 700 Teil der Gesamtinstallation. So wird auf Wunsch etwa der Lieblings-Radiosender automatisch gestartet, wenn die Ambiente-Beleuchtung im Wohnzimmer aktiviert ist. Abseits dieser musikalischen und logistischen Vernetzungsmöglichkeiten läuft über BluOS und die entsprechenden App aber ebenso die komplette Einrichtung, Konfiguration und Bedienung des C 700. Hier wählen wir die gewünschte Quelle aus, also neben Streaming-Diensten, NAS oder externer USB-Festplatte auch die analogen und digitalen Zuspieler oder das TV-Gerät. Per App nehmen wir zudem die Einstellungen vor – und die sind vielfältig.

Zur Kompaktheit des Players passt eine platzsparende Beschallungslösung mit flachen Wandlautsprechern.

Zur Kompaktheit des Players passt eine platzsparende Beschallungslösung mit flachen Wandlautsprechern.

Üppige Einstellmöglichkeiten

Im Menü können wir Alarme und Timer einstellen oder Wiedergabelisten, Favoriten und Presets verwalten, mit denen man zu den bevorzugten Radiosendern oder Wiedergabelisten navigiert. Die Player-Einstellungen reichen von der Display-Konfiguration über die Erstellung von Playlist-Backups bis hin zur Neuindizierung der Musiksammlung. Prima ist auch die Option, per Auto-Fill die Liste der zu spielenden Titel selbsttätig auffüllen zu lassen. Das Audio-Menü punktet mit einer Klangregelung für Höhen und Bässe, der Einstellmöglichkeit für die Subwoofer-Trennfrequenz und Replay Gain. Hiermit können auf drei verschiedene Arten Pegel angeglichen werden, um nervige Lautstärkesprünge beim Abspielen verschiedener Aufnahmen zu minimieren. Das ist ein Klasse-Feature! Auch die Möglichkeit, bei allen Eingängen eine Signalverzögerung zwischen 50 und 150 Millisekunden einstellen zu können, ist ein echter Pluspunkt. So erreichen wir beim Film- oder Fernsehen einen lippensynchronen Ton, Hinzu kommen Optionen wie der Ausgabe-Modus, der wahlweise Stereo oder Mono ist oder auf den linken oder rechten Kanal beschränkt ist. Üppig!

Über die eingebundenen Musikdienste – hier Qobuz – erhält man auch ein kuratiertes Angebot, etwa eine Auswahl neuer oder empfohlener Alben (Bild 1). Die BluOS-App bietet in ihrem Menü der Einstellung dann vielfältige Möglichkeiten, den C 700 zu konfigurieren. Top ist etwa die Möglichkeit, den Ton zu verzögern, so dass er lippensynchron zum Bild ist (Bild 2). Neben dem Streaming via WiFi bietet der C 700 auch andere kabellose Wege wie AirPlay oder – wie hier abgebildet – Bluetooth, um flott und leicht Musik zuzuspielen (Bild 3).

Über die eingebundenen Musikdienste – hier Qobuz – erhält man auch ein kuratiertes Angebot, etwa eine Auswahl neuer oder empfohlener Alben (Bild 1). Die BluOS-App bietet in ihrem Menü der Einstellung dann vielfältige Möglichkeiten, den C 700 zu konfigurieren. Top ist etwa die Möglichkeit, den Ton zu verzögern, so dass er lippensynchron zum Bild ist (Bild 2). Neben dem Streaming via WiFi bietet der C 700 auch andere kabellose Wege wie AirPlay oder – wie hier abgebildet – Bluetooth, um flott und leicht Musik zuzuspielen (Bild 3).

Flott und leicht: die Einrichtung

Am Anfang steht aber erst mal die Einrichtung. Dazu schalten wir den C 700 ein. Hierfür steht ein Standby-Knopf zur Verfügung, einen An/Auschalter zur vollkommenen Abkopplung vom Stromnetz besitzt der C 700 nicht. Nun öffnen wir die heruntergeladene BluOS-App – und nun geht alles Weitere denkbar leicht. Hier macht sich bezahlt, das BluOS ein so ausgereiftes System ist. Die App findet flott alle kompatiblen und eingeschaltete Geräte. Aus dem Angebot wählt man jene Komponenten aus, die aktuell ins heimische Netzwerk eingebunden werden sollen. In unserem Fall ist das der C 700. Nun sucht man unter den als verfügbar angebotenen Netzwerken das eigene WLAN aus und gibt das WLAN-Passwort ein. Anschließend kann man dem C 700 noch einen anderen Namen zuweisen. Anschließend sucht BluOS eigenständig nach Updates und bringt sich gegebenenfalls auf den neuesten Stand. Damit ist der Player schon betriebsbereit. Legen wir los!

In die Oberseite ist das NAD-Logo samt Modellbezeichnung eingelassen – und dient gleich als schicke farbige Status-Anzeige: Orange bedeutet Standby, Rot steht für das Warm-Up, Weiß für Betrieb.

In die Oberseite ist das NAD-Logo samt Modellbezeichnung eingelassen – und dient gleich als schicke farbige Status-Anzeige: Orange bedeutet Standby, Rot steht für das Warm-Up, Weiß für Betrieb.

Der NAD C 700 in der Praxis

Wir schließen den Streaming-Verstärker an unsere Standlautsprecher Audio Physic Tempo 3i an, starten Qobuz, wählen hier das nagelneue, in HiRes verfügbare Album von Alicia Keys und starten mit dem R’n’B-Song „Lala“, der eigentlich eine Neuauflage der Tyrone Davis-Nummer „In the Mood“ ist. Die ist klasse gelungen – und der C 700 stellt sie mit Klasse in unseren Hörraum: Gleich der effektvolle Anfang nimmt uns mit: Erst löst Alicia Keys die Ketten (wir befinden uns ja im „Unlocked“-Teil des „Keys“-Albums), was wie ein kleines Hörspiel wirkt. Dann kommt mit einem Tutti-Schlag die Musik: Der abrupte Einstieg lässt uns schlagartig kerzengerade auf dem Sofa sitzen – hier punktet der C 700 gleich mit seiner Dynamik. Doch dieses Tutti ist im Frequenzbereich bewusst beschnitten und verhallt – ein cleverer akustischer Hinweis darauf, dass dieser Song ja eine Hommage ist. Auch diesen Hallraum bildet der C 700 prima ab und vermittelt so das Retro-Flair.

Über die App stehen alle analogen Eingänge und digitalen Schnittstellen zur Verfügung, ebenso die Wiedergabelisten und Prestes – und natürlich auch die abonnierten und frei verfügbaren Streamingdienste, Radiostationen und Musikangebote (Bild 1). Dazu zählt auch das Neil Young Archive (Bild 2). Wer weitere (bezahlpflichtige) Musikdienste hinzufügen möchte, findet ebenfalls ein üppiges Portfolio (Bild 3).

Über die App stehen alle analogen Eingänge und digitalen Schnittstellen zur Verfügung, ebenso die Wiedergabelisten und Prestes – und natürlich auch die abonnierten und frei verfügbaren Streamingdienste, Radiostationen und Musikangebote (Bild 1). Dazu zählt auch das Neil Young Archive (Bild 2). Wer weitere (bezahlpflichtige) Musikdienste hinzufügen möchte, findet ebenfalls ein üppiges Portfolio (Bild 3).

Der C 700 behält den Überblick

In diesen Hall hinein startet der Bass-Grove – und der ist überaus gegenwärtig-volltönend. Auch hier punktet der C 700 im Verbund mit unseren Standlautsprechern: Der Tiefton ist richtig amtlich. Darüber entfaltet sich eine ebenso üppige Produktion: Die Bläser tauchen immer wieder im verhallten Retro-Sound auf, eine Gitarre mit Vibrato-Effekt, etliche Keyboard-Schichten und druckvolle Drum-Samples verdichten das Klanggeschehen. Doch der C 700 behält den Überblick und verschafft uns den Durchblick durch die vielschichtige Musik. Darüber singen Alicia Keys und Swae Lee, der in diesem Song gefeatured wird. Die Stimme des Rappers ist dabei dezent mit dem in der Pop-Musik so beliebten AutoTune veredelt. Auch das macht der C 700 hörbar. Alicia Keys‘ Stimme hingegen ist pur – und das ist gut so, denn die Sängerin hat eine wunderbar klare, hochattraktive Stimme. Keys spielt geradezu mit der Verführungskunst ihres Gesangs – und auch diese feine Nuance transportiert der C 700.

Die Bedienung und Konfigurierung des C 700 ist auch komplett am Player selbst möglich.

Die Bedienung und Konfigurierung des C 700 ist auch komplett am Player selbst möglich.

Feine Features

Beim Hören haben wir auch gleich mal mit den Bedienfunktionen der App gespielt. Hier fällt auf, wie prompt und verzögerungsfrei der C 700 die angetippten Befehle und Veränderungen umsetzt. Das ist gerade für die Lautstärke wichtig, die sonst unangenehm-unerwartete Sprünge macht Prima ist zudem, dass die App das Scrollen innerhalb eines Tracks zulässt. So kann man auch mal innerhalb des Musiktracks vor- und zurückspringen. Neben der Titelanzeige zu „Lala“ entdecken wir auf der Bedienoberfläche nun drei vertikale Punkte. Beim Drauftippen öffnet sich prompt ein Pop-Up-Menü und bietet uns die Möglichkeit, diesen gerade laufenden Song zu den Favoriten oder zur Wiedergabe-Liste hinzuzufügen. Zudem könnten wir uns alle Tracks des zugehörigen „Keys“-Albums oder alternativ alle verfügbaren Alben von Alicia Keys anzeigen lassen. Zudem bietet uns das Pop-Up-Menü an, Informationen zu dem Track einzublenden – alles natürlich, während die Musik weiterläuft. Das sind feine Features.

Breite und tiefe Bühne

Nach dem tonträgerlosen WiFi-Streaming und spielen wir nun per CD-Player und über den optischen Digital-Input „I.G.Y“ von Donald Fagens Album „The Nightfly“. Fagen ist für seine exzellenten Produktionen bekannt, da macht auch dieser Song keine Ausnahme – und der C 700 zeigt uns die Qualität dieser Aufnahme. 19 Musiker haben bei diesem Song mitgespielt: Drums, Bass, Gitarren, Keyboards, fünffach besetzte Bläsersektion, vierfach besetzte Background-Vocals, dazu Fagens Leadgesang – und trotzdem ist das musikalische Geschehen transparent. Der C 700 lässt jedem Musiker Platz, zur Entfaltung. Das zahlt sich gerade bei den Bläsern und beim Vokalensemble aus. Hier können wir jede Stimme heraushören und nachverfolgen. Dabei verteilt der C 700 die Musiker gut auf der Bühne, sowohl in der Breite wie in der Tiefe. Trotzdem bleibt die Wiedergabe homogen. Das Klangbild erfährt auch beim Wechsel zum analogen Eingang keine tonale Veränderung – sehr gut!

Die oberseitige Gehäuseplatte ist plan und mit perfektem Spaltmaß eingelassen. Auch solche Design-Details tragen zur hochwertigen Anmutung bei.

Die oberseitige Gehäuseplatte ist plan und mit perfektem Spaltmaß eingelassen. Auch solche Design-Details tragen zur hochwertigen Anmutung bei.

Cineastische Darstellungskraft

Wie steht es nun mit cineastischen Darstellungskraft des C 700? Wir klemmen unseren Flatscreen an den HDMI/eARC-Port an und legen den US-Thriller „Sicario“ ein. Hier agiert Emily Blunt als FBI-Agentin Kate Macer, deren Idealismus im Kampf gegen das Verbrechen arge Dämpfer bekommt: Die Guten entpuppen sich durchaus als die ebenfalls Bösen. Beim C 700 hingegen entdecken wir ausnahmslos gute Seiten – und das gleich zu Beginn des Thrillers: Bei der Erstürmung einer konspirativen Wohnung des mexikanischen Drogenkartells wählt Macers Einsatzkommando nicht die Tür, sondern fährt gleich mit einem gepanzerten Transporter durch die Hauswand. Wir sind genauso verblüfft wie der im Haus sitzende Kriminelle, dem wir beim Fernsehen zugucken, als schlagartig und mit ohrenbetäubendem Getöse das Gemäuer über uns zusammenkracht. Der C 700 präsentiert uns diesen spektakulären Gebäudeabriss mit Wucht und satter Bass-Mächtigkeit. Beim Splittern des Glases zucken wir prompt zusammen. Hier beweist der Streaming-Verstärker wieder seine Kraft und seine Dynamik.

Über die App hat man schnellen Zugriff auf die Klangregelung und die weiteren vielfältigen Einstellmöglichkeiten.

Über die App hat man schnellen Zugriff auf die Klangregelung und die weiteren vielfältigen Einstellmöglichkeiten.

Auch mit kompakten Boxen klasse

Nun möchte nicht jeder einen kompakten All-In-One-Player mit ausladenden Standlautsprechern betreiben. Auch hier bevorzugen viele eine raumsparende Lösung. Eine Möglichkeit sind On-Wall-Lautsprecher: Sie beanspruchen durch ihre flache Bauweise und die Optimierung für die Wandmontage denkbar wenig Raum. Wir haben das mal mit der Dali Opticon LCR MK 2 ausprobiert. Sie agiert mit einem Kalotten-/Bändchen-Hybridhochtöner und einem 165-Millimeter-Mitteltieftöner. Zudem nutzen wir die Roon ready-Fähigkeit des C 700 und streamen „Fear Inoculum“ von Tool. Die superb produzierte Nummer klingt auch über diese Kombination mit schmalen Schallwandlern klasse: Das umfangreich-exotische Schlagwerk von Danny Carey ist geradezu ein knackig-druckvolles Percussion-Hörspiel, Justin Chancellors Bass hat einen guten Tiefton, schiebt ordentlich und ist trotzdem konturiert, Adam Jones‘ Gitarre hat zwar satten Overdrive vom Gitarrenverstärker, besitzt aber nichtsdestotrotz eine bestechende Klarheit – und Mastermind Maynard James Keenan steht ultrapräsent im Vordergrund. So muss Tool klingen: Hart, aber akustisch sauber, gut gestaffelt und aufgeräumt. So klappt’s also auch.

Der NAD C 700 im Test: Hier spielt er im Stereo-Setup mit einem Paar Dali Opticon LCR MK 2).

Der NAD C 700 im Test: Hier spielt er im Stereo-Setup mit einem Paar Dali Opticon LCR MK 2).

Fazit

Der NAD C 700 erweist sich als kompakter Alleskönner: Der kleine Quader, der optisch durch sein geschmeidiges Design und sein großes Display bella figura macht, ist zugleich Streamer, D/A-Konverter und Vollverstärker. Für den Komfort sorgt die ausgereifte Audio- und Streaming-Plattform BluOS samt zugehöriger App. So klappt das übersichtlich-einfache Musikmanagement. So sind alle angesagten Musikdienste verfügbar. So gelingt das Streaming in HiRes. Und so ist auch eine extensive Multiroom-Hausbeschallung möglich. Alternativ kann der Streaming-Vollverstärker auch über Roon gehandhabt werden. Neben WiFi bietet der C 700 an Zuspiel-Wegen und Anschlüssen AirPlay 2, Bluetooth aptX HD, LAN, S/PDIF optisch sowie elektrisch, einen USB-A-Port, zwei Analog-Eingänge – und für alle TV- und Film-Fans einen HDMI eARC-Anschluss. Zu diesem üppigen Angebot kommen die klangliche Klasse und die kraftvolle Verstärkung in ausgezeichneter Class D-Technologie. So sorgt der C 700 für eine vielseitig-amtliche Beschallung – und das zu einem exzellenten Preis. Dieser Streaming-Amp ist ein echtes Highlight!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis/Leistung: hervorragend

90 of 90

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220123.NAD-Testsiegel

Technische Daten

Modell:NAD
C 700
Produktkategorie:Streaming-Verstärker / All-in-One-Player
Preis:1.449,00 €
Garantie:2 Jahre / 5 Jahre bei Produktregistrierung
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 - 8079010
www.nad.de
Abmessungen (HBT):96 x 218 x 266 mm
Gewicht:3,0 kg
Leistung:- 2 x 100 W / 4 Ω
- 2 x 80 W / 8 Ω
Eingänge (analog):2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Streaming/Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x WLAN (Gigabit Ethernet IEEE 802.3)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Codec: aptX HD) mit bidirektionaler Verbindung (Empfangen und Senden)
1 x AirPlay 2
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
1 x USB-A (für FAT32-oder NTFS-formatierte Sticks oder Festplatten)
1 x HDMI eARC

1 x IR (zum Anschluss eines Infrarot-Repeaters)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Sub Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Lautsprecher
1 x Trigger
Unterstützte/einbindbare Musikdienste/Plattformen:- Amazon Music HD, Deezer, Idagio, Napster, Neil Young Archivs, nugs.net, Qobuz, Roon (Roon ready), Spotify Connect, Tidal Connect u.a.

- Internet-Radio (Radio Paradise, TuneIn, Calm Radio u.a.)
Unterstützte Audio-Formate:- MP3, AAC (M4A, MP4), WMA, OGG, FLAC, ALAC (M4A), WMA-L, MQA, WAV und AIFF (AIF, AIFC)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
PCM 192 kHz/24 bit
Unterstützte Smarthome-/Hausautomatisierungs-/Steuerungssysteme:Control4, Crestron, Elan, RTI u.a.
Lieferumfang:- NAD C 700
- 2 Netzkabel (1 x EU, 1 x UK) (2,0 m)
- Kurzanleitung (Englisch)
- Bedienungsanleitung (Englisch, als PDF auf der Homepage des Vertriebs erhältlich)
Optionales Zubehör:IR-Fernbedienung (90, 00 €), Rack-Montagesatz
Pros und Contras:+ elegantes Design
+ sehr gute Material- und Fertigungsqualität
+ großes Farbdisplay
+ sehr gute Auflösung, Transparenz und Dynamik
+ kraftvolle Verstärkung
+ Wireless-Streaming per WLAN, AirPlay2 und Bluetooth aptX HD
+ HiRes per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ Roon-ready
+ HDMI eARC für TV-Tonwiedergabe
+ vielfältige Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten
+ Multiroom-fähig

- kein An/Aus-Schalter
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:hervorragend
Getestet mit:- Pioneer BDP-180
- Audio Physic Tempo 3i
- DALI Opticon LCR MK 2
- QED XT25

Der Beitrag Streaming-Vollverstärker NAD C 700 – Kompakter Alleskönner erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Wilson Benesch Discovery 3zero – Elysische Entdeckung

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Wilson Beneschs Klassiker ist auch in der dritten Generation ein Wunder-Wandler: Der wie ein Kompaktlautsprecher erscheinende Standmonitor beeindruckt durch seine exzellente Homogenität, Plastizität und Räumlichkeit, verblüfft mit der Basskraft seines isobarischen Antriebssystems – und erstaunt mit seinen neuen Fibonacci-Elementen, die den Hoch- und Mitteltöner optisch veredeln und akustisch abermals die Präzision steigern. Doch die Discovery 3zero hat noch weitere Attraktionen zu bieten – und wir entdecken sie in diesem Test.

Die Wilson Benesch Discovery 3zero ist eine optische Attraktion – und trotz ihrer kompakten Maße ein ausgewiesener Standlautsprecher. Die metallene Stativsäule ist integraler Bestandteil des Monitors. Sie schließt sich mit ihrer gerundeten Form geschmeidig an das Gehäuse an und ist auch fest mit dem Korpus verbunden.

Die Wilson Benesch Discovery 3zero ist eine optische Attraktion – und trotz ihrer kompakten Maße ein ausgewiesener Standlautsprecher. Die metallene Stativsäule ist integraler Bestandteil des Monitors. Sie schließt sich mit ihrer gerundeten Form geschmeidig an das Gehäuse an und ist auch fest mit dem Korpus verbunden.

Wilson Benesch – wenn der Name dieser High End-Manufaktur fällt, bekommen Audiophile leuchtende Augen. Kein Wunder, denn der Sheffielder Schallwandler-Spezialist ist für die klangliche Exzellenz und die herausragende Material- und Fertigungsqualität seiner Lautsprecher berühmt. Zudem verkörpert Wilson Benesch etliche Ideale des High End. Das 1989 gegründete Traditionsunternehmen ist bis heute ein Familienbetrieb mit hoher Fertigungskompetenz. Fast der gesamte Lautsprecherbau findet im eigenen Haus statt, die Chassis werden sogar komplett in der eigenen Manufaktur gefertigt. Zudem agiert Wilson Benesch als Innovator: Durch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Universitäten kommen stets neue oder weiterentwickelte Werkstoffe und Verfahren zum Zuge. So setzt Wilson Benesch von Beginn an auf Karbonfaser-Werkstoffe, was Anfang der 1990er für die HiFi-Branche geradezu revolutionär war und bis heute die Produkte der Briten prägt: „The Future is Carbon“ lautet das Motto der Firma. Karbon prägt auch die neue Discovery 3zero – allerdings mit anderem Fokus und in neuer Funktion.

Komplexer Korpus mit neuem Material-Mix

Karbon zeichnet sich per se durch immense Leichtigkeit, Steifheit, Belastbarkeit und Resonanzresistenz aus. Wilson Benesch hat diesen Werkstoff aber schon früh per „Advanced Composite Technology“ (A.C.T.) zum Karbonfaser-Verbundmaterial weiterentwickelt. Die clevere Idee, diesen Wunder-Werkstoff wie bei Formel Eins-Rennwagen für eine einteilige Gehäuse-Grundkonstruktion zu verwenden, die leichter und zugleich stabiler sowie resonanzresistenter ist, führte bereits bei der 2002 präsentierten Ur-Discovery zum A.C.T.-Monocoque – und diese beständig modifizierte Gehäusekonstruktion hat nun, in der dritten Generation des Lautsprechers, eine einschneidende abermalige Weiterentwicklung erfahren. Beim neuen „A.C.T. 3zero“-Monocoque weichen Kohlefaser und Co. nun etlichen neuen Werkstoffen, die natürlicher, nachhaltiger und umweltfreundlicher sind und nahezu alle bislang verwendeten Materialien petrochemischen Ursprungs ersetzen. Das Ergebnis ist ein Biokomposit-Gehäuse mit viskoelastischen Oberflächen. Diesem Gebilde verleiht nun eine einfassende Konstruktion aus Aluminium und Stahl zusätzliche Stabilität. Dem gleichen Zweck dienen die vertikalen Stahl-Verstrebungen im Gehäuseinneren. Die Konstruktion ist also komplex – und der hieraus resultierende Korpus ein Kunstwerk.

Herrliches Design: Das attraktiv geformte und apart gerundet Gehäuse präsentiert sich hier mit Wangen aus wunderschönem Karbonfaser-Gewebe sowie Segmenten in Belladonna Phantom Purple. Die Korpusflächen können in diversen Karbonfaser-Ausführungen, Echtholz-Furnieren und Hochglanz-Lackierungen realisiert werden – oder in einer individuellen Wunsch-Version.

Herrliches Design: Das attraktiv geformte und apart gerundet Gehäuse präsentiert sich hier mit Wangen aus wunderschönem Karbonfaser-Gewebe sowie Segmenten in Belladonna Phantom Purple. Die Korpusflächen können in diversen Karbonfaser-Ausführungen, Echtholz-Furnieren und Hochglanz-Lackierungen realisiert werden – oder in einer individuellen Wunsch-Version.

Ästhetische Form, apartes Design

Das Gehäuse der Discovery 3zero ist mit seinen herrlichen Rundungen und der oberseitigen Abschrägung eine echte Attraktion. Diese Geometrie ist auch akustisch vorteilhaft. So werden im Gehäuseinneren parallele Flächen vermieden – und damit stehende Schallwellen und problematische Schall-Reflexionen. Die ästhetische Form der Discovery 3zero wird von einem aparten Design veredelt: Die Korpusflächen können in diversen Karbonfaser-Ausführungen, Echtholz-Furnieren und Hochglanz-Lackierungen realisiert werden – und ebenso in einer individuellen Wunsch-Version. So kombiniert unser Testmodell Wangen aus wunderschönem Karbonfaser-Gewebe mit Segmenten in Belladonna Phantom Purple – ja, dies ist der legendäre Lackfarbton des luxuriösen Rolls Royce. Dieses attraktive Gehäuse misst nun an seiner jeweils höchsten und breitesten Stelle gerade mal 50 mal 24 Zentimeter und erstreckt sich 37 Zentimeter in die Tiefe. Wer aus dieser Kompaktheit aber nun auf einen Regal-Lautsprecher schließt, liegt falsch: Wilson Benesch weist die Discovery 3zero als Standlautsprecher aus. Die Stativsäule ist integraler Bestandteil und gehört zum akustischen Konzept.

