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Leak Audio Stereo 130 und CDT – Moderne Klang-Highlights im Retro-Design

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Die Leak Audio-Kombi Stereo 130 und CDT kommt im aktuell angesagten Retro-Design, kann zugleich aber auch durch moderne Hardware inklusive HiRes-DAC, Phono-Preamp etc. punkten. Da auch noch kompakt ausgeführt, passt dieses Duo perfekt in kleinere Wohnumgebungen mit Designanspruch. Und mit Anspruch an richtig guten Klang …

Vor etwa einem Jahr wurde die Leak Audio-Kombi erstmals auf den Norddeutschen HiFi-Tagen vorgstellt. Jetzt steht sie endlich in unserem Hörraum.

Die HiFi-Legende Leak meldet sich mit einem Duo aus Vollverstärker und CD-Spieler zurück. Selbstverständlich bleibt man dabei seinem bekannten Namen aus den 1960ern treu und poliert sein Retro-Design mit modernen Komponenten auf. Inklusive Holzzargen, Edelstahlfront und Reglern, die in den goldenen 60ern und 70ern durchaus gängig waren. Dieser schlichte Vintage-Style ist eine echte Erfrischung im hochglanzpolierten Look der Leistungsboliden mit ihren flimmernden Displays. Doch obwohl die Optik an die Anfänge der HiFi-Geschichte erinnert, ist im Inneren hochmoderne Technik mit optischen Eingängen, hochwertigen Wandlern und ausgeklügelten Komponenten am Werk. Ganz nebenbei halten die beiden Neulinge noch ein paar interessante Überraschungen bereit und spielen so manch teurere und moderner anmutende Kombination klanglich locker an die Wand.

Wie alle Regler ist auch der Lautstärkesteller geriffelt. Und er ist mit einem kleinen Motor ausgestattet, der ihn drehen lässt, sobald der Pegel via Fernbedienung verändert wird.

Die Geschichte von Leak Audio

Harold Joseph Leak begann seine ersten Schritte im Audiobereich in den 1920ern in einem Kino. Hier erwarb er sich jede Menge Knowhow bei der Wartung der damals noch ziemlich anfälligen Geräte. 1926 gründete er schließlich seine erste Firma, mit der er sich zunächst tragbaren Mikrofonen widmete. Später folgten Tonabnehmer für Schellackplatten und erste Verstärkermodelle sowie ein Lautsprecher. 1934 wurde dann die bekanntere H. J. Leak & Co gegründet, die sich auf die Produktion von Verstärkern und Tonarmen konzentrierte. Mit dem TL/12 konnte sich Leak in den 1950ern dann einen Namen im HiFi-Bereich machen. Dieser Verstärker klang exzellent, war vergleichsweise erschwinglich und erzielte entsprechend hohe Absatzzahlen. Ab 1958 erschienen mit dem Stereo 20 und Stereo 50 die ersten Verstärker dieses Namensschemas in Röhrentechnik. Mit dem Stereo 30 erschien 1963 dann der erste Transistorverstärker. Dieser Nomenklatur fortsetzend, folgt nun der modernere Leak Stereo 130.

Mehr Retro geht nicht! Selbst die Anleitungen kommen im 60er-Jahre-Stil.

Point One Stereo als Pate für den Stereo 130

Zwischenzeitlich gab es aber auch den Point One Stereo. Mit ihm erregte Leak viel Interesse, gelang es dem Audio-Ingenieur doch, den Klirrfaktor bei Nennleistung auf die namensgebenden 0,1 Prozent zu reduzieren. Der Stereo 130 zeigt mit 0,005 Prozent natürlich deutlich bessere Werte, aber er hat mit dem Logo auch Teile des Designs des Point One geerbt. Der Quellenwahlregler liegt immer noch ganz links, gefolgt von Bass-, Höhen- und Balanceregler sowie dem Lautstärkeregler. Gegenüber dem Point One hat der 130er im Design allerdings einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht. In seiner Walnuss-Ausführung besteht der Stereo 130 aus einem Holzchassis, mit obig eingelassenem Metallgitter zur Belüftung. Frontseitig sitzt die zweifarbige Edelstahlblende mit ihren Bedienelementen. Auf der Rückseite finden sich jede Menge Anschlüsse in analoger und digitaler Ausführung. Ungewöhnlicher ist – je nach Ausführung – die Gehäusebreite von bis zu 33 Zentimetern.

Mehr Retro geht kaum: Bi-Color-Metallfront, geriffelte Regler, kein Display, Klangregelung. Der Stereo 130 erfüllt alle optischen Merkmale eines echten Vintage-Style-Verstärkers.

Alternative ohne Holz

Sollten 33 Zentimeter zu viel sein oder der Sinn nicht nach Holz stehen, so gibt es beide hier getestete Modelle auch ohne Holzmantel. Im puren Metallgewand schrumpft die Breite dann auf 302 Millimeter zusammen. In der Höhe speckt der Metallkollege ebenfalls um fast 30 Millimeter ab. Dafür nimmt der Benutzer allerdings dann eine sichtbare Bluetooth-Antenne in Kauf. Das durch das Metall geschirmte Verstärkergehäuse ist besser vor externer Strahlung geschützt und lässt daher auch die Bluetooth-Frequenzen nicht mehr durch. Daher muss der Empfang außerhalb des Gehäuses etabliert werden. Ich habe hier die silberne Version im Test. Diese Kombi sieht richtig gut aus, wenn auch vielleicht etwas weniger ausgefallen als das Holzpendant. Sehr gut gefällt mir die Frontplatte, die mit ihren schwarzen Balken, dem ureigenen Leak-Schriftzug, geriffelten Reglern und den silbernen Knöpfen aufwartet. Ein wirklich altehrwürdiger Charakter, der hervorragend in modern eingerichtete Wohnumgebungen passt.

Alternativ und gegen einen kleinen Aufpreis ist die Leak-Kombi auch mit einer Holzzarge in Walnuss-Ausführung zu haben (Herstellerfoto).

Technisch auf dem aktuellen Stand

Egal für welche Ausführung sich der Kunde entscheidet, im Chassis mit den Retroreglern befindet sich Technik vom Feinsten. Die Verstärkerabteilung liefert respektable 130 Watt an vier Ohm. Ihr angeschlossen ist der Digital-Analog-Wandler Sabre32 Reference von ESS, der Signale externer Digitalquellen verarbeitet. Entsprechende Anschlüsse bietet der Stereo 130 reichlich. Digitalseitig sind dies ein USB-B-Port sowie zwei optische und ein koaxialer Eingang. Dazu kommen je ein optischer und digitaler Ausgang. Auf der analogen Seite stehen zwei Paar AUX-Buchsen und ein Phono-Anschluss zur Verfügung. Wer in der Oberliga mitspielen möchte, muss natürlich auch als Vorverstärker taugen. Auch das bietet der Stereo 130! Wie eingangs angedeutet, darf Bluetooth bei einem solchen Gerät natürlich nicht fehlen. Schließlich möchte man ja vielleicht hin und wieder einmal etwas vom Handy oder Tablet an ein potenteres Abspielgerät übergeben. Damit ist der Stereo 130 vollständig in der Neuzeit angekommen.

Anschlussseitig ist der Stereo 130 mit allem ausgestattet, was man heute von einem modernen Stereo-Verstärker erwartn darf. Selbst ein Phono-Eingang inkl. entsprechendem Verstärker ist hier verbaut.

Transporter Leak CDT

Der zu meiner Testkombi gehörige CDT deckt dann noch weitere Quellen ab. Er ist kein einfacher CD-Spieler, sondern ein CD-Transporter. In seinem Inneren arbeitet nämlich kein Digital-Analog-Wandler (DAC). Den braucht er auch nicht, der Stereo 130 hat ja schon einen exzellenten integriert. Die Idee ist gut, so muss der Kunde auch nicht zahlen, was eh nicht benötigt wird. Stattdessen konzentriert sich Leak lieber auf perfekte Bedingungen in der CD-Wiedergabe. Und noch etwas ist ein bisschen anders: Statt einer Schublade gibt es hier einen Slot-In, der die CD sozusagen einsaugt und perfekt im Laufwerk positioniert. Ein hochwertiges Netzteil verspricht eine perfekt geglättete Gleichspannung und der temperaturgeregelte Oszillator sorgt für die perfekte Übertragung über die digitalen Signalausgänge. Darüber hinaus nimmt der CDT auch USB-Speichermedien, deren Signalwandlung dann ebenso dem Stereo 130 überlassen wird. Der beherrscht die gängigen Standards wie WAV, MP3, FLAC und WMA.

Der CDT passt optisch und technisch perfekt zum Stereo 130 …

Britisches Understatement

Für meinen Test habe ich die Leak-Kombi u.a. mit den Wharfedale Linton gepaart. So treffen im Hörraum zwei britische Urgesteine aufeinander, die perfekter nicht zusammenpassen könnten. Ordert man Elektronik und Lautsprecher in Walnuss-Dekor, passen sie nahezu perfekt zusammen. Der Charme der Lintons liegt ebenfalls im Retrodesign und in den passenden Lautsprecherständern. Der Clou der Stützen ist aber nicht ausschließlich das passende Design, sondern auch, dass sie genug Platz für eine kleine Plattensammlung bieten. So konnte ich einfach nicht widerstehen, die bei uns befindlichen Lintons auf ein Spiel mit der Leak-Kombo einzuladen. Das Ergebnis ist eine kraftvolle, präzise und warme Wiedergabe. Mit ordentlich Punch in perkussiven Passagen, bei zugleich beeindruckender Ruhe und Entspanntheit. Stellt man die Wharfedale-Schallwandler richtig auf, wird man mit einer dynamischen, spielfreudigen Kombination belohnt, die perfekt mit dem visuellen Eindruck harmoniert.

In unserem Test durfte sich das Leak-Duo u.a. an den Wharfedale Linton beweisen.

Zeit zum Spielen

Den Großteil meines Tests habe ich allerdings mit der mir besser bekannten Seta Audio Rubicca vorgenommen. Folglich bin ich mir sicher, dass ich eventuelle Schwächen des Leak-Duos hier definitiv hören werde. Den Anfang macht „Better Be Home Soon“ von Andrea Zonn. Das sehr entspannt angelegte Stück verlangt eine präzise Dynamik. Das liefert der Stereo 130 und zeigt sich ebenfalls von seiner entspannten Seite. Sehr gut versorgt wird er dabei vom CDT, der die Bits ordentlich und fein aufreiht und an den Stereo 130 weiterreicht, der ein wundervoll breites Stereobild daraus aufspannt. Die Stimme Andrea Zonns lässt die feinen Details in keiner Tonlage vermissen. Die Perkussion erhält den nötigen Drive, um auch im kraftvollen Bass genug Zug zu zeigen. Hier machen auch die feinfühligen Regler am Stereo 130 eine ausgezeichnete Figur, auch wenn ganz zeitgemäß alles per Fernbedienung geregelt werden kann.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist sauber struktiert und liegt liegt gut in der Hand. Über sie lassen sich beide Leak-Komponenten befehligen.

Volle Power auch bei kleiner Leistung

Der Leak Stereo 130 überzeugt auch dann, sobald der Lautstärkeregler, der sich absolut sensibel regeln lässt, auf geringe Lautstärken gedreht wird. Eine Loudness-Taste, die früher gängige Praxis war, um die Bässe bei leiseren Lautstärken etwas anzuheben, sucht man hier vergebens. Die ist aber auch nicht erforderlich, der Stereo 130 liefert schon unter Zimmerlautstärke ein beachtliches Grundtonfundament und ordentlich Drive. Sowohl mit der Wharfedale Linton, als auch an der Seta Audio Rubicca bin ich niemals geneigt den Bass-Regler zu bemühen. Das obwohl diese klangverändernden Regler durchaus ansprechend reagieren. Bei alten Aufnahmen, beispielsweise aus den 1950ern, kann so die gewünschte Bass- und Höhenanpassung im Bereich von +6 Dezibel bis -6 Dezibel vorgenommen werden. Damit kann zwar ein winziger Lautsprecher nicht zu einem Standlautsprecher mutieren, doch der Einstellbereich und die daraus resultierende Wirkung ist durchaus als effektstark zu bezeichnen.

Besonders spannende erscheint uns die Digitalsektion des Stereo 130. Neben den klassischen Digitalbuchsen stellt sie auch einen USB-Port bereit. So können beispielsweise auch ein Streamer oder Laptop mit dem Leak-Amp verbunden werden.

Dynamisches Duo

Was Dynamik und die präzise Darstellung angeht kann Boris Blank, dem Kompositionsgenie von Yello, wohl kaum jemand das Wasser reichen. So kommt einmal mehr in meinem Test „The Expert“ zum Einsatz. Hier beweist der Stereo 130 dann schnell, dass er es in Sachen Dynamik auch mit deutlich potenteren Kollegen, wie mit meinem Vergleichsverstärker aus dem Hause Hegel aufnehmen kann. Zwar liefert der Leak-Amp keine 200 Watt pro Kanal, die benötigt er aber auch nicht. Stattdessen zeigt er, dass es auch mit einer guten Signalverarbeitung und guten Kondensatoren möglich ist, ausreichend Reserven für satte, tiefgreifende und knackige Bässe zur Verfügung zu stellen. Gerade im Intro saust eine Bassline richtig tief in den Keller. Für den Stereo 130 stellt das aber keine Herausforderung dar. Auch die fein gestaffelten Instrumente verteilt der kleine Brite ausgezeichnet in unserem Hörraum und weiß mit detailliert auspolierten Akzenten in den Höhen zu trumpfen.

Die Klangregelung sitzt markant auf der Front und erlaubt den unkomplizierten Zugriff. Sogar ein “Direkt”-Schalter ist hier vorhanden.

CD-Transporter

Auch der Leak CDT, der für die Zuspielung digitaler Medien zuständig ist, zeigt sich von seiner Schokoladenseite. Über das zweizeilige Display wird der Benutzer über den laufenden Song informiert. Titel, Künstlernamen, Albumnamen und sogar die Musikrichtung wird hier angezeigt, sofern entsprechende Daten vorliegen. Bei einem eingelegten USB-Stick mit FAT-16 oder FAT-32-Formatierung lässt sich mühelos durch bis zu 700 Ordner navigieren, um aus maximal 65.000 Titeln zu wählen. Wer sich vom Display eher gestört fühlt, weil er lieber im Dunkeln hört, kann das auch vollständig abschalten. Selbstverständlich lassen sich sowohl der CDT wie auch der Stereo 130 zeitgemäß via Fernbedienung kontrollieren. Und natürlich darf an einem solchen Retro-Design auch nicht die Möglichkeit fehlen, einzelne Stücke für die Wiedergabe zu einem Programm zu sortieren. Die Funktion habe ich in meinem Leben nur einmal ausprobiert, als ich meinen ersten CD-Spieler besaß. Aber hier kann man sie unmöglich weglassen.

Das kleine Display rechts neben dem Slot-in informiert über die gewählte Quelle, Laufzeit etc.

Einmal lauter, bitte

Die Fernbedienung ist aus Kunststoff gefertigt, aber stabil aufgebaut. Sämtliche Tasten sind klar ablesbar und verfügen über einen angenehmen Druckpunkt. Die Anordnung ist sinnvoll und logisch und sie erlaubt die Bedienung beider Komponenten. Das gefällt mir richtig gut. Und bei der Bedienung des Verstärkers lockt es mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn sich der Lautstärkeregler des Verstärkers wie von Zauberhand bewegt, obwohl er gar nicht danach aussieht. Auch ein Bluetooth-Zuspieler lässt sich dazu überreden, dass ich via Leak-Fernbedienung durch die Playlist skippen kann. Sehr praktisch! Im CDT-Betrieb kann ich via Handsender ebenfalls durch die Ordner auf dem USB-Stick navigieren und die entsprechenden Stücke anspielen. Angenehm ist dabei besonders die Umschaltung zwischen der Ordner-Wiedergabe oder der Wiedergabe sämtlicher Stücke auf dem Stick. So bin ich in der Lage meine vollständige Sammlung zufällig oder alternativ nach Alben sortiert abspielen zu lassen.

Der CDT ist mit digitalen Ausgängen in koaxialer und optischer Ausführung ausgestattet.

Noch ein bisschen Neuzeit

Überaus fortschrittlich zeigt sich Leak auch bei anderen speziellen Features, auf die mein Augenmerk gefallen ist. So verfügt der Stereo 130 über einen USB-A-Anschluss. Hier würde man vermuten, dass ein USB-Stick für die Wiedergabe eingesteckt wird. Das ist nicht ganz korrekt, dieser Port dient ausschließlich Firmware-Updates des Verstärkers. So kann der Hersteller auf Neuerungen reagieren und gegebenenfalls neue Übertragungsprotokolle einspielen oder Arbeitsfelder anders definieren. Ebenfalls sinnvoll finde ich die Verbindung mehrerer Geräte via Triggerport. So verbunden, lassen sich zum Beispiel Stereo 130 und CDT gleichzeitig einschalten. Darüber hinaus verfügt der Stereo 130 über einen Schutzmechanismus vor länger anhaltender Überlastung. Wird es über längere Zeit doch mal etwas lauter oder schließt man die Lautsprecherkabel versehentlich kurz, schaltet sich der Verstärker sicherheitshalber einfach ab, ohne Schaden zu nehmen. Das gefällt mir. So sollte dem Verstärker eine lange Lebensdauer garantiert sein.

