Quantcast
Channel: Hifi-Test » lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN
Viewing all 801 articles
Browse latest View live

Hiby R3 Pro – Highend-Audio-Player im Taschenformat

$
0
0

Der Hiby R3 Pro ist ein digitaler Audio Player mit einer Menge Funktionen für die hochwertige und mobile Musikwiedergabe zum moderaten Preis. Was der Player leistet und warum er einen nahezu perfekten Einstiegspunkt in die mobile HiFi-Welt darstellt, all das wird in diesem Test hinterleuchtet.

Der R3 Pro ist gerade einmal 1,3 Zentimeter “dick” und mit 82 Millimetern deutlich kürzer als ein aktuelles Smartphone.

Hiby ist eine chinesische Marke und existiert seit 2011. Einen Namen gemacht hat sich der Hersteller durch praktische HiFi-Produkte für die mobile Nutzung. Forschung und Entwicklung eigener Lösungen wie kompakte Kopfhörer-Vorverstärker oder ein eigenes Bluetooth-Codec mit hoher Bandbreite, stehen hier im Vordergrund. Sämtliche Vorurteile gegen chinesische Produkte oder eine vermeintliche Nachbau-Mentalität sind bei dieser Marke auf jeden Fall fehl am Platz. Als Testkandidat steht mir der Digital Audio Player – auch gern als DAP abgekürzt – Hiby R3 Pro zur Verfügung. In einer Zeit, in der uns mit Spotify und Co auf dem Smartphone jederzeit eine riesige Musikauswahl zur Verfügung steht, mag erstmal die Frage nach dem „Wozu ein extra Audio Player?“ stehen. Musik in hoher Auflösung genießen zu können, ist definitiv ein gutes Argument. Doch der Testkandidat liefert noch eine ganze Menge mehr. Was genau, das schauen wir uns im Folgenden an.

Der R3 Pro liegt sehr gut in der Hand. Die Verarbeitung des kleinen HiRes-Mobilplayers ist zudem erstklassig und über jeden Zweifel erhaben.

Der erste Eindruck

Geliefert wird der mobile Audio Player in einer schicken Verpackung aus robuster schwarzer Pappe. Der Eindruck ist hochwertig und das Auspacken geht ohne Hilfsmittel von der Hand. Hier wurde auf jeden Fall schon beim Packungsdesign darauf geachtet, die Hochwertigkeit des Players zu unterstreichen. An Zubehör befinden sich eine Schutzhülle, Display-Schutzfolie und ein USB-A auf C Kabel in der Pappschatulle. Eine übersichtliche Anleitung ist natürlich auch mit dabei und bietet einen guten Überblick. Das Display ist zugleich der Touchscreen, über den der Player bedient wird. Der Hiby R3 Pro nutzt ein eigenes Betriebssystem. Das ist für ein paar Sekunden etwas verwirrend, da wir alle doch sehr an Android oder iOS gewöhnt sind. Doch ich finde mich schnell zurecht, da alles sehr intuitiv und übersichtlich ist. Durch wischen nach links wird zu den Einstellungen navigiert. Die Wiedergabeoptionen sind sehr übersichtlich nach Playlisten, Ordnern, Alben und Speicherort gegliedert.

Schutzhüllen, Folien und Ladekabel gehören hier zum Lieferumfang.

Laufzeit und erste Features

Mit knapp zehn Stunden Akkulaufzeit bei Wiedergabe und bis zu sechzig Stunden im Standby ist mobile Unterhaltung für ein paar Tage garantiert. In nichtmal zweieinhalb Stunden ist der Hiby R3 Pro komplett aufgeladen. Neben der Musikwiedergabe sind aber auch ein paar andere Features an Bord. Den Schrittzähler und die App zum Bücher lesen lasse ich links liegen, da sie zwar gut funktionieren, aber beides erledigt mein Smartphone doch besser. Viel mehr Freude macht zum Beispiel eine Funktion namens MSEB. Hier kann der Sound des Players den eigenen Vorlieben angepasst werden. Dabei stehen wesentlich mehr Regler als beim ebenfalls vorhandenen Equalizer zur Verfügung. Die Einstellungen für Sleep Timer und Abschaltung bei Nichtbenutzung sind ebenfalls schnell gefunden. Alles sehr übersichtlich. Apropos Übersicht: Praktisch finde ich die kleine LED an der Seite des Players. Diese leuchtet blau über gelb bis rot, wenn die Ladung des Akkus irgendwann nachlässt.

Einen Equalizer hat der Hiby natürlich ebenfalls an Bord.

Wie die Musik auf den Player kommt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten meinen Testkandidaten mit Musik zu befüllen. Entweder ziehe ich die Dateien direkt mittels Kartenleser am Computer auf eine microSD-Karte oder schließe den Hiby R3 Pro via USB an. Der DAP kann microSDs bis zu zwei Terabyte erkennen. Wer lieber ganz ohne Kabel auskommen möchte, kann über den Browser am Computer die Netzwerkadresse des Hiby R3 Pro eingeben und seine Musik via WLAN übertragen. Um Kopfhörer oder Lautsprecher anzuschließen stehen je eine Buchse für 3,5-Millimeter Klinkenstecker und 2,5-Millimeter Symmetrische Klinke. Letztgenannte sind weniger anfällig für Störgeräusche. Das klingt interessant und ich werde es, wenn ich einen passenden Kopfhörer in die Finger bekomme, auf jeden Fall ausprobieren. Bluetooth 5.0 ist natürlich auch dabei. Bevor ich aber zum Praxisteil komme, vielleicht ein paar Worte darüber warum der R3 Pro mehr ist, als einfach nur ein größerer MP3-Player.

Der R3 Pro bietet einen MicroSD-Slot und eine USB-C-Schnittstelle. Über beide Wege gelangen Audiofiles auf den Player.

Von der CD zur MP3

Hier möchte ich kurz ein wenig ausholen und über die Komprimierung von Audio sprechen. MP3 dürfte den meisten etwas sagen. Als Datenspeicher noch teuer waren und die Übertragungsgeschwindigkeiten im Internet noch weit unter den heutigen lagen, kamen Kompressionsverfahren auf. Durch Reduzierung der Dynamik und das Weglassen von Frequenzen, wurde Musik auf das nötige Minimum an Informationen reduziert. So wurde es möglich, Musik über das Internet zu übertragen. Dieses Beschneiden der Musik sorgt meist allerdings für einen wesentlich dünneren Klang und unschöne Artefakte. Die Musik blubberte, klang leiernd und irgendwie blechern. Das war der Preis für die einfache Verfügbarkeit. Das Internet ist inzwischen wesentlich schneller, auch unterwegs sind, je nach Aufenthaltsort, ansehnliche Geschwindigkeiten verfügbar. Musik wird inzwischen üblicherweise mit der etwa dreifachen Bitrate gegenüber der Durchschnitts-MP3 aus den Neunzigern gestreamt. Aber das ist immer noch gerade ein Viertel der Bitrate, die eine CD abbilden kann.

Alle Wiedergabemöglichkeiten werden sauber und strukturiert im Menü dargestellt.

Der Weg zu High Resolution Audio

Kurz gesagt, hören wir beim Streaming also immer eine Art Ausschnitt der Musik. Oft steckt noch viel mehr in einem Lied, als das, was wir hören. Aber aufgrund der Übertragungsweise nehmen wir eben nicht die ganze Tiefe wahr. Nicht die ganze Liebe, die die Künstler in die Aufnahme gesteckt haben. Nur einen Bruchteil der Raffinesse vieler Arrangements. Nun verspricht High Resolution Audio, beziehungsweise HiRes-Audio, eine bis zu siebenfach höhere Bitrate als die der CD. So weit muss man aber nichtmal gehen. Schon allein die Tatsache, dass es inzwischen Musik auch digital in CD-Qualität (und eben auch darüber hinaus) zu kaufen gibt, hat sich noch nicht genug herumgesprochen. Ich denke viele Hörer wissen gar nicht, was ihnen beim Hören von Streaming-Musik entgeht und dass die Digitalisierung der eigenen CD-Sammlung in Zeiten günstiger Speicher nicht mehr im MP3-Format erfolgen muss.

Neben der Nennung des gerade abgespielten Titels und des zugehörigen Interpreten gibt der R3 Pro auch Auskunft über das gerade anliegende Tonformat (hier MQA).

Woher bekomme ich hochaufgelöste Musikdateien?

Da Speicherkapazitäten heute keine übergeordnete Rolle mehr spielen, empfiehlt sich zu allererst die unkomprimierte Lagerung der eigenen Audiosammlung. Mit Hilfe oftmals kostenloser Programme lässt sich die eigene CD-Kollektion in identischer Qualität beispielsweise im FLAC- oder ALAC-Format auf den eigenen Rechner oder auf entsprechende Netzwerkfestplatten spiegeln. Einmal „gerippt“, kann die eigene Musik dann beispielsweise über den Hiby R3 Pro wiedergegeben werden.
HiRes wäre dann die nächste Qualitätsstufe: Mit jedem Tag steigt das Angebot sogenannter Highres-Songs unterschiedlichster Genres, die in entsprechenden Portalen legal zum Download bereit stehen. Stöbern Sie doch einfach mal durch www.highresaudio.com, www.prostudiomasters.com, www.acousticsounds.com oder www.nativedsd.com, um nur einige der legalen Download-Portale zu nennen. Komplette Alben sind hier schon ab 10-15 Euro zu haben. Einige Einzeltitel werden zwischenzeitlich manchmal sogar kostenlos zum Download angeboten. Einmal gekauft, lagern diesse Titel dann auf der eigenen Festplatte und sind jederzeit wiedergabebereit.

Die wichtigsten Hardkeys finden sich in der rechten Seite des sanft gerundeten Aluminiumgehäuses.

Bluetooth den Zahn gezogen

Neben den bekannten Bluetooth-Codecs beherrscht der Hiby R3 Pro auch das LDAC-Codec von Sony. Das ermöglicht die Audio-Wiedergabe mit bis zu 990 Kilobit pro Sekunde und erreicht damit fast CD-Qualität. Ein Wermutstropfen der ausgesprochen praktischen Technik ist, dass Bluetooth Audio-Signale komprimiert. Wer bei der Übertragung zum Kopfhörer die Qualitätsverluste möglichst vermeiden will, sollte also auf Kopfhörer mit LDAC setzen. Hiby selbst hat mit UAT einen Codec entwickelt, der noch wesentlich höhere Übertragungsraten ermöglicht. Hier sind aber nur eine Hand voll Empfänger auf der Website des Herstellers erhältlich. Ich denke, hier wird sich in Zukunft noch einiges tun. Für den Moment ist in Sachen Klangqualität weiterhin das Kabel erste Wahl. Aber praktisch bleibt Bluetooth allemal. In der Sekunde, in der ich meine Kopfhörer in den Pairing-Modus versetze, tauchen sie im Display auf. Keine Sekunde später sind sie miteinander verbunden. Vorbildlich.

Alle verfügbaren Bluetooth-Spielpartner werden sauber im BT-Menü aufgelistet. Jetzt genügt ein Fingertipp, um den Hiby mit dem entsprechenden Kopfhörer oder Smartphone zu koppeln.

Der Hiby R3 Pro kennt keine Bindungsängste

Ebenfalls beeindruckend ist die Vielseitigkeit des Digitalen Audio Players bei der Einbindung ins heimische Netzwerk. Von Apple-Geräten kann Musik via AirPlay weitergegeben werden. Mittels DLNA-Protokoll (Digital Living Network Alliance) wird Musik vom Computer aus gestreamt. Statt einer Stereo-Anlage habe ich aktive Lautsprecher. Hier kann ich den Audio Player anschließen und meine Musikbibliothek vom Player laufen lassen. Damit ich nicht jedesmal zum R3 Pro greifen muss, wenn ich die Playlist wechseln oder einen Song skippen will, stellt Hiby eine App zur Verfügung. Über mein Smartphone kann ich so die grundsätzlichen Funktionen des Players fernsteuern. Und falls die eigene Musiksammlung nicht ausreicht, kann der DAP auch auf Tidal oder Qobuz zugreifen. Das entsprechende Symbol findet sich im Hauptmenü. Lediglich die Anmeldung gestaltet sich mit der kleinen Tastatur etwas umständlich, ist aber dank der sehr guten Erkennung des Touchscreen keine echte Hürde.

Der Hiby nimmt es sowohl mit symmentrisch wie mit unsymmetrisch ausgeführten Kopfhörern auf.

Der Hörtest

Hier gibt sich der R3 Pro keine Blöße. Musik klingt dynamisch, detailliert und auch unter hoher Lautstärke klar und frei von Verzerrungen. Auch auf die Gefahr hin mich als Fan zu outen, greife ich auch hier auf die letzten Alben von Taylor Swift zurück. Von modernem Pop bis Indie Folk ist alles dabei und ich kenne die Songs inzwischen wirklich gut – dachte ich. Nun offenbaren sich im Detail teils ganz neue Klangwelten. Die Drums bei „Blank Space“ klingen noch etwas punchiger und offenbaren einen subtilen LoFi-Hauch. Da ist eine flotte Akustikgitarre im letzten Chorus von „Paper Rings“ auf der rechten Seite, die den Song noch größer und schmissiger macht. Die Dimension der Stimmen in „Exile“ werden greifbar und es macht schon fast etwas ehrfürchtig, zu hören wieviel Detailversessenheit da in die Aufnahmen fließt. Wohlwissend, dass viel davon der Komprimierung im Streaming zum Opfer fallen wird.

Der kleine Hiby ist mehr als “nur” ein Mobiler Audio Player. U.a. beinhaltet er auch einen Schrittzähler eine Bücher-App und weitere Features.

Türöffner in die HiRes-Welt

Neue und alte Musik profitieren klar von den Möglichkeiten, die HiRes-Audio bietet. Vor allem ältere Aufnahmen, die mit jeder Neuveröffentlichung im Zuge des „Loudness War“ an Dynamik verloren haben, können dank HiRes nun ganz neu entdeckt werden – entsprechende neue Masterings vorausgesetzt. Speicher ist in den letzten Jahren so günstig geworden, dass es eigentlich keinen Grund mehr gibt, Musik in komprimierter Form abzuspeichern. Fairerweise muss man sagen, dass die Musik via Tidal nicht wirklich schlecht klingt. Aber warum sollte ich mich mit suboptimalem Sound zufrieden geben, wenn doch viel mehr möglich ist? Es gab ja mal eine Zeit, als Musikhören als echte Freizeitbeschäftigung galt. Und der Musikgenuss muss nicht mobil bleiben. Weiter oben habe ich ja schon über die Konnektivität des R3 Pro gesprochen. Aber er kann noch mehr. Hiby liefert nicht nur einen kompakten DAP mit vielseitigen Möglichkeiten, sondern quasi zwei Geräte in einem.

Die Wiedergabe von DSD-Files (bis DSD256) ist für den kleinen Hiby keine Hürde.

Kennen Sie DAC?

Unter anderem steht in den technischen Daten meines Testkandidaten auch, dass er als externer DAC genutzt werden kann. DAC steht für Digital-Analog-Converter. Die Umwandlung von digitalen Daten in Analoge, beziehungsweise akustische Signale. Grundsätzlich verfügt jedes Gerät, das digitale Audiodateien verarbeitet, über solch einen Wandler. Da aber zum Beispiel in einem Smartphone noch jede Menge andere Technik Platz finden muss, wird als Wandler eben nur das genommen, was möglich, beziehungsweise nötig ist. Jedoch kann der Hersteller bei einem Wandler, der ausschließlich für die Musikwiedergabe gedacht ist, auf ganz andere Schwerpunkte setzen. Will ich Musik vom PC auf größeren Lautsprechern wiedergeben, nutze ich also nicht den Kopfhörerausgang der Soundkarte, sondern verbinde den R3 Pro via USB. Der Player wird als Audio-Ausgang automatisch erkannt. Das Ergebnis ist ein lauteres, dynamischeres Signal. So kommen mehr Klangdetails an und ich kann einen viel höheren Pegel fahren.

Im Menü wird gewählt, von welcher Quelle der Hiby mit Signalen versorgt wird. Wählt man USB-C, kann der R3 Pro beispsielsweise als Bindeglied und externer DAC in der stationären HiFi-Kette verwendet werden.

Fazit

Für wen ist der R3 Pro also gedacht? Die erste Empfehlung geht an alle, die ihre Musiksammlung digital in CD-Qualität speichern und jederzeit verfügbar haben möchten ohne dabei an Qualität einzubüßen. So lässt sich die eigene Sammlung nach einmaligem Rippen unterwegs und zuhause in optimaler Qualität genießen. Darüber hinaus eröffnet dieser Player die Möglichkeit, Musik in hoher Auflösung zu streamen und zu kaufen. Entsprechende Schallwandler vorausgesetzt, lässt sich der Musikgenuss so auf eine ganz neue Ebene heben. Wer noch nicht soweit ist, erhält mit dem Hiby R3 Pro aber auch einen vielseitigen Netzwerk-Player, der AirPlay und DLNA beherrscht oder kann ihn als Digital-Analog-Wandler einsetzen. Das Paket überzeugt und mit gerade mal 249 Euro ist dieser Digitale Audio Player schon fast unverschämt günstig. Wer noch keinen DAP sein Eigen nennt und einen Blick über den Tellerrand des Streamens werden möchte, sollte sich den kompakten Hiby unbedingt mal näher ansehen.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: preistipp
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

88

89

89

Technische Daten

Modell:HiBy
R3 Pro
Produktkategorie:HiRes-Player, mobil
Preis:Um 250 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Grau
Vertrieb:digital highend, Essen
Tel.: +49 (0)201 – 507 39 50
www.digital-highend.de
Abmessungen (HBT):82 x 61 x 13 mm
Gewicht:95 Gramm
Anschlüsse:- Kopfhörerausgang (3,5 mm)
- Kopfhörerausgang (2,5 mm)
- USB C-Port (bidirektional)
- microSD-Kartenslot
- WLAN
- BLuetooth
Ladefunktion:- via USB C-Kabel
Gehäusematerial:Aluminium
Akkuleistung:> 10 Stunden
Display:- 3.2 Zoll IPS
- 360 x 480 Pixel
PCM/DSD-Unterstützung:- 384kHz/32Bit
- DSD256
Speichererweiterung:- MicroSD, maximal 2TB
Betriebssystem:- HiBy OS - Linux Version
Bluetooth:- LDAC, Bluetooth V4.1,aptX
Lieferumfang:- HiBy R3 Pro
- Ladekabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ sehr guter Klang
+ Aluminium-Gehäuse
+ sehr gute Verarbeitung
+ symmentrischer Ausgang
+ Equalizer
+ HiRes-DAC
+ Bluetooth
+ kabellose Datei-Zuspielung
+ Cover-Darstellung
+ flexible Ordnerübersicht

- kleines Display
Benotung:
Klang (60%):88/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Hiby R3 Pro – Highend-Audio-Player im Taschenformat erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Canton Vento 896.2 – Design, Leistungsfähigkeit und musikalischer Feinsinn

$
0
0

Seit ihrer ersten Stunde hat die Vento-Serie viele Herzen anspruchsvoller HiFi- und Heimkino-Fans erobert. Mit der neuesten Generation hat Canton nun nochmal einen draufgelegt. Wir haben das Flaggschiff, die 896.2 mal auf den Testparcours geschickt. Verarbeitung, Ausstattung, Design befinden sich auf höchstem Niveau. Klanglich hat sie das Zeug absolut zu begeistern und sie zeigt sich als überraschend vielfältig.

Edler Auftritt: Das Gehäuse der Vento 896.2 ist mit einem schicken Lack in Hochglanzausführung überzogen.

Mit der Einführung der ersten Vento im Jahre 2005 kreierte Canton eine Serie, die erstklassig klang, sich optisch ideal in stilvoll eingerichtete Wohnumgebungen integrieren liess und preislich attraktiv und fair kalkuliert war. Das Gehäuse in Bugform, die exzellente Lackierung und die bündig eingesetzten, canton-typischen Chassis – damals aus Alu, heute aus Titanium und Keramik – verleihen der Vento einen hohen Wiedererkennungswert. Das ist bis heute so. Eine Vento stellt man sich gern ins Wohn- oder Musikzimmer – auch das gilt bis heute. Dafür steht insbesondere die große 896.2. Wie alle Familienmitglieder besteht sie aus hochwertigsten Materialien. Und sie ist aufs Äusserste optimiert. Was sie jedoch nicht ist: überteuert. Auch wenn man für das Flaggschiff der Serie etwas tiefer in die Tasche greifen muss, geht es preislich niemals in Regionen fernab der Realität. Der Stückpreis liegt hier bei 1.749 Euro. Was man dafür alles bekommt? Das klären wir jetzt:

Das sich zur Rückseite verjüngende Gehäuse in Bugform verleiht der Vento einen hohen Wiedererkennungswert.

Hochglanz in Bugform

Canton bleibt seinem Bewährten Design weiter treu. Die optische Grunderscheinung der Vento bleibt also auch in der neuesten Generation erhalten. So erfreut sich jedes Familienmitglied der Vento-Familie der akustisch optimierten Behausung in Bugform. Diese Gehäusegeometrie sorgt dafür, dass die Seitenwände nirgends parallel verlaufen. So werden sogenannten „stehenden Wellen“ im Korpus auf ein Minimum reduziert, die sich sonst unangenehm als Dröhnfrequenzen bemerkbar machen könnten. Wie ich es bereits von früheren Vento-Generationen oder auch von der größeren Reference-Serie kenne, fällt auch die 896.2 durch ihre hervorragende Lackierung auf. Diese mehrfach geschliffene, grundierte, lackierte und polierte Oberfläche ist in schwarzer, weißer oder kirschfarbener Hochglanzausführungen verfügbar und sieht einfach gut aus. All das passiert übrigens im hessischen Weilrod. Um diese empfindliche Oberfläche schon beim Aufbau vor kleinsten Kratzern oder Fingerabdrücken zu bewahren, legt Canton jeder Vento weiße Handschuhe bei, die den hohen Anspruch nochmals hervorheben, den dieser Lautsprecher verkörpert.

Hoch-/Mittelton

Vento kommt aus dem italienischen und bedeutet soviel wie „Windstärke“. Canton beschreibt hier also die unsichtbare Bewegung der Luft – eben jenen physischen Vorgang, den ein Lautsprecher durch Auslenkung seiner Membranen in Gang setzt. Wird die Luft wieder und wieder angeregt, entstehen hohe Windstärken, die dann wiederum jede Menge Kraft und Leistung entfalten. Verantwortlich dafür ist die frontseitig eingesetzte Chassis-Armada, auf die mein Blick fällt, sobald ich die magnetisch haftenden Gewebeabdeckungen abnehme. Canton-typisch thront hier ganz oben der 174 Millimeter durchmessende Mitteltöner. Er ist für den Großteil der Stimmwiedergabe verantwortlich. Direkt darunter ist der 25er Hochtöner platziert. Selbstverständlich inklusive aufwändig hergestellter Keramik-Kalotte. Dieser war in ähnlicher Form bis vor kurzer Zeit noch ausschließlich der Reference-Serie vorbehalten. Er ist auf die größtmögliche Linearität in der Wiedergabe konzipiert. Außerdem soll der Tweeter hoch bis 30 Kilohertz wandeln. Für eine gezielte Schallabstrahlung sitzt er zudem leicht vertieft in einem Wave-Guide.

Der Mitteltöner sitzt in der Vento 896.2 oberhalb des Keramik-Hochtöners.

Cleverer Bass

Direkt unterhalb dieses Hoch-Mittelton-Duos trumpft die 896.2 durch gleich zwei massive Tieftöner auf. Das lässt gleich ordentlich Bassleistung erwarten! Das solide Tandem ist mit zwei respektablen, 19 Zentimeter messenden Schwingsystemen ausgestattet. Wie der Mitteltöner sind auch die beiden Woofer mit sehr leichten, zugleich aber auch hochfesten Titanium-Membranen ausgestattet. Die ideale Kombination aus Stärke und einem möglichst geringen Gewicht. Dass Canton hier zwei kleinere, statt eines großen Tieftöners einsetzt, ist clever. So lässt sich die Klangsäule schön schlank halten, ohne dass man Membranfläche verliert. Selbstverständlich sind besagte Tieftöner auch mit der patentierten Wave-Sicke ausgestattet, die eine größere Auslenkung und somit mehr Hub erlaubt. Entsprechende Bass-Unterstützung erhält das Chassis-System durch das große Reflex-Port. Dieses sitzt, ebenfalls Vento-typisch, im Gehäuseboden. Hier interagiert es in erster Linie mit der – durch Kegel auf definierten Abstand gehaltenen – Basisplatte. Dank dieses Aufbaus lässt sich das Vento Flaggschiff dann auch vergleichsweise wandnah betreiben.

Die beiden großen Woofer versprechen einen tiefen Abstieg in den Basskeller und eine hohe Impulskraft.

Die Vento 896.2 ist auf alles vorbereitet

Für den Knochenjob der Basswiedergabe scheint die Vento 896.2 also bestens vorbereitet. Laut Hersteller soll das Vento-Flaggschiff sogar bis 20 Hertz herunterspielen, wobei die beiden Woofer bei rund 250 Hertz an den Mitteltöner übergeben. Das ist mal eine Ansage! Bevor das ausprobiert wird, werfe ich aber noch einen Blick auf die Gehäuserückseite: Hier fällt mir das massive Bi-Wire-Anschlussterminal auf, das seinen Platz direkt in der Gehäuseverjüngung findet. Bekannt aus früheren Tests der Vento- und Reference-Serie ist dieses mit großzügig dimensionierten Schraubklemmen ausgestattet, die auch Kabel größeren Querschnitts aufnehmen. Für meinen Test habe ich mich für das ViaBlue SC-4 entschieden. Das ist hervorragend verarbeitet, passt mit einem Paarpreis von rund 330 Euro ideal zu den Cantons und sieht ganz nebenbei auch noch gut aus. Bevor es nun richtig zur Sache geht, müssen die Ventos aber erstmal ausführlich eingespielt werden …

Die edlen Schraubklemmen bieten genug Platz, um auch massiveer Laustprecherkabel aufzunehmen.

Ausrichtung

Die optische Untersuchung meiner Testgäste und die obligatorische Einspielzeit sind abgeschlossen. Jetzt kann es in den schönsten Teil der Testprozedur gehen. Nein, noch nicht ganz. Bevor die ersten Töne erklingen, gilt es – beginnend mit der Ausrichtung der Lautsprecher – ideale Vorraussetzungen für den bestmöglichen Klang zu schaffen. Ein Punkt, der leider immer wieder unterschätzt wird. Leider. Vorausgesetzt, man nimmt sich etwas Zeit und Muße, kann dieser aber dafür sorgen, dass die neuen Schallwandler ihr Potenzial auch voll ausschöpfen. Ehrfurcht muss man vor diesem Schritt aber ganz sicher nicht haben. Die Ausrichtung ist recht einfach und macht schnell Spaß, sobald sich erste hörbaren Erfolge einstellen.
Was ist also zu tun? Zunächst stellt man die beiden Lautsprecher im identischen Abstand zum Hörplatz auf – sofern möglich. Dann sorge ich dafür, dass die Cantons stabil und fest stehen und richte sie auf mich aus. Damit wäre die Grundlage geschaffen.

Feinjustage

Nach einer kurzen Hörsession drehe ich die 896.2 nun in kleinen Zentimeterschritten nach aussen, ohne dabei den Abstand zum Hörplatz zu verändern. Ich habe die ideale Position gefunden, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Boxen zu kommen, sondern offenbar mitten im Raum zu stehen scheint. Idealerweise nimmt man diesen Schritt zu zweit vor. Während die eine Person beide Lautsprecher bewegt, lauscht die zweite Person der weiterhin laufenden Musik. In unserem etwa 25 Quadratmeter messenden Hörraum habe ich die Ideallösung mit leicht auf den Hörplatz ausgerichteten Lautsprechern gefunden.
Übrigens: Die Cantons benötigen tatsächlich etwas Einspielzeit. Ich habe Ihnen ein Wochenende mit James Blake gegönnt. Diese Zeit sollte man ihnen auch unbedingt geben, bevor man sich einen richtigen Eindruck vom Klanggeschehen machen kann. Das gilt übrigens für jeden Lautsprecher. Geben Sie ihm etwas Zeit, um die mechanischen Teile (z.B. Sicken) zu „schmieren“.

Leicht auf den Hörplatz ausgerichtet lieferten die Cantons in unserem Hörraum das beste Klangergebnis.

Saubere Staffelung

Während man die Lautsprecher positioniert und ausrichtet, zeichnen sich zwangsläufig die ersten Eindrücke ab. Bei der Vento 896.2 sind es gleich drei, die sich später auch im Hörtest bestätigen sollen: Sie glänzt durch Präzision, einem brillanten aber niemals überzogenen Hochton und einer fast schon phänomenalen Raumabbildung. Die Wahl meines ersten Teststückes geht deshalb auch gleich auf die vorangegangene Einspielphase zurück. „These Days“ von Ane Brun liefert vom ersten Moment an reichlich Durchzug und Volumen. Obwohl noch relativ leise, geht das Canton-Duo gleich dynamisch, satt und erstaunlich knackig zu Werke. In diesem Zusammenhang: Die Ventos harmonieren wirklich sehr gut mit unserem AVM Ovation CS 8.3. Dass die Ausrichtung der Lautsprecher richtig gewählt ist, beweist mir dann die Raumabbildung. Ane Brun scheint tatsächlich mittig zwischen den beiden Ventos zu stehen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass sie etwa einen Meter hinter den Lautsprechern steht.

Ist die magnetisch haftende Abdeckung aufgesetzt, wird die Schallwand vollflächig verdeckt.

Ordnung & Übersicht

Links dahinter ist die mächtige Trommel platziert, rechts die Synthies. Die Raumstaffelung ist fast schon perfekt. Dazu die Stimme, unverfälscht und natürlich. Keine Spur von Markenklang oder sonstiger Beeinträchtigung. Stattdessen werden Künstlerin und Begleitinstrumente von den Lautsprechern losgelöst und dynamisch in den Hörraum gestellt. Die Raumausleuchtung ist vorbildlich, Meine Testgäste bilden sowohl in der Tiefe als auch in der Breite sehr authentisch ab. Das alles frei von jeglicher Schärfe im Hochtonbereich. Früher hat man Canton-Schallwandlern ja exakt das nachgesagt. Diese Zeiten sind ohnehin lange vorbei. Wer noch den letzten Beweis dafür einfordert, findet ihn in der Vento 896.2. Was aber noch wichtiger ist: Auch wenn der Song sehr geordnet und übersichtlich daher kommt, ist die Musik vollmundig. Dabei aber niemals überfordernd oder aufdringlich. Nein, die hier gelieferte Performance und macht vom ersten Moment an Spaß! Das wiederum ist der Schnelligkeit und der Akkuratesse dieser Drei-Wege-Schallsäulen zu verdanken.

Mehr Pegel

Bislang war es pegeltechnisch noch deutlich unter Zimmerlautstärke. Laut müssen die Vento-Flaggschiffe also nicht zwingend sein, um zu überzeugen. Die 896.2 spielt bereits hier druckvoll, satt und erstaunlich knackig. Trotzdem soll es jetzt noch actionreicher, dynamischer werden. Dafür wähle ich James Blakes „Unluck“ aus meiner Playlist. Ein Song, der aufgrund seiner enormen Energie schnell packt und mitreisst. Exakt diese Energie strömt dann kurz nach meinem Fingertipp auf die Play-Taste in den Hörraum. Eine Performance, die mich sofort verblüfft und mir aufgrund der gebotenen Impulskraft unter die Haut geht. Impulskraft, Entschlossenheit und Dynamik sind schließlich die Schlagworte, die mich zu einem Rechtsdreh am Lautstärkesteller verleiten. Darauf scheinen die Vento 896.2 nur gewartet zu haben, denn jetzt geht es richtig los. Inzwischen bin ich weit oberhalb der Zimmerlautstärke angelangt. Genau genommen bei über 95 Dezibel (wenn ich meiner iPhone-App glauben darf). Was jetzt passiert, überrascht mich dann aber doch.

Das Reflex-Port sitzt in der Vento 896.2 in der Gehäuseunterseite und sorgt für einen erweiterten Bassbereich.

Nur lauter …

Jetzt wird es nämlich einfach nur lauter, sonst verändert sich nichts. Das sollte man auch erwarten, meinen Sie? Korrekt. Leider ist es bei vielen Lautsprechern aber so, dass der Pegelanstieg mit unschönen Begleiterscheinungen einher geht. Beispielsweise mit Verzerrungen oder einem nervigen Hochtonbereich. Speziell dann, wenn man anspruchsvolles Futter wie diesen Titel zuführt. Hier ist das aber ausdrücklich nicht der Fall. Die Vento 896.2 spielt präzise und neutral weiter – eben nur lauter. Aufgrund ihres imposanten Volumens und ihrer massiven Bestückung bin ich jedoch nicht einzig von der nun erlebten Pegelleistung beeindruckt. Nein, in erster Linie sind es die Akkuratesse und die Durchzugskraft, mit der die in glänzendem Schwarz erstrahlende Canton aufspielt. Feine wie grobe Abstufungen in Sachen Lautstärke und Dynamik ziehen hier weder Änderungen der Klangfarbe noch im Timbre nach sich. Das wiederum führe ich auf eine perfekte Frequenzweichenabstimmung und auf den Einsatz hochwertigster Chassis-Bauteile zurück.

Trotz ihrer schlanken Gestalt steht die Vento 896.2 stabil und kippsicher. Das ist unter anderem dem etwas breiteren Fuß geschuldet.

„Dreckig“ geht auch

Das erklärt auch, wie es den Cantons gelingt, die immer wieder wechselnden Tempi im Grund- und Bassbereich perfekt zu reproduzieren. Und wie sie es schaffen, die enorme Dynamik dieses Stückes nicht verloren gehen zu lassen, sondern in vollem Umfang in den Vordergrund zu stellen. Wer seine Lautsprecher mal so richtig fordern will, dem kann ich James Blakes gleichnamiges Album nur unbedingt empfehlen! Mit AC/DCs „Rock `N Roll Train“ wähle ich nun aber einen Song, bei dem es dann etwas „dreckiger“ zur Sache geht. Ein Song, der direkt nach vorn sprintet und einfach Spass bereitet. Unter gleichem Lautstärkepegel gestartet, macht sich sogleich Live-Feeling in unserem Hörraum breit. Die Ventos schieben, und zwar richtig. Das allerdings mit dem richtigen Differenzierungsvermögen. Und mit Disziplin. Die Cantons halten das Klang-Zepter also auch hier voll in der Hand. Auch jetzt ist der Sound straff und hart.

Mitrocken

Die nun aufgespannte Klangbühne scheint erneut bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet zu sein. Was hier aber noch auffällt: Die Vento 896.2 übersetzen auch die Klangabstimmung des Songs bzw. der australischen Band ideal in den Hörraum. War es eben bei James Blake noch eher kühl und blass, wird der eigentlich sehr detaillierte Hochtonbereich nun durch eine warme Unternote ergänzt – AC/DC eben. Druck, Agilität und Geschwindigkeit sind aber weiterhin die Attribute, die im Vordergrund stehen. Sie sind die Zutaten, die jetzt höllisch Laune verbreiten. Völlig egal, ob Leadgitarre, Bassdrums oder die rauchige Stimme Brian Johnsons, jede Einzelheit trägt hier ihren Beitrag zu einer Gesamtdarstellung, die einfach mitreisst. Eine Performance, die fasziniert, elektrisiert, abermals unter die Haut geht und mich zum „Mitrocken“ animiert. Egal wie laut und temperamentvoll es auch voran geht, die Ventos bleiben jederzeit Souverän. Ohne dabei auch nur im Ansatz profan anzumachen oder zu nerven.

Hessische Noblesse: Die Vento 896.2 strahlt dank ihrer edlen Formgebung und Verarbeitungsqualität Hochwertigkeit aus.

Fazit

Die Vento 896.2 ist das würdige Flaggschiff der Vento-Reihe. Kein überkandideltes High End oder mit allen Mitteln auf die Spitze getriebener Lautsprecher, sondern ein ganzheitlich gelungenes Konzept. Schick und zeitlos gestylt passt die Vento in nahezu jede Hörumgebung. Technisch massiv bestückt und akribisch abgestimmt, spielen die 896.2 mit Feingefühl und Seele auf, holen bei Bedarf aber auch mal den Dampfhammer raus. Dazu überzeugen sie durch ein absolut faires Preis-Leistungsverhältnis. Aus meiner Sicht ist dieser Lautsprecher somit die optimale Kombination aus Design, Leistungsfähigkeit und musikalischem Feinsinn!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95

94

95

Technische Daten

Modell:Canton
Vento 896.2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.749,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Lack Schwarz "high gloss"
- Lack Weiss "high gloss"
- Lack Kirsch "high gloss"
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1100 x 287 x 380 mm
Gewicht:34,0 Kg / Stück
Hochtöner:25 mm (Keramik-Kalotte)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Titanium-Membran)
Tieftöner:2 x 192 mm (Titanium-Membran)
Trennfrequenz:250 / 3000 Hertz
Lieferumfang:- Vento 896.2
- Spikes
- Gummifüsschen (selbstklebend)
- Gewebeabdeckung mit Magnethaltern
- Bedienungsanleitung
Besonderes:+ sehr gute Verarbeitung
+ ansrechendes Design
+ hohe Impulskraft Spielfreude
+ imposante Räumlichkeit
+ exzellente High-Gloss-Oberfläche
+ flexible Aufstellungsmöglichkeiten
+ sehr gutes Rundstrahlverhalten
+ Gewebeabdeckung mit Magnetbefestigung
+ vergoldetes Bi-Wire-Anschlussfeld

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Canton Vento 896.2 – Design, Leistungsfähigkeit und musikalischer Feinsinn erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Revox Studiomaster T700 – Anspruchsvoller Ein- und Aufstieg in die Vinylwelt

$
0
0

Revox, das ist einer dieser Namen, bei denen eingefleischte HiFi-Kenner leuchtende Augen bekommen, die bei jüngeren Generationen dennoch eher unbekannt ist. Neben hochmodernen digitalen Audio-Lösungen bietet das Traditionsunternehmen seit kurzem auch wieder einen analogen Plattenspieler an. Der neue Revox Studiomaster T700 richtet sich an anspruchsvolle Hörer jeden Alters und er sieht auch noch richtig gut aus.

Optisch zeitlos und dennoch schick: Der Revox Studiomaster T700 ist ein Hingucker in jeder Wohnumgebung.

Durch den weiter anhaltenden Schallplattenboom der vergangenen Dekade gibt es immer mehr neue und traditionelle Hersteller, die wieder Plattenspieler anbieten. Revox gehört definitiv zur zweiten Kategorie, denn das Unternehmen ist über 70 Jahre aktiv. Seinen exzellenten Ruf unter Kennern hat sich das Unternehmen in erster Linie durch höchstwertige Bandmaschinen erworben. Die hat der Firmengründer Willi Studer für den Studiobetrieb unter seinem eigenen Namen verkauft und unter dem Namen Revox für anspruchsvollstes Heimaudio. So konnten Audiophile ihre Lieblingsalben zuhause mit Ablegern des Equipments hören, mit dem sie im Studio produziert wurden. Plattenspieler höchster Güte gehörten damals natürlich ebenfalls zum Produktprogramm. Was alle Produkte dem legendären Ruf nach verband, ist die hohe Qualität gepaart mit absoluter Zuverlässigkeit sowie einem durchdachten Bedienkonzept. All das sind Eigenschaften, die wir auch am neuen Revox Studiomaster T700 wiedergefunden haben. Insofern scheint sich an der Firmenphilosophie seither nicht viel verändert zu haben. Das ist gut so.

In unserem Test durfte sich der Studiomaster T700 u.a. im Verbund mit der Revox Joy-Serie und den Spendor Audio D7.2 beweisen.

Durchdachtes Konzept

Wenn der nächste Plattenspieler auch der letzte sein soll – nicht, weil man danach entnervt aufgibt, sondern weil er einfach gut ist – dann ist der Revox Studiomaster T700 genau der richtige Kandidat. Er richtet sich damit aus unserer Sicht an zwei Käufergruppen: Erstens an Wiedereinsteiger, die ihren Plattenspieler mit dem Aufkommen der CD abgegeben haben und nun keine Lust auf Experimente haben. Zweitens an Einsteiger, die nach den ersten Gehversuchen mit günstigeren Geräten auf der Suche nach einer langfristig erstklassigen Lösung sind. Hat man sich den Revox T700 zugelegt, gibt es eigentlich keinen rationalen Grund sich weiter mit dem Thema Plattenspieler zu beschäftigen. Abgesehen vom Musikhören selbst natürlich. Ist der Studiomaster aufgestellt, muss von Zeit zu Zeit lediglich der Riemen gewechselt werden und maximal der Tonabnehmer gegen ein neues Exemplar getauscht werden. Mit weiteren Aspekten braucht man sich, auch dank des integrierten Phonoverstärkers, nicht beschäftigen.

Beeindruckend vollständiger Lieferumfang

Geliefert wird der Revox Studiomaster T700 in einem riesigen Karton, der auch einen fetten Verstärker enthalten könnte. Darin befindet sich der Plattenspieler mit vormontiertem Tonarm und justiertem Tonabnehmer. Außerdem der schwere Plattenteller samt Subteller sowie eine transparente Abdeckhaube. Abgerundet wird der Lieferumfang von einer hervorragenden Anleitung sowie einer Zubehörschachtel. Diese Holzschachtel ist sinnvoll und vollständig zusammengestellt, wie es uns bisher noch nicht begegnet ist. In ihr befinden sich neben Riemen, Gegengewicht und Antiskatinggewicht auch eine Carbonbürste zur Reinigung der Schallplatten vor dem Abspielen. Außerdem einige kleine Inbusschlüssel zur Montage und eine Dosenlibelle zur perfekten waagerechten Ausrichtung des Laufwerks. Das echte Highlight aber ist die Revox-Tonarmwaage, mit der die Auflagekraft des Tonabnehmers perfekt eingestellt werden kann. Hervorragend! Was leider fehlt, ist ein Nadelreiniger, denn auch die Nadel sollte mindestens alle paar Plattenseiten gereinigt werden. Wer sich diesen noch besorgt, ist für alle Zeiten vollständig ausgerüstet.

Wow, soviel an sinnvollem Zubehör findet man bei Plattenspielern sonst eher selten.

Montage

Während die Konkurrenz noch dabei ist, Laufwerk, Tonarm, Tonabnehmer und Phonoverstärker passend zu kombinieren, machen wir uns an die Inbetriebnahme des schicken All-in-One-Konzepts. Diese ist kein Hexenwerk und dank der Anleitung auch für Neulinge absolut ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Die massive Zarge des Revox ist, wie das gesamte Gerät, komplett in schwarz gehalten. Das moderne und zeitlose Design passt daher sicher in viele Wohnumgebungen und ist immer ein Hingucker. Unterseitig befindet sich der bereits erwähnte Phonoverstärker, der bereits passend zum montieren Tonabnehmer voreingestellt ist. Wir können den Revox also gleich auf seine drei Füße stellen, dank derer er garantiert nicht kippelt. Dennoch sollte die Stellfläche natürlich eben und möglichst massiv sein, damit sie nicht vibriert und die empfindliche Abtastung beeinflusst. Damit er perfekt waagerecht steht, können die drei Füße durch Verdrehen in der Höhe verstellt werden. Dank der beiliegenden Libelle ist die Ausrichtung im Nu erledigt.

Tellerlager und Plattenteller

Steht der Studiomaster an seinem Platz, kann die Abdeckung vorsichtig vom Tellerlager aus Sinterbronze geknibbelt werden. Sie verhindert Verschmutzung des Lagers während des Transports und hält das Lageröl sowie eine kleine Stahlkugel darin. Nun kann die Achse des metallenen Subtellers vorsichtig im Lager versenkt werden. Da die Passung wirklich sehr genau ist, kann es ein paar Sekunden dauern bis die Achse vollständig im Lager verschwunden ist. Dann nimmt die kleine Kugel die kompletten vertikalen Kräfte auf und die Lagerwände sind lediglich für die horizontale Führung verantwortlich. So sollen Lagergeräusche auf ein Minimum reduziert werden, um die Wiedergabe möglichst klar und nebengeräuschfrei zu bekommen. Dies unterstützt auch die Materialwahl des schweren Plattentellers, denn der ist aus dem als besonders resonanzarm geltenden Kunststoff Polyoxymethylene, kurz POM, gefertigt und natürlich schwarz durchgefärbt. Er hat unterseitig eine exakt passende Aussparung, mit der er einfach auf den Subteller aufgesetzt wird.

Ein kleiner Sensor unter dem Plattenteller kontrollirt die Einhaltung der Sollgeschwindigkeit.

Der Antrieb

Mit einem sanften Schubser kann man sich nun von der tadellosen Arbeit des Lagers überzeugen, denn der Teller dreht beeindruckend lange nach. Damit wir nicht dauern schubsen müssen, verfügt der Studiomaster natürlich über einen eigenen, höchstwertigen Antrieb. Der Motor dazu sitzt klassisch hinten Links im Chassis und treibt den Teller über einen schwarzen Riemen an, der außen um den Teller läuft. Den Riemen fischen wir nun aus der Zubehörbox und legen ihn vorsichtig um den Teller und anschließend um das Motorpulley. Das Pulley ist die Treibscheibe auf der Motorachse. Es hat nur einen Durchmesser für beide Geschwindigkeiten, da die Umschaltung elektronisch stattfindet. Dazu verfügt der Motor über eine aufwändige Motorsteuerung. Sie setzt die beiden Drehzahlen 33 und 45 und kontrolliert deren genaue Einhaltung. Dazu ist auf der Unterseite des Tellers eine Markierung angebracht, die von einem optischen Sensor erfasst wird. Das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Der Tonarm

Natürlich ist der hochwertige Tonarm des Revox Studiomaster T700 ebenfalls komplett schwarz. Der filigrane Ausleger bringt alle Eigenschaften und Funktionen eines State-of-the-Art-Tonarms mit. Er ist an der Basis höhenverstellbar, so dass er auf die Bauhöhe unterschiedlicher Tonabnehmer angepasst werden kann. Wer den T700 mit einer dämpfenden Kork- oder Filz-Plattentellerauflage betreiben möchte, freut sich über die Möglichkeit zur Höhenverstellung. Das Tonarmrohr besteht aus hochfestem Karbonfaserverbund. Was auf den ersten Blick überdimensioniert wirkt, hat einen guten Grund. Mit der Rigidität zwischen dem Headshell und der Plattentellerachse steht und fällt das Klangergebnis. Um jede ungewollte Relativbewegung zwischen Platte und Tonabnehmer zu verhindern, müssen die Teile dazwischen stabil und spielfrei sein. Dies wird durch modernste Materialien des Tonarmrohrs und hochwertige Tonarmlager sichergestellt. Diese Spielfreiheit garantiert dem Tonabnehmer beste Arbeitsbedingungen bei der mechanischen Abtastung der Schallplatte, denn Nadel und Spulen sind das einzige, was sich bewegt.

Das Tonarmrohr besteht aus hochfestem Karbonfaserverbund.

Der hochwertige Abtaster Ortofon Quintett Bronze

Die Nadel gehört in diesem Fall zum einzigen Farbklecks am Studiomaster T700, dem orangefarbenen Quintet Bronze. Der Tonabnehmer kommt vom dänischen Spezialisten Ortofon. Das hochwertige Moving Coil-System kostet solo über 600 Euro, gehört also schon zum größeren Besteck. Da die Montage eines Tonabnehmers keine ganz triviale Aufgabe ist und durch Unachtsamkeiten Tonabnehmer und Platten ruiniert werden können, hat Revox diese Aufgabe übernommen. So ist der Tonabnehmer bereits perfekt im voll verstellbaren Headshell montiert. An dieser Stelle aktiv zu werden ist zwar nicht nötig, wer dennoch wissen möchte, wie und warum ein Tonabnehmer justiert wird, der findet die Antworten im Artikel zum Goldring E3. Vereinfacht gesagt, wird durch die Justage nach speziellen Schablonen versucht, die Spur des Tonabnehmers genau auf den Verlauf der Plattenrillen auszurichten. Denn Tonarmbahn und Rillen verlaufen unterschiedlich, wodurch es zu einem Spurfehler kommt. Dieser wird durch die Justierung minimiert.

Ausgeliefert wird der Studiomaster T700 mit einem vormontierten Ortofon Quintet Bronze.

Einstellung der Auflagekraft

Für einen definierten Rillenkontakt des Abtastdiamanten sorgt das Gegengewicht, über das die Auflagekraft eingestellt wird. Dazu wird es aus der Zubehörbox entnommen und vorsichtig hinten auf den Ausleger des Tonarms gedreht. Sobald die Achse wieder zum Vorschein kommt, kann der Tonarm testweise aus der Halterung genommen werden. Er sollte in der Schwebe bleiben. Tut er das nicht, muss das Gewicht weiter verdreht werden. Ist er ausbalanciert, wird der Tonarm wieder in seiner Halterung arretiert und die mitgelieferte Tonarmwaage auf dem Plattenteller positioniert. Nun das Gegengewicht noch einige Umdrehungen auf den Ausleger schrauben, um vorn ein Übergewicht zu erzielen. Bevor die Nadel vorsichtig auf der Waage abgesetzt wird, muss noch der Nadelschutz abgenommen werden, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird. Nun sollte die Tonarmwaage einen Wert von genau 2,3 Gramm anzeigen. Zeigt sie weniger an, muss das Gegengewicht weiter auf den Ausleger geschraubt werden und umgekehrt.

Die Auflagekraft wird über das Gegengewicht am Ende des Tonarms eingestellt.

Letzter Handgriff: Das Antiskating-Gewicht

Nun steht der Revox Studiomaster T700 bereits fast spielfertig vor uns. Einzig das kleine Antiskatinggewicht fehlt noch. Dabei handelt es sich um ein kleines Metallgewicht, das an einem Nylonfaden hängt. Dieser wird durch eine Öse hinten am Tonarm gezogen und mit einer Schlaufe an einem kleinen Ausleger hinten am Tonarm eingehängt. Das Gewicht wird von der Schwerkraft nach unten gezogen und zieht den Tonarm, durch die Umlenkung über die Öse, in Richtung seiner Ruheposition. Durch diesen einfachen Mechanismus wird die bei der Abtastung entstehende Skatingkraft kompensiert. Sie entsteht durch die Reibung des Abtastdiamanten an den Rillenflanken der Schallplatte und zieht den Tonarm zur Plattenmitte hin. Durch die stetige, einseitige Reibung würde nun der Diamant einseitig abnutzen. Um dies zu verhindern erfolgt die beschriebene Kompensation. Wegen der vergleichsweise Hohen Auflagekraft des Quintett Bronze empfiehlt die Anleitung die maximale Antiskatingkraft.

Der Anschluss

Der Aufbau des gediegenen Plattenspielers hat kaum länger gedauert, als diesen Text zu lesen. Zum Schutz der empfindlichen Feinmechanik vor dem Verstauben, liegt eine transparente Abdeckhaube bei, die über die zwei Scharniere kippbar am Gerät befestigt wird. Als letzte Handlung vor der ersten Platte muss der Studiomaster T700 noch mit der Anlage und dem Stromnetz verbunden werden. Für den Anschluss an die Anlage benötigt der Käufer noch ein Cinch-Kabel, das leider nicht Teil des Lieferumfangs ist. So ist man flexibler hinsichtlich der Kabelwahl, muss jedoch noch ein paar Euro zusätzlich investieren, falls sich im eigenen Fundus kein passendes Kabel findet. Nettes Nachfragen beim Händler könnte an dieser Stelle jedoch durchaus erfolgt haben, so dass sich eine passende Strippe als Dreingabe ergattern lassen könnte. Da der Phonovorverstärker bereits integriert ist, findet der Revox Anschluss am normalen Line-Eingang des Verstärkers. Für die Stromversorgung liegt ein Netzteil bei.

Der Revox Studiomaster T700 stellt einen analogen Ausdioausgang zu Verfügung – mehr wird auch gar nicht benötigt.

Der Phonoverstärker

Wie bereits erwähnt, verfügt der Revox Studiomaster T700 über einen integrierten Phonovorverstärker. Dieser hebt das winzige Signal des MC-Tonabnehmers auf Line-Level an und decodiert das Schallplattensignal. Denn um Platz zu sparen, ist das Signal verzerrt auf der Schallplatte gespeichert. Da Bässe eine große seitliche Auslenkung der Rille benötigen und Höhen im Rillenrauschen untergehen könnte, sind beide gegensätzlich verbogen. Die Bässe sind also abgesenkt und die Höhen angehoben. Ohne diese Verzerrung anhand der RIAA-Kennlinie würden nur circa fünf Minuten Musik auf eine Schallplatte passen. Abgespielt ohne passenden Entzerrvorverstärker wäre der Klang viel zu hell und bassarm. Das Hören würde keinen Spaß machen. Der Phonoverstärker stellt daher wieder Normalität her und biegt den Frequenzgang wieder gerade. Außerdem hebt er das winzige Tonabnehmersignal von nur circa 0,3 Tausendstel auf etwa ein Volt Ausgangsspannung, so dass der folgende Verstärker etwas damit anfangen kann.

Anpassung an den Tonabnehmer

Ein weiteres Merkmal eines guten Phonoverstärkers ist die Anpassbarkeit an den Tonabnehmer. Diese bringt der integrierte Verstärker des Revox Studiomaster natürlich mit. So ist er in vier Schritten an den Ausgangspegel des Tonabnehmers anpassbar und kann daher mit vielen MC-Tonabnehmern kombiniert werden. Die oft günstigeren MM-Tonabnehmer passen mit ihrer höheren Ausgangsspannung jedoch nicht zum Revox. Außerdem benötigen MMs einen Abschlusswiderstand von 47 Kiloohm, MC-Tonabnehmer hingegen selten mehr als ein Kiloohm. So bietet der Revox sechs entsprechende Werte von 47 Ohm bis zwei Kiloohm an. Auch diese Werte sind praxisnah und bieten volle Flexibilität hinsichtlich der Tonabnehmerwahl, solange es sich um ein System mit bewegten Spulen handelt. Damit ist die zur Verfügung stehende Auswahl größer als man sie in Anspruch nehmen kann, wenn man den Tonabnehmer alle empfohlenen 4-5 Jahre oder 500-800 Betriebsstunden wechselt, wobei letztere Grenze auch recht niedrig wirkt.

Die Anpassung geschieht über die kleinen Umsteller auf der Gehäuseunterseite.