Homogenitäts-Konzept

Trotzdem spielt sich das akustische Geschehen natürlich im kompakten, monitorartigen Gehäuse ab. Mit dieser Kompaktheit verkörpert die Discovery 3zero geradezu exemplarisch den akustischen Ansatz von Wilson Benesch: Bei den Briten steht seit jeher die Homogenität der Wiedergabe im Vordergrund. Da ist es vorteilhaft, wenn die Treiber möglichst eng beieinander platziert sind: So nähert man sich dem Ideal einer Punktschallquelle. Diesem Homogenitäts-Gedanken folgt auch die ungewöhnliche, für Wilson Benesch aber charakteristische Abstimmung dieses Zweieinhalb-Wege-Lautsprechers. Der Mitteltöner spielt außergewöhnlich breitbandig, die Übergangsfrequenz Richtung Hochton ist mit fünf Kilohertz ausgewiesen und gen Bass mit 500 Hertz beziffert. Dazu ist die Frequenzweiche Bauteil-minimiert, was den Einfluss auf Klang und Phasenlage gering hält, und flachflankig realisiert, weshalb die Chassis einen großen Überlappungsbereich aufweisen, in dem sie gemeinsam agieren. Damit dieses Konzept klappt, müssen die insgesamt vier Treiber exzellent harmonieren – und damit sind wir bei den nächsten Attraktionen der Discovery 3zero.

Der Hochtöner zieht die Blicke mit dem neuen, einfassenden Fibonacci-Element auf sich: Das filigrane Karbonfaser-Gitter und die darunterliegende filzbasierte Substruktur reduzieren die Hochton-Reflexionen der Schallwand und optimieren das Abstrahlverhalten des Hochtöners. Als Tweeter agiert Wilson Beneschs Semisphere: Eine 25-Millimeter-Seidenkalotte mit innseitigem Karbonfaser-Streifen zur Stabilisierung.

Der Hochtöner zieht die Blicke mit dem neuen, einfassenden Fibonacci-Element auf sich: Das filigrane Karbonfaser-Gitter und die darunterliegende filzbasierte Substruktur reduzieren die Hochton-Reflexionen der Schallwand und optimieren das Abstrahlverhalten des Hochtöners. Als Tweeter agiert Wilson Beneschs Semisphere: Eine 25-Millimeter-Seidenkalotte mit innseitigem Karbonfaser-Streifen zur Stabilisierung.

Staunenswerte Fibonacci-Elemente

Wilson Benesch ist es gelungen, die Chassis auf der Front zu echten Hinguckern mit Wow-Effekt zu veredeln. Dafür sorgen die neuen Fibonacci-Elemente, die den Hochtöner umgeben und den Mitteltöner bekleiden. Hierbei handelt es sich um staunenswerte fragile, aus Kohlefaser-Verbundstoffen bestehende und im 3D-Druckverfahren gefertigte Gebilde, deren Struktur eine natürliche Geometrie widerspiegelt: Die gitterartige Konstruktion erweitert sich vom Zentrum hin zum Rand. Wegen dieses Anwachsens hat Wilson Benesch sie „Fibonacci-Elemente“ getauft – in Anlehnung an das von Leonardo Fibonacci entdeckte natürliche Wachstumsgesetz, das der Mittelalter-Mathematiker in der Fibonacci-Folge beschreibt. Beim Hochtöner verhindert diese einfassende Gitterstruktur zu starke Hochton-Reflexionen der Schallwand – in Kooperation mit einer darunterliegenden, filzartigen, den gesamten Tweeter entkoppelnden Substruktur. Dies ermöglicht im Hochton ein gradlinigerer Frequenzgang und sorgt zudem für eine breitere Abstrahlung. Beim Mitteltöner hingegen, wo die wunderschön doppelgewölbte, präzise angepasste Fibonacci-Struktur im Zentrum des Konus platziert ist, bewirkt sie eine Membran-Stabilisierung und eine Minimierung der Partialschwingungen.

Hybrider Hochtöner

Bleiben wir erst einmal beim Hochtöner: Inmitten der attraktiven Rahmung durch das Fibonacci-Element agiert die aktuelle Version des „Semisphere“-Tweeters. Dieser von Wilson Benesch entwickelte und erstmals 2012 präsentierte Hochtöner war damals die weltweit erste Hybrid-Hochtonkalotte. Sie verdankt ihre Entstehung dem Umstand, dass Wilson Benesch aus klanglichen Gründen auf eine Kalottenbeschichtung oder gar eine Hard Dome-Lösung verzichtet, ein reiner Soft Dome aber an der Kuppelspitze bei rund 20 Kilohertz geringfügig einknickt. Deshalb haben die Briten ihre aus weicher Seide bestehende und 25 Millimeter durchmessende Kalotte innseitig mit einem penibel abgestimmten Karbonfaser-Streifen versehen. Er versteift und stabilisiert die Kalotte insbesondere in ihrem neuralgischen Scheitelpunkt, erhöht aber kaum das Gewicht und befördert zudem die innere Dämpfung der Membran. So kann dieser Tweeter bis 30 Kilohertz linear schallwandeln. Dabei agiert er in einer abgekapselten Gehäuse-Kammer, deren Rückwand eine komplexe, Labyrinth-artige Struktur aufweist. Dieses akustische Labyrinth eliminiert die von der Kalotte rückseitig abgestrahlten, klangproblematischen Schallanteile.

Der Mitteltöner agiert mit einer Membran aus isotaktischem Polypropylen, bei dem die Moleküle des Polymers im Produktionsprozess gleichmäßig ausgerichtet wurden. Dadurch weist der Kunststoff der als Geflecht realisierten-Membran eine noch höhere Härte und Steifigkeit auf. Dieser Mitteltöner ist ebenfalls mit einem Fibonacci-Element veredelt. Hier ist es als komplex doppelgewölbte Struktur realisiert und im Zentrum der Membran platziert.

Der Mitteltöner agiert mit einer Membran aus isotaktischem Polypropylen, bei dem die Moleküle des Polymers im Produktionsprozess gleichmäßig ausgerichtet wurden. Dadurch weist der Kunststoff der als Geflecht realisierten-Membran eine noch höhere Härte und Steifigkeit auf. Dieser Mitteltöner ist ebenfalls mit einem Fibonacci-Element veredelt. Hier ist es als komplex doppelgewölbte Struktur realisiert und im Zentrum der Membran platziert.

Isotaktische Mittelton-Membran

Im Mittelton kommt ebenfalls eine frische Antriebseinheit zum Zug. Hier setzt Wilson Benesch mit dem „Tactic 3.0“ auf neuste Version ihres 17 Zentimeter durchmessenden Konus-Chassis. Der besondere Clou ist die Spezial-Membran, die abermals das Ergebnis von Wilson Beneschs Forschungs-Affinität ist: Die geflochtene Schwingfläche dieses Chassis besteht aus isotaktischem Polypropylen. Isotaktisch bedeutet: Die Moleküle des Polymers wurden im Produktionsprozess gleichmäßig ausgerichtet. Durch diesen Kniff hat der Kunststoff eine ausgeprägte sogenannte „Taktizität“: Die gleichmäßige Molekül-Anordnung befördert den Kristallinitätsgrad des Kunststoffes, was sich in einer größeren Härte und Formbeständigkeit des Membran-Materials zeigt und zudem eine hohe innere Dämpfung bewirkt. Auch die Konstruktion und der Antrieb des Mitteltöners sind modifiziert. Das reicht von der strömungsoptimierten Korbstruktur, die per 3D-Modell so berechnet ist, dass sie dem rpückwärtig von der mebran abgestrahlten Schall nur die geringstmögliche Reflexionsfläche bietet, bis hin zur charakteristischen „Glocke“, die mit ihrem geschwungen geformten Antrieb einen optimalen magnetischen Fluss gewährleistet.

Isobarisches Treiber-System für den Bass

Dieser neue Tactic 3.0-Treiber kommt auch für die Bass-Wiedergabe zum Einsatz – und hier gleich in doppelter Ausführung. Der eine Treiber befindet sich verblüffenderweise komplett außerhalb des Korpus: Er ist invertiert angesetzt, seine Membran weist also Richtung Gehäuse. Innliegend ist nun das zweite Chassis eingebaut – jedoch anders herum. Die Membranen beider Treiber sehen sich also an. Da dieses Tieftöner-Duo in einer Push-Pull-Anordnung agiert, bewegen sich ihre Membranen parallel. Dieser für Wilson Benesch charakteristische sogenannte isobarische Antrieb, hat etliche Vorteile: Die Luft zwischen den Membranen funktioniert wie eine hochgradige zusätzliche Versteifung, ohne dabei irgendein Mehrgewicht und eine daraus resultierende größere Trägheit zu verursachen. Das komplex strukturierte isobarische System widersteht zudem Gehäuse-Geräuscheinwirkungen besser als konventionelles Chassis. Überdies wird die Arbeit auf zwei Treiber verteilt. Sie können deshalb kleiner ausfallen, bieten aber trotzdem eine große resultierende Membranfläche. Deshalb schwingen sie impulstreuer und exakter, was die geringere Luft-Federwirkung auf dieses System zusätzlich begünstigt.

Hier das isobarische System im Modell: Durch diese Treiberanordnung lässt sich das benötigte Gehäusevolumen für den Bass halbieren. Die Arbeit wird auf zwei kleinere Chassis verteilt, die bei gleicher resultierender Membranfläche schneller und impulstreuer arbeiten als ein großer Woofer.

Hier das isobarische System im Modell: Durch diese Treiberanordnung lässt sich das benötigte Gehäusevolumen für den Bass halbieren. Die Arbeit wird auf zwei kleinere Chassis verteilt, die bei gleicher resultierender Membranfläche schneller und impulstreuer arbeiten als ein großer Woofer.

Röhren-Duo für Mitten- und Bass-Abstimmung

Nicht zuletzt erreicht diese isobarische Anordnung die gleiche Tiefton-Potenz mit der Hälfte des Gehäusevolumens. Der halbierte Platzbedarf befördert die Kompaktheit der Discovery 3zero, die enge Anordnung aller Treiber – und damit die Annäherung an das Punktschallquellen-Ideal. Das erhöht ebenso die Homogenität der Wiedergabe wie die Verwendung des gleichen Treiber-Typs für Mitten und Bässe. Dies ist ebenfalls eine Wilson Benesch-Spezialität – und folgt fast logisch aus dem Ansatz, keine großen, trägen und unpräzisen Woofer einzusetzen. Um nun die Tiefton-Fähigkeit abermals zu erhöhen, besitzt das Volumen, auf welches das „Isobaric Drive System“ spielt, eine Bassreflex-Abstimmung. Dank all dieser cleveren Kniffe kann die kompakte Discovery 3zero einen Bass bis zu erstaunlichen 38 Hertz liefern. Das Korpusvolumen des Mitteltöners besitzt ebenfalls eine Ventilierung und damit ein tonales Tuning. So erklären sich auch die beiden Röhren, die aus der Gehäuseunterseite ragen: Die längere ist die Reflexöffnung des Bassgehäuses, die kürzere dient der Abstimmung des Mitteltöner-Kompartiments.

Staunenswert ist die für Wilson Benesch typische Bass-Lösung: Hier agiert ein komplett außenliegender Treiber mit einem innliegenden zweiten Chassis. Zusammen ergeben sie ein isobarisches System. Dahinter sind zwei aus dem Korpusboden ragende Röhren sichtbar. Sie dienen der Reflexabstimmung: Das kürzere Rohr ventiliert das Mitteltöner-Volumen, das längere das Bass-Kompartiment.

Staunenswert ist die für Wilson Benesch typische Bass-Lösung: Hier agiert ein komplett außenliegender Treiber mit einem innliegenden zweiten Chassis. Zusammen ergeben sie ein isobarisches System. Dahinter sind zwei aus dem Korpusboden ragende Röhren sichtbar. Sie dienen der Reflexabstimmung: Das kürzere Rohr ventiliert das Mitteltöner-Volumen, das längere das Bass-Kompartiment.

Klangoptimierende Stativsäule mit aufwändiger Bodenankopplung

Der gesamte 2,5-Wege-Lautsprecher wird nun von einer metallenen Stativsäule getragen, die sich in ihrer Formgebung geschmeidig an die gerundete Rückseite des Monitors anschließt. Die Platzierung auf einem Stativ ist die optimale Art, einen kompakten Lautsprecher zu betreiben: So bleibt der Schallwandler frei von klangverschlechternden Schwingungen eines Regals oder Sideboards. Damit auch bodenseitig keine Schwingungen auf den Lautsprechers einwirken können, ist die elegante, aber massive metallene Fußplatte mit drei Spikes bewehrt. So hat die Discovery 3zero nur minimal-punktuellen Kontakt – und selbst hier bietet Wilson Benesch noch eine eigene, aufwändige Optimierung: Jede der Spike-Spitzen ruht auf einer Kugellager-Konstruktion, welche in die unterlegten Teller eingelassen ist. Auch das Anschluss-Terminal ist eine eigene Lösung der Engländer: Hier bietet die Discovery 3zero auf der Rückseite der Stativsäule vier Klemmen und damit die Möglichkeit, den Lautsprecher per Bi-Wiring oder gar Bi-Amping anzusteuern. Wer den Monitor im konventionellen Single-Wiring-Modus betreiben möchte, setzt die mitgelieferten Kabelbrücken ein.

Die Fußplatte ist mit drei einschraubbaren Spikes ausgestattet. So steht die Discovery 3zero kippelfrei. Zur genauen Nivellierung und zur Veränderung des Neigungswinkels können die beiden hinteren Spikes bequem mit den griffigen oberseitigen Drehknäufen bewegt werden. Der Clou sind die Teller, auf denen die Spikes ruhen: Die Metallpucks beherbergen ein dreiteiliges Kugellager, in dessen Zentrum der Spike aufsetzt. Auch hier zeigt sich Wilson Beneschs Augenmerk auf bestmögliche Resonanz- und Schwingungsvermeidung. Die verwendung dieser „Kinematic Location Cups“ empfiehlt sich bei harten Böden oder Teppichen mit niedrigem Flor.

Die Fußplatte ist mit drei einschraubbaren Spikes ausgestattet. So steht die Discovery 3zero kippelfrei. Zur genauen Nivellierung und zur Veränderung des Neigungswinkels können die beiden hinteren Spikes bequem mit den griffigen oberseitigen Drehknäufen bewegt werden. Der Clou sind die Teller, auf denen die Spikes ruhen: Die Metallpucks beherbergen ein dreiteiliges Kugellager, in dessen Zentrum der Spike aufsetzt. Auch hier zeigt sich Wilson Beneschs Augenmerk auf bestmögliche Resonanz- und Schwingungsvermeidung. Die verwendung dieser „Kinematic Location Cups“ empfiehlt sich bei harten Böden oder Teppichen mit niedrigem Flor.

Die Wilson Benesch Discovery 3zero in der Praxis

So betreiben wir die Discovery 3zero in unserem Hörraum und schließen sie hier an die Vor-/Endstufen-Kombination Chord Ultima Pre 3/Ultima 5 an. Als Zuspieler dient der Digital Audio Player/Streamer Cayin CS-100DAP. Bei der Aufstellung fangen wir mit dem gleichschenkligen Dreieck an. Die Entfernungen zwischen den Lautsprechern sowie dem Hörplatz betragen jeweils 2,40 Meter. Dabei stellen wir die Lautsprecher erst mal uneingewinkelt auf. Zur exakten Ausrichten wählen wir ein Stück mit Gesang: Via Qobuz streamen wir Malias „Touching Ghosts“ vom Album „Convergence“, bei dem die Jazz-Sängerin mit Yello-Mastermind Boris Blank zusammengearbeitet hat. Mit Malias Stimme ist die Einwinklung schnell erledigt: Es reicht bereits eine moderate Ausrichtung hin zum Hörplatz – und schon werden wir von einer Wiedergabe verwöhnt, die geradezu atemberaubend immersiv ist! Blank ist ja für seine Top-Produktionen bekannt, ebenso für seine Klangkosmos-Kreationen. So hat er auch hier einen akustischen Kunst-Raum geschaffen, der geradezu grenzenlos ist, …

Grandiose 3D-Erfahrung

… und die Discovery 3zero erweist sich als kongenialer Botschafter, der uns die Entdeckung dieser unendlichen Weiten ermöglicht. Schon die Synthesizer-Sounds, die von Anfang an den Song grundieren, versetzen uns in einen Schwebe-Zustand und hüllen uns förmlich ein. Einzelne Töne der aufsteigenden Melodielinie fallen wie akustische Regentropfen auf uns herab, bis ein Spitzenton leise, aber mit der ungemeinen Intensität eines kleinen Glockenschlags erklingt, sich wie eine klingende Kugel ausbreitet, beim Ausschwingen eine zunehmend größere Ausdehnung hat und schließlich zu allen Seiten in die Unendlichkeit entschwindet. Nein, wir haben keine bewusstseinserweiternden Substanzen genommen, für dieses grandiose akustische Erlebnis sorgt allein die Discovery 3zero. Wie immer legt Blank über dieses Soundgefüge etliche Drums- und Percussion-Samples – und dieses Schlagwerk hat, wie der glockenartige Ton, eine exzellente Direktheit, Präsenz und Präzision. Das beginnt beim Shaker und reicht bis zu der mit Schellenkranz belegten Hi-Hat: Die Akkuratesse, Ansatzlosigkeit und Impulstreue dieser Beckenanschläge ist famos.

Das rückseitige Terminal ist ebenfalls eine eigene Lösung von Wilson Benesch. Es bietet mit vier Anschlüsse die Möglichkeit für einen Bi-Wiring-oder Bi-Amping-Betrieb. Mit den mitgelieferten Kabelbrücken kann der Lautsprecher auch im Single-Wiring-Modus angeschlossen werden. Kabel mit Bananensteckern lassen sich sofort einstecken, Leitungen mit Kabelschuhen müssen mit den rhodinierten Muttern festgeklemmt werden, der dafür nötige Schlüssel gehört zum Zubehör.

Das rückseitige Terminal ist ebenfalls eine eigene Lösung von Wilson Benesch. Es bietet mit vier Anschlüsse die Möglichkeit für einen Bi-Wiring-oder Bi-Amping-Betrieb. Mit den mitgelieferten Kabelbrücken kann der Lautsprecher auch im Single-Wiring-Modus angeschlossen werden. Kabel mit Bananensteckern lassen sich sofort einstecken, Leitungen mit Kabelschuhen müssen mit den rhodinierten Muttern festgeklemmt werden, der dafür nötige Schlüssel gehört zum Zubehör.

Verblüffende Bass-Macht

Unter dieses Sound- und Samples-Gefüge legt Blank, ebenfalls wie immer, satte, voluminöse Bässe – und hier verblüfft uns der Monitor erneut. Natürlich gelten auch für die Discovery 3zero die Gesetze der Physik, natürlich hat deshalb der Tiefton eine Grenze, die bei 38 Hertz liegt – aber was das isobarische System samt Bassreflexabstimmung hier leistet, ist schwer beeindruckend: Trotz des begrenzten Volumens liefert der kompakte Lautsprecher einen Tiefton, den wir ihm, ehrlich gesagt, niemals zugetraut hätten. Die lange liegenden Synthesizer-Basstöne, die den Song grundieren, haben eine derartige Stabilität und Kraft, dass wir den imposanten Druck am ganzen Körper spüren. Dafür muss aber der Abstand zu den Lautsprechern stimmen: Einen halben Meter näher sitzend haben die tiefsten Bässe nicht mehr ganz diese Mächtigkeit, sind aber immer noch sehr sonor. Wir haben auch mal den Abstand der Monitore zur Wand verändert: Hier ist die Discovery 3zero überaus unkritisch, das ermöglicht eine wandnahe Aufstellung.

Zum Leben erweckt

Nach der instrumentalen Einleitung von „Touching Ghosts“ setzt dann Malia ein – und das ist ein abermaliges Erlebnis: Die malawische Sängerin braucht mit ihrer sonoren Stimme nur zwei eröffnende Worte, um sich als reale Person in unserem Zimmer zu materialisieren: Malia singt „I’m tired“ – und steht direkt vor uns. Ihre unmittelbare Physis und direkte Präsenz sind eine echte Offenbarung! Malia erzählt uns leise und fast beschwörend von ihrer Einsamkeit, ihren Sehnsüchten und Ängsten – und wir haben das Gefühl, dass dies nur für unsere Ohren bestimmt ist. Der Discovery 3zero gelingt es grandios, dieser Stimme Leben einzuhauchen. Das klappt, weil der Lautsprecher uns jedes noch so kleine Detail entdecken lässt. So betört uns Malia mit ihrer souligen Stimme: Mal haucht sie die Worte zart und zerbrechlich, mal gibt sie ihnen mit leicht angerautem Timbre Eindringlichkeit und Tiefe, mal lässt sie ihre sonore, warme Stimme wirken …

Die wunderschöne Struktur des Fibonacci-Elements erinnert optisch an die Fensterrose einer Kathedrale. Akustisch bewirkt es eine zusätzliche Stabilisierung der 17-Zentimeter-Membran und eine Unterbindung von partiellen Resonanzen auf der Schwingfläche.

Die wunderschöne Struktur des Fibonacci-Elements erinnert optisch an die Fensterrose einer Kathedrale. Akustisch bewirkt es eine zusätzliche Stabilisierung der 17-Zentimeter-Membran und eine Unterbindung von partiellen Resonanzen auf der Schwingfläche.

Stupende Darstellungs- und Abbildungskraft

… und veredelt die ausklingenden Silben mit einem wunderschönem Vibrato, welches ihre Worte eindrucksvoll intensiviert. Dazu hören wir auch das zarteste Einatmen, wenn Malia vor jeder Phrase Luft holt, und können fast körperlich den Luftstrom spüren, wenn sie ihre gesungenen Worte zu uns in den Raum strömen lässt. Es sind diese Details, die ein „Wie echt“-Gefühl erzeugen. Mit dieser stupenden Darstellungs- und Abbildungskraft glänzt die Discovery 3zero auch im orchestralen Großformat. Wir wählen aus der Donizetti-Oper „Maria Stuarda“ die Arie „Io vi rivedo alfin“, die Joyce DiDonato in Begleitung des Orchestre de l’Opéra de Lyon intrepretiert. Die Aufnahme startet mit einer Sekunde vermeintlicher Stille, doch wir können hier bestens den Konzertsaal mit seiner natürlichen Raumakustik wahrnehmen. Bereits diese Atmosphäre gibt die Discovery 3zero mit ihrer Feinauflösung und Klarheit meisterhaft wieder. Solche Raumeindrücke sind für eine reale Abbildung essenziell – und so sitzen wir prompt im Lyoner Opernhaus.

Akustischer Spaziergang durch das Orchester

Auch das jetzt eröffnende Orchester ist gleich perfekt abgebildet: Die Celli und Bässe beginnen zur Rechten, werden dann von den zentralen Geigen unterstützt, bis die weiter hinten postierten Holzbläser die Melodieführung übernehmen und dabei von der etwas abseits angesiedelten gezupften Harfe unterstützt werden, bis schließlich das gesamte Orchester das Motiv wiederholt – verteilt auf verschiedene Instrumentengruppen. Das ist ein herrlich dreidimensionales Erlebnis, denn die Breiten- und Tiefenstaffelung des Orchester ist grandios. Wir haben das Gefühl, quasi einen akustischen Spaziergang durch das weiträumig dargestellte Orchester machen zu können. Dabei ist jedes Instrument mit superber Plastizität dargestellt, auch diese materielle Griffigkeit befördert die Echtheits-Illusion. Überdies haben die Mikrofone bei dieser Aufnahme selbst kleinste Bühnengeräusche wie das Notenumblättern oder das An- und Absetzen der Instrumente aufgenommen. All das gibt die Discovery 3zero wieder – und so haben wir den Eindruck, einen Klangkörper mit Musikern aus Fleisch und Blut zu erleben.

Die Discovery 3zero ist in zahlreichen Oberflächen erhältlich. Der Musterkoffer zeigt uns die Möglichkeiten: Neben den hinten rechts sichtbaren Naturholzfurnieren Burr Walnut, ebonisiertes Walnussholz und Walnuss gibt es zusätzlich zur Standard-Karbonfaser-Version Ausführungen mit gefärbtem Kohlefasergeflecht in Silverstone Silver, Enzo Red, Ettore Blue. Die Rennwagen- und Formel 1-Affinität der Farben setzt sich bei den Hochglanz-Lackierungen fort: Hier sind Finishes in Huracan Verde (Grün), Aventador Blue Aegir, Senna Volcanic Orange, Mugello Girgio Ferro (Grau), Senna Volcanic Red möglich. Hinzu kommen das Belladonna Phantom Purple, in dem unser Testmodell gehalten ist, sowie Anthrazit und Schwarz.