Mitgedacht: Beide Geräte sind exakt gleich breit, hoch und tief. So können sie wahlweise harmonisch neben- oder übereinander platziert werden.

Fazit

Mit seiner Comeback-Kombi aus Verstärker und CD-Transporter hat Leak ein ansprechendes Päckchen geschnürt, das sich ausgezeichnet in fast jedes Ambiente einpasst. Das gilt wohl speziell für die Ohne-Holzkleid-Version. Für Liebhaber von Holzflächen bietet sich die Walnussoption für die perfekte Harmonie an. Mit dem schmalen Gehäuse sollten sie nahezu überall ihren Platz finden können und in Kombination mit der Wharfedale Linton wird die Stereoanlage zum wahren Augenschmaus. Akustisch wissen die neuen Leaks ebenfalls absolut zu überzeugen. Speziell haben mir die straffe, durchzugsstarke Darstellung und der punchige Grundton gefallen. All das macht das Leak-Duo in den Disziplinen Klang, Optik und Verarbeitung zu einem absoluten Highlight seiner Preisklasse!

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

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Technische Daten

Modell:Leak Audio
Stereo 130 / CDT
Preis:Stereo 130: 799/800 Euro (Silber/Walnuss)
CDT:549/649 Euro (Silber/Walnuss)
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Walnuss
- Silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):Stereo 130:
118 x 302 x 270 mm (Metallgehäuse)
146 x 326 x 276 mm (Holzgehäuse)

CDT:
117,1 x 302 x 278 mm(Metallgehäuse)
145 x 326 x 283 mm (Holzgehäuse)
Gewicht:Stereo 130:
7 kg (Silber)
8,3 kg (Walnuss)

CDT:
5,3 kg (Silber)
6,9 kg (Walnuss)
Ein-/Ausgänge:Stereo 130:
2 x Aux (Cinch),
1 x Phono (MM)
1 x Coax Cinch
2 x Optisch TOSlink
- Bluetooth (V 4.2)
- USB-B
- Pre-Out
- 1 x Kopfhörer 6,3 mm Klinke

CDT:
- USB-A
1 x Coax Cinch
1 x Optisch TOSlink
Leistung (Stereo 130):2 x 45 Watt an 8 Ohm
2 x 65 Watt an 4 Ohm
Lieferumfang:Stereo 130:
- Fernbedienung
- Anleitung

CDT:
- Anleitung
Pros und Contras:+ hohe Grundtondynamik
+ feine Auflösung
+ bluetoothfähig
+ USB-Wiedergabe
+ sehr gute Verarbeitung
+ hohe Materialqualität
+ tiefe Bassabstimmung
+ Triggerfunktion

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Lyngdorf TDAI-3400 – HiRes-Amp mit Raumkorrektur, Streaming-Modul und High-End-Ambition

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Der Stereo-Vollverstärker TDAI-3400 verspricht nicht weniger als den besten Klang in jeder Umgebung. Dazu vermisst der Lyngdorf den Hörraum akustisch und passt den Sound auf die örtlichen Gegebenheiten an. Das kennt man bereits von AV-Receivern. Der TDAI-3400 geht aber noch ein paar Schritte weiter. Und das funktioniert supereinfach. Als Nutzer muss man dazu lediglich das mitgelieferte Mikro an verschiedenen Positionen im Raum aufstellen.

Mattschwarz, vorbildlich verarbeitet und übersichtlich gestaltet. Optisch macht der TDAI-3400 eine exzellente Figur. Und auch klanglich will der Zweikanal-Verstärker Akzente setzen.

Der Klang der eigenen HiFi-Anlage lässt sich fast immer optimieren. Das größte Potenzial bietet dabei der Raum, in dem die Anlage spielt. Dieser lässt sich durch den gezielten Einsatz von Absorbern, Diffusoren, Reflektoren, Resonatoren und anderen Elementen akustisch sehr gut vorbereiten. Allerdings bedarf der Einsatz dieser Akustik-Unterstützer entsprechendes Knowhow und ein zusätzliches Budget. Hat man einen dedizierten Raum für die Musikwiedergabe, lässt sich das machen. Steht das HiFi-Setup jedoch im Wohnzimmer, kommt diese Möglichkeit in den allermeisten Fällen jedoch nicht in Frage. Hier steht die Erhaltung der wohnlichen Umgebung in der Regel vor der Klangoptimierung. Wer will schon seine gemütlich eingerichtete Wohnumgebung durch voluminöse Absorber oder kastige Diffusoren verschandeln? Eine Tatsache, der Lyngdorf mit seinen Verstärkern der TDAI-Serie inklusive Raumkorrektur (Lyngdorf nennt es treffend RoomPerfect) begegnet. Mit welcher Effektivität das funktioniert, davon durften wir uns schon in unserem Test des TDAI-2170 überzeugen. Ein Gerät, das selbst akustisch schwierige Räume in richtig gut klingende Hörsäle verwandelt. Mit dem TDAI-3400 wollen die findigen Dänen jetzt noch einen drauflegen.

Edles Understatement

Auf den ersten Blick gibt sich der TDAI-3400 eher gediegen. Dies liegt hautsächlich an zwei Punkten: An seiner schwarzen Lackierung und der hochwertigen Gehäuse-Verarbeitung mit dem sofort erkennbaren Material-Aufwand. Vorn, seitlich, oben, massives Aluminium wohin das Auge reicht. Der matte Lack ist typisch für Lyngdorf, den kenne ich schon vom TDAI-2170 und auch von anderen Modellen der Dänen. Würde Darth Vader einen Verstärker bauen, würde er sich vermutlich für exakt diese Farbvariante entscheiden. Das ist überhaupt nicht negativ gemeint, denn der TDAI-3400 wirkt so richtig edel, macht aber dennoch auf Understatement. Kurz gesagt: Er spricht seinen Betrachter gleich auf den ersten Blick an. Trotz zurückhaltender Optik gibt es aber doch ein Merkmal, das schnell ins Auge fällt: Das große Schwungrad, das als Lautstärke-Regler dient. Seine Massivität wird bereits bei der ersten Berührung gewahr. Die Rasterung ist dagegen fein. Ein leichter Rechtsdreh zieht entsprechend nur eine kleine Justage der Lautstärke nach sich. Will man hingegen große (Pegel-)Sprünge machen, lässt man die massive Scheibe einfach schwungvoll laufen. Links neben besagtem Regler sitzen zwei kleine Buchsen für den Anschluss eines Kopfhörers bzw. für das Einmessmikrofon. Ein USB-Port rundet die Anschlusssektion in der Front des Verstärkers ab. Über ihn lassen sich Audiodateien von entsprechenden Massenspeichern zuspielen. Alternativ kann hier aber auch einfach das Handy geladen werden. Links davon sitzt der kleine, ebenfalls mattschwarz gehaltene Eingangswahlschalter.

Unauffällig auffällig: Das große Lautstärkerad ist massiv gefertigt, dafür aber feinfühlig in der Justage.

Modularer Aufbau

Die Optik stimmt, die technische Ausstattung ebenfalls. In diesem Zusammenhang das Wichtigste: Der Lyngdorf ist zunächst einmal als klassischer, volldigital aufgebauter Stereo-Vollverstärker mit modernen Features konzipiert. Kreiert für Musikfreunde mit höchsten Ansprüchen. 2 x 200 Watt (8 Ohm) versprechen auch in größeren Räumen mehr als genug Power. Verbindet man Lautsprecher mit einer Impedanz von 4 Ohm, verdoppelt sich die Leistung sogar auf 2 x 400 Watt. Das reicht locker, um auch leistungshungrigste Lautsprecher anzutreiben. Die ausgeklügelte Vorstufensektion versorgt besagte Endstufensektion mit entsprechenden Signalen. Hinzu kommt die Einmess-Software RoomPerfect, auf die ich später noch im Detail eingehen werde. Ebenso modern sind der integrierte Mediaplayer, AirPlay-Konnektivität und App-Steuerung. Hinzu kommt der modulare Aufbau. Der TDAI-3400 ist in mehreren Ausbaustufen verfügbar. So lässt sich der Verstärker individuell und nach eigenem Ausstattungswunsch maßschneidern.
In seiner Basisversion ist Lyngdorf mit zwei analogen, drei optischen und zwei koaxialen Digitaleingängen und je einem analogen und digitalen Ausgang bestückt. Hinzu kommen ein USB- und ein Ethernet-Port, eine RS232-Schnittstelle, Trigger-Ein- und Ausgänge sowie einem XLR-Ausgang und eine AES-Digital-Eingangsbuchse. Zu guter Letzt ist noch der SD-Karten-Slot zu nennen. Ist dieser mit einer entsprechenden Karte bestückt, lassen sich hier Backups ablegen. So ausgestattet ist der TDAI-3400 für 4.999 Euro zu haben. Alternativ lässt sich der Amp aber noch in drei Stufen aufrüsten:

1. Um ein Analog-Modul mit drei weiteren Cinch- und einem Paar zusätzlicher XLR-Buchsen. Aufpreis: 400 Euro.
2. Um ein HDMI-Board mit drei entsprechenden Eingängen und einem Ausgang. Aufpreis: 400 Euro.
3. Um beide genannten Boards. Aufpreis: 800 Euro.

Für unseren Test haben wir uns übrigens die vollausgestattete Variante mit HDMI- und Analog-Modul entschieden.

In der Basisversion wird der Lyngdorf mit den beiden unteren Anschlussmodulen ausgeliefert.

Optional ist dann noch ein Analog-Board verfügbar. Wem das nicht reicht …

Der TDAI-3400 ist hochmodern

Mit HDMI-Board bestückt, gehört der TDAI-3400 zu den Verstärkern der neuesten Generation. Eine Aufrüst-Variante, die sich aus den Anforderungen ergibt, die heute auch an hochwertigste HiFi-Komponenten gestellt werden. Blu-ray-Spieler, moderne Flat-TVs, Spielekonsolen, Amazon Fite-TV-Stick – all diese Quellen liefern ihre Audio- und Video-Informationen über eine Schnittstelle: HDMI. Über diesen Weg durchlaufen alle eingehenden Audiosignale den internen Prozessor, während alle Videodaten unverändert an den HDMI-Ausgang weitergeleitet werden. Hinzu kommt die DED-Kompatibilität. Das bedeutet, dass der TDAI-3400 beispielsweise selbstständig aus dem Standby-Schlaf erwacht, sobald der verkettete Flat-TV eingeschaltet wird. Selbstverständlich immer vorausgesetzt, der verbundene Fernseher ist ebenfalls CEC-kompatibel!
Die Audio- und Video-Reproduktion wächst im Lyngdorf nahtlos zusammen. Hinzu kommt die Wiedergabemöglichkeit moderner Quellen die eine USB-Verbindung benötigen. Alles kein Problem für den Lyngdorf, er verspricht sich als umfassende Schalt- und Audiozentrale für moderne Ansprüche. Egal ob NAS-Platte, Media-Player oder Flat-TV – nahezu jede moderne Quelle findet am TDAI-3400 bequem Anschluss. Sogar HiRes-Files können zugespielt werden. Über den optischen Zugang in 96 Kilohertz, den koaxialen Eingang bis 192 Kilohertz und via USB sogar bis zu einer Abtastrate von 384 Kilohertz. Alternativ nimmt der mattschwarze Stereo-Amp sogar DSD-Dateien bis DSD128 entgegen.

… der ergänzt seinen Amp um das ebenfalls optional erhältliche HDMI-Board. So ausgestattet, erfüllt der TDAI-3400 auch modernste Ansprüche.

Raum kennenlernen und anpassen (lassen)

Was aus Mehrkanal-Verstärkern und -Receivern seit vielen Jahren kennen und lieben gelernt hat, integriert Lyngdorf jetzt bereits in der dritten Generation in seine Stereo-Verstärker: Eine automatische Raumeinmessung bzw. Raumkorrektur. namens “RoomPerfect”. Diese unterscheidet sich in den wesentlichen Punkten allerdings deutlich vom üblichen Einmessvorgang am AV-Receiver. Der TDAI-3400 sammelt nämlich nicht nur Informationen über die zu beschallende Fläche, sondern holt sich auch Daten von ausserhalb der Hörzone – sofern vorhanden. Damit dieser Vorgang in der bestmöglichen Art und Weise vonstatten geht, ist der mattschwarze Amp mit einem kalibrierten Einmessmikrofon ausgestattet. Über diesen Weg sammelt der integrierte Prozessor alle relevanten Informationen über Raumgröße- und geometrie, Sitzabstand und -position sowie über die spezifischen Eigenschaften (z.B. schallharter oder eher absorbierender Raum) in seiner Umgebung. Mit Hilfe dieser Informationen soll der Sound dann so angepasst werden, dass das HiFi-Setup sowohl in klassisch eingerichteten wie in offenen Wohnzimmern bestmöglich aufspielt. Selbst dann, wenn die Hörzone nur einen Teil der Gesamtfläche einnimmt. Um das zu gewährleisten, benötigt der Lyngdorf auch Daten zum Raum ausserhalb der Hörsituation. Zu diesem Zweck wird das Messmikro sowohl im, wie auch ausserhalb des zu beschallenden Bereiches platziert.

Ein hochwertiges Messmikrofon nebst Kabel und XLR/Miniklinken-Adapter gehören zum Lieferumfang des TDAI-3400.

RoomPerfect – einfacher geht es kaum

Wer die automatischen Einmessung von seinem AV-Gerät kennt, weiß, dass dieser Vorgang ganz einfach durchzuführen ist. Das ist hier nicht anders. Was aber noch wichtiger ist: Um besagten (natürlich einmaligen) Vorgang zu starten, benötigt es weder die Anbindung an einen Fernseher, noch technisches Knowhow. Heisst: Diese Einmessung ist auch von Technikeinsteigern problemlos zu meistern. Zusätzliches Werkzeug wird ebenfalls nicht benötigt, Lyngdorf liefert alles mit, was gebraucht wird. Hat man alles ausgepackt, kann es dann auch sofort losgehen. Zunächst wird der TDAI-3400 dann ins Netzwerk eingebunden. Das ist zwar nicht zwingend für die Raumeinmessung nötig, bietet aber andere Möglichkeiten, auf die ich später eingehe.

1. Verstärker aufstellen, Lautsprecher und Quellen anschließen.
2. Frage nach Netzwerkeinbindung bejahen (Falls Netzwerk vorhanden).
3. Eigenes WLAN aus Liste verfügbarer Nette auswählen.
4. Passwort eingeben
5. Fertig!

Anschließend kann auch schon die Raumeinmessung erfolgen:
1. Stativ aufbauen und Mikro am Referenzplatz positionieren.
2. Mikrofon anschließen (Frontseitig am TDAI-3400)
3. Über Menü-Taste (Fernbedienung) RoomPerfect-Setup/RoomPerfect Guide anwählen
4. Einmessvorgang starten (Testtöne werden wiedergegeben)
6. Mikro nun an beliebiger Position aufstellen und Einmessung fortsetzen
7. Vorgang wiederholen bis mind. 90% “RoomKnockledge” erreicht sind

Kennt der Lyngdorf 90 Prozent des zu beschallenden Raumes, kann man die Einmessung theoretisch beenden. In unserem etwa 20 Quadratmeter großen Testraum, benötigte der TDAI-3400 nur insgesamt fünf Messzyklen bzw. weniger als 10 Minuten, um den Wert von 93 Prozent zu erreichen.
Da aber die Zeit nicht drängt und ich gern wüsste, inwieweit man die Einmessung ausreizen kann, führe ich den Einmessvorgang weiter fort. Nach dem sechsten Versuch erreicht der Lyngdorf einen Wert von 96 Prozent. Eine Messung später sind dann sogar 99 Prozent erreicht.

Für den ersten Einmessvorgang wird das Mikro direkt auf Ohrhöhe an der Referenzposition aufgestellt. Für alle weiteren Messungen platziert man das Mikro dann an selbst gewählten Positionen im Raum.

