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Endstufe Accustic Arts Amp V – Erhabene Gelassenheit

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Mit dem nagelneuen Amp V setzt Accustic Arts ein ziemlich ultimatives Verstärker-Statement: Dieser High End-Bolide bietet eine brachiale Maximal-Leistung von 3.000 Watt. Für den kultivierten Referenz-Klang sorgen dabei ein komplett separierter Schaltungsaufbau im Dual-Mono-Design, eine opulent dimensionierte Netzteilsektion und die exklusive Verwendung selektierter Premium-Bauteile bis hin zur Phalanx der mit 40 Transistoren amplifizierenden Verstärkerstufen. Welche Reinheit, Ruhe und Reserven der Accustic Arts Amp V damit erzielt, haben wir in diesem Test mit Staunen genossen.

Der Accustic Arts Amp V vermittelt bereits durch seine imposante Erscheinung, welche Kraft in diesem Hochleistungs-Endverstärker steckt.

Der Accustic Arts Amp V vermittelt bereits durch seine imposante Erscheinung, welche Kraft in diesem Hochleistungs-Endverstärker steckt.

Sensationelle Verarbeitungsqualität

Das Staunen beginnt gleich beim Eintreffen der Endstufe in der Redaktion: Der Amp V wird in einem rollengelagerten Flightcase geliefert. Das erscheint mit Blick auf die Maße schnell folgerichtig: Dieses Kraftwerk ist bereits mit einer Höhe von 33 Zentimetern, einer Breite von 53 Zentimetern und einer Tiefe von 55 Zentimetern ein imposanter Kubus. Doch noch beeindruckender ist sein Gewicht: 80 Kilogramm Masse lassen bereits beim Herausheben ahnen, welch Technik- und Materialeinsatz hier zugunsten des Bestklangs betrieben worden sind. Diesen Aufwand sieht man dem Amp V auch sofort an: Seine Verarbeitungsqualität ist schlicht sensationell. Für dieses Niveau ist die Lauffener Manufaktur, die jede ihrer High End-Komponenten in penibelster Handarbeit fertigt, bekannt. Wir haben diesen Referenz-Standard bereits bei den Tests des CD-Spielers Player II, des Vorverstärkers Preamp III, des Vollverstärkers Power I und der Vor-/Endstufen-Kombination Tube Preamp II MK2/Mono II bewundert – und der Amp V knüpft hier nahtlos an.

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Massivität und Eleganz

Der Amp V ist im typischen Accustic Arts-Design gehalten – ein Traum aus Aluminium und Chrom. Glänzend-spiegelnd zeigt sich die große, wie eine Intarsie in die Stirnseite eingelassene Frontblende. Sie beherbergt neben der vornehmen Gravur des Firmenlogos das einzige vorderseitige Bedienelement: den metallenen, ebenfalls verchromten An/Aus-Schalter. Mit drei darunter positionierte LED zeigt der Verstärker seinen Betriebszustand an. Ansonsten präsentiert sich der Amp V in einem Korpus aus massivem Aluminium, das perfekt gefast, gebürstet und eloxiert ist. Unser Modell ist farblich naturbelassen, alternativ kann die Oberflächenveredlung auch in Schwarz ausgeführt werden. Zum Gewicht des Amp V tragen offensichtlich die immense Dickwandigkeit der Gehäuseplatten und die großen, aus dem Vollen gefrästen Kühlrippen-Areale der Wangen bei. Doch genau dieses seitliche Lamellen-Spalier mildert die optische Wuchtigkeit und verleiht dem Amp V eine gewisse Eleganz. Hierzu trägt auch die Lagerung auf vier hochrobusten Metall-Füßen mit vibrationsabsorbierender Unterfütterung bei: Die schwere Endstufe scheint leicht zu schweben.

Auch die zahlreichen und großflächigen Rippen, welche die Wangen des Amp V zieren, dienen der Wärmeableitung. Den wie eine Banderole wirkenden massiven Mittelsteg veredelt eine Gravur des Firmenlogos.

Auch die zahlreichen und großflächigen Rippen, welche die Wangen des Amp V zieren, dienen der Wärmeableitung. Den wie eine Banderole wirkenden massiven Mittelsteg veredelt eine Gravur des Firmenlogos.

Dual-Mono-Aufbau für brachiale Leistung

Zur optischen Geschmeidigkeit trägt auch die feinst aus der Decke gefräste Modellbezeichnung bei. Diese Durchlässe dienen aber auch der Ventilation: Zusätzlich zu den Kühlrippen wird hierüber die Wärme abgegeben, die der Amp V produziert. Da kommt schon das eine oder andere Grad zusammen, denn dieses Kraftwerk hat im Leerlauf eine Leistungsaufnahme von rund 230 Watt und liefert dann im Betrieb brachial-maximale 3.000 (!) Watt. Diese Potenz erreicht der Amp V mit einer Two-in-One-Lösung: Für den linken und den rechten Kanal des Stereo-Signals kommt jeweils ein komplett eigener Hochleistungsverstärker zum Zuge. So sehen wir unter der Haube von vorne bis hinten einen Schaltungsaufbau im Dual-Mono-Design. Dies gilt bereits für die Stromversorgungen, deren Stromlieferfähigkeit und Leistungsreserven für Kraft, Dynamik und Ruhe der Wiedergabe entscheidend sind. Hier glänzt der Amp V mit zwei opulent dimensionierten, exzellenten Ringkern-Netztransformatoren samt nachfolgender Kondensator-Armada, die mit einer Netzteilkapazität von über 220.000 Mikrofarad für eine superbe Glättung sorgen.

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Stromspiegel-Prinzip mit Transistor-Phalanx

Dient der Dual-Mono-Aufbau einer optimalen Kanaltrennung, so bürgt der Schaltungsaufbau mit kürzestmöglichen Signalwegen für die Minimierung externer Einflüsse – und befördert damit die Maximierung des Störspannungsabstands. Für die Power dieses Kraftwerk sorgt nun im Kern ein ausgeklügeltes Schaltungskonzept. Es ist das sogenannte Stromspiegel-Prinzip, das Accustic Arts gerne für seine Endstufen nutzt: Aus einem vorhandenen Referenz-Stromsignal wird ein weiteres Stromsignal abgeleitet – also quasi gespiegelt. In diesem stromgesteuerten Amp V besorgt dann eine Phalanx von insgesamt 40 selektierten MOS-FET-Transistoren die Verstärkung. Ihre große Anzahl garantiert auch hier eine hohe Stromlieferfähigkeit und verhindert, dass die Transistoren jemals an ihre Leistungsgrenze geraten. Das verhindert Verzerrungen. Durch diesen Schaltungsaufbau kann der Amp V mühelos auch fordernde und niederohmige Schallwandler antreiben. Zugleich bietet die Schaltung Schutz vor hochfrequenten Schwingungen, Clipping sowie einem zu großen DC-Offset. Damit sind Gleichstromanteile im Musiksignal gemeint, die die Signalkurve auf ein anderes Bezugspotenzial hieven und für Lautsprecher-Chassis schädlich sein können.

Die Rippen sind aus dem vollen Material der Wangen gefräst. Mit ihrer filigranen Struktur gleichen sie die Massivität aus, die der Amp V mit seinem dickwandigen Gehäuse bietet.

Die Rippen sind aus dem vollen Material der Wangen gefräst. Mit ihrer filigranen Struktur gleichen sie die Massivität aus, die der Amp V mit seinem dickwandigen Gehäuse bietet.

Schaltungs-Spezialität für optimale Kontrolle

Eine weitere Accustic Arts-Spezialität ist die zuschaltbare Dämpfungsfaktor-Linearisierung. Äh … was bitte? Fangen wir beim Dämpfungsfaktor an. Bei einem modernen gegengekoppelten Leistungsverstärker ist ein hoher Dämpfungsfaktor erwünscht, der Verstärker-Innenwiderstand soll also wesentlich kleiner sein als der Widerstand des angeschlossenen Lautsprechers. Dadurch hat der Verstärker ein günstiges Klirrverhalten und eine gute Kontrolle über das Schwingverhalten der Lautsprecher-Chassis. Das bestmögliche Ein- und Ausschwingverhalten zeigen die Chassis jedoch nicht bei maximalem Dämpfungsfaktor, sondern bei einem etwas darunter angesiedelten Faktor, der zudem über einen großen Frequenzbereich linear verlaufen sollte. Normalerweise findet aber prinzipbedingt ab fünf Kilohertz ein Abfall statt. Hier schafft die Dämpfungsfaktor-Linearisierung Abhilfe: Mit ihr kratzt der Dämpfungsfaktor nicht mehr am obersten Limit des optimalen Bereichs, sondern liegt geringfügig darunter. Dafür fällt der Dämpfungsfaktor deutlich sanfter ab und bleibt so bis rund zwanzig Kilohertz innerhalb dieses optimalen Bereichs. Diese „Damping Control“ kann über einen Schalter auf der Rückseite des Amp V aktiviert werden.

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Amtliche Anschlüsse

Auf der hinteren Seite entdecken wir zudem einen Mute-Schalter. Er sorgt dafür, dass die Lautsprecherausgänge stumm geschaltet werden. Das erkennen wir akustisch am Klacken zweier Relais. Das ist das gute und beruhigende Zeichen, dass die Signalwege hier mechanisch komplett getrennt und damit sauber unterbrochen sind. So kann man schnell und umstandsfrei einen anderen Vorverstärker ausprobieren oder andere Boxen anklemmen. Für den Preamp stehen dabei sowohl ein symmetrischer XLR-Eingang als auch ein unsymmetrischer Cinch-Input zur Verfügung. Mit einem Schalter wählt man den verwendeten Anschluss aus. Wer kann, sollte hier die XLR-Buchsen nutzen, denn die symmetrische Signalführung bleibt auf dem Kabelweg frei von Störeinflüssen. Beide Eingänge ermöglichen übrigens neben der üblichen AC-Kopplung auch die DC-Kopplung, also den Anschluss eines Vorverstärkers, der sein Signal ohne vorgeschalteten Koppel-Kondensator an die Endstufe liefert. Soweit der Eingang, nun der Ausgang: Für den Lautsprecheranschluss bietet der Amp V vier exzellente Klemmenpaare und ermöglicht somit Bi-Wiring.

Zum Lautsprecher-Anschluss bietet der Amp V vier Klemmenpaare. Damit ermöglicht er Bi-Wiring. Die Polklemmen sind die Premium-Modelle aus der nextgen-Reihe von WBT: Sie ermöglichen mit einem Drehmoment-Indikator den optimalen Anpressdruck und besitzen ein Minimum an Metall, um ein Maximum an Klangneutralität zu gewährleisten. Wer ein Lautsprecherkabel mit Extra-Abschirmung verwendet, wird sich über den Erdungskontakt des Amp V freuen.

Zum Lautsprecher-Anschluss bietet der Amp V vier Klemmenpaare. Damit ermöglicht er Bi-Wiring. Die Polklemmen sind die Premium-Modelle aus der nextgen-Reihe von WBT: Sie ermöglichen mit einem Drehmoment-Indikator den optimalen Anpressdruck und besitzen ein Minimum an Metall, um ein Maximum an Klangneutralität zu gewährleisten. Wer ein Lautsprecherkabel mit Extra-Abschirmung verwendet, wird sich über den Erdungskontakt des Amp V freuen.

Der Accustic Arts Amp V in der Praxis

Wir testen diese Edel-Endstufe mit passenden Mitspielern: Als Vorverstärker kommt der gleichfalls neue und von uns bereits getestete Accustic Arts Preamp III aus der Referenz-Serie zum Zuge, als CD-Spieler fungiert der Accustic Arts Player I aus der Top-Serie. Diese Komponenten können wir komplett symmetrisch verkabeln. Zur Schallwandlung schließen wir über das Supra Cables Quadrax die KEF Blade Two an. An diesem Acht-Ohm-Schallwandler liefert der Amp V immer noch herkulanische 900 Watt pro Kanal. Diese Kraft lässt er uns auch gleich auf eine eindrucksvolle Art und Weise erfahren: Wir haben „Hey Now“ von London Grammar aufgelegt, dieser melancholische Trip Hop-Song ist mit einem abgrundtiefen Synthie-Bass grundiert. Dieses Fundament hat schon bei normaler Zimmerlautstärke, mit der wir starten, eine Festigkeit und ein Volumen, das uns staunen lässt – denn trotz des moderaten Pegels spüren wir bereits die Power, die dem Amp V innewohnt.

Mühelose Mächtigkeit

Diese Power zeigt sich an der herrlichen Ruhe und Entspanntheit, mit welcher der Amp V das Klanggeschehen in den Raum stellt. Der tiefe und prominente Bass des Songs ist eine Herausforderung für Verstärker wie Lautsprecher, mitunter verunklart dieser Synthi den Gesamtklang, beengt ein wenig die anderen Instrumente und verdeckt die vielfältig einstreuten Sounds. Mit dem Amp V, der die Blade Two perfekt unter Kontrolle hat, erleben wir, wie meisterlich und mühelos dieser Bass in seiner ganzen Mächtigkeit abgebildet werden kann – ohne Limitierungen oder Kompressionseffekte. Dank dieser Mühelosigkeit können sich der Gesang, die filigranen Gitarren, die feinen Keyboards, das frugale Schlagzeug und die zahlreichen elektronischen Einsprengsel völlig frei entfalten. Diese Freiheit geht einher mit einer grandiosen Klarheit und Transparenz: Wir registrieren wie selbstverständlich auch kleinste und leiseste Geräusch-Effekte, die viel zum Reiz und zur Wirkmacht dieses Songs beitragen. So entdecken wir diesen uns doch sehr vertrauten Song noch einmal neu. Unglaublich!

Das massive, gebürstete Aluminiumgehäuse und die blitzenden Chrom-Applikationen weisen den Amp V als Accustic Arts-Komponente aus.

Das massive, gebürstete Aluminiumgehäuse und die blitzenden Chrom-Applikationen weisen den Amp V als Accustic Arts-Komponente aus.

Sensationelle Akkuratesse

Die Wahrnehmbarkeit auch allerzartester Nuancen verdankt sich der exzellenten Dynamik-Fähigkeit des Amp V, in diesem Fall sind es seine feindynamischen Qualitäten. Diese Endstufe ist ungemein flott, sie bietet eine stupende Impulstreue. Dadurch werden alle Schallereignisse ansatzlos und auf den Punkt dargestellt, die Abbildung klingt dadurch präzise und präsent, frisch und vital. Das zahlt sich natürlich gerade beim Schlagzeug aus, deshalb wechseln wir jetzt zu „Outbreak“ von Dennis Chambers. Der Ausnahmedrummer bietet ein Feuerwerk an Patterns, Grooves, komplexer Snare-Arbeit und ziselierten Beckenanschlägen. Der Amp V präsentiert uns diese schlagzeugerische Göttergabe mit einer sensationellen Akkuratesse: Er liefert kleinste Ghost Notes und härteste Fell-Malträtierungen mit tollem Punch, mit Vitesse und mitreißenden Lebendigkeit – wir spielen unwillkürlich Luftschlagzeug! Bei der Lautstärke haben wir mittlerweile einen sattesten, absolut nachbarschaftsfeindlichen Pegel erreicht. Doch trotz des geradezu atemberaubenden Drucks bewahrt die Wiedergabe dank der offenbar unerschöpflichen Kraft und Reserven des Amp V ihre herausragende Reinheit, Ruhe und Entspanntheit.

Konsequenter Dual Mono-Aufbau: In der Stereo-Endstufe stecken zwei komplett voneinander unabhängige Mono-Blöcke. Das zeigt sich auch an den beiden separaten Netzanschlüssen.

Konsequenter Dual Mono-Aufbau: In der Stereo-Endstufe stecken zwei komplett voneinander unabhängige Mono-Blöcke. Das zeigt sich auch an den beiden separaten Netzanschlüssen.

Dynamik-Plus durch Dämpfungsfaktor-Linearisierung

Was bewirkt nun die Dämpfungsfaktor-Linearisierung? Wir hören „Outbreak“ nacheinander mit aktivierter und deaktivierter Linearisierung – und haben ein Aha-Erlebnis: Ohne Linearisierung wirkt der Klang etwas gezügelter. Die maximale Kontrolle hält die Blade Two im Zaum, sorgt aber für eine leichte Zügelung. Mit Linearisierung hingegen gewinnt die Dynamikfähigkeit. Davon profitiert gerade Dennis Chambers‘ Schlagzeug: Die Snare hat mehr Punch, der Aufschlag des Schlägels auf das Fell besitzt mehr Durchsetzungsfähigkeit und Griffigkeit. Insbesondere die Bass Drum klingt klarer. Doch eigentlich ist das komplette Set noch transparenter – und die ganze Aufnahme hat mehr Offenheit und Luft. Jetzt tauschen wir die KEF Blade Two gegen ein Paar Audio Physic Classic 22, und nun ist die größere Kontrolle durchaus vorteilhaft. Hier erleben wir ohne Dämpfungsfaktor-Linearisierung eine agilere Wiedergabe – aber nur bis zu einem gewissen Pegel: Bei höheren Lautstärken, die einer realistischen Live-Situation entsprechen, erweist sich dann auch hier die Aktivierung der Linearisierung als Klang-klärend.

Verfeinerung der Klangkultur

Wie fein und sensibel der Amp V agiert, erleben wir schließlich noch beim Vergleich seiner unsymmetrischen und symmetrischen Eingänge. Wir hören Neil Youngs Klassiker „On The Beach“ in der Version des Blues-Barden Boz Scaggs, dem mit Unterstützung von Schlagzeug, Bass, Gitarren und Orgel ein wunderschönes und toll klingendes Cover gelungen ist. Welchen Unterschied nun die Eingangswahl macht, haben wir noch nie derart deutlich wahrgenommen: Die Überlegenheit der symmetrischen Signalführung zeigt sich in einem Mehr an Transparenz und Auflösung, wodurch Scaggs und seine Musiker an Plastizität gewinnen – und die imaginäre Bühne, auf der sie stehen, an räumlicher Tiefe zulegt. Weitere Meriten sind ein Plus beim Punch und eine noch bessere Konturierung des Basses. Das ist umso erfreulicher, da hier mit Willie Weeks und Jim Keltner zwei der aktuell gefragtesten Session-Musiker an Bass und Schlagzeug brillieren. So ist es perfekt – und so genießen wir eine Wiedergabe von seltener Stimmigkeit, Harmonie und Entspanntheit.

Fazit

Der Accustic Arts Amp V liefert als imposante Endstufe im Dual-Mono-Design eine Abbildung mit überwältigender Kraft und herausragender Klangkultur. Seine Leistungsfähigkeit von bis zu 3.000 Watt ermöglicht atemberaubende Pegel. Doch eigentlich steht diese Potenz im Dienste einer vollendeten Abbildung: Seine herkulanische Kraft und seine unerschöpflichen Reserven ermöglichen eine Wiedergabe von müheloser Mächtigkeit. Der Amp V verstärkt mit wunderbarer Ruhe, völliger Entspanntheit und erhabener Gelassenheit. Seine fein- und grobdynamischen Fähigkeiten sind schlicht sensationell, diese Endstufe beweist, was in puncto Präzision und Akkuratesse möglich ist. Dies verdankt sich auch der überragenden Kontrolle über die angeschlossenen Lautsprecher. Sie wiederum wird durch eine zuschaltbare Dämpfungsfaktor-Linearisierung nochmals optimiert – und damit die Klangkultur abermals verfeinert. So gerät das Musikhören zu einem erlesenen Genuss und einem emotionalen Erlebnis. Diese Exzellenz hat einen hohen Preis – doch hier gilt, was wir schon beim Preamp III gesagt haben: Wer High End auf diesem Referenz-Niveau erleben möchte, zahlt diesen Preis bereitwillig.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

99 of 100

98 of 100

98 of 100

210324.Accustic Arts Amp V-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Amp V
Produktkategorie:Endstufe (Stereo)
Preis:39.800,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Prinzip:Transistor-Verstärker, Dual-Mono-Schaltung, Stromspiegel-Prinzip
Abmessungen (HBT):328 x 530 x 545 mm
Gewicht:- Endstufe: ca. 80 kg
- Flightcase: ca. 22 kg
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):2 x Lautsprecher
Leistung:Sinus-Ausgangsleistung (THD+N = 0,1%):
> 2 x 1.500 Watt bei 2 Ω (Herstellerangabe)
> 2 x 1.400 Watt bei 4 Ω (Herstellerangabe)
> 2 x 900 Watt bei 8 Ω (Herstellerangabe)
Spannungsverstärkung:30,0 dB (Herstellerangabe)
Störspannungsabstand: -96 dBA (bezogen auf 6,325 V) (Herstellerangabe)
Klirrfaktor (THD+N): 0,002 % an 4 Ω Last bei 1 kHz und 10 Watt (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme im Leerlauf: ca. 230 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Amp V
- 2 Netzkabel (2 m)
- Bedienungsanleitung
- 2 Ersatzsicherungen
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
- Flightcase (für den Transport)
Pros und Contras:+ exzellente Verarbeitung
+ edles Design
+ superbe Klangqualität
+ herausragende Kraft und Kontrolle: treibt auch fordernde Lautsprecher mühelos an
+ ungemeine Ruhe und Entspanntheit in der Wiedergabe
+ Dämpfungsfaktor-Linearisierung (deaktivierbar)
+ Schutzschaltung gegen Clipping, Hochfrequenzschwingungen und zu hohen DC-Offset
+ Einschaltstrombegrenzung mit DC-Netzfilter
+ symmetrischer Eingang (XLR) sowie unsymmetrischer Eingang (Cinch), umschaltbar
+ Mute-Schalter ermöglichen geräuschlosen Kabelwechsel
+ 4 Anschlussklemmen ermöglichen Bi-Wiring oder Bi-Amping
+ Erdungsklemmen für abgeschirmte Lautsprecherkabel

- hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Standlautsprecher Inklang Ayers Five – Flaggschiff mit famoser Frische

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Premiere oder Comeback? Inklang gelingt mit der Ayers Five gleich beides: Der Hamburger Lautsprecher-Spezialisten setzt beim Drei-Wege-Flaggschiff seiner Schallwandler-Serie erstmals auf eine Kalotte für die Mitten – und belebt damit eine fast verschwundene Schallwandler-Tradition. Ist dieser frische Wind bei der Inklang Ayers Five auch hörbar?

Imposant, aber zugleich dezent: Mit ihrem Design und den vielfältigen Farb- und Finish-Möglichkeiten passt die Ayers Five in eigentlich jedes Ambiente. Mit einem modernen Habitat harmoniert sie allerdings am besten. Hier ist Inklangs Top-Modell in dem Farbton „Toolanga Black No. 11“ lackiert.

Imposant, aber zugleich dezent: Mit ihrem Design und den vielfältigen Farb- und Finish-Möglichkeiten passt die Ayers Five in eigentlich jedes Ambiente. Mit einem modernen Habitat harmoniert sie allerdings am besten. Hier ist Inklangs Top-Modell in dem Farbton „Toolanga Black No. 11“ lackiert.

Mit Innovationen kennt Inklang sich aus: Die Hanseaten haben mit dem Customizing und der Just-in-Time-Produktion zwei Prinzipien aus dem Automobil-Bereich auf den Lautsprecherbau übertragen – und damit die HiFi-Branche vitalisiert. Die Just-in-Time-Fertigung samt optimierter Zuliefer-Logistik positiviert das Preis-/Leistungsverhältnis. Das Customizing hingegen sorgt dafür, dass ein gegebenes Grundmodell durch verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten seinen ganz eigenen Charakter bekommt: aus seriell wird individuell. Diese Wahlfreiheit intensiviert Inklang bei seiner aktuellen Lautsprecher-Serie Ayers: Die meisten Modelle sind demnächst neben der passiven Variante auch als Aktiv- oder Wireless-Version erhältlich. Aus dieser Reihe, die mit ihrem breiten Portfolio so ziemlich jedes Szenario der HiFi- und Heimkino-Beschallung ermöglicht, hatten wir bereits die kompakte Ayers One, die standhafte Ayers Three und die Kombination Ayers Wall/Ayers Sub zu Gast in unserer Redaktion. Nun stellt sich mit der Ayers Five das Top-Modell der Schallwandler-Serie vor – und hat mit dem Kalotten-Mitteltöner eine weitere außergewöhnliche Spezialität in petto.

Die umlaufende Fase der Ayers Five sorgt für einen geschmeidigen Übergang an den Kanten und beschert zugleich einen hohen Wiedererkennungswert: Die Fase seit jeher das Design-Markenzeichen von Inklang.

Die umlaufende Fase der Ayers Five sorgt für einen geschmeidigen Übergang an den Kanten und beschert zugleich einen hohen Wiedererkennungswert: Die Fase seit jeher das Design-Markenzeichen von Inklang.

Stattliche Statur mit Finish-Vielfalt

Doch der Reihe nach: Als erstes glänzt die Ayers Five in ihrer Gesamterscheinung. Mit den Maßen 116 mal 29 mal 41 Zentimetern hat sie eine stattliche Statur, doch aufgrund der wohlgewählten Proportionen tritt sie als schlanke Säule auf. Eine umlaufende Fase, die an sämtlichen Korpus-Kanten für einen geschmeidigen Übergang sorgt, befördert dabei die angenehme Eleganz und zugleich die dezente Prägnanz. Als Design-Markenzeichen ziert diese Fase alle Inklang-Lautsprecher. Die Nobilität wird durch die erstklassige, makellos realisierte Lackierung unterstrichen: Unser Modell ist in attraktivem „Toolanga Black No. 11“ gehalten. Dies ist eine von zehn sogenannten Spectrum-Farben, die kostenfrei zur Auswahl stehen. Hinzu kommt die Option, das Finish matt, seidenmatt oder hochglänzend ausführen zu lassen. Darüber hinaus sind weitere, allerdings aufpreispflichtige Kolorierungen möglich: Für die perfekte Wohnraum-Harmonie bietet Inklang die gesamte Ton-Palette der beiden Luxus-Wandfarbenhersteller Caparol Icons und Farrow&Ball an. Für die komplett individuelle Note kann der Kunde überdies eine persönliche Farbcode-Abstimmung vereinbaren.

Die Ayers Five in der Vorder- und Rückansicht. Über dem Anschlussterminal ist eine schlitzartige Gehäuseöffnung sichtbar. Hier handelt es sich um den Bassreflex-Port mit genau berechnetem Luftkanal.

Die Ayers Five in der Vorder- und Rückansicht. Über dem Anschlussterminal ist eine schlitzartige Gehäuseöffnung sichtbar. Hier handelt es sich um den Bassreflex-Port mit genau berechnetem Luftkanal.

Mit Customizing zum persönlichen Lautsprecher

Damit man einen Eindruck hat, wie der persönlich konfigurierte Lautsprecher aussieht, bietet Inklang auf seiner Homepage eine Vorschau an. Hier wird jeder Auswahlschritt und jede Veränderung im Bild gezeigt. Der Konfigurator ist zudem eine Entscheidungshilfe: Welches Grundmodell passt zu meinem Raum? Benötigen die Kompaktboxen einen Standfuß oder einen Lowboard-Fuß? Soll der Lautsprecher passiv, aktiv oder für den Wireless-Betreib realisiert werden? Alle Fragen können aber auch im persönlichen Dialog geklärt werden, Inklang berät – wiederum wahlweise – telefonisch oder per Mail. Nach der Farb-Frage steht dann bei Standlautsprechern wie der Ayers Five die Ausführung der aus eloxiertem Aluminium gefertigten Sockelplatte zu Entscheidung: Schwarz oder Silber? Wir nehmen Schwarz. Es folgt die Ankopplung an den Boden mit den Optionen „Standfüße“ und „Spikes“. Wir wählen Standfüße. Zum Abschluss können wir magnetisch haftende Stoffabdeckungen hinzubuchen – und sogar harmonierende Lautsprecherkabel mit Bananensteckern oder Gabelschuhen. Am Ende dieses Auswahl- und Customizing-Prozesses steht ein ziemlich einzigartiger, persönlicher Lautsprecher.

Auch die höhenverstellbaren Füße mit ihrer Rändeloptik sind eine Inklang-Spezialität. Statt der Füße können optional die nahezu identisch aussehenden Spikes gewählt werden.

Auch die höhenverstellbaren Füße mit ihrer Rändeloptik sind eine Inklang-Spezialität. Statt der Füße können optional die nahezu identisch aussehenden Spikes gewählt werden.

Mitteltöner in seltener Kalotten-Ausführung

So steht die Ayers Five nun in unserer Redaktion – und wir schauen uns endlich die Chassis an. Uns interessiert natürlich vorrangig die Premiere: Inklang setzt zum ersten Mal im Mittelton einen Kalotten-Treiber ein. Vor einigen Dekaden war das durchaus üblich, kein Wunder: Die kuppelförmige Membran ermöglicht eine überaus frisch-freie, detailreiche und offene Wiedergabe. Heute jedoch ist die Kalotte hier weitgehend vom Konus verdrängt worden: Der Grund: Mittlerweile werden Mitteltöner ziemlich tief an den Basswoofer angekoppelt, was mit der Kalotte kniffliger ist. Die Filterung in der Frequenzweiche ist da eine Herausforderung. Zudem wurde der Kalotte auch die nötige Breitbandigkeit abgesprochen. Inklang unternimmt mit der Ayers Five den Gegenbeweis: Der Mitteltöner agiert hier in dem überaus großen Frequenzbereich zwischen 400 Hertz und 3,6 Kilohertz. Das hat mehrere Vorteile: Der Bereich, in dem das menschliche Ohr besonders sensibel ist, wird homogen-bruchlos vom gleichen Chassis gewandelt. Das verstärkt den akustischen Höreindruck einer Punktschall-Quelle.

Eine Kalotte als Mitteltöner – das ist eine Novität für Inklang und eine Rarität im heutigen Lautsprecherbau. Bei der Ayers Five übernimmt dieser relativ kleine Speaker einen großen Frequenzbereich, befördert damit die Homogenität und entlastet seine Mitspieler.

Eine Kalotte als Mitteltöner – das ist eine Novität für Inklang und eine Rarität im heutigen Lautsprecherbau. Bei der Ayers Five übernimmt dieser relativ kleine Speaker einen großen Frequenzbereich, befördert damit die Homogenität und entlastet seine Mitspieler.

Zart und hart – für Schnelligkeit und Kraft

Der Mitteltöner entlastet zugleich den Hoch- und den Tieftöner: Sie können sich so jeweils um ihren Parade-Bereich kümmern und entspannt ihre Kern-Kompetenz ausspielen. Überdies kommt es im Tiefton zu einer deutlich geringeren Bündelung, die hin zu höheren Frequenzen prinzipbedingt größer wird. Um all dies leisten zu können, schallwandelt der Mitteltöner mit einem 55 Millimeter durchmessenden Dom, dessen sensibles Seidengewebe durch eine in Handarbeit aufgetragene Beschichtung gekräftigt wird. Dank dieser gar nicht mal besonders großen und nun zugleich zarten und harten Membran ist er flink genug, um auch hin zum Hochton flott genug agieren zu können. Damit der Mitteltöner im Boxengehäuse nicht von Schall-Schüben der Tieftöner gestört wird, arbeitet die Kalotte rückseitig auf ihr eigenes, abgekapseltes Volumen. Vorderseitig befördert eine hornartige Schallführung die homogene, breite Abstrahlung – auch im Verbund mit den anderen Chassis.

Der Kalotten-Hochtöner ist klein dimensioniert und kann deshalb impulstreu-flott agieren.

Der Kalotten-Hochtöner ist klein dimensioniert und kann deshalb impulstreu-flott agieren.

Flotter Tweeter ohne Beweglichkeitsbremse

Schauen wir zuerst auf den Mitspieler im Hochton: Hier schwingt ebenfalls eine Seidenkalotte. Dank der hoch angesetzten Trennfrequenz hin zum Mitteltöner kann die Hochton-Kalotte klein dimensioniert sein. Das befördert ihre Leichtigkeit. Dadurch kann der 22-Millimeter-Dom überaus schnell und impulstreu schwingen. Zudem entwickelt der Tweeter im Betrieb auch weniger Wärme. Das ermöglicht den Verzicht auf Ferrofluid. Diese mit magnetischen Partikeln versehene Flüssigkeit wird gerne im Antrieb, der hinter der Membran sitzt, als Kühlmittel zur Wärmeabfuhr und als passive Dämpfung der Membran eingesetzt. Ferrofluid führt aber auch zu Dynamikeinbußen. Ohne diese Beweglichkeitsbremse bietet der Hochtöner eine bessere Feindynamik. Abseits dieser Agilität besitzt der Kuppel-Tweeter eine breite Abstrahlcharakteristik. Damit passt er prima zum Kalotten-Mitteltöner, dem er auf der Front der Ayers Five unterstellt ist. Optisch erscheint diese Positionierung tief, akustisch hat der Tweeter aber so die optimale Höhe: Er befindet sich auf dem gleichen Niveau wie die Ohren eines sitzenden Hörers.

Auf der Schallwand sitzt der Hochtöner unterhalb des Mitteltöners – und damit auf Ohrhöhe des Hörers.

Auf der Schallwand sitzt der Hochtöner unterhalb des Mitteltöners – und damit auf Ohrhöhe des Hörers.

Woofer-Team für amtlichen Tiefton

Für den Bass sorgt ein Tieftöner-Team mit zwei 18-Zentimeter-Membranen aus glasfaserverstärktem Papier. Diese große resultierende Membranfläche ist eine wesentliche Voraussetzung für einen amtlich-tiefreichenden Bass – wie auch das üppige Gehäusevolumen, welches die Five ja ebenfalls bietet. Zudem sind die Chassis sogenannte Langhub-Ausführungen: Ihr Antrieb ist so konstruiert, dass sie extrem weit vor- und zurückschwingen können, ohne dass es zu Verzerrungen kommt. Diese weite Auslenkung bedeutet einen großen Hub – und er wiederum befördert ebenfalls die Basskraft. Hinzu kommt eine Bassreflex-Abstimmung, die die untersten Frequenzregionen stärkt. Hierzu ist eine definierte Ventilation der Gehäusekammer nötig. Der Port dafür ist als breiter Schlitz realisiert, der rückseitig über dem Terminal mündet. Anteil an der Klangwerdung hat aber auch die aufwändige gestaltete Frequenzweiche. Sie sitzt luftdicht abgeschlossen in einem Extra-Gehäuse, damit sie ungestört von Vibrationen und Druckschwankungen arbeiten kann. All diese Faktoren führen im Verbund dazu, dass die Ayers Five bis runter zu imposanten 28 Hertz spielt.

Einer der beiden identischen 18 Zentimeter-Tieftöner. Sie sorgen als Team mit ihrer langhubigen Ausführung, großer resultierender Membranfläche und ordentlich Volumen im Gehäuse für den beeindruckend tiefen, trockenen und definierten Bass der Ayers Five.

Einer der beiden identischen 18 Zentimeter-Tieftöner. Sie sorgen als Team mit ihrer langhubigen Ausführung, großer resultierender Membranfläche und ordentlich Volumen im Gehäuse für den beeindruckend tiefen, trockenen und definierten Bass der Ayers Five.

Die Inklang Ayers Five in der Praxis

Für den Anschluss eines Verstärkers bietet der Standlautsprecher ein erstklassiges Single-Wire-Terminal. Über unser ViaBlue SC-4-Kabel klemmen wir hier den Hegel H360 an. Ein solch potenter Verstärker kommt der Ayers Five bei einem Wirkungsgrad von durchschnittlichen 85 Dezibel durchaus entgegen. Die nun folgende Platzierung und Ausrichtung ist schnell erledigt. Hier zeigt sich der Standlautsprecher völlig unkompliziert: Unsere Standard-Aufstellung, die im Verbund mit dem Sofa ein gleichschenkligen Dreieck bildet, bedarf nur noch einer kleinen Justage bei der Einwinklung hin zum Hörplatz. Schon spielt die Klangkette, bei der unser Oppo UPD-203 als Zuspieler agiert, absolut stimmig. Zur Ausrichtung haben wir Shelby Lynnes wunderschönes Cover von „Just A Little Lovin’“ gewählt – und die Ayers Five braucht genau zwei Sekunden, um uns gefangen zu nehmen. In dieser Zeit vollführt Drummer Gregg Field, der den Song eröffnet, zwei zarte Anschläge auf sein Ride-Becken, einen behutsamer Tritt der Bassdrum und einen kleinen Hieb auf die Snare.

Der Einsatz eines Tieftöner-Teams ermöglicht eine schmale Schallwand. So bietet die Ayers Five trotz des großen Volumens eine schlanke Erscheinung.

Der Einsatz eines Tieftöner-Teams ermöglicht eine schmale Schallwand. So bietet die Ayers Five trotz des großen Volumens eine schlanke Erscheinung.

Akustischer Hochgenuss

Doch schon diese drei Schallgeschehen sind ein Erlebnis: So lapidar die Schläge sind, so präzise und präsent stellt sie die Ayers Five sie in unserem Hörraum. Wir hören beim Ride das gedengelte Metall, das Aufblühen und Anschwellen des Tons und dann sein faszinierendes Verklingen, bei dem sich kontinuierlich die Klangfarbe ändert. Die Bassdrum wiederum ist, so verhalten Gregg Field sie auch tritt, knochentrocken-knackig – so kann eine geschmackvoll gestimmte tiefe Trommel im Drumset klingen! Die Snare schließlich hat eine geradezu beängstigende Akkuratesse und lässt uns mit ihrer Impulskraft fast aufschrecken, obwohl auch sie keineswegs laut gespielt ist. Diese Snare ist am stärksten in einen künstlichen, exzellenten Hallraum eingebettet. Die Ayers Five stellt ihn mit überragender Auflösung dar und macht unseren realen Hörraum sofort vergessen: Die hörbaren Reflexionen dieses Kunstraums sind schlicht ein akustischer Hochgenuss!

Zur Ayers Five gibt es optional auch Abdeckungen. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Farben, hier ist die Variante „Snowwhite No. 02“ zu sehen.

Zur Ayers Five gibt es optional auch Abdeckungen. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Farben, hier ist die Variante „Snowwhite No. 02“ zu sehen.

Markerschütternd und knochentrocken: der Bass

Dann setzten Gitarre, Keyboards und Bass ein – und wieder erleben wir drei Delikatessen zugleich. Den unmittelbarsten Eindruck macht der Bassist Kevin Axt: Er spielt markerschütternde Töne, die mit ihrem Volumen unseren Raum fluten und ein tolles Tiefton-Fundament von bestem Bass-Beton legen. Uff! Jedem dieser lang ausgehaltenen Noten folgt ein abgestoppter Ton samt effektvoller Pause – und diese Stopps haben Dank der Ayers Five einen Wahnsinns-Schub und richtig Druck. Bei aller Mächtigkeit ist dieser Bass aber nie dick auftragend oder wulstig-behäbig, sondern konturiert und, auch hier, knochentrocken. Überdies gelingt es der Ayers Five, unschöne Kompressionseffekte, die manche mit Punch verwechseln, zu vermeiden. So trägt auch der Bass zu dieser Offenheit und Aufgeräumtheit der Wiedergabe bei. Hinzu kommen eine wunderbare Ruhe und eine schöne Selbstverständlichkeit, auch bei hohen Pegeln: Die Musik ist, wie bei einem Live-Gig, einfach da. Dafür braucht es Kraft und Souveränität – und beides besitzt die Ayers Five fast im Überfluss.

Die Ayers Five ist mit einem erstklassigen Anschluss ausgerüstet. Zur Minimierung der Klangbeeinflussung kommt ein Single-Wire-Terminal zum Zuge. Die vergoldeten Klemmen akzeptieren Kabel, die mit Kabelschuhen oder Bananenstecker konfektioniert sind, sowie blanke Litze mit einem Querschnitt bis acht Quadratmillimeter. In diesem Fall verhindert eine freidrehende Andruckscheibe, dass beim Festschrauben die feinen Drähtchen verbogen und gezogen werden.

Die Ayers Five ist mit einem erstklassigen Anschluss ausgerüstet. Zur Minimierung der Klangbeeinflussung kommt ein Single-Wire-Terminal zum Zuge. Die vergoldeten Klemmen akzeptieren Kabel, die mit Kabelschuhen oder Bananenstecker konfektioniert sind, sowie blanke Litze mit einem Querschnitt bis acht Quadratmillimeter. In diesem Fall verhindert eine freidrehende Andruckscheibe, dass beim Festschrauben die feinen Drähtchen verbogen und gezogen werden.

Packender Live-Charakter

Diesen packenden Live-Charakter erleben wir auch bei der Gitarre: Wie in einem kleinen Club hören wir aus nächster Nähe das Rauschen des Röhrenverstärkers, und die Töne, die Dean Parks seiner Gitarre entlockt, haben eine tolle Gegenwärtigkeit: Wir können förmlich sehen, wie er ohne Plektrum allein mit dem Hammering seiner Finger die Stahlsaiten anschlägt. Die Ayers Five holt uns ganz nah an den Bühnenrand. Direkt vor uns steht nun Shelby Lynne und beginnt fast schüchtern mit „Just A Little Lovin’“ – und unwillkürlich werden wir von ihrer angenehmen, klaren, eher schlanken Stimme angezogen, denn die amerikanische Sängerin lässt, wie in einer intimen Erzählung, eine gewisse Verletzlichkeit durchscheinen. Wir hören leiseste Endungen, zarteste Stimmvibrati, minimale Reibungen, können selbst feinste Nuancen in der Stimme wahrnehmen, aber auch ihre Atmer und Lippengeräusche. Shelby Lynne hat eine ungeheure physische Präsenz, als sänge sie diesen Song direkt vor uns und für uns.

Die Standlautsprecher lassen sich mit anderen Modellen der Ayers-Serie kombinieren und – wie hier mit dem Center – für die TV- und Home Cinema-Beschallung einsetzen.

Die Standlautsprecher lassen sich mit anderen Modellen der Ayers-Serie kombinieren und – wie hier mit dem Center – für die TV- und Home Cinema-Beschallung einsetzen.

Frische und Feuerwerk

Die grandiose Abbildungskraft und Lebendigkeit zahlt sich auch bei klassischer Musik aus, besonders bei Opern – und hier gerade bei der grandiosen René Jacobs-Einspielung von Georg Philipp Telemanns „Orpheus“ mit der Akademie für Alte Musik Berlin und einem exquisiten Gesangsensemble rund um Dorothea Röschmann. Bei der furiosen Rache-Arie „Sù, mio core à la vendetta“ zündet die begnadete Sopranistin ein vokalistisches Feuerwerk: Wir hören unglaubliche Koloraturen und Spitzentöne, die Fulminanz des Gesangs lässt uns mit großen Augen diese Stimmkunst genießen. Hinter Dorothea Röschmann liefert die Akademie eine temporeiche Orchesteruntermalung – auch hier ist die Plastizität ausgezeichnet. Die Ayers Five bereitet dem Klangkörper eine große, breite und tiefe Bühne, auf der die Musiker wie aus einem Guss agieren, aber in ihren einzelnen Instrumentengruppen klar erkennbar sind. Wir können die präzisen Bogenstriche der Streichergruppen unterscheiden und selbst die oft unterrepräsentierten Bässe verorten, ebenso das in Barockopern obligate Cembalo, das in solchen Tutti-Passagen oft unterzugeht.

Der elegante Sockel sorgt für den sicheren Stand des hochaufragenden Lautsprechers und verleiht ihm zugleich eine optische Leichtigkeit. Die eloxierte und gebürstete Aluminiumplatte kann wahlweise in Schwarz oder Silber gewählt werden.

Der elegante Sockel sorgt für den sicheren Stand des hochaufragenden Lautsprechers und verleiht ihm zugleich eine optische Leichtigkeit. Die eloxierte und gebürstete Aluminiumplatte kann wahlweise in Schwarz oder Silber gewählt werden.

Homogenes Klangbild im ganzen Raum

Wir haben beim Genuss dieser Oper auch mal unser Sofa verlassen und uns ein wenig im Hörraum bewegt. Sehr schön: Die Ayers Five strahlt ihr homogenes Klangbild breit in das Ambiente. So bleibt die Räumlichkeit der Wiedergabe auch außerhalb des Sweet Spots intakt. Das funktioniert auch bei kompakteren Besetzungen: Zum Abschluss legen wir „Otay“ von Dennis Chambers auf, weil diese funkige Musik geradezu für die Ayers Five gemacht ist – oder umgekehrt. Natürlich demonstriert der Weltklasse-Drummer auf allen Trommeln und mit wildesten Patterns sein stupendes Können, doch in Begleitung seiner mit Bläsern, Keyboards, Gitarre und Bass besetzten Band lässt er es eben auch richtig grooven. Wir können den Spaß, den die Jungs im Studio hatten, förmlich an der Frische der Wiedergabe hören: Die Ayers Five liefert das virtuose Meisterstück packend und präzise mit einer Dynamik, einem Punch und einer Spritzigkeit, die uns schon nach wenigen Sekunden zum Fußwippen und Kopfnicken bringt.

Die Ayers Five mit ihren Spielpartnern: Im Test glänzt sie am Vollverstärker Hegel H360, als Quelle agiert der SACD-Player Oppo UPD-203. Als Lautsprecherkabel kommt das ViaBlue SC-4 zum Zuge.

Die Ayers Five mit ihren Spielpartnern: Im Test glänzt sie am Vollverstärker Hegel H360, als Quelle agiert der SACD-Player Oppo UPD-203. Als Lautsprecherkabel kommt das ViaBlue SC-4 zum Zuge.

Fazit

Ja, der frische Wind ist hörbar: Inklang setzt bei der Ayers Five erstmals auf eine Kalotte für die Mitten – und erreicht damit bei seinem Flaggschiff eine ungemein vitale, sehr homogene und beeindruckend bassstarke Wiedergabe. Die Homogenität rührt von der breitbandigen Schallwandlung des Mitteltöners und seiner gelungenen Anbindung an den Tweeter und die Tieftöner. Diese Mitspieler können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und danken das mit einer exzellenten Performance. So gelingt der Inklang Ayers Five als Drei-Wege-Lautsprecher eine wunderbar räumliche und plastische Abbildung, die mit ihrer Spritzigkeit, ihrem Punch und dem mächtigen, aber trockenen Tiefton geradezu mitreißend ist. Dazu trägt auch bei, dass sich das Bühnengeschehen ziemlich nah vor dem Hörplatz abspielt, womit die Ayers Five entgegen einer nüchtern-neutralen Distanziertheit den packenden Live-Eindruck befördert. Aufgrund der sehr guten Abstrahlcharakteristik geht dieses Vergnügen weit über den Sweet Spot hinaus und sorgt auch in der Breite des Raums für einen audiophilen Hörgenuss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut

96 of 100

98 of 100

96 of 100

210531.Inklang-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Inklang
Ayers Five
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 1.999,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Gehäusefarbe: Auswahl aus 10 Inklang Spektrum-Farben, Individuelle Caparol Icons-Farbenwelt (Aufpreis: 89,90 Euro), Farrow & Ball-Farbenwelt, (Aufpreis: 89,90 Euro), Persönliche Farbcode-Abstimmung (Aufpreis: 89,90 Euro)

- Gehäusefinish: matt, silk-matt, glossy

- Metallapplikationen (Sockel, Füße): silber, schwarz
Inklang, Hamburg
Tel.: 0800/7 24 23 88
www.inklang.de
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: 0800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):1163 x 290 x 410 mm (inkl. Sockel)
Gewicht:26,6 kg / Stück
Bauart:3-Wege, passiv (demnächst optional: aktiv oder aktiv/wireless), Bassreflex
Impedanz:4 Ω
Hochtöner:1 x 22 mm (Kalotte, Seidenmembran)
Mitteltöner:1 x 55 mm (Kalotte, Seidenmembran)
Tieftöner:2 x 182 mm (Konus, glasfaserverstärkte Papiermembran)
Frequenzbereich:28 Hz - 34 kHz (-10 dB) (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:400 Hz, 3.600 Hz
Empfohlene Raumgröße:groß, ab 30 m²
Empfohlene Verstärkerleistung:ab 50 W
max. Belastbarkeit:400 W
Wirkungsgrad:85,0 dB (1W/1 m)
Lieferumfang:- Inklang Ayers Five
- Sockelplatte (silber oder schwarz eloxiert)
- Standfüße (silber oder schwarz eloxiert)
- Stoffhandschuhe
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 Euro / 4 Stück)
- Lautsprecherabdeckung (55,95 Euro / Lautsprecher)
Pros und Kontras:+ attraktives Design
+ sehr gute Material- und Fertigungsqualität
+ Customizing-Prinzip: Lautsprecher sind durch zahlreiche Optionen individuell konfigurierbar
+ mitreißende Frische und Lebendigkeit
+ sehr gute räumliche und plastische Abbildung
+ feine Auflösung, großer Detailreichtum
+ ausgezeichnete Dynamik
+ überaus kraftvoller, tiefreichender, trockener Bass
+ kostenloses Lasern des eigenen Namens auf das Anschlussterminal

- Bühnengeschehen beginnt nah am Hörplatz
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut

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Harman Kardon Citation 200: Lifestyle & Sound in jedem Raum – und unterwegs

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Mit dem Citation 200 stellt Harman Kardon wieder einmal seine Kompetenz in der Lifestyle-Integration multifunktionaler Wireless-Lautsprecher unter Beweis. Ganz abgesehen vom gewohnt überlegenen Klang, punktet das kabellose Multitalent durch intelligente Streamingoptionen via WLAN und Bluetooth, durch Google Assistant-Sprachsteuerung und durch ein aussergewöhnlich edles Design.

Für jeden EInsatz bereit: Der Harman Kardon Citation 200 verspricht sich als klanglich anspruchsvolle Streaming-/Multiroomlösung für zuhause und unterwegs.

Das zentrales Bewertungskriterium für Lautsprecher ist selbstverständlich der Klang. Darüber hinaus zeigt sich jedoch, dass Funktionalität und Design bei der Kaufentscheidung eine immer größere Rolle spielen. Der Citation 200 verspricht sich in diesem Zusammenhang als die ideale Lösung für HiFi-Freunde, die mit allen Sinnen genießen möchten. Er klingt gut, sieht fantastisch aus und ist mit seinem Streamingtalent und dem kompakten Format überall einsetzbar. Er wirkt als schickes Accessoire im heimischen Wohnzimmer, hat aber auch gleichzeitig das Zeug dazu, die hoffentlich bald beginnende „Open-Air-Saison“ nach allen Kräften musikalisch zu begleiten. Die Versprechen sind hoch. Aus diesem Grunde habe ich mir den Citation 200 mal ausführlich angesehen. Dabei sind mir noch ein paar exklusive und aufregende Funktionen aufgefallen:

Der Citation 200 ist wahlweise in hellgrauer oder schwarzer Ausführung erhältlich.

Edles Gewand

Bevor der Harman Kardon Citation 200 Bekanntschaft mit meiner Playlist machen darf, mache ich mich erstmal mit seinem Äußeren vertraut. Hier fällt auf, dass der Hersteller ganz offensichtlich bemüht war, neben dem Ohr auch das Auge zu beeindrucken. Stichwort: „skandinavisches Industriedesign“. Das Gehäuse des zylindrischen Alleskönners ist mit feinem, spritzwasserresistentem und schmutzabweisendem Stoff von Kvadrat bezogen. Erhältlich ist der Harman-Speaker in den Farbvarianten Schwarz und Grau. Allzu offensichtlich technisch anmutende Elemente sucht man vergebens. Stattdessen wirkt der Citation mit seinem kunstledernen Tragebügel eher wie ein Wohnaccessoire, das sowohl in einer eher klassischen wie auch in einer hochmodernen Umgebung oder auf der Picknickdecke im Park eine gute Figur macht. Der Citation 200 ist Gewinner des Red Dot Awards 2020 – und das in meinen Augen vollkommen zurecht. Schließlich setzt er sich deutlich vom mittlerweile üblichen Look vieler Konkurrenzprodukte ab. Das ist mal ein stilvoller Einstieg in einen Produkttest!

Transportiert wird der Citation 200 bequem mit Hilfe des fest montierten Lederhenkels.

Angenehm dezent: Kein Knopfchaos!

Wie bereits erwähnt, steht rein äußerlich das harmonische Design im Vordergrund. In diesem Sinne verzichtet Harman Kardon mit Erfolg auf alles, was überflüssig oder zu aufdringlich wirkt. Rückseitig befinden sich in aller Unauffälligkeit die WiFi-Anzeige und der Aktivierungsschalter fürs Mikrofon, sowie der USB-C-Ladeanschluss. Alles Ton in Ton mit dem Lautsprecher gehalten. Erwirbt man einen hellgrauen Citation 200, ist besagtes Feld auch in hellgrau gehalten. Kommt der Citation 200 in schwarz, ist auch das kleine Panel in schwarz ausgeführt. Die Vorderseite zeigt das noble Firmenloge sowie – hinter der Stoffverkleidung – die LED-Kontrollanzeige. Zu guter Letzt lässt sich der Lautsprecher „on top“ ein- und ausschalten, eine Bluetooth-Verbindung herstellen, die Lautstärke regulieren sowie mit dem Google Assistant kommunizieren. Diese wenigen Bedieneinheiten stören das Gesamtbild nicht – und mehr ist für eine reibungslose Steuerung auch gar nicht nötig …

Das Bedienfeld ist visuell perfekt in die Oberseite des Lautsprechers integriert. Hinter den beiden kleinen Löchern verbergen sich die Mikrofone.