Die Discovery 3zero ist in zahlreichen Oberflächen erhältlich. Der Musterkoffer zeigt uns die Möglichkeiten: Neben den hinten rechts sichtbaren Naturholzfurnieren Burr Walnut, ebonisiertes Walnussholz und Walnuss gibt es zusätzlich zur Standard-Karbonfaser-Version Ausführungen mit gefärbtem Kohlefasergeflecht in Silverstone Silver, Enzo Red, Ettore Blue. Die Rennwagen- und Formel 1-Affinität der Farben setzt sich bei den Hochglanz-Lackierungen fort: Hier sind Finishes in Huracan Verde (Grün), Aventador Blue Aegir, Senna Volcanic Orange, Mugello Girgio Ferro (Grau), Senna Volcanic Red möglich. Hinzu kommen das Belladonna Phantom Purple, in dem unser Testmodell gehalten ist, sowie Anthrazit und Schwarz.

Herrliche Homogenität

Dieser „Wie echt“-Eindruck verdankt sich aber auch der Homogenität, mit der Discovery 3zero agiert: Die Darstellung wirkt völlig natürlich und absolut selbstverständlich, als könnte es nicht anders sein. Dies zeigt der Lautsprecher noch eindrucksvoller mit dem Einsatz des Gesangs: Joyce DiDonato besingt in der Arie „Io vi rivedo alfin“ als zum Tode verurteilte Maria Stuart ihren Gang in ein besseres Leben, die begnadete Sopranistin zieht uns mit ihrer atemberaubenden Gesangskunst, aber ebenso mit der Gefühlsintensität ihrer Interpretation in den Bann. Da ist sie wieder, diese beseelte, lebendige Stimmabbildung der Discovery 3zero. Maria Stuart verabschiedet sich von ihren Gefährten, die als antwortender, hinten postierter Chor in Erscheinung treten, bis schließlich das Orchester mit der satten Macht und Dynamik eines Musiker-Großaufgebots hinzutritt und alle im Finale vereint agieren. Was für eine fesselnde Aufführung – und was für eine grandios stimmige, konsistente Wiedergabe durch die Discovery 3zero.

Drum-Feuerwerk mit fulminanter Dynamik

Geht’s noch besser? Ja! Wir haben diesen Lautsprecher bislang allein auf den Spikes betrieben. Nun kommen die Kugellager-Teller zwischen Spikes und Nadelfilz-Teppichboden – und so gewinnt die Wiedergabe abermals an Transparenz, Definition und Impulstreue. Jetzt entfaltet die Discovery 3zero ihre maximale dynamische Klasse – und präsentiert „Sticks To Me“ von Charly Antolini als finales Feuerwerk. Der Schlagzeug-Großmeister liefert hier ein brillantes Solo, bei dem er uns mit seinen rasanten Läufen über alle Trommeln und mit seinen rhythmisch komplexen Drum-Patterns geradezu schwindelig spielt. Die Discovery 3zero stellt uns Antolinis Drumset mit explosiver Anschlagskraft und mitreißender Frische und Agilität in den Raum: Bei den mitunter unvermittelten Snare-Schlägen zucken wir regelrecht zusammen. Was für eine Dynamik! Dabei sind auch die Hiebe auf die Toms und die Tritte der Bassdrum absolut knackig und konturiert. Und dank der großartigen Darstellungskraft der Discovery 3zero gibt Antolini diese fulminante Lehrstunde der Schlagwerk-Kunst livehaftig in unserem Raum.

Die Wilson Benesch Discovery 3zero im Hörraum: Dank ihres überlegten Konzept erweist sich dieser Lautsprecher als überaus aufstellungsunkritisch und liefert auch ohne großen Aufstellungs-Aufwand eine überragende Performance.

Die Wilson Benesch Discovery 3zero im Hörraum: Dank ihres überlegten Konzept erweist sich dieser Lautsprecher als überaus aufstellungsunkritisch und liefert auch ohne großen Aufstellungs-Aufwand eine überragende Performance.

Fazit

Wilson Beneschs kompakter Klassiker führt in der dritten Generation die famosen Wiedergabe-Qualitäten, für welche die Sheffielder Schallwandler-Manufaktur berühmt ist, auf grandioses Niveau: Die Discovery 3zero beeindruckt mit superber Homogenität und Stimmigkeit, herausragender Plastizität und Räumlichkeit, fulminanter Frische und Dynamik – und bietet bei geringem Volumen einen verblüffend tiefreichenden und machtvollen Bass. Hierfür sorgen tradierte Markenzeichen wie die identischen, relativ kleinen und deshalb flotten Treiber für Mitten und Bässe, das isobarische Treibersystem für den Tiefton oder der hybride Semisphere-Tweeter für den Hochton. Diese musikalischen Meriten befördern nun das auf Basis von Bio-Materialien konzipierte, schwingungsresistente Gehäuse und insbesondere die neuen Fibonacci-Elemente: Diese staunenswerten Gitter-Gebilde, die den Tweeter umgeben und den Mitteltöner bekleiden, verleihen dem eh schon attraktiven Standlautsprecher optisch einen Wow-Effekt und steigern akustisch Präzision und Feinauflösung, Klangneutralität und Abstrahlverhalten. So gelingt diesem Standmonitor eine Wiedergabe von geradezu immersiver Wirkmacht – und so wird Musikhören mit der Discovery 3zero zur elysischen Entdeckung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
230910.Wilson Benesch-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wilson Benesch
Discovery 3zero
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 24.990,00 € / Paar
Gewährleistung:5 Jahre (nach Registrierung)
Ausführungen:- Premium Black
- Naturholzfurnier* in Hochglanz (Aufpreis: 1.300,00 € / Paar)
- Sonderfarben** (Aufpreis: 2.900,00 € / Paar)
- Carbon Farbe*** (Aufpreis: 2.700,00 € / Paar)

* Burr Walnut, Ebonisiertes Walnussholz, Walnuss
(Seitenwände; alle anderen Teile sind standardmäßig schwarz lackiert)

**Aventador Blue Aegir, Huracan Verde (Grün), Mugello Girgio Ferro (Grau), Senna Volcanic Orange, Senna Volcanic Red, Belladonna Phantom Purple
(Seitenwände; alle anderen Teile sind standardmäßig schwarz lackiert)

***Enzo Red, Ettore Blue, Silverstone Silver
(hochglänzendes, rot / blau /silber gefärbtes Kohlefasergeflecht auf dem A.C.T.-Monocoque)
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: +49 (0) 2161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):1217 x 230*/394** x 370*/408** mm

* Lautsprecher
** Fuß
Gewicht:35,5 kg / Stück
Prinzip:2,5-Wege, passiv, Bassreflex,Tieftöner in isobarischer Anordnung
Hochtöner:1 x 25 mm, Fibonacci Hybrid (Seide/Karbonfaser-Kalotte)
Mitteltieftöner:1 x 170 mm, Tactic 3.0 (Polypropylen-Konus)
Tieftöner:2 x 170 mm, Tactic 3.0 (Polypropylen-Konus, in isobarischer Anordnung
Frequenzbereich:38 Hz - 30kHz (+/- 2dB)
Übergangsfrequenz:500 Hz / 5 kHz
Wirkungsgrad:ca. 89 dB (@ 1m / 2,83V)
Impedanz:6 Ω
Lieferumfang:- Frontbespannungen (magnetisch haftend)
- Brücken-Kabel für Single-Wire-Betrieb
- 6 Spikes
- 6 Spike-Teller mit Kugellager-System
- Gabelschlüssel
- Bedienungsanleitung (Englisch)
- Garantie-Registrierungskarte
Pros und Contras:+ herausragendes, attraktives Design
+ superbe Material- und Fertigungsqualität
+ exzellent homogene, stimmige Wiedergabe
+ überragende Räumlichkeit
+ famose Plastizität der Darstellung
+ beeindruckende Impulstreue und Dynamik
+ stupende Auflösung und Transparenz
+ verblüffende Basskraft
+ Manufaktur-Fertigung
+ zahlreiche Finish-Varianten und -Kombinationen

- Terminal: Muttern (für Lautsprecherkabel mit Schuhen) müssen mit Werkzeug angezogen werden
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- Zuspieler: Cayin CS-100DAP
- Vorverstärker: Chord Ultima Pre 3
- Endverstärker: Chord Ultima 5
- Signalkabel: Viablue NF-S1 Silver XLR, Viablue NF-S6 XLR
- Lautsprecherkabel: Viablue SC-6 Single Wire

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Accustic Arts Player III – Premium-Performer für CD und HiRes

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Accustic Arts aktualisiert die noble Symbiose von Tradition und Moderne: Der neue Player III bewahrt die audiophile CD-Abtastung mit exzellentem Frontloader-Laufwerk sowie die bewährte Upsampling-Technologie, ermöglicht nun aber die Wiedergabe von HiRes-Files bis PCM 384 und DSD512 – und überrascht in der Gold Edition mit einem völlig frischen Edel-Look.

Edle Erscheinung in glänzendem Gold und gebürstetem Aluminium: Der Accustic Arts Player III zeigt in der neuen Gold Edition einen alternativen attraktiven Look – und ist trotzdem auf Anhieb als Komponente der Lauffener High End-Manufaktur erkennbar.

Edle Erscheinung in glänzendem Gold und gebürstetem Aluminium: Der Accustic Arts Player III zeigt in der neuen Gold Edition einen alternativen attraktiven Look – und ist trotzdem auf Anhieb als Komponente der Lauffener High End-Manufaktur erkennbar.

Mit dem Player III bekräftig die Lauffener High End-Manufaktur Accustic Arts ihr Statement für die CD. Die Silberscheibe ist nach wie vor bei unzähligen HiFi-Fans und Audiophilen unverhandelbarer Bestandteil der Musikbibliothek – und deshalb gibt es bis heute eine Nachfrage nach exzellenten Abtast- und Wandel-Komponenten. Die bietet Accustic Arts sowohl in seiner Referenz-Reihe, aus der wir bereits den Player II getestet haben, als auch in seiner Top-Serie, aus welcher wir den Player I zu Gast hatten. Er ist der Vorgänger des Player III – und diese Verwandtschaft ist offensichtlich: Auch das aktuelle Modell bietet den beeindruckenden Auftritt, der alle Komponenten der Schwaben auszeichnet. Das massive Aluminium-Gehäuse verströmt mit seinen nobel gebürsteten, microlierten und eloxierten Flächen, den hochglänzenden Bedienelementen und Blenden und der superben Verarbeitungsqualität eine ungemeine Hochwertigkeit. Sie wird durch kunstvolle Decken-Fräsungen abgerundet: Die mit einem Lochgitter unterlegten Durchbrüche in Form des Firmenemblems ermöglichen auf überaus anmutige Art die Wärmeanfuhr.

Die Oberseite des Player III ziert das attraktive Firmenemblem, das fein aus dem perfekt gebürsteten und eloxierten Aluminium gefräst ist. In der Gold Edition ist das unterlegte Lochgitter stimmig vergoldet – wie auch die den Rand säumenden Schrauben.

Die Oberseite des Player III ziert das attraktive Firmenemblem, das fein aus dem perfekt gebürsteten und eloxierten Aluminium gefräst ist. In der Gold Edition ist das unterlegte Lochgitter stimmig vergoldet – wie auch die den Rand säumenden Schrauben.

Neuer Gold Edition-Look, bewährtes Top-Laufwerk

Trotzdem bietet der Player III ein völlig neues Erscheinungsbild, denn er ist der erste Vertreter der frischen Gold Edition: Accustic Arts bietet seine Komponenten nun auch mit vergoldeten Knöpfen und Applikationen an – bis hin zur güldenen Plakette auf der Stirnseite. Dieser in der Fertigung aufwändige und teure Gold Edition-Look wirkt abermals edler, wenn der Alu-Korpus wie bei unserem Testmodel in Schwarz gehalten ist. Wow! Dank unserer Erfahrung mit dem Player I wissen wir, dass hinter der unteren, nun goldglänzenden Querblende die Schublade des CD-Laufwerks steckt. Hier setzt Accustic Arts auf bestens Bewährtes und bietet zum Abspielen der Silberscheibe und zum Auslesen ihrer Daten ein Premium-Schubladenlaufwerk des Spezialisten StreamUnlimited. Es ist einzig für die CD und exklusiv für die Audio-Anwendung ausgelegt. Deshalb besitzt es eine hohe Laufruhe und ist vibrationsentkoppelt gelagert. Dies minimiert mechanische Schwingungen, welche der Lese-Akkuratesse des Laser-Strahls abträglich sind, und ermöglicht so eine saubere Abtastung.

Hinter der unteren Blende agiert das Frontloader-Laufwerk. Zwei flankierende Führungsschienen erhöhen die eh schon große Stabilität des Schlittens und befördern die Geschmeidigkeit und Ruhe bei Rein- und Rausfahren.

Hinter der unteren Blende agiert das Frontloader-Laufwerk. Zwei flankierende Führungsschienen erhöhen die eh schon große Stabilität des Schlittens und befördern die Geschmeidigkeit und Ruhe bei Rein- und Rausfahren.

Haptisches Erlebnis

Die Schublade ist ebenfalls optimiert und staunenswert stabilisiert: Zwei flankierende Metallstangen sorgen dafür, dass der per se schon robuste Schlitten aus Aluminium-ABS-Verbundwerkstoff sauber und frei von jeglichem Spiel geführt wird und dadurch vollkommen ruhig rein- und rausfährt. Die robuste und frontseitig durch die Metallblende verstärkte Lade kommt beim Einzug dann schließlich mit sattem Ton zur Ruhe. Top! Um dies erleben zu können, bedient man den großen, massiven Knopf zur Rechten: Durch Drehen und Drücken wählt und aktiviert man die CD-Funktionen Öffnen/Schließen, Start, Stop sowie Tracksprung vor- und rückwärts. Bei jeder Handhabung erfahren wir die herrliche Gewichtigkeit und zugleich wunderbare Leichtgängigkeit des goldglänzenden Knopfs. Dieses haptische Erlebnis bietet auch der linke Knopf, der als Quellwahlschalter fungiert. Der Player III kann ja weit mehr als nur CDs abspielen. Er bietet ein Portfolio an digitalen Eingängen, deren hierüber zugespielte Daten der bordeigene DAC wandelt und analog bereitstellt – dazu gleich mehr.

Zur Handhabung der CD-Funktionen am Player dient das rechte Stellrad. Die Bedienung des großen, vergoldeten Vollmetall-Knopfes durch Drehen und Drücken ist ein haptischer Genuss.

Zur Handhabung der CD-Funktionen am Player dient das rechte Stellrad. Die Bedienung
des großen, vergoldeten Vollmetall-Knopfes durch Drehen und Drücken ist ein haptischer Genuss.

Frugale Fernbedienung, dezentes Display

Neben dieser auf zwei Edel-Knöpfe konzentrierten Nahbedienung ermöglicht der Player III auch die Befehligung aus der Distanz. Hierfür liefert Accustic Arts einen einfachen Kunststoff-Ferngeber. Er bietet die vorhin genannten Funktionen und erlaubt über die bezifferten Tasten die direkte Trackanwahl. Die weiteren Tasten für die die Wiederholung, Programmierbarkeit oder Zufallswiedergabe kann man außer acht lassen, weil der Player III diese Funktionen nicht unterstützt. Die Time-Taste hingegen ist nützlich: Auf Druck erfahren wir wahlweise die verstrichene Zeit des gerade laufenden Songs, die Restspielzeit des Tracks oder der gesamten CD. Darüber informiert uns das gut lesbare Display, das hinter der oberen verspiegelten Blende des Player III steckt. Die einzeilige Anzeige gibt mit blauen LED-Segmenten zudem Auskunft über seine aktuelle Tätigkeit und die gerade aktive Quelle. Das kann neben der CD ein File sein, das über einen der Eingänge zugespielt wird.

Mit dem Knopf für die Quellenauswahl wechselt man durch Drehen zwischen CD-Wiedergabe und den vier digitalen Inputs. Durch Drücken wird der Player III hingegen ein- und ausgeschaltet.

Mit dem Knopf für die Quellenauswahl wechselt man durch Drehen zwischen CD-Wiedergabe und den vier digitalen Inputs. Durch Drücken wird der Player III hingegen ein- und ausgeschaltet.

Frische Wandler-Sektion für vier Digital-Schnittstellen

Hierfür stehen vier Digital-Inputs parat: zwei elektrisch-koaxiale sowie eine optische S/PDIF-Schnittstelle und ein USB 2.0-Port für den Anschluss von Laptop, Computer oder Streamer. Die USB-Schnitstelle agiert asynchron und damit unabhängig vom Taktgeber der zuspielenden Quelle, was eine deutlich stabilere und fehlerfreiere Datenübermittlung und -verarbeitung ermöglicht. Je akkurater die Daten gelesen werden, desto getreuer gelingt die Wiederverwandlung in ein Musiksignal. Hier ist der neue Player III dank frischer Wandler-Sektion à jour: Er verarbeitet nun HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD512. Zugunsten einer störungsfreien Verwandlung von Daten in Musik sind die Digitalsektion und die Analogabteilung im Gehäuse des Player III voneinander separiert. Das minimiert Brummen, Rauschen und Sirren sowie gegenseitige Beeinflussungen der Baugruppen. Aus dem gleichen Grund erfolgt die Stromversorgung von Lasersteuerung, Display-Ansteuerung, digitaler Signalverarbeitung und D/A-Wandler-Sektion durch zwei getrennte Netzteil-Sektionen. Sie sind jeweils mit einem potenten 25 Voltampere-Ringkerntrafo hochgradig lieferfähig und reservenreich – auch das ist Performance-förderlich.

Der Player III bietet rückseitig einen überaus aufgeräumten Anblick – und besitzt dabei etliche Anschlussmöglichkeiten.

Der Player III bietet rückseitig einen überaus aufgeräumten Anblick – und besitzt dabei etliche Anschlussmöglichkeiten.

Upsampling für saubere Signalverarbeitung

Zugunsten der Klanggüte setzt Accustic Arts bei allen Playern sowohl der Top- als auch der Reference-Serie auf Upsampling: Die PCM-Signale werden auf eine Samplingrate von 384 Kilohertz und auf eine Auflösung von 32 Bit gebracht. Die Erhöhung der Abtastrate vermindert ein Problem der Datenverarbeitung: die Genauigkeitsabweichung der Samplingfrequenz sowie des Übertragungstakts. Durch die Schwankungen werden die Daten mitunter nicht zum richtigen Zeitpunkt geliefert und prozessiert. Dieses schlechte Timing, das Jitter genannt wird, verändert das reproduzierte Musiksignal. Durch die höhere Samplingrate kann zudem die Form des kontinuierlichen Analogsignals akkurater rekonstruiert werden. Das so schließlich wiedergewonnene Analogsignal gibt der Player III nun gleich mehrfach preis: Für den Anschluss eines Verstärkers stehen ein symmetrischer und ein unsymmetrischen Ausgang parat. Falls man eine Komponente hat, die ein Digitalsignal benötigt, oder falls man einen externen DAC nutzen möchte, hat der Player III sowohl einen optischen als auch einen koaxialen S/PDIF-Ausgang in petto.

Via USB spielt man, am besten mit einer audiophilen Player-Software, Files von der Festplatte, der NAS oder einem abonnierten Musikdienst zu. Als DAC verwandelt der Player III HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD512 in Musik.

Via USB spielt man, am besten mit einer audiophilen Player-Software, Files von der Festplatte, der NAS oder einem abonnierten Musikdienst zu. Als DAC verwandelt der Player III HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD512 in Musik.

Der Accustic Arts Player III in der Praxis

Wir haben den Player III zuerst über den unsymmetrischen Ausgang an einen perfekt passenden Partner angeschlossen: Als Verstärker agiert der Accustic Arts Power III Phono. Er treibt ein Lautsprecher-Paar Audio Physic Avanti an. Wir starten natürlich mit dem CD-Betrieb, legen in die Schublade des Laufwerkes Mighty Sam McClains Silberling „Give It Up To Love“ ein, goutieren wieder die ruhige Arbeit des Transports und das satte Einrasten der Lade. Das Einlesen geht flott, ebenso der Startvorgang, und schon mit den ersten Sekunden des Titeltracks füllt die Musik unseren Raum mit Wohlklang. Es gibt Klangketten, die auf Anhieb eine stimmige, sonore Wiedergabe liefern – und das ist hier der Fall. Dabei macht der Player mit seiner CD-Abtastung, Datenauslesung, Konvertierung und der Rekonstruktion des Musiksignals den audiophilen Anfang. Hier liefert er direkt bei der Eröffnung ein Statement in Sachen Detailreichtum – dabei beginnt der Song minimalistisch…

Unter dem Firmenemblem präsentiert der Player III zwei langgestreckte, verspiegelte Blenden. Sie offenbaren erst im Betrieb ihre Funktion. Hinter der oberen Leiste sitzt das einzeilige Display, es zeigt mit LED-Segmentanzeigen die wichtigen Informationen an.

Unter dem Firmenemblem präsentiert der Player III zwei langgestreckte, verspiegelte Blenden. Sie offenbaren erst im Betrieb ihre Funktion. Hinter der oberen Leiste sitzt das einzeilige Display, es zeigt mit LED-Segmentanzeigen die wichtigen Informationen an.

Superbe Präsenz und Präzision

Drummer Lorne Entress startet nämlich solo mit sanften Schlägen auf die geschlossene Hi-hat, auf die ein Rim Click folgt, bei dem das eine Schlagzeugstock-Ende den Rand der Snare anschlägt, während das andere Stick-Ende samt Spielhand das Snarefell abdämpfen. Bereits dieses kurze, sich wiederholende Pattern liefert der Player III mit superber Präsenz und Präzision. Wir hören den Metallrahmen der Snare, das gedengelte Doppelbecken der Hi-hat mit ihrem charakteristischen perkussiven Zischen – und haben schon nach zwei Sekunden eine Vorstellung von dem Raum und der Platzierung des Schlagzeugs, weil die Hall-Reflexionen mit grandioser Feinauflösung wahrnehmbar sind. Jetzt steigen Gitarre und Keyboard ein, und auch hier erleben wir diese Gegenwärtigkeit und Griffigkeit der Instrumente. Das gilt insbesondere für die Gitarre: Bei Kevin Barrys Melodiephrasen vernehmen wir jeden Anschlag von Spiel- und Greifhand, hören jeden Slide, jedes Bending und jedes verzierende Vibrato auf den Metallsaiten – und registrieren auch Barrys feine Variationen der Anschlagstärke.

Eingangsseitig offeriert der Player III drei S/PDIF-Inputs und einen USB-Port. Die Digital-Daten gibt der Player auch weiter: Hierfür stehen eine elektrische und eine optische S/PDIF-Schnittstelle zur Verfügung.

Eingangsseitig offeriert der Player III drei S/PDIF-Inputs und einen USB-Port. Die Digital-Daten gibt der Player auch weiter: Hierfür stehen eine elektrische und eine optische S/PDIF-Schnittstelle zur Verfügung.

Entspanntheit, Ruhe und Natürlichkeit

So verstärkt sich der Eindruck von Frische und Lebendigkeit, den wir gleich beim Schlagzeug-Einsatz wahrgenommen haben: Die Wiedergabe hat eine herrliche Dynamik. Jetzt setzt der Bass mit warmen, tiefreichenden und raumfüllenden Viertelnoten ein, auf die Drummer Entress punktgenau seine Bassdrum tritt. Das ist perfektes Timing – und genau so hören wir es in der Wiedergabe. Diese absolute Stimmigkeit erleben wir im gesamten instrumentalen Zusammenspiel. Die Wiedergabe hat dadurch eine ungemeine Entspanntheit, Ruhe und Natürlichkeit. Dies liegt auch an der herausragenden räumlichen Abbildung: Wir hören eine Band, die in der Breite wie in der Tiefe großzügig gestaffelt ist. Jeder Musiker kann sich völlig frei entfalten, ohne ein anderes Instrument zu verdecken oder zu verunklaren. Davon profitiert insbesondere das Keyboard: Bruce Katz spielt bei „Give It Up To Love“ völlig songdienlich füllende Akkorde, trotzdem hören wir seine Ajoutierungen, die zugefügten Oktavtöne oder das in der Intensität variierte, charakteristische Schillern seiner Hammond B-3-Orgel.