In der Ruhe liegt die Kraft

Nachdem der TDAI-3400 aufgestellt und eingemessen ist, gilt es ihn ein bisschen einspielen zu lassen. Der deutsche Vertrieb spricht diesbezüglich von etwa zwei Tagen. Gönnt man ihm diese Zeit, wird man sogleich mit einer außergewöhnlichen Klarheit und Natürlichkeit im Klang belohnt. Jetzt wird schnell klar: Der Lyngdorf ist kein Blender und auch kein Effekthascher. Statt übertriebener Betriebsamkeit setzt der TDAI-3400 auf Transparenz, Kontrolle und Feinzeichnung. Allan Taylors „Beat Hotel“ balanciert der Amp derart gekonnt, dass Neutralität, aber auch Leben und Spielfreude perfekt kombiniert werden. Dabei legt er eine Ruhe an den Tag, die einen sofort in den Song eintauchen lässt. „Ruhe“ ist das Zauberwort. Der Lyngdorf spielt gelassen aber nicht langweilig. An der kurzen Leine aber niemals zu hastig. Seine Kraft ist spürbar aber nicht vordergründig. Genial! Was ebenfalls auffällt: Nie klingt hier auch nur ein Detail harsch oder langweilig. Im Gegenteil, dieses Stück strotzt vor unterbewusster Energie, die mein Testgast sauber zu übertragen weiß. Vor allem der kontrollierte, halbtrockene Bass kommt mit höchster Präzision und sorgt für den benötigten Zug. Alles ohne Anstrengung und ohne das Auditorium zu überfordern oder zu ermüden. Beeindruckend, so verspricht sich der Lyngdorf auch für längere Hörsessions als ideal.

Die Quellwahl und Lautstärkejustage erfolgt über die übersichtlich gestaltete und wirklich gut in der Hand liegende Infrarot-Fernbedienung.

Feingeist und Hardrocker

Weiter geht’s dann mit Musik der etwas härteren Gangart: Kaum ist Rage Against Machine mit „Killing In The Name Of“ angespielt, geht es gleich mehrere Stufen betriebsamer zur Sache. Dabei geht der TDAI-3400 aus dem Stand kraftvoll, agil und in den mittleren Frequenzlagen mit betonter Artikulation und mit klarer Zielsetzung nach vorn. Beginnend bei den straffen, stilistisch verzerrten Gitarrenparts, über die einsetzende Bassdrum bis hin zur fordernden Stimme Zack de la Rochas. Der Vorwärtsdrang, den ich nun erlebe, ist genial und geht sofort unter die Haut. Das wiederum fordert geradezu nach einer deutlichen Pegelerhöhung. Da hilft ein beherzter Dreh am Lautstärke-Schwungrad, und schon geht der Lyngdorf einige Stufen lauter zu Werke. Und jetzt geht’s so richtig los. Der Raum wird quasi mit Musik geflutet. Drahtige Bässe, knallharte Drums und über allem schwebend die markant-aggressiven Vocals Zack de la Rochas. Letztere ragt wie in Stein gemeisselt aus den sie umgebenden Metall-Sounds heraus. Es wird aber noch besser, denn auch auch ohne in allertiefste Frequenzetagen hinabzusteigen, peitscht der TDAI-3400 die satten Kickbässe dieses Powersongs drahtig und mit unerwarteter Härte in den Hörraum. Was bei genauerem Zuhören noch auffällt: Ausser einer deutlichen Lautstärke-Anhebung verändert sich nichts. Der erhöhte Rauschpegel – den man von vielen HiFi-Verstärkern kennt, sobald man die Lautstärke deutlich erhöht – bleibt hier aus. Trotz der nun deutlich höheren Leistungsanforderung spielt der Lyngdorf weiterhin sauber und offenbar ohne Anstrengung auf.

Mattschwarz und unauffällig. Der Lyngdorf TDAI-3400 ist zwar mächtig ausgestattet, hält sich optisch allerdings vornehm zurück.

Dirigent und Bühnenbildner

Gefüttert mit hochauflösenden Dateien bleibt der Lyngdorf seiner Linie dann im Großen und Ganzen treu. Der Charakter verändert sich nur wenig – das allerdings zu Gunsten der neuen Anforderungen. Im Grace Jones „Use Me“ – vorliegend in 96 Kilohertz-Version – liefert der Verstärker nun ein deutliches Mehr an räumlicher Information und Präzision. Genaugenommen wird die Stimme der 80er-Ikone sauber aus der sie umgebenden Instrumentalisierung herausgeschält und offenbar in allen feindynamischen Abstufungen reproduziert. Zeitgleich imponiert der TDAI-3400 mit einem sauberen, mächtig druckvollen Synthesizer-Bass, der den Song auffüllt und ihm eine Extraportion Leben verpasst. Die Bühne, die ganz nebenbei aufgezogen wird, ist ebenso aller Ehren wert. Der Lyngdorf füllt den Raum zwischen beiden Lautsprechern mit Musik. Tatsächlich geht die Klangbühne sogar noch ein wenig über die Standorte der Schallwandler hinaus und zieht sich noch ein bisschen in die Tiefe. Zugleich werde ich von der Akkuratesse und unaufdringlichen aber enormen Durchzugskraft überrascht, die mir hier geliefert wird. Die Bestätigung meiner Eindrücke bekomme ich dann mit Eddy Louiss und „Blues For Klook“ – wieder von CD zugespielt. Ein eher ungewöhnlicher Song, der aber viele Details zu bieten hat. Für mich eine gute Gelegenheit, mir erneut ein Bild über die Abbildungspräzision meines Testprobanden zu machen. Die ist ohne Zweifel auch hier gegeben, wie die auf den Punkt gebrachte Wiedergabe der zunächst simplen aber keineswegs langweiligen Synthesizer-Anteile beweist. Hört man genauer hin, fällt schnell die Behutsamkeit des TDAI-3400 auf. Eine, mit der der hier eingesetzte Prozessor sämtliche Klanganteile offenbar fein säuberlich voneinander trennt, um sie dann wie bei einem Puzzlestück an der einzig richtigen Stelle wieder auszulegen.

Massives Aluminium wohin das Auge reicht. Die Verarbeitung des Lyngdorf Amps beeindruckt auf ganzer Linie.

Fazit

Der TDAI-3400 ist ein High End-Verstärker wie er im Buche steht. Dank modularem Aufbau lässt sich die Ausstattung maßschneidern. Entscheidet man sich für das HDMI-Modul nimmt der Amp über diesen Weg auch Signale von Fernsehern, Spielkonsolen und BD-Playern entgegen. Zur Ausstattung gehören zudem leistungsstarke Endstufen, ein implantierter Media-Player, App-Steuerung und ein integrierter DAC. Letzterer ist sogar in der Lage HiRes-Files bis zu einer Abtastrate von 384 kHz oder auch DSD128-Dateien zu verarbeiten. Über allem steht allerdings Lyngdorfs bewährte RoomPerfekt-Raum-Korrektur. Ein effektives und kinderleicht zu bedienendes Feature, mit dem der TDAI-3400 den Raum kennen lernt in dem erst spielt und den Sound perfekt auf die jeweiligen Gegebenheiten anpasst. Das macht sich positiv bemerkbar. Dieser Amp zeichnet sich klanglich durch eine ungeheure Ruhe und Souveränität aus, ist bei Bedarf aber auch durchaus in der Lage reichlich Feuer und Temperament zu entfachen. Nimmt man dann noch die hohe Materialgüte und die exzellente Verarbeitung hinzu, ist auch der Preis von rund 5.800 Euro für die vollausgestattete Variante absolut angemessen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Lyngdorf
TDAI-3400
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker
Preis:- ab 4.999 Euro
- Testversion: 5.799 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:mattschwarz
Vertrieb:
Abmessungen (HBT):105 x 450 x 360 mm
Gewicht:8,0 Kg
Eingänge:- 5 x Analog (Stereo-Cinch)
- 2 x koaxial Digital (bis zu 192kHz / 24 bit)
- 3 x optisch Digital (bis zu 96kHz / 24 bit)
- 2x USB (bis zu 384 kHz / 24 Bit)
- RS232
- 1 x AES/EBU
Ausgänge:- 1 x koaxial Digital
- 1 x Analog (Stereo-Cinch)
- 1 x XLR
Leistung:- 2 x 200 Watt (8 Ohm)
- 2 x 400 Watt (4 Ohm)
Optionale Module:- HDMI-Modul mit 3 HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang / CEC-kompatibel

- Highend-Analog-Modul
3 x Analog-Engang (Stereo-Cinch)
1 x symmetrischer Analog-Eingang (Stereo-XLR)
Lieferumfang:- TDAI-3400
- Einmess-Mikro
- Mikrofoinkabel (5 Meter)
- Stativ
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
- Sicherheitsanleitung
Besonderes:- RoomPerfect Raumkorrektur
- integrierter DAC
- enorme Ruhe im Klang
- knackiger Grundton
- fein aufgelöste Höhen
- hohe Agilität
- HiRes-fähig
- App-Steuerung
- einfache Bedienung
- zeitloses Design
- übersichtliche Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag Lyngdorf TDAI-3400 – HiRes-Amp mit Raumkorrektur, Streaming-Modul und High-End-Ambition erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

All-In-One-System KEF LS50 Wireless II – Audiophile Attraktion

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Leinen los: Die neue Version von KEFs aktivem Wireless-Musiksystem streamt nun auch ohne Kabel zwischen den Boxen – und hat in allen Belangen zugelegt: mehr Streaming-Möglichkeiten, größere HiRes-Fähigkeit, stärkere Leistung. Auch klanglich verheißt es eine Performance-Steigerung – dank eines frisch entwickelten Meta-Materials, mit dem die neueste Generation des legendären Uni-Q-Treibers ausgestattet ist. Wie potent die KEF LS50 Wireless II nun ist, haben wir getestet.

Die KEF LS50 Wireless II ist einer der attraktivsten aktiven Kompaktlautsprecher – und agiert als komplettes All-In-One-Beschallungssystem.

Die KEF LS50 Wireless II ist einer der attraktivsten aktiven Kompaktlautsprecher – und agiert als komplettes All-In-One-Beschallungssystem.

Als KEF 2016 seine LS50 Wireless präsentierte, waren wir hellauf begeistert: Die Briten hatten es geschafft, ihren Erfolgslautsprecher, die passive LS50, in ein atemberaubend schönes und klangstarkes Musiksystem für die Digital-Ära zu verwandeln, das mit Verstärker, DAC und Streaming-Modul ausgestattet ebenso komplett wie kompakt war. Nur eines störte: Die beiden Boxen benötigten ein Verbindungskabel, was den Modellnamen „Wireless“ doch ein wenig konterkarierte. Klare Sache: Diese Strippe muss weg. Und so ist die MK II-Version, abgesehen vom Stromkabel, nun wirklich leitungslos. Das garantiert völlige Freiheit bei der Aufstellung und sorgt optisch für eine noch aufgeräumtere Erscheinung. Beim Design hat sich glücklicherweise nichts geändert: Die KEF LS50 Wireless II besitzt nach wie vor jene vollendete Formgebung, die schon die ursprüngliche passive KEF LS50 und ihren aktuellen Nachfolger, die KEF LS50 Meta, zu höchstbegehrten Kompaktlautsprecher gemacht hat: Im Zentrum einer wunderschön abgerundeten Schallwand strahlt optisch wie akustisch KEFs berühmter Uni-Q-Treiber.

Perfekte Einheit: In der neuen Version sind sowohl der Korpus als auch vorgesetzte Schallwand edel mattiert und sorgen für eine homogene Erscheinung.

Perfekte Einheit: In der neuen Version sind sowohl der Korpus als auch vorgesetzte Schallwand edel mattiert und sorgen für eine homogene Erscheinung.

Edle Vielfalt in mattierter Noblesse

Beim näheren Hinsehen erkennen wir doch einige Weiterentwicklungen. So harmoniert die zwecks akustischer Entkopplung auf den Korpus aufgesetzte Schwallwand nun vollends mit dem lackierten Gehäuse, weil die LS50 Wireless II jetzt durchgängig mattiert auftritt. Dadurch sieht der Schallwandler noch edler aus. Hinzu kommt eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen attraktiven Farb-Varianten: Neben dem „Carbon Black“ unseres Testmodells gibt es den Lautsprecher in Titanium Grey, Mineral White und Crimson Red. Zur Steigerung des optischen Genusses ist der Uni-Q-Treiber auf die verschiedenen Korpus-Kolorierung abgestimmt: Bei der schwarzen und weißen Variante erscheint er kupferfarben, bei der grauen Ausführung ist er rot, und bei der roten Version dann grau. Glänzend geblieben ist das Touch-Display, das nach wie vor auf die Gehäuseoberseite eingelassen ist. Es ermöglich per Fingertipp die grundlegende Nahbedienung, also das An/Standby-Schalten, die Quellenauswahl und die Lautstärkeveränderung samt Stummschaltung. Zudem informiert uns die Anzeige mit ihren illuminierten Symbolen und verschiedenen LED-Signalen über den aktuellen Betriebszustand.

Die perfekt eingelassene OLED-Anzeige gibt Auskunft über den aktuellen Betriebszustand und ermöglicht als sensitives Touch-Display zugleich die Nahbedienung ohne optisch störende Tasten. Über die gut reagierenden Sensorfelder lässt sich die LS50 Wireless II ein-, aus- und stummgeschalten, die Quelle anwählen und die Lautstärke verändern. Das WLAN-Symbol informiert uns, ob die Speaker mit dem Netzwerk verbunden sind. Streamen wir per Bluetooth, leuchtet das bekannte Blaubart-Symbol, und mit den Kürzeln „TV“, „OPT“, „CX“ und „AUX“ werden die anderen ausgewählte Zuspielwege angezeigt.

Die perfekt eingelassene OLED-Anzeige gibt Auskunft über den aktuellen Betriebszustand und ermöglicht als sensitives Touch-Display zugleich die Nahbedienung ohne optisch störende Tasten. Über die gut reagierenden Sensorfelder lässt sich die LS50 Wireless II ein-, aus- und stummgeschalten, die Quelle anwählen und die Lautstärke verändern. Das WLAN-Symbol informiert uns, ob die Speaker mit dem Netzwerk verbunden sind. Streamen wir per Bluetooth, leuchtet das bekannte Blaubart-Symbol, und mit den Kürzeln „TV“, „OPT“, „CX“ und „AUX“ werden die anderen ausgewählte Zuspielwege angezeigt.

Mehr Streaming-Optionen, größere HiRes-Fähigkeit

So sehr die LS50 Wireless II ihrem Vorgänger in optischer Hinsicht ähnelt: technisch ist sie komplett verwandelt. Das zeigt sich schon bei dem Plus an Streaming-Möglichkeiten. Wireless geht es nun per WiFi, Bluetooth 4.2 und AirPlay 2. Für die kabelgebundene Signalzuführung stehen LAN, je ein optischer und elektrischer S/PDIF-Input sowie eine HDMI eARC-Schnittstelle zum Anschluss eines Fernsehers zur Verfügung. Bei der Streaming-Qualität hat die MK II-Version einen großen Sprung gemacht: Über das Netzwerk können nun HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/24 Bit geschickt werden, zudem ist jetzt auch DSD-Streaming möglich – bis zu DSD256. Das ist top! Über HDMI und den elektrischen S/PDIF-Input geht PCM 192 Kilohertz/24 Bit, der optische S/PDIF-Eingang akzeptiert PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Mit den File-Formaten MP3, M4A, AAC, FLAC, WAV, AIFF, ALAC, WMA, LPCM und Ogg Vorbis, die über sämtliche digitalen Zuspielwege gestreamt werden können, deckt die LS50 Wireless II auch eine amtliche Format-Vielfalt ab.

Das Anschlussterminal des Primary-Lautsprechers: Die Masterbox beherbergt auf ihrer Rückseite alle Audio-Schnittstellen. Hinzu kommen ein Reset-Taster zur Wiederherstellung der Werkseinstellung, ein Pairing-Taster, um die Funkverbindung von Primary- und Secondary-Lautsprecher nach einer Signalunterbrechung wieder aufbauen zu können, sowie der Bluetooth Pairing-Taster. Die linke Ethernet-Schnittstelle bietet die Möglichkeit, die beiden LS50 Wireless-Lautsprecher alternativ per Kabel zu koppeln. Die rechte Ethernet-Schnittstelle ist für die ebenfalls alternative LAN-Anbindung der LS50 Wireless vorgesehen. An die Sub-Buchse kann ein Mono-Subwoofer angeschlossen werden. Der USB-A-Port ist für Service-Zwecke reserviert.

Das Anschlussterminal des Primary-Lautsprechers: Die Masterbox beherbergt auf ihrer Rückseite alle Audio-Schnittstellen. Hinzu kommen ein Reset-Taster zur Wiederherstellung der Werkseinstellung, ein Pairing-Taster, um die Funkverbindung von Primary- und Secondary-Lautsprecher nach einer Signalunterbrechung wieder aufbauen zu können, sowie der Bluetooth Pairing-Taster. Die linke Ethernet-Schnittstelle bietet die Möglichkeit, die beiden LS50 Wireless-Lautsprecher alternativ per Kabel zu koppeln. Die rechte Ethernet-Schnittstelle ist für die ebenfalls alternative LAN-Anbindung der LS50 Wireless vorgesehen. An die Sub-Buchse kann ein Mono-Subwoofer angeschlossen werden. Der USB-A-Port ist für Service-Zwecke reserviert.