Bedienoption Nr. 1: Bluetooth

Die schnellste und einfachste Bedienoption ist die Verbindung via Bluetooth. Einfach nur die Funktion im Smartphone oder Tablet aktivieren und am Citation 200 auf die Bluetooth-Taste drücken. Beide Geräte finden sich nun und das Abspielen von Audio-Inhalten vom Quellgerät kann losgehen.
1. Bluetooth am Smartphone/Tablet aktivieren
2. BT-Taste am Citation 200 kurz drücken
3. „Citation 200“ aus Liste verfügbarer Bluetooth-Partner anwählen
4. Musik hören

Bedienoption Nr. 2: Willkommen im WLAN

Um den Harman Kardon Citation 200 in das heimische WLAN-Netz zu integrieren, bieten sich zwei Wege an: Google Home App und AirPlay. In meinem Fall (Android-Samrtphone) benötigt die Einrichtung ins WLAN via Google Home keine drei Minuten und ist dank der Anweisungen auf meinem Handy sehr einfach. Sogar auf die nervige Eingabe des WLAN-Kennworts konnte ich verzichten. Eine Bestätigung des „gespeicherten“ Passworts genügte, um die Verbindung herzustellen. Anschließend benenne ich den Lautsprecher gemäß seinem Standort als „Wohnzimmer“ und kann sofort auf diverse Streamingdienste wie Spotify, Apple Music und Deezer (einen entsprechenden Account vorausgesetzt), YouTube Music sowie auf die Medienbibliothek meines Smartphones zugreifen. Alles in allem ist die Verbindung schnell, stabil und intuitiv – und die Bedienung via Smartphone auch noch kinderleicht. Kurz gesagt: Die Einrichtung wird auch Technik-Einsteiger nicht vor Probleme stellen. Einfacher geht es kaum!

Das kleine Bedien-/Anschlussfeld ist optisch unauffällig in dei Rückseite des Netzwerklautsprechers eingelassen. Steht die WiFi-Verbindung, wird das über den leuchtenden LED-Indikator bestätigt.

Erst der Sprachtest …

Wie bereits erwähnt, hat der Harman Kardon Citation 200 auch den Google Sprachassistenten an Bord. Selbstverständlich teste ich auch diese Funktionsweise im Schnelldurchlauf, bevor ich mich ausführlich mit dem Sound meines Testgastes beschäftige. Einfache Fragen à la „Wie wird das Wetter morgen?“ oder „Wann geht morgen die Sonne auf?“ beantwortet die nette Dame im Lautsprecher schnell und kompetent. „Frau Google“ klingt gut verständlich und natürlich. Ebenso professionell funktioniert die Sprachsteuerung bei der Steuerung meiner Musik. „Spiel Musik“, „mach lauter“, „Pause“ – jeder Befehl wird nach einem einfachen „Hey Google“ prompt befolgt. Inwiefern man diesen Service tatsächlich nutzt oder ob man das Mikrofon lieber abschaltet, ist natürlich eine ganz individuelle Entscheidung. Praktisch und funktionstüchtig ist sie allemal und kann die Bedienung weiter vereinfachen. Beispielsweise am Frühstückstisch, wenn man nicht groß mit dem handy hantieren und einfach die neuesten Nachrichten in Erfahrung bringen möchte.

Hat man gerade keine Hand frei, erweist sich die Sprachsteuerung als komfortable Ideallösung.

… dann der erste Soundcheck

Genug zum ganzen Drumherum. Sprachsteuerung und Design gefallen mir zwar sehr gut, doch jetzt soll es endlich mit dem eigentlichen Test losgehen: Dem Klang! Zunächst höre ich in meine neueste Audible-Errungenschaft hinein. In „Der Wald ruft“ von Moritz Matthies verkörpert Christoph Maria Herbst die Erdmännchen Rufus, Ray und Co. Selbstverständlich gewohnt humorvoll und fügt dabei noch einige höchstkomische Charaktere hinzu. Witzige Story, witzige Stimme und ein hervorragender Klang – genau so muss ein Hörbuch-Nachmittag sein! Jede Stimmlage wirkt überaus natürlich und kraftvoll – selbst unter niedrigeren Pegeln. Bässe drücken angenehm, Höhen kreischen nicht unangenehm und technische Störgeräusche gibt es keine. So gönne ich mir eine entspannte Stunde mit den Erdmännchen im Wald und mit Herrn Herbst quasi in meinem Wohnzimmer. Alles klingt frei und offen, so bin ich sehr zufrieden mit dem Hörerlebnis. So kann es gerne weitergehen mit dem Citation 200!

Egal ob drinnen oder draußen, dank integrierter Akkueinheit spielt der Citation 200 bis zu 8 Stunden lang völlig kabelbefreit.

Es wird musikalisch

Im nächsten Schritt überlasse ich dem Lautsprecher, was es auf die Ohren gibt, indem ich Google auffordere, YouTube Music zu starten. Zum einen überrascht mich die musikalische Mischung aus kölschen Karnevalsliedern, Tom Petty, Queen und Max Raabe, die mir nacheinander vorgespielt wird. Auf der anderen Seite begeistert mich die Performance dieser recht „variablen“ Playlist und des Harman Kardon Citation 200. Ich fühle mich abwechselnd karnevalistisch, rockig und ein bisschen nach Palastorchester. So unterschiedlich die Genres und musikalischen Anforderungen auch sind, die Natürlichkeit des Klangs ist auch im musikalischen Bereich auf einem wirklich hohen Niveau! Überraschend ist für mich auch die räumliche Darbietung meines Testgastes, der mir eine überraschend breite Klangbühne aufzieht. Auch hier überprüfe ich noch einmal die einfachen Sprachkommandos „lauter“, „leiser“ oder „Pause“. Der Lautsprecher hört aufs Wort und besteht ganz eindeutig auch den zweiten Teil des Hörtests.

Ein bisschen mehr Action bitte

Bisher war es bei mir im Wohnzimmer trotz des guten Klanges noch relativ ruhig, jetzt drehe ich die Lautstärke dann doch mal ein wenig mehr auf. Dazu navigiere ich durch mein Amazon Music-Konto und lasse den „Boss“ ran. Springsteen-Klassiker wie „Born In The USA“, „Hungry Heart“ und „Dancing In The Dark“ muss man einfach laut hören – und das sieht man wohl auch im Hause Harman Kardon so. Der Citation 200 haut im höheren Volume-Bereich eine solche Klarheit, Dynamik und Kraft raus, dass es mich fast von der Couch pustet. Im positiven Sinne natürlich. Dazu kommt ein überraschender Punch im Grundton, den ich bei einem solche kompakten Wireless-Speaker nicht erwartet hätte. So freue ich mich über eine gelungene Live-Atmosphäre in den eigenen vier Wänden, extrem präzise Höhen, wuchtige Bässe und ganz einfach über ein perfektes Zusammenspiel auf fast allen klanglichen Ebenen.

Geladen wird der Citation wahlweise via USB-C oder die zum Lieferumfang gehörige Docking-Station. Einmal aufgestellt, beginnt der Ladevorgang automatisch.

Der Härtetest

Eigentlich wäre eine frühsommerliche Grillparty das ideale Szenario für die nächste Belastungsprobe des Citation 200. Leider macht mir die immer noch anhaltende Corona-Lage diesbezüglich einen Strich durch die Rechnung. Also plane ich um und nutze für den Härtetest die altbekannten „Bass-Klassiker“ „Insomina“ und „God Is A DJ“ von Faithless. Selbstverständlich wird die Lautstärke ganz nah ans Maximum herangeführt. Kein Problem für meinen Testgast, denn der Sound bleibt trotzdem stabil, klar und authentisch. Das macht Spaß! Die Bässe drücken in einer Art, die für einen mobilen Bluetooth-Lautsprecher wirklich außergewöhnlich ist. Dabei höre ich nicht das geringste Kratzen, kein Scheppern, kein Rauschen. Intensiver habe ich die Faithless-Tracks mit einem Gerät dieser Kategorie noch nicht gehört – und gefühlt. Denn eins ist klar: Mit dem Harman Kardon Citation 200 gehen die drückenden Beats nicht nur ins Ohr, sondern auch ans Herz und in den Magen!

Hinter dem elegant-robusten Stoffkleid von Kvadrat verbirgt sich ein leistungsstarkes Mono-Zwei-Wege-System, das von einer 50 Watt-Verstärkereinheit angetrieben wird.

Citation 200 + Serie: So geht Multiroom

Zwar habe ich mich heute voll und ganz auf den Harman Kardon Citation 200 konzentriert, allerdings soll der Vollständigkeit halber auch erwähnt werden, dass die Citation-Qualität in Serie erhältlich ist. Die zwölf Familienmitglieder – angefangen beim Radio im Miniaturformat, bis hin zum komplett ausgestatteten kabellosen Surround-System – verfolgen alle die beschriebenen Designanforderungen und versprechen ein imposantes Sounderlebnis. Egal ob Citation Soundbar, Citation Standlautsprecher oder Citation 300 oder 500. Auf Basis des Chromecast built-in lassen sich sämtliche Citation-Modelle zu einem Multiroom-System ausbauen – alles zentral und bequem via Smartphone gesteuert. Das wäre dann die Ideallösung für die HiFi-Rundumversorgung in Haus und Garten. Wenn Sie also mit dem Citation 200 starten möchten und künftig aufrüsten wollen, sind Ihrer Home-Audio-Entertainment-Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Ein weiterer Vorteil der Citation-Serie: Durch automatische Software-Updates für neue Funktionen und Dienste sind Sie immer auf dem neuesten Stand der Technik.

Schön, smart und mit überlegenem Klang: Passend zur Citation 200 bietet Harman Kardon diverse weitere Produkte an, die sich alle kabellos miteinander vernetzen lassen. Die Citation Tower wären nur ein Beispiel.

Fazit

Kommen wir zur abschließenden Beurteilung dieses Streaming-Lautsprechers, der als Gesamtpaket nahe der Perfektion ist. Klanglich enorm leistungsstark und dynamisch, besticht der Citation 200 durch seinen kristallklaren Sound, eine ausgewogene Akustik und partytaugliche Leistungsmerkmale. In der Kategorie „mobile Wireless-Soundmaschinen“ ist diese Performance in jeder Hinsicht überzeugend. Ebenso sieht es auf der Design-Ebene aus. Hier imponiert der Citation 200 mit einem hohen Maß durch Eleganz und einem ungemein originellen Look. Materialien und Verarbeitung entsprechen höchsten Qualitätsanforderungen. Unterm Strich ist dieser mobile Netzwerklautsprecher sowohl für die musikalische Versorgung der Wohnung wie auch für den großen Auftritt auf der Gartenparty bestens geeignet – ein Eye- und Earcatcher gleichermaßen. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis passt absolut!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Hersteller

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89 of 100

90 of 100

89 of 100

Technische Daten

Modell:Harman
Kardon Citation 200
Produktkategorie:Streaming-/Netzwerk-Lautsprecher
Preis:um 300 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Hellgrau
Vertrieb:Harman Kardon, Deutschland
Tel.: 030 / 22957806
https://www.harmankardon.de/
Abmessungen (HBT):178 x 219 x 172 mm (ohne Gurt)
Gewicht:2,85 kg
Verstärkerleistung:50 Watt
Voice Assistant:- Google
Multiroom:- Chromecast built-in
Steuerung/Bedienung:- Per App
- Per Sprachbefehl (Google)
Kabellos-Verbindungen:- WiFi
- Bluetooth
Anschlüsse:- USB-C (Nur Ladefunktion)
- Bluetooth
- WLAN
Akkulaufzeit:bis 8 Stunden
(Abhängig von Lautstärke und Zuspielung)
Lieferumfang:- Citation 200
- Ladeschale
- Kurzanleitung
- Google Home-Konfigurationshandbuch
- Garantieschein
- Sicherheitsdatenblatt
- Netzkabel (1,8 m)
Pros und Contras:+ hervorragende Verarbeitung
+ ausgewogener Klang
+ stabile kabellose Verbindungen
+ einfache Konfiguration
+ multiroomfähig (Chromecast built-in))
+ IPX4-Spritzwasserschutz
+ Top-Design
+ Sprachsteuerung

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Audio Physic Midex – Glanzvolles High End im gläsernen Gewand

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Bei der Midex folgt Audio Physic seinem Erfolgsprinzip: Hinter der scheinbar klassischen Optik steckt jede Menge innovative Technik – angefangen beim glasbeplankten Gehäuse mit Sandwich-Aufbau über die Honeycomb-Böden und Keramikschaum-Füllungen bis hin zu den resonanz- und vibrationsgebändigten Spezial-Chassis, die durch ihre ungewöhnliche Anordnung auffallen und überdies mit einem Konus im Hochton überraschen. Im Test haben wir noch weitere Features entdeckt – und erfahren, wie die Summe der Finessen in einem audiophilen Erlebnis resultiert.

Mit ihrer hochglänzenden Glasoptik, der tiefschwarzen Kolorierung und dem sanft geneigten Gehäuse besitzt die bildschöne Audio Physic Midex eine beeindruckende Präsenz.

Mit ihrer hochglänzenden Glasoptik, der tiefschwarzen Kolorierung und dem sanft geneigten Gehäuse besitzt die bildschöne Audio Physic Midex eine beeindruckende Präsenz.

Eigentlich sollte uns bei Audio Physic nichts mehr überraschen: Wir haben von der Briloner Schallwandler-Manufaktur bereits die Classic 3, die Classic 8, die Classic 15, die Classic 22 und die Codex zu Gast in unserer Redaktion gehabt. Doch trotzdem sorgt nun die Midex, kaum dass sie ausgepackt und aufgestellt in unserem Hörraum steht, gleich für eine Spontanversammlung staunend-interessierter Kollegen. Das liegt natürlich zuallererst an der überaus attraktiven Anmutung der Midex: Unser Testmodell glänzt mit einer Vollverglasung in sattestem Schwarz und einem dynamischen Design mit sanft geschrägtem Gehäuse. Durch diese Optik hat die Midex eine tolle Präsenz. Dabei ist ihr Korpus mit den Maßen 112 mal 20 mal 34 Zentimetern zwar volumenreich, aber durchaus schlank – und die Verglasung intensiviert die elegant-edle Ausstrahlung. Glas war im Lautsprecherbau lange ein No-Go, weil es für klangliche Härte und Klirren sorgt – wenn man den Werkstoff nicht zu zähmen weiß.

Die Glaspaneele sind mit einer feinen Fase geschliffen. Sie intensiviert die optische Geschmeidigkeit und die hochwertige Anmutung.

Die Glaspaneele sind mit einer feinen Fase geschliffen. Sie intensiviert die optische Geschmeidigkeit und die hochwertige Anmutung.

Gläsernes Kunstwerk

Genau das ist Manfred Diestertich gelungen. Der Chefentwickler verantwortet seit rund zwei Dekaden die audiophilen Schallwandler von Audio-Physic – und widmet sich wohl schon ebenso lange dem Thema Entkopplung. Das hat hier zu einer speziellen Gehäusekonstruktion geführt, mit der die akustischen Kniffeligkeiten des Glases gebändigt werden. Der MDF-Korpus und die Glasverkleidung sind dafür in einem vibrationsdämpfenden Sandwich-Aufbau realisiert. Die Beplankung mit den Glaspaneelen erfolgt mit reichlich Know-how. Zu den Rändern hin sorgt ein dickes, doppelseitiges Spezial-Klebeband für einen definierten Abstand der Glasscheibe. So entsteht ein genau bemessener Zwischenraum. Die hier eingeschlossene Luft funktioniert nun, wie bei einem doppelverglasten Fenster, als Schallisolator. Das Klebeband ist zudem dauerelastisch und absorbiert dadurch Vibrationen. Zur weiteren Beruhigung der Glasscheibe werden im Zwischenraum zusätzliche Klebestreifen und ebenfalls elastisch haftende Fixierungspunkte aufgebracht. Dieses Verfahren ermöglicht nun den akustisch unbedenklichen Auftrag der fein geschliffenen und gefasten Echtglas-Paneele, welche die Front, die Wangen und die Oberseite bekleiden.

Der sanft nach hinten geneigte Korpus verleiht der Midex eine optische Dynamik. Diese Formgebung ist ein Markenzeichen sämtlicher Audio Physic-Schallwandler der Reference Line. Akustisch bewirkt die Schrägung der Schallwand, dass die Schallanteile aller Chassis zeitrichtig am Hörplatz eintreffen.

Der sanft nach hinten geneigte Korpus verleiht der Midex eine optische Dynamik. Diese Formgebung ist ein Markenzeichen sämtlicher Audio Physic-Schallwandler der Reference Line. Akustisch bewirkt die Schrägung der Schallwand, dass die Schallanteile aller Chassis zeitrichtig am Hörplatz eintreffen.

High Gloss-Effekt oder edle Echtholz-Optik

Die Glasplatten sind auf der Innenseite lackiert. Hierdurch entsteht der herrliche High Gloss-Effekt: eine Kombination aus perfekt-ebener Oberfläche, brillantem Glanz und intensiver Farbigkeit. Hier sind verschiedenste Farbtöne realisierbar, Audio Physic bietet für die Midex Weiß, Perlweiß, Rot, Silbergrau, Anthrazit und Schwarz an. Als Alternative zur Glas-Beplankung mit ihren feinen Nuten gibt es die Midex aber auch mit einem durchgängigen Furnier aus Echtholz, das ebenfalls in einem Spezialverfahren appliziert wird. Hier stehen Kirsche, Walnuss und, mit Hochglanzlackierung veredelt, Ebenholz und Rosenholz zur Auswahl. Bei allen Glas- und Holz-Varianten gibt es eine Konstante: Der obere Frontbereich, in dem die Chassis sitzen, ist immer in Schwarz gehalten. Im Innern der Midex geht es genauso abwechslungsreich zu. Mehrere Längs- und Querverstrebungen bürgen für Robustheit und Resonanzarmut und unterteilen den Korpus in neun Kammern. Zwischen den Abteilen für den Tweeter und den Mitteltöner, aber auch unter den Frequenzweichen-Platinen sitzen Platten aus einem speziellen Honeycomb Sandwich-Material.

Ein Blick von unten zeigt uns die Bassreflex-Lösung, die durch die Front elegant kaschiert wird. Der Kanal ist mit porenreichem Keramikschaum versehen, der das Strömungsverhalten akustisch optimiert.

Ein Blick von unten zeigt uns die Bassreflex-Lösung, die durch die Front elegant kaschiert wird. Der Kanal ist mit porenreichem Keramikschaum versehen, der das Strömungsverhalten akustisch optimiert.

Specials inside: Honeycomb-Sandwich und Keramikschaum

Diese Honeycomb-Platten sind durch ihre offene Wabenstruktur leichter und zugleich resonanzärmer als MDF – und optimieren überdies das akustisch wirksame Volumen des Gehäuses. Als weiteres Spezial-Material kommt Keramikschaum zum Zuge. Diese an einen versteinerten Schwamm erinnernde Schaumstruktur ist leicht, ultrahart und vor allem offenporig. Dadurch besitzt der Keramikschaum eine extrem große Oberfläche. In der Midex wirkt dieses Material deshalb wie ein Diffusor für den rückwärtig in das Gehäuse abgestrahlten Schall. So wird das Gehäuse akustisch bedämpft und mechanisch verstärkt – ohne dafür klangrelevantes Volumen zu opfern. Das kommt ebenso dem Bass zugute wie die Bassreflexabstimmung: Ihre ebenfalls mit Keramikschaum akustisch optimierte Öffnung mündet zwar vorderseitig, ist aber durch das Frontpaneel kaschiert. So wird der Schall dann elegant-unsichtbar gen Boden geleitet. Zwei Metall-Traversen sorgen für den nötigen Abstand zum Untergrund. Zugleich bürgen die Aluminium-Ausleger für den sicheren Stand der Midex und koppeln den Lautsprecher über vier höhenverstellbare Spikes definiert-vibrationsminimierend an den Boden an.

Ungewöhnlich: Die oben und unten positionierten Tieftöner fassen den Tweeter und den Mitteltöner ein. Diese Woofer-Anordnung soll die Präzision bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen befördern.

Ungewöhnlich: Die oben und unten positionierten Tieftöner fassen den Tweeter und den Mitteltöner ein. Diese Woofer-Anordnung soll die Präzision bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen befördern.

Rahmende Langhub-Woofer

Weiter geht’s mit den Spezialitäten bei den Chassis. Hier fällt direkt die unübliche Anordnung der Tieftöner auf. Sie sitzen nicht, wie beim Einsatz zweier Woofer üblich, als Team zuunterst auf der Schallwand. Stattdessen fassen sie den Tweeter und den Mitteltöner ein. Dies zeitigt im tiefen Frequenzbereich eine gewollte Bündelung der Abstrahlung. So mindert die Midex eine ungewollte Anregung des Hörraums. Das wiederum sorgt für eine präzisere Basswiedergabe. Die Konus-Membranen beider Woofer bestehen aus Aluminium. Dadurch sind sie leicht und steif und können schnell und präzise schwingen. Alu neigt allerdings zu tonalen Verfärbungen durch Resonanzen. Sie werden durch eine Keramikbeschichtung unterbunden. Diesen speziellen Material-Mix setzt Audio Physik gern bei seinen Spitzen-Schallwandlern ein. Beide Tieftöner sind Langhub-Chassis. Diese Konstruktionsweise erlaubt der Membran eine weitere Auslenkung und ermöglicht damit mehr Hub. Das ist, neben dem üppigen Gehäusevolumen und der großen resultierenden Membranfläche der beiden 18-Zentimeter-Woofer, der Schlüssel für einen kraftvollen und tiefreichenden Bass.

Der untere der beiden Tieftöner. Zusammen mit seinem oben positionierten Partner bietet er eine gute resultierende Membranfläche. Überdies sind beide Woofer als Langhubchassis ausgelegt. Hinzu kommt ein beachtliches Gehäusevolumen. Damit bietet die Midex alle Voraussetzungen für einen amtlichen Tiefton.

Der untere der beiden Tieftöner. Zusammen mit seinem oben positionierten Partner bietet er eine gute resultierende Membranfläche. Überdies sind beide Woofer als Langhubchassis ausgelegt. Hinzu kommt ein beachtliches Gehäusevolumen. Damit bietet die Midex alle Voraussetzungen für einen amtlichen Tiefton.

Doppelkorb als Vibrationsbremse

Auch der Mitteltöner, der den Bereich zwischen 200 Hertz und 2,8 Kilohertz übernimmt, bietet reichlich Know-how: Hier erfährt die keramikbeschichtete Alu-Membran eine zusätzliche Resonanzunterdrückung. Dies geschieht mithilfe eines in die Sicke integrierten Silikon-Gummirings. Er wird beim Montageprozess leicht geweitet. Diese dauerhaft-definierte Vorspannung der Membran verhindert das metallische Klingeln bei bestimmten Frequenzen, welches durch Partialschwingungen verursacht wird. Der Bändigung ungewollter Schwingungen dient auch die ausgebuffte Doppelkorb-Konstruktion des Chassis. Normalerweise ist ein einziger Korb der Träger aller Chassis-Bestandteile, also des starren Magnetantriebs, der schwingenden Membran samt Zentrierung und Schwingspule und der vibrierenden Sicke samt Einfassung. Außerdem ist Korb die Kontaktstelle zum Gehäuse. So bildet er üblicherweise eine Brücke für alle Chassis-Vibrationen. Diesen Übertragungsweg sperrt nun der Doppelkorb: Ein innerer Kunststoff-Korb absorbiert mit exzellenten Dämpfungseigenschaften die entstehenden Schwingungen, ein äußerer Aluminiumdruckguss-Korb sorgt für die Stabilität des Gesamtgebildes. Beide Körbe sind zudem voneinander entkoppelt, weil sie nur über einen schmalen Ring Kontakt haben.

Der Mitteltöner besitzt dank seiner keramikbeschichtete Alu-Membran einen sanften Schimmer. Zur Wärmeableitung dient ein leicht konisch zulaufender Phase Plug, der im Zentrum positioniert ist.

Der Mitteltöner besitzt dank seiner keramikbeschichtete Alu-Membran einen sanften Schimmer. Zur Wärmeableitung dient ein leicht konisch zulaufender Phase Plug, der im Zentrum positioniert ist.

Revival des Hochton-Konus

Die nächste Entdeckung ist der Hochtöner. Zwar bleibt uns verborgen, dass hier ebenfalls die Doppelkorb-Konstruktion zur Resonanzvermeidung zum Zuge kommt. Doch sichtbar ist, dass Audio Physic hier auf die heute übliche Kalotte verzichtet und stattdessen auf einen Konus setzt. Diese früher durchaus verbreitete Lösung hat attraktive Vorzüge: sehr geringe Verzerrung, höherer Wirkungsgrad, keine Taumelbewegung der Membran wegen der hinterseitigen Zentrierung. Dem stehen allerdings als Negativa entgegen: eine größere Neigung zu Resonanzen und eine stärkere Bündelung des Schalls. Audio Physics neue Konstruktion der alten Konus-Lösung bewahrt die Vorteile, behebt jedoch die Nachteile: Der 39 Millimeter messende Tweeter kombiniert eine immer noch moderat große, sanft gewölbte Konus-Membran, die abermals aus keramikbeschichtetem Alu besteht, mit einer verhältnismäßig großen Staubschutz-Kappe aus Kunstseide. Beim ersten Hinsehen könnte man den Tweeter fast für einen Kalotten-Hochtöner halten. Diesem Spezial-Konus gelingt eine potente Schallwandlung, eine homogen Abstrahlung und eine verzerrungsarme Wiedergabe bis hin zu beeindruckend hohen 40 Kilohertz.

Sieht aus wie ein Kalotten-Tweeter, ist aber keiner: Wie bei vielen anderen Modellen setzt Audio Physic auch bei der Midex auf einen Konus für den Hochton.

Sieht aus wie ein Kalotten-Tweeter, ist aber keiner: Wie bei vielen anderen Modellen setzt Audio Physic auch bei der Midex auf einen Konus für den Hochton.

Die Audio Physic Midex in der Praxis

Das hören wir uns nun endlich auch alles an. Wir klemmen die Midex an unseren Hegel H360, der wiederum vom SACD-Player Oppo UDP-203 mit Musik versorgt wird, und beginnen mit der Positionierung der Midex. Sie erweist sich als absolut unkompliziert. Bereits mit unserer Grundaufstellung sind wir fast am Ziel: Die Lautsprecher haben zueinander einen Abstand von rund 2,20 Metern, die Distanz zur Wand beträgt etwa 45 Zentimeter, zum Hörplatz hingegen fast 2,30 Meter. Nun winkeln wir die Lautsprecher leicht ein. Schon haben wir eine stabile, größenrichtige Abbildung. Noch ein paar Grad mehr Eindrehung hin zum Sofa, dann ist es perfekt. Zur Ausrichtung eignet sich insbesondere ein Stück mit Gesang. Wir haben Shelby Lynnes wunderschönes Cover des Dusty Springfield-Klassikers „Just A Little Lovin‘“ gewählt. Bei dieser audiophilen Aufnahme zeigt sich schnell, dass unser wattstarker Hegel eine gute Verstärkerwahl ist. Die Midex mag und belohnt nämlich einen kräftigen und reservenreichen Antrieb.

Die Midex ohne Frontpaneel und Abdeckung: Deutlich sichtbar sind nun die Neopren-Dübel, die bei den Schrauben für die Schallwand-Befestigung eine akustische Entkopplung bewirken. Mit dieser vibrationsminmerenden Dübel-Lösung sind auch der Mitteltöner und die Bass-Woofer im Gehäuse fixiert.

Die Midex ohne Frontpaneel und Abdeckung: Deutlich sichtbar sind nun die Neopren-Dübel, die bei den Schrauben für die Schallwand-Befestigung eine akustische Entkopplung bewirken. Mit dieser vibrationsminmerenden Dübel-Lösung sind auch der Mitteltöner und die Bass-Woofer im Gehäuse fixiert.

Verblüffender Realismus

Bereits der Beginn ist eine kleine Sensation: Drummer Gregg Field touchiert nur zweimal leise das Ride-Becken, tritt einmal verhaltenen die Bassdrum und setzt einen kurzen Hieb auf die Snare – schon sitzen wir gebannt und mit großen Augen auf dem Sofa. Das Becken klingt derart echt und greifbar, das Ausschwingen seines Tons und auch sein Ausklingen mit stetig changierenden Klangfarben sind derart plastisch, dass wir das glänzende Metall förmlich sehen können! Die Bassdrum, die bei einem zum Vergleich herangezogenen wattärmeren Amp eher lapidar klang, entfaltet nun im Verbund mit dem Hegel ihre volle Wirkmächtigkeit. Jetzt klingt auch diese große Trommel so, wie man sie von einem livehaftigen Schlagzeug kennt: knackig, trocken und druckvoll bei der Berührung von Klöppel und Fell, danach richtig satt und tief im Ton, den der voluminöse Trommelkessel erzeugt. Bereits hier spüren wir den immensen Punch, den die Midex liefert – und wir ahnen schon: Da kommt noch mehr.

Das Terminal der Midex: Auf dem ebenfalls vibrationsentkoppelten Anschlussfeld sitzen zwei hochwertige nextgen-PlasmaProtect-Klemmen von WBT. Audio Physic setzt bewusst ein einziges Paar: Die meisten Käufer betreiben klassisches Single Wiring. Deshalb verzichten die Briloner auf weitere Klemmen samt Brücken, die mehr kosten und den Klang verschlechtern. Auf Wunsch und gegen Aufpreis wird die Midex jedoch auch mit einem Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal ausgerüstet.

Das Terminal der Midex: Auf dem ebenfalls vibrationsentkoppelten Anschlussfeld sitzen zwei hochwertige nextgen-PlasmaProtect-Klemmen von WBT. Audio Physic setzt bewusst ein einziges Paar: Die meisten Käufer betreiben klassisches Single Wiring. Deshalb verzichten die Briloner auf weitere Klemmen samt Brücken, die mehr kosten und den Klang verschlechtern. Auf Wunsch und gegen Aufpreis wird die Midex jedoch auch mit einem Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal ausgerüstet.

Immersive Raumerfahrung

Doch jetzt erst mal nimmt uns der Snare-Schlag gefangen: Der kurze Hieb ist nicht hart, aber präzise – und die Ansatzlosigkeit und Impulstreue, mit der die Midex uns diesen Schlag versetzt, lässt uns unwillkürlich zusammenzucken. Das ist dynamisch schlicht exzellent! Die Snare ist zudem von allen Drumset-Komponenten am stärksten in einen wunderschönen Kunsthall eingebettet. Er führt uns akustisch in einen ganz anderen Raum – und durch die superbe Auflösung der Midex ist es ein geradezu immersiver Genuss, den Reflexionen nachzuhören: Mit geschlossenen Augen tauchen wir förmlich in diesen Raum ein und lassen die Realität hinter uns. Hier leistet der Hochtöner, woran wir aufgrund seiner Größe ein wenig gezweifelt haben: Er sorgt für eine überaus offene, transparente und detailreiche Abbildung. Über die Räumlichkeit hinaus beschert der Tweeter uns damit auch eine tolle Plastizität, zu der aber ebenso die Agilität seiner Schallwandlung beiträgt. Chapeau!

Bei aufgesetztem Frontpaneel befördert der Filzring, der den Hochtöner umgibt, die Bedämpfung der auf ihm aufliegenden Glasplatte.

Bei aufgesetztem Frontpaneel befördert der Filzring, der den Hochtöner umgibt, die Bedämpfung der auf ihm aufliegenden Glasplatte.

Machtvoller Bass mit abgründiger Tiefe

Nun zu unserer Ahnung: Sie wird mit dem Einsatz von Bassist Kevin Axt bestätigt und übertroffen: Mit lang stehenden Tönen liefert Axt einen machtvollen Bass, der vor abgründiger Tiefe nur so strotzt und ein mordsmäßiges Volumen hat. Uff! Noch beeindruckender wird es dann mit den angehaltenen Tönen, die Axt auf seinem Viersaiter spielt: Jeder dieser Stopps sorgt für einen immensen Druck auf Trommelfell und Magen. Was für ein definierter Punch, auch im oberen Bassbereich! Und was für eine ungeheure Kraft! Dabei liefert die Midex diesen Tiefton völlig entspannt, souverän und frei von Kompressionseffekten. Es ist geradezu ein Paradox: Der ultraschwere Bass hat eine wunderschöne Leichtigkeit. Dank der Offenheit, Auflösung und Klarheit der Midex können wir hier sogar die Anschlag- und Spielgeräusche, das charakteristische leichte Schnarren auf dem Griffbrett und das typischen Rutschen, das die Finger des Bassisten auf den Stahlsaiten erzeugen. Wieder erleben wir dieses Echt-Gefühl.

Zugunsten der Standfestigkeit ist die Midex auf zwei Metalltraversen gelagert. Hier sehen wir die vordere. An jedem Ende der Aluminium-Ausleger sitzt oberseitig ein Metallrondell. Es kontert formvollendet die unterseitig eingeschraubten Spikes, die mittgeliefert werden. Hier hingegen ist die Midex mit den aufpreispflichtigen „VCF II Magnetic plus“-Standfüßen unterfüttert. Optisch noch passender sind die größeren Füße der VCF V-Version.

Zugunsten der Standfestigkeit ist die Midex auf zwei Metalltraversen gelagert. Hier sehen wir die vordere. An jedem Ende der Aluminium-Ausleger sitzt oberseitig ein Metallrondell. Es kontert formvollendet die unterseitig eingeschraubten Spikes, die mittgeliefert werden. Hier hingegen ist die Midex mit den aufpreispflichtigen „VCF II Magnetic plus“-Standfüßen unterfüttert. Optisch noch passender sind die größeren Füße der VCF V-Version.

Echt-Gefühl mit Club-Feeling

Das gilt erst recht, wenn die restlichen Instrumente hinzustoßen: Gitarrist Dean Parks spielt das Thema des Songs vor allem durch Anschläge der Greifhandfinger auf die Saiten. Das gibt einen speziellen Ton mit ganz eigenen Nebengeräuschen. Die macht die Midex ebenso hörbar wie das Rauschen des Röhren-Gitarrenverstärkers. Auch die geschmackvollen Akkord-Anreicherungen von Keyboarder Rob Mathes kommen bestens zur Geltung. Alle Musiker stellt uns die Midex nun in schöner Breiten- und Tiefenstafflung auf eine imaginäre Bühne. Ihre Räumlichkeit können wir förmlich spüren. Es klingt, als wären wir in einem kleinen Club – und vor uns steht Sängerin Shelby Lynne. Nicht zu nahe, sondern in realer Entfernung. Aber trotzdem hat die weiche, schlanke Stimme eine Intimität, die uns sofort für die amerikanische Sängerin gewinnt. Lynne singt verhalten, fast verletzlich: Sie setzt die vokalen Kunstmittel sehr dosiert ein, doch die Midex lässt uns jedes kleine Vibrato, die zartesten Stimmreibungen, alle angehauchten Töne und Atemgeräusche miterleben.

Das Glaspaneel kann gegen die mitgelieferte Abdeckung ausgetauscht werden. So bleibt die Schallwand auch mit der Sichtblende bündig.

Das Glaspaneel kann gegen die mitgelieferte Abdeckung ausgetauscht werden. So bleibt die Schallwand auch mit der Sichtblende bündig.

Klang-Tuning mit verblüffender Wirkung

Nun betreiben wir ein wenig Klangtuning. Zuerst wechseln wir die stoffbespannten Abdeckungen gegen die mitgelieferten Glaspaneele. Sie lassen die Chassis unbedeckt. Die Wiedergabe ist nun etwas crisper, die Schlagzeugbecken klingen heller. Griffgeräusche der Saiteninstrumente erscheinen brillanter. Hier hat man also die Wahl zwischen dieser leicht härteren Klangvariante und der etwas wärmeren Version mit den Stoffblenden. Solche Feinheiten bildet die Midex dank ihrer famosen Transparenz eben auch ab. Im nächsten Tuning-Schritt tauschen wir die mitgelieferten Spikes gegen vibrationsabsorbierende VCF-Füße, die Audio Physic als Upgrade empfiehlt. Wir haben sie auch bereits in einem Test vorgestellt. Mit diesen Spezial-Füßen ist das Klangbild nochmals definierter. Die Midex legt so in punkto Klarheit und Unmittelbarkeit ein wenig zu. Der eh schon grandiose Detailreichtum der Midex ist so noch überwältigender. Aber auch der Bass gewinnt an Kontur – und Shelby Lynnes Stimme ist in der Abbildung etwas offener und harmonischer in den Gesamtklang eingebettet. Erstaunlich!

Mimik und Gesten werden sichtbar

Das klappt auch hervorragend bei Musik aus anderen Genres, insbesondere Klassik. Hier erleben wir es mit der Aria „Begone, my fears, fly, hence, away“ aus Händels „Hercules“ in der wunderbaren Aufnahme mit den Musiciens du Louvre unter Marc Minkowksi und der begnadeten Sopranistin Anne Sofie von Otter. Die wunderbare Klarheit und Körperhaftigkeit des Orchesters ist abermals intensiver, die Gleichzeitigkeit von perfektem Verschmelzen und Heraushörbarkeit einzelner Instrumente noch selbstverständlicher – und die eh schon fantastische Stimmendarstellung gerät frappierender. Anne Sofie von Otters kultiviertes Spektakel von Koloraturen, Vibrati, Seufzern und Atmern ist so einen Tick mitreißender, die Anziehungskraft ihrer Stimme und die Präsenz ihrer Person noch größer. Wieder sind wir ganz nah dabei und haben eine genaue Vorstellung, mit welcher Mimik und welchen Gesten die Sopranistin ihren Gesang begleitet. So beschert uns die Midex mit ihrer überragenden räumlichen Abbildung und der herrlichen Plastizität der Darstellung einen wunderbaren Besuch in der Oper.

Mit ihrer hochglänzenden Glasoptik, der tiefschwarzen Kolorierung und dem sanft geneigten Gehäuse besitzt die bildschöne Audio Physic Midex eine beeindruckende Präsenz.

Mit ihrer hochglänzenden Glasoptik, der tiefschwarzen Kolorierung und dem sanft geneigten Gehäuse besitzt die bildschöne Audio Physic Midex eine beeindruckende Präsenz.

Fazit

Das Erfolgsprinzip funktioniert fantastisch: Die Audio Physic Midex kombiniert kunstvoll eine scheinbar klassische Optik mit jeder Menge innovative Technik. Das beginnt beim atemberaubend attraktiven, glasbeplankten Gehäuse mit aufwändigem Sandwich-Aufbau, reicht über Honeycomb-Böden und Keramikschaum-Füllungen in der Korpus-Konstruktion und mündet in den Spezial-Chassis, die mit sattem Know-how resonanz- und vibrationsoptimiert sind. Hier überrascht der Drei-Wege-Standlautsprecher mit einem Konus im Hochton und rahmenden Woofern im Tiefton. Damit gelingt der Midex eine atemberaubende Transparenz und Offenheit, eine herrliche Plastizität und Räumlichkeit, aber ebenso ein satter Punch und ein abgrundtiefer Bass, der trotz seines immensen Volumens völlig anstrengungslos den Raum flutet. So bietet die Midex glanzvolles High End im gläsernen Gewand – und kommt ihrer großen Schwester, der Audio Physic Codex, gefährlich nah.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

96 of 100

97 of 100

96 of 100

210609.Audio Physic Midex-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audio Physic
Midex
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Walnuss, Kirsche, Ebenholz, Glas Weiß, Glas Schwarz: 9.590 Euro / Paar
- Ebenholz Hochglanz, Rosenholz Hochglanz, Glas Silber, Glas Anthrazit, Glas Perl Weiß, Glas Rot: 9.990 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre ohne Registrierung
- 10 Jahre mit Registrierung
Ausführungen:- Glas: Weiß, Perlweiß, Rot, Silbergrau, Anthrazit, Schwarz

- Echtholzfurnier: Kirsche, Walnuss, Ebenholz Hochglanz, Rosenholz Hochglanz
Vertrieb:Audio Physic GmbH, Brilon
Tel.: +49 2961 961 70
www.audiophysic.com
Abmessungen (HBT):- 1120 x 202 x 340 mm (ohne Traversen)
- 1120 x 360 x 340 mm (mit Traversen)
Gewicht:- Holzversion: ca. 32 kg / Stück
- Glasversion: ca. 36 kg / Stück
Bauart:3 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung
Impedanz:4 Ω
Hochtöner:1 x HHCT III (39 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran)
Mitteltöner:1 x HHCM III (150 mm, Konus, keramikbeschichtete Alu-Membran)
Tieftöner:2 x 170 mm, Konus (keramikbeschichtete Alu-Membran)
Frequenzbereich:30 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:200 Hz / 2,8 kHz
Wirkungsgrad:89 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:30 - 180 W
Lieferumfang:- Audio Physic Midex
- Glasblende
- Stoffgrill
- 8 Spikes (M8)
- 8 Rondelle zur Konterung der Spikes
- Libelle zur Aufstellungsoptimierung
- Urkunde mit Bestätigung der Fertigungskontrolle und der akustischen Prüfung
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Optionales Zubehör/Upgrade:- VCF V Magnetic plus (Standfüße), 1.399,00 Euro / 8 Stk.
- Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal
Pros und Contras:+ ausgezeichnete räumliche und plastische Abbildung
+ überaus dynamische, detailreiche und transparente Wiedergabe
+ mächtiger, tiefreichender und präziser Bass
+ superbe Optik mit beeindruckendem High Gloss-Effekt und intensivem Farbton
+ wahlweise als Glas- oder Echtholzfurnier-Version in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich
+ vorzügliche Verarbeitung
+ gut erklärende Bedienungsanleitung

- ein Paar Klemmen erlaubt ausschließlich Single-Wiring-Betrieb (Bi-Wiring-Terminal gegen Aufpreis möglich)
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut

Der Beitrag Audio Physic Midex – Glanzvolles High End im gläsernen Gewand erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Pro-Ject AD Box S2 Phono – Kompakter und vielseitiger Phonoverstärker mit USB-Port

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Schallplattenspieler benötigen einen Phonoeingang um ordentlich in ein HiFi-System eingebunden werden zu können. Ansonsten ist der Klang extrem leise und verzerrt. Viele moderne Verstärker, Receiver, All-in-One-Lösungen oder Aktivboxen verfügen jedoch nicht über einen solchen Phonoeingang. Abhilfe schaffen externe Phonoverstärker wie die Pro-Ject AD Box S2 Phono. Damit wird jeder Line-Eingang zum Phonoeingang. Die AD Box S2 Phono kann trotz günstigem Preis und winzigen Abmessungen sogar noch viel mehr. Das Gerät bietet einen zweiten Eingang und eine Digitalisierungsfunktion mit USB-Ausgang.

Die ultrakompakte Pro-Ject AD Box S2 Phono ist ein Phono-Vorverstärker mit USB-Ausgang.

Schallplatten benötigen etwas mehr Zuwendung als moderne digitale Medien. Wer heute noch gern von Vinyl hört, dem ist das wohl bewusst, vielleicht ist es sogar gewünscht. Schließlich gibt es günstigere und praktikablere Alternativen zur Schallplatte. An die Haptik des Vinyls reicht jedoch kaum etwas heran. Während das Cover langsam aus dem Regal gezogen wird, die Platte aus der Innenhülle gleitet, auf den Teller gelegt und mit einer feinen Karbonbürste abgebürstet wird, hat man eine ganz andere Möglichkeit, sich auf die Musik einzustimmen und Vorfreude zu entwickeln, als es mit der Berührung eines virtuellen Play-Buttons der Fall ist. Da nimmt man dann auch gern in Kauf, dass die Musik von der Platte auch nach der Abtastung etwas mehr Pflege benötigt, um aus den Lautsprechern zu erklingen. Das Tonabnehmersignal ist nämlich winzig klein und verzerrt. Für den nachfolgenden Verstärker muss es daher erst von einer Phonovorstufe entzerrt und aufgepäppelt werden.

Klein aber oho: Die Pro-Ject AD-Box S2 verstärket sowohl Signale von MC- wie MM-Tonabnehmern.

Brücke zwischen Analog und Digital

Unser Testgerät, der kleine Phonovorverstärker Pro-Ject AD Box S2 Phono, macht genau das. Er nimmt das nur wenige Millivolt starke Signal des Tonabnehmers entgegen. Er entzerrt es anhand einer speziellen Kennlinie und verstärkt es so weit vor, dass es dem üblichen sogenannten Line-Pegel von etwa zwei Volt entspricht. Nun kann das Signal von den nachfolgenden Geräten wie Verstärkern, All-in-One-Geräten, Bluetooth-Lautsprechern mit Line-Eingang, oder Aktivboxen weiterverarbeitet werden. Da natürlich auch in Sachen Phonoverstärker die Zeit nicht stehen bleibt, ist die kleine AD Box S2 außerdem an den Computer anschließbar. Neben der analogen Schaltung beinhaltet die winzige Box nämlich auch einen Digitalteil, der das Musiksignal in Nullen und Einsen übersetzt. Anschließend stellt er es über seinen Mini-USB-Anschluss zur Verfügung. Verbindet man diesen mit seinem PC oder Mac, so kann man seine wertvollen Schallplattenschätze digitalisieren, archivieren und auch unterwegs hören.

HiFi aus Österreich

Wer nun denkt, so ein Gerät wäre besonders teuer, der irrt. Natürlich sind auch bei Phonoverstärkern die Grenzen nach oben offen. Unsere kleine Pro-Ject AD Box S2 Phono gehört jedoch zweifellos zu den – im wahrsten Wortsinn – besonders preiswerten Produkten. Dies ist natürlich dem Hersteller geschuldet. Das Österreichische Unternehmen Pro-Ject verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 1991 das Ziel einer breiten Käuferschicht auch hochwertige Plattenspieler zugänglich zu machen. Damit ist die Marke zurecht extrem erfolgreich. Wer beispielsweise einen Plattenspieler in der unteren Hälfte des dreistelligen Preisbereichs sucht, der kommt an Pro-Ject kaum vorbei. Gleiches gilt für HiFi-Komponenten wie Phonoverstärker, Vollverstärker oder auch CD-Player. Mit den kompakten „Box“ genannten Geräten ist Pro-Ject bereits vor Jahren zum Vollsortimenter aufgestiegen. Aus dem aktuellen Portfolio lässt sich deshalb eine komplette, günstige und zugleich hochwertige HiFi-Kette aufbauen. Das besondere Merkmal aller Geräte sind die kompakten Abmessungen.

Wer einen hochwertigen Plattenspieler besitzt, sollte an sinnvollem Zubehör nicht sparen. Auch das hat Pro-Ject im Sortiment.

Anschlussvielfalt

Unsere AD Box S2 Phono ist mit etwa zehn Mal zwölf Zentimetern kleiner als eine CD und nur etwa doppelt so hoch wie eine normale CD-Hülle. Das nennt man kompakt! Dabei ist sie ziemlich umfangreich ausgestattet. Natürlich verfügt die Phono-Box über einen Cinch-Eingang mit Erdungsklemme zum Anschluss des Plattenspielers. Ebenso ist die kleine Box ausgangsseitig mit einem Cinch-Anschluss ausgestattet. Somit erfüllt sie schonmal die Mindestanforderung an jeden Phonoverstärker. Als Bonus gibts hier jedoch noch einen zweiten Eingang, bei dem es sich um einen Line-Eingang in Gestalt eines Klinkenanschlusses handelt. Zwischen beiden Eingängen kann mittels eines kleinen Schalters auf der Front umgeschaltet werden. So ist die AD Box S2 Phono einerseits Phonovorverstärker und andererseits Quellen-Expander für den nachgeschalteten Verstärker, denn so können zwei Quellen an nur einem Eingang angeschlossen werden. Genau in der Mitte der Rückseite befindet sich außerdem der bereits beschriebene Mini-USB-Anschluss.

Die
Pro-Ject AD Box S2 Phono ist superkompakt, bringt aber alles mit, was man von einem Phono-Vorverstärker erwarten darf. Und sie hat auch noch eine Digitalsektion an Bord …

Schalter und Knöpfe

Am USB-Anschluss wird das vom Plattenspieler zugelieferte, entzerrte und verstärkte Signal digitalisiert ausgegeben. Auch das Signal des analogen Line-Eingangs an der AD Box S2 kann digital ausgegeben werden. So können neben Schallplatten beispielsweise auch alte Kassetten digitalisiert werden, um beispielsweise die Lieblingshörspiele aus der Kindheit wieder hörbar zu machen. Damit das angeschlossene Aufnahmegerät dabei nicht übersteuert, ist der Ausgangspegel über einen Lautstärkesteller auf der Front der kleinen Box anpassbar. Ein kleiner Einschalter auf der Vorderseite rundes das Gesamtpaket ab. Rückseitig findet sich ebenfalls ein kleiner Schalter: Er ist für die Umschaltung zwischen den beiden Tonabnehmerbauarten Moving Magnet (MM) und Moving Coil (MC) zuständig. Auch in dieser Hinsicht zeigt sich die AD Box S2 Phono erfreulich flexibel. Das einzige was nicht angeboten wird, ist die Anpassung von Eingangswiderstand und Eingangsimpedanz. Bei einem preislich günstigen Gerät wie diesem geht das jedoch voll in Ordnung.

Inbetriebnahme und Einrichtung

Die Inbetriebnahme ist kinderleicht. Die winzige Pro-Ject AD Box S2 Phono wird in einem schicken, grün bedruckten Karton geliefert. Darin befindet sich neben dem Gerät noch ein Netzteil. Das sieht ziemlich genau so aus, wie ein Smartphone-Ladegerät und verfügt ebenfalls über einen Micro-USB-Anschluss. Exakt solch einer ist folglich auch an der Pro-Ject-Box vorhanden. Beide gehören natürlich verbunden. Außerdem liegt ein USB-Kabel für den Anschluss an den Computer bei. Das wars. Audiokabel werden nicht mitgeliefert. Da Plattenspieler meist über ein festes Kabel verfügen, ist dies Eingangsseitig kein Problem. Für die Verbindung zum nachfolgenden Gerät muss der Nutzer dann selbst ein Kabel beisteuern. Das hat den Vorteil, dass dieses hinsichtlich Qualität und Länge frei gewählt werden kann. Hinsichtlich des Platzbedarfs ist die AD Box anspruchslos. Das winzige Gehäuse kann findet sich einen Platz in der Nähe von Plattenspieler und/oder Verstärker.


Pro-Ject RPM1 Carbon und AD Box S2 Phono
Phono-Vorverstärker: So chic und optisch unauffällig kann ein analoges HiFi-Setup sein.

Die Verkabelung

Ist der finale Standort gefunden, wird der Plattenspieler eingangsseitig angeschlossen. Falls dieser über eine separate Erdungsleitung verfügt, sollte diese ebenfalls an der Erdungsklemme des Pro-Ject angeschlossen werden, um nerviges Brummen zu verhindern. Nun muss am kleinen Schalter neben dem Eingang die passende Betriebsart gewählt werden: Für ein MC-System sollte der Schalter gedrückt werden, wird ein MM-System verwendet, sollte er herausstehen. Diese Einstellung ist notwendig, da MM-Systeme eine etwa zehn Mal höhere Ausgangsspannung haben als MC-Systeme und folglich weniger Verstärkung benötigen. Außerdem wird der Eingangswiderstand zwischen 100 Ohm und 47 Kiloohm angepasst. Nun noch den Ausgang der AD Box S2 Phono mit dem folgenden Verstärker oder Lautsprecher verbinden, fertig. Den Lautstärkesteller können wir erstmal unbeachtet lassen, denn der ist tatsächlich nur für die Aufnahmefunktion gedacht. Schnell noch sicherstellen, dass der richtige Eingang (1) für den Plattenspieler gewählt ist, schon kann es mit dem Hörvergnügen losgehen.

Kein Schnickschnack, nur Musik

Der Hörtest beginnt mit dem neuen Album der „Black Keys“. Wie bei den „White Stripes“ handelt es sich dabei eigentlich um ein Duo. Auf der Rückseite der aktuellen „Delta Kream“ stehen zum ersten Mal jedoch vier Musiker. Dan Auerbach und Patrick Carney haben sich also Verstärkung geholt. Erfreulicherweise finden sie dennoch stilistisch wieder mehr zurück zu ihren Wurzeln. Kein Wunder, handelt es sich bei den zehn Songs doch um Coverversionen von Blues-Klassikern. Eigentlich finden sie also nicht nur zurück zu ihren Wurzeln, sondern zu den Wurzeln des Blues im Allgemeinen. Genau so klingt das Album dann auch. Stampfende Drums und Bässe, verzerrte Gitarren und das wars auch schon. Keine Chöre, keine Keyboarder, kein sonstiger Schnickschnack. Stattdessen reiner Blues. So könnte man auch die Pro-Ject AD Box S2 Phono charakterisieren, denn das kleine Alu-Böxchen nimmt sich zurück und lässt der Musik freien Raum.

Die Regelung der Abhörlautstärke erfolgt über den Verstärker. Der Pegelregler wirkt sich alleine auf den digitalen Aufnahmepegel aus.

