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EPOS | Sennheiser Adapt 560 BT Headset – Kabelloser Office/Freizeit-Kopfhörer mit ANC

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Business und Freizeit, Gaming und Musik: Ein Kopfhörer zwischen den Welten. Aber muss es immer oder sein? Mit dem EPOS | Sennheiser Adapt 560 BT schaue ich mir einen Kandidaten an, der in allen Disziplinen antritt und auf hohem Niveau performen will.

Das EPOS | Sennheiser Adapt 560 BT ist Spezialist in zwei Disziplinen: Im Büro und in der Freizeit.

Mit dem klangvollen Namen EPOS | Sennheiser Adapt 560 BT stellt sich das Bluetooth Headset im On-Ear-Design (also auf den Ohren liegend) vor und sucht die Gunst der Konsumenten. Warum EPOS | Sennheiser? Ganz einfach, weil hier die Kernkompetenzen zweier Spezialisten zusammentreffen. Ohne Frage gehört Sennheiser weltweit zu den bekanntesten und anerkanntesten Marken in der Kopfhörerwelt. EPOS steuert sein Knowhow in der Arbeitswelt hinzu. So entstehen Produkte, die eine erstklassige Audiotechnologie, einen erstklassigen Komfort und ein absolute Langzeittauglichkeit versprechen. Ohne Zuviel vorweg zunehmen verrate ich schonmal: Es lohnt sich den EPOS genauer anzusehen und ihm eine Chance zu geben. Neben jeder Menge gut durchdachter Funktionen und schicker Optik, bietet der sehr gut verarbeitete Tausendsassa auch noch einen ausgesprochen hervorragenden Klang.

Schlicht und zeitlos gestaltet: So macht dieser Kopfhörer in nahezu jedem Einsatzszenario eine sehr gute Figur.

Die neue Arbeitswelt und was gute Kopfhörer damit zu tun haben

2020 war ein herausforderndes Jahr. Viele von uns haben sich plötzlich im Home Office wiedergefunden. Wie so oft im Leben und bei der Arbeit, wird alles mit der richtigen Ausrüstung leichter. Viele waren plötzlich gezwungen, über den Computer mit den Kollegen zu kommunizieren und den Umgang mit Microsoft Teams und Zoom zu beherrschen. Spätestens hier wird klar: Ein richtig gutes Headset sollte jeder im Haus haben und so wurden Headsets zeitweise richtig begehrte Ware und die Bestände knapp. Man kann nur erahnen, wie oft aus mangelnder Verfügbarkeit oder Unverständnis, Produkte zweifelhafter Qualität über die Ladentheken gingen. Wieviele Menschen sich durch die alltägliche digitale Kommunikation quälen und froh sind, sobald sie ihre Headsets ablegen können. Bedarf für richtig gute Headsets ist also da. Aber warum, wenn ich auch ein Headset haben könnte, das ich auch nach Feierabend gebrauchen kann?

Irgendwie ein bisschen anders und warum das gut ist

Geliefert wird das EPOS Adapt 560 BT in einer simplen Pappverpackung ohne bunten Umkarton oder aufmerksamkeitsheischende Blister-Verpackung. Das wirkt sehr umweltbewusst und gefällt mir gut. Schachtelinnenseitig finde ich eine kurze Bedienungsanleitung aus sechs klar verständlichen Bildern. Außer der Gewährleistung und Sicherheitshinweisen liegt keinerlei Papier dabei. Das darf sich von mir aus gerne als Trend durchsetzen und zeigt, dass man bei EPOS den Zeitgeist versteht. Das Headset liegt in einem schwarzen Etui aus Nylon und einer Art Kunstleder. Alles wirkt sehr hochwertig und fühlt sich gut an. Im Etui finden sich auch ein USB-Ladekabel und der USB-Dongle für die Verbindung mit dem Computer. Beides mit USB-A Anschluss, sodass hier niemand in die Röhre schaut oder erstmal den passenden Adapter bestellen muss. USB-C ist sicher im Kommen, aber definitiv noch keine Selbstverständlichkeit und ich freue mich immer, wenn die Hersteller das berücksichtigen.

Geliefert wird der Adapt 560 BT in einer schicken, samtenen Transportbox. In ihr finden sich auch USB-Dongle und USB-Ladekabel.

Perfekte Kommunikation

Beginnen wir mit dem Adapt 560 BT im Büro: EPOS spricht beispielsweise von einem UC-optimierten Headset. „UC“ steht für United Communications und beschreibt eine Grundlage, die alle relevanten Kommunikationsdienste vereint. Dazu gehören Voice Mails, die klassische Telefonie und auch Videokonferenzen. Heisst: Der Adapt 560 BT ist genau für diese Zwecke ideal vorbereitet – sowohl im physischer Sicht, als auch im Praxisnutzen. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal heisst: „Noise At Work“. Damit ist die integrierte Geräuschunterdrückung (ANC) gemeint, auf die ich gleich noch intensiver eingehen werde. Eines aber noch an dieser Stelle: Ist Active Noise Cancelling aktiviert, lässt sich eine weitere Funktion Namens Talk Through“ hinzuschalten. Ist sie gewählt, werden Umgebungsgeräusche deutlich minimiert. Menschliche Stimmen werden allerdings weniger stark bedämpft. Ich kann also trotzdem noch mit meinem Kollegen kommunizieren, ohne dass ich den Kopfhörer absetzen muss. Klingt spannend, also ab in den ausführlichen Praxistest!

Der mitgelieferte USB-Dongle erlaubt die zeitgleiche Verbindung zum Mobiltelefon und zum Computer.

Koppeln – einfach und zweifach

Durch längeres Drücken auf den An-Knopf wird das Headset eingeschaltet und in den Pairing-Modus versetzt. Im Smartphone wird, wie üblich, über die Einstellungen gekoppelt. Sobald sich der Dongle am USB A-Port befindet, verbindet er sich automatisch mit dem Headset. Passiert das nicht, kann der Dongle auch durch drücken eines Knopfes in den Pairing-Modus versetzt werden. Über eine kurze Ansage meldet das Headset die erfolgreiche Kopplung. Damit wären wir auch schon bei einer meiner Lieblingsfunktionen: Das Headset ist nun gleichzeitig mit dem Smartphone und dem Computer verbunden. Der fliegende Wechsel zwischen Smartphone-Nutzung und PC-Anwendung ist kein Problem. Höre ich mit dem Handy gerade Musik und werde am Computer angerufen, stoppt die Musik und ich kann den Call annehmen oder umgekehrt. Sobald ich das Gespräch beendet habe, spielt die Musik weiter. So entgeht einem bei der Arbeit nichts und nerviges Gerätewechseln entfällt.

Die Kontrolle und Kopplung wird über das Bedienfeld in der rechten Ohrmuschel vorgenommen.

Adapt 560 BT, ein echtes Kommunikationsgenie

Oft sind es die kleinen Dinge, die aus dem Guten das Besondere machen. Das EPOS Adapt 560 beweist, dass sich ein paar kluge Köpfe viele Gedanken zur Anwendung gemacht haben. Zum einen ist da die blaue Taste für die direkte Annahme und das Beenden von Gesprächen über “Teams”. Ist kein Teams verbunden, erfüllt sie dieselbe Funktion auch für Smartphone-Anrufe. Zum anderen befindet sich seitlich ein einklappbares Mikro, wie man es sonst eher von Gaming-Headsets kennt. Einmal hochgeklappt, wird das Mikro stummgeschaltet. Klappe ich es runter, bin wieder ich zu hören. Ich finde es immer schön, wenn Geräte nachvollziehbare Funktionen mit haptischer Komponente haben. Natürlich kann das Mikrofon auch unten bleiben und die Stummschaltung am Computer gesteuert werden. Ein Zwei-Wege-Schalter zur Lautstärkesteuerung und teilweise mehrfach belegte Tasten lassen bei der Bedienung keine Wünsche offen. Der mehrfache Blick ins Handbuch lohnt sich definitiv.

Wird das Mikro hochgeklappt, ist es automatisch auch stummgeschaltet.

Die Welt außerhalb vom Office

Bisher hörte sich das vielleicht danach an, als wäre das Headset in erster Linie ein Office-Produkt, mit dem man “auch“ Musik hören kann. Das würde dem hier Gebotenen aber in keiner Weise gerecht werden. Sennheiser macht hier keine halben Sachen und verweist jeden auf seinen Platz, der auch nur ansatzweise an das Wort “Kompromiss” gedacht hat. Also Musik an und Ohren auf: Der Klang ist insofern eine Überraschung, dass er keine Überraschung ist. Das klingt als Umschreibung vielleicht erst mal etwas unspektakulär, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich freue mich sofort über vollen Bass mit das richtige Maß an Punch. Aufgeräumte Mitten und unaufdringliche Höhen lassen jedes Genre strahlen. Ich brauche keine Sekunde um meine Ohren auf den Klang der Kopfhörer einzustellen, wie es sonst bei vielen Kopfhörern der Fall ist, wenn man diese zum ersten mal auf den Ohren hat.

Hatte ich die nicht schon den ganzen Tag auf?

Der volle Klang beeindruckt umso mehr, wenn man bedenkt, dass es sich hier um On-Ear Kopfhörer handelt, die wesentlich weniger Platz für ausgeklügelte Treiber bieten. Hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet, der Adapt 560 BT muss sich nicht hinter den größeren Kollegen verstecken. Aber was nutzt das Alles, wenn der Tragekomfort nicht stimmt? Die Frage nach diesem ist vor allem bei On-Ear-Kopfhörern wichtig. Der Verfasser dieses Textes hat einen ziemlichen Dickkopf und mit On-Ears für sich persönlich eigentlich schon abgeschlossen. Dieser Kopfhörer liegt zwar recht eng an, aber er nervt dank weicher Ohrpolster auch nach Stunden nicht. Im Gegensatz zu Over-Ears oder Ohrhörern kann man den Druckschwerpunkt regelmäßig etwas nachjustieren. So bleibt der Kopf auch nach Stunden frisch. Mit dem Kopfhörer morgens aus dem Haus gehen, ihn im Büro tragen und sogar noch auf dem Heimweg aufbehalten wäre kein Problem.

Die Ohrpolser sind superweich und nehmen den Druck effektiv von den Ohren. Das macht den Adapt 560 BT absolut langzeittauglich.

Wenn es doch mal lauter wird

Nicht nur unterwegs ist es laut. Auch im Home Office, wenn der Gaming-Rechner plötzlich der Arbeits-PC ist, nebenan die Kinder spielen und man sich trotzdem konzentrieren will und muss. Hier kommt eine Funktion namens ANC zur Hilfe. “ANC” steht für Aktives Noise Cancelling und beschreibt eine Technik, bei der mittels im Kopfhörer eingebauter Mikrofone Antischall erzeugt wird, um die Geräuschkulisse um einen herum etwas zu dämpfen. Bei der Arbeit höre ich gerne Neo-Klassik oder Klaviermusik. Also eher leisere Genres, die sich nicht gut dazu eignen die Außenwelt zu übertönen. Zusammen mit dem eben beschriebenen ANC funktioniert das aber sehr gut. Und auch wenn man mal keine Musik hört, kann ich jedem empfehlen das Headset einfach mal so mit eingeschaltetem ANC aufzusetzen. Bedingt durch die On-Ear Form des Headsets kann der Dämpfungs-Effekt nicht ganz mit großen, ohrenumschließenden Over-Ear-Kopfhörern mithalten. Es funktioniert aber trotzdem hervorragend.

Laufzeit und Zusatzempfehlung

Dass das Adapt 560 BT lange tragbar ist, habe ich geklärt und kann dem EPOS ausgezeichnete Noten bescheinigen. Mit gut 41 Stunden Akkulaufzeit ohne ANC und immer noch gut 24 Stunden mit eingeschalter Geräuschminimierung, kommt das Headset locker zwei Tage in Dauernutzung aus. Ist der Akku doch mal am Ende, benötigt eine komplette Aufladung gerade mal dreieinhalb Stunden. Eine Empfehlung für die Feierabendgestaltung gibt es von mir auch: Hörbücher, Podcasts und natürlich auch Filme lassen sich über diesen Kopfhörer stundenlang genießen. Bei einem Headset, das für die Kommunikation konzipiert wurde, ist das eigentlich nicht wirklich verwunderlich. Erwähnen möchte ich es als echten Pluspunkt trotzdem. EPOS | Sennheiser geben uns hier ein echtes Multitalent an die Hand. Einen hilfreichen Begleiter fürs Office, mit dem man dann auch gerne nach Feierabend Zeit verbringt. Und wenn wir in Zukunft wieder öfters rausgehen, wird dieses Headset ebenfalls eine richtig gute Figur machen.

Die Sprachverständlichkeit des Adapt 560 BT ist hervorragend – sowohl mit dem Smartphone wie mit dem Computer gekoppelt.

Fazit

Was macht das EPOS | Sennheiser Adapt 560 nun empfehlenswert? Headsets und Kopfhörer haben die meisten von uns sicherlich bereits daheim. Doch ein Gerät, das Office-Headset, Kopfhörer für unterwegs, den entspannten Hörbuch-Genuss und kristallklares Musikhören zu Hause vereint und auch als Gaming-Headset einspringen kann? Das findet man nicht alle Tage. Das Adapt 560 BT ist so eine Lösung und somit eine ausdrückliche Empfehlung für alle, die gerade ein gutes Headset suchen. Mit dem EPOS wird man dann auch in anderen Anwendungsgebieten Freude haben, da man hier gleichzeitig einen hochwertigen Kopfhörer erhält. Der Preis ist, gemessen an den Einsatzmöglichkeiten und dem daraus resultierenden Mehrwert, absolut in Ordnung. Vor allem weil man so schnell keinen weiteren Kopfhörer brauchen wird. Die Kombination EPOS | Sennheiser werden wir definitiv im Auge behalten.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:EPOS | Sennheiser
Adapt 560
Produktkategorie:Over-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 299,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:EPOS, Bissendorf
www.eposaudio.com
Prinzip:On-Ear
Gewicht:229 Gramm
Noise Canelling:Ja
TalkThrough:Ja
Noise At Work:Ja
Anschluss:- Bluetooth
- Kabel
Reichweite:- bis 25 Meter (ausserhalb von Wänden)
Bedienung:- via Control-Panel/Knöpfen am Kopfhörer
- per Smartphone-App
- per Sprachbefehl
Akku-Laufzeit:- bis 1944 Stunden (StandBy)
- bis 41 Stunden (ohne ANC)
- bis 24 Stunden (mit ANC)
Maximale Ladezeit:- 3,5 Stunden
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Zertifizierung:- Microsoft Teams
- aptX
Lieferumfang:- Adapt 560
- Transport-Etui
- USB-Kabel
- USB-Dongle
- Anleitung
Pros und Contras:+ exzellenter Komfort
+ geringes Gewicht
+ jederzeit stabile Signalübertragung
+ leistungsstarker Akku
+ Activce Noise Cancelling
+ TalkThrough
+ flexible Gelenkfunktion
+ Kabelbetrieb möglich
+ sicheres Transportetui
+ uc-optimiert

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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AVM Ovation CS 8.3 – All-in-One-Flaggschiff mit Röhrenstufe

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AVM hat sein Meisterstück in puncto Streaming noch fitter gemacht: Dank der neuen X-STREAM Engine bietet der AVM Ovation CS 8.3 jetzt WLAN, LAN, Bluetooth, AirPlay und Spotify Connect, er hat die wichtigen Musikdienste im Portfolio, ist Multiroom-fähig und roon ready – und beherrscht das Streaming und Musikzuspielen in HiRes bis hin zu PCM 384 und DSD128. Analoge sowie digitale Schnittstellen, CD-Laufwerk und Webradio runden das Angebot ab, ein 500-Watt-Verstärker besorgt dabei die audiophile Amplifizierung – und eine Röhrenstufe beschert die klangliche Veredelung. Das müssen wir uns anhören!

Atemberaubender Auftritt: Der AVM Ovation CS 8.3 glänzt hier in der „Cellini“-Sonderedition mit verchromter Front.

Atemberaubender Auftritt: Der AVM Ovation CS 8.3 glänzt hier in der „Cellini“-Sonderedition mit verchromter Front.

High End und All-in-One – das ging lange nicht zusammen: Audiophile rümpften über die früher noch Receiver genannten Vielkönner die Nase, nach dem Motto „Wer alles macht, macht nichts richtig“ waren integrierte Geräte verpönt und Komponententürme Trumpf. Das bekam vor zwei Dekaden auch AVM mit dem wenig erfolgreichen R1 zu spüren, doch die Malscher Manufaktur blieb am Ball – und heute, wo der Trend dank medialer Vernetzung und Musikstreaming hin zu All-in-One-Lösungen geht, ist AVM im High End-Segment mit seinen Ovation- und Evolution-Modellen weitgehend konkurrenzfrei. „Meisterstücke“ nennen die Malscher ihre Alleskönner – und dieses Selbstbewusstsein können sie sich leisten: Nachdem uns schon der Vorgänger AVM Ovation CS 8.2 BT in der „Crystal“-Spezialversion mit Acrylglas-Gehäuse optisch wie akustisch schwer beeindruckt hat, kommt nun der neue Ovation CS 8.3 in der chromveredelten „Cellini“- Sonderedition – und mit diesem atemberaubenden Auftritt sorgt AVMs All-in-One-Flaggschiff gleich für „Ahs“ und „Ohs“ in der Redaktion.

Fertigung vom Feinsten: Das Gehäuse des Ovation 8.3 beeindruckt mit seiner perfekten Oberflächengüte, der makellosen Fasung und der Freiheit von sichtbaren Verschraubungen.

Fertigung vom Feinsten: Das Gehäuse des Ovation 8.3 beeindruckt mit seiner perfekten Oberflächengüte, der makellosen Fasung und der Freiheit von sichtbaren Verschraubungen.

Glänzende Front, glimmende Technik

Was für eine Attraktion: Mit seiner komplett verchromten, perfekt gearbeiteten Stirnseite verströmt der Ovation CS 8.3 einen fast Ehrfurcht einflößenden, edlen Glanz. Dieses Gefühl haben wir schon einmal erlebt: beim Plattenspieler AVM Rotation R 5.3, den wir ebenfalls in der chromveredelten „Cellini“-Version zu Gast hatten. Wer es etwas dezenter möchte: Den CS 8.3 gibt es alternativ mit komplett mattsilbernem oder schwarz eloxiertem Gehäuse aus gebürstetem Aluminium. Freunden der Transparenz hingegen bietet AVM aber auch hier wieder die „Crystal“-Ausführung mit Acrylglas-Gehäuse an. Für den Durchblick bei unserem Testmodell sorgt ein in die Oberseite eingelassenes Glasfenster. Durch die getönte Scheibe bekommen wir einen Einblick in die Technik, vor allem aber erleben wir ein geheimnisvolles Glimmen: Das strahlende Blau der LED steht für die Markenfarbe von AVM, das glühende Rot hingegen inszeniert clever die klangabrundende Röhrenstufe der Verstärkersektion.

Das getönte Sichtfenster erlaubt einen Blick auf das Innenleben. Die blaue Beleuchtung verweist auf AVMs Markenfarbe, die rote Illumination inszeniert die Röhrenstufe.

Das getönte Sichtfenster erlaubt einen Blick auf das Innenleben. Die blaue Beleuchtung verweist auf AVMs Markenfarbe, die rote Illumination inszeniert die Röhrenstufe.

Präzisions-Drehgeber für haptischen Hochgenuss

Nach diesen Eye-Catchern fällt uns die von AVM gewohnte exzellente Fertigungsqualität auf: Das dickwandige Aluminiumgehäuse des 12 mal 43 mal 35 Zentimeter messenden Korpus besitzt eine makellose Oberflächenbeschaffenheit, die Seitenübergänge sind durch perfekte Fasungen realisiert – und das ganze Gehäuse kommt ohne sichtbare Schrauben aus. Aus der spiegelnden Front ragen markant die beiden ebenfalls verchromten, großen und gewichtigen Räder für die Lautstärkeeinstellung und die Quellenwahl hervor. Ihre Betätigung ist ein haptischer Hochgenuss. Gerade das kugelgelagerte Volumenrad läuft mit wunderbarer Geschmeidigkeit und Gängigkeit und überaus sensibler Rastung. Dahinter arbeitet eine aufwändige Elektronik, die die mechanischen Bewegungen in Steuerbefehle umsetzt. Sie erkennt selbst die Drehgeschwindigkeit: So verändert sich die Lautstärke bei schnellem Drehen des Rades in Zwei-Dezibel-Stufen, mit langsamer Rotation hingegen schreitet sie in überaus feinen halben Dezibel-Schritten.

Das zentrale Display informiert in AVM-Blau und mit gestochen scharfen Lettern über die aktuellen Einstellungen. Die letzte Zeile zeigt an, welche Funktion die fünf Taster unter dem Display aktuell haben – dies ändert sich je nach gewählter Quelle. Unter den Bedienknöpfen sitzt der Slot des CD-Laufwerks.

Das zentrale Display informiert in AVM-Blau und mit gestochen scharfen Lettern über die aktuellen Einstellungen. Die letzte Zeile zeigt an, welche Funktion die fünf Taster unter dem Display aktuell haben – dies ändert sich je nach gewählter Quelle. Unter den Bedienknöpfen sitzt der Slot des CD-Laufwerks.

Inforeiches Display, klangvoller Kopfhörer-Ausgang

Das zeigt uns auch das zentrale LED-Display, das uns mit seiner scharfen Anzeige in blauen Lettern umfassend und variabel informiert: Es zeigt stets die Optionen und Werte an, die im momentanen Zusammenhang nötig und sinnvoll sind. So erscheinen beim CD-Betrieb die gewohnten Infos wie Spielzeit, Tracknummer oder Trackanzahl, bei den Digitaleingängen hingegen zusätzliche Samplingraten- und Filter-Angaben. Darüber hinaus teilt uns das Display mit, welche Funktion jeder der fünf chromblitzenden Taster hat, die direkt unter der Anzeige positioniert sind. Ihre Aufgaben können sich über grundlegende Audio Einstellungen hinaus je nach Quelle und aufgerufenem Menüpunkt ändern – dazu später mehr. Die Front runden nun links und rechts außen der Standby-Taster und der Klinken-Ausgange für den Anschluss eines Kopfhörers ab. Auch bei dieser Möglichkeit des privaten Musikgenuss setzt AVM auf Audiophilität: Hinter der Phones-Buchse sitzt auf einer eigenen Platine ein diskret aufgebauter Kopfhörerverstärker, der in reinster, sauber und verzerrungsarm arbeitender Class A-Schaltung realisiert ist.

Auch der Kopfhörerausgang ist hochqualitativ: Wir haben zum Test den Focal Utopia angeschlossen und uns bei Eva Cassidys Live Aufnahme von „Bridge Over Troubled Water“ im Blues Alley-Club eine exzellente, transparente Wiedergabe mit sehr guter Dynamik und voluminösem Bass genossen.

Auch der Kopfhörerausgang ist hochqualitativ: Wir haben zum Test den Focal Utopia angeschlossen und uns bei Eva Cassidys Live Aufnahme von „Bridge Over Troubled Water“ im Blues Alley-Club eine exzellente, transparente Wiedergabe mit sehr guter Dynamik und voluminösem Bass genossen.

Streaming-Turbo: die neue X-STREAM Engine

So diskret der Kopfhörerverstärker aufgebaut ist, so modular ist der gesamte Ovation CS 8.3 konzipiert: Die verschiedenen Funktionseinheiten für Versorgung, Wandlung und Verstärkung sind auf separaten Platinen untergebracht. Im Verbund mit den Trennwänden im Gehäuse werden so Wechselwirkungen und Störeinflüsse der empfindlichen Elektronik minimiert. Zudem ist der All-In-One-Player durch das modulare Konzept permanent aktualisierbar. Genau das ist nun mit der Implementierung der X-STREAM Engine geschehen: Dieses neue, hier erstmals serienmäßig eingesetzte Streaming-Modul bringt den Ovation CS 8.3 in punkto Streaming und Vernetzung auf den neuesten Stand. So lassen sich Files vom heimischen Netzwerkspeicher über LAN und WLAN in HiRes bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit streamen, über das UPnP-Protokoll harmoniert er dabei etwa auch mit einer audiophilen Player-Software wie Audirvana. Als kabelfreie Streaming-Alternativen stehen zudem AirPlay 2 und Bluetooth 4.2 zur Verfügung. Überdies ist der CS 8.3 demnächst roon ready. Dann funktioniert er auch mit dieser ausgezeichneten Musikmanagement- und Multiroom-Plattform.

Mit der neuen RC X-App ist der All-in-One-Player komfortabel fernbedienbar, über sie läuft exklusiv das Musiksteaming – auch des Angebots der eingebundenen Musikdienste.

Mit der neuen RC X-App ist der All-in-One-Player komfortabel fernbedienbar, über sie läuft exklusiv das Musiksteaming – auch des Angebots der eingebundenen Musikdienste.

Pralles Musikportfolio, ausgezeichnete App

Dabei geht natürlich mehr als das Streaming des eigenen Musikbestands: Der CS 8.3 bietet Spotify Connect, frei empfangbar sind außerdem Internet-Radiostationen sowie Podcast-Kanäle, und mit einem entsprechenden Abo sind die Online-Musikdienste HighResAudio, Qobuz, Spotify oder Tidal nutzbar. Streamen die Dienst in HiRes, so gibt der CS 8.3 die Musik auch in HD-Qualität wieder. Das Management dieses Portfolio, aber auch die Bedienung des gesamten Players gelingt dabei über die neue RC X App. Diese für iOS und Android zur Verfügung stehende Applikation arbeitet stabil, ist richtig flott und erweist sich als sehr übersichtlich aufgebaut – gerade im Betrieb auf dem Tablet. Hier funktioniert sie im Querformat. Die linke Bildschirmhälfte ermöglicht dabei die Auswahl und Navigation, die rechte Hälfte dient der Bedienung des aktuellen Tracks. Über diese Bedienoberfläche können nun auch alle AVM-Komponenten, die mit der neuen App funktionieren, in ein Multiroom-System integriert werden. Überdies gelingt so auch die Integration in ein Hausautomations-System.

Die App überzeugt durch ihre Übersichtlichkeit und die klare Aufteilung: Der linke Bereich dient dem Navigieren durch die Schnittstellen, Quellen und Musikangebote, der rechte Bereich bietet die Abspielfunktionen.

Die App überzeugt durch ihre Übersichtlichkeit und die klare Aufteilung: Der linke Bereich dient dem Navigieren durch die Schnittstellen, Quellen und Musikangebote, der rechte Bereich bietet die Abspielfunktionen.

CD-Laufwerk und Anschluss-Vielfalt

Zur Bedienung gehört auch die Handhabung der kabelgebunden-konventionellen Quellen. Hier ist als erstes das integrierte CD-Laufwerk zu nennen. AVM verwendet einen höchstwertigen, eigens von TEAC entwickelten Slot-In-Loader. Dieses schubladenlose Präzisions-Laufwerk ist durch einen eigenen Metallkorpus akustisch gekapselt und mechanisch federnd gegen Vibration geschützt. Für den Anschluss externer Quellen bietet der Player analog einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Line-Eingang, digital punktet er mit zwei optischen und einem elektrischen S/PDIF-Input, einem USB-A-Slot für den Anschluss eines Stick oder einer HDD-Festplatte und einem USB-B-Port. Er ermöglicht die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD128. Mit seiner Ausgangs-Sektion erweist sich der 8.3 dann auch kabelgebunden als Musik-Manager: Digital gibt er die Signale über einen optischen und einen elektrischen S/PDIF-Out aus, analog bietet er sogar drei Line-Outs: einen fixen unsymmetrischen Ausgang sowie zwei variable Ausgänge für den Anschluss einer externen Endstufe oder eines aktiven Subwoofers. Einer dieser Ausgänge ist sogar symmetrisch ausgeführt.

Mit dem CD-Laufwerk bedient der All-in-One-Player auch klassisches HiFi – mit dem exzellenten Slot-In-Laufwerk auf höchstem Niveau.

Mit dem CD-Laufwerk bedient der All-in-One-Player auch klassisches HiFi – mit dem exzellenten Slot-In-Laufwerk auf höchstem Niveau.

Audiophile und pfiffige Features

Der Player bietet nun einige Features, die ihn als High End-Komponente ausweisen und ihn von anderen All-In-One-Player abheben. Mit der einstellbaren Eingangsempfindlichkeit kann man alle Quellen auf das gleiche Pegelniveau trimmen, das verhindert Lautstärkesprünge beim Umschalten zwischen verschiedenen Zuspielern. Hinzu kommt eine komfortable Klangregelung der Höhen und Bässe: Sie lassen sich für alle Eingänge gemeinsam oder auch für jede Quelle einzeln in sieben Stufen anheben oder absenken. Dazu bietet der Player eine unter Audiophilen verpönte, von den etlichen Musikhörern aber heißgeliebte Loudness-Funktion. Sie hebt in neun Stufen Bässe und Höhen an und sorgt damit bereits bei geringer Lautstärke für einen vollen Klang. Eine Gain-Fix-Funktion der Analogeingänge erlaubt die Lautstärkesteuerung über einen Surround-Decoder für den Einsatz in einem Home Cinema-Set. Die digitalen Inputs lassen sich nun noch mit zwei klanglich verschiedenen Filterungen („Steep“ oder Smooth“) des DAC betreiben. Über die S/PDIF-Schnittstellen ermöglich der Player sogar ein Up-oder Downsampling des Digitalsignals.

Wer seinen Rechner mithilfe einer Software auch als Media Server nutzbar macht, kann sogar Files von der Festplatte des Computers streamen.

Wer seinen Rechner mithilfe einer Software auch als Media Server nutzbar macht, kann sogar Files von der Festplatte des Computers streamen.

Potentes Kraftwerk mit Röhrenstufe

Als All-in-One-Player sorgt der Ovation CS 8.3 selbst für eine amtliche Verstärkung. In der Vorverstärker-Sektion kommt dabei auch eine aufwändige, von AVM selbstentwickelte Röhrenstufe zu Zuge. Hier wirken 803-Röhren, sie entsprechen dem Typ ECC83, der aufgrund seiner Resistenz gegen Mikrofonie und wegen seines geringen Rauschens überaus gerne in Audio-Vorverstärkern eingesetzt wird. Die Röhrenstufe bewirkt ein natürliches, verfeinertes, noch runderes Klangbild. Dieses Röhren-Modul unterscheidet den CS 8.3. von dem rein transistorverstärkenden Schwestermodell CS 6.3. Als Kraftwerke agieren dann zwei Class-D-Endstufen-Modul. Diese sogenannten Schaltverstärker sind extrem effizient, können deshalb kompakt gebaut werden und bieten trotzdem einen hohen Wirkungsgrad und eine große Leistungsfähigkeit. So sind die Verstärkerplatinen des Ovation CS 8.3 zwar schlank im Format, doch sie liefern dauerhaft bis zu 500 Watt an Vier-Ohm-Lautsprechern – pro Kanal! Mit dieser immensen Power hat der All-in-One-Player auch fordernde Lautsprecher im Griff. Prima – und darum kommen wir nun zum Setup und zur Praxis.

Anschlussvielfalt: Die digitale Schnittstellensektion punktet mit einem LAN-Zugang, einem USB-B-Port, einem USB-A-Slot für den Stick oder die HDD-Festplatte und drei S/PDIF-Eingängen. Als kabellose Streaming-Wege bietet der Player WLAN sowie – nicht sichtbar – Bluetooth und AirPlay. Ein optischer und ein elektrischer S/PDIF-Out dienen der digitalen Signalweitergabe. Die Analog-Abteilung glänzt mit symmetrischen sowie unsymmetrischen Ein- und Ausgängen. Die vier zentralen Polklemmen erlauben den Anschluss eines Lautsprecherpaares. Die Metallklemmen sind von exzellenter Qualität, das merkt man auch nach der Einführung des Kabels beim Festziehen. Die Netzphasen-LED (ganz rechts) ermöglicht das phasenrichtige Anschließen des Netzsteckers an die Steckdose – der richtige Anschluss kann klanglich einen deutlichen Unterschied machen.

Anschlussvielfalt: Die digitale Schnittstellensektion punktet mit einem LAN-Zugang, einem USB-B-Port, einem USB-A-Slot für den Stick oder die HDD-Festplatte und drei S/PDIF-Eingängen. Als kabellose Streaming-Wege bietet der Player WLAN sowie – nicht sichtbar – Bluetooth und AirPlay. Ein optischer und ein elektrischer S/PDIF-Out dienen der digitalen Signalweitergabe. Die Analog-Abteilung glänzt mit symmetrischen sowie unsymmetrischen Ein- und Ausgängen. Die vier zentralen Polklemmen erlauben den Anschluss eines Lautsprecherpaares. Die Metallklemmen sind von exzellenter Qualität, das merkt man auch nach der Einführung des Kabels beim Festziehen. Die Netzphasen-LED (ganz rechts) ermöglicht das phasenrichtige Anschließen des Netzsteckers an die Steckdose – der richtige Anschluss kann klanglich einen deutlichen Unterschied machen.

Einfache Einrichtung

All-in-One-Player kann per LAN ins heimische Netzwerk eingebunden werden – etwa wenn das WLAN stark frequentiert oder leistungsschwach ist. Der Netzwerk-Receiver wird dann von der zuvor auf dem Tablet installierten RC X App prompt gefunden und ist schon startklar. Wer den All-in-One-Player per WLAN einbinden möchte, kann dies über WPS vornehmen. Alternativ wählt man in den WLAN-Einstellungen des Tablets das „softap“-Netzwerk aus und baut damit eine temporäre direkte Funkverbindung auf. Mithilfe des Netzwerkassistenten integriert man dann den Player im heimischen WLAN. iPhone- oder iPad-Nutzer bekommen als weitere Alternative die Einrichtung via AirPlay geboten. Wer die physische Fernbedienung RC 9 erwirbt, kann das Setup auch über sie vornehmen. Bei allen Alternativen macht die detaillierte Anleitung zum Ovation CS 8.3 die Einrichtung leicht. Um via USB-Port DSD-Files und PCM-Files jenseits von 192 Kilohertz/24 Bit zuspielen zu können, müssen Windows-Nutzer noch einen Treiber von der AVM-Homepage installieren (hier geht es zum Download).

Für die Einrichtung wechselt man zuerst vom eigenen heimischen Netzwerk zur temporären direkten Funkverbindung namens „softap“ (Bild 1). Erst danach bindet man den Player dann mithilfe des Netzwerkassistenten in das eigene Netzwerk ein (Bild 2). Prompt steht mit Spotify schon die erste Musikquelle zur Verfügung (Bild 3).

Für die Einrichtung wechselt man zuerst vom eigenen heimischen Netzwerk zur temporären direkten Funkverbindung namens „softap“ (Bild 1). Erst danach bindet man den Player dann mithilfe des Netzwerkassistenten in das eigene Netzwerk ein (Bild 2). Prompt steht mit Spotify schon die erste Musikquelle zur Verfügung (Bild 3).

Der AVM Ovation CS 8.3 in der Praxis

Dann kann es aber auch gleich losgehen. Wir schließen den Ovation CS 8.3 an unsere Audio Physic Tempo 3i an, schalten ihn ein und warten rund zwanzig Sekunden, bis er seine Röhren schonend und lebenszeitverlängernd aufgewärmt hat. In der Zeit haben wir bereits über unser Smartphone LG V30 die Bluetooth-Kopplung vorgenommen. Kaum ist der All-in-One-Player einsatzbereit, streamen wir bereits „On Day One“ von der Pat Metheny Group. Der Gitarrenmeister und seine vielköpfige Band liefern Jazzrock-Fusion vom Feinsten: dynamische Drums mit filigran ziselierter Beckenarbeit, agiler Bass mit sattem Tiefton, auch die Melodieinstrumente von den Keyboards und Bläsern bis hin zu Methenys Gitarre sind klar und mit guter Plastizität und Räumlichkeit abgebildet. Über den Ovation CS 8.3 klingt das selbst in beschränkter Bluetooth-Qualität richtig gut. Wechseln wir nun zur CD und legen „The Bitter End“ von Sinne Eeg auf. Die Nummer kennen wir, doch trotzdem zucken wir gleich zu Beginn unwillkürlich zusammen!

Hinzu kommt ein Portfolio abonnementpflichtiger Musikdienste. Deren Tracks spielt der CS 8.3 in der Qualität, in der sie angeboten werden – auch hochauflösenden, wie hier zum Beispiel über Tidal Masters.

Hinzu kommt ein Portfolio abonnementpflichtiger Musikdienste. Deren Tracks spielt der CS 8.3 in der Qualität, in der sie angeboten werden – auch hochauflösenden, wie hier zum Beispiel über Tidal Masters.

Satte Power, immense Dynamik

Drummer Joey Baron eröffnet den Song nämlich mit einem kurzen Hieb auf die Snare samt Tritt auf das Pedal seiner Bassdrum – und schon diese beiden Schläge sind ein dynamisches Fest: ansatzlos, knackig und satt fahren sie uns direkt in die Magengrube und sorgen für einen kurzen Schreck. Holla! Hier beweist der Ovation CS 8.3 bereits, welche Power und Reserven sein Verstärker besitzt. Der Schlagzeuger hat seine Bassdrum paukenähnlich gestimmt, dieses ganz eigenartige Aufschwingen und langsame Abschwellen des Tons ist mit allen Klangverfärbungen, die er durchläuft, exzellent herauszuhören. Auch Scott Colleys Kontrabass ist ein Genuss: Der knurrige, in hohen Lagen nasale, in mittleren Bereichen eher ausgehölte und in tiefen Regionen richtig satte Basston klingt ungemein plastisch und real – auch weil der Ovation CS 8.3 mit exzellenter Transparenz selbst die kleinsten Spielgeräusche hörbar macht und mit seiner Kraft das fette Fundament des Viersaiters abbildet, welches bei kleineren Verstärkern gerne etwas anämisch klingt.

Die großen, massiven und verchromten Stellräder sind AVM-typisch – und bieten beim Drehen ein haptisches Erlebnis.

Die großen, massiven und verchromten Stellräder sind AVM-typisch – und bieten beim Drehen ein haptisches Erlebnis.

Echt-Gefühl und Gänsehaut

Nun komplettieren der rechts vor dem Drumset sitzende Pianist Jacob Christoffersen und die vorne am Mikro stehende Sinne Eeg die Combo. Die Band agiert vor uns auf einer imaginären Bühne, die in der Breite wie auch in der Tiefe eine herrliche Ausdehnung hat. Die Abbildung ist schlichtweg dreidimensional, die Musiker und ihre Instrumente besitzen eine tolle Körperlichkeit. Das gilt insbesondere für Sinne Eeg, die uns mit allen stimmlichen Finessen in ihren Bann zieht: mal betörend-einschmeichelnd mit warmem Timbre, mal hauchend, mal lasziv und mit aufgerauter Stimme sinniert sie über die Liebe und das Leben. Auch hier sind es gerade die Feinheiten wie die fast verstohlenen Anatmer oder die leichten Lippengeräusche, die für das Echt-Gefühl und eine Gänsehaut sorgen. Zugleich sinken wir behaglich und entspannt ins Sofa – dank der ungemein ruhigen Wiedergabe, die einerseits für eine exzellente Signalabtastung und Konvertierung spricht, andererseits der wunderbar harmonischen Charakteristik der Röhrenstufe zuzuschreiben ist.

In der verchromten Cellini-Edition ist der Ovation-CS 8.3 ein Hingucker. Wer es noch spektakulärer möchte, wählt die Crystal-Version mit komplett durchsichtigem Gehäuse. Wer es dezenter mag, entscheidet sich für die Version mit silberner oder schwarzer Aluminium-Front.

In der verchromten Cellini-Edition ist der Ovation-CS 8.3 ein Hingucker. Wer es noch spektakulärer möchte, wählt die Crystal-Version mit komplett durchsichtigem Gehäuse. Wer es dezenter mag, entscheidet sich für die Version mit silberner oder schwarzer Aluminium-Front.

Amtlicher App-Komfort

Wir erledigen die Bedienung mittlerweile über die neue App: Sie reagiert schön flott, nimmt Lautstärkeveränderungen verzögerungsfrei vor und erlaubt nun das Vor- und Zurückzuspringen innerhalb eines Tracks. Das gilt auch für alle gestreamten Musikstücke. Spätestens hier ist die App unentbehrlich. Dabei beweist sie ihre sehr gute Funktionalität: Sie findet ruckzuck die verfügbare Musik auf unserem Tablet, auf der angeschlossen USB-Festplatte, auf unserem vernetzten PC und im vielfältigen Angebot der Musikdienste. Der Quellenwechsel geschieht prompt, die Ansicht ist übersichtlich, die Musikdienst-Einbindung – in diesem Fall Tidal Masters – geht schnell und bietet uns nun auch hier HiRes-Qualität. Top! Wir bleiben beim Stöbern nach Stücken bei Steven Wilson hängen, der Prog-Rocker ist für seine hochklassigen Produktionen bekannt, weshalb er auch Markenbotschafter der High End 2019 war. Und so ist sein treibender, komplex instrumentierter und mit immens tieftönendem Bass grundierter Song „To The Bone“, der als 48 Kilohertz/24 Bit-HiRes-FLAC zur Verfügung steht, ein audiophiler Genuss.

Für HiRes-Files, die per Netzwerk-Streaming oder über den USB-Port zugespielt werden, empfiehlt sich die Verwendung eines audiophilen HiRes-Players wie hier Audirvana. Via USB spielt der CS 8.3 auch DSD-Files bis DSD128.

Für HiRes-Files, die per Netzwerk-Streaming oder über den USB-Port zugespielt werden, empfiehlt sich die Verwendung eines audiophilen HiRes-Players wie hier Audirvana. Via USB spielt der CS 8.3 auch DSD-Files bis DSD128.

Audiophile Exzellenz in HiRes-Qualität

Audiophiles Streaming gelingt aber natürlich auch mit unseren eigenen Musikbestand. Von unserem als Musikserver definierten PC können wir über die App auch Files von unserer Festplatte streamen – etwa die in 96 Kilohertz/24 Bit superb klingende, herrlich melancholische Nummer „Redbud Tree“ von Mark Knopfler. Klasse! Doch besonders HiRes- und insbesondere DSD-fähig ist der Ovation CS 8.3 ja über seinen USB-Port. Also spielen wir über unser Laptop, auf dem die audiophile Player-Software Audirvana installiert ist, die in DSD128 vorliegende „Allemande“ von Johann Sebastian Bachs Cello-Suite Nummer 2 in d-moll, BWV 1008. Die Violinistin Rachel Podger spielt ihre Geigen-Transkription in der Angela Burgess Recital Hall der Londoner Royal Academy of Music – hier begeistert uns nicht nur die wunderschöne Interpretation dieser innigen, intimen Musik, sondern auch die unglaubliche Livehaftigkeit und Gegenwärtigkeit der Wiedergabe samt der exzellent eingefangenen Akustik des prachtvollen Konzertsaals. Dank dieser audiophilen Exzellenz können wir komplett in die Musik eintauchen.

AVM liefert seine Komponenten – und damit auch den CS 8.3 – für den sicheren Transport in einem hochwertigen, maßgeschneiderten Flightcase.

AVM liefert seine Komponenten – und damit auch den CS 8.3 – für den sicheren Transport in einem hochwertigen, maßgeschneiderten Flightcase.

Digitale Delikatessen

Zum Finale spielen wir über den koaxialen S/PDIF-Input von unserem Rechner das Allegro aus Mozarts viertem Violinkonzert in D-Dur zu, eine herrliche Einspielung der Geigerin Marianne Thorsen mit den Trondheim Soloists in 48 Kilohertz/24 Bit. Jetzt ändern wir die Samplingrate – und merken beim Upsampling, wie mit jeder Steigerung bis hin zu 192 Kilohertz/24 Bit die Wiedergabe leicht verfeinert wird, die geringfügige Schärfe der Solovioline einer Geschmeidigkeit weicht, die Aufnahme klarer wirkt und wir dadurch mehr Offenheit, Raum und Tiefe im Orchester erleben. Dabei sind die zur Verfügung stehenden Informationen ja stets die gleichen, aber nun werden sie offenbar präziser gelesen und gewandelt. Auch mit dem Wechsel des Filtermodus vom steilflankig arbeitenden „Steep“ hin zum weichere, mit weniger Phasendrehung filternden „Smooth“ werden Rauheiten reduziert, aber auch ein wenig die Kernigkeit. Das ist Geschmackssache, und sie kann je nach Genre anders ausfallen – aber diese digitalen Delikatessen sind das i-Tüpfelchen der audiophilen Feintuning-Möglichkeiten.

Der AVM Ovation CS 8.3 im Praxiseinsatz. Mit seiner attraktiven Erscheinung glänzt er optisch und akustisch in klassischem wie modernem Ambiente.

Der AVM Ovation CS 8.3 im Praxiseinsatz. Mit seiner attraktiven Erscheinung glänzt er optisch und akustisch in klassischem wie modernem Ambiente.

Fazit

Mit dem AVM Ovation CS 8.3 untermauert AVM seine Spitzenstellung im All-in-One-Segment auf High End-Niveau. Das gelingt durch die neue X-STREAM Engine, die den Alleskönner in puncto Streaming auf den neuesten Stand bringt. So geht HiRes via WLAN und LAN bis PCM 384, nun umfasst das Streaming-Portfolio auch Bluetooth, AirPlay und Spotify Connect, jetzt ist der Player Multiroom-fähig und bald roon ready. Zum eigenen Musikbestand gesellen sich Webradio und Podcast-Kanäle sowie die Dienste HighResAudio, Qobuz, Spotify und Tidal – und das sogar in HiRes-Qualität. Die erreicht der CS 8.3 in seiner höchsten Ausprägung per USB: Hier geht neben PCM 384 auch DSD128. Hinzu kommen zahlreiche weitere digitalen Schnittstellen sowie analoge Ein- und Ausgänge, sogar in symmetrischer Ausführung. Ein Top-CD-Laufwerk komplettiert die immense Vielfalt. Für Übersicht beim Musikmanagement bürgt dabei die ausgezeichnete App. Klanglich setzt der CS 8.3 die audiophile AVM-Tradition fort: Ein 500-Watt-Kraftwerk sorgt für herausragende Transparenz und Plastizität, aber auch für beeindruckende Dynamik und Basskraft – und eine feine Röhrenstufe vollführt dabei eine exzellente Klangveredlung. Der AVM Ovation CS 8.3 ist damit der nächst Beweis dafür, dass das Komplett-Konzept auch in der Referenz-Klasse funktioniert.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

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210221.AVM-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AVM
Ovation CS 8.3
Produktkategorie:All-in-One-Player / Stereo-Vollverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preise:- Ausführung Aluminium-Gehäuse (Silber oder Schwarz): 12.990,00 Euro
- Ausführung Aluminium-Gehäuse mit Chrom-Front („Cellini“): 13.985,00 Euro
- Ausführung Acrylglas-Gehäuse („Crystal“): 14.990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- Aluminium Silber
- Aluminium Schwarz
- Aluminium Silber mit Chrom-Front („Cellini“)
- Acrylglas („Crystal“)
Vertrieb:AVM Audio Video Manufaktur GmbH, Malsch
Tel.: +49 (0) 7246 30991-0
avm.audio/de
Abmessungen (HBT):130 x 430 x 355 mm (mit Füßen)
Gewicht:11,6 kg (Alu-Version)
Leistung:2 x 500 W / 4 Ω (Herstellerangabe)
CD-Laufwerk:TEAC Pure
Eingänge analog:1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch fix (Cinch)
Eingänge digital:1 x WLAN (802.11 a/b/g/n/ac, 2.4/5GHz)
1 x LAN (Ethernet/RJ45, 10/100Mbps)
1 x USB Typ B
1 x USB Typ A (Stick/HDD)
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x USB Typ A (für Updates)
Streaming-Möglichkeiten/-Angebote:- Bluetooth 4.2
- AirPlay 2
- UPNP
- Spotify Connect
- Roon Ready
- Webradio (via Airable Internet Radio Station Database)
- Podcasts
- optionale Dienste: HighResAudio, Qobuz, Spotify, Tidal (HiRes-Qualität)
Ausgänge analog:1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Pre mit variablem Pegel symmetrisch (XLR)
1 x Pre mit variablem Pegel unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line mit fixem Pegel unsymmetrisch (Cinch)
2 x Trigger Out (Klinke, 3,5 mm)
1 x Lautsprecher
Ausgänge digital:1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x EXT IR
Unterstützte Audo-Formate:PCM (WAV/AIFF), FLAC, ALAC, Ogg, MP3, WMA, AAC DSD (nur über USB) u.a.
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- USB-B: PCM 384 kHz/32 Bit, DSD 128
- WLAN, LAN, USB-A: PCM 384 kHz/32 Bit
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 Bit
Einbindbare Streaming-Dienste:HighResAudio, Qobuz, Spotify, Tidal (HiRes-Qualität)
Lieferumfang:- AVM Ovation CS 8.3
- WLAN-Antenne
- Netzkabel (3,70 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch)
- Handschuhe
- Flight Case für den Transport
Optionales Zubehör: - Fernbedienung RC 9: programmierbare IR Fernbedienung mit Farbdisplay (395,00 Euro)
Pros und Kontras:+ All-In-One-Lösung auf High-End-Niveau
+ superbe, klare und kraftvolle Wiedergabe
+ erstklassige Verarbeitung
+ edles Design
+ exzellenter Klang
+ natürlich-rundes Klangbild durch Röhrenstufe
+ HiRes sowohl bis PCM 384 kHz/32 Bit sowie DSD 128
+ HiRes-Streaming per LAN und WLAN
+ hochwertiger Kopfhörer-Ausgang
+ Bedienung per App
+ App-Komfort: reagiert schnell, ermöglicht Sprünge innerhalb des Tracks
+ Musikdienste HighResAudio, Qobuz, Spotify und Tidal in HiRes-Qualität
+ Musikdienste in HiRes einbindbar
+ CD-Laufwerk
+ symmetrische analoge Ein-und Ausgänge
+ Klangregelungsmöglichkeit per EQ sowie Loudness
+ Eingänge in Lautstärke anpassbar

- konventionelle Fernbedienung nur optional
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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ViewSonic M2e – Heller Smart-Projektor für unterwegs mit Harman/Kardon-Sound

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Mit dem M2e präsentiert ViewSonic einen kleinen und smarten LED-Beamer. Konzipiert für den schnellen Aufbau oder für unterwegs passt er in jeden Rucksack und überzeugt durch einen außergewöhnlichen Sound von Harman/Kardon. Hinzu kommt eine Lebenserwartung der Lampe von rund 30.000 Stunden. Das alles gibt es für unter 700 Euro! Wie die Bildqualität ausfällt und was es mit dem Autofokus auf sich hat, das verraten wir in diesem Test.