Pralles Portfolio: Streaming-Dienste und Musik-Angebote

Die ehedem vorhandene USB-Schnittstelle für den Anschluss eines Computers ist bei der neuen Version hingegen entfallen. Wegen der hier gebotenen LAN- und WLAN-Streamingpotenz ist USB aber eine wirklich verzichtbare Option. Über diese digitalen Zuspielwege hinaus kann dank eines Analog-Eingangs in Form einer Miniklinkenbuchse auch noch eine nichtdigitale Quelle angeschlossen werden. Somit bietet die LS50 Wireless II zahlreiche Möglichkeiten, eigene Musik zuzuspielen. Dazu gesellt sich nun ein noch etliche Streaming-Dienste und Plattformen. Das Portfolio umfasst hier die bezahlpflichtigen Angebote von Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, Spotify und Tidal, hinzu kommen die frei empfänglichen Internet-Radiostationen und Podcast-Kanäle. Mit dem nächsten Software-Update soll zudem QQ Music (das ist quasi die chinesische Version von Spotify) über das Wireless-Streamingverfahren QPlay verfügbar sein – und durch die roon ready-Zertifizierung lassen sich die LS50 Wireless II dann auch über die exzellente, aber kostenpflichtige Musikmanagement- und Multiroom-Software Roon bedienen.

Die komplette Funktionsvielfalt samt ihrer Streaming-Möglichkeiten und Musidienst-Zugängen ist über die KEF Connect-App verfügbar.

Die komplette Funktionsvielfalt samt ihrer Streaming-Möglichkeiten und Musidienst-Zugängen ist über die KEF Connect-App verfügbar.

Multiroom-Möglichkeiten und Steuerungs-Vielfalt

Ein komfortables Musikmanagement ermöglicht die LS50 Wireless II aber auch so: Wer zwei Lautsprecher für eine Ein-Zimmer-Beschallung oder mehrere Paare für den Multiroom-Betrieb im ganzen Hauses einsetzen möchte, kombiniert die Schallwandler wahlweise über AirPlay 2 oder Google Home und bedient sie dann mit der KEF Connect-App. Über die Google Home-App kann auch Musik von Chromecast-fähigen Komponenten zugespielt werden. Befehle wie das Verändern der Lautstärke oder das Springen zum nächsten Track gelingen zudem über die Sprachsteuerungen Siri oder Google Assistant. Die Basis-Bedienfunktionen beherrscht auch die mitgelieferte konventionelle Fernbedienung. So oder so: Angesprochen wird stets die Primary-Box, die auch sämtliche Geräte-Anschlüsse beherbergt. Sie versorgt dann die Secondary-Box mit dem Musiksignal. Kabellos geht diese Übertragung in HiRes mit PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Wer eine bessere Qualität wünscht oder wegen starker Netzauslastung mit Aussetzern zu kämpfen hat, koppelt die Boxen per LAN-Kabel und erreicht ein stabileres Streaming in der Güte PCM 192 Kilohertz/24 Bit.

Die LS50 Wireless II gibt auch den Film- und Fernsehton wieder – dank des HDMI eARC-Anschlusses. eARC steht für „Enhanced Audio Return Channel“, zu Deutsch: verbesserter Audiorückkanal. Er ermöglicht eine größere Bandbreite und Geschwindigkeit der Signalübertragung, so kann man den Ton selbst in Formaten wie DTS:X und Dolby Atmos genießen.

Die LS50 Wireless II gibt auch den Film- und Fernsehton wieder – dank des HDMI eARC-Anschlusses. eARC steht für „Enhanced Audio Return Channel“, zu Deutsch: verbesserter Audiorückkanal. Er ermöglicht eine größere Bandbreite und Geschwindigkeit der Signalübertragung, so kann man den Ton selbst in Formaten wie DTS:X und Dolby Atmos genießen.

Bequeme Bedienung per App

Auch bei der App hat KEF deutlich zugelegt: War die alte Software etwas limitiert und nicht immer mackenfrei, so ist die neue KEF Connect-App flotter, Feature-reicher und optisch ansprechender. Dass sie für iOS und Android aktuell nur in Englisch verfügbar ist, soll mit dem nächsten Software-Update erledigt sein, dann kommen auch Funktionen hinzu, die bereits in der Bedienungsanleitung gezeigt werden – etwa die Editierbarkeit des Home Screens oder die Erstellung von Soundprofilen. Doch schon jetzt überzeugt die App komplett: Wir haben einen komfortablen Überblick über die anwählbaren Lautsprecher sowie das verfügbare Musikangebot unseres Netzwerk-Festplattenspeichers und der von uns abonnierten Dienste. Unsere Musik sortiert die App auf Wunsch nach verschiedenen Kategorien wie Album, Artist oder Genre, wir können zudem aus dem File-Bestand Playlists erstellen. Beim Abspielen erhalten wir zur Cover-Anteige die Track-Infos und alle Bedienoptionen, die man erwartetet – inklusive der Möglichkeit, innerhalb eines Tracks zu scrollen, was nicht jede App ermöglicht.

Die Einrichtung der Lautsprecher gelingt mit der KEF Connect-App. Das beginnt mit dem obligaten Einloggen in den Facebook-, Google- oder Apple-Account oder der Eröffnung eines KEF-Accounts. (Bild 1). Androiden erledigen dann ebenso obligat alle weiteren Schritte mit der Google Home-App (Bild 2). Sind die Lautsprecher eingerichtet, stehen sie in der App unter „My Speakers“ zur Verfügung – entweder als alleinige Beschallungsquelle oder als Teil eines Multiroom-Beschallungssystems, das über die App gesteuert wird. Unsere Speaker haben wir in das „Wohnzimmer“ gestellt (Bild 3).

Die Einrichtung der Lautsprecher gelingt mit der KEF Connect-App. Das beginnt mit dem obligaten Einloggen in den Facebook-, Google- oder Apple-Account oder der Eröffnung eines KEF-Accounts. (Bild 1). Androiden erledigen dann ebenso obligat alle weiteren Schritte mit der Google Home-App (Bild 2). Sind die Lautsprecher eingerichtet, stehen sie in der App unter „My Speakers“ zur Verfügung – entweder als alleinige Beschallungsquelle oder als Teil eines Multiroom-Beschallungssystems, das über die App gesteuert wird. Unsere Speaker haben wir in das „Wohnzimmer“ gestellt (Bild 3).

Klangkorrektur, Raumanpassung und Subwoofer-Management

Klasse sind überdies die Möglichkeiten, die LS50 Wireless II an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen. In den Equalizer-Einstellungen können wir mit „Treble Trim“ einen durch Polstermöbel, Teppich und Vorhänge gedämpften Raum, aber auch ein helles Zimmer mit vielen Fenstern und glatt-harten Flächen ausgleichen. Mit dem „Wall Mode“ kompensieren wir den klanglichen Einfluss einer wandnahen oder wandfernen Positionierung. Mit „Bass Extension“ gehen wir dann auf die Raumgröße ein. Der „Desk Mode“ hingegen gleicht Effekte aus, die durch eine Aufstellung auf einem Schreibtisch oder Sideboard entstehen können – wenn die Box nicht am Rand der Platte steht, sondern auch auf die Oberfläche dieses Möbels abstrahlt. Hinzu kommt nun noch ein Bass-Management: An jede LS50 Wireless II können wir einen Subwoofer anschließen, um noch mehr Tiefton zu erreichen. Damit dieses 2.1 oder 2.2-System perfekt spielt, bietet die App Optimierungsoptionen, die von der Speaker/Subwoofer-Balance über die Festlegung der Trennfrequenz bis hin zur Subwoofer-Lautstärke und -Polarität reichen.

In der App stehen nun alle Wege und Möglichkeiten offen: die Wahl zwischen Wireless-Schnittstellen und den kabelgebundenen Quellen, die Online-Musikdienste, die hier unter „Cloud“ zu finden sind, die kostenfreien Radio- und Podcast-Angebote – und natürlich die Musikfiles, die über das eigenen Netzwerk zugänglich sind (Bild 1). Die Musikfiles können nach verschiedenen Kategorien wie Album, Künstler oder Genre sortiert werden, von einer abgespeicherten Playlist stammen oder unter dem Punkt „All Music“ als Komplettangebot angezeigt werden (Bild 2). Für ausgewählte Tracks stehen unter der Abbildung des Covers die wichtigen Infos und Bedienfunktionen zur Verfügung. Die Lautstärke lässt sich dabei wahlweise über einen Schieberegler verändern – oder, wie hier, über Plus- und Minus-Tasten, die den Pegel mit jedem Antippen jeweils um einen Schritt erhöhen oder absenken (Bild 3).

In der App stehen nun alle Wege und Möglichkeiten offen: die Wahl zwischen Wireless-Schnittstellen und den kabelgebundenen Quellen, die Online-Musikdienste, die hier unter „Cloud“ zu finden sind, die kostenfreien Radio- und Podcast-Angebote – und natürlich die Musikfiles, die über das eigenen Netzwerk zugänglich sind (Bild 1). Die Musikfiles können nach verschiedenen Kategorien wie Album, Künstler oder Genre sortiert werden, von einer abgespeicherten Playlist stammen oder unter dem Punkt „All Music“ als Komplettangebot angezeigt werden (Bild 2). Für ausgewählte Tracks stehen unter der Abbildung des Covers die wichtigen Infos und Bedienfunktionen zur Verfügung. Die Lautstärke lässt sich dabei wahlweise über einen Schieberegler verändern – oder, wie hier, über Plus- und Minus-Tasten, die den Pegel mit jedem Antippen jeweils um einen Schritt erhöhen oder absenken (Bild 3).

Mehr Power dank neuer Verstärker

Im Normalfall übernimmt die LS50 Wireless II aber die gesamte Beschallung allein. Dafür hat sie neue, von KEF selbst entwickelte und leistungsfähigere Verstärker in petto: Jeder Hochtöner wird von einem eigenen 100 Watt-Kraftwerk in Class A/B-Technik angetrieben. Für die Mitteltieftöner jeder Box hingegen kommt jeweils ein 280 Watt starkes Class-D-Modul zum Zuge. Diese sogenannten Schaltverstärker oder PWM-Verstärker (PWM ist das Kürzel für Pulsweitenmodulation) arbeiten äußerst effizient, also sehr verlustarm – und das bei überaus geringem Platzbedarf, was für einem Kompaktlautsprecher natürlich überaus vorteilhaft ist. Die gesamte Verstärkersektion liefert in Summe also 760 Watt – gegenüber der alten LS50 Wireless sind das satte 300 Watt mehr! Dank dieser immensen Leistungssteigerung attestiert KEF der kompakten LS50 Wireless II die Potenz, Räume bis 100 Quadratmeter beschallen.

Selbst die Rückseite ist eine Augenweide: Das zweiteilige Kühlblech, das die Wärme der aktiven Verstärker-Elektronik abführt, glänzt mit gelungener Gestaltung. Es beherbergt den sich sanft öffnenden Port der Bassreflex-Abstimmung. Er ist in der Farbe des Uni-Q-Treibers realisiert.

Selbst die Rückseite ist eine Augenweide: Das zweiteilige Kühlblech, das die Wärme der aktiven Verstärker-Elektronik abführt, glänzt mit gelungener Gestaltung. Es beherbergt den sich sanft öffnenden Port der Bassreflex-Abstimmung. Er ist in der Farbe des Uni-Q-Treibers realisiert.

Neuer Uni-Q-Treiber mit Meta-Technologie

Die Schallwandlung übernimmt natürlich nach wie vor der Uni-Q. Bei dieser berühmten Schallwandler-Spezialität von KEF sitzt der Hochtöner im Zentrum des Mitteltieftöners. Durch den koaxialen Aufbau funktioniert der Uni-Q quasi wie eine Punkt-Schallquelle – und kommt damit der homogenen Schallerzeugung der Natur nahe. Für eine breite, weniger gebündelte Abstrahlung der hohen Töne sorgt dabei der „Tangerine Waveguide“. Diese aufgesetzte Schallführung trägt durch ihre faszinierende Formgebung auch maßgeblich zur Wohlgestalt des Lautsprechers bei. Der Uni-Q ist die wohl schönste Punktschallquelle der Welt. Der Clou der neuen, mittlerweile zwölfte Generation ist der Einsatz einer Metamaterial-Absorptionstechnologie: Sie macht jene Schallanteile unschädlich, die der Tweeter beim Zurückschwingen in das Boxengehäuse abstrahlt. Diese klangverschlechternden Schallanteile werden durch einen Tunnel geführt und treffen an dessen Austrittsöffnung auf eine Kunststoffscheibe, die als Meta-Material funktioniert: Die Oberfläche der Scheibe wurde in eine labyrinthische Struktur verwandelt, in der sich der Schall quasi verirrt und totläuft – und damit neutralisiert ist.

Der Uni-Q-Treiber ist das Marken- und Erkennungszeichen von KEF. Dieses koaxiale Chassis mit seinem zentralen Tangerine Waveguide nobilitiert auch die LS50 Wireless II. Als Mitteltieftöner agiert ein 13 Zentimeter messender Aluminium-Konus. Der Hochtöner ist eine 25 Millimeter-Aluminium-Kalotte. Sie arbeitet durch die neue Meta-Absorptionstechnologie noch verzerrungsärmer.

Der Uni-Q-Treiber ist das Marken- und Erkennungszeichen von KEF. Dieses koaxiale Chassis mit seinem zentralen Tangerine Waveguide nobilitiert auch die LS50 Wireless II. Als Mitteltieftöner agiert ein 13 Zentimeter messender Aluminium-Konus. Der Hochtöner ist eine 25 Millimeter-Aluminium-Kalotte. Sie arbeitet durch die neue Meta-Absorptionstechnologie noch verzerrungsärmer.

Aufstellung …

Wo vollführen die Lautsprecher ihre Schallwandlung nun am besten? Optimal sind Stative, dann befinden sich die Speaker auf Ohrniveau. KEFs offeriert deshalb extra für die LS50-Modelle konzipierten Floor Stands. Wer die Lautsprecher lieber auf den Schreibtisch oder das Sideboard stellt – kein Thema: Mithilfe der KEF Connect-App lassen sich so entstehende mögliche Klangeinflüsse egalisieren. Nun brauchen die Boxen nur noch Strom. Die beiden Netzkabel sind die einzigen Strippen, die man zum Betrieb der LS50 Wireless II benötigt, solange man die Musik ausschließlich kabellos streamt. Das funktioniert bis zu einem Abstand von acht Metern. Betreibt man die Boxen alternativ mit dem Verbindungskabel, sind sogar zehn Meter möglich. Dieses Kabel werden aber wohl nur die nutzen, die wegen starker Netzauslastung Aussetzer bei der Wiedergabe erleben. Dann kann auch der Betrieb über LAN statt WLAN ratsam sein. Zudem kann später über die „Streaming Settings“ der App die Audioqualität auf CD-Güte oder MP3-Standard reduziert werden.

Zur LS50 Wireless II bietet KEF optional einen Standfuß, der passend zur Lautsprecherkolorierung in den Farben Carbon Black, Titanium Grey und Mineral White sowie in Sonderfarben erhältlich ist – wie hier in Crimson Red. Mit höhenverstellbare Spikes sorgt er für sicheren Stand, die Stromkabel lassen sich unsichtbar durch die Stativsäule zur Box führen, die wiederum fest mit dem Stativ verschraubt werden kann.

Zur LS50 Wireless II bietet KEF optional einen Standfuß, der passend zur Lautsprecherkolorierung in den Farben Carbon Black, Titanium Grey und Mineral White sowie in Sonderfarben erhältlich ist – wie hier in Crimson Red. Mit höhenverstellbare Spikes sorgt er für sicheren Stand, die Stromkabel lassen sich unsichtbar durch die Stativsäule zur Box führen, die wiederum fest mit dem Stativ verschraubt werden kann.

… und Einrichtung

Damit sind wir schon bei der KEF Connect-App, über die nun das Setup der LS50 Wireless II vorgenommen wird. Dafür ist allerdings die Einrichtung eines Accounts bei KEF obligat – oder alternativ die Anmeldung über Facebook oder Google. Apple-User nehmen die Einrichtung anschließend via AirPlay vor, Android-Benutzer können wahlweise allein die KEF-App verwenden oder die Google Home-App nutzen. Ist man bereits bei Google eingeloggt, wird dieser Weg automatisch eingeschlagen. So geht die Einrichtung Schritt für Schritt einfach und verständlich vonstatten. Schlussendlich gibt es eine Aufklärung über die Datennutzung des Google Assistant. Die muss man als zukünftiger stolzer Nutzer der LS50 Wireless akzeptieren – wie auch die Standort-Lokalisation. Danach geht es automatisch weiter zur KEF-App. Hier werden nun bereits die verfügbaren Lautsprecher zur Auswahl angezeigt. Antippen – und nun kann es losgehen.

Die mitgelieferte physische Fernbedienung ermöglicht die Handhabung der Grundfunktionen.