Performance-Plus per XLR

Mit Mighty Sam McClains Einsatz ist die Combo dann komplett: Der Frontmann steht im Vordergrund, ist genau richtig im Bühnengefüge platziert – und wenn wir nun die Augen schließen, haben wir das Gefühl, die Jungs spielen den Song direkt vor uns, wir sind live dabei. Geht es noch besser? Ja. Wir wechseln von der unsymmetrischen zur symmetrischen Signalübertragung, verbinden Player III und Verstärker also via XLR-Kabel, gleichen die dadurch etwas höhere Lautstärke wieder an – und erleben eine Steigerung in allen Disziplinen. Das beginnt bei der Raumwahrnehmbarkeit über den Hall und die Reflexionen und reicht bis zur größeren Materialität der Instrumente und ihren Zugewinn an Präsenz: So haben etwa Lorne Entress‘ Schläge auf Becken und Snare eine noch bessere Durchsetzungsfähigkeit und sind, wie Kevin Barrys nun unmittelbarer klingende Saitenanschläge, noch dynamischer. Selbst die Bassdrum-Tritte klingen souveräner. Auch Mighty Sam McClain gewinnt: Sein überaus charismatischer Gesang ist noch packender und intensiver.

Eigentlich wird zum Player III eine einfache Kunststoff-Fernbedienung geliefert. Accustic Arts hat für unseren Test den optionalen edlen Metall-Ferngeber bereitgestellt, der wie der Player III aus gebürstetem Aluminium gefertigt ist.

Eigentlich wird zum Player III eine einfache Kunststoff-Fernbedienung geliefert. Accustic Arts hat für unseren Test den optionalen edlen Metall-Ferngeber bereitgestellt, der wie der Player III aus gebürstetem Aluminium gefertigt ist.

Orchestraler Detailreichtum

Neue Quelle, andere Musik: Wir verbinden unseren Laptop mit dem USB-Port des Player III und spielen von unserem Server in der HiRes-Qualität DSD128 der ersten Satz aus Mozarts Violinkonzert G-Dur KV 218 zu. Die Violinistin Marianne Thorsen hat das Konzert mit den TrondheimSolistene eingespielt – und hier genießen wir gleichfalls diese absolute Stimmigkeit und Selbstverständlichkeit, diese Ruhe und Entspanntheit der Wiedergabe. Das eröffnende Orchester hat eine fabelhafte Weiträumigkeit, wir erfahren einen Klangkörper, in dem wir die Instrumente und Instrumentengruppen quasi einzeln entdecken und ihnen zuhören können. Wieder profitieren wir von diesem Detailreichtum, auch bezüglich der Raumakustik: Augen zu, und sofort sitzen wir in der Selbu-Kirche des norwegischen Kreises Trøndelag, in der die Aufnahme stattfand. Wir lassen die Augen auch gleich geschlossen: So folgen wir dem herrlichen Solopart, den Marianne Thorsen auf ihrer knapp 200 Jahre alte Pressenda spielt. Die Violine des Turiner Geigenbau-Meisters besitzt einen runden, warmen, vollen Ton, …

Die Ausgabe der analogen Musiksignale ist wahlweise über einen symmetrischen XLR- oder einen unsymmetrischen Cinch-Anschluss möglich.

Die Ausgabe der analogen Musiksignale ist wahlweise über einen symmetrischen XLR- oder einen unsymmetrischen Cinch-Anschluss möglich.

Erfahrung ohne Grenzen

… den wir in dieser Solo-Kadenz voll und ganz genießen können – wie auch das erhabene Spiel von Marianne Thorsen: Wir hören jeden Bogenstrich, jedes gläserne Flageolett, das die Norwegerin ihrem Instrument in schönster Reinheit entlockt, jeden Triller, jede interpretatorische Nuance der mal mit sanftem Schmelz, mal mit reibender Härte im Staccato gespielten Melodielinien und Phrasen. Das ist Musik pur – und sie liefert zuallererst der Player III. Dieses In-der Musik-versinken gelingt auch bei den artifiziellen Klangwelten von Yello: Via Qobuz streamen wir den superb produzierten Track „Till Tomorrow“, der den Weltklasse-Trompeter Till Brönner in den Mittelpunkt stellt. Der dynamische Einstieg lässt uns prompt zusammenzucken, danach beginnt die Entdeckungsreise durch die Sounds und Samples der Schweizer Klangtüftler, die unendlichen weiteren ihres Sound-Kosmos und Brönners hierin schwebendes Trompetenspiel. Das erweist sich auch dank des Player III als Erfahrung ohne Grenzen: Das Hier und Jetzt haben wir längst hinter uns gelassen.

Der Accustic Arts Player III im Test: Hier spielt er zusammen mit dem passenden Vollverstärker Accustic Arts Power III Phono.

Der Accustic Arts Player III im Test: Hier spielt er zusammen mit dem passenden Vollverstärker Accustic Arts Power III Phono.

Fazit

Der Accustic Arts Player III glänzt auch in seiner frischen Version mit dem cleveren Erfolgsrezept, der edlen Vereinigung von Tradition und Moderne. Optisch glückt das durch das neue, extra-noble Gold Edition-Design, welches die Ausführungsoptionen bereichert. Technisch gelingt das durch die bewährte audiophile CD-Wiedergabe samt Upsampling-Technologie und der nun gesteigerten HiRes-Fähigkeit: In seiner Funktion als reiner DAC ermöglicht der Player III die Wiedergabe bis PCM 384 und DSD512. Akustisch tradiert der Player III damit Qualitäten, für die Accustic Arts berühmt ist: Er glänzt durch hochgradige Reinheit, Ruhe, Stimmigkeit und Klarheit, die Abbildung punktet mit exzellenter Räumlichkeit, herausragender Präsenz und Plastizität. Die vorzügliche Akkuratesse und Präzision ermöglicht eine beeindruckende Dynamik, die in einer herrlichen Frische und Lebendigkeit der Musikwiedergabe erlebbar ist. So beeindruckt der Player III als Premium-Performer für CD und HiRes.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
230913.Accustic Arts Player III-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Player III
Produktkategorie:CD-Spieler/DAC
Preis:12.000,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Gold
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Gold
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):130 x 482 x 380 mm
Gewicht:11,2 kg
Eingänge (digital):1 x USB 2.0 (Typ USB-B)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF elektrisch koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge):- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD512
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
Abspielbare Medien:CD, CD-R, CD-RW
Eingangsdatenformate:- WAV, FLAC, ALAC, AIFF etc.
- DSD
Gesamt-Klirr (THD+N):< 0,0001% (Herstellerangabe)
Übersprechdämpfung:< 106 dB bei digital 0 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Player III
- Standard-Fernbedienung SRC IV
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel (1,5 m)
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
- Ersatzsicherung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Systemfernbedienung (590,00 €)
Pros und Contras:+ edles Design
+ superbe Auflösungsfähigkeit
+ großer Detailreichtum
+ exzellente Räumlichkeit der Abbildung
+ herausragende Präsenz und Plastizität der Darstellung
+ hochgradige Reinheit, Ruhe, Stimmigkeit und Klarheit
+ beeindruckende Dynamik
+ makellose Verarbeitung
+ höchstwertiges Frontloader-Laufwerk mit Resonanzoptimierung
+ Upsampling für akkurate Signalbehandlung und Jitter-Minimierung
+ als eigenständiger HiRes-DAC nutzbar
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang

- Qualität der Standard-Fernbedienung samt beschränktem Funktionsumfang
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- Verstärker: Accustic Arts Power III Phono
- Lautsprecher: Audio Physic Avanti
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty RCA, Audioquest Black Beauty XLR
- USB-Kabel: Audioquest Carbon
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
- Audio-Player: Audirvana
- Musikdienst: Qobuz

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Kreafunk aHEAD II – Vielseitiger und superleichter Bluetooth-On-Ear mit Noise Cancelling

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Der Kreafunk aHEAD II ist superschick und superleicht. Aufs Nötigste reduziert, ist er zugleich aber auch supermodern ausgestattet. In acht Trendfarben zu haben, eignet er sich als ansprechendes Stil-Accessoire. Neugierig macht auch der Preis. Der ist für einen Bluetooth-Kopfhörer mit aktivem Noise Cancelling vergleichsweise niedrig, die Klang-Performance ist dafür aber überraschend hoch.

Aufs Wesentliche reduziert und doch mangelt es beim Kreafunk aHEAD II an nichts.

Bluetooth-Kopfhörer sind weiterhin voll im Trend. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: Es gibt keine lästigen Kabel mehr, die irgendwo hängen bleiben und generell einfach nerven. Die Akku-Kapazitäten werden immer größer. Mit so manchem Gerät lässt sich sogar der Flug von Frankfurt nach Los Angeles vollständig musikalisch untermalen. Das gilt auch für den Kreafunk aHEAD II. Dazu kommt die aktive Geräuschunterdrückung: Selbst wenn man gerade keine Musik hört, lässt sich die akustische Umgebung auf einen angenehmen Niedrigpegel reduzieren. So lässt es sich nach Feierabend oder Schulschluss ein wenig in der Bahn relaxen. Nicht zu vergessen der Klang: Die Kopfhörer werden immer kompakter und leichter – und sie klingen zumeist immer besser. Auch das trifft auf den aHEAD II zu. Er hat aber noch das eine oder andere As im Ärmel.

Lieferumfang: Neben dem Kopfhörer und der Anleitung, liefert Kreafunk noch ein Ladekabel und zwei Ersatz-Pads mit.

Nachhaltigkeit wird hier GROSS geschrieben

Wie jeden Test beginne ich auch diesen mit der äusserlichen Begutachtung des Testprobanden. Dazu gehört auch hier die schicke und umweltfreundliche Verpackung. Diese besteht hier vollständig aus Pappe, wofür der Hersteller bei mir gleich die ersten Pluspunkte sammelt. Selbst innen gibt es kein Gramm Plastik. Sehr gut! Die Verpackung selbst besteht hauptsächlich aus zwei ineinander gesteckte Kartonagen. Trennt man beide, kommt die Innenverpackung mit ausgeschnittenem Kreafunk-Logo zum Vorschein, hinter dem bereits der Bügel des
Kopfhörers zu sehen ist. Zieht man auch diese aus dem Karton, lässt sich der aHEAD II ganz einfach nach oben herausziehen. Direkt darunter finden sich dann ein Ladekabel, eine Anleitung und ein kleines Papiertütchen. In letzterem stecken zwei schwarze Ersatz-Polster. Will man den Look seiner Headphones ändern, muss kein neues Gerät her, sondern man wechselt einfach die Polster. Sehr gut, auch das dient der Nachhaltigkeit.

Mitgedacht: Die Ohrpolster lassen sich einfach reinigen oder austauschen. Kreafunk liefert gleich ein Paar Ersatzpolster mit.

Alles dran

Hält man den aHEAD II dann in Händen, fällt zuerst das geringe Gewicht auf: 155 Gramm. Damit wiegt er weniger als die Hälfte des (auch schon leichten) KEF Mu7. Und dieser On-Ear fühlt sich auch gut an. Klar, hier gibt es keine Polster aus Schafsleder oder Elemente aus vollem Aluminium, dafür imponiert mein Testgast durch die Reduktion auf das Wesentliche. Diese optische Zurückhaltung und die Abwesenheit unnötiger Details gefällt mir richtig gut. Auf Komfort muss man auch nicht verzichten. Der Bügel verfügt an seiner Unterseite über eine nachgiebige Gummierung und die Polster fassen sich ebenfalls vergleichsweise weich an. Damit der Kopfhörer auch möglichst auf jedes Haupt passt, lässt sich die Größe auf jeder Seite um sieben Stufen erweitern. Den aHEAD II gibt es in acht konsequent durchgezogenen Farbvarianten. Egal für welche Farbe man sich entscheidet, dieser Kopfhörer kommt dann vom Scheitel bis zur Sohle in dieser Kolorierung.

Die einzige Farbabweichung stellt der goldbarbene Ring an den beiden Ohrstücken dar. Ansonsten kommt der aHEAD II vollständig in der gewünschten Farbausführung.

Laden für XXL-Power

Bevor ich mich nun an den Praxistest mache, muss der aHEAD II erstmal vollgeladen werden. Das erforderliche USB-A-auf USB-C-Kabel gehört hier natürlich zum Lieferumfang. Damit lässt sich der Kreafunk beispielsweise direkt am Computer, Laptop oder auch an anderen mit USB-Buchse ausgestatteten Gerätschaften laden. Soll der Kopfhörer stattdessen ganz klassisch an der Wandsteckdose befüllt werden, wird ein zusätzlicher USB-Netzstecker benötigt. Dieser gehört hier allerdings nicht zum Lieferumfang. Das nur zur Info, ein echter Kritikpunkt ist das für mich allerdings nicht. Im Gegenteil, ich sehe es eher als positiven Umweltaspekt, denn entsprechende Stecker sind heute ohnehin in mehrfacher Ausführung in jedem Haushalt vorhanden. Selbst deutlich teurere Geräte kommen heute ohne einen solchen Ladestecker. Ist der aHEAD II dann mit dem Stromkreislauf verbunden, ist er in rund 2,5 Stunden vollständig aufgeladen. Das soll laut Hersteller für bis zu 20 Stunden Dauermusik reichen, was natürlich noch ausprobiert wird.

Geladen wird der On-Ear ganz einfach über den sauber integrierten USB-Port in der rechten Seite.

Bluetooth & Bedienung

Nachdem mein Testgast dann vollständig geladen ist, stelle ich die Kabellos-Verbindung zu meinem iPhone her. Auch das ist kinderleicht und in wenigen Augenblicken in folgenden Schritten erledigt:

1. „K“-Taste am Kopfhörer für 3 Sekunden gedrückt halten einschalten
2. „aHEAD II“ aus Liste verfügbarer Bluetooth-Partner wählen
3. Fertig

Der Verbindungsaufbau ist in Sekunden hergestellt. Das wird mir zusätzlich auch durch eine langsam blau blinkende LED hinter dem Bedienfeld visuell bestätigt. Ober- und unterhalb der besagten K-Taste gibt es dann noch je einen kleinen Knopf. Er dient der Lautstärkejustage und dem Titelskip. Über die mittig platzierte K-Taste lässt sich die Musik pausieren, wieder starten oder man nimmt einfach ein Telefonat an – ohne das Handy aus der Tasche ziehen zu müssen. Die eigene Stimme wird dabei von einem ebenfalls in der rechten Ohrseite integrierten Mikrofon aufgenommen.

Kaum verbunden, gibt sich der Kopfhörer seinen Bluetooth-Spielpartnern korrekterweise als „aHEAD II“ aus. Selbst in Musik-Apps wie Qobuz oder Tidel ist der Kreafunk so zu als Wiedergabegerät erkennen.

Noise Cancelling

Der Clou ist allerdings eine Funktion, die man bei der schlanken Form und dem schlanken Preis des aHEAD II vielleicht nicht unbedingt erwarten würde: Active Noise Cancelling. Dafür genügt ein kurzer Druck auf das K-Logo in der linken Ohrseite. Sieht nicht nach einem Knopf aus, ist aber einer. Noise Cancelling-Kopfhörer hatte ich ja schon so einige im Test, doch eine Effektivität wie hier hat bislang noch kein On-Ear dieser Preisklasse geboten. Drückt man besagten Button, sagt einem einem eine angenehme Frauenstimme „ANC on“. Kaum habe ich die Geräuschunterdrückung aktiviert, ist von dem etwa zwei Meter neben mir stehenden Ventilator nichts mehr zu hören – auch nicht, als ich die Musik pausiere. Was mir, neben der angenehmen Stille, sonst positiv auffällt: Es gibt keinen unangenehmen Druck auf den Ohren. Exakt dieses Gefühl habe ich häufiger bei preisgünstigeren Kopfhörern mit ANC. Hier gibt es das aber ausdrücklich nicht.

Um Noise Cancelling zu aktivieren, genügt ein kurzer Fingertipp auf das Kreafunk-Logo am Bügel auf der linken Seite.

Ehrlich & klar

Wenn ich schonmal dabei bin, dann prüfe ich doch gleich mal die Soundqualitäten des Kreafunk On-Ears: Als erstes steht dafür „Heart Shaped Box“ von Nirvana auf dem Programm. Kein besonders audiophil aufgenommener Song, dafür aber einer, den ich ziemlich gut kenne. Entsprechend positiv bin ich gleich eingestellt, als Kurt Cobains Stimme mit einer überraschenden Klarheit zu hören ist. Als Gitarren und Bässe hinzu kommen, wird es dann etwas verzerrter. Dafür kann der aHEAD II aber nichts, das muss so sein. Mit „Forgiven“ von Ben Harper & The Innocent Criminals geht es kurz darauf deutlich qualitativer zur Sache, was die Güte der Aufnahme betrifft. Diese Güte wird auch gleich ordnungsgemäß von meinem Testprobanden reproduziert. Der Sound ist klar, bietet zugleich aber auch einen gewissen Zug. Gitarren kommen straff und der Grundton puncht. Wer punchige Rocksounds liebt und diesen Song noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt auf seine Playlist holen.

Die kleine blau-leuchtende LED informiert auch visuell über den erfolgreichen Verbindungsaufbau.

Musik auf Spannung

Mir macht das Stück so richtig Spaß. Soviel Spaß, dass ich die Lautstärke gleich mal deutlich erhöhe. Das werden die meisten User wohl direkt am Handy machen. Natürlich kann man den Pegel aber auch direkt über die besagten Taster auf der rechten Ohrseite verändern. Mache ich letzteres, fällt mir auch der einzige Kritikpunkt zu diesem Kopfhörer auf. Drücke ich einen der drei Knöpfe, ist ein der Tastendruck auch hart im rechten Ohr zu hören. Das ist jetzt nicht dramatisch und wird für die meisten User auch keine größere Rolle spielen. Der guten Ordnung halber sollte das aber nicht unerwähnt bleiben. Verändere ich die Lautstärke direkt am Smartphone, ist alles super. Sehr positiv fällt mir nun aber auf, dass der Klang auch bei gehobener Lautstärke weiterhin „auf Spannung“ bleibt, statt irgendwie dahinzuplätschern. Instrumente werden sauber reproduziert, während auch die Stimme schön freigestellt erklingt, ohne in der Instrumentierung unterzugehen.

Schnell & frei

Überhaupt beeindruckt dieser On-Ear Kopfhörer beeindruckt durch seine Leichtigkeit und zugleich beeindruckende Dynamik. Das erlebe ich ein weiters Mal, als ich den red Hot Chili Peppers-Track „The Greeting Song“ von meiner Qobuz-Playlist erwähle: Auch jetzt überträgt der pinkfarbene On-Ear die Bandbreite der der US-Amerikaner kraftvoll, zugleich aber auch spielerisch leicht aufs Ohr. Keine Spur von Einheitsbrei. Egal ob Anthony Kiedis´ Stimme, Bass, Gitarre oder Schlagzeug, alles wird klar und im richtigen Moment in der richtigen Intensität wiedergegeben, ohne dass eines der Instrumente unangemessen hervorsticht. Als ich zwischenzeitlich das ANC deaktiviere, fällt mir noch eine Besonderheit auf: Der aHEAD II dämmt schon passiv richtig gut. Meine Umgebung nehme ich zwar wahr, allerdings nur ganz leicht im Hintergrund. Das ist im Übrigen auch auf der Straße so. Autos und Gespräche sind im ANC-Off-Modus gut zu detektieren. Natürlich immer vorausgesetzt, die Musik ist nicht zu laut aufgedreht.

Um sich quasi jeder Kopfform anzupassen, ist das Metallband im Bügel beidseitig um je sieben Stufen erweiterbar.

Detailliert & kraftvoll

Der Kreafunk zeigt seine Stärken auch nach einem Genrewechsel zu Jazz. „Hey Laura“ von Gregory Porter, präsentiert sich zwar etwas ruhiger, ist aber mindestens genauso gut. Der aHEAD II lässt den Track regelrecht zwischen den Ohren entstehen. Tiefe und Kraft in Porters Stimme kommen richtig gut zur Geltung, und auch die begleitenden Musikinstrumente werden präzise und plastisch wiedergegeben. Das Solo des Saxophons lädt dabei fast schon zum Träumen ein. Jetzt drehe ich den Pegel mal wieder ein bisschen runter. Es wird etwas leiser, von seiner Intensität hat der Song aber kaum etwas verloren. Der Kreafunk zeigt auch jetzt eine imposante Darbietung, die weiterhin von Energie und Intimität lebt. Das alles fast so eindrucksvoll und detailgetreu wiedergegeben, das man eigentlich gar nicht mehr ausmachen möchte. Muss ich jetzt aber, denn zum Testabschluss möchte ich noch etwas über die Fähigkeiten des aHEAD II beim Telefonieren erfahren.

Freisprechen

Hier kann ich es kurz machen: Auch das Telefonieren funktioniert einwandfrei. Mein Gesprächspartner ist super zu verstehen. Ehrlich gesagt, telefoniere ich ungern via Headset, aber das hier ist schon ziemlich angenehm. Keine Spur von nervigen Nebengeräuschen oder Verzerrungen. Ebenso werde ich auf der anderen Seite sehr gut verstanden. Dass ich über das Headset spreche, fällt erst gar nicht auf. Auch die Handhabung ist kinderleicht. Ein Knopfdruck und man hat das Gespräch angenommen. Ein weiterer Druck auf die K-Taste und das Gespräch ist beendet. Kleiner Tipp: Wenn Sie den aHEAD II häufiger als Headset verwenden, aktivieren Sie ANC. Hält man sich daran, wirkt die Umgebung irgendwie weicher und angenehmer. Und nun noch ein Wort zur Langzeittauglichkeit. Ich empfand den Kreafunk auch nach etwa 90 Minuten im Dauereinsatz als sehr angenehm. Es gibt auch keine gepolsterten Ohrstücke oder Bügel, aber das macht der On-Ear durch sein geringes Gewicht wieder wett.

Keine Stoff- oder Lederpolster, aber trotzdem bequem: Der Bügel des aHEAD II.

Fazit

Der Kreafunk aHEAD II weiß zu überzeugen – und das in mehrfacher Hinsicht: Die Klangqualität ist erstaunlich gut. Tiefe, kräftige Bässe, werden ebenso wie höhere Klanganteile sauber und schön differenziert reproduziert. Keine Spur von Klangbrei oder nervigem Gewummer. Auch wenn es mal etwas lauter wird, kommt dieser On-Ear den Anforderungen stets nach. Dank seines geringen Gewichts ist der Tragekomfort ebenfalls top. In seiner Preisklasse ist der aHEAD II in dieser Disziplin kaum zu schlagen. Ähnliches gilt für den Bedienkomfort: Der ist intuitiv und vielseitig. Das Active Noise Cancelling funktioniert zuverlässig, wobei der Kreafunk auch passiv schon ziemlich gut abschirmt. So werden nervige Nebengeräusche bereits ohne ANC sehr gut ausgeblendet. Wer also auf der Sucher nach einem schicken und pflegeleichten Kopfhörer ist, der lange durchhält, sehr gut klingt und ANC mitbringt, zugleich aber nicht viel kosten soll, der sollte sich diesen On-Ear unbedingt mal ansehen und natürlich auch anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80 of 80

80 of 80

79 of 80

Technische Daten

Modell:Kreafunk
aHEAD II
Produktkategorie:Noise Cancelling On-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:135,95 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- 8 Farbvarianten
Vertrieb:Klein AG, Hamburg
Tel.: 040/656859-30
www.kleinundmore.de
Prinzip:On-Ear
Gewicht:155 Gramm
Anschluss:- Bluetooth (5.0)
Bedienung:- Hardkeys am Kopfhörer
- per Smartphone
Akku-Laufzeit:- bis 20 Stunden
Maximale Ladezeit:- 2,5 Stunden (Herstellerangabe)
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- aHEAD II
- Esatz-Pads
- Ladekabel
- Anleitung
Pros und Contras:+ superleicht
+ sehr guter Tragekomfort
- IPX 4 Spritzwasserschutz
+ jederzeit stabile Signalübertragung
+ dynamischer Bass
+ sehr gute Verarbeitung
+ leistungsstarker Akku
+ Noise Cancelling (ANC)
+ nachhaltige Verpackung
+ pflegeleicht


- kein Ladeadapter
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Lautsprecherkabel HMS Concertato – Klang-Plus durch die letzten Kabelmeter

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Die Klangkette kann noch so gut sein: Wer beim finalen Kabelweg vom Verstärker zum Lautsprecher spart, verschenkt das Potenzial seiner Anlage. Welchen Unterschied ein erstklassiges, mit Know-how konzipiertes Lautsprecherkabel machen kann, beweist HMS mit dem Concertato – sogar noch auf den letzten Zentimetern.

Das HMS Concertato ist auf Anhieb als HMS-Lautsprecherkabel erkennbar.

Das HMS Concertato ist auf Anhieb als HMS-Lautsprecherkabel erkennbar.