Klingt im besten Sinne unauffällig

Während manche Phonostufen den Klang positiv zu beeinflussen versuchen, indem sie den Bass betonen oder Höhen hervorheben, macht es die die Pro-Ject Box anders: Die kleine Phonobox scheint den Anspruch, ein Audiogerät sollte keinen Eigenklang haben, besonders erst zu nehmen und lässt die Musik einfach für sich sprechen. Trotzdem ist alles da. Bässe sind tief und trocken, Gitarren scharf umrissen und exakt positioniert. Der Gesang wirkt natürlich und alles fügt sich zum harmonischen Ganzen. Das geht schonmal ziemlich gut. Auch mit dem deutlich älteren aber umfangreicher besetzten dritten Lynyrd Skynyrd Album gibt sich die Pro-Ject AD Box S2 Phono dann keinerlei Blöße. Trotz Backround-Sängerinnen, Bläsern und vielem mehr, wirken die Songs aufgeräumt und sortiert. Besonders die Stimme des Sängers fällt auf diesem Album auf, denn sie wird schön in den Mittelpunkt gestellt und tritt einen Schritt aus der Begleitinstrumentierung heraus.

Digitale Aufnahme

Wenn man unbedingt etwas zu meckern haben möchte, könnte man bemängeln, dass die günstige AD Box S2 Phono nicht ganz so nachdrücklich spielt wie es deutlich höherpreisige Phonostufen tun. Dadurch ist der Sound etwas weniger mitreißend als bei einem besonders farbenfroh spielenden Röhren-Phonovorverstärker, der jedoch auch deutlich mehr kostet. Dieser Unterschied fällt aber wohl nur im direkt Downgrade auf. Der klassische Anwendungsfall für die AD Box wird jedoch das Upgrade eines Verstärkers ohne oder mit nur rudimentärer Phonostufe sein. Hier ist die Pro-Ject AD Box S2 Phono mit ihrem guten Klang und der Einstellmöglichkeit zwischen MM und MC dann definitiv ein Schritt nach vorn. Ach ja, und digitalisieren kann sie natürlich auch noch. Dazu wandert das Macbook vom Schoß vor die Anlage und das USB-Kabel in den USB-Anschluss. Treiber sind beim Mac natürlich nicht notwendig, beim Windows PC jedoch ebenfalls nicht.

Der richtige Pegel

Ein geeignetes Computer-Programm für die Digitalisierung ist beispielsweise Audacity. Das gibt es für PC und Mac kostenlos zum download. Einmal installiert und geöffnet, kann oben in der Statusleiste ausgewählt werden, von welcher Quelle aufgenommen werden soll. Die Pro-Ject AD Box S2 Phono wird am Mac sofort als „USB Audio Codec“ angezeigt. Klingt leidenschaftslos, klappt aber einwandfrei. Nach einem Klick auf den entsprechenden Button, beginnt die Aufnahme. Bevor man das finale Recording startet, das letztlich auch gespeichert werden soll, empfehlt es sich, einen kurzen Test zu machen und den Pegel einzustellen. Der Maximalpegel sollte auf jeden Fall unterhalb von 0 liegen. Je nachdem wen man fragt, werden -12 bis -3 dB als optimal angegeben. Wichtiger als der genaue Durchschnittspegel ist auf jeden Fall der Maximalpegel, der nicht überschritten werden sollte. Wird er überschritten, kommt es zu Clipping, also zum Abschneiden der lautesten Töne, wodurch unschöne Verzerrungen entstehen.

Nutzt man Audacity für die Digitalisierung der eigenen Vinyl-Schätze, wird der Pro-Ject Phono-Vorverstärker in den Einstellungen als “USB Audio Codec” angezeigt.

Tipp für volle Auflösung!

Ebenso einfach wie die Aufnahme einer Schallplatte, ist die der analogen Line-Quelle. Die Lautstärke muss dann vermutlich angepasst werden. Ist der Pegel für die Aufnahme von Vinyl korrekt eingestellt, so ist er nun vermutlich zu hoch. Neben der üblichen CD-Auflösung von 44,1 Kilohertz bei 16 Bit ist übrigens auch noch die etwas höhere Auflösung 48 Kilohertz wählbar. Sie ist Standard auf DVD, beziehungsweise am Mac. 32 Kilohertz funktionieren auch, damit steht dann jedoch nicht das volle Hochtonspektrum zur Verfügung. Es gehen folglich feine Nuancen im Klang verloren. Das sei jedoch nur der Vollständigkeit halber erwähnt, denn wenn man sich schon die Mühe macht, alte Schätze zu digitalisieren, dann bitte auch in voller Auflösung – also in mindestens 44,1 Kilohertz! Aus dem selben Grund empfiehlt es sich auch das WAV-Format zu verwenden, statt des verbreiteten MP3, denn auch dieses beschneidet die Musik unnötigerweise.

Für die Wahl des korrekten Aufnahmepegels lohnt es, sich ein wenig Zeit zu nehmen.

Fazit zur Pro-Ject AD Box S2 Phono

Die Pro-Ject AD Box S2 Phono ist ein Phonovorverstärker inklusive Digitalwandler. Oder ist sie ein Digitalwandler mit Phonostufe? Das ist wohl Auslegungssache. Sicher ist hingegen, dass das nur 10 x 12 Zentimeter kleine Böxchen Schallplattensignale entzerrt und auf Line-Pegel anhebt. So macht sie den Anschluss eines Plattenspielers an alle Verstärker ohne Phonoeingang möglich. Dabei nimmt sie sowohl Signale von MM- als auch von MC-Tonabnehmern entgegen. Die AD Box S2 Phono kann also auch eine sinnvolle Ergänzung zum integrierten Phoneingang sein, falls der nur MM kann. Und mein Testgast klingt auch noch gut. Ein weiterer Eingang für Line-Signale rundet die Konnektivität ab. So können beispielsweise auch analoge Signale vom Tapedeck digitalisiert werden und Hörspiele aus der Kindheit den Weg auf den Computer finden.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

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Technische Daten

Modell:Pro-Ject
AD Box S2 Phono
Produktkategorie:Phonovorstufe/
Analog-Digital-Wandler
Preise:199,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Silber
- Schwarz
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Abmessungen (HBT):103 x 127 x 37 mm
Gewicht:0,33 kg (ohne Netzteil)
Eingänge (analog):- MM/MC Phono (Cinch) - Line Miniklinke (3,5 mm)
Ausgänge (analog):1 x Line (Cinch)
Ausgänge digital:Mini-USB
Samplingrate/
Auflösung:
32, 44,1 und 48kHz (16 Bit)
Verstärkung, MM / MC:40 dB / 56 dB
Lieferumfang:- AD Box S2 Phono - Steckernetzteil
- USB-Kabel
- Anleitung
Pros und Contras:+ für MM und MC
+ klein und kompakt
+ günstiger Preis
+ supereinfache Bedienung
+ sehr guter Klang
+ digitalisiert Vinyl und andere analoge Signale

- Kein Audiokabel mitgeliefert
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistung:ausgezeichnet

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Quadral Signum 20 – HiFi-Lösung für kleine Hörräume mit HiFi-DNA

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Kürzlich hat Quadral die neue Signum-Reihe vorgestellt. Für uns ein guter Grund, das kleinste Mitglied der Familie, die Quadral Signum 20 in unseren Hörraum zu bestellen. Hier weiß sie bereits visuell eine gewisse Aufmerksamkeit zu erregen. Unser Testexemplar ist in Weiß mit schwarzer Frontblende gehalten und gliedert sich damit in eher modern gehaltene Umgebungen ein. Die Optik passt und auch klanglich macht die Kleine hier eine richtig gute Figur.

Strikt und ohne Schnörkel oder andere Ablenkungen: Die Quadral Signum 20 ist zeitlos-elegant gestylt.

Bevor es in den Test geht, noch ein bisschen Hintergrundwissen: Der Name „Quadral“ setzt sich sich aus dem Wort Quadrofonie und dem ursprünglichen Namen der Mutterfirma all-Akustik zusammen. Die 1972 gegründete GmbH entwickelt und vertreibt HiFi- und High-End-Lautsprecher sowie hochwertige HiFi-Komponenten. 1981 erreichte die von Helmut Schaper entwickelte Titan I überragende Testergebnisse und galt acht Jahre lang als Referenzmodell damals führender Testmagazine. Heute reicht das Portfolio von erschwinglichen Einsteigerprodukten bis hin zur aktiven Aurum Alpha, die bei uns im Test ausgezeichnet abgeschnitten hat. Dabei legt man bei Quadral größten wert auf einen attraktiven Preis bei gleichzeitig höchstmöglicher Materialqualität. Die Niedersachsen entwickeln ihre markanten Chassis dabei zum größten Teil selbst. Auch in der hier getesteten Quadral Signum 20 sitzt ein im Hause entstandener RiCom-Ringstrahler, der in den Jahren immer weiter optimiert wurde.

Verarbeitung und Materialqualität der Signum 20 können sich auf jeden Fall sehen lassen.

Verwendung und erster optischer Eindruck

Die Signum 20 wurde in erster Linie für den Einsatz in kleinen Hörräumen oder als Rearspeaker im Surroundverbund entwickelt. Allerdings kann ich mir den Lautsprecher auch gut auf dem Schreibtisch an einem kompakten Verstärker vorstellen. Mit ihren 30 Zentimetern in der Höhe und 26 Zentimetern in der Tiefe sowie 17 Zentimetern Breite findet das kompakte Pärchen aber auch gemütlich neben meinem Monitor auf dem Schreibtisch seinen erforderlichen Platz. Hier wissen die Signum 20 mit einer guten Verarbeitungsqualität zu gefallen. Die weiß lackierte Front beherbergt den äußerst markant gestalteten RiCom-Sigma-Hochtöner, der dem Gehäuse eine robuste, zugleich aber auch elegante Ausdruckskraft verleiht. Dazu trägt auch die titanbedampfte Polypropylenmembran des 155 Millimeter großen Tieftöners und seiner Metalleinfassung bei. Hier setzt Quadral auf sein wohl bekanntestes Wiedererkennungsmerkmal, die „Quadralohren“. Der Gehäusekorpus selbst ist etwas rauer, weiß laminiert und bildet so einen angenehmen Kontrast zur Front.

Die Signum 20 wurde in erster Linie für den Einsatz in kleineren Hörräumen konzipiert. Beispielsweise als ideale Ergänzung für moderne HiFi-Streaming-Systeme wie dem Sonoro Maestro.

Erscheinungsbild der Signum 20

Gut gefällt mir auch, dass die Verschraubung nur am Tieftonchassis erkennbar ist. Durch den voluminösen Korbrahmen fallen die Schrauben fast nicht auf, verleihen der ganzen Erscheinung aber einen passenden Charakter. Sollte jemandem der Anblick für das Wohnambiente zu aufdringlich erscheinen, liegt Quadral jeder Signum 20 eine stoffbespannte Frontblende bei. Sehr positiv finde ich, dass diese magnetisch auf der Front haftet. Für ein gewisses Understatement sorgt die unten angebrachte und in unauffälligem Schwarz gehaltene Aluminiumplatte, die über die Herkunft des Lautsprechers Auskunft gibt. Die an der Blendenrückseite aufgebrachten Magnete sind gummiert, um Kratzer auf der Gehäusefront zu vermeiden. Auf der Gehäuserückseite präsentiert sich im oberen Bereich der Bassreflexport. Darunter prangt das Typenschild mit den wichtigsten Kenndaten des Systems. Auch das Terminal selbst besteht aus schwarzem Kunststoff, wobei die Klemmen für die Aufnahme von Lautsprecherkabeln in Metall ausgeführt sind. Weiterhin legt Quadral acht Klebefüße aus Schaumstoff bei.

Die magnetisch haftende Gewebeabdeckung lässt die Chassis-Technik im Hintergrund verschwinden.

Aufstellung und Positionierung

Da die Klebefüßchen separat beiliegen, kann die Quadral Signum 20 stehend und bei Bedarf auch liegend verwendet werden können. Dabei ist zu beachten, dass sie aufgrund des hinten liegenden Bassreflexports nicht zu dicht an der Wand stehen sollten. Quadral empfiehlt einen Abstand von 30 Zentimetern zur rückwärtigen Wand und eine Distanz von 50 Zentimetern zur Seitenwand. So werden Überhöhungen im Bassbereich und störende Reflexionen im Hochtonbereich vermieden. In meinem Testbetrieb habe ich die Lautsprecher auf Standfüßen betrieben. Diese habe ich auf etwa zwei Meter Abstand zur Hörposition gestellt und um etwa fünf Grad eingewinkelt. Alternativ habe ich sie auf einem Möbel mit 20 Zentimetern Wandabstand betrieben, wodurch sich eine leichte Überbetonung im Bassbereich bemerkbar machte. Je nach Hörgeschmack muss dies aber nicht unbedingt nachteilig sein. Den Test habe ich allerdings auf der erstgenannten Position durchgeführt, da ich den Lautsprecher möglichst neutral betreiben wollte.

Idealerweise stehen die Signum 20 auf Lautsprecherstativen relativ frei vor der Rückwand.

RiCom-Sigma

Das markanteste Merkmal der Quadral Signum 20 dürfte zunächst der ungewöhnlich anmutende Hochtöner darstellen. Dieses RiCom-Sigma getaufte Chassis ist eine Weiterentwicklung der hochgelobten RiCom-Reihe, die bereits in der Platinum-Serie eingesetzt wurde. Er ist hier für den Frequenzbereich ab 3.200 Hertz verantwortlich und spielt weit über den Hörbereich bis 32.000 Hertz hinauf. Darunter übernimmt der 155 Millimeter messende Tiefmitteltöner mit seiner titanbedampften Polypropylenmembran, der vom rückwärtigen Bassreflexport etwas Rückendeckung erhält. Das untere Ende stellt die Marke von 42 Hertz dar. Für einen Lautsprecher dieser Größe ist das ziemlich beachtlich. Übrigens bringt jeder Sigma 20 ein Gewicht von 6.540 Gramm auf die Waage. Die Nennbelastbarkeit ist mit 60 Watt angegeben, was bedeutet, dass meine Zwei-Wege-Testkandidaten von nahezu jedem Verstärker angetrieben werden können. Für den Test haben wir die Sigma 20 mit dem Sonoro Maestro und dem Magnat RV-4 gepaart.

Auf seinen RiCom Sigma getauften Hochtöner ist man bei Quadral besonders stolz.

Ein agiles Treibergespann

In ersten Hörtest platziert die die kleine Sigma 20 das Klanggeschehen beeindruckend plastisch vor dem Zuhörer. Besonders brillant gelingt dies in der Wiedergabe der akustischen Meisterwerke von Boris Blank, dem gestalterischen Mastermind hinter Yello. Die Verteilung der blubbernden und wabernden Sounds in „Waba Duba“ aus dem aktuellen Album Point Yello fasziniert auf ganzer Linie. Die quirligen Sounds der Schweizer gurgeln mal von vorn auf den Zuhörer zu, dann glucksen sie quer durch den Raum. Hier erschafft das agile Treibergespann einen prall gefüllten dreidimensionalen Raum. Außerdem beweist der Tieftöner eine wunderbare Wendigkeit. Stimmen erklingen in einer wohligen, warmen Tonalität. Dies alles gelingt dem musikalischen Pärchen schon unter Zimmerlautstärke mit einer erstaunlichen Leichtigkeit. Der RiCom-Sigma-Treiber trägt mit brillanten und sauber abgebildeten Spitzen seinen Teil perfekt dazu bei. Jene überbordende Aggressivität, die gern bei höheren Lautstärken zu einem nervigen Zischen ausartet, ist hier ausdrücklich nicht erkennbar. Sehr gut!

Rückseitig ist die Signum 20 mit einem großzügig dimensionierten Anschlussterminal in Single-Wire-Ausführung ausgestattet.

Wie geschaffen für rein akustisches Material

Passend zu dieser angenehmen Zurückhaltung in den Höhen, die auch feinere Nuancen im oberen Mittenbereich zur Geltung kommen lässt, schließt sich der Tiefmitteltöner an. Er legt eine ausgeprägt angenehme Wärme in den Mitten für Stimmen und natürliche Instrumente an den Tag. Dabei erklingen die Toms in „Immortality“ von Pearl Jam unglaublich lebendig und zum Greifen nahe. Ebenso feinperlig erlebe ich die Ketten unter der Snare bei jedem sanften Aufprall des Holzschlägels auf das Trommelfell. Ein echter Genuss sind die feinen Nuancen, die die flinke Membran der Stimme von Eddie Vedder entlockt. Eine wahre Gänsehaut erstreckt sich bei der akustischen Version von „Adio“ der Band Agathodaimon. Das Streichinstrument im Intro erhält einen wohlgerundeten Korpus ohne Übertreibungen. Perfekt gelingt der Quadral Signum 20 die Verteilung der einzelnen Akustikgitarren im Raum. Dieses Klangwandlersystem ist offenbar wie geschaffen für rein akustisches Material.

Der verwindungssteife Tiefmitteltöner sitzt im unteren Teil des Gahäuses und ist für den satten Gruntonpunch verantwortlich.

Ausgewogene Basspräsenz

Die Quadral Signum 20 gefällt mir auch in der Bassabstimmung sehr gut. Tieftonwunder darf man hier natürlich aufgrund ihrer kompakten Abmessungen nicht erwarten. Dennoch macht die wendige Membran hier viel Boden gut. Wenn es nicht gerade in den Bereich der elektronischen Musik geht, kann man hier getrost auf einen unterstützenden Subwoofer verzichten. Wenn Carlos Santana seine „Corazon Espinado“ mit seinem bombastischen Perkussionsfeuerwerk auf mich abschießt, vermisse ich jedenfalls keine weitere Bassunterstützung. Soll es aber richtig in den Keller gehen, wie bei der tiefen Bass-Drum in „In Your Room“ von Depeche Mode, dann führt wohl kein Weg an der Unterstützung durch einen aktiven QUBE aus gleichem Hause vorbei. Bis 42 Hertz kann die Basswiedergabe aber vollständig überzeugen. Hier gelingt es der titanbeschichteten Membran extrem kraftvoll zu Werke zu gehen und ordentlich austeilen. Das gilt übrigens auch für den Grundton, der mich mit seinem satten Punch absolut begeistert.

Darf’s etwas mehr sein?

Wer es gern rockig mag oder seinem Fernseher klanglich auf die Sprünge helfen will, ist mit diesem Lautsprecher an der richtigen Adresse. Knackige Oberbässe, ein schneller Grundton und ein solides Bassfundament machen die Signum 20 zu einer echten Empfehlung. Mit ihrem fein abgestimmten Sound macht die Quadral Zwei-Wege-Box aber auch an anderer Position eine gute Figur: Aufgrund ihrer kompakten Ausmaße fügt sie sich auch hervorragend als rückwärtiger Lautsprecher in eine Heimkinoumgebung ein. Gepaart mit den passenden Standlautsprechern, beispielsweise den Signum 70 oder 90 kommt von vorn der nötige Drive und Tiefgang, damit der Raum rückwärtig weit aufgezogen werden kann. Dank des wirklich guten Rundstrahlverhalten entstehen so beeindruckende Klangwelten. Bestechend klare Dialoge, die direkt von der Leinwand kommen, verspricht hingegen der passende Signum 10 Base Centerlautsprecher. Den nötigen Tiefbass im Heimkinoeinsatz liefert dann die bereits erwähnte Qube-Serie. Hier ist für jede Raumgröße das passende Modell dabei.

Alle Signum-Familienmitglieder sind mit dem überarbeiteten RiCom Sigma-Hochtöner ausgestattet. So lässt sich ein präzise klingendes und ideal aufeinander abgestimmtes Surroundsystem zusammenstellen.

Fazit

Die Signum 20 macht in jeder Hinsicht viel Freude. Sie ist gut verarbeitet und lässt keine Makel erkennen. Die in Aluminium eingefassten Membranen legen optisch einen robusten Auftritt hin. Ist das zu viel des Guten, kann sich die Technik aber auch ganz vornehm hinter einer magnetisch haftenden Frontblende verstecken. Klanglich bietet er mehr, als man in dieser Preisklasse von einem Regallautsprecher erwarten würde. Dieser kleine Regal-Zweiwegler fühlt sich in kleineren Räumen richtig wohl. Der RiCom-Sigma-Hochtöner liefert präzise Details ohne Übertreibungen und der Tieftöner packt kraftvoll bis ans Limit zu. Der gesamte Frequenzbereich wird angenehm warm abgebildet, was gerade natürlichen Instrumenten und Stimmen eine perfekte Präsenz verleiht. Die Signum 20 ist mit einem Paarpreis von rund 390 Euro dazu noch in einem ausserordentlich portemonnaiefreundlichen Preissegment angesiedelt.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 70/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

70 of 100

70 of 100

70 of 100

Technische Daten

Modell:Quadral
Signum 20
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:390 Euro/Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):300 x 170 x 260 mm
Gewicht:6,45 kg/Stück
Hochtöner:25 mm, RiCom-Sigma
Tiefmitteltöner:155 mm
Anschluss:Schraubklemmen
Prinzip:2 Wege, Bassreflex
Lieferumfang:- Signum 20
- Lautsprecherabdeckung
- Klebefüße
- Handbuch
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ flexibel in der Aufstellung
+ punchiger Grundton
+ attraktiver Preis
+ magnetisch haftende Abdeckung
Benotung:
Klang (60%):70/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):70/70
Gesamtnote:70/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Jetzt lesen! Das neue eMagazin „youraudio Sommer Special“ ist online

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Selten haben wir einen Sommer so herbeigesehnt wie in diesem Jahr: Endlich wieder warme Abende im Freien verbringen, unbeschwert mit Freunden auf der Terrasse sitzen, den Sonnenuntergang am Strand genießen oder auf der Radtour die Umgebung entdecken! Bei all dem ist für uns eins klar: Musik muss dabei sein. Wie man das am besetn macht und welch coole Soundbegleiter es gibt, erfahrt ihr in unseren your|audio Summer-Special 2021:

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Music to go

Die medialen Begleiter für unterwegs werden immer leichter, smarter, bedienungsfreundlicher und klangstärker. Kopfhörer sind als Over-Ears oder als noch handlichere In-Ears unsere Begleiter beim Spaziergang, shoppen oder chillen. Oder sind, mit perfektem Sitz im Ohr, unsere Pacemaker beim Joggen. So oder so spielen sie mit einem Fingertipp oder dank Integration diverser Sprachassistenten sogar auf bloßes Kommando unsere Lieblingsmusik. Kompakte Radios wiederum verbinden uns mit den zahlreichen Radiostationen dieser Welt, Bluetooth-Speaker streamen unsere Playlist vom Smartphone oder versüßen uns den Aufenthalt im Freien mit dem unerschöpflichen Musikangebot von Spotify, Tidal oder Amazon Music. Audiophile genießen dabei eine High End-Wiedergabe über einen portablen Kopfhörerverstärker mit klangveredelnder Röhrenstufe. Und mittlerweile liefern portable und wasserresistente Lautsprecher mit Breitband-Speakern und Subwoofer sogar am Pool eine Beschallung in ausgezeichneter Klangqualität.

Music Indoor

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Die Live-Übertragungen versprechen ein sportliches Spektakel, und damit sie auch ein mediales Erlebnis werden, haben wir für Sie die passenden Produkte kuratiert. Großformatige Flat-TVs sorgen mit exzellentem 4K-OLED-Screen für ein überwältigendes Bild der spannenden Tor-Szenen. Klangstarke Soundboards sorgen für die amtliche Beschallung und liefern den Soundtrack aus dem Stadion.

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Quelle: Newsmeldung lite-magazin.de von Juni 2021

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BC Acoustique EX-214 – DAC, Bluetooth, Vinyl-Vorbereitung und ordentlich Leistung zum Hammerpreis

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Der BC Acoustique EX-214 ist ein preislich attraktiver HiFi-Vollverstärker. Einer, der dank seins superflachen Designs nahezu überall integriert werden kann, der Leistung satt verspricht und durch ein reichhaltiges Ausstattungsportfolio aufhorchen lässt. Die Parameter rundum stimmen also. Und auch klanglich spielt der EX-214 weit über dem, was sein Preisschild von 499 Euro erwarten lässt.

Der BC Acoustique EX-214 wirkt optisch eher unschenbar, hat dafür technisch einiges unter der Haube.

Anspruchsvoller HiFi-Klang ohne High-End-Preise: So lautet das Motto der 1993 in einem Vorort von Paris gegründeten Marke BC Acoustique. Erste Erfahrungen haben wir diesbezüglich bereits vor einiger Zeit in unserem Test des Plattenspielers TD-922 machen dürfen. Ein Modell, das uns aufgrund seiner Ausstattungsvielfalt, seiner anspruchsvollen Verarbeitung und seines wirklich guten Klangs, bei einem vergleichsweise niedrigen Preis überrascht hat. Ähnlich zeigt sich nun auch der EX-214. Ein HiFi-Vollverstärker, der alles mitbringt, was man von einem modernen Stereo-Amp erwarten darf. Dazu kommen eine hohe Materialqualität und das gerade einmal sechs Zentimeter hohe Gehäuse, das in jedem Möbel, Lowboard und TV-Schrank ausreichend Platz finden sollte. Verstecken muss man den EX-214 aber nicht, dank typischer 430 Millimeter-Gehäusebreite lässt sich dieser Verstärker nämlich als leistungsstarke und modern ausgestattete Zentrale der HiFi-Kette einsetzen.

Die gebürstete Alu-Front nimmt sämtliche Schalter und Regler sauber auf. Materialqualität und Verarbeitung können sich absolut sehen lassen.

Mit Anspruch

Bereits die Optik betont die Zugehörigkeit zur anspruchsvollen HiFi-Welt. Den EX-214 ziert eine gebürstete Alufront, die mit typischen Drehreglern und Knöpfchen versehen ist. Die Bedienung ist ganz einfach: Besagte Stellräder dienen nämlich allesamt der Klangregelung. Links einer zur Justage der Bassintensität. Rechts nebenan einer für die Hochtoneinstellung und nebenan der Balance-Regler. Mittig auf der Front des Amps thront dann der etwas größere Lautstärkesteller. Ein großer Knopf aus Aluminium, der mit seinem entgrateten gut ausschaut und auch gut in der Hand liegt. Eine breite, sanft gerundete Kerbe sorgt dafür, das man gleich auf den ersten Blick sieht, wie der Regler gerade steht. Kommen wir zu den Knöpfchen. Ganz links sitzt der Ein-/Ausschalter. Links und rechts neben dem Lautstärkerad sitzen der Direct- und der Loudness-Schalter. Eine Hommage an die gute alte HiFi-Zeit. Etwas weiter rechts finden sich dann noch drei Knöpfchen, über die die Wahl der Quelle erfolgt.

Der integrierte DAC nimmt Signale via optischer, koaxialer Zuspielung und via Bluetooth entgegen. Der ausserdem auf der Rückseite befindliche USB-Port dient ausschließlich Software-Updates.

Analog & Digital

Ebenso umfangreich geht es auf der Rückseite des knapp 25 Zentimeter tiefen HiFi-Verstärkers weiter. Hier offenbart sich dann auch, was der EX-214 noch so unter der Haube hat. Am auffälligsten sind dabei natürlich die links der Mitte platzierten Schraubklemmen, die Bananas, Kabelschuhe und auch unkonfektionierte Kabel aufnehmen können. Rechts daneben sitzt ein USB-Port. Er ist ausschließlich für Firmenupgrades vorgesehen. Je ein optischer und koaxialer Digitaleingang verraten dann, dass der BC Acoustique-Amp auch einen DAC an Bord hat. Das rechts davon platzierte Knubbelchen stellt den Bluetooth-Empfänger. Der EX-214 ist folglich auch in der Lage kabellos zugespielte Musikfiles vom Smartphone, Tablet oder vom OLED-TV zu empfangen und zu verarbeiten. Zu guter Letzt folgen noch zwei analoge Aus- und drei entsprechende Eingänge. Einer davon für den Anschluss eines Plattenspielers vorgesehen und mit einer Masseklemme versehen. Frontseitig kommen dann noch ein Kopfhöreranschluss und ein „MP3“ genannter Analog-Zugang in 3,5-Millimeter-Ausführung hinzu.

Die Analogsektion ist u.a. mit zwei Ausgängen und einem Plattenspieler-Eingang inkl. Masseklemme ausgestattet.

Übersicht & Komfort

Die Bedienung meines Testgastes erweist sich als recht einfach. Hat der Amp erst seinen finalen Standort gefunden und sind alle Zuspieler angeschlossen, erfolgt die Quellwahl direkt am Gerät über die beschriebenen Knöpfchen. Da jede Taste mit zwei Quellen belegt ist, genügen hier drei Buttons, um sechs Zuspieler anzuwählen. Um beispielsweise „Bluetooth“ auszuwählen, muss die Taste ganz links zweimal gedrückt werden. Alternativ kann ich die gewünschte Quelle aber auch bequem aus der Ferne via Infrarotfernbedienung auswählen. Im Gegensatz zum EX-214 ist der Handsender aber etwas mit Knöpfen überfrachtet. Insgesamt stehen hier 37 Tasten zu Verfügung. Darunter Buttons für jeden einzelnen Eingang und Nummerntasten, die dann Verwendung finden, wenn der Amp mit einem CD-Player aus gleichem Hause gepaart wird. Dem Druck auf die Direct-Taste folgt dann automatisch die Deaktivierung der Klangregelung (Bass, Treble). Bedeutet: Das eingehende Musiksignal wird nicht bearbeitet und direkt an die interne Endstufeneinheit weitergeleitet.

Musik liegt in der Luft

Auch wenn Bluetooth heute in allen modernen Soundsystemen Einzug gehalten hat, verzichten viele dedizierte HiFi-Verstärker noch auf dieses Feature. Der EX-214 ist dagegen mit einem integrierten Bluetooth-Modul ausgestattet. Findet also mal eine Geburtstagsparty statt, können auch Gäste-Playlists wiedergegeben werden, ohne dass man mühselig CDs wechseln oder jemandem Zugang in das heimische WLAN gewähren muss. Die Einrichtung könnte dabei kaum einfacher sein. Ist der BC Acoustics eingeschaltet, wird die Quelle „Bluetooth“ gewählt. Ist der Knopf zweimal gedrückt, beginnt der LED-Ring um das Knöpfchen herum rot zu blinken. In der Liste verfügbarer Bluetooth-Partner erscheint innerhalb weniger Sekunden „EX-214“. Mit einem Fingertipp wird dieser Partner nun ausgewählt und schon verbinden sich Smartphone und EX-214 vollautomatisch. Nach der Kopplung wird mir das verbundene Endgerät dann auch umgehend in der Qobuz-App angezeigt. Aufgrund der großen Menge hochaufgelöster Songs ist Qobuz für mich übrigens aktuell der Online-Musikdienst der Wahl.

Die Bluetooth ist schnell und ohne Schwierigkeiten durchgeführt.

Größer als gedacht

Der EX-214 steht an seinem Platz, die Lautsprecher sind angeschlossen und die obligatorische Einspielzeit ist durchgeführt. Zeit also, den Hörtest zu starten: Dazu drücke ich zunächst den kleinen links in die Front eingelassenen Ein-/Ausschalter. Einem „Klack“ folgt ein etwa siebensekündiges Blinken der Beleuchtung rund um die Taste der zuletzt gewählten Quelle. Da ich die Blauzahn-Kopplung ja zuvor schon hergestellt habe, beginne ich meinen Test dann gleich über diesen Verbindungsweg. Die Qobuz-Playlist „Das Beste in 192 kHz: Soul/Funk/R&B“ liefert mir dazu ein paar richtig coole Songs. Selbstverständlich werden diese nicht in einer Auflösung von 192 kHz übertragen. Es klingt aber dennoch richtig schön wohlig und groovig, als mit „Move On Up“ von Curtis Mayfield der erste Song aus den Lautsprechern fließt. Sehr gut: Der kleine Amp spielt sofort überraschend groß. Dabei liefert er exakt den Rhythmus, für den diese Aufnahme berühmt ist.

Obwohl der EX-214 nur sechs Zentimeter hoch ist, beweist er sich im Hörraum als echtes Kraftpaket.

Ausgewogen

Der BC Acoustique ist ausserdem schnell und wendig. Das wird gleich an der Darstellung der Bläserfraktion bemerkbar, die hier einen signifikanten Teil der Arbeit übernimmt. Die Gewichtung der Instrumente gelingt dabei äusserst präzise – und absolut ohne Sound-Anfettung! Das ist echt gut. Der Start in den Hörcheck ist also schonmal voll gelungen. Mit „Holly Rock“ von Prince geht es gleich danach in die zweite Hörsession. Ein erneut schneller Song mit Anleihen aus den Anfängen der Hip Hop-Bewegung der frühen 80er-Jahre. Der Beat packt sofort. Stimmanteile werden sehr gut aus der umgebenden Instrumentierung herausgehoben, bleiben zugleich aber Teil des Ganzen. Dazu kommt ein schneller, punchiger Grunton. Bewege ich den Lautstärkesteller nach rechts, nimmt der Druck im Oberbass deutlich zu. Der Sound gewinnt an Körper und Bass wird mit entsprechendem Druck in den Hörraum geschoben. Und zwar ohne merkliche Ausreißer und ohne das Klangbild im Bass zu sehr zu verdichten.

Die Quellwahl kann beispielsweise über die drei Tasten rechts in der Front des EX-214 erfolgen.

Schön & räumlich

Was mir noch auffällt: Die Bluetooth-Verbindung steht stabil und eröffnet jedem Familienmitglied und Gast schnell und ohne großen Umstand die Möglichkeit seine Lieblings-Playlists zu genießen. Ein Argument, das man bei der Auswahl des nächsten HiFi-Verstärkers bedenken sollte. Nach den ersten Erfahrungen will ich nun aber wissen, wie „echte“ HiRes-Musik klingt. Dazu verbinde ich den brandneuen Bluesound Node mit dem EX-214. Mit Marvin Gayes „Let´s Get It On“ in 192 kHz geht es dann in die nächste Hörsession. Vom Start weg ist der Sound einfach schön und räumlich. Das Klangbild löst sich sauber von den kompakten Elacs, die hier die Schallwandlung übernehmen. Die Soundkulisse ist breit aufgespannt und auch entsprechend tief. Die Musik spielt frei im Raum statt an den Lautsprechern zu kleben. Der Rhythmus ist genial. Ein toller Song, der gleich Feierabend-Stimmung aufkommen lässt. Dazu die vielen Details, die meinen Klangtest fast schon zur Entdeckungsreise machen.

Druck & Freiheit

Deutlich druckvoller wird es dann, als ich auf den Soundtrack von „TRON-Legacy“ wechsle. Für den EX-214 stellt die enorme Dynamik der hier angebotenen Titel aber keinerlei Schwierigkeit dar. In „The Game Has Changed“ sind es beispielsweise die kraftvollen, tiefen Bässe, die sich in der harmonischen Interaktion mit den elektronischen Synthieklängen perfekt entwickeln. Druck, Dynamik und Bassgewalt stehen hier im Vordergrund. Allerdings ohne die kleinen elektronischen Details zu verdecken. Der Klang ist irgendwie ausgeglichen, zugleich aber dennoch gewaltig. Obwohl der massive Bass hier eindeutig im Vordergrund steht, fühlt man sich vom Tiefton nicht erdrückt oder überfordert. Ein Punkt, der von einer wirklich guten Abstimmung zeugt. Das wiederum führt auch dazu, dass der EX-214 keinen besonders ausgeprägten Charakter kultiviert. Man kann weder sagen, dass er zu basslastig, zu warm oder zu kühl vorgeht. Nein, der BC Acoustique bleibt eher neutral – allerdings ohne dabei langweilig zu wirken.

Der BC Acoustique-Amp ist u.a. auch mit einer Loudness-Schaltung und einem Kopfhörer-Ausgang ausgestattet.

Direct oder „Non-Direct“?

So richtig deutlich wird das, nachdem ich den Verstärker auf „Direct“ stelle. Bedeutet: Alle internen Klangregelungen wie Bass- und Höheneinstellungen sind nun deaktiviert. OK, ich hatte die dafür vorgesehenen Regler eh alle in der Neutral-Stellung. Dennoch unterscheidet sich der Sound nun zu vorher. Nicht eklatant, aber schon merklich. Insgesamt wirkt das Klangbild nun etwas ruhiger. Ruhiger bedeutet in diesem Zusammenhang nicht leiser. Nein, die Musik wirkt nun einen Tick aufgeräumter, zugleich aber auch etwas weniger dynamisch. Welches nun die „richtige“ Einstellung ist, ist sicher auch vom jeweiligen Hörgeschmack abhängig. Ich für meinen Teil bevorzuge die Nicht-Direct-Variante. Das gilt übrigens auch, oder vielleicht sogar gerade, bei der Wiedergabe härterer Rocksongs, wie in meinem nächsten Testabschnitt. Hier wähle ich die CD als Quelle: „Bombtrack“ von „Rage Against The Machine“ ist der Song der Wahl. Einer, in dem es von der ersten Sekunde an ziemlich heftig zur Sache geht.

In unserem Test musste sich der EX-214 u.a. an den Elac Solano BS283 beweisen.

Der EX-214 hat Rock im Blut

Zunächst ist es das noch harmlos erscheinende und sauber reproduzierte Gitarrenriff, das die Klangbühne vor mir erfüllt. Da ich weiß, was gleich kommt, gebe ich den Lautstärkeregler schonmal einen kräftigen Rechtsdreh. In diesem Zusammenhang: Die Bedienung kann selbstvsretändlich auch über die ordentlich strukturierte Fernbedienung erfolgen. Das funktioniert selbst aus etwa vie rbis fünf Metern sehr zuverlässig. Sogar dann, wenn man den handsender nicht direkt in Richtung EX-214 hält. Doch zurück zum Test: Nach knapp 25 Sekunden steigt dann das Schlagzeug ein. Fordernde Bässen füllen den Bereich zwischen den Lautsprechern und meinem Referenzplatz. Gitarren, Schlagzeug, Bass – alles ist absolut präsent. Der Sound nimmt mich sofort mit. Über allem thront Zack de la Rochas Stimme, die unverkennbar aus der umgebenden Instrumentierung herausragt. Aufdringlich oder falsch klingt das alles nicht im Ansatz.

Die Fernbedienung ist einfach gestaltet, bietet aber Zugriff auf alle wichtigen Funktionen des Verstärkers. Ist man noch Besitzer eines BC Acoustique-CD-Players, kann auch dieser über die gleiche Fernbedienung kontrolliert werden.

Leistung satt

Der Raum wird zum Konzertsaal und ist mit Musik gefüllt. Der Bass schiebt ordentlich, Gitarren kreischen und Zack de la Rochas Gesang sorgt endgültig für Gänsehaut. Wow! Der hier integrierte DAC zaubert einen offensichtlich richtig guten, dreidimensionalen und offenen Klang. Dazu kommt eine fast schon explosive Grob- und Feindynamik. All das macht die Musik der kalifornischen Rocker absolut authentisch. Klar ist das alles leistungstechnisch und klanglich deutlich unter einem Luxman L-595A oder der kürzlich von uns getesteten Accustic Arts Mono V. Beim Blick auf das Preisschild des EX-214, wird allerdings schnell klar, dass man sich auch für ganz kleines Geld einen richtig guten, dynamischen Klang und mehr als ausreichend Leistungsreserven ins Wohnzimmer holen kann.
Übrigens: Der Testraum, in dem ich gerade höre hat eine Größe von rund 25 Quadratmetern. Und die werden ganz locker vom EX-214 gefüllt. Dabei keine Spur von Anstrengung oder übermäßiger Überhöhung im Bassbereich.

Die Klangregelung erfolgt über die drei großen Drehregler in der linken Seite der Front.

Fazit

Der EX-214 ist zwar nur sechs Zentimeter hoch, zugleich aber üppig ausgestattet und für viel mehr als kleine Partys zu gebrauchen. Dank seiner Power ist der BC Acoustique-Amp sogar in der Lage auch fordernde Boxen anzutreiben. Ausserdem besitzt er genug Reserven, um mit der nötigen Ruhe zu verstärken. So lässt er sich auch durch Impulsspitzen oder heftige Bassattacken nicht in Schwierigkeiten bringen. Die analoge und digitale Anschlusssektion erlaubt die Kopplung mit nahezu jeder Audioquelle. Hinzu kommen eine Bluetooth-Schnittstelle, ein Kopfhörer-Ausgang und eine Klangregelung. Puristen können diese via Direct-Schaltung wahlweise aber auch umgehen. Das alles gibt es für einen Preis von erstaunlich niedrigen 499 Euro. Wer also gerade den Einstieg in die HiFi-Welt plant, der startet in der untersten Preisregion, überspricht aber die klangliche Einstiegsklasse. Für mich ist der EX-214 eine uneingeschränkte Empfehlung!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80 of 80

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79 of 80

Technische Daten

Modell:BC Acoustique
EX-214
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:499,00 EUR
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 61 78 30
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):60 x 430 x 245 mm
Gewicht:5,72 kg
Eingänge, analog:1 x Phono (MM)
5 x Cinch
Eingänge, digital:1 x S/PDIF optisch (TosLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Koax, Cinch)
1 x Bluetooth Extension Port
Ausgänge:1 x Kopfhörer (Klinke, 6,3 mm)
1 x Line-Out (Cinch)
1 x Rec-Out (Cinch)
Ausgangsleistung:- 2 x 70 Watt (4 Ohm) bzw. 2 x 45 Watt (8 Ohm)
Lieferumfang:- EX-214
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Anleitung
Pros und Contras:+ leistungsstark
+ neutrale Wiedergabe
+ Direct-Schaltung
+ DAC
+ Bluetooth
+ einfache Bedienung
+ sehr gute Verarbeitung
+ Phono-Vorverstärker (MM)

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Editor´s Choice
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Loewe klang s3 – stilvoll und kompakt in die HiFi-/Streaming-Welt

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Das Loewe klang s3 ist bildhübsch und für die musikalischen Momente in geschmackvoll eingerichteten Wohnräumen gestylt. Dazu passen auch die hervorragende Materialqualität und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Dieses Smartradio streamt von Online-Musikdiensten oder Internetradio-Stationen, ist aber auch für den Empfang analoger und digitaler Radiosender ausgelegt und in der Lage die gute alte CD abzuspielen. Die Bedienung ist smart und auch klanglich kann sich die kompakte HiFi-Lösung aus dem Hause Loewe in jeder Beziehung hören lassen.

Das Loewe klang s3 ist ein stilvoll gestyltes Smartradio inklusive integriertem CD-Player.

Nahezu jeder namhafte Hersteller wie auch die allermeisten No-Name-Marken haben heute zumindest ein Netzwerk-Gerät im Portfolio. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Ausstattungsvarianten. Aktuell stehen die sogenannten Smartradios dabei ganz hoch im Kurs. Sie vereinen den Radioempfang via Internet mit der Möglichkeit Musik unterschiedlichster Online-Musikdienste wie Spotify oder Amazon Music zu streamen. In der Regel haben sie aber auch noch einen DAB-Tuner, Verstärker und natürlich auch den Lautsprecher an Bord. Manchmal gesellen sich dann noch ein CD-Slot und Bluetooth-Empfang hinzu. All das ist auch beim kürzlich erstmals vorgestellten Loewe klang s3 der Fall. Ein System, das sich für den raumsparenden Einsatz in modern gestylten Wohnzimmern oder im Home Office prädestiniert, das trotz seiner kompakten Abmessungen aber auch klanglich ganz weit vorn mitspielen will.

optisch zurückhaltend und doch elegant: So präsentiert sich das klang s3 in unserem Hörraum.

Effektive Eleganz

„Form follows Function“. Dieser Gedanke drängt sich sofort auf, als ich das klang s3 aus seiner schicken Umverpackung befreie. Das ist durchweg positiv gemeint, denn dank seines zeitlos eleganten Designs verführt der kleine Loewe-Alleskönner das Auge des Betrachters – ohne dabei die Regeln eines akustischen Aufbaus zu brechen. Massives Alu, die zeitlose Stofffläche, sanft gerundete Kanten und die bündig perfekt eingelassenen Bedienelemente hinterlassen sofort einen extrem hochwertigen Eindruck. Hier bestimmen der elegant geschwungene Alu-Rahmen und die riesige Gewebeabdeckung, die die komplette Front verdeckt, das durchweg stimmige Gesamtbild. Richtig gelesen: Sämtliche Bedienelemente nebst Display sitzen hier nicht frontseitig, sondern thronen obenauf. Die Front ziert die große silbergraue Gewebeabdeckung, hinter der sich das Doppel-Zwei-Wege-Lautsprecher-Ensemble verbirgt. Selbstverständlich lässt sich die Abdeckung auch abnehmen. Der guten Optik Willen und auch aus akustischen Gründen würde ich aber dringend empfehlen diese aufgesetzt zu lassen.

Sämtliche Bedientasten sind hier als Wippen ausgelegt und bündig perfekt in die Oberseite eingelassen.

Easy control

Wie gesagt, das klang s3 ist anmutig gestylt und zurückhaltend. Das zeitlose Design wirkt schlicht, zugleich aber auch auserlesen. Das an einen auf der Seite liegenden Quader erinnernde Gehäuse verzichtet zudem auf überflüssigen Zierrat. Bis auf die oberen, bündig aufgesetzten Aluwippen, das kleine Display und den großen Drehregler erinnert nur wenig an ein technisches Gerät oder gar an ein aus Lautsprecher, Verstärker und Multiquelle bestehendes HiFi-System. Besagtes Display gibt Auskunft über die gerade anliegende Quelle. Wird die Lautstärke verändert, wird dies für einen kurzen Augenblick auch visuell dargestellt. Schaltet man das klang s3 aus, lässt sich die aktuelle Uhrzeit ablesen. Ein- und ausgeschaltet wird das Smartradio über einen kurzen Druck auf den Drehregler. Die Zuspielung wähle ich, indem ich dem Home-Button drücke und über die Tasten mit den Winkel-Symbolen durchs Menü navigiere. Habe ich die gewünschte Quelle gefunden, genügt ein Druck auf „OK“, um diese aufzurufen.

Das Display ist bündig in das Biednfeld eingelassen und gibt Auskunft über Quelle, Interpreten, Songnamen, Uhrzeit etc.

Mehr ist mehr

Alternativ funktioniert das im gleichen Maße aber auch über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung. Die ist wirklich schick gestylt, liegt gut in der Hand und ist so übersichtlich strukturiert, dass sich manch Traditionshersteller ein Beispiel daran nehmen könnte.
Aber zurück zum Smartradio: Als solches hat es natürlich noch ein paar Funktionen an Bord, die über die reine Musikwiedergabe hinaus gehen. Die Uhr habe ich bereits genannt. Dazu kommt ein Sleeptimer, der sich im 15-Minuten-Takt auf eine Gesamtzeit von bis zu 60 Minuten justieren lässt. Eine wichtige Funktion, wenn man gern mit dem eigenen Lieblingssender einschläft, das Radio aber nicht die ganze Nacht laufen lassen möchte. Sehr praktisch ist auch der integrierte Equalizer: Hier lässt sich aus verschiedenen Presets wählen oder man hinterlegt einfach seine eigene Klangeinstellung über den Menüpunkt „Mein EQ“. Darüber hinaus lässt sich noch die Bildschirmbeleuchtung anpassen, die Sprache wählen oder der Einrichtungs-Assistent starten.

Die Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Sie liegt gut in der Hand, ist übersichtlich strukturiert und hat einen sehr guten Druckpunkt.

System- und Netzwerk-Einrichtung

Der Einrichtungs-Assistent wird über die Menü-Taste links neben dem Display oder auf der Fernbedienung aktiviert. Anschließend navigiert man zu „Systemeinstellungen“ und dann zu „Einrichtungs-Assistent“. Ist das geschehen, wird zunächst die gewünschte Menü-Sprache abgefragt und die Frage „Jetzt ausführen?“ mit „Ja“ beantwortet. Nun lässt sich wählen, ob die Uhrzeit im 12- oder 24-Stunden-Modus angezeigt werden soll. Im letzten Schritt wählt man dann nur noch aus, ob Updates via FM, DAB oder das Netzwerk ausgeführt werden sollen. Ich entscheide mich für letzteres und wähle noch die passende Zeitzone aus. Das war es dann auch schon.
Über den Menüpunkt „Netzwerk“ geht es dann an die Netzwerkeinrichtung: Kaum ist der Punkt ausgewählt, werden mir auch schon alle verfügbaren WLAN-Netze angezeigt. Hat man anschließend das korrekte Passwort eingegeben, ist das klang s3 auch schon mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Alternativ lässt sich die Kopplung aber natürlich auch via WPS vornehmen.

Alternativ lässt sich das klang s3 auch aufrecht stehend verwenden.

Bühne und Dynamik

Meinen Praxistest beginne ich mit U2 und „Raised By Wolfes“ – gestreamt via Amazon Music. Mit diesem rhythmisch gestalteten Song, der markanten Stimme Bonos, der minimalistischen Instrumentierung und der entstehenden leichten Ohrwurm-Atmosphäre, weiß das Smartradio sofort perfekt umzugehen. Die Musik strömt glasklar und wirklich angenehm aus der Schallwand. Was mir extrem gut gefällt, sind die vergleichsweise breite Bühne und die Dynamik, die ich auch aus einer Entfernung von vier Metern noch spüre. Der Sound ist groß und breit und wirkt kaum komprimiert. Nicht falsch verstehen, natürlich kann das s3 jetzt klanglich in dieser Beziehung nicht unbedingt mit großen Lautsprechern wie den JBL L82 Classic mithalten. Gemessen an seiner Kompaktheit muss das Loewe-System sich aber auf keinen Fall verstecken. Imposant ist auch, wie sich das klang s3 den kleineren Details widmet. Wichtig in diesem Zusammenhang: Je nach Musikgenre sollte man auch die Equalizer-Presets ausprobieren.

Die Lautstärke lässt sich über das große, griffige Drehrad verändern. Drückt man mittig auf den Regler, schaltet man das klang s3 aus bzw. ein.

Leicht warm

Mit Godsmacks „Awake“ wird es dann deutlich hemdsärmeliger. Die Aggressivität und die ganze Wucht kommen aber erst im richtigen Umfang rüber, als ich den EQ von „Normal“ auf „Pop“ stelle (ein „Rock“-Preset gibt es leider nicht). Jetzt zeigt das klang s3, dass es auch von stilistisch verzerrten Gitarrenriffs nicht überfordert ist. So muss das sein. Das Smartradio verzichtet zwar auf den letzten Abstieg in den Basskeller, bringt den komplexen Rhythmus aber mit ordentlich Punch und Power rüber. Der Sound tendiert dabei etwas auf die wärmere Seite. Da es aber nicht zu sehr in die „amerikanische Richtung“ kippt, tut das der Musik tatsächlich eher gut. Der Rock kommt flüssig und aufgeräumt. Keine Spur von Klangbrei! Bissige oder scharfe Passagen in hohen Frequenzbereichen gibt es selbstverständlich nicht. Hochtondetails werden stattdessen vollständig und sehr gut abgestimmt wiedergegeben. So erlebe ich eine Klangabstimmung, die auch längere XXL-Hörsessions nicht stressig werden lässt.

Das Loewe klang s3 kann nahezu überall eingesetzt werden. Neben den Möglichkeiten der EQ-Voreinstellungen lässt sich der Klang auch über die Verändung der Wandnähe beeinflussen.

Digitalradio

Nach dem Streamingtest widme ich mich der DAB-Sendersuche. Nach dem Klick auf die Menü-Taste wähle ich „Vollständiger Suchlauf“. Keine zwei Minuten später hat das klang s3 dann 43 Sender gefunden. Neben einigen Regionalsendern von WDR werden mir auch überregionale Stationen wie Antenne Bayern, Radio Bob! oder Schwarzwaldradio angeboten. Nachdem ich „Radio Bob!“ gewählt habe, gibt mir das Display dann Auskunft über den Interpreten und den Namen des aktuell gehörten Songs. Ausserdem werden mir hier noch das Senderlogo und die momentane Uhrzeit angezeigt. Klanglich gibt sich das Loewe Smartradio in der Wiedergabe auch hier keine Blöße. Rauschen oder Knacken gibt es nicht – das ist beim DAB-Empfang üblich. Dafür werden Stimmen glasklar wiedergegeben. Sowohl die Nachrichtensendung, wie das anschließend gespielte „Ich will hier nicht sein“ von den Broilers kommen absolut sauber und sind bis ins kleinste Detail verständlich. Und auch Dynamik und Grundton befinden sich fast auf CD-Niveau.

Musik kann auch direkt von den Online-Musikdiensten Amazon Music, Spotify und Deezer wiedergegeben werden. Das Smartphone dient in diesem Fall “nur” als Fernbedienung.

Favoritenlisten

Was mir noch auffällt, ist die Taste mit dem Sternchen-Symbol, die sich links oben neben dem Display befindet. Wie vermutet, wird mir die Favoritenliste nach einem Druck auf diese Taste angezeigt. Um eine eigene Favoritenliste anzulegen, sucht man zunächst den ersten Sender aus und hält anschließend die Sternchen-Taste für zwei Sekunden gedrückt. Kurz darauf öffnet sich der Menü-Punkt „Voreinstellung speichern“. Über die Winkeltasten navigiere ich dann an den gewünschten Speicherplatz (z.B. 8), um den aktuell gehörten Sender dort abzulegen und bestätige meine Wahl mit „OK“. Schon habe ich die aktuell gehörte Radiostation im meine Favoritenliste übernommen.
Übrigens: Diese Funktion wird in der Bedienungsanleitung nicht beschrieben, ist aber intuitiv durchführbar. Meine via Internet gestreamten Lieblingssender oder gefundene FM-Radiostationen lassen sich übrigens nach dem gleichen Schema hinterlegen. So lassen sich für den Internetradioempfang, für DAB und für FM separate Favoritenlisten mit je 20 Speicherplätzen anlegen.