Die mitgelieferte physische Fernbedienung ermöglicht die Handhabung der Grundfunktionen.

Die KEF LS50 Wireless II in der Praxis

Wir starten mit Musik von unserem Server: „You Gotta Move“ von Hans Theessink. Diesen Song haben wir eigentlich nur als Test gewählt, um zu sehen, ob alles läuft und um die Aufstellung zu verfeinern. Die LS50 Wireless II spielt den Track prompt und verzögerungsfrei, wir brauchen auch bei der Aufstellung nur wenig ändern: Mit eine Abstand von rund 2,20 Metern untereinander sowie zum Hörplatz und einer leichten Einwinklung erreichen wir eine stimmige, stabile und größenrichtige Wiedergabe. Die LS50 Wireless II erweisen sich also als aufstellungsunkritisch – prima! Schon bei diesem ersten Track fällt uns die exzellente Abbildung auf: Theessink hat den Song live im Wiener „Jazzland“ aufgenommen, bei der Produktion höchsten Wert auf eine herausragende Qualität gelegt und diesen Mitschnitt auch im HiRes-Format PCM 192 Kilohertz/24 Bit veröffentlicht. Offenbar ist das eine akustische Steillvorlage für die LS50 Wireless II: Der sich selbst auf der Gitarre begleitende Blues-Großmeister hat eine atemberaubende Präsenz!

Durch die verschiedenen Kolorierungen harmoniert die LS 50 Wireless II mit jedem Ambiente. Hier ist sie in Mineral White zu sehen.

Durch die verschiedenen Kolorierungen harmoniert die LS 50 Wireless II mit jedem Ambiente. Hier ist sie in Mineral White zu sehen.

Live im Jazz-Club

Mit geschlossenen Augen könnten wir wetten, dass Theessink direkt vor uns sitzt. Wir hören, wie er mit dem Fuß den Takt auf den Boden der Bühne stampft, während er mit dem Bottleneck über die Gitarrensaiten gleitet. Wir hören ihren Stahl, den leicht schnarrenden Klang, wenn der metallene Bottleneck über sie fährt, die im sanften Vibrato stehenden und dann ausklingenden Töne, aber auch das Mitschwingen des hölzernen Gitarrenkorpus, der gerade bei den tiefen Saiten für einen satten Bass sorgt. Die Abbildung dieser Gitarre hat eine grandiose Griffigkeit und Echtheit! Dann steigt Theessink mit seinem Gesang ein – und zieht hier alle Register: Erst lapidar und fast absterbend, dann mit leisem Raunen, danach mit leichtem Schmirgeln in der Stimme, schließlich mit kräftigem Aplomb und Vibrato bei den Phrasenenden – und wir können jede dieser Wendungen bis ins kleinste Detail miterleben, auch die leisesten Atmer und Geräusch, die eine Wiedergabe erst livehaftig wirken lassen.

Das Terminal des Secondary-Lautsprechers: Es bietet nur die Ethernet-Buchse für die Kabelverbindung beider Boxen, den zweiten Subwoofer-Ausgang und den Pairing-Taster, um beide Lautsprecher nach Kontaktverlust wieder koppeln zu können.

Das Terminal des Secondary-Lautsprechers: Es bietet nur die Ethernet-Buchse für die Kabelverbindung beider Boxen, den zweiten Subwoofer-Ausgang und den Pairing-Taster, um beide Lautsprecher nach Kontaktverlust wieder koppeln zu können.

Plastizität, Transparenz und Tiefenstaffelung

Klappt das auch im größeren Format? Das testen wir mit „Stretch The Highway“; der Singer/Songwriter und Gitarrist James Taylor hat den Song seines 2015er Erfolgsalbums „Before The World“ mit einem großen Ensemble eingespielt: Schlagzeug, Percussions, Bass, Orgel, zweite Gitarre, fünfköpfige Bläsersektion, vierköpfige Backgroundgruppe. Die LS50 Wireless II präsentiert uns dieses opulente Ensemble mit exzellenter Plastizität, Transparenz und Tiefenstaffelung. Auf der beeindruckenden imaginären Bühne, die die Schallwandler gleich vom ersten Ton an in unserem Hörraum aufbauen, können wir jeden Musiker sofort verorten und glasklar heraushören. Das macht sich etwa beim dichten Bläsersatz bezahlt, aber auch bei der Background-Gruppe, die mit toll gesungenen Harmonien den Song veredelt: Wir kennen jetzt den Verlauf jeder einzelnen Stimme. Das ermöglicht die LS Wireless II mit ihrer ungemein reinen und sauberen Wiedergabe. Dabei ist sie jedoch keinesfalls analytisch-sezierend, sondern homogen-natürlich. Hier zeigt das Uni-Q-Chassis mit seiner Ein-Punkt-Abstrahlung seine ganze Meisterschaft.

Dank der Möglichkeit zur Raum-, Klang- und Aufstellungsanpassung ist die LS 50 Wireless II auch als Desktop-Monitor einsetzbar.

Dank der Möglichkeit zur Raum-, Klang- und Aufstellungsanpassung ist die LS 50 Wireless II auch als Desktop-Monitor einsetzbar.

Amtliche Dynamik, beeindruckender Bass

Uns beeindrucken darüber hinaus noch ganze andere Fähigkeiten: Trotz der massiven, dichten Instrumentierung gelingt der LS50 Wireless II eine offene, freie, fast schon luftige Wiedergabe – selbst bei höheren Lautstärken. Zudem punkten die Schallwandler mit einer amtlichen, ansatzlosen Dynamik. Das gelingt ihnen bei fordernden Passagen, aber noch besser bei dem überaus fein abgestuften Schlagwerk, mit dem die beiden Großmeister Steve Gadd und Luis Conte an den Drums und Percussions beim genauen Hinhören ihre Klasse und ihren Spielwitz offenbaren. Die Rhythmussektion wird kongenial von Jimmy Johnson komplettiert, und das Volumen seines Basses verblüfft uns geradezu: Johnson spielt überwiegend Pfundnoten, also länger ausgehaltene Töne – und die stehen mit satter Kraft und Fülle in unserem Hörraum. Ein derartiges erwachsenes Fundament hätten wir den kompakten Schallwandler nicht zugetraut. Klar: Wie bei jedem sogenannten Regallautsprecher hat die Tieftonfähigkeit ihre Grenze, doch auch dank ihrer Bassreflex-Abstimmung gelingt der LS50 Wireless II ein tolle tonale Grundierung des Songs.

Über das Musikmanagement hinaus bietet die App etliche Features für die Handhabung und Soundoptimierung. Die „Settings“ bieten neben dem Software-Updates oder der Support-Unterstützung die grundlegenden Einstellungen der Lautsprecher von den Lautstärkeeinstellungen bis hin zu Wahl zwischen WLAN- und LAN-Betrieb (Bild 1). Im Menü „EQ Settings“ wird unter anderem die Platzierung der Lautsprecher auf dem Schreibtisch oder in Wandnähe berücksichtigt (Desk Mode/Wall Mode), die akustische Beschaffenheit des Raums (Treble Trim) und die Größe des Zimmers (Bass Extension), aber auch die Einbindung eines zusätzlichen Subwoofers (Bild 2). Kommt es aufgrund eines stark ausgelasteten Netzwerks zu Aussetzern beim Musikstreaming, kann unter „Streaming Settings“ die Audio-Qualität vom bestmöglichen Modus „Hi-Fi“ auf „High“ (CD-Qualität) oder „Normal“ (MP3-Qualität) herabgesetzt werden (Bild 3).

Über das Musikmanagement hinaus bietet die App etliche Features für die Handhabung und Soundoptimierung. Die „Settings“ bieten neben dem Software-Updates oder der Support-Unterstützung die grundlegenden Einstellungen der Lautsprecher von den Lautstärkeeinstellungen bis hin zu Wahl zwischen WLAN- und LAN-Betrieb (Bild 1). Im Menü „EQ Settings“ wird unter anderem die Platzierung der Lautsprecher auf dem Schreibtisch oder in Wandnähe berücksichtigt (Desk Mode/Wall Mode), die akustische Beschaffenheit des Raums (Treble Trim) und die Größe des Zimmers (Bass Extension), aber auch die Einbindung eines zusätzlichen Subwoofers (Bild 2). Kommt es aufgrund eines stark ausgelasteten Netzwerks zu Aussetzern beim Musikstreaming, kann unter „Streaming Settings“ die Audio-Qualität vom bestmöglichen Modus „Hi-Fi“ auf „High“ (CD-Qualität) oder „Normal“ (MP3-Qualität) herabgesetzt werden (Bild 3).

Effektive Anpassung an den Standort

Apropos Regallautsprecher: Wir haben auch mal die in den „EQ Settings“ angebotenen Möglichkeiten der Aufstellungs- und Raumkorrektur genutzt. Bei uns stehen die Schallwandler in einem durch Teppichboden und Sofa bedämpften Raum, deshalb erhöhen wir mit „Treble Trim“ ein wenig die Frequenzen über 500 Hertz. Ein Plus von einem Dezibel bekommt dem Klang gut! Unser Raum ist mittelgroß, deshalb passt die „Standard“-Einstellung der „Bass Extension“. Das merken wir durch Umschalten auf die Alternativen „Less“ und „Extra“: Dann verliert der Sound an Basskraft beziehungsweise Kontur. Mit dem „Wall Mode“ gehen wir nun auf den Wandabstand ein: Er beträgt bei uns rund 60 Zentimeter, aber viele werden die Lautsprecher näher ans Gemäuer stellen wollen – und das klappt ausgezeichnet: Wir verringert peu à peu die Distanz, vermindern dafür behutsam die Frequenzen ab 500 Hertz abwärts – und kommen selbst in unmittelbarer Wandnähe noch zu einem Top-Ergebnis. Diese Schallwandler spielen also überall ihre Stärken aus.

Als kabelloses-Komplettsystem bietet die LS 50 Wireless II völlige Freiheit bei der Aufstellung.

Als kabelloses-Komplettsystem bietet die LS 50 Wireless II völlige Freiheit bei der Aufstellung.

Fazit

Brauche ich mehr zum Musikhören? Auf diese Frage hat schon die erste Version dieses aktiven Wireless-Musiksystems eine klare Antwort geliefert, mit der KEF LS50 Wireless II fällt die Antwort noch überzeugender aus. Ihr überragendes, jeden Wohnraum veredelndes Design kommt in der durchgängig matten Lackierung und den attraktiven Farbkombinationen noch besser zur Geltung. Durch das Streaming ohne Signalkabel macht das System der Bezeichnung „Wireless“ nun uneingeschränkt Ehre. Dieses Streaming ist jetzt sowohl in bester PCM- also auch DSD-HiRes-Qualität möglich. Diesen hochauflösenden Güte-Standard bildet die LS50 Wireless II auch dank der neuesten Version des Uni-Q-Treibers und der kräftigeren Verstärkersektion mit klanglicher Souveränität und Exzellenz ab. Hinzu kommen die bequeme Steuerung per App, zahlreiche Zugänge zu den Musikangeboten des Internets und der Online-Dienste sowie ein umfassendes Portfolio an Zuspiel- und Streaming-Möglichkeiten, das bis hin zum Multiroom-Management reicht. So geht modernes Musikhören – und so macht es richtig Spaß.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor's Choice
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: ausgezeichnet

97

96

97

210108.KEF-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF
LS50 Wireless II
Produktkategorie:Regallautsprecher, aktiv, streamingfähig
Preis:2.499,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Carbon Black (matt), Chassis: Kupfer
- Gehäuse: Titanium Grey (matt), Chassis: Rot
- Gehäuse: Mineral White (matt), Chassis: Kupfer
- Gehäuse: Crimson Red (matt), Chassis: Grau
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):305 x 200 x 311 mm
Gewicht:10,0 kg bzw. 10,5 kg (Stück)
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Chassis:Uni-Q
- Hochtöner: 1 x 25 mm (Aluminium-Kalotte mit Meta-Absorptionstechnologie)
- Mitteltieftöner: 1 x 130 mm (Aluminium-Konus)
Frequenzgang:45 Hz - 28 kHz (stärkere Basserweiterung)
(+/- 3 dB, gemessen bei 85 dB/1 m; Herstellerangabe)
Leistung:1 x 100 Watt, Class AB (Hochton)
1 x 280 Watt, Class D (Mitteltiefton)
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Schalldruck:108 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Raumgröße:10 - 100 m²
Eingänge analog:1 x Line unsymmetrisch (Klinke, 3,5 mm)
Eingänge/Schnittstellen/Streaming (digital):1 x WLAN (2,4 GHz/5 GHz Dual-Band)
1 x Bluetooth (4.2)
1 x AirPlay 2
1 x Google Chromecast
1 x roon ready (in Kürze erhältlich)
1 x RJ45-Ethernet (Netzwerk)
1 x RJ45-Ethernet (Inter-Lautsprecher-Verbindung)
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
1 x HDMI eARC

1 x USB (Typ A) (nur Service)
Ausgänge analog:2 x Subwoofer mono/unsymmetrisch (Cinch)
Unterstützte Formate:alle Eingänge:
- MP3, M4A, AAC, FLAC, WAV, AIFF, ALAC, WMA, LPCM und Ogg Vorbis

Netzwerk:
- MQA
- DSF: DSD64, DSD128, DSD256
- DFF: DSD64
Maximale Auflösung/Samplingrate:- Netzwerk: PCM 384 kHz/24 bit, DSD256, MQA
- S/PDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
- HDMI: PCM 192 kHz/24 bit
Interne Lautsprecher-Verbindung- WLAN: PCM 96 kHz/24 Bit neu berechnet
- LAN-Kabel: alle Quellen werden auf 192 kHz/24 bit PCM neu berechnet
Streaming-Dienste und -Angebote:Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, QQ Music via QPlay (in Kürze erhältlich), roon ready (in Kürze erhältlich), Spotify via Spotify Connect, Tidal via Tidal Connect, Internet Radio, Podcast
Lieferumfang:- 1 Paar KEF LS50 Wireless II (Primary Speaker + Secondary Speaker)
- Fernbedienung mit Batterie (2 x AAA)
- 2 Netzkabel (2,0 m)
- Cat 6-Netzwerkkabel zum Verbinden der Boxen (3,0 m)
- Kurzanleitung, Sicherheits- und Garantieinformationen
Optionales Zubehör:Standfüße (KEF S2 Floor Stand), 450 € / Paar
Pros und Contras:+ herausragendes Design
+ exzellenter Klang
+ All-in-One-Lösung mit integriertem DSP, DAC und Verstärker
+ kabelloser Betrieb
+ Wireless HiRes-Streaming
+ Fernbedienung per App und Sprachsteuerung
+ großes Musikdienste-Angebot
+ Multiroom-fähig
+ EQ mit Raum- und Aufstellungsanpassung
+ OLED-Touch-Display
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ Anschluss für Subwoofer

- App bis zum nächsten Software-Update nur auf Englisch
- Einrichtung nur möglich mit Einrichtung eines Accounts bei KEF oder Anmeldung über Facebook oder Google
Benotung:
Gesamtnote:Editor's Choice
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungausgezeichnet

Der Beitrag All-In-One-System KEF LS50 Wireless II – Audiophile Attraktion erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Goldring Elite II – High-End Tonabnehmer mit British Understatement

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Wer seinen Schallplatten den besten Klang entlocken möchte, der darf am Wiedergabeequipment nicht sparen. Insbesondere dem Tonabnehmer kommt eine Schlüsselrolle in der analogen Wiedergabekette zu. Mit dem Goldring Elite II haben wir einen hochwertigen MC-Tonabnehmer im Test, der sich an preisbewusste Hörer mit höchsten Ansprüchen richtet.

Das Goldring Elite II ist oberhalb des beliebten Goldring Eroica angesiedelt.

Audiophile Musikfreunde lieben es von Vinyl zu hören. Und sie sind häufig der Meinung, dass Schallplatten besser klingen als CDs. Der Vollständigkeit halber muss dabei jedoch erwähnt werden, dass es deutlich aufwändiger und teurer ist, der legendären Vinylscheibe den perfekten Klang zu entlocken als es bei CDs der Fall ist. Ohne einen hochwertigen Tonabnehmer geht jedenfalls nichts. Das Goldring Elite II verspricht sich als anspruchsvolle Variante. Ein hochwertiges MC-System, das unter Insidern dennoch als Schnäppchen gilt. Das hat verschiedene Gründe, auf die ich gleich intensiver eingehen werde:

Das Elite II wirkt eher unscheinbar, weiß aber klanglich voll zu überzeugen.