Dass Kabel den Klang beeinflussen, wurde lange Jahre heftigst bestritten, heute hingegen ist die Relevanz anerkanntes HiFi-Allgemeinwissen Einer der Wegbereiter für die Erkenntnis und Anerkennung ist Hans Strassner: Als Physiker und Messtechnik-Spezialist hat der Ingenieur die Ein- und Wechselwirkungen von Netzkabeln und Signalleitern belegt und erforscht, wie diese Einflüsse minimiert werden können. Mit diesem Know-how hat sich Strassner 1993 als Kabelanbieter etabliert – und seither genießt HMS in der HiFi-Branche einen hervorragenden Ruf als Spezialisten für Signalleiter und Netzfiltertechnik. Mit diesem rein wissenschaftsbasierten Ansatz ist auch das Concertato konzipiert: Das Lautsprecherkabel hat 2009 das Erfolgsmodell „In Concerto“ abgelöst – und ist längst selbst ein Klassiker im Kabel-Portfolio von HMS, weil es Top-Technik und erstklassige Qualität zu einem vernünftigen Preis bietet. Schauen wir uns an, was dieses Kabel auszeichnet.

Für den hohen Wiedererkennungswert sorgen die charakteristischen Kirschholz/Acryl-Kästchen.

Für den hohen Wiedererkennungswert sorgen die charakteristischen Kirschholz/Acryl-Kästchen.

Charakteristische Kästchen: Spleiß und Zobelglied

Ein Blick auf das Concertato genügt, um zu wissen: Dies ist ein HMS-Lautsprecherkabel. Hierfür sorgen die charakteristischen Kästchen: Hin zu beiden Enden ist das Concertato mit den typischen Kirschholz/Acryl-Gehäusen bewehrt, die jedes Lautsprecherkabel der Leverkusener Manufaktur auszeichnet. Das kleinere Kästchen am verstärkerseitigen Ende des Kabels ist hier ein reiner Anschluss-Spleiß. Er dient also der mechanisch hochrobusten Überführung des einzelnen Kabels in zwei Endstücke für den Plus- und Minus-Anschluss. Das größere Kästchen am lautsprecherseitigen Ende birgt über den Spleiß hinaus auch ein Zobelglied. Dies ist eine kleine Schaltung, die aus einem Widerstand (R) und einem Kondensator (C) besteht und deshalb auch RC-Glied genannt wird. Es bewirkt eine gezielte Bedämpfung hoher Frequenzen, bei denen Lautsprecher, Kabel und Verstärker im Zusammenwirken einen unerwünschten Schwingkreis ergeben. Dagegen sind die meisten Verstärker zwar mit einer Pi-mal-Daumen-Schaltung gefeit, das Zobelglied des Concertato hingegen ist genau auf das Kabel abgestimmt und kann so gezielt den Leitereinfluss ausgleichen.

Am verstärkerseitigen Ende des Kabels ist in dem Kirschholz/Acryl-Gehäuse der Anschluss-Spleiß realisiert – in mechanisch absolut robuster Manier.

Am verstärkerseitigen Ende des Kabels ist in dem Kirschholz/Acryl-Gehäuse der Anschluss-Spleiß realisiert – in mechanisch absolut robuster Manier.

Gezielte Gegenmaßnahmen

Ein Lautsprecherkabel selbst ist nämlich generell nicht neutral: Es hat, bedingt durch seinen Aufbau, eine gewisse Induktivität, es verhält sich also wie eine kleine Spule. Spulen stellen einen frequenzabhängigen Widerstand dar und reagieren zudem träge auf Stromänderungen. Da das Musiksignal im Prinzip ein Wechselstrom ist, erweist sich der Spulen-Effekt des Kabels grundsätzlich nachteilig für das gesamte Musiksignal und insbesondere für den Hochton. Also gilt es, das Kabel so zu konzipieren, dass es möglichst niederinduktiv ist. Wichtig ist zudem, dass die Streufeldverluste minimiert werden: Durch den Stromfluss erzeugt das Kabel selbst ein Magnetfeld, welches Einbußen verursacht. Überdies ist es vorteilhaft, das Kabel so aufzubauen, dass Skin-Effekte vermieden werden: mit höher werdender Frequenz fließt das Signal nicht mehr durch den gesamten Leiterquerschnitt, sondern zunehmend durch den äußeren Bereich. Deswegen ist das Concertato als Kabel aus 14 Leitungen aus sauerstofffreiem Kupfer in Spezial-Verseilung konzipiert, die niederinduktiv sind und Skineffekte sowie Streufeldverluste minimieren.

Am lautsprecherseitigen Ende birgt das Kästchen über den Spleiß hinaus auch ein Zobelglied.

Am lautsprecherseitigen Ende birgt das Kästchen über den Spleiß hinaus auch ein Zobelglied.

Spitzen-Stecker mit Bedien-Clou

Dieses Kabel weist einen aktiven Querschnitt von 6,65 Quadratmillimetern auf und durchmisst insgesamt über acht Millimeter. Durch den schwarzen, hochrobusten und zugleich elastischen Polyurethan-Mantel besitzt das Concertato eine angenehme Flexibilität und lässt sich gut verlegen. Das trägt ebenso zum Komfort bei wie die abschließenden Stecker: Hier setzt HMS auf exzellente WBT-Winkelbananen aus der nextgen-Serie. Sie ermöglichen mit minimiertem Metallanteil maximale Klangneutralität. Die 24-Karat-Vergoldung der metallenen Kontaktflächen geschieht nicht galvanisch, sondern durch physikalische Gasphasenabscheidung. Hierdurch gelingt die Beschichtung homogener und funktioniert dadurch elektrisch verlustärmer. Der Bedien-Clou dieser Stecker ist nun der Drehknopf am Steckerkopf: Mit ihm treibt man eine Spindel mitten in den Steckerstift hinein, wodurch er sich spreizt. So klemmt der Stift schließlich absolut fest in der Polklemmen-Buchse. Dies sorgt für einen konstanten hohen Kontaktdruck. Hierdurch wird dauerhaft-zuverlässig der Übergangswiderstand gering gehalten, was der klanglichen Performance zugute kommt. Möchte man keine Bananenstecker, konfektioniert HMS das Concertato alternativ mit Kabelschuhen.

Das Concertato ist mit erstklassigen Steckern von WBT ausgestattet: Der drehbare Knopf treibt eine Spindel in den Stift, der sich dadurch spreizt und absolut fest und kontaktsicher in der Polklemme des Lautsprechers sitzt. Der unter dem Stift herausragende Kunststoff-Pin verhindert, dass der Stecker versehentlich in eine Netz-Steckdose eingeführt wird.

Das Concertato ist mit erstklassigen Steckern von WBT ausgestattet: Der drehbare Knopf treibt eine Spindel in den Stift, der sich dadurch spreizt und absolut fest und kontaktsicher in der Polklemme des Lautsprechers sitzt. Der unter dem Stift herausragende Kunststoff-Pin verhindert, dass der Stecker versehentlich in eine Netz-Steckdose eingeführt wird.

Freie Längenwahl, Single- oder Bi-Wiring-Abschluss

Das so mit viel Know-how konzipierte Concertato fertigt HMS nun in verschiedenen Längen und Ausführungen. Das kürzeste Kabel misst eineinhalb Meter, nach oben hin setzt der Kunde die Grenze: Als Manufaktur produziert HMS das Concertato auch in Wunschlänge. Dazu ist das Kabel wahlweise in der Single-Wiring-Version oder, gegen Aufpreis, in der Bi-Wiring-Variante erhältlich. Dann ragen aus dem Zobelglied am lautsprecherseitigen Ende des Kabels vier Endstücke samt Stecker. Dies verwandelt das Concertato nun aber natürlich nicht in ein Bi-Wiring-Kabel, verstärkerseitig ist es ja nach wie vor für Single-Wiring ausgelegt. Stattdessen dient diese Lösung als hochwertiger Brückenersatz bei Lautsprechern, deren Anschlussterminal getrennte Polklemmen für Hoch- und Tiefton bietet. Die originalen Brücken sind hier nämlich oft von klanglich bescheidener Qualität. Ob nun in Single- oder in Bi-Wiring-Ausführung: Das Concertato passt bei allen Lautsprechern mit einem Polklemmenabstand von 20×20 bis 80×80 Millimeter und sollte damit eigentlich für jeden Lautsprecher geeignet sein.

Für die Kabel-Endstücke, die aus den Spleißen geführt sind, setzt HMS auf das exzellente „Gran Finale Jubilee“. Die Kabelmäntel sind durchweg mit Pfeilen bedruckt, welche die Laufrichtung des Kabels anzeigen. Die Laufrichtung verläuft immer vom Verstärker hin zum Lautsprecher.

Für die Kabel-Endstücke, die aus den Spleißen geführt sind, setzt HMS auf das exzellente „Gran Finale Jubilee“. Die Kabelmäntel sind durchweg mit Pfeilen bedruckt, welche die Laufrichtung des Kabels anzeigen. Die Laufrichtung verläuft immer vom Verstärker hin zum Lautsprecher.

Das HMS Concertato im Praxis-Test

Was bewirkt das HMS Concertato nun in der Praxis? Für die Beantwortung dieser Frage fangen wir erst mal ohne den Testkandidaten an und verbinden den Verstärker und die Lautsprecher unserer Klangkette mit einem sehr einfachen Kabel. Als Spielpartner stehen von Accustic Arts der Player III und der Power III Phono bereit, die Schallwandlung übernehmen zwei Audio Physic Avanti. So spielen wir Give It Up To Love“ von Mighty Sam McClain zu. Der charismatische Bluessänger hat diese Ballade mit vierköpfiger Begleitband eingespielt. Es klingt schon jetzt ausgesprochen gut. Nun wechseln wir zum Concertato. Das Kabel ist sofort startklar, weil HMS es bereits eingespielt liefert. Prima! Bereits die Verkabelung liefert den ersten Zugewinn: Stak das einfache Kabel doch ziemlich leichtgängig in den Klemmen, so sitzt das Concertato nach Einführen der Steckerstifte in die Buchsen und ihrer Spreizung durch den Schraubmechanismus absolut fest. Diese verlässliche und kontaktsichere Verbindung ist einfach top!

14 Leiter in spezieller Verseilung tragen zur Niederinduktivität des Concertato bei. Der aktive Querschnitt beträgt 6,65 Quadratmillimeter.

14 Leiter in spezieller Verseilung tragen zur Niederinduktivität des Concertato bei. Der aktive Querschnitt beträgt 6,65 Quadratmillimeter.

Mehr Materialität, größere Dynamik

Kaum starten wir „Give It Up To Love“ erneut, beginnt das Staunen: Gleich der Einstieg klingt ganz anders – dabei eröffnet allein Drummer Lorne Entress den Song und spielt anfangs einzig ein Pattern auf seiner Hi-hat samt sogenannter Rim Clicks, also speziellen Schläge auf den Snare-Rand. Doch die Berührungen der Sticks mit dem Becken und dem Spannreifen der Snare klingen nun viel crisper und vitaler, wir hören deutlicher die Materialität der hölzernen Schlägel sowie der metallenen Becken und der stählernen Snare-Hardware. Auch die Einbettung in den Hall ist nun eindrucksvoller, weil wir mehr Reflexionen des Raums wahrnehmen. Zugleich wirkt bereits jetzt die Wiedergabe offener und weiträumiger. Was für ein Unterschied! Dieser erstaunliche Zugewinn wird durch das Hinzutreten der Mitspieler zum Hochgenuss. Kevin Barrys melodische Einleitung auf der unverzerrten Gitarre bietet beim Saitenanschlag mehr Attack, sein Spiel ist dynamischer und dadurch lebendiger. Die Gitarre wirkt so einfach griffiger und gegenwärtiger.

Mehr Tragkraft und Transparenz

Diese Pluspunkte gelten ebenso für die anderen Instrumente. Dazu kommt eine größere Klarheit: Erschien zuvor das Keyboard eher als grundierender Klangteppich, so nehmen wir nun deutlich das charakteristische Schillern der Hammond B-3-Orgel war – auch dies befördert den Wie-echt-Eindruck der Wiedergabe. Beim Bass bemerken wir eine größere Konturiertheit, aber ebenso besitzt er mehr Tragkraft: Die langen Liegetöne von Michael Rivard bieten so ein herrlich festes Fundament. Auch Frontmann Mighty Sam McClain profitiert vom Kabelwechsel. Mit dem Concertato gewinnt sein eh schon charismatischer Gesang an Intensität. Seine volltönende, leicht raue und je nach Tonlage leicht knödelige Stimme, mit der er mal sinniert, mal seufzt, mal fleht, ist so noch faszinierender. Dieser Mann lebt, was er singt, und diese Inbrunst erfahren wir nun noch direkter. Dabei kommt ihm auch die größere Transparenz und Definiertheit der Wiedergabe zugute: Jeder der Musiker kann sich freier entfalten, jedes Instrument kommt besser zur Geltung.

Die Kontakte des Steckers besitzen eine 24-Karat-Vergoldung, die durch physikalische Gasphasenabscheidung appliziert wird – gleichmäßiger als bei einer galvanischen Beschichtung.

Die Kontakte des Steckers besitzen eine 24-Karat-Vergoldung, die durch physikalische Gasphasenabscheidung appliziert wird – gleichmäßiger als bei einer galvanischen Beschichtung.

Entdeckungsreise

Wie zeigen sich diese Unterschiede im musikalischen Großformat? Dafür gehen wir in die Londoner Henry Wood Hall, hier stehen Cecilia Bartoli und die Academy Of Ancient Music auf der Bühne und interpretieren die berühmte Händel-Arie „Lascia ch’io pianga“. Zuerst hören wir diese Klage der Almirena wieder mit den einfachen Lautsprecherkabeln, danach mit dem Concertato. Auch diesmal ist der Unterschied frappant: Wir registrieren von Anfang an die Atmosphäre des weiträumigen Saals, den Klang des Raums: Dies verstärkt den immersiven Charakter der Wiedergabe. Wieder zahlt sich diese größere Transparenz aus – hier gleich für Bartoli bei ihrem Einsatz: Wirkte ihr eröffnendes „Lascia“ vorher etwas zu behutsam, so ist es nun berührend. Auch die Instrumente gewinnen an Präsenz. Das ist ein umso größerer Genuss, da das Orchester auf historischen Instrumenten oder Nachbauten spielt und wir deren außergewöhnlichen Klangcharakter, etwa das herrlich silbrige Cembalo oder die sonore Theorbe, nun erst so richtig entdecken können.

Plus auf den finalen Zentimetern

Auch hier ist die Abbildung offener und weiträumiger, das macht die Erkundung des Orchesters und die Verortung der Gruppen und Einzelinstrumente umso leichter. Auch hier erleben wir eine bessere Dynamik und eine größere Basskraft – und sie bewirkt auch emotional einen größeren Tiefgang: Die erhaben absteigende Bassfigur, welche die erste und zweite Phrase des Gesang verbindet, war vorher kaum wahrnehmbar. Jetzt sorgt sie dafür, dass uns bei Almiras Bitte, ihre verlorene Freiheit beweinen zu dürfen, warm ums Herz wird. Was so ein Kabel bewirken kann … Das denken wir uns gleich noch ein zweites Mal, als wir den Bi-Wiring-fähigen Lautsprecher Wharfedale Aura 2 anschließen und hier das Concertato erst im Single-Wiring-, dann im Bi-Wiring-Modus betreiben, womit es die Original-Brücken ersetzt. Es geht hier um wenige Kabel-Zentimeter, auf denen das Signal zu den Hoch- und Tiefton-Klemmen transportiert wird – doch selbst hier erleben wir ein Plus an Präsenz und Transparenz. Verblüffend!

Das HMS Concertato ist in verschiedenen Längen und auch in einer Wunsch-Konfektion erhältlich. Hier ist das Kabel in einer Fünf-Meter-Version ausgeführt und lautsprecherseitig mit dem Bi-Wiring-Anschlussterminal bestückt.

Das HMS Concertato ist in verschiedenen Längen und auch in einer Wunsch-Konfektion erhältlich. Hier ist das Kabel in einer Fünf-Meter-Version ausgeführt und lautsprecherseitig mit dem Bi-Wiring-Anschlussterminal bestückt.

Fazit

Erstaunlich, was ein Kabel bewirken kann … – das zeigt uns in frappanter Deutlichkeit das HMS Concertato. Es reduziert auch dank seiner Verseilung und seines Zobelglieds die prinzipiellen Schwachpunkte eines Lautsprecherkabel – und minimiert damit die Signalverluste. So gewinnt die Wiedergabe an Dynamik und Auflösung. Dies zeigt sich auch in einem Zugewinn an Präsenz und Definition, an Plastizität und Räumlichkeit. Zudem erleben wir mit dem Concertato einen robusteren Grundton wie auch einen voluminöseren, zugleich konturierteren Bass. Dieser klangliche Zugewinn ist im Bi-Wiring-Anschlussmodus sogar noch auf den letzten Zentimetern erfahrbar. Die erstklassigen Stecker, die mit ihrem Spreizmechanismus für festen Halt und besten Kontakt sorgen, runden das Performance-Plus ab. Überdies ruft HMS für das Kabel einen vernünftigen Preis auf. Deshalb können wird das HMS Concertato besten Gewissens empfehlen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: gut

96 of 100

100 of 100

97 of 100

230917.HMS-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS
Concertato
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preis:Mono Single-Wiring-Terminal:
- 1,50 m: 570,00 €
- 2,00 m: 620,00 €
- 2,50 m: 670,00 €
- 3,00 m: 720,00 €
- 4,00 m: 820,00 €

- jeder weitere Meter: 100,00 €
- Bi-Wiring-Terminal auf Lautprecherseite: 108,00 €
Garantie:5 Jahre bei Registrierung
Ausführung:- Mantel: Schwarz

- Konfektionierung: Winkelbananen-Stecker (WBT 0610 CU nextgen) oder Kabelschuhe (6/8 mm)

- lautsprecherseitiges Terminal: Single- oder Bi-Wiring
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen:- Außendurchmesser: 8,2 mm
- Länge: 1,00 m / 1,5 m / 2,00 m / 2,50 m / 3,00 m / 4,00 m sowie größere Kabellängen

geeignet für Single- und Bi-Wiring Lautsprecher mit Polklemmenabstand von 20x20 mm bis 80x80 mm
Gewicht:1,0 kg (5 m-Ausführung)
Aufbau: - 14 Leitungen aus OFCu (sauerstofffreiem Kupfer)
- spezielle skineffektunterdrückende, induktionsstreufeldarme Verseilung
- Dielektrikum: trittfester 0,1 mm starker Folienwickel
- Mantelmaterial: Polyurethan, abrieb- und flammfest
Aktiver Querschnitt: 6,65 mm²
Stecker/Konfektionierung:- Winkelbananen-Stecker (WBT 0610 CU nextgen, klemmbar durch Mitteldorn, 24 Karat Direktvergoldung via PVD [WBT-PlasmaProtect])
- alternativ: Kabelschuhe (6 mm oder 8 mm)
Lieferumfang:- HMS Concertato
- Torx-Winkelschraubendreher T6 (bei Ausstattung mit Winkelbananen-Steckern)
- Garantie-Urkunde
- Transportkoffer
Pros und Contras:+ mehr Details, bessere Auflösung
+ Zugewinn an Dynamik
+ voluminöserer Bass und Grundton
+ Zugewinn an Präsenz, Plastizität und Räumlichkeit
+ vitalere, stimmigere Wiedergabe
+ Laufrichtungsmarkierung
+ Wahlweise für Single- oder Bi-Wiring-Terminals erhältlich
+ exzellente WBT-Stecker
+ fester Sitz der Bananenstecker durch einschraubbaren spreizenden Mitteldorn
+ Kabel bereits vom Hersteller eingespielt
+ erstklassige Verarbeitung
+ robustes, aber trotzdem flexibles Kabel mit kleinem Biegeradius
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- CD-Player: Accustic Arts Player III
- Lautsprecher: Audio Physic Avanti
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty XLR
- Netzkabel: Audioquest Monsoon

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Q Acoustics 5040 – optisch vornehm zurückhaltend, klanglich auffällig gut

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Kürzlich hat Q Acoustics seine 5000er-Serie präsentiert. Sie verspricht ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Das Flaggschiff, die 5040, ist schick gestylt, sehr gut verarbeitet und hält, was Q Acoustics verspricht. Sie ist vielseitig einsetzbar und klingt hervorragend – nicht nur gemessen am Preis. Ausserdem ist sie optisch zurückhaltend, aber irgendwie doch besonders.

Schlicht gestylt und irgendwie doch richtig schön: Die Q Acoustics 5040.

Hifi-Systeme haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Die mitunter mannshohen HiFi-Türme sind zunächst kompakteren Anlagen und schließlich modernen Streaming-Systemen gewichen, die meist aus nur noch einem Baustein bestehen. In ähnlicher Art wie sich die Elektronik wandelt, hat sich auch das Aussehen der Lautsprecher verändert. In der goldenen HiFi-Ära durften Schallwandler gern mal die Dimensionen einer Telefonzelle haben. Auch die Verarbeitung war weniger wichtig – Hauptsache es klingt. Leider war das aber nicht immer der Fall. Heute müssen Lautsprecher im Regelfall filigraner sein, sich optisch zurückhalten, sich stimmig ins Wohnambiente integrieren. Und sie sollen selbstverständlich richtig gut klingen. All diese Vorgaben stehen auch in jedem Pflichtenheft der Q Acoustics-Ingenieure. So auch für die neue 5000er-Serie. Mit der haben die Engländer nun die Lücke zwischen der Concept und der 3000er-Linie geschlossen. Wir haben das aktuelle Flaggschiff der Serie im Test:

Das gerundete Gehäuse ist ein Q Acoustics-Markenzeichen und lässt den Schallwandler filigraner und wohnraumfreundlicher wirken.

Ausstattung

Obwohl es sich um Standlautsprecher handelt, die knapp 97 Zentimeter in die Höhe ragen und drei Chassis besitzen, sind die 5040 technisch mit einem Zwei-Wege-System ausgestattet. Eine clevere Lösung, mit der die Briten die Vorteile von Drei- und Zwei-Wege-Lautsprechern vereinen und die sich schon in der „kleineren“ 3050 bewährt hat. Zunächst einmal sind die beiden 125 Millimeter durchmessenden Tief-/Mitteltöner zu nennen. Sie übernehmen alle Frequenzen unterhalb 2.500 Hertz. Da sich der Knochenjob der Basswiedergabe hier auf zwei Treiber verteilt, ist mit einem entspannteren und kontrollierten Tiefton zu rechnen. Diese beiden Chassis nehmen den 25 Millimeter-Hochtöner in ihre Mitte. Er verspricht eine präzise Klangwiedergabe und ein breites Abstrahlverhalten. Unterstützt wird dies durch den massiven Gehäuseaufbau, der durch zusätzliche Verstrebungen im Innern weiter verstärkt wird. Besagten Streben sind dabei exakt dort platziert, wo die größten Kräfte auftreten. Q Acoustics nennt das P2P-Technologie (Point to Point).

High Frequency De-Coupler nennt Q Acoustics seinen in der 5000er-Serie eingesetzten Hochtöner samt Schallführung.

Frisches Design

Zu sehen ist von der ausgeklügelten Technik selbstverständlich nichts. Was aber zu sehen ist, ist die Bi-Colorierung rund um die Treiber. Direkt um die, ohne sichtbaren Schrauben, eingelassenen Lautsprecher setzten die Q Acoustics-Designer auf mattschwarze Ringe, an deren Aussenseiten sich ebenfalls schwarze, aber hochglänzende Elemente anfügen. Das sieht richtig gut aus, wirkt aber nicht die Spur aufdringlich. Wer von der Technik nichts sehen mag, setzt dann einfach die magnetisch gehaltenen Frontblenden auf. Nicht verstecken lässt sich hingegen der smarte Standfuß. Hier setzt Q Acoustics fast schon traditionell auf eine etwas ausladende Lösung. So auch in der 5040, die mit zwei rückwärtig montierten Aluminum-Traversen bestückt ist. Das gibt dem Lautsprecher ein optisches Extra, sorgt aber zugleich auch für eine erhöhte Standfestigkeit. Um der 5040i sowohl auf Teppichböden wie auf Stein- oder Holzuntergründen jederzeit höchste Standsicherheit zu bieten, liefert Q Acoustics gleich noch je einen Satz Spikes und Gummikappen mit.

Clever: Das Anschlußfeld ist leicht vertieft, so ist die 5040 flexibler in der Aufstellung. Die Alu-Traversen erhöhen die Standfestigkeit des Lautsprechers.