Der ViewSonic M2e ist ein leichter und kleiner LED-Beamer mit handlicher Fernbedienung.
Foto: Michael B. Rehders

In Zeiten zunehmender Mobilität möchten viele Menschen während ihres Unterhaltungsprogramms nicht auf ein großes Bild verzichten. Selbst am Strand, im Park, im Camper Van oder auf der heimischen Terrasse wird ein Großbilderlebnis angestrebt. Das erfordert einen transportabel Beamer. Klein, kompakt – und natürlich leicht. Smartfunktionen, wie vom TV gewohnt, sollten natürlich auch nicht fehlen. Die Lichtausbeute muss sich gegen Tages- und Restlicht durchsetzen können, dafür wird eine hohe Helligkeit benötigt. Wenn das alles dann auch noch bezahlbar sein soll, lohnt sich ein Blick ins ViewSonic-Portfolio. Der US-Hersteller offeriert mit dem M2e einen mobilen Beamer, der gerade ein Kilogramm auf die Waage bringt und jede Menge nützlicher Features unter der Haube seines meteorgrauen und polarweiß glänzenden Gehäuses besitzt. Die Zuspielung via Smartphone, Notebook oder TV-Stick ist vorbereitet. So steht einem Live-Sport-Erlebnis mit Freunden am Strand nichts mehr im Wege.

Die schicke Transporttasche schützt den M2e unterwegs vor Schäden, Staub und Sand.
Foto: Michael B. Rehders

Spaß auf Knopfdruck

Vor einiger Zeit hatte ich den ViewSonic M2 im Test, der mich zum Großteil absolut begeistern konnte. Nun kommt mit dem M2e ein weiterer Bildwerfer heraus, der ein „e“ als Namensendung trägt. Der M2e tritt in einem modernen Look in glänzendem Meteorgrau/Polarweiß auf. Einen WLAN-Stick zur drahtlosen Bild- und Tonübertragung, wie er dem älteren Bruder beiliegt, benötigt der M2e nicht dagegen nicht mehr. Die damit verbundenen Streaming-Funktionen sind bereits ab Werk in meinem Testgast implementiert. Sehr gut! Hier muss also überhaupt nichts mehr montiert werden. Der M2e wird einfach eingeschaltet und schon geht es los. Sekunden später strahlt ein extrem helles und großes Bild auf die Leinwand. Einfacher geht es nun wirklich nicht. Was sofort auffällt: Bildinhalte sind deutlich heller, als beim bereits erwähnten, etwas älteren Bruder. Um eine natürliche Farbdarstellung zu erzielen, wechsle ich einfach in den Bildmodus „Film“. Auch das geht kaum leichter!

Übersichtlich: Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des ViewSonic M2e. Wie der ältere M2 besitzt auch der M2e keinen integrierten Akku. Allerdings ist es mit einer Powerbank möglich den Projektor auch unterwegs mit Strom zu versorgen.
Foto: Michael B. Rehders

Müheloses Setup mit Full HD und Autofokus

Der M2e ist ein smarter 1080p Full-HD-Beamer mit LED-Lampentechnologie. Bis zu 30.000 Stunden soll die Lichtquelle laut Hersteller halten. Wer seinen M2e beispielsweise täglich einen Zwei Stunden einsetzt, sollte 41 Jahre lang ohne Lampenwechsel auskommen. Das ist mal eine Ansage. Und auch die Installation ist ganz leicht. Der Autofokus stellt die Schärfe selbständig auf der Leinwand ein. Dafür bedarf es lediglich eines kleinen Drucks auf die Fokustaste der Fernbedienung – zwei Sekunden später ist das Bild knackscharf. In dieser Preisklasse ist das ein Novum. Die meisten deutlich teureren Heimkino-Projektoren am Markt können das nämlich nicht. Dafür vergebe ich die ersten Extrapunkte. Mit einer vierseitigen Keystone-Funktion kann der M2e ausserdem aus nahezu jedem Winkel ein geometrisch korrektes Bild projizieren. Um eigene Fotos und Videos zu streamen, kann das Smartphone via USB-C-Kabel direkt mit dem Beamer verbunden werden. Die Übertragung startet sofort.

Der ViewSonic M2e hat auch einen Autofokus an Bord. Steh der Beamer vor der Leinwand, sieht es in den meisten Fällen erstmal so aus. Auf Knopfdruck wird die Schärfe dann vollautomatisch eingestellt. Alternativ kann die Schärfe aber manuell justiert werden.

Innerhalb von zwei Sekunden fokussiert der M2e das Bild automatisch auf der Leinwand, so dass es bis in die Ecken knackscharf ist. Händisch erfolgt die Scharfdarstellung ebenfalls motorisch mittels Fernbedienung.

WLAN für kabellose Bildübertragung

Die Verbindung mit dem eigenen Netzwerk erfolgt zuverlässig und schnell: Einfach das eigene Netzwerk auswählen und das Passwort eingeben. Schon steht die Internetverbindung. Allerdings sollte das Passwort nicht zu lang ausfallen, der ViewSonic M2e nimmt maximal bis zu 19 Ziffern bzw. Buchstaben an. Ist das Passwort länger, kommt keine Verbindung zustande. Wir haben ViewSonic darüber bereits informiert und hoffen, dass ein Firmware-Update nachgereicht wird, um auch längere Passwörter zu ermöglichen. Einmal eingerichtet, steht die Internetverbindung dann zuverlässig. Anschließend können jede Menge Apps heruntergeladen werden. Darüber hinaus können aber auch Filme und Videos vom Smartphone, Notebook und Tablet kabellos gestreamt werden. Das funktioniert sehr gut. Leider gibt es aus urheberrechtlichen Gründen keine Möglichkeit Bild und Ton (beispielsweise von Netflix) gleichzeitig zu übertragen. Wer das möchte, verbindet sein Notebook kurzerhand mit dem Beamer und streamt das gewünschte Programm. Dieser Anschluss kann wahlweise per USB-C oder HDMI erfolgen.

Die Oberfläche des On-Screen-Menüs ist übersichtlich gestaltet. Die Bedienung gelingt mir rein intuitiv.

Super hell und in natürlichen Farben

Bevor ich mich dem schönsten Teil des Testens widme, dem Filme schauen, geht es für den ViewSonic M2e zunächst ins Messlabor. Der startet gleich mit einem Paukenschlag: Satte 3.000 Lumen knallt der kompakte Bildwerfer im TV-Modus auf die Leinwand. Farben gefallen mir hier bereits sehr gut. Für meinen Geschmack vielleicht eine Nuance zu bunt, doch genau diese Farbcharakteristik wird sicher viele Freunde finden. Ich bleibe bei der HDTV-Norm und schalte den Beamer in den Bildmodus „Film“. Hier beträgt die Lichtausbeute immer noch strahlend helle 2.300 Lumen. Das reicht aus, um Bildwände von über fünf Metern Breite zu befeuern und entsprechend kleinere Leinwände mit zunehmendem Umgebungslicht. Der Kontrast beträgt On/Off 420:1 und ANSI 180:1. Der Farbraum ist im Modus „Film“ etwas erweitert, so dass Rot, Magenta und Blau eine Spur satter erscheinen. Graustufenverlauf und Gamma sind auf gutem Niveau, so dass Schwarz/Weiß-Filme farbneutral abgebildet werden.

Nur wenige Einstellung sind nötig, um eine prächtige Farbdarstellung zu erhalten, die sofort echtes Kinofeeling aufkommen lässt.

Lite-Magazin-Einstellungs-Tipp: So gelingt die natürliche Farbreproduktion

ViewSonic macht es dem Nutzer ganz leicht. Es müssen im Grunde nur folgende Änderungen unter Bildeinstellung vorgenommen werde:. Egal ob im TV- oder Film-Modus. Im TV-Modus legt die Helligkeit noch eine Spur zu.

– Bildmodus: Film oder TV
– Helligkeit 50
– Kontrast 50
– Farbton 50
– Sättigung 50
– Bildschärfe 9
– Gamma 2.35

Strahlend hell und in natürlichen Farben. Das Ergebnis mit den obigen Einstellungen überzeugt.
Foto: Michael B. Rehders

Plug & Play von jedem Gerät

Egal ob Notebook, Blu-ray-Player, Smartphone oder Tablet – mit dem ViewSonic M2e verbunden, wird sofort ein Bild über den entsprechenden Eingang dargestellt. Dafür stehen HDMI- und USB-C-Schnittstellen zur Verfügung. Wer seine Festplatte oder einen USB-Stick verbindet, beziehungsweise eine Micro-SD-Karte ins Lesegerät des M2e einsteckt, kann darauf gespeicherten Medien ebenfalls sofort abspielen. Der Mediaplayer im ViewSonic macht das sehr gut. Auch Filme von YouTube laufen anständig, ebenso Inhalte, die via Amazon Fire TV-Stick gestreamt werden. All das funktioniert tadellos. Wird gerade kein Film geschaut, kann der M2e aber auch als Lautsprecher verwendet werden. Beispielsweise kann man auf der Terrasse vor Filmstart auch Musik per Bluetooth zuspielen. Es kommt aber noch eindrucksvoller: Wer den ViewSonic auf dem Campingplatz verwendet, kann den Ton vom Beamer direkt zur Hifi-Anlange im Wohnwagen per Bluetooth streamen. Dann kommt zum großen Bild der große voluminöse Ton dazu.

Aus nahezu jedem Winkel projiziert der ViewSonic M2e auf die Leinwand. Überdies kann auf einer nicht in Waage hängenden Zeltwand ein geometrisch korrektes Bild dargestellt werden. Ermöglicht wird das durch die vierseitige Geometriekorrektur.

Spielfilme auf der großen Leinwand

Die hohe Lichtleistung des ViewSonic M2e begeistert sofort. Vom ersten Moment an bin ich „on Fire“. Als Aquaman zur Unterwasserstadt taucht, um es mit seinem Bruder aufzunehmen, leuchten die Farben, dass es eine wahre Wonne ist. Sattes Gold glänzt in der Dunkelheit, die Gesichter der Bewohner besitzen viel Zeichnung. Der Film läuft mit 24 Hz in Originalgeschwindigkeit, ganz ohne Ruckeln. Das sieht schon richtig gut aus. 3D fasziniert mich ob der hohen Helligkeit aber noch mehr: Der Rotblitz, der Beamer und Brille synchronisiert, wird zuverlässig von der 3D-Brille geschluckt. Allenfalls das leicht sichtbar aufgehellte Schwarz schmälert den Gesamteindruck ein kleinwenig. Kommen allerdings helle Spitzlichter hinzu, oder Tageslichtaufnahmen, läuft der ViewSonic M2e zur Hochform auf. Farben leuchten nun förmlich und Inhalte sind knackscharf abgebildet. Obendrein ist die Coloruniformity über die gesamte Leinwand homogen. Mitte und Seiten erscheinen gleich hell. Besser geht es kaum noch.

Ganz großes Kino: Die 3D-Fassung „Aquaman“ wird vom ViewSonic M2e tadellos wiedergegeben.

Mitreißender Sound

Zum guten Bild kommt der ansprechende Ton. Harman/Kardon entwickelte für den M2e ein Soundsystem, dass sich wirklich hören lassen kann. Die integrierten Doppellautsprecher sorgen für klare und gut verständliche Dialoge. Aquamans voluminöse Männerstimme tönt herrlich sonor. Die Musik flutet förmlich den Raum. Ich bin positiv überrascht, wie gut Filme und Musik aus dem Projektor klingen können. Die 2×3 Watt beschallen den gesamten 20-Quadratmeter-Testraum – und das mit ansprechender Lautstärke. Höhen werden erstaunlich klar reproduziert und selbst der Grundton gefällt weitestgehend. Bei der Tiefbasswiedergabe streicht mein Testsample dann aber doch die Segel. Dafür wurde er aber auch nicht konzipiert. Wer hier einen noch druckvolleren Sound anstrebt, der greift zu einem externen Aktiv-Lautsprecherset, wie das von uns geprüfte Saxx airSound AS30DSP. Wer im Wohnmobil, im Kinderzimmer oder zur Fußball EM auf Balkon und Terrasse kein Lautsprecherset aufwändig aufstellen möchte, findet im ViewSonic M2e aber eine mehr als brauchbaren Alternative.

Harman/Kardon kitzelt einen erstaunlich guten Sound aus dem kleinen Gehäuse.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der ViewSonic M2e ist ein portabler LED-Beamer, der in fein-glänzendem Meteorgrau/Polarweiß erscheint. Mit seinem Gewicht von einem Kilogramm und der schicken Transporttasche ist dieser Projektor bestens geeignet, um ihn wirklich überall aufzustellen. Die Installation gelingt spielend einfach. Hier funktioniert fast alles Plug & Play. Filme in Full-HD-Auflösung werden vollständig projiziert. 3D-Filme begeistern auf der großen Leinwand aufgrund ihrer erstaunlichen Farbpracht. Die extrem hohe Helligkeit ist prädestiniert für XXL-Bilder. Kombiniert mit der außergewöhnlichen Klangqualität, Wi-Fi für drahtlose Bildübertragung und Bluetooth ist der ViewSonic M2e wie geschaffen, ein flexibler Spielpartner zu werden – und zwar für zu Hause und unterwegs.

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:ViewSonic
M2e
Produktkategorie:Projektor (mobil)
Preis:679,00 Euro
Garantie:2 Jahre (Projektor)
1 Jahr oder 1000h (Lampe)
Ausführungen:- Meteorgrau/Polarweiß (glänzend)
Vertrieb:ViewSonic Technology, Dorsten
Tel.: 02362 9544 805
www.viewsoniceurope.de
Abmessungen (HBT):54 x 184 x 184 mm
Gewicht:1,0 Kg
Technik:1-Chip DLP mit RGB-LED
Helligkeit:2300 Lumen (nach Kalibrierung)
Kontrast (On/Off):
Kontrast (ANSI):
420:1
180:1
Schwarzwert:- 5,4 Lumen
Bildauflösung:1920 x 1080 Pixel
Lens-Shift:nein
3D-Wiedergabe:ja
3D-Transmitter:ja
2 Meter Bildbreite:ab 2,46 Meter Abstand
Anschlüsse:Eingänge:
1 x HDMI
1 x USB-C
1 x Mini SD-Card-Reader
1 x USB für WLAN-Dongle
Bluetooth
Lieferumfang:- ViewSonic M2e
- USB-C-Kabel
- Fernbedienung
- Kurzbeschreibung
Pros und Contras:+ LED-Lampentechnik (Lt. Hersteller > 30.000 Std. Lebensdauer)
+ Autofokus
+ Full-HD-Auflösung
+ 3D
+ Bluetooth für Tonübertragung
+ klein, leicht, leise und mobil
+ elegantes Design
+ geringer Stromverbrauch (75 Watt)

- kein HDR
- verbesserungswürdiger Kontrast
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Spendor D7.2 – Gelungener Generationswechsel

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So geht gepflegtes Understatement: Da präsentiert die berühmte britische Lautsprechermanufaktur Spendor eine neue Edition ihrer Premium-Serie – und behandelt diesen Generationswechsel wie ein kleines Update: Die neuen Modelle erkennt man allein am Versions-Appendix „.2“. Dabei reichen die Veränderungen bis ins Mark – das erfahren wir mit dem 2,5-Wege-Standlautsprecher Spendor D7.2.

Die schlanke Spendor D7.2 ist ein klassisch-gradliniger und damit zeitloser Standlautsprecher.

Die schlanke Spendor D7.2 ist ein klassisch-gradliniger und damit zeitloser Standlautsprecher.

Fällt der Name Spendor, so beginnen HiFiisten unwillkürlich zu lächeln. Das liegt an dem hohen Ansehen der Marke – und dies wiederum fußt auf Tradition und Qualität: Der britische Lautsprecherhersteller fertigt seit Ende der 1960er-Jahre Schallwandler, die wegen der Güte ihrer Wiedergabe erste Wahl in Tonstudios und Rundfunkanstalten wurden. Zudem setzt Spendor konsequent auf eigene Entwicklung und Fertigung, um genau diese erstklassige Qualität unter Kontrolle zu haben. So entstehen Spendor-Lautsprecher bis heute in der Manufaktur im südenglischen Sussex – angefangen bei den aufwändigen Chassis bis hin zu den speziellen Gehäusen samt Lack- oder Furnier-Finish. Das gilt natürlich auch für die D-Reihe. Sie ist im Spendor-Portfolio das Maß der Dinge, was das Flaggschiff Spendor D9 bereits im Test des lite magazins bewiesen hat. Nun erlebt diese Reihe einen Generationswechsel – und wir haben mit der D7.2 die aktuelle Ausführung des kompakteren Standlautsprechers zu Besuch. Wir sind gespannt, was sich geändert hat.

Die D7.2 gegenüber ihrem Vorgänger geringfügig größer, das Design ist durch die Freiheit von den Blendenaufnahmen und den Versatz des Logos noch aufgeräumter.

Die D7.2 gegenüber ihrem Vorgänger geringfügig größer, das Design ist durch die Freiheit von den Blendenaufnahmen und den Versatz des Logos noch aufgeräumter.

Klassisch-gradliniges Design

Rein äußerlich kommt uns der Schallwandler sehr vertraut vor. Spendor lässt sich nicht von kurzlebigen Moden ablenken, sondern setzt auch hier auf eine zeitlose Anmutung: Das schlank-elegante Design der D7.2 ist klassisch-gradlinig mit genau jenen Ecken und Kanten, die andere Hersteller aktuell vermeiden. Gegenüber dem Vorgänger ist die 98 mal 19 mal 33 Zentimeter messende D7.2 minimal gewachsen. Nach wie vor wird sie in den Optiken Esche schwarz, Kirsche, Eiche hell, Walnuss und – wie bei unserem makellos gefertigten Testmodell – seidenmattem Weiß angeboten, wobei der fast nahtlos anschließende Sockel stets in Satinschwarz gehalten ist. Die auffallenden Veränderungen sind verfeinernde Nuancen: So ist nun die Haftung der Abdeckung magnetisch realisiert, womit die Aufnahme-Löcher auf der Front entfallen. Auch die Versetzung des Logos vom Sockel auf den Korpus sorgt für eine ruhigere Front. Stärker fallen die Modifikationen aus, die dem Blick des Betrachters sind weitgehend sind. Sie betreffen zuallererst die interne Gehäusekonstruktion.

Der Korpus thront auf einem bündig anschließenden schwarzen Sockel. In ihn werden unterseitig die Spikes eingeschraubt, mit denen die D7.2 an den Boden angekoppelt wird. Die Metalldorne sind höhenverstellbar, um Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen zu können. Zum Schutz empfindlicher Böden werden die Spikes mit Tellern unterfüttert.

Der Korpus thront auf einem bündig anschließenden schwarzen Sockel. In ihn werden unterseitig die Spikes eingeschraubt, mit denen die D7.2 an den Boden angekoppelt wird. Die Metalldorne sind höhenverstellbar, um Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen zu können. Zum Schutz empfindlicher Böden werden die Spikes mit Tellern unterfüttert.

Dynamische Dämpfung der Korpus-Konstruktion

Hier geht Spendor ebenfalls einen eigenen Weg. Die meisten Lautsprecherhersteller setzen auf ein Gehäuse mit dickwandigem Korpus, zahleichen Verstrebungen und Versteifungen sowie üppigem Einsatz von Dämpfungsmaterialien. So soll das Gehäuse gegen Vibrationen, Resonanzen und stehenden Wellen gefeit werden, damit durch diese kinetische Energie keine unerwünschten Klangzutaten entstehen. Spendor erkennt in der Materialmasse hingegen einen Energiespeicher. Diese aufgenommene Energie wird nicht in Wärme umgewandelt, sondern langsam und stetig wieder abgegeben. Dies führt zu einer Verunklarung des Klangs und zu einer Verlangsamung der Performance. Deshalb hat Spendor die „Dynamic Damping Cabinet Technology“ ersonnen und in der D7.2 weiterentwickelt: Das Gehäuse ist leicht gehalten, die innere Struktur wird mit massearmen, asymmetrisch platzierten Polymerelementen, die an neuralgischen Korpusstellen wirken, gezielt gedämmt und gestärkt. Durch diese Konstruktion entfallen die Effekte der Energiespeicherung. Die kinetische Energie wird stattdessen in thermische Energie, also Wärme, transformiert. Zudem besitzt die innere Korpus-Architektonik genau berechnete Öffnungen zur Vermeidung stehender Wellen.

Spezial-Hochtöner mit Schall-Linse und Druckoptimierung

Bei den Chassis setzt Spendor hingegen auf jene bewährte Speaker-Trias, die bereits den Vorgänger ausgezeichnet hat. Hier fällt direkt der aufwändige Hochtöner ins Auge. Spendor hat ihn selbst entwickelt und setzt ihn ausschließlich in der D-Serie ein. Er sitzt zum Schutz vor mechanischer Beschädigung hinter einer fein perforierten Edelstahlplatte. Hinter dem Gitter agiert ein Tweeter mit einer extrem leichten und dadurch flott schwingenden, impulstreuen Polyamid-Kalotte. Der von ihr abgestrahlte Schall passiert, bevor er über das Gitter austritt, eine Mikrofolie. Sie funktioniert wie eine Schall-Linse, sie gleicht die verschiedenen Längen der Schallwellenwege aus und sorgt so für eine gleichmäßige, phasenrichtige Abstrahlung. Zudem wird durch die spezielle Einhausung des Tweeters eine beidseitig gleichmäßige Druckumgebung für die Membran geschaffen. Dank dieser „Linear Pressure Zone“ (LPZ) kann der Tweeter dementsprechend auch linear agieren. Dies soll einer homogeneren Hochtonreproduktion bis in den Superhochtonbereich zugutekommen. Der reicht bis hin zu ausgewiesenen 25 Kilohertz.

Der Hochtöner sitzt in einer hinter einem Metallgitter und strahlt hier auf eine als akustische Linse funktionierende Mikrofolie.

Der Hochtöner sitzt in einer hinter einem Metallgitter und strahlt hier auf eine als akustische Linse funktionierende Mikrofolie.

Top-Team für die Mitten …

Unterhalb des Hochtöners arbeitet ein Team von zwei 180-Millimeter-Woofern für die Wandlung der unteren Höhen, der Mitten und der Bässe, also des Bereichs zwischen 3,2 Kilohertz und 29 Hertz. Das obere Chassis ist dabei der Schwerstarbeiter, der den gesamten Bereich abdeckt. Deshalb ist er mit einem Phase Plug versehen, der auch der Kühlung dient. So kann die Wärme, die beim intensiven Betrieb entsteht, abgeführt werden. Die kontrollierte Thermik bürgt für ein elektrisch konstantes Verhalten aller eingesetzten Bauteile und Materialien – und das wiederum befördert eine homogene Schallwandlung. Sie besorgt eine Membran aus dem von Spendor entwickelten Werkstoff EP77. Dieses Polymer ist sehr stabil und ultraleicht. Auch seine Resonanzneigung ist gering, dadurch agiert die hieraus gefertigte Membran sehr verfärbungsfrei und akkurat. Allerdings hat EP77 auch einen Nachteil: Es ist anspruchsvoll in der Verarbeitung. Spendor hat deshalb eigens eine Maschine zur Thermo-Formung der Membran gebaut. Dies ist eine weitere Manufaktur-Spezialität der Briten.

Der Mitteltieftöner verrichtet die größte Arbeit, die dabei entstehende Wärme leitet ein im Zentrum des Schallwandlers positionierter Phase-Plug ab.

Der Mitteltieftöner verrichtet die größte Arbeit, die dabei entstehende Wärme leitet ein im Zentrum des Schallwandlers positionierter Phase-Plug ab.

… und Bässe

Dieser Mitteltieftöner erfährt nun Unterstützung von einem Woofer, der allerdings allein für die tiefen Frequenzen unterhalb von etwa 900 Hertz zuständig ist. Seine Membran besteht dafür aus einem hochbelastbaren, zweiteiligen Kevlar-Verbundmaterial, das extrem steif ist, aber trotzdem ein geringes Gewicht besitzt. Das vermeidet eine durch Masse verursachte Trägheit im Bass. Weil der Woofer den Mitteltieftöner nur in einem Teilbereich unterstützt, spricht man hier von 1,5 Wegen. Eine derartige Teilkooperation verheißt eine homogenere Wiedergabe als eine strikte Arbeitsteilung der Chassis. Im Verbund mit dem Hochtöner haben wir insgesamt also einen Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher. Doch zurück zum Bass: Die Tieftonfähigkeit der D7.2 bis hin zu amtlichen 29 Hertz gelingt zwar einerseits durch den zweiten Woover, doch andererseits auch über eine weitere Spendor-Spezialität, die auf der Rückseite der D7.2 zu finden ist.

Der zweite 18-Zentimeter-Woofer unterstützt die Basswiedergabe. Er trägt wesentlich dazu bei, dass die D 7.2 runter bis 29 Hertz spielen kann.

Der zweite 18-Zentimeter-Woofer unterstützt die Basswiedergabe. Er trägt wesentlich dazu bei, dass die D 7.2 runter bis 29 Hertz spielen kann.

Formel 1 im Heck: Der Linear Flow Port

Hier entdecken wir den „Linear Flow Port“. Dies ist eine großdimensionierte, spezielle Art einer Bassreflex-Abstimmung, mit der die Tieftonfähigkeit eines Lautsprechers gekräftigt und abgestimmt wird. Die Spendor D7.2 ist mit der neuen, nunmehr fünften Generation des Ports ausgestattet. Sie ist von der Diffusoren-Technologie der Formel 1 inspiriert – und so ist der vormals rein rechteckige Port inzwischen einer windschnittigen Flügelkonstruktion gewichen, die den Luftfluss zweiteilt und strömungsoptimiert führt. Das soll die Verzerrungsfreiheit des Basses erhöhen, den Ausstoß unerwünschter Mittenanteile reduzieren, die Strömungsgeräusche minimieren und zudem auch die wandnahe Aufstellung des Lautsprechers ermöglichen. Der große Port nimmt den unteren Gehäuseteil oberhalb der schwarzen Basisplatte ein. In diesen Port-Bereich ist auch das Anschlussterminal eingelassen. Durch die Versenkung ins Gehäuse sind die zwei hochklassigen Klemmen von WBT nicht ganz optimal zugänglich, wenn man blanke Litze einführen möchte. Aber so oft nimmt man den Anschluss an den Verstärker ja nun auch nicht vor.

Der große Linear Flow Port auf der Rückseite ist eine besondere Art des Bassreflex-Abstimmung. Sie wird normalerweise als rundes Rohr mit sich öffnendem Mund realisiert. Hier hingegen ist die Öffnung großzügig ausgelegt, und eine von der Formel 1 inspirierte, aerodynamische Flügelkonstruktion bewirkt eine sanfte Führung des zweigeteilten Luftstroms. Diese Maßnahmen sollen für eine reine Basswiedergabe bürgen, Strömungsgeräusche minimieren und eine wandnahe Aufstellung ermöglichen.

Der große Linear Flow Port auf der Rückseite ist eine besondere Art des Bassreflex-Abstimmung. Sie wird normalerweise als rundes Rohr mit sich öffnendem Mund realisiert. Hier hingegen ist die Öffnung großzügig ausgelegt, und eine von der Formel 1 inspirierte, aerodynamische Flügelkonstruktion bewirkt eine sanfte Führung des zweigeteilten Luftstroms. Diese Maßnahmen sollen für eine reine Basswiedergabe bürgen, Strömungsgeräusche minimieren und eine wandnahe Aufstellung ermöglichen.

Die Spendor D7.2 in der Praxis

Damit sind wir schon bei der Praxis. Wir stellen die Lautsprecher erst einmal im klassischen Stereodreieck mit rund 60 Zentimeter Wandabstand auf starten mit „My Treasure“ von Sinne Eeg. Diese wunderbar melancholische Nummer beginnt mit einem Kontrabass-Intro– und das zaubert uns gleich einen verblüffend realen Viersaiter in den Hörraum: Wir hören, wie Mads Vinding mit seinen Fingern die dicken, umsponnenen Stahlsaiten bearbeitet, wie er sein Vibrato einsetzt und die Saite daraufhin eine minimale Verstimmung durch das Niederdrücken erfährt, wie der Ton vibriert, die Saiten dabei kaum wahrnehmbar auf dem Griffbrett knarzen, wie die Finger dann auf der geschliffenen Saitenumspinnung und dem bundlosen Holzgriffbrett einen perfekten Slide meistern – und im Wechsel dazu frei schwingende tiefe Töne das Solo grundieren. Der Kontrabass hat dabei genau die richtige, reale und natürlich klingende Mischung: näselnde Klängen in den hohen Lagen, bei den tiefen Tönen hingegen ein charakteristisches Wechseln zwischen ausgehöhlt-straffen und voluminös-tragenden Bässen. Wow!

Die D7.2 mit und ohne Frontabdeckung. Die Blende haftet magnetisch am Korpus. Dadurch ist die Schallwand frei von den wenig zierenden Aufnahmen, die beim Vorgängermodell auf der Front zu sehen waren.

Die D7.2 mit und ohne Frontabdeckung. Die Blende haftet magnetisch am Korpus. Dadurch ist die Schallwand frei von den wenig zierenden Aufnahmen, die beim Vorgängermodell auf der Front zu sehen waren.

Holografische Imaginationskunst

Dann setzt Sinne Eeg ein – und natürlich kann die dänische Jazzsängerin bei einer derart minimalistischen Begleitung die ganze Verführungskunst ihrer Stimme ausspielen: Mal sirenenhaft betörend, mal samtig weich, mal verletzlich gehaucht, dann mit einem wohligen Vibrato gehaucht. Dazu kommen die Atmer vor jeder neuen Phrase, aber eben auch feinste Nebengeräusche, die bei der Lippenbewegung entstehen – und die sorgen für die erste Gänsehaut! Frau Eeg erscheint uns ungemein nah und lebensecht. Neben dieser Greifbarkeit der Abbildung fällt uns hier auch die wunderbare Natürlichkeit der Wiedergabe auf. Stehen bislang Sinne Eeg in Front und ihr begleitender Bassist links hinter ihr, so stoßen nun Klavier und Schlagzeug dazu – gerade die Einführung der hinten positionierten Drums ist grandios: Morten Lund spielt ein paar sanfte, wohlgesetzte Wirbel auf dem Ride-Becken, die mit einem wunderbar wahrnehmbaren Hall des Aufnahmeraums nachklingen – ein toller Effekt, der uns abermals die ausgezeichnete holografische Imaginationskunst der D7.2 vor Ohren führt.

Zum Anschluss des Verstärkers bietet die D7.2 ein Paar Klemmen in amtlicher Qualität von dem renommierten Hersteller WBT.

Zum Anschluss des Verstärkers bietet die D7.2 ein Paar Klemmen in amtlicher Qualität von dem renommierten Hersteller WBT.

Grenzenlosigkeit und Wandnähe

Diese eindrucksvolle Räumlichkeit mit schöner Bühnebreite und -tiefe intensiviert Lars Jansson, der mit seinem rechts positionierten Klavier das Quartett komplettiert. Obwohl die Instrumentalisten, gerade der Drummer, überaus autonom auftreten, ergibt das schlussendliche Zusammenspiel ein homogenes musikalisches Ganzes. Beeindruckend ist aber auch die Offenheit und Klarheit der Wiedergabe, im Verbund mit der tollen Räumlichkeit der Abbildung hat man das schöne Gefühl einer Grenzenlosigkeit. Unser Hörraum hat aber reale Grenzen, und an die tasten wir uns nun durch eine wandnähere Aufstellung der D7.2 heran – mit Eivørs Liveaufnahme von „Mín móðir“ Die pathetisch-dunkle Folkpop-Nummer beeindruckt abseits des spektakulären Gesangs mit fetten, unheilschwangeren Synthie-Bässen und einer großen Trommel, die mit wuchtig-herzschlagartigem Rhythmus den Beat liefern, während Percussions mit wenigen, aber gezielten Einwürfen die spannungsgeladene Atmosphäre intensivieren. Trotz der schrittweisen Annäherung der D7.2 ans Gemäuer bleibt eine starke Bassüberhöhung aus, der Tiefton wird nur geringfügig kräftiger, die Wiedergabe als Ganzes bewahrt ihre Klarheit und Transparenz.

Durch ihre gradlinige Gestaltung harmoniert die Spendor D7.2 insbesondere mit einem modernen Ambiente.

Durch ihre gradlinige Gestaltung harmoniert die Spendor D7.2 insbesondere mit einem modernen Ambiente.

Dynamische Durchschlagskraft

Nun lassen wir es richtig krachen: Mit Hans Zimmers „Wheel of Fortune“ aus „Pirates Of The Caribbean: Dead Man’s Chest“. Dieser mitreißenden Filmmusik ist mit großorchestraler Macht eingespielt. Hier kann die D7.2 zeigen, dass sie auch die mannstarke Besetzung des Klangkörpers im Griff hat. Das gelingt ihr ausgezeichnet: Zimmer setzt gerne auf die dynamische Durchschlagskraft des gesamten Orchesters mit Pauken und Trompeten – und die D7.2 stellt diese Tutti mit sattestem Ton und amtlicher Wucht in unser Wohnzimmer. Da rumst es brachial in den Bässen, so dass wir öfters zusammenzucken. Da tönen die Percussions mit fettem Punch, so dass wir richtig physischen Druck spüren, den ein opulenter Klangkörper in voller Fahrt entwickelt. Da lassen die Bläser mit ihren dräuenden Fanfaren keinen Zweifel an der Dramatik der Schlachtszene, wobei hier die Streicher mitunter im Unsisono für Rasanz sorgen. Doch trotz des massiven Musikeraufgebots präsentiert die D7.2 das Orchester transparent, gestaffelt und präzise-impulstreu.

Die Spendor D7.2 im Praxistest: Wir haben sie mit dem Hegel H360 betrieben. Dank ihres hohen Wirkungsgrads spielt sie aber ebenso mit deutlich weniger Leistung liefernden Transistor-Verstärkern oder Röhren-Amps. Die Schallwandlung gelingt ihr zudem auch in großer Wandnähe ohne zu starke Betonung des Basses.

Die Spendor D7.2 im Praxistest: Wir haben sie mit dem Hegel H360 betrieben. Dank ihres hohen Wirkungsgrads spielt sie aber ebenso mit deutlich weniger Leistung liefernden Transistor-Verstärkern oder Röhren-Amps. Die Schallwandlung gelingt ihr zudem auch in großer Wandnähe ohne zu starke Betonung des Basses.

Fazit

Ja, so ein Understatement beherrschen wohl nur die Briten: Die neue Spendor D7.2 lässt optisch kaum erkennen, dass bei der D-Serie der englischen Lautsprechermanufaktur ein Generationswechsel stattgefunden hat. Nach wie vor ist dieser zweitgrößte Standlautsprecher der audiophilen Reihe schlank in der Anmutung und klassisch-zeitlos im Design. Die wichtigen Veränderungen sind dem Auge verborgenen, offenbaren sich aber umso stärker dem Ohr: Die D7.2 agiert neutral-natürlich, sie beeindruckt auch wegen ihres Spezial-Hochtöners mit toller Klarheit und Transparenz. Dank ihrer räumlichen und plastischen Abbildungskraft beherrscht sie eine geradezu holografische Imaginationskunst. Durch das 2,5-Wege-Konzept und die besondere Bassreflex-Abstimmung über den Linear Flow Port gelingt der D7.2 zudem ein kraftvoller, tiefreichender und sauberer Bass, der auch bei wandnaher Aufstellung in Balance bleibt und seine Definition bewahrt. Ein gelungener Generationswechsel!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

96

97

97

210224.Spendor-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Spendor
D7.2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:5.690,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Esche schwarz, Kirsche, Eiche hell, Walnuss, Weiß (seidenmatt)
- Sockel: Schwarz (seidenmatt)
- Abdeckung: Schwarz
Vertrieb:B&T hifi vertrieb GmbH
+49 2104/175560
www.bt-vertrieb.de
Abmessungen (HBT):980 x 192 x 333 mm (ohne Spikes)
Gewicht:21 kg / Stück
Bauart:2,5 Wege, ventilierendes Gehäuse
Impedanz:8 Ohm
Hochtöner:1 x 22 mm, Kalotte (Polyamid, Linear Pressure Zone [LPZ]-Hochtöner)
Mitteltöner:1 x 180 mm Konus (EP77-Polymer)
Tieftöner:1 x 180 mm, Konus (Kevlar-Verbund)
Übergangsfrequenzen:900 Hz / 3,2 kHz
Übertragungsbereich: 29 Hz -25 kHz ±3dB (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:90 dB / 1W / 1m (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:200 W (Musikbelastbarkeit, Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:30 - 200 W
Lieferumfang:- Spendor D7.2
- Abdeckungen
- Spikes mit Unterlegscheiben
Pros und Contras:+ neutral-natürliches Klangbild
+ exzellente räumliche und plastische Abbildung
+ klare und transparente Wiedergabe
+ voluminös-kraftvoller Bass
+ wandnahe Aufstellung möglich
+ klassisch-zeitloses Design

- ungünstige Klemmenpositionierung
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Nubert nuPro AS-3500 – moderne HiFi-Soundbase mit Heimkino-Fähigkeiten

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Nuberts nuPro AS-3500 steht in der Tradition der Nubert Sounddecks. Obwohl auf die bestmögliche Klangqualität in der Stereowiedergabe getrimmt, ist dieses Frontsurroundsetup auch mit Dekodern für Dolby und DTS ausgerüstet. Die nuPro AS-3500 will es also offensichtlich auch mit dedizierten Heimkino-Soundbars in der TV- und Filmtonwiedergabe aufnehmen. Ob dieser Spagat glückt, haben wir in unserem ausführlichen Praxistest herausgefunden.

HiFi-System und TV-Unterstützung: Die Nubert nuPro AS-3500 will beides perfekt miteinander verbinden.

Mit der AS-250 hat Nubert 2014 den Frontsurround-Markt revolutioniert. Bis dahin waren entsprechende Geräte ausschließlich für die Aufwertung des TV-Klanges konzipiert und wurden als „Soundbar“ kategorisiert.
Die AS-250 konnte das natürlich ebenfalls. Die Kernkompetenz des ersten Nubert Frontsurround-Setups lag aber nicht in der virtuellen Raumklangsimulation, sondern in der bestmöglichen Stereowiedergabe. Einfach erklärt, hat Nubert damit die raumsparenden Eigenschaften einer Soundbar und die Klangqualität besserer HiFi-Systeme vereint. Das sogenannte Sounddeck war geboren. Kompakt genug, um auch in kleineren Wohnzimmern oder Studenten-Buden eingesetzt zu werden und groß genug, um es klanglich locker mit anspruchsvollen Regallautsprechern nebst Verstärker aufzunehmen. Nach rund sechseinhalb Jahren Laufzeit haben die Klangspezialisten aus Baden-Württemberg ihre AS-250 nun einer technischen Runderneuerung unterzogen. Dabei ist fast kein Stein auf dem anderen geblieben. Das Ergebnis heißt nuPro AS-3500, ist etwas breiter, zugleich aber auch etwas flacher und somit auch integrativer geworden. Und es hat auch einige zusätzliche Surroundfunktionen an Bord.

Optisch und haptisch weit vorn

Meinen Test beginne ich beim optischen Eindruck: Bereits im Dezember 2020 durfte ich die nuPro AS-3500 während einer exklusiven Pressetour im Nubert-Hauptquartier begutachten. Damals wie heute fallen mir dabei zunächst die gelungenen Proportionen meines Testgastes ins Auge. Der neueste Soundriegel aus Schwäbisch Gmünd wirkt im Vergleich zu seinem Vorgänger gefälliger, anspruchsvoller. Farblich ist man dem erfolgreichen Konzept hingegen treu geblieben. Die 3500er gibt es wahlweise in weißer oder schwarzer Schleiflackausführung. Das sieht übrigens nicht nur gut aus, sondern fasst sich auch sehr angenehm an. Wer von der Technik nichts sehen mag, lässt einfach die mitgelieferte Frontbespannung aufgesetzt. Sie ist übrigens immer Schwarz, egal ob man seine AS-3500 in weißer oder schwarzer Variante gekauft hat. Hinter ihr verbergen sich je zwei Hoch- und Mitteltöner mit Durchmessern von 25 bzw. 119 Millimetern. Hinzu kommen zwei 169 Millimeter durchmessende Basschassis in der Gehäuseunterseite.

Die Verarbeitung der neusten Nubert Frountsurround-Lösung ist erstklassig.

Flexible Bedienung

Kommen wir zur Steuerung: Entnimmt man die Frontbespannung, fällt ein weiteres wichtiges Ausstattungsmerkmal ins Auge: Der mittig platzierte Drehregler nebst LED-Indikatoren. Hier erfolgen beispielsweise die Lautstärkeregelung, die Quellwahl und weitere Klangregelungen. Letztere erlauben die Möglichkeit das Klangbild auf den Hörgeschmack des Nutzers abzustimmen. Unter anderem lassen sich auch die Bassstärke intensivieren, die Mitten- und Hochtonwiedergabe erhöhen oder abschwächen und/oder eine Loudness-Schaltung zuschalten. Oder man aktiviert die Energiesparautomatik. All das wird später natürlich von mir ausprobiert. Alle Einstellungen können selbstverständlich auch per Fernbedienung vorgenommen werden. Sie ist sehr hochwertig ausgeführt und liegt auch gut in der Hand. Mit ihren gerade einmal 16 Tasten ist die zudem sehr übersichtlich ausgeführt, bietet aber dennoch die Möglichkeit der vollumfänglichen Bedienung. Ist die nuPro AS-3500 via HDMI mit dem HDMI ARC-Port des Fernsehers verbunden, kann die Lautstärkeregelung alternativ auch auch über die TV-Fernbedienung vorgenommen werden.

Die AS-3500 ist überall einsatzbereit

Einen geeigneten Standort für das nuPro AS-3500 zu finden, ist normalerweise kein großes Problem. Platziert wird das Soundsystem idealerweise auf einem Side- oder Lowboard. Da nur etwa 14 Zentimeter hoch, lässt sich das aktive Frontsurroundsystem hier optimal unter dem an der Wand montierten Fernseher aufstellen. In den meisten Wohnszenarien ist das der ideale Ort für die Filmton- und Musikwiedergabe. „Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“ nennt man das wohl. Optisch fügt sich das Sounddeck hier perfekt ein. Die Verbindung zum LED-TV nimmt man dann kabelgebunden per HDMI oder Digitalkabel vor. Oder man konnektiert das Sounddeck kabellos per Bluetooth mit dem Fernseher. So spart man sich einen zusätzlichen Kabelweg. Empfehlenswert ist allerdings der HDMI-Verbindungszweig. Neben der Audioübertragung werden über diesen Weg auch Steuerbefehle übertragen. Und: Die nuPro AS-3500 wird gemeinsam mit dem Fernseher ein- und ausgeschaltet, ohne dass man mit zwei Fernbedienungen hantieren muss.

Auf dem Low- oder Sideboard und unter dem an der Wand hängenden Fernseher ist die nuPro AS-3500 am besten aufgehoben.

Satt und knackig

Nachdem das Nubert-Frontsurroundsystem mit Strom versorgt und per HDMI mit dem Fernseher verbunden ist, geht es dann auch schon in den Praxistest. Diesen beginne ich, dem Haupteinsatzzweck entsprechend, mit der Musikwiedergabe: Hier ist zunächst Bluetooth die Verbindung meiner Wahl. Dafür genügt ein Druck auf die Pairing-Taste und „AS3500“ gibt sich in der Liste verfügbarer Spielpartner zu erkennen. Ein Fingertipp darauf und die automatische Verbindung wird binnen weniger Sekunden hergestellt. Mit Madonnas „Medellin“ geht es dann gleich beschwingt los. Der Sound ist satt und knackig. Die Stimme präsent und natürlich. Alles super! Als ausbaufähig erachte ich hingegen die Staffelung. OK, ich habe es hier mit einem Frontsurroundsystem zu tun, aber da muss doch noch mehr gehen. Ein Druck auf die Wide-Taste der Fernbedienung bring mir dann die Lösung. Statt einem LED-Pünktchen rechts und links neben dem Drehregler, leuchten nun drei auf jeder Seite.

Die Bluetooth-Verbindung steht in wenigen Sekunden und ist während des gesamten Tests stabil und unterbrechungsfrei.

Mehr Raum

Auf ein Display verzichtet Nubert hier leider. Damit ginge die Einstellung vielleicht ein bisschen einfacher vonstatten. Aber die LED-Indikatoren mitsamt des Drehreglers haben irgendwie auch ihren Charme. Und wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, bei mir dauerte es keine drei Minuten, ist eigentlich auch alles intuitiv zu bedienen. Aber zurück zur gewählten Einstellung: Wie gesagt leuchtet nun je ein Indikator rechts und links neben dem Drehregler. Laut Anleitung bedeutet dies eine dezente Raumerweiterung. Und die ist auch sofort absolut hör- und nachvollziehbar. Die Musik scheint sich nun leicht über die physikalischen Standorte der Chassis auszubreiten. Das gefällt mir schon richtig gut! Aber ich bin neugierig, denn laut Anleitung soll da noch mehr gehen. Nach einem weiteren Druck auf die gleiche Taste, leuchten dann jeweils fünf Indikatoren. Die visuelle Bestätigung wäre allerdings gar nicht nötig. Die Darbietung gewinnt jetzt nochmals deutlich an Raum und Breite.

Einpunkt-Soundwall

Die Klangbühne reicht nun von einer Seite des Hörraumes bis an die andere. Wow, das macht Spaß, vor allem, wenn man Live-Musik oder Elektro-Stücke hört. In meinem Test ist der Frontbereich nun komplett mit Musik gefüllt. Soundwall nennt man sowas wohl. Kaum zu glauben, dass die Musik hier von einem zentralen System und nicht von weit auseinander platzierten Lautsprechern wiedergegeben wird. Das ist schon ziemlich cool: Allerdings lässt es dieser Effekt auch etwas an Präzision vermissen. Das fällt mir hier, wie im anschließend zugespielten „Hier sind wir Alle“ von 2raumwohnung auf. Ein Negativpunkt ist das für mich aber nicht, sondern eher eine prinzipbedingte Folge. Der Zugewinn an Raum und Atmosphäre gleicht das meiner Meinung nach aber mehr als aus. Mir gefällt diese Klangeinstellung richtig gut. Letztlich ist die Wahl des Presets aber wohl eine Frage des Hörgeschmacks und des Raumes in dem die nuPro AS-3500 steht.

Ist die Frontabdeckung aufgesteckt, ist von der Technik nichts mehr zu sehen.

Solide Basis

Für meinen Geschmack habe ich mit der deutlichen Raumerweiterung die beste Variante in meinem Hörraum gefunden. Die AS-3500 hat aber noch ein weiteres Preset zu bieten. Drücke ich die gleiche Taste ein weiteres Mal, leuchten plötzlich drei Lämpchen über und jeweils eines rechts und links neben dem Drehregler. Bedeutet: Ich habe die Fokussierung auf die Sprachwiedergabe aktiviert. OK, klingt auch nicht schlecht, ist aber eher für die TV- und Filmtonwiedergabe gemacht. Dazu komme ich später aber auch noch. Mit „Killing Strangers“ von Marilyn Manson führe ich zunächst erstmal den Stereotest weiter. Der Sound ist weiterhin satt und raumfüllend. Die schleppenden Bässe kommen stellen den Song auf eine solide Basis, während die begleitenden Gitarrenriffs das Kommando übernehmen. Das klingt richtig gut, füllt den Raum und verlang regelrecht nach einer Pegelerhöhung. Kleiner Tipp: Stellen Sie die Lautstärke am Handy zuerst hoch, so limitiert man das nuPro AS-3500 auch nicht.

Über den mittig auf der Front platzierten Drehregler können die meisten Einstellungen direkt am gerät vorgenommen werden. Dir drumherum angeordneten LED-Indikatoren geben Auskunft über den aktuell gewählten Wiedergabemodi.

Lauter, lauter

Was nun kommt, ist für mich eher überraschend. Ausser, dass es lauter wird, passiert nichts. So sollte es auch sein, ist es in den allermeisten Fällen aber nicht. Oft gehen mit der Lautstärkeerhöung auch ein Rauschen oder Verzerrungen einher. Das ist hier ausdrücklich nicht der Fall. Die AS-3500 spielt genauso wie vorher. Satt, raumfüllend, atmosphärisch – und eben lauter. Inzwischen spielt das Sounddeck deutlich über der vielzitierten Zimmerlautstärke auf Konzertpegel. Der Qualität tut das aber keinen Abbruch. Hier nervt nichts und es wirkt auch nichts aufdringlich. Und mein Testgast hat sogar noch etwas Reserve. Wohlgemerkt findet mein Test in einem rund 50 Quadratmeter großen Raum statt. In kleineren Räumen ist der hier aktuell gewählte Pegel vermutlich sogar noch eine Nummer zu hoch. An Leistungsfähigkeit mangelt es also nicht im Ansatz. Anschlussvielfalt, Bedienkomfort, Presets, Leistung – alles auf höchstem Niveau. Die AS-3500 kann aber noch mehr …

Mittel- und Hochtöner sitzen aussen in der Front des AS-3500.

Klanganpassung

Gemeint ist die clevere Klangregelung, die sich nach einem Druck auf die Tone-Taste aktiviert. Einmal gedrückt, lässt sich die Bassintensität über die nebenan befindlichen Pfeiltasten wählen. Ein weiterer Tipp auf „tone“ und ich kann die Mittel- und Hochtonstärke regulieren. Damit ich immer weiß, in welcher Ebene ich mich befinde, wird die Bassjustage in grünen LEDs und die Hoch-/Mitteltoneinstellung durch blaue Indikatoren dargestellt. Die sind übrigens auch aus drei Metern Entfernung noch gut erkennbar. Drücke ich die Taste ein weiteres Mal, komme ich zur Loundness-Schaltung. Zwei rote LED bedeuten: Loudness ist inaktiv. Mit einem weiteren Druck wird Loudness dann aktiv. Signalisiert wird mir das über jeweils fünf rote LEDs rechts und links vom Drehsteller. Abspeichern kann ich mein persönliches Preset natürlich auch. Dafür genügt ein etwa dreisekündiger Druck auf eine der Preset-Tasten ganz unten auf der Fernbedienung. Blinkt der LED-Ring einmal, ist meine Voreinstellung abgespeichert.