Pro Empfangsart (Internetradio, FM, DAB+) lassen sich je 20 Sender in die Favoritenliste aufnehmen.

Wohnzimmerparty

Die CD-Wiedergabe beginnt etwas kurios: Die CD wird hier nämlich andersrum, also mit der Beschriftung nach unten, eingeführt. Kaum hat der s3 die silbrige Scheibe eingezogen, beginnt auch schon die Wiedergabe. Über die oben aufgesetzten und mit eindeutigen Symbolen beschrifteten Taster lässt sich die Musik ab sofort auch pausieren, fortsetzen oder durch das Album skippen. Das funktioniert schonmal alles eindeutig und intuitiv. Auch klanglich legt das s3 gleich richtig los. Dabei wird mir gleich ein punchiger, schneller und druckvoller Grundton-Kick geboten. Der hebt sich eindrucksvoll von sämtlichen hochfrequenten Audioanteilen ab und spielt satt, dynamisch und voller Agilität. Zugleich aber niemals übertrieben bassfett oder aufdringlich. So erlebe ich einen Sound, der auf einem vergleichsweise massiven Tieftonfundament fußt. Das gilt übrigens auch unter höheren Pegeln. Das klang s3 kann also auch laut. Ideale Voraussetzungen, um zum leistungsstarken Alleinunterhalter für die nächsten Wohnzimmerparty oder die große Grillrunde auf der Terrasse zu werden.

Ungewöhnlich: Die CD wird mit der Beschriftung nach unten in den CD-Slot eingeführt.

Einfach ausprobieren

An dieser Stelle gleich noch eine Empfehlung: Um die bestmögliche Soundperformance zu erhalten, sollte man das klang s3 auf ein solides Möbel stellen. Ein wackeliges Tischchen entwickelt nämlich schon mal ein interessantes akustisches Eigenleben, wenn es dem Schalldruck des Basses ausgesetzt wird. Der kommt im Loewe im Übrigen von der Gehäuserückseite. Das ist ziemlich praktisch, denn so lässt sich die Bassintensität durch die Veränderung des Wandabstandes an den eigenen Geschmack anpassen. Nur um wenige Zentimeter verrückt, kann sich der Bass deutlich verändern.
In diesem Zusammenhang noch eine weitere Info: Auch wenn es vielleicht fast steinzeitlich anmutet, legt Loewe seinem Smartradio eine Wurfantenne, statt einer Teleskopantenne bei. Eine Begründung dafür liefert Loewe nicht, vermutlich möchte man das schicke Design des klang s3 aber nicht durch die starre Empfangsunterstützung stören. Empfängt man seine Lieblingssender via FM oder DAB, sollte man diese auch tatsächlich verwenden, ansonsten bleibt das Loewe stumm.

Das klang s3 bietet verschiedene Equelizer-Presets an.

Spezialisierte Diversität

Weiter geht es dann mit den weiteren Möglichkeiten der Musik-Wiedergabe: U.a. lässt sich Musik via Musik-Player wiedergeben, die auf einem USB-Stick oder einer entsprechenden Festplatte lagert. Zudem bietet das klang s3 die Möglichkeit auch Postcasts zu empfangen oder die eigenen Lieblingssongs über einige der wichtigsten Online-Musikdienste wiederzugeben. Dazu gehören Spotify, Deezer und Amazon Music. Wer also einen entsprechenden Account besitzt, kann seine Playlists hier aus mehr als 40 Millionen Songs zusammenstellen und über das Loewe-Smartradio wiedergeben. Das Smartphone fungiert in diesem Falle dann nur noch als Fernbedienung. Theoretisch lässt sich die favorisierte Zusammenstellung also starten und das Handy ausschalten – die Musik spielt trotzdem weiter. Die kabellose Übertragung via Bluetooth funktioniert natürlich auch. Dazu wird am s3 einfach die Quelle „Bluetooth“ aufgerufen und das „Loewe klang s3“ aus der Liste verfügbarer BT-Partner ausgewählt. Ist das erledigt, kann die Musikwiedergabe gestartet werden.

Auf der Gehäuserückseite befinden sich die Antennenbuchse, die Netzbuchse und der USB-Port.

Fazit

Das Loewe klang s3 ist auch aus erlesenen Materialien gemacht und anspruchsvoll verarbeitetet. Der schicke Alu-Body ist massiv-edel, zugleich aber auch zeitlos und anmutend. Die exquisite Verarbeitung geht mit einem üppigen Ausstattungspaket inklusive CD-Player, Bluetooth, Internetradio, DAB und Streamingfunktion einher. Trotz der umfangreichen Funktionsweise bleibt das klang s3 aber auch für HiFi-Einsteiger einfach bedienbar. Das funktioniert direkt am Gerät oder über die wirklich extrem gut gelungene Fernbedienung. Zu Form und Funktion kommt der Klang: Der ist eindeutig anspruchsvoll und für ein Gerät dieser Kompaktheit wirklich gut. Satte Bässe, dynamische Grundtöne, gefällige Mitten und glasklare Höhen. All das rechtfertigt dann auch den, auf den ersten Blick vielleicht hohen, Preis von 679 Euro. Kurz gesagt: Ich bin rundum begeistert und würde mir das klang s3 auch selbst zulegen!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79 of 80

80 of 80

80 of 80

Technische Daten

Modell:Loewe
klang s3
Produktkategorie:Smartradio
Preis:679 Euro
Ausführungen:- Silber
Garantie:24 Monate
(7 Jahre Ersatzteilgarantie)
Vertrieb:Loewe, Kronach
Tel.: 09261 / 99-0
www.Loewe.tv/de
Abmessungen (HBT):160 x 460 x 90 mm
Gewicht:4,8 kg
Lautsprecher:Doppel-Zwei-Wege
Anschlüsse:- WiFi
- Bluetooth
- USB
- Antenne
CD-Formate:- CD-Da
- CD-R
- CD-RW
Lieferumfang:- klang s3
- Fernbedienung inkl. Batterien
- Wurfantenne
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ exzellente Materialqualität
+ elegant-massives Design
+ ausgewogener Klang
+ sehr guter Grundtonpunch
+ Streaming via Amazon Music, Spotify, Deezer
+ Bluetooth
+ DAB+
+ CD-Laufwerk
+ Internetradio
+ Farbdisplay
+ Schlummer- und Weckfunktion
+ Uhr
+ schicke Fernbedienung

- kein Akku
Benotung:
Gesamtnote:Editor´s Choice
Preis-/Leistungsehr gut

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Creaktiv Little Reference MXP ci2p – Der Einstieg in die Referenzklasse

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Mit dem Little Reference MTX ci2p, 2-3 haben wir den „kleinsten“ Ableger der Reference-Serie von Creaktiv zu Gast. Ein sehr hochwertiges HiFi-Möbel mit feinster Ausstattung. Die Böden und Rohre sind mit vorbehandeltem Quarzsand gefüllt, der für den weitgehend resonanzfreien Betrieb des Racks verantwortlich ist. Die ci2p-Behandlung spricht echte HiFi-Puristen an. Dank ihr soll auch die elektromagnetische Feinstabstimmung nicht zu kurz kommen. So gewinnen die eingesetzten Geräte an akustischer Plastizität und neuer Klarheit.

Der Name täuscht, das Little Reference ist gar nicht so klein. /n/auf ihm haben zwei ausgewachsene HiFi-Boliden nebeneinander Platz.

Der Name täuscht, das Little Reference ist gar nicht so klein. In/auf ihm haben zwei ausgewachsene HiFi-Boliden nebeneinander Platz.

Wie der Markenname bereits andeutet, zeigt sich das Unternehmen mit Sitz in Bad Honnef nicht nur von seiner kreativen Seite. Aktiv ist der Hersteller für hochwertige AV-Möbel und Racksysteme inzwischen seit weit über 30 Jahren und produziert dabei ausschließlich in Deutschland. Unter Kennern ist Creaktiv dafür bekannt, seine Möbel nicht nur auf maximalen Bedienkomfort auszurichten. Das Unternehmen macht sich auch reichlich Gedanken um die Dämpfung von Schwingungen und um optimale Klangeigenschaften im Möbel selbst. Im Sortiment der zur Audio Selection Creaktiv GmbH gehörenden Marke findet sich daher diverses Zubehör, darunter Dämpfungsplatten und Ankopplungszylinder. Auch über elektromagnetische Felder machen sich die kreativen Köpfe in Kooperation mit Gabriel-Tech Gedanken. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen lassen sich in viele Produkte von Creaktiv integrieren. Und auch in unserem Creaktiv Little Reference finden die Erkenntnisse von Gabriel-Tech mit der ci2p-Behandlung ihren Platz.

Die frontseitig eleganz geschwungenen Böden lassen das HiFi-Möbel weniger starr und wuchtig erscheinen.

Montage des Creaktiv Little Reference

Darüber muss man sich als Kunde für ein solches Rack eigentlich gar keine Gedanken mehr machen. Unser Creaktiv Little Reference MXP ci2p, 2-3 wurde fertig montiert auf einer Palette geliefert. Die etwas sperrige Bezeichnung bezieht sich auf die Anzahl der Böden. Wir haben die Ausführung mit drei Höheneinheiten und doppelter Breite gewählt. Die beiden Spediteure platzierten und nivellierten unser Testobjekt perfekt am gewünschten Ort. Möchte man beim nächsten Umzug auf eine Spedition verzichten oder einen weiteren Boden einsetzen, lässt sich dieses HiFi-Möbel aber auch unkompliziert mithilfe eines Inbusschlüssels in handliche Teile zerlegen. Die sorgfältig gearbeiteten Rohre, Schrauben und Böden können fast beliebig kombiniert werden. Im Auslieferungszustand haben wir unten 250 Millimeter in der Höhe, auf der wir selbst zwei Monoblöcke von Advance Paris problemlos unterbringen können. Dabei stellen auch die 21 Kilogramm, die die wuchtigen Endstufen einzeln auf die Waage bringen, keine Herausforderung dar.

Ein passender Inbus-Schlüssel genügt, um das Little Reference zu montieren bzw. demontieren.

Exzellente Verarbeitung und Tragkraft

Die Racks von Creaktiv sind dafür bekannt eine hohe Last tragen zu können. So hält jeder Boden satten 60 Kilogramm stand. Damit hier nichts knarzt und rüttelt, werden die Stand- und Verbindungsrohre direkt mit den Böden verbunden. So hat das Fundament unserer HiFi-Komponenten immer einen festen Stand. Damit die „Good Vibrations“ der Lautsprecher möglichst geringen Einfluss auf die Geräte im Creaktiv Little Reference haben, sind alle Rohre wie auch die Böden mit Quarzsand gefüllt. Weil die Tragfähigkeit nicht leiden soll, befindet sich im Inneren einer jeden Ebene eine ausgeklügelte Struktur, die für eine ausgezeichnete Belastung bei gleichzeitig maximalem Raum für den dämpfenden Sand ausgelegt ist. Die Anordnung der einzelnen Ebenen kann natürlich auch geändert werden, indem einfach die Aluminiumröhren getauscht werden. So ist es möglich, das Rack an neue Gegebenheiten anzupassen. Verbindungsrohre in jeder erdenklichen Länge liefert Creaktiv bei Bedarf nach.

Unser Testmodell ist u.a. mit schraubbaren Spikes und passenden Unnterlegtellern ausgestattet.

Große Flächen

Das Creaktiv Little Reference vermittelt einen absolut robusten Eindruck. Die perfekt gefräste Nut der einzelnen Platte sitzt exakt und verbindet sie passgenau mit den Aluminiumsäulen. Jeder einzelne Boden bietet eine Stellfläche von 530 Millimetern in der Breite und 500 Millimetern in der Tiefe. Das Rack misst in der Breite 1300 Millimeter und kann sowohl auf den flachen Bodenfüßen wie auch auf den beiliegenden Kegel-Spikes aufgestellt werden. Damit Hartböden nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, liegen Aluminium-Unterleger bei. Diese liegen so sauber unter den Kegeln, dass ich das Rack auf dem Teppich verschieben kann, ohne dass ein Unterleger verloren geht. Was die Farben angeht, steht der Kreativität fast nichts im Wege. Die Böden stehen in Natur, Kirsch, Schwarz und Weiß zur Auswahl und die Aluminiumrohre können sowohl in Schwarz oder Silber kombiniert werden. Unser Exemplar besteht aus weißen Böden mit silbernen Säulen. Die oberste Ebene ziert natürlich das Creaktiv-Logo.

Die 2-3-Version ist vorn ohne Zwischenrohr ausgeführt. So finden auch breitere Komponenten (z.B. Soundbars) ausreichend Platz im Rack.

Darf es etwas individueller sein?

Alle Racks von Creaktiv lassen sich auf persönliche Wünsche konfektionieren. Unser Creaktiv Little Reference kommt mit drei Höheneinheiten und zwei Breiteneinheiten daher. Es lässt sich allerdings auch in nur zwei bis zu maximal vier Höheneinheiten bestellen. Bei der Länge der Rohe stehen ebenfalls verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Creaktiv lässt dem neuen Besitzer hier die freie Wahl. Als Mindestgesamthöhe sind allerdings 60 Millimeter erforderlich. Über 350 Millimeter darf die einzelne Länge ebenfalls nicht reichen, um die perfekte Stabilität zu gewährleisten. Neben den Bodenstellfüßen und Bodenkegeln können auch Bodenrollen geordert werden. Gegen Kabelsalat bietet der Hersteller auch flexible Kabelkanäle in passender Farbe zu den Röhren an. Bei einem Durchmesser von 60 Millimetern steht ausreichend Raum auch für dickere Zuleitungen zur Verfügung. Reichen die 800 Millimeter des Kanals nicht, kann dieser um weitere Elemente von jeweils 50 Millimetern erweitert werden.

In unserem Test hat das Little Reference u.a. die Accustic Arts-Komponenten Preamp III, Player I und auch den Transrotor Dark Star beherbergt.

Noch mehr Farben und Störungsbeseitigung

Sollten die Standardfarben noch nicht zusagen, bietet Creaktiv für sein Little Reference gegen Aufpreis auch die Option, eine beliebige Farbe vorzugeben. Dabei empfiehlt es sich eine der Angabe in einem üblichen Farbsystem wie RAL, Pantone, NCS oder HKS anzugeben, um wirklich den gewünschten Farbton zu erhalten. Hierbei können auch die Aluminiumsäulen mit der gewünschten Farbe versehen werden. Um Störungen durch elektrische Felder und Verwirbelungen entgegenzuwirken, wurde unser Modell mit der ci2p-Technologie ausgestattet. In Zusammenarbeit mit Gabriel-Tech, ein Unternehmen, das elektromagnetische Feldverzerrungen untersucht, sind einige interessante Produkte entstanden. Hierbei wird durch gezielte Einflussnahme auf Feldverzerrungen die Wirbelbildung positiv beeinflusst, um deren Entstehen zu hindern oder sie zumindest auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Technologie soll die „Stör-Energie“ an HiFi-Komponenten, Lautsprechern und am Hörer nachhaltig reduzieren. Die Gabriel-Tech GmbH weist die Wirkung in Kooperation mit der Geophysikalischen-Forschungs-Gruppe e. V. messtechnisch nach.

Die höhenverstellbaren Standfüße gehören zum Lieferumfang und erlauben die optimale Anpassung an den Untergrund.

Erweiterbarkeit

Das Creaktiv Little Reference ist der kleinste Ableger in der Reference-Linie und stellt den Einstieg in die gedämpften Racks des Herstellers dar. Dennoch lässt sich auch dieses Exemplar nahezu beliebig erweitern. Wie bei allen Creaktiv-Produkten sind Böden mit je vier Rohren separat erhältlich, sodass in der Höhe, abgesehen von der Stabilität, keine Grenzen gesetzt sind. Auch in der Breite ist das Little Reference variabel. Mit einer Breiteneinheit kommt es auf 620 Millimeter. Werden zwei Einheiten gewählt, erreicht die Breite 1300 Millimeter. Soll es etwas edler zugehen, empfiehlt sich ein Blick in die höheren Reference-Kategorien. Ab dem Midi-Reference bestehen die Böden aus einem Echtholzrahmen und Glaseinsätzen. Sollten 530 Millimeter an Stellfläche auf einem Boden noch nicht ausreichen, bietet das Big Reference weitere 60 Millimeter Stellplatz. Wer klanglich nichts anbrennen lassen möchte, greift zum Big Reference Plus. Hier schweben die Geräte über den Glasböden auf Ankopplungszylindern.

Mitgedacht: Sämtliche Signal- und Stromkabel lassen sich durch den dafür vorgesehenen Ausschnitt zuführen.

Fazit

Das Creaktiv Little Reference stellt den Einstieg in die Reference-Reihe bei Creaktiv dar. Dabei lässt die Verarbeitung der Böden und des Gestells keine Makel erkennen. Made in Germany bedeutet hier: Alles steht absolut fest und sicher. Resonanzen werden durch die gefüllten Standrohre und die Regalbodenkonstruktion im Regal wirkungsvoll unterdrückt. Sämtliche Ebenen sind sauber gefertigt und einwandfrei lackiert. Die Gewinde für sämtliche Teile sind perfekt ausgeführt und gerade die Bodenkegel erfreuen beim Aufstellen mit kleinen Details. Das Regal übersteht auch mehrere Montagevorgänge schadlos, ohne an sicherem Stand einzubüßen. Dabei erfreut es den Besitzer mit einer sehr ansprechenden Optik, die sich nahtlos in das Wohnambiente integriert. Wer überdies noch etwas gegen Elektrosmog in seinen Räumlichkeiten unternehmen will, hat hier einen kompetenten Partner gefunden. Dank der ci2p-Behandlung erhält die Anlage nicht nur optisch neue Strahlkraft und eine neue akustische Präsenz.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Referenz
Klasse: Refernzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

98 of 100

99 of 100

98 of 100

Technische Daten

Modell:Creaktiv
Little Reference MXP ci2p, 2-3
Produktkategorie:HiFi-Rack
Preis:- um 3.700 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Böden: Natur, Kirsch, Schwarz, Weiß
Rohre: Schwarz oder silber eloxiert
Vertrieb:Audio Selection Creaktiv, Bad Honnef
Tel.: 02224/949930
https://www.creaktiv-hifi.com/
Abmessungen (HBT):Frei wählbar x 620 x 1300 mm
Belastbarkeit:60 Kg pro Ebene
Aufbau:Rack mit 2-4 Ebenen
Made for:- 43 Zentimeter-HiFi-Bausteine
- Half-Size-Audio-Geräte
- Komplettanlagen
- AV-Geräte
Pros und Contras:+ diverse Farbausführungen
+ stabile Konstruktion
+ durchdachtes Design
+ zahlreiches Zubehör
+ Kompensation elektromagnetische Felder
Benotung
Gesamtnote:Referenz
Preis-/Leistungangemessen
Getestet mit:- Accustic Arts Preamp III
- Accustic Arts Player I
- Accustic Arts Amp V
- Transrotor Dark Star
- Focal Utopia
- KEF Blade

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Phono-Vorverstärker Hegel V10 – Perfekte Premiere

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Hegel goes Vinyl: Der norwegische Audio-Spezialist, bislang mit exzellenten Verstärkern in Richtung Streaming und HiRes unterwegs, präsentiert mit dem V10 nun seine erste Phono-Vorstufe für Analog-Laufwerke. So kompakt der Preamp ist, so umfangreich sind seine Features: Der V10 unterstützt MM- und MC-Systeme, ist in Gain, Impedanz und Kapazität anpassbar und punktet überdies mit einem zuschaltbaren Subsonic-Filter. Doch wie steht es mit der klangliche Klasse?

Skandinavischer Stil: Der Hegel V10 kombiniert reduziertes Design mit ausgezeichneter Qualität und edler Optik.

Skandinavischer Stil: Der Hegel V10 kombiniert reduziertes Design mit ausgezeichneter Qualität und edler Optik.

Wir sind echt gespannt: Nachdem wir mit dem Röst, dem H90, dem H190, dem H390 und dem H590 in unseren Tests schon ausgiebige und ausgezeichnete Erfahrungen mit Hegel-Kraftwerken gemacht haben, schicken uns die Norweger nun mit dem V10 einen Verstärker, der aus dem Portfolio herausragt: Sind die anderen Amps mit Streaming-Modul und HiRes-DAC auch auf digitale Konnektivität ausgerichtet, so widmet sich der V10 allein der Amplifizierung analoger Schallplattenspieler-Signale. Erscheinen die Vollverstärker im klassisch-voluminöse HiFi-Format, so präsentiert sich der 6 mal 21 mal 28 Zentimeter messende V10 als kleine, kompakte Half Size-Vorstufe. Doch trotz all dieser Unterschieden erkennt man auf den ersten Blick: Diese Phono-Vorstufe ist ein Hegel. Das liegt natürlich am Design. Auch der V10 setzt auf skandinavisch-schicke, schnörkellos-minimalistische Formgebung. Dem robusten, rauen, mattschwarzen Metallkorpus ist die charakteristische, sanft geschwungene und abgerundete Frontplatte vorgesetzt, die alle Hegel-Modelle auszeichnet.

Die sanft geschwungene Stirnseite mit dem leicht hervorstehenden Zentrum weist den V10 sofort als Hegel-Komponente aus.

Die sanft geschwungene Stirnseite mit dem leicht hervorstehenden Zentrum weist den V10 sofort als Hegel-Komponente aus.

Amtlicher Aufwand ab der Stromversorgung

Die Front zieren gerade mal zwei Elemente: Der Power-Taster und eine weiße LED. Sie flackert nach dem Einschalten einige Sekunden, bevor sie dann durchgehend leuchtet. Damit bedeutet sie uns, dass der V10 sanft in den Betrieb geht und so lange, bis die Stromversorgung volle Stabilität erreicht hat, die Ausgänge stummgeschaltet sind. Bei dieser Stromversorgung hat Hegel einigen Aufwand betrieben. Der Transformator-bewehrte Part ist als hochwertiges Stecker-Netzteil ausgelagert. So wird verhindert, dass elektromagnetische Störungen ein Brummen oder Sirren einstreuen. Das ist gerade für eine Phono-Vorstufe wichtig, weil hier das ungemein zartes Musiksignal der Schallplatte mit sehr hohem Faktor verstärkt wird, um auf normalen Line-Pegel zu kommen. Dieses Stecker-Netzteil speist nun über zwei Kabel die für jeden Kanal eigene, auf Rauscharmut getrimmte Stromversorgung im V10. Sie wiederum sitzt ausschließlich im vorderen Teil des V10 – komplett getrennt und zusätzlich durch schirmende Bleche vollkommen separiert von der eigentlichen Verstärkerschaltung im hinteren Teil.

Sattes Angebot: Die Rückseite des kompakten Amps ist mit vergoldeten Ein- und Ausgängen sowie DIP-Schaltern bestens bestückt.

Sattes Angebot: Die Rückseite des kompakten Amps ist mit vergoldeten Ein- und Ausgängen sowie DIP-Schaltern bestens bestückt.

Feinste Verstärkereinheit

Auch diese Verstärkereinheit ist auf größte Rauscharmut hin optimiert, aber ebenso auf eine Minimierung von Störgeräuschen und Verzerrungen. Hegel setzt beim V10 in der entscheidenden Eingangsstufe auf eine diskret aufgebaute, also in Einzelbausteinen realisierte Schaltung. Dies bürgt für ausgezeichnete Werte bei der Kanaltrennung. Die Verstärkung übernehmen in der Eingangsstufe hochgradig rausch- und geräuscharme Sperrschicht-Feldeffektransistore. Diese JFETs zieren sowohl die Schaltung für den Moving Magnet (MM)- als auch für den Moving Coil (MC)-Eingang. Der V10 ist ja für beide Abtastertypen ausgelegt. Ab Werk ist er gleich spielfertig für den MM-Betrieb eingerichtet. Damit ist er quasi eine Plug&Play-Komponente, denn das Gros der Vinylisten verwendet einen Moving Magnet-Tonabnehmer. Zum Komfort gehört auch eine „Auto Sleep“-Funktion, die den Amp nach 15 Minuten ohne Musiksignal abschaltet. Wer seinen Verstärker aus klanglichen Gründen lieber durchgängig am Netz betreiben will, kann diese Abschaltautomatik mit einem Knopfdruck deaktivieren.

Auf der Unterseite des V10 sind die Einstellmöglichkeiten abgebildet (unteres Diagramm). So ist man unabhängig von der Bedienungsanleitung.

Auf der Unterseite des V10 sind die Einstellmöglichkeiten abgebildet (unteres Diagramm). So ist man unabhängig von der Bedienungsanleitung.

Optimierung für MM und MC

Über die Plug&Play-MM-Einstellung hinaus erweist sich der V10 als vielseitiger Phono-Preamp, der flexibler sowohl an ein Moving Magnet- oder Moving Coil-System des Plattenspielers angepasst werden kann. Diese MM- oder MC-Abstimmung sowie weitere Einstellungen ermöglichen sogenannte DIP-Schalter, die auf der Rückseite des Verstärkers zu finden sind und schaltungstechnisch direkt hinter den Eingängen sitzen. Für jeden Kanal gibt es ein eigenes Mäuseklavier, das heißt: Alle Einstellungen sind zweifach vorzunehmen. Aber das Setup macht man ja nur einmal, und von den beiden Vorteilen dieser doppelten DIP-Schalter profitiert man ständig: Das linke und das rechte Signal werden so durchweg separat geführt – wiederum zugunsten der vollkommenen Kanaltrennung. Zudem sind die Signalwege so kurz wie möglich. Das minimiert einerseits die Gefahr einer Klangverfälschung und andererseits das Auftreten von Störeinflüssen. Aus diesem Grund bietet der V10 für MM und MC auch separate Eingangsbuchsen, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen.

Mit einem Mäuseklavier für jeden Kanal nimmt man die vielfältigen Einstellungen: Auswahl MM oder MC, Optimierung des Gains sowie Anpassung der Kapazität und der Induktivität.

Mit einem Mäuseklavier für jeden Kanal nimmt man die vielfältigen Einstellungen: Auswahl MM oder MC, Optimierung des Gains sowie Anpassung der Kapazität und der Induktivität.

Feintuning: Gain, Impedanz und Kapazität

Nun zu den Einstellmöglichkeiten: MM-Systeme sind in der Kapazität anpassbar, nämlich in acht Stufen zwischen 100 und 467 Pikofarad, weil sie sensibel auf die Kapazität des verwendeten Anschlusskabels reagieren. MC-Systeme können hingegen in puncto Abschlusswiderstand optimiert und wahlweise auf eine Impedanz von 100 oder 300 Ohm gesetzt werden werden. Das reicht für die meisten Anwendungsfälle. Wer eine andere oder genauere Impedanz wünscht, kann sie mithilfe des Hegel-Fachhändlers frei zwischen 50 und 550 Ohm einstellen. Genauer geht’s nicht. Für MM- wie MC-Systeme lässt sich zudem der Gain verändern. Per se ist er am symmetrischen XLR-Ausgang des V10 für MM auf 40 Dezibel festgelegt und für die grundsätzlich Output-schwächeren MCs auf 60 Dezibel gesetzt. Am unsymmetrischen Cinch-Ausgang des V10 sind diese Gain-Werte jeweils um 6 Dezibel niedriger. Soweit die Ausgangslage. Diese Vorverstärkungswerte lassen sich nun sowohl für den symmetrischen als auch für den unsymmetrischen Ausgang um fünf, zehn oder zwölf Dezibel anheben.

Die Zuständigkeiten der einzelnen Mäuseklavier-Schalter und die Auswirkung ihrer Betätigung ist ebenfalls bodenseitig illustriert.

Die Zuständigkeiten der einzelnen Mäuseklavier-Schalter und die Auswirkung ihrer Betätigung ist ebenfalls bodenseitig illustriert.

Subsonic-Filter für Klarheit und Kraft

Der V10 besitzt noch ein Klasse-Feature, das ebenfalls mit den Mäuseklavier-Schaltern aktiviert werden kann: den Subsonic-Filter. Durch ihn werden die ganz tiefen Frequenzen unterhalb von 20 Hertz abgesenkt. Das ist ein Segen, wenn etwa Trittschall oder andere Vibrationen, die auch durch wellige Schallplatten erzeugt werden, als Rumpelgeräusche hörbar sind und den Plattengenuss immens beeinträchtigen. Der Verlust an Musikinformation ist bei zugeschalteter Filterung ziemlich gering: Der von einem gesunden Gehör wahrnehmbare Tonbereich beginnt bei eben jenen 20 Hertz, und viele Platten reichen im Frequenzgang gar nicht so weit runter. Der Gewinn an Klangqualität ist dagegen enorm, weil das Subsonic-Filter den Verstärker entlastet. Der tieffrequente Schall verlangt dem Amp viel Leistung ab, welche dann allein für die Produktion von Störgeräuschen aufgewendet wird. Mit aktiviertem Filter steht diese Leistung allein der Musik zur Verfügung. Der Verstärker hat mehr Kraft und Reserven, der Klang wird im Bass sauberer und dadurch auch insgesamt klarer.

Aufgrund des strikt getrennten Aufbaus der Schaltung finden wir für den linken und den rechten Kanal die gleichen Anschlüsse auf: Einen eigenen Eingang für MM und MC und wahlweise einen unsymmetrischen oder symmetrischen Ausgang.

Aufgrund des strikt getrennten Aufbaus der Schaltung finden wir für den linken und den rechten Kanal die gleichen Anschlüsse auf: Einen eigenen Eingang für MM und MC und wahlweise einen unsymmetrischen oder symmetrischen Ausgang.

Der Hegel V10 in der Praxis

So halten wir es auch in unserem Test: Unser Redaktionsverstärker, der Hegel H360, verfügt über einen symmetrischen Eingang. Als Lautsprecher wählen wir die Audio Physic Midex, als Analoglaufwerk kommt der Transrotor Dark Star zum Zuge. Er ist mit dem Transrotor MM-System Uccello ausgestattet, einem Moving Magnet-Abtaster auf Basis der Goldring G1000-Baureihe. Mit ihm starten wir und loten erst einmal die MM-Fähigkeiten des Hegel V10 aus. Für diesen Fall ist der Verstärker ja auch gleich startklar. Unsere erste Musik wählen wir mit Bedacht: Weil Hegel-Verstärker im Ruf stehen, ungemein klar und sauber zu arbeiten, greifen wir zu Mogwais Soundtrack zum Film „Zidane“. Hier ist die Reinheit der Wiedergabe wichtiger Teil des Musikgenusses. Die schottischen Postrocker und Klangtüftler musizieren ihre Sound-Landschaften nämlich in Zeitlupe und mit einer herrlichen Breite und Tiefe. Diese Epik liefert uns der kleine V10 im akustischen Leinwand-Großformat: Die Klänge schweben, frei von irdischen Nebengeräuschen oder Unreinheiten!

Neben dem Analog-Laufwerk – hier der Transrotor Dark Star – nimmt sich der V10 fast zierlich aus.

Neben dem Analog-Laufwerk – hier der Transrotor Dark Star – nimmt sich der V10 fast zierlich aus.

Musik wird zum Ereignis

Der Hegel V10 spielt, wie wir es uns erhofft und insgeheim doch auch erwartet haben: Er verstärkt frei von Rauschen, kristallklar und präzise. Auch bei höheren Pegeln des Vollverstärker bleibt es bei dieser wohltuenden Reinheit. So gerät bei Mogwais atmosphärisch-melancholischem Opener „Black Spider“ jeder Ton und jedes Geräusch zum musikalisches Ereignis: Eine Gitarre, bei der jeder Anschlag klingt, als stände Stuart Braithwaite mit seiner Sechssaitigen und seinem Gitarrenverstärker direkt vor uns. Ein Bass, der ein festes tonales Betonfundament legt. Dabei pflegt auch der V10 das eher drahtig-konturierte Klangbild, für das Hegel-Verstärker ebenfalls bekannt sind. Dann die Synthesizer-Sounds, die mit fast schon Marimbaphon-artigen Ton-Tupfen und ätherischen Klang-Schwaden den Raum durchwehen und uns in wohlige Klangwolken einhüllen. Und schließlich eine Schlagzeug, dem die Exaktheit und Dynamikfähigkeit des V10 gerade recht kommt. Denn auch hier glänzt der Phono-Preamp mit ausgezeichneter Impulstreue und stimmigem Timing.

Überaus aufgeräumt: Das einzige Bedienelement der Front ist der An/Standby-Taster. Die darüber positionierte LED zeigt den Betriebszustand des V10 an.

Überaus aufgeräumt: Das einzige Bedienelement der Front ist der An/Standby-Taster. Die darüber positionierte LED zeigt den Betriebszustand des V10 an.

Expedition ins Percussion-Reich

Dadurch kann Drummer Martin Bulloch sich innerhalb des luftigen Instrumentalsatzes frei entfalten und mit feinsten Lautstärke- und Intensitäts-Abstufungen agieren. So gerät das Drumming zu einer verblüffend realen Erkundung seines Schlagwerks und zu einer faszinierenden Expedition ins Percussion-Reich. Nun spielen wir ein wenig mit den Möglichkeiten des V10. Zuerst wechseln wir mal die Signalübertragungsweise und gehen über den unsymmetrischen Weg vom V10 zum Vollverstärker. Prompt büßt die Wiedergabe – abgesehen vom geringeren Pegel, den wir natürlich leicht ausgleichen können – nun auch in der Dynamik etwas ein. Hier erleben wir wieder, was wir auch schon bei anderen Ketten kennengelernt haben: Die symmetrische Signalführung ist prinzipbedingt überlegen. Also: Zurück zum symmetrischen Anschluss. Beim Gain bewirkt die Erhöhung neben einem höheren Pegel zur Anpassung übrigens auch eine ganz geringfügig größere Voluminösität des Klangs. Wer eine schlank wiedergebende Klangkette hat, kann auch hier schon minimal austarieren.

Mehr Details durch Klangoptimierung

Nun experimentieren wir mit den Kapazitätswerten, die der V10 für MM-Systeme im Angebot hat. Das eröffnet uns vielfältige Möglichkeiten: Je mehr Pikofarad wir „drauflegen“, desto silbriger wird der Klang. Bei zu hohen Werten wird die Wiedergabe aber mitunter zu höhenlastig. Das hängt aber natürlich auch vom verwendeten System ab. Also: ausprobieren! Die ganze Vielfalt an Kapazitätseinstellungen ist leider nicht in der Bedienungsanleitung aufgeführt, sondern im Supportbereich der Hegel-Homepage einsehbar und dort auch herunterladbar (hier geht es zum Download). Mit unserem Setup landen wir schließlich bei 47 Pikofarad. So erleben wir mehr Details. Das kommt auch der räumlichen Abbildung zugute, weil wir mehr Reflexionen des Aufnahmeraums hören. Das zeigt sich auch bei Patricia Barbers jazziger Interpretation von „The Thrill Is Gone“: Klavier, Bass und Schlagzeug erscheinen nun besser im Studiosaal gestaffelt und wirken auch plastischer. Auch Patricia Barbers angenehm warme Stimme ist nun noch nuancenreicher wahrnehmbar und fesselnder.

Die Unterseite birgt ebenso die Buchsen für den Anschluss des externen Netzteils. Zwei Buchsen? Ja, denn beim V10 werden die beiden Kanäle getrennt versorgt.

Die Unterseite birgt ebenso die Buchsen für den Anschluss des externen Netzteils. Zwei Buchsen? Ja, denn beim V10 werden die beiden Kanäle getrennt versorgt.

Klang-Offenbarung im MC-Betrieb

Nun tauschen wir den Abtaster aus. Unter die Headshell kommt statt des MM-Systems Uccello jetzt das erstklassige MC-System Goldring Ethos. Am V10 wechseln wir dementsprechend den Eingang und stellen über das Mäuseklavier auf MC um. Gemäß den Ethos-Spezifikationen stellen wir am V10 eine Impedanz von 100 Ohm ein. Nun senken wir die Nadel in die Rille – und erleben wieder, welch immensen Unterschied ein MC-System macht: Wir hören immer noch „The Thrill is Gone“, doch die Wiedergabe ist deutlich detailreicher, offener, räumlicher und plastischer! Wer einmal mit MC-Abtaster gehört hat, ist eigentlich fortan „verdorben“. Der V10 fördert diese Verbesserung nach Kräften, denn auch über den MC-Input bleibt die Reinheit und Rauschfreiheit erhalten. Wir experimentieren nun ein wenig mit den Widerstandswerten, die für den MC-Betrieb möglich sind. Auch hier ist eine Einstellung, nämlich 75 Ohm, nicht in der Bedienungsanleitung erklärt. Doch genau dieser Wert führt bei uns überraschenderweise zur stimmigsten Wiedergabe.

Das externe Netzteil des V10. Die Auslagerung gerade des Trafos verhindert, dass die sensible Verstärkerschaltung den elektromechanischen Einflüssen des Umsetzers ausgesetzt ist.

Das externe Netzteil des V10. Die Auslagerung gerade des Trafos verhindert, dass die sensible Verstärkerschaltung den elektromechanischen Einflüssen des Umsetzers ausgesetzt ist.

Reine Musik

Das bestätigt sich auch beim Musikwechsel zu Mogwais „Black Spider“ als beste Wahl. So kommen gerade hier die perkussiven Delikatessen von Drummer Martin Bulloch mit einer noch beeindruckenderen Direktheit und Griffigkeit zur Geltung. Die atmosphärischen Sounds des Synthesizer wabern noch intensiver und klangfarbenreicher – und die Gitarre hat eine geradezu unglaubliche Gegenwärtigkeit: Wir sehen förmlich, wie Stuart Braithwaite mit seinen Fingern über die Saiten rutscht und sie am richtigen Bund auf dem hölzernen Hals niederdrückt. Toll! Zum Abschluss testen wir noch das Subsonic-Filter: Nach seiner Aktivierung ändert sich klanglich an der Musik so gut wie nichts. Das ist gut so. Doch nun sorgen wir absichtlich für Trittschall. Er ist im MC-Betrieb besonders kritisch, da das Signal noch empfindlicher ist und deshalb noch hochgradiger verstärkt werden muss. Doch dem V10 gelingt es bravourös, diese überaus unangenehmen Bass-Störungen effektiv von der Wiedergabe fernzuhalten. So hören wir auch jetzt allein die reine Musik.

Vorzügliche Partner: Der Hegel V10 spielt in unserem Test mit dem Transrotor Dark Star als Analoglaufwerk, dem Hegel H360 als Vollverstärker und der Audio Physic Midex als Schallwandler.

Vorzügliche Partner: Der Hegel V10 spielt in unserem Test mit dem Transrotor Dark Star als Analoglaufwerk, dem Hegel H360 als Vollverstärker und der Audio Physic Midex als Schallwandler.

Fazit

Hegel goes Vinyl – und dieser Einstieg in die Phono-Welt ist den Norwegern voll und ganz gelungen. Der Hegel V10 erweist sich als kompakter, aber mit vielfältigen Möglichkeiten ausgestatteter Phono-Vorverstärker: Er ist für MM- und MC-Systeme ausgelegt, in Gain, Impedanz und Kapazität an den Abtaster anpassbar und bewahrt die Wiedergabe mit einem zuschaltbaren Subsonic-Filter effektiv vor Trittschall und Rumpelgeräuschen. So kann der V10 stets seine klangliche Klasse ausspielen: Er verstärkt überaus klar und sauber, er agiert dabei hochgradig rauschfrei und überzeugt mit ausgezeichneter Dynamik. Mit seinem symmetrischen Ausgang passt er natürlich bestens zu Hegels Vor- und Vollverstärker-Portfolio, die Hegel-Amps sind durchweg mit symmetrischem Eingang ausgestattet. Schaut man nun noch auf den Preis, so ist der Hegel mit dem V10 eine perfekte Premiere geglückt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

90 of 90

89 of 90

90 of 90

210706.Hegel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Hegel
V10
Gerätekategorie:Phono-Vorverstärker
Preis:1.499,00 Euro
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: +49 201 / 170390
www.hegel.com
Abmessungen (HBT):60 x 210 x 280 mm (ohne Stecker)
Gewicht:2,2 kg
Eingänge (analog):1 x Phono-MM unsymmetrisch (Cinch)
1 x Phono-MC unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Gain:- XLR Out MM:40dB / 45dB / 50dB / 52dB
- XLR Out MC: 60dB / 65dB / 70dB / 72dB
- Cinch Out MM: 34dB / 39dB / 44dB / 46dB
- Cinch Out MC: 54dB / 59dB / 64dB / 66dB
MC-Impedanz:100 Ω / 300 Ω / 47 kΩ, mithilfe des Fachhändlers frei einstellbar zwischen 50 und 550 Ω
MM-Kapazität:100 pF / 147 pF / 200 pF / 220 pF / 247 pF / 320 pF / 420 pF / 467 pF
Subsonic Filter :(zuschaltbar):Absenkung ab 20 Hz (-3dB bei 20Hz, -18dB bei 10 Hz, -36Hz bei 5 Hz)
Lieferumfang:- Hegel V10
- externes Netzteil
- Bedienungsanleitung
- Schutzhülle
Pros und Contras:+ klarer, feinauflösender Klang
+ rauscharme Wiedergabe
+ sehr gute Dynamik
+ Subsonic-Filter
+ Gain, Impedanz und Kapazität einstellbar
+ externes Netzteil
+ getrennte Stromversorgung für jeden Kanal
+ separate Eingänge für MM und MC
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang
+ Erdungsklemme
+ Abschaltautomatik

- etwas kompliziert-fummelige Einstellung über DIP-Schalter
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:ausgezeichnet
Getestet mit:- Transrotor Dark Star
- Transrotor Uccello (MM-System)
- Goldring Ethos (MC-System)
- Hegel H360
- Supra Cables Quadrax
- Audio Physic Midex

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Nubert nuConnect trX – HiFi & Heimkino überall, jederzeit und kabellos

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Weniger Kabel im Heimkino- und HiFi-Setup: Der hochauflösende Audio-Transceiver der Nubert Speaker Factory ermöglicht die kabellose Audio-Übertragung in kompromissloser Qualität und eröffnet ganz nebenbei eine Vielzahl praktischer Anwendungsmöglichkeiten. Subwoofer, Lautsprecher, Plattenspieler: Sie alle profitieren von Nuberts nuConnect trX. Wir haben es ausprobiert.

Der Nubert nuConnect trX ist nur handgroß, bietet aber ungeahnte Möglichkeiten.

Es gibt die Art von Gadgets, von denen man gar nicht wusste, dass man sie unglaublich gut gebrauchen kann. Bei meinem diesmaligen Testobjekt handelt es sich um ein solches. Vor allem, weil wir hier nicht die Lösung für ein spezifisches Problem haben, sondern weil der nuConnect trX ein wahres Füllhorn an Lösungsmöglichkeiten und Anwendungsszenarien anbietet. Ob im Doppelpack oder in Verbindung mit anderen XConnect-Produkten aus dem Hause Nubert sind eine Reihe sehr komfortabler Einsatzszenarien möglich. Dabei handelt es sich nicht einfach nur um einen weiteren Bluetooth-Adapter. Im Gegenteil, das nuConnect trX ermöglichen hochauflösende, kabellose Audioübertragung und es verträgt sich mit einer Vielzahl von Abspielgeräten. Sowohl an der Quelle, als auch am Ziel der Signalkette. Ich habe es mal ausprobiert …

Dank analoger und digitaler Schnittstellen lässt sich das nuConnect auch mit älteren, markenfremdem Komponenten paaren.

Audio made in Schwäbisch-Gmünd

Die Nubert electronic GmbH wurde 1975 gegründet und brachte bereits 1980 den ersten Lautsprecher auf den Markt. Gestartet als Ein-Mann-Unternehmen hat sich die Firma in nicht einmal vierzig Jahren zu einem der größten Anbieter hochwertiger Audio-Produkte in Deutschland mit über siebzig Mitarbeitern entwickelt. Neben Lautsprechern, Endstufen und weiteren HiFi- und Heimkino-Komponenten bieten die Klangspezialisten eine Reihe innovativer Drahtlossysteme an. Zu dieser Produktfamilie gehören auch meine aktuellen Testkandidaten. Der nuConnect trX wird vom Hersteller im sympathischen Understatement auch als hochwertiger Kabelersatz beschrieben. Das ist sicherlich nicht verkehrt, aber diese Transceiver können noch einiges mehr. Neben der Integration in die X-Connect-Reihe empfehlen sie sich auch als Upgrade für bestehende Systeme und machen neugierig auf weitere Produkte aus dem Hause Nubert.

Willkommen in der Familie

Unter der Kategorie “X-Connect” fasst die Nubert Speaker Factory alle eigenen Produkte zusammen, die in der Lage sind drahtlos miteinander zu kommunizieren. Neben den hier besprochenen nuConnect trX Transceivern gehören auch Lautsprecher, Soundbars und Subwoofer zur Reihe. Diese Transceiver diesen als universelle Bausteine, um Produkte anderer Hersteller in ein X-Connect-Setup zu integrieren. Wer ein bestehendes Netz hat, kann mit Hilfe eines nuConnect trX zum Beispiel einen Plattenspieler in das Netz einbinden. Der trX würde in diesem Falle als Sender fungieren und das Audiosignal des Plattenspielers an den Empfänger im X-Connect-Netzwerk weiterleiten. Das könnte sowohl ein Aktiv-Lautsprecher sein oder auch ein Receiver wie der nuConnect ampX sein. Er leitet eingehende Signale dann an weitere Empfänger im Rahmen einer Multiroom-Beschallung weiter. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig. Daher möchte ich mir in diesem Test vor allem anschauen, welche praktischen Lösungen ich ausschließlich mit einem Transceiver umsetzen kann.

Ein Knopfdruck genügt, um zwischen Sende- und Empfangsmodus zu wechseln. Als Sender lässt sich der trX zum Beispiel an einem AV-Receiver betreiben, um einen oder sogar mehrere Subwoofer aus der nuSub XW-Serie drahtlos anzusteuern.

Es muss nicht immer Bluetooth sein

Als Übertragungsstandard ist die Bluetooth-Technologie etabliert und auch in der Audio-Übertragung sehr beliebt. Allerdings kommen verschiedene Codecs zur Datenkomprimierung zum Einsatz. Dies gewährleistet eine unterbrechungsfreie Übertragung, geht aber zu Lasten der Qualität. Im mobilen Einsatz ist das zu verkraften, zuhause wollen wir aber den bestmöglichen Sound und möglichst ohne Kabel. Bluetooth scheidet aus genannten Gründen aus. Per WLAN können dagegen wesentlich höhere Datenraten übertragen werden. Aber da im WLAN-eigenen Frequenzbereich logischerweise eine Menge los ist, sind Unterbrechungen und Störungen manchmal an der Tagesordnung. Bei Nubert hat man das Problem gelöst, indem für die Übertragung eine eigene Funktechnologie zum Einsatz kommt. Diese überträgt in 48, 96 oder 192 Kilohertz und 16 oder 24 Bit. Gefunkt wird auf zwei Gassen im Bereich zwischen fünf und sechs Gigahertz, wobei der Kanal automatisch und ohne Unterbrechung wechselt, falls Störungen auftreten.

Leuchtet die Diode Blau, arbeitet der keine Nubert-Alleskönner als Empfänger.

Unscheinbares Kästchen voller Möglichkeiten

Geliefert wird der Nubert nuConnect trX in einer handlichen Schachtel, die ohne Umwege alle wichtigen Teile zutage fördert. Unter der Bedienungsanleitung finden wir den Transceiver. In einer Schachtel darunter die Verbindungskabel für den Anschluss an verschiedene Geräten. Am Transceiver ist eine Kombibuchse verbaut. Sie ermöglicht sowohl die Verbindung mit einem Klinkenstecker oder Toslink-Kabel mittels beiliegendem Adapter. Das Gerät kann also sowohl analoge als auch optisch-digitale Signale verarbeiten. SPDIF wird ebenfalls unterstützt. Daneben befindet sich ein USB-C Anschluss. Er dient der Stromversorgung oder dem Anschluss an den Computer. Ein kurzes USB-C auf -A Kabel liegt bei, aber die Verwendung längerer Kabel ist natürlich ebenfalls möglich. Zuerst wird das gewünschte Audio-Kabel an den Transceiver angeschlossen. Sobald der USB-Stecker mit dem Computer oder der Steckdose verbunden wird, schaltet sich der Transceiver automatisch ein.

Mitgedacht: Nubert liefert jede Menge Zubehör mit. So kann es gleich nach dem Auspacken losgehen …

Der nuConnect trX im Einsatz

Zunächst will ich mit den beiden Transceivern eine Übertragung vom Computer in meinem kleinen Studio an die Stereo-Anlage im Wohnzimmer bewerkstelligen. Diese verfügt lediglich über Cinch-Eingänge und keinerlei digitale Schnittstellen. Also verbinde ich einen der Transceiver zuerst über die Klinkenbuchse mit dem Aux-Eingang der Anlage. Dieser dient als Receiver und soll Musik vom Computer empfangen. Das Gegenstück wird per USB an den Computer angeschlossen und als Sender fungieren. Am Computer angeschlossen, kann ich den trX direkt als Ausgang auswählen. Nachdem ich den Empfänger im Wohnzimmer mit Strom versorgt habe, beginnt der Pairing-Prozess automatisch. Nach wenigen Sekunden steht die Verbindung und ich kann die Musik vom Computer in glasklarer Qualität und ohne Unterbrechung auf meiner guten, alten Stereo-Anlage hören. Eine massive Wand aus Beton und etwa acht Meter Luftlinie sind hier kein Hindernis.

Einmal mit dem HiFi-Verstärker/Receiver verbunden, kann das nuConnect trX unsichtbar hinter der HiFi-Komponente verschwinden.

Eine Leuchtdiode weist den Weg

Durch eine LED wird der jeweilige Betriebsmodus angezeigt. Blau und Gelb zeigen zum Beispiel an, dass die Anschlüsse als Ausgänge funktionieren, der Transceiver also als Transmitter arbeitet. Sollte der Betriebsmodus nicht der gewünschte sein, wird der Anschlussmodus durch einen kurzen Knopfdruck geswitcht. Die Funktion als Transmitter oder Receiver kann durch achtsekündiges Drücken umgeschaltet werden. Durch Blinken zeigt die Diode an, ob sie aktuell nach einem Gegenstück sucht oder gerade verbindet. Ein dauerhaftes Leuchten signalisiert, dass die Verbindung steht. Hier hat Nubert sehr gute Arbeit geleistet und die vielfältigen Möglichkeiten und Betriebsmodi klar verständlich und lesbar gemacht. Sollte mal etwas nicht wie beabsichtigt funktionieren, entfällt großes Rätselraten um die Fehlerquelle. Ein kurzer Blick auf die LED genügt, und man weiß direkt wo der Schuh drückt. Beziehungsweise wo es in der Signalkette stockt.

Die oben platzierte Leuchtdiode zeigt durch sein Farbspiel den aktuellen Betriebsstatus an.

Digital-Analog-Converter

Will ich Musik aus dem Computer auf die Lautsprecher bekommen, steht zwischen der Audiodatei und dem Hören noch der Prozess der Digital-Analog-Wandlung – kurz DAC. Diese Aufgabe meistern die nuConnect trX ebenfalls meisterlich. Sobald mit dem Computer verbunden und als Ausgang zugeordnet, wird die Funktion einer externen Soundkarte übernommen. Eingehende Digitalsignale werden in ein dynamisches, analoges Audio-Signal gewandelt und können so direkt vom gewählten Ausgabesystem wiedergegeben werden. Zum Vergleich schließe ich meinen Laptop an die Stereo-Anlage an und lausche, ob es einen merkbaren Unterschied gibt. Die Unterschiede sind subtil aber sofort hörbar. Als Wandler macht mein Testkandidat definitiv einen guten Job. Die Musik ist etwas reicher an Dynamik und ich habe das Gefühl in den Höhen und Tiefen mehr Details zu hören. Wer also keinen dedizierten Wandler sein Eigen nennt, holt sich mit den Transceivern gleich noch eine gute Lösung ins Haus.

Der nuConnect trX eröffnet unzählige Möglichkeiten für unbeschwerten, kabellosen Klanggenuss. Der Transceiver erweitert das X-Connect-Netzwerk, sondern bindet auch ältere HiFi-Produkte und markenfremde Geräte in das HiRes-System ein.

Ab ins Kino

Aber ich möchte heute nicht nur Musik hören. Auch im Heimkino können die Transceiver mir das Leben vereinfachen. Ein Faktor hat mich persönlich beim Einrichten eines Surroundsystems immer ziemlich gestört: Die Verbindung aller Lautsprecher per Kabel. Ich liebe Surroundsysteme, aber tue mich schwer mit ordentlichem Kabel-Management. Ein Umstand, der spätestens zum Problem wird, sobald Rear-Lautsprecher aufzustellen sind. Aber irgendwie müssen die Kabel vom Receiver ja dorthin. Mit dem System von Nubert lässt sich das Problem auf folgende Art lösen. Am Receiver-Ausgang der Rear-Lautsprecher wird ein Transceiver angeschlossen. Dieser fungiert als Sender für das Signal. Kommen als Empfänger die Nubert X-3000 zum Einsatz, ist es einfach. Sie haben den Empfänger bereits verbaut. Alternativ kann aber auch ein zweiter trX als Receiver fungieren. So kann jede Art von Rear-Lautsprechern verwendet werden. Das durch die Funkübertragung entstehende Delay wird beim Einmessen des Systems berücksichtigt und entsprechend kompensiert.