British Audio

Richtig gutes HiFi kommt häufig von der verregneten Insel am Ärmelkanal. So ist es auch im Fall des Goldring Elite II. Der Hersteller Goldring wurde zwar in Berlin gegründet, ist jedoch seit Mitte der 1930er Jahre in Großbritannien ansässig. Dort widmet sich die Traditionsmarke seit den fünfziger Jahren sehr erfolgreich dem Bau magnetischer Tonabnehmer. So gehörten Goldring-Modelle zum Beispiel zur Standardausstattung der BBC, als dort noch regelmäßig Schallplatten wiedergegeben wurden. Hier in Deutschland flogen Goldring-Systeme bis vor kurzer Zeit etwas unter dem Radar. Einer breiten Öffentlichkeit sind sie nicht bekannt. Unter Eingeweihten genießen sie jedoch einen umso besseren Ruf! Mit der Übernahme des Vertriebs durch IDC Klaassen aus Lünen kommt nun jedoch deutlich Bewegung in die Sache und die Marke wird bekannter. Dazu trägt sicher auch das renovierte Produktprogramm bei. Das neu entwickelte E3, Topmodell der Einsteigerserie, hat uns jedenfalls bereits im Test überzeugt.

Das Goldring E3 aus unserem früheren Test: Das Serien-Flaggschiff der E-Serie erkennt man an der violetten Farbgebung.

Beständige Qualität

Das günstige E3 aus der neuen Einsteigerserie gefiel mir damals so gut, dass sein kleiner Bruder, das E1 mittlerweile auf meinem Zweitplattenspieler Musik macht. Entsprechend gespannt war ich natürlich auf das nun eingetroffene Elite II. Hierbei handelt es sich um ein System, das, anders als die E-Serie oder das große Ethos, bereits seit vielen Jahren im Programm ist. Wonach in anderen, kurzlebigen Bereichen der Unterhaltungselektronik kein Hahn mehr krähen würde, das gehört im Bereich der Tonabnehmer noch lange nicht zum alten Eisen. Hand aufs Herz, die echten Innovationen im Bereich der Tonabnehmer-Herstellung sind durchaus überschaubar. So kann auch ein seit Jahren erprobtes und vorsichtig modernisiertes System immer noch absolut up-to-date sein. Genau so ist es auch beim Elite II. Dieser Goldring-Klassiker klingt auch heute noch taufrisch. Aber dazu später mehr. Zunächst sehe ich mir das System mal genauer an.

Die Verarbeitung des Elite II ist einwandfrei.

Das Elite II ist sorgfältig verpackt

Geliefert wird das Elite II in einer kleinen, samtbezogenen Ringbox. Die kann bei unverheirateten Paaren schnell für schlechte Stimmung sorgen, falls sie herumliegt. Klappt man sie auf, befindet sich darin nur im Deckel ein aufgedruckter goldener Ring nebst Goldring-Schriftzug. Das ist ein lustiges, cooles Detail, das so nur von Briten stammen kann. Der eigentliche Inhalt der samtenen Box ist der Tonabnehmer samt Nadelschutz. Und dem Montagematerial, das jeden Playmobil-Industriemechaniker neidisch machen würde. Alles ist sorgfältig in elfenbeinfarbenem Stoff eingebettet. In der kartonagen Umverpackung der Ringbox befindet sich noch eine mehrsprachige Anleitung mit den wichtigsten Infos sowie ein Messschrieb der den Frequenzgang exakt dieses Tonabnehmers genau zeigt. Beides ist kunstvoll gefaltet wie sonst nur Medikamentenpackungsbeilagen. Der Frequenzgang meines Tonabnehmers ist fast wie mit dem Lineal gezogen. Lediglich bei circa sechs bis elf und um zwanzig Kilohertz gibt es kleine, wohl nicht hörbare Überhöhungen.

Geliefert wird das Goldring in einer samtenen Schatulle.

Kurze Familiengeschichte

Im Produktportfolio des Herstellers ist das Elite II ziemlich weit oben angesiedelt. Über ihm thront nur noch das knapp doppelt so kostspielige, neue Ethos. Eine Klasse darunter befindet sich das Eroica, das seit vielen Jahren so eine Art Standard-Geheimtipp ist. Was sich im ersten Moment wie ein Widerspruch anhört, soll folgendes bedeuten: Wenn unter Kennern nach einem guten aber bezahlbaren MC-System gefragt wird, dauert es nicht lange, bis jemand das Eroica empfiehlt. Das Elite II soll noch mal eine deutliche Schippe Klang drauflegen und ist dementsprechend auch etwas höherpreisiger. Dabei sehen sich Eroica und Elite II auf den ersten Blick zwar recht ähnlich, die echten Unterschiede stecken aber natürlich im Detail. Teilen tun sie sich ein Gehäuse aus schwarzem Pocan-Polyester. Das ist extrem stabil und sorgt für die perfekte kraftschlüssige Verbindung zum Tonarm. Damit sind die technischen Gemeinsamkeiten jedoch auch schon weitgehend erschöpft.

Understatement pur

Mit technischen Details zum Elite II hält sich Goldring zurück. Vermutlich nicht, weil sie ein Geheimnis daraus machen möchten, sondern weil es einfach als nicht wichtig angesehen wird. Wichtig ist schließlich, was hinten raus kommt. Alle technischen Spezifikationen, die für das Zusammenspiel mit dem Tonarm wichtig sind, werden auf der Homepage angegeben. Besondere Konstruktionsmerkmale oder Materialien werden jedoch kaum beworben. Einige Details lassen sich aber doch in Erfahrung bringen. Was das Elite von günstigeren Modellen unterscheidet, ist die Innenverdrahtung aus Silber, immerhin der beste Leiter unter den konventionellen Materialien. Aber auch darum macht der Hersteller kein Bohei. Genauso wenig um besondere Materialien des Nadelträgers, handverlesene Dämpfungsgummis der Nadelaufhängung oder sonstige Extravaganzen. Was dann doch noch erwähnt wird, ist das Material der Magneten. Hier handelt es sich um extrem starke Neodym-Magnete. Sie sorgen für ein starkes, gleichmäßiges Magnetfeld, in dem sich die Spulen bewegen.

Das Auflagegewicht des Elite II liegt bei empfohlenen 1,7 Gramm.

Das Herzstück

Ein Detail, das an verschiedenen Stellen dann doch hervorgehoben wird, ist der Diamant. Kein Wunder, handelt es sich dabei doch auch um das zentrale Bauteil jedes Tonabnehmers. Sowohl was die Herstellungskosten angeht, als auch in Sachen Klangperformance ist der Diamant das Maß der Tonabnehmer-Dinge. Gleichzeitig ist er durch seine winzigen Abmessungen kaum sichtbar. Als Abtastnadeln noch aus Stahl oder Saphir bestanden, war das anders. Diese Nadeln waren viel größer. Die Stereo-Rille machte jedoch deutlich kleinere Nadeln notwendig. Da sie dementsprechend empfindlicher sind, müssen sie aus einem besonders harten Material gefertigt sein. Was läge da näher als das härteste bekannte Material zu verwenden? Noch dazu ist Diamant gut polierbar, so dass die spiegelglatte Oberfläche fast reibungslos durch die Rille gleitet. Der Diamant des Elite II ist im Gyger S-Schliff geschliffen. Diese Form ist nach seinem Entwickler benannt und ähnelt der Form des Schneidstichels bei der Schallplattenherstellung.

Scharfer Schliff

Durch die spezielle Formgebung soll erreicht werden, dass der Diamant auch kleinsten Auslenkungen der Rille folgen kann. Der Hintergrund ist, dass die Form des Abtasters immer ein Kompromiss aus kleinem Durchmesser und großer Kontaktfläche mit den Rillenflanken ist. Durch den kleinen Durchmesser sollen auch kleinste Modulationen erfasst werden. Wäre die Nadel zu groß, würde sie über die schnellen Auslenkungen der Rille einfach hinwegfegen. Der Hochton würde dann von der Nadel nicht erfasst. Ist sie klein genug um auch höchsten Frequenzen folgen zu können, so wird auch die Kontaktfläche an den Rillenflanken immer kleiner. Dies kann dann zu Verzerrungen führen, da die Nadel den Kontakt zur Rillenführung verlieren kann. Spezielle Line-Contact-Schliffe wie einer der verwendeten Gyger- oder der Shibata-Schliff versuchen hier den besten Kompromiss zu finden. Damit handeln sie sich aber auch Nachteile ein: Sie sind wegen aufwändiger Herstellungsverfahren teuer und erfordern eine gute Justage.

Der Diamant des Elite II ist im Gyger S-Schliff geschliffen.

Eine Frage der Einstellung

Wer noch nie einen Tonabnehmer justiert hat, der überlässt es besser dem Händler. Besonders, wenn es sich um einen hochpreisigen Abtaster wie das Goldring Elite II mit scharf geschliffenem Diamant handelt. Wer schon unempfindlichere Tonabnehmer eingebaut hat, der schafft es auch mit dieser High-End-Version. Eine genaue Anleitung gibt es in meinem Test zum Goldring E3. Darum an dieser Stelle nur eine kurze Erklärung. Die bereits erwähnten Schneidstichel schneiden die Rille bei der Schallplattenherstellung exakt tangential in die Schallplatte. Bei den meisten Tonarmen handelt es sich jedoch um Radialtonarme. Sie können die Schallplatte nicht im gleichen Winkel abtasten wie sie geschnitten wurde. Über ausgeklügelte Tonarmgeometrien und genau festgelegte Kröpfungswinkel ist es jedoch möglich, diesen Spurfehler auf ein Minimum zu korrigieren. Genau dazu dient die Justage des Tonabnehmers beim Einbau. Im Grunde ist das nicht schwierig, es erfordert aber passendes Werkzeug, eine ruhige Hand und Geduld.

Der richtige Anschluss

Ist das Goldringe Elite II montiert, so fehlt noch der richtige Anschluss. Als MC-Tonabnehmer, bei dem sich winzige Spulen im Magnetfeld der fest montierten Magneten bewegen, hat das Elite eine sehr geringe Ausgangsspannung. Zumindest absolut. Im Vergleich zu anderen MC-Tonabnehmern liegt die Ausgangsspannung mit circa 0,5 tausendstel Volt im Normalbereich. Die niedrige Spannung macht deutlich, dass hier ein Phonovorverstärker von höchster Qualität gefordert ist, der das Signal anheben und entzerren kann. So einer ist zum Beispiel der Moon Audio 110LP v2, den wir kürzlich im Test hatten. Goldring empfiehlt einen Abschlusswiderstand von 100 Ohm, etwas mehr schadet aus meiner Erfahrung jedoch nicht. Der Moon ist in Widerstand und Verstärkung glücklicherweise voll anpassbar. Zum Start werden 60 Dezibel Verstärkung und 100 Ohm Eingangswiderstand eingestellt. Als Alternative steht noch ein Röhrenphonoverstärker wie der Canor Audio PH 1.10 mit anpassbaren Übertragern bereit. Das Auflagegewicht liegt bei den empfohlenen 1,7 Gramm.

Der Canor Audio PH 1.10 eignet sich als idealer Spielpartner des Elite II.

Zurückhaltender Einstieg

Ertönen die ersten Klänge des Goldring Elite, so ist der Eindruck vom britisch Understatement perfekt, denn der Klang ist vordergründig absolut unspektakulär. Tonal ist der Tonabnehmer auf der vollen, erdigen Seite. Das heißt, das Klangbild ist körperhaft und rund. Genau so, wie man sich gute Schallplattenwiedergabe vorstellt, bei der ja häufig von dieser besonderen Wärme im Klang die Rede ist. Dennoch war ich zu Testbeginn irgendwie überrascht, da ich mit der Erwartung an den Hörstet gegangen bin, dass gleich ein spektakuläres klangliches Feuerwerk abgebrannt wird. Nun, das scheint im ersten Moment nicht der Fall zu sein. Wieso ich dieses Spektakel erwartet hatte, kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen, denn es passt ja auch überhaupt nicht zu meinem Bild vom Englischen HiFi, das eher langfristig gut ist und Spaß macht. Also habe ich erstmal weiter gehört und mich darauf eingelassen, was der Tonabnehmer zu bieten hat.

Im Test musste sich das Elite II unter anderem am Avid Acutus beweisen.

Überzeugende Langzeitqualitäten

Seine Qualitäten offenbart der englische Spitzenabtaster dann allerdings auf den zweiten Blick. Das oben erwähnte, kurzfristige Spektakel moderner High-End-Komponenten lebt eher von üppigem Bass und übertriebener Hochtonauflösung. Der Eindruck verfliegt aber ziemlich schnell wieder, denn irgendwann sind Bass und Hochton nicht mehr genug. Das Goldring Elite hingegen bereitet langfristig Freude. So spielt es zwar voll, warm und rund, jedoch eben nicht aufgeblasen. Auch der Hochton wirkt sehr stimmig aber im ersten Moment eher zurückhaltend. Das Faszinierende daran ist aber, dass dem Tonabnehmer deshalb absolut keine Details abhanden kommen. Eher im Gegenteil: Während viel Hochton häufig mit viel Auflösung gleich gesetzt wird, zeigt das Goldring, dass beides nicht miteinander zusammenhängen muss. Das Elite II löst einfach über den gesamten Frequenzbereich sehr gut auf. So macht die extrem gute Feinauflösung meines Testgastes viele Feinheiten im Klanggeschehen hörbar, ohne sich dies mit übertriebenem und dauerhaft nervendem Hochton zu erkaufen.

Tonal ist das Goldring Elite II auf der vollen, erdigen Seite.

Britischer Feingeist

Es scheint, als würde das Goldring mit seinem Elite ein Versprechen halten, das moderne High-End-Komponenten mit ihrem übertrieben Hochton machen. Während besagte High-End-Gerätschaften gern mal versuchen hochauflösenden Klang über den Hochton zu erreichen, hat das Elite II etwas, das man organische Auflösung nennen könnte. Ein gutes Beispiel dafür ist der Klassiker „Idlewild South“ der Allman Brothers Band: Ein Album, das ich analog und digital schon ungezählte Male gehört habe. Dennoch sind mir mit dem Goldring Elite Details in Gregg Allmans Stimme aufgefallen, die ich zuvor noch nicht wahrgenommen habe. Auch hat der Gesang eine Dynamik, die mir bisher nicht aufgefallen ist. Am Hochton kann das bei diesem Album schon deshalb nicht liegen, da einfach nicht viel davon drauf ist. Würde man versuchen, Details aus dem Hochton zu holen, so endet das vermutlich darin, dass es schrill würde und man das Album gar nicht mehr hören mag.

Körperhaft und knackig

Diese, in allen Frequenzbereichen merkliche, organische Auflösung sorgt dafür, dass Details eben nicht nur aus dem Hochton kommen, sondern überall gefunden werden. So bringt das Elite beispielsweise auch Gitarren und Percussion besonders zur Geltung. Ein unbedingter Anspieltipp ist daher Eric Claptons „Unplugged“. Das klingt über das Goldring extrem realistisch und lässt tatsächlich irgendwie die Atmosphäre eines kleinen Wohnzimmerkonzerts aufkommen. Auch wenn das echte Konzert wahrscheinlich gar nicht mal so klein war. In der Bühnendarstellung nutzt das Elite beide Dimensionen: Die Breite zwischen den Lautsprechern und insbesondere auch die räumliche Tiefe. So fällt es leicht, vor dem inneren Auge ein Bild der Musiker des Konzerts auf einer imaginären Bühne entstehen zu lassen. Während akustische Gitarren hier insbesondere von der körperhaften Darstellung leben, ist es bei der Percussion eher die knackige, dynamische Spielweise des Goldring, die für Hörspaß sorgt. Die sorgt hier definitiv für den berühmten Fußwippfaktor.

Ein Nadelschutz gehört natürlich auch zum Lieferumfang. Er wird einfach auf das Gehäuse geschoben und hält dann selbstständig.

Fazit

Das Goldringe Elite II ist ein hervorragender Tonabnehmer. Dieses lang erprobte und ausgereifte System überzeugt schon bei der Montage durch sein stabiles Gehäuse und klare, gerade Formen, die die Justage leicht machen. Einmal montiert, überzeugt das Elite durch feinste Details, die vom Diamanten im Gyger S-Schliff aus der Rille geholt werden. So wird das Zuhören zur wahren Freude. Das Elite präsentiert gute Aufnahmen wunderbar detailliert und feingeistig, ist gleichzeitig jedoch auch nachsichtig mit weniger guten Aufnahmen. So kann man mit dem Goldring Elite II seine gesamte Plattensammlung stundenlang in bester analoger Qualität genießen. Ohne, dass dabei der Spaß an musikalisch herausragenden, aber möglicherweise weniger gut produzierten Lieblingsplatten auf der Stecke bleibt. Am Ende geht es ja um den Spaß am Musikhören und den bietet das Goldring Elite II in jeder Situation sowie bei jeder Platte die ich damit gehört habe. Ein echter (Geheim-)Tipp!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94

95

94

Technische Daten

Modell:Goldring
Elite II
Produktkategorie:MC-Tonabnehmer
Preis:um 700 Euro
Garantie:2 Jahre Gewährleistung
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
empf. Auflagegewicht:1,7 Gramm
Ausgangsspannung:0,5 mV +/- 1 dB @ 1 kHz
Nadelschliff:Gyger S
Lieferumfang:- Elite II
- Nadelschutz
- Inbusschrauben (2)
- Inbusschlüssel
Pros und Contras:+ dynamischer Grundton
+ ausgewogene Hoch-/Mitteltonsektion
+ exzellente Raumdarstellung
+ langzeithörtauglich
+ sehr gute Verarbeitung
+ umfangreiches Zubehör
+ exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Eizo FlexScan EV2795-BK – 27 Zoll-Ideallösung für Büro, Home Office und Freizeit

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Dank moderner USB-C-Anschlussmöglichkeit, praktischer Ergonomie und sehr guter Bildqualität verspricht der Eizo FlexScan EV2795 höchste Ansprüche in Büro, im Homeoffice und auch für den privaten Einsatz zu erfüllen. Er sieht gut aus, löst sauber auf und ist flexibel. Stellt sich nur die Frage, wie er sich im Praxiseinsatz schlägt und wie es um Farbtreue, Farbtemperatur und Helligkeit bestellt ist. All das haben wir mal ausprobiert.