Clever & kräftig

Will ich mein Preset wieder abrufen, drücke ich die entsprechende Taste einmal und meine Voreinstellungen werden automatisch gewählt. Signalisiert wird mir das nun durch dreifaches Blinken des LED-Rings. Clever: Die zuvor gewählte Lautstärke und Quelle werden nicht mit abgespeichert. So kann ich mein Preset mit einem Knopfdruck auf verschiedene Eingänge anwenden. Nach meinem ausführlichen Test in der Musikwiedergabe, will ich nun wissen, wie sich die nuPro AS-3500 in der TV-Wiedergabe macht. Wie bereits beschrieben, sind Sounddeck und LED-TV via HDMI-ARC miteinander verkettet. Ein entsprechendes Kabel legt Nubert übrigens bei. Schalte ich meinen Fernseher nun per Fernbedienung ein, wird die nuPro AS-3500 automatisch eingeschaltet. Kaum habe ich auf Netflix umgeschaltet, ist der klangliche Unterschied auch sofort hörbar. Schon das Netflix-Jingle klingt deutlich voluminöser und kräftiger. Und zwar ohne, dass ich Lautsprecher einrichten oder eine aufwändige Einmessung vornehmen musste. Einfach HDMI-Kabel und Strom angeschlossen und schon geht’s los.

Die nuPro AS-3500 ist einem HDMI-, je einem optischen und koaxialen Digitaleingang und einem analogen Zugang ausgerüstet.

Netflix-Kino

Netflix empfiehlt mir eine neue Serie: „Tribes Of Europa“. Den Trailer sehe ich mir dann gleich mal an! Als allererstes fällt mir dabei die satte Grundtondarstellung auf, die sofort Kinofeeling aufkommen lässt. Vom ersten Moment an, wird ordentlich Druck generiert. Nicht aufdringlich, aber merklich vorhanden. Als es dann auf dem Bildschirm zu Sache geht und Raumschiffe abstürzen, Schwertkämpfe stattfinden und Häuser explodieren, zeigt mein Testgast ein beeindruckendes Maß an Kraft und Nachdruck. Das allerdings ohne eine Spur von nervigem Rumgewummer. Im Gegenteil, die nuPro AS-3500 spielt tief und ist flink und knackig. Selbstverständlich kann mein Testgast nicht ganz mit der Performance eines separaten Subwoofers wie dem neuen Nubert nuSub XW-1200 mithalten. Dafür wurde es aber auch nicht gemacht. Dieses Setup ist eine raumsparende Lösung für den Einsatz im Wohnzimmer. Ohne viele Kabel, ohne Aufwand in der Einrichtung und ohne die gute Stube in ein Lautsprecherlager zu verwandeln.

Upgradefähige Basspower

Um es nochmal deutlich zu machen: Die nuPro AS-3500 liefert ein absolut tiefgreifendes Bassfundament. Eines, von dem die allermeisten Soundbars am Markt sich eine ordentliche Scheibe abschneiden können. Wem das aber noch nicht ausreichen sollte, der kann hier optional noch einen Subwoofer anschließen. Dafür stellt mein Testgast einen entsprechenden Ausgang bereit, an dem ein Nubert-Woofer oder auch ein markenfremdes Aktiv-Modell angeschlossen werden kann. Das Ganze funktioniert auch kabellos – vorausgesetzt, man ist Besitzer des optional erhältlichen nuConnect trX-Transreceivers. Welchen Weg man auch wählt, sobald ein externer Bassmeister konnektiert ist, werden der integrierte Hochpass in der Soundbase aktiviert und alle Anteile bis zur Maximalfrequenz von 80 Hertz an den Aktiv-Subwoofer übergeben. Wie gesagt, meiner Meinung nach benötigt die nuPro AS-3500 keine zusätzliche Unterstützung im Basskeller. Für Filmfreunde, denen es nicht tief genug gehen kann, ist diese Möglichkeit aber sicher ein echtes Kaufargument.

Die beiden unterseitig platzierten Tieftöner sorgen für ordentlich Basspower. Wem das nicht ausreicht, der schließt einfach noch einen Aktiv-Subwoofer an seine nuPro AS-3500 an.

180-Grad-Kino

Jetzt schließe ich noch unseren Blu-ray-Player an. Da der HDMI-Port bereits für den Anschluss des Fernsehers in Verwendung ist, wähle ich die Zuspielung über den optischen Digitaleingang. Alternativ bietet mir Nubert auch noch eine koaxiale Digitalschnittstelle. Im Player rotiert “72 Stunden”. Ich wähle die rasante Verfolgung der Flüchtigen nach dem Gefängnisausbruch. Offensichtlich das richtige Futter für das Nubert-Frontsurroundsystem, das diese Vorlage gern aufnimmt. Wie schon in „Tribes Of Europa“ fällt mir auch hier die tiefgestaffelte Räumlichkeit positiv auf. Die akustische Bühne, die sich nun aufspannt, beeindruckt mich von der ersten Sekunde an. Die so erzeugte Soundkulisse beschränkt sich übrigens nicht auf den Bereich um das Fernsehgerät herum, sondern füllt erneut die gesamte Front bis hin zu den Seitenwänden. Sogar noch ein bisschen weiter: Während sich eine akustisch prall-gefüllte Frontkulisse vor mir aufbaut, überrascht mich die AS-3500 durch vereinzelte Effekte, die mir den Eindruck vermitteln hinter mir zu entstehen.

nuPro AS-3500, die Stimmenspezialistin

Das klingt alles richtig gut, Zeit also sich dem Sprach-Fokus zu widmen. Dafür drücke ich die „wide“-Taste auf der Fernbedienung, bis drei LED über und je ein LED rechts und links neben dem Regler aufleuchten. Die Visuelle Bestätigung über die LEDs hätte es allerdings nicht bedurft. Die Fokussierung auf Dialoge inmitten des Tohuwabohus auf dem Bildschirm ist sofort hörbar. Während sich die beiden Flüchtigen unter die feiernden und grölenden Eishockeyfans mischen, bleiben Stimmen absolut sauber und nachvollziehbar zu verstehen. Besser kann man Dialoge in einer solchen Passage kaum in Szene setzen, ohne andere Klanganteile zu beschneiden. Einen ähnlichen Effekt erlebe ich auch kurze Zeit später, als ich die AS-3500 zur Unterstützung im TV-Betrieb nutze. Egal ob Daily Soap oder Nachrichtensendung; ist der Sprach-Fokus aktiviert, werden Stimmen quasi aus den Umgebungsgeräuschen herausgehoben. Allerdings niemals aufdringlich oder verfälscht, sondern immer realistisch und glaubwürdig.

Ist die Stimmenanhebung (Voice+) aktiviert, werden Dialoge sanft aus der Klangumgebung herausgehoben – allerdings ohne aufdringlich zu wirken.

Fazit

Die nuPro AS-3500 ist die konsequente Weiterentwicklung der inzwischen fast schon legendären AS-250. Proportional stimmiger und rundum exzellent verarbeitet, passt sie sich ideal in geschmackvoll eingerichtete Wohnumgebungen ein. Klanglich ist dieses Sounddeck dabei über alle Zweifel erhaben und haut einen Stereosound raus, von dem viele kompakte HiFi-Systeme nur träumen können. Damit eignet sich die nuPro AS-3500 als ideales Musiksystem in kleineren Räumlichkeiten. Aber auch in größeren Räumen trumpft mein Testgast groß auf und überzeugt durch Leistungsstärke, Impulskraft und clevere Klangmodi. Die hinzugekommenen Surroundfähigkeiten machen das Musiksystem zur kombinierten Stereo-/Heimkinolösung für alle, die keine Lust oder keinen Platz für raumgreifende Lautsprechersysteme haben.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 89/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

90

89

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Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro AS-3500
Gerätekategorie:TV-/HiFi-Aktivlautsprecher
Preis:965 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Schleiflack)
- Weiß (Schleiflack)
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 – 926 90 18
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):143 x 900 x 340 mm
Gewicht:20,3 kg
Prinzip: aktiv, Doppel-Zwei-Wege
Hochtöner:2 x 25 mm Seidengewebekalotte
Mitteltöner:2 x 119 mm
Tieftöner:2 x 169 mm
Frequenzgang:36 – 22 000 Hertz (Herstellerangabe)
Leistung:4 x 40 Watt / 4 x 60 Watt (Nennleistung/Musikleistung)
Dekoder:- Dolby Digital
- DTS
Eingänge:- HDMI (ARC, eARC, CEC)
- optischer Digitaleingang (S/PDIF, TOSLink)
- koaxialer Digitaleingang (S/PDIF, Cinch)
- analoger Stereoeingang (Cinch)
- Bluetooth
Ausgänge:- Subwooferausgang (Cinch)
Lieferumfang:- Nubert nuPro AS-3500
- Frontabdeckung
- Fernbedienung mit Batterie
- Netzkabel
- optisches Digitalkabel
- HDMI-Kabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ HDMI ARC
+ Ein- und Abschaltautomatik
+ exzellenter Stereoklang
+ coole Raumklangmodi
+ Loudness-Zuschaltung
+ einfache Bedienung
+ umfangreiche Klangpresets
+ Bluetooth

- kein Display
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):88/90
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

Der Beitrag Nubert nuPro AS-3500 – moderne HiFi-Soundbase mit Heimkino-Fähigkeiten erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Digger Beanies – Im Winter und Frühling: Musik und warme Ohren

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Egal ob draußen oder drinnen, ob beim Skaten oder auf dem Laufsteg, ob beim Sport oder chillen – Beanies sind voll im Trend. Diese enganliegenden Mützen hat Digger jetzt mit einem zweiten Must-have ihrer recht jungen Zielgruppe ausgestattet: Mit Kopfhörern – genauer gesagt mit bequemen Over-Ears, die auf den Ohren aufliegen. Über Bluetooth findet die Lieblingsplaylist den Weg in die eingenähten Lautsprecher. Und so gibt’s ordentlich Musik auf die (warmen) Ohren.

Digger hat Beanies für den Winter und auch für den Einsatz im Frühjahr im Angebot – immer inklusive unsichtbarer und bequemer On-Ear-Kopfhörer.

Hörbücher, Podcasts, Musik – die Auswahl dessen, was man sich akustisch so in seine Gehörgänge schicken kann, ist riesig. In den kalten Monaten ist die Kombination mit einer warmen Kopfbedeckung allerdings nicht immer ganz einfach. Over-Ears über die Mütze? In-Ears drunter? Beides nicht optimal. Digger macht das Mütze tragen plus Musikhören problemlos möglich – egal, ob drinnen oder an der frischen Luft. Die gemütliche Strick-Beanie und die etwas dünnere Basic-Beanie habe ich mal genau unter die Lupe genommen. Aber Digger hat noch mehr Modelle im Portfolio: Eine Sport-Beanie in superleichtem Mikrofasermaterial für Sport- und Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren, Wandern und mehr. Ansagen der Trainings- oder Navigations-App kann man direkt über die Kopfhörer empfangen, zudem sorgt die kabellose Technik für volle Bewegungsfreiheit. Eine Kappe mit integrierten In-Ear-Kopfhörern vervollständigt das Quartett. Musik oder Hörbücher können so auch am Strand gehört werden – komfortabel über ein verbundenes Bluetoothgerät und ohne dass etwas verrutscht.

Die Basic Beanie und Beanie sind in verschiedenen Farbvarianten zu fast unschlagbaren Preisen erhältlich.

Basic Beanie: schön schlicht

Die Basic Beanies kommen in einer flachen Pappschachtel daher. Zunächst öffne ich die Basic-Verpackung. Ich habe die graue Version der Mütze bekommen, es gibt noch eine zweite Variante in schwarz. Das mitgelieferte Micro-USB-Kabel sowie die Bedienungsanleitung lege ich zur Seite und widme mich dem Hauptdarsteller. Dessen Optik punktet durch Zurückhaltung – so dürfte die Kopfbedeckung zu wirklich jedem Outfit passen. Ebenfalls ein Pluspunkt: Das leichte Strickmaterial ist angenehm weich. Die integrierten Bluetooth-On-Ear-Kopfhörer fallen zunächst gar nicht auf. Auf der linken Seite ist der 30-Millimeter-Lautsprecher versteckt eingenäht, rechts ebenfalls. Jedoch verrät ein Bedienfeld hier, dass man keine „normale“ Mütze in Händen hält. In einem schwarz abgesetzten Rechteck deutet der Schriftzug „Bluetooth“ auf die integrierte Technik hin. In Kombination mit Plus, Play/Pause und Minus wird deutlich: In dieser Mütze steckt Musikalität. Ich nehme mir vor, dieses Modell in Innenräumen dem Praxistest zu unterziehen. Dazu dann später mehr.

Die Basic Beanie ist für den Einsatz im Frühjahr vorgesehen. Einzig das Bedienfeld auf der rechten Seite lätt die hier integrierte Kopfhörer-Technik erahnen (Herstellerfoto).

Strick-Variante: schick und wärmend

Die zweite Beanie – das zeigt sich bereits beim Öffnen der Verpackung – kommt draußen zum Einsatz. Ein eingenähtes Fleece sorgt für den wärmenden Effekt. Dazu kommt die wirklich coole, graumelierte Strickoptik für die optische „Winterlichkeit“. Dank umgenähtem Rand fallen die On-Ears hier kein bisschen auf. Was wirklich clever gemacht ist: In diesem Rand liegen auch die Kabel. Kabel und Kopfhörer kann man entfernen und die Beanie so auch waschen. Bei der Basic Beanie ist dies aufgrund der fehlenden Umrandung anders gelöst: Hier kann man durch ein Loch am Hinterkopf in die Mütze greifen und die On-Ears rausnehmen. Was bei der Strick-Beanie definitiv ins Auge sticht und einfach richtig cool aussieht: das Bedienfeld in Lederoptik. Darunter findet sich – wie auch bei der Basic Beanie – versteckt, aber dennoch gut sichtbar – der Anschluss fürs Ladekabel. Der Digger-Schriftzug neben dem Lederfeld komplettiert das coole Design.

Die Strickvariante ist ebenfalls superbequem und eher für kältere Tage gedacht.

Digger-Modelle startklar machen

Nach dem optischen Check geht es ganz easy weiter: Die Beanies werden per mitgeliefertem Micro-USB-Kabel mit Strom versorgt. Die Status-LED oberhalb der Play/Pause-Taste leuchtet rot. Knapp zwei Stunden wird in etwa geladen. Ist der Akku voll, leuchtet das kleine Lämpchen blau. Nun müssen Mütze und Musikquelle nur noch verbunden werden. Auch das geht ganz einfach:

1. Bluetooth auf dem mobilen Endgerät aktivieren
2. Play/Pause an der Beanie für 4 Sekunden gedrückt halten
3. „Digger Beanie“ aus Liste verfügbarer Geräte wählen
4. Musikquellgerät und Beanie verbinden sich

Durch die Bedienung an der Mütze sollte selbst Ungeübte nicht vor allzu große Herausforderungen stellen. Um die Kopfhörer ein- oder auszuschalten, muss die Play/Pause-Taste vier Sekunden gedrückt gehalten werden. Hier lassen sich auch – mit kurzem Tastendrücken – Telefonate annehmen oder beenden. Die beiden weiteren Tasten sind mit den Befehlen „Leiser/vorheriger Titel“ und „Lauter/nächster Titel“ belegt.

Beide Mützen sind mit einem aufgesetzen Bedienfeld ausgestattet. So muss man sein Handy nicht ständig aus der Tasche ziehen, wenn man die Lautstärke verändern oder durch die Playlist skippen möchte.

Unterwegs mit Beanie und Joko

Die Funktionen sind geklärt – Zeit für den Praxistest: Draußen ist wundervolles Winterwetter. Schön kalt bei strahlend blauem Himmel samt Sonne. Ich schnappe mir die Beanie aus Strick, setze sie auf meinen Kopf und wähle einen Spotify-Podcast, den ich schon seit längerer Zeit mal testen wollte: „Hotel Matze“. Hier entlockt Matze Hielscher seinen prominenten Gästen so manches Geheimnis. Ich wähle die Folge mit Joko Winterscheidt, stecke das Smartphone in die Jackentasche, dann geht’s raus an die frische Luft. Während der Pro-Sieben-Moderator erzählt, dass er sein Home-Office dummerweise im Keller und ohne Tageslicht eingerichtet hat, merke ich, dass mein Kopf schön warm ist – aber nicht zu warm. Die Passform der Digger-Beanie ist hervorragend für mich. Ich habe aber auch einen relativ kleinen Kopf. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass nicht jeder mit dieser Größe klarkommt. Für Jugendliche und Frauen dürfte sie aber optimal sein.

Telefonieren geht richtig gut

Zurück zu Matze und Joko. Es gibt viel zu erzählen. Warum er viel lieber in München lebt als in Berlin, warum er dank Corona nicht mehr meint zu jedem Meeting reisen zu müssen und vieles mehr. Mehr als anderthalb Stunden dauert der Podcast – die Akkulaufzeit der Digger Beanie liegt bei etwa sechs Stunden. Also könnte ich jetzt drei bis vier Folgen lang durch die wundervolle Landschaft laufen, rechne ich mir gerade aus, als das Telefon klingelt. Der Podcast stoppt automatisch, über die Play/Pause-Taste nehme ich das Gespräch an. Dafür muss sich mein rechter Zeigefinder kurz auf dem Lederrechteck orientieren. Problemlos treffe ich die richtige Taste. Dank integriertem Mikro klappt das freie Sprechen wunderbar. Wieder die Play/Pause-Taste drücken, schon ist der Anruf beendet und der Podcast läuft nahtlos weiter. Ich marschiere gut unterhalten und mit einem angenehm warmen Kopf weiter.

Die On-Ears sitzen perfekt auf den Ohren und liefern ein wirklich gutes Klangerlebnis.

Basic Beanie im Indoor-Test

Weiter geht’s mit dem Praxistest – und zwar drinnen. Jetzt setze ich mir die Basic Beanie auf und krame in „meinem“ Streaming-Dienst durch die aktuellen Charts. Ich möchte wenigstens in Sachen Musik so tun, als ob ich zur doch eher jungen Zielgruppe gehöre… „Ohne Dich“ von Kasimir1441 und „Friendzone“ von Katja Krasavice sind mir dann doch zu „jung“, um es positiv auszudrücken. Bei „Love Not War“ von Jason Derulo in der Tampa-Beat-Version mit Nuka bin ich dann aber voll dabei. Die Rhythmen dringen wirklich gut in meine Ohren. Natürlich bin ich hier nicht auf der Suche nach der optimalen Balance oder den perfekten Tönen – aber das Ergebnis überrascht mich positiv. Trotz der Tatsache, dass es sich um in Stoff eingenähte On-Ears handelt, macht die Performance wirklich Spaß. Der Klang überzeugt. Und auch der Sitz der Beanie ist total angenehm. Zeit, fürs nächste Level …

Beanie vs. Staubsauger

Hier greife ich – wie schon oft bei Kopfhörer-Tests – zum Staubsauger. Mal schauen, wie sich die Digger-Lautsprecher dagegen behaupten. Ich werfe den Sauger an, während „Blinding Lights“ von The Weekend den Weg aus der Mütze in meine Ohren findet. Ich hatte schon Kopfhörer auf, da habe ich nichts mehr von den Umgebungsgeräuschen wahrgenommen. Das waren aber auch solche mit Noise-Cancelling. On-Ears haben es grundsätzlich schwerer, die Geräuschkulisse zu beherrschen. Aber das Hörerlebnis ist wirklich gut. Während „Girls Like Us“ von Zoe Wees läuft, höre ich den Sauger im Hintergrund – das stört mich aber nicht. Da ich mein Smartphone nicht in der Hosentasche habe, teste ich die „Beanie-Bedienung“. Auch hier bin ich positiv überrascht: Lang drücken, um die Lautstärke zu verändern, kurz drücken für den nächsten oder vorherigen Track – klappt super. Und die Beanie sorgt für einen warmen Kopf, wird aber kein bisschen schwitzig.

Schlicht gestylt, bequem, klanglich anspruchsvoll und preislich hochattraktiv. Die Basic Beanie (hier in beiden Farbvarianten im Bild) und die etwas dickere Beanie sind echte Highlights.

Fazit

Die Beanies von Digger haben mich mehr als positiv überrascht. Die Bluetooth-Mützen mit eingebautem Stereo-Kopfhörer sind perfekt für drinnen oder milde Temperaturen (Basic Beanie), aber auch für kalte Wintertage (Strick-Beanie). Die Bedienung ist super einfach, der Tragekomfort angenehm, der Klang wirklich gut. Weitere Modelle gibt es für Outdoor-Aktivitäten (Sport-Beanie) und für heiße Temperaturen (Kappe). Weitere Pluspunkte: Dank eingebautem Mikro kann man mit freien Händen telefonieren, die Beanies sind waschbar – und der Preis von 13,99 (Basic Beanie) und 19,99 Euro (Beanie) ist unschlagbar.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerfotos (1)

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

70

70

70

Technische Daten

Modell:Digger
Beanie
Basic Beanie
Produktkategorie:Mützen mkt integrierten On-Ear Kopfhörern, Bluetooth
Preis:Beanie: 19,99 Euro
Basic Beanie: 13,99 Euro
Garantie:2 Jahre Gewährleistung
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 800 24 24
www.xoro.de
Ausführungen:Beanie in blaumeliert oder graumeliert
Basic Beanie in schwarz oder grau
Material:Beanie: 100% Acryl
Basic Beanie: 50% Acryl, 50% Polyester
Lautsprecher:30 mm (Basic Beanie)
30 mm (Beanie)
Prinzip:On-Ear
Anschluss:- Bluetooth
- Kabel
Reichweite:- bis 25 Meter (ausserhalb von Wänden)
Akku-Laufzeit:- bis 6 Stunden
Maximale Ladezeit:- 120 Minuten
Bedienung:- via Control-Panel an der Mütze
- via Smartphone
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- Beanie/Basic Beanie
- Micro-USB
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ Bluetooth Kopfhörer mit eingebautem Mikrofon
+ Einfache Bedienung
+ aufladbarer Akku (100 mAh)
+ bis zu 6 Stunden Spielzeit
+ Waschbar dank abnehmbarer Kopfhörer
+ niedriger Preis

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Magnat Transpuls 1000 – Leistungsstarker Spaßmacher im Vintage-Look

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HiFi im Retro-Look boomt. Diesem Trend folgend, hat Magnat mit der Transpuls 1000 einen waschechten Drei-Wege-Kandidaten im Programm, dessen Äusseres neugierig macht. Das voluminöse Gehäuse kommt im leicht gekippten Outfit und beherbergt einen für heutige Verhältnisse großflächigen Tieftöner. Das sieht brachial aus und leistet mächtig was. Wer also auf impulsreiche Musikstile steht, wird hier kraftvoll bedient. Für einen Stückpreis von 399 Euro ist dieses Paket obendrein aber auch preislich hochattraktiv. 

Die Transpuls 1000 ist (optisch) anders als die allermeisten anderen Schallwandler.

Wer einen Blick auf diese Lautsprecher wirft, hat sofort die Stahlsaiten einer E-Gitarre und bunte Knöpfchen im Kopf. Dieses Pärchen erinnert mich sofort an ein eine waschechte Bühnen-PA-Beschallung. Diese Lautsprecher schreien förmlich nach Punk- und Rock-Musik, meine Gitarre möchte ich auf dem sorgfältig gearbeiteten MDF-Gehäuse allerdings nicht zertrümmern. Dafür ist der Korpus vermutlich nicht robust genug ausgelegt, schließlich soll dieses Exemplar im heimischen Wohnzimmer seinen Platz finden. Doch auch bei einer Party in der Garage oder im Gartenhäuschen können diese Muskelpakete mit vollem Einsatz loslegen. Magnat empfiehlt hier einen Verstärker mit einer Leistung zwischen 30 und 300 Watt. Und das entspricht auch vollkommen der optischen Anmutung der Transpuls 1000. Sie stellt die kleinere Variante der großen Transpuls 1500 dar. Dabei bietet auch „die Kleine“ schon einen stattlichen Basstreiber mit 26 Zentimetern Membrandurchmesser. Damit sollte sie durchaus in der Lage sein, jede Magengrube einmal ordentlich durchrütteln zu können.

Vintage pur: Das Design der Transpuls erinnert sofort an die 70er und 80er-Jahre als Lautsprecher nicht massiv und Basstreiber nicht groß genug sein konnten.

Deine Transpuls 1000

Als Zielgruppe hat Magnat eher jüngere Musikfreunde auserkoren. Dazu zählen auch diejenigen, die in den 80ern bereits jeden mit einem freundlichen „Du“ anredeten. „Selbstbewusst wie die Transpuls 1000“, so wird sie im informellen Ton auf der sonst eher neutral gehaltenen Website angepriesen. Die Bildsprache macht deutlich: Hier werden junge Party-People und Fans lauter Musik adressiert. Die Front des Lautsprechers wirkt durch die großen Treiber und die freiliegende Verschraubung massiv und wuchtig. Die riesigen Bassreflexöffnungen lassen sofort den Wunsch nach satten Bässen aufkommen. Das MDF-Gehäuse mit dunklem Holzfurnier steht um fünf Grad nach hinten gewinkelt auf dem fest montierten Holzsockel. Hier buhlt auch das große Magnat Transpuls-Schild um Aufmerksamkeit. Sollte dies zu viel Bühnencharme versprühen, dann kann alles bis auf das Schild im Fuß durch die große, schrägstehende Frontblende kaschiert werden. Auf diese Art verwandelt sich die Transpuls 1000 in einen zurückhaltenden Teil des Mobiliars.

Magnat ruft für seine Transpuls gerade einmal 399 Euro pro Stück auf. Dafür sind Materialqualität und Verarbeitung fast schon unschlagbar.

Karger Rücken kann auch entzücken

Vorn wird also ordentlich auf die Tube gedrückt, dafür geht es auf der Rückseite geradezu spartanisch zu. Die riesige Rückwand wirkt fast schon leer. Lediglich ein Terminal mit zwei Anschlüssen ist hier zu sehen. Dafür wartet es mit einem absolut robusten Eindruck auf. Kommt die Transpuls 1000 auf Partys zum Einsatz, halten die Terminals sicher tausenden Steckvorgängen stand. Einzig fehlen mir hier farbliche Markierungen der Buchsen, um die Kabel anzuschließen. Es ist immer eine Taschenlampe oder brauchbares Licht erforderlich, um die eingeprägte Polaritätskennung ablesen zu können. Wie bei einem Rennwagen ist hier ebenfalls ein Typenschild mit Angaben zur Leistung zu finden. Eine Besonderheit ist dafür wiederum, dass es einen linken und rechten Lautsprecher zu kaufen gibt. Die beiden Dreiwege-Bassreflexsysteme sind nämlich nicht symmetrisch aufgebaut. Welche Box wohin muss, erkennt man daran, dass das 135 Millimeter große Mitteltonchassis immer innenseitig steht.

Das großzügig dimensionierte Anschlussfeld sitzt auf der Gehäuserückseite der Transpuls 1000.

Der Aufbau

Im senkrecht verbauten Hochtonhorn, da sin der Schallwand außen sitzt, liegt die Seidengewebekalotte, daneben der Mitteltöner. Die Aufnahmen für die Frontabdeckung sind – wie die Chassis-Verschraubungen – deutlich sichtbar. Dies trägt zum rustikalen Look der Transpuls 1000 bei. Ganz unten thronen die beiden vergleichsweise riesigen Bassreflex-Ports, die fast schon zum Einlagern von Bierflaschen auf Partys einladen. Ich hoffe, ich bin der einzige, der auf solch wirre Ideen kommt. Jedenfalls empfehle ich, die Abdeckung auf den Lautsprechern zu belassen, wenn die Bude so richtig rockt. Sicher ist sicher! Auf Partys fühlt sich die Transpuls wohl, die hier eingesetzten Chassis sind nämlich tatsächlich der PA-Technik entlehnt. Das Datenblatt sagt, dass bis zu 22 Hertz hinunter noch vernehmbare Bass-Resultate geliefert werden. Das Hochtonhorn vermittelt bis 32 Kilohertz noch satte Erlebniswelten. Äußerlich ist die Transpuls mit 79 Zentimetern Höhe, 39 Zentimetern Breite und 28 Zentimetern Tiefe angenehm wohnraumtauglich.

Der Hochtöner sitzt in einer schallführenden Hornvertiefung.

Die Aufstellung

Die perfekte Positionierung der Transpuls 1000 hat sich bei mir als etwas aufwändiger herausgestellt. Irgendwo findet sich offenbar immer eine Raummode in meinem Wohnzimmer, in deren Zentrum ich lande. Am Ende stehen die Gehäuse relativ frei im Abstand von etwa 2,5 Metern zur Hörpostion und zueinander im Raum. Die Front-Fire-Anordnung kommt mir sehe gelegen. So kann ich die Lautsprecher in nur etwa 30 Zentimetern Abstand zur Wand platzieren. Auch wenn die äußere Anmutung eher in die brachiale Richtung neigt, hat Magnat bei der Klangabstimmung doch einen sehr runden Weg gefunden. Sämtliche Mitspieler harmonieren gut miteinander und die Übergänge sind überraschend homogen. Unter geringen Lautstärken, so im Bereich der Berieselung, vermisse ich die Loudness-Einstellung früherer Verstärker. Die hier eingesetzten, großen Basstreiber verlangen nach etwas mehr Saft als die eher zierlichen Exemplare in modernen schlanken Säulen. Aber hat man Zimmerlautstärke erreicht, zeigt die Transpuls 1000, wo der Hammer hängt.

Die Transpuls 1000 sind nicht allzu wählerisch in ihrer Positionierung. Selbst die wandnahe Aufstellung ist hier möglich.

Spielfreudige Kandidaten

Die Magnat Transpuls 1000 mit einem 150 Watt Signal anzusteuern stellt mich vor eine kleine Herausforderung. Der RV4 aus gleichem Hause, offeriert aber genau das Gewünschte. Allerdings hüpfen mir bei derartigen Lautstärken die Gläser aus dem Schrank und vermutlich sogar bei den Nachbarn. Dennoch wage ich es für einige Musikstücke, den Lautstärkeregler des Verstärkers Richtung Maximum zu drehen und ich werde nicht enttäuscht. Im Intro von Allen Aliens „Ufo“ hüpft das gesamte Sofa mit mir vor Freude. Mein Herzschlag ist im Einklang mit dem packenden Bass des Stücks. Beeindruckt von der brachialen Gewalt der riesigen Bassmembran zücke ich Yello und „Kiss The Cloud“. Erneut gerate ich geradezu in Verzückung ob der tiefen Absonderungen im Keller des hör-und fühlbaren Frequenzspektrums, die die Transpuls abzubilden vermag. Die knackige Bass-Drum schlägt knallhart in meine Magengegend, so dass ich gar nicht mehr leiser drehen mag. Glücklicherweise sind alle Gläser noch heil.

Kann beides, Rock und Jazz

Den beworbenen Einsatzzweck, nämlich Rock-, Urban- und impulsreiche Musikstile, meistert die Transpuls 1000 ohne jegliche Schwierigkeit. Susan Tedeshis „Back To The River“, bei dem es auf eine gute Stimm- und Gitarrenwiedergabe sowie einen beweglichen Bass ankommt, klingt ausgezeichnet. Selbst voll aufgedreht, bleibt die Wiedergabe klar und spritzig. Mir geht es hier zwar schon eine Spur zu laut zu, Höhen werden dennoch verzerrungsfrei in den Raum geknallt und zerreißen nicht, wie man das sonst auf Partys häufiger erlebt. Der bei mir beliebte „Asphalt Canyon Blues“ von Grover Washington Jr. und Kenny Burell kommt natürlich auch zum Einsatz. Dabei kann ich den Kontrabass regelrecht fühlen, der das wuchtige Fundament für die Instrumente legt. Das Saxophon erhält im Mittel- und Hochtonbereich eine luftige Unterstützung und kann frei durchatmen. Und die Fairchild Four mit „These Bones“ klingen mit diesem Rückenwind im Bass einfach phänomenal.

Die massiven Reflex-Öffnungen in der Front sorgen für ein mächtiges Bassfundament.

Allgemeine Fähigkeiten

Lautstärke und Bass der Transpuls 1000 haben ihre Faszination, doch dieser Lautsprecher kann sich auch in filigraneren und leiseren Stücken in Szene setzen. Ab Zimmerlautstärke entfaltet sich der Sound ebenfalls mit beeindruckender Wirkung. Die nach außen versetzten Hochtonhörner bereiten eine angenehm breite Stereobühne auf. Die recht scharfe Trennung der Frequenzweiche bei 750 Hertz und 3800 Hertz sorgt für einen nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Wiedergabewegen. Dabei weist das Magnat-Pärchen auch keine Schwächen in feinfühligeren Momenten auf. „Way Down Deep“ von Jenniver Warnes erhält eine angenehme Wärme. Ebenso eindrucksvoll stellt Tom Morello sein Piano in „16 Tons“ wieder in meinem Wohnzimmer auf. Dank der gut umgesetzten Hochtöner geht kein Detail verloren und das sehr dynamische Stück begeistert sowohl in lauten wie leisen Passagen. So können die Soundboliden auch bei kleinerer Einstellung des Lautstärkestellers Begeisterung hervorrufen. Einen zusätzlichen Subwoofer vermisse ich hier tatsächlich nie.

Setzt man die zum Lieferumfang gehörigen Gewebeabdeckungen auf, ist von der Technik nichts mehr zu sehen.

Fazit

Die Transpuls 1000 von Magnat ist ein Lautsprecher mit Understatement. Und sie reißt auch kein unangemessenes Loch ins Portemonnaie. Nicht nur äußerlich beeindruckt durch ihr kraftvolles Design. Werden die 300 Watt Musikleistung entfesselt, verwandeln sie sich in pure Begeisterung. Alle Komponenten sind so robust ausgelegt, dass der Besitzer auch auf einer mittelgroßen Party für eine imposante Beschallung sorgen kann. Soll es einmal etwas unauffälliger einhergehen, verbirgt sich die brachiale Gewalt hinter einer harmlos erscheinenden Frontblende. So verwandelt, findet die Transpuls 1000 dann auch in zurückhaltend eingerichteten Wohnzimmern ihr Plätzchen. So richtig wohl fühlt sich sie sich aber zwischen E-Gitarren, Schlagzeugen und Stage-Amps, wo sie ihr fetziges Äußeres präsentieren kann. Wer Gefallen am riesigen Basstreiber gefunden hat, aber noch einen draufsetzen möchte, dem steht die Transpuls 1500 mit 38 Zentimeter messendem Bass-Chassis als größere Option parat.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

79

80

80

Technische Daten

Modell:Magnat
Signature 703
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:399,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Dark Wood
Vertrieb:Magnat Audio Produkte, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):- 790 x 380 x 280 mm
Gewicht:20,0 Kg / Stück
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Wirkungsgrad:92,5 dB
Hochtöner:- 25 mm Horn-Hochtonkalotte
Mitteltöner:1 x 135 mm
Teiftöner:1 x 260 mm
Frequenzbereich:22 Hz – 32 kHz
Übergangsfrequenzen:750 / 3800 Hz
Lieferumfang:- Magnat Transpuls 1000
- Gewebeabdeckungen
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras+ impulsstarke Wiedrgabe
+ punchiger Grundton
+ Hochton-Horn
+ wandnahe Aufstellung möglich

- keine Contras
Empfohlene Raumgröße:25 - 30 Quadratmeter
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Standlautsprecher Elac Solano FS 287 – JET-Stream im Wohnzimmer

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Frisch Brise aus Kiel: Elac präsentiert mit der Solano-Serie eine nagelneue Schallwandler-Reihe, die sich mit amtlichem Klang und attraktivem Style an eine anspruchsvoll-moderne Hörerschaft wendet und zugleich die elementaren Elac-Trademarks bietet – insbesondere den legendären JET-Hochtöner, der für den Weltruf der Kieler HiFi-Schmiede bürgt. Wir haben gleich das Flaggschiff der Reihe zum Test gebeten: den 2,5-Wege Standlautsprecher Elac Solano FS 287.

Die Elac Solano FS 287 harmoniert mit jedem Ambiente – einerseits durch ihre Formgebung, andererseits durch die wahlweise schwarze oder weiße Lackierung. So integriert sich der Schallwandler auch in ein hell eingerichtetes Ambiente.

Die Elac Solano FS 287 harmoniert mit jedem Ambiente – einerseits durch ihre Formgebung, andererseits durch die wahlweise schwarze oder weiße Lackierung. So integriert sich der Schallwandler auch in ein hell eingerichtetes Ambiente.

Solano – das ist der Ostwind. Mit diesem Seriennamen setzt der Kieler Schallwandler-Spezialist Elac seine Tradition fort, Lautsprecher-Reihen mit Schifffahrts-Anklängen zu verknüpfen. Elacs frischer Wind weht nun gleich dreifach: Die neue Solano-Serie, die wir bereits im Vorfeld kurz vorgestellt haben, ist erst seit wenigen Tagen auf dem Markt, präsentiert sich aber gleich mit einem Modell-Tripel. Das Portfolio umfasst die Kompaktbox BS 283, den Standschallwandler FS 287 und den Center-Lautsprecher CC 281. Damit ermöglicht diese Serie alle denkbaren HiFi- und Home Cinema-Setups – und zwar in allen möglichen Wohnszenarien. Neben der Klangqualität hat Elac bei der Solano-Serie den Fokus nämlich auf ein Design gelegt, das sich dank seiner Dezenz in jedes Ambiente einfügt, durch seinen Style aber insbesondere mit einem modern möblierten Habitat harmoniert.

Die gerundeten Kanten und die leicht gewölbte Front intensivieren die Eleganz des Lautsprechers.

Die gerundeten Kanten und die leicht gewölbte Front intensivieren die Eleganz des Lautsprechers.

Moderner Auftritt mit dezentem Design

Das ist Design-Evolution: Wer sich die in Größe und Ausstattung vergleichbaren Floorstands FS 247 von 2007, die der Linie 260 entstammende FS 267 von 2014 und nun die 2021er FS287 aus der Solano-Serie anschaut, sieht sofort, welchen Attraktivitätszugewinn der neue Standlautsprecher bietet. Die einst eckige Grundform des wandstarken MDF-Gehäuses ist jetzt überaus geschmeidig gerundet. Diese wohnraumfreundliche Formgebung ist zurückhaltender als etwa das markantere Design der Vela-Serie. Die Geschmeidigkeit der schlanken, knapp ein Meter aufragenden Säule wird durch die sanft gewölbte Front betont. Sie bewirkt im Zusammenspiel mit den Rand-Rundungen eine akustisch vorteilhafte Minimierung klangschädlicher Kantenreflexionen bei der Schallabstrahlung. Die dafür zuständigen drei Chassis, ehedem durch aufgesetzte Applikationen eingefasst, sind jetzt harmonisch in die Front integriert. Der elegante Auftritt wird durch hochglänzende Top-Lackierung unterstrichen. Sie ist bei unserem in Weiß gehaltenen Testmodell erstklassig ausgeführt. Die elegante Harmonie reicht bis zum Boden: Auch die neue Sockel/Fuß-Lösung präsentiert sich als echtes Design-Plus.

Zur Schonung empfindlicher Untergründe können die höhenverstellbaren Spikes auf die mitgelieferten metallenen Untersetzer gestellt werden. Sie sind im gleichen Design wie die Füße gehalten. Die Unterseiten sind mit dämpfendem Kork bezogen. So können die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschoben werden.

Zur Schonung empfindlicher Untergründe können die höhenverstellbaren Spikes auf die mitgelieferten metallenen Untersetzer gestellt werden. Sie sind im gleichen Design wie die Füße gehalten. Die Unterseiten sind mit dämpfendem Kork bezogen. So können die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschoben werden.

Der JET 5: Wunder-Wandler für phänomenale Höhen

Bleiben wir bei den Chassis. Hier fällt sofort der hinter Gitter sitzende Hochtöner mit seiner gelben Spezialmembran ins Auge. Dies ist der von Elac entwickelte und in Handarbeit gefertigte JET-Hochtöner. Dieser „Jet Emission Tweeter“ nutzt die Funktionsweise des „Air Motion Transformer“: Die Schallwandlung vollführt eine hauchzarte, in Falten gelegte Folie, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenzieht und streckt. Dies geschieht, weil die Folie zum einen von einem Magnetfeld umgeben ist und zum anderen von Leiterbahnen durchzogen ist, durch die das musikalische Signal als Strom fließt. Die Luft, die sich zwischen den Lamellen der Folie befindet, wird beim Zusammenziehen in Richtung des Zuhörers herausgepresst. Das passiert weitaus schneller, als es eine konventionell vor- und zurückschwingende Membran vermag. Darum ist Elacs Weiterentwicklung zur mittlerweile fünften Generation des JET, der bis rauf zu sagenhaften 50.000 Hertz wandelt, berühmt für phänomenale Präzision, Impulskraft und Auflösung. Die Solano-Serie bietet nun den Einstieg in dieses JET-Hochton-Erlebnis.

Der JET-Hochtöner ist das Markenzeichen von Elac. In der Solano-Serie kommt die fünfte Generation dieses Tweeters zum Zuge. Zum Schutz vor Berührungen sitzt der sensible Hochtöner hinter Gittern, zugunsten einer homogeneren Abstrahlung ist er von einer Schallführung aus Aluminium eingefasst.

Der JET-Hochtöner ist das Markenzeichen von Elac. In der Solano-Serie kommt die fünfte Generation dieses Tweeters zum Zuge. Zum Schutz vor Berührungen sitzt der sensible Hochtöner hinter Gittern, zugunsten einer homogeneren Abstrahlung ist er von einer Schallführung aus Aluminium eingefasst.

Woofer-Team für Mitten und Bässe

Unterhalb von 2.400 Hertz übernehmen dann zwei identische 15 Zentimeter-Woofer. Sie agieren mit der von Elac entwickelten AS-Membran, einem Sandwich aus einem Zellstoffkonus und einer eloxierten Aluminium-Membran. Sie ist bei der Solano-Serie zugunsten einer glatten Optik ohne die charakteristische kristallartige Oberflächenstruktur realisiert, die diese hochklassigen Woofer in den Schwesterserien aufweisen. Der Aufbau ist aber der gleiche: Die beiden Materialien sind ausschließlich an genau definierten Stellen miteinander verklebt. Das Metall steigert dabei die Steifigkeit, während die Zellulose die klanglich unangenehmen Eigenresonanzen des Aluminiums dämpft. Dies bürgt für ein Plus an Präzision und Verfärbungsfreiheit. So identisch die Woofer sind: Ihre Aufgaben differieren. Während der obere Woofer den gesamten Mitten/Bass-Bereich schallwandelt, konzentriert sich der untere Woofer auf die Unterstützung im Tieftonbereich unterhalb von 450 Hertz. So spielt das Duo im Teamwork und dank der Kraft der zwei Membranen bis runter zu stattlichen 30 Hertz.

Zwei 15-Zentimeter-Woofer übernehmen im Teamwork die Wandlung der Mitten und Bässe. Die glatten Membranen tragen zum dezent-homogenen Design der Solano FS 287 bei. Diese aufgeräumte Optik würde durch nicht sichtbare Schrauben perfekt.

Zwei 15-Zentimeter-Woofer übernehmen im Teamwork die Wandlung der Mitten und Bässe. Die glatten Membranen tragen zum dezent-homogenen Design der Solano FS 287 bei. Diese aufgeräumte Optik würde durch nicht sichtbare Schrauben perfekt.

Ausstattungs-Asse: Bassreflex-Abstimmung, Sockel, Terminal

Trotz der daraus resultierenden großen Membranfläche ist diese Bassfähigkeit erstaunlich, denn ob der schlanken Bauform hat das Volumen der FS 287 doch seine Grenzen. Die Lösung liegt in einer Bassreflexabstimmung, die in den untersten Frequenzregionen für eine Kräftigung sorgt. Sie ist bei der Solano FS 287 gleich doppelt ausgelegt: Ein Port befindet sich sichtbar auf der Rückseite im oberen Bereich, der zweite sitzt verborgen in der Gehäuseunterseite. Die hier austretende Luft strahlt auf den Aluminium-Sockel, der einen genau definierten Abstand zum Korpus besitzt. So werden diese Schallanteile des Basses gleichmäßig in alle Richtungen des Raums verteilt. Damit dies auch ohne unerwünschte Vibrationen geschieht, ist der Sockel über vier Ausleger-Füße auf höhenverstellbaren Spikes gelagert. Diese Lösung hat zwei weitere Vorteile: Die Sockelkonstruktion bleibt schlank und bietet trotzdem eine hohe Standsicherheit. Das finales Feature-Plus ist das hochwertige Terminal: Mit vier vergoldeten Klemmen ermöglicht es neben dem Standardanschluss auch Bi-Wiring oder Bi-Amping.

Im Sockel verborgen sitzt der untere Bassreflex-Port. Er führt die austretende Luft im Downfire-Modus gen Untergrund. Der Schall trifft auf die Bodenplatte des Sockels und wird von hier homogen in alle Richtungen zu den Seiten verteilt.

Im Sockel verborgen sitzt der untere Bassreflex-Port. Er führt die austretende Luft im Downfire-Modus gen Untergrund. Der Schall trifft auf die Bodenplatte des Sockels und wird von hier homogen in alle Richtungen zu den Seiten verteilt.

Aufstellung, Einrichtung und Verstärkerwahl

Wir halten es klassisch und schließen mit einem Kabelpaar einen Verstärker an. Bei der nun folgenden Aufstellung und Ausrichtung zeigt sich die FS 287 sehr unkompliziert: Mit unserer Standard-Positionierung – Abstand der leicht eingewinkelten Boxen zueinander rund 2,20 Meter Distanz zum Hörplatz etwa 2,50 Meter, Wandabstand gut fünfzig Zentimeter – stimmen Größe und Tiefe der Abbildung, mit ein wenig stärkerer Einwinklung zum Hörplatz dann auch die Plastizität und die Stabilität. Als Einricht- und Startmusik dient uns „Mín móðir“, eine von Eivør intensiv gesungene, hochatmosphärische Folk-Pop Nummer mit skandinavischem Kolorit.Wir haben die Live-Aufnahme zuerst mit einem kleineren Verstärker gehört. Das klingt gut, aber: da geht doch sicher mehr. Wir schließen also unseren deutlich potenteren Hegel H360 an, und jetzt ist es gut – und zwar richtig gut! Jetzt kann das Woofer-Duo seine Stärken ausspielen: Der ehedem zu wenig definierte Bass besitzt nun die richtige Kontur, die Mitten punkten mit satter Kraft.

Die FS 287 von vorne und hinten: So ist von allen Seiten die hohe Verarbeitungsqualität dieses Lautsprechers erkennbar.Zudem sieht man nun auch den zweiten Bassreflexport auf der Rückseite.

Die FS 287 von vorne und hinten: So ist von allen Seiten die hohe Verarbeitungsqualität dieses Lautsprechers erkennbar.Zudem sieht man nun auch den zweiten Bassreflexport auf der Rückseite.

Kraftvoller Bass, satte Mitten

Die Synthesizer-Sounds, die dunkel und dräuend wabern, haben jetzt das passende, raumgreifende Volumen. Zudem besitzt der Bass einen beeindruckenden Tiefgang, die schlanken FS 287 lassen uns dieses dunkle Dräuen der Musik über das Hören hinaus auch im Magen spüren. Das befördert die Wirkmacht des Songs ungemein. Das Plus an Power kommt auch der Perkussion zugute: Die große Trommel, die fast wie ein Herzschlag durch den Song pulsiert, hat jetzt richtige Wucht und Akkuratesse. Auch die effektvoll eingestreuten Schläge auf verschiedene Holzblöcke haben eine ungemeine Impulskraft, sie kommen ansatzlos und akkurat. Sie sind noch nicht mal laut, erlangen aber immer wieder unsere Aufmerksamkeit. Hier macht sich bereits die Auflösung und Abbildungskraft des JET-Hochtöners bemerkbar erst recht bei den effektvoll links und rechts verteilten Becken: Sie erklingen eigentlich im Hintergrund, haben aber trotzdem eine tolle Präsenz und intensivieren so die Atmosphäre.

Ausgezeichnete Feinauflösung

Vor allem steht aber Eivør Pálsdóttirs Gesang: Mit schweren, betonten Atmern, gerollten Konsonanten, und kurz ausgestoßenen Lauten inszeniert die charismatische Sängerin ein vokales Hörspiel, das uns in ihren Bann zieht: Die FS 287 macht dabei jede noch so feine Lautäußerung der Färöerin hörbar. Zudem ist ihre Stimme in einen markanten Hall eingebettet, der die Dramatik der Szenerie und die Eindringlichkeit der Stimme noch erhöht. Dieser Hall ist ebenso bei der Percussion zu hören – auch hier spielt der JET-Hochtöner seine ganze Fähigkeit zur Feinauflösung aus: Das Wiederhallen der Schläge suggeriert uns einen riesigen Raum. Wenn wir die Augen schließen, ist die Illusion perfekt, die Wände unseres Hörraums sind akustisch verschwunden – wir sitzen inmitten einer imposanten Kathedrale. Zu Synthesizer, Trommel und Percussion kommen nun noch Klavier und verzerrte E-Gitarre. Trotz des dichten Sounds sind alle Instrumente klar hörbar und ortbar, auch Eivørs Sopran – selbst bei den zart gehauchten Passagen.

Das Terminal der Solano FS 287 ist mit vergoldeten Klemmen realisiert. Dies bürgt für eine exzellente Kontaktfläche mit bester Signalleitfähigkeit. Dank der Vierzahl der Klemmen ist neben dem Standard-Anschluss, für den die mitgelieferten Brücken eingesetzt bleiben, auch Bi-Wiring oder sogar Bi-Amping möglich. Beim Bi-Wiring werden der FS 287 Hochton und tiefere Frequenzen über separate Kabel zugeführt. Das ermöglicht etwa Klangtuning mit verschiedenen Signalleitern. Beim Bi-Amping werden für beide Frequenzbereiche sogar eigene Verstärker verwendet. Diese Aufgabenteilung ermöglicht eine höhere Präzision.

Das Terminal der Solano FS 287 ist mit vergoldeten Klemmen realisiert. Dies bürgt für eine exzellente Kontaktfläche mit bester Signalleitfähigkeit. Dank der Vierzahl der Klemmen ist neben dem Standard-Anschluss, für den die mitgelieferten Brücken eingesetzt bleiben, auch Bi-Wiring oder sogar Bi-Amping möglich. Beim Bi-Wiring werden der FS 287 Hochton und tiefere Frequenzen über separate Kabel zugeführt. Das ermöglicht etwa Klangtuning mit verschiedenen Signalleitern. Beim Bi-Amping werden für beide Frequenzbereiche sogar eigene Verstärker verwendet. Diese Aufgabenteilung ermöglicht eine höhere Präzision.