Auch im Heimkino leistet der nuConnect trX gute Dienste. U.a. am Subwoofer nuSub XW-1200, dern nun echte Kabellos-Freiheit (mit Ausnahme der Stromzufuhr) genießt.

Da geht doch noch was

Nuberts Transceiver können auch genutzt werden, um einen Subwoofer kabellos mit Signalen zu versorgen. Sollte dieser nur über einen Mono-Eingang verfügen, liegt der passende Cinch-Adapter dem nuConnect trX schon bei. Wie eben beschrieben, setze ich einen trX am Sub-Out meines Receivers ein und den zweiten am Subwoofer. Bei der Übertragung entsteht immer eine kleine Verzögerung von zwanzig Millisekunden. Bei der obligatorischen Einmessung des Systems wird diese aber kompensiert. Da ich den Subwoofer nun nur noch mit Strom versorgen muss und mich an der Kabelfreiheit erfreue, erhalte ich beim Aufstellen ganz neue Möglichkeiten. Ich kann verschiedene Standorte auszuprobieren und so die beste Position im Raum finden. Vor allem in unbehandelten Räumen entstehen durch eine unbedachte oder wandnahe Aufstellung des Subwoofers schnell unschöne Basslöcher oder nerviges Dröhnen durch sich stapelnde Frequenzen. Die nuConnect trX können auch hier einen effektiven Teil zur Lösung beitragen.

Fazit

Die Nubert nuConnect trX machen das Leben schöner. Angefangen bei der Überbrückung fest installierter Geräte zueinander. Kabel müssen nicht mehr umständlich verlegt werden. Keine Interferenzen, kein statisches Rauschen. Den Plattenspieler in die drahtlose Multiroom-Umgebung einbinden? Kein Problem. Da die Übertragung zwischen Sender und Empfänger über einen eigenen Standard bewerkstelligt werden, lässt Nubert die Nachteile von Bluetooth oder Streaming via WLAN hinter sich. Neben den praktischen Anwendungen im HiFi-Bereich gibt es noch reichlich Einsatzmöglichkeiten im Heimkino. Vor allem die kabellose Anbindung eines Subwoofers oder die Einsparung der Kabel zu den Rücklautsprechern sorgen für weitere Pluspunkte. In Verbindung mit den anderen Produkten aus Nuberts X-Connect-Serie werden die Möglichkeiten nochmals umfangreicher. Qualitativ sind die kleinen Wunderkisten über jeden Zweifel erhaben. Mit 135,00 Euro pro Transceiver ruft Nubert einen stolzen Preis auf. In Anbetracht der Möglichkeiten, die sich eröffnen, ist dieser aber vollkommen angemessen. Eine glasklare Kaufempfehlung.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 of 90

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Technische Daten

Modell:Nubert
nuConnect trX
Gerätekategorie:Transceiver zur hochauflösenden Audioübertragung
Preis:135,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführung:Schwarz
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):- 17 x 47 x 90 mm
Gewicht:0,060 kg
Anschlüsse als Sender:- Kombibuchse für
3,5 mm Klinkenstecker Analog und SPDIF optisch digital
- USB-C für Datenübertragung vom Computer
Ausgänge als Empfänger:- 3,5 mm Klinkenstecker Analog
- SPDIF optisch (TOSLINK) digital
Übertragung:Nubert X-Connect Funktstrecke, Stereo 192 kHz, 24 Bit
Latenz:20 ms
Frequenzbänder:5180 - 5240 Mhz
5735 - 5818 MHz
Rauschabstand:103 dBA Line in
118 dBA (SPDIF
Stromversorgung:Über USB Anschluss, 5V DC
Leistungsaufnahme im Betrieb:1,5 Watt
Kompatibilität:Plug & Play zur treiberlosen Nutzung an Windows- und Mac-Computern, Class Compliant
Lieferumfang:- nuConnect trX Transceiver
- Optisches TOSLINK Kabel
- Klinke auf Cinch-Kabel
- Subwoofer Stereo-Mono Adapter
- USB-C auf A-Kabel
Pros und Contras:+ Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
+ kompromisslose Übertragungsqualität
+ durchdachtes Zubehör
+ Mit anderen X-Connect Produkten erweiterbar
+ Bei Einsatz von zwei Transceivern mit Geräten aller Marken einsetzbar
+ Tolles Preis/Leistungsverhältnis

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Vollverstärker YBA Heritage A200 – Die Eleganz der Einfachheit

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Kraftwerks-Konkurrenz: Der französische Audio-Spezialist YBA präsentiert mit dem A200 einen Vollverstärker, der den bislang einzigen Stereo-Amp der Heritage-Serie, den beliebten und klangstarken A100, locker überflügelt. Neben dem Plus an Leistung bietet er eine deutlich höhere Konnektivität und Funktionsvielfalt – etwa HD-Streaming per Bluetooth und eine Digitalsektion, die HiRes bis PCM 384 und DSD256 ermöglicht. Was der Franzosen alles kann, haben wir zum Test ergründet.

Attraktiver Auftritt: Der A200 ist mit seiner gebürsteten Aluminium-Optik, dem markanten Display und der sichtbar hochwertigen Verarbeitung ein echter Hingucker.

Attraktiver Auftritt: Der A200 ist mit seiner gebürsteten Aluminium-Optik, dem markanten Display und der sichtbar hochwertigen Verarbeitung ein echter Hingucker.

YBA? Diese drei Buchstaben sorgen mitunter für fragende Blicke. Dabei ist der arrivierte französische Audio-Hersteller seit stolzen dreißig Jahren auf dem Markt, und Gründer Yves-Bernard André, dessen Akronym den Firmennamen ergibt, ist bereits seit 1971 als Entwickler von Audioprodukten tätig. Seither hält er an einem Prinzip fest: Einfachheit. Jede Komponente aus dem Portfolio, das mittlerweile vier Modell-Linien umfasst und eine Bandbreite vom DAC bis zum Mono-Verstärkerblock abdeckt, besteht aus der geringstmöglichen Zahl an hochwertigen Bauteilen im von A bis Z durchdachten Schaltungs-Layout und Gehäuse-Design. Das gilt auch für den neuen A200 aus der Heritage-Reihe. Im Design knüpft er nahtlos an den attraktiven Auftritt der bisherigen Modelle an: Das sanft gerundete, robuste, 12 mal 43 mal 40 Zentimeter messende Gehäuse mit der massiven, ein Zentimeter dicken Front besteht aus fein gebürstetem Aluminium, das wahlweise naturbelassen bleibt oder in schwarz ausgeführt wird.

Mit der durchgehenden Ziernut, die die Font veredelt, und mit dem leicht zurückversetzten vorderen Fuß, der den A200 scheinbar schweben lässt, verströmt der vollformatige Verstärker eine angenehme Eleganz und Leichtigkeit.

Mit der durchgehenden Ziernut, die die Font veredelt, und mit dem leicht zurückversetzten vorderen Fuß, der den A200 scheinbar schweben lässt, verströmt der vollformatige Verstärker eine angenehme Eleganz und Leichtigkeit.

Attraktiver Auftritt in gebürstetem Alu

Diese Bürstung haben sogar die beiden metallenen Stellräder genossen. Sie sind die einzigen Bedienelemente der Front. Dabei dient der linke, schön definiert rastende Drehgeber der Quellenanwahl. Wer ihn im Betrieb betätigt, hört ein zweifaches Klacken von Relais: Hier wird komplett und sauber der alte Signalpfad getrennt und erst danach der neue verbunden. Der rechte Drehgeber hingegen bewirkt mit sahnig-kontinuierlicher Gängigkeit die Lautstärkeänderung. Die jeweilige Quell- und Pegeleinstellung zeigt uns in gut lesbaren gelben Lettern das nahezu elliptische Display. Es ist im Zentrum der Front positioniert, genau auf Höhe der Ziernut. Diese Fräsung strukturiert die Vorderseite und trägt ebenso zur Anmut des A200 bei wie die Fußanordnung, die den Verstärker scheinbar schweben lässt. YBA lagert seine Modelle stets auf drei Füßen. Dabei mündet der vordere in einer Metallkugel, worüber Vibrationen gezielt abgeleitet werden. Die beiden hinteren Füße hingegen sind mit einer weichen Kunststoff-Kugel unterfüttert, die auf Schwingungen eine absorbierend-dämpfende Wirkung hat.

Das Display zeigt gut lesbar die ausgewählte Quelle und im Falle einer Zuspieleung per USB auch das File-Format. Zudem zeigt das Display die eingestellte Lautstärke. Der Pegel wird dabei in Dezibel angezeigt. Dabei steht „00“ für die Maximallautstärke von 0 Dezibel, „-79“ für die Minimallautstärke von -75 Dezibel und „-80“ für die Stummschaltung des A200. Der Bedienungsanleitung liegt Blatt bei, das diese Anzeigeweise ausgiebig erklärt und zu allen Lautstärkeschritten die entsprechenden Dezibel-Werte auflistet.

Das Display zeigt gut lesbar die ausgewählte Quelle und im Falle einer Zuspieleung per USB auch das File-Format. Zudem zeigt das Display die eingestellte Lautstärke. Der Pegel wird dabei in Dezibel angezeigt. Dabei steht „00“ für die Maximallautstärke von 0 Dezibel, „-79“ für die Minimallautstärke von -75 Dezibel und „-80“ für die Stummschaltung des A200. Der Bedienungsanleitung liegt Blatt bei, das diese Anzeigeweise ausgiebig erklärt und zu allen Lautstärkeschritten die entsprechenden Dezibel-Werte auflistet.

Analoge und digitale Anschlussvielfalt

Nun zur Konnektivität: Hier bietet der A200 analogseitig fünf unsymmetrische Line-Eingänge, die bereits mit AUX, CD, DVD, TUNER und VIDEO benamst sind und so auch im Display ausgewiesen werden. Der Videoeingang ist dabei mit einer Bypass-Funktion ausgestattet. Sie umgeht die Vorverstärker-Sektion. So kann der A200 etwa mit einem Heimkino-Prozessor gekoppelt und in ein Home Cinema-Setup integriert werden. Als Leckerbissen kommt nun noch ein symmetrischer Line-Eingang hinzu. Die symmetrische Signalübertragung ist die bestmögliche und daher auch Standard im Profi-Bereich. Wer kann, sollte sein analoges Quellgerät über diesen XLR-Eingang anschließen. Digitalseitig offeriert der A200 einen optischen TOSLink-Eingang für PCM-Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit und einen USB-C-Port, der PCM-Files bis 384 Kilohertz/32 Bit und DSD-Files bis DSD256 akzeptiert. Ein USB-Kabel für den Anschluss an einen Computer wird gleich mitgeliefert. So degradiert der A200 den Rechner zum reinen File-Lieferanten und übernimmt mit einem ausgezeichneten Digital/Analog-Konverter die Wandlung selbst.

Die analoge Eingangssektion: Hier punktet der A200 mit einem symmetrischen und fünf unsymmetrischen Eingängen. Beim „Video“-Eingang kann zudem die Vorstufe des A200 umgangen werden. Rechts ist noch der der Pre Out zu sehen, an dem das Signal der Vorverstärkerstufe abgegriffen werden kann – etwa zur Speisung von Aktivlautsprechern.

Die analoge Eingangssektion: Hier punktet der A200 mit einem symmetrischen und fünf unsymmetrischen Eingängen. Beim „Video“-Eingang kann zudem die Vorstufe des A200 umgangen werden. Rechts ist noch der der Pre Out zu sehen, an dem das Signal der Vorverstärkerstufe abgegriffen werden kann – etwa zur Speisung von Aktivlautsprechern.

Amtliches Bluetooth-Streaming mit aptX HD

Diese Digitalsektion hat der A200 dem A100 voraus – wie auch die Streaming-Möglichkeit per Bluetooth. Hier setzt YBA auf den Standard 4.1 und auf die Codecs aptX sowie aptX HD. Damit ist ein Streaming etwa vom Smartphone in fast verlustfreier Codierung und in hochauflösender Audioqualität möglich – mit einer Bitrate bis 576 Kilobit/Sekunde, einer Abtastrate bis 48 Kiloherz und einer Samplingtiefe bis 24 Bit. Um zu verhindern, dass die Digitalsektion klangverschlechternden Einfluss auf die Wiedergabe einer analogen Quelle hat, kann die Stromversorgung des Digitalbereichs komplett abgeschaltet werden. Ausgangsseitig bietet der A200 einen Pre Out. Hier können etwa ein separater Leistungsverstärker, ein Paar Aktivlautsprecher oder ein Subwoofer angeschlossen werden. Wer die Endstufensektion des A200 verwendet, findet zum Anschluss eines Lautsprecher-Paars vier vergoldete Klemmen. Ihre großen Aufnahmen erlauben auch den Einsatz von querschnittstarken Litzen. Natürlich akzeptieren die Klemmen ebenso Kabel, die mit Bananensteckern oder Gabelschuhen konfektioniert sind.

Die digitale Sektion bietet kabelgebunden einen optischen S/PDIF-Input und einen USB-C-Port. Hierüber ist die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 384 und DSD256 möglich. Links ist das Bluetooth-Modul erkennbar. Der A200 hat eine integrierte Antenne, durch die eine größere Übertragungsreichweite erreicht wird. Mit dem unten zu sehenden „DIGITAL POWER“-Schalter kann man die Stromversorgung der Digitalsektion abschalten. So wird eine etwaige Beeinflussung der Analogsektion verhindert.

Die digitale Sektion bietet kabelgebunden einen optischen S/PDIF-Input und einen USB-C-Port. Hierüber ist die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 384 und DSD256 möglich. Links ist das Bluetooth-Modul erkennbar. Der A200 hat eine integrierte Antenne, durch die eine größere Übertragungsreichweite erreicht wird. Mit dem unten zu sehenden „DIGITAL POWER“-Schalter kann man die Stromversorgung der Digitalsektion abschalten. So wird eine etwaige Beeinflussung der Analogsektion verhindert.

Verstärkeraufbau des A200

Werfen wir noch einen Blick unter die schöne Haube, denn meist gibt das Innenleben einer Komponente Auskunft über den Qualitätsanspruch und die Motivation des Herstellers. Bei YBA wird stets betont, mit wie viel Einsatz, Aufwand und Detailarbeit die Entwicklung und die Fertigung vonstatten gehen. Das glauben wir nach dem Lüften der Abdeckung durchaus: Wir sehen einen blitzsauberen Verstärkeraufbau, Premium-Bauteile – und eine akustische Optimierung der Digital-Sektion sowie der großdimensionierten Netzteil-Elkos mit applizierten Holzplättchen. Sie dienen der Reduzierung von klangverunklarenden Vibrationen. Diese durchaus wirksame Maßnahme mag exotisch erscheinen, ist in diesem Preissegment auch eher selten, im High End-Bereich aber alles andere als unüblich. Bei der Verstärkerschaltung setzt YBA auf eine Push-Pull-Anordnung, deren Entwicklung Yves Bernard André für sich reklamiert und „alpha Class A“ nennt. Auch hier folgt er seinem Ansatz der „Eleganz der Einfachheit“. Mit dieser Schaltung liefert der A200 110 Watt an acht Ohm und 165 Watt an 4 Ohm.

Die Materialgüte und die Verarbeitungsqualität zeigt sich auch an der massiven Frontplatte, die perfekt abgerundet, gebürstet und entgratet ist.

Die Materialgüte und die Verarbeitungsqualität zeigt sich auch an der massiven Frontplatte, die perfekt abgerundet, gebürstet und entgratet ist.

Der YBA Heritage A200 in der Praxis

Wir klemmen an den Lautsprecherausgang des A200 über das Supra Cables Quadrax unsere Audio Physic Midex. Als Zuspieler dient der perfekt passende CD-Player YBA Heritage CD100. Er bietet sowohl einen symmetrischen als auch einen unsymmetrischen Ausgang. So können wir beide Signalübertragungsarten ausprobieren. Dafür müssen wir aber erst einmal den A200 einschalten. Den dafür zuständigen Wippschalter finden wir nach kurzer Suche auf der Unterseite links vorne. So gerne wir die Drehschalter des Verstärkers bedienen: Es siegt die Bequemlichkeit, wir greifen ab jetzt zur mitgelieferten hochwertigen System-Fernbedienung, mit der wir auch den CD-Player steuern können. Wir starten mit Shelby Lynnes wunderschöner Interpretation des Dusty Springfield-Klassikers „Just A Little Lovin’“ – und sind sofort fasziniert: Die Direktheit der Wiedergabe ist frappierend! Das erleben wir mit dem startenden Schlagzeug. Gregg Field berührt zweimal zart sein Ride-Becken, tritt einmal feinfühlig die Bassdrum, setzt einen kurzen Snareschlag, lässt währenddessen seine Hi-Hat im 6/8-Takt mitlaufen…

Der A200 erlaubt den Anschluss eines Lautsprecherpaares dafür bietet er hochwertige vergoldete Klammen mit großen Aufnahmen. Zum Schutz sind die Klemmen mit aufgesteckten Kunststoffkappen versehen.

Der A200 erlaubt den Anschluss eines Lautsprecherpaares dafür bietet er hochwertige vergoldete Klammen mit großen Aufnahmen. Zum Schutz sind die Klemmen mit aufgesteckten Kunststoffkappen versehen.

Der A200 zieht uns ins musikalische Geschehen

… und schon nach diesen wenigen Schlägen haben wir das Gefühl, Gregg Field bei uns zu Gast zu haben. Oder richtiger: Wir sitzen ganz nah bei ihm im Aufnahmestudio, denn dem Schlagzeug – und insbesondere der Snare – ist ein Hall unterlegt, der uns sofort unser reales Hörzimmer vergessen lässt und uns in einen Raum mit den Musikern steckt. Mit der Unmittelbarkeit seiner Wiedergabe und dem feinen Auflösungsvermögen, das auch komplexe Hallräume samt der künstlichen Schallreflexionen exzellent herausarbeitet, zieht uns der A200 förmlich ins musikalische Geschehen. Diese Direktheit setzt sich mit dem Einsatz der weiteren Instrumente fort: Die Gitarre erscheint unglaublich griffig, wir hören jedes kleine Bendig, auch das zarteste Vibrato, jede kleine Anschlagnuance der mal mit dem Plektrum, mal mit den Fingern gezupften Stahlsaiten. Auch die geschmackvollen Akkord-Anreicherungen von Keyboarder Rob Mathes sind bei aller Dezenz heraushörbar. Keyboard und Gitarre konkurrieren nicht um die akustische Aufmerksamkeit, sondern ergänzen sich.

Zum A200 gibt es eine attraktive und hochwertige Systemfernbedienung, deren Oberseite als massive Platte aus gebürstetem Aluminium realisiert ist. Damit passt der Ferngeber optisch wie qualitativ bestens zum Verstärker. Über die Fernbedienung sind auch Funktionen verfügbar, die am Verstärker nicht aktivierbar sind: die Dimmung des Displays und die Speicherung der aktuell eingestellten Lautstärke

Zum A200 gibt es eine attraktive und hochwertige Systemfernbedienung, deren Oberseite als massive Platte aus gebürstetem Aluminium realisiert ist. Damit passt der Ferngeber optisch wie qualitativ bestens zum Verstärker. Über die Fernbedienung sind auch Funktionen verfügbar, die am Verstärker nicht aktivierbar sind: die Dimmung des Displays und die Speicherung der aktuell eingestellten Lautstärke

Beeindruckende Präsenz

Dem A200 gelingt neben der tollen räumlichen Abbildung nämlich auch eine äußerst souveräne Staffelung: Auf dieser imaginären breiten Bühne mit ihrer schönen Tiefe haben alle Platz. Dafür sorgt neben der tollen Transparenz auch die Offenheit und Luftigkeit der Wiedergabe. Größter Profiteur dieser Direktheit und Durchsichtigkeit ist – neben uns als genießenden Hörern – Shelby Lynne: Die amerikanische Sängerin hat eine unerhörte Präsenz und genießt sofort und mit allergrößter Selbstverständlichkeit unsere volle Aufmerksamkeit. Dabei ist ihre sehr angenehme und klare Stimme eher schlank denn durchsetzungsstark, zudem beginnt sie ihre Interpretation behutsam-verhalten – ganz im Sinne des Textes: „Just a little lovin’, early in the mornin’“. Trotzdem sind wir gleich ab ihrem ersten Einsatz bei ihr, hören jede Wendung ihres Gesang, jedes gewollte Hauchen, Reiben, Vibrieren, jeden Laut ihrer Lippen, jeden zarten Atmer. Auch hier ist es diese Unmittelbarkeit, die uns in den Bann zieht.

Der frontseitige Fuß ist mit einer Metallkugel an den Boden angekoppelt. Hierüber werden gezielt Vibrationen abgeleitet. Die beiden hinteren Füße hingegen sind mit einer Kunststoffkugel versehen, die Schwingungen dämpfen und absorbieren.

Der frontseitige Fuß ist mit einer Metallkugel an den Boden angekoppelt. Hierüber werden gezielt Vibrationen abgeleitet. Die beiden hinteren Füße hingegen sind mit einer Kunststoffkugel versehen, die Schwingungen dämpfen und absorbieren.

Immense Kraft und ausgezeichnete Dynamik

Diese Direktheit verdankt sich auch der ausgezeichneten Dynamik und Potenz des A200: Der 165 Watt leistende Verstärker hat unsere Vier-Ohm-Lautsprecher bestens im Griff und unter Kontrolle. Die Audio Physic Midex mögen und belohnen einen kräftigen und reservenreichen Antrieb. Sie danken es mit einer impulstreuen Wiedergabe, die neben feindynamische Abstufungen, die wesentlich zur Frische und Lebendigkeit einer Wiedergabe beitragen, auch grobdynamischen Attacken von Drums oder Percussion präzise und entspannt liefert. Und dann ist da noch der Bass: Kevin Axt schiebt bei „Just A Little Lovin’“ mit seinem Viersaiter abgrundtiefe Frequenzen in den Raum. Die Töne haben eine immense Kraft und ein mächtiges Volumen, sie sind am ganzen Körper spürbar. Das alles amplifiziert der A200 völlig anstrengungslos und stressfrei. Wir hören auf -40 Dezibel, sind aber schon längst über normale Zimmerlautstärke hinaus und haben noch Reserven, bis der Arzt kommt – oder der Nachbar.

Der A200 beherrscht über Bluetooth und mit dem Codec aptX HD Wireless Streaming in High Definition-Qualität.

Der A200 beherrscht über Bluetooth und mit dem Codec aptX HD Wireless Streaming in High Definition-Qualität.

Bluetooth-Streaming in HD-Qualität

All dies erfährt eine Steigerung, als wir vom unsymmetrischen CD-Eingang zum symmetrischen XLR-Input wechseln: Die Wiedergabe wird noch dynamischer und lebendiger. Hier zeigt sich wieder die Überlegenheit dieser Signalübertragungsart. Eine weitere subtile Verbesserung bewirkt die Abschaltung der Digitalsektion. Der Gesamtklang erscheint ein wenig runder und geschmeidiger. Trotzdem schalten wir die Digitalsektion wieder zu, denn wir wollen jetzt hören, wie der A200 über Bluetooth klingt. Hier setzt YBA auf den klangstarken Codec aptX HD. Den können wir mit unserem Smartphone LG V30 ausreizen. Dafür streamen wir in 96 Kilohertz/24 Bit „On Day One“ von der Pat Metheny Group. Die vielköpfige Band um den Gitarrengroßmeister liefert feinen Jazzrock in dichter Orchestration. Trotzdem hören wir ein durchsichtiges Klangbild mit dynamischen Drums samt filigran ziselierter Becken, einen agilen Bass mit sattem Tiefton, auch die Melodieinstrumente von den Keyboards und Bläsern bis hin zu Methenys Gitarre sind klar und mit guter Plastizität und Räumlichkeit abgebildet.

Der A200 kann, wenn er via USB mit Musik versorgt wird, über eine Musikmanagement-Software komfortabel vom Rechner aus betrieben werden. Wir setzen hierfür Audirvana ein.

Der A200 kann, wenn er via USB mit Musik versorgt wird, über eine Musikmanagement-Software komfortabel vom Rechner aus betrieben werden. Wir setzen hierfür Audirvana ein.

HiRes-Auflösung für den Gesamtgenuss

Nun zur kabelgebundenen Digitalsektion. Hier sticht natürlich der hochgradig HiRes-fähige USB-Port hervor. Deshalb schließen wir hier unseren Laptop an, auf dem die audiophile Player-Software Audirvana installiert ist. Über sie spielen wir in 384 Kilohertz/32 Bit „A Trace Of Grace“ zu. Dies ist eine Monteverdi-Hommage des Serpent-Bläsers Michel Godard, der in der Abteikirche des französischen Klosters Noirlac im Verbund mit Theorbe, Geige und Saxophon eine Annäherung von Alter Musik und Jazz unternimmt. Neben der Reinheit und der Auflösung dieser HiRes-Wiedergabe fasziniert uns wieder die Direktheit: Gleich die beginnende Theorbe hat eine herrliche Plastizität, die Töne dieser historischen Langhals-Laute versetzen uns sofort in den fein hallenden Sakralraum. Hier stehen wir ganz nah bei den Instrumentalisten – und direkt beim Serpent, dem schlangenförmigen Vorläufer der Tuba. Michel Godard entlockt diesem exotischen Blechblasinstrument ganz eigene Töne. Wir registrieren bei seinem Spiel jedes kleine Anblas- und Atemgeräusch. So werden Klang, Musik und Wiedergabe zum Gesamtgenuss.

Unser Test-Setup: Hier spielt der YBA Heritage A200 (lins) mit dem CD-Player CD100 (rechts) aus der gleichen Serie. Als Schallwandler agieren die Audio Physic Midex.

Unser Test-Setup: Hier spielt der YBA Heritage A200 (lins) mit dem CD-Player CD100 (rechts) aus der gleichen Serie. Als Schallwandler agieren die Audio Physic Midex.

Fazit

Mit dem A200 beweist der französische Audio-Spezialist YBA eindrucksvoll die Eleganz der Einfachheit. Gemäß der Firmen-Philosophie ist der Vollverstärker technisch so schlank wie möglich gehalten. Mit diesem Konzept agiert der A200 als amtliches Kraftwerk, das mit seinen 165 Watt auch anspruchsvollere Lautsprecher mühelos-souverän antreibt. Zugleich zeitigt das Entschlackungs-Konzept eine große Impulstreue und Dynamikfähigkeit. Die Wiedergabe besitzt dadurch eine beeindruckende Offenheit, Direktheit und Agilität, die den Hörer unwillkürlich in das musikalische Geschehen zieht. Diese klanglichen Pluspunkte kann der A200 dank seiner Digitalsektion auch vorzüglich in HiRes ausspielen. Für das schnelle und kabellose Streaming bietet er überdies klangstarkes Bluetooth mit aptX HD. Zu den akustischen Vorzügen gesellen sich eine erstklassigen Material- und Verarbeitungsqualität sowie das attraktive, aber dezente Design. So verkörpert der YBA Heritage A200 auch optisch die Eleganz der Einfachheit.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: sehr gut

93 of 95

95 of 95

94 of 95

210711.YBA-Testsiegel

Technische Daten

Modell:YBA
Heritage A200
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:2.699,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Günter Härtel
Handelsvertretung und Vertrieb, Hamm
+49 (0) 2385 5236
www.haertel-vertrieb.de
Abmessungen (HBT):118 mm x 430 mm x 400 mm
Gewicht:9,8 kg
Leistung:2 x 110 W / 8 Ω (Herstellerangabe)
2 x 165 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
Unterstützte Audo-Formate:DSD, PCM, FLAC, MP3 u.a.
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- DSD256 (USB)
- PCM 384 kHz/32 Bit (USB)
- PCM192 kHz/24 Bit (S/PDIF)
Eingänge analog:1 x Line symmetrisch (XLR)
4 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line unsymmetrisch mit Vorverstärker-Bypass-Funktion (Cinch)
Eingänge digital:1 x USB (Typ C)
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x Bluetooth 4.1 (Codecs: aptX, aptX HD)
Ausgänge analog:1 x Pre Out
1 x Lautsprecher
Lieferumfang:- YBA Heritage A200
- Fernbedienung
- Batterie für Fernbedienung (AAA)
- USB-Kabel (USB Typ C/USB Typ A, 1 m)
- Netzkabel (2 m)
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch)
Pros und Kontras:
Benotung:
Klang (60%):93/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Getestet mit:- YBA CD100
- Supra Cables Quadrax
- Audio Physic Midex

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Mobiler Kopfhörerverstärker Cayin C9 – Reinster Klang mit Röhrenstufe

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Röhrensound für unterwegs – diese mobile Klangveredlung betreibt Cayin nun mit dem C9 auf High End-Niveau. Der portable Kopfhörerverstärker bietet neben der zuschaltbaren Röhrenstufe die Feature-Vielfalt einer Fullsize-Komponente: Wahlmöglichkeit zwischen Class A- oder Class AB-Betrieb, Gain-Anpassung, symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge sowie eine Leistung von bis zu herkulanischen 4.100 Milliwatt, womit der C9 jeden Kopfhörer antreibt und sogar als reine Endstufe einsetzbar ist.

Der Cayin C9 ist ein echter Hingucker: Zum schicken Design gesellen sich eine extreme Wertigkeit und Verarbeitungsqualität – und natürlich das geheimnisvolle grüne Glimmen der Röhren.

Der Cayin C9 ist ein echter Hingucker: Zum schicken Design gesellen sich eine extreme Wertigkeit und Verarbeitungsqualität – und natürlich das geheimnisvolle grüne Glimmen der Röhren.

Im Zeitalter der Mobilität sind die Ansprüche an portable Musikmacher immens gestiegen. Bei den Kopfhörern sind mittlerweile große und klangstarke Over-Ears auf der Straße gang und Gäbe, bei den Zuspielern setzen HiRes-Player den Standard – und gemäß diesem maximalen Qualitätsanspruch ist ein separater mobiler Kopfhörerverstärker die geradezu logische Konsequenz. Das hat auch der chinesische Hersteller Cayin erkannt, mit dem C9 seinen ersten Headphone Amp im Taschenformat entwickelt – und hier einige seiner Kernkompetenzen eingebracht. Cayin konnte in unseren Tests bereits mit seinen mobilen, für Kopfhörer ausgelegten HiRes-Playern N5MK2S und N3 Pro punkten, ebenso mit dem stationären Kopfhörer-Verstärker iHA-6 und den ebenfalls immobilen Röhrenverstärkern MT-35MK2 BT und HA-6A. Im nagelneuen C9 kommt nun alles zusammen – in edlem Design und kompaktem Format.

Edle Front: Die goldumringten Buchsen auf der schwarzen Stirnseite steigern die noble Anmutung des C9. Das gilt auch für den kleinen An/Aus-Schalter unterhalb des Lautstärkerads. In ihn ist eine weiße LED eingelassen. Sie signalisiert durch Blinken den Aufwärmvorgang und durch dauerhaftes Leuchten die Betriebsbereitschaft.

Edle Front: Die goldumringten Buchsen auf der schwarzen Stirnseite steigern die noble Anmutung des C9. Das gilt auch für den kleinen An/Aus-Schalter unterhalb des Lautstärkerads. In ihn ist eine weiße LED eingelassen. Sie signalisiert durch Blinken den Aufwärmvorgang und durch dauerhaftes Leuchten die Betriebsbereitschaft.

Attraktiver Amp mit exklusivem Blickfang

Mit den Maßen 3 mal 8 mal 16 Zentimeter ist der C9 zwar nicht unbedingt für jede Hosentasche geeignet, er passt aber locker selbst ins ganz kleine Handgepäck. Die Größe und das Gewicht von gut 560 Gramm resultieren aus seinem aufwändigen und vollsymmetrischen Schaltungsaufbau, dem sattem Materialeinsatz, vor allem aber dem üppigem Akku: Er allein macht bereits die Hälfte des Gesamtgewichts sowie des Gehäusevolumens aus. Dabei präsentiert sich der C9 mit seinem robusten, vorzüglich und tiefschwarz eloxierten Aluminum-Mantel, der bodenseitigen, gläsern glänzenden Platte sowie den vergoldeten Anschlüssen und Bedienelementen überaus schlank und edel. Da schauen die Redaktionskollegen schon neugierig bis neidisch. Auch die feinen Nuten, die den vorderen und hinteren Teil des C9 zieren, befördern die Eleganz. Der finale Blickfang sitzt aber unter den beiden ovalen und sanft gefasten Fenstern auf der Oberseite. Durch sie sehen wir ein geheimnisvolles, grünes Glimmen, denn hier wird ein besonderer Clou dieses Kopfhörerverstärkers inszeniert.

Grünes Glimmen: Bei aktiviertem Röhren-Timbre sieht man durch die Sichtfenster die beiden Trioden-Röhren im Betrieb.

Grünes Glimmen: Bei aktiviertem Röhren-Timbre sieht man durch die Sichtfenster die beiden Trioden-Röhren im Betrieb.

Timbre-Wahl: Röhren-Sound oder Transistor-Klang

Das vierfache Glimmen stammt von zwei Röhren. Mit ihnen bietet der C9 auf Wunsch den beliebten Röhrenverstärker-Sound, der für ein harmonisch-rundes Klangbild sorgt und insbesondere Stimmen und Soloinstrumenten einen zarten Schmelz verleiht. Dafür agiert im C9 ein Paar hochwertiger Korg Nutube 6P1. Das sind direkt geheizte Trioden. Diese direkte Heizung hat zwei Vorteile: Die Röhren sind binnen weniger Sekunden einsatzbereit. Sie benötigen zudem eine geringere elektrische Leistung. Das sind gerade für eine mobile Komponente wichtige Pluspunkte. Wer dieses Röhren-Timbre nicht möchte, wechselt mit einem kleinen Schiebeschalter, der auf der Front des C9 sitzt, vomTube-Modus in den Solid State-Betrieb. Nun sorgen zwei gematchte, also auf identische Betriebswerte hin selektierte JFET-Transistorpaare für das Timbre. Diese hochqualitativen Sperrschicht-Feldeffekttransistoren vollführen ihre Verstärkungsarbeit immens geräuscharm und versprechen einen angenehmen, eben nicht transistoriell-kalten Klang. Zudem verbrauchen sie weniger Energie, im Solid State-Modus ist die Laufzeit des C9 rund ein Drittel länger.

Das gerändelte, massiv-metallene Lautstärke-Rad läuft perfekt und geschmeidig mit einer gut definierten, nicht zu leichten Gängigkeit. Das vermeidet unbeabsichtigte Lautstärkeveränderungen.

Das gerändelte, massiv-metallene Lautstärke-Rad läuft perfekt und geschmeidig mit einer gut definierten, nicht zu leichten Gängigkeit. Das vermeidet unbeabsichtigte Lautstärkeveränderungen.

Verstärker-Wahl: klarstes Class A oder kernigeres Class AB

Ein weiterer Klang-Clou des C9 ist sein zweifaches Amplifizierungs-Angebot: Der Hörer hat die Wahl zwischen einer Verstärkung im Class A-Modus oder im Class AB-Betrieb. Class A bürgt für reinsten, verzerrungsärmsten Klang, weil die verstärkenden Bauteile – hier Transistoren – ausschließlich im linearen Arbeitsbereich agieren und stets das gesamte Signal verstärken. Dafür ist Class A reichlich ineffizient: Es ist nur eine moderate Verstärkung möglich, und ein Gutteil der investierten Energie wird nicht Leistung, sondern in Wärme umgesetzt. Dementsprechend fällt die Laufzeit des C9 im Class A-Modus kürzer aus. Effektiver ist der Class AB-Modus, der im HiFi-Bereich die beliebteste und verbreitetste Verstärkerart ist: Hier verstärken zwei Transistoren jeweils einen Teil des Musiksignals, einer übernimmt die positiven Halbwellen, einer widmet sich den negativen Halbwellen. Durch diese Teamarbeit ist eine größere Verstärkung möglich. Das ermöglicht eine längere Betriebszeit des C9. Auch hier beträgt der Unterschied rund ein Drittel.

Eingangsseitig bietet der C9 einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Input in Form einer 4,4-Millimeter- und einer 3,5-Millimterer-Buchse. Darüber sehen wir zwei Schiebeschalter für Wahl zwischen High Gain oder Low Gain sowie für die Verstärker-Umstellung vom normalen Line-Betrieb auf den Endstufen-Modus.

Eingangsseitig bietet der C9 einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Input in Form einer 4,4-Millimeter- und einer 3,5-Millimterer-Buchse. Darüber sehen wir zwei Schiebeschalter für Wahl zwischen High Gain oder Low Gain sowie für die Verstärker-Umstellung vom normalen Line-Betrieb auf den Endstufen-Modus.

Kraftwerk mit Leckerbissen

Sowohl die Timbre-Sektion als auch die Class A-/Class AB-Verstärkerabteilung sind Teil eines aufwändigen vierkanaligen Schaltungsaufbaus, der durchgängig diskret realisiert von vorn bis hinten symmetrisch gehalten ist. Für die Lautstärkeregelung kommt dabei mit dem Muses 72320 ein elektronisches Premium-Modul zum Einsatz. Mit seiner Präzision und seiner hochgradigen Linearität bei gleichzeitiger Verzerrungs- und Geräuscharmut ist es speziell für Audio-Anwendungen konzipiert. Geregelt wird es über ein vierkanaliges Top-Potenziometer von Alps. Allein schon die sahnige Gängigkeit dieses Lautstärkereglers ist ein haptischer Genuss. Für die Power des C9 sorgt anschließend ein Verstärker-Verbund aus ultraleisen JFET-Transistoren und dann, in der Ausgangsstufe, ein Quadrupel aus leistungsstarken, gematchten Bipolar-Transistoren. Damit erreicht der C9 imposante Leistungswerte: Am symmetrischen Eingang sind es maximal-kraftvolle 4.100 Milliwatt für einen 16-Ohm Kopfhörer, bei 300 Ohm sind es hier immer noch beachtliche 320 Milliwatt. Am unsymmetrischen Ausgang liefert der C9 satte 1.200 Watt an 16 Ohm-Headphones und 80 Milliwatt bei 300 Ohm.

Ausgangsseitig bietet der C9 ebenfalls einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Kopfhöreranschluss. Auch hier finden wir über den Buchsen zwei Schiebeschalter: Der eine dient der Wahl zwischen Röhren- oder Transistor-Timbre, der andere bewirkt eine Umschaltung zwischen den Verstärker-Betriebsarten Class A und Class AB.

Ausgangsseitig bietet der C9 ebenfalls einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Kopfhöreranschluss. Auch hier finden wir über den Buchsen zwei Schiebeschalter: Der eine dient der Wahl zwischen Röhren- oder Transistor-Timbre, der andere bewirkt eine Umschaltung zwischen den Verstärker-Betriebsarten Class A und Class AB.

Symmetrische und unsymmetrische Anschlüsse

Damit sind wir schon bei einem weiteren Pluspunkt des C9: Er verfügt über symmetrische und unsymmetrische Anschlüsse – sowohl eingangs- wie auch ausgangsseitig. Wenn möglich, sollte man die symmetrischen Anschlüsse verwenden, denn die symmetrische Signalführung stellt die beste Signalübertragungsqualität sicher und ist deshalb auch Profi-Standard. Für diese Anschlussart stehen Pentaconn-Buchsen im 4,4-Millimeter-Format zur Verfügung. Die unsymmetrischen Ein- und Ausgangsbuchsen sind hingegen für die gängigeren, 3,5 Millimeter messenden Miniklinkenstecker ausgelegt. So ist der C9 universell einsetzbar, zumal er Dank seiner Potenz selbst fordernde Kopfhörer antreiben kann. Sollte trotzdem noch ein Power-Plus nötig sein, kann man mit dem Gain-Schalter nochmals den Grundpegel erhöhen. Der C9 kann sogar über einen Line/Pre-Umschalter in einen Endstufen-Modus versetzt werden. Dann wird die Lautstärke von der zuspielende Komponente gesteuert, der C9 hingegen agiert als reine Leistungsendstufe mit fixer Verstärkung. Damit eignet sich der C9 auch für die stationäre Anlage im heimischen Wohnzimmer.

Der Pre-Taster an der Seite des C9 muss zusätzlich zum frontseitigen Schiebeschalter betätig werden, um ein unabsichtliches Umschalten vom Line- Betrieb in den Endstufen-Modus zu verhindern.

Der Pre-Taster an der Seite des C9 muss zusätzlich zum frontseitigen Schiebeschalter betätig werden, um ein unabsichtliches Umschalten vom Line- Betrieb in den Endstufen-Modus zu verhindern.

Power-Package: der Akku

Ein so kraftvoller Verstärker mit energieintensiven Features wie Röhren-Timbrierung oder Class A-Verstärkung braucht natürlich einen starken Akku. Er macht beim C9, wie schon erwähnt, die Hälfte des Gehäusevolumens und des Gesamtgewichts aus. Die Energie liefert ein Verbund von vier Lithium-Ionen-Akkus, die jeweils 3.000 Milliamperestunden beisteuern. Das Aufladen der Memory-Effekt-freien Akkus geht über den USB-C-Port, allerdings nur mit einem USB Ladenetzteil, nicht etwa am USB-Ladeanschluss einer Komponente oder am USB-Port eines Computers. Mit einem normalen USB-Netzteil beträgt die Ladezeit rund sechs Stunden. Da der C9 kompatibel mit Quick Charge 3.0 und Power Delivery ist, gelingt mit entsprechenden Ladegeräten eine Schnellladung binnen drei Stunden. Clever: Die Akkus sind einzeln ersetzbar, aber auch als komplettes Modul gegen ein zweites Power-Package austauschbar. Das ist für längere Reisen interessant, denn die Laufzeit beträgt im günstigsten Fall (Class AB-Betrieb, Transistor-Timbre, unsymmetrischer Ausgang) etwa 15 Stunden, im verbrauchsintensivsten Fall (Class A-Betrieb, Röhren-Timbre, symmetrischer Ausgang) hingegen 5,5 Stunden.

Zum Aufladen dient die USB-C-Buchse am Akku-Modul. Vier LED zeigen den Ladezustand der Aggregate an. Beim Aufladen blinekn sie, bei vollendeter Aufladung leuchten sie beständig. Das komplett Akku-Modul ist herausnehmbar. Dafür löst man mit dem mitgelieferten Schraubendreher zwei Schräubchen an den Seiten des Gehäuses, danach kann man den ganzen Wechselrahmen herausziehen. Er ist dann auch als externes Ladegerät nutztbar.

Zum Aufladen dient die USB-C-Buchse am Akku-Modul. Vier LED zeigen den Ladezustand der Aggregate an. Beim Aufladen blinekn sie, bei vollendeter Aufladung leuchten sie beständig. Das komplett Akku-Modul ist herausnehmbar. Dafür löst man mit dem mitgelieferten Schraubendreher zwei Schräubchen an den Seiten des Gehäuses, danach kann man den ganzen Wechselrahmen herausziehen. Er ist dann auch als externes Ladegerät nutztbar.

Der Cayin C9 in der Praxis

Zum Einspielen füttern wird den C9 mit Musik von unserem HiRes-Player Pioneer XDP-300R und schließen als ersten Kopfhörer unseren geschlossenen Focal Stellia an. Wir wollen direkt mal reinhören, während wir an dem Info-Teil und der Ausstattungstabelle dieses Test arbeiten. Dabei gelingt dem C9 etwas, was uns anfangs irritiert: Die Wiedergabe ist derart präsent und gegenwärtig, dass unsere Aufmerksamkeit immer wieder von der Tipparbeit zur Musik gelenkt wird. Dabei haben wir am C9 gerade mal die Basis-Einstellung gewählt: Low Gain, Class AB-Verstärkung, Transistor-Timbre, Anschluss per unsymmetrischem Ein- und Ausgang. Doch schon so zeigt der C9 seine klangliche Klasse. Wir haben als Musik „Summer Vibe“ von Beagle Kick gewählt, das japanische Quintett spielt diese lässige Jazz-Nummer mit Latin-Groove in der Besetzung Trompete, Gitarre, E-Piano, Bass und Percussion/Cajón. Die exzellente HiRes-Aufnahme ist absolut sauber und rauschfrei, hochtransparent und ungemein detailreich – und mit genau diesen audiophilen Qualitäten liefert uns der C9 die Musik.

Audiophile Musikmacher: Im Verbund mit einem Player und einem Kopfhörer sorgt der C9 unterwegs für exzellente Beschallung. Sein Metallgehäuse ermöglicht dabei eine effektive Ableitung der Verstärkerwärme. Keine Bange: Die Erwärmung des C9 ist sehr moderat.

Audiophile Musikmacher: Im Verbund mit einem Player und einem Kopfhörer sorgt der C9 unterwegs für exzellente Beschallung. Sein Metallgehäuse ermöglicht dabei eine effektive Ableitung der Verstärkerwärme. Keine Bange: Die Erwärmung des C9 ist sehr moderat.

Atemberaubende Direktheit

Diese Güte sorgt für eine atemberaubende Unmittelbarkeit, der wir uns nicht entziehen können: Wir sind ganz nah dran am Geschehen im Aufnahmeraum. Gleich die Eröffnung von Cajon und Bass sprüht vor Lebendigkeit und Dynamik. Hier erleben wir neben der Knackigkeit und dem Punch der Percussion einen kräftigen, tragenden Bass, obwohl Takashi Sugawa einen akustischen Kontrabass spielt. Nun stoßen die anderen Instrumente hinzu – und jeder Einsatz ist ein kleines akustisches Fest: Wir werden quasi in den Kreis der Musiker aufgenommen. Jede noch so kleine Nuance ist hörbar, weshalb wir geradezu sehen können, wie die Finger über die Tasten des Keyboards wandern, Bendings mit den Saiten der Gitarre vollführen, die Ventile der Trompete niederdrücken, die Holzflächen des Cajóns touchieren. Mit dem geschlossenen Over-Ear Focal Stellia, der eine vergleichsweise niedrige Impedanz von 35 Ohm hat, müssen wir den C9 gerade mal bis zur Hälfte aufdrehen, um bereits eine satte Lautstärke zu erzielen.

Der Cayin C 9 ist mit einigem Zubehör ausgestattet. In der attraktiven Pappschatulle, in der Verstärker geliefert wird, finden wir in der unteren Schublade eine Rückseiten-Schutzfolie, ein USB C/USB A-Ladekabel, ein symmetrisches und ein unsymmetrisches Adapterkabel, eine Phiole mit Ersatzschrauben zur Fixierung des Batteriemoduls und den dazu nötigen Schraubendreher. Ein Ladenetzteil würde den Lieferumfang abrunden.

Der Cayin C 9 ist mit einigem Zubehör ausgestattet. In der attraktiven Pappschatulle, in der Verstärker geliefert wird, finden wir in der unteren Schublade eine Rückseiten-Schutzfolie, ein USB C/USB A-Ladekabel, ein symmetrisches und ein unsymmetrisches Adapterkabel, eine Phiole mit Ersatzschrauben zur Fixierung des Batteriemoduls und den dazu nötigen Schraubendreher. Ein Ladenetzteil würde den Lieferumfang abrunden.

Dynamik, Kraft – und reichlich Reserven

Nun wechseln wir zum 13-ohmigen geschlossenen Dan Clark Aeon 2 Closed. Er verlangt als Magnetostat-Kopfhörer schon einen deutlich stärkeren Antrieb. Hier lohnt sich die Umschaltung des C9 auf High Gain. So bleibt der Verstärker im mittleren Volumenbereich und hat noch reichlich Reserven. Prima! Unser dritter Kopfhörer-Kandidat ist der ebenfalls mit 13 Ohm Impedanz ausgewiesene In-Ear-Monitor Final B1. Er schallwandelt mit einem hybriden System, es besteht aus einem dynamischen und einem Balanced-Armature-Treiber. Beim B1 genügt wiederum die Low Gain-Einstellung des C9. Alle drei Kopfhörer sind in ihrer Abbildung und ihrem Wiedergabecharakter denkbar verschieden, doch die gemeinsame Konstante bleibt der kraftvolle, dynamisch-direkte Klang, für den der C9 verantwortlich zeichnet. Wir nutzen mit dem Final B1 nun statt des unsymmetrischen den symmetrischen Ausgang – und dieser Wechsel wird mit einem satten Plus an Pegel belohnt. Hinzu tritt aber auch ein etwas vomuninöserer Klang. So wird gerade der Bass noch eine Spur robuster.

Veredlung bis zur Klangmagie

Nun ändern wir die Verstärkungsart von Class AB zu Class A. Der Unterschied ist mit dem magnetostatischen Aeon 2 am markantesten, aber auch bei den anderen beiden Kopfhörern deutlich: Die Wiedergabe ist noch geschmeidiger, gerade der Fortissimo-Einsatz der Trompete hat nicht mehr jene Schärfe, die uns erst jetzt im direkten Vergleich auffällt. Dafür haben das Cajón und die Percussion nicht mehr ganz den drängend-kernigen Drive wie zuvor, sondern wirken entspannter und noch integerer. Das bestätigt sich auch bei anderen Musikstücken, etwa Anette Askviks „Liberty“: Hier ist der Gesang runder, reiner – und noch attraktiver. Das lässt sich nun nur noch durch den Timbre-Wechsel von Transistor zu Röhre toppen – und wirklich: Kaum glimmen die Kolben, hat gerade der Gesang einen unwiderstehlichen betörenden Schmelz! Doch auch den solistisch eingesetzten Instrumenten, dem Klavier, dem Cello und insbesondere dem Saxophon, wohnt nun eine zarte Klangmagie inne. Ein Nebenbei-Hören ist nun erst recht unmöglich.

Der Cayin C9 mit seinen Spielpartnern: Als HiRes-Player kommt der Pioneer XDP-300R zum Einsatz, der Kopfhörer ist hier der Focal Stellia.

Der Cayin C9 mit seinen Spielpartnern: Als HiRes-Player kommt der Pioneer XDP-300R zum Einsatz, der Kopfhörer ist hier der Focal Stellia.

Fazit

Der Cayin C9 erweist sich als akustischer Fesselungskünstler: Seine Musikwiedergabe verleiht den Sängern und Instrumentalisten eine tolle Präsenz und Gegenwärtigkeit, der man sich nicht entziehen kann. Die erreicht der mobile Kopfhörerverstärker durch seine ungemein saubere und rauschfreie, hochtransparente und detailreiche Amplifizierung. Dank des kraftvollen Verstärkers, des starken Akkus, der Gain-Anpassung und der symmetrischen und unsymmetrischen Ein- sowie Ausgänge ist der C9 für jeden Kopfhörer und jeden Mobileinsatz gerüstet. Der Klanggenuss lässt sich dabei sogar noch zweifach steigern: durch die Wahlmöglichkeiten zwischen Class A- oder Class AB-Betrieb sowie zwischen Transistor-Timbre oder Röhren-Sound – zwei Miniatur-Glimmkolben machen’s möglich. Dabei hat es uns die Kombination Class A/Röhre besonders angetan: So verleiht der C9 der Musik die größte Klangmagie.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

99 of 100

98 of 100

98 of 100

210713.Cayin-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cayin
C9
Produktkategorie:mobiler Kopfhörerverstärker
Preis:- aktueller Einführungspreis: 2.198,00 Euro
- regulärer Preis: 2.298,00 Euro
(Stand: 13.7.2021)
Garantie:2 Jahre / 3 Jahre nach Registrierung
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn
Tel.: +49 6174 9554412
www.cayin.de
Abmessungen (HBT):28 x 80 x 160 mm
Gewicht:0,565 kg (incl. Batteriemodul)
Eingänge:1 x symmetrisch (Pentaconn, 4,4 mm)
1 x unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm)

1 x USB-C (ausschließlich zum Laden)
Ausgänge:1 x Kopfhörer symmetrisch (Pentaconn, 4,4 mm)
1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm)
Ausgangsleistung:- unsymmetrischer Ausgang:
xx1.200 mW (16 Ω) / 700 mW (32 Ω) / 160 mW (150 Ω) / 80 mW (300 Ω) (Herstellerangaben)

- symmetrischer Ausgang:
xx4.100 mW (16 Ω) / 2.600 mW (32 Ω) / 640 mW (150 Ω) / 320 mW (300 Ω) (Herstellerangaben)
Röhren (Timbre-Modul):2 x Korg NuTube 6P1 DHT (Direct Heated Triode)
Transistoren (Timbre-Modul):2 x Toshiba 2SK209 JFET
Transistoren (Verstärkerstufen):4 x LSK489 Dual JFET, 4 x BJT
Akkus:4 x Murata (Sony) US18650VTC6 (Typ 18650, 3.000 mAh, 3,7 V.), einzeln austauschbar, als Set im auswechselbarem Modul untergebracht
Akkuladezeit:- mit Standard-Ladegerät (5V, 2A): ca. 6 Stunden
- mit Quick Charge QC3.0: ca. 3,5 Stunden
Akkulaufzeit:- Transistor-Timbre:
xx- Class AB-Betrieb: ca. 15 h (unsymmetrischer Ausgang) bzw. ca. 10 h (symmetrischer Ausgang)
xx- Class A-Betrieb: ca. 12 h (unsymmetrischer Ausgang) bzw. ca. 7 h (symmetrischer Ausgang)

- Röhren-Timbre:
xx- Class AB-Betrieb: ca. 9,5 h (unsymmetrischer Ausgang) bzw. ca. 9 h (symmetrischer Ausgang)
xx- Class A-Betrieb: ca. 8 h (unsymmetrischer Ausgang) bzw. ca. 5,5 h (symmetrischer Ausgang)
Lieferumfang:- Cayin C9
- Batterie-Modul (ab Werk eingesetzt)
- USB C/USB A-Ladekabel (1,0 m)
- symmetrisches Adapterkabel CS-44C44 (4,4 mm-Miniklinke, 17,5 cm)
- unsymmetrisches Adapterkabel CS-35C35 (3,5 mm-Miniklinke, 17,5 cm)
- Rückseiten-Schutzfolie
- Phiole mit 4 Ersatzschrauben für Batteriemodul-Fixierung
- Schraubendreher (T6 ) für Batteriemodul-Schrauben
- Bedienungsanleitung (Englisch, Japanisch, Chinesisch; deutsche Bedienungsanleitung demnächst über den Vertrieb)
Optionales Zubehör: Schutzhülle
Besonderes:+ herausragende Wertigkeit und Verarbeitung
+ hochwertige Anmutung
+ exzellente Wiedergabequalität
+ wahlweise Röhren- oder Transistor-Klang
+ wahlweise Class A oder Class AB als Verstärkungsschaltung
+ Gain-Schalter für fordernde Kopfhörer
+ symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge
+ vollsymmetrische Schaltung minimiert Neben- und Störgeräusch-Einflüsse
+ kraftvoller Verstärker
+ lange Akku-Laufzeit
+ Batterie-Modul mit 4 einsetzbaren Akkus ist herausnehmbar und somit gegen ein optionales zweites Modul austauschbar oder als externes Ladegerät nutzbar

- Gewicht und Größe
- Netzteil nicht im Zubehör
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Gehört mit:- Pioneer XDP-300R
- Focal Stellia
- Dan Clark Aeon 2 Closed
- Final B1

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Aktivlautsprecher Audio Optimum FS62E MKII – Perfekt auf den Punkt

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Die beste Bauform eines Lautsprechers? Viele sagen: ein 2,5-Wege-System – wenn man denn die Tücken dieser Technik meistert. Audio Optimum hat dafür zwei neue Elektronik-Technologien entwickelt. Sie ermöglichen eine hochsaubere Verstärkung, bewirken eine verfärbungsfreie Schallwandlung und lassen die drei Chassis wie eine natürliche Einpunkt-Schallquelle wirken. Dieses Kow-how steckt in der Audio Optimum FS62E MKII. Sie hat, wie ihre Versionsnummer andeutet, nun nochmals zugelegt.