Coole Geschwindigkeitswahl

Für den Klangtest landen natürlich verschiedene LPs aus unterschiedlichen Musikstilen auf dem Plattenteller. Nur so kann man sich einen vollständigen Überblick die Qualitäten eines HiFi-Geräts machen. Als erste Platte lege ich „Undercurrent“ von Bill Evans & Jim Hall auf. Bevor die ersten Klänge ertönen, bemerke ich jedoch eine weitere Besonderheit des T700: Die Bedienung erfolgt nicht über klassische Tasten, sondern über beleuchtete Sensortasten. Diese sind vollständig in die perfekt hochglänzende Oberfläche eingelassen und reagieren auf Fingerauflegen. Betätigt man eine der beiden Geschwindigkeitswahltasten, dauert es einen Moment bis der Studiomaster ein „Klack“ von sich gibt und der Teller langsam beginnt, sich zu drehen. Dass der Teller seine Arbeit in diesem Fall besonders gemächlich aufnimmt, ist Absicht. Die Softstart-Funktion, die den schweren Teller langsam auf Drehzahl bring, soll den Riemen schonen. Während des hochdrehen pulsiert die gewählte Taste, bis die Solldrehzahl erreicht ist, anschließend leuchtet sie durchgehend.

Der Studiomaster T700 ist ein Feingeist

Nun senkt sich die Nadel also zum ersten Mal auf die hochwertige MoFi-Pressung. Was schon vor dem Auftreffen des Diamanten auf das Vinyl auffällt, ist die Stille des internen Verstärkers. Brummen oder Rauschen sind ihm komplett fremd. Das macht sich auch bei der Wiedergabe bemerkbar. So vermittelt der Revox Studiomaster T700 ein ungetrübtes Bild dessen, was sich auf der Platte befindet. Ironischerweise ist die aufgelegte Scheibe aufgrund des Alters der Aufnahme selbst unterlegt von feinem Rauschen. An Instrumenten gibt es nur eine Gitarre und ein Piano, die jedoch kongenial Zusammenspielen. Während das Piano raumfüllend und sanft wiedergegeben wird, ist die Gitarre in ihrer Positionierung und den Abmessungen klar abgegrenzt. So ergänzen sich die beiden Instrumente nicht nur musikalisch, sondern auch hinsichtlich der audiophilen Qualitäten. Insgesamt wirkt die Performance extrem realistisch und wohlklingend. Die Stimmung ist perfekt für einen kurzweiligen Sonntagmittag.

Der T700 ist ein Feingeist – aber kein Schönspieler. Wer diesem Platendreher zuhört, bekommt das geliefetrt, was auf der Platte vorhanden ist.

Musikalisch vielseitig

Mehr als nur eine Spur dynamischer ist die, ebenfalls von Mobile Fidelity vertriebene, 1978er Aufnahme von „The Planets“. Dirigiert von Sir Georg Solti und eingespielt vom London Philharmonic Orchestra. Mit den feinen und futuristischen Melodien hat Gustav Holst sicher nicht nur einen Science-Fiction-Soundtrack inspiriert. Über den Revox kommen die futuristischen Melodien ätherisch und fein differenziert rüber. An anderen Stellen geht es mit vielen Bläsern teilweise jedoch auch ordentlich zur Sache, auch diese Gangart beherrscht er. Getragen wird das Ganze von einem subtilen, wenn es darauf ankommt jedoch extrem nachdrücklichen Tiefton. Grundsätzlich bin ich kein riesiger Freund von Orchestermusik auf Schallplatte. Bei dieser Kombination aus guter Aufnahme, hochwertiger Pressung und der erstklassigen Wiedergabe durch den Revox Studiomaster frage ich mich jedoch, warum eigentlich nicht. Ein ausgesprochener Freund bin ich dagegen von Captain Beefheart. Besonders das erste Album „Safe As Milk“ kann ich kaum oft genug hören.

Neutrale Wiedergabe

Das avantgardistische Blues-Rock Album von 1967 war noch einigermaßen auf kommerziellen Erfolg hin produziert, der natürlich trotzdem ausblieb. Es klingt tatsächlich auch nicht im herkömmlichen Sinne gut oder schön. Wummernde Bässe, klirrende Gitarren und jammernde Theremins sind einfach nichts, was klassische Rockhörer oder Audiophile suchen. Der Revox Studiomaster T700 macht dennoch das Beste daraus. Nicht in dem Sinne, dass er irgendetwas schönfärbt, sondern indem er das wiedergibt, was da ist. Stampfende Bässe, flirrende Gitarren und die bereits beeindruckende Stimme des 26-jährigen Captain Beefheart, der schon damals selbst Tom Waits und Howlin Wolf wie Schuljungen klingen ließ und mit seiner extrem breitbandigen Stimme mit Sicherheit zu den besten Sängern der sogenannten Unterhaltungsmusik zählt. Der Revox macht außerdem das Bisschen der enthaltenen Rauminformation hörbar und präsentiert den Klang dementsprechend sogar mit etwas Tiefenstaffelung. Ein harter Kontrast dazu ist das aktuelle Marilyn Manson Album:

Die Geschwindigkeitsregelung erfolgt über die eben eingelassenen Sensortaster links.

Klangliche Präzision

Das ist ordentlich produziert und klanglich nicht schlecht. Leider ist die Musik unterirdisch. Nicht nur im direkten Vergleich zum vorherigen Meilenstein ist es einfach schlecht. Dabei startet zum Beispiel der Titelsong „We Are Chaos“ mit unverzerrter, metallischer Gitarre vielversprechend. Was dann aber folgt ist eine Mischung aus Stadionrock und ESC-Beitrag. Glücklicherweise hat die Platte einen Pressfehler und ich kann sie zurückschicken. Stattdessen höre ich „Wonderful, Glorious“ von den EELS und die Welt ist wieder in Ordnung. Das Album startet mit dynamischen Trommeln und macht vom ersten Moment an Freude. Nicht ohne Grund gilt es als eines der freundlichsten EELS-Alben. Über den Revox wiedergegeben, fällt mir eine fast schon digitale Präzision des Klangs auf. Die Abtastung ist extrem sauber, alle Klänge sind fein umrissen und klar. Klangliche schärfe oder harsche Töne sind ihm hingegen fremd, so dass er bei aller Präzision dennoch analog klingt.

Zum Lieferumfang gehört natürlich auch die passende Staubschutzhaube.

Fazit

Der Revox Studiomaster T700 ist ein rundum gelungener Wiedereinstieg. Sowohl der traditionsreiche Hersteller kann sich mit diesem Wiedereinstieg in die analoge Wiedergabe sehen lassen, als auch der wieder schallplattenhörende Käufer. Der Revox T700 richtet sich aus unserer Sicht an anspruchsvolle Wiedereinsteiger oder Aufsteiger. Er bietet ein vollständiges Gesamtpaket aus hochwertigem Laufwerk und Tonarm. Einem passenden, anspruchsvollen und bereits montierten Tonabnehmer des Spezialisten Ortofon, der von einer eingebauten Phonostufe erstklassig versorgt wird. So kann der Revox innerhalb weniger Minuten aufgebaut werden und findet am normalen Line-Eingang eines jeden Verstärkers Anschluss. Klanglich bietet er viel mehr als das einfache Setup vielleicht erwarten lässt. Dabei zeigte sich in unserem Hörtest: Nach dem Erwerb des Studiomaster T700 braucht man sich um das Thema Plattenspieler keine rationalen Gedanken mehr zu machen, so gut ist er. Das schicke Design und die hochwertige Ausführung tun ihr Übriges.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

94

94

95

Technische Daten

Modell:Revox
StudioMaster T700 Turntable
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:3.450,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):336 x 470 x 156 mm
Gewicht:10,3 kg
Antrieb:Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang (analog)1 x Cinch
Lieferumfang:- Studiomaster T700
- Netzteil
- Haube
- Tonarm
- Headshell
- Tonabnehmer
- Anleitung
- Baumwollhandschuhe
- Tonarmwaage
- Dosenlibelle
- Karbonbürste
Pros und Contras+ hochpräziser Klang
+ enorme Laufruhe
+ umfangreiches Zubehör
+ schickes Design
+ exzellente Verarbeitung
+ Wechselheadshell
+ Ortofon Quintett Bronze-Tonabnehmer
+ integrierter Phono-Preamp

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

Der Beitrag Revox Studiomaster T700 – Anspruchsvoller Ein- und Aufstieg in die Vinylwelt erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Cyrus Phono Signature – Vinyl-Virtuose mit cleveren Features

$
0
0

Cyrus bleibt sich auch im Vinyl-Boom treu: Die Briten präsentieren im traditionellen Halbformat einen topmodernen, pfiffigen Phono-Preamp für anspruchsvolle Vinylisten. Der Cyrus Phono Signature besitzt gleich vier Eingänge für MM oder MC, ermöglicht eine Tonabnehmer-Anpassung und Klangoptimierung im laufenden Betrieb auch per Fernbedienung, punktet mit Subsonic-Filter und Ground Lift gegen Rumpelgeräusche und Brummen – und bietet mit einem optionalen Zusatz-Netzteil die Möglichkeit zum Sound-Upgrade. Wir haben den Briten in den Hörraum gebeten – und Sound sowie Upgrade getestet.

Vorstufe im Halbformat: Der Cyrus Phono Signature (links im Bild) nimmt nur die halbe Breite der normalerweise 43 Zentimeter beanspruchenden HiFi-Geräte ein. Rechts daneben ist das optionale Zusatz-Netzteil PSX-R2 abgebildet.

Vorstufe im Halbformat: Der Cyrus Phono Signature (links im Bild) nimmt nur die halbe Breite der normalerweise 43 Zentimeter beanspruchenden HiFi-Geräte ein. Rechts daneben ist das optionale Zusatz-Netzteil PSX-R2 abgebildet.

Cyrus gehört zum Kreis der legendären englischen Shoe Box-Hersteller: Sie setzten den wattstarken und schalterübersäten Fernost-Verstärkern, die in den 1980ern den Markt dominierten, Komponenten mit einer Kontrast-Philosophie entgegen: Reduktion aufs Wesentliche, puristische Technik, asketische Ausstattung – und ein optischer Auftritt im ungewöhnlichen Schuhschachtel-Format. Die Verstärker erfüllten audiophile Ansprüche zu erschwinglichem Preis, was ihnen einen exzellenten Ruf bescherte. Diesen Ansatz pflegt die in der kleinen Ortschaft Huntingdon beheimatete mittelständische Manufaktur Cyrus bis heute – allerdings seit langem mit exzellenter Fertigung, ausgefeilter Verstärker-Technologie und doch dem einen oder anderen Feature. Die Klasse dieser Komponenten haben wir bereits bei den von uns getesteten Verstärkern Cyrus 6 DAC, Cyrus One, Cyrus One HD, Cyrus 8.2 DAC, Cyrus 8.2 DAC QXR und Cyrus One Cast erlebt. Nun haben wir erstmals eine dezidierte Vorstufe für Vinylisten zu Gast – und der Cyrus Phono Signature knüpft nahtlos an die Qualitäten dieser Modellgeschwister an.

Markante Erscheinung: Die abgewinkelte Leiste, das kantige Frontdesign und das grüne Display prägen seit etlichen Jahren das Aussehen der Cyrus-Komponenten – und natürlich auch des Phono Signature.

Markante Erscheinung: Die abgewinkelte Leiste, das kantige Frontdesign und das grüne Display prägen seit etlichen Jahren das Aussehen der Cyrus-Komponenten – und natürlich auch des Phono Signature.

Markanter Auftritt

Natürlich setzt Cyrus auch bei dem Phono-Preamp auf das traditionelle Halbformat mit den ungewöhnlichen Maßen 7,5 mal 22 mal 37 Zentimeter und auf das charakteristische, weltuntergangsresistente Gehäuse aus ultramassivem Magnesium-Druckguss. Es bietet Schutz vor mechanischen Schwingungen und elektromagnetischen Störungen. Diese Schirmung ist gerade für die saubere Verstärkung des empfindlichen Signals, das von der Schallplatte kommt, immens wichtig. Die aus dem massiven Gehäuse gefrästen Rippen sorgen für die Kühlung des Verstärkers, unterstreichen aber zugleich die Markanz jeder Cyrus-Komponente. Das ist ausgezeichnet gemacht, die gesamte Verarbeitungsqualität erweist sich als erstklassig. Das prägnanteste Wiedererkennungsmerkmal ist aber natürlich die Front-Formgebung mit dem hervorstehenden, kantig-geschrägten Areal – eine Design-Reverenz an den allerersten Cyrus-Verstärker. Ihr waren schon die früheren, eher spartanischen Phono-Vorstufen Cyrus aEQ7 und Cyrus Phono X verpflichtet. Beim aktuellen, wesentlich featurereicheren Phono Signature beherbergt diese Leiste nun sieben Funktionstasten. Sie ermöglichen im Verbund mit dem dreh- und drückbaren Stellrad und dem Display die Nahbedienung.

Das in die Decke gravierte Firmenlogo ziert die ultramassive Vollmetall-Haube des Gehäuses, in das die seitlichen Kühlrippen gefräst sind.

Das in die Decke gravierte Firmenlogo ziert die ultramassive Vollmetall-Haube des Gehäuses, in das die seitlichen Kühlrippen gefräst sind.

Vier Eingänge – wahlweise für Moving Magnet (MM) …

Diese Nahbedienung funktioniert gleich nach dem Betätigen des Standby-Tasters, auf einen An-/Aus-Schalter zur Trennung vom Netz verzichtet Cyrus. Zur Wahl stehen mit dem linken Taster zuerst die Inputs. Hier bietet der Phono Signature gleich vier Eingänge, die als unsymmetrische Cinch-Buchsen mit jeweils eigenem Erdungs-Anschluss ausgelegt sind. Somit können gleichzeitig vier verschiedene Plattenspieler oder Tonarme eines Laufwerks angeschlossen werden – und jeder Input ist sowohl für Moving Magnet- als auch für Moving Coil-Abtaster nutzbar. Diese Auswahl trifft man mit dem MM/MC-Funktionstaster. Definiert man einen Eingang als MM-Input, so werden fixe Werte vorgegeben: eine mit „Gain“ bezeichnete Eingangsempfindlichkeits-Einstellung von 40 Dezibel, eine Impedanz von 47 Kiloohm und eine Kapazität von 220 Pikofaad. Das sind aus der Praxis gewonnene, eigentlich immer passende Standardwerte. Allerdings werden MM-Verfechter eine kapazitive Anpassungsmöglichkeit vermissen, die bei hochinduktiven Abtastern vorteilhaft sein kann und auch die Kapazität des verwendeten Anschlusskabels kompensiert, auf die MM-Systeme mitunter sensibel reagieren.

Im MM-Betrieb werden für Gain, Impedanz und Kapazität die voreingestellten und fixen Werte angezeigt.

Im MM-Betrieb werden für Gain, Impedanz und Kapazität die voreingestellten und fixen Werte angezeigt.

… oder flexibel einstellbar für Moving Coil (MC)

Definiert man einen Eingang hingegen als MC-Input, hat man volle Flexibilität und Freiheit. Zur optimalen Anpassung an den Tonabnehmer ist zuerst der Gain des Phono Signature auf 40, 50, 60 oder 70 Dezibel einstellbar. Eine Pegel-Anzeige im Display hilft bei der Optimierung, dazu später mehr. Bei der Impedanz bietet der Verstärker zehn Einstellmöglichkeiten zwischen elf Ohm und 47 Kiloohm, bei der Kapazität stehen vier Optionen zwischen 220 Pikofarad und 3 Nanofarad zur Verfügung. Sämtliche Werte lassen sich für jeden Eingang separat einstellen und abspeichern. Das ist eine tolle Alternative zu den üblichen fummeligen, „Mäuseklavier“ genannten DIP-Schaltern – prima! So erreicht man schnell die empfohlenen Abtaster-Werte – und kann im Zusammenspiel mit der eigenen Klangkette auch eine noch bessere Einstellung erkunden oder je nach Geschmack oder Qualität der Schallplatte mit den Werten experimentieren. Die Einstellungen lassen sich nämlich während des Abspielvorgangs ändern, und falsch machen oder beschädigen kann man hier nichts.

Im MC-Betrieb sind Gain, Impedanz und Kapazität einstellbar.

Im MC-Betrieb sind Gain, Impedanz und Kapazität einstellbar.

Subsonic-Filter und Ground Lift gegen Rumpeln und Brummen

Zu dieser Flexibilität kommen nun noch zwei Klasse-Features. Der Phono Signature besitzt eine früher mal Rumpelfilter, mittlerweile Subsonic-Filter und bei Cyrus nun „Warp“ genannte Absenkung aller Frequenzen unterhalb von 15 Hertz. Diese sind für das menschliche Ohr nicht mehr hörbar und auch nicht im Musiksignal der Schallplatte enthalten. Allerdings kann solch tieffrequenter Schall durch eine wellige Platte erzeugt werden –„warped „bedeutet übersetzt „verzogen“. Das macht sich als nerviges Bassgeräusch bemerkbar – wie auch Trittschall, der durch Vibrationsübertragung zur Nadel gelangt. Diese musikfremden Bassgeräusche sorgen für extreme Auslenkungen der Lautsprechermembran und fordern dem Verstärker viel Leistung ab, die ihm für die Amplifizierung der Musik nicht mehr zur Verfügung steht. Der Warp-Filter sorgt hier für mehr Leistungsreserven für den Verstärker und für eine Entlastung von Ohren und Anlage. Die kann im Fall von Brummstörungen auch der Ground Lift-Schalter bieten: Er trennt die Signalmasse von der Gehäusemasse und unterbricht so die ursächliche Brummschleife.

Anschlüsse satt: Der Cyrus Phono Signature ermöglicht den Anschluss von vier verschiedenen Plattenspieler oder eines Laufwerks mit verschiedenen Armen. Separate Erdungsklemmen und ein genereller Ground-Lift-Schalter dienen der Brummfreiheit. Der Anschluss an den nachfolgenden Verstärker kann wahlweise symmetrisch per XLR oder unsymmetrisch via Cinch erfolgen. Zur Steigerung der Klang-Performance bietet der Verstärker die Möglichkeit, ein optionales PSX-R2- oder PSX-R-Netzteil anzuschließen. Der MC-Bus-Anschluss ermöglicht, wenn man mehrere Cyrus-Komponenten betreibt, eine gemeinsame An- und Standby-Schaltung des gesamten Systems.

Anschlüsse satt: Der Cyrus Phono Signature ermöglicht den Anschluss von vier verschiedenen Plattenspieler oder eines Laufwerks mit verschiedenen Armen. Separate Erdungsklemmen und ein genereller Ground-Lift-Schalter dienen der Brummfreiheit. Der Anschluss an den nachfolgenden Verstärker kann wahlweise symmetrisch per XLR oder unsymmetrisch via Cinch erfolgen. Zur Steigerung der Klang-Performance bietet der Verstärker die Möglichkeit, ein optionales PSX-R2– oder PSX-R-Netzteil anzuschließen. Der MC-Bus-Anschluss ermöglicht, wenn man mehrere Cyrus-Komponenten betreibt, eine gemeinsame An- und Standby-Schaltung des gesamten Systems.

Alles im Blick: Display mit Pegel-Anzeige

Was nun aktiviert und eingestellt ist, verrät uns das Display. Es verströmt geballten Retro-Charme: Das kleine grüne Feld mit der schwarzen Pixelschrift ist seit Langem fester Bestandteil des Cyrus-Designs. Die Lesbarkeit aus der Distanz erfordert allerdings schon Adleraugen. Davon abgesehen zeigt das Display auf einen Blick den gewählten Input, die eingestellte MM- oder MC-Betriebsart, die aktuellen Werte für Gain, Impedanz und Kapazität, gegebenenfalls auch den aktivierten Subsonic-Filter. Hinzu kommt der über eine Balkenanzeige visualisierte aktuelle Pegel der laufenden Musik. Dabei bleiben die Spitzenwerte kurzfristig wie eingefroren stehen. Diese Spitzenwert-Haltefunktion erleichtert bei der Anpassung an ein MC-System das Herantasten an die optimale Gain-Einstellung. Eine permanent sichtbare gepunktete Linie zeigt zur Orientierung an, wann ein Line-Level erreicht ist, den ein CD-Spieler liefern würde. Wenn diese Limit-Markierung auch bei lautesten Musikpassagen nicht überschritten wird, ist man vor Übersteuerungen und daraus resultierenden Verzerrungen gefeit. Gutes Feature!

Verändert man im MC-Modus einzelne Werte, wird der gerade eingestellte Parameter groß angezeigt.

Verändert man im MC-Modus einzelne Werte, wird der gerade eingestellte Parameter groß angezeigt.

Einfache Bedienung und bequeme Fernbedienung

Die Handhabung des Phono Signature ist denkbar einfach und vermeidet jegliche Fehlbedienung. Man drückt einen Taster, um den Input oder eine Funktion anzuwählen, stellt mit dem Drehknopf die gewünschte Einstellung ein und bestätigt sie durch Drücken dieses Knopfes. Welche Taster für eine Veränderung der Einstellungen überhaupt bedienbar sind, zeigen grün leuchtende LED an. Alle anderen Taster sind automatisch inaktiv. Sehr gut! Die Funktionen lassen sich aber auch bequem vom Sofa aus über die mitgelieferte Fernbedienung aufrufen und einstellen. Das ist sehr komfortabel – zumal die Anpassung an das MC-System auch so während des laufenden Betriebs möglich ist. Cyrus liefert hier einen Systemferngeber, über den sämtliche Cyrus-Komponenten, aber auch andere Geräte wie die TV Set Top-Box oder der Fernseher bedient werden können. Welche Taster für welche Funktion des Phono Signature zuständig sind, verrät ein Aufkleber auf der Unterseite der Fernbedienung. Das hat man schnell verinnerlicht, und dann läuft die Bedienung geschmeidig.

Die große System-Fernbedienung erlaubt die Steuerung des Phono Signature und weiterer Cyrus-Komponenten, aber auch von anderen Geräte wie Flatscreen oder TV Set Top-Box. Die Taster haben einen ordentlich definierten Druckpunkt, die Befehlsausführung geschieht flott.

Die große System-Fernbedienung erlaubt die Steuerung des Phono Signature und weiterer Cyrus-Komponenten, aber auch von anderen Geräte wie Flatscreen oder TV Set Top-Box. Die Taster haben einen ordentlich definierten Druckpunkt, die Befehlsausführung geschieht flott.

Feinste Technik

Abseits aller Features und Finessen glänzt der Phono Signature auch mit seiner Kernkompetenz. Bei der Verstärkertopologie hat Cyrus auf kürzestmögliche Signalwege und saubere Abschirmung geachtet. Dies bewahrt trotz der kompakten Bauweise die Signalqualität. Hier ist auch die konsequente Schaltung über Relais zuträglich. Bei den Bauteilen kommen durchweg Premium-Komponenten zum Einsatz. So ist die RIAA-Entzerrung, durch die eine Phono-Vorstufe das codierte Signal der Schallplatte wieder in ein normales Musiksignal rückverwandelt, mit einem hochwertigen passiven RIAA-Entzerrungsnetzwerk realisiert, das zwischen zwei erstklassigen und rauscharmen Verstärkungsstufen liegt. Das linearisierte und verstärkte Audio-Signal stellt der Phono Signature dann sowohl an einem symmetrischen als auch an einem unsymmetrischen Ausgang bereit. So ist die Kompatibilität mit jedwedem nachfolgenden Verstärker gewährleistet. Wichtig ist auch das Netzteil: Hier verwendet Cyrus eine sehr geräuscharme, kapazitätsstarke Schaltung, die mit ihrem potenten Ringkern-Transformator reichlich Reserven bietet – zugunsten einer hohen Dynamikfähigkeit und einer verzerrungsfreien Übertragung von Signal-Pegelspitzen.

Das Signature-Emblem weist den Phono als Edel-Komponente des Cyrus-Portfolios aus.

Das Signature-Emblem weist den Phono als Edel-Komponente des Cyrus-Portfolios aus.

Klang-Upgrade mit optionalem Netzteil

Cyrus erkennt die Stromversorgung als maßgebliche Voraussetzung für eine hohe Klangqualität. Dies gilt insbesondere für einen Phono-Vorverstärker: Er bringt die zarten Tonabnehmersignale, die eine Spannung von nur 0,1 bis fünf Millivolt aufweisen, auf Line-Level mit einer üblichen Spannung von zwei Volt. Die dafür nötige Verstärkung hat also einen Faktor von 400 bis 20.000. Bei dieser Amplifizierung ist eine hochreine Stromversorgung, die keine Artefakte der Netzspannung in die Signalaufbereitung trägt, extrem wichtig. Deshalb bietet Cyrus seit jeher die Möglichkeit, eine zusätzliche externe Stromversorgung anzuschließen – nicht nur für den Phono Signature, sondern für fast alle Komponenten des Portfolios. Dieses PSX-Netzteil, dessen aktuelle Version das PSX-R2 mit einem 300 Voltampere-Trafo ist, passt sich selbständig an die angeschlossene Komponente an und übernimmt fortan die Versorgung der eigentlichen Verstärkersektion. Die Bestromung der Bedienelemente und der Anzeige obliegt dem internen Netzteil. Diese Arbeitsteilung sorgt für eine reinere Versorgungsspannung, mehr Leistungsreserven – und bewirkt ein Klang-Upgrade.

Das optionale Netzteil PSX-R2 sorgt für ein Klang-Upgrade: Sobald es zugeschaltet ist, geschieht die Stromversorgung im Teamwork: Das PSX-R2 übernimmt die Versorgung der sensiblen Audio-Schaltung, das interne Netzteil des Phono Signature versorgt die Peripherie und das Display. Diese Trennung bewirkt eine sauberere Versorgung und eine höhere Stromlieferfähigkeit. Dies führt zu klarerem, kraftvollerem Klang mit mehr Dynamik.

Das optionale Netzteil PSX-R2 sorgt für ein Klang-Upgrade: Sobald es zugeschaltet ist, geschieht die Stromversorgung im Teamwork: Das PSX-R2 übernimmt die Versorgung der sensiblen Audio-Schaltung, das interne Netzteil des Phono Signature versorgt die Peripherie und das Display. Diese Trennung bewirkt eine sauberere Versorgung und eine höhere Stromlieferfähigkeit. Dies führt zu klarerem, kraftvollerem Klang mit mehr Dynamik.

Der Cyrus Phono Signature in der Praxis

Wir testen den Phono Signature zuerst im heimischen Ambiente. Hier muss er sich die Steckdosenleiste mit etlichen anderen Komponenten teilen, auch der Abstand von Plattenspieler, Phono-Vorstufe, Vollverstärker und den anderen Quellgeräten ist nicht gerade groß, dementsprechend viele Kabel liegen nah beieinander. Das sind ideale Bedingungen für Masseschleifen und Fremdeinstreuungen, was sich prompt in einem leichten, auf Dauer störenden Brummen niederschlägt. Da unser Rega Planar 3 keine Erdungsklemme besitzt, ist der Ground Lift des Phono Signature die Rettung: Kaum betätigen wir ihn, herrscht Ruhe. Ein Klasse-Feature! Unser Laufwerk ist mit dem Rega Elys 2 ausgestattet, wir stellen den Input 1 auf „Moving Magnet“-Betrieb ein und starten mit „Saving Grace“, dem Opener von Tom Pettys LP „Highway Companion“ – und hier fällt uns sofort die Frische und Vitalität der Wiedergabe auf, aber auch die Kraft bis hin zum Bass – und der muss auch so potent klingen, dafür ist der Song bekannt.

Cyrus-Komponenten können wegen ihrer exzellenten Schirmung auch problemlos und frei von Klangbeeinträchtigungen aufeinander gestellt werden – wie hier das Duo Phono Signature/Netzteil PSX-R2.

Cyrus-Komponenten können wegen ihrer exzellenten Schirmung auch problemlos und frei von Klangbeeinträchtigungen aufeinander gestellt werden – wie hier das Duo Phono Signature/Netzteil PSX-R2.

Dynamik, Transparenz und Strukturiertheit

Orts- und Klangkettenwechsel: Weiter geht’s im Testraum des lite magazins, hier agiert der Phono Signature im Verbund mit dem Transrotor Dark Star, dem Hegel H360 und einem Paar Audio Physic Classic 22
Den Transrotor Dark Star, den wir bereits im Test und im Video vorgestellt haben, betreiben wir zur eigenen Orientierung erst mit dem MM-Abtaster Uccello – und weil der Hegel sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Eingänge hat, lernen wir gleich den Unterschied zwischen beiden Signalführungsarten kennen: Symmetrisch legt die Wiedergabe in punkto Dynamik, Transparenz und Strukturiertheit zu – und dabei hatten wir diese Eigenschaften schon vorher als beeindruckende Pluspunkte des Phono Signature erlebt. Nach dem straighten Rocker folgt auf der LP mit „Square One“ ein zarte Ballade – und hier genießen wir, wie physisch präsent auch die kleine Besetzung ist: Tom Petty samt zweitem Gitarristen und Bassmann scheinen vor und für uns im Hörraum eine intim-private Unplugged-Session zu geben.

Wenn der zuschaltbare Subsonic-Filter aktiviert ist, informiert das Display darüber durch Anzeige „WARP“.

Wenn der zuschaltbare Subsonic-Filter aktiviert ist, informiert das Display darüber durch Anzeige „WARP“.

Reinheit, Ruhe und Gelassenheit

Bei dem leisen und licht instrumentierten Song fallen natürlich jegliche Nebengeräusche auf – auch die leichte Unebenheit der Platte. Zudem simulieren wir vor dem Plattenspieler ordentlich Trittschall, was alles von der Nadel registriert und über die Lautsprecher als unangenehmer Bassmulm wiedergegeben wird. Mit der Zuschaltung des Subsonic-Filters sind diese tieffrequenten Ärgernissen passé. Wir bemerken zudem eine leichte Entspannung – ohne, dass wir bei der Musik im Bass eine Einbuße hören. Wir genießen deshalb umso mehr zwei weitere Paradedisziplinen: Die bemerkenswerte Reinheit und Ruhe: Trotz der geringen Maße des Amps, die eine größere „Packungsdichte“ der Schaltung zur Folge hat, arbeitet der Verstärker wunderbar frei von Sirren, Rauschen oder Brummen. Hier zahlen sich das durchdachte Schaltungslayout und die Wahl hochwertiger Bauteile aus. So sind auch leise Musikpassagen ein ungetrübter Genuss mit entspannter Gelassenheit – etwa die monumentale Dritte Sinfonie von Gustav Mahler in der Referenzeinspielung mit den Wiener Philharmonikern unter Claudio Abbado.

Es geht auch nebeneinander. Eine größere Distanz zwischen dem Phono-Preamp und dem externen Netzteil ist weder nötig, aber auch kaum möglich, weil das am PSX-R2 fest installierte Verbindungskabel kurz gehalten ist.

Es geht auch nebeneinander. Eine größere Distanz zwischen dem Phono-Preamp und dem externen Netzteil ist weder nötig, aber auch kaum möglich, weil das am PSX-R2 fest installierte Verbindungskabel kurz gehalten ist.

Wechsel zum MC: Wunderbare Weite

Der erste Satz „„Kräftig. Entschieden“ bietet neben rasanten Crescendi und fulminanten Tutti auch herrlich lyrische, zarte Passagen mit minimaler Besetzung. Hier wird Ruhe quasi hörbar, und die einzelnen Instrumente sind mit schöner Feindynamik und Präsenz abgebildet. Ist da noch mehr möglich? Wir wechseln am Transrotor dass MM-System gegen das superbe MC-System DL-A110 aus Denons streng limitierter Jubiläums-Edition und schließen unser so aufgerüstetes Analoglaufwerk an den zweiten Eingang des Phono Signature an. Hier stellen wir erst mal die empfohlenen 100 Ohm als Abschlussimpedanz ein, starten mit einer Kapazität von 220 Pikofarad – und merken sofort: dieses Low-Output-MC-System braucht erst mal mehr Gain. Das kann der Phono Signature ja liefern. Bei 60 Dezibel ist es gut – und zwar sehr gut, besser: exzellent! Mahlers Musik lebt von der Dimension, in der sich das Orchester ausbreiten kann – und hier erleben wir eine wunderbare Weite, eine Freiheit, die zuvor nicht zu erfahren war.

Welche Cyrus-Komponente man vor sich hat, verrät die gut versteckte Modellbezeichnung: Sie ist rechts im fliehenden unteren Teil der markant herausragenden Leiste positioniert, hier also unter dem „STORE“-Taster. Mit diesem Taster schließt man im MC-Betrieb die Speicherung der eingestellten Werte ab. Wird er nicht betätigt, werden die nicht gesichert.

Welche Cyrus-Komponente man vor sich hat, verrät die gut versteckte Modellbezeichnung: Sie ist rechts im fliehenden unteren Teil der markant herausragenden Leiste positioniert, hier also unter dem „STORE“-Taster. Mit diesem Taster schließt man im MC-Betrieb die Speicherung der eingestellten Werte ab. Wird er nicht betätigt, werden die nicht gesichert.

MC-Optimierung – schnell und bequem

Das Orchester hat nun eine größer Bühnentiefe, das Mahlersche Spiel mit Nähe und Ferne der Instrumente ist jetzt viel eindrucksvoller. Auch der Detailreichtum hat zugenommen. Die Plastizität der einzelnen Instrumente und die Präzision ihrer Abbildung ist dabei famos. Nun spielen wir mit den Einstellungen, dazu lädt der Phono Signature ja ein: Mit jeweils drei Tastenbetätigungen steigern wir bei laufender Musik die Impedanz, bei einem Kiloohm erreicht die Wiedergabe ihre größte Frische und Dynamik. Bei der Kapazität fällt uns die Wahl schwerer. Bei drei Nanofarad erreichen wir im Fall von Mahler einen minimal runderen Klang ohne den Anflug von Schärfe, die wir mitunter bei anderen Werten wahrnehmen. Bei Tom Petty hingegen klingt es mit 220 Pikofarad geringfügig kerniger und konturierter. Dabei soll die kapazitative Veränderung der Theorie nach nur in den ganz hohen Frequenzbereichen einen minimalen klanglichen Einfluss haben, bei Low-MC-Systemen gilt sie gar als irrelevant. Soviel zu Theorie und Praxis.

Setzt man den Phono Signature in den Moving Coil-Modus, so leuchten die LED an jenen Tasten auf, deren Funktion nun zur Verfügung steht: Jetzt sind Gain, Impedanz („RES“ steht für Resistance, also Widerstand) und Kapazität veränderbar.

Setzt man den Phono Signature in den Moving Coil-Modus, so leuchten die LED an jenen Tasten auf, deren Funktion nun zur Verfügung steht: Jetzt sind Gain, Impedanz („RES“ steht für Resistance, also Widerstand) und Kapazität veränderbar.

Klang-Steigerung mit Zusatz-Netzteil

Nun zu einer richtig relevanten Klangveränderung: Wir gönnen dem Phono Signature ein Upgrade mit dem externen Netzteil PSX-R2 – und bekommen sofort große Augen: Tom Petty und seine Crew scheinen eine Vital-Kur genossen zu haben, die Nummer rockt nun mit richtig Kraft und Dampf! Die Gitarre ist griffiger, Tom Pettys Stimme stabiler und stimmiger im Zentrum zwischen den Lautsprechern – und der mächtige Bass des Songs besitzt nun eine viel deutlichere Definition. Auch in puncto Dynamik hat die Wiedergabe zugelegt – angefangen bei der abgestoppten Gitarre bis hin zum gesamten Drumset, das deutlich mehr Punch hat. Beeindruckend ist zudem der Zugewinn an Klarheit und Transparenz. Bei Mahlers Dritter Sinfonie, kommt so die Kultiviertheit des Klangkörpers noch besser zur Geltung: Das dynamische Spiel von laut und leise ist ein Hochgenuss, das Blech strahlt regelrecht, die Abbildung wirkt noch holografischer – und die Präzision der Streicher, gerade bei den Tremolo-Passagen, ist atemberaubend!

Der Phono Signature samt Netzteil PSX-R2 im Zusammenspiel mit dem Vollverstärker Hegel H360, an dem ein Paar Elac Solano FS 287 betrieben wird. Als Plattenspieler agiert der Elac Miracord 60.

Der Phono Signature samt Netzteil PSX-R2 im Zusammenspiel mit dem Vollverstärker Hegel H360, an dem ein Paar Elac Solano FS 287 betrieben wird. Als Plattenspieler agiert der Elac Miracord 60.

Fazit

Der Cyrus Phono Signature erweist sich als Vinyl-Virtuose mit cleveren Features. Der Phono-Vorverstärker bietet gleich vier Eingänge für MM- oder MC-Systeme. So können bis zu vier verschiedene Laufwerke, Arme oder Abtaster betrieben werden. Für MC-Systeme sind Gain, Impedanz und Kapazität einstellbar – für die optimale Anpassung an den Abtaster, den eigenen Geschmack oder die jeweilige Platte. Das geht leicht, weil die Werte für jeden Eingang abgespeichert und während des Betriebs geändert werden können – auch per Fernbedienung. So weckt der Phono Signature die Lust am Ausprobieren. Mit dem Ground Lift gegen Brummen und dem Subsonic-Filter gegen Rumpelgeräusche hat er zwei weitere Top-Features an Bord. Klanglich beweist der Halbformat-Verstärker eine geradezu verblüffende Klasse: Die Wiedergabe ist vital und hochdynamisch, klar und transparent, die Abbildung gelingt überaus plastisch und räumlich. Schaltet man nun noch das optionale Extern-Netzteil hinzu, liefert der Phono Signature, insbesondere mit Blick auf den Preis, eine geradezu sensationelle Wiedergabe.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: hervorragend

95

94

93

210407.Cyrus-Phono-Signature-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cyrus
Phono Signature
Produktkategorie:Phono-Vorverstärker
Preis:1.995,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
- 3 Jahre bei Registrierung
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: +49 2303 / 3050-178
www.bellevueaudio.de
Ausführungen:Schwarz, Silber
Abmessungen (HxBxT):75 x 215 x 365 mm
Gewicht:4,1 kg
Eingänge (analog):4 x Phono unsymmetrisch (Cinch)

1 x MC Bus
1 x externe Stromversorgung (PSX-R2 oder PSX-R)
Eingänge (digital):2 x elektrisch(Cinch, koaxial, S/PDIF)
2 x optisch (Toslink, S/PDIF)
1 x USB Typ B (für Anschluss an Computer oder Laptop)
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)

1 x MC Bus
Eingangsempfindlichkeit- MM: 4 mV
- MC: 120μV - 4mV
Eingangsimpedanz:- MM: 47 kΩ (fix)
- MC: 11/16/33/47/100/333/500/1.000/47.000 Ω (schaltbar)
Eingangskapazität:- MM: 220 pF (fix)
- MC: 220/1.000/2.000/3.000 pF (schaltbar)
Gain:- MM: 40 dB (fix)
- MC: 40/50/60/70 dB
Kanaltrennung:- MM: -90 dB
- MC: -95 dB (1 kHz)
Geräuschspannungsabstand:- MM: -90 dBA
- MC: -79 dBA (bei 60 dB Gain)
Leistungsaufnahme:- Standby: <0.5W
- Betrieb: ≤ 15 W
Lieferumfang:- Cyrus Phono Signature
- System-Fernbedienung
- 2 Batterien für Fernbedienung (AAA)
- Kabel für Cyrus MC-Bus-Verbindung (Cinch)
- 2 Netzkabel (Euro/UK, jeweils 2 m)
- 1 Ferrit-Kern für Netzkabel
- Bedienungsanleitung (auf CD)
- Kurzanleitung für Cyrus Audio-Anlagen
- Sicherheitshinweise
- Garantiekarte
Optionales Zubehör:externes Netzteil PSX-R2 oder PSX-R
Pros und Contras:+ charakteristisches Halbformat-Design
+ erstklassige Verarbeitung
+ extrem stabiles Magnesium-Druckgussgehäuse
+ einfache Bedienung
+ dynamisch-kraftvoller Klang mit feiner Auflösung und hoher Impulstreue
+ ausgezeichnete räumliche Abbildung sowie plastische Darstellung
+ alle Eingänge für MM- oder MC Systeme nutzbar
+ MC-Konfiguration einstellbar in Verstärkung, Impedanz und Kapazität
+ Einstellungen jedes Eingangs separat konfigurierbar und abspeicherbar
+ Konfigurierung und Speicherung auch während des Abspielvorgangs möglich
+ MC-Konfiguration in Gain, Widerstand und Kapazität einstellbar
+ Ausgangspegel-Anzeige mit Spitzenwert-Haltefunktion (zur Optimierung der MC-Verstärkung)
+ symmetrischer und unsymmetrischer Ausgang für Kompatibilität mit allen nachfolgenden Verstärkertypen
+ Subsonic-Filter (zur Vermeidung von Rumpelgeräuschen und tieffrequentem Fremdschall)
+ eigene Erdungsklemme für jeden Eingang
+ Ground Lift-Schalter (zur Vermeidung von Massebrummschleifen)
+ Einschaltautomatik für Cyrus-Systembetrieb per MC-BUS
+ Upgrade-Möglichkeit mit optionalem Netzteil PSX-R2 oder PSX-R (zur Steigerung der Klang-Performance)

- kleines Display
- keine Kapazitätsanpassung für MM-Systeme
- kein An/Aus-Schalter (Standby-Betrieb vom Hersteller empfohlen)
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:hervorragend

Der Beitrag Cyrus Phono Signature – Vinyl-Virtuose mit cleveren Features erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Accustic Arts Preamp III – Exzellente Klangkunst

$
0
0

Der Preamp III ist das neueste Kunstwerk der schwäbischen High End-Manufaktur Accustic Arts: Der edle Vorverstärker spielt auf Referenzklassen-Niveau, präsentiert sich mit seiner Feature-Vielfalt als äußerst flexibel – und bietet mit seinem taufrischen hochauflösenden Display auch optisch ein neues Highlight. Was der atemberaubende Accustic Arts Preamp III alles kann, zeigen wir Euch in diesem Video.

Klangkunst als Qualitätsanspruch

Accustic Arts – hinter diesem Namen steckt eine renommierte High End-Manufaktur aus dem schwäbischen Lauffen. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist sie weltweit bekannt für ihre CD-Laufwerke und Konverter, ihre Vollverstärker sowie Vor- und Endstufen. Alles ist „Handmade in Germany“ und wird mit einem immensen Qualitätsanspruch gefertigt. Er kommt bereits im Firmennamen zum Ausdruck: „Accustic Arts“ ist das Kürzel für „ACCUrate acouSTIC ARTS“, und das wiederum bedeutet „richtige Klangkunst“. Hierfür steht nun auch der nagelneue „Preamp III“. Dieser Vorverstärker hat einige pfiffige Features und Finessen an Bord.

Das Accustic Arts-Logo ist auch in die Aluminium-Applikation, die jede Wange des Gehäuses wie ein metallenes Band ziert, eingraviert.

Das Accustic Arts-Logo ist auch in die Aluminium-Applikation, die jede Wange des Gehäuses wie ein metallenes Band ziert, eingraviert.

Imposantes Gehäuse mit feinsten Gravuren

Der Preamp III ist auf den ersten Blick als Accustic Arts-Komponente erkennbar: Das imposante Gehäuse besteht aus massivem, dickwandigem Aluminium. Die microlierten und eloxierten Oberflächen weisen ein feines, edles Strichbild auf. Auch beim Preamp III hat Accustic Arts das attraktive Firmenemblem prominent verewigt: Als Gravuren auf den Wangen und als kunstvolle Fräsung auf der Oberseite. Hier ist das Logo mit einem Lochgitter unterlegt. Der Eyecatcher dient zugleich als Belüftung der Verstärkerelektronik.

Auf der Oberseite dient das kunstvoll gefräste Logo auch der Ventilation der Elektronik. Sie kann man durch das geheimnisvolle blaue Glimmen, das durch das unterfütternde Lochgitter dringt, erahnen.

Auf der Oberseite dient das kunstvoll gefräste Logo auch der Ventilation der Elektronik. Sie kann man durch das geheimnisvolle blaue Glimmen, das durch das unterfütternde Lochgitter dringt, erahnen.

Die Stellräder: exzellente Gängigkeit, definierte Rastung

Auf der Front finden wir die nächsten Markenzeichen: Die großen, schweren Stellräder aus vollverchromtem massivem Messing. Der linke Drehknopf dient der Quellenwahl, der rechte regelt mit einer hochpräzisen digitalen Steuerung die Lautstärke. Die Bedienung der Stellräder ist ein haptisches Gedicht – dank der exzellenten Gängigkeit und der weich federnden und trotzdem genau definierten Rastung.

Mit dem Bedienknopf „Input Select“ wählt man durch Drehen den Eingang. Durch Drücken des Knopfes gelangt man hingegen zum „Settings“-Menü. Der Schalter „Phones On“ aktiviert den Kopfhörerausgang und schaltet zugleich die anderen Ausgänge des Preamp III stumm.

Mit dem Bedienknopf „Input Select“ wählt man durch Drehen den Eingang. Durch Drücken des Knopfes gelangt man hingegen zum „Settings“-Menü. Der Schalter „Phones On“ aktiviert den Kopfhörerausgang und schaltet zugleich die anderen Ausgänge des Preamp III stumm.

Hochauflösender Hingucker: das Display

Der neue Hingucker des frischen Preamp III ist aber das zentrale Display: Hier ist eine topmoderne OLED-Anzeige eingelassen. Mit großer Leuchtkraft, hoher Auflösung und knackigem Kontrast liefert das Display seine Informationen exzellent lesbar
und mit eleganten Lettern. Im Alltag zeigt das Display die Lautstärke, hier bietet der Vorverstärker eine feine Abstufung von null bis 115. Hinzu kommt die Anzeige des gewählten Eingangs.

Das neue Display glänzt durch Schärfe und Kontrast. Neben der guten Lesbarkeit bewirkt es geradezu einen Modernitätsschub im optischen Auftritt des Preamps.

Das neue Display glänzt durch Schärfe und Kontrast. Neben der guten Lesbarkeit bewirkt es geradezu einen Modernitätsschub im optischen Auftritt des Preamps.

Symmetrische und unsymmetrische Eingänge

Hier punktet der Preamp III mit gleich sechs Inputs. Drei Eingänge sind symmetrisch ausgelegt. Das ist der Gold-Standard – und ein Ausstattungsmerkmal von höchstwertigen Audio-Komponenten. Die anderen drei Eingänge sind unsymmetrisch gehalten. Dabei ist der sechste Input als „Surround Bypass“ schaltbar. Dann wird das Signal, das von einem Surround-Prozessor kommt, unverändert durchgeleitet. So lässt sich über den Preamp III auch die Heimkino-Anlage einbinden.

Üppige Input-Sektion: An den Preamp III lassen sich sechs Line-Pegel-Quellen anschließen – drei per symmetrischem XLR-Eingang, drei über unsymmetrische Cinch-Buchsen. „In 6“ ist dabei alternativ als „Surround Bypass“ schaltbar, um ein Receiver-Signal durchschleifen zu können.

Üppige Input-Sektion: An den Preamp III lassen sich sechs Line-Pegel-Quellen anschließen – drei per symmetrischem XLR-Eingang, drei über unsymmetrische Cinch-Buchsen. „In 6“ ist dabei alternativ als „Surround Bypass“ schaltbar, um ein Receiver-Signal durchschleifen zu können.

Symmetrische und unsymmetrische Ausgänge

Nun zu den Ausgängen: Hier bietet der Preamp sogar vier Outputs – zwei in symmetrischer und zwei in unsymmetrischer Ausführung. Damit ermöglicht der Vorverstärker auch Bi-Amping, also den Betrieb mit getrennten Endstufen für den Hoch-/Mittelton und den Bassbereich des nachfolgenden Lautsprechers.

Ausgangsseitig punktet der Preamp III mit zwei symmetrischen sowie zwei unsymmetrischen Outputs. Sie werden sowohl als AC-gekoppelter als auch als DC-gekoppelter Ausgang angeboten. Lässt die nachfolgende Endstufe auch eine DC-Kopplung zu, kann man zwischen zwei verschiedenen Klangcharakteristika wählen. Die „OUT DC“ können über die Einstellungen zu AC-gekoppelten Ausgängen umfunktioniert werden.

Ausgangsseitig punktet der Preamp III mit zwei symmetrischen sowie zwei unsymmetrischen Outputs. Sie werden sowohl als AC-gekoppelter als auch als DC-gekoppelter Ausgang angeboten. Lässt die nachfolgende Endstufe auch eine DC-Kopplung zu, kann man zwischen zwei verschiedenen Klangcharakteristika wählen. Die „OUT DC“ können über die Einstellungen zu AC-gekoppelten Ausgängen umfunktioniert werden.

Alles geht: AC- sowie DC-Kopplung

Eine Delikatesse ist dabei die Wahl zwischen DC-Kopplung und AC-Kopplung. Mit DC-Kopplung wird das Signal bestens aufbereitet, aber unverändert zur Endstufe weitergeleitet. Die AC-Kopplung hingegen verhindert mit einer Schaltung, dass unvermeidliche Gleichstromanteile des Musiksignals zur Endstufe gelangen. Neben diesem Schutz sorgt die AC-Kopplung auch für eine feine Veränderung des Klangs.

DC-Kopplung oder AC-Kopplung? Der Preamp III kann beides – und überdies ist sein unsymmetrischer DC-Ausgang im Menüpunkt „Output Coupling“ zwischen beiden Kopplungsarten umschaltbar.

DC-Kopplung oder AC-Kopplung? Der Preamp III kann beides – und überdies ist sein unsymmetrischer DC-Ausgang im Menüpunkt „Output Coupling“ zwischen beiden Kopplungsarten umschaltbar.

Kopplungsfreiheit in Kombination mit dem AMP V

Wer hinter den Preamp III den passenden Accustic Arts AMP V schaltet, den wir demnächst im Test vorstellen, hat bei der Kopplung die freie Entscheidung: Diese duale Mono-Endstufe, die bis zu 1.500 Watt Leistung bringt, ist bereits mit einem Gleichstrom-Schutz ausgerüstet. So kann man beim Preamp III also zwischen beiden Kopplungsarten und ihren verschiedenen Klangcharakteren wählen. Dafür sind die mit „DC OUT“ gekennzeichneten Ausgänge sogar auf AC-Kopplung umschaltbar.

Die optisch wie akustisch passende Ergänzung für den Preamp III ist der Accustic Arts Amp V. Diese Stereo-Endstufe in Dual-Mono-Ausführung harmoniert auch durch die mögliche DC-Kopplung perfekt mit dem Preamp.

Die optisch wie akustisch passende Ergänzung für den Preamp III ist der Accustic Arts Amp V. Diese Stereo-Endstufe in Dual-Mono-Ausführung harmoniert auch durch die mögliche DC-Kopplung perfekt mit dem Preamp.

Menü mit feinen Features

Das gelingt über die „Settings“. Mit diesem Menü geht noch mehr: Wer auf den Input-Knopf drückt, kann im Audio-Bereich zuerst die Balance verändern. Mit „Volume Offset“ lässt sich der Pegel jedes Inputs anheben oder absenken. Damit können die Pegel verschiedener Zuspieler angeglichen werden. So gelingt das Umschalten ohne Lautstärkesprünge. Über „Startup Volume“ legen wir hingegen fest, mit welcher generellen Lautstärke der Verstärker nach dem Einschalten beginnen soll. Mit „Output Phase“ können wir, wenn nötig, sogar das Musiksignal in der Phase um 180 Grad drehen.

Über das „Settings“-Menü kann man mit der Einstellung „Volume Offset“ jeden Eingang im Pegel anheben oder absenken. So lassen sich die Lautstärkeunterschiede verschiedener Zuspieler ausgleichen.

Über das „Settings“-Menü kann man mit der Einstellung „Volume Offset“ jeden Eingang im Pegel anheben oder absenken. So lassen sich die Lautstärkeunterschiede verschiedener Zuspieler ausgleichen.

Edle Vollmetall-Fernbedienung

All diese Einstellungen lassen sich auch aus der Ferne vornehmen. Accustic Arts liefert hier eine Systemfernbedienung, die – passend zum Verstärker – ebenfalls in edles Aluminium gekleidet ist.

Die aus Aluminium gefertigte Fernbedienung des Preamp III harmoniert in puncto Hochwertigkeit mit dem Verstärker. Da es ein Systemferngeber ist, sind nicht alle Taster relevant – und die relevanten nicht unbedingt in ihrer Funktion ausgewiesen. So dienen bei den vier Tastern, die um die Angabe „Volume“ gruppiert sind, der obere und untere der Lautstärkeänderung, der linke und rechte hingegen der Wahl des Inputs oder der Navigation im Menü. Damit die Fernbedienung den Preamp III befehligt, muss zuvor stets der „Select“-Taster sooft gedrückt werden, bis die rechte der oberen LED aufleuchtet.

Die aus Aluminium gefertigte Fernbedienung des Preamp III harmoniert in puncto Hochwertigkeit mit dem Verstärker. Da es ein Systemferngeber ist, sind nicht alle Taster relevant – und die relevanten nicht unbedingt in ihrer Funktion ausgewiesen. So dienen bei den vier Tastern, die um die Angabe „Volume“ gruppiert sind, der obere und untere der Lautstärkeänderung, der linke und rechte hingegen der Wahl des Inputs oder der Navigation im Menü. Damit die Fernbedienung den Preamp III befehligt, muss zuvor stets der „Select“-Taster sooft gedrückt werden, bis die rechte der oberen LED aufleuchtet.

Die Schaltung: sauberster Class A-Aufbau

Auch die nicht sichtbare Technik ist vom Feinsten: Für den exzellenten Klang des Preamp III sorgen ein vollsymmetrischer Schaltungsaufbau, der vom Eingang bis zum Ausgang reicht; zudem die Verwendung erstklassiger und selektierter Bauteile – und Ausgangsstufen im Class A-Aufbau. Diese Schaltung ist die sauberste und verzerrungsärmste Art, ein Signal zu verstärken.

Der Accustic Arts Preamp III: Wie jede Audiokomponente der Lauffener Manufaktur ist auch dieser Audio-Vorverstärker ein Traum in Aluminium und Chrom. Zu den optischen Highlights gehört neben dem edel vergüteten Gehäuse, den markanten chromglänzenden Bedienknöpfen sowie den kunstvollen Gravuren und Fräsungen nun auch das neue OLED-Display.