Einspielen und Ausrichten

Bevor es in den Hörtest geht, beachte ich noch die Einspiel-Empfehlung des deutschen Vertriebes. Idealerweise sollen die Standlautsprecher zwei Tage eingespielt werden, bevor sie ihr ganzes Können entfalten. Daran halte ich mich. Zwei Tage später geht es dann endlich los. Was soll ich sagen? Es ist wie mit jedem Q Acoustics-Schallwandler, den ich bislang im Test hatte: Die 5040 schallwandelt erfreulich frisch und erstaunlich präzise. Das in unserem Hörraum aufgezogene Klangbild ist äußerst aufgeräumt und detailreich. Bei einem Sitzabstand von rund drei Metern habe ich die beiden Zwei-Wegler nur leicht auf mich eingewinkelt. Die 5040 profitieren von einem wirklich guten Rundstrahlverhalten, so dass auch der Abstand zwischen meinem Test-Duo nicht zu riesig sein muss. In meinem Aufbau sind es etwa 2,40 Meter und das passt sehr gut. In Carolin Nos „Crystal Ball“ wird mir eine lückenlose Bühnenperformance geboten, auf der die Würzburgerin mittig perfekt positioniert scheint.

In unserem Hörraum stand das Q Acoustics-Duo etwa 2,40 Meter auseinender. Leicht auf den Hörplatz ausgerichtet, erzielten wir hier die besten Klangergebnisse.

Ruhig geht’s los

Mit Emily Smiths „Lord Donald“ geht es dann weiter. Ein vergleichsweise ruhigerer Song, dafür aber mit vielen schönen – und für so manchen Schallwandler fiesen – Höhen. Und mit einer Vielzahl an Instrumenten, die auch ordnungsgemäß dargestellt werden wollen. Der 5040 scheint all das aber offenbar keinerlei Schwierigkeit zu bereiten. Die introierende Gitarre wird zunächst zart und detailliert wiedergeben. Ähnliches gilt für die hohe, zugleich aber auch kräftige Stimme der Schottin. Hier kommt der Q Acoustics ganz klar ihr technischer Aufbau zugute. Hoch- und Mitteltöner spielen einfach homogen und Hand in Hand. So wird jede Facette dieses ungewöhnlichen, zugleich aber wunderschönen Musikstücks lebendig und nachvollziehbar wiedergegeben. Selbst das akzentbedingte, stark gerollte „R“ der Künstlerin wird so präzise wiedergeben, als stünde sie direkt vor mir im Hörraum. Überhaupt gelingt meinen Testgästen die Staffelung sehr gut. So erlebe ich eine Performance, die mich schnell in den Song hineinzieht.

Hoch- und Mitteltiefton sind eindeutig ideal aufeinander abgestimmt.

Bühne frei

Das macht einfach Spaß und beeindruckt mich so richtig. Zugegeben, diesen Song hatte ich schon länger nicht auf der Playlist, in dieser Intensität und Nachdrücklichkeit hatte ich ihn allerdings nicht mehr in Erinnerung. Mindestens in gleicher Weise haben mir die Q Acoustics-Standlautsprecher dann mit ihrer Darbietung des Pink Floyd Erfolgsalbums „Wish You Were Here“. Auch hier ist es zunächst die Klangbühne, die sich ein Stück über die physischen Standorte der 5040 aufspannt und auch eine gewisse Tiefe aufzeigt. Mit Ian Shaws „Barangrill“, geht es dann noch eine Stufe nach oben. Neben ihrer Frische und Agilität ist es wieder die Staffelung die gefällt. Auch jetzt stellen die Briten jedes einzelne Instrument an seinen festen, unverrückbaren Platz. Und das alles andere als seziert oder analytisch. Im Gegenteil, auch jetzt stellt sich eine dichte, entspannte Atmosphäre ein. So wird das Gefühl, das der britische Künstler ausdrücken möchte ideal ans Auditorium transportiert.

Die zum Lieferumfang gehörigen Gewebeabdeckungen haften magnetisch und lassen die Technik aus dem Sichtfeld verschwinden.

Feine Details

Die Paperboys sorgen anschließend für die nächste audiophile Klangdarbietung in unserem Hörraum: „Stars“ vom Album „Live at Stockfisch Studio“ wurde, wie der Name vermuten lässt, im berühmten Stockfisch Record Studio produziert. Und wer sich ein wenig mit audiophilen Aufnahmen auskennt, der weiß: Was die Stockfisch-Jungs anfassen, das ist richtig gut. Exakt das ist auch hier der Fall. Der Song sprüht nur so vor kleinen Details und Feinzeichnung. Das beginnt mit dem einleitenden Zusammenspiel von Gitarre und Geige. Als die Geige aussetzt, steigt Tom Landa ein. Folk-Rock vom Feinsten. Die Stimme ist sanft, zugleich aber auch bestimmend und zielgerichtet. Und selbstverständlich ist auch sie mittig auf der Klangbühne verortet. Der charakteristisch ruhige Track schmiegt sich quasi passgenau in den Hörraum. So wird eine wirklich angenehme und wohlige Atmosphäre geschaffen. Kleiner Tipp am Rande: Wer Folk-Rock mag sollte sich dieses Album ganz oben auf die Wishlist setzen.

Seidenweicher Sound

Wenn Lautsprecher so schön auflösen wie meine Testgäste, darf Diana Krall auf der Playlist natürlich nicht fehlen. In diesem Fall ist es „Prairie Lullaby“ vom Album Glad Rag Doll. Auch dieses sollte übrigens in keiner audiophilen Musiksammlung fehlen. Nach der einleitenden Akustik-Gitarre steigt die Kanadierin ein. In diesem Song aber nicht fest und kraftvoll, sondern eher zart und fein. Die fast schon gehauchte Stimme wird wieder sehr schön im Zentrum der Frontkulisse platziert, leicht rechts dahinter Gitarre und Bass. Das funktioniert auch hier richtig gut. Zugleich bewahrt der Q Acoustics-Standlautsprecher immer seinen Charakter. Er spielt grundsätzlich unspektakulär, was keineswegs negativ gemeint ist. Im Gegenteil, mir gefällt diese Art sogar sehr gut. Die 5040 vernachlässigt nichts – sie betont aber auch nichts übermäßig. Das macht sie zu einem ehrlichen Lautsprecher mit ganz leicht warmer Note. Die wiederum lässt den Sound seidenweich und wohlig erscheinen, allerdings ohne ihn einzulullen.

Hier gut zu sehen: Die leichte Ausrichtung auf den referenzplatz sorgte für eine volle, lückenlose Klangbühne und eine imposante Dynamik-Performance.

Präsenz

Das Klangbild bleibt weitläufig und homogen, zugleich aber nicht die Spur vorlaut oder aufdringlich. Die Musik steht klar im Vordergrund, nicht der Schallwandler. Trotz des eigenen Understatement bleibt der Sound durchgängig präsent. Dabei werden weder Einzelheiten noch Atmosphäre verschluckt, was wohl dem pegelseitig leicht zurückgenommenen Hochton zu verdanken ist. Und das ist nicht im Ansatz als Kritik zu verstehen. Die 5040 sind einfach richtig gut abgestimmt. So gelingt es ihr alle möglichen Einzelheiten, egal ob klein oder groß, gleichberechtigt abzubilden. Zugleich hat man nie das Gefühl, dass sich irgendetwas in den Vordergrund schiebt oder einzelne Details übermäßig fokussiert werden. Das ändert sich übrigens auch nicht, nachdem ich das Genre wechsle und den Pegel deutlich erhöhe. „Killing Strangers“ von Marilyn Manson sorgt jetzt für ordentlich Betrieb. Das Coole hier: Da sich die 5040 im Hochton leicht zurückhält, wirken die stilistisch verzerrten Gitarren zwar hart und rau, nerven aber nicht.

Die 5040 verkneift sich den Abstieg in die tiefste Bassetage. Das ist aber eher positiv, so legt sie einen ordentlichen Druck und eine hohe Agilität im Grundton an den Tag.

Anfeuern erlaubt

Der leicht sterile, metallische Sound steht im Raum, die harte Atmosphäre ebenfalls. Die Stimme des US-Amerikaners ist fest und bedrohlich zugleich. Gesang und Begleitinstrumente werden ausgewogen und gleichberechtigt reproduziert. Und ganz nebenbei klopft der superagile Grundton den Staub aus unseren Sofakissen. Überhaupt gelingt dem britischen Duo die Abstimmung nach unten richtig gut. Besonders imposant ist der kontrolliert ausgestaltete Bassbereich. Gemessen am vergleichsweise zierlichen Äusseren der 5040 ist der schon richtig voluminös. Nicht zu fett und auch nicht ultratief, dafür aber exakt an der korrekten Stelle ausgelegt. Das gesamte Klangbild passt auch im unteren Frequenzbereich perfekt. Die Q Acoustics hängt quasi am Gas. Aufgrund dieser Agilität erlebe ich einen wirklich punchigen knalligen Oberbass, der sofort ins Blut übergeht. War sie im letzten Teststück noch die komfortable Limousine, verwandelt sie sich mit der passenden Musik in das fordernde Sports-Car, das nur darauf wartet, so richtig angefeuert zu werden.

Sehr chick gemacht: Das Hersteller-Logo prangt stolz, aber nicht aufdringlich, auf dem hochglänzenden Bereich rund um die Chassis.

Sinnvolle Extras

Kleiner Tipp noch zum Abschluss: Q Acoustics legt seinen Lautsprechern noch ein bisschen Zubehör zum Feintuning bei: Auffällig sind dabei die großen Schaumstoff-Stopfen. Diese Stopfen dienen der Bassjustage. Müssen die Q Acoustics beispielsweise aus gegebenen Gründen nah an die Rückwand gestellt werden, wird der Bass meist deutlich intensiver. Das kennt man auch von anderen Lautsprechern. Teilweise so intensiv, dass es im Tiefton unkontrolliert oder wummerig zugehen kann. Um diesen Effekt einzufangen, steckt man die Stopfen in die rückseitigen Reflexports. Anschließend verhält sich die 5040 fast wie ein geschlossener Lautsprecher. Meine Empfehlung: Probieren Sie einfach mal ein bisschen was aus. Erlaubt ist, was gefällt. Wie bereits erwähnt, legen die Briten ihren Standsäuen auch noch je ein Set Gummikappen bei. Sollen die Lautsprecher zuhause auf empfindlichen Holz- oder Steinböden stehen, empfiehlt es sich diese über die spitzen Spikes zu stülpen, um den Untergrund nicht zu beschädigen.

Auf Teppichboden setzt man idealerweise die mitgelieferten Spikes ein. Soll die 5040 dagegen auf einem Holz- oder Fliesenboden stehen, stülpt man einfach die mitgelieferten Kappen über die Spikes.

Fazit

„Einfach richtig gut!“ So könnte das Kurzfazit zu diesem Lautsprecher lauten. Die 5040 bringt alles mit, was einen Geheimtipp zu einem Dauerbrenner macht. Sie ist hervorragend verarbeitet, zeitlos-modern und optisch ansprechend gestylt und in diversen Farbausführungen zu haben. Das macht sie hochflexibel und nahezu überall einsetzbar. Dazu klingt sie auch noch erstklassig. Speziell Musikfans, die es eher reduziert und aufgeräumt halten, werden diesen Lautsprecher lieben. Einen richtig guten Streaming-Verstärker dran und schon ist das anspruchsvolle Audio-Setup fertig …

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 of 90

90 of 90

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Technische Daten

Modell:Q Acoustics
5040
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1299,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Rosewood
- Eiche
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):967 x 361 x 293 mm
Gewicht:18,0 Kg/Stück
Prinzip:2-Wege-Reflexgehäuse
Hochtöner:25 mm
Tiefmitteltöner:2 x 125 mm
Frequenzbereich:39 Hz - 30 kHz
Übergangsfrequenz:2,5 kHz
Gehäusevolumen:27 Liter
Pros und Contras:+ flexible Aufstellungsmöglichkeiten
+ zeitlos-schickes Design
+ vertieftes Anschlussfeld
+ elenganter Traversenfuß
+ hohe Grundtomagilität
+ hervorragende räumliche Abbildung
+ hohe Leistungsfähigkeit
+ agiler Grundton
+ magnetisch haftende Abdeckung

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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bFly-audio FlatLine PLUS XL – Klangoptimierer im Slim-Design

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Schlechte Schwingungen? Die FlatLine-Basen von bFly-audio absorbieren selbst bei beengten Platzverhältnissen die klangmindernden Vibrationen von Audio-Komponenten. Wie wirkungsvoll dies auch im Slim-Design möglich ist, zeigt uns eindrucksvoll das Spitzenmodell der Serie, die FlatLine PLUS XL.

Flache Basis: Die bFly-audio FlatLine PLUS XL ist gerade mal 30 Millimeter hoch. Damit eignet sie sich insbesondere bei beengten Platzverhältnissen.

Flache Basis: Die bFly-audio FlatLine PLUS XL ist gerade mal 30 Millimeter hoch. Damit eignet sie sich insbesondere bei beengten Platzverhältnissen.

Gute Schwingungen, schlechte Schwingungen: Aus ersteren besteht das Musiksignal, letztere sind alle Vibrationen, welche die Performance der Klangkette beeinträchtigen. Diese Mikro-Beben werden von den Audio-Komponenten selbst erzeugt – etwa durch die brummenden Trafos der Netzteile oder durch die rotierenden Motoren von CD-Laufwerken und Plattenspielern. Bei diesen Analog-Laufwerken kommen noch der sich drehende Teller und der bewegte Tonarm hinzu, weshalb die Nadel eine Summe unerwünschter Erschütterungen mitüberträgt. Vibrationen erreichen die Geräte aber ebenso durch die Schwingungsübertragung per Boden, Mobiliar und Luft. Diese Empfindlichkeit für Erschütterungen heißt „Mikrofonie“ – und bedeutet, dass sich bei elektrischen und elektronischen Bauteilen aufgrund einer mechanischen Anregung durch Luft- oder Körperschall die elektrischen Eigenschaften verändern. Daraus resultieren hörbare Einbußen: Die Wiedergabe verliert an Ruhe und Klarheit, Räumlichkeit und Stabilität. Diesen Zustand kann man mit einem einfachen Mittel deutlich verbessern – und das führt uns zur FlatLine-Serie und zu bFly-audio.

Die Platte FlatLine-Modelle besteht aus einem dreischichtigen Aufbau verschieden stark gepresster Holzspäne. Diese Schicht-Konstruktion ist von einer harten Kunststoffschicht umgeben.

Die Platte FlatLine-Modelle besteht aus einem dreischichtigen Aufbau verschieden stark gepresster Holzspäne. Diese Schicht-Konstruktion ist von einer harten Kunststoffschicht umgeben.

Flache Bauform

Der bayerische Zubehör-Spezialist bFly-audio widmet sich seit mittlerweile mehr als zehn Jahren der Entwicklung von Performance-steigernden Produkten. Das umfangreiche Portfolio reicht dabei von Absorber-Füßen für alle Gewichtsklassen über maßgeschneiderte Gerätebasen bis hin zu Allround-Stellfächen für unterschiedlichste Audio-Komponenten. bFly-audio legt hierbei Wert auf ein vernünftiges Preis-/Leistungs-Verhältnis – und da ist ist die FlatLine-Serie beispielhaft: Die Basen dieser Einsteigs-Reihe sind auch bei kleinem Budget erschwinglich. Konstruktiv zeichnen sich diese Stellflächen durch ihre flache Bauform aus, womit sie sich insbesondere bei geringem Platzangebot empfehlen – etwa bei engen Regal-Etagen. Die Basen, die mit den fünf Größen S, S/M, M, L und XL passend für verschiedenst dimensionierte Geräte oder Lautsprecher ausgelegt sind, messen in der Höhe nämlich durchweg nur schlanke 22 oder 30 Zentimeter. Dies hängt von der gewählten Fuß-Variante ab. Wir haben für unseren Test die Maximal-Version gewählt: Die FlatLine PLUS XL. Schauen wir uns das Flaggschiff näher an!

Die untere Schicht des PLUS-Fußes bildet das Granulat aus Kork und Naturkautschuk. Dieser Granulat-Ring entspricht den Basic-Füßen, die in der preiswerteren Basic-Version die Basis unterfüttern.

Die untere Schicht des PLUS-Fußes bildet das Granulat aus Kork und Naturkautschuk. Dieser Granulat-Ring entspricht den Basic-Füßen, die in der preiswerteren Basic-Version die Basis unterfüttern.

Drei-Schicht-Aufbau zur Schwingungsdämpfung

Der Modellname verrät eigentlich schon alles: Die größte FlatLine-Basis bietet mit ihrem XL-Format eine Stellfläche, die sich über großzügige 56 mal 46 Zentimeter erstreckt. So bietet sie auch einem Plattenspieler mit ausgelagertem Motor Platz. Die Platte ist einfacher gehalten als bei der von uns bereits getesteten BaseTwo, die mit schwingungsresistentem Birkenholz-Multiplex, absorbierender Polymerkleber-Schicht und schirmender Aluminium-Platte einen überaus aufwändigen Aufbau besitzt – aber halt auch deutlich platz- und preisintensiver ist. Bei der FlatLine-Serie hingegen besteht die Stellfläche aus einem speziellen Holzgefüge, das bFly-audio „3LPW“ nennt. Es besitzt durch ein bestimmtes Pressverfahren einen Drei-Schicht-Aufbau. Er besteht in der Mitte aus gröberen Spänen, in den einfassenden oberen und unteren Lagen hingegen aus feineren Spänen. Daraus resultiert eine von innen nach außen zunehmende Material-Verdichtung. Diese Divergenz erschwert die Bildung von Resonanzen und sorgt für eine gute Dämpfung von Schwingungen – im Zusammenspiel mit dem harten Kunststoff-Überzug, der die Platte bekleidet.

Die FlatLine-Basis wird wahlweise mit Basic- oder PLUS-Füßen unterfüttert. Hier ist die Ausführung mit PLUS-Füßen zusehen: Sie bestehen aus einem Granulat-Ring und einem weichen Polymer-Gel. Dieses absorbierende und entkoppelnde Zwei-Schicht-Gefüge wird von einer flachen Aluminiumschale eingefasst.

Die FlatLine-Basis wird wahlweise mit Basic- oder PLUS-Füßen unterfüttert. Hier ist die Ausführung mit PLUS-Füßen zusehen: Sie bestehen aus einem Granulat-Ring und einem weichen Polymer-Gel. Dieses absorbierende und entkoppelnde Zwei-Schicht-Gefüge wird von einer flachen Aluminiumschale eingefasst.

Hohe Tragkraft bei freier Fuß-Wahl

Mit diesem Materialverbund bringt es die FlatLine-Basis in der XL-Version auf ein Gewicht von über vier Kilo – und auf eine Tragkraft von 75 Kilogramm. Diese hohe Belastbarkeit besitzen aber auch die kleineren Modelle. Zugunsten der Stabilität nimmt mit zunehmender Basis-Größe die Fuß-Unterfütterung zu: Bei den Versionen S und S/M steht die Stellfläche auf drei Füßen, bei den Varianten M und L sind es vier, unsere XL-Ausführung kommt dank einem zusätzlichen, zentral platzierten Fuß auf fünf. Bei diesen Füßen hat der Kunde die Auswahl zwischen „Basic“ und „PLUS“: Die einfacheren Basic-Füße bestehen aus einem Ring. Er ist aus einem von bFly-audio entwickelten Granulat aus Kork und Naturkautschuk gefertigt. Für die aufwändigeren und aufpreispflichtigen PLUS-Füße, die bei unserem Testmodell den Bodenkontakt herstellen, wird dieser Granulat-Ring zusätzlich mit einer Ebene aus weichem Polymer-Gel belegt. Dies bewirkt eine bessere Schwingungsabsorption und Entkopplung vom Untergrund. Dieses Zwei-Schicht-Gefüge wird zudem von einer flachen Aluminiumschale eingefasst.

Stimmig in Konzept, Design und Preisniveau

Mit den „PLUS“-Füße ändert sich auch die Höhe der gesamten FlatLine-Basis: Statt 22 Millimeter beträgt sie nun 30 Millimeter. Diese immer noch flache Bauform ist zugleich fix: Sowohl die „Basic“- als auch die „PLUS“-Füße sind fest mit der Stellfläche verbunden und nicht höhenverstellbar. Das ist, neben dem wesentlich komplexeren Aufbau, ein Unterschied zu den Pro-Füßen der höherpreisigen Modellen BaseOne und BaseTwo. Jene Füße, die den von uns bereits getesteten PURE-Absorberfüßen ähneln, erhöhen aber auch deutlich den vertikalen Platzbedarf. Doch genau den will bFly-audio ja mit der FlatLine-Serie gering halten. Deshalb passen die flachen „Basic“- und „PLUS“-Füße zum Konzept sowie zum Preisniveau der Reihe – und ebenso zum Design: Sanft abgerundete Ecken und Kanten sorgen für eine gewisse Geschmeidigkeit, ein Alu-Schild mit eingraviertem Firmenlogo ziert die Front – ansonsten fungiert die FlatLine PLUS XL als schlicht-dezentes Tuning-Tool, das die darauf thronende Audio-Komponenten akustisch unterstützt und optisch nicht mit ihr konkurriert.

Diskretes Tuning-Tool: Mit ihrem schlanken, dezenten Design stellt die FlatLine PLUS XL immer die auf ihr thronende Komponenten in den Fokus.

Diskretes Tuning-Tool: Mit ihrem schlanken, dezenten Design stellt die FlatLine PLUS XL immer die auf ihr thronende Komponenten in den Fokus.

Die bFly-audio FlatLine PLUS XL in der Praxis

Besondere Wirkung entfalten Basen bei Komponenten, die besonders sensibel auf Schwingungen reagieren. Deshalb wählen wir für unsere Klangkette einerseits den Plattenspieler Transrotor Dark Star, weil die empfindliche Nadel stets alle Erschütterungen in ein Audiosignal verwandelt, und andererseits den Röhrenverstärker Cayin Jazz 80 , weil die feinmechanischen Glimmkolben grundsätzlich mikrofonisch sind. Auf dem Analoglaufwerk tastet nun das MM-System Transrotor Uccello „Black Spider“ von Mogwais Soundtrack „Zidane“ ab. Den dunkel-melancholische Song eröffnet eine einsame, unverzerrte E-Gitarre, ihr folgt das Schlagzeug, bis der Bass das Fundament legt und Keyboards die sphärische Klangverzierungen liefern. Das klingt bereits jetzt prima. Nun stellen wir zwischen Rack und Röhrenverstärker die FlatLine PLUS XL – und erleben mehrere erstaunliche Unterschiede. Gleich Stuart Braithwaites Gitarre hat deutlich mehr Durchsetzungskraft: Die Saitenanschläge klingen knackiger, die Saiten lassen viel deutlicher ihre metallene Beschaffenheit erkennen. Auch die Spielgeräusche, also das rutschenden der Finger auf den Saiten, ist nun viel präsenter.

Mehr Details, mehr Dynamik

Das trägt dazu bei, dass die Gitarre viel lebhafter erscheint und wahrhaftiger wirkt. Nun setzt das Schlagzeug ein – und hier erleben wir das Plus an Detail und Auflösung zuerst am Ride-Becken. Es war zuvor sehr im Hintergrund und klang dort etwas verloren. Nun setzt sich dieses Ride-Becken mühelos durch: Der Ton hat mehr Tragkraft, weswegen wir auch das Ausklingen des schwingenden Metalls intensiver mitbekommen. Doch bereits der Anschlag hat schlicht mehr Impulskraft. Schlagzeuger Martin Bulloch spielt insgesamt ziemlich zurückgenommen und songdienlich, doch was er an Schlägen auf Snare, Toms und Bass Drum spielt, hat nun umso mehr Punch und Power. Auch die dynamische Abstufung ist merklich besser, so dass die Wiedergabe viel vitaler wirkt. Der Bass legt ebenfalls zu: Der Viersaiter hat mehr Volumen und Kraft, bietet mehr Tiefton – und ist definierter, so das wir nun auch die filigranen Passagen hören, die Dominic Aitchison einstreut.

Die Unterseite der FlatLine PLUS XL: Wegen der großen Stellfläche besitzt sie fünf Füße. So bietet sie, wie auch die kleineren Modelle der Serie, eine Tragkraft von 70 Kilogramm.

Die Unterseite der FlatLine PLUS XL: Wegen der großen Stellfläche besitzt sie fünf Füße. So bietet sie, wie auch die kleineren Modelle der Serie, eine Tragkraft von 70 Kilogramm.