Souveräner Überblick

Wie verhält sich die FS 287 nun im musikalischen Großformat? Wir schicken sie in die Schlacht – mit „Wheel of Fortune“ aus dem Film-Soundtrack zu „Fluch der Karibik 2“. Hier fällt uns sofort die Übersicht auf, die uns die Lautsprecher über das Orchester bieten: Obwohl Komponist Hans Zimmer die Schlacht musikalisch satt instrumentiert, können wir die verschiedenen Instrumentengruppen schön voneinander unterscheiden: Die ersten Streicher, die ein aufstrebendes Motiv spielen, die zweiten Geigen und Celli, die mit kontinuierlichem Ein-Ton-Stakkato die treibende Atmosphäre schaffen, die schweren, voluminösen Bässe, die auf dem gleichen Ton, nur tiefer oktaviert, das Fundament legen, hinzu treten die deutlich dahinter positionierten, aber trotzdem präsenten Schlagwerker, die mit Rasseltrommel, wuchtigen Pauken und verschiedenster Percussion das kriegerische Szenario unterstreichen und antreiben. Dann die Blechbläser, die mit kurzen Motiven die immer näher kommende Kollision suggerieren und mit Fanfaren quasi die Ankunft der Kombattanten ankündigen: All diese Ereignisse können wir wunderbar auseinanderhalten.

Dynamik und Detailreichtum

Zugleich bietet die FS 287 uns das musikalische Geschehen als homogenes Ganzes. Eigentlich brauchen wir den Film nicht mehr, weil die Wiedergabe des Soundtracks uns die Szene lebhaft illustriert und mit satter Dynamik serviert. Natürlich haben wir bei der mitreißenden Musik den Pegel erhöht. Da macht die FS 287 bis hin zu nachbarschaftsbelastenden Lautstärken mit. Dabei hat sie auch die geradezu explosiven Dynamikspitzen von Bläsern und Schlagwerk gut im Griff. Toll ist jedoch ebenso die Feindynamik mitsamt dem gebotenen Detailreichtum: Im leisen Mittelteil vernehmen wir ein zartes, aber trotzdem ungemein gegenwärtiges Klicken wie von kurz aufeinanderprallenden Kieselsteinen. Dieses kleine Klick-Szenario ist links und rechts im Stereo-Panorama verteil – und in der Wiedergabe der FS 287 ganz großes Kino! Was passiert nun, wenn wir die Lautsprecher näher an die Wand rücken? Wir halbieren die Distanz auf knappe dreißig Zentimeter – und trotzdem bleibt der Klang, auch im Bass, erstaunlich konstant. Prima!

Die Solano FS 287 fügt sich durch ihre schlanke Formgebung leicht in das Ambiente ein.

Die Solano FS 287 fügt sich durch ihre schlanke Formgebung leicht in das Ambiente ein.

Fazit

Mit der Solano FS 287 gelingt es Elac, attraktives Design, modernen Style und amtlichen Klang in einem schlanken Standlautsprecher zu vereinen. Trotz der wohnraumfreundlichen Maße bietet dieser 2,5-Wege-Schallwandler einen satten Bass mit einem für das gegebene Gehäusevolumen überraschenden Tiefgang. Hinzu kommt eine satte Dynamikfähigkeit. Diese Pluspunkte spielt die FS 287 mit potenten Verstärkern am besten aus. Dank des phänomenalen JET-Hochtöners beeindruckt dieser Lautsprecher mit einer ausgezeichneten Auflösung, einem tollen Detailreichtum und einer überaus plastischen Abbildung. Die Solano-Serie bietet den Einstieg in das JET-Hochtonerlebnis – und diesen JET-Stream im Wohnzimmer vereint die FS 287 mit ihren zwei Woofern zu einer homogenen Wiedergabe für einen anspruchsvollen Musikgenuss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: gut

92

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210305.Elac-Testsiegel2

Technische Daten

Modell:Elac
Solano FS 287
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.499,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):- 985 x 190 x 245 mm (ohne Füße)
- 985 x 255 x 295 mm (mit Füßen)
Gewicht:16,0 kg / Stück
Hochtöner:1 x JET 5 (Elac, Air Motion Transformer)
Tiefmitteltöner:1 x 150 mm (Elac, AS-Konus mit XR-Modifikation, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Tieftöner:1 x 150 mm (Elac, AS-Konus mit XR-Modifikation, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Frequenzbereich:30 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:450 Hz / 2.400 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω
Empfindlichkeit:87 dB bei 2,83 V/1 m (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:- 130 W Nennbelastbarkeit
- 170 W Musikbelastbarkeit
Empfohlene Verstärkerleistung:40 - 300 W / Kanal, geeignet für Verstärker von 4 bis 8 Ω (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Elac Solano FS 287
- Spikes + Spiketeller mit Kork-Untersetzern
- Inbusschlüssel zur Fußmontage
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Zubehör:- Stoffabdeckung mit magnetischer Halterung
Pros und Contras:+ JET 5 (Air Motion Transformer) für offen-klare, hochauflösende, detailreiche Wiedergabe
+ amtliche Dynamik
+ sehr gutes Bassvermögen
+ homogenes, modernes Design
+ erstklassige Verarbeitung

- benötigt kräftigeren Verstärker
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:gut

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Mission LX-2 MKII – Für hohe Ansprüche und kleine Geldbeutel

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Die Mission LX-2 MKII ist ein kompakter Regallautsprecher, der schnell Freunde finden wird. Mit nur rund 30 Zentimetern Höhe findet sie fast überall ein geeignetes Plätzchen – auch dank ihres schicken Designs und ihrer blendenden Verarbeitung. Sie löst musterhaft auf, rockt gern los und kann auch richtig laut. Und sie ist preislich hochattraktiv. Die ausgewiesenen 299 Euro entsprechen nämlich dem Paarpreis!

Die Mission LX-2 MKII ist wirklich gut verarbeitet und ideal proportioniert.

Die Marke Mission ist anspruchsvollen HiFi-Fans seit rund 44 Jahren ein fester Begriff. Modelle der erfolgreichen 77er-Serie stehen noch heute in vielen Wohnzimmern Europas und zeugen von Langlebigkeit, Verarbeitungsgüte und Klangqualität. Mit der zu Beginn der 2000er-Jahre vorgestellten Pilastro präsentierten die Briten dann ihr wohl markantestes Statement. Die 77er, die Pilastro, die 78er-Baureihe und die LX-Linie gehören deshalb zu den Lautsprechern, über die in HiFi- und Heimkino-Kreisen bis heute mit höchstem Respekt gesprochen wird. Der Erfolg des 1977 nahe Cambridge gegründeten Unternehmens basiert auf einer einfachen Formel: Die bestmögliche Klangqualität zu erschwinglichen Preisen zu liefern, ohne auf ansprechendes Design, eine gute Verarbeitung und hohe Praktikabilität verzichten zu müssen. Auch wenn die Marke Mission heute zur „International Audio Group“ gehört, hat sich an dieser Philosophie nichts geändert. Im Gegenteil, denn mit der neuesten Version der LX-Reihe unterstreicht das Team um Entwicklungschef Peter Comeau den weltweit hohen Stellenwert der Marke Mission.

Will man das Optimum herausholen, werden die LX-2 MKII idealerweise so platziert, dass sich der Tiefmitteltöner auf Ohrhöhe befindet.

Erstklassig verarbeitet

Wenn Peter Comeau etwas anfasst, dann hat das Hand und Fuß. Zunächst ist da der Einsatz selektierter Materialien zu nennen. Mindestens ebenso wichtig: Die Handwerkskunst. Sie genießt bei Mission seit jeher höchste Priorität, sobald es um die Entwicklung einer neuen Serie geht. Nach dieser Vorgabe haben die britischen Entwickler mit der brandneuen LX MKII-Serie eine Lautsprecher-Familie entworfen, die rundherum passt. Die Verarbeitungsqualität gehört zum Besten, was wir in dieser Preisklasse bislang im Hörraum hatten. Mit der LX-2 MKII steht hier übrigens der aktuell zweitkleinste Regallautsprecher der Familie.
Die präsentiert sich zunächst einmal eher zurückhaltend. Typisch britisch eben. Zurückhalten müsste er sich auf jeden Fall nicht. Das rund 30 Zentimeter hohe Gehäuse ist erstklassig verarbeitet. Überzogen ist die vergleichsweise schwere Behausung von einem perfekt aufgetragenen Folienfurnier. In unserem Fall in schicker Walnuss-Maserung ausgeführt. Optional ist die LX-2 MKII aber auch in weißer oder schwarzer Farbgebung zu haben.

Schön und effektiv

Entnimmt man die magnetisch gehaltene Frontabdeckung, wird einem die ganze Schönheit dieses Lautsprechers gewahr: Zunächst ist hier die vorgesetzte Schallwand in tiefschwarzer Ausführung zu nennen. Das sieht richtig gut aus! Auch die Spaltmaße passen perfekt. Auch hier also alles super. Ausserdem wurde die Schallwand an ihren Aussenseiten leicht verrundet. Ein kleiner Trick mit großem Effekt, der die Mission nochmals filigraner und edler erscheinen lässt. Ähnlich elegant geht es dann bei den Chassis weiter. Mission-typisch thront der Mitteltöner hier über dem Tweeter. Umrahmt ist der 100 Millimeter durchmessende Mitteltöner von einem Ring mit 46 präzise eingelassenen Kerben. Das sieht gut aus und soll auch akustische Vorteile haben. Die zweilagige Fasermembran selbst ist ein wichtiger Teil der neuesten Entwicklungsstufe des sogenannten DiaDrive-Mitteltöners, die sich optisch durch ihre nahtlos gewölbte Konusform darstellt. Angetrieben wird die von einem Subkonus, der direkt mit der Schwingspule verbunden ist.

Der DiaDrive-Tiefmitteltöner wird von einem geschlitzten Ring eingefasst.

Umgekehrt: Aus Überzeugung zum Markenzeichen

Eine Etage darunter geht es dann mindestens ebenso kompromisslos weiter. Hier sitzt der von einem leistungsstarken Neodym-Magneten angetriebene, 25 Millimeter durchmessende Hochtöner. Auf diesen ist man bei Mission besonders stolz, ist er doch mit einer hochwertigen Mikrofaser-Kalotte ausgestattet, die Frequenzen bis zu einem Wert von 20 Kilohertz blitzsauber reproduzieren soll. Hochtöner unter dem Tiefmitteltöner? Korrekt, Mission nennt diesen umgekehrten Aufbau „Inverted Driver Geometry“. Dabei sitzt der Tiefmitteltöner auf Ohrhöhe – vorausgesetzt, der Lautsprecher steht auf entsprechenden Stativen. Ist das der Fall, sollen die Weglängen der akustischen Zentren besser ausgeglichen werden, was der Präzision im Klang förderlich ist. Eine Philosophie, der Mission seit fast 40 Jahren folgt und die jedem Mission-Lautsprecher einen hohen Wiedererkennungswert beschert. Ein weiteres, klangförderndes Merkmal sind die internen Dämpfungsfasern im rückwärtigen Gehäuse. Sie sollen Verzerrungen im Mittelton reduzieren und die Basswiedergabe präzisieren.

MIssion-typisch sitzt der Tweeter auch in der LX-2 MII unterhalb des Tiefmitteltöners.

Reflexport nutzen

Die Gehäuserückseite hält dann weitere Besonderheiten bereit: Im oberen Bereich befindet sich die massive Bassreflex-Öffnung. Steht der Lautsprecher mehr als 30 Zentimeter von der Wand entfernt, sorgt sie für eine Erweiterung im Tieftonbereich. Richtig aufgestellt, interagiert dieser Port mit der Rückwand. Das beschriebene Tiefmitteltonchassis in der Schallwand der LX-2 MKII strahlt den produzierten Schall sowohl nach vorn, als auch nach hinten ab. Bei geschlossenen Lautsprechern wird der rückseitig abgestrahlte Anteil durch Dämmstoffe im Gehäuse in Wärme umgewandelt. Bei meinem Testgast wird dieser Anteil hingegen durch die geschickte Dimensionierung des Gehäuses verstärkt und über die Bassreflexöffnung ins Freie entlassen, so dass er sich zum Klang hinzuaddiert. In unserem, rund 20 Quadratmeter großen Hörraum habe ich mit einem Abstand von 38 Zentimetern das für meinen Geschmack klanglich beste Ergebnis erzielt. Ordnungsgemäß angeschlossen wird die LX-2 MKII über das massiv gestaltete, leicht ins Gehäuse vertiefte Single-Wire-Anschlussmodul.

Steht der Lautsprecher nahe der Wand, kann der Reflexport durch die mitgelieferten Stopfen verschlossen werden.

Tipps am Rande

Dieses Anschlussmodul macht einen wirklich sehr guten Eindruck und nimmt sowohl Bananas, Kabelschuhe und selbstverständlich auch unkonfektionierte Signalleiter auf. Kleiner Tipp am Rande: Richten Sie die LX-2 MKII leicht auf den Referenzplatz aus, das kommt der Bühnenabbildung zugute. Aber dazu gleich mehr. Nachdem die Missions 48 Stunden Zeit hatten sich warmzuspielen, kann es dann endlich in den Hörtest gehen. In diesem Zusammenhang: Gönnen Sie Ihren neuen Lautsprechern unbedingt eine adäquate Einspielzeit. Sie ist für fast jeden Lautsprecher empfehlenswert. Hier war der Unterschied gleich zu Beginn des Praxistest deutlich hörbar. Nach der Warmspielphase spielt die britische Regalbox mindestens eine Stufe runder und knackiger als direkt nach dem Auspacken. Und noch ein Tipp: Jeder Schallwandler klingt nur so gut, wie es die Kette zulässt. Sorgen Sie für einen festen, wackelfreien Stand Ihrer Lautsprecher und investieren Sie etwas Geld in bessere Lautsprecherkabel.

LX-2 MKII im Bassgewitter

Den eigentlichen Hörtest starte ich dann mit „Unluck“ von James Blake. Aus meiner Sicht ist das nicht unbedingt Musik zum genießen. Für einen test ist dieses Stück aber wunderbar geeignet und eine wunderbare Abmischung, um Lautsprechern im Basskeller mal so richtig auf den Zahn zu fühlen. Also gutes Material, um etwas über das Impulsverhalten und die Präzision eines Lautsprechers herauszufinden. Die Missions bestehen diesen ersten Test sehr gut. Bässe sind urplötzlich da und auch ebenso schnell wieder weg. Sehr gut, das beherrschen nicht viele Lautsprecher dieser Größe und Preisklasse. Die brachialen Bassläufe stellen für die LX-2 MKII bis zur vielzitierten Zimmerlautstärke überhaupt keine Schwierigkeit dar. Auch der Hochton überzeugt. Spitze Überhöhungen oder nervige Schärfen gibt es hier ausdrücklich nicht. Bässe grollen, Grundtonanteile peitschen durch den Raum. Erst, als ich den Pegel nochmals deutlich erhöhe, nähern sich die Lautsprecher dem kritischen Bereich.

Die kleinen Details machen den Unterschied: LX-2 MKII (links) und ihr Vorgänger LX2 im Vergleich.

Kompaktrocker

OK, das war jetzt aber auch wirklich sehr laut. Trotzdem behalte ich die Lautstärke bei und wechsle einfach das Futter. Ich mache also die Probe aufs Exempel. Diesmal mit System of a Down und „Toxicity“. Kaum ist die Playtaste gedrückt, rockt es auch schon hart aus den Lautsprechern. Harte Gitarrenriffs, knallende Grundtöne und obendrauf die aggressive Stimme von Serj Tankian. Der Hörraum wird zur Partyzone. Und von Anstrengung kaum noch eine Spur. OK, in diesem Song geht es eben auch nicht so tief runter, wie zuvor bei James Blake. Trotzdem gibt es auch hier jede Menge Bass – und ein ordentliches Grundtonfundament, das mich sofort mitnimmt. Selbstverständlich kommt die LX-2 MKII hier nicht mit der Bassperformance und der Grundschnelligkeit einer großen Standbox mit. Dafür wurde sie aber auch nicht gemacht, sondern eher für den Einsatz in kleineren Hörräumen, in denen halt nur Platz für kompakte Regallautsprecher ist.

Die verrundete Aussenkante lässt die LX-2 MIKK edler und filigraner erscheinen.

Perfekte Abstimmung

Wer gern laut und brachial losrockt, aber nur wenig Platz für Lautsprecher hat, der ist hier an der richtigen Adresse. Ist mehr Stellfläche vorhanden und/oder zu beschallende Raum größer, empfiehlt sich dann vielleicht ein Blick auf die Stand-Modelle der LX MKII-Serie. Davon hat Mission dann gleich drei unterschiedlich große Varianten im Angebot. Aber nochmal: An Bassarmut leidet die LX-2 MKII ausdrücklich nicht! Für einen Lautsprecher ihrer Kompaktheit spielt sie tief und agil runter. Sie verzichtet eben nur auf den Abstieg in allertiefste Bassgefilde. Das gereicht ihr meiner Meinung nach aber eher zum Vorteil. Statt nämlich auf den letzten zwei Hertz nur noch voluminös rumzuwummern, bleibt die Mission präzise, kontrolliert und souverän. Das ist dem gesamten Klangbild förderlich und macht sich auch in längeren Hörsessions deutlich. Diesem Lautsprecher hört man gern zu – auch nach Stunden und auch unter höheren Lautstärkepegeln.

Das Anschlussmodul ist großzügig dimensioniert und nimmt auch Kabel größeren Querschnitts auf.

Die LX-2 MKII können auch fein

Losrocken und punchen kann die LX-2 MKII also. Mit „Sinnerman“ von Nina Simone wechsle ich dann auf geschmeidigeres Futter. Jetzt wird es ehr ruhig und fein. Und exakt das transportiert die Mission dann auch sofort in unseren Hörraum. Kaum angespielt, werden Ruhe und Gelassenheit fast greifbar, mit der die beiden hübschen Wandler diesen Song interpretieren. Das liest sich jetzt vielleicht nach typischer Redakteurs-Schreibe. Das ist es aber keineswegs, denn sie die kleinen Schallwandler spielen schlichtweg souverän auf. Dabei portraitieren ein natürliches, niemals überzogenes Obertonspektrum. Stimmen und die feinen Details werden sauber und homogen transportiert. Keine Spur von Markenklang oder anderweitiger Beeinträchtigung. Die Missions spielen ruhig aber nicht laff. Die Kraft ist spürbar, aber eben auch nicht vordergründig. Auch das trägt zur Langzeittauglichkeit bei. Zugleich behalten die LX-2 MKII die Übersicht und Souveränität, ohne dabei Kraft oder Kontrolle aus dem Fokus zu verlieren.

Fokussiert

Anschließend soll sich das LX2 MKII-Duo dann noch mit “Hello, I Love You” von The Doors beweisen. Wer hier genau hinhört, wird in diesem hymnischen End-60er-Pop-Track eine Vielzahl kleiner Details entdecken. Über die Missions abgehört, gelingt das sofort. Meine Testgäste fokussieren die stilgebenden Untertöne, die diesem Song Rhythmus verleihen. Die stilistisch eingesetzten und verzerrten Gitarrenparts lassen innerhalb weniger Augenblicke echtes 68er-Feeling aufkommen. Etwas beschwingter und druckvoller geht es dann anschließend mit New Orders „Don`t Do It“ weiter. Ein Song, der wohl nur eingefleischten Fans bekannt ist, der aber jede Menge Punch zu bieten hat. Und den haut die LX-2 MKII dann auch sogleich raus. Kaum habe ich die Lautstärke merklich erhöht, liefert die Mission einen Grundton, der sich schnell in meiner Magengegend bemerkbar macht. Die jetzt in den Hörraum gestellte Agilität und Dynamik ist einfach verblüffend und für sich allein genommen schon die Empfehlung dieser Lautsprecher Wert.

Im Test musste sich das MIssion-Duo u.a. an der neuen Leak-Kombi beweisen.

Fazit

Die LX2 MKII ist ein offensichtlich ausgereifter Regallautsprecher. Einer, der in der Wiedergabe fast jeden Musikgenres überzeugt. Die Mission spielt ehrlich und löst fein auf. Bei Bedarf rockt sie aber auch mächtig los und überrascht durch ihr straffes Grundtonverhalten, Leistungsfähigkeit und Langzeithörtauglichkeit. Die proportional gelungene Form und die wirklich gute Verarbeitung lassen diesen Zwei-Wege-Schallwandler aber auch optisch in bestem Licht erscheinen. Obendrein kommt der erstaunlich niedrige Preis von 299,00 Euro – wohlgemerkt pro Paar! All das macht die Mission LX-2 MKII zu einer uneingeschränkten Klang-Empfehlung für den Einsatz in kleineren Wohnräumen und für den kleinen Geldbeutel.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

80

79

Technische Daten

Modell:Mission
LX-2 MKII
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:ca. 299 Euro/Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
- Walnuss
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel: 02161/ 61 78 30
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):305 x 200 x 250mm
Gewicht:6,34 kg/Stück
Hochtöner:1x 25-mm-Weichkalottenhochtöner, Mikrofaser
Mitteltieftöner:1x 130-mm-Advanced Fibre
Prinzip:2 Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:55 - 20.000 Hz
Übergangsfrequenz:3,2 kHz
Pros und Contras:+ agiler Grundton
+ gute Hochtonauflösung
+ homogene Abstimmung
+ sehr gute Verarbeitung
+ flexible Aufstellung
+ magnetische Abdeckung
+ niedriger Preis

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Aktiv-Lautsprecher GGNTKT Model M1 – Eintauchen in die Musik

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Beschallung in Tonstudio-Qualität und attraktives Design – dieses bisherige Entweder-oder verwandelt GGNTKT mit dem Model M1 in ein Sowohl-als-auch: Der kompakte Aktiv-Monitor präsentiert sich ausgesprochen formschön, bietet dank passiver Schallführung und aktivem Soundprocessing eine atemberaubend realistische Abbildung – und liefert mit cleverem Bass-Management einen unglaublichen Tiefton. Wie dem GGNTKT Model M1 das gelingt, haben wir getestet.

Das GGNTKT Model M1 präsentiert sich als kompakte, exzellent designte und wohnraumfreundliche Beschallungslösung.

Das GGNTKT Model M1 präsentiert sich als kompakte, exzellent designte und wohnraumfreundliche Beschallungslösung.

GGNTKT? Wer sich zwei „E“ und ein „A“ hinzudenkt, dechiffriert die rätselhafte Buchstabenfolge als „Gegentakt“. So nennt sich ein 2018 gegründetes Team aus Akustikern, Elektrotechnikern, Industriedesignern, Softwarespezialisten und Handwerkern. So vokalarm der Firmenname, so verheißungsvoll der Anspruch: GGNTKT Audio entwickelt und produziert digitale Aktivlautsprecher für Tonstudios, Heimkinos und audiophile Privatnutzer mit dem Versprechen einer neutral-realistischen Reproduktion und eines immersiven Klangerlebnisses – also eines totalen Eintauchens in die Musik und den Filmton. Diesen Anspruch materialisiert die junge Meckenheimer Manufaktur nun zuerst mit dem kompakten System Model M1. Es besteht aus zwei Kompaktlautsprechern und einer ausgelagerten Soundprozessor/Verstärker-Einheit. Dieses Ensemble ist für die Beschallung kleinerer bis mittlerer Räume gedacht und für einen Hörabstand von ein bis drei Metern gemacht. Wir schauen und hören uns diese Trias nun näher an – und wir starten mit den Model M1-Schallwandlern.

Die außergewöhnliche Geometrie mit breiter Front und flacher Bautiefe hebt das Modell M1 von der gängigen Lautsprecher-Anmutung ab. Die gerundeten Gehäusewangen und die makellose Lackierung befördern die Attraktivität.

Die außergewöhnliche Geometrie mit breiter Front und flacher Bautiefe hebt das Modell M1 von der gängigen Lautsprecher-Anmutung ab. Die gerundeten Gehäusewangen und die makellose Lackierung befördern die Attraktivität.

Attraktives Design, individueller Auftritt

Das ist mal eine unkonventionelle Geometrie! Wo gängige Kompaktschallwandler als eher tiefe denn breite, kantige Kisten daherkommen und gerade im Studiobereich design-vernachlässigt sind, tritt das Model M1 mit ausladender Front und schlanker Korpustiefe auf und präsentiert sich auch dank seiner sanften Rundungen als attraktiv-formvollendetes Klangmöbel. Dazu tragen die gekonnt gesetzte Ziernut und die geschmeidige Wölbung hin zur Rückseite bei, aber ebenso die überaus aufwändig gefräste Schallführung des Hochtöners. Solch komplexe Fräsungen und Freiformflächen ermöglicht ein Material namens Valchromat. Dieser Holzfaserwerkstoff hat gegenüber dem üblichen MDF eine rund dreißig Prozent höhere Stabilität. Dies steigert auch die Vibrationsresistenz des Gehäuses. Der kunstvolle Korpus wird nun durch eine exzellent ausgeführte Lackierung veredelt. Unser Testmodell ist in wohnraumfreundlichem Hochglanzweiß gehalten, doch GGNTKT kann als Manufaktur sämtliche RAL-, Automotiv- oder Metallic-Lackierungen ausführen, selbst ein Farbwechsel ab der Nut ist möglich, ebenso ein Furnier-Dekor auf der unteren Hälfte. So wird das Model M1 geradezu zum Unikat.

Die komplexe Gehäusegestalt mit ihre Rundungen und Ausformungen dient der Vermeidung von Kantenreflexionen.

Die komplexe Gehäusegestalt mit ihre Rundungen und Ausformungen dient der Vermeidung von Kantenreflexionen.

Vollendete Formgebung für perfekte Abstrahlung

Die Proportionen und Rundungen sind aber kein ästhetischer Selbstzweck. Die durch Computersimulation optimierte Formgebung erfüllt auch akustische Aufgaben: Die Rundungen minimieren Kantenreflexionen des Schalls und damit ungewünschte Einflüsse des Gehäuses, die Formgebung samt Schallführung befördert die Möglichkeit, das Model M1 wandnah aufzustellen, und sorgt insgesamt für eine gleichmäßige Schallverteilung zugunsten einer natürlichen Räumlichkeit der Wiedergabe. Gerade der spezielle Waveguide der Front verhindert, dass über den Hochtöner vertikal zu viel Schall gen Boden oder Decke abgestrahlt wird. Die Reduktion von Decken- und Bodenreflexionen bewirkt eine bessere räumliche Ortung im Klangbild. Horizontal hingegen sorgt der Waveguide für eine breitere gleichmäßige Abstrahlung. Der volle Musikgenuss ist damit nicht auf einen kleinen Sweetspot beschränkt, sondern auf eine breitere Hörzone erweitert. Zugleich besorgt die Schallführung des Tweeters eine akustische Anbindung an den darunter sitzenden Mitteltieftöner. Damit sind wir schon bei den Chassis.

Den Hochton liefert ein im Gehäuse sitzender Druckkammertreiber. Der Schall wird über einen Tunnel zum Waveguide geleitet. Die komplexe und spezielle Formgebung der Schallführung sorgt für eine Abstrahlung, die horizontal konstant 140 Grad abdeckt, vertikal hingegen 60 Grad nach oben und 40 Grad nach unten beträgt. So werden insbesondere bodenseitige Reflexionen reduziert.

Den Hochton liefert ein im Gehäuse sitzender Druckkammertreiber. Der Schall wird über einen Tunnel zum Waveguide geleitet. Die komplexe und spezielle Formgebung der Schallführung sorgt für eine Abstrahlung, die horizontal konstant 140 Grad abdeckt, vertikal hingegen 60 Grad nach oben und 40 Grad nach unten beträgt. So werden insbesondere bodenseitige Reflexionen reduziert.

Vier Speaker für zweieinhalb Wege

Für den Hochton kommt ein Druckkammertreiber mit einer 44 Millimeter messenden Titan-Membran zum Zuge. Er hat einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als übliche Kalotten-Hochtöner, benötigt deshalb deutlich weniger Verstärkerleistung, kann aber bauartbedingt Spitzenpegel bis 115 Dezibel liefern – bei überaus geringen Verzerrungen. Das bürgt für einen klaren Hochton, der durch die Schallführung dann auch die gewünschte Homogenität im Raum bietet. Unterhalb von 1,8 Kilohertz übernimmt nun der frontseitige Mitteltieftöner, ein 17 Zentimeter durchmessender Woofer mit beschichteter Aluminium-Konusmembran. Dank seiner langhubigen Ausführung kann er weit auslenken. Diese Plus an Hub bringt mehr Bass. Zudem leisten zwei identischen Kollegen auf der Rückseite tatkräftige Unterstützung. Das verdreifacht die resultierende Membranfläche auf stolze 360 Quadratzentimeter. Mehr Fläche bedeutet ebenfalls mehr Bass. So spielt das Model M1 trotz geschlossenem Gehäuse, also ohne unterstützende Bassreflex-Abstimmung, runter bis zu imposanten 36 Hertz. Die entgegengesetzten Kräfte der nach vorne und hinten strahlenden Woofer heben sich dabei auf, das vermindert Gehäusevibrationen.

Der frontseite Konus-Lautsprecher schallwandelt die Mitten und Bässe. Er ist damit der Schwerstarbeiter unter den insgesamt vier Chassis.

Der frontseite Konus-Lautsprecher schallwandelt die Mitten und Bässe. Er ist damit der Schwerstarbeiter unter den insgesamt vier Chassis.

Cleveres Bass-Management

So identisch die drei Woofer auch sind: Sie haben doch verschiedene Aufgaben. Die beiden hinteren Chassis werden oberhalb von etwa 240 Hertz ausgeblendet, die Mitten übernimmt somit weitestgehend der vordere Konus. Das Model M1 agiert insgesamt also als 2,5-Wege-Lautsprecher. Zudem werden die hinteren Lautsprecher von dem externen Soundprozessor getrennt angesteuert und mit einem leicht zeitverzögerten Signal versorgt. Das bewirkt oberhalb besagter 240 Hertz gezielte Frequenzauslöschungen. Mit diesem cleveren Kniff lässt sich die Schallabstrahlung bis in den oberen Bassbereich modellieren – hin zu einer nierenförmigen, kardioiden Charakteristik der Abstrahlung. Das mindert unerwünschten rückwärtigen Schall. Das Resultat ist ein satter Bass bei einer zugleich definierten Wiedergabe, eine gleichmäßige Abstrahlung, die die gewünschte „Immersion“ befördert – also das Eintauchen in die Musik dank einer realistisch-natürlichen, räumlich-plastischen Abbildung.

Die beiden rückseitigen Woofer dienen der Tieftonunterstützung, sorgen aber auch im Verbund mit der DSP-Steuerung für eine nierenförmige Abstrahlung mit gezielter Frequenzauslöschung im rückwärtigen Schall. So können die Lautsprecher auch wandnah und in akustisch kniffligen Räumlichen betrieben werden.

Die beiden rückseitigen Woofer dienen der Tieftonunterstützung, sorgen aber auch im Verbund mit der DSP-Steuerung für eine nierenförmige Abstrahlung mit gezielter Frequenzauslöschung im rückwärtigen Schall. So können die Lautsprecher auch wandnah und in akustisch kniffligen Räumlichen betrieben werden.

Externe Elektronik

Eine derart gezielte Schallmodellierung ist nur mit reichlich Know-how und Elektronik möglich – also mit dem Einsatz eines Soundprozessors. Er ist zusammen mit der Verstärkersektion ausgelagert. So können die Lautsprecher kompakter gehalten werden, vom vorhandenen Gehäuseraum steht mehr Volumen gerade für die Basswiedergabe zur Verfügung. Volumen ist, neben Membranfläche und -hub, entscheidend für die Tieftonfähigkeit eines Schallwandlers. Zweiter Vorteil: Updates oder gar der Wechsel zu einer neuer Elektronik-Generation sind leichter zu bewerkstelligen. Dazu trägt auch ein modularer Aufbau bei. All das ist hier in einem ultraflachen, 4,5 mal 45 mal 37 Zentimeter messenden Alu-Gehäuse realisiert. Es eignet sich für den Einbau in ein 19-Zoll-Studiorack wie auch für den Stand-alone-Betrieb auf den mitgelieferten Tellerpucks. Unsere Soundprozessor/Verstärker-Einheit ist in Anthrazit/Schwarz gehalten, dadurch sieht das in die Front eingravierte GGNTKT-Logo fast gefährlich aus. Die zwei Zentimeter starke, hier geölte Valchromat-Front kann aber auch in der Lautsprecherfarbe lackiert werden, um eine stimmig-wohnraumfreundliche Kombination zu erreichen.

Die Front der DSP/Verstärker-Einheit DSPVE-M1 bietet als Hingucker das eingravierte GGNTKT-Logo. Hier ist die Stirnseite in geöltem, schwarzem Valchromat ausgeführt. Sie ist aber in jeder beliebigen Farbe realisierbar – etwa in der Farbe der Lautsprecher. Mit dem links positionierten Kippschalter wird die Elektronik ein- und ausgeschaltet. Der rechts sichtbare USB-Port dient der Software-Aktualisierung, aber auch der Raumeinmessung des GGNTKT Model M1-Ensembles.

Die Front der DSP/Verstärker-Einheit DSPVE-M1 bietet als Hingucker das eingravierte GGNTKT-Logo. Hier ist die Stirnseite in geöltem, schwarzem Valchromat ausgeführt. Sie ist aber in jeder beliebigen Farbe realisierbar – etwa in der Farbe der Lautsprecher. Mit dem links positionierten Kippschalter wird die Elektronik ein- und ausgeschaltet. Der rechts sichtbare USB-Port dient der Software-Aktualisierung, aber auch der Raumeinmessung des GGNTKT Model M1-Ensembles.

Klasse-Kraftwerke in Class-D

In der DSPVE-M1 getauften DSP/AMP-Einheit wirken drei separate Verstärkermodule, die jeweils mit einem eigenen Netzteil ausgerüstet sind. Sie liefern mit ihren insgesamt sechs Kanälen 70 Watt für den Hochton und 210 Watt für Mitten und Tiefton. Ihr Mono-Design verhindert unerwünschtes Signalübersprechen zwischen den Kanälen. Wer noch mehr Leistung will, wählt die abermals stärkere Amp-Ausstattung mit insgesamt 420 Watt Power. Die Aufrüstung kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen – wie auch eine zusätzliche Netzteilpufferung für noch mehr Gelassenheit und Kraft der Wiedergabe. Die Verstärkung übernehmen Class-D-Verstärkermodule von Pascal Audio. Die bestens beleumundeten Dänen haben die Class-D-Technik im audiophilen Bereich hoffähig gemacht. Diese supereffizienten Amps liefern viel Leistung bei wenig Wärmeverlust – und klingen trotzdem exzellent. Vor den Verstärkern sitzt die DSP/DAC-Sektion. Beim Soundprozessor kommt ein SHARC-DSP der vierten Generation von Audio Devices zum Zuge, die ebenfalls für ihre Exzellenz bekannt sind. Eine 24-Bit-Wandlerstufe übernimmt die Konvertierung sowohl ins Digitale wie ins Analoge.

Professionelle Anschlüsse: Für die Signalzufuhr bietet der DSP/Verstärker einen analogen symmetrischen Input und einen AES/EBU-Input. Sie sind jeweils mit XLR-Buchsen realisiert. Für Zuspieler mit unsymmetrischem Analog- und koaxialem Digital-Ausgang bietet GGNTKT entsprechende Signalkabel mit Adaptern von Cinch/unsymmetrisch auf XLR/symmetrisch und Cinch/SPDIF auf XLR/AES. Für den Anschluss der Lautsprecher kommt die in der Beschallungstechnik zum Standard erkorene Speakon-Verbindung zum Zuge. „Out 1“ bezeichnet den linken Kanal, „Out 2“ den rechten Kanal.

Professionelle Anschlüsse: Für die Signalzufuhr bietet der DSP/Verstärker einen analogen symmetrischen Input und einen AES/EBU-Input. Sie sind jeweils mit XLR-Buchsen realisiert. Für Zuspieler mit unsymmetrischem Analog- und koaxialem Digital-Ausgang bietet GGNTKT entsprechende Signalkabel mit Adaptern von Cinch/unsymmetrisch auf XLR/symmetrisch und Cinch/SPDIF auf XLR/AES. Für den Anschluss der Lautsprecher kommt die in der Beschallungstechnik zum Standard erkorene Speakon-Verbindung zum Zuge. „Out 1“ bezeichnet den linken Kanal, „Out 2“ den rechten Kanal.

Profi-Anschlüsse mit Service-Port für Raumeinmessung

Diese Wandlungsfähigkeit ist auch gefordert, weil das Model M1 die analoge wie die digitale Zuspielung ermöglicht. Analog gibt es einen symmetrischen XLR-Eingang. Die symmetrische Signalführung ist die beste Übertragungsart, weil Störgeräusche, die sich auf dem Kabelweg von der Quelle zum Verstärker einschleichen, eliminiert werden. Auf digitaler Ebene entdecken wir einen ebenfalls per XLR-Buchse realisierten AES/EBU-Input. Dieses bis PCM 96 Kilohertz/24 Bit arbeitende Anschluss-Format wird hauptsächlich im Studio- und Rundfunk-Bereich eingesetzt. GGNTKT beweist hier ebenso seinen Profi-Anspruch wie mit den Speakon-Lautsprecherbuchsen, die die Anschlusssektion abrunden. Frontseitig finden wir einen USB-B-Port. Er dient der Upgrade-Aufspielung, aber auch der Raumeinmessung. Diesen optionalen Service bietet GGNTKT an, um das Model M1 perfekt an das Ambiente anzupassen, indem es spielt. Für eine saubere Wiedergabe sorgt die Elektronik aber auch schon per se mit einem dynamischen und vorausschauenden Limiter: Er erkennt hohe Pegel sowie Impulsspitzen und reagiert darauf, bevor sie sich als Verzerrungen bemerkbar machen können.

Zum Anschluss an den DSP/Verstärker bietet jeder Schallwandler eine Speakon-Buchse. Diese Lautsprecher-Verbindung hat unschlagbare Vorteile: Es gibt nur einen Stecker für eine Buchse, eine Verpolung ist damit ausgeschlossen. Die Verbindung bietet zudem eine größere Kontaktfläche und ist mechanisch stark belastbar. In der professionellen Tontechnik hat sich Speakon deshalb längst durchgesetzt, im HiFi-Bereich ist dieser Standard bislang noch eine Seltenheit.

Zum Anschluss an den DSP/Verstärker bietet jeder Schallwandler eine Speakon-Buchse. Diese Lautsprecher-Verbindung hat unschlagbare Vorteile: Es gibt nur einen Stecker für eine Buchse, eine Verpolung ist damit ausgeschlossen. Die Verbindung bietet zudem eine größere Kontaktfläche und ist mechanisch stark belastbar. In der professionellen Tontechnik hat sich Speakon deshalb längst durchgesetzt, im HiFi-Bereich ist dieser Standard bislang noch eine Seltenheit.

Aufstellung und Setup

Dafür natürlich muss erst mal ein Signal zugespielt werden. Dafür benötigen wir einen Zuspieler mit Lautstärkeregelung. Wir nutzen unseren mit symmetrischen Analog-Ausgängen ausgestatteten RME ADI-2 DAC. Über ihn können wir per USB Files vom Laptop zuspielen, welches wiederum mit unserem WLAN gekoppelt ist. So haben wir eine komplett-kompakte, streamingfähige Anlage zusammengestellt. An den Verstärker/DSP kann man übrigens mithilfe eines Cinch/XLR-Adapters auch Zuspieler mit unsymmetrischem Ausgang anschließen. Die beiden Model M1-Lautsprecher stellt man nun am besten auf Stative, so dass sich die Hochtöner auf Ohrhöhe befinden. Dafür bietet GGNTKT optional passende Modelle an, die mit den Schallwandlern eine perfekte optische Einheit bilden. Dank einer flächenschonenden und vibrationsabsorbierenden Moosgummi-Unterfütterung können die Schallwandler aber auch auf einem Board oder Desktop platziert werden. Das Model M1 ist für kleinere Hördistanzen von ein bis drei Meter gemacht. Da passt unserer üblichen Startaufstellung: gut zwei Meter Abstand der Schallwandler zueinander, geringfügig mehr Distanz zum Hörplatz.

Vor die DSP/Verstärkereinheit gehört ein Device, dass in der Lautstärke regelbar ist. Im Verbund mit einem Audio-Interface wie dem RME ADI-2, der auch eine USB-Schnittstelle besitzt, lassen sich per Laptop Files von der internen oder einer externen Festplatte zuspielen – oder, wie hier, von der NAS des heimischen Netzwerks, wenn das Laptop in das WLAN integriert ist.

Vor die DSP/Verstärkereinheit gehört ein Device, dass in der Lautstärke regelbar ist. Im Verbund mit einem Audio-Interface wie dem RME ADI-2, der auch eine USB-Schnittstelle besitzt, lassen sich per Laptop Files von der internen oder einer externen Festplatte zuspielen – oder, wie hier, von der NAS des heimischen Netzwerks, wenn das Laptop in das WLAN integriert ist.

Das GGNTKT Model M1 in der Praxis

Wir wählen „Till Tomorrow“, die Zusammenarbeit des Weltklasse-Trompeters Till Brönner mit Yello, dem Schweizer Duo, das für seinen perfekt produzierten Elektropop ja geradezu verehrt wird. Durch Brönners Trompete und die später hinzutretenden raunenden Stimmen haben wir eine Orientierung, um bei der Aufstellung die optimale, also größenrichtige und räumlich gestaffelte Wiedergabe zu erreichen. Das Model M1 zeigt sich hier sehr unkompliziert, wir müssen die Lautsprecher nur geringfügig mehr einwinkeln – und schon befinden wir uns mitten im Klangkosmos der Schweizer Soundmagier. Die räumliche Tiefe, die Plastizität und die scheinbare Realität der uns regelrecht einhüllenden Sounds, Stimmen und Geräusche sind schlicht atemberaubend! GGNTK benutzt ja gerne den Begriff „immersiv“, der in der Gamer-Szene das komplette Eintauchen in die virtuelle Welt meint. Dieser Vergleich trifft es.

Dank einer Moosgummi-Unterfütterung können die Schallwandler auf einem Sideboard positioniert werden.

Dank einer Moosgummi-Unterfütterung können die Schallwandler auf einem Sideboard positioniert werden.

Grandiose Dreidimensionalität

Es beginnt beim wabernden Synthesizer-Tonteppich, der wie Bodennebel den Untergrund bedeckt, darüber dann die Drums und Percussions, die von imaginären Wänden reflektiert werden, welche weit jenseits unseres realen Raums stehen – mit geschlossenen Augen befinden wir uns mitten in einer riesigen Kathedrale. Was für eine grandiose Dreidimensionalität! Hinzu tritt die tolle Dynamik der rhythmischen Patterns: eine Hi Hat auf zwei und vier, komplex versetzte Claves-Klangstäbe und dazu ein Kunst-Beat, der die Rhythmusfigur des Synthi-Basses doppelt: diese Schläge kommen mit einer immensen Impulskraft, flink, ansatzlos. Nun spielt Brönner sein Trompetenmotiv – wir könnten schwören: Der Mann steht drei Meter vor uns! Die Wiedergabe der Trompete hat eine wunderbare Natürlichkeit und Griffigkeit – und meistert eine Kniffligkeit: Brönner spielt zumeist leise, so entstehen viele Blas- und Luftgeräusche, es erinnert fast an eine Querflöte. Das klingt auf anderen Lautsprechern manchmal etwas anstrengend, hier hingegen hat der Ton genau die richtige „Hauchqualtiät“, ohne harsch zu klingen.

Die optimale Höhe haben die Lautsprecher auf Stativen. Die von GGNTK angebotenen Ständer fassen die unten verjüngten Schallwandler dabei stimmig-bündig ein.

Die optimale Höhe haben die Lautsprecher auf Stativen. Die von GGNTK angebotenen Ständer fassen die unten verjüngten Schallwandler dabei stimmig-bündig ein.

Verblüffende Basskraft, breiter Sweet Spot

Was uns nun regelrecht verblüfft, ist die Basswiedergabe. Yello ist ja für ein sattes Tiefton-Fundament berühmt, auch „Till Tomorrow“ besitzt diese Bassmacht – aber dass das kompakte Model M1 hier ein derartiges Volumen und eine solche Kraft bietet, hätten wir nie und nimmer erwartet! Die Power des Basses und der Punch der etwas höher gelegenen Frequenzen schlagen uns ordentlich auf Zwerch- und Trommelfell. Wir merken zudem, wie auch der Raum auf diesen Bass reagiert. Das Model M1 selbst hingegen zeigt sich unbeeindruckt: Die Basswiedergabe ist klar und konturiert, auch Mitten oder Höhen werden nicht beeinträchtigt, das Klangbild bleibt neutra-strukturiert. Dabei lohnt es sich, die Sitzposition mal leicht zu verändern. Hier können schon wenige Zentimeter zu einem merklichen Zugewinn oder einer Abschwächung führen. Unverändert bleibt, trotz unserer Positionswechsel nach vorne, nach hinten sowie zu den Seiten, hingegen die Homogenität der Wiedergabe: Der Sweet Spot des Model M1 ist wirklich breit.

Das optionale Lautsprecherkabel ist mit 6-poligen Speakon-Steckern ausgestattet. Diese Verbindungsart ist ungemein praktisch: Der griffige Stecker wird eingesteckt und ein wenig gedreht, bis die Arretierung einrastet – fertig.

Das optionale Lautsprecherkabel ist mit 6-poligen Speakon-Steckern ausgestattet. Diese Verbindungsart ist ungemein praktisch: Der griffige Stecker wird eingesteckt und ein wenig gedreht, bis die Arretierung einrastet – fertig.

Realismus und Dynamik

Nun verändern wir mal die Lautsprecher-Position und stellen sie peu à peu näher an die Wand. Hier machen die aktiven und passiven Schallmodellierungen einen erstklassigen Job: Der Bass bleibt frei von jenen Andickungen und Aufblähungen, die normalerweise bei einer Aufstellung in Gemäuernähe auftreten. Das erfahren wir auch mit „Gåte ved gåte“ von Kari Bremnes. Die Sängerin hat den Song mit Musikern aus Fleisch und Blut eingespielt. Auch hier erleben wir eine wunderbar transparente Wiedergabe, diesmal aber mit schöner Breiten- und Tiefenstaffelung einer realen Band: Gitarre, Trompete, Klavier, Bass, Perkussion und Schlagzeug sind perfekt-realistisch hinter der norwegischen Sängerin positioniert. Jeder Musiker hat Raum, sich zu entfalten, jedes Instrument klingt körperhaft-echt, wir erleben das Schwingen, Resonieren und Verklingen von Holz und Metall – bis hin zum hinten sitzenden Drummer Bjørn Jenssen, der mit sanftem Besenspiel und fein abgestuften Bassdrum- und Tomschägen sein Schlagwerk touchiert. Jeder Fell- und Beckenberührung ist dabei eine dynamische Offenbarung!

Dank des cleveren Bassmanagements kann das Model M1 auch wandnah aufgestellt werden.

Dank des cleveren Bassmanagements kann das Model M1 auch wandnah aufgestellt werden.

Selbstverständlicher Detailreichtum

Diese Offenheit und Klarheit, mit der das Spielen und Agieren jedes Musikers zu hören ist, gilt natürlich erst recht für Kari Bremnes, die in Front der Band steht. Die norwegische Sängerin hat eine klare, wunderbare warme, im Alt angesiedelte Stimme. In der Wiedergabe mit dem Model M1 sind wir ihr ganz nah: Wir erleben ihre leisen Anatmer vor jedem Gesangseinsatz, wir hören, wie sie mit leichter Aufrauhung den Charakter ihrer Stimme verändert, ihre Worte intensiviert oder mit dezentem Vibrato verziert, dann wieder fast schmeichelnd flüstert, um am Ende einer Phrase mitunter den abschließenden Konsonanten des finalen Wortes zart und verzögert nachzureichen. Ein solches fast schon gehauchtes „s“ beschert uns echte Gänsehaut. Das Model M1 macht wirklich jedes Detail hörbar, nichts bleibt unentdeckt. Trotzdem ist die Wiedergabe bei aller Analysefähigkeit nicht sezierend, sondern selbstverständlich und anstrengungslos. So kommen wir langsam in einen Chill-Modus, lehnen uns zurück und genießen einfach die Musik.

Das Model M1 in unserem Testraum. GGNTKT empfiehlt diesen Kompaktlautsprecher für einen Hörabstand von ein bis die Metern, damit eignet er sich insbesondere für kleine und mittlere Räume.

Das Model M1 in unserem Testraum. GGNTKT empfiehlt diesen Kompaktlautsprecher für einen Hörabstand von ein bis die Metern, damit eignet er sich insbesondere für kleine und mittlere Räume.