Die Audio Optimum FS62E MKII präsentiert sich als imposanter Aktivlautsprecher.

Die Audio Optimum FS62E MKII präsentiert sich als imposanter Aktivlautsprecher.

Audio Optimum? Die Recklinghäuser Manufaktur ist eigentlich auf Schallwandler-Systeme für Tonstudios spezialisiert, bietet seine aktiven Mehrweg-Monitore und -Lautsprecher aber mittlerweile auch für den High End-Consumer-Markt an. Hier sind die im Studio gefragten Qualitäten – sauber-neutraler Klang, präzis-homogene und dreidimensionale Abbildung, ermüdungsfreies Hören – natürlich ebenfalls begehrt. Im audiophilen HiFi-Bereich hat Audio Optimum-Chefentwickler Stefan Wehmeier seine selbstentwickelten Technologien, mit denen er die Probleme eines Mehrweg-Systems gelöst sieht, im Standlautsprecher-Maßstab erstmals bei der FS62E eingesetzt. Deshalb bezeichnet Wehmeier diesen Schallwandler als „das erste echte Zweieinhalb-Wege-System überhaupt“, weil hier erstmalig die Vorteile des Prinzips vollumfänglich zur Geltung kämen.

Die leichten Rundungen verleihen dem Gehäuse eine angenehme Geschmeidigkeit, das Coating mit Feinstrukturlack sorgt für eine optische und haptische Griffigkeit.

Die leichten Rundungen verleihen dem Gehäuse eine angenehme Geschmeidigkeit, das Coating mit Feinstrukturlack sorgt für eine optische und haptische Griffigkeit.

Zweieinhalb Wege: akustisches Optimum mit technischen Tücken

Der Pluspunkt einer Zweieinhalb-Wege-Lösung ist die Effizienz: Sie erzielt mit der kleinstmöglichen Chassis-Anzahl die bestmögliche Klangqualität und eine hohe Maximallautstärke. Zweiwege-Systeme und Breitbänder benötigen weniger Chassis, erreichen aber weder die gleiche Klanggüte noch die Pegelstärke. Ein Drei-Wege-Schallwandler wiederum kann bei gleicher Chassis-Abmessung nicht bei Bass und Pegel konkurrieren, und ein Vier-Wege-Lautsprecher braucht schlicht mehr Chassis. Beim Zweieinhalb-Wege-System hingegen sorgt ein Teamwork für die Performance: Unterhalb eines Hochtöners kooperieren ein Mitteltieftöner und ein Tieftöner, der nur im Bassbereich mitspielt und ab einer bestimmten Frequenz – bei der FS62E MKII etwa 200 Hertz – allmählich aussteigt. Für den Bass steht also die doppelte Membranfläche zur Verfügung. Das sorgt für mehr Pegel und größeren Tiefgang. Weil der Mitteltieftöner alle Frequenzen bis zum Hochtonbereich übernimmt, erreicht die Zweieinhalb-Wege-Lösung eine ähnliche Homogenität wie ein Zwei-Wege-System. Jetzt das große Aber: Dafür muss die Weiche, die den Chassis die passenden Anteile des Musiksignals zuweist, hochpräzise arbeiten.

Aktive Lösungen mit externer Elektronik

Das ist mit einer passiven Lösung nicht perfekt zu erreichen: Die Filter, die für die Frequenzaufteilung sorgen, dürfen die Auftrennung nicht sanft betreiben, sonst spielt etwa der Tieftöner zu weit in den Mitten-Bereich hinein und verfälscht den Klang. Trennen die Filter hingegen hart und steilflankig, verursachen sie in den Musiksignal-Anteilen stärkere Phasendrehungen – auch dieser Zeitversatz verschlechtert den Klang. Zudem sind die Filter für den Tieftöner und den Mitteltieftöner verschieden ausgelegt. So liefern die Chassis für den gemeinsam wiedergegebenen Bassbereich keine homogen zusammengehenden Schallanteile. Die Lösung liegt deshalb in einer aktiven Weichen- und Verstärkerelektronik. Genau hierfür hat Chefentwickler Stefan Wehmeier zwei ausgefuchste Technologien entwickelt. Sie verwandeln den konventionellen Standlautsprecher in ein aktives 2,5-Wege-System, das wie eine Punkt-Schallquelle agiert. Ihre Arbeit verrichten sie aber zugunsten einer möglichst geringen gegenseitigen Beeinflussung in einem eigenen Gehäuse. So tritt die FS62E MKII als vierteiliges Ensemble auf. Das schauen wir uns nun näher an.

Der Aktiv-Lautsprecher hat eine externe Elektronik: Weiche und Verstärker sind in dem kleinen Quader untergebracht. Diese Auslagerung ist akustische vorteilhaft.

Der Aktiv-Lautsprecher hat eine externe Elektronik: Weiche und Verstärker sind in dem kleinen Quader untergebracht. Diese Auslagerung ist akustische vorteilhaft.

Stimmige Kombination

Die Lautsprecher und die Monoblöcke präsentieren sich als stimmige Kombination: Sie sind mit dem gleichen makellos ausgeführten Finish veredelt. Unser Testmodell ist in mattem Anthrazit gehalten, alternativ wird der Feinstrukturlack der FS62E MKII in Weiß realisiert, gegen Aufpreis auch in Hochglanz und in der eigenen Wunschfarbe. Bei der MKII-Version weisen die dickwandigen MDF-Gehäuse nun leicht veränderte und damit noch geschmeidigere Rundungen auf. Der Monoblock ist zudem durch die jetzt horizontal gelagerten Platinen kleiner und dezenter. Das passt nun umso besser zu dem schlanken, 106 Zentimeter aufragenden Lautsprecher, dessen Korpus-Grundfläche 23 mal 30 Zentimeter einnimmt. Zugunsten eines sicheren Stands und einer optischen Luftigkeit thront das Gehäuse auf metallenen Auslegern. Im Verbund mit der aufwändigen, höhenverstellbaren Fußkonstruktion bewirkt dieser Unterbau auch eine akustische Entkopplung vom Boden. Dies alles erinnert, wie auch der frontseitige Bassreflex-Port, an die von uns bereits getestete Audio Optimum FS82BE – doch die FS62E MKII ist etwas kompakter konzipiert.

Der Hochtöner der FS62E MKII ist eine 30 Millimeter durchmessende Gewebekalotte. Sie spielt ungewöhnlich weit runter bis rund 1.400 Hertz, so agiert sie homogen mit dem Mitteltieftöner. Um ungewollte Reflexionen zu vermeiden, ist der Tweeter von einem dämpfenden, samtartigen Filzring eingefasst.

Der Hochtöner der FS62E MKII ist eine 30 Millimeter durchmessende Gewebekalotte. Sie spielt ungewöhnlich weit runter bis rund 1.400 Hertz, so agiert sie homogen mit dem Mitteltieftöner. Um ungewollte Reflexionen zu vermeiden, ist der Tweeter von einem dämpfenden, samtartigen Filzring eingefasst.

Drei Chassis für optimale zweieinhalb Wege

Das zeigt sich auch bei der durchweg kleineren Chassis-Bestückung. Die FS62E MKII ist im Hochton mit einer 30-Millimeter-Gewebekalotte ausgestattet. Sie spielt runter bis zu 1.400 Hertz. Das ist verblüffend tief, hat aber mehrere Vorteile: Der Tweeter übernimmt auch jenen Frequenzbereich zwischen zwei und fünf Kilohertz, in dem unser Gehör besonders sensibel ist. Er entlastet dadurch den Mitteltieftöner, der sich seinem optimalen Arbeitsbereich widmen kann. Der 18 Zentimeter durchmessende Konus-Lautsprecher mit glasfaserverstärkter Papier-Membran kann so eine klanglich bessere Performance liefern. Zudem vermeidet er auch die unerwünschte Bündelung bei der Schallabstrahlung, die jedes Chassis hin zu hohen Frequenzen vollführt. Dadurch spielt er homogener mit dem Hochtöner zusammen. Ab 200 Hertz wird der Mitteltieftöner dann von einem baugleichen Bass-Woofer unterstützt. Im Verbund liefern die beiden Treiber einen Tiefton bis runter zu bemerkenswerten 33 Hertz. Diese Bass-Potenz wird durch die passive Bassreflex-Abstimmung mit aufwändig-gekrümmtem Rohr unterstützt – und durch eine aktive Hochpassfilterung der Elektronik.

Verwandlung zur Ein-Punkt-Schallquelle

Damit sind wir bei dem kleinen Kubus, der eigentlich der große Klang-Manager ist. Dafür sorgen zwei von Audio Optimum erfundene Technologien: Die phasenparallele Aktivweiche und die SINCOS-Vollbrückenendstufe. Starten wir mit der Weiche: Sie muss aktiv sein, weil nur elektronisch die nötige Präzision erreichbar ist. Wehmeier hat sie mit viel Know-how so realisiert, dass alle Chassis gleich verlaufende Phasenfrequenzgänge in den sogenannten Übernahmebereichen aufweisen – also in jenen beiden Frequenzregionen, wo der Tieftöner allmählich an den Mitteltieftöner abgibt und der Mitteltieftöner peu à peu dem Hochtöner die Arbeit überlässt. Das menschliche Ohr reagiert empfindlich, wenn in diesen Bereichen, wo sich die Zuständigkeiten überlappen, die Chassis im Verhalten voneinander abweichen. Daraus resultieren Klangverfärbungen und Räumlichkeitseinbußen. Sind die Phasenfrequenzgänge hingegen gleich, wirken die verschiedenen Chassis für unsere Ohren wie eine einzige Membran. Die phasenparallele Aktivweiche verwandelt also das Mehrweg-System akustisch in eine scheinbare Ein-Punkt-Schallquelle mit homogener, verfärbungsfreier Schallausbreitung – wie in der Natur.

Die beiden Sechs-Zoll-Woofer sind bereits im Modellnamen vertreten: Die „62“ steht für 6 Zoll, 2 Chassis. Die Konus-Kollegen teilen sich als Team die Mitten- und Tiefton-Wiedergabe, wobei der untere Woofer sich auf die Kräftigung des Bassbereichs bis 200 Hertz sorgt.

Die beiden Sechs-Zoll-Woofer sind bereits im Modellnamen vertreten: Die „62“ steht für 6 Zoll, 2 Chassis. Die Konus-Kollegen teilen sich als Team die Mitten- und Tiefton-Wiedergabe, wobei der untere Woofer sich auf die Kräftigung des Bassbereichs bis 200 Hertz sorgt.

Clevere Class-D-Kraftwerke

Noch ausgebuffter als die Weiche ist die Verstärker-Elektronik. Audio Optimum setzt hier auf Class D-Verstärker, die mittlerweile auch High Ender goutieren werden. Sie arbeiten exakter, verzerrungsärmer und effizienter als konventionelle Class A- und Class-AB-Schaltungen. Das gelingt mit der sogenannten Pulsbreitenmodulation: Das Musiksignal wird auf ein ultrakonstantes und hochgenaues Trägersignal aufmoduliert. Daraus resultiert ein codiertes, pulsbreitenmoduliertes Signal, das noch immer alle Informationen beinhaltet, aber weniger komplex ist und sich viel einfacher verstärken lässt. Doch dafür muss das Trägersignal zugunsten einer konstanten Schaltfrequenz perfekt getaktet und ein ideales Dreieck sein. Hiermit steht und fällt die Verzerrungsfreiheit. Eine aufwändige Annäherung an dieses Ideal ist der von Wehmeier entwickelte Sinus-Cosinus-Modulator: Hier arbeiten zwei Rechteck-Dreieck-Generatoren im Team: Der erste sorgt für eine konstante Schaltfrequenz, der zweite, der vom Musiksignal pulsbreitenmoduliert ist, steuert die Leistungsschaltstufe. Klingt hochkomplex – und ist es auch. Nicht umsonst hat Wehmeier auf dieses clevere Kraftwerk, das er SINCOS-Vollbrückenendstufe nennt, ein Patent.

Aufwändiger Aufbau bis ins Detail

Von diesen Vollbrückenendstufen stecken in jedem Monoblock drei 200-Watt-Exemplare: Sie treiben getrennt, aber als Team den Hochtöner, den Mitteltieftöner und den Bass-Woofer des Lautsprechers an. Insgesamt liefern sie somit 1.200 Watt. Wegen des exzellenten Wirkungsgrades der Schaltung kommt diese Leistung fast komplett der Signal-Verstärkung zugute. Dafür sorgt auch eine überaus aufwändige Stromversorgung: War die Ursprungsversion auf einen einzigen 400 Voltampere-Trafo limitiert, hat in der MKII-Version nun jede Endstufe ihren eigenen Ringkerntransformator – und überdies zusätzliche separate elektronische Trafos für die Sinus-Cosinus-Modulatoren und die MOSFET-Treiber samt nachfolgender mehrstufiger Stabilisierung. Dies alles dient der Vermeidung selbst kleinster Spannungsschwankungen zugunsten einer gesteigerten Reinheit und Räumlichkeit der Wiedergabe. Den gewaltigen Aufwand sieht man den Monoblöcken äußerlich nicht an: Das rückseitige Terminal bietet einen Netzanschuss samt Kipp-Schalter, eine XLR-Buchse für die symmetrische Zuspielung von einem Vorverstärker, einen zwölfstufigen Drehregler zur Einstellung der Grundlautstärke – und sechs Output-Buchsen für das mitgelieferte Spezial-Kabel zu den Boxen.

In diesem Quader steckt die aufwändige Elektronik der aktiven Frequenzweiche und der Verstärkereinheit. Sie ist als Monoblock realisiert. Jeder Lautsprecher hat also sein eigenes beigestelltes Weiche/Verstärker-Gespann.

In diesem Quader steckt die aufwändige Elektronik der aktiven Frequenzweiche und der Verstärkereinheit. Sie ist als Monoblock realisiert. Jeder Lautsprecher hat also sein eigenes beigestelltes Weiche/Verstärker-Gespann.

Einrichtung und Aufstellung

Unser Setup sieht so aus: Die Zuspieler sind der CD-Spieler Accustic Arts Player I und unser Laptop, auf dem Audirvana als audiophile Player-Software installiert ist. Als Vorverstärker und DAC fungiert der von uns bereits getestete Audio Optimum NOS-DAC 2. Er ist bestens auf die FS62E MKII abgestimmt, weil er von Audio Optimum eigens für die Hörtests im Zuge der Schallwandler-Entwicklung realisiert worden ist. Für die USB-Zuspielung kommt dabei noch der von Audio Optimum modifizierte Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 zum Einsatz. Die Stromversorgung der gesamten Klangkette besorgt der Audio Optimum Direktverteiler. Auch die Signalkabel sind samt und sonders basaltgemantelte Analog- und Digitalverbindungen aus hauseigener Entwicklung und Fertigung. Selbst die Innenverkabelung der FS62E MKII ist mit diesem Spezialkabel realisiert. Nun zur Aufstellung: Die Lautsprecher stehen rund 2,70 Meter voneinander entfernt, die Distanz zum Sofa ist etwa genauso groß. Wir winkeln die FS62E MKII leicht ein – und los geht’s.

Der Monoblock ist ausschließlich mit einen symmetrischen Eingang in Form einer XLR-Buchse ausgestattet. Diese symmetrische Signalführung ist die bestmögliche Art der Signalübertragung. Über den Drehknopf ist der Pegel des Verstärkers in zwölf Stufen veränderbar. Damit kann die FS62E in puncto Leistungsbedarf an den Raum angepasst werden. Zudem lassen sich Pegelunterschiede, die durch die Aufstellung der Schallwandler auftreten können, nivellieren. Die sechs farbig gekennzeichneten Buchsen dienen dem Anschluss des mitgelieferten Lautsprecherkabels. Dessen Leiter sind ebenfalls farblich gekennzeichnet. So ist eine Verwechslung ausgeschlossen.

Der Monoblock ist ausschließlich mit einen symmetrischen Eingang in Form einer XLR-Buchse ausgestattet. Diese symmetrische Signalführung ist die bestmögliche Art der Signalübertragung. Über den Drehknopf ist der Pegel des Verstärkers in zwölf Stufen veränderbar. Damit kann die FS62E in puncto Leistungsbedarf an den Raum angepasst werden. Zudem lassen sich Pegelunterschiede, die durch die Aufstellung der Schallwandler auftreten können, nivellieren. Die sechs farbig gekennzeichneten Buchsen dienen dem Anschluss des mitgelieferten Lautsprecherkabels. Dessen Leiter sind ebenfalls farblich gekennzeichnet. So ist eine Verwechslung ausgeschlossen.

Die Audio Optimum FS62E MKII in der Praxis

Als erste Musik wählen wir Cassandra Wilsons „You Don’t Know What Love Is“. Mithilfe der Sängerin wollen wir eigentlich nur die Lautsprecher-Feinausrichtung betreiben. Stücke mit Gesang sind dafür bestens geeignet, die Solo-Stimme sollte genau in der Mitte zwischen den Schallwandlern positioniert sein. Diese Ausrichtung ist schnell geschehen. Wir brauchen dafür nur noch den linken Schallwandler leicht im Winkel korrigieren, schon ist die Abbildung stimmig. Bei der Aufstellung zeigt sich die FS62E MKII völlig unkompliziert. Prima! Trotzdem bleiben wir fasziniert bei diesem Song hängen. Cassandra Wilson hat eine Präsenz und Anziehungskraft, der wir uns schlicht nicht entziehen können. Die Sängerin besitzt eine attraktive, wunderbar samtige, volltönende Stimme, die uns mit ihrem dunklen Alt-Timbre einschmeichelnd umgarnt. Mit ihren mal gutturalen, mal leicht aufgerauten Tönen deutet sie aber auch ganz andere Gefühlsfacetten an. Diese Bandbreite erleben wir dank der umgemein klaren, reinen und stimmigen Wiedergabe der FS62E MKII mit grandioser Intensität und Intimität.

Der große Bassreflex-Port ist auf der Vorderseite des Lautsprechers positioniert. Seine Abrundung minimiert mögliche Luftströmungsgeräuschen. Das Rohr vollführt innerhalb des Gehäuses eine Krümmung um 90 Grad nach unten. Dadurch erzielt die Bassreflexabstimmung ihre maximale Effizienz. Durch die weite Entfernung vom Untergrund wird eine Schwingungsanregung des Boden verhindert.

Der große Bassreflex-Port ist auf der Vorderseite des Lautsprechers positioniert. Seine Abrundung minimiert mögliche Luftströmungsgeräuschen. Das Rohr vollführt innerhalb des Gehäuses eine Krümmung um 90 Grad nach unten. Dadurch erzielt die Bassreflexabstimmung ihre maximale Effizienz. Durch die weite Entfernung vom Untergrund wird eine Schwingungsanregung des Boden verhindert.

Immenser Detailreichtum

Die Schallwandler offenbaren uns nämlich jede kleinste Nuance und jeden vokalistischen Kunstgriff, mit dem die amerikanische Jazz-Chanteuse ihre Stimme wirkmächtig inszeniert: Sanfte, sich dezent steigernde Vibrati, zart gehauchte Töne, der Wechsel zum kräftigeren Brustton der Stimme, kleinste Atmer zwischen den Zeilen, selbst Geräusche der Lippen – all dies erleben wir aus nächster Nähe – und scheinbar in natura: Cassandra Wilson wirkt derart gegenwärtig, dass wir mit geschlossenen Augen schwören könnten, dass sie vor uns steht. Besser: Dass wir vor Ihr in dem Zimmer stehen. Denn die FS62E MKII imaginiert perfekt den Raum, in dem Frau Wilson die Nummer eingesungen hat – oder zutreffender: den Kunsthall, der ihrer Stimme und der begleitenden Gitarre unterlegt ist. So oder so: Dank der famosen Transparenz und dem immensen Detailreichtum der Wiedergabe stehen wir sofort in diesem anderen Zimmer und können an den Reflexionen, die die Schallwandler uns liefern, quasi die Geometrie des Zimmers wahrnehmen.

Atemberaubend real

Dazu tragen auch die Spielgeräusche der begleitenden Gitarre bei: Wir hören selbst kleinste Absetz- und Umgreifgeräusche der Finger, das Rutschen auf den umsponnenen Stahlsaiten, die stählerne Brillanz der blanken Diskant-Saiten – also all jene scheinbaren Kleinigkeiten, die immens wichtig für den Echt-Eindruck sind. Doch wir spüren und hören ebenso das Volumen und den Tiefgang, den die Gitarrentönen durch den schwingenden Holzkorpus verlangen. Die Abbildung ist einfach atemberaubend real. Hierbei fällt uns auch der definiert-volltönenden Bass auf: Ihn würde ein livhaftig vor uns gespielter Sechssaiter ebenso entwickeln. Damit ist unser Interesse an der Tiefton-Wiedergabe der FS62E MKII geweckt. Wir wechseln dafür die Musik und gehen zu „Security Joan“. Der Soundtüftler Donald Fagen, bekannt als eine Hälfte von Steely Dan, hat den exquisit produzierten Track mit einem vielköpfigen Ensemble eingespielt: Solo- und Background-Gesang, drei E-Gitarren, Klavier, Orgel, Bass, Percussion, Handclaps und Schlagzeug.Trotz der satten Besetzung ist auch hier der Sound absolut transparent.

Die Lautsprecher sind auf Auslegern gelagert. Dies erhöht die Standfestigkeit, befördert aber auch eine leichtere Anmutung: Das Gehäuse scheint zu schweben. Zur Minimierung von Vibrationen sitzt zwischen Korpus und Auslegern eine absorbierende Unterfütterung. Die Füße sind höhenverstellbar, die zierende oberseitig aufgeschraubte Kugel dient als fixierende Konterung. Bei den Füßen handelt es sich um die von Audio Optimum stets eingesetzten Soundcare Superspikes. Sie bewirken eine Entkopplung und passen sich unebenen Untergründen an.

Die Lautsprecher sind auf Auslegern gelagert. Dies erhöht die Standfestigkeit, befördert aber auch eine leichtere Anmutung: Das Gehäuse scheint zu schweben. Zur Minimierung von Vibrationen sitzt zwischen Korpus und Auslegern eine absorbierende Unterfütterung. Die Füße sind höhenverstellbar, die zierende oberseitig aufgeschraubte Kugel dient als fixierende Konterung. Bei den Füßen handelt es sich um die von Audio Optimum stets eingesetzten Soundcare Superspikes. Sie bewirken eine Entkopplung und passen sich unebenen Untergründen an.

Famose Präsenz und Plastizität der Musiker

Zudem können wir sämtliche Instrumente in dem Studioraum, in dem die Aufnahme stattgefunden hat, exakt verorten. Denn trotz der Vielzahl der Musiker und der dichten Instrumentierung ist die Wiedergabe offen und luftig. Dazu liefert die FS62E MKII eine fantastische Staffelung mit einer tollen Tiefe der Darstellung. So haben alle Musiker Platz, sie können sich frei und ohne akustische Verdeckungseffekte entfalten. Auch hier erleben wir wieder diese famose Präsenz und Plastizität der Musiker. Das ganze Geschehen wirkt integer, homogen und natürlich. Diese Wiedergabe wie aus einem Guss sorgt für ein absolut stressfreies und entspanntes Musikhören – als könnte es gar nicht anders sein. Dabei haben wir mit anderen Lautsprechern durchaus erlebt, dass gerade Fagens Gesang und der Bläsersatz etwas anstrengend klingen können. Dieses entspannte Musikgenießen ermöglicht die FS62E auch bei hohen Pegeln: Wir fahren die Lautstärke am NOS-DAC 2 ordentlich nach oben, trotzdem bleibt die Wiedergabe auch tonal absolut in Balance.

Die Standlautsprecher bieten als Anschluss eine Speakon-Buchse. Diese Lautsprecher-Verbindung bietet einige Pluspunkte: Man benötigt nur einen Stecker, somit gibt es keine Verpolungsgefahr. Stecker und Buchse sind zudem mechanisch stärker belastbar und haben überdies eine größere Kontaktfläche. Deshalb ist Speakon in der professionellen Beschallungs- und Tontechnik verbreitet. Mittlerweile hält der Standard auch im HiFi-Bereich Einzug.

Die Standlautsprecher bieten als Anschluss eine Speakon-Buchse. Diese Lautsprecher-Verbindung bietet einige Pluspunkte: Man benötigt nur einen Stecker, somit gibt es keine Verpolungsgefahr. Stecker und Buchse sind zudem mechanisch stärker belastbar und haben überdies eine größere Kontaktfläche. Deshalb ist Speakon in der professionellen Beschallungs- und Tontechnik verbreitet. Mittlerweile hält der Standard auch im HiFi-Bereich Einzug.

Superbe Dynamik

Neben der gekonnten Staffelung genießen wir die superbe Dynamikfähigkeit der FS62E MKII. Sie ist, wie die Auflösung, essenziell für eine realistische Wiedergabe. Im Feinen erleben wir das besonders deutlich bei den Gitarren, an den perlenden Tonkaskaden, den exakten rhythmischen Strokes und dem präzisen Picking, bei dem jeder Saitenanschlag nicht nur zu hören, sondern auch leicht zu spüren ist. Faszinierend! Mit mehr Durchschlagskraft genießen wird die Dynamik dann natürlich beim Drumset. Das Schlagzeug hat einen fantastischen Punch. Dank der Impulstreue der Lautsprecher sind Schläge auf die Toms und insbesondere auf die Snare so richtig knackig und absolut auf den Punkt. Mit Keith Carlock sitzt ein Meister am Drum-Set, der seine Schlagwerkskunst mit exzellenter Lautstärke- und Intensitätsabstufung darbietet – und die FS62E MKII bildet sie mit ebenso beeindruckender Präzision ab. Wir erleben ein perfektes Timing beim Spielen und bei der Wiedergabe. Das ist ein Garant für den richtigen Groove des Tracks.

Verblüffender Tiefgang

Der zweite Garant ist der Bass. Dieser Tiefton zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht: Der Bass hat einen wunderbaren, ach was, einen geradezu verblüffenden Tiefgang für einen Lautsprecher dieser Größe! Die FS62E MKII zeigt mit Bravour, welch satten Bass Freddie Washington hier zum Groove beisteuert. Wie gut das tut, erleben wir am eigenen Körper: Wir sind längst im Mitwipp- und Kopfnick-Modus. Derart perfekt abgebildet macht die Musik erst richtig Spaß. Die FS62E MKII neigt übrigens selbst bei geringeren Wandabständen nicht zur Überbetonung des Basses. Wir rücken sie peu à peu näher ans Gemäuer, trotzdem bleibt die Wiedergabe auch in diesem Fall in Balance. Sollte der Raum allerdungs akustische Schwächen haben, bietet Audio Optimum gegen Aufpreis eine Anpassung beim Kunden vor Ort. Dort wird der Raum akustisch exakt vermessen und mit dem in der Frequenzweiche integrierte Equalizer ausgeglichen.

Auch das Lautsprecherkabel ist eine Spezialität. Zum Lieferumfang gehört ein von Optimum selbst entwickeltes Tri-Wiring-Kabel, mit dem jeder Weg des Lautsprechers, also jedes der drei Chassis, einzeln angesteuert wird. Für jeden Weg kommt ein verdrilltes Kupferkabel-Paar mit einem Leiterquerschnitt von 2,5 Quadratmillimeter zum Einsatz, die Enden sind mit vergoldeten Hohlsteckern konfektioniert. Diese Stecker sorgen für festen Halt und widerstandsarmen, also niederohmigen Kontakt. Das Kabel ist mit einem speziellen Geflechtschlauch aus Basaltfasern ummantelt. Dieses Eisenoxid-haltige Material besorgt eine effektive Abschirmung gegen hochfrequente magnetische Störfelder, ohne dabei die Frequenzen des hörbaren Hochtonbereichs zu bedämpfen. Standardmäßig ist das Kabel 1,6 Meter lang, größere Längen sind gegen Aufpreis erhältlich.

Auch das Lautsprecherkabel ist eine Spezialität. Zum Lieferumfang gehört ein von Optimum selbst entwickeltes Tri-Wiring-Kabel, mit dem jeder Weg des Lautsprechers, also jedes der drei Chassis, einzeln angesteuert wird. Für jeden Weg kommt ein verdrilltes Kupferkabel-Paar mit einem Leiterquerschnitt von 2,5 Quadratmillimeter zum Einsatz, die Enden sind mit vergoldeten Hohlsteckern konfektioniert. Diese Stecker sorgen für festen Halt und widerstandsarmen, also niederohmigen Kontakt. Das Kabel ist mit einem speziellen Geflechtschlauch aus Basaltfasern ummantelt. Dieses Eisenoxid-haltige Material besorgt eine effektive Abschirmung gegen hochfrequente magnetische Störfelder, ohne dabei die Frequenzen des hörbaren Hochtonbereichs zu bedämpfen. Standardmäßig ist das Kabel 1,6 Meter lang, größere Längen sind gegen Aufpreis erhältlich.

Barocker Glanz im Wohnzimmer

Zum Finale gehen wir nun noch in die Oper. Auf dem Spielplan steht Georg Philipp Telemanns „Orpheus“ in der superben Einspielung von René Jacobs. Der belgische Spezialist für Alte Musik hat für diese Einspielung ein exzellentes Sängerensemble um Dorothea Röschmann um sich geschart, dazu den RIAS Kammerchor und als Orchester die Akademie für Alte Musik Berlin. Sie glänzt gleich in der Ouvertüre – und die FS62E MKII trägt diesen Glanz in unser Wohnzimmer: Das Orchester füllt mit seinem prachtvollen Barockklang unseren Raum. Der Klangkörper ist konsistent und zugleich transparent: Auch in diesem großen Musikerverbund können wir alle Stimmengruppen und selbst die Einzelinstrumente mühelos heraushören und mitverfolgen. Das gilt selbst für die später hinzutretende Theorbe und das permanent mitspielende Cembalo: Es ist zwar für ein Barockorchester unverzichtbar, geht aber oft im Gesamtklang ein wenig unter. Hier ist es perfekt zu hören, es strahlt dabei mit silbrigem Ton und großer Gegenwärtigkeit.

Räumlich-akustisches Erlebnis

Das räumlich-akustische Erlebnis, das uns die FS62E MKII mit dieser Oper bietet, intensiviert nun der RIAS Kammerchor. Er zeigt uns, in welcher Tiefe die Berliner Christuskirche als Aufnahmeort genutzt worden ist. „Angenehmer Aufenthalt“ singt der Chor der Nymphen – und das trifft ziemlich genau unsere aktuelle entspannte Hörposition auf dem Sofa. Das ändert sich schlagartig mit der Arie „Sù, mio core, a la vendetta“: Dorothea Röschmann zeigt uns in der Rolle der Orasia, welch begnadete Sängerin sie ist: Die Mordgelüste gegenüber der Rivalin Eurydice feuert sie mit atemberaubenden Spitzentönen, Intervallsprüngen und Koloratur-Kaskaden in Richtung Sofa. Bei dieser formvollendeten Zornesdemonstration ziehen wir instinktiv den Kopf ein, so intensiv erleben wir den Furor der Orasia – als wären wir live dabei. Doch selbst in der realen Aufführung erlebt man diese Unmittelbarkeit, diese physische Kraft der Stimme in dieser Vollendung nur auf den besten Plätzen. Dank der FS62E MKII sitzen wir genau dort.

Die Audio Optimum FS62E MKII im Testraum: Hier besteht die Klangkette aus einem zuspielenden Laptop und dem Audio Optimum NOS-DAC 2. Er ist quasi der natürliche Spielpartner: Audio Optimum hat diesen DAC/Preamp/Kopfhörerverstärker extra für die Hörsitzungen im Zuge der Lautsprecherentwicklung gebaut. Für die USB-Zuspielung ist der Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 vorgeschaltet.

Die Audio Optimum FS62E MKII im Testraum: Hier besteht die Klangkette aus einem zuspielenden Laptop und dem Audio Optimum NOS-DAC 2. Er ist quasi der natürliche Spielpartner: Audio Optimum hat diesen DAC/Preamp/Kopfhörerverstärker extra für die Hörsitzungen im Zuge der Lautsprecherentwicklung gebaut. Für die USB-Zuspielung ist der Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 vorgeschaltet.

Fazit

Die Audio Optimum FS62E MKII liefert exzellente Argumente für die Ansicht, dass ein 2,5-Wege-System die beste Bauform eines Lautsprechers ist. Der aktive Schallwandler bietet mit seinen drei Chassis und der ausgelagerten Weiche/Verstärker-Einheit eine Wiedergabe, die durch exzellente Auflösung, Transparenz und Offenheit besticht, mit toller Dynamik punktet und mit einem geradezu verblüffenden Tiefton glänzt. Die Abbildung erweist sich als absolut integer, homogen und natürlich. Hierfür zeichnen insbesondere zwei von Audio Optimum entwickelte Elektronik-Technologien verantwortlich. Sie sorgen zum einen für eine hochsaubere Verstärkung, die eine verfärbungsfreie Schallwandlung ermöglicht, zum anderen für ein konzertiertes Agieren der drei Chassis, die dadurch wie eine natürliche Einpunkt-Schallquelle wirken. So bietet die FS62E MKII einen aufregenden und zugleich entspannten Musikgenuss von geradezu atemberaubender Realität.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen

96 of 100

98 of 100

98 of 100

210718.Audio-Optimum-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audio Optimum
FS62E MKII
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv (mit ausgelagerter Elektronik)
Preise:-- Feinstrukturlackierung: ab 12.490,00 €
- Hochglanzlackierung: ab 13.590,00 €
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Feinstrukturlackierung: Weiß, Anthrazit
- Hochglanzlackierung (Klavierlack): Weiß, Schwarz

- Wunschfarbe gemäß RAL-Spektrum gegen Aufpreis
Vertrieb und Händler:Audio-Optimum GmbH, Recklinghausen
Tel.: +49 (0)2361 / 89026 - 0
www.audio.ruhr

KlangLoft München, Audition 6 Albstadt, Audition 6 München, aalen HiFi, einklang HiFi, Hifi Fraune, media@home Moldenhauer, CM-Audio, Peter Rasche HiFi-Komponenten GmbH, HiFi im Pfarrhof, RAE-Akustik GmbH | Studio 2, Tonstudio Treppenhaus
Abmessungen
(H x B x T):
- Lautsprecher: 1060 x 230 x 300 mm (Höhe mit Standfuß)
- Monoblock (Weiche/Verstärker): 255 x 221 x 275 mm (Höhe mit Standfuß)
Gewicht:- Lautsprecher: 24,4 kg / Stück
- Monoblock (Weiche/Verstärker): 10,3 kg / Stück
Prinzip:2½-Wege, Bassreflex, aktiv
Hochtöner:1 x 30 mm Kalotte (Gewebe)
Mitteltieftöner:1 x 180 mm Konus (glasfaserverstärkte Papier-Membran)
Tieftöner:1 x 180 mm Konus (glasfaserverstärkte Papier-Membran)
Frequenzgang:33 Hz - 38 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:200 Hz / 1,4 kHz (Herstellerangabe)
Leistung des Verstärkers:3 x 200 W/4 Ω pro Mono-Block (Herstellerangabe)
Eingang des Verstärkers: 1 x analog symmetrisch (XLR)
Ausgänge des Verstärkers:High/Mid/Low-Buchsen für Lautsprecher
Lieferumfang:- 2 Audio Optimum FS62E MKII (Lautsprecher)
- 2 Mono-Blöcke (Weiche/Verstärker)
- 2 Lautsprecherkabel HS4-SO8-TTP250-BA (Tri-Wiring-Ausführung mit Basalt-Mantelung, 1,6 m, größere Längen gg. Aufpreis)
Optionaler Service:Einmessung/Anpassung vor Ort (gg. 3.500,00 € Aufpreis)
Pros und Contras:+ sehr detailreiche, feinauflösende Wiedergabe
+ ausgezeichnete räumliche Abbildung
+ neutraler, verfärbungsfreier Klang
+ Homogenität und Natürlichkeit wie ein Breitbänder
+ ausgezeichnete Dynamik und Impulstreue
+ tiefreichender, kräftiger und konturierter Bass

- ausschließlich symmetrischer Eingang
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen
Gehört mit:- Accustic Arts Player I
- Audio Optimum NOS-DAC 2
- Matrix Audio X-SPDIF 2

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In-Ear-Kopfhörer Final B1 – Gold im Ohr

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Spannende Paarung: Der Kopfhörer-Spezialist Final kombiniert im Edel-In-Ear B1 einen Balanced Armature-Hochtöner mit einem dynamischen Basstreiber – und damit zwei verschiedene Schallwandler-Prinzipien. Dieses Team verspricht eine überwältigende Klarheit, Präsenz und Livehaftigkeit der Wiedergabe. Wir haben den Final B1 ins Ohr gesteckt, um das zu testen.

Edler In-Ear: Der Final B1 ist mit seinem hochglanzpolierten Roségold-Finish und der fraktalen Formgebung ein echter Hingucker.

Edler In-Ear: Der Final B1 ist mit seinem hochglanzpolierten Roségold-Finish und der fraktalen Formgebung ein echter Hingucker.

Final? Die japanische Audiomarke hat sich seit 1974 einen hervorragenden Namen als Hersteller von High End-Produkten gemacht und Dank exzellenter Expertise auch als OEM- und ODM-Partner Produkte für andere Marken entwickelt und gefertigt. 2009 startete die Spezialisierung auf hoch- und höchstwertige Kopfhörer – abermals für Produkte unter eigenem Namen sowie für andere Hersteller. Dieses Know-how paart Final mit neuesten Erkenntnissen und bringt den aktuellen Entwicklungsstand nach und nach in seine B-Serie ein. Mit dieser In-Ear-Reihe loten die Japaner die verschiedenen Möglichkeiten „Balanced Armature“-Technik sowie unterschiedliche Klangabstimmungen aus. Dabei bezeichnet die Nummerierung der bislang präsentierten Modelle B1, B2 und B3 keine Abstufung von Qualität oder Preis. Sie steht schlicht für die Abfolge der Entstehung. Der B1 ist also der Primus in diesem Portfolio – und dann doch auch das Spitzenmodell der Serie. Schauen wir uns diesen faszinierenden Schallwandler und seine verblüffende Technik näher an.

Die feinen Gravuren auf der Innenseite unterstützen den edlen Look des B1.

Die feinen Gravuren auf der Innenseite unterstützen den edlen Look des B1.

Edler Auftritt

Edler geht es kaum: Der Final B1 präsentiert sich in einem Gehäuse aus feinstem Edelstahl, das mit einem Finish in Roségold überzogen ist. Dieses hochglanzpolierten Coating ist makellos ausgeführt. Die Passung der beiden Gehäusehälften ist exzellent, der Korpus erscheint wie aus einem goldenen Guss gefertigt. Wow! So strahlt der B1 eine Hochwertigkeit aus, bei der sich der optische und haptische Eindruck decken. Mit acht Gramm ist der F1 nicht gerade ein Leichtgewicht, doch beim Tragekomfort wird uns dieser Kopfhörer erstaunen. Hinzu kommt ein überaus markantes Design: Der Korpus ist einerseits eckig-kantenreich, mit dieser fraktalen Form hat Final eine Gestaltung mit hohem Wiedererkennungswert kreiert. Andererseits ist der Korpus so an das menschlichen Gehörs angepasst, dass er sich geschmeidig an die Ohrmuschel anschmiegt. Ein kleines Loch an der inneren Seite zeigt uns, dass der B1 mit einem Druckausgleichs-Ventil ausgestattet ist. So wird der beachtliche Druck moderiert, den das Schallwandler-Team aufbaut.

Der B1 macht auch im Verbund mit dem exzellenten Kabel Kabel und der hochwertigen Steckverbindung bella figura.

Der B1 macht auch im Verbund mit dem exzellenten Kabel Kabel und der hochwertigen Steckverbindung bella figura.

Balanced Armature – die etwas andere Schallwandlung

Dabei setzt Final für den höheren Frequenzbereich auf einen Balanced Armature-Treiber. Balanced Armature, kurz BA, bedeutet „ausgewogener Anker“. Dieser Anker befindet sich freibeweglich im Magnetfeld eines Permanentmagneten – und zwar genau im Zentrum des Feldes, wo auf den Anker keine resultierende Kraft einwirkt und er quasi freibalancierend-ausgewogen schwebt. Der Anker ist aber auch von einer Spule umgeben. Durch sie fließt das Musiksignal in Form eines elektrischen Stroms. Dieser Strom magnetisiert nun den Anker. Dadurch wird er magnetisch angezogen oder abgestoßen. Diese Bewegung gibt er nun an die Membran weiter. Dies geschieht über den stabförmigen Antrieb, der Anker und Membran fest verbindet. Die somit ebenfalls bewegte Membran erzeugt dank ihrer größeren schwingenden Fläche Schallwellen – also: Musik. Dieses ausgeklügelte Prinzip hat mehrere Vorteile: Der Treiber kann sehr klein gebaut werden, er besitzt einen hohen Wirkungsgrad und hat eine niedrige Impedanz. Dies sind ideale Eigenschaften für den energieeffizienten Einsatz bei In-Ear-Kopfhörern.

Der B1 wird mit dem Kabel über MMCX-Buchse und -Stecker verbunden. So ist das Kabel schnell abnehmbar und auswechselbar.

Der B1 wird mit dem Kabel über MMCX-Buchse und -Stecker verbunden. So ist das Kabel schnell abnehmbar und auswechselbar.

Teamwork mit dynamischem Tieftöner

Die anspruchsvolle Technik erfordert allerdings viel Know-how und einen aufwändigen Fertigungsprozess. Das schlägt sich im Preis nieder. Dafür sind die BA-Treiber vielfältig einsetzbar: Entweder als alleinige Wandler oder im klanglich vorteilhafteren Verbund, wobei jeder Treiber für einen bestimmten Frequenzbereich optimiert werden kann. Auch die Kombination eines BA-Treibers mit einem konventionellen dynamischen Lautsprecher ist gängig, denn so sehr das BA-Prinzip klanglich mit Offenheit und Detailreichtum , Impulstreue und Dynamik punktet, so hat es im Tiefton mitunter seine Limitierung. Ein solch hybrides System arbeitet auch im Final B1: Der Balanced-Armature-Hochtöner bekommt Unterstützung durch einem dynamischen 6,4-Millimeter-Basstreiber. Diese Dual-Konfiguration ist Final ohne klangbeeinflussende Frequenzweiche gelungen. Die Abstimmung ist stattdessen im Gehäuse über das Volumen und die Resonanzkammer realisiert. Der B1 bietet eine vorteilhaft geringe Impedanz von 13 Ohm, aber auch eine verhältnismäßig niedrige Empfindlichkeit von 94 Dezibel/Milliwatt. Hier wird uns der Kopfhörer im Praxistest allerdings ein zweites Mal überraschen.

Souveräne Führung: Mit Ohrbügeln wird das Kabel definiert über das Ohr nach hinten gelenkt. Zugleich dämmen diese Bügel den Umgebungsschall.

Souveräne Führung: Mit Ohrbügeln wird das Kabel definiert über das Ohr nach hinten gelenkt. Zugleich dämmen diese Bügel den Umgebungsschall.

Wichtige Mitspieler: die Ohrpassstücke

Neben den Schallwandlern spielen bei In-Ears die Ohrpassstücke eine wichtige Rolle. Sie sind mitentscheidend für den Tragekomfort und maßgeblich für den Klang. Nur wenn die Passstücke perfekt im Ohr sitzen, erreicht man die nötige Abdichtung, die für das akustische Funktionieren entscheidend ist: Nur dann werden alle Frequenzen der Musik korrekt an das Trommelfell übermittelt. Deshalb liefert Final gleich fünf verschieden große Paar Ohrpolster – und die sind von exzellenter Güte. Diese Qualität wissen auch andere Hersteller zu schätzen, sie liefern ihre In-Ears ebenfalls mit den leicht einführbaren, dann aber nicht rutschenden Aufsätzen von Final. Die Ohrpassstücke sind am Ansatz farblich codiert: Rot steht für rechts, Grau für Links. So kann man auch in dunklerer Umgebung schnell erkennen, welcher In-Ear in welches Ohr gehört. Um nun noch die verschiedenen Größen unterscheiden zu können, bietet die dunklere und hellere Rot- oder Graufärbung von nah beieinanderliegenden Größen eine Orientierungshilfe.

Zum B1 liefert Final fünf Paar Ohrpassstücke in den Größen XS, S, M, L und XL. Die roten Aufsätze sind für das rechte Ohr, die grauen für das linke. Benachbarte Größen sind zugunsten der Unterscheidbarkeit in verschiedenen Rot- und Grautönen gehalten.

Zum B1 liefert Final fünf Paar Ohrpassstücke in den Größen XS, S, M, L und XL. Die roten Aufsätze sind für das rechte Ohr, die grauen für das linke. Benachbarte Größen sind zugunsten der Unterscheidbarkeit in verschiedenen Rot- und Grautönen gehalten.

Klasse-Kabel

Für den Anschluss an einen Player bietet der B1 ein 1,2 Meter langes Kabel aus silberbeschichtetem reinem Kupfer. Die feinen Adern für die beiden Kanäle sind mit klarem Kunststoff ummantelt und dann spiralförmig verdrillt. Das sieht hochattraktiv aus, verhindert Verknotungen bei der Benutzung und sorgt dafür, dass das Kabel keine Geräusche überträgt, die durch Körperkontakt und Erschütterungen beim Tragen entstehen. Dieses Kabel baumelt auch nicht ständig störend vor Brust und Bauch. Es hängt nämlich nicht am Kopfhörer runter, sondern wird nach oben über und dann hinter das Ohr geführt. Das erinnert an die In-Ear-Systeme, die Musiker auf der Bühne verwenden. Durch diese definierte Kabelführung wird der perfekte Sitz des Systems erreicht. Dies unterstützt beim B1 ein durchsichtiger schlauchartiger Ohrbügel, in den das Kabel eingelegt wird. Sein weicher Kunststoff erhöht den Tragekomfort und bewirkt zudem eine Dämmung von Umweltgeräuschen. Dank MMCX​-Steckern kann das Kabel ruck-zuck vom Kopfhörer abgenommen werden.

Das mitgelieferte Kabel ist optisch attraktiv und akustisch exzellent. Es überträgt zudem keine Bewegungs- oder Berührungsgeräusche.

Das mitgelieferte Kabel ist optisch attraktiv und akustisch exzellent. Es überträgt zudem keine Bewegungs- oder Berührungsgeräusche.

Der Final B1 in der Praxis

Bei einem In-Ear startet der Praxistest natürlich mit dem Anziehen und Einführen ins Ohr. Nur die perfekte Passform und die saubere Abdichtung bürgen für einen hohen Tragekomfort, eine gute Dämmung der Umweltgeräusche und maximale Klangqualität. Also: Erst mal die richtige Größe der Ohrpasstücke ermitteln. Bei fünf mitgelieferten Paaren ist für jedes Ohr die richtig sitzende Größe dabei. Das Einsetzen ist für Leute, die erstmals ein IEM mit ausgeformtem Ohrstück einsetzen und das Kabel über das Ohr führen, ungewohnt. Doch beim geht es kinderleicht. Wir haben selten so leicht und geschmeidig einführbare In-Ears erlebt. Zudem ist der B1 trotz der eckigen Formgebung sehr angenehm zu tragen. Auch sein gar nicht mal so geringes Gewicht macht sich nicht bemerkbar. Kaum angezogen, hat man den B1 auch schon ausgeblendet – zumal er perfekt in Position bleiben. Hier macht sich neben den rutschfesten Passstücken auch die Über-Ohr-Führung verdient, die zusätzlich den Sitz stabilisiert. Prima!

Zum Anschluss an einen Player oder Verstärker ist das mitgelieferte Kabel mit einem unsymmetrischen Miniklinkenstecker im Format 3,5 Millimeter ausgestattet (mittlerer Stecker). Als optionales Zubehör gibt es das Kabel alternativ in symmetrischer Ausführung mit 2,5 Millimeter-Miniklinkenstecker (linker Stecker) oder 4,4 Millimeter-Pentaconn-Stecker (rechter Stecker).

Zum Anschluss an einen Player oder Verstärker ist das mitgelieferte Kabel mit einem unsymmetrischen Miniklinkenstecker im Format 3,5 Millimeter ausgestattet (mittlerer Stecker). Als optionales Zubehör gibt es das Kabel alternativ in symmetrischer Ausführung mit 2,5 Millimeter-Miniklinkenstecker (linker Stecker) oder 4,4 Millimeter-Pentaconn-Stecker (rechter Stecker).

Gute Effizienz trotz geringer Empfindlichkeit

Für so einen feinen Kopfhörer wählen wir auch exquisite Mitspieler. Als Quelle dient der HiRes-Player Pioneer XDP-300R. Als mobiler Kopfhörerverstärker kommt der Cayin C9 zum Zug. Bei ihm können wir das Volumenpoti im unteren Bereich belassen und den Gain-Schalter auf den Low-Modus einstellen. Der B1 benötigt, trotz seiner geringen Empfindlichkeit von 94 Dezibel/Milliwatt, überraschenderweise keinen starken Antrieb. Auch direkt am HiRes-Player und am Smartphone LG 30 angeschlossen liefert der B1 in puncto Effizienz eine ordentliche Vorstellung. Musikalisch starten wir mit „Summer Vibe“. Das ist eine zur Jahreszeit passende entspannte Jazz-Nummer mit schönem Latin-Groove. Den liefert das japanische Quintett Beagle Kick in der Besetzung Trompete, Gitarre, E-Piano, Bass und Percussion/Cajón.

Zur Aufbewahrung wird der B1 im mitgelieferten Silikon-Etui verstaut. Das runde-Case ist leicht, handlich und weich-flexibel – und dadurch bestens für jede Tasche geeignet.

Zur Aufbewahrung wird der B1 im mitgelieferten Silikon-Etui verstaut. Das runde-Case ist leicht, handlich und weich-flexibel – und dadurch bestens für jede Tasche geeignet.

Entspannte Summer Vibes mit kräftig-konturiertem Bass

Als erstes fällt uns auf, wie entspannt die Nummer mit dem B1 klingt. Das ist kein Selbstläufer: Die superbe Aufnahme hat durchaus ihre harschen Momente, gerade der Einstieg der Trompete mit einem Spitzenton samt Glissando kann durchaus anstrengend klingen. Doch der B1 präsentiert die Stelle so, wie sie intendiert ist: als eindrucksvolle Visitenkarte des Trompeters. Den Anfang des Songs bestreiten aber erst einmal Bass und Schlagzeug. Hier achten wir zuerst auf den Bass, denn er fällt mit seinem angenehmen Volumen und seiner Tragkraft auf. Dabei spielt Takashi Sugawa einen akustischen Kontrabass. Dieser akustische Viersaiter kann über In-Ear-Kopfhörer oft eben nicht sein Bassvermögen entfalten kann, weil er entweder zu anämisch oder zu angedickt klingt. Mit dem B1 hingegen klingt er satt und definiert. Ein Quercheck mit „James Taylor’s „Today, Today Today“, bei dem ein elektrischer Bass spielt, gibt uns die Gewissheit, dass die Tiefton-Wiedergabe des B1 nicht überzeichnet ist, sondern kräftig-konturiert.