Der Accustic Arts Preamp III: Wie jede Audiokomponente der Lauffener Manufaktur ist auch dieser Audio-Vorverstärker ein Traum in Aluminium und Chrom. Zu den optischen Highlights gehört neben dem edel vergüteten Gehäuse, den markanten chromglänzenden Bedienknöpfen sowie den kunstvollen Gravuren und Fräsungen nun auch das neue OLED-Display.

Kopfhörer-Anschluss und Ausgänge für externen Headphone-Amp

Das Musiksignal stellt der Preamp III über seine Endstufen-Outputs hinaus auch an einem „Fixed Out“ zur Verfügung. Er dient dem Anschluss eines externen Kopfhörer-Verstärkers. Doch der Preamp III bietet bereits einen eigenen, hochwertigen Kopfhörer-Ausgang Die Anschlussbuchse sitzt hinter einem magnetisch haftenden Metallknopf. Er bildet das optische Gegenstück zum Phones-Schalter. Mit ihm wird der Kopfhörer-Ausgang aktiviert, zugleich werden die Endstufen-Ausgänge stumm geschaltet – für den ganz privaten Musikgenuss

Die Buchse für den Kopfhörer offenbart sich, nachdem man den metallenen, optisch zum „Phones In“-Schalter passende Blendenknopf abgenommen hat.

Die Buchse für den Kopfhörer offenbart sich, nachdem man den metallenen, optisch zum „Phones In“-Schalter passende Blendenknopf abgenommen hat.

Klang und Features im Test

Seine klangliche Exzellenz und seine Vielseitigkeit hat der Accustic Arts Preamp III bereits in unserem Testraum bewiesen. Wie er klingt, wie die technische Features und Finessen – insbesondere die AC- und DC-Kopplung – genau funktionieren und welche Möglichkeiten der Accustic Arts Preamp III noch bietet, erfahrt Ihr ausführlichen Praxis-Test.

In diesem Video sind folgende Komponenten zu sehen, die wir bereits getestet haben oder noch im Test vorstellen werden:
– Zuspieler: Accustic Arts Player I
– Vorverstärker: Accustic Arts Preamp III
– Endstufe: Accustic Arts Amp V

Edle Klangkette: Der Accustic Arts Preamp III spielt hier mit dem CD-Spieler/DAC Accustic Arts Player I als Quelle und dem Accustic Arts Amp V als Stereo-Endstufe. An sie sind zwei KEF Blade Two als Schallwandler angeschlossen. Als Kopfhörer dient der Focal Utopia. Wer einen Plattenspieler anschließen möchte (wie hier den Transrotor Dark Star), benötigt allerdings noch eine externe Phono-Vorstufe. Accustic Arts hat dafür den Tube Phono II in petto, hier ist aber die ebenfalls mit einer Röhrenstufe agierende SteinMusic Stateline Phono 2 Signature im Einsatz.

Edle Klangkette: Der Accustic Arts Preamp III spielt hier mit dem CD-Spieler/DAC Accustic Arts Player I als Quelle und dem Accustic Arts Amp V als Stereo-Endstufe. An sie sind zwei KEF Blade Two als Schallwandler angeschlossen. Als Kopfhörer dient der Focal Utopia. Wer einen Plattenspieler anschließen möchte (wie hier den Transrotor Dark Star), benötigt allerdings noch eine externe Phono-Vorstufe. Accustic Arts hat dafür den Tube Phono II in petto, hier ist aber die ebenfalls mit einer Röhrenstufe agierende SteinMusic Stateline Phono 2 Signature im Einsatz.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Preamp III
Produktkategorie:Vorverstärker (Stereo)
Preis:19.800,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):128 x 482 x 379 mm
Gewicht:13,6 kg
Eingänge (analog):3 x Line symmetrisch (XLR)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch), konfigurierbar als „Surround-Bypass”
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR), AC-gekoppelt
1 x symmetrisch (XLR), DC-gekoppelt (umschaltbar auf AC-gekoppelt)
1 x unsymmetrisch (Cinch), AC-gekoppelt
1 x unsymmetrisch (Cinch), DC-gekoppelt (umschaltbar auf AC-gekoppelt)
1 x Kopfhörer (Stereo-Klinke, 6,35 mm), schaltbar
1 x Fixed Out symmetrisch (XLR) (für externen Kopfhörerverstärker)
1 x Fixed Out unsymmetrisch (Cinch) (für externen Kopfhörerverstärker)
Geräuschspannungsabstand:-96 dB (unbewertet) / -100 dB (A-bewertet)
Klirrfaktor:< 0,002 % ( THD+N) (Herstellerangabe)
Kanalungleichheit:< 0,2 dB (von 0 dB bis -60 dB) (Herstellerangabe)
Übersprechdämpfung L ↔ R:> 102 dB (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme:ca. 12 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Preamp III
- System-Fernbedienung
- Batterien für Fernbedienung (2 x AAA)
- Bedienungsanleitung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Ersatzsicherung
Pros und Contras:+ überragende Klarheit, Transparenz und Offenheit
+ atemberaubende Abbildung, Auflösung und Dynamik
+ exzellente Verarbeitung
+ Kopfhörerverstärker mit 6,35 mm-Klinkenbuchse
+ Input 6 als „Surround Bypass“ konfigurierbar zur Einbindung eines AV-Receivers
+ 2 Klangcharakteristika durch AC-gekoppelte und DC-gekoppelte Ausgänge
+ unsymmetrische DC-Ausgänge lassen sich zu AC-gekoppelten Outputs umschalten
+ „Fixed Out“-Ausgang zum Anschluss eines externen Kopfhörerverstärkers in symmetrischer sowie unsymmetrischer Ausführung
+ neues und attraktives OLED-Display mit hochauflösender, sehr gut ablesbarer Anzeige
+ Anzeige mit Time-Out-Funktion (Never/1 min/15 min/30 min/60 min) und Helligkeitseinstellung
+ elektronische, hochpräzise Lautstärke-Regelung
+ exzellente Gängigkeit und Rastung der Drehgeber
+ Phasenschalter (0°/180°)
+ hochwertige Aluminium-Fernbedienung

- Handhabung der Fernbedienung und Menüführung etwas umständlich

Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag Accustic Arts Preamp III – Exzellente Klangkunst erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

AVM Ovation PH 8.3 – Mehr Phono geht kaum

$
0
0

AVM präsentiert mit dem Ovation PH 8.3 einen ebenso pfiffigen wie potenten Phono-Vorverstärker der Referenzklasse: Er ist durch sein modulares Konzept maßgeschneidert und multipel einsetzbar – für bis zu vier MC- oder MM-Plattenspieler, wobei Pegel, Kapazität und Impedanz perfekt anpassbar sind. Für alte Vinylschätzchen stehen sogar fünf verschiedene Entzerrungskurven zur Wahl. Die audiophile Veredelung übernimmt eine Röhrenstufe – doch zuvor sorgen noch etliche weitere Features und Finessen für ein Plus in puncto Klang und Komfort.

Edle Erscheinung: Der AVM Ovation PH 8.3 glänzt hier als „Cellini“-Sonderedition mit verchromter Front.

Edle Erscheinung: Der AVM Ovation PH 8.3 glänzt hier als „Cellini“-Sonderedition mit verchromter Front.

Der erste externe Phono-Preamp unserer frühen Jugend war ein handtellerkleines, wenige Gramm leichtes, nicht mal zwanzig Mark kostendes schwarzes Kästchen. Das fällt uns ein, da wir gerade den Ovation PH 8.3 aus dem serienmäßig mitgelieferten Flight Case heben, dabei knapp zehn Kilo stemmen und einen opulenten High End-Vorverstärker vor uns haben, der mit den Maßen 13 mal 43 mal 36 Zentimeter etliche Vollverstärker niedlich wirken lässt. Vor allem lässt er sie alle alt aussehen, denn der PH 8.3 punktet mit jener exzellenten Optik und Fertigungsqualität, die die gesamte Ovation-Serie auszeichnen. Das haben wir bereits beim Test des All-in-One-Players AVM Ovation CS 8.3 bewundert. Auch diesmal hat AVM-Chef Udo Besser uns die „Cellini“-Sonderedition mit chromveredelter Front zugeschickt – und so verstärkt auch diesmal wieder eine perfekt verspiegelte und gravierte Front vor einem ohne sichtbare Schrauben auskommenden und feinst gefasten Gehäuse die noble Aura des Auftritts.

Vollendete Fertigung: Das Gehäuse des PH 8.3 imponiert mit seine hochwertigen Material- und Verarbeitungsqualität. Die Fasung der Kanten ist perfekt ausgeführt, das erhöht ebenso die geschmeidige Anmutung wie die Freiheit von sichtbaren Verschraubungen.

Vollendete Fertigung: Das Gehäuse des PH 8.3 imponiert mit seine hochwertigen Material- und Verarbeitungsqualität. Die Fasung der Kanten ist perfekt ausgeführt, das erhöht ebenso die geschmeidige Anmutung wie die Freiheit von sichtbaren Verschraubungen.

Röhren-Veredlung und modularer Aufbau

Alternativ ist der PH 8.3 in der Standard-Version erhältlich, also in komplett mattsilbernem oder schwarz eloxiertem Gehäuse aus gebürstetem Aluminium. Egal, welche Variante man wählt: Der PH 8.3 erlaubt, wie alle Modelle der Ovation-Serie, einen Einblick in seine Technik. Durch das getönte Sichtfenster auf der Oberseite erkennen wir den sauberen Innenaufbau und erleben eine herrliche LED-Illuminierung: Die Premium-Bauteile leuchten in AVM-Blau, die klangabrundenden Röhrenstufe hingegen wird rotglimmend in Szene gesetzt. Diese Röhrenstufe, die für ein verfeinertes, natürlicheres und runderes Klangbild sorgt, markiert den Unterschied zum ansonsten baugleichen PH 6.3. Damit sind wir schon bei den Wahlmöglichkeiten, die geradezu das Wesen dieser Phono-Vorstufe ausmachen: Der PH 8.3 ist modular aufgebaut. Er kann auf der Rückseite mit bis zu vier Steckkarten für die Eingangssektion ausgerüstet werden – für vier verschieden Plattenspieler oder Systeme. So ist der PH 8.3 besonders attraktiv für Audiophile, die ihre Musik mit verschiedenen Laufwerken, Tonarmen oder Abtastern genießen.

Das leicht getönte Sichtfenster ermöglicht einen Einblick in die Technik und fasziniert durch die Illumination – insbesondere durch die rotglimmende Inszenierung die Röhrenstufe.

Das leicht getönte Sichtfenster ermöglicht einen Einblick in die Technik und fasziniert durch die Illumination – insbesondere durch die rotglimmende Inszenierung die Röhrenstufe.

MM- und MC-Module für alle analogen Fälle

Zur Auswahl stehen ein MM-Modul und zwei MC-Module. Das MM-Modul für Plattenspieler mit Moving Magnet-System ist immer unsymmetrisch mit Cinch-Buchsen realisiert. Die beiden MC-Module für Analoglaufwerke mit Moving Coil-Abtaster unterscheiden sich durch ihre unsymmetrische oder symmetrische Auslegung, im zweiten Fall bieten sie dann XLR-Buchsen für den Anschluss des Plattenspielers. Die MC-Module sind mit enger tolerierten Bauteilen bestückt, weil das von einem Moving Coil-System abgetastete Signal wesentlich schwächer und empfindlicher ist und deshalb eine noch behutsamere Aufbereitung verlangt. Der PH 8.3 muss mit mindestens einem dieser beliebig kombinierbaren Module bestückt sein. Welche Karten in den Slots eingesteckt sind, erkennt der PH 8.3 automatisch beim System-Check nach dem Einschalten – und er merkt sich auch die individuell festlegbare Benennung der Module sowie die jeweiligen Konfiguration. Über die MM- oder MC-Wahl hinaus bietet diese Phono-Vorstufe nämlich eine beeindruckende Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten.

Wer verschiedene Plattenspieler, ein Analoglaufwerk mit mehreren Tonarmen oder diversen Systeme betreibt, wird die modulare Vielfalt des PH 8.3. lieben: Das umständliche Umstecken entfällt, ebenso das Anschließen der Erdung. Die Erdungsklemme ist für jedes Modul separat realisiert.

Wer verschiedene Plattenspieler, ein Analoglaufwerk mit mehreren Tonarmen oder diversen Systeme betreibt, wird die modulare Vielfalt des PH 8.3. lieben: Das umständliche Umstecken entfällt, ebenso das Anschließen der Erdung. Die Erdungsklemme ist für jedes Modul separat realisiert.

Beeindruckende Feature-Vielfalt: System-Anpassung…

Die Vielfalt beginnt bei der Anpassung der Eingänge. Das eingehende Plattenspieler-Signal wird von den MM- oder MC-Modulen direkt auf einen amtlichen Line-Level verstärkt. Dadurch werden alle späteren Einflüsse oder Verzerrungen bei der nachfolgenden Signalaufbereitung minimiert. Nun lässt sich jedes Modul im Gain nochmals in Fünf-Dezibel-Schritten anheben oder absenken. So erreicht man für jedes erdenkliche „laute“ oder „leise“ System den perfekten Pegel. Zur weiteren stimmigen Anpassung sind die MM-Module in der Kapazität und die MC-Module in der Impedanz einstellbar. Mit den Werten 50/100/150/200/300/400 Pikofarad beziehungsweise 1000/500/300/100/50/30 Ohm ist für jedes System eine passende Einstellung dabei – und diese Anpassung kann man mitten im laufenden Betrieb vornehmen. Das ist ein immenses Komfort-Plus gegenüber der sonst üblichen Einstellung mittels klitzekleiner Mäuseklaviere auf der Geräteunterseite. Diese bequeme und flotte Umschaltmöglichkeit ermutig dazu, auch mal andere Einstellungen als die vom Systemhersteller empfohlenen Werte auszuprobieren – und dieser Mut wird mitunter belohnt, dazu später mehr.

Das zentrale Display gibt uns in AVM-Blau vollständige Auskunft. Hier ist der erste Eingang angewählt, der Slot ist mit ein MC-Modul mit symmetrischem XLR-Eingang bestückt. Das Modul arbeitet im Stereo-Betrieb, allerdings mit aktivierter Phasendrehung, mit der gängigen RIAA-Entzerrung, der Gain ist um 5 Dezibel angehoben, die Impedanz auf 300 Ohm gesetzt, der Subsonic-Filter deaktiviert.

Das zentrale Display gibt uns in AVM-Blau vollständige Auskunft. Hier ist der erste Eingang angewählt, der Slot ist mit ein MC-Modul mit symmetrischem XLR-Eingang bestückt. Das Modul arbeitet im Stereo-Betrieb, allerdings mit aktivierter Phasendrehung, mit der gängigen RIAA-Entzerrung, der Gain ist um 5 Dezibel angehoben, die Impedanz auf 300 Ohm gesetzt, der Subsonic-Filter deaktiviert.

… sowie Subsonic-Filter, Phaseninvertierung und Mono-Schaltung

Das nächste Feature ist das zuschaltbare Subsonic-Filter: Es dämpft wirkungsvoll mit einer ziemlich großen Flankensteilheit von zwölf Dezibel pro Oktave alle Frequenzen unterhalb von 30 Hertz. Damit filtert es alle tieffrequenten Geräusche, die durch Trittschall oder wellige Platten verursacht werden. Diese musikfremden Zutaten sind nicht nur besonders störend, sondern auch besonders klangschädlich: Jeder Verstärker verwendet einen Großteil seiner Kraft darauf, Bässe zu verstärken. Diese Power wird im Fall von Trittschall und Rumpeln also für unerwünschte Klangadditive verschwendet, was auf Kosten der Dynamik geht. Wer einen schwingfreudigen Parkettboden oder nicht ganz eben Platten hat, wird dieses Feature lieben. Nun bietet der PH 8.3 noch Delikatessen für Freunde älterer Aufnahmen und Platten: Mit der Phaseninvertierung können phasenverkehrt aufgenommene Platten korrekt abgespielt werden, und die Mono-Schaltung erlaubt die Wiedergabe von betagten Mono-Einspielungen. Die ist zwar auch im Stereo-Modus möglich, doch in der Mono-Schaltung ist das Rillenrauchen weitaus geringer, die Wiedergabe wirkt zudem stimmiger.

Für alte Vinyl-Schätze: Entzerrungskurven-Auswahl

Ein ganz besonderer Leckerbissen ist nun die mögliche Wahl der Entzerrungskurve. Das in der Plattenrille verewigte Signal ist nämlich kodiert: Höhen werden angehoben, Bässe hingegen abgesenkt. Erst durch diese Kodierung wird es möglich, dass die empfindliche Nadel das Signal ohne zu starke Auslenkungen, Verzerrungen und Rauschen von der Rille abtasten kann. Die Kodierung muss natürlich beim Abspielen wieder rückgängig gemacht werden. Diese Entzerrung geschieht bei Schallplatten ab Mitte der 1950er zumeist nach der sogenannten RIAA-Kennlinie. In der Vinyl-Frühzeit gab es hingegen verschiedene, leicht voneinander abweichende Kennlinien. Gerade die großen Labels hatten da ihre eigene Klangphilosophie. Spielt man deren Aufnahmen nun mit der RIAA-Entzerrung, klingt die Wiedergabe zu grell oder zu dumpf, zu basslastig oder zu bassarm. Deshalb bietet der PH 8.3 neben der gängigen RIAA-Kurve fünf weitere gebräuchliche LP-Entzerrungen: TELDEC, NARTB, EMI, COLUMBIA und DECCA. Mit diesem Feature bietet der PH 8.3 ein Fest für alle Freunde historischer Vinylschätze.

Hier ist der zweite Input angewählt, der mit einem MM-Modul mit unsymmetrischen RCA-Buchsen (hierzulande unter „Cinch“ geläufig) belegt ist. Zum Abspielen einer alten Mono-Platte ist die Betriebsart auf „MONO“ gesetzt, die Entzerrung erfolgt nun mit der TELDEC-Kennlinie, die Kapazität ist auf 100 Pikofarad eingestellt, der Rumpelfilter ist eingeschaltet.

Hier ist der zweite Input angewählt, der mit einem MM-Modul mit unsymmetrischen RCA-Buchsen (hierzulande unter „Cinch“ geläufig) belegt ist. Zum Abspielen einer alten Mono-Platte ist die Betriebsart auf „MONO“ gesetzt, die Entzerrung erfolgt nun mit der TELDEC-Kennlinie, die Kapazität ist auf 100 Pikofarad eingestellt, der Rumpelfilter ist eingeschaltet.

Komfortable Fernbedienung, datenreiches Display

Dieses Fest wird durch die Fernbedienung komplettiert. Ein Ferngeber ist für einen Phono-Vorverstärker? Das ist ziemlich selten, erweist sich aber gerade beim PH 8.3 als überaus sinnvoll: So sind die vielfältigen Features und Betriebsarten nicht nur an der Front des PH 8.3 einstellbar, sondern lassen sich samt und sonders auch bequem vom Sofa aus aufrufen und verändern. Auch dieser Komfort lädt zum Experimentieren und zur Suche nach dem Optimum ein. Die Fernbedienung ist optisch und qualitativ passend zum PH 8.3 in edel gebürstetem und gefastem Aluminium ausgeführt. Die kleinen Taster besitzen einen guten Druckpunkt, ihre Anordnung ist übersichtlich. Was man nun ausgewählt und eingestellt hat, offenbart uns im Zentrum der Gerätefront das scharfe LED-Display mit strahlend blauen Lettern. Auch dieses datenreiche Display steigert die Lust am Experimentieren mit den Einstellungen, weil wir stets den Überblick behalten. Einen derart komfortablen und spieltriebfördernden Phono-Vorverstärker haben wir noch nicht erlebt.

Mit der optisch stimmigen, in gebürstetem Aluminium gehaltenen Fernbedienung lassen sich alle Funktionen des PH 8.3 aufrufen und einstellen. Das ist überaus komfortabel und befördert den Spaß, die Optionen auszuprobieren.

Mit der optisch stimmigen, in gebürstetem Aluminium gehaltenen Fernbedienung lassen sich alle Funktionen des PH 8.3 aufrufen und einstellen. Das ist überaus komfortabel und befördert den Spaß, die Optionen auszuprobieren.

Amtlicher Amplifizierungs-Aufwand

Für die audiophile Signalverarbeitung sorgt neben den spezifischen Verstärkern der Einschub-Module natürlich der bordeigene Aufbau der Entzerrungs- und Amplifizierungselektronik. Auch hier hat AVM immensen Aufwand betrieben. Das Layout ist so gehalten, dass die einzelnen Funktionseinheiten soweit wie möglich voneinander entfernt sind. Das minimiert ebenso eine gegenseitige Beeinflussung wie die getrennten Stromversorgungen: Gleich vier verschiedene Netzteile sorgen für eine exklusive Speisung der Prozessorelektronik und der Verstärkerstufen. AVM hat sich hier für Schaltnetzteile entschieden. Sie haben sich als unproblematischer und klanglich besser erwiesen als eine durchaus getestete Lösung mit Linearnetzteilen. Deren Transformatoren bewirken mit ihren magnetischen Feldern eine Störung der sensiblen Verstärkerelektronik im hörbaren Bereich. Ein fünftes Netzteil ist für den separaten Anschluss eines AVM-Analoglaufwerks vorgesehen, auch die Hochspannung für die Röhrenstufe erzeugt eine eigene Versorgung. Das Ergebnis seiner Signalaufbereitung stellt der PH 8.3 schließlich sowohl über einen unsymmetrischen Ausgang per Cinch als auch über einen symmetrischen Ausgang via XLR-Buchsen zur Verfügung.

Setup und Warm-up

Wir schalten den PH 8.3 neugierig ein, daraufhin prüft er, welche Module an Bord sind. Anschließend startet er ein Aufwärmprogramm, das schont die Röhren und verlängert ihre Lebensdauer. Die schätzt AVM bei den gematchten Röhren auf 15.000 bis 20.000 Stunden, deshalb gibt es auch auf die Röhren drei Jahre Garantie. Im Anschluss ruft der PH 8.3 den zuletzt genutzten Eingang auf und zeigt im Display die eingestellten und damit abgespeicherten Werte. Beim Umschalten zwischen den einzelnen Eingängen ist ein sattes Klacken von Relais zu hören – das ist das gute Zeichen, dass die Signalwege mechanisch sauber und sicher getrennt und verbunden werden. Die Mitspieler haben wir natürlich vorweg angeschlossen: als Plattenspieler den AVM Rotation R5.3 Cellini mit dem MC-Tonabnehmer Ortofon Cadenza AVM.3 Black sowie den Transrotor Dark Star mit dem MM-System Uccello, als Verstärker den All-in-One-Player AVM Ovation CS 8.3, an dem wir ein Paar Audio Physic Classic 22 betreiben.

Das Aufwärmprogramm beginnt mit der Überprüfung, welche Karte in welchem Slot steckt. Hier hat der PH 8.3 im ersten Steckplatz das MC-Modul in der Version mit symmetrischem XLR-Eingang entdeckt.

Das Aufwärmprogramm beginnt mit der Überprüfung, welche Karte in welchem Slot steckt. Hier hat der PH 8.3 im ersten Steckplatz das MC-Modul in der Version mit symmetrischem XLR-Eingang entdeckt.

Der AVM Ovation PH 8.3 in der Praxis

Wir starten mit dem Rotation-Plattenspieler, deshalb wählen wir am PH 8.3 das MC-Modul aus und stellen es auf die für das Cadenza AVM.3 Black empfohlene Abschlussimpedanz von 30 Ohm ein. Zur Abtastung kommt „Beat“, eine sanfte Jazznummer des Tingvall Trio – und wir erleben eine wunderbare Wiedergabe: Das Klavier steht vor uns im Raum, die Akkorde offenbaren einen herrlichen Klangfarbenreichtum, die Töne und Läufe perlen geradezu: Bei jedem Tastenanschlag von Martin Tingvall meinen wir zu hören, wie die Hämmerchen auf die Saiten prallen. Auch Omar Rodriguez Calvos‘ Kontrabass besitzt eine herrliche Körperhaftigkeit: Sein Ton hat das typisch Nasale in den höheren Lagen, das Knurrige in den Mittelagen und der raumfüllend-warme Bass in tiefen Regionen. Doch insbesondere beim Schlagzeug fällt die immense physische Präsenz des Sets mit seinen Trommeln und Becken auf. Geradezu verblüffend ist, wie sich die von Jürgen Spiegel ganz dezent-lapidar getretene Bass-Drum mit einem trockenen, tiefen, kräftigen Ton durchsetzt.

Es geht noch besser – durch einfaches Ausprobieren

Nun spielen wir ein wenig mit den Werten: Wir erhöhen die Impedanz von 30 Ohm auf 50 Ohm, schließlich auf 100 Ohm – und schon hat die Wiedergabe eine viel größere Offenheit, eine noch intensivere Räumlichkeit. Bei weiteren Steigerungen des Widerstandswertes werden uns hingegen das Klavier und die Beckenarbeit des Schlagzeugs zu spitz. Also wieder zurück auf 100 Ohm. Das Schöne: Alle Veränderungen erledigen wir binnen einer Sekunde von der Couch aus. Für den fälligen Musikwechsel müssen wir dann aber doch aufstehen. Der PH 8.3 ist ja mit einer Röhrenstufe ausgestattet, dies verleiht Stimmen – und hier gerade weiblichem Gesang – eine besondere Magie und Attraktivität. Das erleben wir bei „Coastal Ship“ von der norwegischen Sängerin Kari Bremnes: Der Song über ihre Kindheitsträume beginnt mit unglaublich wuchtigen Trommelschlägen, die trotzdem völlig präzise-kontrolliert unseren Raum füllen. Ihr mächtiges Echo imaginiert eine unglaubliche landschaftliche Weite: Mit geschlossenen Augen stehen wir an einem norwegischen Fjord.

Anschlüsse für alle Fälle: Dank der modularen Bauweise kann der PH 8.3, wie hier zu sehen, mit bis zu vier Steckkarten bestückt werden. Für Plattenspieler mit Moving-Magnet-System ist der Verstärkereingang dabei immer unsymmetrisch mit Cinch-Buchsen realisiert, für Laufwerke mit MC-System sind Module mit unsymmetrischem oder symmetrischem Eingang (via XLR-Buchsen) erhältlich. Jedes Modul ist natürlich mit einer eigenen Erdungsklemme ausgestattet. Für den Anschluss an einen Verstärker bietet die Phono-Vorstufe. sowohl einen symmetrischen wie auch einen unsymmetrischen Ausgang. Feine Features sind auch die „Phase“-Anzeige, die leuchtet, wenn der Netzstecker des PH 8.3. phasenverkehrt an die Steckdose angeschlossen ist. Über die 15 Volt-Buchse kann ein AVM-Plattenspieler mit Strom versorgt werden. Der USB-A-Slot dient zukünftigen Software-Updates.

Anschlüsse für alle Fälle: Dank der modularen Bauweise kann der PH 8.3, wie hier zu sehen, mit bis zu vier Steckkarten bestückt werden. Für Plattenspieler mit Moving-Magnet-System ist der Verstärkereingang dabei immer unsymmetrisch mit Cinch-Buchsen realisiert, für Laufwerke mit MC-System sind Module mit unsymmetrischem oder symmetrischem Eingang (via XLR-Buchsen) erhältlich. Jedes Modul ist natürlich mit einer eigenen Erdungsklemme ausgestattet. Für den Anschluss an einen Verstärker bietet die Phono-Vorstufe. sowohl einen symmetrischen wie auch einen unsymmetrischen Ausgang. Feine Features sind auch die „Phase“-Anzeige, die leuchtet, wenn der Netzstecker des PH 8.3. phasenverkehrt an die Steckdose angeschlossen ist. Über die 15 Volt-Buchse kann ein AVM-Plattenspieler mit Strom versorgt werden. Der USB-A-Slot dient zukünftigen Software-Updates.

Die Magie der Röhrenstufe

Dann setzt Kari Bremnes ein – und ihre sanfte, wohlklingende Alt-Stimme ist zum Niederknien schön. Wir haben die verschiedenen gesanglichen Finessen, mit denen sie uns um den Finger wickelt, selten so klar, so transparent und vor allem so betörend-verführerisch gehört. Ein Quercheck mit einem hochklassigen, aber rein transistoriell verstärkenden Phono-Amp zeigt, welchen veredelnden Schmelz die Röhrenstufe des AVM der Stimme verleiht – aber ebenso, welche Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit sie der gesamten Wiedergabe beschert. Auch die Ruhe, die in dieser Wiedergabe liegt, sorgt für ein wunderbar entspanntes Musikhören und zugleich für ein intensives Musikerleben. Spontane Eingebung: Das verlangt geradezu nach Gustav Mahlers Dritter Sinfonie, am liebsten in der Einspielung mit den Wiener Philharmonikern unter Claudio Abbado! Im vierten Satz tritt die Sopranistin Jessye Norman hinzu – und so ist „Zarathustras Mitternachtslied“ vokal wie instrumental eine regelrechte Offenbarung.

Zur Schonung der Röhren setzt der PH 8.3 sein Setup mit einem Warmup fort: Die langsame Aufheizung verlängert die Lebensdauer der Glimmkolben beträchtlich.

Zur Schonung der Röhren setzt der PH 8.3 sein Setup mit einem Warmup fort: Die langsame Aufheizung verlängert die Lebensdauer der Glimmkolben beträchtlich.

Allerfeinste Nuancen

Zuerst beeindrucken uns die Übersicht über den Klangkörper und die gleichzeitige Durchdringung des Orchesters. Wir wagen auf unserem Sofa kaum zu atmen, um, als die Musiker ganz zart einsetzen, ja kein Detail in Mahlers Klangfarbenspiel zu verpassen. Hier sind alle, aber auch wirklich die allerfeinsten Nuancen zu hören: Die ersten und zweiten Geigen, die Violen, Celli und Bässe – wo andere Klangketten hieraus „Streicher“ in tutti machen, können wir alle Gruppen fein unterscheiden. Das klappt erst recht mit den dahinter positionierten Bläsern. Auch der Mahlersche Kniff, sie leise wie von Ferne klingen zu lassen, ist hier ein überragendes Erlebnis. Nun erhebt Jessye Norman ihre Stimme: Volltönend, aber mit unendlich viel Gefühl und mit einer zarten Innigkeit. Jede Facette ihrer Stimme ist hörbar, auch wenn das Orchester zwischenzeitlich etwas massiver den Gesang begleitet. Bemerkenswert sind auch die leisen Bässe, die oft unterzugehen drohen. Der PH 8.3 bringt sie aber zum Vorschein.

Flotter Wechsel zur MM-Wiedergabe

Wir haben das ganze Programm nun mal mit dem Transrotor Black Star der mit dem MM-System Uccello ausgestattet ist, gegengehört. Der MC/MM-Vergleich ist natürlich völlig unfair, aber der Phono-Vorverstärker bietet uns ja diese verlockende Möglichkeit des flotten Wechselns. Wir sind nun aber wirklich überrascht, wie gut die Klangkette auch in dieser Konstellation spielt. Hier bietet sich ebenfalls das Experimentieren mit der „Load“-Einstellung an, in diesem Fall mit der Kapazität. Diesmal landen wir nach einem aufschlussreichen Hörvergleich mit 100 Pikofarad leicht unter dem vom Hersteller empfohlenen Wert. So klingt die Wiedergabe konturierter. Das Experimentieren hat sich auch hier wieder gelohnt. In der MM-Wiedergabe erweist sich „Beat“ Tingvall Trio als durchaus interessante Alternative. Das Klangbild ist zwar weniger feinauflösend-offen, dafür aber etwas kerniger und kompakter, wovon vor allem die Präsenz des Kontrabasses profitiert. Trotzdem: Mit der MC-Abtastung ist und bleibt die Wiedergabe deutlich beeindruckender, tiefgründiger, raumschaffender.

Im Test haben wir den Phono-Vorverstärker PH 8.3 an den All-in-One-Player CS 8.3 angeschlossen, der hier ebenfalls in der verchromten Cellini-Version zu sehen ist.

Im Test haben wir den Phono-Vorverstärker PH 8.3 an den All-in-One-Player CS 8.3 angeschlossen, der hier ebenfalls in der verchromten Cellini-Version zu sehen ist.

Wiederentdeckung alter Mono-Schätzchen

Nun kann der PH 8.3 ja auch betagteren Aufnahmen und Schallplatten zur gelungenen Wiedergabe verhelfen. Wir holen dafür ein Mono-Schätzchen aus unserem Regal: Johanna Martzy, Paul Szabo und István Hajdu spielen in einer 1969 aufgenommenen, aber erst 30 Jahre später in 180 Gramm Vinyl gepressten Aufnahme das Dritte Klaviertrio in c-moll von Ludwig van Beethoven. Die Aufnahme ist mono – aber den Modus hat der PH 8.3. ja in petto. In dieser Einstellung entfaltet das eröffnende Allegro con brio nun die eigentliche Qualität der Aufnahme. Wer der Meinung ist, mono bedeutet, dass die Wiedergabe keine Tiefe besitzt: Dies ist ein gutes Beispiel, um das Gegenteil zu erleben: Die Geige steht klar vor dem Klavier, das Cello leicht hinter der Geige – aber alle in ziemender Nähe. Wir hören einen kammermusikalischen Dialog wie aus einem Guss.

Spezialist für historische Vinyl-Preziosen

Es lohnt sich auch, selbst moderne Schallplatten mal mit den verschiedenen Entzerrungskennlinien zu spielen, die der PH 8.3 als besondere Spezialität bietet. Das ist fast wie eine Equalizer-Einstellung: Mit der „TELDEC“-Kennlinie klingt es etwas heller, mit NARBT dumpfer, „EMI“ erscheint überbrillant, die anderen Modi bieten bei auch keinen klanglichen Zugewinn, da passt die (richtige) RIAA-Einstellung doch am besten. Wir haben aber auch hier ein betagtes Schätzchen mitgebracht: Eine alte Mono-Einspielung von Peter Tschaikowskys Nussknacker-Suite mit den Münchner Philharmonikern unter Fritz Lehmann. Die alte DGG-Aufnahme von 1959 ist mit der RIAA-Einstellung etwas flach und matt, mit der TELDEC-Kennlinie hingegen gewinnt das Orchester an Raum, der Klang erfährt zudem eine größere Offenheit und Luftigkeit. Die Platte ist allerdings nicht ganz eben, deshalb sind wir froh über den Rumpelfilter, den der PH 8.3 ebenfalls als Option zu bieten hat. So ist schließlich auch dieses Vinyl-Schätzchen wirklich mit Spaß und Genuss anhörbar. Prima!

Der AVM Ovation PH 8.3 im Praxiseinsatz – hier veredelt er die Abtastung des AVM Rotation R5.3 Cellini, unter dessen Tonarm-Headshell das MC-System Ortofon Cadenza AVM.3 Black montiert ist.

Der AVM Ovation PH 8.3 im Praxiseinsatz – hier veredelt er die Abtastung des AVM Rotation R5.3 Cellini, unter dessen Tonarm-Headshell das MC-System Ortofon Cadenza AVM.3 Black montiert ist.

Fazit

Der AVM Ovation PH 8.3 ist ein imposanter Phono-Vorverstärker der Referenzklasse. Neben seiner klanglichen Exzellenz glänzt er mit einer beeindruckenden Feature-Fülle und Flexibilität: Dank seines modularen Konzepts ist er für bis zu vier MC- oder MM-Plattenspieler maßgeschneidert und multipel einsetzbar, ebenso für Analoglaufwerke mit mehreren Armen oder Wechsel-Headshells mit verschiedenen Abtastern. Dabei sind für jedes Modul Pegel, Kapazität und Impedanz individuell einstellbar und speicherbar. Zur Wiedergabe alter oder gar historischer Vinylschätze bietet die Phonstufe zudem eine Mono-Schaltung und, als besondere Spezialität, sogar fünf verschiedene Entzerrungskurven. Ein Subsonoc-Filter bannt auf Wunsch tieffrequente Rumpelgeräusche. Sämtliche Einstellungen sind komfortabel per Fernbedienung handhabbar. So lädt der PH 8.3 zum Ausprobieren und Optimieren ein – und das lohnt sich. Das Sahnehäubchen ist schließlich die audiophile Veredelung durch eine Röhrenstufe, die dem Gesamtklang eine entspannte Natürlichkeit und Stimmen eine betörende Magie verleiht. Was für ein Reichtum an Klang und Komfort, Features und Finessen! Mehr Phono geht kaum.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

98 of 100

99 of 100

99 of 100

210411.AVM-Ovation-PH 8.3-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AVM
Ovation PH 8.3
Produktkategorie:Phonovorstufe
Preise:Phonovorstufe:
- PH 8.3 (mit Röhrenstufe): 6.990,00 €
- PH 6.3 (ohne Röhrenstufe): 5.490,00 €
- Ausführung mit Chrom-Front („Cellini“): jeweils 950,00 € Aufpreis

Module:
- Phono MC XLR: 990,00 €
- Phono MC RCA: 990,00 €
- Phono MM RCA: 690,00 €
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- Aluminium Silber
- Aluminium Schwarz
- Aluminium Silber mit Chrom-Front („Cellini“)
Vertrieb:AVM Audio Video Manufaktur GmbH, Malsch
Tel.: +49 (0) 7246 30991-0
avm.audio/de
Abmessungen (HBT):130 x 430 x 355 mm (mit Füßen)
Gewicht:9,5 kg (Alu-Version)
Eingänge analog:abhängig von der Bestückung mit den optionalen Modulen (maximal 4 Module möglich):

- MC symmetrisch (XLR)
- MC unsymmetrisch (Cinch)
- MM unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge analog:1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Lieferumfang:- AVM Ovation PH 8.3
- Fernbedienung RC3 PH
- Netzkabel (3,30 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch)
- Handschuhe
- Flight Case für den Transport
Optionales Zubehör: - Modul 11566 Phono MC RCA: 990,00 €
- Modul 11567 Phono MM RCA: 690,00 €
- Modul 11568 Phono MC XLR: 990,00 €
Pros und Kontras:+ edles Design
+ erstklassige Verarbeitung
+ herausragende Klangqualität
+ natürlich-rundes Klangbild durch Röhrenstufe
+ Subsonic-Filter gegen Rumpelgeräusche
+ modulares Konzept für maßgeschneiderte Lösungen oder multiplen Betrieb
+ symmetrische und unsymmetrische analoge Ausgänge
+ Kapazität und Impedanz für MM- und MC-Systeme sechsstufig einstellbar (50/100/150/200/300/400 pF bzw. 1000/500/300/100/50/30 Ohm)
+ Eingänge in Lautstärke anpassbar
+ Mono-Betriebsart möglich
+ Phaseninvertierung möglich
+ Fernbedienbarkeit aller Funktionen
+ alle Einstellungen für jedes Modul separat abspeicherbar
+ Eingänge umbenennbar
+ Phasen-LED für phasenrichtigen Anschluss
+ Stromversorgungsbuchse für AVM-Plattenspieler
+ Abschaltautomatik möglich
+ instruktive, erklärende Bedienungsanleitung

- Subsonic-Filter nicht in den Einstellungen veränderbar
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag AVM Ovation PH 8.3 – Mehr Phono geht kaum erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

KEF Mu3: Ultrakomfortable In-Ear-Kopfhörer mit Top-Klang

$
0
0

Elegantes Design, ausgefeilter Klang: Die neuen In-Ear-Kopfhörer Mu3 von KEF wollen Musikliebhaber in jeder Hinsicht glücklich machen. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, im Home-Office, beim Sport oder ganz relaxt in der Freizeit. Dafür haben sich die britischen Hifi-Experten von KEF einiges einfallen lassen – optisch wie in Sachen Ausstattung. In den kleinen True-Wireless-In-Ears steckt jede Menge technische Finesse. Und sie klingen auch noch richtig gut!

Die Mu3 sind die ersten reinen True Wireless-In-Ears von KEF.

KEF präsentiert seinen neuesten Bluetooth-Kopfhörer namens Mu3 durchaus selbstbewusst und hat einige Versprechungen im Gepäck: Die „Noise Cancelling True Wireless Kopfhörer“, wie das Hifi-Unternehmen sein neues Produkt offiziell betitelt, sind mit aktiver Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus ausgestattet. Verbunden mit dem aktuellen Bluetooth 5.0-Standard und simultaner Ansteuerung beider Ear-Buds, versprechen die kleinen Kopfhörer eine hohe Konnektivität und Leistung. Die angegebene Laufzeit der Mu3 liegt bei satten neun Stunden. Das reicht mal locker für einen Flug von Frankfurt nach New York. Mit Hilfe des Ladecase kann die Laufleistung sogar um weitere 15 Stunden verlängert werden. Und: Die ersten fünf Lademinuten im Case sollen für eine weitere Stunde Musikgenuss ausreichen. Das sind nur ein paar der vielen Features, die die In-Ears mit sich bringen. Gute Gründe für mich, dass ich mir den Mu3 einmal ausführlich ansehe und anhöre – beim chillen und auch draußen beim joggen.

Insgesamt vier Paar Silikon-Tips, das Ladecase, ein passendes Kabel und das Mu3-Duo gehören zum Lieferumfang.

Ladecase mit Stil

Am Anfang wird erstmal ausgepackt: In der hochwertigen Verpackung haben es sich die In-Ears in besagter Ladebox gemütlich gemacht. Zum Lieferumfang gehören noch: Ein USB-C-Ladekabel, vier unterschiedlich große Silikon-Ohrstöpselpaare, eine Schnellstartanleitung sowie eine Garantieinformation. Meist erfüllt ein Ladecase nur den Zweck die kleinen Ear-Buds sicher zu transportieren und mit Strom zu befüllen. Die silberne Box mit dem KEF-Logo auf dem Deckel wird aber weitaus höheren Ansprüchen gerecht: Sie ist definitiv auch optisch und haptisch ein Genuss. Öffnet man die Klappe, erkennt man sofort den Grund dafür: Die kabellosen Kopfhörer wurden in Zusammenarbeit mit dem britischen Industriedesigner Ross Lovegrove entworfen. Der ist vor allem durch seine Arbeit an Sonys 80er-Kultobjekt „Walkman“ bekannt und hat sich auch als Apple-Partner einen Namen gemacht. Sein innovativer Ansatz ist legendär, und er zeigt sich in all seinen Entwürfen: Die organisch schwingende Formsprache, die als sein Markenzeichen gilt.

Die beiden Ear-Buds werden sanft ins Ladecase gebettet. Nach nur fünf Minuten steht Ihnen wieder “Saft” für etwa eine Stunde Spielzeit zu Verfügung.

Fließendes Lovegrove-Design

Für seine Landsleute von KEF hat der Brite seit 2005 bereits mehrere Produkte designt. Und nun ziert der „Lovegrove“-Schriftzug das Innere des KEF-Kästchens. Zuvor verlieh der Designer dem kabellosen Lautsprecher Muo seinen Charme. Auch beim extravaganten Lautsprecher Muon ist seine Handschrift in der fließenden, skulpturalen Form klar zu erkennen. Nun hat sich der Visionär um die kleinen Buds „gekümmert“. Die silbernen In-Ear-Kopfhörer Mu3 sind letztlich ein unverkennbares Lovegrove-Produkt. Kunstvoll, organisch, fließend, harmonisch, elegant – einfach schön. Die reine und klare Ästhetik soll die Designphilosophie von KEF perfekt ergänzen. Aber nur schön reicht nicht, KEF hat höhere Ansprüche: Das Design der Mu3 sorgt auch für eine physisch gute Balance der Kopfhörer. Das soll, gepaart mit einer Auswahl der passenden Ohrstöpsel, einen perfekten Sitz ermöglichen. Und auch die inneren Werte sind höchst anspruchsvoll: Sie wurden vom KEF-Akustik-Team entwickelt, um einen unverfälschten, reinen, präzisen und hochauflösenden Klang zu liefern.

Fließende Formen ohne Ecken und Schnörkel. Rob Lovegrove zeichnet auch für das Design der Mu3 verantwortlich.

Komplett durchdachte Ohrstöpsel

Nach dem Laden der kleinen Box, mit Hilfe des mitgelieferten USB-C-Ladekabels, teste ich die Ohrstöpsel auf ihren optimalen Sitz. Wie fast immer ziehe ich die (für meine Ohren) zu großen Aufsätze ab und packe die Mini-Version drauf. Das Wechseln dauert nur wenige Sekunden – sehr gut. Und wirklich: In Kombination mit dem ergonomischen Design sorgen diese Aufsätze für ultimativen Komfort und perfekten Sitz. Ein Herausfallen der Mu3 In-Ear-Kopfhörer soll dank ihrer intelligenten Gewichtung und dem damit verbundenen guten Sitz im Ohr verhindert werden, verspricht KEF. Das wird selbstverständlich später intensiv getestet. Übrigens soll eine umfassende Analyse verschiedener Ohrformen und -größen zur Entwicklung der vier leicht unterschiedlich großen Stöpsel geführt haben. Diese liegen auf der Ohrmuschel auf, um den bequemsten Sitz zu gewährleisten und gleichzeitig eine perfekte Abdichtung für die Geräuschisolierung zu bieten. Auch in diesem Punkt dürfen sich die In-Ears später beweisen …

Hat man die richtigen Silikontipps gewählt, sitzen die KEFs fest, zugleich aber auch bequem im Ohr.

Stabile Verbindung

Auch bei der Konnektierung mit einem mobilen Endgerät setzt KEF auf neueste Erkenntnisse: Die Audio-Performance des Mu3 erfolgt durch die simultane Übertragung, bei der beide Kopfhörer ein Audiosignal empfangen. Anstatt Signale von einem Kopfhörer zum anderen weiterzuleiten, werden diese tatsächlich gleichzeitig von beiden Kopfhörern empfangen, wodurch eine Verzögerung verhindert wird. In Kombination mit der Bluetooth 5.0-Konnektivität sollen die Mu3 eine überragende Leistung liefern, einfach zu verbinden sein und sowohl mit iOS- als auch auf Android-Geräten außergewöhnlich stabil arbeiten. Das Pairing ist tatsächlich äußerst easy. Sind sie dann einmal gekoppelt, verbinden sich die In-Ears sofort automatisch. Auch an- oder ausschalten muss man die futuristischen Knöpfchen nicht. Es genügt völlig, sie aus der Ladebox herauszunehmen. „Daumen hoch“ heißt es auch beim nächsten Punkt: Legt man die Buds zurück ins Case, werden sie mit leicht magnetisch in die richtige Position gezogen und laden prompt.

Der Bluetooth-Verbindungsaufbau ist in wenigen Augenblicken hergestellt und bleibt während des gesamtes Tests durchgängig stabil.

KEF Mu3 mit präzisem Klang

Aufgeladen, verbunden, also los geht’s in den Praxistest: Ich starte mit Alicia Keys und „Underdog“. Zarte Gitarrenklänge, dazu Alicias einzigartige Stimme. Jeder Ton dringt mit viel Detailfülle in meine Ohren. Zusammen ergibt das ein perfekt arrangiertes Klangerlebnis. Der einsetzende Bass fügt sich angenehm ein und hält die schöne Balance zu den weiteren dargestellten Elementen. Nach wenigen Minuten lässt sich schonmal festhalten: Der Klang ist für so kleine Stöpsel außergewöhnlich dynamisch und ausgewogen. Der Grund dafür: Jeder der skulpturalen Mu3-Kopfhörer besitzt einen dynamischen 8,2-Millimeter-Vollbereichstreiber. Er von denselben Ingenieuren abgestimmt, die auch für die KEF-Lautsprecher verantwortlich sind. So erlebe ich auch unterwegs einen reinen und präzisen Klang mit detaillierten Mitten, satten Bässen und knackigen Höhen. Weiter geht’s mit „For A Second“ von Michael Schulte: Auch hier punktet der Mu3 von Sekunde eins durch Spielfreude und Dynamik. Alles ist absolut ausbalanciert und ein absoluter Hörgenuss.

Das Ladecase ist so kampakt gehalten, dass man es bequem in der Hosentasche transportieren kann.

Geräuschunterdrückung vom Feinsten

Bis jetzt habe ich die Musik im normalen Standardmodus gehört. Nun wird es für die KEF-Kopfhörer aber etwas herausfordernder. Dafür wähle ich eine ganz alltägliche Situation: Die drei weiteren Familienmitglieder sitzen am Tisch und unterhalten sich. Mit eingeschalteter Musik höre ich zwar in der Ferne Gesprächsfetzen, kann aber nicht ansatzweise verstehen, worum es im Detail geht. Nun wähle ich durch einen Klick auf das linke Ohrpanel die aktive Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation-Technologie), was mit der Ansage „ANC“ bestätigt wird. Diese soll Außengeräusche eliminieren, ohne Musikdetails zu beeinträchtigen. Das klappt wirklich hervorragend! Ich sehe zwar, dass sich die Münder bewegen, verstehe nun aber nichts mehr. Die Musikqualität bleibt hingegen nahezu konstant. Und das ist ja die eigentliche Herausforderung beim ANC: Keine Klangnuancen herauszufiltern, während man die Umgebungsgeräusche dämpft. KEF hat diese Hürde mehr als ordentlich genommen. Aber die Ear-Buds können noch mehr: Nochmal klicken, schon erklingt „Ambient“ …

Die Umgebung wahrnehmen

Die Kopfhörer verfügen nämlich auch über einen „Umgebungsmodus“. Aktiviert man diesen, wird die aktive Geräuschunterdrückung teilweise deaktiviert. Stattdessen werden über die Mikrofone aufgenommene Umgebungsgeräusche über die Kopfhörer wiedergegeben. So wird die passive Geräuschunterdrückung umgangen. Ich kann nun alles das wahrnehmen, was um mich herum passiert. Das ist vor allem von Vorteil, wenn man am Bahnhof auf einen Zug wartet, auf dem Fahrrad unterwegs ist oder beim Joggen warnende Fahrradklingeln wahrnehmen möchte. Die Musik rückt jetzt leicht in den Hintergrund, die Klangqualität bleibt dennoch auf einem hohen Niveau. Auch in meiner Alltagssituation klappt dieser Transparenzmodus hervorragend: Während ich im normalen Modus nur entfernte Fetzen verstanden habe und beim ANC nichts mehr in meine Ohren gedrungen ist, kann ich dem Gespräch jetzt tatsächlich folgen – das ist schon sehr faszinierend. Und ein weiterer Pluspunkt für die KEF Mu3.

Einmal vollgeladen, spielen die Mu3 bis zu neun Stunden im Dauerbetrieb durch – selbstverständlich immer im Abhängigkeit der Lautstärke und davon ob Noise Cancelling-Funktionen aktiviert sind.

Härtetest für die Mu3

Bevor ich die KEF Mu3 vor weitere Herausforderungen stellen werden, drehe ich eine Runde mit dem Staubsauger. Auch hier werde ich nochmal ANC aktivieren. Mein Eindruck von eben bestätigt sich sofort: Das Rauschen des Saugers tritt deutlich in den Hintergrund. Und bezüglich des Tragekomforts kann ich auch schon mal ein erstes positives Zwischenfazit ziehen: Einfach bequem. Die In-Ears sind angenehm weich, es drückt kein bisschen. Auch mehrstündiges Tragen, wie etwa während einer Zugfahrt, im Home-Office, beim Videotreff mit Freunden – alles überhaupt kein Problem. Anschließend schnüre ich die Sportschuhe und suche mir einen Podcast, um ein bisschen gemütlich zu joggen. Meine Wahl fällt auf „Toast Hawaii“ mit Bettina Rust, die Anke Engelke zu Gast hat. Während diese erzählt, dass sie Äpfel und Bananen mit ins Kino nimmt und eine eierschalenfarbene Küche hat, bewegen sich die KEFs kein Stück. Auch beim anschließenden springen halten sie bombenfest.

Intuitive und prompte Bedienung

Während ich mittlerweile doch etwas nach Luft schnappe, suche ich mir für die abschließenden Dehnübungen Entspannungsmusik raus. Dabei teste ich gleich die Bedienung über die Touchpanel an den Ear-Buds. Jeder Kopfhörer verfügt über eine Multifunktionstaste für die vollständige Steuerung der Musikwiedergabe, der Lautstärke und der Anrufe. Ein kurzer Tastendruck rechts für Play/Pause. Doppel-Tipp um einen Titel vorzuspringen, lang drücken, um die Lautstärke zu erhöhen. Links lassen sich ANC und Ambient aktivieren. Die Bedienung klappt problemlos und ist vollkommen intuitiv. Was im Vergleich zu anderen Exemplaren, die ich bereits zu Testzwecken hier hatte, auffällt: Oft muss man die Bedienoberfläche so fest drücken bis sie reagiert, dass man die Stöpsel jedes Mal gefühlt tiefer ins Ohr schiebt. Das ist beim KEF-Modell erfreulicherweise überhaupt nicht so. Das Touchpanel reagiert mittels eines leichten „Klicks“ prompt. Ein „ins Ohr schieben“ wird komplett vermieden. Komfort pur.

Einfache Fingertipps genügen, um die Lautstärke zu verändern, durch die Plalist zu skippen oder Sonderfunktionen wie Noise Cancelling zu aktivieren.

Eine Ladung reicht 24 Stunden

Telefongespräche lassen sich ebenfalls nach einem einfachen Tastendruck annehmen, beenden oder ablehnen. Die verbauten Mikros sorgen für eine hervorragende Kommunikation mit dem Anrufer. Telefonierend spazieren gehen oder mit Musik in den Ohren joggen, ist sogar im Regen möglich. Dank des spritzwassergeschützten Designs bleiben die Kopfhörer auch bei Feuchtigkeit sicher. Egal welches Wetter, egal ob Musik hören, einem Podcast lauschen oder telefonieren – die Mu3 halten tatsächlich einen kompletten Arbeitstag durch. Nach knapp neun Stunden müssen sie dann ins Ladecase, um neue Energie zu tanken. Unterwegs lässt sich die Laufzeit der KEF-In-Ears über diesen Umweg um bis zu 15 Stunden verlängern. Insgesamt hält eine volle Ladung also 24 Stunden. Interessant auch die Schnellladefunktion: Fünf Minuten in der schicken Box sorgen für etwa eine Stunde neue Power. Nach vielen, vielen Stunden in meinen Ohren steht fest: Der Sitz ist superbequem, die Ohrstöpsel sind weiterhin angenehm weich.

Die ultrakompakten KEF-Kopfhörer sind sogar spritzwassergeschützt.