Fazit

Ja, wir sind echt beeindruckt: Dem GGNTKT Model M1 gelingt mit Bravour die Kombination von attraktivem Design und exzellenter Wiedergabe. Die Abbildung glänzt mit hervorragender Räumlichkeit und Plastizität, ausgezeichneter Transparenz und immensem Detailreichtum, hinzu kommen eine hohe Impulstreue und eine tolle Dynamik. Das führt zu einer atemberaubend realistischen, natürlichen Darstellung. Trotz aller Analysefähigkeit, mit der sich dieser Aktiv-Schallwandler auch für den Studioeinsatz eignet, ist die Wiedergabe nie sezierend, sondern selbstverständlich. Alles andere als selbstverständlich ist hingegen die Basswiedergabe: Auch mithilfe eines cleveren Soundprocessings bietet das Model M1 ein Tiefton, dessen Volumen, Kraft und Konturiertheit alle Erwartungen an einen derart kompakten Lautsprecher weit übertrifft und auch bei wandnaher Aufstellung seine Definiertheit bewahrt. Eine echte Empfehlung für Audiophile, die eine kompakte Beschallungslösung für das Hören auf kurzer Distanz suchen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

97

98

96

210309.GGNTKT-Testsiegel

Technische Daten

Modell:GGNTKT
Model M1
Gerätekategorie:Kompaktlautsprecher, aktiv
(im Paket mit externer Soundprozessor/Verstärker-Einheit DSPVE-M1)
Preis:5.950,00 € / Paar (inklusive Soundprozessor/Verstärker-Einheit DSPVE-M1)
Garantie:- 2 Jahre
- bei Registrierung: 3 Jahre
Ausführungen Lautsprecher:- Weiß (seidenmatt oder matt)
- Schwarz (seidenmatt oder matt)

gegen Aufpreis:
- Hochglanzlackierung
- individuelle RAL-, Automotiv- oder Metallic-Lackierung
- zweifarbige Aufteilung des Gehäuses (vertikal ab trennender Nut)
- Furnier-Dekor (nur untere Hälfte)
Ausführungen DSP/Verstärker:- Schwarz
- Frontlackierung in Farbe der Lautsprecher (Aufpreis auf Nachfrage)
Vertrieb:Hörzone GmbH, München
Tel.: +49 89 721 10 06
www.hoerzone.de
Abmessungen (H x B x T):- Lautsprecher: 319 x 406 x 142 mm
- DSP/Verstärker: 45 x 450 x 372 mm
Gewicht:- Lautsprecher: 11,2 kg / Stück
- DSP/Verstärker: 5,1 kg
Prinzip:2,5 Wege, geschlossen, aktiv
Hochtöner:1 x 44 mm Druckkammertreiber (Titan-Membran)
Mitteltieftöner:3 x 170 mm Konus (beschichtete Aluminium-Membran)
Frequenzgang:36 Hz - 20 kHz (-3 dB)
32 Hz - 22 kHz (-6 dB)
(Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:240 Hz / 1,8 kHz (Herstellerangabe)
Schalldruckpegel (max.):112,8 dB/1m (Herstellerangabe)
Leistung des Verstärkers:70 W (HF) + 210 W (LF)
(Herstellerangabe)
Analoge Eingänge
(DSP/Verstärker):
1 x symmetrisch (XLR)
Digitale Eingänge
(DSP/Verstärker):
1 x AES/EBU (XLR)
Ausgänge
(DSP/Verstärker):
1 x Lautsprecher (Speakon)
Maximale Samplingrate/Auflösung:PCM 96 kHz/24 Bit
Empfohlener Hörabstand:1-3 m
Empfohlene Aufstellungsart:freistehend, wandnah
Lieferumfang:- GGNTKT Model M1 (Lautsprecher)
- DSP/Verstärker-Einheit DSPVE-M1
- Bedienungsanleitung (demnächst verfügbar)
Optionales Zubehör:- Lautsprecherkabel mit 6-poligen Speakon-Steckern (60,00 €, Konfektion pro Meter 15,00 €)
- Standfuß (Preis auf Nachfrage)
Upgrade-/Service-Möglichkeiten:- zusätzliche Netzteilpufferungen mit 3 x 19.200 µF = 57.600µF (Aufpreis: 590,00 €)
- Model M1 S-Version mit zusätzlicher Netzteilpufferungen und stärkeren Amp-Modulen (Aufpreis: 1.000,00 €)
- Raumeinmessung vor Ort oder per Fernwartung (Preis auf Nachfrage)
Pros und Contras:+ realistisch-natürliche Wiedergabe
+ hervorragende Räumlichkeit und Plastizität
+ ausgezeichnete Transparenz und Detailwiedergabe
+ hohe Impulstreue und große Dynamik
+ für Kompaktlautsprecher überaus voluminöser, kraftvoller und trotzdem kontrollierter Bass
+ ausgezeichnetes Design
+ vielfältiges Angebot an Lackierungen und Dekors
+ Upgrade-Fähigkeit
+ Lautsprecher-Einmessung möglich

- Lautsprecherkabel gehört nicht zum Lieferumfang
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistunggut

Der Beitrag Aktiv-Lautsprecher GGNTKT Model M1 – Eintauchen in die Musik erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Liedtke Metalldesign Statement II Laufwerkstisch – Der Fels in der Brandung

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Wer das beste aus seinen Schallplatten holen möchte, der sollte auf jedes Detail achten. Bei der Analogwiedergabe machen nicht nur Laufwerk und Tonabnehmer die Musik auch Phonoverstärker und Stellfläche beeinflussen das Gesamtergebnis deutlich. Wir haben den schweren Laufwerkstisch Statement II von Liedtke Metalldesign im Test, der sich an perfektionistische Besitzer hochwertiger Analoglaufwerke richtet.

Massiv und stabil: Mit seinem Statement II verspricht Liedtke Metalldesign jedem Plattendreher mehr Laufruhe.

Schallplatten sind und bleiben das Musikmedium für Audiophile. Die weiter boomenden Verkaufszahlen des analogen Tonträgers bestätigen das jedes Jahr aufs Neue. Dabei ist, zumindest für mich, unklar, ob die Analogwiedergabe trotz ihres Aufwands oder gerade deswegen so beliebt ist. Denn, anders als bei der CD-Wiedergabe, oder gar beim Streaming, handelt es sich bei der Schallplattenwiedergabe um einen mechanischen Vorgang. Dabei kommt es für ein perfektes Ergebnis auf jede Kleinigkeit an. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Kern der Sache ist ein wenige Mikrometer großer Diamant, der durch eine ebenfalls winzige Rille pflügt. Kleine Ungenauigkeiten bei der Justage des Tonabnehmers können Schallplatte und Abtaster beschädigen. Vibrationen in der Stellfläche, Staub auf der Platte oder sogar ungünstig übertragener Luftschall können das Ergebnis zumindest empfindlich verschlechtern. Abhilfe schaffen eine günstige Positionierung des Plattenspielers, eine Plattenwaschmaschine und ein Laufwerkstisch als geeignete Stellfläche. Zum Beispiel den Statement II von Liedtke Metalldesign.

Idealerweise wird das Statement II gleich neben das HiFi-Möbel aufgestellt.

Das norddeutsche Unternehmen Liedtke-Metalldesign wurde 2004 in Pinneberg gegründet, um dort Lautsprecherständer nach dem hohen Qualitätsstandard des Firmengründers zu bauen. Bereits nach kurzer Zeit musste das Unternehmen in einen größeren Firmensitz in Elmshorn umziehen. Dirk Liedtke hatte eine Marktlücke entdeckt, diese erfolgreich besetzt und sein Produktportfolio bis heute stetig ausgebaut. So finden sich im Liedtke-Repertoire bereits Dreibeinstative, vollständige HiFi-Racks und die bereits erwähnten Boxenstative. Insbesondere Lautsprecherständer gibt es natürlich in sämtlichen Formen, Größen und passend für jeden Anwendungsfall. Das ist ebenfalls durchaus wörtlich gemeint. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Unternehmen keinen passenden Lautsprecherständer von der Stange anbietet, sind Sonderanfertigungen jederzeit möglich und fair bepreist. Auch unser Laufwerkstisch Statement II wäre natürlich komplett an unsere Wünsche anpassbar und beispielsweise auch in komplett schwarz lieferbar. Kompaktere Zubehörartikel wie Spikes und Pucks runden das Produktprogramm ab und sind sinnvolle Ergänzungen zu Tischen und Stativen.

Lautsprecherstative gehören ebenfalls zum Liedtke-Portfolio: Die Modelle der neuen Referenz-X-Serie gibt es in verschiedenen Farbvarianten, in unterschiedlichen Höhen und sowohl in der 1- und 2-Rohr-Variante.

Massives Metall

Das klangverbessernde Konzept hinter der Konstruktion des Statement II Laufwerkstischs ist schnell erklärt. Genau wie bei Masselaufwerken soll die schiere Masse des Tisches Vibrationen den Garaus machen. Was bei den gewichtsträchtigen Schallplattenspielern funktioniert, klappt auch bei dem dazu passenden Möbel, so viel sei vorab verraten. Versucht man den fertig aufgebauten Statement II Tisch in, wie auch immer geartete, Unruhe zu versetzen, wird man schnell aufgeben. Aus dieser Perspektive betrachtet ist es dann auch kaum verwunderlich, dass sich ausgerechnet ein metallverarbeitender Schlosser der Produktion von HiFi-Möbeln verschrieben hat. Zwar hat man bei Möbeln erstmal den Werkstoff Holz im Kopf. Eine unerschütterliche Erscheinung wie den Liedtke Laufwerkstisch Statement II aus Holz zu fertigen, ist jedoch wohl ziemlich unmöglich. Tatsächlich besteht der Laufwerkstisch zu fast einhundert Prozent aus Stahl. Lediglich eine schicke Steinplatte bildet den Abschluss nach oben und stellt die Plattform, auf der das Laufwerk seinen Platz findet.

Ein echter Kraftakt

Genug der Vorbesprechung, jetzt widmen wir uns dem Laufwerkstisch praktisch. Nach vier bis sechs Wochen Lieferzeit erhält der Kunde einen fast backofengroßen Karton aus Norddeutschland. Das Versandgewicht können wir nur schätzen, 50 Kilo hat das Paket jedoch sicher. Dementsprechend sollte unbedingt ein Schokoriegel oder Ähnliches als Dankeschön für den Lieferanten bereit liegen, der damit seine gezehrten Kraftreserven auffüllen kann. Hinter der Haustür ist das Transportproblem dann unsere Sache. Zu zweit stellt sich das Paket als bewegbar heraus und wird direkt zum Aufstellungsort transportiert. Dort liegt glücklicherweise ein großflächiger Teppich, der die perfekte Unterlage zum Zusammenbau ist. Öffnet man den Karton so sieht man nur eins: Verpackungsmaterial. Das ist gut so, denn alle Einzelteile des noch zu montierenden Laufwerkstisches sind sorgfältig einzeln verpackt und gegen Beschädigungen gesichert. Obenauf liegt ein kleiner Karton, der Kleinteile und Zubehör enthält. Ein Anleitung habe ich nicht gefunden. Gebraucht aber auch nicht.

Schweres Edelstahl oben, schweres Edelstahl unten: Liedtke Metalldesign meint es mit seinem Statement II wirklich ernst.

Zubehör & Kleinteile
Der Zubehörkarton enthält vier massive Spikes samt Untersetzern zum Schutz des Fußbodens. Optional gibt es im Produktprogramm des Herstellers noch höhenverstellbare Filzgleiter. Weiterhin enthält das Zubehörpaket sechzehn Schrauben und Gewindebolzen, mit denen der gesamte Tisch montiert wird. Ein passender Innensechskant liegt ebenfalls bei. Vorbildlich! Außerdem zehn kreisrunde Schaumgummi-Pucks. Dabei handelt es sich um „Booser“ genannte Dämpfungselemente. Sie werden als absorbierende, entkoppelnde Elemente zwischen Gerät und Stellfläche gelegt. So lassen sich beispielsweise Lautsprecher von der Stellfläche entkoppeln, was die Ausbreitung von Körperschall verhindert. Die auch einzeln erhältlichen Booser dienen am Laufwerkstisch Statement II zur Entkopplung der steinernen Plattform vom Tisch selbst. Wie viele der zehn Booser dafür verwendet werden, bleibt dem Kunden überlassen. Von drei bis zehn ist alles möglich. Solo kosten die Booser übrigens freundliche 30 Euro für acht Stück. Sind belastbar bis etwa 5 Kilo pro Stück und lösen unkompliziert und günstig sicher einige Rückkopplungsprobleme.

Eine Abschlussplatte – wahlweise aus Granit oder Schiefer – gehört auch zum Lieferumfang. Sie bietet dem später hier aufggestellten Plattendreher eine würdige Plattform.

Der Zusammenbau

Wie vieles im Leben geht auch der Zusammenbau eines massiven Laufwerkstisches in Gesellschaft leichter. Sind die Bauteile von ihrer sicheren aber rustikalen Verpackung befreit, beginnt der Bastelspaß mit der massiven, etwa 50 x 40 Zentimeter großen Bodenplatte. Die ist von der oberen Plattformbasis dadurch zu unterscheiden, dass sie minimal kleiner ist und acht statt vier Bohrungen hat. Vier mittige zur Befestigung der vier Säulen und vier in den Ecken. Womit der Zusammenbau weitergeht, ist sicher Geschmacksache. Ich habe zuerst die großen vier geschliffenen Säulen mit der Bodenplatte verschraubt. Dazu habe ich die Bodenplatte vertikal aufgestellt, so dass ich von unten schrauben konnte. Eine Richtung haben die etwa 50 Zentimeter hohen Säulen dabei nicht zwangsläufig. Sie sind jedoch zur weiteren Beschwerung befüllbar und falls sie zum Beispiel mit Quarzsand befüllt werden sollen, so bietet es sich an, die nicht komplett geschlossene Seite nach oben auszurichten.

Die massiven Säulen lassen sich vor der Endmontage zur weiteren Beschwerung noch füllen.

Die Zwischenplattform

Sind die Säulen unten verschraubt, werden die Gewindebolzen bis zur Hälfte in die oberen Gewinde der Säulen geschraubt. Nun kann der Tisch, oder was davon bereits zu erahnen ist, ein erstes Mal aufgestellt werden. Anschließend wird die etwa 34 x 20 Zentimeter große Zwischenplattform aufgesetzt. Sie verkleinert sich nach dem aufsetzen der oberen Säulen zwar noch etwas, bietet mit 15 x 20 Zentimetern dann jedoch immer noch ausreichend Platz um dort das Plattenspielernetzteil oder eine Phonostufe unterbringen zu können. So können die Kabel kurz gehalten werden. Nun werden die bereits erwähnten oberen Säulen aufgeschraubt. Sie sind circa 15 Zentimeter hoch und bieten dann der Plattform ihren Platz auf etwa 74 Zentimetern Höhe. Die obere Plattform wird nun wieder mit vier Schrauben an den Säulen befestigt. Jetzt sieht der Laufwerkstisch schon fast fertig aus. Lediglich die Steinplatte und die Spikes fehlen noch. Die kommen nun an die Reihe.

Clever: Die Zwischenebene lässt sich nutzen, um hier beispielsweise einen Phono-Vorverstärker oder eine externe Steuereinheit zu platzieren.

Aufstellen

Für die Montage der Spikes muss der Tisch noch mal auf die Seite gelegt werden. Dann werden die vier Spikes von unten in die Bodenplatte geschraubt. Da die Gewinde aufgrund der Höhenverstellbarkeit natürlich oben herausragen, liegen noch passende Rändelmuttern bei, die die Gewinde verdecken. Sind die Spikes vollständig eingeschraubt, kann der Laufwerkstisch, am besten direkt am Aufstellort, aufgerichtet werden. Vorher empfiehlt es sich jedoch, die Unterlegscheiben dort schon zu platzieren, damit der Boden nicht verkratzt. Dann kann der Statement II Tisch vorsichtig über die Kante gekippt und aufgestellt werden. So braucht man nicht alle vier Untersetzer auf einmal treffen, sondern zunächst nur zwei. Steht der massive Tisch aufrecht an seinem Platz, so kann er durch Verdrehen der Spikes bequem ausgerichtet werden. Entweder, bis er nicht mehr kippelt, oder – ganz perfekt – auch noch exakt waagerecht. Das geht am besten mit einer kleinen Dosenlibelle, die Abweichungen in alle Richtungen anzeigt.

Die Spikes werden sirekt durch die Bodenplatte geschraubt und oberseitig mittels Rändelmutter fixiert.

Das Topping

Nun steht der fast fertige Tisch vor uns und könnte bereits einen Plattenspieler aufnehmen. Da die nackte Stahlplatte jedoch schon noch etwas klingt, wenn man sie antippt, folgt noch die Steinplatte. Zuerst aber legen wir die Booser als Kopplung auf die Stahlplatte. Anschließend folgt die Granitplatte. Diese wiegt allein stolze 12,6 Kilo und besteht aus perfekt geschliffenem, zwei Zentimeter starkem, schwarzen Granit. Liegt die Plattform aus Nero Assoluto, wie der Stein richtig heißt, auf den Boosern, so ist keine federnde oder schwammige Bewegung wahrnehmbar. Tatsächlich wirkt die Kopplung ziemlich fest. Das ist so gewünscht und soll jede Neigung zum Schwimmen unterbinden. Nun fehlt noch der wichtigste Baustein: Der Plattenspieler. Ich entscheide mich u.a. für einen, der in freier Wildbahn wohl selten auf einem solchen Turm landet: Den Sonoro Platinum. Der günstige Plattenspieler ist relativ leicht und dadurch vibrationsanfällig daher profitiert er sicher von einer guten Stellfläche.

Bevor die schwere Abschlussplatte aufgelegt wird, sollten die Booser platziert werden.

Klangtest

Tatsächlich spielt der Sonoro Platinum auf der Liedtke Statement II Laufwerkstisch extrem souverän auf. Das tut er zwar auch auf dem Ikea Möbel, es fällt jedoch auf, dass die Wiedergabe auf dem Liedtke Tisch klarer ist. Das Klangbild wirkt etwas unverfälschter und natürlicher, vielleicht irgendwie selbstverständlicher. Natürlich reden wir hier nicht über Welten oder Vorhängen, die weggezogen werden, dennoch meine ich, dass der Unterschied durchaus reproduzierbar ist. Bei Stimmen und Soloinstrumenten fällt mir auf, dass diese getragener und klarer schienen als auf dem schwingenden Schwedenmöbel aus Presspappe. „Presspappe“ ist ein gutes Stichwort für eine weitere Stärke des Liedtke Statement II. Laut Hersteller trägt der Laufwerkstisch Lasten bis 150 Kilogramm. Damit hat er deutlich mehr Reserven als die meisten Wohnzimmermöbel. Spontan habe ich keinen Plattenspieler gefunden, der den Statement II an seine Grenze bringen würde. Auch die Stellfläche ist mit 54 x 44 Zentimetern groß genug für aufwändige Masselaufwerke.

Auch größere Plattenspieler wie der Transrotor Dark Star finden bequem auf dem Statement II ihren Platz.

Fazit Liedtke Metalldesign Statement II

Der Laufwerkstisch Statement II von Liedtke Metalldesign ist ein metallgewordenes Monstrum. Er bildet die unerschütterliche Burg, auf der filigrane analoge Musiker ungestört von äußeren Einflüssen ihrem Dienst nachgehen können. Dabei ist der spezielle Tisch für hochwertige Analoglaufwerke hervorragend verarbeitet und leicht zusammenzubauen. Er bietet eine Stellfläche von 54 x 44 Zentimetern, die mit unglaublichen 150 Kilogramm belastbar ist. Damit ist der Laufwerkstisch für wirklich alle denkbaren Laufwerke gerüstet. So bietet er ihnen einen ergonomisch günstigen, rückenschonenden Arbeitsplatz auf gut 74 Zentimetern Höhe. Abweichende Abmessungen oder Designs sind auf Kundenwunsch ebenfalls möglich. Der Statement II Laufwerkstisch kann dank massiver, höhenverstellbarer Spikes garantiert exakt waagerecht ausgerichtet werden und steht dann unerschütterlich fest. Wenn es trotzdem noch etwas mehr sein darf, können die geschliffenen Säulen noch mit Quartzsand befüllt werden. Damit wird der Statement II dann fast wörtlich zum Fels in der Brandung.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Referenz
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Liedtke-Metalldesign
Statement II
Produktkategorie:Laufwerkstisch
Preis:- ab 1111 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz, matt
- Schwarz mit geschliffenen Säulen
- Schwarz mit geschliffenen Säulen
Vertrieb:Liedtke-Metalldesign, Elmshorn
Tel.: 04122 / 40 54 70
www.liedtke-metalldesign.eu
Höhe:ca. 74 Zentimeter (inkl. Spikes)
Belastbarkeit:bis 150 Kilo
Aufbau:Fußplatte mit 4 Säulen und Topplatte (Granit oder Schiefer)
Verwendung:Laufwerkstisch für Plattenspieler
Lieferumfang:- Basisplatte
- Topplatte
- 4 Säulen
- Schrauben
- Spikes
- Inbusschlüssel mit T-Griff
Pros und Contras+ 150 Kilo Belastbarkeit
+ superstabile Konstruktion
+ Unterebene für Phono Pre-Amp oder Motor
+ auf Wunsch auch in Sondermaßen

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Referenz
Preis-/Leistungsehr gut

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Transrotor Dark Star – Dunkle Materie für glänzende Wiedergabe

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Transrotor, eigentlich für eine glänzende Anmutung mit Acryl und Aluminium bekannt, setzt beim „Dark Star“ auf die dunkle Materie: Dieses Masse-Laufwerk basiert auf dem tiefschwarzen Wunder-Werkstoff POM. Im Verbund mit dem externen Motor, dem ausgelagerten Netzteil, dem S-förmige Tonarm und dem spezialgeschliffenen Abtastsystem beschert dieser Werkstoff dem matt schimmernden Dark Star einen optisch wie akustisch glänzenden Auftritt.

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https://www.youtube.com/watch?v=zGh82XFfhlg

Wunder-Werkstoff in schwarzem Design

Das Wunder-Material POM heißt mit vollem Namen „Polyoxymethylen“. Dieser hochstabile Kunststoff besitzt akustisch ausgezeichnete Dämpfungseigenschaften. Beim Dark Star ist POM deshalb prominent vertreten: Aus dieser schwarzen Materie sind Chassis und Füße, Plattenteller und Klemme gefertigt. Das Chassis besteht aus einer drei Zentimeter starken Basis mit vier Ausläufern. Die beiden vorderen Ausläufer werden ober- und unterseitig von massiven, geschmeidig gedrechselten Rondellen eingefasst. Das untere Rondell ist jeweils der vibrationsdämpfende Fuß, mit dem oberen Rondell hingegen verstellt man die Höhe. So lässt sich der Dark Star durch einfaches Drehen in kürzester Zeit exakt ausrichten.

Die Ausrichtung des Plattenspielers geht einfach, weil die beiden vorderen Standbeine mit den oben aufgesetzten Rondellen schnell und präzise höhenverstellbar sind. Wir haben die absolute Waagerechte mit dem „Turntable Alignment Gauge“ PP-A-01 von Phonophile eingestellt.

Allround Arm für schnellen Systemwechsel

Auf dem dritten Fuß thront der ein-Punkt-gelagerte Tonarm. Hier hat Transrotor seinen TR 800-S montiert. Er entspricht dem SA-250 des japanischen Tonarm-Spezialisten Jelco. Dieser 9-Zoll-Tonarm aus Aluminium ist mittelschwer und harmoniert mit einer Vielzahl von Tonabnehmern. Für den komfortablen Betrieb mit verschiedenen Abtastern besitzt der Arm einen Bajonett-Schraubverschluss. Er ermöglicht einen schnellen Systemwechsel.

Der Dark Stark ist für Neun-Zoll-Tonarme ausgelegt, Transrotor bestückt ihn mit dem s-förmigen TR 800-S. Er ist mit einem SME-Bajonett-Verschluss versehen, so lassen sich die Kopfplatte und das darunter montierte System in wenigen Sekunden wechseln.

Der Dark Stark ist für Neun-Zoll-Tonarme ausgelegt, Transrotor bestückt ihn mit dem s-förmigen TR 800-S. Er ist mit einem SME-Bajonett-Verschluss versehen, so lassen sich die Kopfplatte und das darunter montierte System in wenigen Sekunden wechseln.

System mit Spezialschliff

Von Hause aus ist der Dark Star bereits mit einem amtlichen Tonabnehmer ausgestattet: hier mit dem Transrotor Uccello. Dies ist ein Moving Magnet-System auf Basis der Goldring G1000-Baureihe. Allerdings ist sein Diamant veredelt durch einen Super Fine Line-Schliff und eine polierte Spitze. Das sorgt für eine schonendere Abtastung mit weniger Geräuschen – und mehr Klang. Aktuell bestückt Transrotor den Dark Star mit dem Goldring MM 2200, dessen Nadel elliptisch geschliffen ist.

Der Dark Star kann mit verschieden Abtastern ausgestattet werden. Unser Testmodell ist mit dem Transrotor Uccello bestückt, dies ist ein Moving Magnet-System.

Der Dark Star kann mit verschieden Abtastern ausgestattet werden. Unser Testmodell ist mit dem Transrotor Uccello bestückt, dies ist ein Moving Magnet-System.

Gedämpfter Lift, gekonnte Kraft-Balance

Damit die Nadel sich sanft in die Rille senkt, ist der Tonarm mit einem präzise arbeitenden Lift ausgerüstet. Er macht mit seiner Dämpfung auch ein flottes Umlegen des Hebels möglich. Für die Einstellung der richtigen Auflagekraft besitzt der Tonarm ein drehbares Gegengewicht. An der Nadel zerren beim Plattenabspielen aber auch seitliche Kräfte. Sie gleicht der Dark Star mit einem anpassbaren Anti-Skating aus.

Mit dem Gegengewicht wird der Tonarm erst ausbalanciert und dann mit der zum Abtastsystem passenden Auflagekraft versehen. Mit dem Antiskating-Rad (rechts neben der Tonarmlagerung) egalisiert man die Zugkräfte, die beim Abspielen auf die Nadel wirken.

Mit dem Gegengewicht wird der Tonarm erst ausbalanciert und dann mit der zum Abtastsystem passenden Auflagekraft versehen. Mit dem Antiskating-Rad (rechts neben der Tonarmlagerung) egalisiert man die Zugkräfte, die beim Abspielen auf die Nadel wirken.

Stabil-präziser Antrieb: Motor und Netzteil

Für eine präzise Rotation der Platte sorgt ein ausgelagerter, vom Chassis mechanisch entkoppelter Riemen-Antrieb. Hier arbeitet ein hochqualitativer Zweiphasen-Synchron-Motor. Er wird von einem ebenfalls ausgelagerten Netzteil gesteuert. Diese Stromversorgung baut die benötigte Wechselspannung selbst auf und versorgt den Motor so mit einem extrem stabilen und sauberen Spannungssignal. An diesem Netzteil stellt man die gewünschte Umdrehungszahl ein. Beide Geschwindigkeiten lassen sich über zwei Trimmer exakt kalibrieren.

Der laufruhige Motor treibt den Plattenteller über den Pulley mit einem Rundriemen an. Zieht man den Riemen über das kleine Rad, erreicht man 45 UpM, zieht man ihn über das große Rad, rotiert der Plattenteller mit 33 1/3 UpM. Wer den Dark Star mit dem „Konstant Studio“-Netzteil betreibt, nimmt den Geschwindigkeitswechsel stattdessen bequem an dieser Stromversorgung vor.

Der laufruhige Motor treibt den Plattenteller über den Pulley mit einem Rundriemen an. Zieht man den Riemen über das kleine Rad, erreicht man 45 UpM, zieht man ihn über das große Rad, rotiert der Plattenteller mit 33 1/3 UpM. Wer den Dark Star mit dem „Konstant Studio“-Netzteil betreibt, nimmt den Geschwindigkeitswechsel stattdessen bequem an dieser Stromversorgung vor.

Das externe Netzteil „Konstant Studio“ versorgt den Dark Star mit hochreinem Strom, seine Steuerungselektronik bürgt für absolut stabilen Gleichlauf. Mit dem Drehschalter wählt man die gewünschte Umdrehungszahl. Zwei Stellschrauben ermöglichen die Kalibrierung der Geschwindigkeit. Im Betrieb leuchtet im ersten „O“ des Transrotor-Schriftzugs eine blaue LED.

Das externe Netzteil „Konstant Studio“ versorgt den Dark Star mit hochreinem Strom, seine Steuerungselektronik bürgt für absolut stabilen Gleichlauf. Mit dem Drehschalter wählt man die gewünschte Umdrehungszahl. Zwei Stellschrauben ermöglichen die Kalibrierung der Geschwindigkeit. Im Betrieb leuchtet im ersten „O“ des Transrotor-Schriftzugs eine blaue LED.

Plattenteller mit Spezial-Fräsungen

So wird über den Riemen der Plattenteller in eine präzise Drehung versetzt. Er sorgt mit seiner Masse für die Ruhe der Rotation: Der knapp sechs Zentimeter dicke Teller wiegt stattliche fünf Kilogramm. Mit seinen Fräsungen passt er perfekt zur Optik der Rondelle. Die mittlere Nut dient dabei der Führung des präzise geschliffenen Rundriemens. Die konzentrischen Fräsungen auf der Unterseite hingegen optimieren das Resonanzverhalten dieses Plattenträgers.

Der Plattenteller des Dark Star wiegt satte 6 Kilogramm. Die Reliefstruktur der Unterseite verhindert unerwünschte Resonanzen.

Der Plattenteller des Dark Star wiegt satte 6 Kilogramm. Die Reliefstruktur der Unterseite verhindert unerwünschte Resonanzen.

Top-Lager für geschmeidigen Lauf

Den geschmeidigen Lauf des Plattentellers garantiert ein ausgezeichnetes Inverslager. In einer Aufnahme aus weicher Bronze rotiert die zehn Millimeter messende, stählerne Spindel – gelagert auf einer kleinen, harten Kugel aus Stahl. Diese Spindel mündet oberhalb des Lagers in einen kleinen Subteller. Auf ihm wiederum ruht schließlich der Plattenteller aus dem Wunder-Werkstoff POM. Fügt man nun alle Teile des Dark Star zusammen, ergibt sich als Ganzes ein exzellent gestaltetes, elegant geschwungenes Masse-Laufwerk. Klasse-Komfort, Klasse-Optik – und dass der Transrotor Dark Star auch einen Klasse-Klang bietet, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Test.

Die massive Lagerblock des Dark Star: Wer den Metalldorn dieses Inverslagers leicht hochzieht und wieder absenkt oder über den glänzenden Subteller die Spindel dreht, erlebt, wie perfekt dieses Lager gefertigt ist und wie präzise es läuft.

Die massive Lagerblock des Dark Star: Wer den Metalldorn dieses Inverslagers leicht hochzieht und wieder absenkt oder über den glänzenden Subteller die Spindel dreht, erlebt, wie perfekt dieses Lager gefertigt ist und wie präzise es läuft.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Transrotor
Dark Star
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:- ab 3.089,00 Euro
- in der Testmodell-Ausstattung (Transrotor Dark Star, Tonarm: Transrotor 800-S, Tonabnehmersystem: Uccello): 3.140,00 Euro
Garantie:2 Jahre (+ 5 Jahre Kulanz-Garantie gemäß den Transrotor- Garantiebedingungen)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Räke Hifi / Vertrieb GmbH, Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2202 / 31046
www.transrotor.de
Abmessungen (HBT):- Laufwerk inklusive Motor: 350 x 460 x 340 mm
- Netzteil: 45 x 150 x 2170 mm (ohne Buchsen und Schalter)
Gewicht:- Dark Star komplett: 14,5 kg
- Teller: 5,0 kg
- Laufwerk: 5,2 kg
- Plattenklemme: 0,6 kg
- Motor: 2,6 kg
- Netzteil Transrotor Konstant Studio: 1,1 kg
Prinzip:- Laufwerk: Masse-Prinzip
- Lager: Inverslager
- Antrieb: Riemenantrieb
Tonarm (optional):Transrotor TR 800-S (9 Zoll)
Tonabnehmer (optional):- Transrotor Uccello (MM)
- andere Modelle möglich
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- Transrotor Dark Star (Laufwerkchassis mit montierter Tonarmbasis/Tonarm und Plattentellerlager, inklusive Signalkabel samt Erdungsleitung)
- externer Zweiphasen-Hysterese-Synchronmotor
- externes Netzteil Transrotor Konstant Studio inklusive Steuerelektronik
- Antriebsriemen (rund)
- Plattenklemme
- Handschuhe
- Tonabnehmer-Einstelllehre + Stroboskop-Scheibe
- 3 Bedienungsanleitungen für Plattenspieler Tonarm, Netzteil (Deutsch)
- Garantiekarte
Besonderes:- exzellenter Klang
- leichte Anmutung
- ausgezeichnete Verarbeitung
- aufwändiges Motorkonzept mit externem Netzteil und kalibrierbarer Geschwindigkeitssteuerung
- Doppelriemen-Antrieb
- höhenverstellbare Füße für den Niveauausgleich
- Tonarmbasis standardgefräst für SME (Adapter auf Bestellung)
- Plattenspieler ab Werk vormontiert
- passende Abdeckungen als Zubehör erhältlich
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Inklang Ayers Wall + Sub: Klangstarke und raumfreundliche Lautsprecher-Lösung

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Mit der Ayers Wall präsentiert Inklang einen kompakten Wandlautsprecher, der flexibel als Front-, Center- und Surround-Lautsprecher einsetzbar ist. So ermöglicht er bei geringem Platzbedarf eine attraktive HiFi- und Home Cinema-Beschallung – insbesondere in Kombination mit einem Subwoofer. Deshalb haben wir zwei passive Inklang Ayers Wall und einen aktiven Inklang Ayers Sub kombiniert und getestet, wie klangstark dieses wohnraumfreundliche 2.1-Setup ist.

Die beiden Inklang Ayers Wall ergeben im Verbund mit dem Inklang Ayers Sub eine dezente, platzsparende und trotzdem klangstarke 2.1-Beschallungslösung.

Die beiden Inklang Ayers Wall ergeben im Verbund mit dem Inklang Ayers Sub eine dezente, platzsparende und trotzdem klangstarke 2.1-Beschallungslösung.

Wenig Raum oder wenig Lust auf sichtbare Technik? Dann ist für die Beschallung eine Wandlautsprecher-Lösung die erste Wahl. Im Verbund mit einem Subwoofer kann so ein klangstarkes und zugleich wohnraumfreundliches 2.1-System oder gar ein Mehrkanal-Setup entstehen, denn Wandlautsprecher besitzen eine geringe Bautiefe und der Subwoofer ist, wegen geringen Ortbarkeit der Bässe, optisch unauffällig platzierbar. Wenn das System nun noch optisch ansprechend gestaltet, technisch hochqualitativ ausgeführt und mit sinnvollen Features ausgestattet ist, ergibt das eine amtliche Lautsprecher-Lösung für den Stereo- und Home Theater-Einsatz. Genau dafür hat die Hamburger Manufaktur Inklang die Kombination Ayers Wall/Ayers Sub entwickelt. Dieses Set kann man sich auch als Probe-Weekender für ein Wochenende zum Testen nach Hause bestellen – und wir schauen uns die Protagonisten nun genauer an.

Mit seinen kompakten Maßen und der geringen Aufbautiefe ist der Inklang Ayers Wall ein wohnraumfreundlicher Wandlautsprecher.

Mit seinen kompakten Maßen und der geringen Aufbautiefe ist der Inklang Ayers Wall ein wohnraumfreundlicher Wandlautsprecher.

Inklang Ayers Wall: wohnraumfreundliche Lösung mit Design-Optionen

Mit der Ayers Wall setzt Inklang seine Design-Linie fort: Die Anmutung ist durch die sanften horizontalen Rundungen hansetatisch-dezent, durch die markanten vertikalen Fasungen aber zugleich charakteristisch-elegant. So ist die Ayers Wall als Schallwandler aus dem Hause Inklang erkennbar, trotzdem fügt sie sich geschmeidig in das Ambiente ein. Das liegt natürlich auch an ihren kompakten Maßen von 33 mal 18 Zentimetern und der geringen Bautiefe von 15 Zentimetern. Es liegt aber ebenso an der Vielfalt der Farboptionen: Entweder wählt man eine der zehn wohnraumfreundlichen Kolorierungen aus dem sogenannten „Spectrum“-Angebot, das von „Diamond White“ bis „Thirri Desert Sand No. 19“ reicht, oder man entscheidet sich für einen aufpreispflichtigen Farbton aus dem Portfolio der Luxus-Wandfarbenhersteller Caparol Icons oder Farrow & Ball. Hinzu kommen drei Glanzgrad-Optionen: matt, seidenmatt oder hochglänzend. Wie es schließlich aussieht, kann man sofort auf der Inklang-Homepage sehen: Eine Vorschau zeigt den Lautsprecher in der ausgewählten Farb- und Finish-Konfiguration. Prima!

Die umlaufende Fase ist seit jeher ein Design-Markenzeichen von Inklang und zeichnet auch die Ayers Wall aus.

Die umlaufende Fase ist seit jeher ein Design-Markenzeichen von Inklang und zeichnet auch die Ayers Wall aus.

Zwei Wege für satten Klang

Unser Testmodell ist in makellos lackiertem mattgrauem Peera Lake No.13 gehalten. Auch die weitere Verarbeitungsqualität ist schlicht sehr gut. So sind die Schallwandler auf der Front sauberst eingelassen. Hier agiert ein Duo im Zwei-Wege-Betrieb, wobei die kleine 30-Millimeter-Kalotte mit Seidenmembran eine große Aufgabe übernimmt: Der Tweeter wandelt sowohl die Höhen bis hin zu 32 Kilohertz als auch die Mitten bis runter zu 800 Hertz. Das entlastet den Tieftöner: Ihm bleiben diese für ihn hohen Frequenzen erspart, bei denen ein großer Lautsprecher prinzipbedingt bei der Schallabstrahlung bündelt. Das Ausbleiben dieses Bündelungseffekts befördert die Räumlichkeit der Abbildung und die Plastizität der Wiedergabe. So kann sich der 15-Zentimeter-Woofer auf den tieferen Frequenzbereich konzentrieren. Dank seiner relativ großen Membranfläche aus glasfaserverstärktem Papier, seines starken Antriebs und der langhubigen Ausführung, die ihm eine weite Membranauslenkung ermöglicht, liefert er einen Bass bis hin zu beachtlichen 46 Hertz – trotz der kompakten Bauweise und des geschlossenes Gehäuses.

Der Seidenkalotten-Tweeter sorgt nicht nur für einen Hochton bis weit über 20 Kilohertz, sondern zeichnet auch für die Mitten bis 800 Hertz verantwortlich.

Der Seidenkalotten-Tweeter sorgt nicht nur für einen Hochton bis weit über 20 Kilohertz, sondern zeichnet auch für die Mitten bis 800 Hertz verantwortlich.

Wichtige Weiche für Präzision und Tiefgang

Hierzu trägt auch eine aufwändige Frequenzweiche bei, die innerhalb der Ayers Wall die gesamte Rückseite des Gehäuses einnimmt – trotz der betriebenen Bauteile-Minimierung durch eine clevere Computersimulation. Weniger Bauteile bedeutet: Weniger klangbeeinflussende Komponenten. Die Weiche weist den Chassis die Musiksignal-Anteile zu, zugleich lassen sich mit dieser Weiche aber auch die Klangeigenschaften für den speziellen Einsatzzweck abstimmen. Schließlich soll die Ayers Wall ja an der Wand agieren – und zwar präzise, ausgewogen und trotzdem kräftig im Bass. Deshalb agieren hier eine besonders steilflankige Hochpassfilterung und ein Anpassung, die die Wirkung der Wandreflexion miteinbezieht. Auch aufgrund dieses Klang-Managements erreicht die Ayers Wall einen Bass, mit dem sie durchaus als eigenständige Beschallungslösung agieren kann – sei es als Paar im Stereobetrieb oder als Ensemble im Heimkino-Setup, wo die Ayers Wall als wandmonierter Front-, Center- und Surround-Lautsprecher einsetzbar ist. Für die Fixierung am Gemäuer besitzt der passive Lautsprecher rückseitig zwei Halterungen, vier Kabelführungs-Kanäle und ein versenktes Anschlussterminal.

Der Mitteltieftöner schallwandelt dank seines starken Antriebs und der Ausführung als Langhub-Chass bis runter zu 46 Hertz. Damit liefert die Ayers Wall einen erstaunlich erwachsenen Bass.

Der Mitteltieftöner schallwandelt dank seines starken Antriebs und der Ausführung als Langhub-Chass bis runter zu 46 Hertz. Damit liefert die Ayers Wall einen erstaunlich erwachsenen Bass.

Inklang Ayers Sub: Die Kraft der zwei Woofer

Für einen richtig tiefen Bass, wie ihn gute HiFi-Aufnahmen und insbesondere Film-Tonspuren bieten, braucht es aber schon einen zusätzlichen Subwoofer, der mehr Membranfläche und Gehäusevolumen bietet. Mit Know-how und Geschmack lässt sich aber auch hier eine durchaus ambienteschonende Lösung erreichten. Das beweist der Ayers Sub: Er besitzt das gleiche geschmeidige Design und dieselben Farb- und Finish-Optionen wie die Wall-Lautsprecher und ist allein schon deshalb die stimmig-formschöne Ergänzung. Mit den Maßen 38 mal 37 mal 37 Zentimeter erweist er sich zudem als stattlicher, aber doch kompakter Kubus. Trotzdem soll dieser Subwoofer bis runter zu mordstiefen 22 Hertz spielen. Wie ist das möglich? Zuallererst durch den Einsatz von gleich zwei Chassis: Diese Hochleistungs-Tieftöner besitzen jeweils eine 22 Zentimeter durchmessende, schwere Alu-Membran. Die resultierende Membranfläche ist also riesig, zusammen mit der großen Hubfähigkeit, dem starken Antriebssystem und dem bei aller Kompaktheit doch satten Gehäusevolumen sind alle Voraussetzungen für einen pegelstarken Tiefton gegeben.

Der Ayers Sub besitzt das gleiche gelungene Design wie die Wall-Lautsprecher. Mit einer Kantenlänge von rund 37 Zentimetern besitzt der kubische Tieftonspezialist zudem ziemlich wohnraumfreundliche Maße.

Der Ayers Sub besitzt das gleiche gelungene Design wie die Wall-Lautsprecher. Mit einer Kantenlänge von rund 37 Zentimetern besitzt der kubische Tieftonspezialist zudem ziemlich wohnraumfreundliche Maße.

Rücken an Rücken für präzisen Tiefton

Nun soll ein Subwoofer ja nicht nur tiefreichend, sondern auch sauber schallwandeln. Hier spielt die Vermeidung von Vibrationen eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund sind die beiden Woofer Rücken an Rücken in das Gehäuse eingelassen. Durch diese sogenannte Push-Push-Anordnung heben sich die Bewegungsimpulse der Chassis gegenseitig auf. Diese Impulskompensation verhindert, dass das Gehäuse des Subwoofers oder der Fußboden in ungewollte Schwingung versetzt werden. Auch die Entscheidung zugunsten eines geschlossenen Gehäuses bürgt für mehr Präzision in der Wiedergabe. Die dadurch eigentlich etwas niedrigere Leistung ist kein Thema, weil im Ayers Sub ein aktives, 280 Watt leistendes Stereo-Verstärkermodul für ordentlich Power sorgt. Inklang setzt auf einen exzellenten Class-D-Verstärker von Pascal, einem der renommiertesten Hersteller für audiophile Schaltverstärker-Lösungen. Ein Subsonic-Filter ab 15 Hertz abwärts verhindert, dass Frequenzen, die unterhalb des definierten Übertragungsbereichs und außerhalb des menschlichen Hörbereichs liegen, den Klang verunklaren.

Zwei 22 Zentimeter durchmessende Premium-Tieftöner sorgen mit großer und schwerer Alu-Membran, starkem Antriebssystem und dicker Sicke für einen kraftvollen, tiefreichenden Bass. Der Spielpartner des hier sichtbaren Woofers sitzt auf der gegenüberliegenden Seite des Sub. Diese Rücken-an-Rücken-Positionierung sorgt dafür, dass die Vibrationen erzeugenden Impulse der Woofer sich kompensieren.

Zwei 22 Zentimeter durchmessende Premium-Tieftöner sorgen mit großer und schwerer Alu-Membran, starkem Antriebssystem und dicker Sicke für einen kraftvollen, tiefreichenden Bass. Der Spielpartner des hier sichtbaren Woofers sitzt auf der gegenüberliegenden Seite des Sub. Diese Rücken-an-Rücken-Positionierung sorgt dafür, dass die Vibrationen erzeugenden Impulse der Woofer sich kompensieren.

Bass-Management: fundamentale Features …

Ein Subwoofer muss nun noch mit seinen Mitspielern, den Satelliten-Schallwandlern, harmonieren, seine Anwesenheit sollte nicht heraushörbar sein. Diese Anpassungen nimmt man eigentlich am AV-Receiver vor. Betreibt man das Schallwandler-System aber mit einem HiFi-Verstärker, so muss der Subwoofer diese Einstellmöglichkeiten bieten – und erweist sich der Ayers Sub als amtlich ausgestattet. Die Lautstärke ist in einem weiten Bereich zwischen -54 und +9 Dezibel einstellbar. Die Übergangsfrequenz, die für eine saubere Arbeitsteilung von Satelliten und Subwoofer sorgt, ist beim Ayers Sub zwischen 45 und 200 Hertz frei wählbar und wird überaus steilflankig realisiert, also mit geringer Überlappung. Das minimiert auch im oberen Bassbereich die Wahrnehmbarkeit des Subwoofers. Nun noch die Phase: Sind Subwoofer und Satelliten im Wohnzimmer unterschiedlich weit vom Hörplatz entfernt, leidet die Kohärenz der Wiedergabe. Dagegen hilft eine variable Phaseneinstellung, die das Bass-Signal in einem Bereich von Null bis 180 Grad verzögern kann. Das ermöglicht einen nahtlosen Übergang zu den Satelliten-Lautsprechern.

…und feine Finessen

Über diese fundamentalen Features hinaus bietet der Ayers Sub noch feine Finessen. Ein dreistufiger Bass-Equalizer eröffnet die Möglichkeit, über den linearen Betrieb hinaus den Tiefton geringfügig oder stärker anzuheben – als Raumkorrektur, als Anpassung an den eigenen Geschmack oder schlicht als Maximierung des Spaßes beim cineastischen Beschallungserlebnis. Ein Bypass-Schalter sorgt für die Umgehung sämtlicher Filter, falls das Bass-Management von einem AV-Receiver übernommen wird. Zur Steigerung des Bedienkomforts kann man das Einschalten des Subwoofers einer automatischen Signalerkennung überlassen. Sie springt hier bereits bei 0,85 Millivolt und damit schon bei einem leisen Signal an. Das Eingangssignal kann sowohl stereo als auch mono eingespeist werden, im zweiten Fall verwendet man nur die linke der beiden Cinch-Eingangsbuchsen. Zur Senkung des Stromverbrauchs schaltet sich der Subwoofer zudem nach zwanzig Minuten ohne Eingangssignal ab. Soweit das Portfolio des Ayers Sub. Wie er mit den beiden Ayers Wall-Satelliten als 2.1-Ensemble agiert, hören wir uns nun an.

Das Terminal des Ayers Sub: Mit den Reglern lassen sich Pegel, Phase und Übergangsfrequenz variabel einstellen. Über die drei Schalter werden die Features aktiviert: die automatische Einschaltung bei eingehendem Signal, die Abschaltung aller Filter und der Equalizer zur Anpassung an Raum, Geschmack oder Charakter des Eingangssignals.

Das Terminal des Ayers Sub: Mit den Reglern lassen sich Pegel, Phase und Übergangsfrequenz variabel einstellen. Über die drei Schalter werden die Features aktiviert: die automatische Einschaltung bei eingehendem Signal, die Abschaltung aller Filter und der Equalizer zur Anpassung an Raum, Geschmack oder Charakter des Eingangssignals.

Die Inklang Ayers Wall und Ayers Sub in der Praxis

Zuerst testen wir die HiFi-Qualität – und hier auch erst mal die beiden Wall-Lautsprecher. Dafür wählen wir Eva Cassidys exzellente Cover-Version von „Bridge Over Troubled Water“. Diese Live-Aufnahme startet mit einer unverzerrten E-Gitarre, die durch einen Chorus-Effekt eine schöne Silbrigkeit und Wärme hat. Diese Gitarre hat in der Wiedergabe der beiden Wandlautsprecher eine sehr schöne Körperhaftigkeit. Wir hören zudem auch die feinen Hintergrundgeräusche und die Atmosphäre des Blues Allex-Club: Wir hören das zarte Klirren von Gläsern, das unterschwelliges Murmeln, erfahren auch dadurch die Raumakustik – wir fühlen uns mitten im Club und im Konzert. Dann setzt Eva Casedy mit ihrer angenehm-berührenden Stimme ein. Die Sängerin steht, wie es sich gehört, mitten vor der Band, die neben der Gitarre nun um Keyboard, Bass und Gitarre erweitert ist. Dabei gelingt den Ayers Wall eine richtig gute Staffelung: Die flachen Lautsprecher erzeugen eine schöne Tiefe der Bühne und eine gute Staffelung der Musiker.

Die Rückseite der Ayers Wall: Die vergoldeten Anschlussklemmen sind vertieft eingelassen. Sie besitzen große Aufnahmen für üppige Kabelquerschnitte. Vertikale wie horizontale Kanäle erlauben die Kabelzuführung aus allen vier Richtungen. Im Verbund mit den beiden Halterungen hat man bei der Anbringung also volle Freiheit bei der Längs- oder Quermontage.

Die Rückseite der Ayers Wall: Die vergoldeten Anschlussklemmen sind vertieft eingelassen. Sie besitzen große Aufnahmen für üppige Kabelquerschnitte. Vertikale wie horizontale Kanäle erlauben die Kabelzuführung aus allen vier Richtungen. Im Verbund mit den beiden Halterungen hat man bei der Anbringung also volle Freiheit bei der Längs- oder Quermontage.

Voluminöser Tiefton mit Kraft und Transparenz

Was uns aber noch mehr beeindruckt ist die Fülle des Basses, die die Ayers Wall liefern: Der Viersaiter von Chris Biondo hat richtig Volumen, der Bass klingt satt und reicht überraschend tief. Für derart kleine Boxen ist das eine ausgezeichnete Leistung – zumal die Klarheit des Klangs gewahrt bleibt: Der Bass verdrängt und verschmiert hier nichts, die Wiedergabe bleibt transparent und aufgeräumt. Nun ist es Zeit, den Subwoofer hinzuzuziehen. Wir tasten uns dabei langsam vor: Erst trennen wir ganz tief ab, also bei 45 Hertz, stellen den Pegel leise, also auf -15 Dezibel, und belassen die Phase erst mal auf null Grad. Dazu deaktivieren wir alle Filter. Das Ergebnis ist sehr dezent, also fahren wir den Subwoofer im Pegel hoch. Nun hat der Bass so richtig Volumen und einen amtlichen Tiefton mit toller Fülle, ungemeinem Tiefgang, sauberer Kontur der Töne und einer wunderbaren Kraft und Ruhe.

Damit die Bohrungen perfekt gelingen, liefert Inklang eine Montageschablone mit.

Damit die Bohrungen perfekt gelingen, liefert Inklang eine Montageschablone mit.

Stimmig-homogene Wiedergabe

Jetzt spüren wir den Bass auch richtig körperlich im Magen. Wir hören ja schließlich auf überaus satter Lautstärke. Das Ayers-Ensemble zeigt sich jedoch unbeeindruckt, es bleibt souverän und sauber. Wir steigern Trennfrequenz auf 60 Hertz – und stellen fest: Die Wall-Lautsprecher haben die Unterstützung in dieser Frequenzregion gar nicht nötig. Ganz im Gegenteil, der Bass klingt nun etwas angedickt. Bei etwa 50 Hertz haben wir in unserem Testraum den optimalen Übergang gefunden. Bei null Dezibel liegt dann auch der maximal stimmige Pegel: So spielt das Ensemble richtig rund und harmonisch, ohne dass der Subwoofer akustisch hervorragt. Auch bei der Phase reichen uns wenige Grad, weil der Tieftonwürfel nicht weit vor den Wandlautsprechern steht. Jetzt bekommt der Tiefbass eine Zugabe: Wir setzen den EQ-Schalter von neutral auf HiFi. Dieses leichte Tiefton-Plus tut dem Gesamtklang durchaus gut, da wurde mit Geschmack abgestimmt. Gerade bei geringerer Lautstärke ist der HiFi-Modus eine gute Option.