Größere Klarheit und Definition

Die dazu erklingenden Keyboard-Klänge sind immer noch sphärisch, jetzt aber haben Barry Burns‘ Piano-Töne einen definierten Anschlag. Im Ganzen wirkt die Wiedergabe transparenter, die Positionierung der Instrumente ist deutlicher, die Staffelung der Musiker präziser. Nun stellen wir die FlatLine PLUS XL unter den Plattenspieler statt unter den Verstärker – und nun erleben wir alle Verbessrungen, die wir bereits erfahren haben, nochmals eindrucksvoller: Die größere Klarheit und Definition macht das Ride-Becken mit seinem crispen Anschlag und dem faszinierenden klanglichen Changieren beim Ausschwingen für uns nun geradezu zum Star der Wiedergabe. Doch natürlich profitieren das ganze Schlagzeug und die gesamte Band von der gesteigerten Impulstreue, der besseren Durchhörbarkeit und der stimmigeren Wiedergabe. Bald fällt uns auch die größere Ruhe auf: Schon beim Röhrenverstärker sorgte sie für ein entspannteres Zuhören, beim Plattenspieler ist diese Beruhigung nun noch stärker und umso wohltuender.

Mitten im Opernsaal

Wie steht’s nun bei der CD-Wiedergabe? Unser Player hat im Rack nicht allzuviel Luft nach oben. Mit einer höheren Basis wäre er ziemlich reingepfercht, mit der FlatLine PLUS XL hingegen passt es prima. Auch hier fällt der Ohne-und-mit-Basis-Vergleich frappant aus. Wir hören die Aria „Begone, my fears, fly, hence, away“ aus Händels „Hercules“, vor den Musiciens du Louvre singt die begnadeten Sopranistin Anne Sofie von Otter – und ihr kunstvoller, durch artistische Koloraturen und herrliche Vibrati veredelter Gesang ist mit der Basis packender und mitreißender. Neben der besseren Stimmdarstellung bemerken wir auch die exaktere Wiedergabe des eröffnenden Orchesters: Die Bogenstriche der Geigen, Bratschen und Celli sind deutlicher und exakter, das gesamte Orchester wirkt gegenwärtiger und körperhafter. Auch die Räumlichkeit ist deutlicher wahrnehmbar: Wir hören mehr Reflexionen von der Bühnenumgebung – und mit geschlossenen Augen sitzen wir dort, wo die Opern-Live-Aufnahme stattfand: mitten im großen Saal des prachtvollen Théâtre Poissy.

Die FlatLine PLUS XL ist besonders wirkungsvoll bei Geräten, die empfindlich auf Erschütterungen reagieren oder gar selbst Vibrationen erzeugen. Bestes Beispiel ist der Plattenspieler, dessen Tonabnehmer jede Nadelbewegung zum Audio-Signal macht – auch wenn die Schwingung durch externen Luft- und Körperschall sowie die Rotation von Motor und Teller erzeugt wird.

Die FlatLine PLUS XL ist besonders wirkungsvoll bei Geräten, die empfindlich auf Erschütterungen reagieren oder gar selbst Vibrationen erzeugen. Bestes Beispiel ist der Plattenspieler, dessen Tonabnehmer jede Nadelbewegung zum Audio-Signal macht – auch wenn die Schwingung durch externen Luft- und Körperschall sowie die Rotation von Motor und Teller erzeugt wird.

Fazit

Die bFly-audio FlatLine PLUS XL zeigt in beeindruckender Weise, welch klanglichen Zugewinn auch eine einfache Basis bewirken kann. Durch Absorption und Entkopplung reduziert sie wirkungsvoll den klangschädlichen Einfluss vor Vibrationen. Dies führt zu mehr Klarheit und größerem Detailreichtum, fördert die Ruhe und Stimmigkeit, verbessert die Dynamik und Impulstreue, bietet ein Plus an Stabilität und Räumlichkeit. Dies gelingt der Basis trotz ihrer flachen Bauweise, weshalb sich die FlatLine-Modelle insbesondere bei knappem Platz anbieten. Mit fünf verschiedenen Größen und zwei unterschiedlich effektiven Fuß-Versionen ist die FlatLine-Serie zudem überaus flexibel. Hinzu kommt ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. So können wir diesen Klangoptimierer im Slim-Design besten Gewissens empfehlen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: sehr gut

90 of 90

89 of 90

90 of 90

230924.bFly-Testsiegel

Technische Daten

Modell:bFly-audio
FlatLine
Produktkategorie:Gerätebasis, Absorberplatte
Preise:- Version S: 149,00 € (mit Basic-Füßen) / 219,00 € (mit PLUS-Füßen)
- Version S/M: 159,00 € (mit Basic-Füßen) / 229,00 € (mit PLUS-Füßen)
- Version M: 189,00 € (mit Basic-Füßen) / 269,00 € (mit PLUS-Füßen)
- Version L: 229,00 € (mit Basic-Füßen) / 309,00 € (mit PLUS-Füßen)
- Version XL: 259,00 € (mit Basic-Füßen) / 339,00 € (mit PLUS-Füßen)
Garantie:- vierwöchiges Rückgaberecht
- 2 Jahre Gewährleistung
Ausführungen:- Farbe: Schwarz
- 5 Größen: S, S/M, M, L, XL
- 2 Fuß-Versionen: Basic* oder PLUS*

*Größe S, S/M: 3 Füße, Größe M, L: 4 Füße, Größe XL: 5 Füße

Bei den Größen S und S/M befindet sich das Logo auf der kurzen Seite
Vertrieb:bFly-audio, Schwabbruck
0821 9987797
www.bfly-audio.de
Abmessungen (HBT):- Version S: 22*/30** x 250 x 300 mm
- Version S/M: 22*/30** x 250 x 350 mm
- Version M: 22*/30** x 440 x 350 mm
- Version L: 22*/30** x 500 x 400 mm
- Version XL: 22*/30** x 560 x 460 mm

* Höhe mit Basic-Füßen
** Höhe mit PLUS-Füßen
Gewicht:- Version S: 1,0 kg
- Version S/M: 1,3 kg
- Version M: 2,5 kg
- Version L: 3,3 kg
- Version XL: 4,3 kg
Belastbarkeit:max. 75 kg
Lieferumfang:bFly-audio FlatLine incl. Basic-Füße* oder PLUS-Füße*

*Größe S, S/M: 3 Füße, Größe M, L: 4 Füße, Größe XL: 5 Füße
Pros und Contras:+ Zugewinn an Klarheit und Definition
+ Plus an Stimmigkeit und Präzision
+ kräftigeres Klangbild, dynamischere Wiedergabe
+ Abbildung mit größerer Stabilität
+ bessere räumliche Darstellung und Tiefenstaffelung
+ tragfähigerer, konturierterer Bass
+ Zugewinn an Stimmigkeit und Präzision
+ niedrige Bauform für beengte Platzverhältnisse
+ hohe Belastbarkeit
+ sehr gute Verarbeitungsqualität
+ 5 verschiedene Größen erhältlich
+ 2 verschiedene Fuß-Versionen erhältlich
+ dezentes Design
+ sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis

- Füße nicht höhenverstellbar
Benotung
Gesamtnote:Empfehlung
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:

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Pro-Ject X8 Special Edition / Phono Box DS3 B – Plattenspieler-Schmuckstück mit Symmetrie-Bonus

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„True Balanced“, ein Begriff, der bei Pro-Ject seit einiger Zeit höchste Priorität genießt. Warum? Ganz einfach, weil es dem Klang dient und sogar bei vielen älteren Plattenspielern umgesetzt werden kann. Was das genau bedeutet, was man benötigt und welches Klangupgrade man erwarten darf, beschreibe ich am Beispiel des Pro-Ject X8 Special Edition.

Der Pro-Ject X8 Special Edition gehört zu den begehrtesten Plattenspielern seiner Klasse und verfügt über einzigartige Upgrade-Möglichkeiten.

Die Verbindung zwischen Tonabnehmer und Phono-Vorverstärker ist ein äußerst sensibler Aspekt jeder analogen Hifi-Anlage. Das liegt an den geringen Spannungen der transportierten Signale. Bei filigran gearbeiteten MC-Tonabnehmern liegt diese unter 1 Millivolt, was mehr als 1000 Mail unter der Ausgangsspannung eines Streamers oder CD-Players liegt. Bei der klassischen, unsymmetrischen Verkabelung können außerdem elektromagnetische Einstreuungen, Fehlerströme von Brummschleifen und Rauschen relativ einfach in das Musiksignal eindringen. Mit der vollsymmetrischen True Balanced Verbindung will Pro-Ject dem einen Riegel vorschieben und einen störungsfreien Signalfluss sicherstellen. Dafür müssen alle Komponenten – darunter der Tonabnehmer, der Plattenspieler, das Phono-Kabel und der Phono-Vorverstärker – entsprechende Steckverbindungen wie XLR, Mini-XLR oder 5-Pin unterstützen. Wichtig: True Balanced umzusetzen ist weder aufwändig, noch teuer. Wie im klassischen Aufbau, werden dafür lediglich ein Plattenspieler, ein Phono-Vorverstärker ein ein Kabel benötigt. Einzige Voraussetzung: Es muss ein Moving Coil-System eingesetzt werden, mit MM-Abtastern funktioniert True Balanced (meist) nicht.

Ein HIghlight dieses Plattendrehers ist zweifellos der 9-Zoll-Karbon-Tonarm.

Aufs Wesentliche getrimmt

Entsprechende Komponenten hat Pro-Ject bereits im Portfolio. Für meinen Test habe ich mir den Vinylplayer X8 Special Edition und den Phono-Preamp Phono Box DS3 B ausgesucht. Das passende Kabel ist hier das Connect it Phono S 5P MiniXLR, aber natürlich kann auch eine andere, markenfremde Leitung verwendet werden. Kurz noch zum Preis: Mit einer Preisempfehlung von rund 2.600 Euro liegt der X8 für anspruchsvolle Vinylisten in einem spannenden Preisbereich. Alternativen sind aber auch schon für rund 1.500 Euro zu haben. Für den X8 entschieden habe ich mich aufgrund seiner spannenden Ausstattung und seiner coolen Optik. Das zeitlose Design und die Abwesenheit überflüssiger Schnörkel hat mich sofort fasziniert. Die klare Linienführung macht den schwarz-glänzenden Plattendreher elegant und lässt ihn sogar noch hochpreisiger wirken. Unser Testmodell ist zudem mit gebürsteten Alupanelen bestückt, die sich wie ein Gürtel einmal rund um die oberseitig hochglänzende Zarge ziehen.

Hochglanz & Alu

Zur wundervollen Optik kommt die Materialqualität: Diese ist auf jedem Zentimeter erkennbar. Beispielsweise in der hochglänzenden Zarge. Sie ist so gut gearbeitet, dass sie fast schon wie ein Spiegel wirkt. Wellen, Einschlüsse oder andere Makel sind auch bei genauerer Draufsicht nicht zu finden. Ähnliches gilt für die Alu-Applikationen, die die Zarge rundherum einfassen. Die drei höhenverstellbaren und dämpfenden Füße runden das gelungene Gesamtbild ab. Technisch befindet sich der Pro-Ject ebenfalls auf dem höchsten Level. Das Chassis ist aus massivem MDF gefertigt. So bietet die Basis ein stattliches Gewicht von 9,5 Kilo. Hinzu kommt der durch einen Ring aus TPE (Thermoplastisches Elastomer) resonanzoptimierte Alu-Teller. Er bringt allen 5,1 Kilo auf die Waage. Dank knapp 15 Kilo Gewicht lassen sich die Vorzüge eines Masselaufwerks und Subchassis-Spielers ideal verbinden. Das erlaubt „den günstigen Einstieg in die Mass-Loaded-Technologie und die True-Balanced-Anschlussvariante“, wie der deutsche Vertrieb ATR auf seiner Homepage schreibt.

Alu und Hochglanz: Im X8 Special Edition wurden beide Edelmaterialien perfekt kombiniert.

Tonarm & Justage

Bevor ich aber dazu komme, muss ich noch zwingend über den hier eingesetzten hochwertigen Tonarm und den exklusiven Tonabnehmer sprechen: Beim Tonarm man mit dem 9cc Evolution auf Altbewährtes. Dieser aus Karbonfaser gefertigte Ausleger wird von einer Art riesiger Klammer getragen. Das sieht gut aus und bietet die Möglichkeit den Azimut durch leichtes Drehen des Karbonrohres präzise einzustellen. Die besagte Klammer sitzt wiederum auf einem invertierten und höhenverstellbaren Armlager. So ist es jederzeit möglich den vertikalen Abtastwinkel anzupassen. Das ist beispielsweise dann zu empfehlen, sobald dickere Schallplatten wiedergegeben werden sollen oder falls eine Slipmat zum Einsatz kommt. Die Auflagekraft lässt sich in feinsten Schritten über das Tonarmgewicht einstellen. Dafür wird es einfach auf den rückwärtigen Teil des Arms geschoben. Dann verdrehe ich das Gewicht so lange, bis der Tonarm in Waage „schwebt“. Ohne das Gewicht zu verändern, drehe ich die sichtbare Skala nun auf 0.

Der 9-Zoll-Karbonarm lässt sich flexibel justieren und auch in der Höhe verstellen.

Feinster Abtaster

Habe ich alles korrekt durchgeführt, befindet sich der Arm immer noch in der Schwebe. Jetzt drehe ich das Gegengewicht so weit nach links, bis die Skala einen Wert von 28 (also 2,8 Gramm) anzeigt. Das und alle weiteren Schritte werden aber auch anschaulich in der bebilderten Anleitung erklärt. Alternativ ist die Feinjustage aber auch mit Hilfe einer Tonarmwaage möglich. Am Ende des Auslegers befindet sich dann ein weiteres Schmuckstück; der Tonabnehmer. In diesem Fall ein Ortofon MC Quintet Black. Ein echter Leckerbissen, der unter eingefleischten High-Endern höchste Anerkennung genießt. Dieser mit Shibata-Schliff versehene Bor-Nadelträger ist bekannt für niedrigste Verzerrungen. Dieser Aufwand hat seinen Preis, der sich bei diesem Abtaster schon allein mit rund 800 Euro niederschlägt. Wie gesagt, hier ist der Tonabnehmer aber Teil des Pakets. Übrigens: Ein MC-Tonabnehmer muss es auch sein, wenn man das Thema True Balanced angehen möchte. Aber dazu später noch mehr …

Flexible Anschlussmöglichkeiten

Dreht man den X8 um 180 Grad, stellt man Überraschendes fest: Ausser einer kleinen Buchse für die Zuleitung des Netzstroms, gibt es hier keinerlei Buchsen oder Anschlüsse. Sehr gut, so lässt sich der Plattenspieler beispielsweise auch auf einem Board aufstellen, dass als Raumtrenner dient, ohne dass man immer auf das meist unschöne Anschlussfeld schaut. Aber über welchen Weg verbinde ich den Pro-Ject mit dem Phono-Vorverstärker? Ganz einfach: Die erforderliche Buchse in Mini-XLR-Ausführung befindet sich leicht vertieft in der Gehäuseunterseite. Heisst das, ich kann den X8 ausschließlich symmetrisch betreiben? Nein, das ist nicht zwingend notwenig. Zum Lieferumfang gehört nämlich ein Kabel von Mini-XLR auf Cinch (inkl. Masseklemme). Dieses wird einfach in besagte Buchse gesteckt und schon kann der Vinyldreher ganz klassisch verbunden werden. Entscheidet man sich hingegen für die True Balanced-Anschlussvariante, erwirbt man einfach ein optionales Mini-XLR-Kabel in gewünschter Länge und steckt dieses an gleicher Stelle ein.

Einmal genau hinsehen: Die Anschlussbuchse für das Signalkabel sitzt in der hochglänzenden Unterseite des X8 Special Edition.

Phono-Vorverstärker

Exakt das habe ich getan und den X8 mit dem bereits kurz erwähnten Phono S 5P MiniXLR bestückt (NP um 90 Euro). Mit seinem schwarzen Gewebemantel ist das übrigens auch viel schicker, als der klassische, unsymmetrische Signalleiter. Während das eine Ende im X8 steckt, führt das andere Ende in die mattschwarze Phono Box DS3 B. Auch sie ist zurückhaltend gestylt, bietet aber alles, was das Herz eingefleischter Vinylfans begeistert. Ausserdem spielen hier auch Optik und Technik perfekt zusammen. Beispielsweise ist das Gehäuse laut Herstelleraussage aus einem massiven Stahlchassis gefertigt und mit Alu-Platten verkleidet. Ein Aufbau, der elektromagnetischen Einstreuungen entgegenwirken soll. Zudem bietet die DS3 B eine breite Auswahl an Justagemöglichkeiten. Dazu gehören die Einstellung der Abschlusskapazität oder der Verstärkungsfaktor. Letzter ist wichtig, um die ideale Anpassung an MC-, MM-, Moving Iron- oder High-Output-MC-Systeme zu gewährleisten. Die kleine Phono Box DS3 B ist also für fast alle Eventualitäten vorbereitet.

Kleiner Kasten, große Wirkung: Die Pro-Ject Phono Box DS3 B ist in der Lage symmetrisch gelieferte Eingangssignale anzunehmen und entsprechend aufzubereiten.

Einen oder zwei Plattenspieler anschließen

Was hier ausserdem möglich ist: Die Abschlusswiderstandseinstellung kann mithilfe eines Drehreglers an der Vorderseite sogar im laufenden Betrieb stufenlos justiert werden. Das erfolgt hier dann sechsstufig, wobei alle Einstellungen sowohl für MM- als auch für MC-Betriebsarten genutzt werden können. Eingangsseitig stehen dafür zwei symmetrische Ports und ein unsymmetrischer Zugang bereit. Bei Bedarf können so entweder zwei Plattenspieler oder ein Plattenspieler mit zwei Tonarmen betrieben werden. Selbstverständlich ist die DS3 B dafür diskret aufgebaut. Schalte ich die Eingänge um, werden auch automatisch die individuell für jeden Eingang gespeicherten Einstellungen aktiviert. Über den mittig auf der Front platzierten Drehregler lässt sich die Eingangsimpedanz jetzt stufenlos justieren. Zwischen zehn Ohm und einem Kilo-Ohm ist hier alles möglich. Darüber hinaus lässt sich ein fester Wert von 47 Kilo-Ohm per Knopfdruck wählen. Das ist gerade dann erforderlich, wenn der verbundene Plattenspieler mit einem MM-System bestückt ist.

Das Anschlussfeld der Phono Box DS3 B hält nahezu jede Möglichkeit der Verbindung bereit. Es können sogar zwei Plattenspieler gleichzeitig konnektiert werden.

Warum True Balanced?

Bevor es nun aber in den ausführlichen Praxistest geht, möchte ich das Thema „True Balanced“ noch einmal hinterleuchten: Hintergrund ist die einhundertprozentige Vermeidung von Störeinflüssen, die bei analogen Verbindungen in den Signalweg eintreten können. Diese machen sich klanglich, wenn auch zunächst erstmal kaum hörbar, negativ bemerkbar. Oftmals ist es so, dass diese Störeinflüsse zwischen den einzelnen Titeln oder dann zu hören sind, wenn die Platte gewechselt wird. Also in den Momenten, in denen gerade kein Musiksignal wiedergegeben wird. Selbstverständlich sind diese Einflüsse aber auch während der Wiedergabe da. Leider überlagern diese manchmal auch Teile der Musik. Das nervt und raubt schnell den Spaß an der Anlage. Entscheidet man sich hingegen für eine True Balanced-Verbindung, bleiben diese Störungen aufgrund des symmetrischen Aufbaus der Kabel außen vor. Das ist beispielsweise auch der Hauptgrund, warum ein Großteil der professionellen Bühnen-Systeme nach gleichem Prinzip verkabelt sind.

Kleines aber feines Detail: Soll die Verbding zwischen Plattenspieler und Phono Preamp symmetrisch erfolgen, wird ein optionales Kabel benötigt. Für meinen Test habe ich das Pro-Ject Phono S 5P MiniXLR verwendet.

Was ist besser?

Meinen Test starte ich zunächst einmal mit der Gegenüberstellung beider Signalwege, dem unsymmetrischen und dem symmetrischen. Da X8 SE und Phono Box DS3 B über beide Varianten verwendet werden können, muss ich mit Ausnahme des Kabels also keine weiteren Änderungen vornehmen. Den ersten Hörcheck starte ich dann unsymmetrisch, also ganz klassisch mit Cinch-Kabel und Masseleitung: Auf dem Plattenteller rotiert der Sampler „Soleima & LiveStrings“. Beim Niederlassen der Nadel auf der Platte entsteht zunächst ein leises Kratzen, das sich rasch in warme und lebendige Musik verwandelt. Sehr gut, so muss das sein. Das ist Schallplatte! Nach dem kurzen Intro steht Soleimas Stimme plötzlich mitten im Raum. Diese wirkt zunächst fast schon kindlich, wird kurz darauf dann aber von Backgroundsängerinnen unterstützt, die dem Ganzen mehr Volumen und Breite verschaffen. Von einer Violine begleitet, entsteht so eine wirklich breite Klangbühne, die sich auch ein Stück in die Tiefe zieht.

Gefühlvoll und intensiv

Wenige Augenblicke später scheint die Verspieltheit im Song dann urplötzlich zu verschwinden. Es ist, als hätte jemand einen Schleier weggezogen. Jetzt ist alles klarer und auch irgendwie schöner. Die Musik macht richtig Spaß. Soviel Spaß, dass ich die Lautstärke nicht unwesentlich erhöhe. Jetzt ist so richtig Leben in der Bude. Die Musik füllt den Hörraum. So mancher wird sich jetzt die Frage stellen, wozu es einer symmetrischen Verbindung bedarf, das hier klingt doch richtig gut, gefühlvoll und intensiv. Das ist soweit auch korrekt, allerdings ist jetzt auch das eben kurz beschriebene Rauschen zwischen den Titeln hörbar. Zugegeben auf einem wirklich niedrigen Niveau, hört man aber ganz genau hin, ist es einfach da. Ein guter Grund für mich mal das Signalkabel zu tauschen. Das funktioniert hier dank der 5-Pin-Buchse ganz wunderbar. Das mitgelieferte Kabel wird rausgezogen und das neue Phono S 5P MiniXLR eingesteckt.

Im Test habe ich den X8 Special Edition abwechselnd über die klassische und via symmetrischer Verbindung mit dem Preamp verbunden.

Easy setup

Das gleiche passiert selbstverständlich auch am Phono-Preamp, wobei hier die beiden Cinch-Stecker durch die MiniXLR-Verbindung getauscht werden. Jetzt noch ein Fingertipp auf „Input“ und der Vorverstärker schaltet auch auf den richtigen Anschluss, was mir durch den blau-leuchtenden LED-Indikator auch visuell bestätigt wird. Ist das erledigt, führe ich den Tonarm wieder über die Schallplatte und betätige den Lift. Wieder fährt der Abtaster sanft herunter, bis er in die Einlaufrille
abtaucht. Und wieder das gleiche Spiel: Intro, gefolgt von der Stimme der dänischen Künstlerin. Im Grunde klingt es fast gleich wie eben. Aber nur fast, denn jetzt meine ich einige weitere Details zu hören, die eben noch nicht vorhanden waren. Beispielsweise gehört das sanfte Anschlagen des Pianos dazu. Diese habe ich zwar eben auch gehört, aber nicht so fein und zugleich körperhaft wie ich es jetzt wahrnehme. Je weiter ich in den Song hineinhöre, desto klarer wird der Unterschied.

Punchende Dynamik, weite Mitten,präzise Höhen: Der X8 Special Edition und die Phono Box DS3 B ergänzen sich perfekt zu einer harmonischen Einheit.

Einfach mehr Details

Der Song gewinnt im Ganzen an Kraft und Leben. Die Stimme ist dynamischer und fester. Kurz gesagt: was eben schon sehr gut war, klingt jetzt schlichtweg druckvoller, drahtiger, besser. Unterstrichen wird dieser Eindruck, als ich den Pegel erneut anhebe. Jetzt leuchtet die Musik den Raum bis in den letzten Winkel aus – breit wie tief. Was mir auch sehr gut gefällt, ist die offensichtlich gestiegene Neutralität. So kann der Hörer selbst den kleinen Einzelheiten und Verästelungen im Stück mühelos folgen. Wie gesagt, ich fand den Sound schon richtig gut, als der X8 Special Edition noch „klassisch“ verbunden war. Jetzt legt das Pro-Ject-Duo aber auf jeden Fall noch eine Schippe drauf. Ganz nebenbei spielen meine Testgäste im besten Sinne ohne Markenklang. Plattenspieler und Phono-Preamp scheinen schlichtweg hinter der Musik zu verschwinden. Gesang, Wurlitzer-Piano, Violine – alles da, mit Körper und Präsenz. Und das alles erfreulich unaufdringlich.

Der Pro-Ject X8 Special Edition kommt serienmäßig mit einem MC Quintet Black aus dem Hause Ortofon.