Fazit

KEFs Mu3 verbinden ästhetisches Design mit qualitativem Sound. Aussehen und Klang überzeugen gleichermaßen auf höchstem Niveau. Klanglich haben wir noch keine besseren In-Ears in dieser Preisklasse gehört. Neben der exzellenten Soundgüte und der fließenden „Lovegrove“-Optik haben die Mu3 aber noch eine Menge mehr zu bieten: Bluetooth 5.0, 24 Stunden Betriebszeit, bequemer Sitz, intuitive Bedienung, reaktionsschnelle Touchoberfläche. Dazu kommen die aktive Geräuschunterdrückung und der Umgebungsmodus. Egal ob während der Arbeit oder in der Freizeit: KEF lässt mit dem Mu3 keine Wünsche an kabellose und leistungsstarke In-Ear-Kopfhörer offen.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 of 100

90 of 100

90 of 100

Technische Daten

Modell:KEF
Mu3
Produktkategorie:In-Ear-Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Funktion (ANC)
Preis:229,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kefaudio.de
Gewicht:- 5,8 g (Ohrhörer)
- 46,8 g (Ladebox)
Akku-Laufzeit:- 9 Std. (BT + ANC eingeschaltet)
- Ladebox 15 Std.
Bluetooth:5.0, Reichweite 10 m
Prinzip:- geschlossen
- kabellos
Treiber:8,2 mm
Bedienung:ia Control-Panel an beiden Ohrschalen
Anschluss:Bluetooth
Lieferumfang:- Mu3
- Ladebox
- USB-C-Ladekabel
- 4 Sätze Silikon-Ohrstöpsel (groß, mittel, klein, kurz)
Pros und Contras:+ Ladecase
+ Aktive Geräuschunterdrückung
+ Umgebungsmodus
+ schickes Design
+ Schnellladefunktion
+ bequemer Sitz
+ komfortable Bedienung
+ IPX5 Spritzwassergeschützt

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag KEF Mu3: Ultrakomfortable In-Ear-Kopfhörer mit Top-Klang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

IsoTek EVO3 Syncro Uni – Edler Wechselstromwächter für sauberen Klang

$
0
0

So einfach kann ein Upgrade der Audio-Anlage sein: Der IsoTek EVO3 Syncro Uni schützt als kompaktes Vorschaltgerät alle Komponenten vor klangverschlechterndem Gleichstrom aus der Steckdose – und diese Befreiung vom Gleichstrom zeitigt erstaunliche Veränderungen im Klang.

Der IsoTek EVO3 Syncro Uni ist ein Vorschaltgerät für eine nachfolgende Netzleiste. So hält er klangschädliche Gleichstromanteile von der Anlage fern. IsoTek empfiehlt seinen DC-Blocker aus der „Performance“-Serie für einen Klangketten-Wert zwischen 3.000 und 13.000 Euro.

Der IsoTek EVO3 Syncro Uni ist ein Vorschaltgerät für eine nachfolgende Netzleiste. So hält er klangschädliche Gleichstromanteile von der Anlage fern. IsoTek empfiehlt seinen DC-Blocker aus der „Performance“-Serie für einen Klangketten-Wert zwischen 3.000 und 13.000 Euro.

Gleichstrom? Im Wechselstrom, mit dem alle Geräte einer Klangkette versorgt werden, hat er nichts zu suchen, im Alltag ist er aber stets mit von der Partie – als einer unter vielen Strom-Störungen. Der saubere Wechselstrom vom Energieversorger kommt nämlich ziemlich dreckig aus unserer Steckdose. Er wird etwa durch Industrieanlagen oder neuerdings auch Ladestationen deformiert. Für weitere Verzerrungen und Verschiebungen sorgt dann der heimische Haushalt durch Smartphone-Ladegeräte, billige Schaltnetzteile oder die Nutzung der elektrischen Leitungen zur Netzwerk-Datenübertragung. Eine dieser Strom-Deformationen ist der sogenannte Gleichstromanteil. Seine Abwehr ist die Aufgabe des IsoTek EVO3 Syncro Uni. Der DC-Blocker empfiehlt sich dabei als Vorschalt-Lösung, die zwischen der Wandsteckdose und einer schon vorhandenen Netzleiste betrieben wird und auch in Kombination mit einem bereits eingesetzten Netzfilter als Erweiterung agieren kann. Schauen wir uns diesen kompakten Helfer mal näher an!

Mit seinem edlen Aluminium-Gehäuse und dem gelungenen Design ist der Syncro Uni zu attraktiv, um ihn hinter dem Rack verschwinden zu lassen.

Mit seinem edlen Aluminium-Gehäuse und dem gelungenen Design ist der Syncro Uni zu attraktiv, um ihn hinter dem Rack verschwinden zu lassen.

Zu schön zum Verstecken

Die Stromversorgung wird normalerweise ja eher unauffällig platziert oder gar versteckt. Da stellt uns der Synco Uni vor ein Luxus-Problem: Er ist schlicht zu schick, um hinter einem Rack oder Regal zu verschwinden. Wie die größeren Optimierer des Stromreinigungs-Spezialisten, etwa die von uns bereits getestete Trias IsoTek Genesis One/Nova One/Titan One, präsentiert sich der DC-Blocker als
edler, schlanker Metallbarren. Sein Gehäuse ist bis auf Boden, Stirn- und Rückseite komplett in dickwandigem Aluminium realisiert, das wahlweise schwarz oder silbern eloxiert ist und mit seiner gebürsteten Oberfläche den noblen Touch unterstreicht. Zur optischen Verfeinerung sind außerdem die langen Kanten des Korpus gefast, und über die Wangen ziehen sich vier gefräste Nuten wie ein Relief-Band. Vorder- und rückseitig sind die Anschlüsse eingelassen: Hin zur Wandsteckdose bietet der Syncro Uni einen sogenannten IEC C20-Gerätestecker mit drei charakteristisch-platten Stiften, hin zur nachfolgenden Netzleiste offeriert er uns eine vertrautere Schutzkontakt-Steckdose.

Der IEC C20-Gerätestecker des Syncro Uni wird mit einem Netzkabel, das eine passende C19-Kabelkupplung besitzt, hin zur Wandsteckdose angeschlossen.

Der IEC C20-Gerätestecker des Syncro Uni wird mit einem Netzkabel, das eine passende C19-Kabelkupplung besitzt, hin zur Wandsteckdose angeschlossen.

Edler Wechselstromwächter

Durch diese verschiedenen Anschluss-Arten ist eindeutig, wie herum der Gleichstrom-Filter zwischen der Wandsteckdose und einer Netzleiste wie der IsoTek EVO 3 Polaris oder in Kombination mit einem anderen Netzfilter oder Stromaufbereiter wie der IsoTek Aquarius betrieben wird. Die zum Anschluss benötigten Kabel gehören nicht zum Lieferumfang. Das wird alle freuen, die bereits gute und passende Kabel besitzen. Allen anderen offeriert der deutsche Vertrieb ein Bundle-Angebot, welches das Netzkabel mit C19-Kupplung beinhaltet. Soweit Aussehen und Anschluss des edlen Wechselstrom-Wächters – doch warum ist sein Job, die Abblockung des Gleichstroms, so wichtig?

Der andere Steckplatz ist die bekannte Schuko-Steckdose. An sie wird eine nachfolgende Netzleiste oder ein Stromoptimierer angeschlossen, von dort aus werden dann die einzelnen Komponenten versorgt.

Der andere Steckplatz ist die bekannte Schuko-Steckdose. An sie wird eine nachfolgende Netzleiste oder ein Stromoptimierer angeschlossen, von dort aus werden dann die einzelnen Komponenten versorgt.

Klangschaden durch Gleichstromanteil

Der Gleichstromanteil bewirkt eine Potenzialverschiebung: Die Sinuswelle des Wechselstroms schwingt dadurch nicht mehr gleichmäßig um die normale Nullachse herum, sondern um eine Linie, die über dem Null-Niveau liegt. Der Wechselstrom bewegt sich somit auf einem höheren Spannungspotenzial. Diese Verschiebung hat für die so versorgten Geräte Folgen: Klassische Netzteile arbeiten ungleichmäßig, weil ihr Herzstück, der Transformator, durch die Potenzialverschiebung im Wechselstrom eine partielle Übersättigung seines Eisenkerns erfährt. Dadurch arbeitet er weniger effizient, er erzeugt mehr Wärme und quittiert die unsaubere Versorgung mit Vibrationen und daraus resultierend mit Brummen. Das hat auch Konsequenzen für die Lade-Kondensatoren, die nach dem Trafo und dem Gleichrichter für glatten Gleichstrom zur Versorgung der elektronischen Schaltung sorgen sollen. Diese Kondensatoren werden nicht mehr gleichmäßig und zum idealen Zeitpunkt „befüllt“. Aufgrund dieser suboptimalen Versorgung liefert die nachfolgende Audio-Elektronik eine suboptimale Performance mit minderer Dynamik und matterem Klang. Diese Effekte sollen durch die Gleichstrom-Filterung verhindert werden.

Die blaue LED auf der Oberseite zeigt an, dass der DC-Blocker seinen Dienst verrichtet.

Die blaue LED auf der Oberseite zeigt an, dass der DC-Blocker seinen Dienst verrichtet.

Der IsoTek EVO3 Syncro Uni in der Praxis

Wir kreieren für den Test der Syncro Uni-Wirkung erst mal ein „Vorher“-Szenario: An die Wandsteckdose schließen wir als Netzleiste die IsoTek EVO3 Polaris an, von hier geht’s mit herkömmlichen Netzstrippen zum SACD-Player Oppo UPD-203 und zum Vollverstärker Hegel H360, an dem ein Paar Audio Physic Classic 22 hängt. Als Musik wählen wir „Turn The Page“ vom Bob Seger-Album „Live On Air“. Diese Aufnahme ist für die Klangkette schon eine Herausforderung: Bei der Produktion wurde das Schlagzeug zu laut abgemischt. Das Drumset steht auch zu weit im Vordergrund und klingt zu höhenlastig. Der Bass zerfasert etwas in die deutlich vernehmbaren Höhenanteile mit brillanten Saiten-Anschlaggeräuschen und einem etwas schwammig-wabernden Basston. Die Bühne hat eine geringe Tiefe wie in einem Kleinst-Club, das Saxophon klebt dabei am rechten Lautsprecher. Trotzdem lieben wir diese Aufnahme wegen der tollen Atmosphäre und der Energie und Intensität, mit der Frontmann Bob Seger und seine Band den Klassiker spielen.

Der Syncro Uni wird ohne Netzkabel geliefert. Mitunter besitzt man ja schon passende hochwertige Zuleitungen. Hier haben wir zwei IsoTek EVO3 Premier-Netzkabel eingesetzt, mit denen wir eine passende Netzleiste anschließen: die IsoTek EVO3 Polaris.

Der Syncro Uni wird ohne Netzkabel geliefert. Mitunter besitzt man ja schon passende hochwertige Zuleitungen. Hier haben wir zwei IsoTek EVO3 Premier-Netzkabel eingesetzt, mit denen wir eine passende Netzleiste anschließen: die IsoTek EVO3 Polaris.

Verblüffende Wirkung

Aber muss der Song bei dieser hochklassigen Klangkette wirklich so medioker klingen? Wir schalten nun den Syncro Uni vor die IsoTek EVO3 Polaris, und verwenden jetzt die jeweils passenden IsoTek EVO3 Premier-Netzkabel. Wir spielen „Turn The Page“ erneut – und sind verblüfft, was durch das Gleichstrom-Filter aus dieser Aufnahme herauszuholen ist: Schon bei der Eröffnung erleben wir eine merklich intensivere Räumlichkeit der Aufnahme. Der Auftritt fand in einer größeren Halle statt, wie wir dem jetzt deutlicher hörbaren Publikum entnehmen können. Auch die Bühne hat nun eine größere Ausdehnung – und auf ihr geht es aufgeräumter zu: Die Musiker haben in schöner Breiten- und Tiefenstaffelung ihren sauber ortbaren Platz, der Saxophonist ist in das Bühnengeschehen integriert, das Schlagzeug rückt weiter nach hinten, wo es hingehört. Es ist zwar immer noch zu laut, dafür haben die Becken und gerade die Hi-Hat ihre Schärfe abgelegt. Außerdem hat das Drumset an Punch und Dynamik gewonnen.

Zur Wandsteckdose hin benötigt man ein Netzkabel mit ICE C19-Kupplung und CEE 7/3-Schuko-Stecker. Hier ist das entsprechende EVO3 Premier-Netzkabel abgebildet, es ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Zur Wandsteckdose hin benötigt man ein Netzkabel mit ICE C19-Kupplung und CEE 7/3-Schuko-Stecker. Hier ist das entsprechende EVO3 Premier-Netzkabel abgebildet, es ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Klarheit und Transparenz

Beim Bass bilden der brillante Anschlag und der daraus resultierende Ton endlich eine Einheit, auch in der Tiefe des Frequenzgangs ist es klanglich nun artikulierter und zudem etwas voluminöser. Selbst das leicht verschwommene Streicher-Imitat des Keyboards können wir nun klar lokalisieren. Dies ist einer größeren Klarheit und Transparenz des akustischen Treibens geschuldet. Dadurch klingt die gesamte Instrumentalfraktion frischer, vitaler – und das gilt nun auch und insbesondere für Bob Seger: Der Frontmann wirkte zuvor ein wenig verloren, weil er bei der Abbildung nicht wirklich stabil in der Mitte platziert war. Nun steht der Frontmann mit einer enormen Präsenz vor seiner Band, seine Performance strahlt mehr Kraft und Volumen aus. Segers hörbares Atmen, sein Spiel mit der Stimme, seine mal weich, mal rau und brüchig, mal impulsiv, mal verhalten gesungenen Worte berühren uns nun einfach mehr.

Zum Anschluss an eine nachfolgende Netzleiste hin benötigt man hingegen ein Netzkabel mit CEE 7/3-Schuko-Stecker und ICE C13-Kupplung. Dieses Kabel wird gerne als „Kaltgeräte-Kabel“ bezeichnet. Hier ist das entsprechende EVO3 Premier-Netzkabel zu sehen, es ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Zum Anschluss an eine nachfolgende Netzleiste hin benötigt man hingegen ein Netzkabel mit CEE 7/3-Schuko-Stecker und ICE C13-Kupplung. Dieses Kabel wird gerne als „Kaltgeräte-Kabel“ bezeichnet. Hier ist das entsprechende EVO3 Premier-Netzkabel zu sehen, es ist nicht im Lieferumfang enthalten.

Mehr Live-Feeling

Hinzu kommen mehr Details: Bei der spannungsgeladenen ersten Strophe mit reduziertem Instrumentarium sind nun immer wieder vereinzelte frenetische Fans zu hören. Das trägt dazu bei, dass wir auch auf unserem Sofa sitzend intensiver das Live-Feeling der Aufnahme erleben. Es lohnt sich übrigens auch, mal auf die Ausphasung zu achten und gegebenenfalls den Netzstecker mal anders herum in die Steckdose zu stecken. Wenn alle Komponenten phasenrichtig angeschlossen sind, kann auch das zu einer überraschenden Klangverbesserung führen. Hier wäre es schön, wenn IsoTek seine Kabel und Komponenten mit einer Markierung der Phase kennzeichnen würde. Bei uns hat bereits der anders herum in die Wandsteckdose eingeführte Netzstecker zu einem kleinen Zugewinn an Präsenz und Definition gerade im Bass geführt. Das deutliche Plus im Klang hat freilich schon der Syncro Uni beschert.

Volle Besetzung: In diesem Beispiel ist der Syncro Uni vor eine sechs Steckplätze bietende Netzleiste geschaltet. So wird eine komponentenreiche Anlage vor Gleichstromanteilen bewahrt.

Volle Besetzung: In diesem Beispiel ist der Syncro Uni vor eine sechs Steckplätze bietende Netzleiste geschaltet. So wird eine komponentenreiche Anlage vor Gleichstromanteilen bewahrt.

Fazit

Der IsoTek EVO3 Syncro Uni leistet als DC-Blocker ganze Arbeit: Dieses Vorschaltgerät bewirkt, dass die HiFi-Anlage mit einem Wechselstrom versorgt wird, der frei von Gleichstromanteilen ist. Die Klangkette dankt dies mit einem Plus an Vitalität, Klarheit und Dynamik sowie mit einer besseren räumlichen und plastischen Abbildung. Diese Klangqualität besitzt die Anlage bereits, doch der Syncro Uni macht’s möglich, dass die Klangkette ihr Potenzial auch ausspielen kann. Überdies bewahrt er mit seinem Kurzschluss-Schutz die gesamte Anlage vor Schäden. Für Besitzer einer amtlichen, aber DC-filterlosen Netzleiste oder eines entsprechenden Stromoptimierers ist der Syncro Uni als einfaches und effektives Upgrade eine echte Empfehlung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung

99 of 100

97 of 100

98 of 100

210416.IsoTek-Testsiegel

Technische Daten

Modell:IsoTek
EVO3 Syncro Uni
Produktkategorie:Vorschaltgerät, Netzfilter
Preise:- IsoTek EVO3 Syncro Uni: 599,00 €
- IsoTek EVO3 Syncro Uni mit Netzkabel IsoTek EVO3 Premier: 748,00 €
Garantie:5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen
(GLS/DCS-Modelle):
72,5 x 77,5 x 210 mm
Gewicht:1,4 kg
Gesamtbelastbarkeit:3.680 W, 16Aeff

Anschlüsse:
- Eingang: 1 x IEC C20
- Ausgang: 1 x Schuko CEE 7/3
Lieferumfang:- IsoTek EVO3 Syncro Uni
- 4 selbstklebende Gummifüßchen
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch, Russisch)
Optionales Zubehör: - für Anschluss an die Wandsteckdose: Netzkabel IsoTek EVO3 Premier mit ICE C19-Kupplung und CEE 7/3-Schuko-Stecker (1,5 m, 149,00 €)
- für Vorschaltung vor eine Netzleiste: Netzkabel IsoTek EVO3 Premier mit CEE 7/3-Schuko-Stecker und ICE C13-Kupplung (1,5 m, 149,00 €)
Pros und Kontras:+ mehr Klarheit, Definition und Dynamik im Klangbild
+ DC-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile
+ hochwertige Qualität und exzellente Verarbeitung
+ ansprechendes Design
+ einfache Handhabung

- keine Phasenmarkierung
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag IsoTek EVO3 Syncro Uni – Edler Wechselstromwächter für sauberen Klang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Roberts Radio RT200 – Plattenspieler im Auftrag seiner Majestät

$
0
0

Die englische Traditionsschmiede Roberts Radio bringt mit dem RT200 ihren zweiten Plattenspieler auf den Markt. Er verbindet eine durchdachte Funktionalität mit einfacher Handhabung und einem ansprechenden Design mit Retro-Charme. An Bord hat er einen USB-Port und einen Phono-Vorverstärker, ist für rund 400 Euro zu haben und klingt auch noch erstaunlich gut.

Der RT200 ist ein klassisch anmutender Plattenspieler. Tatsächlich hat er aber viel mehr zu bieten.

Roberts Radio existiert seit 1935 und hat sich in seiner Heimat Großbritannien einen Namen gemacht. Jeder hat sicherlich einmal die klassischen Retro-Radios im Koffer oder im, an Handtaschen erinnernden, Design gesehen. Das ist Roberts Radio. Die Marke steht in England als Synonym für Radios und mit jeder Menge Knowhow. Mit seinen vielen Innovationen hat man es sogar zum offiziellen Ausstatter des englischen Königshauses gebracht. Den Pioniergeist haben sich die Ingenieure von Roberts bis heute bewahrt und überzeugen auch im Streaming-Zeitalter stets durch neue Geräte, die in Sachen Klang und Ästhetik stets überzeugen. Bisher waren vor allem Produkte mit denen Musik direkt abgespielt wird, das Steckenpferd des Unternehmens. Egal, ob Radios im UKW- oder Internet-Zeitalter, auch was elegante Multiroom-Lautsprecher-Lösungen angeht spielen die Briten ganz vorne mit. Eine Menge Wissen also, das in den zweiten Plattenspieler der Briten geflossen ist, um das Angebot sinnvoll und zeitgemäß zu erweitern.

Für unseren Test haben wir den RT200 mit kompakten Aktivlautsprechern kombiniert.

Erbaulicher Aufbau

Der RT200 kommt nicht betriebsfertig zu uns. Ein bisschen Montage ist schon noch notwendig. Diese gestaltet sich dank vorbildlich bebilderter und detaillierter Beschreibung und durchdachter Hilfen aber sehr einfach. Sobald das Laufwerk steht, legen wir den Druckguss-Aluminium-Plattenteller auf. Auf ihm wird die Matte, auf der wir später unsere Platten ablegen, platziert. Zur Abtastung der Schallplatten kommt ein Audio-Technica ATN 95-E zum Einsatz. Da Audio-Technica für Tonabnehmer ähnlich viel Expertise mitbringt, wie Roberts Radio in Sachen Lautsprecher und Radios, ist das eine sichere Bank. Der Tonabnehmer wird einfach vorn am Tonarm angesetzt, mit Hilfe eines Arretierstifts in die richtige Position gebracht und dann festgeschraubt. Justiert werden muss sonst nichts mehr, eine falsche Installation ist praktisch ausgeschlossen. Das Anbringen der Haube ist optional. Empfehlenswert ist es jedoch und irgendwie gehört der Deckel für mich zur wirklich gelungenen Retro-Optik dazu.

Der RT200 ist im Auslieferungszustand mit einem Audio-Technica ATN 95-E-Tonabnehmer ausgestattet.

Was den Teller antreibt

Der Vinyl-Spieler RT200 ist als sehr gut ausgestatteter Allrounder konzipiert und dürfte vor allem Vinyl-Neulinge ansprechen. Oder Fans, die einen soliden Zweitspieler suchen. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um eine verbesserte Version des RT100. Der größte Unterschied ist, dass mein Testkandidat mit einem Direktantrieb ausgestattet ist, während der Vorgänger auf einen Riemenantrieb setzte. Keine Technik ist per se besser oder schlechter. Der Direktantrieb mit Motor hat den Vorteil, dass die Platten schneller die benötigte Geschwindigkeit erreicht. Und natürlich kommt auch kein Riemen zum Einsatz, der mit der Zeit verschleißt und ersetzt werden muss. Die Robustheit der Technik macht Plattendreher mit Direktantrieb vor allem bei DJs beliebt. Der Nachteil im Heimbereich ist, dass Schwingungen des Motors auf die Unterlage geleitet werden können. Die somit entstehenden Vibrationen könnten auf die Platte übertragen werden und somit für Verzerrungen oder hörbares Rumpeln sorgen.

Auf und unter dem Teller

Bei der Plattentellerauflage hat man sich bei Roberts Radio für eine Variante aus Gummi entschieden. Gummi hat gute entkoppelnde Eigenschaften, um Vibrationen des Motors von der Platte fernzuhalten. Und es macht in Sachen Staub oder statischer Aufladung auch keine Probleme. Ausserdem sieht es obendrein immer gut aus, wenn was Schwarzes auf dem Plattenteller liegt. Die Basis des RT200 besteht aus einer mitteldichten Holzfaserplatte. Das Material kommt aufgrund seiner akustischen Eigenschaften bei vielen Herstellern zum Einsatz. MDF ist Resonanzarm und somit eine gute Wahl, da möglichst wenig Klangresonanzen des Raums oder Vibrationen des Drehtellermotors den Korpus zum Schwingen bringen und damit den Klang unschön beeinflussen können. Bei der Aufstellung empfiehlt sich also ein fester Untergrund. Schließlich erzeugen nicht nur die mechanischen Teile unerwünschte Vibrationen. Auch von außen gilt es also den Plattendreher so gut wie möglich vor Erschütterungen zu schützen, um das Hörvergnügen nicht zu stören.

Der RT200 steht auf stabilen, leicht bedämpften Füssen.

Das Auge hört mit

Der Tonarm sitzt, wie gewohnt, hinten rechts und ist aus Karbon gefertigt. Leicht, stabil und kaum anfällig für Erschütterungen. Neben der Halterung finden wir auch den Anti-Skating-Regler. Die Drehgeschwindigkeit wird per Schalter auf der linken Vorderseite ausgewählt. An der Front erfreut außerdem eine Blende aus gebürstetem Aluminium das Auge. Letztere verleiht dem Gerät, wie ich finde, ein besonderes Retro-Flair und rundet die edle Optik ab. Das Auge hört ja bekanntlich mit! Für stabilen Stand und gleichzeitig zur Entkopplung des Untergrunds steht die Basis auf vier stabilen Füßen aus Aluminium. An der Rückseite des RT200 gibt es noch eine Halterung für den Plattenpuck, der in der Regel bei der Wiedergabe von Singles verwendet wird. Die Scharniere für die Staubabdeckung finden ebenfalls hier ihren Platz. Und selbstverständlich auch der Ein- und Ausschalter, alle Anschlüsse, ein USB-Port und ein Schalter für den integrierten Vorverstärker.

Vorverstärkung für Anfänger und Fortgeschrittene

Also wozu dient denn jetzt dieser Schalter für den Vorverstärker? Ich habe doch schon aktive, also verstärkte Lautsprecher! Beim Plattenspieler ist das sie Sache wenig anders. Der Vorverstärker hat im Fall von Plattenspielern eine weitere Funktion. Neben dem Lautstärkeanstieg des Signals, entzerrt der sogenannte Phono-PreAmp dieses auch. Auf Schallplatte wird die Musik aus technischen Gründen in den Tiefen stark abgesenkt und in den Höhen entsprechend angehoben. Das Ergebnis ist ein verzerrtes und sehr leises Signal. Damit hieraus wieder hörenswerte Musik wird, müssen Tiefen und Höhen wieder ausgeglichen werden. Das Signal muss in einen Zustand gebracht werden, mit dem Vollverstärker bzw. Aktiv-Lautsprecher etwas anfangen können. Früher waren Phono-Vorverstärker als fester Bestandteil direkt in Stereo-Anlagen integriert. Heute sind sie eher als Einzelgeräte erhältlich oder werden direkt im Plattenspieler verbaut. Letzteres hat den Vorteil, dass kein Zusatzgerät nötig wird, was gerade Vinyl-Einsteiger erfreut.

Anschlussseitig bringt der Roberts Plattendreher alles mit, was man sich von einem modernen Plattenspieler für anspruchsvolle Einsteiger wünschen kann.

Von der Rille in die Ohren

Auf Vinyl finden wir die Audioinformationen als horizontale und vertikale Informationen in die Rille geschrieben. Die Nadel fährt durch die Rille und wandelt diese Daten in elektrische Signale. Das kann man sogar sehr leise hören. Wie wir dieses Signal nun lauter bekommen, haben wir eben besprochen. Im Grunde kann nun jede Art von Lautsprecher angeschlossen werden. Darauf wird in der Anleitung des RT200 sogar explizit hingewiesen und es liegt ein Cinch auf Klinke-Adapter bei. Aus akustischer Sicht macht es natürlich nur begrenzt Sinn, unser Testmuster nun ans Küchenradio anzuschließen. Aber ich denke, es ist Roberts Radio wichtig zu zeigen, dass die Tür in die Vinyl-Welt hier für jeden offen steht und es keine Zugangshürden in Form von teuren Vorverstärkern oder speziellen Lautsprechern gibt. Und wer einmal im Thema ist und Blut geleckt hat, wird auch das Maximale aus dem Hörerlebnis Vinyl herausholen wollen.

Digitalisierung leicht gemacht

In Sachen Konnektivität lässt Roberts Radio sich nicht lumpen. Via USB kann der Plattenspieler auch an den Computer angeschlossen und die Schallplatten auf einfachem Wege digitalisiert werden. Zusätzliche Treiber sind nicht notwendig. Sobald angeschlossen und eingeschaltet, wird der Plattenspieler vom Computer als Audio-Gerät erkannt und als Audio Code-USB unter den Eingängen, beziehungsweise Audiogeräten, angezeigt. Über Programme wie Audacity oder Wavelab kann die abgespielte Musik dann direkt aufgenommen und bei Bedarf weiterbearbeitet werden. Der Sound kann dabei auch zeitgleich über die angeschlossene HiFi-Kette wiedergegeben werden. Es wird also nichts umgeschaltet, sondern läuft parallel. Beim Anschluss des RT200 an den Rechner ist auf jeden Fall darauf zu achten, dass möglichst keine Stromkabel, Monitore oder andere Geräte gekreuzt werden. Hier fängt man sich sonst ganz schnell ein nerviges Netzbrummen oder fieses Fiepen ein. Am besten mit dem Laptop direkt zum Plattenspieler, dann kann nicht viel schiefgehen.

Die transparente Staubschutzhaube gehört zum Lieferumfang.

Der Roberts Radio RT200 dreht auf

Der Plattenspieler ist halbautomatischer Art. Das bedeutet, der Tonarm muss manuell zum Plattenteller geführt werden. Dazu wird er mittels des kleinen Hebels rechts neben dem Tonarm angehoben und dann über der Platte positioniert. Mit Umlegen des Hebels senkt sich der Tonarm, die Nadel landet sanft in der Rille und die Wiedergabe startet. Im Gegensatz zur vollautomatischen Bauweise hat diese den Vorteil, dass weniger mechanische Teile im Plattendreher arbeiten und somit auch weniger Erschütterungen entstehen. Ist die Plattenseite zu Ende, landet die Nadel in der Endlosrille am Ende einer Platte und dreht dort endlos weiter. Solange, bis man den Tonarm anhebt und wieder auf die Ablage bringt. Der RT200 hat allerdings auch eine Auto-Stoppfunktion spendiert bekommen. Ist sie aktiviert, wird der Tonarm am Ende der Platte automatisch zurück auf die Gabel gebracht. Eine praktische Funktion, um Nadel und Platte zu schonen.

LowFidelity

Technisch ist alles top. Der Plattendreher steht in seiner herrlichen Retro-Pracht vor uns und wartet darauf unsere Ohren zu erfreuen. Aber was ist eigentlich dran am Revival der Schallplatte? Was genau fasziniert an dem Sound, obwohl wir technisch doch schon so viel weiter sind? Wer ab und zu auf YouTube ist, dürfte schonmal über eine LoFi-Playlist gestolpert sein. LoFi, also Low Fidelity, beschreibt Musik, die absichtlich abgenutzt klingt und Störgeräusche enthält. Einerseits, weil sie mit einfachsten Methoden und günstigem Equipment produziert wird. Oder weil sie absichtlich mit moderner Klangbearbeitung so produziert wird. Es scheint also eine Faszination für das zunächst unperfekt erscheinende zu geben. Und zwar nicht nur bei Leuten, die „früher“ dabei waren. Sehr viele LoFi-Fans sind erst nach dem Niedergang der Schallplatte geboren. Mich fasziniert LoFi definitiv und ich will im Hörtest versuchen, so gut es eben mit Worten geht, der analogen Klangästhetik etwas näherzukommen.

Bietet man dem RT200 eine solide Basis, wird das durch einen satten, zugleich aber auch leicht warmen Sound erwidert.

Neuer Sound, alte Technik

Für den ersten Hörtest habe ich die Vinyl-Ausgabe von „A Head full Of Dreams“ von Coldplay auserkoren. Eines meiner Lieblingsstücke ist die Ballade „Everglow“. Auf CD habe ich den Track schon dutzende Male gehört und kenne ihn ganz gut. Daher bin ich doch etwas überrascht. Auf Vinyl erscheint der Sound weicher. Die spitzen Töne des Klaviers erklingen leicht abgeschliffen, über Chris Martins Stimme scheint ein sanfter Schleier zu liegen. Gelegentliches Knistern ist ja eigentlich unerwünscht, aber fügt sich als sympathische Ergänzung in das Klangbild ein. Dasselbe erlebe ich beim Album-Abschluss „Up & Up“. Der Bass erreicht auch auf Platte Tiefen, die ich nicht für möglich gehalten habe. Trotzdem erscheint das Gesamtergebnis einfach weicher und angenehmer als das digitale Äquivalent. Die umfangreiche Drum-Sektion fügt sich in die Mitte ein und klingt nicht so obenauf, wie ich es von diesem Song eigentlich gewohnt bin.

Weichzeichner für die Ohren

Eines meiner Lieblingsalben von früher ist „Disintegration“ von The Cure. Das ist doch ein ganz anderer Sound als das fast drei Dekaden jüngere Coldplay-Album. Ich fühle mich fast, als würde ich in eine andere Welt abtauchen, als die verträumten Gitarren „Pictures Of You“ einleiten. Ich vergesse die Zeit völlig. Der Track ist mit fünfeinhalb Minuten nicht gerade kurz, aber mein nächster Gedanke ist „Schon vorbei?!“ Auffällig ist, im Vergleich zu Coldplay, wie wenig Subbass früher in der Musik war. Neben einer anderen Klangästhetik, dürfte es aber auch der Umstand sein, das tiefe Frequenzen breitere Rillen benötigen. Das verkürzt die Laufzeit der Platte und somit passt ein Album schlichtweg nicht auf eine Langspielplatte. Theoretisch kann Vinyl Frequenzen bis zu 40 Hertz abbilden. Aber das braucht Platz. Somit ist auch erklärt, warum moderne Alben oft auf mehrere Scheiben aufgeteilt werden, während früher eine LP gereicht hat.

Die gewünschte Geschwindigkeit wird durch einen einfachen Knopfdruck bestimmt.

Echter Musikgenuss oder Hype

Die Erörterung der Frage, was den Vinyl-Sound eigentlich ausmacht, könnte sowohl technisch als auch philosophisch viele Seiten füllen. Ich versuche es kürzer zu machen und schaue auf die Technik. Während in der digitalen Domäne linker und rechter Kanal sauber getrennt sind, verschieben sich die Phasen bei der Platte im Zuge des Abtastens der Rille etwas. Das erzeugt eine schöne Räumlichkeit und lässt den Sound trotzdem angenehm ineinander verschwimmen. Ein akustischer Weichzeichner sozusagen. Bedingt durch die mechanische Arbeitsweise mit Nadel, Tonabnehmer und Phono-Vorverstärker entstehen auch immer wieder leichte Verzerrungen, aber das gefällt unseren Ohren offenbar. Da die Höhen auf einer Schallplatte schnell übermächtig werden, sind diese beim Vinyl-Master eines Songs oft zurückhaltender. Das lässt den Song wärmer klingen. Ebenso stehen den Toningenieuren auf Vinyl weniger Mittel zur Verfügung, um einen Song maximal laut zu machen, was sich in einer größeren Dynamik widerspiegelt.

Der Roberts Radio Vinylplayer ist mit einem hochwertigen Tonarm ausgetstattet.

Fazit

Der Roberts Radio RT200 richtet sich in erster Linie an (Wieder-)Einsteiger und ebnet einen unkomplizierten Weg in die Vinyl-Welt. Dank integriertem Vorverstärker ist, bis auf ein paar gute Aktiv-Lautsprecher, keine zusätzliche Ausstattung notwendig. Die Installation und Inbetriebnahme ist gut dokumentiert und geht leicht von der Hand. Die USB-Schnittstelle erlaubt die einfache Digitalisierung und richtig schick ist der Plattendreher obendrein auch noch. Für knapp unter 450 Euro bietet Roberts Radio also ein sehr attraktives Paket. Wer Sorge hat, bei der Auswahl seines ersten Scheibendrehers einen Fehlkauf zu tätigen, kann hier beruhigt sein, denn der RT200 ist absolut empfehlenswert. Um festzustellen, ob einem der Sound der Schallplatte letztendlich zusagt, empfiehlt sich wie so oft: Ausprobieren, anhören und selber entscheiden. Bereuen wird man es sicher nicht und die Chancen stehen gut, dass man wieder deutlich häufiger und gerne Musik hört.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80 of 100

80 of 100

80 of 100

Technische Daten

Modell:Roberts
Radio RT200
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:449,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Holz/Silber
Vertrieb:Audio Selection Creaktiv, Bad Honnef
Tel.: 02224/949930
www.robertsradio.com
Abmessungen (HBT):125 x 420 x 356 mm
Gewicht:3,9 kg
Antrieb:Direktantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Ausgang- Cinch
- USB
Lieferumfang:- RT200
- Netzteil
- Haube
- Plattenpuck
- Anleitung
Pros und Contras+ geschmackvolles
+ sehr gute Verarbeitung
+ Phono-Preamp
+ USB-Out
+ Audio-Technica ATN 95-E

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

Der Beitrag Roberts Radio RT200 – Plattenspieler im Auftrag seiner Majestät erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Buchardt Audio A700 + Hub – Kabelloses Komplettsystem für anspruchsvolle Audiophile

$
0
0

Aktive und kabellose Smart-Speaker sind in – und erobern mittlerweile auch die Referenzklasse: Buchardt Audio präsentiert mit der A700 einen Standlautsprecher, der mit exzellentem Klang verwöhnt, mit absolutem Tiefbass beeindruckt, neben dem kabelgebundenen Anschluss auch Wireless-Streaming in HiRes beherrscht und über einen Hub mit umfassender Konnektivität sowie Musikdienst-Unterstützung glänzt.

Die Buchardt A700 und der schwarze handliche Hub ergeben eine komplett-kabellose, moderne Audio-Anlage. Die Musik kann bequem vom Handy oder Laptop gestreamt werden.

Die Buchardt A700 und der schwarze handliche Hub ergeben eine komplett-kabellose, moderne Audio-Anlage. Die Musik kann bequem vom Handy oder Laptop gestreamt werden.

Aktiv, smart und kabellos – das ist auch für Buchardt Audio ziemliches Neuland. Der dänische Lautsprecher-Spezialist hat seinen Anspruch bislang im passiven Schallwandler-Bau etabliert: State-of-the-Art-Sound zu einem bezahlbaren Preis. So haben wir bereits das Kompaktmodell S400 kennengelernt, das bei uns zu Gast war. Nun hat Buchardt Audio seinen Anspruch auf diese neue Lautsprecher-Liga übertragen und einige technische Finessen entwickelt. Sie sind erstmals bei der kompakten A500 zum Einsatz gekommen und adeln nun auch die große A700. Das Konzept ist das gleiche: Zwei aktive, streamingfähige Boxen können durchaus eigenständig betrieben werden, werden aber erst durch einen optionalen Hub zum komplett-modernen Audio-System mit vielfältigen Anschlussoptionen. Das schauen wir uns nun näher an.

Der Hochtöner der A700 ist von einem hornartigen Vorsatz eingefasst. Er sorgt für mehr Kraft im unteren Wiedergabebereich des Kalotten-Tweeters und verleiht dem Chassis die gleiche geometrische Größe wie den darunter positionierten Konus-Lautsprechern.

Der Hochtöner der A700 ist von einem hornartigen Vorsatz eingefasst. Er sorgt für mehr Kraft im unteren Wiedergabebereich des Kalotten-Tweeters und verleiht dem Chassis die gleiche geometrische Größe wie den darunter positionierten Konus-Lautsprechern.

Dänisches Design in feiner Fertigung

Starten wir bei den Schallwandlern. Buchardt Audio pflegt abseits des Klangs die Ästhetik – und so verkörpert die A700 dänisches Design im besten Sinne: Der 104 mal 19 mal 28 Zentimeter messende Lautsprecher ist mit seinen wohlgestalteten Proportionen und der sanften Neigung des Korpus eine schnörkellose, schlanke und hochattraktive Erscheinung. Hierzu trägt auch der formschöne Sockel bei. Die massive Aluminium-Platte sorgt für den sicheren Stand. Zwischen Sockel und Gehäuse sitzt zur akustischen Entkopplung eine elastische Gummi-Matte, die als Puffer alle Vibrationen absorbiert. Zudem verleiht der Sockel dem Lautsprecher eine gewisse Leichtigkeit: Der Korpus scheint fast zu schweben. Dieses Gehäuse besteht aus 16 Millimeter starkem MDF und besitzt im Innern etliche Stabilisierungen – etwa durch die Abteilung einer eigenen Mittelton- und zwei separater Bass-Kammern. Überzogen ist dieses Gehäuse mit einer seidenmatten weißen oder schwarzen Lackierung oder einem Walnuss-Furnier. Unser in Weiß gehaltenes Testmodell ist sehr sauber verarbeitet, das feine Finish ist tadellos

Unter dem Tweeter sitzen drei baugleiche 15-Zentimeter-Chassis mit unterschiedlichem Einsatzgebiet: Der zweite Speaker agiert als Mitteltöner, die beiden unteren hingegen als Tieftöner.

Unter dem Tweeter sitzen drei baugleiche 15-Zentimeter-Chassis mit unterschiedlichem Einsatzgebiet: Der zweite Speaker agiert als Mitteltöner, die beiden unteren hingegen als Tieftöner.

Harmonischer Chassis-Verbund

In diesem geschlossenen Korpus agieren nun gleich sechs (!) Chassis. Mit ihnen präsentiert sich die A700 als 3,5-Wege-Lautsprecher. Vier dieser Chassis sitzen auf der Front. Zuoberst thront der Hochtöner. Seine Gewebekalotte kann durch ihre Leichtigkeit und ihre geringe Größe schnell und exakt schwingen. So schallwandelt sie locker Frequenzen bis über 30.000 Hertz hinaus. Damit ihr nach unten hin nicht die Power ausgeht, ist sie von einem hornartigen Waveguide als passivem „Verstärker“ eingefasst. Durch diese Schallführung besitzt der gesamte Hochtöner den gleichen Durchmesser wie alle weiteren Chassis. Das erhöht die Homogenität der Front. Alle weiteren Chassis sind nun identische 15-Zentimeter-Konus-Chassis mit beschichteter Papiermembran. Doch so gleich ihr Aufbau, so unterschiedlich ist ihr Job: Unter dem Tweeter folgt ein Mitteltöner, der die Frequenzen zwischen übernimmt 2.800 und 250 Hertz übernimmt. Die anderen beiden Chassis hingegen agieren als Tieftöner.

Hier die gesamte, homogen auftretende Phalanx der fronseitigen Speaker.

Hier die gesamte, homogen auftretende Phalanx der fronseitigen Speaker.

Vier Tieftöner für Subwoofer-Bass

Diese beiden Tieftöner spielen runter bis zu sagenhaften 17 Hertz. Damit das gelingt, bekommen sie für den Bereich unterhalb von 100 Hertz Unterstützung durch zwei Subwoofer auf der Rückseite. Diese Kooperation hat gleich mehrere Vorteile: Die für einen so tiefen Bass nötige resultierende Membranfläche wird durch mehrere Chassis von moderater Größe erreicht, so kann die A700 schlank gehalten werden. Zudem agieren die vorderen und hinteren Chassis gleichphasig. Schwingen die Front-Woofer weg vom Gehäuse, so vollführen dies auch die Rear-Woofer. Dadurch heben sich ihre unvermeidlichen mechanischen Vibrationen, die sonst auf das Gehäuse übertragen würden, nahezu auf. Für das harmonische Zusammenspiel der Basslautsprecher sorgt ein Soundprozessor, den die A700 bereits an Bord hat: Der DSP stimmt die Signale der vorderen und hinteren Woofer so ab, dass kein zeitlicher Versatz und damit keine Frequenzauslöschung auftritt. Überdies können so die bei passiven Lautsprechern unerwünschten Reflexionen der Raum-Rückwand zur Erweiterung des Klangbilds genutzt werden.

Zwei Subwoofer auf Rückseite unterstützen die frontseitigen Tieftöner ab 100 Hertz abwärts. So liefert die A700 einen mächtigen und dank DSP-Steuerung präzisen Tiefton.

Zwei Subwoofer auf Rückseite unterstützen die frontseitigen Tieftöner ab 100 Hertz abwärts. So liefert die A700 einen mächtigen und dank DSP-Steuerung präzisen Tiefton.

Cleverer DSP, kraftvoller Amp

Der DSP hat aber noch weitere clevere Aufgaben. Obwohl für den Tiefton langhubige Chassis zu Einsatz kommen, die starke auslenken können, sind die subsonischen 17 Hertz eine Herausforderung. Damit auch bei sehr hohen Lautstärken über 100 Dezibel (!) keine Verzerrungen auftreten, hebt der DSP bei extremen Pegeln die unterste Grenzfrequenz an. Durch diese clevere Echtzeit-Überwachung bewahrt der Soundprozessor die Chassis vor zu großen Membranhüben und stärkt dadurch ihre Belastbarkeit. Andererseits hilft der DSP dem Bass bei sehr niedrigen Pegeln unterhalb von 70 Dezibel ein wenig auf die Sprünge. Diese von Buchardt als „Low Level Enhancement“ (LLE) bezeichnet und Loudness-ähnliche Bassanhebung entspricht einer gehörrichtigen Lautstärkeentzerrung. Sie sorgt für eine gleichbleibende Wahrnehmung des Klangs trotz veränderter Lautstärke. Für die Power bürgen nun ebenfalls integrierte Verstärker: Jeder Standlautsprecher ist mit vier erstklassigen Class D-Endstufen für Höhen, Mitten, Bässe und Subbässe ausgestattet – macht für zwei A700 in Summe satte 1.200 Watt Leistung.

Das Terminal der A700: Die XLR-Buchse dient dem analogen und kabelgebundenen Anschluss des Lautsprechers. Mit dem „Sensivity“-Schalter kann die Empfindlichkeit des Eingangs an die Stärke des zugespielten Signals angepasst werden. Kabelfrei geht die Musikzuspielung per Wisa, die „Wireless“-LED gibt Auskunft über den Status der Funk-Verbindung. Die LED sitzt gleich neben dem „Pairing“-Taster, mit dem durch langes Drücken die Kopplung vorgenommen wird und durch kurzes Drücken die Position des Lautsprechers definiert wird. Die aktuell gewählte Position zeigt eine LED an der betreffenden Stelle in der stilisierten Hörraum-Darstellung an. Der USB-Port dient dem Aufspielen von Klang-Presets.

Das Terminal der A700: Die XLR-Buchse dient dem analogen und kabelgebundenen Anschluss des Lautsprechers. Mit dem „Sensivity“-Schalter kann die Empfindlichkeit des Eingangs an die Stärke des zugespielten Signals angepasst werden. Kabelfrei geht die Musikzuspielung per Wisa, die „Wireless“-LED gibt Auskunft über den Status der Funk-Verbindung. Die LED sitzt gleich neben dem „Pairing“-Taster, mit dem durch langes Drücken die Kopplung vorgenommen wird und durch kurzes Drücken die Position des Lautsprechers definiert wird. Die aktuell gewählte Position zeigt eine LED an der betreffenden Stelle in der stilisierten Hörraum-Darstellung an. Der USB-Port dient dem Aufspielen von Klang-Presets.

Wireless-Streaming in HiRes-Qualität

Diese gesamte aktive Elektronik sitzt auf der Rückseite hinter dem Anschluss-Feld. Hier finden wir einen XLR-Eingang für die Zuspielung eines symmetrischen analogen Signals. Es wird für die weitere Verarbeitung sofort digitalisiert und auf 96 Kilohertz/24Bit-HiRes-Niveau gebracht. Die A700 ist aber vor allem für den Wireless-Betrieb gemacht: Sie kann mit jeder Wisa-fähigen Komponente angesteuert werden. Wisa ist eine Funk-Alternative zu WLAN, um unkomprimierte Audioformate in 96 Kilohertz/24 Bit-HiRes-Qualität zu übertragen – auf bis zu acht Kanälen und mit einer minimalen Verzögerung von rund fünf Millisekunden. Damit ist der Wisa-Standard, den Firmen wie Bang & Olufsen, Sharp, Onkyo, TCL, Magnat oder LG unterstützen, insbesondere für Multichannel-Formate wie Dolby Atmos oder DTS:X geeignet, aber ebenso für Stereo-Anwendungen interessant. Die stilisierte Hörraum-Abbildung auf der Rückseite der A700 deutet an, dass Buchardts Aktiv-Lautsprecher zukünftig auch in einem Mehrkanal-Setup bis 7.1 konfigurierbar sein sollen. Bislang bleibt es aber beim kabellosen Stereo-Betrieb in hochauflösender 96 Kilohertz/24 Bit-Güte.

Der handliche Hub ist die Klangzentrale: Mit ihm gelingt einerseits das Wireless Streaming per WLAN, Bluetooth und AirPlay sowie die Einbindung der Musikdienste via Chromecast.

Der handliche Hub ist die Klangzentrale: Mit ihm gelingt einerseits das Wireless Streaming per WLAN, Bluetooth und AirPlay sowie die Einbindung der Musikdienste via Chromecast.

Hub mit üppigem Anschluss- und Streaming-Portfolio

Dafür offeriert Buchardt einen passenden, allerdings optionalen Stereo-Hub. In puncto Materialwertigkeit hält er mit den Lautsprechern nicht mit, doch technisch ist er top und ein echtes Muss: Der handliche Hub ergänzt die Aktivlautsprecher zu einem kompletten HiRes-Wireless-Audio-System. Hierfür bietet er eine beachtliche Vielfalt an Anschlussmöglichkeiten und Streaming-Optionen: Wireless gelingt die Musikzuspielung per WLAN, AirPlay 2, Bluetooth 5.0 aptX und Chromecast. Via Chromecast ist der Hub auch ein Roon Endpoint und wird per kommendem Firmware-Update Roon Ready sein. Kabelgebunden bietet der Hub als Digitalschnittstellen einen USB-B-Port, einen optischen und drei elektrische S/PDIF-Inputs sowie einen HDMI- ARC Anschluss. Analog kommen noch ein Line-Eingang und ein Aux-In hinzu. Darüber hinaus unterstützt der Hub die kostenpflichtigen Streaming-Dienste Apple Music, Amazon Music, Deezer, Qobuz, Spotify, TIDAL sowie YouTube Music und den kostenfreien Internetradio-Radioempfang per vTuner. Egal, welche Qualität und Herkunft das ursprüngliche Musiksignal hat: Es wird mit 96 Kilohertz/24 Bit zu den Lautsprechern gestreamt.

Zum anderen bietet der Hub auch kabelgebunden eine hohe Konnektivität: digital per USB-B, einem elektrischen und drei optischen S/PDIF-Schnittstellen sowie einem HDMI ARC-Port für den TV- und heimkino-Ton, analog über einen unsymmetrischen Line-Eingang und einen Miniklinken-Aux-In. Dieser Eingang ist als Kombi-Buchse realisiert und kann mithilfe eines entsprechenden Adapters alternativ auch als weiterer optischer Digital-Eingang genutzt werden.

Zum anderen bietet der Hub auch kabelgebunden eine hohe Konnektivität: digital per USB-B, einem elektrischen und drei optischen S/PDIF-Schnittstellen sowie einem HDMI ARC-Port für den TV- und heimkino-Ton, analog über einen unsymmetrischen Line-Eingang und einen Miniklinken-Aux-In. Dieser Eingang ist als Kombi-Buchse realisiert und kann mithilfe eines entsprechenden Adapters alternativ auch als weiterer optischer Digital-Eingang genutzt werden.

Bedienung aus der Ferne

Zum Hub gibt es eine sehr hochwertige und schicke, übersichtlich gestaltete und geschmeidig in der Hand liegende Funk-Fernbedienung aus Metall. Optisches Highlight ist ihre Illumination: Mit zunehmender Lautstärke-Einstellung steigt die Zahl der leuchtenden LED-Punkte. Auch die Wahl der jeweiligen Quelle ist per Leuchtpunkt sofort sichtbar. Die Haptik der Taster ist gut definiert. Leider gibt es keinen Direktzugriff auf die Quellen, man muss sich über das Steuerkreuz durch die Eingänge hindurchsteppen. Als weitere Bedienmöglichkeit neben der Lautstärkeregelung und Stummschaltung bietet der Ferngeber die Funktionen An/Standby sowie drei Taster für Tracksprung vorwärts und rückwärts (was etwa bei einer Zuspielung von der USB-Quelle funktioniert) sowie Start/Stopp. Wer an dem Hub eine USB-Quelle betreibt, sollte in der Bedienungsanleitung den Abschnitt „USB-Wiedergabe vom PC/MAC“ beachten, um auch in diesem Fall die Lautstärkeregelung über die Fernbedienung nutzen zu können.

Die metallene Fernbedienung des Hubs ist attraktiv und übersichtlich – auch durch die beleuchtete Lautstärkeanzeige.

Die metallene Fernbedienung des Hubs ist attraktiv und übersichtlich – auch durch die beleuchtete Lautstärkeanzeige.

… und Klang-Tuning per Presets

Die A700 hat noch eine weitere Klanganpassungsmöglichkeit an den Hörraum in petto: Per USB-Stick können über den Port der Lautsprecherrückseite vier verschiedene Sound-Presets aufgespielt werden, die auf der Buchardt-Homepage zu finden sind (hier geht es zum Download samt Anweisungen). Mit diesen „Master-Tunings“ lässt sich etwa der Bass unterhalb von 30 oder 40 Hertz beschneiden – oder eine Anpassung an einen kleinen Raum vornehmen. Mit diesem Preset wird der Bass dann mehr nierenförmig abgestrahlt, statt sich wie üblich eher kugelförmig auszubreiten. Dieses „Cardioid Tuning“ verhindert auch bei wandnaher Aufstellung die zu starke Erzeugung von Raumresonanzen. Von solchen Presets wünscht man sich natürlich mehr, um eventuell verschiedene Klangprofile anlegen zu können. Diese Presets dürften zudem gerne schon im DSP der A700 abgelegt sein, um das doch etwas umständliche Aufspielen per USB zu ersparen, womit zudem immer nur ein Preset installiert wird, welches dann das zuvor verwendete ablöst.

Die Sound-Presets werden via Stick über den USB-A-Port aufgespielt. Hierbei kann immer nur ein Preset eingespeist werden, welches das bisherige ablöst.

Die Sound-Presets werden via Stick über den USB-A-Port aufgespielt. Hierbei kann immer nur ein Preset eingespeist werden, welches das bisherige ablöst.

Einrichtung

Das Setup von Lautsprechern und Hub ist schnell erledigt: Wir drücken bei den Lautsprechern den „Pairing“-Knopf, bis die „Wireless“-LED blinkt, dann betätigen wir auch beim Hub den „Pairing“-Taster – nur kurz, sonst starten wir den Kopplungsvorgang mit der Fernbedienung. Die aufgebaute Wireless-Verbindung erkennen wir am dauerhaften Leuchten der „WISA“-LED am Hub und der „WIRELESS“-LED an jedem Lautsprecher. Deren Position können wir nun noch festlegen, indem wir kurz auf den „Pairing“-Taster am jeweiligen Lautsprecher drücken. Mit jedem Druck erreichen wir theoretisch die nächste der maximal acht möglichen Positionen. Die stilisierte Hörraum-Darstellung zeigt per LED an, an welcher Stelle wir der Lautsprecher gerade positioniert haben. Da wir nur zwei Lautsprecher zum Pairing „angemeldet“ haben und der Hub für Stereo-Betreib ausgelegt ist, bleibt uns die Wahl zwischen Front links und Front rechts. Nun integrieren wir den Hub noch in das heimische Netzwerk – mit der Google Home-App, deren Anweisung wir Schritt für Schritt befolgen.