Atemberaubender Action-Soundtrack

Nun wechseln wir vom HiFi-Genuss zum Heimkino-Erlebnis. Hier starten wir mit „Mission: Impossible – Rogue Nation“ und wählen die Motorrad-Verfolgungsjagd. Das rasante Serpentinen-Rennen ist auch dank des Ayers-Ensemble atemberaubend: Wir fiebern mit Ethan Hunt alias Tom Cruise, wie er mit heulendem Motor im höchsten Drehzahlbereich halsbrecherische Manöver vollführt und plötzlich links und rechts zwischen zwei Lastwagen-Konvois fast eingekeilt ist – ein toller Stereo-Effekt, der uns durch seine Plastizität und seinen Punch aufschrecken lässt. Der beeindruckende Höhepunkt kommt, als ein Verfolger im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve nicht mehr kriegt: Die imposante Explosion des Motorrads ist vom Feinsten, es kracht mit Schmackes und Wumms. Aber da geht noch mehr: Wir schalten nun den EQ des Ayres Sub in den „Home Theater“-Modus – und es ist, als hätten wir einen Turbo angeworfen. Die Anfangsszene des Films, in der Hunt spektakulär in das bereits abhebende Flugzeug eindringt, bekommt durch den Bass-Boost eine deutlich größere Dramatik.

Die Ayers Wall ist auch als Center einsetzbar, so gelingt mit ihr gleichermaßen die HiFi- und Home Cinema-Beschallung.

Die Ayers Wall ist auch als Center einsetzbar, so gelingt mit ihr gleichermaßen die HiFi- und Home Cinema-Beschallung.

Bass-Boost für cineastische Durchschlagskraft

Die Flugzeugturbinen donnern nun bedrohlich, das tieffrequente Dröhnen der Motoren drückt uns auf die Ohren, wir spüren den Druck und Sog der Luftströme, während Hunt mit seinem Gegner an der offenen Ladeklappe kämpft. Wow! Trotzdem bleibt in der gesamten Szene die Sprachverständlichkeit der hitzigen Dialoge sehr gut. Zur nochmaligen Steigerung wechseln wir zu Mad Max: Fury Road“. Beim postapokalyptischen Rennen durch das Ödland wird noch mehr Material in Schrott verwandelt: Die zuhauf explodierenden Kriegswagen, ihr brachiales Auf- und Überschlagen nach beendeter Himmelfahrt, die fauchenden Feuerbälle – das ist ebenso eine akustische Attraktion wie das furchterregende Doppel-Sägeblatt, das mit gleißendem Ton alles zerteilt, was an seine heiß rotierenden Zähne gerät. Die Wiedergabe ist so plastisch-echt, dass wir unmerklich die Fäuste geballt haben! Dabei bleibt der Ton sauber und transparent – trotz des hohen Pegels. Erst, als die Redaktionskollegen hinzutreten und sich unterhalten, merken wir, wie laut wir hören – es macht halt einfach Spaß.

Die On-Wall-Lautsprecher in Kombination mit dem Subwoofer eignen sich insbesondere bei anspruchsvoller Raumgeometrie und Ambiente-Aufteilung.

Die On-Wall-Lautsprecher in Kombination mit dem Subwoofer eignen sich insbesondere bei anspruchsvoller Raumgeometrie und Ambiente-Aufteilung.

Fazit

Die Inklang Ayers Wall und der Inklang Ayers Sub sind eine ausgezeichnete Lösung für eine wohnraumfreundliche und trotzdem klangstarke Beschallung. Sie ist bereits mit den Wandlautsprechern möglich: Trotz ihres flachen und kompakten Designs liefern die Ayers Wall, die als Front, Center- und Rear-Speaker einsetzbar sind, eine transparente und plastische Wiedergabe mit einem erstaunlich erwachsenen Bass. Im Verbund mit dem Subwoofer sorgt das Ayers-Ensemble dann für einen Tiefton, der jeden Film zum cinematischen Erlebnis macht. Dank seiner Features ist der Ayers Sub perfekt an die Wandlautsprecher anpassbar, so spielt das 2.1-Set harmonisch und wie aus einem Guss. Durch die EQ-und Filter-Möglichkeiten des Subwoofers ist das Ensemble zudem auf den Raum, den eigenen Geschmack oder das Beschallungsereignis, also Musik oder Filmton, abstimmbar. So bieten die Ayers Wall und der Ayers Sub eine kochkarätige Beschallung bei geringem Platzbedarf.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: gut

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210314.Inklang-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Inklang
Ayers Wall
Produktkategorie:Wandlautsprecher (Front-, Center-, Surround-Lautsprecher)
Preis:ab 649,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Gehäusefarbe:
- Auswahl aus 10 Inklang Spectrum-Farben
- Individuelle Caparol Icons-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 Euro)
- Farrow & Ball-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 Euro)
- Persönliche Farbcode-Abstimmung (Aufpreis: 49,90 Euro)

Gehäusefinish (Glanzgrad):
- matt
- silk-matt
- glossy
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: 0800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):334 x 175 x 155 mm
Gewicht:6,1 kg / Stück
Bauart:2 Wege, geschlossen, passiv
Impedanz:4 Ω
Hochtöner:1 x 30 mm (Kalotte, Seidenmembran)
Mitteltieftöner:1 x 152 mm (Konus, glasfaserverstärkte Papiermembran)
Frequenzbereich:46 Hz - 32 kHz (-10 dB) (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:800 Hz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:82 dB (1W/1 m) (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:max. 130 W
Empfohlene Raumgröße:klein bis groß
Empfohlene Verstärkerleistung:ab 30 W
Lieferumfang:- Inklang Ayers Wall
- Stoffhandschuhe
- Montageschablone
- Schrauben + Dübel für die Montage
Optionales Zubehör:- Lautsprecherabdeckung (22,95 Euro / Stück)
Pros und Kontras:+ transparente, räumliche und dynamische Wiedergabe
+ beachtlicher Bass trotz kleinem Gehäuse
+ sehr gute Material- und Fertigungsqualität
+ attraktives Design
+ Customizing-Prinzip: Boxen sind durch zahlreiche Optionen individuell konfigurierbar
+ Testmöglichkeit: Ayers Wall/Sub 2.1-Set kann als „Probe-Weekender“ übers Wochenende zuhause getestet werden

- keine
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:gut
Modell:Inklang
Ayers Sub
Produktkategorie:Subwoofer
Preis:ab 1.599,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Gehäusefarbe:
- Auswahl aus 10 Inklang Spectrum-Farben
- Individuelle Caparol Icons-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 Euro)
- Farrow & Ball-Farbenwelt (Aufpreis: 49,90 Euro)
- Persönliche Farbcode-Abstimmung (Aufpreis: 49,90 Euro)

Gehäusefinish (Glanzgrad):
- matt
- silk-matt
- glossy

Metallapplikationen (Sockelplatte, Standfüße)
- silber
- schwarz
Vertrieb:Inklang, Hamburg
Tel.: 0800 / 7242388
www.inklang.de
Abmessungen (HBT):383 x 366 x 366 mm
Gewicht:22,0 kg / Stück
Bauart:aktiv, geschlossen, push-push
Tieftöner:2 x 223 mm (Konus, Aluminium-Membran)
Frequenzgang:22 Hz - 200 kHz (-10 dB) (Herstellerangabe)
Trennfrequenz (Filter)45 - 100 Hz (24 dB)
Subsonic-Filter:15 Hz (12 dB)
Wirkungsgrad:90 dB (1W/1 m) (Herstellerangabe)
Leistung der Verstärker:2 x 180 W
Energieverbrauch:- Betrieb: max. 350 W
- Standby: 0,5 W
Empfohlene Raumgröße:klein bis groß
Lieferumfang:- Inklang Ayers Sub
- Netzkabel
- Stoffhandschuhe
Optionales Zubehör:- Spikes inkl. Bodenaufnahme in Rändeloptik (19,95 Euro / 4 Stück)
- Lautsprecherabdeckung (49,95 Euro / Stück)
Pros und Kontras:Pros und Contras: + Customizing-Prinzip: Boxen sind durch zahlreiche Optionen individuell konfigurierbar
+ attraktives Design
+ exzellente Tieftönfähigkeit bis 22 Hertz
+ präzise-konturierter Bass
+ hohe Dynamikfähigkeit und Pegelstärke
+sehr gute Material- und Fertigungsqualität
+ frei wählbare Übergangsfrequenz mit steilflankigem Filter (24 dB/Oktave)
+ Filter-Bypass-Option
+ Lautstärkeregelung (-54 bis +9 dB)
+ variable Phasen-Einstellung (0-180°)
+ 3 wählbare Raum-EQ-Einstellungen (Normal/Flat [EQ off], Low [HiFi], Extended Low [Home Theater])
+ Subsonic-Filter
+ Power Mode: konstant oder automatische Einschaltung durch Eingangssignal
+ automatischer Standby-Modus nach 20 min.
+ Testmöglichkeit: Ayers Wall/Sub 2.1-Set kann als „Probe-Weekender“ übers Wochenende zuhause getestet werden

- keine
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis/Leistung:gut

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Genelec G Four – Hohe akustische Kunst aus dem hohen Norden

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Mit den G Four bieten die finnischen Audio-Experten von Genelec aktive, Zwei-Wege-Lautsprecher für den HiFi-Einsatz an. Mit durchdachten Features und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sollen diese Schallwandler punkten. Optisch bieten die Genelec G Four auf jeden Fall Wiedererkennungswert und beeindrucken auch auf andere Art und Weise.

Die Schallführung auf der Front der G Four verspricht eine ausgewogene Abstrahlung und einen breiten Abhörbereich.

Die Marke Genelec existiert seit 1976. Verglichen mit vielen anderen Audio-Größen ist man also ein vergleichsweise junges Unternehmen. In unzähligen Studios für Musik, Filme und Videospiele, aber auch in Restaurants, Cafés und Geschäftsräumen sind die Lautsprecher der Finnen inzwischen zuhause. Für den heimischen HiFi-Genuss steht die G-Reihe zur Verfügung. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist auf jeden Fall das ungewöhnliche, nahezu komplett kantenlose Design. Für die schicken Rundungen der Box zeichnet sich Harri Koskinen verantwortlich. Vinyl-Fans kennen vielleicht die Fatty-Boxen, die er ebenfalls designt hat. Aber natürlich steckt auch eine akustische Idee dahinter: Durch die gerundeten Kanten soll ein möglichst gleichmäßiger Frequenzgang und optimale räumliche Abbildung des Klangs erreicht werden. Am Aussehen der Boxen habe ich nichts auszusetzen. Und dass sie in schwarz, weiß und silber erhältlich sind, macht ebenfalls deutlich, wie wichtig Genelec die optische und individuelle Komponente ist.

Die Genelec G Four eignet sich beispielsweise ideal als Abhörmonitor in Verbindung mit dem Computer als Musikquelle.

Masse für klasse Sound

Mit jeweils 8,6 Kilogramm bringen die G Four ordentlich Gewicht auf die Waage. Ein Subwoofer wird hier wohl überflüssig sein. Schon bei der Aufstellung habe ich das Gefühl, hier gleich etwas richtig Gutes zu hören. Laut Spezifikationen können die Genelecs Frequenzen von 45 Hertz bis 20 Kilohertz abbilden. Es handelt sich übrigens um aktive Lautsprecher. Das bedeutet, es wird kein zusätzlicher Verstärker benötigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man Verstärker, Vorverstärker und Schallwandler so perfekt aufeinander abstimmen kann. An der G Four selbst finden sich je Buchse für XLR und Cinch. Vom Computer bis zum Plattenspieler kann hier quasi alles angeschlossen werden, was über einen analogen Audio-Ausgang verfügt. Die Lautsprecher-Chassis werden durch hochwertige Aluminium-Gitter geschützt. Auf der Rückseite der Boxen befinden sich der Ein- und Ausschalter, ein Panel für Soundeinstellungen, sowie Bass-Reflex-Öffnungen, auf die wir gleich nochmal im Detail zu sprechen kommen.

Aufstellung der Genelec G Four und etwas Physik

Idealerweise werden Lautsprecher im Stereo-Dreieck aufgestellt, wobei die Hörposition eine Spitze darstellt. Da unsere Testgäste eine ordentliche Portion Tiefen versprechen, empfiehlt es sich, bei der Aufstellung möglichst viel Abstand zu Wänden und Ecken zu halten. Der Hintergrund hierbei ist, dass Bass-Frequenzen vom Lautsprecher in alle Richtungen abgegeben werden. Wenn sich die Box nahe einer Wand befindet, kommt die reflektierte Bass-Schallwelle also nahezu gleichzeitig mit der von der Box nach vorne abgegebenen Schallwelle beim Hörer an. So summiert sich der Bass je nach Raumgegebenheit auf. Auch neigt der Bass bei kleineren Räumen dazu, sich in den Ecken geradezu zu stapeln. „Raummoden“ nennt der Akustiker das und wer mehr über das Thema wissen will, kann das Wort ja einfach mal googeln. Was aber nun, wenn ich meine Lautsprecher genau in den Ecken meines Raumes oder an einer Wand haben will?

Der Bassreflex-Port befindet sich auf der Gehäuserückseite. Aber den Abstand zur Wand im Rücken lässt sich der Bassbereich zusätzlich an den eigenen Hörgeschmack anpassen.

Akustisches Chamäleon

Zur Lösung dieses akustischen Problems hat Genelec sein „Tone Control“ erdacht. Das Tone Control-Panel bietet über kleine Schalter die Möglichkeit, die unterschiedlichen Frequenzbereiche anzuheben oder abzusenken – je nachdem wo die Lautsprecher aufgestellt werden. Beispielsweise lassen sich so tiefe Bass-Frequenzen absenken, um deren eben beschriebene „Stapelung“ zu vermeiden, beziehungsweise zu minimieren. Das sorgt für ein ausgewogeneres Klangbild und erspart auch Stress mit den Nachbarn. Bass-Frequenzen bis 1 Kilohertz können auch nochmal separat eingestellt und so der oft sträflich vernachlässigte Bereich der tiefen Mitten beeinflusst werden. Ein weiterer Schalter sorgt für die Regulierung der Mitten und Höhen. Damit keine tagelangen Testreihen nötig werden, finden sich in der Anleitung verschiedene empfohlene Einstellungen, je nachdem ob die Genelecs in Ecken, einem gedämpften Raum oder auf dem Tisch Platz finden sollen. Beim Aufstellen der G Four kommt dann der nächste Clou, mit denen Genelec das Hörvergnügen verschönert, zum Tragen.

Unglaublich: Obwohl die Genelec G Four kleiner ist als ein Schuhkarton, liefert sie eine Bassperformance, die man sonst nur von Standlautsprechern gewohnt ist.

Iso-Pods – Ein ganz besonderer Standfuß

Da die Kanten der Genelecs gerundet sind, würden sie ohne Hilfsmittel umfallen oder zumindest stark wackeln. Für zusätzliche Standfestigkeit sorgen die direkt montierten Iso-Pod Table Stands. Sie bestehen aus Gummi und haben mehrere Funktionen. Die wichtigste ist dabei definitiv die Entkopplung vom Untergrund. Warum das ein genialer Einfall ist, werde ich gleich erläutern. Vorher noch zwei Worte über weitere Funktionen der Iso-Pods. Zum einen lassen sich die Lautsprecher im Pod nach vorne oder hinten schieben. Dadurch kann er leicht gekippt und der Klang schräg nach oben oder unten abgestrahlt werden. Das ist sehr praktisch, wenn die G Four auf einem höheren Regal oder etwas unterhalb der Hörposition, zum Beispiel auf dem Tisch, stehen. Außerdem lassen sich die Pods mittels Schraubenzieher leicht entfernen und seitlich befestigen. Somit können die Genelecs auch auf die Seite gelegt werden, was für ein leicht verbreitertes Stereo-Bild sorgt.

Clever: die verstellbaren Iso-Pods erlauben die flexible Winklung und Ausrichtung der Genelec G Four.

Das Problem mit den Schwingungen

Mir selbst war lange nicht bewusst, wie sehr der Klang vom Untergrund, auf dem die Lautsprecher stehen, beeinflusst wird. Gerade bei solchen, die tiefe Frequenzen ordentlich abbilden können. Auch ein Grund dafür, warum Boxen beim Händler richtig gut klingen und sich die Begeisterung zuhause dann legt. Im Showroom thronen die Lautsprecher meist auf sehr guten Stativen oder entkoppelnden Unterlagen. Dadurch kommt der vom Hersteller beabsichtigte Klang voll zum Tragen. Daheim stellt man die guten Stücke dann direkt auf ein Regal, einen Tisch oder irgendwelche Stative. Was eben gerade da ist. Nun gibt der Lautsprecher seine Schallwellen nicht wie beabsichtigt ausschließlich in die Luft, sondern auch an seinen Untergrund ab. Dieser schwingt mit und entzieht dem Sound die Kraft. Um dem entgegenzuwirken, verfügen die Genelec G Four auch über einen Tabletop-Mode. Ist er aktiviert, gleicht dieser das Klangbild an den starren und reflektierenden Untergrund an.

Anschlussseitig ist die G Four mit einem Cinch- und einem XLR-Eingang ausgestattet. Mehr wird eigentlich auch nicht benötigt.

Die Genelec G Four regeln das

Also egal, ob die Lautsprecher ins Regal an der Wand, auf den Schreibtisch oder in die Ecke gestellt werden, mittels Tone Control-Regler können die räumlichen Einschränkungen akustisch ausgeglichen werden. Ich bin mit den Schwierigkeiten, die beim entspannten Musikhören in normalen Räumen auftreten können, durchaus vertraut. In kleinen Räumen sind Beispielsweise stehende Wellen oft ein Problem. Also, wenn sich Reflexionen von Schallwellen selbst mehrfach überlagern und so ein verzerrtes Klangbild entsteht. Der Akustiker widmet sich dieses Problems durch das Einbringen teuer akustischer Elemente, wie Breitband-Absorber oder Bassfallen. Für Musik-Schaffende oder audiophile HiFi-Fans ist das ein spannendes Thema für sich und Räume akustisch zu optimieren ist eine tolle Sache. Aber mal ehrlich. Wie genial sind denn bitte Lautsprecher, die sich dem Raum anpassen, um großartig zu klingen und nicht den Raum um sich herum angepasst haben wollen?

Über die kleinen Schalter auf der Gehäuserückseite lässt sich die G Four ideal an ihren Aufstellungsort und an den eigenen Hörgeschmack anpassen.

Und so klingt das Ganze

Mein erster Praxistest für meine Genelecs ist die Hintergrundbeschallung bei meiner Arbeit im Home Office. Also erstmal Musik in moderater Lautstärke. Was direkt auffällt, ist die Abwesenheit von statischem Rauschen oder dem typischen Netzbrummen, das aktive Lautsprecher nur allzu oft begleitet. Würde die LED nicht leuchten, wäre ich mir nicht sicher, ob die G Four überhaupt eingeschaltet sind. Aber doch, sie sind es und ich höre Coldplay. Neben vielen anderen Qualitäten kann man die Musik der Band seit dem 2014er Album „Ghost Stories“ auch ganz hervorragend als Bass-Wiedergabe-Benchmark nutzen. Ich bin hin und weg mit welcher Dynamik und Impulstreue die Songs selbst bei minimaler Lautstärke klingen. Der aktuellere Song „Daddy“ hat ein wunderbares Bassfundament, das auf den meisten Systemen erst unter höherer Lautstärke richtig zum Vorschein kommt, wenn die Grenze zu verzerrtem Sound oft schon überschritten ist und unschönen Resonanzen entstehen.

Der Genuss liegt im Detail

Von den meisterlichen Deutschrockern „Die Ärzte“ gab es 2020 endlich ein neues Album. Dieses Werk namens „Hell“ habe ich auserkoren, meine Testgäste richtig krachen zu lassen. Farin Urlaub erzählt, dass er für seine Songs auch gerne mal sieben Gitarren und fünf verschiedene Gesangsspuren aufnimmt. Und was soll ich sagen? Ich kann sie alle hören. Die Detailfülle, die Klarheit und der sehr plastische, räumliche Sound lassen schon etwas Live-Atmosphäre aufkommen. Bevor ich vom Rock beflügelt noch einen Moshpit eröffne und die Testkandidaten zu Schaden kommen, beschließe ich die Genelecs in ein akustisches Krisengebiet zu verfrachten – ins Wohnzimmer. Im Gegensatz zu meinem kleinen Arbeitszimmer, ist es relativ groß und bereitet daher im Bassbereich weniger Probleme, da die Schallwellen genug Platz haben, um sich auszubreiten. Dafür hat es unanständig viele kahle Flächen, die das Musikhören aufgrund der sich stapelnden hohen Frequenzanteile sehr schnell anstrengend machen.

Besonders stolz ist man bei Genelec auf den 19 Millimeter durchmessenden Hochtöner mit Metallkalotte. Er sitzt in einer ihn umgebenden Vertiefung, die als Schallführung dient.

Gemeinsam durch Tiefen und Höhen

Moderner Pop wird so produziert, dass er auf kleinen Boxen, beziehungsweise Smartphone-Lautsprechern, so gut wie möglich klingt und kein Detail der aufwendigen Produktionen verloren geht. Somit sind hohe Anteile in der Musik wesentlich größer als vor dreißig Jahren, was das genussvolle Anhören bei Zimmerlautstärke mit der Zeit etwas anstrengend machen kann. Um endlich mal Taylor Swifts jüngste Werke zur Gänze zu genießen, drehe ich – wie in der Anleitung für hallende Räume empfohlen – den Sub-Bass und die Höhen etwas runter und drücke auf Start. Wieder können die Genelec G Four auf ganzer Linie punkten. Das räumliche Klangbild, die klare Abbildung aller Details in der Musik und der warme, aber kein bisschen wummernde Bass: So ist Musikhören Genuss und nicht einfach nur Konsum. Und ich glaube, dass sich auch Musikschaffende eine Freudenträne verdrücken, wenn sie ihre Musik auf diese Art und Weise gehört wissen.

Die G Four erscheinen auf den ersten Blick eher zurückhaltend, unscheinbar. Tatsächlich steckt ihn ihnen aber ein Lautsprecher, ein Vorverstärker und gleich zwei Verstärker – je Lautsprecher wohlgemerkt!

Fazit

Bis zu diesem Test dachte ich, dass zum stilvollen Musikhören eine patente Stereo-Anlage aus Einzelkomponenten mit möglichst mannshohen Lautsprechern Pflicht wäre. Genelec zeigt, dass es auch anders geht. Die G Four machen einen externen Vorverstärker überflüssig und empfehlen sich daher für alle, die Musik laut und leise genießen, aber keine Stereo-Anlage herumstehen haben wollen. Oder für alle, denen bei Wörtern wie „Vorverstärker“ schon der Schädel brummt. Hier heißt es einfach nur Stecker rein, einschalten, genießen. Durch die Tonal-Balance-Control lassen sich die G Four an jeden Raum anpassen und durch die verschiedenen verfügbaren Farben und das schicke Design gilt es auch bei der Optik keine Abstriche zu machen. Der Preis von rund 1100 Euro lässt einen vielleicht erstmal ein bisschen zusammenzucken, ist aber auf jeden Fall gerechtfertigt. Ich hätte nicht gedacht, dass es mit einem so überschaubaren Setup möglich sein würde, Musik auf einem so hohen Niveau genießen zu können.

Test & Text: Dominik Schirach
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Genelec
G Four
Gerätekategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:1.112,00 Euro / Paar
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Silber
Vertrieb:Audio Pro, Heilbronn
Tel.: 07131 / 2636 400
www.audiopro.de
Abmessungen (H x B x T):350 x 237 x 223 mm
Gewicht:8,6 kg (Stück)
Prinzip: aktiv, 2 Wege, bassreflex
Hochtöner:1 x 19 mm (Metallkalotte)
Mitteltieftöner:1 x 165 mm
Frequenzgang:41 - 25.000 Hz
(Herstellerangaben)
Leistung:2 x 90 Watt
Eingänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Lieferumfang (pro Box):- G Four
- Iso-Pods
- Bedienungsanleitung
Besonderes:+ druckvoller Sound
+ dynamisch unter niedrigen Pegeln
+ ausgeglichener Sound
+ flexible Standkonstruktion
+ integrierter Verstärker
+ leistungsstark
+ Tone Control

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Creek Audio Voyage i20 – High-End-Verstärker für die HiRes-Reise

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Mit der Voyage-Serie unternimmt Creek Audio den beherzten Schritt ins Premiumsegment. Hauptakteur der neuen Linie ist der robuste und doch mit sanften Linien gestaltete Verstärker Voyage i20 im minimalistischen Design. Der Amp ist erstklassig verarbeitet, erfreulich kompakt und bietet doch alles, was den perfekten Hörgenuss ausmacht – inklusive beachtlicher Leistung. Inkl. HiRes-DAC und Bluetooth-Modul bietet er zudem auch modernen Quellen adäquaten Anschluss. Besonderes Lob verdient sich der Verstärker ausserdem für seinen unkomplizierten Umgang mit anspruchsvollsten Lautsprechern.

Der Creek Audio Voyaga i20 ist optisch zurückhaltend gestylt, erstklassig verarbeitet und hat reichlich Ausstattung unter der Haube.

Die Creek Audio Ltd. wurde 1993 von Michael Creek gegründet. Die Firmengeschichte reicht aber deutlich weiter zurück. 1970 arbeitete Mike bereits für die Wyndsor Recording CO. Ltd. seines Vaters und sammelte erste Erfahrungen als Produktionsleiter. 1976 gründete er mit der M R Creek Ltd. seine eigene Firma und arbeite fortan als Berater in der Audioindustrie. 1981 begann er dann damit, seine ersten eigenen Produkte nach der Familienphilosophie „Hohe Qualität zum erschwinglichen Preis“ zu entwickeln. Die ersten eigenen Verstärker und Tuner wurden dank Metallgehäuse mit Holzzargen und ihrer guten Qualität zu echten Verkaufsschlagern. Ende der 1980er Jahre kaufte die TGI PLC Group dann das Unternehmen. 1993 erwarb Michael Creek die Rechte zurück und gründete die heutige Creek Audio Ltd. mit ihrem Sitz in Hemen Hempstead unweit von London.

Die Front wird von einer soliden Alu-Platte geziert. Sämtliche Spaltmaße sind optisch perfekt gehalten, die Lüftunsschlitze auf der Gehäuseoberseite großzügig dimensioniert.

Erscheinung des Creek Audio Voyage i20

Äußerlich besticht der Creek Audio Voyage i20 mit einer aufgeräumten in Silber gehaltenen Front. Zwei große Drehregler säumen das große und klar ablesbare Display. Die Regler verfügen über eine gut spürbare und leichtgängige Rasterung. Die fein aufgelöste Anzeige signalisiert alle Betriebszustände des Verstärkers deutlich und schnörkellos. Sogar die Temperatur der leistungsstarken Endstufe kann hier abgelesen werden. An Lautsprechern mit einer Impedanz von vier Ohm kann der Voyage i20 satte 240 Watt liefern. Dabei misst das Gehäuse gerade einmal acht Zentimeter in der Höhe und ist mit 35 Zentimetern Tiefe auch vergleichsweise kompakt. In der Breite hält sich der Voyage i20 an die Hifi-üblichen 43 Zentimeter und passt sich so perfekt in den Gerätepark ein. Durch sein großes, schwarz gehaltenes Display fügt er sich auch in schwarze Anlagen gut ein. Unauffällig im Displayrahmen liegt eine 6,3 Millimeter messende Kopfhörerbuchse für den ungestörten Musikgenuss.

Das zentral in der Front platzierte Display gibt Auskunft über alle Betriebsarten, Filtereinstellungen, die gewählte Quelle, die Lautstärke etc.

Anschlussvielfalt

Dem Creek Audio Voyage i20 mangelt es nicht an Anschlüssen. So wartet er auf der übersichtlich beschrifteten Rückseite mit drei Cinch-Eingängen auf. Darüber hinaus kann auch ein Gerät per symmetrischem XLR-Anschluss Verbindung aufnehmen. Auf der digitalen Seite finden sich je zwei koaxiale sowie optische Anschlussbuchsen. Für den Signalweg aus dem Verstärker heraus stehen robuste Schraubterminals mit Aufnahme für Bananenstecker zur Verfügung. Um den Voyage i20 als Vorverstärker zu verwenden, steht der Pre-Amp-Ausgang bereit. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich die heute übliche Kaltgerätebuchse für die Stromversorgung. Wer den Creek vollständig abschalten möchte, kann dies mit dem Power-Schalter auf der Rückseite ebenfalls tun, um etwas Energie zu sparen. Liegt mindestens 30 Minuten kein Signal an oder wird der Quellenwahlregler länger gedrückt, schaltet sich der Verstärker automatisch in den Stand-by-Modus. In diesem Modus genehmigt sich der Voyage i20 dann gerade einmal 0,5 Watt.

Die Analog-Sektion ist reichhaltig bestückt. Das uns zu Verfügung gestellte Modell ist zudem mit einem Phono-Modul ausgestattet.

Die digitale Welt

Sehr vorbildlich geht der Voyage i20 mit digitalen Quellen um. Unter anderem nimmt er Signale über koax oder via optischem Eingang entgegen. Von denen hat er je zwei an Bord. Bedeutet: Hier lassen sich zeitgleich ein Mediaplayer, die Konsole, der Fernseher und der CD-Spieler anschliessen. Apropos: Mit Markteinführung des Voyage i20 hat Creek zeitgleich auch den technisch und optisch passenden Voyage CD vorgestellt, der zum Testzeitpunkt aber nicht verfügbar war. Aber zurück zum Verstärker. Dieser ist neben besagten Schnittstellen auch mit einer Antenne für Bluetooth ausgestattet. Dank Bluetooth aptX HD saugt er dabei Musik von mobilen oder stationären Geräten wie Smartphones, Tablets oder Notebooks aus der Luft. Die Verbindungsaufnahme geschieht denkbar einfach: Die Quelle wird einfach auf „Bluetooth“ gestellt und am Zuspieler „Creek Audio BT“ gewählt. Keine zwei Sekunden später tönt Musik aus den Lautsprechern. Und das klingt auch noch richtig gut. Dazu aber später mehr.

Der Voyage i20 stellt ausserdem einen USB-Port, je zwei koaxiale und optische Digitalports und einen Bluetooth-Empfänger bereit. Damit ist er für nahezu alle modernen Quellen offen.

Keine Angst vor der Zukunft

Sollte die luftige Übertragung trotz aller Bequemlichkeit keinen Anklang finden, so bietet der ebenfalls an Bord befindliche HiRes-DAC auch eine separate Anlieferung per USB-Schnittstelle Typ B an. Über diesen Weg können PCM-Files in einer Abtastrate von bis zu 768 Kilohertz bei maximal 32 Bit angeliefert werden. Alternativ nimmt es der Voyage i20 aber auch mit DSD256-Files auf. Wo man solche Dateien aktuell herbekommt, kann ich nicht sagen. Den genannten Wert empfinde ich aber dennoch als sehr positiv, suggeriert er mir doch enorme Zukunftssicherheit. Was die nähere Zukunft auch immer an Samplingraten bereithält, der Voyage i20 wird damit umgehen können. Über besagte USB-Schnittstelle kann also beispielsweise ein Computer direkt Kontakt zum Verstärker aufnehmen. Optisch passt dabei sogar ein Laptop mit 17 Zoll-Bildschirm perfekt zum kompakten Voyage i20. Allerdings sollte man dieses aus thermischen Gründen besser nicht auf die Lüftungsschlitze des Creek stellen …

Der Voyage i20 ist auch in der Lage DSD-Files zu verarbeiten.

Klangliche Eigenschaften

Dass Creek Audio bei seinen Komponenten nur auf ausgesuchtes Material setzt und auch neue Herangehensweisen wagt, macht sich klanglich durchaus bemerkbar. So geht der Voyage i20 in meinem ersten Hörtest sehr kraftvoll und spritzig zu werke. Der Digital-Analog-Wandler lässt sich in drei Stufen anpassen und erlaubt so eine gezielte geschmackliche Abstimmung. Mir persönlich gefällt die Einstellung „Fast+“ ausgezeichnet, bei der der Wandler sehr agil operiert. Hier gewinnen Stücke mit ausgeprägter Perkussion im Hochtonbereich wie „Corazon Espinado“ von Carlos Santana oder „Anima“ von Angela Puxi an Detailtiefe und unglaublicher Freiheit. Der Wandler saugt kleinste Details aus dem Ursprungsmaterial, reicht es an die feinfühlige Vorstufe weiter, die damit ihrerseits den im AB-Betrieb arbeitenden Endstufentrakt beschickt. Daraus resultieren kristallklare Stimmen und sanft säuselnde Saxophone an den Lautsprecherausgängen. In keinem Maße schlechter schneidet der Kopfhörerausgang ab. Der Voyage i20 fächert ein feingegliedertes Stereofeld auf und schneidert ein perfektes Soundgewand auf die Ohren.

Der Creek Audio ist gerade einmal acht Zentimeter hoch, zugleich aber überraschend leistungsstark und dynamisch.

Knackig und ausgewogen

Natürlich überzeugen nicht nur die Höhen, die der Creek Audio Voyage i20 liefert. Auch im Bass kann ordentlich die Post abgehen. Etwa ab Zimmerlautstärke liefert der Brite schon ein knackscharfes Klangfundament. Er zeigt dabei so viel Kraft, dass ich selbst mit Regallautsprechern schon eine sehr ansprechende Klangkulisse erhalte, ohne den Subwoofer bemühen zu müssen. Freunde elektronischer Musik kommen hier voll auf ihre Kosten. Ich höre diesbezüglich gern die aktuellen Stücke von Yello, bei denen sich Boris Blank immer besondere Mühe bei der Abmischung gibt. Besonders die Abbildung von Stimmen gelingt dem britischen Boliden hier absolut mühelos. „These Bones“ von den Fairchild Four wird ebenfalls exzellent abgestimmt abgebildet und lässt nichts an Details vermissen. Creek Audio schafft es erneut, dass mir der Bass mit seiner facettenreichen tiefen Stimme tatsächlich Gänsehaut bereitet. Soll es aber mal ein bisschen lauter werden, weiß der Voyage i20 ebenfalls zu überraschen.

Selbstverständlich ist der i20 auch mit einem Kopfhörerausgang und einer cleveren Umschaltung ausgerüstet.

Bis zu 480 Watt

Ja, so viel kann der Voyage i20 auspacken. Allerdings nur auf einem Kanal an zwei Ohm. Entsprechend 240 Watt auf beiden Kanälen an vier Ohm und so weiter. Damit er dabei nicht ins Straucheln kommt, hat Creek Audio dem Voyage i20 zum einen ein kraftvolles Netzteil kredenzt. Zum anderen schaltet der Verstärker, je nach Arbeitsmaterial, vom AB- in den sogenannten G-Betrieb. Hierfür erhöht er die Spannung der Endstufe, um dann richtig auszuteilen. All das passiert akustisch völlig unauffällig. Ab circa -15 dB in der Lautstärkeanzeige nimmt man das „G“ in der Anzeige wahr, das diesen Modus dokumentiert. Klanglich ändert sich absolut nichts. Der agile Verstärker drückt behände auf die Tube, dass es die Basstreiber kaum noch im Gehäuse hält. Jetzt schiebt der Bass ungemein, während sich der Grundton in der Magengegend bemerkbar macht. Wow, das war von diesem Amp im Slim-Line-Design nicht zu erwarten.

Die Drehregler für die Quellenwahl und die Lautstärkejustage sind solide ausgeführt und machen haptisch einen exzellenten Eindruck.

Komfort mal anders

Insgesamt macht der Voyage i20 mir sehr viel Spaß – auch wenn Creek auf ein gedrucktes Handbuch für den Voyage i20 verzichtet. Wer sich wie ich dennoch dafür interessiert, findet es auf der Homepage von Creek Audio. Dort werden noch weitere Optionen beschrieben, die das Gerät bietet. Dazu gehört u.a. auch ein optionaler Phono-Vorverstärker für MM- und MC-Abtaster. Im Lieferumfang befindet sich selbstverständlich auch eine Fernbedienung. Sie will optisch jedoch so gar nicht zum Design des Verstärkers passen. Die farblich markierten Knöpfe helfen allerdings dabei, sehr schnell diejenigen zu finden, die zur Bedienung des Amps geeignet sind. Das Handterminal erfüllt seinen Zweck also vollständig. Sehr gut gefallen mir die beiden großen Bedienknöpfe in der Front. Es ist zwar etwas ungewohnt, dass sie immer erst bei jeder zweiten Raste arbeiten, dies scheint aber beabsichtigt zu sein und man gewöhnt sich schnell daran.

Mit ihren farbigen Tasten weicht die Fernbedienung optisch ein wenig vom zurückhaltenden Design des Verstärkers ab.

Fazit

Der Creek Audio Voyage i20 stellt einen ausgezeichneten Schritt der Marke in das Premiumsegment dar. Das Design trifft meinen Geschmack voll und ganz. Das Display in der Front ist gut ablesbar, die beiden großen Drehregler passen ausgezeichnet zum Bedienkonzept. Das Minikraftwerk verfügt ausserdem über ordentlich Power. Genug, um mal so richtig einzuheizen bis die Wände wackeln. Der gute Klang bleibt dabei niemals auf der Strecke. Die Endstufe nur unter hoher Belastung in einen leistungsfähigeren Modus zu schalten, geht voll auf und sorgt für den perfekten Musikgenuss bei übersichtlichem Formfaktor. Besonders erfreulich finde ich, dass auch an Bluetooth- und USB-Unterstützung gedacht wurde. Aufgrund der wundervollen Haptik der Bedienknöpfe lasse ich die Fernbedienung gern links liegen. Es fühlt sich einfach gut an, an den robusten Stellrädern mit den feinen Rasten zu drehen. Ist ein Blick unter die Oberfläche gefragt, hilft das sauber strukturierte Menü dabei, nicht den Überblick zu verlieren.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

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Technische Daten

Modell:Creek Audio
Voyage i20
Produktkategorie:- HiFi-Verstärker
Preis:- 4.980 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Silber
Vertrieb:inputaudio, Gettorf
Tel.: 04346/600601
www.inputaudio.de
Abmessungen (HBT):- 80 x 430 x 350 mm
Gewicht:- 9,0 Kg
Eingänge:3 x Line (Cinch),
1 x XLR
- Optional Phono MM / MC
2 x Coax SPDIF
2 x Optisch SPDIF
1 x Bluetooth (z. B. Handy, Tablet)
1 x USB Typ B
Ausgänge:1 x Vorverstärkerausgang
2 x Lautsprecher
1 x Kopfhörer 6,3 mm Klinke
Lieferumfang:- Voyage i20
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Phono-Modul (optional)
Pros und Contras:+ feine Hochtonauflösung
+ satter Grundton
+ hervorragende Verarbeitung
+ massives Gehäusedesign
+ HiRes-DAC
+ gut ablesbares Display
+ zukunftssicher
+ Bluetooth
+ einfache Bedienung
+ hohe Leistungsreserven

- Anleitung nur online
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Xoro HTL 2477 – Smarter Zweit-TV mit tollen Features und natürlicher Farbdarstellung

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Mit seinem HTL 2477 offeriert Xoro einen 24 Zoll-Fernseher für den schnellen und mobilen Einsatz, der einen 12V-Anschluss, Triple-Tuner und sinnvolle Smartfunktionen mitbringt. Flexibilität, viel Ausstattung gibt es hier für gerade einmal 186 Euro. Wir erklären wie sich die Bildqualität dieses preisgünstigen TV-Gerätes auf unserem Testparcours schlägt und für wen er besonders zu empfehlen ist.

Der Xoro HTL2477 überrascht positiv durch eine erstaunlich natürliche Farbdarstellung.
Foto: Michael B. Rehders

In der Regel besitzen jeder deutsche Haushalt bereits einen großen Fernseher, der seinen festen Platz im Wohnzimmer hat. Mit seiner Bild- und Tonqualität sind alle weitgehend zufrieden. Trotzdem kann es in Familien gelegentlich zu Streit kommen, wenn man sich uneinig über das aktuelle TV-Programm ist. Soll Fußball laufen, die Live-Show auf RTL oder der neueste Streaming-Kracher auf Prime Video? Mit einem zweiten Flatscreen kann ein solcher Streit elegant umschifft werden. Der rebellierende Nachwuchs kann das eigene Programm im Kinderzimmer schauen, aktuelle Kochshows können in der Küche betrachtet werden. Und wer im Sommer zum Campen fährt, braucht vielleicht auch einen kleinen TV. Den riesigen 65-Zoller wird nämlich niemand ernsthaft beabsichtigen mitzunehmen. Der Platz im Van oder Wohnwagen ist schließlich begrenzt. Wer auf der Suche nach einem Zweit-TV ist, sollte einen Blick auf den Xoro HTL 2477 werfen. Für sparsame 186 Euro kann der kleine 24 Zöller vieles von dem, was seine großen Kollegen auszeichnet.

Übersichtliches Hauptmenü: Alle wichtigen Parameter sind bebildert aufgeführt.
Foto: Michael B. Rehders

Schnelle Montage

Der HTL 2477 trifft sicher verpackt in unserer Redaktion ein. Das Gewicht ist angenehm gering. Leichte drei Kilogramm bringt der Xoro gerade einmal auf die Waage. Sämtliches Zubehör ist in der Verpackung übersichtlich verstaut. Dazu gehören zwei Standfüße, eine ordentliche Fernbedienung, eine gedruckte Bedienungsanleitung und natürlich der Bildschirm mit 55 Zentimetern Gehäusebreite. Schrauben zur Montage liegen auch bei. Die Montage gestaltet sich daher auch angenehm einfach. Von unten werden die schicken Füße ins Gerät eingesteckt und anschließend verschraubt. Fertig! Füße und Bildschirmrahmen bestehen aus Kunststoff und preisgerecht verarbeitet. Einmal verschraubt, bieten sie einen sicheren Stand. Die gewünschten Zuspieler werden dann rückseitig verbunden. Für AV-Receiver, DVD-Player oder sogar einen betagten VHS-Videorecorder sind entsprechende Anschlüsse vorhanden. Wer es eine Spur moderner mag, dem stehen zahlreiche Smartfunktionen zur Verfügung. Anspruchsvolle Cineasten haben überdies die Möglichkeit, den Xoro etwas zu „tunen“. Das funktioniert dann über das zu Verfügung gestellte Farbmanagement.

Alle Eingänge befinden sich auf der Rückseite des HTL 2477. Sogar ein CI-Plus-Modul, um beispielsweise Sky zu schauen, findet hier Anschluss.
Foto: Michael B. Rehders

Große Anschlussvielfalt für Kabel, Sat und Streaming

Werfen wir noch einen genaueren Blick auf die Anschlüsse: Xoro bewirbt seinen HTL 2477 als Triple-Tuner. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Möglichkeit, drei TV-Signalarten direkt zu empfangen. Das sind: Kabel, DVB-T und Satelliten-TV.
Die benötigten Schnittstellen sind allesamt vorhanden. Die Antenne für DVB-T oder der Stecker für den Sat- oder Kabelanschluss kann direkt verbunden werden. Auf der Fernbedienung wird dann nur noch der gewünschte Eingang ausgewählt. Einen Mediaplayer hat der Xoro ebenfalls implementiert. Wer also noch Filme auf Festplatte oder einem USB-Stick gespeichert hat, kann diese ganz bequem abspielen. Das gilt natürlich auch für Urlaubsvideos, Musik oder Fotos. Ob es sich bei den Dateien um Urlaubsfotos, Videos oder die Lieblingssongs handelt, erkennt der Mediaplayer selbständig. Der Besitzer muss sich um nichts weiter zu kümmern, denn das übernimmt unser Testgast. Ich wähle einen Titel aus – und der HTL 2477 spielt ihn ab.

Mein USB-Stick wird vom Xoro HTL 2477 sofort erkannt und alle Inhalte via Mediaplayer abgespielt. Ich muss nicht einmal zwischen Video, Foto und Musik auswählen, denn die korrekte Formatwiedergabe übernimmt der implementierte Mediaplayer automatisch.
Foto: Michael B. Rehders

Installation und Bedienung

Selten habe ich einen Fernseher so schnell in Betrieb gebracht wie den HTL 2477. Beim ersten Einschalten öffnet sich ein Installationsmenü, das so simpel und funktional ist, dass Sie problemlos Ihren Nachwuchs mit der Installation beauftragen können. Zunächst wird nach der gewünschten Sprache gefragt. Damit Sie keinen Dolmetscher benötigen, sind alle verfügbaren Sprachen gleich mit aufgelistet. Ich klicke „Deutsch“ an, und schon geht es weiter. Die Internetverbindung gelingt ebenfalls kinderleicht. Alle verfügbaren Netzwerke in der Umgebung werden strukturiert aufgeführt. Ich wähle unser Studionet aus, gebe das Passwort ein und bin wenige Sekunden später verbunden. Wer sein Netzwerk mit einem längeren Passwort geschützt hat, kein Problem. Auch Zahlen-Buchstaben-Sonderzeichen-Kombinationen mit mehr als 20 Ziffern akzeptiert der Xoro klaglos. Alle verfügbaren Sender werden automatisch geladen. Mit den farbigen Tasten auf der Fernbedienung können die Sender anschließend beliebig verschoben werden. Beispielsweise ARD auf 1, ZDF auf 2 und Pro7 auf 7.

Für YouTube, Netflix und Prime Video gibt es auf der Fernbedienung Direktwahltasten.
Fotos: Michael B. Rehders

Natürliche Farbdarstellung und exzellenter Kontrast

Bevor ich es mir vor dem Fernseher gemütlich mache, geht es mit dem HTL 2477 zunächst ins Messlabor. Neben den subjektiven Eindrücken möchte ich erfahren, wie Farben und Kontrast objektiv ausfallen. Was ich hier für kleines Geld geboten bekomme, ist buchstäblich beeindruckend. Selbst größere (und deutlich teurere!) TV-Geräte können sich vom Xoro diesbezüglich eine dicke Scheibe abschneiden: Die Maximalhelligkeit beträgt im Bildmodus „Benutzer“ ordentliche 210 cd/m². Das ist allemal hell genug, um Filme auch bei Tageslichteinfall in brillanten Farben zu genießen. Der Farbraum Rec.709 für HDTV wird zu 100 Prozent abgedeckt. Dabei treffen Rot, Grün, Blau, Zyan, Magenta und Gelb ihre Vorgaben fast punktgenau. Großartig! Das Gamma verläuft nahe seinem Soll von 2,2 und die Farbtemperatur fällt unter „Warm“ mit 6.800 Kelvin absolut wohnzimmertauglich aus. Der Kontrast begeistert! 4.220:1 sorgen für überaus brillante Bilder auf der Mattscheibe. Dafür vergebe ich erste Extrapunkte.

Im On-Screen-Menü: Zwei Änderungen genügen, um eine natürliche Bilddarstellung zu realisieren.
Foto: Michael B. Rehders

Lite-Magazin-Einstellungstipp für natürliche Farben
An dieser Stelle gibt es wie gewohnt meinen Einstellungstipp: Dieser verspricht eine normnahe Farbdarstellung, um realistische Farben auf dem TV zu sehen. Überdies eignet er sich für Film-Enthusiasten, um ihn via Gain/Offset-Regler weiter zu kalibrieren.
Wie ich finde ist das beim HTL 2477 allerdings nicht nötig. Xoro liefert ab Werk exzellente Voreinstellungen. Im Grunde bedarf es nur drei kleine Änderungen für einen realistischen Bildeindruck:

1. Bild => Bildmodus => Benutzer
2. Bild => Farbtemperatur => Warm
3. Einstellungen => Schärfe => 10

Auf der Rückseite des Xoro HTL 2477 ist ein Joystick eingelassen. Mit seiner Hilfe lässt sich leicht durchs Bildmenü navigieren. Selbstverständlich ist das aber auch per Fernbedienung möglich.
Foto: Michael B. Rehders

Spaß mit Streaming

Da die Netzwerkanbindung auf Anhieb funktioniert, werfe ich gleich mal einen Blick auf meinen YouTube-Kanal. Dank Direktwahltaste funktioniert das ohne Umwege. Über die Navigationsleiste finde ich sofort, was ich sehen möchte. Zügig kann ich durch die Videos navigieren. Für diese Schnelligkeit vergebe ich weitere Extrapunkte. Anschließend öffne ich Amazon Prime Video. Das vertraute Layout taucht auf. Ich melde mich kurz mit E-Mailadresse und Passwort an, schon kann ich mir die neuesten Filme vorschlagen lassen. Ich entscheide mich für „Birds of Prey“, einer Comic-Verfilmung über Harley Quinn. Hier geht es um die Freundin des „Jokers“, die sich von ihrem Geliebten trennt und fortan auf der Flucht ist. Polizei, Gangster, alle sind hinter ihr her. Der kunterbunte Action-Spaß wird vom Xoro HTL 2477 in prächtigen Farben dargestellt. Originalgetreu werden die 24 Hertz abgebildet. Der hohe Kontrast schlägt voll durch. Sattes Schwarz und helle Spitzlichter sorgen für eine faszinierende Brillanz.

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Amazon Prime Video ist vorinstalliert und kann per Direktwahltaste auf der Fernbedienung aufgerufen werden.
Foto: Michael B. Rehders

Exzellenter Mediaplayer

Die Auflösung des Displays beträgt 1.366 x 768 Pixel. Sie verteilen sich auf einer Diagonalen von 59 Zentimetern. Nach dem Filmende starte ich eines meiner eigenen Videos. Dafür stecke ich einen USB-Stick in den entsprechenden Port auf der Rückseite des Fernsehers. Alternativ kann hier auch eine Festplatte angeschlossen werden. Dank integriertem Mediaplayer werden sämtliche Titel aufgelistet, die sich auf dem Speichermedium befinden – und auch anstandslos abgespielt. Sämtliche Farben wirken prächtig und auch die Schärfe ist exzellent. Fotos werden als Dia-Show abgespielt, inklusive attraktiver Überblendungen. Zugespielte Musik wird ebenfalls sicher erkannt und in Stereo wiedergegeben. Mit der Fernbedienung kann das Programm gestartet, pausiert und gestoppt werden. Schneller Vor- und Rücklauf in unterschiedlichen Geschwindigkeiten ist ebenfalls möglich. Leider fehlt nur die „Skip“-Taste, um direkt zum nächsten Titel zu springen. Auch eine „Zurück“-Taste fehlt, um an den Anfang eines Titels zu gelangen, wenn dieser bereits läuft.