Der Eizo FlexScan EV2795: Flexibel, elegant und mit natürlicher Farbdarstellung.

Die Anforderungen an den Bildschirmarbeitsplatz werden immer umfangreicher. Sowohl im Büro als auch zu Hause wird erwartet, dass Farben von Produkten und Präsentationen auf dem Monitor absolut originalgetreu aussehen. Nur so lassen sich Logos und Produkte objektiv bewerten. Wer will schon, dass die im Internet georderten Artikel in der Realität anders ausschauen, als die bunten Abbildungen im Onlineshop? Weder Käufer noch Händler haben ein Interesse daran. Retouren sind nämlich ärgerlich, teuer und zeitaufwändig. Deshalb muss der Monitor in der Lage sein, alles farbgetreu darzustellen.
Arbeitet man Tageslicht, ist eine hohe Lichtausbeute erforderlich, damit sich die Darstellung auf dem Monitor gegen das Umgebungslicht durchsetzen kann. Texte und Tabellen erfordern eine hohe Auflösung, damit man alle Feinheiten erkennt. Darüber hinaus setzt die Arbeitsplatz-Schutzverordnung in vielen Belangen hohe Anforderungen an Firma und das Homeoffice. An dieser Stelle kommt der Eizo FlexScan EV2795-BK ins Spiel. Er viele erfüllt der genannten Voraussetzungen ganz locker.

Der Eizo FlexScan EV2795 kommt fix und fertig montiert zum Kunden nach Hause.

Sofort einsatzbereit

Nicht nur als Journalist gefällt es mir, wenn ein Monitor in der Redaktion sofort einsatzbereit ist. Auch in der privaten Anwendung bevorzuge ich, wenn ein Bildschirm nicht erst umständlich montiert werden muss. Ähnlich sehen es ganz offensichtlich auch die Ingenieure von Eizo. Der EV2795 steckt fix und fertig montiert im Karton. Er wird in einem Stück herausgehoben und auf den Schreibtisch gestellt. Jetzt muss ich noch die Schutzfolien vom Display und Standfuß entfernen. Simpler geht eine Montage einfach nicht. Monitore anderer Herstellern bestehen hingegen zum Großteil aus mehreren Komponenten, die zerlegt im Karton liegen und teilweise erst umständlich miteinander verschraubt werden müssen, bevor der PC oder das Notebook verbunden werden können. Nicht so bei Eizo. Direkt aus dem Karton entnommen, können Zuspieler und Netzkabel mit dem EV2795 verbunden werden. Schneller hatte ich noch nie einen Monitor einsatzbereit. Dafür vergebe ich gleich mal ein paar Extrapunkte.

Alle Anschlussbuchsen befinden sich auf der Rückseite des FlexScan EV2795.

Bequeme Anschlussvielfalt und USB-C

Das Kürzel „BK“ in der Produktbezeichnung des Eizo EV2795-BK steht für Black. Gehäuse, Säule und der runde Standfuß sind nämlich in Schwarz gehalten. Das sieht stylisch aus auf meinem Schreibtisch. Die Auflösung des 16:9-Displays beträgt 2.560 x 1.440 Pixel (WQHD). Durch diese hohe Auflösung werden vor allem Grafiken und Fotos besonders detailreich abgebildet. PC und Notebook werden auf der Rückseite verbunden. Die Terminals sind leicht zugänglich und bestens beschriftet. Eizo hat unserem Testgast neben den üblichen HDMI- und DisplayPort-Eingängen einen USB-C-Anschluss spendiert. Hierbei handelt es sich um eine moderne neue Schnittstelle, welche die Verbindung mit Notebook, Tablet und PC erleichtert. Das Besondere daran ist: Wird zum Beispiel ein USB-C-fähiges Notebook angeschlossen, können über ein einziges Kabel Bildsignale in beide Richtungen übertragen und gleichzeitig der Akku das Mobil Devices aufgeladen werden. Das Notebook muss also nicht noch zusätzlich an eine Steckdose. Die Stromversorgung übernimmt der EV2795.

Alle Kabel werden durch den praktischen Kabelkanal geführt. So bleibt die Rückseite des Eizo EV2795-BK stets aufgeräumt.

Komfortable Bedienung und LAN-Anschluss

Wer klobige Tasten zur Bedienung auf dem Rahmen, der Rückseite oder der Unterseite sucht, wird beim EV2795 nicht fündig. Eizo hat vorderseitig kaum sichtbare Sensoren in den Rahmen eingelassen. Diese reagieren überaus präzise auf jede feinfühlige Berührung. Das On-Screen-Menü ist selbsterklärend und bietet alle notwendigen Parameter, um die gewünschten Einstellungen vorzunehmen. Ab Werk ist „Englisch“ als Sprache vorgegeben. Mit einem Klick stelle ich auf „Deutsch“ um. Als besonders praktisch empfinde ich den LAN-Anschluss an diesem Monitor. Hintergrund: Mittlerweile werden Notebooks immer flacher. Einige Hersteller verzichten hier deshalb auf einen LAN-Anschluss. Wenn Unternehmen aus Datenschutzgründen kein „offenes“ WLAN-Netzwerk für Besucher zur Verfügung stellen, können E-Mail-Übertragung und Onlinekonferenzen dann durchaus problematisch werden. Mittels LAN-Verbindung erlaubt der Eizo EV2795 dann, dass alle Funktionen eines Mobil-Devices genutzt werden können, während Firmennetzwerke weiterhin geschützt bleiben. Dafür wird das Notebook lediglich via USB-C am FlexScan angeschlossen, die Netzwerkverbindung erfolgt über das USB-Kabel.

Die Tastatur ist im Rahmen quasi unsichtbar eingelassen. Bei Berührung öffnet sich darüber eine Leiste mit Bedienelementen, so kann die Navigation spielend einfach erfolgen.

Natürliche Farbdarstellung

Der Eizo FlexScan EV2795 überzeugt mich bereits in seiner Werkseinstellung. Die Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (D65) wird fast punktgenau getroffen. Der Graustufenverlauf ist über alle Helligkeitsabstufungen homogen. Lediglich der Farbraum ist in Richtung Rot etwas zu groß. Vielen werden die etwas satteren Farben aber zweifelsfrei gefallen. Wer hingegen auf eine präzisere Farbdarstellung Wert legt, so wie ich, der schaltet einfach in den Farbmodus „sRGB“ um. Jetzt wird der Farbraum exakt abgedeckt. Der Graustufenverlauf sitzt sogar noch eine Spur besser als in der bereits sehr guten Werkseinstellung. Anpassungen via RGB-Gain/Offset-Regler sind möglich. Einfacher ist allerdings eine Software-Kalibrierung mit einem externen Sensor. Zwingend nötig ist das aber nicht, Eizo hat einen hervorragenden Job gemacht und den sRGB-Standard präzise eingehalten. Also sind alle Voraussetzungen erfüllt, um originalgetreue Farben auf dem Bildschirm zu erleben. Allenfalls das Gamma könnte für Experten etwas zu niedrig ausfallen, deshalb es bedarf einer kleinen Anpassung.

Für das beste Bildergebnis bieten sich der Farbmodus „sRGB“ und ein Helligkeitwert von „100“ an. Weitere Einstellungen müssen am EV2795 nicht verändert werden, um eine natürliche Farbreproduktion zu erhalten.

Für die Tageslicht-Arbeit wie geschaffen

Die Maximalhelligkeit im Farbmodus beträgt „sRGB“ 264 cd/m². Das ist hell genug, um tagsüber im Home-Office arbeiten zu können, ohne dass ich den Raum nennenswert abdunkeln muss. Allenfalls bei direktem Sonnenlichteinfall fahre ich die Jalousien etwas herunter, um nicht geblendet zu werden. Den Kontrast beziffert Eizo mit ordentlichen 1.000:1, den mein Testsample mit 1.035:1 (On/Off) sogar übertrifft. Dieser hervorragende Kontrast fällt mir im Bild sofort positiv auf. Schwarze Texte auf weißen Hintergrund besitzen viel Zeichnung. Buchstaben fransen nicht aus, sondern besitzen klar abgegrenzte Kanten. Für mich als Autor ist das eine Wohltat. Obendrein sorgt das hochwertige IPS-Panel dafür, dass Farben und Kontrast aus normalen Blickwinkeln stabil bleiben und nicht flimmern. Schauen mir mein Kollege oder ein Kunde mal über meine Schulter, sehen sie auf dem EV2795 eine einwandfreie Darstellung. Bis zu einem Winkel von 178 Grad werden Helligkeit und Kontraste aufrecht gehalten.

Bis zu einem Winkel von 178 Grad bietet der Eizo FlexScan EV2795 eine gleichmäßige Ausleuchtung und vollen Kontrast.

Angenehmes Arbeiten im Büro und Zuhause

Für gewöhnlich arbeite ich in der Redaktion. Dort bearbeite und sortiere ich stundenlang Bilder für Onlinepräsenzen und verfasse passende Texte dazu. Für mich ist es eine deutliche Erleichterung, wenn ich dabei vor einem großen Monitor sitze. Auf seiner 27 Zoll Diagonalen gestattet es mir mein Testgast, dass eine ganze Wordseite in DIN A4 abgebildet wird. Da auf dem EV2795-BK Platz aber reichlich Platz vorhanden ist, lege ich für diesen Artikel Bilder und Text nebeneinander (siehe Foto oben). Die Schriftgröße ist angenehm. So dargestellt, ist es nun viel leichter die passenden Worte für die inhaltliche Beschreibung zu finden. In meinem Homeoffice verfasse ich Beiträge übrigens unter einer Dachschräge. Dort muss der Monitor so tief wie möglich stehen. An dieser Stelle kommt dann auch die gute Ergonomie des Eizo ist Spiel. Im Handumdrehen kann ich den Bildschirm auf meine Sehgewohnheiten ausrichten.

Eine Doppelseite in DIN A3 oder zwei DIN-A4-Seiten nebeneinander werden vollständig auf dem Bildschirm dargestellt.

Sieht schick aus

Optisch gefällt mir der Eizo FlexScan 2795-BK ebenfalls sehr gut. Der 27-Zöller lässt sich bestens ins Büro-Ambiente einfügen, ohne dass er sich visuell in den Vordergrund drängt. Betreten Besucher meinen Redaktionsraum, sehen sie zuerst die Kehrseite des Bildschirms. Das ist sicher in vielen Home Offices so. Hier ist es ein angenehmer Nebeneffekt, dass auch die Rückseite des Eizo entzücken kann. Der schmale Fuß lässt genug Platz auf dem Schreibtisch und die mattschwarze Fläche wirkt sehr hochwertig. Die Anschlüsse sind leicht vertieft und der dezente Schriftzug inklusive Eizo-Logo zeigt erfahrenen Besuchern gleich, um welche Perle es sich hier handelt. Unauffällig auffällig ist auch der eben bereits kurz angesprochene Auszug. Der ist nicht einfach plump gestaltet, sondern wirkt dank seiner dreistufigen Konstruktion fast schon ein wenig futuristisch. Die clever integrierte Kabelführung ist dabei fast schon obligatorisch. So designed ist der 2795-BK auf meinem Schreibtisch ein echtes Schmuckstück.

Der Eizo FlexScan EV2795 kann direkt bis auf den kompakten Standfuß des Bildschirms heruntergefahren werden.

Platz und Ehrlichkeit

Der schmale Rahmen ist für mich ein weiteres Pro-Argument für diesen LED-Monitor. Er ist so schmal gehalten, dass Bildinhalte nahezu das gesamte Display ausfüllen. Ein Millimeter Breite, dünner geht es kaum. So lassen sich locker zwei Bildschirme nebeneinander stellen, die dann fast wie ein einzelner XXL-Monitor wirken. Wer viel mit Zahlen und Grafiken arbeitet, der weiß, welche Vorteile das bietet. Ganz nebenbei arbeitet man so dann auch gern. Und auch das Shoppen im Internet wird so zum Augenschmaus. Hochwertige Kleidung wird in den großen Online-Shops selbstverständlich in natürlichen Farben beworben. Seit ich einen Monitor besitze, der sRGB zu 100 Prozent darstellt, werden diese auch exakt dargestellt. So kommt es nun häufiger vor, dass ich im Netz Pullover und Jacken bestelle. Meine Retourenquote ist entsprechend kaum nennenswert, weil die auf dem Monitor dargestellten Farben exakt so aussehen, wie die gelieferten Produkte.

Aufgrund der natürlichen Farbreproduktion wissen Artikel in Online-Shops und auf der Lite-Magazin-Seite auf dem Eizo FlexScan EV2795-BK voll zu gefallen.

Fazit

Mit seinem 27-Zoll-Display eignet sich der Eizo FlexScan EV2795-BK FlexScan sowohl für den Büro-Einsatz wie fürs Home-Office. Da der Bildschirm fix und fertig montiert ist, geht die Installation ganz leicht von der Hand. Der Monitor kann ideal auf die persönlichen Sehgewohnheiten ausgerichtet werden, dank des flexiblen Auszugs gelingt das sogar unter Dachschrägen. Moderne USB-C-Unterstützung sowie alle aktuellen Schnittstellen bieten eine umfassende Anschlussvielfalt. So lassen sich aktuelle sowie ältere Notebooks und PCs schnell und einfach verbinden. Auf unserem anspruchsvollen Testparcours schlägt er sich hervorragend. Farbdarstellung und Kontrast sind ab Werk bereits auf sehr hohem Niveau. Mit besagten, kleinen Änderungen lässt sich die Performance sogar nochmals verbessern. Hinzu kommen der schlanke Fuß, das superschmale Display und das zurückhaltend-elegante Design. All das macht den Eizo zu einem Monitor mit dem man gern und viel arbeitet und den man auch in der Freizeit hervorragend nutzen kann.

Test, Text und Fotos: Bo Bonner

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94

92

95

Technische Daten

Modell:Eizo
EV2795-BK FlexScan
Produktkategorie:Business Monitor
Preis:750,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Eizo Europe, Mönchengladbach
Telefon : 02161-8210 0
Internet: www.Eizo.de
Abmessungen (HBT):420-550 x 610 x 230 m
Gewicht:8,5 Kilogramm
Seitenverhältnis:16:10
Bildschirmdiagonale:27 Zoll
Bildauflösung:2.560 x 1.440 Pixel
Paneltyp:IPS Technologie mit LED Backlight
Schwenkbar (links/rechts):344 Grad
Kontrast:1.035:1 (On/Off) 
280:1 (ANSI)
Helligkeit:264 cd/m² (kalibriert) 
Eingänge1 x HDMI  
1 x Display Port 
1 x USB-C (HDCP 1.3)
3 x USB
Ausgänge:3,5 mm Klinke (z.B. Kopfhörer)
Lieferumfang:- EV2795-BK
- Netzkabel 
- Schnellanleitung 
- USB-C-Kabel
Pros und Contras:+ 5 Jahre Garantie inkl. Vor-Ort-Austauschservice 
+ ergonomisches Design 
+ schnelle und sehr leichte Installation 
+ USB-C-Konnektivität  
+ Farbtemperatur/Graustufenverlauf ab Werk herausragend 
+ Flimmerfrei 

- kein Adobe RGB
Benotung:
Bildqualität (40%):94/95
Ausstattung (20%):92/95
Praxis (40%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Kopfhörer-Verstärker SPL Phonitor se – Einstieg ins Elysium

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Tonstudio-Niveau zuhause und zu erschwinglichem Preis? Der Phonitor se macht‘s möglich, denn SPL konzentriert bei diesem Kopfhörer-Verstärker seine Top-Technik aufs Wesentliche: Die Voltair-Technologie bürgt für beste Klangqualität, die Matrix-Schaltung holt die Musik aus dem Kopf und sorgt damit für ein natürliches Hörempfinden – und mit dem optionalen DAC-Modul geht sogar HiRes bis PCM 768 und DSD265. Bietet der SPL Phonitor se damit den Einstieg ins Elysium?

Der SPL Phonitor se bietet gerade in der Version mit metallic-roter Front ein attraktives Erscheinungsbild, das sich von herkömmlichen HiFi-Komponenten abhebt.