Die Einbindung des Hubs in das heimischen WLA gelingt mit Google Home: Der Assistent führt einen Schritt für Schritt durch das Setup. Es beginnt mit dem automatische Erkennung des Hubs (Bild 1), geht über die Herstellung der WLAN-Verbindung (Bild 2), in deren Zuge man noch sein WLAN-Passwort eingeben muss und dem Gerät einen eigenen Namen geben kann, bis hin zu Betriebsbereitschaft des Hubs. (Bild 3).

Die Einbindung des Hubs in das heimischen WLA gelingt mit Google Home: Der Assistent führt einen Schritt für Schritt durch das Setup. Es beginnt mit dem automatische Erkennung des Hubs (Bild 1), geht über die Herstellung der WLAN-Verbindung (Bild 2), in deren Zuge man noch sein WLAN-Passwort eingeben muss und dem Gerät einen eigenen Namen geben kann, bis hin zu Betriebsbereitschaft des Hubs.
(Bild 3).

Die Buchardt Audio A700 in der Praxis: Raumeinmessung

Als erstes nehmen wir mit der App und einem iPhone 11 die Raumeinmessung vor – im Wohnzimmer, wo wir um die akustischen Kniffligkeiten des Raumes wissen. Jetzt wird‘s gymnastisch: Wir bewegen wir uns mit dem iPhone in der Hand eine Minute lang durch das Zimmer mit eineinhalb Meter Mindestabstand von den Lautsprechern. So wird das von den Boxen abgestrahlte Rauschgeräusch an verschiedensten Raumpunkten vom iPhone aufgenommen. Dadurch gelingt quasi eine akustische Vermessung des Zimmers. Aus diesen zahlreichen Messinformationen wird nun eine Korrekturkurve erstellt. Mit ihr bügelt der Lautsprecher-DSP die klanglichen Nachteile und Verfälschungen des Raums aus. Wir können mit der App zwischen „korrigiert“ und „nicht korrigiert“ wechseln – und nehmen schnell wahr, welche Meriten die Anpassung bewirkt: Der Bass, der vorher diverse Einbrüche und einen generellen Abfall hatte, ist nun egalisiert, er hat deutlich mehr Tiefe und Punch. Prima! Wobei: Dieses Wort ist kaum geeignet, unser Staunen über die Wiedergabe auszudrücken.

Die automatischen Raumeinmessung: Mit der Buchardt App wird der Tiefton optimiert. Die Kalibrierung geschieht über einen eine Minute dauernden Messvorgang, bei dem über die Boxen ein lautes Rauschsignal gesandt wird, welches über das Mikrofon des iPhones aufgezeichnet wird (Bild 1). Dabei sollte man sich in mindestens eineinhalb Meter Entfernung zu den Boxen im Raum bewegen, um möglichst viele verschiedene Messpunkte im Raum zu erreichen – dabei sollte man sich aber nicht zwischen die abstrahlenden Lautsprecher und das empfangende iPhone-Mikrofon stellen (Bild 2). Die Einmessung dauert eine Minute, kann aber nach 30 Sekunden beendet werden, wenn man in dieser Zeit mit dem iPhone in der Hand alle Winkel des Raums erreicht hat (Bild 3). Die Software ermittelt nun aus diesen Messdaten die akustischen Verhältnisse des Raums und errechnet danach die Optimierung, die als grüne Kurve angezeigt wird. Diese Korrektur wird nun auf dem DSP der A700 aufgespielt, ist über die App aber jederzeit wieder deaktivierbar (Bild 4).

Die automatischen Raumeinmessung: Mit der Buchardt App wird der Tiefton optimiert. Die Kalibrierung geschieht über einen eine Minute dauernden Messvorgang, bei dem über die Boxen ein lautes Rauschsignal gesandt wird, welches über das Mikrofon des iPhones aufgezeichnet wird (Bild 1). Dabei sollte man sich in mindestens eineinhalb Meter Entfernung zu den Boxen im Raum bewegen, um möglichst viele verschiedene Messpunkte im Raum zu erreichen – dabei sollte man sich aber nicht zwischen die abstrahlenden Lautsprecher und das empfangende iPhone-Mikrofon stellen (Bild 2). Die Einmessung dauert eine Minute, kann aber nach 30 Sekunden beendet werden, wenn man in dieser Zeit mit dem iPhone in der Hand alle Winkel des Raums erreicht hat (Bild 3). Die Software ermittelt nun aus diesen Messdaten die akustischen Verhältnisse des Raums und errechnet danach die Optimierung, die als grüne Kurve angezeigt wird. Diese Korrektur wird nun auf dem DSP der A700 aufgespielt, ist über die App aber jederzeit wieder deaktivierbar (Bild 4).

Abgrundtief und mächtig: der Bass

Wir haben über den kabelgebundenen symmetrischen Analog-Eingang „Morph The Cat“ von Donald Fagen zugespielt. Die Nummer ist berühmt für ihren abgrundtiefen Bass, den Freddie Washington gleich am Anfang im Verbund mit Keith Carlocks ultra-amtlichen Schlagzeug präsentiert. Wir kennen diesen Song – aber mit welchem Druck und Volumen die beiden doch ziemlich schlanken A700 uns diesen Song in den Raum stellen, ach was, drücken, ist schier unglaublich! Gerade der Bass hat eine Mächtigkeit, die uns ordentlich auf den Magen schlägt: Die subsonische Tiefe im Frequenz-Keller ist exzellent. Da machen wir große Augen – vor allem, weil diese Bass-Macht bereits bei sehr moderater Lautstärke gelingt. Die A700 ist aber auch völlig entspannt, wenn wir den Pegel anheben. Da bleiben die Verhältnisse gewahrt, ohne dass der Bass übermächtig wird. Das Tieftonmanagement des DSP leistet hier ganze Arbeit. Wir müssen‘s noch einmal sagen: Ein derartiges Bass-Fundament haben wir bei Lautsprechern dieser Größe noch nicht erlebt!

Der Sockel betont die Eleganz und Leichtigkeit: die A700 scheint zu schweben. Dabei sitzt zwischen Sockel und Korpus eine dicke, Vibrationen dämpfende Gummimatte.

Der Sockel betont die Eleganz und Leichtigkeit: die A700 scheint zu schweben. Dabei sitzt zwischen Sockel und Korpus eine dicke, Vibrationen dämpfende Gummimatte.

Exzellente Wiedergabe – kabelgebunden wie wireless

Dieser Bass verunklart auch nicht das darüber stattfindende Frequenzgeschehen. Alle Instrumente sind sauber zu hören, selbst beim dichten Bläsersatz können wir locker die einzelnen Stimmen heraushören. Die Klarheit, Differenziertheit und Auflösung ist ausgezeichnet. Die Hi-Hiat des Schlagzeugs, die oft etwas scharf klingt, hat hier zudem die genau richtige Balance von Präsenz, Durchsetzungskraft und Eingliederungsfähigkeit. Dabei klingt die Wiedergabe vital, frisch und lebhaft. Dies kommt auch der Abbildung zugute: Das vielköpfige Ensemble – hier spielen dreizehn Musiker – steht sauber positioniert und in schöner Tiefenstaffelung auf der Bühne. Nun wechseln wir den Eingang und streamen den Song kabellos an den vernetzten Buchardt Hub, der die Musik wiederum wireless an die A700 schickt. Analog erscheint uns die Wiedergabe noch eine Spur runder und feiner – aber das ist wirklich ein Minimalunterschied in nahezu homöopathischer Größenordnung. Darum bleiben wir gerne und guten Gewissens bei der kabellosen HiRes-Übertragung

Über Chromecast und den favorisierten bezahlpflichtigen Musikdienst – hier Tidal – streamt man Musik bis hin zur HiRes-Qualität und hat dabei die ganze Bandbreite des Musikdienst-Portfolios zur Verfügung (Bild 1 und Bild 2). Über Bluetooth und – wie hier abgebildet AirPlay - streamt man alternativ und schnell Musik vom eigenen Tablet oder iPhone (Bild 3).

Über Chromecast und den favorisierten bezahlpflichtigen Musikdienst – hier Tidal – streamt man Musik bis hin zur HiRes-Qualität und hat dabei die ganze Bandbreite des Musikdienst-Portfolios zur Verfügung (Bild 1 und Bild 2). Über Bluetooth und – wie hier abgebildet AirPlay – streamt man alternativ und schnell Musik vom eigenen Tablet oder iPhone (Bild 3).

Musikvielfalt der Kanäle und Dienste

Testen wir nun die weiteren Streaming-Möglichkeiten: Wir spielen „Morph The Cat“ über unser LG V30, das Bluetooth 5.0 apt-X-fähig ist. Trotz der Blauzahn-Datenreduzierung ist der Klang immer noch auf einem richtig hohen Niveau. Auch über das iPhone 11 per AirPlay2 macht der Song richtig Spaß! Und dann haben wir ja noch via Chromecast die Möglichkeit, uns mit dem nahezu unerschöpflichen Songangebot der Musikstreaming Dienst zu versorgen. Hier genießen wir eine tolle musikalische Reise: Per Tidal spielen wir „Det kunne skjedd“ von Kari Bremnes, auch hier ist es die Mischung aus wunderbarer Definition und Wahnsinns-Bass, die uns einen immensen Spaß bereitet. Oder Dr. Lonnie Smith mit seiner jazzigen Lounge-Version von „Why Can’t We Live Together“: groovt klasse! Oder die begnadete Geigerin Hilary Hahn mit dem ersten Satz aus Sergej Prokofjews Erstem Violinkonzert: mit der A700 ein raumfüllendes Konzert-Erlebnis! Mit der A700 macht diese Entdeckungstour richtig Laune.

Auch per Laptop kann bequem Musik aus dem eigenen Netzwerk gestreamt werden – hier mit der audiophilen Audio-Software Audirvana.

Auch per Laptop kann bequem Musik aus dem eigenen Netzwerk gestreamt werden – hier mit der audiophilen Audio-Software Audirvana.

Exzellenter Filmton mit Subwoofer-Bass

Wie schlägt sich die A700 nun im Movie-Modus via HDMI? Wir wählen dazu aus „Batman v. Superman: Dawn Of Justice“ die große Kampfszene, in der Superman, Batman und Wonder Woman gemeinsam gegen das Monster Doomsday kämpfen, welches mit einer infernalischen Energiewelle die gesamte Gegend in Schutt und Asche legt. Das wütende Grollen und Fauchen der Welle hat in dieser bassmächtigen Wiedergabe eine wunderbare Urgewalt, wir erleben den gleichen beeindruckenden Tiefton wie mit einem Subwoofer. Auch die zusammenstürzenden Beton- und Steinmassen und die dabei umherfliegenden Granitbrocken trümmern mit förmlich spürbarem Gewicht über uns hinweg. Der nun folgende Kampf zwischen den Superhelden und dem Monster hat eine tolle Transparenz und Plastizität, das 3D-hafte des Bildes und die Räumlichkeit des Tons verstärken sich gegenseitig. So sind das scharfe Blitzen von Wonder Womans Schwert, die tumben Gewalthiebe von Doomsday, die gleißend-grellen Energiestrahlen, mit denen er und Superman sich gegenseitig befeuern, umso eindrucksvoller.

Wer an den analogen Line-Eingang des Hubs einen Phono-Vorverstärker vorschaltet, kann auch eine Plattenspieler für den Vinylgenuss anschließen.

Wer an den analogen Line-Eingang des Hubs einen Phono-Vorverstärker vorschaltet, kann auch eine Plattenspieler für den Vinylgenuss anschließen.

Wirkungsvolle Klang-Presets

Und was bewirken die Klang-Presets? Zuerst beschneiden wir den Bassbereich, dafür kommt das Preset „High SPL Tuning – 3.5 way 40hz“ zum Zuge – und ja, bei „Kanskje“ von Kari Bremnes sind die abgrundtiefen Frequenzen gebändigt. Das Preset eignet sich für Räume mit tieffrequenten Bass-Moden, also stehenden Wellen in diesem Bereich. Als nächstes kommt das „Cardioid Tuning“. Mit diesem Preset werden die hinteren Woofer der A700 vom DSP so eingesetzt, dass sie den Bassbereich nicht kräftigen, sondern reduzieren. Die Abstrahlung ist zudem schlanker, nicht so breit-kugelförmig wie vorher. Diese Einstellung bietet sich für kleine Räume und wandnahe Einstellung an: Wir können die A700 nun ziemlich ans Gemäuer rücken, ohne dass der Bass wummert oder überhöht ist. In unserem großen Raum können wir uns hingegen das Standard-Preset „Stock Tuning – 3.5 way“ leisten und spielen es auch wieder zum Abschluss auf – derart unlimitiert macht die A700 halt auch grenzenlos Spaß.

Dank seines HDMI-Ports mit ARC sorgt der Hub im Verbund mit den Buchardt A700 auch für ein oberamtliches Home Cinema-Erlebnis. Hier sind die Lautsprecher mit den magnetisch haftenden Abdeckungen zu sehen, die für die Frontlautsprecher mitgeliefert werden.

Dank seines HDMI-Ports mit ARC sorgt der Hub im Verbund mit den Buchardt A700 auch für ein oberamtliches Home Cinema-Erlebnis. Hier sind die Lautsprecher mit den magnetisch haftenden Abdeckungen zu sehen, die für die Frontlautsprecher mitgeliefert werden.

Fazit

Mit der A700 präsentiert Buchardt Audio einen ausgewachsenen aktiven und kabellosen Smart-Speaker der Referenzklasse: Der attraktive und schlanke, mit sechs Chassis bestückte Standlautsprecher liefert eine exzellente, dynamisch-vitale Wiedergabe. Dabei liefert sie einen Bass, dessen Tiefe, Mächtigkeit und Definition schlicht sensationell ist. Neben einem kabelgebundenen Betrieb über den symmetrischen Eingang bietet sich die A700 vor allem für den Wireless-Betrieb in HiRes an. Deshalb ist der optional angebotene Hub quasi ein Muss: Er verwandelt die A700 in ein komplettes Audiosystem mit etlichen Schnittstellen sowie zahlreichen Streaming-Möglichkeiten von Bluetooth über AirPlay bis hin zu Chromecast, worüber zahlreiche Musikdienste eingebunden werden können. Dank einer Raumeinmessungsmöglichkeit und zuspielbarer Tuning-Presets sind die Lautsprecher zudem auf den Raum, in dem sie spielen, optimierbar. So erweist sich die Buchardt Audio A700 als kabelloses Komplettsystem für anspruchsvolle Audiophile.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

97 of 100

96 of 100

96 of 100

210425.Buchhardt-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Buchardt Audio
A700
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preise:- Lautsprecher: 6.000,00 Euro / Paar
- Bundle Lautsprecher + Hub: 6.250,00 Euro
Garantie:- Lautsprecher: 10 Jahre
- Elektronik: 2 Jahre
Ausführungen:- Schleiflack Weiß Seidenmatt
- Schleiflack Schwarz Seidenmatt
- Walnuss-Furnier (200,00 Euro Aufpreis/Paar [momentan nicht verfügbar])
Vertrieb:HifiPilot GmbH, Eisingen
Tel.: +49 7232 3640155
www.hifipilot.de
Abmessungen (H x B x T):1035 x 188 x 280 mm (inklusive Füße)
Gewicht:28 kg / Stück
Prinzip: aktiv, 3,5-Wege, geschlossenes Gehäuse
Hochtöner:1 x 19 mm (Gewebekalotte) mit Waveguide-Horn
Mitteltöner:1 x 150 mm (Konusmembran, beschichtetes Papier)
Tieftöner (Front):2 x 150 mm (Konusmembran, beschichtetes Papier)
Subwoofer (Rückseite):2 x 150 mm (Konusmembran, beschichtetes Papier)
Frequenzgang:17 - 40.000 Hz +/- 1,5 dB (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:100 / 250 / 2.800 Hz (Herstellerangabe)
Leistung:4 x 150 Watt pro Lautsprecher (Nennleistung der integrierten Class D-Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen (Lautsprecher):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Wisa (Wireless Streaming)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
96 kHz/24 bit
Lieferumfang (Lautsprecher):- Buchardt Audio A700
- 4 magnetische Chassisabdeckungen (Schwarz)
- Füße, Spikes (mit Unterlegscheiben)
- Bedienungsanleitung (Deutsch), PDF-Download von der Homepage des Vertriebs
Pros und Contras:+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ transparente, dynamisch-lebendige Wiedergabe
+ herausragende Basswiedergabe bis hin zu tiefsten Frequenzen
+ kraftvolle Wiedergabe, bleibt bis hin zu hohen Pegeln ausbalanciert
+ Wireless HiRes-Streaming: kabelloses und so gut wie verzögerungsfreies HiRes-Streaming per Wisa bis 96 kHz/24bit
+ Kopplung/Erweiterung bis hin zum 7.1-Setup (markenübergreifend mit allen Wisa-fähigen Lautsprechern)
+ symmetrischer Audio-Eingang (XLR)
+ Sensitivity-Schalter zur Eingangsempfindlichkeits-Änderung des XLR-Eingangs
+ integrierter Verstärker
+ cleveres automatisches Bass-Management per DSP (LLE [Low Level Enhancement]/gehörrichtige Bass-Anpassung)
+ klang- und raumoptimierbar durch Presets (Zuspielung per USB)
+ im Verbund mit Hub: Raum-Einmessung per Buchardt-App (nur mit iPhone möglich, ab iPhone 6s)
+ im Verbund mit Hub: Fernbedienung

- Presets müssen jeweils einzeln per USB installiert werden
Modell:Buchardt Audio
Hub
Gerätekategorie:Stereo-Wireless-Hub/Streamer
Preise:- im Bundle mit Lautsprechern: 250,00 Euro
- als Einzelkomponente: 700,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführung:Schwarz
Vertrieb:HifiPilot GmbH, Eisingen
Tel.: +49 7232 3640155
www.hifipilot.de
Abmessungen (H x B x T):41 x 170 x 100 mm
Gewicht:1,6 kg / Stück
Eingänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Aux (Klinke, 3,5 mm), Kombi-Buchse
Schnittstellen/
Streamingoptionen (digital):
1 x WLAN (DLNA/UPnP)
1 x AirPlay 2
1 x Bluetooth 5.0 (Codec: aptX)
1 x Chromecast
1 x Roon via Chromecast (Roon Endpoint +Roon tested, Roon Ready mit kommendem Firmware-Update)
1 x USB (Typ B)
3 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
1 x HDMI ARC
1 x Aux (Klinke, 3,5 mm), Kombi-Buchse für optisches Digitalsignal

1 x USB (Typ A) (Service)
Unterstützte Musikstreaming-/
Radiodienste:
Apple Music, Amazon Music, Deezer, qobuz, Spotify, TIDAL, YouTube Music, vTuner
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch: 192 kHz/24 bit
Streaming-Qualität zu den Lautsprechern:Wisa, 96 kHz/24 bit, maximal 8 Stereo-Kanäle
Lieferumfang (Lautsprecher):- Buchardt Hub
- Fernbedienung mit Batterien
- externes Netzteil
- Bedienungsanleitung (Deutsch), PDF-Download von der Homepage des Vertriebs
Pros und Contras:+ umfangreiche Anschlussmöglichkeiten inklusive HDMI ARC
+ vielfache Wireless-Streaming-Optionen
+zahlreiche unterstützte Musikstreaming-Dienste
+ per Wisa kabelloses und so gut wie verzögerungsfreies HiRes-Streaming bis 96 kHz/24bit
+ Raum-Einmessung per Google Home-App (nur mit iPhone möglich, ab iPhone 6s)
+ Fernbedienung

- Materialwertigkeit fällt gegenüber dem Qualitätsstandard der Lautsprecher ab
Modelle:Buchardt Audio
A700 + Hub
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen
ffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff

Der Beitrag Buchardt Audio A700 + Hub – Kabelloses Komplettsystem für anspruchsvolle Audiophile erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Dali Menuet SE – Kompakt-Highlight für anspruchsvollen Musik-Genuß

$
0
0

Mit der Menuet SE legt Dali das attraktive kleine Modell in einer Special Edition neu auf. Der wunderbar kompakte Lautsprecher erhält ein Echtholzfurnier mit Hochglanzfinish und das Anschlussterminal der High-End-Reihe Dali Epicon. Das Innenleben wurde einer sanften Überarbeitung unterzogen und macht die Menuet SE dank hochwertiger Bauteile zu einem echten Highlight. Die Verarbeitung ist wie gewohnt auf Höchstniveau, also hören wir uns einmal an, wie sich die Kleinen im neuen Gewand so schlagen.

Kompakt und exzellent verarbeitet: Die Dali Menuet SE benötigt kaum Stellfläche, wird hier aber zum echten Blickfang.

Dali gehört aktuell zu den angesehensten Audio-Marken der Welt. Eigentlich muss man zur Marke kaum etwas sagen. Für alle, die dänischen Lautsprecher- und Kopfhörer-Spezialisten aber noch nicht so gut kennen: Die 1983 gegründete Marke, die aus einer Audio-Einzelhandelskette hervorging, hat ihren Sitz in Nørager, einem kleinen Ort im Norden Jütlands. Mit seinen über 100 Mitarbeitern entwirft Dali dort Klangwandler in individuellem Design und vertreibt sie in weltweit über 70 Ländern. Das Unternehmen hat sich den Parametern Größe, Design, Leistungsfähigkeit, Klangentwicklung und Preis verschrieben und schon häufig unter Beweis gestellt, dass es ausgezeichnete Produkte auf die Beine stellen kann. Wir haben schon einige Meisterwerke aus dem Hause in unseren Hörräumen einem ausgiebigen Test unterziehen können. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Special Edition der ultrakompakten Dali Menuet hier schlagen kann.

Die Verarbeitung der Dali Menuet SE ist schlichtweg perfekt …

In wilde Walnuss gehüllt

Die Dali Menuet SE fällt als erstes durch ihr gefälliges Äußeres aus. Das hochglanzpolierte Echtholzfurnier, das auf den Namen „Wild Walnut“ hört, zieht meine Blicke sofort auf sich. Freunde moderner und neutral eingerichteter Wohnzimmer kommen hier vielleicht nicht immer auf ihre Kosten, das Gehäuse der Special Edition ist nämlich ein echter Blickfang. Damit jedes Stereo-Paar optisch perfekt miteinander harmoniert, wird die Walnuss-Zierde sorgfältig vorsortiert. Meine Gäste konnten sich mit dem wohlverzierten Äußeren der Menuet SE sehr gut anfreunden und waren von der Abkehr des üblichen Schwarz oder Weiß positiv angetan. Aufgrund der holzverkleideten Balkendecke und dem alten Schrank aus Walnuss fühlte sich die Dali in meinem Wohnzimmer optisch in bester Gesellschaft. Unter der Lautsprecherabdeckung geht es dann ebenso sauber gearbeitet weiter: Die haftet allerdings nicht magnetisch. Dennoch hat Dali hier ganze Arbeit geleistet, alle Löcher sind unauffällig in die Chassiskörbe integriert.

Sind die Gewebeabdeckungen aufgesteckt, geben sich die Dalis optisch etwas zurückhaltender.

Etwas Bauch geht auch

Die Dali Menuet SE folgt keinem kantigen Standardaufbau. Stattdessen sind Front- und Rückenplatte leicht nach außen gewölbt. Mit der Frontabdeckung fällt das nicht so auf, da sie nach vorn gerade ausläuft. Wer sie aber abnimmt, erkennt sofort den wahren Reiz dieser Form. Die Chassis sind bündig in die Schallwand eingelassen. Sie ragen aufgrund besagter Wölbung aber an den Außenseiten aber leicht aus der Front heraus, was ihnen einen wirklich erhabenen Anblick verleiht. Zugleich ragt der Tieftöner in die Abdeckung des Hochtöners hinein. So wirkt das Design noch etwas kompakter, zugleich aber auch moderner. Unter dem Tieftöner sitzt ein ebenfalls im Zierrahmen eingefasstes, glänzendes Dali-Logo. Sämtliche Gehäusekanten sind ausgezeichnet verarbeitet, der gesamte Korpus wirkt wie aus einem Stück gefräst. Rückseitig präsentiert sich zudem das wuchtige Anschlussterminal aus der Epicon-Reihe. Eine Besonderheit der Special Edition ist ihr Typenschild, das eigenhändig vom Mitarbeiter der Qualitätsprüfung gegengezeichnet wird.

Gut zu sehen: Rück- und Schallwand sind leicht geschwungen. Die Gewebeabdeckung ist perfekt an die Form angepasst.

Technische Finessen in der Dali Menuet SE

Auch in technischer Hinsicht hat die SE einige Feinheiten zu bieten: Das beginnt beim Signaleingang, der mit vergleichsweise monströs erscheinenden Buchsen aufwartet. Die vergoldeten Schraubklemmen stammen aus der Highend-Serie Dali Epicon. Damit die Kabel auch ganz sicher festen Halt finden, sind die Klemmen mit extra-griffigen, acrylbeschichteten Muttern ausgestattet. An ihnen finden sowohl Kabelschuhe, wie auch offene Kabelenden oder Bananenstecker den perfekten Kontakt. Im Inneren geht es dann über die Frequenzweiche mit ihren hochwertigen Mundorf-Kondensatoren zu den Treibern in der Front. Hier befindet sich der 115 Millimeter messende Tiefmitteltöner mit der für Dali typischen Holzfasermembran. Die leichte Bauweise verspricht exzellentes Impulsverhalten und hohe Detailtreue. Darüber ist die 28 Millimeter große Gewebekalotte eingelassen. Das besonders leicht ausgeführte Schwingsystem wird von einem starken Magneten angetrieben und übernimmt die Signalwandlung ab 3000 Hertz. So spielt die Menuet SE ab 59 bis hinauf zu 25 000 Hertz.

Auch in der Menuet SE setzt Dali auf seine typische Holzfaser-Membran.

Aufstellung mit minimalem Wandabstand

In Sachen Aufstellung geben die Menuet SE keinerlei Rätsel auf. Obwohl es sich hier um einen Lautsprecher im Bassreflexgehäuse handelt, empfiehlt Dali lediglich mindestens zwei Zentimeter Wandabstand. Tatsächlich habe ich die Lautsprecher wirklich dicht an der Wand positioniert. Von Beginn an war ich davon angetan, dass sich am Hörplatz sofort ein ausgezeichneter, unverfärbter Sound einstellte. Und auch frei im Raum positioniert wissen die kleinen Menuet SE rundum zu überzeugen. Bildet man ein gleichschenkliges Dreieck mit den Lautsprechern und dem Referenzplatz, baut die SE eine wundervolle Kulisse im Hörraum auf, die einen direkt zum genießen einlädt. Tatsächlich fällt mir hier auf, dass der analytische Lauschangriff auf die Lautsprecher durch einen eher gemütlicheren Musikgenuss abgewehrt wird. Nicht dass die kleinen Walnuss-Böxchen nicht in der Lage wären, feine Details abzusondern. Das sind sie zweifelsfrei, sie tun dies allerdings mit Bedacht und vermeiden es aufdringlich zu erscheinen.

Die Menuet SE erfordert keinen übermäßigen Abstand zur Rückwand um groß aufzuspielen.

Einmal Bass mit Punch bitte

Auch wenn die Abmessungen der Menuet SE mit 25 Zentimetern Höhe und 15 in der Breite eher winzig ausfallen, weiß die Holzfasermembran dieses passiv angetriebenen Lautsprechers doch knackfreche Akzente zu präsentieren. So fährt mir die Bass-Drum in „Back To The River“ von Susan Tedeschi zwar nicht so kraftvoll in den Bauch wie mit größeren Exemplaren von Dali. Dennoch vernehme ich das Auftreffen des Filz auf dem Trommelfell mit einem Lächeln des Erstaunens, ob der Kraft, die das kleine Wunderwerk hier entfaltet. Gerade in der Wiedergabe natürlicher Instrumente fällt kaum nicht auf, dass hier die ultrakompakten Menuets am Werk sind. Im Gegenteil, man ist stets auf der Suche nach den eigentlichen Lautsprechern, die hier die Musik machen, denn das SE-Duo macht auch vor hohen Lautstärken nicht Halt. Selbst bei Zulieferung der angegebenen Verstärkerleistung von 100 Watt tönen die Menuets sauber und knackig mit jedem Punch.

Die Special Edition der Menuet ist mit massiven Schraubklemmen ausgestattet, die sonst der Epicon-Reihe vorbehalten sind.

Bass-Kombination

Generell unterhalten mich die Menuet SE unter hoher Lautstärke ganz ausgezeichnet. Es ist atemberaubend zu hören und zu spüren mit welcher Präzision und Kraft die kleinen Schallwandler austeilen können. Und: Der mitreißende Sound erfüllt auch größere Räume ohne Mühe. Nicht falsch verstehen, irgendwann geht den Kleinen bauartbedingt dann auch der Tiefgang aus. Sobald synthetische Tiefbasswiedergabe gefordert ist, wie zum Beispiel in „30 000 Days“ von Yello, können die Menuets allerdings mehr als nur andeuten, was ganz unten passiert. Wer hier mehr erwartet, sollte sich einen Subwoofer für den Bereich unter 60 Hertz zulegen, den dieser Tieftöner konstruktionsbedingt einfach nicht mehr bearbeiten kann. In einer solchen Bass-Kombination liefern die Menuets dann reichlich Punch und die Spielfreude, der der Subwoofer nur ein Fundament verleihen muss. So gestaltet, wird der Bass sehr feinfühlig wiedergegeben und erhält ungeahnte Plastizität. Dabei macht sich die wendige, leichte und superschnelle Membran absolut bezahlt.

Die Dali wird idealerweise in wenigen Zentimetern abstand zur Rückwand aufgestellt und nur leicht auf den Hörplatz ausgerichtet.

Stimmungsvoll

So richtig unter die Haut geht es mir aber mit „Liberty“ von Anette Askvik. Der Tiefmitteltöner der Menuet SE reagiert äußerst gewandt auf die betörende Stimme der Norwegerin. Die schmale Dali bietet der Künstlerin ein stimmiges und volles Fundament, die anschließend in höchsten Tönen durch die Oktaven wandert. Dabei klingt sie jederzeit als stünde sie direkt an meinem Klavier. Als bei 3:40 Minuten das Saxophon die Erzählung übernimmt, überkommt wohl jeden Zuhörer Gänsehaut. Anfangs erklingt dieses im leicht dreckigen Sound, um die Geschichte später um so klarer und sauberer abzuschließen. Ebenso beeindruckend sind die weit aufgefächerte Bühne und die präzise Staffelung der Instrumente im Raum. So bereitet es mir unglaubliche Freude den Musikern beim Arrangement ihrer Instrumente in Santanas „Corazon Espinao“ zu Lauschen. Und erneut bin ich fasziniert von der Spielfreude der Special Edition. Der Bass fühlt sich richtig griffig an und knurrt vor Freude.

Die Gewebekalotte spielt frei und sauber auf. Trotz ihrer Größe neigt sie nicht dazu zu bündeln.

Eine lebendige Bühne

Die Hochtonkalotte meines Testgastes bereitet ebenfalls viel Freude. Sie agiert sehr lebendig und agil. Und sie ist immer so portioniert, dass sie zwar alle Details offenlegt, sich aber keinesfalls in den Vordergrund drängt. So verleiht sie den Toms in „The Dark“ von Thrice den nötigen Drive. Man kann sogar das sanfte Ticken der Holzsticks auf dem Hi-Hat vernehmen. Dennoch habe ich nicht den Eindruck, dass die Menuet mir diese Details direkt auf dem Silbertablett serviert. Sie fallen mir auf, wenn ich aufmerksam hinhöre. Dabei verwebt die Menuet SE alles immer wieder mit dem Gesamtwerk, da sie trotz ihrer kompakten Bauart eine lebendige Bühne zaubert. Die Kombination aus analytischer Darstellung und entspannter Atmosphäre gelingt den Dalis ausgezeichnet. Diese Bühne lässt mich in Yellos „Dark Side“ auch vergessen, dass es untenherum etwas dünner zugeht, da mir die Verteilung der ganzen Sounds um mich herum einfach Freude bereitet.

Lautsprecher, Plattenspieler, Verstärker: So kompakt und visuell ansprechend kann ein modernes HiFi-Setup heute ausschauen.

Fazit

Mit der Neuauflage der Menuet in Form der Special Edition ist Dali ein echtes Meisterwerk gelungen. Das edle Walnuss-Finish unterstreicht die hochwertige Ausführung dieser Version. Dieser kompakte, passive Lautsprecher in Bassreflex-Ausführung gefällt durch seine unproblematischen Aufstellungsmöglichkeiten. Wer seinen Lautsprechern nur wenig Raum bereitstellen kann, zugleich aber Klang auf einem sehr hohen Niveau erwartet, ist hier genau richtig. Speziell in der Wiedergabe akustischer Instrumente und Gesang spielt das Dali-Duo dabei ganz vorn mit. Die Menuet SE kann sogar richtig laut spielen und packt mit ihrer kleinen Membran so fest zu, dass es in der Magengrube kitzelt. Begeistert haben mich die detailreiche Wiedergabe und die breit aufgespannte Bühne. Hier kitzeln die Dalis viele Details aus der Musik, spielen aber trotzdem ganz entspannt und glasklar auf. Ich habe die Lautsprecher jetzt gute vier Wochen spielen lassen und selten so gelassen meiner Musik gelauscht.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

89 of 100

90 of 100

89 of 100

Technische Daten

Modell:Dali Oberon 3
Produktkategorie:Zwei-Wege-Bassreflex-Kompaktlautsprecher
Preis:1.398 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Wild Walnut
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):150 x 150 x 230 mm
Gewicht:4,0 kg / Stück
Prinzip:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:28 mm Gewebekalotte
Mitteltieftöner:115 mm Holzfasermembran
empf. Verstärkerleistung:20 - 100 Watt
Lieferumfang:- Dali Menuet SE
- Frontabdeckung
- Gummidämpfer
- Handbuch und Schnellanleitung
Pros und Contras:+ exzellente Verarbeitung
+ harmonische Abstimmung
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ massive Anschlussklemmen
+ hohe Belastbarkeit
+ sehr gute Raumdarstellung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

Der Beitrag Dali Menuet SE – Kompakt-Highlight für anspruchsvollen Musik-Genuß erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

JBL L82 Classic – Rocker fürs Wohnzimmerkonzert

$
0
0

Mit der L82 Classic erweitert JBL seine an die „Goldene HiFi-Zeit“ angelehnte Classic-Serie. Zur Vintage-Optik kommt neueste Technik – und natürlich darf eine separate Hochtonregelung nicht fehlen. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Ausstattung üppig und klanglich hauen diese Zwei-Wege-Regallautsprecher mal so richtig einen raus.

Optisch ist die L82 Classic an den bereits 1970 vorgestellten 4310 Pro Studio Monitor von JBL angelehnt.

Als JBL die L100 aus den 70ern vor etwa drei Jahren als L100 Classic neu auflegte, zog das durch die weltweite Audio-Presse. Ein Lautsprecher aus der guten alten HiFi-Zeit. Einer, dem Konventionen völlig egal zu sein scheinen. Größe, Farbe, Form – alles nebensächlich. Hier gilt nur eines, der Sound! Wer hier einen akkurat und neutral aufspielenden Lautsprecher erwartet, liegt allerdings etwas daneben. Die L100 Classic haut eher auf die Pauke. Statt ultrapräzise und fein, spielt sie laut, warm, bassstark, unverzerrt und macht unglaublichen Spaß. Nur ist sie für viele Wohnräume schlicht zu groß. Den Kundenwunsch nach einer wohnraumtauglicheren Variante erfüllt JBL jetzt mit Regallautsprecher-Version der L100, der L82 Classic. Bis auf die Größe gleicht sie der L100 Classic auf den ersten Blick fast wie ein Haar dem anderen. Jetzt wird herausgefunden, wo – mal abgesehen vom physischen Volumen – die großen Unterschiede liegen.

Auch die Abdeckung der L82 Classic kommt Quadrex-Form-Elementen. Das edel gestaltete JBL-Logo prangt leicht vertieft links unten.

Kleiner, aber perfekt proportioniert

Beginnen wir beim Offensichtlichen, der Größe: Mit einer Bauhöhe von 473 Millimetern ist die L82 satte 16 Zentimeter niedriger als ihr großes Geschwister. Die je 280 Millimeter in Breite und Tiefe (ohne Grill) passen da perfekt und lassen meinen Testgast wohlproportioniert erscheinen. Verfügbar ist die Zwei-Wege-Box in hübschem Walnussfurnier, wobei die Abdeckung in drei verschiedenen Varianten zu haben ist. Hier stehen Blau, Orange und Schwarz zur Auswahl. Wie unschwer zu erkennen, habe ich mich für letztgenannte Ausführung entscheiden. Da die Quadrex-Foam-Elemente auf der Abdeckung in beiden Modellen gleichdimensioniert sind, kommt die kleine L82 mit 112 statt 170 kleiner Quadrate aus. In beiden Modellen sitzt die Foam-Matrix auf einem hölzernen Rahmen. Er schließt perfekt mit dem Gehäuse ab und wird durch vier kleine, rundliche Kunststoffstifte an der Schallwand gehalten. Das kennt man von Lautsprechern aus den 70er- und 80-Jahren.

Die etwas größere, in Drei-Wege-Version ausgeführte, L100 Classic hatten wir auch bereits im Test.

Mehr Bass …

Die Schallwand zeigt dann die nächsten Unterschiede: Die L82 Classic ist ein Zwei-Wege-Lautsprecher. Auffällig ist dabei der große, 20 Zentimeter durchmessende Weißkegel-Tieftöner mit seiner markanten, rauen Papiermembran und der großen wulstigen Sicke. Das verspricht schonmal jede Menge Dampf im unteren Frequenzbereich. Entsprechende Unterstützung erhält der Woofer hier durch die direkt über ihm eingelassene Reflex-Öffnung. Besagtes Basschassis strahlt den produzierten Schall nämlich nach vorn wie nach hinten ab. Durch die geschickte Dimensionierung des sogenannten Slipstream-Ports wird der nach hinten abgestrahlte hier nochmal verstärkt und ins Freie entlassen. Die frontseitige Platzierung macht die JBL dabei unabhängiger vom Abstand zur Rückwand und erlaubt eine wandnahe Aufstellung des Lautsprechers. Rechts neben der großen Ventilierung sitzt der 25 Millimeter-Tweeter mit seiner Titan-Kalotte und der schützenden Brücke. Auch eine Hommage an die goldene HiFi-Zeit. Um den Schall möglichst gerichtet zu führen, sitzt der Hochtöner zentral in einer ihn umgebenden Schallführung.

Der markante 8-Zoll Weißkegel-Tieftöner verspricht Punch uns einen adäquaten Tiefgang.

Feinarbeit

Ebenfalls aus der Zeit gefallen scheint der frontseitig eingelassene Regler zur Justage der Hochtonintensität. Diese erfolgt laut beiliegender Anleitung immer in Relation zur Bassperformance. Früher gab es das häufiger, heute hat kaum noch ein Lautsprecher ein solches Tool an Bord. Je nach Raumgeometrie, Einrichtung, dem bevorzugten Musikgenre oder dem eigenen Hörgeschmack kann dieser Regler ein mächtiges Werkzeug sein. JBL empfiehlt den Regler vor der Einrichtung auf der „0dB-Stellung zu belassen und alle weiteren Änderungen erst dann vorzunehmen, wenn die Lautsprecher ihren finalen Platz gefunden haben.
Aufgestellt und eingewinkelt ist die L82 Classic dagegen in wenigen Augenblicken. Platziert werden sie idealerweise auf den optional erhältlichen Stativen mit der Bezeichnung JS-80. Idealerweise deshalb, weil die speziell für das Zusammenspiel mit den L82 konzipiert wurden. Die luftigen Ständer sind erstaunlich stabil gebaut und so konstruiert, dass die Lautsprecher leicht nach hinten geneigt auf ihnen platziert werden können.

DIe L82 Classic ist u.a. mit einem Regler zur Hochtonanpassung ausgestattet.

L82 Classic im Stereodreieck

In meinem Testaufbau stehen beide Schallwandler etwa 2,50 Meter auseinander. Etwa drei Meter entfernt sitze ich, fast das klassische Stereo-Dreieck also. Auf dem Sessel sitzend, befinden sich die Hochtöner leicht unter Ohrhöhe. Durch besagte Neigung, strahlen sie aber direkt aufs Ohr. Was dabei sofort auffällt: Die JBLs verlangen Aufmerksamkeit bei der Ausrichtung. Die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz genügt der L82 Classic nicht, sie fordert das volle Gehör. Also winkle ich sie direkt auf die Referenzposition aus. So ausgerichtet, sitze ich dann voll im Fokus einer sehr schön aufgezogenen Klangbühne. Sitzt man etwas weiter entfernt als ich, könnte die etwas weiter nach außen gewählte Ausrichtung sogar die bessere Wahl sein. Probieren Sie es einfach mal aus. Idealerweise gehen Sie dabei zu zweit vor. Während der Hörer der Musik lauscht, dreht die zweite Person die beiden L82 Classic in kleinen Zentimeterschritten nach aussen.

Auch dank der frontseitig eingelassenen Reflex-Öffnung lässt sich die L82 Classic vergleichsweise wandnah betreiben, ohne dass sie zu übermäßigem Wummern neigt.

Raum im Raum

Das passt sehr gut, weshalb ich den JBLs erstmal ein bisschen Zeit zum Einspielen gönne. Wie sich zwei Tage später herausstellt, benötigen sie diese Zeit auch. Die zuvor schon überraschend gute Räumlichkeit erstreckt sich nun noch ein wenig in die Tiefe. Nicht übertrieben tief aber eben tief genug, um die Aufstellung der Eagles im Klassiker „Hotel California“ mit geschlossenen Augen nachvollziehen zu können. Vorn mittig Don Henley, rechts nebenan Glen Frey an der Gitarre, noch weiter rechts Joe Walsch. Die Tiefe macht sich schließlich durch die markanten Bongos links hinter Don Henley bemerkbar. Die Staffelung ist wirklich gut – auch im anschließend angespielten „Walk This Way“ von Aerosmith im Zusammenspiel mit Slash und Dave Grohl. Rock und Temperament pur. By the way: Wer diese Version noch nicht kennt, sollte sich dieses Video unbedingt mal bei Youtube anschauen … und idealerweise gleich mal laut aufdrehen.

Breite und Tiefe

Den L82 Classic, die in meinem Test vom Auralic Streaming-Verstärker Polaris zu Höchstleistungen amplifiziert werden, macht das überhaupt nichts aus. Im Gegenteil, sie wollen getrieben werden. Also Lautstärke rauf und gib ihm. Harte Gitarrenriffs, die kratzige Stimme Steven Taylors und die perfekten Schlagzeugeinsätze des Foo Fighters-Frontmanns Dave Grohl machen den Hörraum innerhalb von Sekunden zur bebenden Konzerthalle. Was man hier vielleicht nicht erwarten würde, ist die breit aufgespannte Bühne, auf der sich die Rock-Legenden verteilen. Steven Taylor ist dabei mal links, mal mittig, mal rechts unterwegs. Slash verweilt zumeist im Zentrum, während das Schlagzeug sofort rechts hinten zu orten ist. Was mir neben der akustischen Staffelung aber noch besser gefällt, sind die Härte und Impulskraft, mit der dieser Klassiker der Rockgeschichte reproduziert wird. Das macht so richtig Spaß und sorgt dafür, dass ich mir den Song gleich mehrfach gebe.

Anschlussseitig stellt JBL einfache Single-Wire-Buchsen zu Verfügung.

Sofort animierende Spaßbringer

In diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf meinen früheren Test der größeren L100 Classic zu sprechen kommen: Dieser attestierte ich, dass sie in Sachen Stimmfarbe nicht ganz korrekt reproduziert. Das ist bei der L82 Classic ganz ähnlich. Auch sie ist kein Feingeist. Wer feinste Details und millimetergenaue Präzision verlangt, wird mit diesem Schallwandler vermutlich nicht ganz glücklich. Wer aber gern losrockt, der ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Die L82 Classic ist ein Spaßbringer. Sie kann laut, schreit aber nicht an und bringt einen sofort dazu im Takt mitzuwippen – vorausgesetzt, man hat die richtige Stellung der Hochtonanpassung gewählt. In unserem Hörraum, in etwa wie ein modern eingerichtetes Wohnzimmer bedämpft, ist die 0dB-Stellung tatsächlich die, die mir klanglich am besten gefällt. Stehen große, schwere Polstermöbel im Raum, und/oder gibt es schwere Vorhänge und Teppiche, lohnt es sich den Hochton etwas „aufzudrehen“.

Die Stative mit der Bezeichnung JS-80 sind perfekt auf die L82 Classic zugeschnitten und sind optional für rund 100 Euro/Stück zu erwerben.

Punchiger Grundton

Mein Tipp: Spielen Sie einfach ein bisschen mit dem Regler – idealerweise zum Test auch mal mit der Wiedergabe von Marschmusik oder einer Operette. In besagter 0dB-Stellung gehen Hoch- und Mittelton bei mir harmonisch ineinander über. Im Grundton ist die Zwei-Wege-Box knackig und spielt sogar vergleichsweise tief runter, sie ist aber niemals fett. Das ist übrigens ein Vorurteil, das den „alten“ JBL-Modellen anhaftet. Auf die L82 Classic trifft das aber ausdrücklich nicht zu. Nein, zu fett klingen meine Testgäste ganz sicher nicht. Die 82er bietet zwar ein ordentliches Volumen, sie wirkt aber niemals zu wummerig oder anstrengend. Übrigens auch nicht, wenn man sie nahe der Wand aufstellt. In meinem Test habe ich sie zunächst im Abstand von etwa 35 Zentimetern zur Wand im Rücken platziert. Dafür werde ich dafür mit einer warmen, voluminösen Bassperformance belohnt. Und mit einer tollen Abstimmung und glücklicherweise auch mit einem punchigen Grundton.

Weg von der Wand

Das gefällt mir richtig gut, kann dem einen oder anderen vielleicht aber auch schon zuviel des Guten sein. Hier lohnt es auf jeden Fall ein bisschen zu experimentieren. Nur wenige Zentimeter weiter in den Raum gerückt, wirkt das Klangbild nun etwas freier, klarer und weniger voluminös. In Aerosmiths „Dream On“ gereicht das der Stimmwiedergabe zum Vorteil. Die markante Klaviermelodie füllt nun den Raum, begleitet vom dediziert eingesetzten Schlagzeug. Alles übrigens wieder auf einer sehr schön strukturierten Klangbühne. Links das Klavier, rechts daneben das Schlagzeug. Diese Klarheit ist schön, man erkauft sie sich aber auch ein wenig auf Kosten der Bassintensität. Wer es etwas puristischer mag, für den wird diese Aufstellungsvariante vermutlich die passendere sein. Welches letztlich die richtige Platzierung ist, hängt vom bevorzugt gehörten Musikgenre und vom eigenen Hörgeschmack ab. Beides hat seine individuellen Vorzüge. Es empfiehlt sich also auch das einfach mal ausprobieren.

Die Lautsprecherabdeckung sitzt auf einem hölzernen Rahmen, der einfach vor die Schallwand der L82 Classic gesteckt wird.

Ran an die Wand

Auch wenn zweitere Variante etwas „schlanker“ und vielleicht auch etwas detaillierter erscheint, gefällt mir die wandnähere Aufstellung doch besser. Also rücke ich die JBLs wieder näher an die Rückwand. Sofort wird alles wieder etwas voluminöser, zugleich aber auch aggressiver. Das kann aber auch an Slashs Gitarreneinlage liegen, die den Song jetzt dominiert. Wow, das schreit förmlich nach einer weiteren Lautstärkeerhöhung, die ich umgehend umsetze. Jetzt rockt die Bude noch mehr. Wie laut es tatsächlich ist, wird mir erst klar, als das Telefon schellt. Ich höre davon zwar nichts, werde aber auf das rote Blicklicht aufmerksam. OK, das war dann wohl doch etwas zu laut. Nur für mich, nicht aber für die L82 Classic, die spielt selbst deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke quasi unverzerrt weiter. Eine weitere Sache, die man von JBL kennt – und die hat sich im Gegensatz zu bereits erwähntem Vorurteil glücklicherweise nicht geändert.

Entnimmt man die Abdeckung, wird der Retro-Charme der L82 Classic nochmals unterstrichen.

Fazit

Die L82 Classic ist ein echter Rocker und uneingeschränkter Spaßmacher. Der Look ist Retro, der Sound deutlich moderner. Zwar kann die JBL ihre DNA nicht verhehlen, klanglich ist sie aber eher in Richtung aktueller Hörgewohnheiten getrimmt. Die liegen nicht mehr auf dem allertiefsten Abstieg in den Basskeller, sondern eher auf Leistung, Punch, Dynamik und den berühmten Kick in der Magengrube. All das verspricht und liefert dieser JBL-Regallautsprecher! Wer also einen preislich fair kalkulierten Lautsprecher im Vintage-Look sucht, der seine Stärken schon visuell suggeriert, der wird an der L82 Classic kaum vorbei kommen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 of 100

94 of 100

94 of 100

Technische Daten

Modell:JBL
L82 Classic
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:2.200,00 Euro / Paar
107,00 Euro (zusätzliche Abdeckung/Paar)
Ausführung:- Walnuss

Abdeckung:
- Orange
- Schwarz
- Blau
Vertrieb:Harman Luxury Group
www.jblsynthesis.com
Abmessungen (HBT):473 x 281 x 296 mm
Gewicht:13,2 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25 mm
Tiefmitteltöner:200 mm
Frequenzbereich:44 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Empf. Verstärkerleistung:25 - 150 Watt
Lieferumfang:- L82 Classic
- Abdeckungen (Quadrex-Foam)
- Anleitung

- JS-80 Lautsprecher-Ständer optional (um 100 Euro/Stück)
Pros und Contras:+ Hochtonanpassung
+ sehr gute Verarbeitung
+ dynamischer Grundton
+ realistische Bühnendarstellung
+ Retro-Design
+ hohe Agilität
+ enorme Impulskraft

- leicht verfärbte Klangfarben
Benotung:
Klang (60%):93/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/94
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag JBL L82 Classic – Rocker fürs Wohnzimmerkonzert erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Audio Optimum NOS-DAC 2 – High End-Konverter für analogen Original-Klang

$
0
0

Wie natürlich-analog kann Musik von CD oder vom digitalen Soundfile klingen? Eine spannende Antwort liefert der Audio Optimum NOS-DAC 2: Dieser Digital-Analog-Konverter geht einen technisch anderen und überaus aufwändigen Weg, damit die CD so klingt, wie sie einst gedacht war. Das hören wir uns an – zumal der DAC in seiner neuen Version einen Kopfhörer-Verstärker bietet und als Hochpegel-Verstärker direkt ein paar Aktiv-Boxen antreiben kann.

Der NOS-DAC 2 ist ein High End-Konverter im handlichen Format. Diese Kompaktheit wird durch kürzeste Signalwege im Schaltungs-Layout möglich.

Der NOS-DAC 2 ist ein High End-Konverter im handlichen Format. Diese Kompaktheit wird durch kürzeste Signalwege im Schaltungs-Layout möglich.

Mit Standard-Lösungen braucht man Stefan Wehmeier nicht kommen: Der Audio Optimum-Chefentwickler findet neue Verfahren und scheut auch keine komplexen Schaltungen, um dem Ideal einer originalgetreuen Wiedergabe so nahe wie möglich zu kommen. Das gilt für den von uns bereits getesteten Aktivlautsprecher Audio Optimum FS82BE, der mit zwei neuen Technologien für sauberste Verstärkung und verfärbungsfreie Schallwandlung sorgt. Das gilt aber ebenso für den NOS-DAC 2 – dabei war dieser Ausnahme-Konverter gar nicht für den Consumer-Markt gedacht. Entstanden ist er aus Eigenbedarf: Bei den Hör-Sessions im Zuge der Lautsprecher- und Studiomonitor-Entwicklung fiel auf, dass die auf dem Markt verfügbaren Konverter und Verstärker in puncto Präzision und Neutralität nicht mit den eigenen Schallwandlern mithalten konnten. Also kreierte Wehmeier einen eigenen High End-Konverter, der mit reichlich eigenem Know-how optimiert ist, perfekt zu den hauseigenen Aktiv-Lautsprechern passt – aber auch als Stand-Alone-DAC zeigt, was ohne Oversampling aus CD und Co. klanglich herauszuholen ist.

Der Konverter ist in ein Gehäuse aus getöntem Acryl gekleidet. So ist die Technik sichtbar – mitsamt den blau leuchtenden LED. Sie dienen eigentlich nicht der Optik, sondern stabilisieren mit ihrer besonders rauscharmen Fluss-Spannung die symmetrische Versorgung des Konverter-Chips TDA1543.

Der Konverter ist in ein Gehäuse aus getöntem Acryl gekleidet. So ist die Technik sichtbar – mitsamt den blau leuchtenden LED. Sie dienen eigentlich nicht der Optik, sondern stabilisieren mit ihrer besonders rauscharmen Fluss-Spannung die symmetrische Versorgung des Konverter-Chips TDA1543.

Oversampling: Purer Zufall der Geschichte

Oversampling – damit sind wir gleich bei einem eigenartigen Zufall der CD-Historie. Beginnt wir erst einmal beim Sampling: Bei der Verwandlung der Musik in Daten wird das analoge Signal in regelmäßigen Zeitabständen abgetastet. Dieser Abtastvorgang geschieht bei der CD 44.100-mal pro Sekunde, die Sampling-Frequenz beträgt also 44,1 Kilohertz. Jedes Sample enthält Informationen, wie das Musiksignal zu diesem bestimmten Zeitpunkt beschaffen ist. Diese Informationen werden durch Bits ausgedrückt – und hier kommt nun der Zufall ins Spiel: Bei der Entwicklung der CD hatte Philips bereits einen fertigen Wandler mit 14 Bit in petto, der dann dazu stoßende Partner Sony wollte aber – mit vorausschauendem Blick auf die IT-Branche – eine Informations-Wortbreite von 16 Bit, worauf man sich schließlich bei der Festlegung eines CD-Standards auch einigte. Um nun die Markteinführung seiner eigenen CD-Player nicht zu verzögern, trimmte Philips seinen 14-Bit-Wandler mit einem Trick auf eine vorgebliche 16 Bit-Performance: Oversampling – also eine Überabtastung des Signals.