Der B1 schmiegt sich trotz seiner kantigen Anmutung geschmeidig an das Ohr an und sorgt auch optisch für eine stimmige Erscheinung. Das Gold im Ohr will allerdings pfleglich behandelt werden: Die hochglanzpolierte Gehäuseoberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke.

Der B1 schmiegt sich trotz seiner kantigen Anmutung geschmeidig an das Ohr an und sorgt auch optisch für eine stimmige Erscheinung. Das Gold im Ohr will allerdings pfleglich behandelt werden: Die hochglanzpolierte Gehäuseoberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke.

Livehaftige Wiedergabe mit dynamischer Grandezza

Zurück zu „Summer Vibe“: Für den Groove sorgt neben dem Bassisten auch der Perkussionst Takashi Itani. Er vollführt auf seinem Cajón, dieser eigentlich einfachen Kistentrommel, ein ziemlich kunstvolles Schlagwerk. Dabei stuft er seine Patterns dynamisch sehr fein ab – und diese Differenzierungen der Intensität- und Lautstärke sind mit dem B1, der ja prinzipbedingt agil und impulstreu schallwandeln kann, ein Hochgenuss: Das Cajón hat richtig Punch, die Schläge klingen präzise-akzentuiert, haben auch in den leisen Passagen eine gute Durchsetzungskraft und Präsenz. Diese Präsenz fasziniert uns nachhaltig: Auch nach dem Einsteigen der Gitarre, der Trompete und der Keyboards hat und behält jedes Instrument eine tolle Gegenwärtigkeit. Dieses Empfinden einer akustische Körperlichkeit, die sich eigentlich bei einer realen Musiksession mit Instrumentalisten aus Fleisch und Blut einstellt, gelingt dem B1 verblüffend gut und realistisch: Wir sind ganz nah dran, sitzen direkt neben den Musikern von Beagle Kick im Studioraum und erleben eine livehaftige Wiedergabe.

Beeindruckender Beethoven

Wie verhält sich der B1 nun bei personalintensiven Musiziersituationen? Wir wechseln vom Studio-Aufnahmeraum in das Berliner Funkhaus, wo Paavo Järvi die deutsche Kammerphilharmonie Bremen durch den Finalsatz der dritten Sinfonie dirigiert. Mit dem B1 ist diese herausragende Einspielung des „Allegro molto“ ein regelrechter Entdeckungsgenuss. Wieder erleben wir, neben einer homogen-natürlichen Abbildung, diese Unmittelbarkeit und Präsenz: Wir sind den Musikern eher nah, können die einzelnen Instrumenten verorten und ihren musikalischen Dialoge folgen. Wir hören eben keinen distanziert-amorphen Klangkörper von den hintersten Plätzen des Saals. Das liegt an der Ausrichtung der Räumlichkeit und Tiefenstaffelung des B1: Er ist nicht auf akustisches Cinerama-Format getrimmt. Wer es nun geräumiger oder forscher mag: Die B-Serie von Final ja neben dem B1 zwei zwei akustisch anders abgestimmte Modelle: den rund dreihundert Euro kostenden B1 im Gun Metal-Finish und den mit knapp 500 Eure bepreisten B3 im Silver Frost-Finish. Mit diesen Schwestermodellen klingt der Beethoven deutlich anders.

Hier die drei bisherigen Modelle der B-Serie: Neben dem in Roségold gehaltenen B1 besteht die Reihe aus dem B3 im Silver Frost Finish (links) und dem B2 im Gun Metal Finish (rechts). Alle drei Modelle sind unterschieden sich in ihrer Treiber-Bestückung und sind klanglich verschieden abgestimmt.

Hier die drei bisherigen Modelle der B-Serie: Neben dem in Roségold gehaltenen B1 besteht die Reihe aus dem B3 im Silver Frost Finish (links) und dem B2 im Gun Metal Finish (rechts). Alle drei Modelle sind unterschieden sich in ihrer Treiber-Bestückung und sind klanglich verschieden abgestimmt.

Charaktervielfalt: Die B-Serie im Vergleich

Der B2 schallwandelt mit einem einzigen Full-Range-Balanced-Armature-Treiber. Dadurch hat er einen deutlich höheren Wirkungsgrad von 109 Dezibel und liefert mehr Dynamik und Druck. Er bietet zugleich eine weiträumigere Abbildung, ist aber in den Höhen nicht ganz so elaboriert wie der B1. Der B1 ist dagegen merklich leiser – aber auch deutlich direkter und distinguierter im Klang. Beethovens „Allegro molto“ klingt mit dem B1 runder, integerer, gerade die Tutti-Abschlägen nach dem aufstrebende Anfang geben das Orchester etwas weniger forsch, dafür aber klarer wieder. In diese Richtung geht auch der B3, der mit zwei Balanced-Armature-Treibern schallwandelt. Er liegt mit einem Wirkungsgrad von 102 Dezibel zwischen dem B1 und dem B3. Trotzdem liefert er einen satten Pegel, auch einen vollen Tiefton, und ist im Hochtonbereich durchaus noch etwas brllanter. Doch beim B1 empfinden wird den Hochtonbereich harmonischer und den Bass profunder. Und auch in puncto Natürlichkeit und Entspanntheit ist der B1 unser Favorit.

Der Final B mit seinen Spielpartner: Als Zuspieler dient der HiRes-Player Pioneer XDP-300R, als Kopfhörerverstärker kommt der Cayin C9 zum Zug

Der Final B mit seinen Spielpartner: Als Zuspieler dient der HiRes-Player Pioneer XDP-300R, als Kopfhörerverstärker kommt der Cayin C9 zum Zug

Fazit

Der Final B1 ist das Spitzenmodell der Serie – und diese Position behauptet der InEar-Kopfhörer mit seiner akustische Klasse. Durch die Schallwandler-Kombination eines Balanced Armature-Hochtöners mit einem dynamischen Basstreiber liefert er eine überaus stimmige, harmonisch-natürliche Wiedergabe. Sie beeindruckt insbesondere mit der tollen Präsenz und Livehaftigkeit der Abbildung. Der B1 punktet aber auch mit ausgezeichneter Agilität und Dynamik. Hinzu kommt ein voluminöser, definiert-artikulierter Bass. Diese akustischen Vorzüge stecken in einem Kopfhörer, der durch seinen hohen Tragekomfort und seine exzellente Material- und Fertigungsqualität glänzt – wie auch durch sein außergewöhnliches, edles Design samt Roségold-Finish. So hat man mit dem Final B1 optisch wie akustisch Gold im Ohr.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote:
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: gut

93 of 95

94 of 95

93 of 95

210728.Final B1-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Final
B1
Produktkategorie:Kopfhörer, In-Ear
Preis:699,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Rose Gold (Roségold)
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Maße:- Kopfhörer: 15 x 20 xx 17 mm (ohne Ohrpassstücke)
- Transportetui: 25 x 55 x 55 mm
Gewicht:- Kopfhörer: 8 g
- Kabel: 19 g
- Transportetui: 57 g
Prinzip:In-Ear, 2-Wege, Hybrid-System mit Balanced-Armature-Hochtöner und dynamischem Basstreiber
Treiber:1x Balanced-Armature-Hochtöner
1x dynamischer Basstreiber (6,4 mm)
Frequenzgang:k.A.
Anschluss:MMCX​-Buchse
Wirkungsgrad:94 dB​ /mW(Herstellerangabe)
Nennimpedanz:13 Ω (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- 2 In-Ear B1
- 5 Paar Ohrpassstücke (XS / S / M / L / XL)
- 2 Ohrbügel (transparent)
- Kabel (MMCX gerade/3,5mm-Miniklinke gewinkelt, 1,2m)
- Transportetui aus Silikon
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Kabel MMCX gerade/4,4 mm-Pentaconn (symmetrisch) gewinkelt, 1,2m (199,00 Euro)
- Kabel MMCX gerade/2,5 mm-Klinke (symmetrisch) gewinkelt, 1,2m (199,00 Euro)
Pros und Contras:+ außergewöhnliches, edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ stimmige, harmonisch-natürliche Wiedergabe
+ hoher Detailreichtum
+ ausgezeichnete Agilität und Dynamik
+ tolle Präsenz
+ voluminöser, definiert-artikulierter Bass
+ hoher Tragekomfort
+ superber Sitz und hohe Abdichtung der Ohrpasstücke
+ Kabel frei von Mikrofonie-Effekten
+ MMCX-Anschluss ermöglich schnellen Kabel-Wechsel oder-Austausch

- Gehäuseoberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke
Benotung:
Klang (60%):93/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:93/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:gut

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Subwoofer KEF KC62 – Kompaktes Basswunder

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Großer Bass trotz kleinem Sub – das verheißt der KEF KC62. Für das Gelingen bürgen gleich vier pfiffigen Technologien, die einen kraftvoll-präzisen Tiefton und einen geradezu unglaublichen Tiefgang bis elf Hertz versprechen. Das erhebt den KC62 zum Subwoofer für ein amtliches Heimkino-Event – und zum Premium-Partner für zwei Kompaktlautsprecher, denn ein solches 2.1-Setup macht ein audiophiles Musikerlebnis mit amtlichem Tiefgang möglich. Wir haben’s ausprobiert – und sind schwer beeindruckt.

Der KEF KC62 passt mit seinen kompakten Maßen in jedes Wohnzimmer.

Der KEF KC62 passt mit seinen kompakten Maßen in jedes Wohnzimmer.

Klein, klangstark und formschön – dieses Erfolgsrezept hat der britische Schallwandler-Spezialist KEF bereits mit der LS50 Wireless, der LS50 Wireless II und der LSX realisiert: Sie erreichen mit pfiffigem Know-how, aktiver Verstärkung und digitalem Soundmanagement eine Wiedergabe, für die eigentlich mehr Membranfläche und ein großes Gehäusevolumen nötig sind. So haben diese Kompaktlautsprecher zahlreiche Wohnzimmer erobert. Nun hat KEF die Erfolgsformel auf den Subwoofer-Bau angewandt – und herausgekommen ist der staunenswerte KC62. Das erste Erstaunen betrifft die Miniaturisierung: Dieser Basswürfel misst gerade mal 25 mal 26 mal 25 Zentimeter! Dann das zweite Erstaunen: Den kleinen KC62 kann mal nicht mal so locker hochheben, er bringt üppige 13 Kilo auf die Waage. Wir ahnen schon: Hier steckt jede Menge Technik drin. Doch auch das Gehäuse trägt seinen Teil bei: Der Korpus besteht durchweg aus Aluminium. Dabei fassen als Wangen zwei aufgesetzte Kunststoffblenden die beiden seitlich abstrahlenden Woofer ein.

Mit seinem elegant gerundeten Gehäuse und seiner ausgezeichneten Verarbeitung bietet der KC62 eine attraktive Optik und strahlt seine Hochwertigkeit geradezu aus. Ein Beleg für die Fertigungsqualität ist das perfekten Spaltmaß der Chassis-Blenden.

Mit seinem elegant gerundeten Gehäuse und seiner ausgezeichneten Verarbeitung bietet der KC62 eine attraktive Optik und strahlt seine Hochwertigkeit geradezu aus. Ein Beleg für die Fertigungsqualität ist das perfekten Spaltmaß der Chassis-Blenden.

Attraktives Design

Diese Kombination ergibt den schönsten Subwoofer, den wir bislang gesehen haben: Das Gehäuse ist geschmeidig gerundet und sanft gewölbt, den Übergang zu den Wangen ziert eine Nut, die ein perfektes Spaltmaß aufweist. Mit seiner Formgebung orientiert sich der KC62 am hochattraktiven Design der LS50 Wireless II, der LSX sowie der LS50 Meta. Der KC62 ist damit der perfekte Partner dieser Kompaktlautsprecher und liefert im 2.1-Setup die untersten Frequenzen. Deshalb ist er auch in den passenden KEF-Farben „Carbon Black“ und „Mineral White“ erhältlich. Und wie bei den Kompaktschallwandlern ist das Gehäuse des Subwoofers auf Vibrationsarmut hin optimiert. Hierzu trägt auch die bodenseitige großdimensionierte Gummiplatte bei, die Schwingungen absorbiert und für  rutschfesten Stand sorgt. Der KC62 punktet auch rückseitig: Das Anschluss- und Bedienfeld ist gut strukturiert, bietet sauber agierende Schalter, Drehregler mit sehr guter Gängigkeit – allein die Knöpfe dürften statt aus Kunststoff gerne aus Metall sein.

Einer der beiden 16,5-Zemtimeter Woofer. Im Verbund mit seinem Partner auf der anderen Seite besitzen die Chassis eine große resultierende Membranfläche.

Einer der beiden 16,5-Zemtimeter Woofer. Im Verbund mit seinem Partner auf der anderen Seite besitzen die Chassis eine große resultierende Membranfläche.

Fusionsantrieb: Zwei Chassis, ein Motor

Kommen wir nun zu den inneren Werten. Damit der KC62 trotz seiner Kompaktheit überzeugend performen kann, hat der Subwoofer mehrere Finessen in petto. Da ist zuallererst die neuartige Uni-Core-Technologie: Die beiden Chassis des KC62 sitzen nicht wie üblich diskret und getrennt im Gehäuse, sondern sind quasi fusioniert: Ein gemeinsames Motorsystem treibt beide Membranen an. Innerhalb der ringförmigen, gemeinsam genutzten Permanentmagnete arbeiten die Schwingspulen beider Membranen, ohne sich im Weg zu sein. Die konzentrischen Spulen haben verschiedene Durchmesser, dadurch können sie beim Schwingen überlappen statt zu kollidieren. Dieser clevere Kniff spart zum einen immens Platz: Das Gehäusevolumen kann um etwa ein Drittel kleiner dimensioniert werden. Zum anderen erreichen die Spulen und die vor ihnen sitzenden Membranen eine deutlich größere Auslenkung. Das führt zu einem wesentlich größeren Hub – und damit zu einer Leistungs- und Bassfähigkeit, die eigentlich größeren Tiefton-Boliden vorbehalten ist.

Die P-Flex-Treibersicke, welche die Chassis einfasst, ist inspiriert von der japanischen Papierfaltkunst und wird deshalb auch als Origami-Sicke bezeichnet. Sie soll im Vergleich zu einer konventionellen Sicke eine präzisere Bewegung ermöglichen.

Die P-Flex-Treibersicke, welche die Chassis einfasst, ist inspiriert von der japanischen Papierfaltkunst und wird deshalb auch als Origami-Sicke bezeichnet. Sie soll im Vergleich zu einer konventionellen Sicke eine präzisere Bewegung ermöglichen.

Weniger Vibrationen, mehr Agilität

Auch die Chassis haben es in sich: Hier agieren zwei sogenannte Force-Cancelling-Treiber. Dies bezeichnet die bei KEF längst traditionsreiche Rücken-an-Rücken-Anordnung der Chassis. Ihre Membranen bewegen sich konzertiert nach außen und nach innen. Dadurch heben sich die unerwünschten mechanischen Vibrationen der Chassis gegenseitig auf. Dank dieser Impulskompensation wird vermieden, dass das Gehäuse mitschwingt. Schwingen sollen allein die Membranen – und damit dies hochpräzise geschieht, setzt KEF beim KC62 auf die neue P-Flex-Sicke. Diese Membraneinfassung unterschiedet sich deutlich von der herkömmlichen dicken Gummiwulst: Inspiriert von der japanischen Kunst des Papierfaltens ist die P-Flex-Sicke komplex gefaltet. Sie wird deshalb auch Origami-Sicke genannt. Dieses Faltdesign ist überaus stabil, so dass es dem hohen Druck im Inneren des Gehäuses standhält. Zugleich ist die P-Flex-Sicke leicht, die Membran wird also nicht unnötig durch Masse ausgebremst und kann sich agil bewegen. Dies ermöglicht eine akkuratere Basswiedergabe.

Freiheit bei der Aufstellung

Die Akkuratesse wird beim KC62 auch durch eine „Smart Distortion Control Technology“ gesteigert: Sie reduziert Verzerrungen, indem der Strom gemessen wird, der durch die Schwingspule fließt. So lassen sich Anomalien, also Verzerrungen, erkennen und korrigieren. Hinzu treten Performance-Optimierungen durch den digitalen Soundprozessor, etwa die „Intelligent Bass Extension“ oder der SmartLimiter, der fortwährend das Signal analysiert, um übersteuerungen und damit wiederum Verzerrung zu vermeiden. Der DSP ermöglicht auch eine „Room Placement Equalisation“: Mit fünf voreingestellten EQ-Presets werden alle denkbaren Aufstellungsszenarien berücksichtigt. So soll der KC62 stets seine volle Performance liefern können – egal, ob er frei im Raum, seitlich an der Wand, in der Zimmerecke und sogar im oder auf dem Side-Board platziert wird. Das verheißt völlige Freiheit bei der Aufstellung. Im „Apartment“-Mode wird schließlich der Pegel der ganz tiefen Frequenzen abgesenkt, um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden – denn die tiefsten Töne werden über Wände hinweg bestens übertragen.

Vorbildliche Übersichtlichkeit: Die rückseitigen Bedienelemente und Anschlüsse sind sinnvoll und mit System platziert und beschriftet. Auffällig ist die Feature-Vielfalt, angefangen beim Hochpassfilter (HPF), der über ein Mäuseklavier konfigurierbar ist. Er kann zwischen 40 Hertz und 120 Hertz in Fünf-Hertz-Schritten verändert werden, ist aber auch komplett deaktivierbar. Hinzu kommen der EQ mit fünf Presets für die Anpassung an verschiedenste Aufstellungsmöglichkeiten, die Stereo-Ein- und Ausgänge und der Speaker-Input sowie der Ground Lift, um Erdschleifen zu unterbinden und damit Brummen zu verhindern.

Vorbildliche Übersichtlichkeit: Die rückseitigen Bedienelemente und Anschlüsse sind sinnvoll und mit System platziert und beschriftet. Auffällig ist die Feature-Vielfalt, angefangen beim Hochpassfilter (HPF), der über ein Mäuseklavier konfigurierbar ist. Er kann zwischen 40 Hertz und 120 Hertz in Fünf-Hertz-Schritten verändert werden, ist aber auch komplett deaktivierbar. Hinzu kommen der EQ mit fünf Presets für die Anpassung an verschiedenste Aufstellungsmöglichkeiten, die Stereo-Ein- und Ausgänge und der Speaker-Input sowie der Ground Lift, um Erdschleifen zu unterbinden und damit Brummen zu verhindern.

Kilowatt-Kraftwerk

Dafür bedarf es natürlich eines starken Basses. Dafür sorgen wiederum die integrierten Verstärker: Die Kraftwerke liefern satte 500 Watt pro Chassis, der KC62 verfügt also insgesamt über üppige 1.000 Watt Leistung. Möglich machen es Class D-Verstärker: Diese sogenannten Schaltverstärker sind kompakter realisierbar als andere Verstärkungsarten – und vor allem: Sie arbeiten effizienter. Class D-Amps erzeugen im Betrieb weniger Wärme und setzen mehr Energie in Verstärkerleistung um. Darum wird der Aluminium-Korpus, der auch der Kühlung dient, im Betrieb nicht merklich warm. Mit einem Kilowatt Kraft im Rücken ist der KC62 somit auch potent genug, um plötzliche Pegelspitzen und Leistungshochs ohne Verzerrungen meistern. Doch dafür müssen wir den Subwoofer erst mal in das Set-up integrieren. Mal sehen, was hier geht.

Hinzu kommen die gängigen Bedienelemente wie die Trennfrequenz- und die Pegeleinstellung. Wer den Subwoofer mit der LSX, der LS50W oder der LS50W II betreibt, stellt den „Mode“ des KC62 auf „LFE“ – nun läuft die Frequwnzabstimmung über die KEF App.

Hinzu kommen die gängigen Bedienelemente wie die Trennfrequenz- und die Pegeleinstellung. Wer den Subwoofer mit der LSX, der LS50W oder der LS50W II betreibt, stellt den „Mode“ des KC62 auf „LFE“ – nun läuft die Frequwnzabstimmung über die KEF App.

Maximale Flexibilität: die Anschlüsse des KC62

Der KC62 ermöglicht verschiedenste Anschluss-Szenarien. Über seinen Line Input ist er mono oder stereo an den LFE-Out oder Preamp-Out des Receivers, Surround Preamps oder Stereoverstärkers anschließbar. Alternativ kann er über seinen Speaker Input und mithilfe des mitgelieferten Lüsterklemmen-Adapters mit den Lautsprecherklemmen des Verstärkers verkabelt werden. Im Verbund mit einer Vor/Endstufen-Kombination und einem Paar passiver Kompaktboxen bietet der KC62 die elaborierteste Abstimmungsmöglichkeit: Mit seinem über vier Schalter einstellbaren Hochpassfilter am Line-Ausgang ist der Frequenzgang des KC62 feinstufig an die Kompaktboxen anpassbar. So gelingt eine optimale Austarierung von Sub und Satelliten. Die Bedienungsanleitung erklärt dabei anschaulich alle Anschluss- und Einstellmöglichkeiten. Im Verbund mit einem zweite KC62 ist auch eine Stereo-Verbindung von zwei Subwoofern möglich. Über einen optionalen Wireless Adapter geht’s sogar signalkabelfrei mit dem KEF KW1. Am komfortabelsten ist die Einbindung und Einrichtung mit den kabellosen WLAN-Lautsprechern KEF LSX, LS50W und LS50W II – dann läuft die gesamte Konfiguration per App.

Der KEF KC62 in der Praxis

Für den Test im 2.1.-Setup paaren wir den KC62 mit den von uns bereits getesteten Kompaktschallwandlern KEF LS50 Meta. Das ergibt allein schon optisch ein perfektes Ensemble. Als Quelle und Verstärker wählen wir den in Design und Klang ebenfalls attraktiven Revox Joy S119 MKII Network Receiver. Er bietet einen Audio-Ausgang für einen Aktiv-Subwoofer. Von unserem Netzwerk streamen wir nun Musik, die mit einer amtlichen Basswiedergabe gleich doppelt so viel Spaß macht: „Morph The Cat“ von Donald Fagen. Bei diesem top produzierten und mit sattem Musikeraufgebot eingespielten Song ragt insbesondere der Bass heraus: Freddy Washington spielt hier einen Tieftöner, der für seine abgrundtiefen Frequenzen berüchtigt ist. Wir hören uns den Song erst mal ohne Subwoofer an. Die LS50 Meta machen es, gemessen an ihrem Volumen, wirklich klasse. Dankenswerterweise versuchen sie nicht, Bässe zu erreichen, für die sie wegen des begrenzten Gehäusevolumens und der kleinen Membranfläche schlicht nicht ausgelegt sind.

Der KC62 ist für den Sidefire-Betrieb ausgelegt, er strahlt mit seinen beiden Woofern also zu den Seiten ab. Um Klangverfärbungen und Bassüberhöhungen zu verleiden, sollte der Abstand der Chassis zu jeder Wand mindestens acht Zentimeter betragen.

Der KC62 ist für den Sidefire-Betrieb ausgelegt, er strahlt mit seinen beiden Woofern also zu den Seiten ab. Um Klangverfärbungen und Bassüberhöhungen zu verleiden, sollte der Abstand der Chassis zu jeder Wand mindestens acht Zentimeter betragen.

Die Tiefton-Sonne geht auf

Nun kommt der KC62 ins Spiel. Wir haben ihn zuerst mit gut einem Meter Abstand zu allen Wänden etwas im Raum platziert und dementsprechend die EQ-Einstellung auf „Room“ gesetzt. Wir starten mit der empfohlenen Trennfrequenz von 80 Hertz. Nun drehen wir langsam das Volumenpoti auf – und schon geht die Sonne auf: Da sind die grandiosen Tieftöne, für die der Song berühmt berüchtigt ist! Allerdings ist die Trennfrequenz zu hoch gewählt. Wir landen schließlich bei rund 50 Hertz, so spielt das 2.1 Set stimmig. Das deckt sich mit den Daten der LS50 Meta, die ihr einen Frequenzgang bis runter zu 47 Hertz bescheinigen. Beim Pegel des Subwoofers. haben wir es aus purer Lust am Bass zu Beginn etwas übertrieben, deshalb drehen wir den Volumenregler des Subwoofers nun runter, bis er gerade mal zu einem Viertel aufgedreht ist. Nun ist auch das Lautstärkeverhältnis richtig ausbalanciert.

Die LED-Beleuchtung auf der Vorderseite zeigt den Betriebszustand des KC62 an. Sie leuchtet bernsteinfarben im Standby-Modus und weiß beim Einschalten.

Die LED-Beleuchtung auf der Vorderseite zeigt den Betriebszustand des KC62 an. Sie leuchtet bernsteinfarben im Standby-Modus und weiß beim Einschalten.

Verblüffender Tiefton

À propos Lautstärke: Wir hören mit dem 2.1-Setup bereits auf überaus sattem Pegel. Das ist mehr, als unsere Nachbarn auf Dauer von unserer Musik mitbekommen möchten. Doch schon so, da das Potenzial des KC62 bei Weitem nicht ausgeschöpft ist, wird unser Raum mit einem kraftvollen Bass geflutet, der mit Macht schiebt und ordentlich Volumen entfaltet, sich aber nicht aufbläht oder angedickt klingt. Dabei verblüfft uns der KC62 mit Tieftonfrequenzen, die wir ihm nicht zugetraut hätten – schon gar nicht in dieser Konturiertheit. Das erleben wir ebenfalls bei „Celestial Echo“, einer Kollaboration der Sängerin Malia mit dem Soundtüftler Boris Blank. Der bringt hier seine Yello-Markenzeichen ein: fantastische Kunsträume, schwirrende Geräusche, wabernde Klangflächen – und abgrundtiefe Synthesizer Sounds als Fundament. Auch hier sorgt der KC62 für den amtlichen Druck auf Ohren, Brust und Magen. Mit geschlossenen Augen würden wir wetten, dass hier ein großformatiger Subwoofer für den Tiefton sorgt!

Effektive EQ-Presets

Nun testen wir die Wirksamkeit der EQ-Presets für verschiedene Aufstellungsszenarien. Wir schalten von „Room“ auf „Wall“ um und rücken den KC62 an die Wand. Dabei beherzigen wir, dass der Abstand zum Gemäuer mindestens sieben Zentimeter betragen sollte. Auch jetzt liefert der KC62 ein beeindruckendes Fundament. Die Definition war vorher allerdings größer, der Bass ist trotz EQ für unseren Geschmack etwas zu betont. Mit einer leichten Reduzierung des Subwoofer-Pegels ist die Balance aber wieder stimmig. Geht doch! Nun stellen wir den EQ auf „Corner, denn der KC62 kommt in die Ecke. Diesen Härtetest meistert er mit Bravour. Im Zimmerwinkel neigt jeder Lautsprecher zur Bassüberhöhungen oder gar zum Wummern, doch mit der etwas reduzierten Pegeleinstellung behält der Bass des KC62 auch hier seine Façon. Dabei sollte man aber ein wenig mit der Ausrichtung des Subwwofers experimentieren. Bereits eine Drehung um wenige Grad verändert die Reflexionen merklich und prägt über den Klangcharakter.

Mit seinen fünf EQ-Presets erlaubt der KC62 alle denkbaren Aufstellungsszenarien. Mit „Cabinet“ ist sogar ein Modus für die Platzierung in oder auf dem TV-Board vorgesehen. Diese Aufstellung ist allerdings – EQ hin oder her – ungünstig, weil das Möbel zum schwingen angeregt wird und dadurch ein Wummern der Bässe wahrscheinlich ist.

Mit seinen fünf EQ-Presets erlaubt der KC62 alle denkbaren Aufstellungsszenarien. Mit „Cabinet“ ist sogar ein Modus für die Platzierung in oder auf dem TV-Board vorgesehen. Diese Aufstellung ist allerdings – EQ hin oder her – ungünstig, weil das Möbel zum schwingen angeregt wird und dadurch ein Wummern der Bässe wahrscheinlich ist.

Wirkmacht der Wiedergabe

Selbst die „Apartment“-Einstellung zur Nachbar-Schonung bringt noch substantiellen Bass. Das merken wir, als wir den Sub ausschalten und wieder auf die beiden Kompaktlautsprecher zurückgeworfen sind. Nun fällt uns auch auf, welche Dimensionserweiterung der KC62 bis dato bewirkt hat: Mit ihm hat die Abbildung an Räumlichkeit und Tiefe gewonnen, der imaginäre Raum ist deutlich größer, die Eindrücklichkeit und Wirkmachtt der Wiedergabe ist wesentlich intensiver. Also schnell wieder den KC62 einschalten. Denn so wird auch der Filmspaß zum eindrucksvollen Event. Das erleben wir bei der Podrace-Sequenz aus „Star Wars I: The Phantom Menace“: Wir spüren den Schub, als der junge Skywalker bei diesem futuristischen Wagenrennen seinen machtvollen Antrieb zündet. Auf uns lastet der mächtige Druck, als er hochkant durch klaustrophobisch enge Steinschluchten rast. Wir bekommen schließlich die volle akustische Breitseite, als sein Verfolger in den Felskatakomben auf eine Steinstele prallt und sich samt seinem Gefährt in einen tosenden Feuerball verwandelt. Wow!

Mit seinem gerundet-gewölbten Design ist der KC62 der perfekte Partner für KEFs Kompaktschallwandler LS50 Wireless II, LSX und LS50 Meta, die hier mit dem Subwoofer im 2.1-Setup spielt und so eine erwachsen-bassstarke Wiedergabe liefert.

Mit seinem gerundet-gewölbten Design ist der KC62 der perfekte Partner für KEFs Kompaktschallwandler LS50 Wireless II, LSX und LS50 Meta, die hier mit dem Subwoofer im 2.1-Setup spielt und so eine erwachsen-bassstarke Wiedergabe liefert.

Fazit

Großer Bass trotz kleinem Sub – das löst der KEF KC62 tatsächlich ein. Trotz seiner megakompakten Maße liefert dieser Subwoofer dank pfiffiger Technologien einen geradezu verblüffend kraftvollen, weit in den Frequenzkeller reichenden und zugleich konturierten Tiefton. Damit eignet er sich natürlich für ein Home Cinema-Setup. Er ist aber auch der amtliche Partner für ein 2.1-System mit zwei Kompaktschallwandlern. Aufgrund seines attraktiv-gerundeten Designs passt der KC62 perfekt zu KEFs LS50 Wireless, LS50 Wireless II, LSX und LS50 Meta. In diesem Verbund sorgt er über das tonale Fundament hinaus auch für mehr Größe und Tiefe in der Abbildung – und somit für eine wirkmächtigere Wiedergabe. Mit seiner Anschlussflexibilität und dem Room Placement EQ ist der KC62 fit für alle Aufstellungs- und Anwendungsfälle. Per optionalem Adapter geht’s sogar kabellos. Dieser Subwoofer hat sicher seinen Preis – aber mit seiner innovativen Technik und dem daraus resultierenden beeindruckenden Klang ist er ihn auch wert.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: angemessen

93 of 95

95 of 95

94 of 95

210803.KEF_KC62-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF
KC62
Produktkategorie:Aktiv-Subwoofer
Preis:1.499,00 Euro
Garantie:- Treiber: 5 Jahre
- Elektronik: 2 Jahre
- Zubehör: 2 Jahre
Ausführungen:- Mineral White
- Carbon Black
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kefaudio.de
Abmessungen (HBT):246 x 256 x 248 mm (mit Rückwand und Füßen)
Gewicht:13,4 kg
Bauart/Prinzip:- geschlossenes Gehäuse
- Sidefire-Abstrahlung
- doppelter Uni-Core-Treiber mit Force Cancelling-System
Eingänge: 1 x Line (Cinch): LFE für Mono-Betrieb+Smart Connect für Stereo-Betrieb
1 x Speaker Input
1 x Expansion Port zum Anschluss des optionalen Wireless Adapter Kits
Ausgänge:1 x Line stereo (Cinch), Hochpassfilter: 40Hz – 120Hz, Bypass)
Treiber: 2 x 165 mm
Frequenzgang:11 Hz - 200 Hz (±3 dB) (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:40 Hz - 140 Hz (variabler Tiefpassfilter, Flankensteilheit: 24 dB/Oktave)
Leistung:1000 W RMS (2 x 500 W RMS), Class D
SPL: max. 105 dB​ (Herstellerangabe)
Phaseneinstellung:0° / 180°
Empfohlene Raumgröße:5 - 50 m2
Lieferumfang:- KEF KC62
- Lüsterklemmen-Adapter
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (nur als Download)
- Sicherheits- und Garantie-Informationen
Optionales Zubehör:KEF KW1 Wireless Subwoofer Adapter Kit (199,00 €)
Pros und Contras:+ verblüffend tiefreichender, mächtiger Bass
+ kraftvolle und konturierte Wiedergabe
+ leistungsstarke Endstufen
+ 5 EQ-Presets für verschiedenste Ausstellungsszenarien
+ einstellbarer Hochpassfilter am Line-Ausgang ermöglicht Feinanpassung an Kompaktlautsprecher (HPF ist zwischen 40 Hz und 120 Hz in 5-Hz-Schritten veränderbar oder komplett deaktivierbar)
+ Ground Lift zur Beseitigung von Erdschleifen-Brummen
+ Wireless-Betrieb mit optionalem Adapter Kit möglich
+ kompakt-wohnraumfreundliche Maße
+ modernes, formschön-gerundetes Design

- Kunststoff- statt Metallknöpfe
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungangemessen
Gehört mit:- KEF LS50 Meta
- Revox Joy S119 MKII Network Receiver
- QED Performance XT25

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Supra Cables Sword Excalibur – Mythisches Kabel, magischer Klang

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Das ist mal eine Ansage: Supra Cables verheißt uns mit dem neuen Sword Excalibur das weltbeste Lautsprecherkabel – konzipiert ohne Kompromisse, realisiert in bester Material- und Verarbeitungsqualität, gefertigt in schwedischer Manufaktur. Trotzdem will Supra auch bei diesem Edel-Leiter dem Credo vom bezahlbaren Kabel treu bleiben. Beim Preis ist das – gemessen an High End-Verhältnissen – gelungen. Wie steht es nun mit dem Klang?

Das Supra Cables Sword Excalibur ist mit seiner eisblauen Anmutung klar als Kabel des schwedischen Traditionsunternehmens erkennbar. Durch sein dunkleres, teiltransparentes Design strahlt es aber eine leicht mythische Aura aus – und durch die metallenen Applikationen eine attraktive Noblesse.

Das Supra Cables Sword Excalibur ist mit seiner eisblauen Anmutung klar als Kabel des schwedischen Traditionsunternehmens erkennbar. Durch sein dunkleres, teiltransparentes Design strahlt es aber eine leicht mythische Aura aus – und durch die metallenen Applikationen eine attraktive Noblesse.

Supra Cables ist clever: Mit dem markanten Mantel aus eisblauem PVC, der sämtliche Kabel des Sortiments umgibt, haben die Schweden ein in HiFi-Kreisen atypisches und auffälliges Design gewählt. Dieses Corporate Design hat nur einen Haken: Die überaus nüchterne Anmutung ist für ein überaus edles High End-Kabel, das Supra Cables mit dem neuen Sword Excalibur realisiert hat, doch etwas viel des Understatements. Deshalb hat Supra hier eine pfiffige optische Transformation vorgenommen: Der Mantel ist nun durchsichtig, durch ihn schimmert das Eisblau der teiltransparenten Schirmung – und dieses Eisblau ist jetzt kühler und dunkler gehalten. So sieht das Kabel richtig nobel aus. Es hat sogar eine leicht geheimnisvolle Aura, passend zur Benennung nach dem magischen Excalibur-Schwert. Zur Attraktivität tragen auch die auf Hochglanz polierten metallenen Kabelteiler und die rhodinierten Stecker bei. Was für ein Unterschied zum „normalen“ Sword! Auch die Darreichungsform in einer hölzernen, schwarz lackierten Schatulle unterstreicht die Wertigkeit dieses Kabels.

Der durchsichtige PVC-Mantel und die semitransparente Schirmung lassen die Verseilung der Leiter durchscheinen.

Der durchsichtige PVC-Mantel und die semitransparente Schirmung lassen die Verseilung der Leiter durchscheinen.

Reinstes Kupfer in bifilarer Wicklung …

Von den Äußerlichkeiten geht’s nun zu den inneren Werten, wir schauen uns den Aufbau an. Wie beim bereits getesteten Supra Cables Quadrax besteht der Kern aus purem Polyethylen. Auf ihn werden nun aber kunstvoll-komplex und mit großem Aufwand die verseilten Leiter aufgetragen. Als Material kommt hier bestens leitendes, sauerstofffreies Kupfer (OCF) zum Einsatz. Es weist einen Reinheitsgrad von 5N auf – also 99,999 Prozent. Jeder Leiter besteht nun aus insgesamt 24 einzeln isolierten Litzen, die sich bifilar um den Kern winden. Zwölf Litzen sind dabei in der unteren Schicht in eine Richtung gewickelt, die anderen zwölf Litzen sind in der darüber liegenden Schicht in die entgegengesetzte Richtung gewickelt. Zwischen den Schichten befindet sich eine dünne PE-Isolierung, die vorwiegend der Fixierung und Stabilisierung dient. Diese patentierte gegenläufige Wicklung soll eine Magnetfeldauslöschung bewirken. Das Magnetfeld, das sich unvermeidlich um einen stromdurchflossenen Leiter bildet, hebt sich durch die gegensätzliche bifilare Wicklungsweise auf.

Durch die transparente Mantelung der Einzelleiter ist die doppelschichtige bifilare Wicklung der Litzen sichtbar.

Durch die transparente Mantelung der Einzelleiter ist die doppelschichtige bifilare Wicklung der Litzen sichtbar.

… für maximale Neutralität

Ein zweites Plus dieser Anordnung ist die minimale Induktivität des Sword Excalibur. Die Induktivität entsteht ebenfalls durch den Stromfluss in einem Leiter. Bei Lautsprecherkabeln führt sie in höheren Frequenzbereichen zu einem mitunter hörbaren Abfall. Supra schreibt dem Kabelaufbau des Excalibur zudem eine Reduzierung möglicher Skin-Effekte zu. Wechselströme – und nichts anderes sind Musiksignale – durchfließen nämlich nicht den gesamten Leiter. Der Strom wird stattdessen mit steigender Frequenz zum Leiterrand hin „abgedrängt“ und durchfließt nur noch die äußere Schicht. Somit kommt es bei verschiedenen Frequenzen zu verschiedenen Leitereigenschaften des Kabels. Fast frei von all diesen Effekten soll das Sword Excalibur deshalb eine nahezu verlustfreie Signalleitung vom Verstärker zu den Lautsprechern meistern – mit einer über den gesamten hörbaren Bereich hinweg gleichbleibenden Phase, also einer zeitrichtigen Beziehung aller Teilfrequenzen zueinander. Das verspricht eine größtmögliche Stimmigkeit und Neutralität. Das wiederum ist ja das Ideal eines jeden Kabels.

Der metallene hochglanzpolierte Kabelteiler sorgt für ein mechanisch überaus robustes Splitting der Signalleiter für Plus und Minus.

Der metallene hochglanzpolierte Kabelteiler sorgt für ein mechanisch überaus robustes Splitting der Signalleiter für Plus und Minus.

Massiver Kabelteiler mit Extra-Erdung

Das alles klingt ziemlich komplex – und dahinter steckt auch jede Menge Know-how: Supra Cables betreibt seit über 40 Jahren die Entwicklung und Fertigung von Strom- und Signalleitern sowie Netzleisten und Netzfiltern, von denen die LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition, die LoRad Mk III SP Switch oder der LoRad DC-Blocker in unseren Tests gepunktet haben. Diese Elektro-Expertise fließt natürlich auch in das Sword Excalibur ein. Hier läuft das Kabel nun in ein Y-Stück aus CNC-gefrästem, hochglanzpoliertem Metall. Ab diesem Splitter verlaufen die Signalleiter für Plus und Minus auf den letzten 15 Zentimetern des Sword Excalibur getrennt. Mechanisch robuster kann man das kaum machen. Der Kabelteiler besitzt zudem einen Erdungsanschluss für das rund 30 Zentimeter lange Massekabel. Es wird an die signalsendende Seite angeklemmt, also an den Verstärker – und hier an den Minuspol der Lautsprecherklemme. Dieser Erdungsanschluss soll etwaige Potenzialunterschiede der Masse, die klanglich nachteilig sein können, sofort ableiten.

Zur sofortigen Ableitung etwaiger Massepotenziale bietet der Kabelteiler einen Anschluss für das mitgelieferte Erdungskabel. Auch dieser Erdungsleiter ist von bester Qualität: Hier kommt das Supra Cables XL-Annorum-Kabel zum Zuge.

Zur sofortigen Ableitung etwaiger Massepotenziale bietet der Kabelteiler einen Anschluss für das mitgelieferte Erdungskabel. Auch dieser Erdungsleiter ist von bester Qualität: Hier kommt das Supra Cables XL-Annorum-Kabel zum Zuge.

Aufwändige Spezialstecker

Mit solchen Feinstheiten, die bei hoch- und höchstwertigen Klangketten einen hörbaren Unterschied machen können, geht es beim Sword Excalibur weiter: Die aufwändigen Stecker sind speziell für dieses Kabel konzipiert. Jeder Stecker bestehen eigentlich aus zwei Crimpkörpern. In diese beiden Hülsen sind die abisolierten Litzenenden des Kabels hineingedreht. Hernach wurden Litzen und Crimpkörper kaltverschweißt, also unter hohem mechanischen Druck luftdicht verpresst – und nicht etwa gelötet. So vermeidet man das schlechter leitende und klanglich Einfluss nehmende Lötzinn. Die beiden Crimpkörper sind mit einer Kunststoffhülle überzogen, die für einen luftdichten Abschluss sorgt und den Stecker gegen Feuchtigkeit immunisiert. Der zweite Crimpkörper besitzt eine Gewinde-Aufnahme. Hier lässt sich wahlweise ein Hohlbananenstecker oder ein Kabelschuh einschrauben. Jedem Kabel liegt ein Set beider Anschlussstück-Arten bei. So sind alle denkbaren Kombinationen möglich. CombiCon nennt Supra diese flexible und kundenfreundliche Lösung. Stecker und Schuhe bestehen aus massivem Kupfer, das beim Excalibur mit edlem, oxidationsresistentem Rhodium beschichtet ist.

Die transparente Kunststoffhülle sorgt für einen luftdichten Abschluss der Stecker – und offenbart die kaltverschweißten Crimp-Verbindungen. Das Steckergehäuse ist speziell für das Sword Excalibur entwickelt worden.

Die transparente Kunststoffhülle sorgt für einen luftdichten Abschluss der Stecker – und offenbart die kaltverschweißten Crimp-Verbindungen. Das Steckergehäuse ist speziell für das Sword Excalibur entwickelt worden.

Das Supra Cables Sword Excalibur in der Praxis

Wir entscheiden uns für die Kabelschuhe und schließen die beiden Sword Excalibur mit jener Seite, auf der der Mantel mit einem Pfeil die Laufrichtung anzeigt, an unsere Endstufe Accustic Arts Amp V an. Davor agiert als Vorverstärker der Accustic Arts Preamp III und als Zuspieler der Accustic Arts Player I. Lautsprecherseitig klemmen wir das Kabel an unsere Audio Physic Midex. Bdas sind also beste Voraussetzungen – und das Sword Excalibur liefert damit besten Klang. Das merken wir schon nach wenige Takten von „Celestial Echo“, einer Zusammenarbeit der Sängerin Malia mit dem Yello-Urgestein Boris Blank. Der Klangtüftler zeichnet auch für die famose Produktion verantwortlich: Sie versetzt uns in einen atemberaubend holografischen Kunstkosmos aus umschwirrenden Geräuschen, wabernden Sounds und abgrundtiefen Synthesizer-Bässen. Mit dem Sword Excalibur ist das ein Hochgenuss! Was uns direkt auffällt: Wir hören genau jenen bauchmassierenden Tiefstton und die wunderbar vollmundigen Mitten, die in der Aufnahme stecken.

Geliefert wird das Sword Excalibur in einer ansprechenden Holzschatulle.

Geliefert wird das Sword Excalibur in einer ansprechenden Holzschatulle.

Raumfüllende Stimmigkeit

Man könnte das für selbstverständlich halten – ist es aber nicht. Das merken wir sofort, als wir das Sword Excalibur gegen ein durchaus gutklassiges Markenkabel tauschen. Plötzlich klingt der doch so mächtige Bass der Aufnahme ausgehöhlt, wohingegen das Sword Excalibur ein volles, raumfüllendes und tragfähiges Fundament geliefert hat. Die Mitten sind mit derm Alternativ-Kabel geradezu anämisch, während das Sword Excalibur hier eine schöne, leicht warme Abrundung liefert. So fallen mit dem anderen Kabel umso mehr die im Gesamtklang nicht angebundenen Höhen auf, die zudem eine Harschheit besitzen. Der Wechsel zum Sword Excalibur ist hier geradezu ein Labsal: Die Höhen sind präsent und prononciert. Das Supa-Kabel ist also keinesfalls ein Weichspüler oder Dämpfer. Diese Höhen sind aber weder überbetont noch scharf: Sie fügen sich bestens in den Klang ein. Statt Zerfaserung erleben wir nun eine klangliche Homogenität und Stimmigkeit mit tollem Präsenz- und Brillanzbereich.

Der Stecker bietet den gleichen cleveren Vorteil wie alle CombiCon-Stecker von Supra Cables: Die Anschlüsse sind dank einer Schraubverbindung von Kabelschuh auf Bananen/BFA-Stecker umrüstbar. Clever: Zum Festziehendient die verjüngte Öffnung eines Kabelschuhs. Die mitgelieferten Schuhe und Stecker bestehen aus Kupfer und sind mit Rhodium beschichtet. Deshalb ist das Sword Excalibur auch als „Rhodium Edition“ ausgewiesen.

Der Stecker bietet den gleichen cleveren Vorteil wie alle CombiCon-Stecker von Supra Cables: Die Anschlüsse sind dank einer Schraubverbindung von Kabelschuh auf Bananen/BFA-Stecker umrüstbar. Clever: Zum Festziehendient die verjüngte Öffnung eines Kabelschuhs. Die mitgelieferten Schuhe und Stecker bestehen aus Kupfer und sind mit Rhodium beschichtet. Deshalb ist das Sword Excalibur auch als „Rhodium Edition“ ausgewiesen.

Intensiveres Hörerlebnisses

Ohne die Harschheit erleben wir auch eine größere Klarheit. Dadurch können wir die Details der Aufnahmen besser wahrnehmen, etwa die Schallreflexionen des – echten oder künstlichen – Aufnahmeraums. Das erleben wir mit Finks „Trouble’s What You’re In“, live aufgenommen in der Londoner Union Chapel. Finks Gesang und seine Gitarre sind mit künstlichem Hall unterlegt, hinzu kommen nun noch die realen Reflexionen der Kapelle. Dieser resultierende Raumklang entfaltet mit dem Sword Excalibur eine deutlich größere Wirkmacht in unserem Hörraum: Wir sind schon gleich beim Jubel der Fans mittendrin in der Union Chapel. Zudem spielt Fink die Gitarreneinleitung mit vielen abgestoppten Tönen, die reichlich Punch und eine tolle Perkussivität haben. Diese Schläge werden durch den Kirchenraum so faszinierend reflektiert, dass wir unseren realen Raum sofort vergessen und in die Atmosphäre eintauchen. Die Klarheit führt also zu mehr Informationswahrnehmung – und damit zu einer größeren Intensität des Hörerlebnisses.

Hohes Niveau auch bei niedrigen Pegeln

Die Kabelwahl macht auch beim leisen Hören einen Unterschied: Wo beim gutklassigen Kabel die Einbußen in den Mitten und gerade beim Bass umso gravierender hörbar sind, bleibt mit dem Sword Excalibur das Klangbild integer und homogen. Klar: Verstärker und Lautsprecher müssen auch mitwirken. Das ist bei unserer Klangkette der Fall – und hier zeigt das Sword auch bei niedrigen Pegeln sein hohes Niveau. Nun drehen wir beide Kabel mal um und betreiben sie entgegen der ausgewiesenen Laufrichtung. Die Handhabung dauert wegen des doch relativ steifen Mantel des Kabels ein paar Sekunden länger, aber wir haben den Sound noch im Kopf. Bei ihm können wir durch den umgekehrten Betrieb aber keinen Unterschied feststellen. Nun betreiben wir ausschließlich ein Kabel entgegen der angegeben Laufrichtung. Jetzt bemerken wir schon eine leichte Belegtheit, einen geringfügig matteren Klang. Kann das sein? Wir stecken nochmals um – und ja: Nun ist die vorherige Frische wieder da.

Das Sword Excalibur im Einsatz. Das Erdungskabel wird an die signalgebende Seite angeschlossen, also am Verstärker, und hier an die Erdungsklemme des Phono-Anschlusses, den Minuspol des Lautsprecherausgangs – oder, wie hier bei der Endstufe Accustic Arts Amp V, an die extra hierfür vorgesehenen Erdungsklemmen.

Das Sword Excalibur im Einsatz. Das Erdungskabel wird an die signalgebende Seite angeschlossen, also am Verstärker, und hier an die Erdungsklemme des Phono-Anschlusses, den Minuspol des Lautsprecherausgangs – oder, wie hier bei der Endstufe Accustic Arts Amp V, an die extra hierfür vorgesehenen Erdungsklemmen.

Verblüffender Unterschied

Was bewirkt nun der Masseleiter? Wir haben bislang ohne ihn gehört, nun kommt die Erdungsleitung aber an das verstärkerseitige Ende des Sword Excalibur und an einen Massepunkt des Verstärkers. Das haben wir der Reihe nach mit mehreren Amps ausprobiert. Als Musik wählen wir wieder „Trouble’s What You’re In“ und „Celestial Echo“. Mit dem Arcam SA30 hören wir keinen Unterschied, ebenso weinig mit dem Hegel H360. Mit dem Accustic Arts-Gespann hingegen gibt es eine feine Veränderung: Bei Fink ist die leichte Schärfe der Stimme minimal gemildert – das kleine Zischen, das durch die Mikrofonabnahme des Gesangs entstanden ist und durch den Hall sowie die Raumakustik verstärkt wird. Prima! Auch bei Malia ist es der Gesang, der den Unterschied macht: Bei ihrer Raubtierstimme wird geringfügig die Rauheit balsamiert. Wir zweifeln noch, ob uns diese Zähmung gefällt. Aber wir sind verblüfft, dass überhaupt ein Unterschied wahrnehmbar ist. Ein weiteres Zeichen klanglicher Klasse.

Im Test hat das optisch attraktive Sword Excalibur auch seine akustische Exzellenz bewiesen.

Im Test hat das optisch attraktive Sword Excalibur auch seine akustische Exzellenz bewiesen.

Fazit

Mit dem Sword Excalibur ist Supra Cables ein exzellentes Kabel gelungen. Optisch und haptisch beeindruckt es durch das attraktive Design, die aufwändige Konzeption und die superbe Material- sowie Fertigungsqualität. Diese Verheißung erfüllt das Kabel dann auch akustisch: Es liefert einen volltönenden Bass, bietet eine insgesamt runde und stimmige Wiedergabe mit präsenten, aber nie harschen Höhen. Das Supra Cables Sword Excalibur beeindruckt insbesondere mit der immensen Klarheit, durch die wir einen größeren Detailreichtum wahrnehmen Dieses Plus führt zu einer tollen Plastizität und Räumlichkeit der Abbildung und damit zu einem intensiveren Hörerlebnis. All diese Musikinformationen sind natürlich bereits in der Aufnahme verewigt, das Sword Excalibur offenbart sie uns aber mit souveräner Stimmigkeit. So liefert dieses mythische Kabel einen magischen Klang – zu einem für High End-Verhältnisse durchaus bezahlbaren Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: gut

98 of 100

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100 of 100

210806.Supra Cables Sword Excalibur-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Supra Cables
Sword Excalibur
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preise:- 2 x 2 Meter: 1.349,00 €
- 2 x 3 Meter: 1.599,00 €
- 2 x 4 Meter: 1.849,00 €
Ausführung:Eisblau
Vertrieb:GEKO, Soest
Tel: +49 2921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Abmessungen:- Durchmesser: 17,5 mm
- Längen: 2 x 2,0 m, 2 x 3,0 m, 2 x 4,00 m

aufgrund der komplexen Fertigung ist das Kabel ausschließlich in den konfektionierten Längen lieferbar
Gewicht:945 g / Kabel (3 m)
Anschlüsse:
CombiCon CB03-EX-S, umrüstbar (Hohlstift-Bananas oder Kabelschuhe)
Leiterquerschnitt:2 x 3 mm²
Litzen pro Leiter:2 x 12
Leitermaterial:sauerstofffreies Kupfer (OFC)
Isolierung:Polyethylen (PE)
Mantel:PVC
Lieferumfang:- Supra Cables Sword Excalibur Lautsprecherkabel (Paar)
- je 1 Set einschraubbare Hohlstift-Bananas und Kabelschuhe
- Transportbeutel
- Aufbewahrungsbox
- Beschreibung (Englisch)
Optionales Zubehör:Sword Excalibur Jumper für Bi-Wiring-Terminals (409,00 €)
Pros und Contras:+ klare, stimmige und dynamikreiche Wiedergabe
+ Zugewinn an Plastizität und Räumlichkeit
+ intensiveres Musikerleben durch mehr wahrnehmbare Details
+ mehr Fundament und Präzision im Bass
+ superbe Material- und Verarbeitungsqualität
+ umrüstbar durch einschraubbare Hohlbananas/Kabelschuhe
+ attraktive Optik
+ gutes Preis-/Leistungsverhältnis

- Mantel ist ziemlich starr
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:gut
Gehört mit:- Accustic Arts Player I
- Accustic Arts Preamp III
- Accustic Arts Amp V
- Hegel H360
- Arcam SA30
- Audio Physic Midex

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Starke Sound IC-H2 – Extravagante Exzellenz

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Das ist mal ein eigenständiger Auftritt: Die Starke Sound IC-H2 stellt sich selbstbewusst gegen den optischen Trend zur konformen Unauffälligkeit. Doch neben dem charakterstarken Design stammt auch die Technik von cleveren Profis – und so verblüfft die kompakte Klangsäule auch akustisch mit einer beindruckenden Performance.