Prächtige Farben und beeindruckende Schärfe: All das bietet „Birds of Prey“ auf dem Xoro HTL2477.
Foto: Michael B. Rehders

Klarer Ton und geringer Energieverbrauch

Die im Xoro verbauten Lautsprecher verfügen über zweimal vier Watt. Das liest sich zunächst nicht nach besonders viel Leistung, reicht aber allemal aus, um einen glasklaren Ton zu erhalten, wenn man direkt vor dem Fernseher sitzt. Action-Filme wie „Birds of Prey“ gefallen mit klaren Höhen und ordentlicher Mittendarstellung. Auch Stimmen sind bestens zu verstehen. Die Musikwiedergabe überzeugt mich ebenfalls. Grundton und Tiefbass sind hingegen nicht wirklich nennenswert. Dafür reicht die Chassis-Größe einfach nicht aus, um hier den erforderlichen Druck zu bieten. Aber mal ehrlich, wirklich erwartet habe ich das auch nicht. In Summe tönt der Xoro HTL 2477 besser als jedes Smartphone und viele Mini-Bluetooth-Lautsprecher. Für die Wiedergabe von Spielfilmen, Live-Sport und TV-Serien reicht das allemal. Überdies ist der Fernseher mit 21 Watt Stromverbrauch sehr sparsam. Zu verdanken ist das unter anderem den DLEDs. Hierbei handelt es sich um eine „Direct LED“ Hintergrundbeleuchtung.

Vorhang auf: Der Xoro HTL 2477 überzeugt durch sein schickes Design, eine natürliche Farbreproduktion und kontrastreiche Bildern.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der Xoro HTL 2477 ist ein LED-Fernseher, der mit 21 Watt überaus sparsam ist. Auf einer Diagonalen von 24 Zoll verteilen sich 1.366 x 768 Pixel. Aufbau und Installation gestalten sich angenehm einfach. Zahlreiche Smartfunktionen gestatten die flexible Nutzung auch unterwegs. Mit Triple-Tuner können Kabel, Satelliten-TV und DVB-T direkt empfangen werden. Per WLAN kann komfortabel auf die Inhalte von YouTube, Netflix und Amazon Prime Video zugegriffen werden. Die Tonwiedergabe bietet eine ordentliche Sprachverständlichkeit. Die Bildqualität ist über die Preisklasse hinaus als überraschend gut zu werten. Der hohe Kontrast und die natürlichen Farben sorgen für ein brillantes Bild. Wer auf der Suche nach einen preiswerten Zweitfernseher ist, kommt am Xoro HTL 2477 nur schwer vorbei.

Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

69

68

70

69

Technische Daten

Modell:Xoro
HTL 2477
Produktkategorie:Fernseher (24 Zoll)
Preis:186,00 Euro (uvP.)
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:- Schwarz/Grau
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 80 02 40
www.xoro.de
Bilddiagonale:24 Zoll / 59 cm
Auflösung:1366 x 768 Pixel
Abmessungen (BHT):364 x 549 x 154 mm
Gewicht:3,0 Kg
Art:DLED, 720p (1.366 x 768 Pixel), 16:9
Helligkeit kalibriert:
Kontrast (On/Off):
Kontrast (ANSI):
10 Nits
4.220:1
4.000:1
Ein-/Ausgänge:1 x HDMI 1.4
2 x USB 2.0
1 x S-Video
1 x LNB-IN
1 x Ethernet
1 x ANT-IN
1 x optischer Digitalausgang
SmartTV-Ausstattung:- DVB-T/T2/C/S/S2
- Container AVI, MKV, MPG, MP4, MOV
- Netflix
- Amazon Prime Video
- YouTube
- Facebook
- Twitter
- Wetter
- Webbrowser
Lieferumfang:- Fernbedienung
- Xoro HTL2477
- Batterien
- Tischfuß
- Netzkabel
- Gebrauchsanleitung
Pros und Contras+ Triple Tuner
+ sehr preiswert
+ hoher Kontrast
+ gute Bildqualität
+ Rec.709 zu 100 Prozent
+ viele Smartfunktionen
+ einfache Bedienung

- geringe Auflösung
Benotung:
Bildqualität (40%):69/70
Klang (20%):68/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):69/70
Gesamtnote:79/80
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Xoro HTL 2477 – Smarter Zweit-TV mit tollen Features und natürlicher Farbdarstellung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

PS Audio Stellar Strata – High-End-System für die einsame Insel

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Der PS Audio Stellar Strata ist der Streaming-Verstärker für einsame Insel. Lautsprecher dran, fertig. Mehr braucht es tatsächlich nicht, um richtig gut Musik hören zu können. Dieser schicke Amp im Slimline-Design hat Vorverstärker, Endstufen, Streamer, Online-Musikdienste, Internetradio und DAC bereits an Bord. Selbstverständlich lassen sich aber auch diverse analoge und digitale Quellen anschließen. Alles geht, nichts muss. Und auch klanglich ist der Stellar Strata ganz weit vorn.

Alles drin: Der Stellar Strata ist zugleich Vollverstärker, Streamer, HiRes-DAC und Vorverstärker für analoge und digitale Quellen.

Auch wenn die bevorzugte Musik heute hauptsächlich gestreamt wird, ist die Liebe zu klassischen HiFi-Komponenten nach wie vor groß. Wer beispielsweise mit dem Gedanken spielt, sich auch einen Plattenspieler zuzulegen oder wer seine CD-Sammlung nicht verzichten will, zugleich aber nach musikalischer Vielfalt sucht, kommt, denkt vermutlich in erster Linie an einen HiFi-Turm. Oder das Entweder-Oder-Spiel geht los. Streamer oder Plattenspieler? CD- oder Mediaplayer? Ist man Besitzer des Stellar Strata von PS Audio, muss man sich nicht entscheiden. Dieser zeitlos elegant gestylte und exzellent verarbeitete HiFi-Alleskönner hat einen exzellenten HiRes-Streamer bereits implantiert und stellt gleich noch reichlich Eingangsmöglichkeiten für analoge und digitale Quellen zu Verfügung. Gesteuert wird der Stellar Strata wahlweise per mitgelieferter Infrarot-Fernbedienung oder per kostenloser Smartphone-App. Letztere ist supereinfach in der Bedienung, bietet aber jede Menge Features. Der PS Audio-Amp kann also sehr viel, aber meinen Test beginne ich zunächst mit seiner Hauptkompetenz …

Übersicht geht vor. Selbstverständlich lassen sich alle Quellzugänge im Stellar Strata individuell benennen.

Visuelles Understatement

In erster Linie ist der Stellar Strata nämlich ein leistungsstarker Vollverstärker – auch wenn seine Optik das nicht unbedingt erwarten lässt. Der PS Audio ist nämlich gerade einmal knapp 8,5 Zentimeter hoch und inklusive seiner ausladenden Lautsprecheranschlüsse 33 tief. Üblich für einen Amp dieser Leistungsklasse ist lediglich die HiFi-typische Gehäusebreite von 43,4 Zentimetern. Damit passt sich der Verstärker, wenn nötig, auch in die klassische Stereo-Kette ein. Farblich kommt mein Testgast in Mattsilber daher. Das kennt man von PS Audio-Komponenten. Wahlweise ist er aber auch in Tiefschwarz zu haben. Die Front wird auf halber Höhe von einem Spalt durchzogen, Er trennt die obere Alu-Gehäuseschale von der unteren. Das heisst: Das Gehäuse besteht aus zwei massiven aber auch sanft gebogenen Alu-Formteilen, die frontseitig (fast) zusammentreffen. Dieses Design, das wir auch schon aus unserem Test des PS Audio Power Plant 3. Ein Design, das zugleich Eleganz, aber auch Robustheit ausdrückt.

Das Gehäuse besteht aus zwei massiven, nach vorn sanft gebogenen Aluplatten, die frontseitig fast aufeinandertreffen.

Digitalsektion

Unterbrochen wird das Design lediglich vom Drehregler, vom Kopfhörerausgang und vom dreizeiligen OLED-Display. Dieses gibt beispielsweise Info über den gewählten Track, Interpreten, Albumnamen oder den gerade gewählten Internetradiosender. Alternativ können hier aber auch die aktuelle Lautstärke, der gerade gewählte Eingang oder entsprechende Filtereinstellungen abgelesen werden. Dazu gleich noch mehr. Rückseitig befindet sich das von links nach rechts mit getrennten Digital- und Analogsektionen ausgerüstete Anschlussfeld. Erstgenannter Bereich umfasst einen USB A-Port für Firmware-Updates, eine Ethernet-Buchse, einen USB-B, einem optischen und zwei koaxialen Digitalanschlüssen, sowie einem HDMI-Input, hier I²S genannt. Wichtig: Dieser Eingang dient nicht der Videoübertragung und entspricht auch nicht dem HDMI-Standard. Stattdessen werden über diesen Weg Audioinhalte übertragen. Das ohne zwischenzeitliche Wandlung oder ein anderes Prozessing. So lässt sich der Stallar Strata beispielsweise mit einem PS Audio PWT, einem DMP oder einem markenfremden Produkt mit entsprechendem Port koppeln. Verwendet wird dafür übrigens ein Standard-HDMI-Kabel.

Die Digitalsektion: Ganz rechts sitzt der I²S. Für die Übertragung zu kompatiblen Geräten kann ein klassisches HDMI-Kabel verwendet werden.

HiRes-Wandlung

Wer eine entsprechende HiRes-Sammlung besitzt, wird jetzt wissen wollen, welche Abtastraten über welchen Eingang in den Stallar Strata gelangen können. Die Antwort: Via optischer Verbindung nimmt es der PS Audio mit Files in einer Datenrate von bis zu 96 Kilohertz auf. Über den elektrischen Digitaleingang (auch koaxial genannt), können dagegen Musikstücke in einer Rate von bis zu 192 Kilohertz übertragen werden. Entscheidet man sich hingegen für den I²S-Weg oder für USB-B, geht es dann sogar noch eine Etage weiter nach oben. Wählt man einen dieser Wege, verarbeitet mein Testgast Dateien mit Samplingraten von bis zu 384 Kilohertz oder eben DSD-Files bis DSD128. Nebenan finden sich dann zwei Trigger- und ein analoger Audio-Ausgang, bevor es in die analoge Eingangssektion übergeht. Diese besteht aus drei Cinchzugängen und einem symmetrischen XLR-Eingang. Ganz rechts aussen ist dann noch ausreichend Platz für die massiven Schraubklemmen, die auch Kabel größeren Querschnitts aufnehmen.

Für ein All-in-One-System offeriert der flache PS Audio Streaming-Amp eine erstaunlich umfangreich ausgestattete Analog-Sektion.

Ohne Umwege

Sie sitzen übrigens nahe der vorgeschalteten Gain Cells. Ziel dieser von Paul McGowan vorgestellten Entwicklung ist es, den analogen Signalverlauf möglichst direkt und ohne zusätzliche Schaltkreise zu leiten. Heisst, statt diverse Bauteile zu durchlaufen, wird die Gainstufe direkt und ohne Umwege vom Lautstärkesteller angesprochen. Vereinfacht erklärt, wird es also lauter (oder leiser) – ohne, dass sich Klangfarbe oder Dynamik verändern. Hat das Signal diese Sektion passiert, geht es direkt in die Class-A-Verstärkersektion. Mit zwei Mal 150 Watt bei vier Ohm stellt sie ein überraschendes Leistungsvolumen bereit. Mit dieser Verstärkerleistung hat der Verstärker keine Schwierigkeiten auch größere Standlautsprecher adäquat anzutreiben. Eine Ausnahme könnten lediglich die darstellen, deren Impedanzmittelwerte auf unter vier Ohm liegen. Aber das kommt ja eher seltener vor. In diesem Zusammenhang muss ich nochmal auf die optische Erscheinung des Stellar Strata eingehen. Dieser Streaming-Verstärker wirkt zwar sehr kompakt, seine tatsächliche Leistungsstärke hatte ich aber nicht erahnt.

Rechts neben dem großen Lautstärkeregler sitzt der Kopfhörerausgang.

Streaming-Modul

Dazu gleich aber mehr. Bevor ich so richtig Gas gebe, widme ich mich erstmal dem integrierten HiRes-Streamer. Er macht den Stellar Strata zu einem universell einsetzbaren HiFi-System. Ich muss also nur noch Lautsprecher anklemmen und schon spielt die Musik – ohne zusätzliche, externe Quellen. Angesprochen wird der
Streamer via PSAudioConnect-App, die Android- und iOS-Geräten zum kostenlosen Download bereit steht. Als ich die App öffne, begegne ich einem vertrauten Design. Eines, das ich bereits in anderen Tests schätzen gelernt habe. Ist die App geöffnet, kann ich zunächst wählen, was ich eigentlich streamen möchte. Zur Auswahl stehen mir dafür meine eigenen auf dem Smartphone oder auf NAS-Platte abgelegte Titel, Streamingdienste wir Tidal, Napster, Spotify, qobuz, oder TuneIn zum Empfang tausender Internetradiosender. Selbst einen analogen Audioeingang kann ich per App ansteuern. Ich kann aber auch Favoritenlisten anlegen und abrufen oder – sehr praktisch – die Suchfunktion direkt aufrufen.

Die PSAudioConnect-App ist kostenlos zu haben und bietet einen sehr guten Überblick.

Stellar Strata mit Display Dim

Eingefleischte HiFi-Fans kennen das: Die Anlage spielt, das Licht ist gedimmt – nur die vielen LEDs und Displays stören jetzt noch den Musikgenuss. PS Audio hat in seinem Stellar Strata eine praktische Lösung dafür gefunden. Betätigt man den Dim-Button auf der Fernbedienung, schaltet sich das Display vollständig aus. Jetzt kann ich meine Musik ganz in Ruhe und ohne Ablenkung genießen. Drücke ich dann irgendwann irgendeine Taste, wird das Display wieder aus dem Standby-Schlaf geweckt und meine Einstellungen werden in gewohnter Weise dargestellt. Sieben Sekunden später schaltet sich der kleine Monitor dann wieder aus. Das Coole dabei: Hat man noch weitere PS Audio-Produkte in seiner HiFi-Kette, können alle in gleicher Weise geschaltet werden. Für so manch Audiophilen kann dieses Feature ein wichtiges Pro-Argument sein. Ich hingegen sehe das anders: Mir gefällt das dreizeilige Display des Stellar Strata einfach zu gut, um es vollständig auszuschalten.

Das Display lässt sich auf Wunsch während der Wiedergabe komplett ausschalten.

Feinjustage

Der Stellar Strata kommt optisch eher zurückhaltend daher, doch hat er einige sinnvolle Features an Bord. Eines davon ist die Balance-Regelung. Über sie wird die Lautstärke-Intensität der beiden Kanäle unabhängig voneinander geregelt. Sitze ich beispielsweise näher am rechten Lautsprecher, ziehe ich die Balance am linken Kanal etwas höher und erlebe so ein ausgeglichenes Klangbild. Dazu gibt es noch eine Phaseneinstellung: Sie erlaubt die Phasenumkehr aller Eingangssignale, die über den digitalen Weg zugespielt werden. „Vol Trim“ erlaubt mir die Grundlautstärke jedes Eingangs individuell zu verändern und zu nivellieren. Generell leiser oder lauter zuspielende Quellen können so auf die Werte anderer Zuspieler angeglichen werden. Über „Headphone Trim“ kann ich den gleichen Effekt auch auf meine Kopfhörer anwenden. Als sehr praktisch empfinde ich auch die Möglichkeit sämtliche Eingänge individuell zu benennen. Mit „Speaker Max Vol“ lässt sich ausserdem noch die maximale Lautstärke festlegen. Das schützt die Lautsprecher vor ungewollter Überbelastung.

Selbst die Lautstärke für den Kopfhörerausgang lässt sich an den eigenen Geschmack anpassen.

Filter-Trio

Eher ungewöhnlich ist auch die Filterfunktion im PS Audio. Die beeinfluss ausschließlich die Digitalsektion des Streaming-Amps. Insgesamt stehen mir hier drei Klangpresets zu Verfügung, die PS Audio als Filter beschreibt. Variante 1 nennt sich „slow“. Dieser Filter beschneidet die Intensität höchster Frequenzen bei der Wiedergabe von 44,1-Kilohertz-Material – wie beispielsweise der CD. Werden höher aufgelöste Daten zugespielt, ist der Effekt nicht mehr hörbar. Der als „Min“ gekennzeichnete Filter 2 verspricht einen besseren Frequenzgang und eine sehr musikalische Wiedergabe. Diese erkauft man sich allerdings mit einem leicht höheren Klirrfaktor. Entscheidet man sich für „Fast“ – also für Filter 3, erhält man den linearsten Frequenzgang mit einem geringeren Klirrfaktor. PS Audio beschreibt den Klang als eher analythisch. Welchen Filter man letztlich verwendet ist also immer eine Frage des gerade aktiven Zuspielers und natürlich des eigenen Hörgeschmacks. Ich werde alle drei natürlich ausprobieren.

Die gerade gewählte Filtereinstellung wird zuverlässig im Display angezeigt.

Hymnen-Spezialist

Zu Beginn meines Praxistests mache ich mich ein wenig mit der App vertraut. Wie bereits kurz angeschnitten, lassen sich hier beispielsweise die eigene NAS-Platte anwählen oder die entsprechenden Anmeldedaten für Tidal, Spotify oder Qobuz hinterlegen. Letzteres funktioniert ganz einfach. Bei Tidal muss ich lediglich meine E-Mail-Adresse und das zugehörige Account-Passwort eingeben, schon sehe ich meine Favoriten und meine Playlists. Nach weniger als einer Minute kann ich also mit der Musikwiedergabe beginnen. Als erstes steht die Pink Floyd-Hymne „Wish You Were Here“ auf meiner Playlist. Über den Stellar Strata wiedergegeben, macht mir dieser Song vom ersten Augenblick an richtig Spaß. Er lässt sofort eine Atmosphäre entstehen, die mich dazu einlädt mich hinzusetzen und mal wieder bewusst Musik zu genießen. Eine Aufforderung, der ich gern nachkomme und es mir bequem mache. Davis Gilmours markante Stimme, Synthis und die führende E-Gitarre; alles da, alles im perfekten Timbre, offen und sauber gestaffelt.

Die Installation ist kinderleicht und in wenigen Augenblicken erledigt. Lautsprecher dran, schon kann die Wiedergabe starten.

Drahtig und schön aufgelöst

Der Stellar Strata begeistert mich aus dem Stand. Sogar schon bei der Wiedergabe von Files in CD-Qualität. Das war im ersten Track so und soll sich jetzt fortsetzen: „Today Today Today“ von James Taylor steht als nächstes auf meiner Playlist. Ich rücke noch ein wenig an den Lautsprechern und nehme wieder Platz. Als ich die Play-Taste der PSAudioConnect-App drücke, punktet der edle Streaming-Amp umgehend durch sein volles, durchgehend ansprechendes Klangbild. Hier wird nichts verschluckt oder ungewollt in den Hörfokus gestellt. Das Gegenteil ist der Fall, James Taylors Stimme bleibt unverkennbar, die mitspielenden Instrumente werden klar differenziert voneinander darstellt. Wie gesagt, noch bin ich gar nicht bei der Zuspielung von HiRes-Files angelangt, doch schon hier zeigt sich das Klangideal, das PS Audio seit jeher propagiert. Der Sound ist ehrlich, drahtig, schön aufgelöst und auch ein klein bisschen voluminös. So darf es gern weitergehen.

Sehr schön: Titel, Interpret und Albumname werden im dreizeiligen Display angezeigt.

Punch für die Magengegend

Weiter geht’s mit dem klassischen Streaming von Festplatte: “Talking To The Sun“ von Abbey Lincoln, ein ruhiger, aufgeräumter Song – ebenfalls in CD-Qualität. Was sofort auffällt, ist sehe schöne Freistellung der Gesangsstimme. Freigestellt heisst hier aber nicht seziert. Nein, die Stimme ist präsent, behält aber auch ihr charakteristisches Timbre. Dazu kommt eine wirklich imposante Räumlichkeit. Die akustische Bühne zieht sich breit und über die Standorte der Lautsprecher hinaus. Und auch in ihrer Tiefe ist sie nun weit aufgespannt. Tonal wirkt der Stellar Strata erneut ausgesprochen realistisch und drahtig. Mittlere und höhere Frequenzanteile werden von einem trockenen, federnden Bass schön und effektiv untermauert. Volumen ist da, allerdings niemals übertrieben. Der PS Audio-Amp spielt zwar straff, durchzugsstark und bei gegebenem Anlass auch temperamentvoll. Das macht auch in der Magengegend Spaß. Im akustischen Gros fügt sich der Grundton zugleich aber auch ideal ins Klanggeschehen ein.

LowRes-Aufwerter

Was ebenfalls auffällt: Offenbar funktioniert das Upsampling hier erstklassig. Bislang habe ich noch keine HiRes-Files zugespielt, der Stellar Strata spielt aber trotzdem groß auf. Selbst hauptsächlich aus komprimierten Soundfiles bestehenden Musiksammlungen haucht mein Testgast neues Leben ein. Man muss also nicht zwingend eine große Kollektion an Musikstücken in Abtastraten von 192 Kilohertz oder höher besitzen, um mit PS Audio hervorragend Musikhören zu können. Ein weiterer Grund, diesen Streaming-Amp mit auf die einsame Insel zu nehmen. Wobei, eines muss natürlich noch klargestellt werden: Selbstverständlich kann mein Testgast keine Wunder vollbringen und aus grottenschlechten Aufnahmen HiRes-Feinkost machen. Nein, das nicht. Aus dem ihm zugespielten Material holt er allerdings das raus, was möglich ist. Das lässt dann selbst komprimiert digitalisierte Songs in einer völlig neuen Klangqualität erscheinen! Ein Schönspieler ist er aber auch nicht. Ist der Song schlecht gemastert, wird auch das überdeutlich. Der Stellar Strata ist im besten Sinne ehrlich!

Selbstverständlich lassen sich alle Einstellungen auch über die kompakte, zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung vornehmen.

HiRes im Raum

Was dieser Streaming-Amp aber tatsächlich zu leisten imstande ist, wird wenige Sekunden später überdeutlich. Die HiRes-Wiedergabe starte ich mit Grace Jones und „Use Me“ in einer Abtastrate von 96 Kilohertz. Eine wirklich gut gelungene Aufnahme. Die gute Arbeit im Studio wird vom Stellar Strata ideal reproduziert. Dynamik, räumliche Abbildung und ein volles, sehr gut austariertes Klangbild, alles da. Die Musik steht jetzt förmlich im Raum – so muss das sein. Ich erlebe eine lebendige und atmosphärische Darstellung, in der Drum-Rhythmen schnell Fahrt aufnehmen und mir direkt unter die Haut gehen. Keyboard, Drums, Synthesizer, alles ist hier perfekt und harmonisch miteinander vereint. Allerdings nicht als Klangbrei, sondern weit, räumlich und zugleich aufgeräumt reproduziert. Kein Instrument stellt sich in den Vordergrund oder übertönt das andere. Sehr gut gefällt mir auch die niemals überproportioniert wirkende und von einem leichtem Swing getragene, weiträumig von der Instrumentierung eingefasste Stimme der 80er-Ikone.

Details und Gefühl

Die intensive Stimme der Jamaikanerin kommt richtig gut zur Geltung. Sie thront über allem, hat die Kontrolle, lässt dem Background und den Instrumenten aber jederzeit genug Platz zur Entfaltung. Das war schon richtig gut. Mit dem Eagles-Klassiker „Hotel California“ in einer Abtastrate von 192 Kilohertz soll es nun aber noch eine Etage weiter nach oben gehen. Dass dieses Stück schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, macht sich vielleicht am musikalischen Stil, nicht aber an der Klangqualität bemerkbar. Die ist über jeden Zweifel erhaben, der Hochton wird liebevoll aufbereitet, der Mittenbereich bis ins hinterste Eckchen ausgeleuchtet. Ob das jetzt tatsächlich besser klingt als die Vergleichsaufnahme in einer Samplingrate von 96 Kilohertz, lasse ich jetzt mal dahingestellt. Für mich ist der Unterschied, wenn überhaupt, nur marginal feststellbar. Das sei aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Klanglich befinden wir uns nämlich in beiden Wiedergabe-Szenarien im obersten Regal.

In meinem test musste sich der Stellar Strata an verschiedenen Lautsprechern beweisen – u.a. auch an den Spatial MC Series No.1.

Auch leise impulsiv

Der Stellar Strata spielt einfach wunderbar auf, sein DAC nimmt sich jeder Herausforderung an. Dabei wird der Grundton drahtig und mit einer Extraportion Knack reproduziert und das letzte Fitzelchen an Auflösung und Präzision aus der ihm übergebenen Datei gekitzelt. Die Lebendigkeit, Agilität und Schnelligkeit machen dann letztendlich auch in dieser Testsequenz schnell deutlich, dass der Stellar Strata klanglich zu den besten Streaming-Verstärkern gehört, die man für unter 4.000 Euro aktuell kaufen kann. Die zuvor bereits erwähnte warme Note nehme ich auch hier wahr. Die passt meiner Meinung nach auch sehr gut zum akustischen Gesamtbild. Wem das zuviel (oder zuwenig) ist, der probiert einfach mal die diversen Filtereinstellungen aus, die der PS Audio anbietet. Was mir übrigens auch sehr gut gefällt, ist die Dynamik in leiseren Lautstärken. Selbst unter ganz niedrigen Pegel baut der Stellar Strata ordentlich Druck auf und punktet durch eine beeindruckende Impulskraft.

Das kleine Knöpfchen links neben dem Display ist für die Quellenumschaltung verantwortlich. Selbstverständlich funktioniert das aber auch via Fernbedienung.

Fazit

Hinstellen, Lautsprecher dran und losstreamen. Einfacher geht es nicht und klanglich besser auch kaum. Der Stellar Strata ist für jeden Audiophilen die HiFi-/Streaming-Lösung für die einsame Insel. Frei von Allüren oder Kompliziertheit. Ein All-in-One-Setup, das beweist, wie kraftvoll, frisch und durchzugsstark auch eher kompakte Systeme aufspielen können. Der PS Audio ist schlichtweg ein mächtiges, klanglich erstklassiges Streamingpaket. Zur klanglichen Expertise kommen die hervorragende Verarbeitung, das zeitlos gelungene Design und die kinderleichte Bedienung. Wer auf der Suche nach einer komfortablen, platzsparenden und klanglich herausragenden All-in-One-Lösung sucht, der sollte sich den Stellar Strata unbedingt mal anhören. Auf die einsame Insel muss man dafür übrigens nicht unbedingt, der PS Audio spielt auch in modern eingerichteten Wohnumgebungen ganz groß auf!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

94

95

94

Technische Daten

Modell:PS Audio
Stellar Strata
Produktkategorie:Vollverstärker/Netzwerk-Streamer
Preis:um 3.600,00 Euro
Garantie:- 2 Jahre
Ausführungen:- Mattsilber
- Mattschwarz
Vertrieb:HiFi 2 die 4, Leinzell
+49 7175 90 90 32
www.hifi2die4.de
Abmessungen (HxBxT):83 x 434 x 305 mm
Gewicht:7,7 kg
Eingänge:- WLAN
- 1 x Ethernet
- 1 x USB-B
- 2 x S/PDIF koaxial
- 1 x Toslink optisch
- 1 x I²S (HDMI)
- 3 x RCA Stereo
- 1 x XLR Stereo
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- PCM bis 384 kHz / 24 bit
- DSD bis DSD128
Kompatibilität und Mindest-Systemanforderungen:- PSAudioConnect-App für Android und iOS
Sonstiges:- Tidal
- Qobuz
- Spotify
- Napster
- TuneIn
- iHeartRadio
Leistung:200 W/100 W (4 Ohm/8 Ohm)
(Herstellerangaben)
Frequenzgang:20 Hz – 20 kHz
(Herstellerangaben)
Lieferumfang:- Stellar Strata
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Contras:+ leistungsstarkes All-in-One-System
+ impulsstarke Wiedergabe
+ hohe Dynamik auch unter leisen Pegeln
+ kinderleichte Einrichtung
+ hervorragende Streamingeinheit
+ HiRes-DAC
+ Kopfhörerausgang
+ sehr gute Verarbeitung
+ gut verständliche App

- einfache Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Wireless Sound-System Dali Oberon 7 C – Kabellos und klangstark

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Jetzt wird’s richtig vielfältig: Das Callisto-Konzept, das mit Aktiv-Boxen und einem Soundhub ein kabelloses und leicht bedienbares Soundsystem ergibt, bereichert nun auch Dalis preislich attraktive Lautsprecherserie „Oberon“. Im Verbund mit dem neuen Sound Hub Compact ist der Wireless-Spaß nun noch erschwinglicher, dank HDMI zudem TV und Home Cinema-tauglicher – und mit einem zusätzlichen Phono-Vorstufe oder einem Plattenspieler mit integriertem Verstärker auch für Vinylisten interessant. Was alles geht, haben wir in Kombination mit dem Standlautsprecher Dali Oberon 7 C getestet.

Das Dali Oberon 7 C-System besteht aus einem kleinen schwarzen Sound Hub Compact (rechts auf dem Lowboard) und den beiden aktiven Schallwandlern Oberon 7 C. Dieses Sound-System spielt ohne jegliche Signalkabel.

Das Dali Oberon 7 C-System besteht aus einem kleinen schwarzen Sound Hub Compact (rechts auf dem Lowboard) und den beiden aktiven Schallwandlern Oberon 7 C. Dieses Sound-System spielt ohne jegliche Signalkabel.

Dieser Schritt ist konsequent: Nachdem das Sound-System Dali Callisto dank seiner Klangqualität und seiner einfachen Bedienbarkeit ein voller Erfolg geworden ist, erweitern die Dänen jetzt ihre regulären Lautsprecher-Serien mit diesem Wireless Sound-System-Konzept. Den Anfang hat die edle Rubicon-Serie mit dem Standlautsprecher Dali Rubicon 6 C und dem Kompaktlautsprecher Dali Rubicon 2 C gemacht. Nun wird auch die erschwinglichere Oberon-Serie mit der Callisto-Verstärkertechnologie und einem Sound Hub für die kabellose Audioübertragung ausgestattet. Die von uns bereits getestete Dali Oberon 7 verwandelt sich also zur Oberon 7 C. Zugleich führt Dali eine neue Steuerkomponente ein: Zum bisherigen Sound Hub, der mit BluOS insbesondere für HiRes-Streaming und Multiroom ausgelegt ist, tritt jetzt als Alternative der deutlich günstigere Sound Hub Compact, der auf HD-Streaming per Bluetooth setzt, sich mit der HDMI-Schnittstelle als TV- und Home Cinema-affin erweist, mit seinen digitalen und analogen Schnittstellen aber ebenso für klassisches HiFi gemacht ist.

Der Sound Hub Compact ist die Schaltzentrale des gesamten Sound-Systems. Durch sein schlanke, geschwungene Formgebung und seine kompakten Maße erweist er sich als überaus wohnraumfreundlich. Mit seinen LED zeigt er zuallererst die aktuell gewählte Quelle an.

Der Sound Hub Compact ist die Schaltzentrale des gesamten Sound-Systems. Durch sein schlanke, geschwungene Formgebung und seine kompakten Maße erweist er sich als überaus wohnraumfreundlich. Mit seinen LED zeigt er zuallererst die aktuell gewählte Quelle an.

Dali Sound Hub Compact: die neue Klangzentrale

Beginnen wir gleich mit dieser neuen logistischen Zentrale des Systems. Auch hier hat Dali auf ein ansprechendes Design gesetzt, das die typische Kastigkeit von HiFi-Komponenten vermeidet. Mit den Maßen von gerade mal 3 mal 21 mal 13 Zentimetern macht der Sound Hub Compact seinem Namen alle Ehre. Zur Attraktivität trägt die sanfte Mulde auf der Oberseite bei, die von einer zehn Lichtpunkte umfassenden, halbkreisförmigen LED-Perlenkette geziert wird. Sie zeigt entweder mit einem Punkt die ausgewählte Quelle oder mit der Menge ihrer Punkte die eingestellte Lautstärke an. Wer weder den Hub noch seine Illumination sehen möchte, kann die Klangzentrale im Schrank verschwinden lassen oder Dank der bodenseitigen Schlüsselloch-Schlitze an einer Wand montieren. Zur Bedienung ist der Hub nämlich nicht nötig. Die Befehlserteilung erledigt man ausschließlich über den schlanken, formschönen Ferngeber. Er erlaubt das An- und Standby-Schalten, die Lautstärkeveränderung und Stummschaltung sowie die Anwahl der Quellen und, bei gekoppelten Bluetooth-Zuspielern, ein Track-Skipping.

Die Bedienung des Sound Hub Compact geschieht ausschließlich über den schlanken Infrarot-Ferngeber. Mit den rechts oben positionierten Skip-Tasten kann bei der Musikwiedergabe über ein gekoppeltes Bluetooth-Gerät zum vorherigen oder nächsten Track gesprungen werden. Damit die Frenbedienung auch dann gelingt, wenn der Hub ohne direkte Sichtverbindung etwa in einem Schrank steht, gehört zum Lieferumfang ein kleiner externer IR-Empfänger, der über ein auseichend langes Kabel an den Hub angeschlossen wird.

Die Bedienung des Sound Hub Compact geschieht ausschließlich über den schlanken Infrarot-Ferngeber. Mit den rechts oben positionierten Skip-Tasten kann bei der Musikwiedergabe über ein gekoppeltes Bluetooth-Gerät zum vorherigen oder nächsten Track gesprungen werden. Damit die Frenbedienung auch dann gelingt, wenn der Hub ohne direkte Sichtverbindung etwa in einem Schrank steht, gehört zum Lieferumfang ein kleiner externer IR-Empfänger, der über ein auseichend langes Kabel an den Hub angeschlossen wird.

Bluetooth-Streaming und HDMI-Konnektivität …

Damit sind wir schon bei den Anschlussoptionen. Als kabellose Streaming-Möglichkeit bietet der Sound Hub Compact Bluetooth. Hier übertrifft er seinen großen Bruder durch die Blauzahn-Version 5.0, die eine größere Funkreichweite und eine höhere Datenrate ermöglicht. Die Codecs aptX und apt X HD bürgen dabei für eine hohe Klangqualität mit einer hochauflösenden HD-Güte bis 48 Kilohertz/24 Bit. Maximal acht Bluetooth-Quellen vom Smartphone über den Laptop oder Desktop-Computer bis hin zum Fernseher oder Smart-TV können mit dem Hub gekoppelt werden. So geht indirekt auch das Streaming von Internet-Musik. Sobald die Bluetooth-Quelle spielt, aktiviert sich das Audiosystem automatisch. Das klappt auch mit dem HDMI-Eingang – und damit kommen wir zu den kabelgebundenen Schnittstellen: Mit dem HDMI-Input, den der große Sound Hub übrigens nicht bietet, ist der kompakte Hub insbesondere für die Wiedergabe des TV- und Filmtons interessant. Dank CEC-Technik können Lautstärke, Stummschaltung und Ein/Standby-Schaltung des Hubs auch über die Fernbedienung des TV-Geräts gesteuert werden.

Nach kurzer Zeit zeigt der Hub die aktuelle Lautstärke an – durch die Anzahl der leuchtenden LED-Punkte.

Nach kurzer Zeit zeigt der Hub die aktuelle Lautstärke an – durch die Anzahl der leuchtenden LED-Punkte.

… plus digitale und analoge Audio-Schnittstellen

Alternativ lässt sich der Flatscreen aber auch über den dafür ausgewiesenen optischen Digitaleingang anschließen. Dieser S/PDIF-Input wird durch das Trägersignal aktiviert, so springt der Hub und damit das ganze Oberon 7 C-Audiosystem bereits beim Einschalten des Fernsehers an. Der zweite Toslink-Input des Hubs ist hingegen für einen digitalen HiFi-Zuspieler vorgesehen, etwa einen CD-Player. In diesem Fall wird das Oberon 7 C durch das eingehende digitale Audiosignal aktiviert. Nun zur analogen Zuspielung: Hier bietet der Hub einen Line-Level-Eingang mit Cinch-Buchsen. So kann auch ein Plattenspieler angeschlossen werden, sofern er einen eingebauten Phono-Vorverstärker hat. Alternativ schaltet man zwischen Plattenspieler und Hub eine externe Phono-Vorstufe. Auch das analoge Eingangssignal kann den Hub und das gesamte Oberon 7 C-System ein- und umschalten, dafür aktiviert man auf der Rückseite die Funktion „Auto Source Select“. Das eingehende Analogsignal wird vom Hub in ein Digitalsignal umgewandelt, das die Güte PCM 96 Kiloherzt/24 Bit und damit HiRes-Qualität besitzt.

Der Sound Hub Compact bietet zum Anschluss von Zuspielern und Quellen zwei digitale optische Inputs, einen analogen Line-Eingang und eine HDMI-Schnittstelle. Der „Link Connect“-Taster dient dem komfortablen Paaren mit den Lautsprechern. Falls man kompakte Schallwandler wie die Callisto 2 C, die Rubicon 2 C, die Oberon 1 C oder die Oberon On-Wall C wählt, lohnt sich für einen kraftvolleren und tieferen Bass der Anschluss eines aktiven Subwoofers an dem „Sub Out“. Mit dem „Band“-Schalter ändert man den Funkfrequenzbereich, in dem der Hub seine Signale an die verbundenen Lautsprecher sendet. Die Standard-Einstellung ist 5,8 Gigahertz, in der „Auto Band“-Einstellung hingegen wechselt der Hub je nach Auslastung des WLAN in das 5,2 Gigahertz-Band. An die IR-Buchse schließt man den mitgelieferten externen Infrarot-Empfänger an, falls der Hub keine freie „Sicht“ zur Fernbedienung hat. Bei aktiviertem „Auto Select“ schalten sich der Hub und die Lautsprecher automatisch an, sobald eine Quelle ein Signal sendet, und wechseln zugleich auf diesen Eingang. Die Stromversorgung des Hubs geschieht über ein externes Steckernetzteil, das an die „Power“-Buchse angeschlossen wird. Der Hub wiederum kann über seinen USB A-Port ein zuspielendes Smartphone oder Tablet mit Strom versorgen.

Der Sound Hub Compact bietet zum Anschluss von Zuspielern und Quellen zwei digitale optische Inputs, einen analogen Line-Eingang und eine HDMI-Schnittstelle. Der „Link Connect“-Taster dient dem komfortablen Paaren mit den Lautsprechern. Falls man kompakte Schallwandler wie die Callisto 2 C, die Rubicon 2 C, die Oberon 1 C oder die Oberon On-Wall C wählt, lohnt sich für einen kraftvolleren und tieferen Bass der Anschluss eines aktiven Subwoofers an dem „Sub Out“. Mit dem „Band“-Schalter ändert man den Funkfrequenzbereich, in dem der Hub seine Signale an die verbundenen Lautsprecher sendet. Die Standard-Einstellung ist 5,8 Gigahertz, in der „Auto Band“-Einstellung hingegen wechselt der Hub je nach Auslastung des WLAN in das 5,2 Gigahertz-Band. An die IR-Buchse schließt man den mitgelieferten externen Infrarot-Empfänger an, falls der Hub keine freie „Sicht“ zur Fernbedienung hat. Bei aktiviertem „Auto Select“ schalten sich der Hub und die Lautsprecher automatisch an, sobald eine Quelle ein Signal sendet, und wechseln zugleich auf diesen Eingang. Die Stromversorgung des Hubs geschieht über ein externes Steckernetzteil, das an die „Power“-Buchse angeschlossen wird. Der Hub wiederum kann über seinen USB A-Port ein zuspielendes Smartphone oder Tablet mit Strom versorgen.

Wireless Streaming zu den Lautsprechern

Mit eben jenen 96 Kiloherzt/24 Bit wird dann auch jegliches Signal vom Hub zu den Lautsprechern gestreamt – und zwar kabellos. Dieses Wireless Streaming in HiRes-Qualität ist, neben der einfachen Bedienbarkeit, der Clou von Dalis Callisto-Konzept. Der Signal-Funk geschieht über eine „Inter-IC Sound“-Schnittstelle, die unter dem Kürzel „I²S“ oder auch „I2S“ geführt wird. Die kabellose Verbindung ist so stabil und stark, dass der Hub und die Oberon 7 C bis zu zehn Meter voneinander entfernt sein können, ohne dass es zu Aussetzern kommt. Zudem brauchen Sender und Empfänger keinen Sichtkontakt. Der Hub kann also im Schrank oder im Sideboard stehen, wenn man so wenig sichtbare Technik wie möglich möchte. Die Signalübertragung geschieht überdies mit sehr geringer Verzögerung, die Latenz liegt unter 25 Millisekunden. So gibt es auch beim Film- und Fernseher-Genuss keinen störenden Versatz von Bild und Ton.

Attraktiver Auftritt: der Aktiv-Lautsprecher Dali Oberon 7 C

Als Spielpartner bietet sich die Oberon 7 C an, die ganz frisch in den erlauchten Kreis der callisto-fähigen Schallwandler aufgestiegen ist. Bereits als passive Version hat uns dieser 2-Wege-Standlautsprecher im Test mit seiner Klang- und Verarbeitungsqualität sowie seinem hervorragenden Preis/Leistungsverhältnis imponiert. Kein Wunder: Der rund 102 mal 20 mal 34 Zentimeter einehmende Lautsprecher ist wohlproportioniert, er bietet ein überaus attraktives Design mit einer glatten, abgesetzten Front, die bei unserem in Schwarz gehaltenen Modell die Maserung der Esche-Optik kontrastiert. Alternativ ist die Oberon 7 C in dunkler Walnuss, heller Eiche oder Mattweiß laminiert, in den beiden letztgenannten Fällen wird die Front dann in Weiß realisiert. Ein elegant geschwungener Fuß aus Druckguss-Metall verleiht dem Lautsprecher eine gewisse Leichtigkeit und lässt den Korpus scheinbar über dem Boden schweben. In den Sockel können die mitgelieferten, allerdings ziemlich kleinen Spikes eingeschraubt werden. Für empfindliche Böden bieten sich die ebenfalls zum Zubehör gehörenden Gummifüßchen an.

Die Chassis der Oberon 7 C: Der Hochtöner schallwandelt mit einer federleichten Kunstseiden-Kalotte. Mitten und Bässe übernehmen die beiden darunter positionierten 18-Zentimeter Woofer. Ihre spezielle rotbraune Papiermembran ist charakteristisch für Dali-Lautsprecher. Die Holzfasern verleihen der Membranoberfläche eine unregelmäßige Struktur, dies erhöht die Steifigkeit der Membran und sorgt zugleich für eine Reduzierung von Resonanzen.

Die Chassis der Oberon 7 C: Der Hochtöner schallwandelt mit einer federleichten Kunstseiden-Kalotte. Mitten und Bässe übernehmen die beiden darunter positionierten 18-Zentimeter Woofer. Ihre spezielle rotbraune Papiermembran ist charakteristisch für Dali-Lautsprecher. Die Holzfasern verleihen der Membranoberfläche eine unregelmäßige Struktur, dies erhöht die Steifigkeit der Membran und sorgt zugleich für eine Reduzierung von Resonanzen.

Bewährte Chassis, neues Verstärker/Streaming-Modul

Dieses MDF-Gehäuse beherbergt Dalis bewährten, 29 Millimeter messenden Kalotten-Tweeter, der mit seiner ultraleichten Seidenmembran einen Hochton bis 26 Kilohertz lie-fern kann. Ab etwa 2,4 Kilohertz kümmern sich dann zwei 18-Zentimeter-Woofer gemein-sam um die Mitten und Bässe. Diese Chassis besitzen die Dali-eigene, rotbraune Konus-Membran aus einem speziellen Papier-Holzfaser-Mix, der für eine große Leichtigkeit und Steifigkeit sorgt. Dank dieser Woofer spielt die Oberon 7 C runter bis zu 31 Hertz. In den untersten Frequenzen unterstützt eine Bassreflexabstimmung, ihr Port für den Luftaus-tausch sitzt auf der Rückseite. Das Rohr ist zur Minimierung von Strömungsgeräuschen an beiden Enden geweitet. Unter dem Port sitzt nun jenes Verstärker/Streaming-Modul, das der Oberon 7 zum „C“ verhilft. Es besteht aus der Funkempfängereinheit, dem DSP, der die Entzerrung und Filterung des Signals besorgt und auch als Frequenzweiche agiert, sowie dem Zweikanal-Leistungsverstärker, der in hocheffizienter Class-D-Technik realisiert ist und mit zweimal 50 Watt Leistung für die nötige Power sorgt.

Der geschwungen geformte metallene Sockel sorgt für eine schwebende Erscheinung des Standlautsprechers.

Der geschwungen geformte metallene Sockel sorgt für eine schwebende Erscheinung des Standlautsprechers.

Kinderleicht: Aufbau …

Dies alles ist unserem Blick verborgen. Sichtbar hingegen sind der „Link Connect“-Taster und jenes Display, das mit seiner ikonischen Hörraum-Darstellung die Einrichtung des Sound-Systems so herrlich einfach und anschaulich bewerkstelligen lässt. Durch die Freiheit von Signalkabeln haben wir ja schon bei der Aufstellung alle Möglichkeiten, eine Grenze setzen allein die nötigen Steckdosen für die Stromzufuhr der drei Komponenten. Wir positionieren die beiden Oberon 7 C konventionell, sie bilden also mit dem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck. Dali rät hier für den Anfang zu einem Wandabstand von dreißig Zentimetern und zu einer parallelen Ausrichtung ohne Einwinklung hin zum Hörplatz. Jetzt schalten wir den Sound Hub Compact und die Aktivboxen ein. Zur Paa-rung der drei Komponenten drücken wir zuerst an der Rückseite des Sound Hubs den „Link & Connect“-Taster. Nun gehen wir zur rechten Oberon 7 C, und betätigen hier eben-falls den auf der Rückseite positionierten „Link & Connect“-Taster.

… und Einrichtung

Den Taster drücken wir so oft, bis das daneben sitzende Display den Lautsprecher in der Position des rechten Frontschallwandlers anzeigt. Genauso richten wir nun auch die an-dere Oberon 7 C als linken Frontlautsprecher ein. Mit einem abschließenden Druck auf den Taster des Sound Hub Compact ist das Setup erledigt. Klasse! Die Bluetooth-Kopplung ist ebenfalls eine Sache von Sekunden: Wir rufen per Fernbedienung den Bluetooth-Modus auf, aktivieren auf unserem Smartphone Bluetooth, suchen und finden den als „DALI SHC“ ausgewiesenen Soundhub und starten die Kopplung der beiden Devices. Fertig! Diese „Keep in simple“-Strategie setzen wir beim Plattenspieler fort. Hier wählen wir auch eine Plug-and-Play-Lösung: Der Thorens TD 402 DD hat bereits einen Phono-Verstärker an Bord, wir brauchen also keinen zusätzlichen Verstärker, können den Plattenspieler sofort an den Audio-Eingang des Hubs anschließen und gleich loslegen.

Die Rückseite der Oberon 7 C: Neben der Buchse für den Netzstecker und dem An/Aus-Schalterbietet finden wir hier den „Link Connect“-Taster für die Paarung mit dem Hub. Welche Position der Lautsprecher einnehmen soll, definiert man mithilfe des Displays, das einen Hörraum in stilisierter Form zeigt: Der aktuell eingestellte Standort des Lautsprechers wird durch eine leuchtende LED angezeigt. Mit jedem Druck auf den „Link Connect“-Taster „wandert“ die Lautsprecher-Position weiter. Auf diesem Bild ist diese Oberon 7 C als linker Frontlautsprecher definiert.

Die Rückseite der Oberon 7 C: Neben der Buchse für den Netzstecker und dem An/Aus-Schalterbietet finden wir hier den „Link Connect“-Taster für die Paarung mit dem Hub. Welche Position der Lautsprecher einnehmen soll, definiert man mithilfe des Displays, das einen Hörraum in stilisierter Form zeigt: Der aktuell eingestellte Standort des Lautsprechers wird durch eine leuchtende LED angezeigt. Mit jedem Druck auf den „Link Connect“-Taster „wandert“ die Lautsprecher-Position weiter. Auf diesem Bild ist diese Oberon 7 C als linker Frontlautsprecher definiert.

Das Dali Oberon 7 C Sound-System in der Praxis

Mit Dalis Aufstellungsempfehlung erweist sich die Wiedergabe auf Anhieb überraschend stimmig – das erfahren wir bei „Coastal Ship“ von Kari Bremnes. Die Norwegische Sängerin steht bereits größenrichtig in der Mitte und in Front des musikalischen Geschehens, die Abbildung ist stabil. Trotzdem winkeln wir Oberon 7 C ein paar Grad ein – und so ist es amtlich. Kari Bremnes hat nun auch die richtige Physis, eine realistische Körperhaftigkeit. Das trägt zu dem Eindruck bei, dass die Norwegerin vor ins im Wohnraum steht und von ihren Kindheitsträumen singt. Ihr vertontes Fernweh, festgemacht an dem Erscheinen eins fremden Schiffes an den heimischen Gestaden, beginnt aber erst einmal mit dräuenden, tiefen Synthesizer-Klängen, die wie Küstennebel im Hörraum wabern. Dazu erklingen einzelne Schläge einer wuchtigen Trommel, die mit einem starken Echo versehen sind. Die Donnerschläge werden von links nach rechts und zurück geworfen, dann entfernen sie sich allmählich in der Tiefe des imaginären Fjords.

Das Dali Oberon 7 C im Live-Einsatz: Hier sind die mitgelieferten Lautsprecher-Blenden aufgesetzt. Diese Abdeckungen sind mit grau meliertem Stoff bezogen. Sie finden durch Befestigungsstifte Halt in den gummierten Aufnahmen der Schallwand.

Das Dali Oberon 7 C im Live-Einsatz: Hier sind die mitgelieferten Lautsprecher-Blenden aufgesetzt. Diese Abdeckungen sind mit grau meliertem Stoff bezogen. Sie finden durch Befestigungsstifte Halt in den gummierten Aufnahmen der Schallwand.

Wirkmächtige Abbildung

Hier liefert das Dali Oberon 7 C eine überaus plastische Abbildung mit sehr gutem Detailreichtum und schöner räumlicher Tiefe. Trotz aufhellender, darüber liegender Klavierakkorde entsteht eine mystisch-spannungsgeladene Atmosphäre, auch weil die Oberon 7 C die Synthesizer-Schwaden mit einem richtig satten Bass in den Raum stellt, der zur tollen Wirkung des Intros beiträgt. Noch mehr Bass ist nicht nötig. Wir rücken die Lautsprecher eher noch etwas von der Wand ab, so gewinnt der Tiefton an Definition. Nun setzen wir zwischen Plattenspieler und Hub mit dem Lehmannaudio Black Cube SE II einen sehr guten externen Phono-Vorverstärker – und sogleich erleben wir mehr Definition, Transparenz, Auflösung und Ruhe im Klangbild. Diesen Zugewinn macht das Oberon 7 C sofort hörbar: Der Bass ist präziser und sauberer, die Trommeln haben mehr Druck Dynamik, die Echos mehr Tiefe und Räumlichkeit, der Gesang ein Plus an Plastizität. So kann die Oberon 7 C ihr Klangpotenzial voll ausspielen!