Intensiv unaufdringlich

Einen ähnlichen Eindruck habe ich, nachdem ich die Scheibe mal wechsle. Jetzt liegt die „Audiophile Recordings Vol.III“ von Accustic Arts auf. Eine Platte, die ich jedem Klangliebhaber uneingeschränkt empfehlen kann. Seite 1 ist genial, Seite 2 noch besser. Speziell der letzte Song, „Running Up That Hill“, die Theo-Bleckmann-Neuinterpretation des Kate Bush-Superhits, hat es mir besonders angetan. Diese startet sanft und mit zunächst fremden Tönen. Fremd im Vergleich zum Original, aber genial. Alles wirkt irgendwie entschleunigt und geerdeter, die Sentimentalität des Originals bleibt aber erhalten. Das liegt auch am unaufdringlich eingesetzten Piano, das trotz seiner Zurückhaltung hauptsächlich für die Begleitung verantwortlich zeichnet. Die Schwere des Stücks ist fast schon greifbar und so präsent, dass man sich ihr kaum entziehen kann. Wieder sind es die kleinen Details, die den Song ausmachen. Das sanfte Anschlagen der Tasten, die melancholische Stimme und die vereinzelt eingesetzten Percussions werden sehr fein aufgelöst.

Mach lauter

Überhaupt löst meine Testkombi hervorragend auf. OK, das darf man von einem Plattenspieler-Vorverstärker-Duo im Preisbereich oberhalb von 3.000 Euro auch erwarten. Hier ist es aber auf jeden Fall ein bisschen mehr. Die Auflösung stimmt, dazu kommen aber auch eine gewisse Frische und Lebendigkeit. Nach dem erneuten Plattenwechsel sorgen diese Frische und Lebendigkeit in „This World Today Is A Mess“ von Donna Hightower für den passenden Schub. Gerade der überaus kraftvoll wiedergegebene Bass fährt mir mit jedem Saitenanschlag ordentlich in die Magengrube. Dabei kommen die Membranen unserer Referenzlautsprecher so richtig in Schwingung. Das animiert mich dazu nochmal aufzudrehen. Gute Entscheidung, denn wenige Augenblicke später ist mein Hörraum eine 70er Disco mit ordentlich Schwung und Atmosphäre. Auch das liegt an der exzellenten Auflösung des Pro-Ject-Duos. Wenn das kein guter Grund ist, seine alten Platten aus dem Keller zu holen und sich an den damals meist richtig guten Aufnahmen zu erfreuen.

Via True Balanced-Verbindung verschwindet die Musik regelrecht hinter der Technik.

Fazit

Der Pro-Ject X8 Special Edition ist erstklassig verarbeitet, verfügt über einen Karbon-Tonarm und kommt mit einem hervorragenden Tonabnehmer. Seine Laufruhe ist, auch dank des hohen Eigengewichts, kaum zu toppen. Beste Zutaten also für einen anspruchsvollen Klang, den der X8 ohne Einschränkungen auch liefert. Mit wenigen Handgriffen kann man diesen bereits sehr guten Plattenspieler aber noch besser klingen lassen. Der Tausch eines einzigen Kabels genügt, um auf den symmetrischen Signaltransfer aufzurüsten – natürlich immer einen entsprechenden Phono-Preamp vorausgesetzt. Via True Balanced wirkt das gesamte Klangbild dann plötzlich feiner, dynamischer und richtiger. Einzelheiten werden einen Tick detaillierter Wiedergegeben. Ganz nebenbei gewinnt der Sound an Feindynamik und Leben. Exakt so würde ich auch empfehlen den X8 einzusetzen. Das Gute ist: Man muss nicht, sondern man kann. So bleiben einem auch für die Zukunft alle Möglichkeiten offen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 of 95

95 of 95

95 of 95

Technische Daten

Modell:Pro-Ject
X8 Special Edition
Produktkategorie:True-Balanced-Plattenspieler
Preis:2599 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim a.d.R.
0208 882660
www.audiotra.de
Abmessungen (H x B x T):150 x 465 x 350/420 mm
Gewicht:ca. 15 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Tonabnehmer:Ortofon MV Quintet Black
Tonarm:Pro-Ject 9cc Evolution
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang:1 x fünfpolige Buchse (5P auf Cinch-Kabel), austauschbar
Lieferumfang:- X8 Special Edition
- Netzteil
- 9 Zoll Karbon-Tonarm
- Ortofon MC Quintet Black
- Phono-Kabel
- Staubschutzhaube
- Anleitung
Pro & Contra:+ True Balanced
+ edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ Phono-Kabel
+ exklusiver Tonabnehmer
austauschbar
+ bebilderte Anleitung
+ höhenverstellbare Füße
+ leicht zu bedienen

- keine
Benotung:
Gesamtnote:94/95
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistung:sehr gut

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Accustic Arts Player III & Power III Phono – High End-Duo im Edel-Design

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Accustic Arts hat seine Top-Serie technisch wie optisch auf ein neues Level gebracht: Der CD-Spieler/DAC Player III punktet nun mit HiRes bis PCM 384 und DSD 512, der Vollverstärker Power III Phono bietet neben der komplett neuen DAC/-Digitalsektion ein MM-/MC-Modul für Vinylisten – und im neuen Design der Gold Edition glänzen beide Komponenten nun mit noch größerer Noblesse. Wir zeigen Euch im Video die Highlights.

Gold Edition: der neue Edel-Look

Optisch ist Accustic Arts mit der neuen Gold Edition ein echter Coup gelungen: Durch den Goldglanz der Bedienelemente und Applikationen, ja selbst der Korpusschrauben und Fußeinfassungen sehen die Accustic Arts-Komponenten noch edler aus als in der nach wie vor erhältlichen Ausführungen mit silbernen Applikationen – gerade in der Kombination mit schwarzem Gehäuse. Hier bieten die Komponenten wieder die superbe Material- und Verarbeitungsqualität, für die die Lauffener High End-Manufaktur bekannt ist: Die dickwandigen Aluminium-Flächen sind fein gebürstet und microliert sowie exzellent eloxiert. So runden dieses Gehäuse die noble Erscheinung ab. Als optisches Highlight bieten beide Komponenten die Accustic Arts-charakteristische kunstvolle Decken-Fräsung in Form des Firmenemblems. Diese anmutigen Durchbrüche, die mit abermals gülden realisierten Lochgittern unterlegt sind, ermöglichen auf formvollendete Art die Abfuhr der Wärme. Auch haptisch bieten beide Komponenten die bewährte Exzellenz: Die großen, markanten und massiven Bedienknöpfe offenbaren beim Drehen und Drücken eine herrliche Gewichtigkeit und Gängigkeit.

Edle Erscheinung in glänzendem Gold und gebürstetem Aluminium: Der Accustic Arts Player III zeigt in der neuen Gold Edition einen alternativen attraktiven Look – und ist trotzdem auf Anhieb als Komponente der Lauffener High End-Manufaktur erkennbar.

Edle Erscheinung in glänzendem Gold und gebürstetem Aluminium: Der Accustic Arts Player III zeigt in der neuen Gold Edition einen alternativen attraktiven Look – und ist trotzdem auf Anhieb als Komponente der Lauffener High End-Manufaktur erkennbar.

Accustic Arts Player III: CD-Spieler/DAC für Tradition und Moderne

Beim Player III aktualisiert Accustic Arts die noble Symbiose von Tradition und Moderne. So ist der Player III als CD-Spieler ein Statement für den Daten-Diskus, der bei unzähligen Musikhörern immer noch fester Bestandteil der Musik-Bibliothek ist. Das Abspielen und Auslesen der CD-Daten übernimmt beim Player III ein bewährtes Frontloader-Laufwerk des Spezialisten StreamUnlimited. Es ist ausschließlich für den Audio-Einsatz und exklusiv für die CD konzipiert. Zugunsten der Lese-Akkuratesse des Lasers und damit einer sauberen Abtastung weist es eine extrem hohe Laufruhe und eine vibrationsentkoppelte Lagerung auf. Auch der CD-Transport ist mechanisch erstklassig gelöst: Die Schublade besteht aus robustem Aluminium-ABS-Verbundwerkstoff, hat vorderseitig durch die metallene Blende eine noch größere Gewichtigkeit und wird beim Heraus- und Hineinfahren von zwei flankierende Metallstangen geführt. So gelingt der Transport völlig ruhig, stabil und gleichmäßig. Die CD-Funktionen – neben Öffnen/Schließen sind das Start, Stop sowie Tracksprung vor- und rückwärts – handhabt man mit dem rechten Bedienknopf.

Hinter der unteren Blende agiert das Frontloader-Laufwerk. Zwei flankierende Führungsschienen erhöhen die eh schon große Stabilität des Schlittens und befördern die Geschmeidigkeit und Ruhe bei Rein- und Rausfahren.

Hinter der unteren Blende agiert das Frontloader-Laufwerk. Zwei flankierende Führungsschienen erhöhen die eh schon große Stabilität des Schlittens und befördern die Geschmeidigkeit und Ruhe bei Rein- und Rausfahren.

Upsampling und HiRes-DAC für PCM 384 sowie DS512

Beibehalten wurde das Upsampling: Die PCM-Signale werden auf eine Samplingrate von 384 Kilohertz und auf eine Auflösung von 32 Bit hochgerechnet. Dank dieser Abtastraten-Erhöhung kann Jitter reduziert werden – also Schwankungen der Samplingfrequenz sowie des Übertragungstakts, welche nachteilig für die getreue Reproduktion des Musiksignals sind. Nun zur „Moderne“-Abteilung des Player III: Hierfür steht der DAC, der nun hochauflösende Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DS512 wandeln kann. Diese HiRes-Files sind über den asynchronen USB-Port zuspielbar. Als weitere Digital-Inputs bietet der Player III zwei elektrisch-koaxiale sowie eine optische S/PDIF-Schnittstelle. Um eine störungsfreie Signalwandlung und -aufbereitung zu ermöglichen, sind zum einen die Digital- und die Analogabteilung im Gehäuse des Player III voneinander getrennt. Zum anderen werden Lasersteuerung, Display-Ansteuerung, digitale Signalverarbeitung und D/A-Wandler-Sektion separat und durch zwei getrennte, hochgradig lieferfähige und reservenreiche Netzteil-Sektionen mit Strom versorgt. Die Signalausgabe erfolgt analog symmetrisch wie auch unsymmetrisch – oder digital via S/PDIF optisch oder koaxial.

Der Player III bietet rückseitig einen überaus aufgeräumten Anblick – und besitzt dabei etliche Anschlussmöglichkeiten.

Der Player III bietet rückseitig einen überaus aufgeräumten Anblick – und besitzt dabei etliche Anschlussmöglichkeiten.

Accustic Arts Power III Phono: Vollverstärker mit MM/-MC-Modul …

Noch fundamentaler sind die Veränderungen beim Power III Phono. Beginnen wir mit dem „Phono“: Der Vollverstärker verdeutlicht direkt mit diesem Modellbezeichnungs-Zusatz, dass er für den Anschluss eines Plattenspielers ausgestattet ist. Die Phono-Option existierte zwar bereits beim Vorgänger – jedoch nur als Nachrüstung, weshalb dieses mögliche Performance-Plus bislang doch ein wenig unterging. Nun gibt es also eine ausgewiesene Phono-Version des Power III. Dank des Moduls, das im Gehäuse-Inneren angedockt ist, ermöglicht der Verstärker den Anschluss von Plattenspielern mit Moving Magnet-Systemen als auch Moving Coil-Tonabnehmern. Um für beide Abtaster-Arten beste Bedingungen zu schaffen, bietet dieses Modul eine Anpassung der Betriebswerte. Dies gelingt über die Konfiguration von zwei DIP-Schaltern auf der Phono-Platine. Für MM-Systeme können mit drei Schiebe-Schaltern die Abschluss-Kapazitäten 47 Pikofarad, 100 Pikofarad und 220 Pikofarad sowie alle Kombinationsmöglichkeiten dieser Kapazitätswerte zugeschaltet werden. Für MC-System sind hingegen die Widerstandswerte 10 Ohm, 47 Ohm, 100 Ohm und 1.000 Ohm sowie sämtliche Kombinationen zuschaltbar.

Der Accustic Arts Power III Phono hat in der neuen Gold Edition einen edel glänzenden Auftritt – gerade in der Ausführung mit schwarz eloxiertem Gehäuse.

Der Accustic Arts Power III Phono hat in der neuen Gold Edition einen edel glänzenden Auftritt – gerade in der Ausführung mit schwarz eloxiertem Gehäuse.

… und erstmalig mit Digital-Sektion

Neben diesem Phono-Eingang bietet der Verstärker vier analoge Line-Inputs für den Anschluss von Hochpegel-Quellen. Hierfür stehen sowohl zwei symmetrische XLR-Buchsen als auch zwei unsymmetrische Cinch-Buchsen parat. Nun zur zweiten grundlegenden Veränderung des Power III: Der Vollverstärker ist in seiner aktuellen Version – sowohl in der Phono- wie auch in der Standard-Ausführung – erstmals mit einer Digitalsektion ausgestattet. Hier bietet er gleich fünf Schnittstellen. Über zwei optische sowie zwei elektrisch-koaxiale S/DIF-Inputs sind hochauflösende PCM-Files bis 96 Kiloherz/24 Bit beziehungsweise 192 Kilohertz/24 Bit zuspielbar. Zudem bietet die Digital-Sektion einen USB-Port. Hierüber akzeptiert der Power III Phono HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DS512. Da dieser USB-B-Port asynchron ausgelegt ist, agiert er unabhängig von der Taktung der zuspielenden Quelle. Dies ermöglicht eine fehlerfreiere Datenübermittlung, was letztlich der Klangperformance zugute kommt.

Die Anschlüsse des Power III Phono: In der Analog-Abteilung bietet er zwei symmetrische XLR- und drei unsymmetrisch Cinch-Eingänge. Dabei ist der Input 3 als Phono-Eingang ausgelegt – erkennbar an der darüber positionierten Erdungsklemme. Hier bleibt Accustic Arts seinem Top-Anspruch treu und setzt eine erstklassige Klemme zur Vermeidung einer Brummschleifenbildung ein. Der Pre/Rec-Out gibt das Signal – je nach Menü-Einstellung – lautstärkegeregelt oder mit fixem Pegel aus. So dient dieser Ausgang entweder dem Anschluss einer externen Endstufe (oder eins Subwoofers) oder eines analogen Aufnahmegerätes. Unten finden wir nun die Schnittstellen der neue Digital-Sektion mit zwei optische und zwei elektrisch-koaxialen S/PDIF-Inputs und eine USB-B-Port. Hierneben sind der Einbau-Netzstecker und der Schalter zum Ein- und Ausschalten des Verstärkers untergebracht.

Die Anschlüsse des Power III Phono: In der Analog-Abteilung bietet er zwei symmetrische XLR- und drei unsymmetrisch Cinch-Eingänge. Dabei ist der Input 3 als Phono-Eingang ausgelegt – erkennbar an der darüber positionierten Erdungsklemme. Hier bleibt Accustic Arts seinem Top-Anspruch treu und setzt eine erstklassige Klemme zur Vermeidung einer Brummschleifenbildung ein. Der Pre/Rec-Out gibt das Signal – je nach Menü-Einstellung – lautstärkegeregelt oder mit fixem Pegel aus. So dient dieser Ausgang entweder dem Anschluss einer externen Endstufe (oder eins Subwoofers) oder eines analogen Aufnahmegerätes. Unten finden wir nun die Schnittstellen der neue Digital-Sektion mit zwei optische und zwei elektrisch-koaxialen S/PDIF-Inputs und eine USB-B-Port. Hierneben sind der Einbau-Netzstecker und der Schalter zum Ein- und Ausschalten des Verstärkers untergebracht.

Die kunstvolle Fräsung des Accustic Arts-Logos ist auch in der schwarzen Version mit goldener Lochgitterunterfütterung ein optisches Highlight: Attraktiver kann man die Verstärker-Ventilation auf der Gehäuse-Oberseite kaum realisieren.

Die kunstvolle Fräsung des Accustic Arts-Logos ist auch in der schwarzen Version mit goldener Lochgitterunterfütterung ein optisches Highlight: Attraktiver kann man die Verstärker-Ventilation auf der Gehäuse-Oberseite kaum realisieren.

Mehr Power …

Zugunsten der Klangperformance hat der Power III Phono den grundlegenden Aufbau beibehalten, bei den Komponenten und Parametern hingegen zugelegt. So ist der Verstärker nach wie vor im konsequenten Doppel-Mono-Aufbau realisiert. Die Verstärkerzüge für den linken und den rechten Kanals befinden sich also komplett getrennt auf eigenen Platinen, die sich an der linken und rechten Seite des Gehäuses jeweils an ein großes, eigenes Kühlrippen-Areal anschmiegt. Jeweils sechs Bipolar-Endtransistoren, die trotz Top-Qualität von Accustc Arts nochmals selektiert werden, liefern nun pro Kanal 370 Watt an vier Ohm und 230 Watt an acht Ohm – und damit 50 beziehungsweise 25 Watt mehr als zuvor. Zum Potenz-Plus trägt auch das kräftigere Netzteil bei. Hier sorgt nun ein geschirmter 600-Voltampere-Ringkern-Netztransformator mit getrennten Wicklungen für Vor- und Endstufen-Sektion für eine stabile, reservenreiche Stromversorgung – im Verbund mit einer Elektrolytkondesatoren-Fraktion, die mit einer Kapazität von mehr als 80.000 Mikrofarad auch eine ausgezeichnete Glättung und Lieferfähigkeit garantiert.

Der Power III Phono im Kopfhörerbetrieb: Zieht man die schützende Blende heraus, offenbart der goldene Knopf, dass er eigentlich ein aufwändiger kompletter Blindstecker ist und so optimalen Halt in der Buchse hat. Statt seiner steckt nun der große Klinkenstecker des Focal Utopia in der Anschluss-Buchse.

Der Power III Phono im Kopfhörerbetrieb: Zieht man die schützende Blende heraus, offenbart der goldene Knopf, dass er eigentlich ein aufwändiger kompletter Blindstecker ist und so optimalen Halt in der Buchse hat. Statt seiner steckt nun der große Klinkenstecker des Focal Utopia in der Anschluss-Buchse.

… und bessere Performance

All dies sorgt dafür, dass abgesehen von der höheren Leistung auch Parameter wie der Klirrfaktor (< 0,01 statt < 0,015) oder die Signalabweichung zwischen linkem und rechtem Kanal (< 0,2 Dezibel statt < 0,4 Dezibel) abermals besser ausfallen und der Verstärker mit einem hohen Dämpfungsfaktor eine ausgezeichnete Kontrolle über die Lautsprecher ausübt. Dies hat bereits schon den Vorgänger ausgezeichnet, auf dem der Power III Phono nach wie vor weitgehend aufbaut. So besitzt er nach wie vor eine Mikroprozessor-gesteuerte, hochpräzise Lautstärker-Regelung, bietet gleichfalls die integrierte Schutzschaltung gegen Clipping, Hochfrequenzschwingungen, Überhitzung und zu hohem DC-Offset – und punktet ebenso mit dem integrierten, schaltbaren Kopfhörerverstärker. Der Power III Phono bietet das Musiksignal zudem über einen Lautsprecherausgang an, der mit erstklassigen WBT nextgen-Klemmen ausgerüstete ist, sowie über einen Pre/Rec Out, der je nach Konfiguration den lautstärkegeregelten Anschluss an eine Endstufe ermöglich oder ein im Pegel fixes Signal für ein analoges Aufnahmegerät zur Verfügung stellt.

Eigentlich wird zum Player III als auch zum Power III Phono jeweils eine einfache Kunststoff-Fernbedienung geliefert. Beim Verstärker dienst sie gerade mal der Lautstärke-Veränderung. Accustic Arts hat für unsere Tests aber den hier abgebildeten optionalen Metall-Ferngeber bereitgestellt, der wie die Komponenten aus edel gebürstetem Aluminium gefertigt ist und insbesondere beim Verstärker die Distanz-Bedienbarkeit dramatisch erhöht.

Eigentlich wird zum Player III als auch zum Power III Phono jeweils eine einfache Kunststoff-Fernbedienung geliefert. Beim Verstärker dienst sie gerade mal der Lautstärke-Veränderung. Accustic Arts hat für unsere Tests aber den hier abgebildeten optionalen Metall-Ferngeber bereitgestellt, der wie die Komponenten aus edel gebürstetem Aluminium gefertigt ist und insbesondere beim Verstärker die Distanz-Bedienbarkeit dramatisch erhöht.

Test & Text: Volker Frech
Video und Fotos: Branislav Ćakić

Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen
230913.Accustic Arts Player III-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Player III
Produktkategorie:CD-Spieler/DAC
Preis:12.000,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Gold
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Gold
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):130 x 482 x 380 mm
Gewicht:11,2 kg
Eingänge (digital):1 x USB 2.0 (Typ USB-B)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF elektrisch koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge):- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD512
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
Abspielbare Medien:CD, CD-R, CD-RW
Eingangsdatenformate:- WAV, FLAC, ALAC, AIFF etc.
- DSD
Gesamt-Klirr (THD+N):< 0,0001% (Herstellerangabe)
Übersprechdämpfung:< 106 dB bei digital 0 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Player III
- Standard-Fernbedienung SRC IV
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel (1,5 m)
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
- Ersatzsicherung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Systemfernbedienung (590,00 €)
Pros und Contras:+ edles Design
+ superbe Auflösungsfähigkeit
+ großer Detailreichtum
+ exzellente Räumlichkeit der Abbildung
+ herausragende Präsenz und Plastizität der Darstellung
+ hochgradige Reinheit, Ruhe, Stimmigkeit und Klarheit
+ beeindruckende Dynamik
+ makellose Verarbeitung
+ höchstwertiges Frontloader-Laufwerk mit Resonanzoptimierung
+ Upsampling für akkurate Signalbehandlung und Jitter-Minimierung
+ als eigenständiger HiRes-DAC nutzbar
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang

- Qualität der Standard-Fernbedienung samt beschränktem Funktionsumfang
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis/Leistung:angemessen
Getestet mit:- Verstärker: Accustic Arts Power III Phono
- Lautsprecher: Audio Physic Avanti
- Signalkabel: Audioquest Black Beauty RCA, Audioquest Black Beauty XLR
- USB-Kabel: Audioquest Carbon
- Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 44
- Netzkabel: Audioquest Monsoon
- Audio-Player: Audirvana
- Musikdienst: Qobuz
Gesamtnote: 100+
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Power III Phono
Produktkategorie:Vollverstärker (Stereo)
Preis:16.300,00 €
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Silber / Knöpfe und Blende: Gold
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Chrom
- Gehäuse: Schwarz / Knöpfe und Blende: Gold
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):145 x 482 x 450 mm
Gewicht:23,1 kg
Leistung:- 2 x 510 W bei 8 Ω
- 2 x 370 W bei 4 Ω
- 2 x 230 W bei 8 Ω
(Herstellerangaben)
Eingänge (analog):2 x Line symmetrisch (XLR)
3 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Phono unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge (digital):1 x USB 2.0 (Typ USB-B)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
2 x S/PDIF optisch (TosLink)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Pre/Rec Out (Cinch)
1 x Lautsprecher
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge):- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD512
- S/PDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
Lieferumfang:- Accustics Arts Power III Phono
- Standard-Fernbedienung RC 2
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel (1,5 m)
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
- Ersatzsicherung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Systemfernbedienung (590,00 €)
Pros und Contras:+ edles Gold Edition-Design als zusätzliche neue Option
+ exzellente Klangqualität
+ herausragende Klarheit, Stimmigkeit und Entspanntheit der Wiedergabe
+ Kraft und Kontrolle auch bei anspruchsvollen Lautsprechern
+ superbe Verarbeitung
+ Phono-Input für MM und MC
+ Kapazität und Impedanz für MM- und MC-Betrieb anpassbar
+ symmetrische sowie unsymmetrische Eingänge
+ Digitalsektion mit 5 Inputs
+ HiRes bis PCM 384 und DSD512
+ separate Pegeleinstellung für jeden Eingang
+ integrierter Kopfhörerverstärker
+ Pre/Rec Out als geregelter oder ungeregelter Anschluss konfigurierbar für externe Endstufe/Subwoofer oder analoges Aufnahmegerät
+ Schutzschaltung gegen Clipping, Hochfrequenzschwingungen, zu hohe Temperatur und zu hohen DC-Offset

- Phono-Vorstufe nur durch Öffnen des Gehäuses einstellbar
- Fernbedienung ist qualitativ nicht angemessen und ermöglicht keine Quellenumschaltung
Benotung:
Gesamtnote:100+
Klasse:Luxury-Klasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Accustic Arts Player III & Power III Phono – High End-Duo im Edel-Design erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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