Für einen linearen Frequenzgang sorgt ein analoges Rekonstruktionsfilter, das für verschiedene Samplingraten (44,1 Kilohertz, 48 Kilohertz, ≥ 88,2 Kilohertz) optimiert ist. Über „Input Select“ wählt man zwischen dem analogen Line-Eingang („A“) und den drei digitalen Inputs („D1“ bis „D3“).

Für einen linearen Frequenzgang sorgt ein analoges Rekonstruktionsfilter, das für verschiedene Samplingraten (44,1 Kilohertz, 48 Kilohertz, ≥ 88,2 Kilohertz) optimiert ist. Über „Input Select“ wählt man zwischen dem analogen Line-Eingang („A“) und den drei digitalen Inputs („D1“ bis „D3“).

Multibit-Wandler versus Delta-Sigma-Konverter

Dem Oversampling spricht man auch eine Notwendigkeit zu: Der digitale Datenstrom enthält musikfremde Artefakte, sogenannte Spiegelfrequenzen, welche durch die Signalkonvertierung entstanden sind und bei der Rückverwandlung zum analogen Musiksignal wieder herausgefiltert werden müssen. Diese Filterung geht leichter, wenn sie fern unseres hörbaren Frequenzbereichs bis 20 Kilohertz geschieht. Deshalb werden aus den ursprünglich originalen 44.100 Samples beim Vierfach-Oversampling 176.400 künstliche Samples erzeugt und mithilfe eines digitalen Filters, eines DA-Wandlers und eines Tiefpasses in ein Artefakt-freies analoges Signal verwandelt. All dies ist laut Wehmeier unnötig, weil das menschliche Ohr als natürlicher Tiefpass-Filter vollkommen genüge. Zudem verursache das Digitalfilter Pre-Ringing: kleine künstliche Signal-Echos, welche Details verunklaren, S-Laute im Gesang verschärfen und im Orchester Instrumente verschmieren. Das Oversampling ist Standard in den heute gängigen Delta-Sigma-Konvertern. Sie sind wesentlich günstiger zu realisieren als die ursprünglichen, aufwändig-exakten Multibit-Wandler, die eine teure technische Einbettung erfordern – aber klanglich überlegen sind, worin sich etliche High Ender einig zeigen.

Bei aller Kompaktheit bietet der NOS-DAC 2 sogar einen Kopfhörerausgang. Er ist als 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse realisiert, dieser Anschluss ist wegen seiner größeren Robustheit der sogenannten Miniklinke überlegen.

Bei aller Kompaktheit bietet der NOS-DAC 2 sogar einen Kopfhörerausgang. Er ist als 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse realisiert, dieser Anschluss ist wegen seiner größeren Robustheit der sogenannten Miniklinke überlegen.

NOS-DAC 2: Multibit-Wandler mit Präzisions-Schaltung

Darum verzichtet der NOS-DAC 2 sowohl auf die Delta-Sigma-Konvertierung, die Überabtastung (NOS bedeutet „Non-Oversampling“) – und auf das klangdegradierende Digitalfilter. Stattdessen kommt mit dem Philips TDA1543 ein früher, wegen seines Klangs legendärer und gesuchter IC zum Zuge, der nach dem Multibit-Verfahren arbeitet. Mit ihm ist eine viel präzisere Signalumwandlung möglich – wenn der Schaltungsaufbau rund um den IC ein Höchstmaß an Präzision aufweist. So werden über ein Widerstandsnetzwerk und geschaltete Stromquellen die Informationen als Spannungsstufen übersetzt – mit einer Toleranz von 0,0015 Prozent für die größte Stromquelle. Dank eines pfiffigen Kniffs sind im NOS-DAC 2 spezielle Operationsverstärker einsetzbar, welche die Verwandlung des Treppenstroms in eine entsprechende Treppenspannung ultraflott und exakt bewerkstelligen – so bleibt die Flankensteilheit der Treppe erhalten. Die 16 Bit-Beschränktheit des Multibit-Wandlers ist bei alldem für Chefentwickler Wehmeier unerheblich: Er argumentiert, dass beim heute üblichen Delta-Sigma-Konverter die 24 Bit gar nicht wirklich ausgenutzt würden: Die unteren acht Bit produzierten eigentlich nur Rauschen.

Die Anschlüsse des NOS-DAC 2: Eingangseitig bietet er analog einen quasi-symmetrischen Hochpegel-Input und digital drei Schnittstellen: D1 ist immer als AES/EBU-Input ausgelegt, D2 und D2 werden nach Wahl als AES/EBU- oder als S/PDIF-Eingang realisiert – und hier wiederum wahlweise als koaxiale Cinch-Buchse oder als klanglich überlegener BNC-Anschluss. Toslink ist nicht möglich, ein optisches S/PDIF-Signal kann aber mithilfe eines zusätzlichen Toslink/Coax-Konverters eingespeist werden. Ausgangsseitig bietet der NOS-DAC 2 einen symmetrischen Analog-Output zum Anschluss an eine Endstufe oder Aktivlautsprecher. Die beiden links außen positionierten Buchsen dienen der Spannungsversorgung. Über das externe Netzteil wird der DAC gespeist, über den Konverter dann aber auch der optionale Formatwandler/Reclocker, mit dessen Hilfe Files per USB zugespielt werden können.

Die Anschlüsse des NOS-DAC 2: Eingangseitig bietet er analog einen quasi-symmetrischen Hochpegel-Input und digital drei Schnittstellen: D1 ist immer als AES/EBU-Input ausgelegt, D2 und D2 werden nach Wahl als AES/EBU- oder als S/PDIF-Eingang realisiert – und hier wiederum wahlweise als koaxiale Cinch-Buchse oder als klanglich überlegener BNC-Anschluss. Toslink ist nicht möglich, ein optisches S/PDIF-Signal kann aber mithilfe eines zusätzlichen Toslink/Coax-Konverters eingespeist werden. Ausgangsseitig bietet der NOS-DAC 2 einen symmetrischen Analog-Output zum Anschluss an eine Endstufe oder Aktivlautsprecher. Die beiden links außen positionierten Buchsen dienen der Spannungsversorgung. Über das externe Netzteil wird der DAC gespeist, über den Konverter dann aber auch der optionale Formatwandler/Reclocker, mit dessen Hilfe Files per USB zugespielt werden können.

Linearer Frequenzgang durch schaltbares Rekonstruktionsfilter

Der NOS-DAC 2 beschließt sein Wandel-Werk mit einem analogen Rekonstruktionsfilter. Es egalisiert den prinzipbedingten Höhenabfall der Digital-Analog-Wandlung. Zugunsten eines stets linearen Frequenzgangs ist das Rekonstruktionsfilter für verschiedenen Sampling-Frequenzen umschaltbar zwischen 44,1 Kilohertz (für Audio-CD und das überwältigende Gros der digitalen Musikfiles), 48 Kilohertz (Digital-Rundfunk) und 96 Kilohertz (Audio-DVD). Damit sind die üblichen Abtast-Frequenzen des Profi/Tonstudio-Bereichs, dem Audio Optimum entstammt, abgedeckt. Dementsprechend bietet der Konverter eingangsseitig neben einem quasi-symmetrischen Analog-Eingang die studioübliche symmetrische AES/EBU-Digital-Schnittstelle. Die beiden weiteren Digital-Eingänge werden dann nach Kundenwunsch wahlweise als AES/EBU-Input, S/PDIF-Cinch-Buchse oder S/PDIF-BNC-Eingang eingerichtet. Doch was ist mit der im Consumer-Bereich verbreiteten USB-Schnittstelle und mit HiRes-Files jenseits von 96 Kilohertz/16 Bit? Für letztere empfiehlt Wehmeier ein Downsampling im Quellgerät (also dem Rechner), für erstere bietet Audio Optimum eine selbstmodifizierte Version des Formatwandlers/Reclockers „Matrix Audio X-SPDIF 2“: Er befreit das Signal von allen klangmindernden Begleiterscheinungen des USB-Schnittstellenformats und bereitet es für den AES/EBU-Eingang des NOS-DAC 2 auf.

Über den optionalen, von Audio Optimum modifizierten Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 kann der NOS-DAC 2 auch mit USB-Files gefüttert werden – zugunsten der besten Audio-Performance wählt man als Verbindung AES/EBU.

Über den optionalen, von Audio Optimum modifizierten Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 kann der NOS-DAC 2 auch mit USB-Files gefüttert werden – zugunsten der besten Audio-Performance wählt man als Verbindung AES/EBU.

Maximaler Aufwand in minimalem Format

Damit es auch über USB keine Klangeintrübungen durch die Stromversorgung gibt, wird der Formatwandler eigens vom NOS-DAC 2 gespeist – und ihn wiederum versorgt ein ausgelagertes Linearnetzteil. Das Spannungsmanagement innerhalb des DAC übernehmen hingegen integrierte Präzisions-Schaltspannungswandler des Premium-Herstellers Traco. So wird die empfindliche Schaltung vor elektromagnetischen Einflüssen bewahrt. Diesem Zweck dient auch die bodenseitige, fast fünf Millimeter messende Messingplatte, die für eine erstaunliche Gewichtigkeit des handlichen NOS-DAC 2 sorgt. Seine Kompaktheit wiederum beruht auf einer größtmöglichen Minimierung der Signalwege. So werden Klangbeeinflussungen und Störanfälligkeiten aufs Kleinste reduziert. Zugunsten des Klangs kommt auch ein erstklassiges und eben nicht elektronisch geregelter Lautstärkesteller des Elektronik-Spezialisten Alps zum Zuge. Es ist zugunsten der Fernbedienbarkeit motorisiert. Der zugehörige Ferngeber arbeitet ohne digitale Signal-Codes. So agiert das Motorpotentiometer verzögerungsfrei, die Lautstärkeregelung ist dabei in fein dosierbaren Schritten einstellbar. Diesen gesamten getätigten Aufwand kann man förmlich sehen: Das Gehäuse des NOS-DAC 2 ist in getöntem Acryl realisiert.

Der überraschend gewichtige kleine Ferngeber besitzt einen Metallrahmen, der ober- und unterseitig mit Kunststoffschalen besetzt ist. Mit genau zwei Tasten dient die Fernbedienung allein der Erhöhung und Absenkung der Lautstärke des NOS-DAC 2. Eine klitzekleine rote LED quittiert durch ihr Aufleuchten jeden Tastendruck. Damit die Fernbedienung ihre Aufgabe erledigen kann, benötigt sie zum DAC eine frei Sichtachse.

Der überraschend gewichtige kleine Ferngeber besitzt einen Metallrahmen, der ober- und unterseitig mit Kunststoffschalen besetzt ist. Mit genau zwei Tasten dient die Fernbedienung allein der Erhöhung und Absenkung der Lautstärke des NOS-DAC 2. Eine klitzekleine rote LED quittiert durch ihr Aufleuchten jeden Tastendruck. Damit die Fernbedienung ihre Aufgabe erledigen kann, benötigt sie zum DAC eine frei Sichtachse.

Anschlüsse und Setup

Zum Anschluss an eine Stereo-Endstufe oder an zwei Aktiv-Schallwandler bietet der komplett DC-gekoppelte Vorverstärker des NOS-DAC 2 natürlich einen im Profi-Bereich üblichen symmetrischen Analog-Ausgang. Im Consumer-Bereich ist er hingegen meist nur bei High End-Komponenten zu finden. An ihm betreiben wir den aktiven Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher Audio Optimum FS62E MKII – und damit einen jener Schallwandler, für den der NOS-DAC 2 ja ursprünglich entwickelt worden ist. Der Konverter bietet darüber hinaus aber auch einen Kopfhörerausgang. Der hier wirkende Transimpedanz-Verstärker ist ebenfalls Gleichstrom-gekoppelt und arbeitet mit einer aktiven Offset-Kompensation. So erlaubt er den präzise-kraftvollen Antrieb von Kopfhörern mit einer Impedanz von 30 bis 600 Ohm. Wir schließen hier den Focal Utopia an. Als reines CD-Laufwerk nutzen wir den Oppo UDP-203, der sein Signal per S/PDIF zuspielt. Über den „Matrix Audio X-SPDIF“ findet unser USB-bestücktes Laptop Zugang. Die Verkabelung der kompletten Kette stammt von Audio Optimum – wie auch die Stromversorgung aller Komponenten über den Direktverteiler.

Zur Versorgung der gesamten Klangkette kommt der von Audio Optimum entwickelte Direktverteiler zum Zuge. Er sorgt mit viel Know-how, etwa der sternförmigen Konfiguration, dem integrierten passiven Power Cleaner und dem zweistufiges Spezialnetzfilter für jedes Netzkabel, für eine optimale Klangqualität der angeschlossenen Komponenten. Der Direktverteiler kann für drei bis acht Geräte ausgelegt werden, hier ist er mit sieben Anschlüssen zu sehen.

Zur Versorgung der gesamten Klangkette kommt der von Audio Optimum entwickelte Direktverteiler zum Zuge. Er sorgt mit viel Know-how, etwa der sternförmigen Konfiguration, dem integrierten passiven Power Cleaner und dem zweistufiges Spezialnetzfilter für jedes Netzkabel, für eine optimale Klangqualität der angeschlossenen Komponenten. Der Direktverteiler kann für drei bis acht Geräte ausgelegt werden, hier ist er mit sieben Anschlüssen zu sehen.

Der Audio Optimum NOS-DAC 2 in der Praxis

Wir starten mit „Hey Now“ von London Grammars Debüt-CD „If You Wait“. Dieser Track besitzt genau jene Fiesheiten, die wir hören wollen: Das Trip Hop-Trio hat in den glasklar produzierten Song Knistern, Knacken und Rauschen eingestreut, diese Effekte tauchen ab der zweiten Strophe als Ohrkitzler auf. Wir haben diese Zutaten oft als eher irritierend, störend und ablenkend empfunden und mit leichtem Unbehagen ertragen. Doch dem NOS-DAC 2 gelingt es nun, hier die Wiedergabe und damit unsere Wahrnehmung und Einstellung zu verändern: Das Rauschen hat jetzt weniger Schärfe und erscheint auch nicht mehr so prominent-penetrant. Es fügt sich stattdessen homogen und stimmig als interessantes Detail in die clevere Produktion ein. Im späteren Verlauf, etwa nach dem Einsetzen des Schlagzeugs; verunklaren das Rauschen und das Knistern nun auch nicht mehr das instrumentale Geschehen, sondern integrieren sich ohne Verdeckungseffekt in die Musik. So werden es sich London Grammar im Studio auch gedacht haben.

In unserem kompletten Test-Setup spielt der NOS-DAC 2 im Verbund mit dem aktiven Standlautsprecher Audio Optimum FS62E MKII.

In unserem kompletten Test-Setup spielt der NOS-DAC 2 im Verbund mit dem aktiven Standlautsprecher Audio Optimum FS62E MKII.

Präzision, Präsenz und Plastizität

Abseits dieser nun wohlgesetzten Effekte genießen wir auch die Präzision und die feine Auflösung der Wiedergabe. Die Gitarre, die mit reichlich Hall und einem flott von links nach rechts pendelnden Echo eine tolle Atmosphäre kreiert, besitzt eine ungemeine Gegenwärtigkeit und Griffigkeit – und diese geradezu spürbare Physis ist dann auch den anderen Instrumenten zu eigen, erst recht der prominent positionierten Sängerin Hannah Reid. Wir lassen nun mal unseren CD-Zuspieler die Wandlung übernehmen: Oha, da ist die Tiefe der Darstellung merklich geringer, die Abbildung beengter. Die Musiker haben auch nicht mehr diese ausbalancierte Staffelung, gerade Hannah Reid steht jetzt zu sehr im Vordergrund. Wir überlassen darum wieder dem NOS-DAC 2 die Konvertierung, prompt fällt uns auf, dass auch der mächtige und abgrundtiefe Synthie-Bass dieses Songs nun wieder wesentlich konturierter ist, freier klingt und bei gleichem Tiefgang nicht mehr angedickt-komprimierend auftritt. Auch das trägt entscheidend zur Klarheit und Transparenz der Wiedergabe bei.

Das ausgelagerte Linearnetzteil sorgt für eine hochstabile Spannungsversorgung und trägt durch seine Auslagerung dazu bei, dass die empfindliche Elektronik des NOS-DAC 2 nicht durch klangverschlechternde elektromagnetische Einflüsse beeinflusst wird.

Das ausgelagerte Linearnetzteil sorgt für eine hochstabile Spannungsversorgung und trägt durch seine Auslagerung dazu bei, dass die empfindliche Elektronik des NOS-DAC 2 nicht durch klangverschlechternde elektromagnetische Einflüsse beeinflusst wird.

Vokalkunst ohne Schärfe und Zischen

Wechseln wir zu Georg Friedrich Händels Oratorium „Hercules“ mit großartigem Sängerensemble rund um Anne Sofie Otter und den superben Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski. So lebendig diese Live-Einspielung ist – sie hat uns bislang nie vollends schwärmen lassen. Das Orchester erschien etwas amorph, wie ein schwebender Klangteppich ohne Bodenhaftung. Mit dem NOS-DAC 2 erleben wir nun, dass das Musikerensemble geerdeter und verortbarer ist, die Instrumentengruppen sind deutlicher definiert und klar zu unterscheiden. Auch der Sopran der begnadete Anne Sofie Otter ist nun ein ungetrübter Genuss. In der koloraturensatten Arie „Begone, my fears, fly, hence, away“ hatte die Wiedergabe der Stimme mit dem Konverter des CD-Players zuvor manche Schärfe und ein ansatzweises Zischen. Auch der Wechsel zu einem externen DAC, der wie der CD-Player im Delta-Sigma-Verfahren wandelt, bringt da nur eine geringfügige Verbesserung. Mit dem NOS-DAC 2 hingegen sind diese akustischen Unannehmlichkeiten nahezu verschwunden – ganz makellos ist die Aufnahme freilich nicht.

Audio Optimum bietet mit Basaltgeflecht gemantelte Signalkabel für alle digitalen und analogen Anwendungsfälle, die im Zuge dieses Tests mit einer exzellenten Performance auffielen.

Audio Optimum bietet mit Basaltgeflecht gemantelte Signalkabel für alle digitalen und analogen Anwendungsfälle, die im Zuge dieses Tests mit einer exzellenten Performance auffielen.

Konverter-Klage und Kabel-Qualität

Wer einen Zuspieler hat, der sich bei längeren Musikpausen automatisch abschaltet, wird beim NOS-DAC 2 ein leichtes Fiepen hören. Der zentrale Wandler-Baustein TDA1543 war ja eigentlich nur für den Einsatz in einem Philips-CD-Spieler gemacht, wo er stets in einen Datenaustausch eingebunden war. Dies ist in seiner neuen Funktion als Herz eines eigenständigen DACs nun nicht mehr der Fall, weshalb er wegen des Ausbleibens von Kommunikations- und Musikdaten quengelt. Das hört deshalb auch sofort auf, wenn der Zuspieler wieder aktiviert wird, alternativ dreht man den Lautstärkeregler des NOS-DAC 2 komplett herunter. Diese Eigenart ist uns beim Ausprobieren anderer Kabel aufgefallen, wo wir – viel wichtiger – erlebt haben, in welchem Maß auch die Verbindungen von Audio Optimum zur klanglichen Exzellenz der Kette beitragen. Sowohl auf dem digitalen wie auf dem analogen Weg gewinnt die Wiedergabe merklich. Dafür bedarf es aber auch einer Anlage, die mit ihrer Qualität diese Unterschiede abbilden kann.

Hier ist dem NOS-DAC 2 der modifizierte Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 vorgeschaltet. So ist per USB die Wiedergabe von Files möglich, die auf dem Laptop oder Rechner liegen.

Hier ist dem NOS-DAC 2 der modifizierte Formatwandler/Reclocker Matrix Audio X-SPDIF 2 vorgeschaltet. So ist per USB die Wiedergabe von Files möglich, die auf dem Laptop oder Rechner liegen.

Famose File-Wiedergabe mit optionalem USB-Interface

Nun kommen wir zur USB-Zuspielung, schließlich wollen wir ja auch gerne die Files unserer Festplatte abspielen. Das überwältigende Gros ist dort tatsächlich im CD-Format 44,1 Kilohertz/16 Bit hinterlegt. Das merken wir, als wir an unserem Rechner mithilfe der audiophilen Playersoftware Audirvana eine Filterung unseres Musikbestands nach Samplingraten vornehmen. Bei 88,2 Kilohertz/16 Bit stoßen wir auf „Song To Myself“ von Amy Duncan. Diese wunderschöne Ballade haben wir oft gehört, erleben sie aber hier in einer ungeahnten Stimmigkeit: Gitarren, Mandoline, Bass und Schlagzeug ergeben ein wunderbar harmonisches Ganzes, das die schottische Singer/Songwriterin mit ihrer angenehm-warmen Stimme abrundet. Alles passt, die Musik fließt entspannt – und trotzdem haben wir noch nie das Zusammenspiel der Saiteninstrumente in dieser Präzision wahrgenommen. Der Bass ist zudem ungewohnt voluminös, auch die eigentlich lapidare Bassdrum setzt hier in uns bislang nicht bewusster Trockenheit ihre tiefen Akzente.

Wer den NOS-DAC 2 mit dem Formatwandler/Reclocker fit für USB gemacht hat, kann per Festnetzrechner oder via Laptop alle Files bis 96 Kilohert/24 Bit von der eigenen Festplatte abspielen. Dafür verwendet man am besten eine audiophile Player-Software wie hier Audirvana. Der Formatwandler/Reclocker wird als „X-SPDIF 2“ identifiziert, ausgewählt – und schon läuft „Angels Of Fenway“ von James Taylor.

Wer den NOS-DAC 2 mit dem Formatwandler/Reclocker fit für USB gemacht hat, kann per Festnetzrechner oder via Laptop alle Files bis 96 Kilohert/24 Bit von der eigenen Festplatte abspielen. Dafür verwendet man am besten eine audiophile Player-Software wie hier Audirvana. Der Formatwandler/Reclocker wird als „X-SPDIF 2“ identifiziert, ausgewählt – und schon läuft „Angels Of Fenway“ von James Taylor.

Erstklassige Kopfhörer-Wiedergabe

Wir spielen jetzt auch mal mit dem analogen Rekonstruktionsfilter. Mhhh … da hören wir, ehrlich gesagt, keine Veränderung bei der Umstellung von 44,1 Kilohertz auf 88,2 Kilohertz. Beim Wechsel zu dem 96 Kilohertz/24 Bit-Track „Angels of Fenway“ von James Taylor hingegen nehmen wir eine geringfügig größere Offenheit im Klangbild war. Das ist für die dicht gesetzte, von vielen Gesangsstimmen und Instrumenten geprägte Nummer zuträglich, dabei sorgt der NOS-DAC 2 im Verbund mit dem Matrix Audio X-SPDIF 2 bereits für eine wunderbar aufgeräumte Wiedergabe dieser Hommage des Boston Red Sox-Fans Taylor an sein favorisiertes Baseball-Team. Diese Strukturiertheit bietet übrigens auch die Kopfhörer-Wiedergabe: Der Headphone-Ausgang, an den wir den Focal Utopia angeschlossen haben, ist alles andere als ein Add-on. Wir haben hier nochmals die Songs dieses Tests Revue passieren lassen und erleben auch hier eine klare, detailreiche und homogen-natürliche Wiedergabe – und damit einen entspannten Musikgenuss.

Der NOS-DAC 2 punktet neben seiner Wandler- und Vorverstärker-Funktion auch mit dem erstklassigen Kopfhörer-Ausgang.

Der NOS-DAC 2 punktet neben seiner Wandler- und Vorverstärker-Funktion auch mit dem erstklassigen Kopfhörer-Ausgang.

Fazit

Mit dem NOS-DAC 2, der vorrangig ein Konverter ist, aber ebenso als Preamp und Kopfhörer-Verstärker agiert, zielt Audio Optimum auf eine natürlich-analog klingende Konvertierung, mit der die CD-Wiedergabe frei von digitalen Sound-Signaturen gelingt und so klingt, wie sie einst gedacht war. Dafür verzichtet der Recklinghäuser Audio-Spezialist auf klangverschlechterndes Oversampling samt Digitalfilter und setzt dafür auf einen legendären Konverter-Chip, der im aufwändigen Multibit-Verfahren wandelt und mit viel Know-how eine Spitzen-Performance liefert. Das Ergebnis ist eine harmonische Wiedergabe, die ungemein detailreich und transparent ist. Instrumente bildet dieser NOS-DAC 2 ohne Verdeckungen und Verwischungen ab, Stimmen erklingen ohne scharfe S- und Zischlaute. Dass der Konverter nur bis 96 Kilohertz wandelt, klingt theoretisch nach einer Limitierung. Doch praktisch geht das überwältigende Gros der Musik bis heute kaum über das 44,1-Kilohertz-CD-Format hinaus. Der NOS-DAC 2 zeigt, was klanglich in diesem Format steckt und was herausgeholt werden kann.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

97 of 100

96 of 100

96 of 100

210506 Audio Optimum-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audio Optimum
NOS-DAC 2
Produktkategorie:Digital-Analog-Konverter / Vorverstärker / Kopfhörerverstärker
Preis:NOS-DAC 2: 3.790,00 Euro
Bundle NOS-DAC 2 + modifizierter Matrix X-SPDIF 2: 4.590 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:getöntes Plexiglas
Vertrieb und Händler:Audio-Optimum GmbH, Recklinghausen
Tel.: +49 (0)2361 / 89026 - 0
www.audio.ruhr

KlangLoft München, Audition 6 Albstadt, Audition 6 München, aalen HiFi, einklang HiFi, Hifi Fraune, media@home Moldenhauer, CM-Audio, Peter Rasche HiFi-Komponenten GmbH, HiFi im Pfarrhof, RAE-Akustik GmbH | Studio 2, Tonstudio Treppenhaus
Abmessungen (HxBxT):- Konverter: 59 x 250 x 125 mm (mit Füßen)
- Netzteil: 54 x 80 x 185 mm (mit Füßen und Knickschutz des Kabels)
Gewicht:- Konverter: 1,7 kg
- Netzteil: 0,7 kg
Prinzip:Non-Oversampling, Multibit
Eingänge (digital):1 x AES /EBU
2 x nach Wahl (AES/EBU, S/PDIF Cinch oder S/PDIF BNC)
Eingänge (analog):1 x Line quasisymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Line symmetrisch, DC-gekoppelt (für Anschluss an entsprechende Endstufe oder Aktivlautsprecher)
Unterstützte Audio-Dateiformate:PCM bis 96 kHz/24 bit
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
PCM 96 kHz/24 bit
Lieferumfang:- NOS-DAC 2
- externes Linearnetzteil (12VA)
- Fernbedienung
Optionales Zubehör:Matrix Audio X-SPDIF 2 (Formatwandler/Reclocker, von Audio Optimum modifiziert)
Pros und Contras:+ natürlich-homogener Klang
+ Stimmenwiedergabe ist frei von zischenden oder überscharfen S-Lauten
+ feinauflösende, hochdetailreiche Darstellung
+ exzellente räumliche und plastische Abbildung
+ ausgezeichnete Dynamik und Impulstreue
+ 2 Digital-Eingänge werden auf Wunsch eingerichtet (AES/EBU, S/PDIF-Cinch oder S/PDIF-BNC)
+schaltbares analoges Rekonstruktionsfilter für linearen Frequenzgang
+ integrierter Vorverstärker
+ integrierter Kopfhörer-Verstärker
+ externes Linear-Netzteil

- Toslink und USB nur mit zusätzlichem Koax/Toslink-S/PDIF-Konverter bzw. optionalem Matrix Audio X-SPDIF-Formatwandler möglich
- Fiepen, wenn keine S/PDIF-Quelle angeschlossen oder diese abgeschaltet ist
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Audio Optimum NOS-DAC 2 – High End-Konverter für analogen Original-Klang erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Dali Oberon 7 C – Wireless Sound-System für HiFi und Home Cinema

$
0
0

Zwei Boxen, ein Hub, keine Kabel – dieses Callisto-Konzept weitet Dali nun auch auf seine Oberon-Serie aus: der Standlautsprecher Dali Oberon 7 C und der neue Sound Hub Compact ergeben ein klangstarkes, vielseitiges und erschwingliches Wireless Sound-System, das dank HDMI auch für TV- und Home Cinema-Spaß sorgt. Die Highlights des Dali Oberon 7 C stellen wir in diesem Video vor.

Das Callisto-Konzept

Seit einigen Jahren sorgt der dänische Lautsprecher-Spezialist Dali mit seinem Sound-System „Callisto“ für Furore: zwei Aktiv-Boxen und ein Soundhub ergeben ein komplettes, kabelloses und kinderleicht bedienbares Soundsystem. Dieses Callisto-Konzept überträgt Dali nun nach und nach auf seine klassischen Lautsprecher-Serien – und jetzt profitiert hiervon die preislich attraktive Lautsprecherreihe „Oberon“. In diesem Zuge führt Dali auch gleich einen neuen „Sound Hub Compact“ ein. Damit wird der Wireless-Spaß noch erschwinglicher – und dank neuer HDMI-Schnittstelle zugleich Fernseh- und Heimkino-tauglicher – gerade mit dem Standlautsprecher Dali Oberon 7 C.

Das Dali Oberon 7 C-System besteht aus einem kleinen schwarzen Sound Hub Compact (rechts auf dem Lowboard) und den beiden aktiven Schallwandlern Oberon 7 C. Dieses Sound-System spielt ohne jegliche Signalkabel.

Das Dali Oberon 7 C-System besteht aus einem kleinen schwarzen Sound Hub Compact (rechts auf dem Lowboard) und den beiden aktiven Schallwandlern Oberon 7 C. Dieses Sound-System spielt ohne jegliche Signalkabel.

Neue Zentrale: der Sound Hub Compact

Aber zuerst schauen wir uns den Hub an: Der „Sound Hub Compact“ ist die neue und preisgünstige Alternative zum aufwändigeren, aber auch doppelt so teuren „Sound Hub“. Eine Gemeinsamkeit fällt gleich auf: Dali vermeidet auch beim neuen „Sound Hub Compact“ die Kastigkeit von typischen HiFi-Komponenten. Die Klangzentrale ist mit den Maßen 3 mal 21 mal 13 Zentimeter zudem überaus handlich. Auf seiner Oberseite zeigt eine halbkreisförmige LED-Kette die Lautstärke an – wenn man den Hub denn sichtbar im Wohnzimmer platziert. Man kann ihn aber auch einfach im Sideboard verschwinden lassen oder an die Wand montieren – denn zur Bedienung braucht man den Hub nicht.

Der Sound Hub Compact ist die Schaltzentrale des gesamten Sound-Systems. Durch sein schlanke, geschwungene Formgebung und seine kompakten Maße erweist er sich als überaus wohnraumfreundlich. Mit seinen LED zeigt er zuallererst die aktuell gewählte Quelle an.

Der Sound Hub Compact ist die Schaltzentrale des gesamten Sound-Systems. Durch sein schlanke, geschwungene Formgebung und seine kompakten Maße erweist er sich als überaus wohnraumfreundlich. Mit seinen LED zeigt er zuallererst die aktuell gewählte Quelle an.

Schicke Fernbedienung

Die Befehle erteilt man über eine schicke Fernbedienung. Mit ihr schalten wir das System an und oder auf Standby, verändern die Lautstärke, schalten die Anlage stumm und wählen die Quelle aus. Bei gekoppelten Bluetooth-Zuspielern können wir zudem bei den Musiktracks vor- und zurückspringen.

Die Bedienung des Sound Hub Compact geschieht ausschließlich über den schlanken Infrarot-Ferngeber. Mit den rechts oben positionierten Skip-Tasten kann bei der Musikwiedergabe über ein gekoppeltes Bluetooth-Gerät zum vorherigen oder nächsten Track gesprungen werden. Damit die Frenbedienung auch dann gelingt, wenn der Hub ohne direkte Sichtverbindung etwa in einem Schrank steht, gehört zum Lieferumfang ein kleiner externer IR-Empfänger, der über ein auseichend langes Kabel an den Hub angeschlossen wird.

Die Bedienung des Sound Hub Compact geschieht ausschließlich über den schlanken Infrarot-Ferngeber. Mit den rechts oben positionierten Skip-Tasten kann bei der Musikwiedergabe über ein gekoppeltes Bluetooth-Gerät zum vorherigen oder nächsten Track gesprungen werden. Damit die Frenbedienung auch dann gelingt, wenn der Hub ohne direkte Sichtverbindung etwa in einem Schrank steht, gehört zum Lieferumfang ein kleiner externer IR-Empfänger, der über ein auseichend langes Kabel an den Hub angeschlossen wird.

Bluetooth-Streaming

Bluetooth ist die grundlegende kabellose Streaming-Möglichkeit des „Sound Hub Compact“. Er beherrscht Bluetooth 5.0 mit den Codecs aptX und aptX HD. Damit ermöglicht er eine hochauflösende Klangqualität bis 48 Kilohertz/24 Bit – also: HiRes. Mit dem Hub können bis zu acht Bluetooth-Quellen gekoppelt werden – etwa das Handy, der Laptop oder der Desktop-Computer. So kann man Musik aus dem Internet oder von der Festplatte streamen. Natürlich lässt sich auch ein Bluetooth-fähiger Fernseher koppeln. Sobald die Bluetooth-Quelle spielt, springt das Sound-System automatisch an.

Nach kurzer Zeit zeigt der Hub die aktuelle Lautstärke an – durch die Anzahl der leuchtenden LED-Punkte.

Nach kurzer Zeit zeigt der Hub die aktuelle Lautstärke an – durch die Anzahl der leuchtenden LED-Punkte.

Danks seines HDMI-Eingangs bietet sich der Hub auch für die Wiedergabe des Film- und TV-Tons an. Dafür muss der Fernseher über einen HDMI-Port mit Audio Return Channel (ACR) verfügen. Da der Hub die CEC-fähig ist, können die Lautstärke, Stummschaltung, Ein/Standby-Schaltung des Hubs auch über die Fernbedienung des TV-Geräts gesteuert werden.

Danks seines HDMI-Eingangs bietet sich der Hub auch für die Wiedergabe des Film- und TV-Tons an. Dafür muss der Fernseher über einen HDMI-Port mit Audio Return Channel (ACR) verfügen. Da der Hub die CEC-fähig ist, können die Lautstärke, Stummschaltung, Ein/Standby-Schaltung des Hubs auch über die Fernbedienung des TV-Geräts gesteuert werden.

Audio-Eingänge

Als weitere Inputs bietet der „Sound Hub Compact“ einen zweiten optischen Digitaleingang, etwa für einen CD-Spieler, und einen Line-Level-Eingang für eine analoge Quelle. Die hier zugespielte Musik wandelt der Hub in ein Digitalsignal von 96 Kiloherzt/24 Bit.

Der Sound Hub Compact bietet zum Anschluss von Zuspielern und Quellen zwei digitale optische Inputs, einen analogen Line-Eingang und eine HDMI-Schnittstelle. Der „Link Connect“-Taster dient dem komfortablen Paaren mit den Lautsprechern. Falls man kompakte Schallwandler wie die Callisto 2 C, die Rubicon 2 C, die Oberon 1 C oder die Oberon On-Wall C wählt, lohnt sich für einen kraftvolleren und tieferen Bass der Anschluss eines aktiven Subwoofers an dem „Sub Out“. Mit dem „Band“-Schalter ändert man den Funkfrequenzbereich, in dem der Hub seine Signale an die verbundenen Lautsprecher sendet. Die Standard-Einstellung ist 5,8 Gigahertz, in der „Auto Band“-Einstellung hingegen wechselt der Hub je nach Auslastung des WLAN in das 5,2 Gigahertz-Band. An die IR-Buchse schließt man den mitgelieferten externen Infrarot-Empfänger an, falls der Hub keine freie „Sicht“ zur Fernbedienung hat. Bei aktiviertem „Auto Select“ schalten sich der Hub und die Lautsprecher automatisch an, sobald eine Quelle ein Signal sendet, und wechseln zugleich auf diesen Eingang. Die Stromversorgung des Hubs geschieht über ein externes Steckernetzteil, das an die „Power“-Buchse angeschlossen wird. Der Hub wiederum kann über seinen USB A-Port ein zuspielendes Smartphone oder Tablet mit Strom versorgen.

Der Sound Hub Compact bietet zum Anschluss von Zuspielern und Quellen zwei digitale optische Inputs, einen analogen Line-Eingang und eine HDMI-Schnittstelle. Der „Link Connect“-Taster dient dem komfortablen Paaren mit den Lautsprechern. Falls man kompakte Schallwandler wie die Callisto 2 C, die Rubicon 2 C, die Oberon 1 C oder die Oberon On-Wall C wählt, lohnt sich für einen kraftvolleren und tieferen Bass der Anschluss eines aktiven Subwoofers an dem „Sub Out“. Mit dem „Band“-Schalter ändert man den Funkfrequenzbereich, in dem der Hub seine Signale an die verbundenen Lautsprecher sendet. Die Standard-Einstellung ist 5,8 Gigahertz, in der „Auto Band“-Einstellung hingegen wechselt der Hub je nach Auslastung des WLAN in das 5,2 Gigahertz-Band. An die IR-Buchse schließt man den mitgelieferten externen Infrarot-Empfänger an, falls der Hub keine freie „Sicht“ zur Fernbedienung hat. Bei aktiviertem „Auto Select“ schalten sich der Hub und die Lautsprecher automatisch an, sobald eine Quelle ein Signal sendet, und wechseln zugleich auf diesen Eingang. Die Stromversorgung des Hubs geschieht über ein externes Steckernetzteil, das an die „Power“-Buchse angeschlossen wird. Der Hub wiederum kann über seinen USB A-Port ein zuspielendes Smartphone oder Tablet mit Strom versorgen.

Wireless-Streaming zu den Lautsprechern

Mit dieser hochauflösenden Qualität sendet der Hub auch sämtliche Signale kabellos zu den Lautsprechern.
Dieses „Wireless Streaming“ in HiRes gelingt über eine große Distanz: Hub und Lautsprechern können bis zu zehn Meter voneinander entfernt stehen – selbst wenn der Hub im Lowboard steht. Das Streaming geht zudem schnell: So bleiben beim Film-Spaß Bild und Ton synchron.

Als Spielpartner dienen der Plattenspieler Thorens TD 402 DD, der externe Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Black Cube SE II, der SACD-Player Oppo UPD-203 und, nicht sichtbar, als Bluetooth-Quelle das Smartphone LG V30.

Als Spielpartner dienen der Plattenspieler Thorens TD 402 DD, der externe Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Black Cube SE II, der SACD-Player Oppo UPD-203 und, nicht sichtbar, als Bluetooth-Quelle das Smartphone LG V30.

Oberon 7 C

Der natürliche Spielpartner des „Sound Hub Compact“ ist die Oberon 7 C. Sie ist die aktive, streaming-fähige Version der Oberon 7 – und glänzt mit der gleichen Klang-und Verarbeitungsqualität. Hier sehen wir den rund einen Meter aufragenden Standlautsprecher in Schwarz. Alternativ ist die Oberon 7 C in dunkler Walnuss erhältlich – ebenfalls mit glatter schwarzer Front. Weitere Varianten sind helle Eiche und Mattweiß,
dann ist die Front in Weiß gehalten.

Die Chassis der Oberon 7 C: Der Hochtöner schallwandelt mit einer federleichten Kunstseiden-Kalotte. Mitten und Bässe übernehmen die beiden darunter positionierten 18-Zentimeter Woofer. Ihre spezielle rotbraune Papiermembran ist charakteristisch für Dali-Lautsprecher. Die Holzfasern verleihen der Membranoberfläche eine unregelmäßige Struktur, dies erhöht die Steifigkeit der Membran und sorgt zugleich für eine Reduzierung von Resonanzen.

Die Chassis der Oberon 7 C: Der Hochtöner schallwandelt mit einer federleichten Kunstseiden-Kalotte. Mitten und Bässe übernehmen die beiden darunter positionierten 18-Zentimeter Woofer. Ihre spezielle rotbraune Papiermembran ist charakteristisch für Dali-Lautsprecher. Die Holzfasern verleihen der Membranoberfläche eine unregelmäßige Struktur, dies erhöht die Steifigkeit der Membran und sorgt zugleich für eine Reduzierung von Resonanzen.

Chassis

Als Chassis kooperieren ein 29 Millimeter messender Hochtöner und zwei 18-Zentimeter-Woofer für Mitten und Bässe. Sie besitzen natürlich die Dali-typische rotbraune Konus-Membran aus einem speziellen Papier-Holzfaser-Mix. Dieses Duo spielt runter bis zu 31 Hertz – auch dank einer Bassreflexabstimmung Darunter ist die Elektronik eingelassen, also das Streaming-Modul, der Soundprozessor und die Verstärker-Einheit mit einer Leistung von zweimal 50 Watt.

Der geschwungen geformte metallene Sockel sorgt für eine schwebende Erscheinung des Standlautsprechers.

Der geschwungen geformte metallene Sockel sorgt für eine schwebende Erscheinung des Standlautsprechers.

Setup

Damit die Oberon 7 C und der Hub als Audio-System zusammenspielen, bedarf es der Paarung. Das geht leicht und flott: Am Hub drücken wir einmal den „Link & Connect“-Taster. An der rechten Oberon 7 C betätigen wir nun ebenfalls diesen Taster – und zwar so oft, bis das daneben sitzende Display uns anzeigt, dass dieser Lautsprecher die Position des rechten Frontschallwandlers einnimmt. Genauso richten wir nun die zweite Oberon 7 C als linken Frontlautsprecher ein. Zum Abschluss nochmals ein Druck auf den Taster am Hub – schon ist das Sound-System einsatzbereit für das Film-Event oder den Musikgenuss.

In diesem Video sind folgende Komponenten zu sehen, die wir bereits getestet haben oder noch im Test vorstellen werden:
– Hub: Dali Sound Hub Compact
– Lautsprecher: Dali Oberon 7C
– Fernseher: Panasonic TX-55GZW1004

Die Rückseite der Oberon 7 C: Neben der Buchse für den Netzstecker und dem An/Aus-Schalterbietet finden wir hier den „Link Connect“-Taster für die Paarung mit dem Hub. Welche Position der Lautsprecher einnehmen soll, definiert man mithilfe des Displays, das einen Hörraum in stilisierter Form zeigt: Der aktuell eingestellte Standort des Lautsprechers wird durch eine leuchtende LED angezeigt. Mit jedem Druck auf den „Link Connect“-Taster „wandert“ die Lautsprecher-Position weiter. Auf diesem Bild ist diese Oberon 7 C als linker Frontlautsprecher definiert.

Die Rückseite der Oberon 7 C: Neben der Buchse für den Netzstecker und dem An/Aus-Schalterbietet finden wir hier den „Link Connect“-Taster für die Paarung mit dem Hub. Welche Position der Lautsprecher einnehmen soll, definiert man mithilfe des Displays, das einen Hörraum in stilisierter Form zeigt: Der aktuell eingestellte Standort des Lautsprechers wird durch eine leuchtende LED angezeigt. Mit jedem Druck auf den „Link Connect“-Taster „wandert“ die Lautsprecher-Position weiter. Auf diesem Bild ist diese Oberon 7 C als linker Frontlautsprecher definiert.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Dali
Oberon 7 C (Übersicht)
Produktkategorie:Wireless Music System
Preise:Ausstattung des Test-Sets:
- Dali Sound Hub Compact: 299,00 Euro
- Dali Oberon 7 C (Standlautsprecher): 849,00 Euro / Stück
Garantie: - Hub: 2 Jahre
- Lautsprecher: 2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 6251 944 80 77
www.dali-deutschland.de
Pros und Kontras:+ sehr guter Klang
+ kabelloser Betreib ohne störende Lautsprecherkabel
+ stabile Verbindung ohne Aussetzer
+ Signalübertragung zu den Lautsprechern in HiRes (96 kHz/24 Bit)
+ Fernbedienung
+ leichte Installation und Bedienung
+ einfaches Pairing mit den Lautsprecher
+ sehr gute Verarbeitung
+ attraktives Design
+ System kann alternativ mit dem Sound Hub realisiert werden

- Hub: kein koaxialer Digitaleingang
- Lautsprecher: kleine Spikes
Benotung:
Klang (60%):90/100
Praxis (20%):90/100
Ausstattung (20%):89/100
Gesamtnote:Preistipp
Preis/Leistung:überragend
Modell:Dali
Sound Hub Compact
Produktkategorie:Vorverstärker (Wireless), Bluetooth-fähig
Preis:299,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Abmessungen (HBT):30 x 212 x 132 mm
Gewicht:0,5 kg
Eingänge/
Schnittstellen:
1 x Bluetooth 5.0 (Codecs: aptX, aptX HD, SBC, AAC)
2 x digital optisch (Toslink)
1 x analog Line (Cinch)
1 x HDMI (ARC)

1 x IR (Infrarotsensor) (Klinke, 3,5 mm)
1 x Power In (9 V)
Ausgänge:1 x I2S (96 kHz/24 Bit)
1 x Pre Out (Line, Cinch)
1 x Subout (Cinch)
1 x USB (Stromversorgung 5V/1,5 bzw. Service)
Formate / max.
Samplingrate /
Auflösung:
- Bluetooth: SBC, AAC, aptX, apt X HD [48 kHz/24 Bit])
- Toslink: PCM 192 kHz/24 Bit (internes Downsampling auf PCM 96 kHz/24 Bit)
- I²S-Funkübertragung Hub/Lautsprecher: PCM 96 kHz/24 Bit
Stromverbrauch:- max.: 2,8 W
- Standby-Betrieb: 1,7 W
- vernetzter Standby-Betrieb: 1,7 W
Lieferumfang:- Dali Sound Hub Compact
- externes Netzteil (1,4 m Kabellänge)
- Infrarot-Fernbedienung
- Infrarot-Empfänger
- 2 Batterien (AAA)
- Gummifüße
- Aufbau-Kurzanleitung
Pros und Kontras:+ HiRes-Funkverbindung zu den Lautsprechern per I2S (96 kHz/24 Bit)
+ stabile Verbindung ohne Aussetzer
+ sehr gute Bluetooth-Streaming Qualität mit den Codecs aptX und aptX HD
+ analoge und digitale Audio-Schnittstellen
+ HDMI-Input
+ Fernbedienung
+ einfache Bedienbarkeit
+ leichtes Pairing mit den Lautsprecher
+ ansprechendes Design
+ kompakte Maße
+ zusätzlicher IR-Empfänger, um den Hub auch in optisch unsichtbar positionieren zu können
+ Wandmontage möglich
+ externes Netzteil minimiert Störeinflüsse auf die Elektronik

- kein koaxialer Digitaleingang
Modell:Dali
Oberon 7 C
Produktkategorie:Standlautsprecher, aktiv, wireless
Preis:849,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Ausführungen:Mattweiß, Eiche hell, Walnuss dunkel, Esche schwarz (jeweils Laminat)
Abmessungen (HBT):1015 × 200 × 340 mm
Gewicht:14,8 kg / Stück
Prinzip:aktiv, wireless, zwei Wege, Bassreflex-Abstimmung
Hochtöner:1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 178 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzgang:31 - 26.000 Hz (±3 dB) (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.350 Hz (Herstellerangabe)
Schalldruck:108 dB max. (Herstellerangabe)
Verstärkertyp:Class D
Leistung:2 x 50 Watt (Herstellerangabe)
Stromverbrauch:- max.: 62 W
- Standby-Betrieb: 1 W
- vernetzter Standby-Betrieb: 1,2 W
Lieferumfang:- Dali Oberon 7 C
- Lautsprecherabdeckung
- Spikes
- Gummifüße
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Kurzanleitung)
Pros und Kontras:+ sehr gute räumliche Darstellung und plastische Abbidlung
+ satter Punch, amtlihe Dynamik, voluminöser Bass
+ gut geeignet für HiFi und Heimkino
+ kabelloser Betreib ohne störende Lautsprecherkabel
+ Datenempfang in HiRes-Qualität (96 kHz/24 Bit)
+ Display zum einfachen Pairing mit dem Hub
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung

- kleine Spikes

Der Beitrag Dali Oberon 7 C – Wireless Sound-System für HiFi und Home Cinema erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Advance Paris MyConnect 60 – All-in-One Anlage für anspruchsvolle Einsteiger

$
0
0

Wem der Klang aus Smartphone oder Bluetooth-Box auf Dauer nicht genügt, der muss sich im Regal darüber umsehen. An richtigen Stereo-Lautsprechern führt aus unserer Sicht kein Weg vorbei, wenn es um wirklich guten Klang gehen soll. Damit der betriebsnotwendige Gerätepark nicht eskaliert, bieten immer mehr Hersteller All-in-One-Lösungen an. Diese vereinen Verstärkung und Quellen in einem Gehäuse. Mit dem Advance Paris MyConnect 60 lassen sich die Lautsprecher beispielsweise zentral mit Musik von CD, Streamingdiensten, Plattenspielern, Radio und weiteren versorgen.

Der MyConnect 60 ist ein audiophiler Alleskönner im Kompaktformat und beinhaltet Verstärker, Streamer, Tuner für FM, DAB, Internet, CD-Laufwerk und Bluetooth-Empfänger.

In der goldenen Ära des High Fidelity waren Stereo-Anlagen regelrechte Statussymbole. Damals füllten Gerätschaften, die für den guten Klang notwendig waren, ganze Regale. CD-Player, Tapedeck, Tuner, Equalizer, DAT-Recorder, Verstärker und Plattenspieler brachten es leicht auf einen Meter Bauhöhe. Heute ist das grundlegend anders. Viele Konsumenten hören Musik nur noch aus dem Smartphone und legen weniger Wert auf richtig guten Ton. Für alle die das doch tun gibt es heute jedoch eine deutlich größere Vielfalt: Die klassischen Stereo-Anlagen sind weiterhin zu bekommen, gleichzeitig gibt es aber auch hochwertige Kopfhörer und Kompaktanlagen. Außerdem gibt es All-in-One-Lösungen, die den HiFi-Turm sozusagen miniaturisieren und dennoch ähnlich vielseitig sind. Ein solches Rundum-Sorglos-Set mit dem Namen MyConnect 60 hat uns die französische Firma Advance Paris zum Test zur Verfügung gestellt. Wir prüfen, ob die MyConnect 60 mit klassischen HiFi-Komponenten mithalten kann. Diesen hohen klanglichen Anspruch hat der schicke Alleskönner aus der Grande Nation nämlich.

Extrem kompakt und anspruchsvoll

Mit circa 14 x 27 x 39 Zentimetern ist der MyConnect 60 nur in etwa so groß wie ein Schuhkarton und mit fünfeinhalb Kilo Gewicht auch vergleichsweise leicht. Das Gehäuse ist wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich und mit einer schicken Glasfront versehen. Der Taster zum Einschalten leuchtet im Standby rot und im Betrieb weiß. Auch um den großen, kombinierten Lautstärkesteller und Quellenwahlschalter leuchtet im Betrieb ein weißer Zierring. Zwischen beiden befinden sich das CD-Laufwerk, Tasten zur Steuerung sowie ein Kopfhöreranschluss und darüber das große Display. Außerdem ist frontseitig ein USB-Anschluss eingelassen. Was sich aufgelistet viel anhört, wirkt in der Realität ziemlich aufgeräumt und folgt einem klaren Design. Insgesamt wirkt der MyConnect 60 wie ein hübsch designtes, kleines Audiogerät. Dahinter steckt jedoch mehr: Wer sich kurz mit dem Hersteller beschäftigt, stellt schnell fest, dass Advance Paris aus einer anspruchsvollen Ecke der Szene kommt.

Gemessen an der Preisklasse sind Materialqualität und Verarbeitung des MyConnect 60 vorbildlich.

Der MyConnect 60 ist auf Klang getrimmt

Ursprünglich als Advance Acoustic gestartet, produzierten die Franzosen anspruchsvolle HiFi-Geräte zu verhältnismäßig günstigen Preisen. So habe beispielsweise ich bereits als Schüler von dem einen oder anderen Gerät aus Frankreich geträumt, da diese, im Vergleich zu den Rivalen, noch irgendwie erschwinglich erschienen. Diesem Anspruch soll auch der kleine, kompakte MyConnect 60 gerecht werden. Folglich bringt die kompakte All-in-One-Anlage alles mit, was es nach klassischer Lehre für guten Klang braucht: Da wäre u.a. ein üppig dimensionierter Ringkerntrafo. Außerdem hochwertige Digital-Analog-Wandler von Wolfson. Eben solche, die auch in absoluten High-End-Geräten Verwendung finden und eingehende Signale der zahlreichen digitalen Eingänge in analoge Signale wandeln. Diese Signale werden dann von einem klassischen Class A/B-Verstärker zur Weitergabe an die Lautsprecher aufbereitet. Falls Ihnen das alles nichts sagt, ist das auch kein Problem. Es genügt die Gewissheit, dass deutlich größere und teurere Geräte auf ähnliche Technik setzen.

(Fast) grenzenlose Wiedergabevielfalt

Bei einem schicken, kompakten Hi-Fi-Gerät wie dem MyConnect 60 ist es natürlich weniger entscheidend, was drin steckt, solange der Output stimmt. Was hinten raus kommen kann, muss jedoch zunächst vorn zugefüttert werden. Dafür brauchen wir beim Advance Paris MyConnect 60 keine externen Geräte, denn alle Quellen, mal abgesehen vom optionalen Plattenspieler, sind bereits integriert. Offensichtlich an der Lade erkennbar ist der CD-Player. Ebenfalls in der Front sitzt ein Anschluss für USB-Festspeicher, also externe Festplatten und USB-Sticks. Musikdaten von dort angeschlossenen Speichern können direkt über den MyConnect wiedergegeben werden. Selbstverständlich werden die wichtigsten Formate wie MP3, WAV, FLAC, ALAC and AAC hier abgedeckt. Darüber hinaus verfügt der kleine Alleskönner über umfangreiche Konnektivitäten zu vielen Musikstreamingdiensten wie Spotify, Deezer und Tidal. Und natürlich zu tausenden Internetradiosendern. Die dafür notwendige Netzwerkverbindung kann kabellos über WLAN oder den rückseitigen Ethernetanschluss hergestellt werden. Zur Einrichtung erzähle ich dann gleich noch mehr.

Der große Drehregler dient der Lautstärkejustage und der Navigation durchs Menü.