Ausgezeichnete Bluetooth-Qualität

Wir schalten nun um in den Bluetooth-Betrieb. Das geht mit aktivierter Quellenerkennung am Hub denkbar einfach, indem wir schlicht die Musik vom Handy starten. Wir haben mit dem LG V30 ein Smartphone, das die Soundqualität des Oberon 7 C mit Bluetooth aptX HD auch ausschöpfen kann. Wir spielen Pat Methenys „On Day One“ in 96 Kilohertz/24 Bit zu – also HiRes. Die Fusion-Nummer ist sehr dicht instrumentiert. Hier kommt einiges zusammen: Saxophon, Piano, Bass, und Drums stellen wie bei einem Livekonzert effektvoll die Instrument und das rhythmisch-melodische Material vor, dann kommen Percussions, Keyboards und natürlich Metheny Gitarre hinzu. Zwischenzeitlich klingt es wie ein wohlgeordnetes Chaos – aber das Oberon C 7 behält den akustischen Durchblick, wir können jeden Musiker auf der imaginären Bühne genau verorten und klar hören, was er spielt. Das gelingt auch bei sattester Lautstärke, zu der uns die toll groovende Schlagwerker-Challenge zwischen Drums, Percussion und Hand Claps geradezu einlädt.

Danks seines HDMI-Eingangs bietet sich der Hub auch für die Wiedergabe des Film- und TV-Tons an. Dafür muss der Fernseher über einen HDMI-Port mit Audio Return Channel (ACR) verfügen. Da der Hub die CEC-fähig ist, können die Lautstärke, Stummschaltung, Ein/Standby-Schaltung des Hubs auch über die Fernbedienung des TV-Geräts gesteuert werden.

Danks seines HDMI-Eingangs bietet sich der Hub auch für die Wiedergabe des Film- und TV-Tons an. Dafür muss der Fernseher über einen HDMI-Port mit Audio Return Channel (ACR) verfügen. Da der Hub die CEC-fähig ist, können die Lautstärke, Stummschaltung, Ein/Standby-Schaltung des Hubs auch über die Fernbedienung des TV-Geräts gesteuert werden.

Mitten in der Matrix: amtlicher Film-Ton

Nun gehen wir ins Kino – also zumindest ins Home Theater: Hier zahlt sich der HDMI-Port des Hubs samt ARC und CEC-Steuerung aus. Natürlich kann man den Ton auch über den zweiten der beiden digitalen Toslink-Inputs anschließen, die bereits im reinen Audio-Musik-Betrieb mit einer sauberen Wiedergabe das digitale Gegenstück zum Analog-Eingang sind. Über HDMI jedoch geht neben der automatischen Hub-Aktivierung nach dem Einschalten des Fernsehers auch das Leiser-, Lauter- und Stummschalten des Hubs per TV-Fernbedienung. Dass die Oberon 7 C auch für Filmspaß sorgt, erleben wir mit „Matrix“: Passend zur sensationellen Optik ist der Film auch akustisch atemberaubend. Die wahnwitzigen Kampfszenen mit den Einschlägen der MP-Schusssalven, dem Splittern von Glas und dem Bersten von Marmor wirken unglaublich plastisch und real, die Explosionen haben Druck und Präzision, Wumms und Wucht, aber auch einen fetten Bass, was die mitreißende Rasanz des Blockbusters herrlich unterstreicht. Das Oberon 7 C sorgt hier für einen Adrenalin-Schub.

Als Spielpartner dienen der Plattenspieler Thorens TD 402 DD, der externe Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Black Cube SE II, der SACD-Player Oppo UPD-203 und, nicht sichtbar, als Bluetooth-Quelle das Smartphone LG V30.

Als Spielpartner dienen der Plattenspieler Thorens TD 402 DD, der externe Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Black Cube SE II, der SACD-Player Oppo UPD-203 und, nicht sichtbar, als Bluetooth-Quelle das Smartphone LG V30.

Fazit

Der Transfer ist gelungen: Dali hat das kabellose Callisto-Konzept nun auch überaus erfolgreich auf die preislich attraktive Oberon-Serie übertragen: Zwei Schallwandler, ein Hub – fertig ist Audiosystem. Als Alternative zum großen Sound Hub präsentiert Dali zudem jetzt den neuen und günstigeren Sound Hub Compact: Er bietet Bluetooth-Streaming in HD-Qualität, digitale und analoge Schnittstellen, weshalb er auch für Vinylisten interessant sein kann, und einen HDMI-Port für die Wiedergabe von TV-Ton und Film-Soundtrack. Im Verbund mit dem Zwei-Wege-Standlautsprecher Oberon 7 C liefert dieses kabellose und vielseitige Soundsystem eine transparente, plastische, druckvolle und bassstarke Beschallung. Neben dieser Klangqualität punktet das Dali Oberon 7 C mit dem nach wie vor einfachen Setup und der überaus leichten Bedienbarkeit. Der Wireless-Spaß ist nun überaus erschwinglichen: Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Oberon 7 C ist überragend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Preistipp
Preis/Leistung: überragend

90

90

89

200423.Dali-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Dali
Oberon 7 C (Übersicht)
Produktkategorie:Wireless Music System
Preise:Ausstattung des Test-Sets:
- Dali Sound Hub Compact: 299,00 Euro
- Dali Oberon 7 C (Standlautsprecher): 849,00 Euro / Stück
Garantie: - Hub: 2 Jahre
- Lautsprecher: 2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 6251 944 80 77
www.dali-deutschland.de
Pros und Kontras:+ sehr guter Klang
+ kabelloser Betreib ohne störende Lautsprecherkabel
+ stabile Verbindung ohne Aussetzer
+ Signalübertragung zu den Lautsprechern in HiRes (96 kHz/24 Bit)
+ Fernbedienung
+ leichte Installation und Bedienung
+ einfaches Pairing mit den Lautsprecher
+ sehr gute Verarbeitung
+ attraktives Design
+ System kann alternativ mit dem Sound Hub realisiert werden

- Hub: kein koaxialer Digitaleingang
- Lautsprecher: kleine Spikes
Benotung:
Klang (60%):90/100
Praxis (20%):90/100
Ausstattung (20%):89/100
Gesamtnote:Preistipp
Preis/Leistung:überragend
Modell:Dali
Oberon 7 C
Produktkategorie:Standlautsprecher, aktiv, wireless
Preis:849,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Ausführungen:Mattweiß, Eiche hell, Walnuss dunkel, Esche schwarz (jeweils Laminat)
Abmessungen (HBT):1015 × 200 × 340 mm
Gewicht:14,8 kg / Stück
Prinzip:aktiv, wireless, zwei Wege, Bassreflex-Abstimmung
Hochtöner:1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 178 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzgang:31 - 26.000 Hz (±3 dB) (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.350 Hz (Herstellerangabe)
Schalldruck:108 dB max. (Herstellerangabe)
Verstärkertyp:Class D
Leistung:2 x 50 Watt (Herstellerangabe)
Stromverbrauch:- max.: 62 W
- Standby-Betrieb: 1 W
- vernetzter Standby-Betrieb: 1,2 W
Lieferumfang:- Dali Oberon 7 C
- Lautsprecherabdeckung
- Spikes
- Gummifüße
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Kurzanleitung)
Pros und Kontras:+ sehr gute räumliche Darstellung und plastische Abbidlung
+ satter Punch, amtlihe Dynamik, voluminöser Bass
+ gut geeignet für HiFi und Heimkino
+ kabelloser Betreib ohne störende Lautsprecherkabel
+ Datenempfang in HiRes-Qualität (96 kHz/24 Bit)
+ Display zum einfachen Pairing mit dem Hub
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung

- kleine Spikes
Modell:Dali
Sound Hub Compact
Produktkategorie:Vorverstärker (Wireless), Bluetooth-fähig
Preis:299,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Abmessungen (HBT):30 x 212 x 132 mm
Gewicht:0,5 kg
Eingänge/
Schnittstellen:
1 x Bluetooth 5.0 (Codecs: aptX, aptX HD, SBC, AAC)
2 x digital optisch (Toslink)
1 x analog Line (Cinch)
1 x HDMI (ARC)

1 x IR (Infrarotsensor) (Klinke, 3,5 mm)
1 x Power In (9 V)
Ausgänge:1 x I2S (96 kHz/24 Bit)
1 x Pre Out (Line, Cinch)
1 x Subout (Cinch)
1 x USB (Stromversorgung 5V/1,5 bzw. Service)
Formate / max.
Samplingrate /
Auflösung:
- Bluetooth: SBC, AAC, aptX, apt X HD [48 kHz/24 Bit])
- Toslink: PCM 192 kHz/24 Bit (internes Downsampling auf PCM 96 kHz/24 Bit)
- I²S-Funkübertragung Hub/Lautsprecher: PCM 96 kHz/24 Bit
Stromverbrauch:- max.: 2,8 W
- Standby-Betrieb: 1,7 W
- vernetzter Standby-Betrieb: 1,7 W
Lieferumfang:- Dali Sound Hub Compact
- externes Netzteil (1,4 m Kabellänge)
- Infrarot-Fernbedienung
- Infrarot-Empfänger
- 2 Batterien (AAA)
- Gummifüße
- Aufbau-Kurzanleitung
Pros und Kontras:+ HiRes-Funkverbindung zu den Lautsprechern per I2S (96 kHz/24 Bit)
+ stabile Verbindung ohne Aussetzer
+ sehr gute Bluetooth-Streaming Qualität mit den Codecs aptX und aptX HD
+ analoge und digitale Audio-Schnittstellen
+ HDMI-Input
+ Fernbedienung
+ einfache Bedienbarkeit
+ leichtes Pairing mit den Lautsprecher
+ ansprechendes Design
+ kompakte Maße
+ zusätzlicher IR-Empfänger, um den Hub auch in optisch unsichtbar positionieren zu können
+ Wandmontage möglich
+ externes Netzteil minimiert Störeinflüsse auf die Elektronik

- kein koaxialer Digitaleingang

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Elac Solano FS 287 – Flaggschiff mit flinkem JET-Tweeter

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Elacs neue Solano-Serie kombiniert Klasse-Klang mit modernem Style und richtet sich an moderne Musikliebhaber mit audiophilem Anspruch. Den erfüllt insbesondere das Flaggschiff der Reihe: der 2,5-Wege Standlautsprecher FS 287 mit dem legendären JET-Hochtöner. Was dieser phänomenale Tweeter kann und welche Plus-Features die Elac Solano FS 287 noch bietet, zeigen wir in diesem Video.

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https://www.youtube.com/watch?v=Amj0S2Y39ts

Dezent und frisch: das Design

Elac setzt bei der Solano-Serie auf ein dezentes, zugleich aber frisches Design: Das Styling ist klar und straight, die Ecken und Kanten sind sanft gerundet, die Front präsentiert sich elegant gewölbt. Zu dieser geschmeidigen Formgebung kommt ein erstklassiges Finish: Die makellos verarbeitete Solano wird durch eine feine Hochglanzlackierung veredelt – hier in lichtem Weiß, alternativ in noblem Schwarz. All dies unterstreicht die Attraktivität der wohlproportionierten Erscheinung: Mit einer Höhe von knapp einem Meter fügt sich die schlanke Klangsäule bestens ins Wohnzimmer ein. Dabei harmoniert die FS 287 insbesondere mit einem modernen Ambiente – dank ihres gradlinigen Designs. Dazu tragen auch die stimmig in die Front integrierten Schallwandler bei.

Die gerundeten Kanten und die leicht gewölbte Front intensivieren die Eleganz des Lautsprechers.

Die gerundeten Kanten und die leicht gewölbte Front intensivieren die Eleganz des Lautsprechers.

Legendäre Schnelligkeit: Der JET-Hochtöner

Hier fällt als erstes der Hochtöner auf. Das ist der legendäre, von Elac entwickelte und in Handarbeit gefertigte JET. Er besitzt eine hauchzarte Membran, die in Falten gelegt ist. Diese Folie bewegt sich wie eine Ziehharmonika: Die Falten ziehen sich zusammen und strecken sich wieder auseinander. Das passiert wesentlich flotter als das Vor- und Zurückschwingen einer normalen Membran. Die Wiedergabe ist deshalb impulstreuer, detailreicher und offener. Dieses Wandlungsprinzip hat Elac zum weltberühmten JET-Hochtöner weiterentwickelt. Er schallwandelt nun auch in der Solano-Serie. Die FS 287 ermöglicht damit den Einstieg in das JET-Hochton-Erlebnis.

Der JET-Hochtöner ist das Markenzeichen von Elac. In der Solano-Serie kommt die fünfte Generation dieses Tweeters zum Zuge. Zum Schutz vor Berührungen sitzt der sensible Hochtöner hinter Gittern, zugunsten einer homogeneren Abstrahlung ist er von einer Schallführung aus Aluminium eingefasst.

Der JET-Hochtöner ist das Markenzeichen von Elac. In der Solano-Serie kommt die fünfte Generation dieses Tweeters zum Zuge. Zum Schutz vor Berührungen sitzt der sensible Hochtöner hinter Gittern, zugunsten einer homogeneren Abstrahlung ist er von einer Schallführung aus Aluminium eingefasst.

Spezial-Woofer für Mitten und Bässe

Ab 2.400 Hertz abwärts übernehmen dann zwei 15 Zentimeter-Woofer. Auch diese Schallwandler sind Elac-Spezialitäten. Ihre Membran ist ein Sandwich aus Zellstoff und Aluminium. Beide Materialien sind aber nur genau definierten Stellen miteinander verklebt. Dabei erhöht das Aluminium die Steifigkeit der Membran, die Zellulose hingegen dämpft die unerwünschten Eigenresonanzen des Aluminiums. Das sorgt bei der Schallwandlung für eine höhere Präzision und eine größere Verfärbungsfreiheit. Der obere Woofer übernimmt dabei den gesamten Mitten- und Bassbereich. Der untere Woofer hingegen spezialisiert sich auf den Tiefton. Zusammen verhelfen sie der FS 287 zu einem Bass bis hin zu stattlichen 30 Hertz.

Zwei 15-Zentimeter-Woofer übernehmen im Teamwork die Wandlung der Mitten und Bässe. Die glatten Membranen tragen zum dezent-homogenen Design der Solano FS 287 bei. Diese aufgeräumte Optik würde durch nicht sichtbare Schrauben perfekt.

Zwei 15-Zentimeter-Woofer übernehmen im Teamwork die Wandlung der Mitten und Bässe. Die glatten Membranen tragen zum dezent-homogenen Design der Solano FS 287 bei. Diese aufgeräumte Optik würde durch nicht sichtbare Schrauben perfekt.

Doppelte Bassreflex-Abstimmung

Für diese Tiefton-Fähigkeit sorgt auch eine zweiteilige Bassreflexabstimmung. Ein Port sitzt auf der Rückseite. Der zweite Port hingegen ist in den Korpusboden integriert. Er strahlt nach unten auf den Aluminium-Sockel. Diese Basis hat einen genau definierten Abstand zum Korpus. Das ermöglicht eine gleichmäßige Schallabstrahlung in alle Richtungen des Raums.

Im Sockel verborgen sitzt der untere Bassreflex-Port. Er führt die austretende Luft im Downfire-Modus gen Untergrund. Der Schall trifft auf die Bodenplatte des Sockels und wird von hier homogen in alle Richtungen zu den Seiten verteilt.

Im Sockel verborgen sitzt der untere Bassreflex-Port. Er führt die austretende Luft im Downfire-Modus gen Untergrund. Der Schall trifft auf die Bodenplatte des Sockels und wird von hier homogen in alle Richtungen zu den Seiten verteilt.

Schlanker Sockel

Damit keine Vibrationen übertragen werden, steht der Sockel auf höhenverstellbaren Spikes. Sie sitzen an den Enden der vier Ausleger-Füße.Durch diese gelungene Sockelkonstruktion bleibt die FS 287 schlank und hat trotzdem einen sicheren Stand.

Zur Schonung empfindlicher Untergründe können die höhenverstellbaren Spikes auf die mitgelieferten metallenen Untersetzer gestellt werden. Sie sind im gleichen Design wie die Füße gehalten. Die Unterseiten sind mit dämpfendem Kork bezogen. So können die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschoben werden.

Zur Schonung empfindlicher Untergründe können die höhenverstellbaren Spikes auf die mitgelieferten metallenen Untersetzer gestellt werden. Sie sind im gleichen Design wie die Füße gehalten. Die Unterseiten sind mit dämpfendem Kork bezogen. So können die Lautsprecher auch leicht auf dem Boden verschoben werden.

Amtlicher Anschluss

Für den amtlichen Anschluss bürgt noch das hochwertige Terminal: Die vier vergoldeten Klemmen erlauben über die normale Verkabelung hinaus auch Bi-Wiring mit zwei Kabeln oder sogar Bi-Amping mit zwei Verstärkern.

Wie die technische Features und Finessen dieser 2,5-Wege-Schallwandelers genau funktionieren und welchen Klasse-Klang die Elac Solano FS 287 bietet, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Praxis-Test.

Das Terminal der Solano FS 287 ist mit vergoldeten Klemmen realisiert. Dies bürgt für eine exzellente Kontaktfläche mit bester Signalleitfähigkeit. Dank der Vierzahl der Klemmen ist neben dem Standard-Anschluss, für den die mitgelieferten Brücken eingesetzt bleiben, auch Bi-Wiring oder sogar Bi-Amping möglich. Beim Bi-Wiring werden der FS 287 Hochton und tiefere Frequenzen über separate Kabel zugeführt. Das ermöglicht etwa Klangtuning mit verschiedenen Signalleitern. Beim Bi-Amping werden für beide Frequenzbereiche sogar eigene Verstärker verwendet. Diese Aufgabenteilung ermöglicht eine höhere Präzision.

Das Terminal der Solano FS 287 ist mit vergoldeten Klemmen realisiert. Dies bürgt für eine exzellente Kontaktfläche mit bester Signalleitfähigkeit. Dank der Vierzahl der Klemmen ist neben dem Standard-Anschluss, für den die mitgelieferten Brücken eingesetzt bleiben, auch Bi-Wiring oder sogar Bi-Amping möglich. Beim Bi-Wiring werden der FS 287 Hochton und tiefere Frequenzen über separate Kabel zugeführt. Das ermöglicht etwa Klangtuning mit verschiedenen Signalleitern. Beim Bi-Amping werden für beide Frequenzbereiche sogar eigene Verstärker verwendet. Diese Aufgabenteilung ermöglicht eine höhere Präzision.

MItspieler

In diesem Video erscheinen folgende Komponenten, die wir eingesetzt haben, bereits im Test hatten oder noch testen werden:
– Lautsprecher Elac Solano FS 287
– Plattenspieler Elac Miracord 60
– SACD-Spieler Oppo UPD-203
– Phono-Vorverstärker Cyrus Phono Signature
– Phono-Netzteil Cyrus PSX-R2
– Vollverstärker Hegel H360
– Laustprecherkabel Viablue SC-4

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Elac
Solano FS 287
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.499,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):- 985 x 190 x 245 mm (ohne Füße)
- 985 x 255 x 295 mm (mit Füßen)
Gewicht:16,0 kg / Stück
Hochtöner:1 x JET 5 (Elac, Air Motion Transformer)
Tiefmitteltöner:1 x 150 mm (Elac, AS-Konus mit XR-Modifikation, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Tieftöner:1 x 150 mm (Elac, AS-Konus mit XR-Modifikation, Aluminium/Papier-Verbund-Membran)
Frequenzbereich:30 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:450 Hz / 2.400 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω
Empfindlichkeit:87 dB bei 2,83 V/1 m (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:- 130 W Nennbelastbarkeit
- 170 W Musikbelastbarkeit
Empfohlene Verstärkerleistung:40 - 300 W / Kanal, geeignet für Verstärker von 4 bis 8 Ω (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Elac Solano FS 287
- Spikes + Spiketeller mit Kork-Untersetzern
- Inbusschlüssel zur Fußmontage
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Zubehör:- Stoffabdeckung mit magnetischer Halterung
Pros und Contras:+ JET 5 (Air Motion Transformer) für offen-klare, hochauflösende, detailreiche Wiedergabe
+ amtliche Dynamik
+ sehr gutes Bassvermögen
+ homogenes, modernes Design
+ erstklassige Verarbeitung

- benötigt kräftigeren Verstärker
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:gut

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Accustic Arts Preamp III – Vollendete Wirkmacht

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Leckerbissen aus Lauffen: Die schwäbische High End-Manufaktur Accustic Arts präsentiert mit dem Preamp III einen taufrischen, atemberaubenden Vorverstärker der absoluten Referenzklasse. Zur audiophilen Exzellenz gesellen sich die Vielfalt und Flexibilität der Anschlüsse, feine Features und ein edel-moderner Auftritt, bei dem nun auch das neue hochauflösende Display zu den Highlights und Hinguckern gehört. Die Klangkunst des Accustic Arts Preamp III haben wir im lite-Hörraum erlebt.

Der Accustic Arts Preamp III: Wie jede Audiokomponente der Lauffener Manufaktur ist auch dieser Audio-Vorverstärker ein Traum in Aluminium und Chrom. Zu den optischen Highlights gehört neben dem edel vergüteten Gehäuse, den markanten chromglänzenden Bedienknöpfen sowie den kunstvollen Gravuren und Fräsungen nun auch das neue OLED-Display.

Der Accustic Arts Preamp III: Wie jede Audiokomponente der Lauffener Manufaktur ist auch dieser Audio-Vorverstärker ein Traum in Aluminium und Chrom. Zu den optischen Highlights gehört neben dem edel vergüteten Gehäuse, den markanten chromglänzenden Bedienknöpfen sowie den kunstvollen Gravuren und Fräsungen nun auch das neue OLED-Display.

Dieser Anspruch will gepflegt werden: Seit fast einem Vierteljahrhundert betreibt Accustic Arts bei der händischen Fertigung seiner Komponenten ein Höchstmaß an Aufwand und Akribie. Nicht umsonst ist der Firmenname das Kürzel für „Accurate Acoustic Arts“ – und diese „richtige Klangkunst“ hat dem schwäbischen High End-Hersteller weltweit einen hervorragenden Ruf eingebracht. Diesem Anspruch ist nun auch der Preamp III verpflichtet. In puncto Anmutung, Materialqualität und Verarbeitung ist das rundherum gelungen: Wie alle Modelle der Referenz-Serie, aus der wir bereits den Player II sowie die Kombination Tube Preamp II MK2/Mono II getestet haben, ist die Stereo-Vorstufe ein Traum aus Aluminium und Chrom. Doch diesmal toppt Accustic Arts den selbst gesetzten Standard mit einer imposanten, geradezu reliefartigen Multilayer-Struktur des Gehäuses. Was für ein Aufwand – und was für eine vollendete Fertigung! Das gilt auch für das Finish: Die perfekt macrollierten und eloxierten Oberflächen des dickwandigen Korpus besitzen einen sanft-edlen Schimmer und ein herrlich feines Strichbild.

Auf der Oberseite dient das kunstvoll gefräste Logo auch der Ventilation der Elektronik. Sie kann man durch das geheimnisvolle blaue Glimmen, das durch das unterfütternde Lochgitter dringt, erahnen.

Auf der Oberseite dient das kunstvoll gefräste Logo auch der Ventilation der Elektronik. Sie kann man durch das geheimnisvolle blaue Glimmen, das durch das unterfütternde Lochgitter dringt, erahnen.

Haptischer Hochgenuss

Natürlich ist auch beim Preamp III das attraktive Firmenemblem prominent verewigt: Wir finden es als feine Gravur auf den Wangen – und als gefrästes Kunstwerk auf der Oberseite. Das mit einem Lochgitter unterfütterte Logo dient hier als Belüftung der Verstärkerelektronik. Auf der Front folgen nun die nächsten Accustic Arts-Erkennungszeichen: die verchromten Drehknöpfe aus massivem Messing. Die Bedienung dieser groß-gewichtigen Stellräder ist ein haptischer und akustischer Hochgenuss: Der „Input Select“ zur Linken besitzt eine wunderbare Gängig und zugleich eine weich federnde, aber genau definierte Rastung. Bei jedem Weiterdrehen hören wir das Klacken von Schalt-Relais als befriedigend-beruhigende Bestätigung: Der Signalweg wird mechanisch absolut sauber getrennt und verbunden. Ebenso definiert arbeitet der Volume-Regler zur Rechten, mit dem wir in feinsten Schritten die Lautstärke zwischen null und 115 verändern können. Dahinter agiert eine neue, vierkanalige und digital realisierte Lautstärkeregelung. Sie bürgt für absolute Präzision und optimalen Gleichlauf. Trotzdem vermittelt die Steuerung eine absolut analoge Anmutung.

Mit dem Bedienknopf „Input Select“ wählt man durch Drehen den Eingang. Durch Drücken des Knopfes gelangt man hingegen zum „Settings“-Menü. Der Schalter „Phones On“ aktiviert den Kopfhörerausgang und schaltet zugleich die anderen Ausgänge des Preamp III stumm.

Mit dem Bedienknopf „Input Select“ wählt man durch Drehen den Eingang. Durch Drücken des Knopfes gelangt man hingegen zum „Settings“-Menü. Der Schalter „Phones On“ aktiviert den Kopfhörerausgang und schaltet zugleich die anderen Ausgänge des Preamp III stumm.

Hochauflösendes Highlight: das OLED-Display

Der neue Hingucker des frischen Preamp III ist nun aber das Display: Eine hochauflösende OLED-Anzeige löst die bislang in Accustic Arts-Komponenten eingesetzte, schmale und blaubalkige LED-Segment-Display ab. Durch die nun strahlend weißen und feinen Pixel, die knackige Schärfe der Darstellung, den großen Kontrast und die geringe Spiegelung der Oberfläche bietet das Display eine um Klassen bessere Lesbarkeit. Dank der deutlich höheren Auflösung ist die Darstellung der Buchstaben und Ziffern zudem wesentlich eleganter. Auch der Anzeigenwechsel bei Veränderungen der Einstellungen ist durch seitliche Slides der Zeichen und Angaben attraktiv gestaltet. Darauf wird man direkt durch die Begrüßungssequenz nach dem Einschalten aufmerksam, wenn aus dem Nichts das Accustic Arts-Logo majestätisch aufsteigt. Mit diesem neuen Display wirkt der Preamp III allein schon optisch topmodern. Zudem erweist es sich als flexibel: Die Anzeige ist in ihrer Helligkeit einstellbar, zudem lässt sich per Time-Out-Funktion mit fünf Optionen die Dauer der Informationsdarbietung definieren.

Das neue Display glänzt durch Schärfe und Kontrast. Neben der guten Lesbarkeit bewirkt es geradezu einen Modernitätsschub im optischen Auftritt des Preamps.

Das neue Display glänzt durch Schärfe und Kontrast. Neben der guten Lesbarkeit bewirkt es geradezu einen Modernitätsschub im optischen Auftritt des Preamps.

Eingänge: symmetrisches und unsymmetrisches Vollangebot

Wie steht es nun um die Anschlussmöglichkeiten? Bei der Eingangssektion punktet der Preamp III mit gleich sechs Inputs. Drei davon sind, erkennbar an den XLR-Buchsen, symmetrisch ausgelegt. Die symmetrische Signalführung ist optimal, weil durch die doppelte Informationsübermittlung mit einem normalen und einem invertierten Signal Störeinflüsse wie Sirren oder Brummen ausgelöscht werden. Deshalb ist die symmetrische Signalführung Standard im Tonstudio und Kennzeichen höchstwertiger Audio-Komponenten. Wenn es möglich ist, sollte man also diese Anschlussart wählen. Gängiger ist allerdings die unsymmetrische Signalführung, die mit Cinch-Buchsen realisiert wird. Hiervon bietet der Preamp III ebenfalls drei Hochpegel-Inputs. Somit deckt der Vorverstärker beide Anschlussmöglichkeiten ab. Der sechste Eingang ist dabei über einen Schalter, der direkt neben den Buchsen sitzt, als „Surround-Bypass“ konfigurierbar. Dann lässt sich das Signal eines Surround-Prozessors oder Receivers durchschleifen, ohne dass der Preamp III es verändert oder im Pegel anhebt. So kann über diesen Vorverstärker auch die Heimkino-Anlage eingebunden werden.

Üppige Input-Sektion: An den Preamp III lassen sich sechs Line-Pegel-Quellen anschließen – drei per symmetrischem XLR-Eingang, drei über unsymmetrische Cinch-Buchsen. „In 6“ ist dabei alternativ als „Surround Bypass“ schaltbar, um ein Receiver-Signal durchschleifen zu können.

Üppige Input-Sektion: An den Preamp III lassen sich sechs Line-Pegel-Quellen anschließen – drei per symmetrischem XLR-Eingang, drei über unsymmetrische Cinch-Buchsen. „In 6“ ist dabei alternativ als „Surround Bypass“ schaltbar, um ein Receiver-Signal durchschleifen zu können.

Opulentes Output-Portfolio samt Kopfhörer-Anschluss

Überaus üppig präsentiert sich auch die Ausgangssektion. Sie startet mit der Vollbedienung für alle Freunde der Kopfhörer-Wiedergabe. Hier bietet der Preamp III gleich zwei Optionen. Zum einen kann über den „Fixed Out“ ein externer Headphone-Amp angeschlossen werden. Hierfür bietet der Preamp III sowohl einen symmetrischen als auch einen unsymmetrischen Anschluss. Das ist top! Zum anderen glänzt der Preamp III mit einem eigenen erstklassigen Kopfhörerverstärker. Sein Anschluss befindet sich auf der Front hinter einem abnehmbaren, magnetisch haftenden Metallknopf. Der Preamp III ist mit einer großen Klinkenstecker-Buchse ausgestattet – dies ist die klar zu bevorzugende Größe, weil der 6,35-Millimeter-Stecker wesentlich robuster ist als eine Miniklinken-Ausführung. Bei den Ausgängen für eine nachfolgende Endstufe bietet der Preamp III ebenfalls die volle Vielfalt – mit gleich zwei symmetrischen Outputs sowie zwei unsymmetrischen Ausgänge. So ist mit beiden Anschluss-Arten Bi-Amping möglich, also der Einsatz von gleich zwei getrennten Endstufen für den Hoch-/Mittelton und den Bassbereich des nachfolgenden Lautsprechers.

Die Buchse für den Kopfhörer offenbart sich, nachdem man den metallenen, optisch zum „Phones In“-Schalter passende Blendenknopf abgenommen hat.

Die Buchse für den Kopfhörer offenbart sich, nachdem man den metallenen, optisch zum „Phones In“-Schalter passende Blendenknopf abgenommen hat.

Anschluss-Delikatesse: DC- und AC-Kopplung

Überdies bietet Accustic Arts hier eine besondere Delikatesse: Sowohl der symmetrische als auch der unsymmetrische Ausgang stehen DC-gekoppelt und AC-gekoppelt zur Verfügung. Bei der AC-Kopplung sind in den Ausgang ein Kondensator und ein Widerstand geschaltet. Dies verhindert, dass unvermeidliche, aber unerwünschte Gleichspannungsanteile im Musiksignal übertragen werden, welche Röhrenendstufen und Lautsprechern nicht gut bekommen. Bei der DC-Koppelung, für die allerdings nicht alle Endstufen geeignet sind, entfällt diese Kondensatorstufe. Theoretisch beschert diese direkte Kopplung einen besseren Klang, weil weniger Bauteile das Signal beeinflussen und der übertragene Frequenzbereich keine Einschränkung erfährt. In der Praxis ist das Ergebnis aber stark von dem Aufbau der Endstufe abhängig, und auch die AC-Kopplung kann klangliche Meriten wie eine größere Räumlichkeit oder mehr Filigranität bieten. Was besser klingt, ist letztlich auch eine Geschmacksfrage – aber dafür muss man erst mal die freie Wahl zwischen AC- und DC-Kopplung haben. Die bietet der Player III mit beiden Kopplungsarten.

Ausgangsseitig punktet der Preamp III mit zwei symmetrischen sowie zwei unsymmetrischen Outputs. Sie werden sowohl als AC-gekoppelter als auch als DC-gekoppelter Ausgang angeboten. Lässt die nachfolgende Endstufe auch eine DC-Kopplung zu, kann man zwischen zwei verschiedenen Klangcharakteristika wählen. Die „OUT DC“ können über die Einstellungen zu AC-gekoppelten Ausgängen umfunktioniert werden.

Ausgangsseitig punktet der Preamp III mit zwei symmetrischen sowie zwei unsymmetrischen Outputs. Sie werden sowohl als AC-gekoppelter als auch als DC-gekoppelter Ausgang angeboten. Lässt die nachfolgende Endstufe auch eine DC-Kopplung zu, kann man zwischen zwei verschiedenen Klangcharakteristika wählen. Die „OUT DC“ können über die Einstellungen zu AC-gekoppelten Ausgängen umfunktioniert werden.

Feine Features samt Fernbedienung

Nun das Flexibilitäts-Sahnehäubchen: Die DC-gekoppelten Ausgänge lassen sich auch noch zu AC-gekoppelten Ausgängen umprogrammieren. Damit sind wir bei den „Settings“, die wir durch ein kurzes Drücken des „Input Select“-Knopfes erreichen. Die Einstellungen beginnen mit dem Audio-Bereich, hier lässt sich die Balance zu jeder Seite in feinen 45 Schritten verändern. Mit „Volume Offset“ können wir den Pegel für den gerade aktiven Input um bis zu sechs Dezibel anheben oder absenken. So werden die Pegel verschiedener Zuspieler angeglichen, damit beim Umschalten keine Lautstärkesprünge entstehen. Per „Startup Volume“ definieren wir die Anfangslautstärke des Preamp III. Über „Output Phase“ können wir das Musiksignal in der Phase um 180 Grad drehen, was bei manchen Aufnahmen sinnvoll sein kann. Hinzu kommen die bereits genannten Display-Einstellmöglichkeiten. Alle Settings – wie auch die normale Bedienung – können wir aber ebenso bequem vom Sofa aus über den mitgelieferten Systemferngeber erledigen. Er ist, passend zum Verstärker, in massivem, edel gebürstetem Aluminium ausgeführt.

Über das „Settings“-Menü kann man mit der Einstellung „Volume Offset“ jeden Eingang im Pegel anheben oder absenken. So lassen sich die Lautstärkeunterschiede verschiedener Zuspieler ausgleichen.

Über das „Settings“-Menü kann man mit der Einstellung „Volume Offset“ jeden Eingang im Pegel anheben oder absenken. So lassen sich die Lautstärkeunterschiede verschiedener Zuspieler ausgleichen.

Vollendete Verstärkertechnik

Auch die nichtsichtbare Technik des Preamp III ist vom Feinsten. Die Schaltungskonzeption dieses Transistor-Vorverstärkers folgt einem vollsymmetrischen Aufbau – vom Eingang bis zum Ausgang. Diese saubere Trennung verhindert eine gegenseitige Beeinflussung der Kanäle. Für eine saubere Verstärkung sorgt insbesondere die zugrundeliegende Class-A-Schaltung der Ausgangsstufen. Diese Verstärkerart ermöglicht eine vollkommen lineare Verstärkung mit überaus geringen Verzerrungen. Die klangliche Klasse der Class-A-Schaltung geht allerdings prinzipbedingt mit einer niedrigen Effizienz einher: Ein beträchtlicher Teil der zugeführten Energie wird in Wärme statt Verstärkerleistung umgesetzt. Für einen Vorverstärker ist die Class-A-Schaltung trotzdem quasi Pflicht: Eine Vorstufe wird nicht auf Leistung getrimmt, sondern auf Klangqualität hin optimiert. Deshalb ist auch der Einsatz höchstwertiger, engtolerierter und selektierter Bauteile geboten. Da hat Accustic Arts wirklich beste Komponenten eingebaut, wie ein Blick unter die Haube offenbart. Auch die wichtige Stromversorgung mit einem 50-Voltampere-Ringkern-Transformator ist von allererster Güte. Bei genauer Betrachtung fallen uns auch die durchweg vergoldeten Kontaktstellen auf. Exzellent!

Die aus Aluminium gefertigte Fernbedienung des Preamp III harmoniert in puncto Hochwertigkeit mit dem Verstärker. Da es ein Systemferngeber ist, sind nicht alle Taster relevant – und die relevanten nicht unbedingt in ihrer Funktion ausgewiesen. So dienen bei den vier Tastern, die um die Angabe „Volume“ gruppierten sind, der obere und untere der Lautstärkeänderung, der linke und rechte hingegen der Wahl des Inputs oder der Navigation im Menü. Damit die Fernbedienung den Preamp III befehligt, muss zuvor stets der „Select“-Taster sooft gedrückt werden, bis die rechte der oberen LED aufleuchtet.

Die aus Aluminium gefertigte Fernbedienung des Preamp III harmoniert in puncto Hochwertigkeit mit dem Verstärker. Da es ein Systemferngeber ist, sind nicht alle Taster relevant – und die relevanten nicht unbedingt in ihrer Funktion ausgewiesen. So dienen bei den vier Tastern, die um die Angabe „Volume“ gruppierten sind, der obere und untere der Lautstärkeänderung, der linke und rechte hingegen der Wahl des Inputs oder der Navigation im Menü. Damit die Fernbedienung den Preamp III befehligt, muss zuvor stets der „Select“-Taster sooft gedrückt werden, bis die rechte der oberen LED aufleuchtet.

Der Accustic Arts Preamp III in der Praxis

Der Preamp ist zwar schon eingespielt, bekommt aber trotzdem einen Tag zur Akklimatisierung. Doch bereits beim Warm-Up im Verbund mit dem Zuspieler Accustic Arts Player I und der Stereo-Endstufe Accustic Arts Amp V, an der wir zwei KEF Blade Two betreiben, erleben wir vom ersten Ton an eine harmonische, unangestrengte Wiedergabe. Das macht richtig Vorfreude auf den kommenden Hörtest. Diese Vorfreude wird am Folgetag auch nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Wir haben Neil Youngs „On The Beach“ aufgelegt – in der wunderschönen Coverversion des amerikanischen Sängers und Gitarristen Boz Scaggs. Die toll produzierte Aufnahme beginnt eigentlich unspektakulär: ein Drum-Schlag, ein Basston. Doch dieser Auftakt hat mit dem Preamp III eine staunenswerte Wirkmacht: Wir zucken unwillkürlich zusammen, obwohl wir den Verstärker in einem niedrigen, überaus nachbarschaftsfreundlichen Lautstärkebereich fahren. Es liegt an der Dynamik und Ansatzlosigkeit, mit denen uns dieser Auftakt trifft, auch an der prompten Präsenz der Instrumente – wir sind sofort mittendrin!

Die Einstellung „Startup Volume“ legt fest, mit welcher Lautstärke der Preamp III nach dem Einschalten agieren soll.

Die Einstellung „Startup Volume“ legt fest, mit welcher Lautstärke der Preamp III nach dem Einschalten agieren soll.

Fantastische Physis und Präsenz der Musiker

Bleiben wir beim Schlagzeug: Hier macht die Bassdrum, die der exzellente Session-Drummer Jim Keltner tritt, nicht einfach einen dumpf-undefinierten Ton: Stattdessen hören den filzbezogenen Klöppel auf das Fell der Bassdrum schlagen. Auch die Snare hat einen tollen Punch und richtig Attack, wir können den Snare-Teppich, der unter die Trommel gespannt ist, in allen Details rasseln hören – was für eine Auflösung und Transparenz! Das gilt ebenso für die Hi-Hat: Meist hört man hier nur eine Art Zischen dieser in Vierteln angeschlagenen, meist geschlossen aufeinanderliegenden Doppelbecken. Mit dem Preamp III hingegen vernehmen wir den Anschlag des Sticks auf das obere Becken, hier schlägt Holz auf Metall. Unglaublich! Diese exzellente Physis und Präsenz erleben wir ebenso bei den anderen Musikern und ihren Instrumenten. Selbst das Keyboard, das hier über weite Strecken sehr songdienlich eher flächige, füllende Soundflächen ausbreitet, ist mit allen kleinen hinzugefügten Akkord-Ajoutierungen zu hören.

Die optisch wie akustisch passende Ergänzung für den Preamp III ist der Accustic Arts Amp V. Diese Stereo-Endstufe in Dual-Mono-Ausführung harmoniert auch durch die mögliche DC-Kopplung perfekt mit dem Preamp.

Die optisch wie akustisch passende Ergänzung für den Preamp III ist der Accustic Arts Amp V. Diese Stereo-Endstufe in Dual-Mono-Ausführung harmoniert auch durch die mögliche DC-Kopplung perfekt mit dem Preamp.

Überragende Klarheit, Transparenz und Offenheit

Wir haben diese Aufnahme schon öfters eingesetzt, aber in dieser Klarheit, Transparenz und Offenheit haben wir die Bühnenabbildung und die Instrumentendarstellung noch nicht erlebt! Auch die akustische Gitarre zur Rechten, sonst zumeist nur bei den vereinzelten Slides wahrnehmbar, ist nun selbst mit ihren Pickings und ihrem gestrichenen Akkordspiel präsent, während die linke Gitarre umso klarer mit ihren brillanten Solo-Einwürfen zu hören ist. Vor dieser Band steht nun die Blues-Legende Boz Scaggs – und strahlt noch immer eine ungemeine Vitalität aus. Scaggs singt mit toller Intensität, ohne falsches Pathos in unserem Hörraum, die Realität seiner Erscheinung ist schlicht atemberaubend! Auch bei der Stimmwiedergabe zeigt der Preamp III seine vollendete Wirkmacht. Das gilt insbesondere bei der Verwendung des symmetrischen Inputs: Der Wechsel zum unsymmetrischen Eingang zeigt auch hier wieder, dass die symmetrische Anschlussart lauter klingt, was natürlich egalisierbar ist, aber auch die Pluspunkte – also seine überragende Klarheit, Transparenz und Offenheit – deutlich besser ausspielt.

Dass Accustic Arts-Logo ist auch in die Aluminium-Applikation, die jede Wange des Gehäuses wie ein metallenes Band ziert, eingraviert.

Dass Accustic Arts-Logo ist auch in die Aluminium-Applikation, die jede Wange des Gehäuses wie ein metallenes Band ziert, eingraviert.

DC- oder AC-Kopplung: die überaus angenehme Qual der Wahl

Was passiert nun, wenn wir von der bisherigen AC-Kopplung auf DC-Kopplung umstellen? Da muss natürlich die nachfolgende Endstufe mitspielen, was beim Accustic Arts Amp V der Fall ist. Der Unterschied erscheint vor allem beim unsymmetrischen Anschluss doch deutlich: Mit der AC-Kopplung ist der Klang etwas runder, geringfügig kräftiger im Bass, weniger analytisch, aber auch ein wenig verhaltener. Mit der DC-Kopplung hingegen ist das Bühnengeschehen etwas fokussierter, konzentrierter, der Klang kerniger. Das macht sich etwa bei der Finks Live-Aufnahme von „Trouble‘s What You‘re In“ bemerkbar, wo der Singer/Songwriter seine Gitarre unheimlich perkussiv anschlägt. Diese Schläge haben bei der DC-Kopplung mehr Akzentuierung, bei der AC-Kopplung ist die Londoner Union Chapel besser zu erleben. Die Wahl fällt uns schwer. Aber der Preamp lässt uns hier ja alle Freiheiten, und bei der unsymmetrischen Verbindung können wir die Kopplung im Audio-Menü-Punkt „Output Coupling“ des Preamp III binnen Sekunden ändern – je nach Song oder Laune.

DC-Kopplung oder AC-Kopplung? Der Preamp III kann beides – und überdies ist sein unsymmetrischer DC-Ausgang im Menüpunkt „Output Coupling“ zwischen beiden Kopplungsarten umschaltbar.

DC-Kopplung oder AC-Kopplung? Der Preamp III kann beides – und überdies ist sein unsymmetrischer DC-Ausgang im Menüpunkt „Output Coupling“ zwischen beiden Kopplungsarten umschaltbar.

Kopfhörer-Betrieb: Bewahrung der Klangkultur

Wir betreiben unsere Klangkette jetzt mal mit einer anderen Vorstufe – nämlich dem separat einsetzbaren Preamp des Hegel H360. Jetzt zeigt sich, welch exzellente Audio Feinkost uns der Preamp III serviert: Schon mit dem Hegel klingt es ausgezeichnet, doch mit dem Preamp III hat die Wiedergabe noch mehr Raffinement und Durchsichtigkeit, die Abbildung wirkt schlicht plastischer und lebensechter – und noch entspannter. Bei dem Wert des Vorverstärkers dürfen wir das aber auch, ehrlich gesagt, erwarten. Nun testen wir abschließend den Kopfhörer-Ausgang und wählen dafür den Focal Utopia. Auch hier bewahrt der Preamp III seine herrliche Klangkultur. Manche Details, etwa die sanft gestrichene Akustikgitarre bei Boz Scaggs, treten noch prägnanter in Erscheinung, und das Eintauchen in die Musik ist, gerade bei Stereoeffekte oder Hallräume wie Finks Auftritt in der Union Chapel, ein Gedicht. Selbst die Basswiedergabe gelingt mit Artikulation, ohne Überbetonung, aber mit dem gebotenen Tiefgang – und ebenso hier mit einer wunderbaren Entspanntheit.

Edle Klangkette: Der Accustic Arts Preamp III spielt hier mit dem CD-Spieler/DAC Accustic Arts Player I als Quelle und dem Accustic Arts Amp V als Stereo-Endstufe. An sie sind zwei KEF Blade Two als Schallwandler angeschlossen. Als Kopfhörer dient der Focal Utopia. Wer einen Plattenspieler anschließen möchte (wie hier den Transrotor Dark Star), benötigt allerdings noch eine externe Phono-Vorstufe. Accustic Arts hat dafür den Tube Phono II in petto, hier ist aber die ebenfalls mit einer Röhrenstufe agierende SteinMusic Stateline Phono 2 Signature im Einsatz.

Edle Klangkette: Der Accustic Arts Preamp III spielt hier mit dem CD-Spieler/DAC Accustic Arts Player I als Quelle und dem Accustic Arts Amp V als Stereo-Endstufe. An sie sind zwei KEF Blade Two als Schallwandler angeschlossen. Als Kopfhörer dient der Focal Utopia. Wer einen Plattenspieler anschließen möchte (wie hier den Transrotor Dark Star), benötigt allerdings noch eine externe Phono-Vorstufe. Accustic Arts hat dafür den Tube Phono II in petto, hier ist aber die ebenfalls mit einer Röhrenstufe agierende SteinMusic Stateline Phono 2 Signature im Einsatz.

Fazit

Der neue Accustic Arts Preamp III ist in jeder Hinsicht ein atemberaubender Vorverstärker der absoluten Referenzklasse. Design, Fertigung und Verarbeitungsqualität sind vom Feinsten, schon die komplexe Komposition des edlen Aluminium-Gehäuses ist schlichtweg imposant. Als neues Hingucker-Highlight tritt nun das hochauflösende OLED-Display hinzu, das für eine frisch-moderne Erscheinung sorgt. Mit zahlreichen Eingängen und Ausgängen ermöglicht der Preamp III sowohl den symmetrischen als auch den unsymmetrischen Anschluss. Ausgangsseitig bietet er als audiophilen Leckerbissen wahlweise eine AC- oder DC-Kopplung hin zur nachfolgenden Endstufe. Über allem steht jedoch die klangliche Exzellenz dieses Class-A-Verstärkers. Wir wiederholen es gern: Mit dieser Klarheit, Transparenz und Offenheit haben wir die Bühnenabbildung sowie die Stimmen- und Instrumentendarstellung in unserem Hörraum noch nicht erlebt! Im Verbund mit der ausgezeichneten Dynamik, Ruhe und Entspanntheit entfaltet die Wiedergabe des Preamp III eine vollendete Wirkmacht. Diese Klangkunst hat ihren Preis – aber wer High End auf diesem Referenz-Niveau erleben möchte, wird ihn bereitwillig zahlen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen

99

97

99

210328.Accustic Arts Preamp III-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Preamp III
Produktkategorie:Vorverstärker (Stereo)
Preis:19.800,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):128 x 482 x 379 mm
Gewicht:13,6 kg
Eingänge (analog):3 x Line symmetrisch (XLR)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch), konfigurierbar als „Surround-Bypass”
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR), AC-gekoppelt
1 x symmetrisch (XLR), DC-gekoppelt (umschaltbar auf AC-gekoppelt)
1 x unsymmetrisch (Cinch), AC-gekoppelt
1 x unsymmetrisch (Cinch), DC-gekoppelt (umschaltbar auf AC-gekoppelt)
1 x Kopfhörer (Stereo-Klinke, 6,35 mm), schaltbar
1 x Fixed Out symmetrisch (XLR) (für externen Kopfhörerverstärker)
1 x Fixed Out unsymmetrisch (Cinch) (für externen Kopfhörerverstärker)
Geräuschspannungsabstand:-96 dB (unbewertet) / -100 dB (A-bewertet)
Klirrfaktor:< 0,002 % ( THD+N) (Herstellerangabe)
Kanalungleichheit:< 0,2 dB (von 0 dB bis -60 dB) (Herstellerangabe)
Übersprechdämpfung L ↔ R:> 102 dB (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme:ca. 12 Watt (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Accustic Arts Preamp III
- System-Fernbedienung
- Batterien für Fernbedienung (2 x AAA)
- Bedienungsanleitung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Ersatzsicherung
Pros und Contras:+ überragende Klarheit, Transparenz und Offenheit
+ atemberaubende Abbildung, Auflösung und Dynamik
+ exzellente Verarbeitung
+ Kopfhörerverstärker mit 6,35 mm-Klinkenbuchse
+ Input 6 als „Surround Bypass“ konfigurierbar zur Einbindung eines AV-Receivers
+ 2 Klangcharakteristika durch AC-gekoppelte und DC-gekoppelte Ausgänge
+ unsymmetrische DC-Ausgänge lassen sich zu AC-gekoppelten Outputs umschalten
+ „Fixed Out“-Ausgang zum Anschluss eines externen Kopfhörerverstärkers in symmetrischer sowie unsymmetrischer Ausführung
+ neues und attraktives OLED-Display mit hochauflösender, sehr gut ablesbarer Anzeige
+ Anzeige mit Time-Out-Funktion (Never/1 min/15 min/30 min/60 min) und Helligkeitseinstellung
+ elektronische, hochpräzise Lautstärke-Regelung
+ exzellente Gängigkeit und Rastung der Drehgeber
+ Phasenschalter (0°/180°)
+ hochwertige Aluminium-Fernbedienung

- Handhabung der Fernbedienung und Menüführung etwas umständlich

Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag Accustic Arts Preamp III – Vollendete Wirkmacht erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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