Die Starke Sound IC-H2 bietet optisch ein außergewöhnliches und charakterstarkes Design und macht dem Firmenmotto „Bold ist Beautiful“ alle Ehre.

Die Starke Sound IC-H2 bietet optisch ein außergewöhnliches und charakterstarkes Design und macht dem Firmenmotto „Bold ist Beautiful“ alle Ehre.

Starke Audio? Hierzulande ist diese 2009 gegründete HiFi- und High End-Manufaktur, die ihre Produkte samt und sonders im eigenen Haus entwickelt und fertigt, noch nicht prominent in Erscheinung getreten. In den USA hingegen hat sich der kalifornische Audio-Spezialist vor allem mit seinen Lautsprecherserien bereits einen Namen gemacht: Starke liefert Beschallungslösungen für die Musik- und Mehrkanal-Wiedergabe. Der gute Ruf hat einen guten Grund: Chefentwickler ist Dan Wiggins. Er hat neben seiner Arbeit als renommierter Toningenieur im In- und Ausland für verschiedene bekannte Marken die Produktentwicklung übernommen, bei Starke hält auf etliche Erfindungen Patente. Eine dieser patentierten Lösungen kommt prominent in der Starke Sound IC-H2 zum Einsatz – schauen wir uns diesen außergewöhnlichen Schallwandler mal näher an.

Die Trapezform und die elfenbeinfarbene Piano White-Lackierung unterstreichen den außergewöhnlichen Look des Lautsprechers. Abgesehen von der optischen Markanz unterbindet die Trapez-Geometrie akustisch die Bildung stehender Wellen innerhalb des Gehäuses.

Die Trapezform und die elfenbeinfarbene Piano White-Lackierung unterstreichen den außergewöhnlichen Look des Lautsprechers. Abgesehen von der optischen Markanz unterbindet die Trapez-Geometrie akustisch die Bildung stehender Wellen innerhalb des Gehäuses.

Selbstbewusste Präsenz

Ganz klar: Dieser Lautsprecher fügt sich nicht unauffällig ins Ambiente ein. Er pocht selbstbewusst auf seine Präsenz. Getreu dem Firmenmotto „Bold ist Beautiful“ (etwa: „auffällig ist schön“) zieht dieser Schallwandler die Blicke auf sich. Es beginnt schon mit der ungewöhnlichen Geometrie: Der 95 mal 18 mal 26 Zentimeter messende Korpus der IC-H2 ist trapezförmig und verjüngt sich nach hinten. Hinzu kommt die sanfte Schrägung des schlank-kompakten Gehäuses. Hierdurch treffen die Schallanteile der drei Chassis zeitrichtig beim Hörer ein. Zur ungewöhnlichen Form kommt eine charakteristische Farbgebung: Unser Modell ist in hochglänzendem „Piano White“ lackiert, der Farbton erinnert an das Elfenbein der weißen Tasten früherer Klaviere. Alternativ gibt’s die IC-H2 in noch markanterem Piano Red oder in dezenterem Piano Black. Konstant ist hingegen die schwarze Schallwand-Blende, die auf der Front im oberen Drittel sämtliche Chassis einfasst. Sie ist aus Aluminium gefertigt, aber glatt gehalten – entgegen dem Usus, dieses Material zu bürsten.

Die mitgelieferte Abdeckung setzt ebenso einen Design-Akzent.

Die mitgelieferte Abdeckung setzt ebenso einen Design-Akzent.

Hornbewehrter Hochtöner

Wer die Chassis kaschieren möchte, steckt auf die aus der Front ragenden Haltestifte die mitgelieferten Stoffabdeckungen. Sie betonen mit ihrem satten Grau ebenfalls den auffälligen Auftritt. Doch auch ohne Grills geht‘s weiter mit der Inszenierung der Eigenwilligkeit: Die Schallwand-Blende ziert zur Rechten ein Firmenschild in Altrosa. Farblich exakt darauf abgestimmt zeigt sich der bündig mit der Schallwand abschließende Horntrichter des Hochtöners. Er sorgt für ein optimiertes Abstrahlverhalten des Tweeters und für eine stimmige Anbindung an den Mittelton. Der Hochtöner ist nämlich ohne sichtbare Fixierungen etwas vertieft in die Front eingelassen. Starke Audio setzt beim Tweeter, der wie alle Chassis eigens entwickelt und in Manufaktur hergestellt wird, auf eine Seidenkalotte. Zum Schutz des empfindlichen Gewebes spielt der Einzöller hinter Gittern, genauer: hinter zwei Metallbügeln. Hier schwallwandelt er bis rauf zu 28 Kilohertz, zu den Mitten hin übergibt er ab etwa 2.900 Hertz an seinen benachbarten Mitspieler.

Die Hochtonsektion mit der Horneinfassung und dem Firmenemblem in Altrosa ist der besondere Hingucker.

Die Hochtonsektion mit der Horneinfassung und dem Firmenemblem in Altrosa ist der besondere Hingucker.

Cleverer Magnet-Mix für alle Treiber

Die Mitten übernimmt ein Zehn-Zentimeter-Chassis mit einer Spezialmembran: Hier schallwandelt ein von Starke entwickeltes Karbon/Nomex-Sandwich. Das Kartonfasergewebe und die synthetische Aramidfasern ergeben zusammen eine steife Schwingfläche, die dank ihrer inneren Dämpfung resistent gegen Partialschwingungen der Membran und somit gegen Klangverfärbungen ist. Die Neutralität befördert auch eine andere Spezialität von Starke: die patentierte LMF-Technologie. LFM steht für „Linear Magnetic Field Driver“ und bedeutet, dass im Antrieb hinter der Membran eine Kombination verschiedener Magnet-Arten sitzt, darunter Ferrit und Neodym-Eisen-Bor. Aus dieser die Legierung werden aktuell die stärksten Dauermagnete hergestellt. Die ausgeklügelte Anordnung der verschiedenen Magnet-Arten soll dafür sorgen, dass die mit der Membran verbundene Schwingspule sich stets in einem homogenen Magnetfeld bewegt – also entlang der ganzen Wegstrecke, die die Spule beim Hin- und Zurückschwingen zurücklegt. Das soll die magnetisch bedingten Verzerrungen deutlich verkleinern.

Der Mitteltöner agiert mit der von Starke entwickelten Karbon/Nomex-Sandwich-Membran. Der metallene Phase Plug im Zentrum sorgt für die Wärmeableitung – schließlich leistet der Mitteltöner Schwerstarbeit: Er wandelt den weiten Bereich von 300 bis 2.900 Hertz.

Der Mitteltöner agiert mit der von Starke entwickelten Karbon/Nomex-Sandwich-Membran. Der metallene Phase Plug im Zentrum sorgt für die Wärmeableitung – schließlich leistet der Mitteltöner Schwerstarbeit: Er wandelt den weiten Bereich von 300 bis 2.900 Hertz.

Woofer für satten Tiefgang

Diese LMF-Technologie ist nicht allein dem Mitteltöner vorbehalten, sondern kommt allen Treibern der IC-H2 zugute – also auch dem Tweeter und dem Tieftöner. Dieser 13-Zentimeter-Woofer konzentriert sich auf die Frequenzen unterhalb von 300 Hertz. Hier agiert ebenfalls ein Karbon-Konus mit Nomex, diesmal allerdings nicht im Sandwich-Aufbau wie beim Mitteltöner. Zudem kommt der Woofer ohne den metallenen Phase Plug aus, der den Mitteltöner thermisch und akustisch stabilisiert. Statt dessen ist das Zentrum mit der konventionellen Dustcap ausgestattet, die zum einen Staubschutz ist, zum anderen die Membranfläche vergrößert. Damit verhilft der Woofer der IC-H2 zu einem Bass, der runter bis 28 Hertz reicht – ein erstaunlicher Wert für einen derart kompakten Schallwandler. Dies gelingt auch dank einer Bassreflexabstimmung, die die untersten Frequenzen kräftigt. Hinzu kommt für die Gesamtabstimmung eine aufwändig konzipierte Frequenzweiche, die mit Premium-Bauteilen bestückt ist und in der Charakteristik so ausgelegt wurde, dass die sogenannte Gruppenlaufzeit des Musiksignals gleichmäßig bleibt.

Auch bei der Tieftöner-Membran setzt Starke auf die Kombination Karbon/Nomex.

Auch bei der Tieftöner-Membran setzt Starke auf die Kombination Karbon/Nomex.

Klang-Tuning inklusive

Diese Weiche sitzt verborgen hinter dem rückseitigen Terminal der IC-H2. Es bietet uns zum Anschluss ein Paar Klemmen von sehr guter Qualität. Allerdings dürften sie gerne etwas größer sein. So lassen sich die Bananenstecker unseres Lautsprecherkabels nicht gänzlich einführen. Trotzdem bieten die Klemmen einen festen und sicheren Halt. Über den Anschlüssen entdecken wir nun noch einen dreistufigen Kippschalter. Mit ihm lassen sich die Höhen um zwei Dezibel anheben oder absenken. Das bietet sich an, wenn man die Wiedergabe der IC-H2 als zu hell empfindet oder der Raum durch Geometrie, geringe Möblierung oder harte Materialien zu klanglichen Härten neigt. Wer die IC-H2 hingegen in einem Zimmer mit höhenschluckendem Hochfloor-Teppich, ausladendem Sofa und Vorhängen betreibt, wird wohl eher die Anhebung der oberen Frequenzen ausprobieren. À propos ausprobieren: Wir wären bereit für den Hörtest.

Das Terminal der IC-H2 offeriert zwei kleine, aber amtliche Klemmen für den Anschluss. Mit dem darüber positionierten Kippschalter kann der Höhenanteil angehoben oder abgesenkt werden – zur klanglichen Anpassung an den Raum oder zur Abstimmung auf den eigenen Geschmack.

Das Terminal der IC-H2 offeriert zwei kleine, aber amtliche Klemmen für den Anschluss. Mit dem darüber positionierten Kippschalter kann der Höhenanteil angehoben oder abgesenkt werden – zur klanglichen Anpassung an den Raum oder zur Abstimmung auf den eigenen Geschmack.

Die Starke Sound IC-H2 in der Praxis

Die IC-H2 spielt bei uns im Verbund mit dem SACD-Player Oppo UDP-203, dem Vollverstärker Hegel H360 und einer Verkabelung mit dem Audioquest Diamondback und dem Supra Cables Quadrax. Wir starten mit Finks „Trouble’s What You’re In“, live aufgenommen in der Londoner Union Chapel. Was uns an der Wiedergabe mit der IC-H2 direkt auffällt, ist die Kristall-Klarheit, Brillanz und Offenheit im Hochton. Das erinnert fast an einen Bändchen-Tweeter. Deshalb hat die Wiedergabe eine unglaubliche Präsenz, Plastizität und Gegenwärtigkeit. Die Live-Aufnahme startet mit einer eindrucksvollen Publikumskulisse, mit begeistertem Klatschen und Pfeifen, dazwischen hören wir einen frenetisch jubelnden Fan. Atmosphärisch sind wir sofort mittendrin. Dann setzt Fink auf der Gitarre mit dem Thema des Songs ein: Wunderbar, wie lebensecht der IC-H2 diese Wiedergabe gelingt! Wir erleben, wie Fink fein den Anschlag variiert, zum Teil nur Hammerings spielt, wobei allein die Finger der Greifhand auf die Saiten schlagen und so einen charakteristischen Ton erzeugen.

Atemberaubender Detailreichtum

Dazu können wir das Nylon der Diskantsaiten heraushören – und ebenso an der Weichheit oder Härte der Töne, ob Fink die Saiten gerade mit bloßen Fingern oder mit dem Plektrum anschlägt. Die IC-H2 enthüllt uns das bis in die filigransten Feinheiten und bietet uns einen atemberaubenden Detailreichtum – wie ein akustische Lupe, ohne allerdings zu vergrößern. Fink spielt seine Gitarre zudem sehr perkussiv, er schlägt mit der rechten Hand rhythmisch auf die Saiten. Durch diese Schläge hört man besonders gut den Hall der Union Chapel: Die Schallreflexionen sind derart gut zu hören, dass wir mit geschlossenen Augen schwören können, in diesem Kirchenraum zu sein und auf der oberen Empore zu stehen. Auch diese sensationelle Wiedergabe der Räumlichkeit erinnert an einen Bändchen-Hochtöner.

Die IC-H2 frontseitig und rückseitig: Hier sieht man auch den Port der Bassreflexabstimmung, die den schlanken Schallwandler bei der Bildung des Bassfundaments unterstützt.

Die IC-H2 frontseitig und rückseitig: Hier sieht man auch den Port der Bassreflexabstimmung, die den schlanken Schallwandler bei der Bildung des Bassfundaments unterstützt.

Tolle Plastizität und imposante Dynamik

Von diesem flotten Hochtöner, aber auch von dem flink-akkuraten Mitteltöner profitiert ebenso der Gesang: Fink hat ab dem ersten Ton eine tolle physische Präsenz. Jeder Atmer, jede Reibung der Stimme, jeder betonte Schmelz, jedes kleine, sich dann aber doch intensivierende Vibrato bekommen wir mit, als wären wir Fink ganz nah. Natürlich ist der Gesang über ein Mikrofon abgenommen, auch das offenbart die IC-H2: Wir registrieren, wenn Fink nahe an dieses Mikro geht und dadurch mehr Bässe in der Stimme hat oder mit etwas Distanz singt, wodurch sein Organ mittiger, entfernter und kleiner wird. Das kennt man von Live-Konzerten – und dieses Gefühl des Dabeiseins vermittelt uns die IC-H2. Zur famosen Räumlichkeit und Plastizität kommt der satte Punch: Finks rhythmische Schläge auf die Gitarrensaiten lassen uns fast ein zusätzliches Perkussion-Instrument auf der Bühne vermuten. Hier punktet die IC-H2 mit einer beeindruckenden Knackigkeit und Dynamik, der Sound ist durch und durch definiert.

Bass bis in den Frequenz-Keller

Beim Tiefton zeigt die IC-H2 zwei Gesichter: Den knurrigen Kontrabass bei Sinne Eegs „The Bitter End“ liefert sie überaus drahtig, schlank und konturiert. Wer hier etwas mehr Volumen erreichen möchte, kann die Lautsprecher näher an die Rückwand stellen. Das klappt hervorragend und ohne Verunklarung des Klangs. Doch die IC-H2 kann auch ganz anders: Wie weit sie die Treppe in den Frequenz-Keller runtergeht, zeigt sie dann bei Eva Cassidys Interpretation von „Bridge Over Troubled Water“, wo der elektrische Bass mit satt-warmem und voluminösem Ton das Fundament legt, und erst recht bei „Celestial Echo“ von Malia und Boris Blank, wo der elektronische Synthesizer mächtig auf Ohr und Magen drückt. Die IC-H2, der man eine solche Kraft aufgrund ihrer Zierlichkeit und der geringen Membranfläche kaum zugetraut hat, liefert durchaus die ausgewiesenen 28 Hertz im Bass. Selbst in diesem Fall funktioniert die wandnahe Aufstellung, auch wenn sie gar nicht nötig ist, verblüffend gut.

Der gesamte Korpus der IC-H2 ruht auf einer H-förmigen, metallenen Traverse, die für den sicheren Stand der schlanken Klangsäule bürgt. Vier höhenverstellbare Halbkugel-förmige Füße aus Metall stellen den kippelfreien Kontakt zum Untergrund her. Zur Absorption von Gehäusevibrationen und Bodenschwingungen sitzt zwischen jedem Fuß und der Traverse jeweils eine Gummischeibe.

Der gesamte Korpus der IC-H2 ruht auf einer H-förmigen, metallenen Traverse, die für den sicheren Stand der schlanken Klangsäule bürgt. Vier höhenverstellbare Halbkugel-förmige Füße aus Metall stellen den kippelfreien Kontakt zum Untergrund her. Zur Absorption von Gehäusevibrationen und Bodenschwingungen sitzt zwischen jedem Fuß und der Traverse jeweils eine Gummischeibe.

Klang-Tuning für absolute Stimmigkeit

Neben dieser aufstellungsbedingten Klangveränderung im Bass bietet die IC-H2 in den Höhen ja noch die Möglichkeit zum Klangtuning. Wer die Stoffabdeckungen verwendet, erfährt eine sanfte Verringerung der Höhen. Die lässt sich aber noch besser durch den rückseitigen Kippschalter zur Höhenabsenkung und -anhebung erzielen. Das Höhen-Plus brauchen wir nicht: In unserem mit Teppich und Sofa möblierten Hörraum präsentiert sich die IC-H2 eh schon als eher hell. Mit der Absenkung hingegen landen wir einen Volltreffer: So erreichen wir die Stimmigkeit und die tonale Balance. Nun spielt die IC-H2 richtig entspannt – und zwar ohne Einbußen bei der Transparenz oder beim Detailreichtum. So hören wir uns nun durch unsere Musiksammlung, genießen unsere Hörsession relaxt auf unserem Sofa – und vergessen darüber gerne die Zeit.

Die Starke Sound IC-H2 passt hervorragend in eine modernes, designorientiertes Ambiente.

Die Starke Sound IC-H2 passt hervorragend in eine modernes, designorientiertes Ambiente.

Fazit

Die Starke Sound IC-H2 ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Schallwandler: Optisch pocht sie mit ihrem eigenwillig-charakterstarken Design selbstbewusst auf ihre Präsenz im Raum. Akustisch erweist sich die IC-H2 dank cleverer Technik als exzellenter Drei-Wege-Schallwandler: Sie beeindruckt mit vorzüglicher Auflösung und immensem Detailreichtum. Sie liefert eine atemberaubende räumliche Abbildung mit toller Tiefenstaffelung. Nicht zuletzt verblüfft sie geradezu mit ihrem Bass: Diesen kraftvollen, tiefreichenden Tiefton traut man dieser schlank-kompakten Klangsäule kaum zu. Die IC-H2 punktet aber auch in der Handhabung: Durch die absenkbaren oder anhebbaren Höhen passt sie in akustisch helle wie auch dämpfende Räume. Zudem ist sie unkritisch in der Positionierung und ermöglicht selbst eine wandnahe Aufstellung. Wer einen Lautsprecher mit hervorragendem Klang und markanter Optik sucht, ist hier richtig: Die IC-H2 bietet extravagante Exzellenz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

96 of 100

98 of 100

98 of 100

210815.Starke_Sound-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Starke Sound
IC-H2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:5.000,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schallwand-Blende: gebürstet-eloxiertes Aluminium
- Gehäuse: Piano Black, Piano White, Piano Red
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
+49 40 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):- 950 x 180 x 255 mm (ohne Abdeckung und Füße)
- 985 x 220 x 278 mm (mit Abdeckung und Füßen)
Gewicht:15,3 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, Bassreflex-Abstimmung
Hochtöner:1 x 2,54 mm (Kalotte, Seidengewebe)
Mitteltöner:1 x 102 mm (Konus, Karbon/Nomex-Sandwich)
Tieftöner:1 x 133 mm (Konus, Karbon/Nomex)
Frequenzbereich:28 Hz - 28 kHz
(Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:300 Hz / 2.900 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω
Empfindlichkeit:90,5 dB (2.83v/1m)
(Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:40 - 200 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Starke Sound IC-H2
- Abdeckungen
- Füße
- Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
- Handschuhe
Pros und Contras:+ außergewöhnlich-charakterstarkes Design
+ ausgezeichnete Dynamik
+ exzellente Auflösung und immenser Detailreichtum
+ sehr gute Tiefenstaffelung und räumliche Abbildung
+ kraftvoller, tiefreichender Bass
+ leichte Handhabung
+ unkritisch in der Positionierung
+ Höhen absenkbar oder anhebbar
+ 10 Jahre Garantie

- kleine Anschlussklemmen
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut
Getestet mit:- Oppo UDP-203
- Hegel H360
- Audioquest Diamondback
- Supra Cables Quadrax
- IsoTek Evo3 Polaris

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Streaming-Vollverstärker Arcam SA30 – Multi-Medialist mit Raumeinmessung

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Beim Topmodell seiner Vollverstärker-Linie setzt Arcam auf Multimedialität: Der SA30 punktet mit analogen und digitalen Schnittstellen, reizt Vinylisten mit einem Phono-Modul für MM und MC, hat für Cineasten einen HDMI-Port in petto – und glänzt auch in puncto Vernetzung: Streaming per WiFi oder LAN per Chromecast built-in, Apple AirPlay 2 oder UPnP, Multiroom-Einbindung als Roon-Endpoint oder über Google Home, Steuerung per App. Für Kraft und klangliche Klasse bürgen dabei die vorzügliche Class G-Schaltung – und die Raumeinmessung mit Dirac.

Der Arcam SA30 ist ein topmoderner, streamingfähiger Verstärker, der optisch mit dem großen Stellrad und der oben und unten sanft abgewinkelten Front typische Design-Features der Briten tradiert.

Der Arcam SA30 ist ein topmoderner, streamingfähiger Verstärker, der optisch mit dem großen Stellrad und der oben und unten sanft abgewinkelten Front typische Design-Features der Briten tradiert.

Britisches Understatement? So potent und vielseitig der SA30 ist – beim Design seines Vollverstärker-Flaggschiffs hat Arcam es nicht unbedingt übertrieben. Er strahlt eine nüchterne Funktionalität aus, seine Front präsentiert sich schnörkellos-aufgeräumt. Prominent ist das dezentrale Display mit seiner gut lesbaren, zweizeiligen weißen Punktmatrix-Anzeige. Darunter sind neun Tasten positioniert, mit denen man sämtliche Menü-Einstellmöglichkeiten handhabt, Informationen zu den via USB oder Netzwerk zugespielten Musikstücke aufruft, Klang-Profile aktiviert, die Balance verändert, das Display dimmt, bei der Nutzung analoger Quellen die Digitalsektion umgeht und die Eingänge des SA30 über „Input-“ und Input+“ durchsteppt. Eine direkte Anwahl der Eingänge ist am Gerät selbst nicht möglich. Die Tasten dürften in puncto Haptik und Optik für einen 2.400 Euro kostenden Verstärker standesgemäßer ausfallen. Das gilt ebenso für das Volumen-Stellrad: Der aus einem Metallring und einer Kunststoffkappe zusammengesetzte Drehknopf hat soviel Spiel, dass er beim Betätigen unrund rotiert. Die Gängigkeit und die sanfte Rastung hingegen sind gut.

Das Display bietet seine Informationen über eine gut lesbaren, zweizeiligen weißen LED-Punktmatrix-Anzeige. Es zeigt anfangs immer und später nach Betätigen der „Info“-Taste auch Interpret, Titel und Album an. Das Durchlaufen der Informationen geht allerdings sehr gemächlich vonstatten.

Das Display bietet seine Informationen über eine gut lesbaren, zweizeiligen weißen LED-Punktmatrix-Anzeige. Es zeigt anfangs immer und später nach Betätigen der „Info“-Taste auch Interpret, Titel und Album an. Das Durchlaufen der Informationen geht allerdings sehr gemächlich vonstatten.

Analoge und digitale Anschlussvielfalt

Die Front bietet noch zwei kleine Buchsen – und damit sind wir schon bei der Konnektivität: Die eine Mini-Klinkenbuchse dient dem Anschluss eines Kopfhörers. Damit ermöglicht der SA30 auch den privaten Musikgenuss, denn die Lautsprecherausgänge sind dann, wenn gewünscht, abgeschaltet. Die andere 3,5-mm-Buchse ist ein Aux-Eingang für den schnellen frontseitigen Anschluss eines Analog-Zuspielers. Alle anderen kabelgebundenen Quellen werden auf der Rückseite angeklemmt. Hier offeriert der SA30 analogseitig drei Line-Inputs, aber auch zwei Plattenspieler-Eingänge: Das Phono-Modul bietet die Anschluss-Möglichkeit für MM- und sogar MC-Systeme. Damit ist der SA30 auch für ambitionierte Vinylisten attraktiv. Durch den „Pre Out“ wiederum kann der SA30 als reiner Vorverstärker oder im Rahmen einer Bi-Amping-Lösung als Verstärker für den Höhenbereich genutzt werden. Digitalseitig bietet der SA30 kabelgebunden je zwei optische und zwei elektrische S/PDIF-Inputs, einen USB-A-Port für USB-Sticks (nicht jedoch für externe Festplatten) und eine HDMI-Schnittstelle mit ARC/eARC. Sie ermöglicht die Fernsehton-Wiedergabe über eine Ein-Kabel-Verbindung zum Smart-TV.

Mit zahlreichen analogen und digitalen Anschlüssen für kabelgebundene Zuspieler und insbesondere mit dem Phono-Eingang für MM- und MC-Plattenspieler bietet der SA30 alle Optionen für klassisches HiFi.

Mit zahlreichen analogen und digitalen Anschlüssen für kabelgebundene Zuspieler und insbesondere mit dem Phono-Eingang für MM- und MC-Plattenspieler bietet der SA30 alle Optionen für klassisches HiFi.

Reichhaltige Streaming- und Vernetzungsmöglichkeiten

Nun kommt das Streaming-Portfolio: Kabelgebunden offeriert der SA30 eine LAN-Buchse zur Einbindung in das heimische Netzwerk. So kann der Verstärker auch in eine Hausautomatisierung integriert werden, alternativ geht das auch über die benachbarte RS232-Schnittstelle. Bevorzugt wird aber natürlich Musik gestreamt – und das kann der SA30 auch wireless auf gleich mehreren Wegen. Zuerst über WiFi: Zugunsten des guten Empfangs ist der Streaming-Amp gleich mit zwei WLAN-Antennen ausgerüstet. Alternativ stehen Apple AirPlay 2 und Google Home zur Verfügung, über diese Anwendungen wird der SA30 auch ins Netzwerk eingebunden. Das Streaming geht also auch über Chromecast bult-in/Google Cast, und, da der SA30 als Roon Endpoint zertifiziert ist, ebenso mit der superben Musikmanagement-Software roon. So ist der SA30 zudem in ein Multiroom-Beschallungssystem integrierbar. Als UPnP/DLNA-Streamer harmoniert er überdies mit der computerbasierten Player-Software Audirvana und mit UPnP-fähigen Apps wie Bubble UPnP, mconnect und den Arcam-Apps MusicLife und Arcam Control. Auf Bluetooth-Streaming verzichtet der SA30.

Der SA30 ist auch für Vinylisten attraktiv: Sein Phono-Modul ermöglicht den Anschluss von Plattenspielern mit MM-System oder MC-Abtaster.

Der SA30 ist auch für Vinylisten attraktiv: Sein Phono-Modul ermöglicht den Anschluss von Plattenspielern mit MM-System oder MC-Abtaster.

HiRes und Format-Vielfalt

So verschieden die Zuspiel-Wege, so vielfältig sind die File-Formate, die der SA30 beherrscht. Er spielt über den USB-A-Port HiRes-Files bis zu sagenhaften PCM 768/32 und DSD256, auch wenn der interne DSP sie zur Verarbeitung auf PCM 192/32 umwandelt. So verfährt der Wandler auch mit den per WLAN, LAN-Port und den S/PDIF-Schnittstellen zugestreamten Files. Sogar die analog zugespielte Musik wird gewandelt, damit die Equalizer- und Raumkorrektur-Möglichkeiten genutzt werden können. Wer seine Analogmusik lieber unverfälscht hören will, kann die Digitalabteilung durch betätigen der „Analogue Direct“-Funktion umgehen. Zurück zu den Formaten: Je nach Eingang akzeptiert der SA30 HiRes-Files in PCM, DSD, DSF, unkomprimierte und verlustfreie Files wie WAV, FLAC, ALAC oder AIFF sowie datenreduzierte Files wie AAC oder MP3. Außerdem besitzt der SA30 einen MQA-Dekoder. So meistert er auch den Produktions- und Wiedergabe-Standard MQA, der die sonst üblichen File-Umwandlungen vermeidet und verspricht, Musik ohne die daraus resultierenden Verfälschungen zu liefern.

Der SA30 lässt sich über verschiedenste Apps steuern. Arcam hat zwei Bedienoberflächen in petto. Hier ist die Arcam Control-App zusehen. Mit ihr lassen sich die Grundfunktionen bedienen, also An/Aus, Lautstärke, Stummschaltung, Balance und Quellenauswahl (Bild 1). Ebenso lassen sich einige Einstellungen des Menüs aufrufen (Bild 2). Überdies sind hier die verschiedenen DAC-Filter aufruf- und einstellbar (Bild 3).

Der SA30 lässt sich über verschiedenste Apps steuern. Arcam hat zwei Bedienoberflächen in petto. Hier ist die Arcam Control-App zusehen. Mit ihr lassen sich die Grundfunktionen bedienen, also An/Aus, Lautstärke, Stummschaltung, Balance und Quellenauswahl (Bild 1). Ebenso lassen sich einige Einstellungen des Menüs aufrufen (Bild 2). Überdies sind hier die verschiedenen DAC-Filter aufruf- und einstellbar (Bild 3).

Mit Arcams zweiter App namens „MusicLife“ ist die Musik des eigenen Netzwerk-Speichers abrufbar. Zudem sind mit Tidal, Napster, Deezer, Qobuz und HiResAudio etliche Streamingdienste erreichbar (Bild 1). Mit Premium-Diensten wie Tidal Masters ist auch per Streaming Musikgenuss in HiRes-möglich (Bild 2). Hinzu kommen die Angebote der unzähligen Internetradiostationen und Podcast-Kanäle (Bild 3).

Mit Arcams zweiter App namens „MusicLife“ ist die Musik des eigenen Netzwerk-Speichers abrufbar. Zudem sind mit Tidal, Napster, Deezer, Qobuz und HiResAudio etliche Streamingdienste erreichbar (Bild 1). Mit Premium-Diensten wie Tidal Masters ist auch per Streaming Musikgenuss in HiRes-möglich (Bild 2). Hinzu kommen die Angebote der unzähligen Internetradiostationen und Podcast-Kanäle (Bild 3).

Üppiges Musikdienst-Angebot

Diese MQA-Files hat als erster kommerzieller Anbieter Tidal ins Portfolio aufgenommen – und damit sind wir bei den zahlreichen Musikdiensten, die der SA30 unterstützten. Neben Tidal sind dies Deezer, HiResAudio, Napster, Qobuz, Spotify Connect, via Google Home kommen noch Apple Music, Spotify Free und YouTube Music hinzu. Komplettiert wird das Angebot durch die unermessliche Vielfalt an kostenfreien Internetradio-Stationen und Podcast-Kanälen. Diese Beschallungs-Angebote nutzt man via App. Für die Bedienung der analogen und kabelgebundenen Zuspieler sowie zur Navigation im Menü der Einstellungen greift man hingegen zur mitgelieferten Fernbedienung. Hier sind nun die einzelnen Eingänge des SA30 direkt anwählbar. Der Universal-Befehlsgeber kann bis zu acht Geräte steuern und ist lernfähig: Er vermag bis zu 16 Funktionen von einer anderen Original-Fernbedienung übernehmen. Dementsprechend bietet er eine Vielfalt an beleuchteten Tasten, die je nach ausgewähltem Gerätemodus und Eingang mehr als eine Funktion haben können. Über den Ferngeber lassen sich natürlich auch die Equalizer-Presets aufrufen.

Der SA30 harmoniert aber auch mit andern UPnP/DLNA-fähigen Player-Apps wie Bubble UPnP (Bild 1) oder mconnect (Bild 3). Über die Google Home-App lässt sich Musik der verschiedensten Dienste streamen – sogar YouTube Music (Bild 2).

Der SA30 harmoniert aber auch mit andern UPnP/DLNA-fähigen Player-Apps wie Bubble UPnP (Bild 1) oder mconnect (Bild 3). Über die Google Home-App lässt sich Musik der verschiedensten Dienste streamen – sogar YouTube Music (Bild 2).

Raumkorrektur und weitere Klang-Finessen

Equalizer-Presets? Ja! Der SA30 ermöglicht nämlich mit dem Einmess-System Dirac ein grundlegendes Soundprocessing, um akustische Unzulänglichkeiten des Hörraums ausgleichen – etwa Basswummern oder überbetonte Frequenzen. Deshalb wird das Zimmer mithilfe der Software Dirac Live und dem mitgelieferten USB-Mikrofon akustisch vermessen. Aus dem Einmess-Ergebnis errechnet Dirac eine Korrekturkurve und erstellt ein Audio-Filter. Als Equalizer-Preset ist es für beliebige Eingänge des SA30 verwendbar. Insgesamt können drei Kurven erstellt, als Equalizer-Presets abgespeichert und für verschiedene Inputs eingesetzt werden. Die DSP/DAC-Sektion des SA30 ermöglichen noch weitere Finessen – etwa die Auswahl zwischen sieben verschiedenen Digital-Filtern für den DAC. Sie bereinigen die Artefakte und Effekte, die bereits beim Aufnehmen und Mastern der Musik entstanden sind oder beim Konvertieren des Files auftreten. Prima ist auch die „Lip Sync“-Funktion: Damit beim Filmabend Bild und Ton synchron sind, kann bei jedem Eingang des SA30 eine Audioverzögerung aktiviert werden. Sie ist in Fünf-Millisekunden-Schritten einstellbar bis maximal 200 Millisekunden.

Klangoptimierung: Arcam setzt für die Raumeinmessung auf das ausgereifte Dirac Live. Zur Kalibrierung des Raums wird auch das notwendige Mikrofon mitgeliefert.

Klangoptimierung: Arcam setzt für die Raumeinmessung auf das ausgereifte Dirac Live. Zur Kalibrierung des Raums wird auch das notwendige Mikrofon mitgeliefert.

Class G-Verstärkung für Kraft und Klarheit

Kommen wir nun zur eigentlichen Kernkompetenz des Verstärkers: die Amplifikation. Arcam setzt seit einigen Jahren auf eine Verstärkertechnik, die als Class G bezeichnet wird. Im Prinzip nutzt sie den Vorzug der Class-A-Schaltung: Sie arbeitet linear und erfüllt damit das Ideal der audiophilen Signalbehandlung. Leider hat die Class-A-Schaltung zwei gravierende Nachteile: Sie verbrät ziemlich viel Energie, und sie eignet sich nur für eine geringe Leistung. Arcam hat diese Schaltung deshalb modifiziert und eine zweite, kräftigere Stromversorgung spendiert. Auf sie wird aber nur bei größerem Leistungsbedarf zurückgegriffen – und dann arbeitet der Verstärker im Class AB-Betrieb. Mit diesem pfiffigen Leistungs-Management ermöglicht die Class G-Schaltung einen hohen Wirkungsgrad bei großer Linearität und geringer verheizter Energie. Dieses Schaltungskonzept ist in der Praxis allerdings schwer zu beherrschen und teuer zu realisieren. Arcam hat etliche Jahre an dieser Schaltung gearbeitet – und nutzt das erreichte Know-how seither konsequent in seinen Verstärkern und Receivern.

Die Fernbedienung liegt auch dank einer unterseitigen Fingermulde gut in der Hand. Der Systemferngeber bietet mit seinen zahlreichen beleuchteten Tasten auch vielfältige Zugriffsmöglichkeiten auf den den Verstärker. Insbesondere punktet der Befehlsgeber mit der direkten Anwahlmöglichkeit der Quellen und seiner Lernfähigkeit, so dass er auch andere Komponenten steuern kann.

Die Fernbedienung liegt auch dank einer unterseitigen Fingermulde gut in der Hand. Der Systemferngeber bietet mit seinen zahlreichen beleuchteten Tasten auch vielfältige Zugriffsmöglichkeiten auf den den Verstärker. Insbesondere punktet der Befehlsgeber mit der direkten Anwahlmöglichkeit der Quellen und seiner Lernfähigkeit, so dass er auch andere Komponenten steuern kann.

Anschluss, Einrichtung und Einmessung

Kommen wir endlich zur Praxis. Wir haben den SA30 an unsere Standlautsprecher Audio Physic Midex angeschlossen, als Plattenspieler dient der Transrotor Dark Star, als SACD/Blu-ray-Spieler der Oppo UDP-203. Nach dem Einschalten startet der SA30 überaus gemächlich: 35 Sekunden braucht er, um betriebsbereit zu sein. Als erstes bringen wir ihn mit der Google Home-App einfach und flott ins heimische Netzwerk. Nun folgt die Einmessung. Die Dirac Live-Software für PC oder MAC laden wir uns von der Dirac-Homepage herunter (hier geht es zum Link), installieren sie und schließen in der Zwischenzeit das USB-Mikrofon an unseren Laptop an. Wir positionieren das Mikrofon so, dass es an unserem Hörplatz in Ohrhöhe in Richtung der Lautsprecher gerichtet ist. Die gestartete Dirac-Software erkennt prompt den Verstärker und das Mikrofon. Nun haben wir die Möglichkeit, den Raum für drei verschiedene Szenarien einzumessen: mit enger, etwas weiterer oder breiter Fokussierung auf den Hörplatz.

Die Einmess-Software ermöglicht die Optimierung für mehrere Szenarien: entweder eng den Hörplatz fokussiert ...

Die Einmess-Software ermöglicht die Optimierung für mehrere Szenarien: entweder eng den Hörplatz fokussiert …

... etwas breiter ausgerichtet …

… etwas breiter ausgerichtet …

… oder weit auf die ganze Sofabreite erstreckt.

… oder weit auf die ganze Sofabreite erstreckt.

Die Vermessung des Wohnzimmers

Wir wählen die enge Fokussierung. Die Software zeigt uns nun in einer Abbildung neun vorgegebene Messpunkte im Bereich des Hörplatzes. Für jeden dieser Messpunkte wird jetzt eine eigene Messung durchgeführt. Dafür sendet der Verstärker über die Boxen mehrere Frequenz-Sweeps, die sich von den Bässen zu den Höhen hochschrauben. Das Mikrofon nimmt die Sweeps auf, die Dirac-Software errechnet daraus für jeden Messpunkt eine Messkurve. Aus den verschiedenen Messkurven ermittelt die Software die akustischen Gegebenheiten unseres Raums und erstellt daraufhin ein Filterdesign, das zu laute und zu leise Frequenzen ausgleicht – die Raumkorrektur. Dieses Filter wird uns nun zur Abspeicherung auf dem SA30 angeboten, dabei können wir dem Filter einen Namen geben und entscheiden, auf welchen der drei zur Verfügung stehenden Speicherplätze des Verstärkers wir dieses Filter legen wollen. Als Equalizer-Preset ist es fortan für beliebige Eingänge des SA30 verwendbar. Damit ist die Einmessung abgeschlossen – wir können starten.

Das mitgelieferte Mikrofon muss vor der Messung kalibriert werden, damit das Dirac-System korrekte arbeiten kann. Dafür lädt man ein File hoch, das Arcam auf der Homepage als Download bereitstellt.

Das mitgelieferte Mikrofon muss vor der Messung kalibriert werden, damit das Dirac-System korrekte arbeiten kann. Dafür lädt man ein File hoch, das Arcam auf der Homepage als Download bereitstellt.

Mit mehreren Frequenz-Sweeps pro Messung wird der Raum akustisch ausgelotet.

Mit mehreren Frequenz-Sweeps pro Messung wird der Raum akustisch ausgelotet.

Der Arcam SA30 in der Praxis

Wir beginnen mit Eva Cassidys wunderschöner Interpretation von „Bridge Over Troubled Water“ und hören den Song erst mal ohne die Raumkorrektur. Der Arcam präsentiert uns alle Vorzüge dieser Live-Aufnahme: Er vermittelt mit exzellenter Akkuratesse die Atmosphäre und die Räumlichkeit des Blues Alley-Clubs, wir sind sofort mitten im Geschehen und haben einen Platz ganz vorn an der Bühne. Hier stellt der SA30 die fünf Musiker nun in schöner Tiefenstaffelung auf. Auch diese Tiefe der Darstellung sorgt für das Wie-echt-Feeling.Der SA30 bildet dabei mit seiner feiner Auflösung die Instrumente herrlich plastisch ab, auch Eva Cassidy als Frontfrau strahlt eine eine tolle Präsenz aus. Dabei pflegt der SA30 das von Arcam bekannte Klangbild: ein klare, runde und zugleich straffe Wiedergabe mit sattem, aber trotzdem drahtigem Bass. Das haben wir bereits beim Arcam AJ29 schätzen gelernt.

Die Lautsprecher-Anschlüsse des SA30 sind von amtlicher Qualität: Die vergoldeten Buchsen haben eine große Aufnahme auch für querschnittstarke Litzen. Die freilaufenden Andruckscheiben schonen beim Anziehen der Klemmen die feinen Drähtchen der eingeführten Litzen.

Die Lautsprecher-Anschlüsse des SA30 sind von amtlicher Qualität: Die vergoldeten Buchsen haben eine große Aufnahme auch für querschnittstarke Litzen. Die freilaufenden Andruckscheiben schonen beim Anziehen der Klemmen die feinen Drähtchen der eingeführten Litzen.

Verblüffender Unterschied

Nun aktivieren wir die Raumkorrektur – und das zeitigt eine geradezu verblüffende Veränderung: Nachdem die akustischen Eigenarten unseres Wohnzimmers nivelliert sind, spielt der Arcam mit einem anderen Aplomb: Der Klang wird nochmals runder, die Wiedergabe bekommt eine neue Balance. So fügt sich das zuvor etwas höhenreiche und dominante Hi-Hat des Schlagzeugs nun stimmig ins Gesamtgeschehen ein. Der Mittenbereich ist jetzt ein wenig betonter und kompakter, dadurch hat die Wiedergabe mehr Punch und Griffigkeit. Zudem gewinnt der Bass an Kraft und Kontur und wirkt damit noch satter. Was für ein Unterschied! Das Room-EQ-Ergebnis hängt natürlich stark vom Raum ab. Den Klang können wir nun noch durch eine weitere Finesse tunen: durch die Direct-Schaltung, die bei der Wiedergabe analoger Quellen die Digitalsektion des SA30 umgeht. Dann ist natürlich auch die Raumkorrektur deaktiviert. Im Direct-Betrieb verfeinert der SA30 seine Performance allerdings merklich. Das macht sich auch bei gehobenen Lautstärken bemerkbar.

Da der SA30 auch Roon-Endpoint ist, bietet sich das besonders komfortable Musikmanagement roon an – auch für die Einbindung in ein Multiroom-Beschallungssystem.

Da der SA30 auch Roon-Endpoint ist, bietet sich das besonders komfortable Musikmanagement roon an – auch für die Einbindung in ein Multiroom-Beschallungssystem.

Kraft, Klarheit und Genusssteigerung

Mit seiner Power beeindruckt der SA30 ebenfalls. Er bleibt selbst bei hohen Pegeln sauber und klar, er bietet satteste Kraft und behält trotzdem auch im Bass die Kontrolle. Dabei hat er reichlich Reserven: Wir hören bei Stufe 50 bereits mit mehr Pegel, als Eva Cassidy und ihre Band im Blues Alley-Club geliefert haben werden – doch der SA30 könnte sich noch bis 79 steigern. Diese Klangkultur bietet der SA30 auch über seine Phono-Vorstufe. Auf dem Dark Star rotiert Patricia Barbers „The Thrill Is Gone“. Der SA30 bildet auch hier die Feinheiten der audiophilen Aufnahme ab. Das beginnt bei Mark Walkers filigraner Beckenarbeit und seinem Besenspiel auf der Snare, reicht über Barbers facettenreich wiedergegebenes Klavierspiel, das mit der changierenden Vielzahl seiner Klangfarben fasziniert, und endet natürlich mit dem warmen, attraktiven Gesang der Jazz-Chanteuse, der uns zum Zurücklehnen und Genießen einlädt. Auch hier bewirkt der Betrieb im Direct-Modus eine abermalige Genusssteigerung.

Der metallene Drehgeber ist mit einer Kunststoff-Kappe versehen und rotiert aufgrund zu großen Spiels unrund. Gängigkeit und Rastung des dahinter sitzenden Drehgebers sind hingegen sehr gut. Als Plus-Feature sind hier noch der Kopfhörerausgang und der Aux-Eingang für den schnellen Anschluss einer Audio-Quelle zu sehen.

Der metallene Drehgeber ist mit einer Kunststoff-Kappe versehen und rotiert aufgrund zu großen Spiels unrund. Gängigkeit und Rastung des dahinter sitzenden Drehgebers sind hingegen sehr gut. Als Plus-Feature sind hier noch der Kopfhörerausgang und der Aux-Eingang für den schnellen Anschluss einer Audio-Quelle zu sehen.

Klarer Klang auf allen Wegen

Bei der Wiedergabe digital zugespielter Musik zeigt der SA30 die gleiche Souveränität. Wir streamen mal über den USB-A-Input, mal wireless per WLAN, schließlich kabelgebunden via LAN – und stets bietet uns der SA30 die HiRes-Files, die wir zuspielen, in glasklarer, überaus reiner und ungemein detailreicher Qualität. Die kabelgebundene LAN-Zuspielung ist, wie üblich, etwas stabiler als das Wireless-Streaming. So oder so: Hier fällt uns erneut die immense Dynamik auf, die der SA30 liefert. Das Ausprobieren der verschiedenen Digital-Filter des DAC erweist sich dabei als Möglichkeit zum Feinst-Tuning. Unser Favorit ist hier der „Linear Phase fast“. Das ist aber echte Geschmackssache und ändert den Klang nur minimal. Am intensivsten hört man das über den Kopfhörer, denn der Phones-Ausgang, den der SA30 bietet, ist qualitativ wirklich gut. Auch hier bleibt die Wiedergabe selbst hin zu hohen Pegeln klar, sauber, konturiert und kräftig – und das mit einem schön voluminösen Bass.

Der SA30 kann auch MQA-Files dekodieren – wie hier im Einsatz mit der audiophilen Audio-Software Audirvana, die sich etwa für den Betreib per Laptop oder Rechner anbietet.

Der SA30 kann auch MQA-Files dekodieren – wie hier im Einsatz mit der audiophilen Audio-Software Audirvana, die sich etwa für den Betreib per Laptop oder Rechner anbietet.

Mitreißendes Filmerlebnis

Wie schlägt sich der SA30 nun beim Heimkino-Event? Wir schließen ihn an unseren Panasonic TX-55GZW1004 an, den wiederum unser SACD/Blu-ray-Player Oppo UPD-203 speist. Wir wählen die Seefeuer-Schlachtsequenz aus „Game Of Thrones“. Der Flat-TV präsentiert uns die dramatische Szene mit ultraknackigem Bild – und der SA30 liefert dazu das akustische Pendant. Die in jedem Detail hörbaren Geräusche schaffen eine geradezu beängstigend reale Kulisse: Das Einlagen der Pfeile und das Spannen der Bögen haben eine unglaubliche Körperlichkeit. Die Dialoge der Kämpfer sind auch bei hitzigen Wortwechseln bestens verständlich. Als schließlich der Flammenpfeil das Meer in eine fauchende Feuerwalze verwandelt und Explosionen schreiende Männer und krachendes Material durch die Luft wirbeln, sind die Detonationen so brachial, dass unsere Wohnzimmerwände wackeln. Der Arcam serviert den Soundtrack mit immensem Druck, sattester Dynamik, herausragender Kraft – und einem beeindruckender Bass. Mit passenden Lautsprechern braucht man schlicht keinen Subwoofer und bekommt vom SA30 ein mitreißendes Filmerlebnis geliefert.

Dank seines HDMI-Ports mit ARC/eARC-Funktion sorgt der SA30 auch für eine vorzügliche Stereo-Beschallung beim Fernseh- und Heimkino-Abend. Achtung: Der SA30 verarbeitet hier nur ein PCM-Signal, kein Bitstream-Signal. Das muss bei der Audio-Ausgabe des Zuspielers – sei es der Fernseher, sei es der Port – entsprechend eingestellt werden.

Dank seines HDMI-Ports mit ARC/eARC-Funktion sorgt der SA30 auch für eine vorzügliche Stereo-Beschallung beim Fernseh- und Heimkino-Abend. Achtung: Der SA30 verarbeitet hier nur ein PCM-Signal, kein Bitstream-Signal. Das muss bei der Audio-Ausgabe des Zuspielers – sei es der Fernseher, sei es der Port – entsprechend eingestellt werden.

Fazit

Der Arcam SA 30 glänzt als audiophiler Multi-Medialist und mit satter Feature-Vielfalt. Bei den zahlreichen analogen und digitalen Schnittstellen punktet er insbesondere mit dem Phono-Modul für MM/MC. Mit dem HDMI-Port ermöglicht er ein akustisch mitreißendes Heimkino-Event. In puncto Vernetzung und Streaming lässt er ebenfalls kaum Wünsche offen: Er bietet WiFi undLAN per Chromecast built-in, Apple AirPlay 2 sowie eine komplette UPnP-Kompatibilität, Multiroom-Management via Roon oder Google Home – und natürlich eine Steuerung per App neben der traditionellen Fernbedienung für die kabelgebundenen Eingänge. So modern und multimedial der SA30 ist, so tradiert er doch die von Arcam gewohnte Klangkultur. Er liefert eine glasklare, detailreiche und musikalische Wiedergabe mit toller Dynamikfähigkeit, beeindruckender Kraft und reichlich Reserven. Mit der Raumeinmessungsmöglichkeit kann dieser Klang sogar auf das eigene Ambiente hin optimiert werden. Allein die Bedienelemente der Front sind kritikwürdig, ansonsten beweist der SA30 eindrucksvoll, dass er das Topmodell aus Arcams Vollverstärker-Linie ist.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 of 95

93 of 95

94 of 95

210817.Arcam-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Arcam
SA30
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker, streamingfähig
Preis:2.399,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
+49 201 170390
www.arcam.co.uk
Abmessungen:100 x 433 x 323 mm
Gewicht:10,8 kg
Nennleistung:- 220 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
- 120 W / 8 Ω (Herstellerangabe)
Streaming:- WLAN
- LAN
- AirPlay 2
- Chromecast
- UPnP
Unterstütze Streamingdienste/-angebote:Apple Music (via Google Home), Deezer, HiResAudio, Napster, Qobuz, Tidal, Spotify Connect, Spotify Free (via Google Home), YouTube Music (via Google Home), Internetradio (TunIn), Podcast
Eingänge (analog):3 x Line (Cinch)
1 x Aux (Klinke, 3,5 mm)
1 x Phono MM
1 x Phono MC
Eingänge (digital):1 x LAN (RJ45)
1 x USB (USB-A)
2 x elektrisch/koaxial (TOSLink)
2 x optisch (Cinch)
1 x ARC/eARC (HDMI)
1 x RS232 (Schnittstelle für Integration in die Hausautomatisierung)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 3,5 mm)
1 x Lautsprecher
Unterstütze Formate/Codecs:- PCM, WAV, FLAC, AAC, AIFF, ALAC, MP3 u.a.
- DSD, DSF u.a
- MQA
Lieferumfang:- Arcam SA30
- Fernbedienung inklusive Batterien (2 x AAA)
- USB-Mikrofon zur Einmessung
- Mikrofonkabel (USB, 5 m)
- 2 WLAN-Antennen
- 2 Netzkabel (Euro, GB), 1,5 m
- Bedienungsanleitung (Englisch, Französisch, Deutsch, Niederländisch, Spanisch, Russisch, Italienisch, Chinesisch, Koreanisch)
Pros und Contras:+ sehr klarerer und transparenter Klang
+ satte Dynamik
+ kraftvolle Verstärkung
+ opulente Ausstattung
+ Streaming per WiFi, LAN, Google Home, Apple AirPlay2
+ Steuerung über verschiedenste Apps möglich
+ per UPnP/DLNA kompatibel mit Apps wie Bubble UPnP oder mconnect
+ Phono-Vorstufe für MM und MC
+ HDMI-Port für Film- und TV-Ton-Wiedergabe
+ Raumeinmessung samt Hardware (Mikrofon, Kabel)
+ 3 Equalizer-Profile abspeicherbar
+ 7 verschiede DAC-Digitalfilter auswählbar
+ Roon-fähig
+ Multiroom-fähig als Roon Endpoint/ via Chromecast built in
+ Lip Sync-Funktion für die Synchronisierung von Bild und Ton
+ lernfähige Fernbedienung

- Materialqualität der Taster und des Volumen-Drehknopfs
- langsamer Start-Vorgang
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut
Gehört mit:- Oppo UPD-203
- Transrotor Dark Star
- Audioquest Diamondback
- Viablue SC-4
- Audio Physic Midex
- beyerdynamic DT 1990 Pro

Der Beitrag Streaming-Vollverstärker Arcam SA30 – Multi-Medialist mit Raumeinmessung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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