Alles abgedeckt

An kabelgebundenen Eingängen stehen drei analoge und drei digitale bereit. Einer der drei analogen Zugänge lässt sich per Schalter auf der Rückseite vom Hochpegeleingang für CD-, DVD-Player oder Ähnlichem zum Phonoeingang für Plattenspieler mit magnetischem Tonabnehmer (kurz MM) umfunktionieren. Dabei ist die Software des Geräts klug genug, den Namen des Eingangs ebenfalls anzupassen. Je nach Schalterstellung heißt er „Phono“ oder „AUX 1“. Sehr schön! Die drei digitalen Eingänge teilen sich in einen koaxialen und zwei optische. Damit haben wir die ersten neun Quellen also abgearbeitet. Bleiben drei weitere zu erkunden. Hierbei handelt es sich um kabellose: Das klassische FM-Radio ist natürlich mit an Bord. Außerdem das neuere, digitale DAB+, das deutlich mehr Sender zur Auswahl bietet und zudem störungsfreier funktionieren soll. Zu guter Letzt verfügt der MyConnect 60 noch über ein Bluetoothmodul. So kann von allen möglichen Endgeräten auch über diese, leicht einzurichtende Verbindung gestreamt werden.

Anschlussseitig ist der MyConnect 60 mit allem ausgestattet, was man von einem modernen HiFi-Receiver erwarten darf.

Ausgangsseitig flexibel

Auch ausgangsseitig ist der MyConnect 60 gut bestückt: Der Kopfhörerausgang auf der Front wurde bereits erwähnt. Er bietet einem 6,3 Millimeter-Klinkenstecker Anschluss. Rückseitig sind die anderen Ausgänge positioniert: Für den Anschluss von Lautsprechern steht ein obligatorisches Paar Schraubklemmen zur Verfügung. Falls die Lautsprecher Subwooferunterstützung erfordern, so gibt ein Subwooferanschluss in Gestalt eines Cinch-Ausgangs das notwendige Tieftonsignal dazu aus. Direkt daneben befindet sich noch ein Cinchanschluss der das komplette Stereo-Signal ausgibt. Ob dieses geregelt sein soll, oder mit konstantem Pegel ausgegeben werden soll, kann im Menü des MyConnect 60 entschieden werden. Es ließen sich hieran also beispielsweise – ganz oldschool – ein Tape-Rekorder anschließen. Oder – etwas moderner – weitere Endstufen in anderen Räumen, so dass sich ein einfaches Multiroom-System ergibt. Ich denke, nach dieser Bestandsaufnahme wird deutlich, dass man mit dem kompakten MyConnect 60 nicht nur gut klarkommt, sondern sogar eine ganze Menge anstellen kann.

Inbetriebnahme ohne Kabelsalat

Vom minimalistischen Setup aus MyConnect plus zwei Lautsprechern bis hin zum 2.1-System mit Subwoofer, Plattenspieler und einfachem Multiroom-System ist alles drin. Es handelt sich bei dem MyConnect 60 schlicht um eine ziemlich vollständige HiFi-Anlage, die erfreulich kompakt und günstig ist. Die Advance All-In-One-Anlage bietet durch seine integrierten Quellen aber noch einen weiteren Vorteil: Die Einrichtung und damit verbundene Verkabelung ist ein Kinderspiel. Da es sich bei dem kompakten Gerät um ein vollständiges HiFi-System handelt, ist zur Inbetriebnahme nur ein geeigneter Stellplatz notwendig. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die warme Abluft des Verstärkers nach oben hin abziehen kann. Eine Hand breit Luft über dem MyConnect 60 schadet also nicht – im Gegenteil. Die eigentliche Verkabelung beschränkt sich dann auf den Stromanschluss mittels beiliegendem Kaltgeräteanschlusskabel und die Verbindung der Lautsprecherkabel. Alles weitere ist optional. Beim Kauf der Lautsprecherkabel braucht, hinsichtlich des Anschlusses, auf nichts Spezielles geachtet werden.

Der MyConnect 60 ist massiv ausgestattet, bietet aber auch Plattenspielern Anschluss.

Loshören

Sind Lautsprecher angeschlossen und ist der Advance Paris-Alleskönner mit Strom versorgt, kann man gleich loshören. Einfach eine CD einlegen und wenige Sekunden später erklingen die ersten Töne. Mit den ersten Klängen aus dem MyConnect 60 sind schnell sämtliche Zweifel an der Soundgüte des kompakten Geräts beseitigt. Klanglich kann man die schicke Anlage kaum von ausgewachsenen HiFi-Setups mit vielen Geräten unterscheiden. Unsere Canton-Standlautsprecher treibt der kleine MyConnect souverän an, als wäre er genau dafür gemacht. Der Klang ist knackig und dynamisch, Bässe kommen tief und präzise, die Gesamtperformance ist insgesamt raumfüllend und einnehmend. So weit, so gut. Nun machen wir uns an die Einrichtung der weiteren Wiedergabemöglichkeiten: Zum Anschluss des Plattenspielers wird nur der rückseitig platzierte Schalter des MyConnect 60 auf „Phono“ gestellt und die drei Kabel des Plattenspielers für rechten und linken Kanal sowie die Erdung an der kleinen Klemme angeschlossen. Schon ist auch auch der Plattenspieler betriebsbereit.

Wird die CD eingelegt, schaltet der Advance Paris direkt auf die passende Quelle und startet die Wiedergabe.

Analog- & Digital-Konnektivität

Dass der günstige MyConnect über einen Plattenspielereingang verfügt ist aus meiner Sicht phänomenal. So kann der alte Plattenspieler aus dem Familienfundus ohne Aufwand und Mehrkosten reaktiviert werden. Falls sich noch keiner im Hausrat befindet, kann das für den Phonoverstärker gesparte Geld erstmal in einen hochwertigen Plattenspieler investiert werden. Klanglich ist der Phonoeingang gut und macht schwarze Scheiben einwandfrei hörbar. Im direkten Vergleich zu einem externen Phonoverstärker fällt, auf, dass der angeschlossene Tonabnehmer Goldring E1 am MyConnect etwas schlanker und weniger dynamisch klingt. Der Preis für den externen Oehlbach XXL Phono Preamp Ultra liegt jedoch auch etwa bei einem Drittel des gesamten MyConnect und das relativiert den klanglichen Zugewinn dann doch deutlich. Zurück zur digitalen Wiedergabe: Zwar verfügt der MyConnect 60 über ein internes CD-Laufwerk, für den Test der digitalen Eingänge habe ich ihn aber dennoch mit einem externen Laufwerk verbunden, um die Eingänge zu testen.

Kinderleicht

Dank der hochwertigen Digitalwandler des MyConnect 60 klingen auch externe Zuspieler ziemlich gut. Die kabelgebundene Digitalperformance des Alleskönners lässt definitiv kaum Wünsche offen. Kabellos kann beispielsweise per Bluetooth zugespielt werden. Die Verbindung zum Smartphone oder Laptop steht in wenigen Sekunden und ist aus klanglicher Sicht kaum schlechter als eine Kabelverbindung. Daher eignet sich diese Variante perfekt zum Beispiel für Gäste, die eigenen Musik wiedergeben möchten oder für die unkomplizierte Ausgabe von Computer-Audio oder vom Fernseher. Weiter gehts mit der Radio-Wiedergabe: Hierzu ist erstmals noch etwas Verkabelungsaufwand notwendig, denn ohne Antenne bleiben die Tuner stumm. Die beiliegende Zimmerantenne wird einfach an mit dem MyConnect 60 verbunden und aufgehängt. Wählt man nun den Eingang DAB+, so startet automatisch ein Sendersuchlauf und kann man kann einen Augenblick später loslegen. Für den Autoscan beim FM-Radio muss einmal die gleichnamige Taste auf der Fernbedienung gedrückt werden. Gefundene Sender können dann natürlich gespeichert werden.

Das großzügige Display an der Gerätefront vereinfacht die Bedienung.

Netzwerkeinrichtung per App

Die Fernbedienung haben wir bisher noch nicht behandelt. Sie passt mit ihrem geradlinigen Design und der hochglänzend schwarzen Oberfläche perfekt zum MyConnect 60. Über sie sind alle Funktionen steuerbar, allerdings sind nicht alle Quellen direkt per Taste anwählbar. Für einige muss das Quellenmenü aufgerufen und dann per Pfeiltaste ausgewählt werden. Auf eben diese Weise kann die Quelle auch über den Lautstärkesteller am Gerät eingestellt werden. Natürlich kann der MyConnect 60 auch über eine App gesteuert werden. Die ist im Apple App-Store und Google PlayStore kostenlos verfügbar und schnell installiert. Sie empfiehlt sich definitiv für die Einrichtung der WLAN-Verbindung. Die muss eingerichtet werden, wenn der Advance Paris mit einem Streamingdienst wie Spotify verbunden werden soll und kein Netzwerkkabel verwendet wird. Damit der MyConnect sich mit dem eigenen Netzwerk verbinden kann, braucht er zwei Infos: Welches Netzwerk das richtige ist und das Passwort.

Netzwerkeinrichtung

Zur Einrichtung gibt es zwei Wege: Den Netzwerk-Wizard, der nicht magisch ist, oder via App. Wird die App-Einrichtung gestartet, muss am MyConnect nur der WPS-Modus aktiviert werden. Anschließend teilt das Smartphone dem MyConnect das richtige Netzwerk mit und man kann das Passwort am Smartphone eingeben. Bei der Einrichtung über den Wizard muss das Passwort über die Fernbedienung eingegeben werden – nicht über die Nummerntasten, sondern über die Pfeiltasten. Besteht das Passwort aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben und gar noch Sonderzeichen, dauert unter Umständen dann ziemlich lange. Daher empfehle ich die Einrichtung über die App. Ist der MyConnect 60 dann mit dem Netzwerk verbunden, so kann er zum Beispiel in der Spotify-App als Wiedergabegerät ausgewählt werden. Bei mir hat die Wiedergabe zwischenzeitlich erst beim zweiten Mal gestartet. Warum kann ich zwar nicht sagen, da es beim zweiten Versuch aber stets funktioniert hat, sehe ich darin auch kein Problem.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist edel gearbeitet und übersichtlich strukturiert.

Streaming & weitere Features

Klanglich gibt sich der Advance Paris in der Wiedergabe von Streamingdiensten keine Blöße. Abhängig ist die absolute Qualität natürlich auch von der Auflösung des Anbieters. Die maximale Datenrate bei Spotify Premium beträgt beispielsweise 320 kbit/s. Damit sind die Daten im Vergleich zum Original deutlich komprimiert. Für die kostenlose Version sieht es noch etwas schlechter aus. Deutlich besser sind da beispielsweise Tidal oder Deezer HiFi. Beide streamen verlustfrei, das heißt in der vollen CD-Qualität. Einen dieser Dienste zu wählen ist aus meiner Sicht absolut angeraten, damit klingt es einfach besser. Und der kompakte MyConnect 60 ist durchaus in der Lage, die feineren Details und den natürlicheren Klang an die Lautsprecher weiterzugeben. Überhaupt ist mein Testgast klanglich nicht an seiner physischen Größe zu messen. Vielmehr macht es dem eingangs beschriebenen, hohen klanglichen Anspruch des Herstellers Advance Paris alle Ehre und stellt sicher auch anspruchsvolle Hörer zufrieden.

Feinwerkzeuge inklusive

Der Sound ist durchgehend klar. Keine Anzeichen von Aufdickung oder überzogener Wärme. Zu analytisch ist es aber auch nicht. Hier hat Advance Paris offensichtlich die perfekte Mitte aus Volumen und Klarheit gefunden. Und falls es tonal mal nicht ganz passt, bietet die kompakte All-in-One-Anlage die Möglichkeit Bässe und Höhen an den eigenen Geschmack, beziehungsweise die individuelle Hörsituation, anzupassen. Auch eine Balance-Einstellung gibt es natürlich. Mit ihrer Hilfe kann das Klangbild gerade gerückt werden, wenn die Wohnsituation keine symmetrische Positionierung von Lautsprechern und Hörplatz zulässt. Insgesamt ist der MyConnect 60 auch in dieser Hinsicht sehr umfangreich und vollständig ausgestattet. Einziger kleiner Kritikpunkt an der Lautstärkeeinstellung ist, dass das Gerät beim Einschalten keine vorgegebene, niedrige Lautstärke ausgibt, sondern den zuletzt vor dem abschalten Pegel wählt. Damit kann es natürlich vorkommen, dass es nach dem Einschalten am Morgen gleich mit der gehobenen Lautstärke vom letzen Abend weitergeht.

Der USB-Port ist frontseitig platziert. So können Inhalte von entsprechenden Sticks schnell über den MyConnect 60 wiedergegeben werden.

Fazit

Der Advance Paris MyConnect 60 ist ein Musterbeispiel dafür, wie kompakt eine hochwertige und vor allem vollwertige HiFi-Anlage sein kann. Dieses All-in-One-System bietet Wiedergabemöglichkeiten von analogen Schallplatten, über CDs und Radio bis hin zu digitalem Lossless-Streaming. Die Verstärkung besorgt ein klassischer Class A/B-Verstärker. Die benötigte Energie transformiert ein üppiger Ringkerntrafo im klassischen Netzteil. Das alles ist untergebracht in einem schicken und kompakten Gehäuse, das sich in fast jede Wohnsituation integrieren lässt. Der zum Betrieb notwendige Verkabelungsaufwand beschränkt sich, dank interner Quellen und WLAN-Verbindung, auf ein absolutes Minimum. Das macht den MyConnect 60 zur perfekten Wahl für Anspruchsvolle Hörer, die sich ihre Wohnung nicht mit Geräten und Kabeln vollstellen möchten. So ist der Alleskönner MyConnect 60 eine echte Empfehlung für anspruchsvolle Einsteiger, die große Geräteparks und den damit verbundenen Aufwand scheuen.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80 of 100

80 of 100

80 of 100

Technische Daten

Modell:Advance Paris
MyConnect 60
Produktkategorie:Streaming/CD-Receiver
Preis:790,00 Euro (UVP)
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):136 x 265 x 385 mm
Gewicht:5,5 kg
Verstärker:- 2x70 Watt
- Verstärkerklasse AB
D/A-Wandler:Wolfson WM8740
Eingänge:- 2x Cinch / AUX
- 1x Cinch / Phono/AUX
- 2x digital optisch
- 1x digital koaxial
- 1x USB-A (Front)
- 1x Ethernet
- Bluetooth
- CD-Laufwerk
Ausgänge:- 2x Lautsprecheranschluss
- 1x Cinch Pre Out/ Rec Out
- 1x Sub Out
- 1x 6,3-mm-Klinke (Kopfhörer)
Lieferumfang:- MyConnect 60
- Fernbedienung
- WiFi-Antenne
- DAB/FM-Antenne
- Netzkabel
- Quick Start Guide
Pros und Contras:+ integratives Design
+ einfache Bedienung
+ sehr gute Verarbeitung
+ kostenlose Smartphone-App
+ Multiroom-Unterstützung
+ Zugriff auf Online-Musikdienste wie Tidal, Spotify u.a. (Account erforderlich)
+ Internetradio
+ DAB-Tuner
+ sehr guter Klang

- startet nicht mit vorgegebener Lautstärke
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Advance Paris MyConnect 60 – All-in-One Anlage für anspruchsvolle Einsteiger erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Lautsprecherkabel Analysis Plus Silver Apex Speaker – Volle Potenzialentfaltung

$
0
0

Manchmal liegt es an den Dingen dazwischen: Wenn eine erstklassige Musikanlage Frische, Dynamik und Details vermissen lässt, sind mitunter die Kabel, welche die Komponenten verbinden, die Klangverderber. Das gilt natürlich auch für den letzten Meter vom Verstärker zum Lautsprecher. Welches Potenzial hier schlummert, haben wir mit dem High End-Lautsprecherkabel Analysis Plus Silver Apex Speaker ausgelotet – mit verblüffendem Ergebnis.

Das Analysis Plus Silver Apex Speaker in der 2,5-Meter-Ausführung. Das Kabel wird auf Wunsch in allen Längen gefertigt – bis maximal 30 Meter.

Das Analysis Plus Silver Apex Speaker in der 2,5-Meter-Ausführung. Das Kabel wird auf Wunsch in allen Längen gefertigt – bis maximal 30 Meter.

Können Kabel klingen? Nein. Aber sie können das Musiksignal, das durch sie fließt, verändern. Darum ist das beste Kabel neutral: Es bewahrt unverändert die Musik, die es von A nach B transportiert. Doch wie muss dieses Kabel beschaffen sein? Mit dieser Frage hat sich Analysis Plus beschäftigt. Das in Michigan ansässige Ingenieur- und Forschungsbüro ist seit 1993 für Kunden wie die NASA, General Motors oder Intel tätig und hat sich dabei auch mit der Optimierung von Datenübertragungswegen beschäftigt. Da war die Frage nach dem besten Audio-Signalleiter nicht mehr weit – und dank des bei der Beantwortung gewonnenen Know-hows ist Analysis Plus seit etlichen Jahren ein Premium-Kabelspezialist, der seine patentierten Signalleiter für den Profi-Musikbereich fertigt, aber ebenso Kabelprogramme für das gehobenste Home-Audio-Segment in petto hat. Wir haben aus diesem Portfolio mit dem Silver Apex Speaker das edle Spitzenmodell unter den Lautsprecherkabeln im Test – und das sehen wir uns nun näher an.

Das Kabel besitzt, wie bei Analysis Plus üblich, Leiter mit ovalem Querschnitt und hohlem Aufbau. Beim Silver Apex Speaker sind diese Hohlleiter aber erstmals ineinander verschachtelt.

Das Kabel besitzt, wie bei Analysis Plus üblich, Leiter mit ovalem Querschnitt und hohlem Aufbau. Beim Silver Apex Speaker sind diese Hohlleiter aber erstmals ineinander verschachtelt.

Forschung nach dem optimalen Kabel

Was das optimale Kabel ausmacht, musste Analysis Plus selbst herausfinden, denn auf dem Markt konkurrieren viele Konzepte mit geringer Faktenunterfütterung. Die wichtigste gesicherte Erkenntnis wurde zur Grundlage der Analysis Plus-Kabelkonstruktion: runde Kabelquerschnitte sind nachteilig, weil das Musiksignal wie jede Wechselspannung dem Skin-Effekt unterliegt. Das Signal nutzt nämlich nicht den gesamten Leiterquerschnitt, sondern drängt hin zum Rand – und mit steigender Frequenz nimmt dieser Effekt zu. Schließlich durchläuft das Musiksignal den Leiter nur noch nahe seiner Oberfläche. Der Skin Effekt verstärkt bei konventionellen Audio-Kabeln mit zwei runden, nebeneinanderliegenden Leitern einen zweiten negativen Einfluss, den Proximity-Effekt: Die benachbarten Leiter beeinflussen sich elektrisch gegenseitig. Analysis Plus hat messtechnisch herausgefunden, dass bereits ab rund vier Kilohertz Verzerrungen im Audiosignal entstehen und dadurch insbesondere die Impulstreue leidet. Aus diesem Grund setzt Analysis Plus bei seinen Kabeln auf einen ovalen Querschnitt. Doch das allein reicht nicht, der Leiter muss noch eine zweite entscheidende Eigenschaft besitzen.

Das Silver Apex Speaker ist mit einem schwarzen Gewebeschlauch überzogen. Trotz seiner Robustheit ist eher flexibel. Auch das trägt zu der hohen Biegsamkeit bei, die die Handhabung und das Verlegen leicht macht – eine fast seltene Eigenschaft bei High End-Kabeln, die zumeist ziemlich starr und steif sind.

Das Silver Apex Speaker ist mit einem schwarzen Gewebeschlauch überzogen. Trotz seiner Robustheit ist eher flexibel. Auch das trägt zu der hohen Biegsamkeit bei, die die Handhabung und das Verlegen leicht macht – eine fast seltene Eigenschaft bei High End-Kabeln, die zumeist ziemlich starr und steif sind.

Durch diese hohle Gasse muss es kommen

Wilhelm Tell war kein Elektrotechniker, doch die Abwandlung seiner berühmten Worte aus Friedrich Schillers Drama sind quasi das Kabel-Credo von Analysis Plus: „Durch diese hohle Gasse muss es kommen“. Der optimale Leiter, der sowohl den Skin- als auch den Proximity-Effekt bändigt, ist im Querschnitt nämlich oval und hohl. Hohl darf man aber nicht mit leer gleichsetzen: Zur Stabilisierung der Form besitzt das Silver Apex Speaker einen ovalen Kunststoff-Kern aus Mylar. Dieser Kern ist das Zentrum einer komplett neuen Kabelgeometrie, die erstmals im Silver Apex Speaker zum Zuge kommt. Statt der bisherigen Aufeinanderstapelung und damit Parallelführung der ovalen Leiter sind diese nun dreifach verschachtelt auf dem zentralen Kern aufgebracht – also koaxial. Analysis Plus-Chef Mark Markel drückt es etwas komplizierter aus: „a hollow oval inside a hollow oval inside a hollow oval“. Auch in der Fertigung ist diese Verschachtelung deutlich aufwändiger, weshalb das Silver Apex auch preislich die Spitze des Portfolios bildet.

Der Schrumpfschlauch sorgt als Knickschutz für die Unversehrtheit der Signalleiter. Der Aufdruck „SPKR“ bedeutet, dass dieses Kabelende an den Lautsprecher angeschlossen werden soll. Das Kabel ist also für eine Laufrichtung optimiert: Beim Fertigungsprozess wurde eine Ausrichtung der Molekularstruktur des Leitermaterials in Längsrichtung betrieben.

Der Schrumpfschlauch sorgt als Knickschutz für die Unversehrtheit der Signalleiter. Der Aufdruck „SPKR“ bedeutet, dass dieses Kabelende an den Lautsprecher angeschlossen werden soll. Das Kabel ist also für eine Laufrichtung optimiert: Beim Fertigungsprozess wurde eine Ausrichtung der Molekularstruktur des Leitermaterials in Längsrichtung betrieben.

Neuer Schichtaufbau mit doppelter Schirmung

Die Schichtfolge des Kabels sieht so aus: Auf dem ovalen Mylar-Kern sitzt als erstes der Plus-Signalleiter in Form eines Geflechts aus reinem Silber. Es folgt eine Polyurethan-Isolationsschicht, dann das Leitergeflecht des Minus-Signalleiters aus versilbertem Kupfer, abermals eine Isolierung und dann eine Geflecht-Schicht, die als Abschirmung dient. Abschirmung? Das ist für ein Lautsprecherkabel ziemlich ungewöhnlich. Zusammen mit dem Minus-Signalleiter, der bei einem koaxialen Kabelaufbau ebenfalls als Abschirmung dient, haben wir sogar eine Doppelschirmung. Sie hält elektromagnetische Störstrahlungen, die durch Elektro-Geräte und den Funkverkehr im Haushalt allgegenwärtig sind, vom Kabel fern. Auch die geringe Induktivität des Kabels, die Analysis Plus durch seinen Materialmix erzielt, ist da förderlich. Hinzu kommt ein klangliches Meritum: Durch eine niedrige Induktivität werden Höhenverluste im Musiksignal verhindert. Die durchgängig gewählte Geflecht-Struktur sorgt zudem für die gleichmäßigste Ausbreitung des Signals im Leiter. All dies sind Ergebnisse von Messungen und Computersimulationen, die der Hersteller auf seiner Homepage darlegt.

Zur Unterscheidung des Plus- und des Minus-Signalleiters sind die Schrumpfschläuche, die den Übergang zu den Steckern stabilisieren und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern, weiß und schwarz gekennzeichnet. Das ist sehr funktional, aber optisch nicht unbedingt ein Hingucker.

Zur Unterscheidung des Plus- und des Minus-Signalleiters sind die Schrumpfschläuche, die den Übergang zu den Steckern stabilisieren und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern, weiß und schwarz gekennzeichnet. Das ist sehr funktional, aber optisch nicht unbedingt ein Hingucker.

Flexible Verlegung mit fixer Laufrichtung

Auch die schwarze, robuste PVC-Mantelung des Kabels besteht aus einem Geflecht. Dadurch erweist sich das flache Silver Apex Speaker als überaus flexibel. Das erleichtert seine Verlegbarkeit deutlich. Die Kabelenden sind mit Schrumpfschläuchen überzogen und dadurch einerseits gegen Knicken stabilisiert, andererseits gegen Feuchtigkeit immunisiert. Sie münden schließlich in Gabelschuhen oder Bananensteckern. Diese Wahl erfolgt, wie die Festlegung der Kabellänge, auf Wunsch: Die Kabel werden in Handarbeit konfektioniert. Unser Testmodell ist mit den cleveren WBT nextgen Sandwich Spades ausgestattet. Ihre Gabeln besitzen einen speziellen Sandwich-Aufbau: Zwischen dem vergoldeten Reinkupfer-Signalleiter und dem sogenannten Kofferteil sitzt ein Elastomer-Schwingungsdämpfer. Er unterbindet Kontaktmikrofonie, eliminiert Luft- und Körperschall und sorgt für einen konstant-hohen Kontaktdruck. Die Enden des Silver Apex Speaker sind mit „SPKR“ beziehungsweise „AMP“ beschriftet, das Kabel ist also in seiner Übertragungsqualität für eine Laufrichtung optimiert. Das ist bei hochwertigen Kabeln durchaus üblich, die Hörbarkeit wird in HiFi-Kreisen allerdings kontrovers diskutiert. Wir lassen die Musik sprechen.

Das Lautsprecherkabel ist hier mit Gabelschuhen konfektioniert. Es handelt sich um die WBT nextgen Sandwich Spades. Alternativ kommen als Gabelschuhe die Analysis Plus T1 Gold zum Einsatz – oder Bananenstecker: Hier besteht die Wahl zwischen WBT nextgen 0610 Banana oder Analysis Plus BFA Banana. Letztgenannte sind Hohlstecker gemäß der Bestimmungen der BFA-Norm (British Federation of Audio).

Das Lautsprecherkabel ist hier mit Gabelschuhen konfektioniert. Es handelt sich um die WBT nextgen Sandwich Spades. Alternativ kommen als Gabelschuhe die Analysis Plus T1 Gold zum Einsatz – oder Bananenstecker: Hier besteht die Wahl zwischen WBT nextgen 0610 Banana oder Analysis Plus BFA Banana. Letztgenannte sind Hohlstecker gemäß der Bestimmungen der BFA-Norm (British Federation of Audio).

Das Analysis Plus Silver Apex Speaker in der Praxis

Wir fangen musikalisch ganz harmlos mit dem Blues-Barden Eric Bibb an, der sich bei dem Traditional „John Henry“ selbst auf der Gitarre begleitet. Die Aufnahme, die bei dem audiophilen Label Opus3 erschienenen ist, klingt schon mit unserem gutklassigen Lautsprecherkabel wunderbar. Doch mit dem Wechsel zum Silver Apex Speaker geraten wir ins Staunen, was uns bislang alles verschwiegen worden ist. Schon beim einleitenden Saiten-Picking scheint der Fingerstyle-Gitarrist ein anders Instrument zu spielen: Die Sechssaitige, die zuvor doch etwas flach und klein wirkte, besitzt nun plötzlich Volumen, Punch und Frische. Die Bass-Saiten machen ihrem Namen nun Ehre, die tiefen Töne klingen merklich voller. Das liegt auch daran, dass der Korpus größer und durchsetzungsstärker scheint – als wäre Bibb von einer ¾-Gitarre auf seine JaZZ Fusion umgestiegen. Überdies wird Bibbs Fingerpicking nun präziser wiedergegeben. Wir hören kleinste, bislang verborgene Details, etwa das charakteristische Geräusch der Nylon-Saiten, die mit fleischigen Fingerkuppen gezupft werden.

Mehr Auflösung und Rauminformationen

Auch stimmlich hat Eric Bibb nun eine geradezu physische Anwesenheit und eine größere Präsenz – als wäre er uns noch etwas näher gerückt. Der Gesang wirkt intensiver, die Situation intimer – so, als hätte sich Bibb zu uns gesetzt und würde einfach mal einen Song für uns spielen. Doch eigentlich ist es anders herum: Wir besuchen Bibb, denn der virtuelle Raum, den uns die Aufnahme suggeriert, ist nun durch den größeren Informationsreichtum und die genauere Auflösung ebenfalls intensiver wahrnehmbar. Wir hören mehr Rauminformationen, also Reflexionen von den Wänden des Zimmers, in dem Bibb den Song eingespielt hat. Das wiederum verstärkt die Plastizität und Räumlichkeit der Abbildung. Dadurch wirkt die Wiedergabe auch offener, freier und luftiger, wo die Darstellung zuvor doch platter und gepresster war. Jetzt fällt es uns auf. Was für ein Unterschied! Wie sieht es nun im großen Format aus?

Die Gabeln der WBT nextgen Sandwich Spades besitzen einen aufwändigen Sandwich-Aufbau: zwischen dem Kofferteil aus Edelstahl und der signalleitenden Gabelteil aus nickelfrei vergoldetem Reinkupfer sitzt ein Elastomer als Schwingungsdämpfer. Er wan-delt Schwingungen in Wärme um und wirkt damit gegen Kontaktmikrofonie, Luft- und Körperschall. Zudem ermöglich er einen konstanten und hohen Kontaktdruck. Dabei stel-len vier geprägte Kontaktpunkte auf der Gabelunterseite einen genau definierten Kontakt her. Gemäß WBTs nextgen-Philosophie, nach der durch weniger Metalleinsatz auch we-niger Klangbeeinflussung stattfindet, ist auch bei diesem Gabelschuh das Leitermaterial auf ein Minimum reduziert und der Steckerkörper weitestgehend metallfrei konzipiert.

Die Gabeln der WBT nextgen Sandwich Spades besitzen einen aufwändigen Sandwich-Aufbau: zwischen dem Kofferteil aus Edelstahl und der signalleitenden Gabelteil aus nickelfrei vergoldetem Reinkupfer sitzt ein Elastomer als Schwingungsdämpfer. Er wan-delt Schwingungen in Wärme um und wirkt damit gegen Kontaktmikrofonie, Luft- und Körperschall. Zudem ermöglich er einen konstanten und hohen Kontaktdruck. Dabei stel-len vier geprägte Kontaktpunkte auf der Gabelunterseite einen genau definierten Kontakt her. Gemäß WBTs nextgen-Philosophie, nach der durch weniger Metalleinsatz auch we-niger Klangbeeinflussung stattfindet, ist auch bei diesem Gabelschuh das Leitermaterial auf ein Minimum reduziert und der Steckerkörper weitestgehend metallfrei konzipiert.

Orchestraler Durchblick auf größerer Bühne

Als völliges Kontrastprogramm legen wir das „Heldenleben“ von Richard Strauss auf, gespielt vom Concertgebouworkest Amsterdam unter Mariss Jansons. Auch hier ist gleich bei den ersten Tönen eine deutliche Differenz wahrnehmbar: Mit dem Silver Apex Speaker sind schon die Bühnengeräusche vor dem Einsatz der Musiker realer und livehaftiger. Mit dem Beginn der Musik nimmt das Orchester gleich eine größere Bühnenbreite und -tiefe ein, schon beim einleitenden Heldenmotiv sind Streicher und Hörner strahlender im Klang. Die nun immer wieder eingestreuten Tutti-Akkorde klangen vorher etwa lustlos-lapidar, nun hat das Orchester an diesen Stellen den richtigen kernigen Aplomb. Zum frischeren Klang gesellt sich auch ein definierterer, durchsetzungsstärkerer Bass. Vorher waren gerade die Kontrabässe doch etwas verhalten und diffus. Auch das Tutti profitiert von dem Plus an Präzision und Details: Wir können trotz der dichten Struktur des Orchestersatzes die einzelnen Stimmgruppen leichter heraushören und verorten – und deshalb das musikalische Geschehen leichter erfassen und genießen.

Höhere Verführungskunst

Nun sind wir auf Boris Blank gespannt. Der Klangtüftler und Yello-Mastermind hat mit der Sängerin Malia eine Kollaboration namens „Celestial Echo“ betrieben – und dabei natürlich die Yello-Markenzeichen einfließen lassen: Die exzellente Produktion bietet einen immensen Tiefbass, wir werden in einen fantastischen Kunst-Kosmos mit wabernden Akkorden, sphärischen Klängen und im Raum oszillierenden Geräuschen und Tönen gezogen. Diese Illusion ist mit dem Silver Apex Speaker noch eindrucksvoller: Der Synthesizer-Bass hat mehr Tiefgang, Kraft und Bedrohlichkeit, das Umherschwirren der Klänge ist plastischer, der imaginierte Kunstraum perfekter und realer – und Malias Stimme klingt noch gegenwärtiger und auch verführerischer, weil wir selbst kleine Atmer und Luftholer aus nächster Nähe wahrnehmen. Wie sieht es nun mit dem Betrieb des Kabels entgegen seiner ausgewiesenen Laufrichtung aus? Die Wiedergabe erscheint uns nun tatsächlich geringfügig matter und bassärmer. Doch unterschied ist minimal – im Gegensatz zu dem deutlichen Performance-Zugewinn, den wir durch den Einsatz des Silver Apex Speaker erlebt haben.

Das Silver Apex Speaker lässt sich dank seiner Flexibilität und wegen seines schwarzen Mantels gut handhaben und dezent verlegen.

Das Silver Apex Speaker lässt sich dank seiner Flexibilität und wegen seines schwarzen Mantels gut handhaben und dezent verlegen.

Fazit

Das Analysis Plus Silver Apex Speaker zeigt deutlich auf, welches Klangpotenzial allein auf dem letzten Meter vom Verstärker zu den Lautsprechern freigelegt werden kann. Die Wiedergabe gewinnt merklich an Transparenz, Auflösung und Dynamik. Durch dieses Plus an Informationen besitzt die Wiedergabe mehr Plastizität und Räumlichkeit, eine größere Vitalität und Präzision. All das hat die Klangkette bis zum Verstärker natürlich schon zuvor geliefert, das Kabel fügt da nichts zu – aber es lässt halt auch nichts weg. Diese volle Potenzialentfaltung hat ihren Preis, aber der damit verbundene Gewinn an Genuss sollte es einem Audiophilen wert sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: angemessen

98 of 100

98 of 100

96 of 100

210511.Analysis Plus-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Analysis Plus
Silver Apex Speaker
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preis:4.850,00 Euro / Paar (3 m)

(andere Längen möglich, das Kabel kann praktisch beliebig konfektioniert geliefert werden)
Ausführung:Schwarz
Garantie:5 Jahre
Vertrieb:HiFi 2 die 4, Leinzell
+49 7175 90 90 32
www.hifi2die4.de
Längen:nach Wahl (max. 30 m)
Konfektionierung:nach Wahl:
- Gabelschuhe: Analysis Plus T1 Gold oder WBT 0681
- Bananenstecker: BFA oder WBT 0610
Gewicht:674 g
Kabeldurchmesser:210 x 85mm
Pros und Kontras:+ mehr Transparenz, Präsenz und Detailreichtum in der Wiedergabe
+ größere Plastizität und Räumlichkeit der Abbildung
+ bessere Impulstreue, dadurch ein Plus an Punch und Dynamik
+ Kabel auf Maß bestellbar
+ Konfektion mit gewünschter Stecker/Kabelschuh-Kombination

- Design der Kabelenden
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag Lautsprecherkabel Analysis Plus Silver Apex Speaker – Volle Potenzialentfaltung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

bFly-audio Octopus-Serie: Plattengewichte und -klemmen für besseren Sound

$
0
0

An HiFi-Zubehör und Tuning-Produkten gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Während sich über die Funktionsweise mancher Produkte trefflich streiten lässt, gibt es andere, deren Funktion leicht nachvollziehbar und unstrittig ist. Schallplattengewichte oder Plattenklemmen gehören dazu. Sie sollen den Klang verbessern, indem sie Kontakt zwischen der Schallplatte und dem Teller herstellen. Dabei beseitigen sie auch leichte Höhenschläge und tragen so zur schonenden und präzisen Abtastung bei. Wir haben eine besondere Modellreihe getestet: Octopus-Serie von bFly-audio.

bFly-audio Octopus-Modelle sind in verschiedensten Ausführungen zu haben.

Wer aus seinen Schallplatten den besten Klang herausholen möchte, der sollte auf jedes Detail Wert legen. Die Kette muss stimmig sein und zusammen passen. Angefangen bei der Basis, dem Laufwerk, das von hoher Qualität sein muss und an einem geeigneten Platz aufgestellt werden sollte. Weiter über den Tonarm, der zum Laufwerk passen sollte und den Korridor der möglichen Tonabnehmer vorgibt. Über den Tonabnehmer, der mit Gewicht, Nadelnachgiebigkeit und Abmessungen zum Tonarm passen und penibel justiert werden muss. Bis hin zur Plattentellerauflage, die den Kontakt zur Schallplatte herstellt und natürlich der Schallplatte selbst, gegen deren mangelnde Qualität die tollste Kette nichts ausrichten kann. Gerade die Qualität der Schallplatte wird jedoch mitunter auch von Profis wohl einfach vergessen. So habe ich schon Vorführungen auf HiFi-Messen besucht, bei denen die Tieftöner auch ohne Musiksignal Zentimeter vor und zurück flatterten, weil die Platte einen Höhenschlag hatte. Das kann kaum gut klingen.

Plattengewichte und -klemmen gehören zu den Zubehörgerätschaften, die nachweislich zum guten Klang beitragen.

Kreatives Konzept

Leider haben viele aktuelle Platten einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Höhenschlag. Sogar edelste audiophile Pressungen weisen dieses Phänomen auf. Dies liegt mutmaßlich daran, dass die Kapazitäten der Presswerke derart ausgelastet sind, dass den Platten nicht genug Zeit zum auskühlen bleibt. Stattdessen werden sie noch warm in die (Foldout) Hüllen gesteckt und härten dort verzogen aus. Selbst wenn sie das Presswerk perfekt eben verlassen, genügt eine Sommerstunde zu viel im Lieferwagen des Paketdiensts (oder der Dachgeschosswohnung), um die Platte dann doch noch zu verziehen. Abhilfe schafft bei Extremfällen dann nur noch ein Schallplattenbügelgerät. Jawohl, sowas gibt es wirklich! Dieses erhitzt die Platte unter sanftem Druck und bügelt sie wieder glatt. Bei etwas weniger schweren Fällen kann auch ein Plattengewicht oder eine Plattenklemme zum Erfolgt führen. Beides gibt es vom Zubehör-Spezialisten bFly-audio aus Augsburg. Über Vor- und Nachteile beider Konzepte lesen Sie im Folgenden.

Über das Gewicht bzw. die Klemme können auch kleinere Höhenschläge in der Platte ausgeglichen werden. Das trägt zu einer besseren Abtastung bei.

Die saubere Abtastung ist alles

Die Idee, Schallplatten durch ein Gewicht oder eine Klemme fest gegen den Plattenteller zu drücken und dadurch zu begradigen ist bestechend einfach. Durch den sanften Druck liegt das Vinyl plan auf dem Teller und der Tonabnehmer gleitet sanft und ungestört durch die Rille, wo er seine mechanische Abtastung vollzieht. Gleichzeitig werden in der Platte befindliche Vibrationen, die durch die Abtastung selbst oder aber Luftschall entstehen, durch den Druck gegen die Plattentellerauflage absorbiert. Dadurch wird relativ mehr Nutzsignal aus der Rille geholt und weniger dieser Störanteile. Die Geschichte des Plattengewichts Octopus von bFly-audio wäre daher also schnell erzählt, wenn es sich beim Octopus um ein normales Plattengewicht oder eine normale Plattenklemme handeln würde. Doch wirklich handelt es sich eher um einen Hybriden zwischen Plattengewicht und Plattenklemme, mit ausgeklügelten Features, durchdachter Materialwahl und schickem Design.

Ganz nebenbei macht so ein Plattengewicht auch noch optisch was her.

Octopusse oder Oktopoden?

Grundsätzlich von einander abgrenzen kann man Plattengewichte und Plattenklemmen nur über den Klemmmechanismus. Denn während das Gewicht wenig darüber aussagt, ob es sich nun um eine schwere Klemme oder ein leichtes Gewicht handelt, ist der Klemmmechanismus logischerweise ein untrügliches Zeichen dafür, dass es sich um eine Plattenklemme handelt. Dies macht sich die kreative Firma bFly-audio zu Nutze und bietet mit dem Octopus einen Hybriden an, der vielseitig konfigurierbar ist. Diese Konfigurierbarkeit beschränkt sich nicht darauf, ob das schicke Zubehörgerät klemmen oder nur beschweren soll. Nein, es bietet auch Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich des Materials und des Gesamtgewicht. Insgesamt lassen sich 32 Oktopoden und Oktopusse konfigurieren, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Die Spannbreite reicht von einer leichten Plattenklemme über ein schweres Gewicht oder eine schwere Klemme, bis hin zum leichten Gewicht. So ist für jeden Geschmack und jeden Einsatzzweck etwas passendes dabei.

Fast vollkommene Gestaltungsfreiheit

Insgesamt besteht jeder Octopus laut Hersteller aus 20 Einzelteilen. Die meisten davon sind jedoch fest in der Basis verbaut. Für den Endanwender besteht das Plattenklemmgewicht aus drei gegeneinander austauschbaren Teilen. Dabei handelt es sich um den Knauf, die Dornaufnahme und die Basis. Alle drei Teile gibt es in verschiedenen Farben, beziehungsweise Materialien und Formen. So ergeben sich insgesamt die 32 Kombinationsmöglichkeiten. Lässt man Farbvarianten unberücksichtigt, ergeben sich vier unterschiedlichen Konfigurationen. Immer noch genug Auswahl für jede Situation. Die Entscheidung für eine Variante muss zweistufig erfolgen: Erstens Gewicht oder Klemme und zweitens leicht oder schwer. Welche Konfiguration für welches Setup am geeignetsten ist, ergibt sich aus dem verwendeten Plattenspieler und dem Geschmack, beziehungsweise der Philosophie des Anwenders. Hätte man mich vor zehn Jahren gefragt, so hätte ich immer zur schweren Variante geraten (mehr ist besser!). Heute würde ich es individuell vom Konzept des Plattenspielers abhängig machen.

Gewicht, Einsatz, Kopf – jedes dieser drei Elemente lässt sich in verschiedenen Ausführungen zu einem individiuellen Octopus zusammenstellen. Die Montage ist ganz einfach und in wenigen Sekunden ohne zusätzliches Werkzeug erledigt.

Gewicht oder Klemme?

Bei einem Masselaufwerk könnte der Octopus in der schweren Variante zum Einsatz kommen, bei einem Subchassis- oder Brettsieler eher in der leichten Variante. Eine gegenteilige Zuordnung wäre jedoch natürlich ebenfalls denkbar. Zumal der Gewichtsunterschied zwischen beiden Versionen nur circa 70 Gramm beträgt. Allerdings sind die Lager von Subchassis- und Brettspielern eher nicht für hohe Tellermassen ausgelegt. Daher könnte man im Extremfall durch das hohe Gewicht zwar durch die höhere Massenträgheit etwas mehr Laufruhe gewinnen, andererseits könnten durch das höhere Gewicht auch Lagergeräusche und Lagerverschleiß zunehmen. Damit wäre die Laufruhe wieder dahin. Bei Masselaufwerken hingegen ist der Teller allein häufig schon so schwer wie ein ganzer Subchassis-Plattenspieler. Daher fällt das Zusatzgewicht lagertechnisch -wortwörtlich- kaum ins Gewicht, zumal der Octopus maximal gute 300 Gramm wiegt. Für Massefetischisten ist Octopus also auch in der schweren Variante kaum geeignet. Dafür ist das Zubehörteil mit Köpfchen konstruiert.

Dieser kleine Kunstoffeinsatz entscheidet, ob es sich beim Octopus um ein Gewicht (links) oder eine Plattenklemme (rechts) handelt. Dieses Element wird einfach ins Zentrum des Octopus gesteckt und über den Kopf verschraubt.

Die Basis

Das Unterteil, also die wahlweise schwarz oder silbern erhältliche Basis, hat acht Ausfräsungen, die dem Gerät wohl seinen Namen verleihen. Dreht man sie um, so entdeckt man auf der Unterseite acht Buchenholzkugeln. Sie fungieren als Absorber. Was man hier nicht sieht ist, dass es sich um Halbkugeln handelt. Auf den flachen Oberseiten befinden sich Dämpfungselemente, die die aus der Schallplatte übertragenen Vibrationen absorbieren und damit reduzieren. So soll die Platte beruhigt werden, damit nur noch die in der Rille gespeicherten Vibrationen als Nutzsignal übrig bleiben. Die Wiedergabe wird präziser. In der Mitte der Basis befindet sich eine Aussparung, die die Dornaufnahme aufnimmt. Diese wiederum besteht aus Kunststoff und macht deutlich, dass hier wirklich an jedes Detail gedacht wurde. Die Dornaufnahme des Gewichts ist augenscheinlich aus einer deutlich weicheren Kunststoffmischung gefertigt als die Dornaufnahme der Klemme. Wie oben angedeutet, hat sich hier also jemand wirklich Gedanken gemacht.

Die Unterseite eines bFly Octopus ist immer mit Aussparungen und kleinen Holzkügelchen bestückt.

Der Kopf des Octopus

Die Dornaufnahme wird durch zwei kleine Stifte gegen verdrehen gesichert. Dies ist notwendig, da sie auf der Oberseite in ein Gewinde übergeht, das aus der Basis heraussteht. Dort wird der Knauf, also sozusagen der Kopf des Octopus, aufgeschraubt. Diesen gibt es, ebenfalls in Schwarz und Silber, sowie mit Münzprägung des Firmenlogos in silber oder Kupfer auf der Oberseite. Während diese Wahlmöglichkeiten nur die optische Erscheinung bestimmen, hat die wählbare Form Einfluss auf das Gewicht. Ist der Knauf zylinderförmig, wiegt er gute 80 Gramm und entspricht damit der Light-Variante. Das kugelförmige Gewicht hingegen ist etwas üppiger und wiegt dementsprechend etwa das doppelte. Um in der relativ kompakten Form genug Gewicht unterbringen zu können, ist das Innenleben in beiden Varianten aus versiegeltem Kupfer gefertigt. Das hat eine höhere Dichte als das Aluminium und sieht außerdem ziemlich gut aus.

Auch den Kopf gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Erlaubt ist, was gefällt.

Varianten und Lieferumfang

Zu kaufen gibt es den Octopus einzeln, also fest konfiguriert. Hier kann man entscheiden zwischen der leichten Light-Version als Gewicht oder als Klemme und der schweren Heavy-Version als Klemme oder Gewicht. Alternativ gibt es beide Varianten als Vario-Version. Darin enthalten sind zwei Dornaufnahmen, um den Octopus als Klemme und als Gewicht konfigurieren zu können. Alle vier Varianten also Klemme leicht, Klemme schwer, Gewicht leicht und Gewicht schwer lassen sich mit den Duet genannten Bundles abdecken. Die einzelnen Farben sind im Bestellprozess auswählbar und würden hier wohl den Rahmen sprengen. Mir gefallen einfarbige Varianten, die komplett schwarze und die aluminiumfarbene. Die Octopoden werden in gut gepolsterten kleinen Blechdosen geliefert, in denen sie perfekt aufbewahrt werden können, ohne zu verstauben. Sofern man sie natürlich nicht ohnehin auf dem Teller stehen lässt. Wir haben insgesamt drei Octopusse erhalten, die nun im Praxiseinsatz ihre Qualitäten beweisen müssen.

Geliefert werden Plattenklemmen und -gewichte in schicken Blechdorsen.

Auf dem Subchassis-Dreher

Für den Praxistest muss u.a. mein guter alter Linn LP12 herhalten, also ein klassischer Subchassis-Plattenspieler wie er von Thorens und Linn weit verbreitet ist. Mit Plattengewichten oder Klemmen habe ich bei diesem Dreher noch nicht experimentiert. In der Thorens-Community ist es recht üblich, den Plattenspieler mit Tuning-Produkten wie Plattenklemmen oder Gewichten zu pimpen. Bei Linn eher nicht. Das mag daran liegen, dass es von Thorens selbst mal ein Plattengewicht gab, Linn jedoch nie ein Produkt in dieser Richtung im Programm hatte. Ich wähle daher zunächst das leichte Gewicht. Dieses wird einfach auf den Plattendorn gestellt und drückt die Scheibe in die Filzmatte. Das Album, das für den Test herhalten muss, ist das im vergangenen Jahr erschienene „rejoice“ von Hugh Masekela und Tony Allen. Das brillante Album der beiden Jazz- und Afrobeat-Legenden überzeugt musikalisch mit vertrackten Rhythmen und virtuosem Trompetenspiel und klingt hervorragend.

Eine Schippe Raumabbildung

Wenn man seinen Plattenspieler gut kennt, ist der klangliche Unterschied nach dem Aufsetzen des Octopus light sofort und leicht festzustellen. Der Linn profitiert beispielsweise im Hochton, der feiner und detaillierter wirkt. Das aufliegende Album ist ohnehin wunderbar durchhörbar und präzise abgemischt, mit dem Octopus scheint dies jedoch noch ausgeprägter und deutlicher. Die Raumabbildung wird durch das leichte Gewicht schon sehr deutlich nachgeschärft. Das äußert sich dadurch, dass feine Hochtondetails des überragenden Albums den Hörraum komplett füllen. Das sorgt dafür, dass der ganze Raum von Musik erfüllt ist. Das gefällt mir ziemlich gut. Auch im Tiefton macht sich der leichte Octopus als Gewicht bemerkbar: Der Tiefton scheint etwas üppiger und voluminöser. Leider scheint darunter jedoch die Präzision etwas zu leiden. So gefällt mir der leichte Octopus im Hochton ziemlich gut, im Bass überzeugt mich die Kombination mit dem Linn jedoch noch nicht vollends.

In meinem Test habe ich verschiedenste Varianten durchprobiert und unterschiedlichste Ergebnisse erhalten.

Light vs. Heavy

Die nächste Platte auf dem Teller ist ein Klassiker: Das zweite Santana Album „Abraxas“ in der hervorragenden MFSL-Version. Auch hier ist die gesteigerte räumliche Präzision gut nachvollziehbar. Die im Ping-Pong-Stereo zwischen den Lautsprechern wandernden Instrumente sind auf ihrem Weg klar umrissen und werden präzise abgebildet. Auch Percussion-Instrumente oder die verzerrten Gitarren scheinen, letztere insbesondere bei Soli, präziser und schärfer abgebildet zu sein. Mit dem Octopus in der Heavy-Version bleibt die Tendenz in Hochton und Räumlichkeit erhalten. Verrückterweise kommt mir der Tiefton mit den 70 Gramm mehr wieder etwas präziser vor als zuvor. Erklären kann ich das nicht. Was mir am schwereren Oktopus noch auffällt, ist ein optisches Highlight: In der silbernen Version spiegeln sich die Ausfräsungen der Basis im kugeligen Knauf, so dass man sie vom Hörplatz aus sehen kann, wenn der Plattenspieler auf Augenhöhe steht. Das sieht ganz schön cool aus.

Oktopus als Klemme

Mit dem Octopus als Klemme konfiguriert, kommt man leider schnell an die Grenzen des Subchassis-Prinzips. Denn zur effektiven Verwendung der Klemme muss diese natürlich mit einigem Druck auf die Platte gepresst werden. Dabei drück man jedoch auch die Federn des Subchassis nach unten, bis der Plattenteller Kontakt zum Subchassis hat. An meinem Arbeitstier, einem Thorens TD 160 habe ich die Verwendung natürlich trotzdem probiert. Die klanglichen Auswirkungen sind ähnlich der beim Linn. So machen sich die Oktopoden am deutlichsten und vorteilhaftesten in den höheren Tonlagen und insbesondere der Räumlichkeit bemerkbar. Der Effekt scheint mir jedoch am Thorens etwas weniger stark ausgeprägt. Da beide Konzepte (des Linn und des Thorens) ziemlich ähnlich sind, führe ich die weniger starke Ausprägung auf die schwere Plattentellerauflage des Thorens zurück. Diese ist im Vergleich zur Filzmatte des Linn sehr massiv, was den Einfluss des Octopus dämpfen könnte.

Entscheidet man sich für die Plattenklemme, wird der schwarze Einsatz verwendet. Wird der Kopf aufgeschraubt, zieht sich die Klemmezusammen und hat den Plattendorn fest im Griff.

Kinderleichte Anwendung

Hat man ein Laufwerk, das etwas mehr Druck verträgt, so ist die Anwendung der Octopus-Klemme von bFly-audio ganz einfach. Das Oberteil, also das leichte zylindrische Gewicht, oder das schwere Kugelgewicht, wird zuerst um ein paar Umdrehungen losgeschraubt. Dadurch öffnet sich die Dornaufnahme. Nun wird der Octopus auf die Schallplatte aufgesetzt und mit einer Hand am Unterteil sanft heruntergedrückt. Dadurch wird die Platte auf den Teller gedrückt und ein nicht zu heftiger Höhenschlag planiert. Nun wird mit der anderen Hand das Oberteil wieder auf das Gewinde gedreht und dadurch die Dornaufnahme geschlossen. Jetzt ist der Octopus mit dem zuvor definierten Druck auf der Tellerachse festgespannt. Der Klemmmechanismus funktioniert hervorragend und lässt sich ohne Losschrauben nicht abziehen. Bei ganz fiesen Höhenschlägen, beispielsweise nur einseitig am Rand, bringt das natürlich nichts. Ist der Höhenschlag jedoch halbwegs gleichmäßig, wird er dadurch teilweise recht deutlich nivelliert.

Der Octopus wird mit einer Hand auf die Platte gedrückt, während man mit der anderen Hand den Kopf im Uhrzeigersinn dreht. So sitzt die Klemme später fest auf der Platte.

Fazit zum bfly-audio Octopus

Der Octopus von bfly-audio ist HiFi-Zubehör mit Köpfchen. Das kreative Konzept ist vier Funktionsvarianten konfigurierbar, die natürlich alle bestens verarbeitet sind. Die Light-Variante mit einer Masse von circa 230 Gramm kann als Klemme und als Gewicht konfiguriert werden. Ebenso die etwas schwerere Heavy-Version mit Kugelkopf, der es auf eine Masse von etwa 300 Gramm bringt. Rechnet man Farbvarianten hinzu, ergeben sich noch deutlich mehr Kombinationsmöglichkeiten. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten verfügen die Oktopoden darüber hinaus über einen integrierten Dämpfungsmechanismus, der mittels Holzkugeln und Dämpfungsgummis ungewollte Schwingungen aus der Schallplatte aufnehmen soll. Die Anwendung ist ziemlich simpel und die klanglichen Auswirkungen ebenfalls leicht nachvollziehbar. So profitierten unsere Test-Plattenspieler durch brillanteren Hochton und eine präzisere Raumdarstellung. Wie sich die Oktopusse auf einzelne Plattenspieler unterschiedlicher Konzepte auswirken, ist natürlich schwer vorherzusagen. Hier hilft wohl nur der Test am eigenen, lebenden Objekt!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Jonas Bednarz, Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

94 of 100

95 of 100

95 of 100

Technische Daten

Modell:bFly-audio
Octopus
Produktkategorie:Plattengewicht/Plattenklemme
Preis:449,00 - 1048,00 Euro
Garantie:- 24 Monate Garantie
Ausführungen:- Klemme Light
- Klemme Heavy
- Gewicht Light
- Gewicht Heavy
- Light Vario
- Heavy Vario
- DUET Light
- DUET Heavy
Farbvarianten:- Aluminium
- Schwarz
- Kombination Aluminium/Schwarz
Vertrieb:bFly-audio
Tel.: 0821- 9987797
https://www.bfly-audio.de
Abmessungen (HBT):78 Millimeter Durchmesser

- Höhe Light: 37 Millimeter
- Höhe Heavy: 58 Millimeter
Gewicht:- Light 230 Gramm
- Heavy 300 Gramm
Pros und Contras:+ Kreatives Konzept
+ Hervorragende Verarbeitung
+ leichtes Handling
+ Gut nachvollziehbare Klangveränderung
+ Upgrade kinderleicht durchführbar
+ Customizing möglich

- vergleichsweise hoher Preis
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

Der Beitrag bFly-audio Octopus-Serie: Plattengewichte und -klemmen für besseren Sound erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Standlautsprecher Elac Concentro S 507 – Herr der Ringe dank neuem stepX-JET

$
0
0

Elac präsentiert in der Referenz-Reihe „Concentro“ das geballte Portfolio seiner Technologien – natürlich inklusive dem berühmten JET-Hochtöner. Doch gerade das eleganteste und kompakteste Modell der Serie, die Elac Concentro S 507, bietet eine weitere Finesse: den neuen stepX-JET, also die koaxiale Kombination des Top-Tweeters mit einem Mitteltöner. Als Extra-Clou ermöglicht dieses Chassis eine dreifache Anpassung an den Raum – mit austauschbaren Ringen. Wie geht das?

Die Elac Concentro S 507 ist mit ihrem extravaganten Design bereits optisch eine Attraktion.

Die Elac Concentro S 507 ist mit ihrem extravaganten Design bereits optisch eine Attraktion.

Wow! – das ist die unwillkürliche Reaktion, die dieser Standlautsprecher auf Anhieb hervorruft: Die Elac Concentro S 507 ist mit ihrer extravaganten Formgebung eine echte Ausnahmeerscheinung. Die trapezförmige Grundfläche und die sanfte Korpusneigung erinnern an das klare, elegante Design der Vela-Serie, die nach allen Seiten gerundete Front und die in die Wangen eingelassenen Tieftöner hingegen sind konkrete Charakteristika der Concentro-Reihe. Hier enden jedoch die Gemeinsamkeiten mit den mächtig-imposanten Top-Boliden dieser Referenz-Serie: Die S 507 ist mit den Maßen 122 mal 27 mal 38 Zentimeter der kompakteste Schallwandler der vier Standlautsprecher umfassenden Reihe. Die Eleganz wird durch die wunderschöne mehrschichtige Hochglanzlackierung unterstrichen – wahlweise in Schwarz oder, wie bei unserem Testmodell, in Weiß. Die Extravaganz hingegen betont die außergewöhnliche Bodengruppe: Die Unterseite des Gehäuses ist abgeschrägt, für die notwendige Stütze und Standfestigkeit bürgt eine filigrane Fußkonstruktion mit zwei metallenen Absätzen. Sie sorgen tatsächlich für eine „High-Heel“-Anmutung, wie Elac selbst treffend bemerkt.

Die zu allen Seiten gewölbte Front, die klar definierten, aber sanft verrundeten Kanten und die trapezförmige Grundfläche des Gehäuses verleihen der S 507 ihre außergewöhnliche Formgebung. Sie weckt Assoziationen an ein Segel – eine maritime Reminiszenz, mit dem der Kieler Lautsprecher-Spezialisten auf seine Herkunft verweist. Rein akustisch begünstigt die Wölbung der Schallwand die Schallabstrahlung, während die Trapezform die Bildung klangverunklarender stehender Schallwellen im Korpusinneren vermeidet.

Die zu allen Seiten gewölbte Front, die klar definierten, aber sanft verrundeten Kanten und die trapezförmige Grundfläche des Gehäuses verleihen der S 507 ihre außergewöhnliche Formgebung. Sie weckt Assoziationen an ein Segel – eine maritime Reminiszenz, mit dem der Kieler Lautsprecher-Spezialisten auf seine Herkunft verweist. Rein akustisch begünstigt die Wölbung der Schallwand die Schallabstrahlung, während die Trapezform die Bildung klangverunklarender stehender Schallwellen im Korpusinneren vermeidet.

Chassis-Reichtum

Dieser Design-Kniff hat durchaus eine akustische Funktion: Im Boden ist der nach unten abstrahlende Bassreflex-Port eingelassen. Durch dieses Downfiring-Prinzip wird der hier ausgestoßene Bass-Schall gleichmäßig zu allen Seiten in den Raum abgestrahlt – und die Füße sorgen dabei für den genau definierten Abstand zum Untergrund. Die beiden Absätze erhöhen aber auch die Schlankheit und Grazilität dieser Klangsäule. Dabei ist die S 507 ausweislich ihres Gewichts von satten 37 Kilogramm eher Zwölfe denn Elfe. Dafür sorgt einerseits die Korpus-Konstruktion mit der Massivität des dickwandigen MDF-Gehäuses, den Verstrebungen, der Kammeraufteilung und der Dämmung im Innern. Das Gewicht befördert andererseits die schiere Menge an Chassis: Als Vier-Wege-Lautsprecher ist die S 507 mit vier Bass-Woofern, einem Mitteltieftöner, einem Mitteltöner und einem Tweeter bestückt – das macht insgesamt satte sieben Chassis! Sie alle bieten jeweils eine technologische Spezialität – allen voran die neue konzentrische Kreation für die Schallwandlung der Höhen und Mitten.

Die Bodenkonstruktion trägt zur Extravaganz bei, hat aber auch eine akustische Funktion: im abgeschrägten Boden ist der nach unten abstrahlende Bassreflex-Port eingelassen, die Füße sorgen für den genau definierten Abstand zum Untergrund. Für die Ankopplung an den Boden ist die S 507 auf Spikes gelagert.

Die Bodenkonstruktion trägt zur Extravaganz bei, hat aber auch eine akustische Funktion: im abgeschrägten Boden ist der nach unten abstrahlende Bassreflex-Port eingelassen, die Füße sorgen für den genau definierten Abstand zum Untergrund. Für die Ankopplung an den Boden ist die S 507 auf Spikes gelagert.

Innovativer stepX-JET

Bei diesem Koaxial-Chassis kommt eine Menge an Know-how zusammen. Beginnen wir beim Hochtöner: Hier schallwandelt der berühmte JET, der seit Jahren DAS Elac-Markenzeichen schlechthin ist. Der in Handarbeit gefertigte „Jet Emission Tweeter“ ist eine Weiterentwicklung des Air Motion Transformers. Hier schwingt eine hauchzarte, in Falten gelegte Folie, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenzieht und streckt. Dies passiert, weil die Membran in ein Magnetfeld eingebettet und von Leiterbahnen durchzogen ist, durch die das musikalische Signal als Strom fließt. Beim Zusammenziehen der Membran wird die Luft, die sich zwischen den Lamellen der Folie befindet, in Richtung des Zuhörers herausgepresst. Das geschieht deutlich flotter als bei einer konventionell vor- und zurückschwingenden Membran. So wandelt der JET bis zu sagenhaften 50.000 Hertz – mit phänomenaler Präzision, Auflösung und Impulskraft. In dem stepX-JET kommt mit dem JET 5c die mittlerweile fünfte Version dieses Wunder-Wandlers zum Zuge, wobei das „c“ auf seine besondere koaxiale Verwendung verweist.

Der JET-Hochtöner ist Elacs Markenzeichen: Die filigrane Ziehharmonika-Membran des ultraflotten Tweeters ist zum Schutz vor Berührungen durch ein Gitter geschützt. In der S 507 kommt der Tweeter in der Weiterentwicklung zum JET5c zum Einsatz – als Zentrum eines koaxialen Hochton/Mittelton-Chassis, das Elac auf den Namen „stepX-JET“ getauft hat.

Der JET-Hochtöner ist Elacs Markenzeichen: Die filigrane Ziehharmonika-Membran des ultraflotten Tweeters ist zum Schutz vor Berührungen durch ein Gitter geschützt. In der S 507 kommt der Tweeter in der Weiterentwicklung zum JET5c zum Einsatz – als Zentrum eines koaxialen Hochton/Mittelton-Chassis, das Elac auf den Namen „stepX-JET“ getauft hat.

Koax mit Raumanpassungs-Ringen

Dieser JET wird von einem Konus-Mitteltöner mit Aluminium-Membran eingefasst. Er übernimmt den Bereich zwischen 2.600 und 400 Hertz. Durch die konzentrische Anordnung werden die Schallanteile von Hoch- und Mitteltöner zeitrichtig und vom gleichen akustischen Zentrum abgestrahlt. Das bürgt für eine höhere Homogenität als die Wiedergabe mit zwei getrennten, übereinander sitzenden Chassis. Eine koaxiale JET/Mitteltöner-Kombination gab es bereits vor etlichen Jahren mit dem X-Jet des Standlautsprechers FS 607. Bei der S 507 geht Elac nun mit dem neuen stepX-JET einen Schritt weiter: Der Mitteltöner wird seinerseits von einem Aluminium-Ring eingefasst. Dieser „Directivity Control Ring“ (DCR) hat eine genau definierte Richtcharakteristik. Er legt damit ein Verhältnis fest – nämlich wie viele direkte und wie viele diffuse Schallanteile des Mitteltonbereichs zum Hörplatz abgestrahlt werden. Nun der Clou: Dieser magnetisch haftende Ring ist auswechselbar. Elac liefert dafür drei DCR mit verschiedenen Richtcharakteristika. So kann man eine Mitten-Anpassung an die akustischen Gegebenheiten des heimischen Hörraums vornehmen.

Der Mitteltöner fasst den JET-Tweeter ein – und ist seinerseits von einem Aluminium-Ring umgeben, der die Richtcharakteristik im Mitteltonbereich beeinflusst. Dieser Directivity Control Ring (DCR) ist austauschbar, die drei mitgelieferten unterschiedlichen DCR ermöglichen eine Anpassung der S 507 an den Hörraum.

Der Mitteltöner fasst den JET-Tweeter ein – und ist seinerseits von einem Aluminium-Ring umgeben, der die Richtcharakteristik im Mitteltonbereich beeinflusst. Dieser Directivity Control Ring (DCR) ist austauschbar, die drei mitgelieferten unterschiedlichen DCR ermöglichen eine Anpassung der S 507 an den Hörraum.

Mitteltieftöner mit markanter Kristallstruktur

Um den Frequenzbereich zwischen 400 und 120 Hertz kümmert sich dann ein ebenfalls von Elac entwickelter Mitteltieftöner mit einer speziellen Sandwich-Membran. Sie besteht aus einer Aluminium-Linse und einem Zellstoff-Konus. Das Aluminium steigert dabei die Steifigkeit, das Papier hingegen dämpft die klanglich unerwünschten Eigenresonanzen des Metalls. Das sorgt für ein Plus an Präzision und größere Verfärbungsfreiheit. Beide Materialien sind nur an genau definierten Stellen miteinander verklebt, auch der Spulenträger ist ausschließlich punktuell mit der Membran verbunden. Elac nennt diese Membran-Technologie „AS-XR Konus“. Dabei steht „AS“ für „Aluminium Sandwich“. „XR“ hingegen bedeutet „Extended Range“, weil Elac die Übertragungsbandbreite dieses Woofers zu hohen Frequenzen hin durch einen abermaligen Kunstgriff erweitert hat: Die Alu-Membran hat eine markante Struktur, die an den Schliff eines Edelsteins erinnert. Diese eingeprägte kristalline Struktur erhöht deutlich die Steifigkeit der Membran. So kann die Materialstärke reduziert werden – und damit die Masse samt ihrer Trägheit, wodurch das Chassis agiler ist.

Beim Mitteltieftöner kommt Elacs AS-XR-Membran zu Zuge: Der als Aluminium/Papier-Sandwich konzipierte Konus besitzt eine kristallförmigen Struktur, die eine Minimierung der Materialstärke ermöglicht.

Beim Mitteltieftöner kommt Elacs AS-XR-Membran zu Zuge: Der als Aluminium/Papier-Sandwich konzipierte Konus besitzt eine kristallförmigen Struktur, die eine Minimierung der Materialstärke ermöglicht.

Geballte Basskraft mit vier Woofern

Die Bässe benötigen keine derartige Höhen-Erweiterung. Darum kommt für den Tiefton das ursprüngliche „AS-Konus“-Chassis zum Einsatz – allerdings gleich viermal: Jede Wange der S 507 ist mit zwei dieser 15-Zentimeter-Woofern bestückt. Das ergibt eine opulente resultierende Membranfläche. Sie bürgt für einen voluminösen, pegelstarken und tiefreichenden Bass. Damit die leistungsstarken Chassis keine mechanischen Resonanzen auf das Gehäuse übertragen, arbeiten die sich jeweils gegenüberliegenden Schallwandler gleichphasig: Ihre Membranen schwingen also zeitgleich in die entgegengesetzte Richtung. Dadurch heben sich die Vibrations-Impulse auf, die diese Chassis verursachen. Das wiederum befördert die Klarheit des Klangs. Elac nennt dieses als „Push-Push/Pull-Pull“ bekannte Prinzip „Impulse Compensated Design“. Zur sauberen Basswiedergabe trägt auch die Langhubigkeit der Chassis bei: Sie haben einen erweiterten Bereich, in dem die Membran linear schwingen kann. Sie vermag also einen größeren Hub ohne Verzerrungen zu vollführen. „Long Linear Drive“ benamst Elac diese Langhub-Fähigkeit – und die darf die Concentro S 507 nun im Test beweisen.

Jede Wange der S 507 ist mit zwei 15-Zentimeter Tieftönern bestückt – das macht insgesamt vier Woofer und ergibt reichlich Membranfläche für einen satten und tiefreichenden Bass.

Jede Wange der S 507 ist mit zwei 15-Zentimeter Tieftönern bestückt – das macht insgesamt vier Woofer und ergibt reichlich Membranfläche für einen satten und tiefreichenden Bass.

Die Elac Concentro S 507 in der Praxis

Wir starten mit „Still Waters Run Deep“ von Caroline No. Die melancholische Electronic-Pop-Nummer ist prima produziert, Caro und Andreas Obieglo haben in ihrem Studio aus dem Vollen geschöpft: Der Song startet mit einem schnell getakteten Sample-Staccato, das sich dann in flächige Moll-Akkorde des Keyboards und einen ultratiefen Synthie-Bass auflöst. Dabei führen hart getriggerte, auf zackigen Impuls getrimmte elektronische Percussion-Sounds von links und rechts ein Töne-Ping-Pong auf. Hier glänzt die S 507 gleich in mehreren Disziplinen. Es begint beim abgrundtiefen und mächtigen Bass: Er besitzt einen Schub, der schon bei moderater Lautstärke im Raum und am eigenen Körper zu spüren ist und uns bei höheren Pegeln regelrecht auf den Magen schlägt. Dabei ist die Tieftonwiedergabe sauber, konturiert und kompressionsfrei. Davon profitiert ebenso der Mittenbereich, in dem sich die Percussion-Sounds mit reichlich Punch entfalten können. Die S 507 liefert sie aber auch mit ausgezeichneter Präzision – und genau hiervon lebt ein solches Kunstklang-Szenario.

Wohliger Schauer bei kleinsten Details

Über diese artifiziellen Sounds legen sich nun verschiedene Instrumente: Eine Western-Gitarre, deren silbriger Saitenklang den Stahl der Drahtbespannung geradezu spüren lässt, ein Piano, das mit seinem gedeckten, warmen Ton an manche Klaviere der Romantik erinnert, ein Drumset, das die S 507 mit ihrer klaren Wiedergabe schnell als Konserven-Schlagzeug entlarvt, eine sehnsuchtsvolle Geige, aber ebenso ab und an verschiedene Glöckchen und ein Xylophon. Auch bei solchen vermeintlichen Kleinigkeiten liefert die S 507 eine beeindruckende Wiedergabe, beginnend beim hochpräzisen Anschlagsgeräusch des Metalls über die aufschwingende Entfaltung des Tons bis hin zum Ausklingen mit dem charakteristischen Changieren der metallischen Klangfarben. So baut sich allmählich ein freier, offener Klangraum auf, der unser reales Hörzimmer vergessen macht. Dies gelingt insbesondere durch den bald einsetzenden Gesang von Caro Obieglo. Schon der zarte Anatmer vor ihrem ersten Einsatz sorgt bei uns für einen wohligen Schauer, der durch die warme, klare, attraktive Stimme der Sängerin noch verstärkt wird.

Das Terminal bietet hochwertige, ultramassive Anschlussklemmen im attraktiven Carbon-Design. An die Polklemmen lassen sich Kabel mit Bananensteckern, Kabelschuhen und blanker Litze anschließen. Hier passen dank der großen Aufnahmen auch querschnittstarke Leiter, durch freilaufende Andruckscheiben werden die feinen Adern beim Festziehen mechanisch geschont. Die vier Klemmen ermöglichen neben dem konventionellen Anschluss auch Bi-Wiring und Bi-Amping – also die getrennte Ansteuerung von Hochton- und Bassbereich mit separaten Kabeln oder sogar mit eigenen Verstärkern. Bei diesen Betriebsweisen werden die ab Werk eingesetzten Brücken zwischen den Klemmen entfernt.

Das Terminal bietet hochwertige, ultramassive Anschlussklemmen im attraktiven Carbon-Design. An die Polklemmen lassen sich Kabel mit Bananensteckern, Kabelschuhen und blanker Litze anschließen. Hier passen dank der großen Aufnahmen auch querschnittstarke Leiter, durch freilaufende Andruckscheiben werden die feinen Adern beim Festziehen mechanisch geschont. Die vier Klemmen ermöglichen neben dem konventionellen Anschluss auch Bi-Wiring und Bi-Amping – also die getrennte Ansteuerung von Hochton- und Bassbereich mit separaten Kabeln oder sogar mit eigenen Verstärkern. Bei diesen Betriebsweisen werden die ab Werk eingesetzten Brücken zwischen den Klemmen entfernt.

Grandezza des Koax-Chassis

Das homogene Hoch-Mittenton-Gespann spielt hier seine ganze Grandezza aus: Caro Obieglo hat eine tolle physische Präsenz, sie scheint förmlich vor uns im Raum zu stehen. Ihre Abbildung gelingt hochreal, denn wir hören selbst kleinste Geräusche, die beim Singen entstehen und für die Echtheit der Abbildung immens wichtig sind. Zu ihren betörenden Lead-Vocals gesellen sich bald auch zum Dahinschmelzen schöne, mehrstimmige, sirenengleiche Background-Gesänge, die ätherisch und losgelöst von irdischer Schwerkraft über unseren Köpfen schweben. Ab und an geistern überdies elektronisch verfremdete Sprachsamples durch die Ebene. All dies trägt zu der scheinbaren Grenzenlosigkeit und Offenheit der gesamten Wiedergabe bei. Der S 507 gelingt das überaus harmonisch, natürlich und entspannt. So schließen wir unwillkürlich die Augen und lehnen uns entspannt zurück, um ganz in diesen herrlichen Klang-Kosmos eintauchen zu können. Dieser Song braucht einen exzellenten Schallwandler, um sein hochgradiges Pathos wirkmächtig entfalten zu können – und die Concentro S 507 meistert das vorzüglich.

Festlicher Abend in der Oper

Zum Weiterschwelgen wechseln wir das Genre und das Format: Wir wählen Georg Philipp Telemanns Barockoper „Orpheus“ in der exquisiten Einspielung von René Jacobs mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Rias Kammerchor und einem superben Sängerensemble um Dorothea Röschmann. Die S 507 beschert uns hier einen festlichen Abend in der Oper: Bereits bei der Ouvertüre erleben wir ein prachtvolles, raumfüllendes Orchester, in dem die Stimmgruppen und Instrumente klar und deutlich zu unterscheiden und nachzuverfolgen sind, aber trotzdem einen konsistenten Klangkörper bilden. Auch die barocken Instrumente vom Cembalo bis zur später hinzutretenden Theorbe besitzen eine tolle Plastizität. Der Chor intensiviert das räumlich-akustische Erlebnis dieser Oper, doch der Höhepunkt sind die vor Chor und Orchester agierenden Vokalisten, allen voran Dorothea Röschmann: Gleich mit ihrer Aria „Wie hart ist mir das Schicksal doch“ erleben wir die begnadete Gesangskunst dieser Sopranistin mit ungemeiner Präsens und Intensität – wie auf den besten Plätzen im Opernhaus.

Sehr edel: Wer die S 507 mit den höhenverstellbaren Spikes betreibt, stellt sie zur Schonung empfindlicher Böden auf die attraktiven Teller. Diese großen und gewichtigen metallenen Untersetzer sind auf ihren Unterseiten mit dämpfendem Kork bezogen. So lassen sich die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschieben. Dies gilt auch für den Betrieb ohne Spikes: hierfür ist der vordere Bereich der des Bodens korkunterfüttert, die beiden Absätze werden dann mit den mitgelieferten, selbstklebenden Korkringen versehen.

Sehr edel: Wer die S 507 mit den höhenverstellbaren Spikes betreibt, stellt sie zur Schonung empfindlicher Böden auf die attraktiven Teller. Diese großen und gewichtigen metallenen Untersetzer sind auf ihren Unterseiten mit dämpfendem Kork bezogen. So lassen sich die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschieben. Dies gilt auch für den Betrieb ohne Spikes: hierfür ist der vordere Bereich der des Bodens korkunterfüttert, die beiden Absätze werden dann mit den mitgelieferten, selbstklebenden Korkringen versehen.

Ringtausch für die Raumanpassung

Kommen wir nun zu den austauschbaren Ringen, die eine Mittelton-Anpassung an die Raumakustik ermöglichen. Wir haben bislang mit den neutralen N-Ringen gehört, als letztes Eva Cassidys innige Interpretation von „Bridge Over Troubled Water“. Bei dieser wunderbaren Live-Aufnahme aus dem Washingtoner Blues Alley-Club wird die begnadete Sängerin von Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug begleitet. Durch die N-Ringe nehmen wir am Hörplatz auch diesen Song mit einem ausbalancierten Verhältnis vom Diffus- zum Direktschall wahr. Das ist die Lösung für normale Räume mit gängiger Aufstellung: Lautsprecher und Hörplatz sind jeweils rund zweieinhalb Meter voneinander entfernt. Nun wechseln wir zu den Fokus-Ringen: Sie sorgen für mehr Direkt- denn Diffusschall am Sofa. Das ist bei großen Räumen und großen Abständen vorteilhaft. Und wirklich: Mit diesen F-Ringen ist die Wiedergabe konzentrierter und kompakter. Die Bühne des Blues Alley-Clubs, auf der Cassidy und ihre Combo stehen, erscheint etwas kleiner, die Musiker sind offenbar ein Stück zusammengerückt.

Stimmige Wiedergabe bei variablem Ambiente

Wir können nun also die Concentro S 507 weiter auseinanderziehen und das Sofa ein Stück nach hinten rücken, so erzielen wir eine ähnliche und gleichfalls stabile Wiedergabe wie mit den neutralen N-Ringen. Cool! Nun die dritten Variante: Mit den Spacious-Ringen bekommen wir am Hörplatz mehr Diffus- als Direktschall. Das empfiehlt sich bei kleinen Räumen und geringen Abständen. Bei unserer Standard-Aufstellung, in die wir die S 507 und unser Sofa wieder zurückversetzt haben, wirkt die Wiedergabe dadurch merklich offener, die Bühne hat eine größere Ausdehnung. Zugleich ist die Abbildung der Musiker nicht ganz so festgefügt. Kaum rücken wir unser Lautsprecher/Sofa-Ensemble etwas zusammen, wie es in einem kleineren Zimmer der Fall wäre, ist die Abbildung wieder stabil und stimmig – und kommt der Wiedergabe mit den neutralen Ringen gleich. Zu ihnen kehren wir schließlich zurück, wie auch zu unserer Grundaufstellung, denn so spielt die Klangkette am schönsten, so sind Harmonie und Hörgenuss vollkommen.

Trotz ihrer extravaganten Erscheinung fügt sich die S 507 dank ihrer wahlweise schwarzen oder weißen Hochglanz-Lackierung geschmeidig in das Ambiente ein.

Trotz ihrer extravaganten Erscheinung fügt sich die S 507 dank ihrer wahlweise schwarzen oder weißen Hochglanz-Lackierung geschmeidig in das Ambiente ein.

Fazit

Der kleinste Schallwandler aus Elacs Referenz-Serie spielt groß auf: Die Elac Concentro S 507 liefert eine phänomenal offene, präzise und detailreiche Wiedergabe, sie schallwandelt ungemein homogen und dynamisch – und sie bietet einen mächtigen Bass mit beeindruckendem Tiefgang. Diese klangliche Klasse hat viele Gründe, denn dieser Vier-Wege-Lautsprecher strotzt nur so vor Finessen. Sie reichen vom legendären JET-Hochtöner, der im Koaxial-Verbund mit dem Mitteltöner als neuer stepX-JET auftritt, über die Alu-Sandwich-Membran, die beim Mitteltieftöner durch das kristallförmige Konus-Design an Agilität gewinnt, bis hin zu den seitlichen Bass-Woofern, die zu viert in impulskompensierter Anordnung und mit Bassreflexabstimmung einen klaren und kraftvollen Tiefton liefern. Der Clou sind die austauschbaren DCR-Ringe des stepX-JET: Mit ihnen ist die S 507 an die räumlichen Gegebenheiten anpassbar. All dieses Know-how steckt in einem Standlautsprecher, der durch sein extravagantes Design ein echter Hingucker ist. So bietet die S 507 zum ausgezeichneten Klang auch eine außergewöhnliche Erscheinung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut

96 of 100

97 of 100

97 of 100

210518.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Concentro S 507
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:5.499,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):1220 x 270 x 380 mm (mit Spikes und Spiketellern)
Gewicht:37 kg / Stück
Bauart:4-Wege, passiv, Bassreflex-abgestimmt
Hochtöner:1 x JET 5c (Elac, Air Motion Transformer)
Mitteltieftöner:1 x 180 mm (Elac, AS-XR-Konus, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Tieftöner:4 x 150 mm (Elac, AS-Konus, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Frequenzbereich:24 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:120 / 400 Hz / 2.600 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Empfindlichkeit:88 dB bei 2,83 V/1 m (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:- 240 W Nennbelastbarkeit (Herstellerangabe)
- 170 W Musikbelastbarkeit (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:60 - 500 W / Kanal, geeignet für Verstärker von 4 bis 8 Ω (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Elac Concentro S 507
- 3 Directivity Control-Ringe (für verschiedene Mittelton-Abstrahlcharakteristika) + 2 Aufbewahrungsbeutel
- 4 Spikes + 4 Spiketeller
- 2 selbstklebende Korkringe für hintere Absätze (bei Aufstellung ohne Spikes)
- Montagewerkzeug
- Bi-Wiring-Brückenset
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung für Lautsprecher + Nutzung der stepX-JET-Raumanpassung (Deutsch, Englisch)
- Handschuhe
Pros und Contras:+ JET 5c (Air Motion Transformer) für transparent-hochauflösende, detailreiche Wiedergabe
+ Koaxiales stepX-JET-Chassis für homogene Abstrahlung der Höhen und Mitten
+ austauschbarere Directivity Control Rings zur Anpassung der Richtcharakteristik im Mitteltonbereich an den Raum
+ hervorragende Dynamik
+ ausgezeichnetes Bassvermögen mit mächtigem Tiefton und Tiefgang
+ impulskompensierte Basstreiber-Anordnung für klaren Kang
+ elegant-exzeptionelles Design
+ erstklassige Verarbeitung

- filigrane Korkringe für die Absätze (beim Betrieb ohne Spikes)
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut

Der Beitrag Standlautsprecher Elac Concentro S 507 – Herr der Ringe dank neuem stepX-JET erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Xoro SF100 – Universaler LNB mit integriertem SAT-Finder und Kompass

$
0
0

Die MAS Elektronik AG offeriert mit dem Xoro SF 100 einen preiswerten Single-LNB, der einen Kompass und Satfinder bereits implementiert hat. Damit lässt sich eine Satellitenantenne ganz leicht ausrichten. Eine ideale Lösung, um auch unterwegs immer auf dem Laufenden zu bleiben – zum Beispiel beim bevorstehenden Fußballturnier, das in ganz Europa stattfinden soll.

Nur etwa 13 Zentimeter hoch und etwa 6 durchmessend, kommt das Xoro Single Universal-LNB SF 100 vergleichsweise kompakt daher (Herstellerfoto).

Die Fußball EM steht im Juni vor der Tür. Viele werden zu diesem Zeitpunkt im Urlaub sein – zum Beispiel mit Wohnwagen oder Camper-Van. Andere sind in einer Ferienwohnung abseits der Großstadt. Trotzdem möchten viele Sportfans nicht auf die Spiele der deutschen Nationalmannschaft verzichten und diese live im TV erleben. Auf dem Campingplatz oder in der freien Natur am See sind dann Lösungen gefragt, wie das gewünschte SAT-Signal empfangen werden kann. An dieser Stelle kommt die Firma Xoro ins Spiel. Sie bietet mit dem SF 100 einen preiswerten LNB an, der Satfinder und Kompass bereits integriert hat. Für knapp 20 Euro kann dieses kleine und clevere Gerät zum echten Problemlöser werden. Wir haben uns ein Testsample schicken lassen und verraten, wie gut sich das SF 100 tatsächlich in der Praxis schlägt.

Auch wenn man im Sommer 2021 mit dem Campung-Van im Urlaub unterwegs ist, möchte man die Spiele der Fußball EM sicher nicht verpassen (Foto: pixabay.com/MemoryCatcher).

Kompakt und handlich

Geliefert wird unser Testgast in einer farbig bedruckten Verpackung, auf der der SF 100 nahezu in Originalgröße abgebildet ist. Mit 102 Gramm ist er angenehm leicht. Der Fuß-Durchmesser beträgt geringe vier Zentimeter. Die Maße sind ganz bewusst gewählt. Sie gestatten es, den Xoro an die meisten handelsüblichen Satelliten-Antennen zu montieren. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und hinterlässt einen exzellenten ersten Eindruck. Eine Wetterschutzklappe ist ebenfalls vorhanden. So wird die Anschlussverschraubung vor Regen, Hagel und Schneefall geschützt. Die Stromversorgung erfolgt ganz einfach über das Empfangsgerät, in unserem Fall ist das der Fernseher. Wer noch einen älteren TV ohne Satelliten-Empfangseinheit besitzt, benötigt zusätzlich zu Fernseher und SAT-Schüssel einen Satelliten-Receiver. Auch hier hilft Xoro: Beim kürzlich präsentierten MCA 38 HD für 89 Euro handelt es sich um eine komplette SAT-Anlage. Im Paket enthalten sind ein 38,5 Zentimeter Stahl-Spiegel, ein DVB-S2 HDTV-Receiver und auch unser Testgast, der Xoro SF 100.

Wer auch noch eine Sat-Schüssel und einen passenden Receiver sucht, findet im Xoro MCA 38 HD-Set inklusive Universal LNB XORO SF 100 (HDTV tauglich) eine preislich hochattraktive Lösung.

Anschluss und Bedienung

Was macht eigentlich ein LNB? Wozu ist der da? Das wird sich vielleicht der eine oder andere Nicht-Fachmann fragen. Ich erkläre es mal in einfachen Worten: Dass ein Parabolspiegel – also die Satellitenschüssel auf dem Dach – die Signale der TV-Sender empfängt, ist bekannt. Der LNB verarbeitet diese empfangenen Bild- und Tonsignale und leitet sie anschließend an den Empfänger weiter. Das kann ein SAT-Receiver sein, oder wie in unserem Fall ein OLED-TV. Letztgenannter hat den Satelliten-Empfänger bereits eingebaut.
Der SF 100 wird mit der Satellitenschüssel verbunden. Anschließend wird der LNB in seiner Halterung vertikal zur Seite gedreht. Nur um ein paar Grad. Auf dem Messgerät wird jetzt die höchste Signalqualität angezeigt. Die LNB-Schraube kann jetzt komplett festgezogen werden. Der Kompass ist übrigens eine großartige Hilfe den gewünschten Satelliten am Himmel zu finden und anzuvisieren.
Wie leicht das funktioniert, zeigt das nachfolgende Video: Ausrichtung der Antenne

Sogar einen Satfinden und einen Kompass hat das SF 100 an Bord (Herstellerfoto).

SAT-Empfang: Fußball EM auf dem Campingplatz

Wer beim Camping die Spiele der Fußball EM sehen möchte, kann diese via SF 100 selbstverständlich in Full HD oder wahlweise in 4K/UHD empfangen. Außerdem ist das Xoro LNB auch 3D-fähig. Der eingebaute Satfinder kann übrigens nicht anzeigen, auf welchen Satelliten die Antenne aktuell ausgerichtet ist. Stattdessen wird die Empfangsqualität des eingehenden Signals dargestellt. Ein Tipp bei der Installation: Verdecken Sie beim Einstellen nicht den Spiegel oder das LNB. Stehen sie möglichst dahinter. Nach der Installation muss man eigentlich nichts weiter machen. Vielleicht noch die gespeicherten Sender an die gewünschte Position verschieben, das war es dann aber auch schon. Jetzt kann ein Programm empfangen, geschaut und aufgezeichnet werden. Verzichten muss man bei dieser Art LNB dagegen darauf ein Programm zu schauen, während man ein zweites aufzeichnet. Das funktioniert aus technischen Gründen nicht, weil es sich beim Xoro um einen Single-LNB handelt.

Auch unterwegs lässt es sich sportliche Großereignisse auf Großbild-TV und in 4k-Auflösung genießen (Foto: pixabay.com/wilkernet).

Astra ist nicht nur ein Bier

Das leckere Kaltgetränk passt sicherlich bestens zu Sport-Events im TV, ein Programm kann man damit aber nicht empfangen. Das geschieht dagegen über den Satelliten namens Astra. Auf Astra 19,2 Grad Ost werden die bekannten hiesigen TV- und Radioprogramme übertragen. Das sind mehr als 400 Programme in deutscher Sprache. U.a. ARD, ZDF, Sat1, Pro7, RTL und viele andere mehr. Die benötigte Frequenz 12.188 MHz unterstützt der Xoro SF 100 selbstverständlich problemlos. Damit steht einer spannenden Fußball EM auch im Urlaub nichts mehr im Wege. Egal ob zu Hause, im Wohnmobil, dem Camper-Van oder in der Ferienwohnung: Der Lieblingsmannschaft darf vor dem TV fest die Daumen gedrückt werden. Das macht Spaß, wenn man am Abend und mit Freunden und Bekannten bequem bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Campingplatz sitzt. Ein Astra darf es dann auch gerne zu trinken geben. Und „Daumen drücken“ nicht vergessen!

Tagsüber die Landschaft und das Wetter genießen, Abend vor dem TV den tag ausklingen lassen und auf rund 400 Sender zugreifen können – wenn man mal Lust drauf hat. All das ist mit Unterstützung des SF 100 möglich (Foto: pixabay.com/Debinspain).

Fazit

Der Xoro SF 100 ist ein universales Single-LNB, mit dem die Satelliten-Antenne dank Satfinder und Kompass ganz leicht ausgerichtet werden kann. Die Stromversorgung übernimmt der angeschlossene Fernseher oder SAT-Receiver. Einfacher kann die Installation kaum sein. Der Xoro SF 100 ist somit ideal für portable SAT-Antennen in Wohnmobilen und Camper-Vans geeignet, um jederzeit spannende Sport-Events und Spielfilme zu empfangen. Das alles gibt es zu einem wirklich attraktiven Preis von unter 20 Euro.

Test & Text: Michael B. Rehders
Fotos: Herstellerbilder, pixabay.com

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

70 of 100

70 of 100

70 of 100

Technische Daten

Modell:Xoro
SF 100
Produktkategorie:Single Universal LNB
Preis:knapp 20 Euro (UVP)
Ausführungen:- hellgrau
Abmessungen (HBT):130 x 60 x 60 mm
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 800 24 24
www.xoro.de
Input (Herstellerangabe):10.7 - 12,75 GHz
Output:950 - 2150 MHz
Gain:55 - 65dB
Rauschmaß:0,3dB
Lieferumfang:- Xoro SF 100
- Wetterschutzkappe
- Anleitung
Pros und Contras:+ einfache Installation
+ integrierter Kompass
+ Wetterschutzkappe
+ Full HD/4k-fähig
+ digitaler Satfinder integriert
+ wetterfestes Gehäuse
+ niedriger Preis

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistung:hervorragend

Der Beitrag Xoro SF100 – Universaler LNB mit integriertem SAT-Finder und Kompass erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Kompakt-Lautsprecher Canton GLE 30 – Update mit Titan-Veredelung

$
0
0

Überzeugende Technik, ansprechende Optik, attraktiver Preis – das ist die Zauberformel, durch die Cantons GLE-Serie zu einer der beliebtesten Lautsprecher-Reihen geworden ist. Damit das so bleibt, hat Canton seine Erfolgs-Reihe aktualisiert und sie mit den Top-Titanium-Treibern ausgestattet, die bislang den höheren Serien vorbehalten waren. Davon profitiert auch der neue Kompaktlautsprecher Canton GLE 30 – und darum wir haben die größte unter den kleinen dieser Serie zum Test gebeten.

Die Canton GLE 30 ist die größte Kompaktbox der Reihe – und bietet die akustische Qualität der GLE-Serie bei wohnraumfreundlichen Dimensionen.

Die Canton GLE 30 ist die größte Kompaktbox der Reihe – und bietet die akustische Qualität der GLE-Serie bei wohnraumfreundlichen Dimensionen.

Die GLE-Serie, die seit jeher der Einstieg in Cantons gehobene HiFi-Klasse ist, punktet auch in der neuen Generation mit den Argumenten Technik, Optik und Preis. Bei der GLE 30 kommt allerdings ein weiterer Trumpf hinzu: Sie ist der größte Kompakt-Schallwandler der Serie – und bietet damit die klangliche Klasse bereits im überaus wohnraumfreundlichen Format. Dafür nimmt sie gerade mal 36 mal 19 mal 28 Zentimeter in Anspruch. Die gelungenen Proportionen befördern die geschmeidige Integration in das Ambiente ebenso wie das zeitlos-dezente Design: Die GLE 30 besitzt einen mit Dekorfolie überzogenen MDF-Korpus, dem eine lackierte, leicht überragende Schallwand vorgesetzt ist. Folierung wie Lackierung sind sauberst ausgeführt und ergeben ein homogenes Erscheinungsbild. Unser Modell ist in Seidenmattweiß ausgeführt, alternativ ist die GLE 30 in Mattschwarz erhältlich. Zur Steigerung der Eleganz ist die stets schwarze, akustisch neutrale Abdeckung der neuen GLE-Generation nun oval gehalten. Auch dieses Detail trägt zum frischeren Auftritt bei.

Klassische Formgebung und angenehme Proportionen sorgen für den attraktiven Auftritt des Kompaktlautsprechers.

Klassische Formgebung und angenehme Proportionen sorgen für den attraktiven Auftritt des Kompaktlautsprechers.

Hochtöner mit Spezial-Schallführung

Wer lieber ein wenig mehr von der Technik der GLE 30 sehen möchte, nimmt die Abdeckungen ab – und weil diese Verkleidungen magnetisch haften, sieht man eben keine unschönen Aufnahme-Löcher. Stattdessen schweift der Blick über eine cleane Front, die nun die beiden schallwandlerischen Leckerbissen dieses Zwei-Wege-Lautsprechers präsentiert. Zuoberst thront ein Alu-Mangan-Hochtonsystem. Dieser bewährte Tweeter hat vor einigen Jahren den Weg aus den höheren Serien in die GLE-Klasse gefunden und damit den Hochton auf ein neues Niveau gehoben. Die 25-Millimeter-Kalotte sitzt hinter einem Metallgitter. Es bietet einerseits Schutz vor mechanischer Beschädigung. Doch andererseits kaschiert es auch ein wenig den mechanisch aufwändigen Wave-Guide. Diese Schallführung sorgt für eine homogenere Abstrahlung aller vom Tweeter wiedergegebenen Frequenzen – und die reichen von 3.000 Hertz bis hin zu ungemein hohen 40 Kilohertz. Der Waveguide erfüllt aber noch eine zweite Aufgabe: Er optimiert ebenso die Wiedergabe im Übergangsbereich zum Mitteltieftöner.

Das Hochtonsystem ist eine Eigenentwicklung von Canton. Die Alu-Mangan-Kalotte schwingt hinter einem Schutzgitter, ihr Abstrahlverhalten wird durch einen schallführenden Wave-Guide als unterstützt.

Das Hochtonsystem ist eine Eigenentwicklung von Canton. Die Alu-Mangan-Kalotte schwingt hinter einem Schutzgitter, ihr Abstrahlverhalten wird durch einen schallführenden Wave-Guide als unterstützt.

Premium-Upgrade: Titan-Treiber mit Wave-Sicke

Dieser gleich unterhalb des Tweeters positionierte Konus-Mitteltieftöner ist die wirkliche Novität der GLE 30: Statt des bisherigen Aluminium-Chassis kommt nun ein Premium-Treiber mit Titan-Membran zum Zuge. Diese Treiber waren bislang den höheren Lautsprecherserien von Canton vorbehalten. Titan bietet erstklassige Materialeigenschaften: Durch seine Leichtigkeit besitzt die Membran eine geringe Masseträgheit und agiert deshalb schnell und impulstreu. Titan besitzt zugleich eine große Steifigkeit und Festigkeit, so schwingt die Membran hochstabil und verformungsfrei. In der GLE 30 vollführt dies ein 17 Zentimeter durchmessender Konus. Damit er ohne unerwünschte Teilschwingungen der Titan-Membran schallwandelt, wird er von einer dreifach gefalteten Wave-Sicke der neusten Generation eingefasst. Die Wave-Sicke ist eine weitere Canton-Innovation: Diese komplex profilierte Membranaufhängung besitzt mehrfache Wölbungen. Damit ermöglicht die Sicke über die Reduktion der Partialschwingungen hinaus auch eine größere verzerrungsfreie Membranauslenkung. So meistert das Cassis die hohen dynamischen Anforderungen – schließlich schallwandelt der Mitteltieftöner den großen Frequenzbereich zwischen drei Kilohertz und 38 Hertz.

Titanium als Membranmaterial sorgt für den dunklen Glanz des Mitteltieftöners und für den kontrollierten Schwingvorgang – im Zusammenspiel mit der dreifach gefalteten Wave-Sicke, die den Konus im Chassis einfasst.

Titanium als Membranmaterial sorgt für den dunklen Glanz des Mitteltieftöners und für den kontrollierten Schwingvorgang – im Zusammenspiel mit der dreifach gefalteten Wave-Sicke, die den Konus im Chassis einfasst.

Bassreflex-Abstimmung für enormen Tiefton

38 Hertz – das ist ein enormer Tiefgang für einen Kompaktlautsprecher. Um trotz des begrenzten Volumens diesen stolzen Bass zu erreichen, wird der Treiber von einer Bassreflex-Abstimmung unterstützt. Sie ermöglicht eine gezielte Kräftigung der untersten Tonregion durch einen genau berechneten Luftaustauch zwischen der Umwelt und dem Gehäuse-Volumen. Dies geschieht über den Bassreflex-Port, der auf der Rückseite der GLE 30 eingelassen ist. Wer noch mehr Bass braucht, kann die GLE 30 im Verbund mit einem Subwoofer als 2.1-Set betreiben. Ebenso eignet sich dieser Kompaktlautsprecher als Rear-Speaker in einem Mehrkanal-Heimkinosystem, wo er mit einem Center und zwei Standlautsprechern kombiniert wird. Die Modell-reiche GLE-Serie bietet da die passenden Spielpartner für jeden Beschallungsfall. Bleiben wir bei der 2.0-Stereo-Wiedergabe. Hierfür finden wir unterhalb des Backfire-Bassreflex-Systems die nächste Neuerung der GLE-Serie: die Anschlüsse. Die GLE 30 verfügt über ein hochwertiges Paar vergoldeter Schraubklemmen. Sie nehmen nun noch kräftigere Kabel mit einem Querschnitt bis zehn Quadratmillimeter auf.

Für den Anschluss an den Verstärker bietet die GLE 30 ein sauber eingelassenes Single-Wiring Anschlussterminal. Die vergoldeten Klemmen nehmen nun noch kräftigere Kabel bis zehn Quadratmillimeter Durchmesser auf. Alternativ akzeptieren sie natürlich auch Kabel, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind.

Für den Anschluss an den Verstärker bietet die GLE 30 ein sauber eingelassenes Single-Wiring Anschlussterminal. Die vergoldeten Klemmen nehmen nun noch kräftigere Kabel bis zehn Quadratmillimeter Durchmesser auf. Alternativ akzeptieren sie natürlich auch Kabel, die mit Bananensteckern oder Kabelschuhen konfektioniert sind.

Die Canton GLE 30 in der Praxis

Wir stellen die GLE 30 zuerst auf unser Sideboard. Hier stehen sie auf der richtigen Höhe: Die Hochtöner befinden sich auf gleichem Niveau wie unsere Ohren. Die Boxen sind rund zwei Meter voneinander entfernt, die gleiche Distanz hat das Sideboard zum Sofa. So bilden Lautsprecher und Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck. Nun legen wir Musik mit Gesang auf: „The Meaning Of The Blues“ von Claire Martin. Mit ihr können wir Abstände und Ausrichtung der Boxen zu optimieren, bis die Stimme in der Mitte steht und alle Instrumente größenrichtig abgebildet werden. Hier zeigt sich die GLE 30 völlig unkompliziert. Die Abstände passen auf Anhieb, auch bei der Boxen-Einwinklung bedarf es nur ein paar Grad hin zum Hörplatz, schon steht Claire Martin vor uns und betört uns mit ihrer sanften, leicht dunkel timbrierten Stimme. Dabei zieht sie alle Register der Vokalkunst: Manchen Endungen verleiht sie ein sanftes, Vibrato, manche Worte haucht sie geradezu.

Die GLE 30 mit und ohne Abdeckung: Dank der magnetischen Haftung der Abdeckung bleibt die Front des Lausprechers frei von Aufnahme-Löchern.

Die GLE 30 mit und ohne Abdeckung: Dank der magnetischen Haftung der Abdeckung bleibt die Front des Lausprechers frei von Aufnahme-Löchern.

Feinheiten frei Haus

Das stellt die GLE 30 ebenso gelungen dar wie die zwischenzeitlichen Intensitätssteigerungen, mit denen Claire Martin uns „The Meaning Of The Blues“ nahebringt, und den rauchigen Unterton, mit dem sie ihren Gesang grundiert. Die britische Sängerin steht mit einer schönen Präsenz in unserem Raum. Das gilt aber auch für ihre Begleitband: Mundharmonika, Keyboards, Bass, Percussion und Schlagzeug stehen gut gestaffelt auf der imaginären Bühne, die die GLE 30 aufgebaut hat. Dabei kriegen wir alle Feinheiten frei Haus: Etwa die meisterlichen Keyboard-Akkordfolgen, die Richard Cottle mal seinem Fender Rhodes, mal seiner Hammond Orgel entlockt und dezent mit angenehmen Ajoutierungstönen anreichert. Auch das Schlagzeug, das traditionell hinten positioniert ist, wird akustisch gebührend gewürdigt: Drummer Clark Tracey spielt zurückhaltend, setzt ab und zu aber schöne Akzente und Rhythmusfiguren auf den Becken. Auch hier hören wir jeden Anschlag des Holzschlegels auf das Metall der Becken – obwohl zugleich Congas und Shaker das Schlagwerk bereichern.

Die akustisch neutrale Stoffblende ist bei der neuesten GLE-Generation oval geformt. Das unterstützt die frische Anmutung. Die Blende ist auch bei der weißen Lautsprecher-Variante in Schwarz gehalten.

Die akustisch neutrale Stoffblende ist bei der neuesten GLE-Generation oval geformt. Das unterstützt die frische Anmutung. Die Blende ist auch bei der weißen Lautsprecher-Variante in Schwarz gehalten.

Kräftiger Bass mit Veränderungsmöglichkeiten

Wie steht es nun mit dem Bass? Die GLE soll ja bis 38 Hertz runterspielen. Bei sehr leisen Pegeln ist der Bass dezent, doch schon bei Zimmerlautstärke zeigt die GLE 30 ihre erstaunliche Tieftonfähigkeit. Dabei versucht sie jedoch nicht, angestrengt ein größeres Volumen vorzutäuschen, sie bläht den Bass nicht künstlich auf. Wer mehr möchte, rückt die beiden Boxen näher an die Wand, dies stärkt den Bass deutlich, kräftigt aber auch den Grundton, sodass der gesamte Klang etwas vollmundiger wird. Noch besser wird es, wenn wir die Kompaktlautsprecher auf Ständer stellen. So entfällt die Anregung des Sideboards, welches deutlich den Klang beeinflusst, wie wir im Vergleich feststellen: Auf den Stativen gewinnt die Wiedergabe an Klarheit und Kontur, der Bass besitzt nun mehr Definition. Dadurch ist die Wiedergabe aufgeräumter und noch entspannter. Das zahlt sich insbesondere bei etwas höheren Pegeln aus, ist aber auch bei wandnäherer Positionierung der Lautsprecher von Vorteil.

Die GLE 30 ist klanglich am besten auf den optionalen Ständern aufgehoben, sie macht aber auch auf dem Sideboard eine akustisch gute Figur.

Die GLE 30 ist klanglich am besten auf den optionalen Ständern aufgehoben, sie macht aber auch auf dem Sideboard eine akustisch gute Figur.

Homogen-harmonische Wiedergabe

Wir haben die Meriten der Stativ-Aufstellung mit verschiedensten Musikstücken unterschiedlicher Genres von Singer/Songwriter über Electro und Funk bis hin zu Oper und kernigem Hardrock genossen – und in diesem Zuge hat uns die GLE 30 auch gleich bewiesen, dass sie ein musikalischer Allrounder ist. Bei allen Stücken haben wir eine tolle Konstante erlebt: Der GLE 30 gelingt eine sehr homogene Wiedergabe. Sie punktet gekonnt mit dem Vorteil eines Zwei-Wege-Lautsprechers: Das Zusammenspiel der Chassis ist besser in Einklang zu bringen und die Wiedergabe kommt, wenn es gescheit gemacht wird, dem Ideal einer Ein-Punkt-Schallquelle näher. Der GLE 30 gelingt das einerseits durch die gute Ankopplung des Hochtöners an den Mitteltieftöner, andererseits dadurch, dass dieser Woofer das Gros des Frequenzbereichs schallwandelt – inklusive des Mittenbereichs, bei dem unser Ohr besonders empfindlich gegenüber tonalen Veränderungen und Brüchen reagiert. So klingt die Wiedergabe der GLE 30 wie aus einem Guss: bruchlos, natürlich und harmonisch.

Mit einer wandnahen Aufstellung kann man die Basswiedergabe der GLE 30 betonen. Hier haben schon wenige Zentimeter großen Einfluss auf den Klang.

Mit einer wandnahen Aufstellung kann man die Basswiedergabe der GLE 30 betonen. Hier haben schon wenige Zentimeter großen Einfluss auf den Klang.

Fazit

Die Canton GLE 30 beweist es: überzeugende Technik, ansprechende Optik, attraktiver Preis – das ist immer noch die GLE-Zauberformel für einen vollends gelungenen Lautsprecher. Dies gilt erst recht nach dem Update mit dem Titanium-Treiber, der bislang den höheren Canton-Serien vorbehalten war. In der GLE 30 übernimmt dieser Premium-Treiber das Gros der Schallwandlung und sorgt im Verbund mit dem gut angekoppelten Hochtöner für eine stimmige, homogene und bruchlose Wiedergabe. Die Abbildung besitzt überdies auch eine sehr gute Präsenz und Plastizität. Für einen Kompaktlautsprecher liefert die GLE 30 einen kräftigen Bass, der aber nicht überbetont wird und zudem durch die Art der Aufstellung verändert werden kann. So glänzt die GLE 30 als musikalischer Allrounder. Mit einem Blick aufs Preisschild sorgt sie für regelrechtes Erstaunen, dass eine solche Klangqualität zu diesem Kurs möglich ist. Auch deshalb ist die Canton GLE 30 für uns ein Highlight!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis/Leistung: ausgezeichnet

80 of 100

80 of 100

79 of 100

210523.Canton-GLE30-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
GLE 30
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:269,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Mattschwarz
- Seidenmattweiß
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: +49 6083 287-77
www.canton.de
Abmessungen (HBT):360 x 190 x 280 mm
Gewicht:6,4 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex-Abstimmung
Impedanz:4 - 8 Ω
Belastbarkeit:- Nennbelastbarkeit: 90 W
- Musikbelastbarkeit: 140 W
Hochtöner:1 x 25 mm (Kalotte, Alu-Mangan-Membran)
Mitteltieftöner:1 x 174 mm (Konus, Titanium-Kalotte, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:38 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:3.000 Hz
Lieferumfang:- Canton GLE 30
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Gummifüßchen
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ homogene Wiedergabe
+ klares, detailreiches Klangbild
+ kräftiger Bass
+ Alu-Mangan-Hochtonsystem mit Spezial-Waveguide für optimale Schallabstrahlung
+ Premium-Titanium-Mitteltieftöner aus höheren Serien
+ Wave-Sicke für höhere Stabilität und geringere Teilschwingungen der Mitteltiefton-Membran
+ wohnraumfreundliche Abmessungen
+ ansprechendes Design
+ frischere Anmutung durch ovale Abdeckungen
+ sehr gute Verarbeitung
+ unkomplizierte Aufstellung
+ magnetische Frontabdeckungen
+ ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis

- Abdeckung nur in Schwarz
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis/Leistung:ausgezeichnet

Der Beitrag Kompakt-Lautsprecher Canton GLE 30 – Update mit Titan-Veredelung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Viewing all 801 articles
Browse latest View live