Der SPL Phonitor se bietet gerade in der Version mit metallic-roter Front ein attraktives Erscheinungsbild, das sich von herkömmlichen HiFi-Komponenten abhebt.

„Kopfhörerverstärker?“ oder „Kopfhörerverstärker!“ – die Setzung eines Fragezeichens oder eines Ausrufezeichens hängt davon ab, ob man nur gelegentlich die Privatbeschallung betreibt und dafür einen brauchbaren Kopfhörer nutzt, oder ob man für den häufigen Einsatz ein hochklassiges Modell besitzt und deshalb auch einen audiophilen Anspruch an die Wiedergabe stellt. Dann reicht der integrierte Kopfhöreranschluss am Vollverstärker kaum mehr aus – wenn überhaupt einer existiert. Also muss ein externer Amp her, der die hohen Ambitionen erfüllt – und die orientieren sich häufig am Profi-Bereich. Hier kommt SPL her: Die Niederkrüchteer Manufaktur hat sich mit seinen Tonstudio-Lösungen längst einen erstklassigen Ruf erworben, insbesondere mit Verstärkern, die das Mixen und Mastern per Kopfhörer ermöglichen, dabei aber die übliche harte Trennung der Kanäle samt der unnatürlichen, Super-Stereoeffekt genannten Abbildungsweise vermeiden und statt dessen eine Darstellung ermöglichen, wie sie von zwei Lautsprechern im Raum erzeugt wird. Diese Studio-Technik bietet SPL mit der „Professional Fidelity“-Serie auch für den HiFi-Bereich an.

Zum Anschluss eines Kopfhörers bietet der Phonitor se frontseitig einen unsymmetrischen Ausgang in Form einer großen Klinken-Buchse.

Zum Anschluss eines Kopfhörers bietet der Phonitor se frontseitig einen unsymmetrischen Ausgang in Form einer großen Klinken-Buchse.

Quintessenz im charakteristischen Design

Der nun präsentierte SPL Phonitor se ist dabei quasi die Quintessenz: Als Einstiegsmodell bietet er die gleiche Verstärkertechnik und Matrix-Schaltung, welche uns schon bereits beim Test des großen Bruders SPL Phonitor xe beeindruckt hat – aber eben konzentriert aufs Wesentliche. Dies geht jedoch nicht zulasten der Komponentengüte oder der Verarbeitungsqualität: Wie wir beim intensiven betrachten feststellen, bietet der SPL Phonitor se den exzellenten Standard der großen Modelle. Wie sie hebt sich auch der Phonitor se durch die charakteristische Optik und die ungewöhnliche Geometrie angenehm von dem üblichen Consumer-HiFi-Standard ab: Mit den Maßen 6 mal 28 mal 30 Zentimeter erstreckt er sich deutlich stärker in die Tiefe als in die Breite, hinzu kommen die markante Kantenrundung des schwarzen Metallgehäuses und das Retro-Flair der Front. Dies alles weist den Phonitor se klar als SPL-Komponente aus – insbesondere mit der metallic-roten Frontausführung unseres Testgeräts, die deutlich markanter ist als die Alternativen in Mattsilber oder Mattschwarz.

Das Volumenrad ist in massivem Aluminium realisiert, dahinter arbeitet ein Premium-Potentiometer. Die Gängigkeit des Pegelstellers ist exzellent.

Das Volumenrad ist in massivem Aluminium realisiert, dahinter arbeitet ein Premium-Potentiometer. Die Gängigkeit des Pegelstellers ist exzellent.

Optionaler DAC für Hochleistungs-HiRes

Auf die eher zierenden denn notwendigen VU-Meter, die bei den großen Modellen den Signalpegel anzeigen, verzichtet der Phonitor se. Auch bei den Anschlüssen zeigt er sich schnörkellos: Mit der Beschränkung auf einen unsymmetrischen Cinch-Eingang auf der Rückseite und einen ebenfalls unsymmetrischen Kopfhörerausgang auf der Front sind die üblichen Anschluss-Ansprüche des Home-HiFi-Bereichs abgedeckt. Der Pegel des Kopfhörerausgangs lässt sich sogar mithilfe eines Schalter auf der Geräteunterseite um 12 Dezibel anheben, falls ein leistungsfordernder Kopfhörer dies nötig macht. Ein Klasse-Feature, das auch die großen Modelle auszeichnet – wie auch die Möglichkeit, den Verstärker mit einem optionalen Digital-Modul zum Hochleistung-DAC aufzurüsten. Dann bietet der Phonitor se einen USB-Port, über den HiRes-Files in den sagenhaften Qualitäten PCM 768 Kilohertz/32 Bit und DSD256 zugespielt werden können. Dazu kommen ein elektrischer und ein optischer S/PDIF-Input für Signale bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Bei der optischen Verbindung ist dann allerdings ein Glasfaser-Toslink-Kabel mit maximal ein Meter Länge Pflicht.

Mit dem optionalen DAC-Modul stehen drei digitale Schnittstellen zur Verfügung: ein optischer und ein elektrischer S/PDIF-Input sowie ein USB-B-Port, über den die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 768 Kilohertz/32 Bit sowie DSD265 möglich ist.

Mit dem optionalen DAC-Modul stehen drei digitale Schnittstellen zur Verfügung: ein optischer und ein elektrischer S/PDIF-Input sowie ein USB-B-Port, über den die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 768 Kilohertz/32 Bit sowie DSD265 möglich ist.

Klarheit und Kraft dank Class-A-Schaltung mit Voltair-Technologie

Damit bietet die DAC-Sektion die gleiche Hochleistungsfähigkeit wie die großen Modelle – mit zwei Ausnahmen: Auf den selten verwendeten symmetrischer AES/EBU-Input wird verzichtet, und die Filterung, die nach der Digital-Analog-Wandlung nötig ist, übernehmen die Filter des DAC-Bausteins statt die SPL-eigene Schaltung mit der selbstentwickelten Voltair-Technologie. Dieses clevere Know-how kommt hingegen bei der Verstärkerschaltung zum Zuge. Sie ist natürlich in Class-A realisiert, diese Amplifizierungs-Aart bürgt für lineare Verstärkung mit minimalen Verzerrungen. Die Voltair-Technologie bewirkt nun eine weitere Optimierung: Die Operationsverstärker der Schaltung, die für die Verarbeitung der Audiosignale zuständigen sind, arbeiten hier mit einer wesentlich höheren Betriebsspannung als üblich. So kann die Schaltung höhere Maximalpegel verarbeiten. Dadurch ist der Verstärker weniger anfällig für Übersteuerungen, er bietet eine größere Dynamik und einen höheren Rauschabstand – und er liefert am Kopfhörerausgang eine satte Power von bis zu 5 Watt. Damit treibt der Phonitor se auch leistungshungrigste Modelle und mitunter kapriziöse Magnetostaten oder Elektrostaten problemlos an.

Die Umschalter dienen der sauberen Um- und Freischaltung der Eingänge. Ist das optionale DAC-Modul integriert, trifft man mit dem „Digital“-Schalter die Wahl zwischen den drei nun verfügbaren Schnittstellen.

Die Umschalter dienen der sauberen Um- und Freischaltung der Eingänge. Ist das optionale DAC-Modul integriert, trifft man mit dem „Digital“-Schalter die Wahl zwischen den drei nun verfügbaren Schnittstellen.

Clevere Matrix …

Mit der „Matrix“ verfügt der Phonitor se auch über das zweite Know-how-Pfund von SPL: Eine spezielle Crossfeed-Schaltung sorgt für eine natürlichere Wiedergabe. Der Musikgenuss über Kopfhörer bietet eine intensiv-detailreiche Abbildung, zeitigt aber auch eine Im-Kopf-Lokalisation und einen Super-Stereo-Effekt: Die Musik erklingt nicht vor uns, sondern mitten im Kopf, und die imaginäre Bühne hat wenig Tiefe, ist dafür aber ungemein breit, die Musiker stehen viel zu weit auseinander. Der Grund: Wir bekommen die Signale des rechten und linken Kanals komplett getrennt auf die Ohren – ohne jenes Übersprechen, das bei einer Wiedergabe mit einem Lautsprecherpaar stattfindet: Dort gelangt immer auch der Schall der linken Box an das rechte Ohr und der Schall der rechten Box an das linke Ohr. Dies geschieht mit einer leichter Verzögerung und etwas geringerem Pegel. Zudem ist der Frequenzumfang kleiner, weil unser Kopf diesem Schallanteil im Weg ist und ihn bei seiner Reise hin zum entlegenen Ohr verändert.

Mi dem „Matrix“-Kippschalter aktiviert man die Crossfeed-Schaltung. Die beiden Einstellungen C1 und C2 unterscheiden sich in der Größe der Laufzeitdifferenz und bieten somit zwei Intensitätsstufen.

Mi dem „Matrix“-Kippschalter aktiviert man die Crossfeed-Schaltung. Die beiden Einstellungen C1 und C2 unterscheiden sich in der Größe der Laufzeitdifferenz und bieten somit zwei Intensitätsstufen.

… für eine lautsprecherartige Wiedergabe

Dank dieser Laufzeit- und Lautstärkeunterschiede kann unser Gehirn errechnen, wo ein Schallereignis herkommt, wir können diese Quelle also räumlich verorten. Nach diesem natürlichen Prinzip funktioniert die Wiedergabe über Lautsprecher – und auf diese Beschallungsart werden auch die Musikproduktionen ausgerichtet. Aus diesem Grund geben manche Kopfhörerverstärker mit einer Crossfeed-Schaltung etwas vom rechten Kanal auf das linke Ohr und umgekehrt, um eine lautsprecherartige Wiedergabe zu erzielen. Dies vollführt auch die zuschaltbare Matrix von SPL. Bei den großen Modellen ist dieses elaborierte Feature mit Einstellmöglichkeiten für die Crossfeed-Stärke, die Lautsprecher-Einwinklung und den Center-Level flexibel-vielfältig veränderbar, beim Phonitor se bekommen wir quasi ein Best Of mit zwei Intensitätsstufen der Über-Kreuz-Fütterung. Dabei ist der Aufstellwinkel der simulierten Lautsprecher fix auf 30 Grad eingestellt, was der Standard-Aufstellung eines Boxenpaars entspricht, und ebenso fix ist der Center um ein Dezibel abgesenkt. Die Crossfeed-Einstellung nimmt man über einen Kippschalter vor – und damit sind wir schon bei der Handhabung.

Mit Kopfhörer und Quelle – hier ein Laptop zum streamen digitaler Files –ist der Phonitor se spielfertig.

Mit Kopfhörer und Quelle – hier ein Laptop zum streamen digitaler Files –ist der Phonitor se spielfertig.

Einrichtung und Bedienung

Im Betrieb produziert der Verstärker etwas Wärme, deshalb sollte man ihm rundherum etwas Platz für die Frischluftzufuhr gönnen. Zur Schonung der Hochleistungs-Technik empfiehlt SPL, vor dem Ein- und Ausstecken des Kopfhörers die Lautstärke am Phonitor se herunterzudrehen. Dabei lernt man gleich die sahnige Gängigkeit des Premium-Potentiometers kennen. Im Betrieb sorgt es für einen extrem hohen Gleichlauf, also für eine präzise-simultane Pegelveränderung auf beiden Kanälen. Ebenfalls zur Schaltungs-Schonung ist der Ein- und Ausschaltprozess mit einem rückseitigen Netzschalter und einem frontseitig An/Standby-Schalter zweigeteilt. Aus gleichem Grund beherbergt die Stirnseite deshalb auch dezidierte Kippschalter für die Wahl zwischen Analogeingang und Digitalinput – und hier dann wiederum zwischen den drei verschiedenen Digital-Schnittstellen. Das ist sehr durchdacht, aber eben auch aufwändig gemacht. Um den USB-Port nutzen zu können, müssen Windows-Nutzer auf dem zuspielenden Rechner den aktuellen Treiber der SPL-Homepage herunterzuladen (hier geht es zum Treiber-Download) und installieren. Mac OS- und iOS-User können hingegen direkt starten.

Der Phonitor se bietet in seiner Basis-Version einen analogen unsymmetrischen Line-Eingang in Form zweier hochwertiger, vergoldeter Cinch-Buchsen.

Der Phonitor se bietet in seiner Basis-Version einen analogen unsymmetrischen Line-Eingang in Form zweier hochwertiger, vergoldeter Cinch-Buchsen.

Der SPL Phonitor se in der Praxis

Uns interessiert erst einmal die Kernkompetenz des Phonitor se: Seine Qualität als Kraftwerk. Weil unser Testmodell mit dem DAC-Modul ausgestattet ist, können wir auch gleich mal sein Kovertierungsvermögen testen. Deshalb streamen wir per USB-Port von unserem Laptop, auf dem die audiophile Player-Software Audirvana installiert ist, eine Aufnahme, die in PCM 768 Kilohertz/32 Bit gemastert wurde: „Summer Vibe“ von Beagle Kick. Das junge japanische Quintett in der Besetzung Trompete, Gitarre, E-Piano, Bass und Percussion/Cajon hat bei der Aufnahme dieser chilligen Jazz/Latin-Nummer Wert auf einen Top-Standard gelegt. Das verrät uns die akkurate Auflistung der verwendeten Mikrofone, Mikrofonverstärker, Aufnahme- und Mastering-Tools. Und so erleben wir mit dem Phonitor se eine exzellent klare, neutrale und transparente Wiedergabe. Uns fasziniert neben dieser Reinheit aber auch die Unmittelbarkeit, die scheinbare Gegenwärtigkeit und Greifbarkeit der Musiker – wir fühlen uns, als wären wir bei dieser Aufnahmesession, die gemäß der verfügbaren Fotos in einem kleinen Studioraum stattgefunden hat, dabei!

Mit dem DIP-Schalter 1 auf der Geräteunterseite kann man den Pegel des Kopfhörerausgangs um 12 Dezibel anheben.

Mit dem DIP-Schalter 1 auf der Geräteunterseite kann man den Pegel des Kopfhörerausgangs um 12 Dezibel anheben.

Herrliche Dynamik mit Power-Plus

Als Schallwandler verwenden wir mit dem Focal Utopia einen exzellenten Over-Ear-Kopfhörer. Der Phonitor treibt ihn mühelos an, der Verstärker ist gerade mal zu einem Drittel aufgedreht. Die mögliche Pegelanhebung brauchen wir eigentlich nicht, testen sie aber trotzdem: Jetzt arbeitet der Phonitor im unteren Drittel. Das Power-Plus weiß aber sehr wohl unser Alternative zu schätzen: Der geschlossene magnetostatische Dan Clark Audio AEON 2 braucht schon deutlich mehr Antrieb, mit der Pegelanhebung sorgt auch er ohne weites Aufdrehen des Verstärkers für eine herrlich dynamische Wiedergabe: Wir hören jeden der variantenreichen, in der Lautstärke fein nuancierten Schläge auf das Cajon, als stünden wir direkt daneben, auch die Anschlagsarbeit des Kontrabassisten ist ein akustisches Gedicht: das Saitenrutschen, das Schnarren, wenn die Saiten auf das Griffbrett schlagen, die Fülle und das Volumen des Basstons in den Sahnelagen des Instruments, das Näseln in den höheren Tonregionen – so muss ein Kontrabass klingen, um realistisch zu wirken.

Wer den Phonitor se per USB mit Files füttert, kann die höchstmöglichen File-Qualitäten PCM 768 und DSD256 einspeisen. Zum Abspielen wählt man am besten einen audiophilen und HiRes-fähigen Audio-Player. Hier kommt Audirvana zum Einsatz.

Wer den Phonitor se per USB mit Files füttert, kann die höchstmöglichen File-Qualitäten PCM 768 und DSD256 einspeisen. Zum Abspielen wählt man am besten einen audiophilen und HiRes-fähigen Audio-Player. Hier kommt Audirvana zum Einsatz.

Mit der Matrix in die Realität

Abgesehen von dieser famosen und dynamischen Detaildarstellung imponiert uns der Phonitor se mit der ausgezeichneten Offenheit und der Räumlichkeit seiner Gesamtabbildung. Hier ist das Erlebnis mit dem Focal Utopia noch beeindruckender, weil er mit seinen leicht eingewinkelten Treibern die völlige Im-Kopf-Lokalisation schon per se vermeidet. Mit der Matrix-Schaltung des Phonitor se lässt sich hier aber noch ein ganz anderes Niveau erreichen. Kaum schalten wir das Crossfeed zu, treten die fünf Musiker einen Schritt zurück und rücken merklich zusammen, statt weit auseinandergezogen quer durch unseren Kopf zu musizieren. Jetzt erscheinen sie uns als Ensemble, das mit einer schönen räumlichen Staffelung vor uns agiert. Wow! Das Crossfeed zeitigt aber einen Nebeneffekt: Der Bass wird etwas schlanker. Bei der satten, aber keinesfalls überbetonten Tieftonwiedergabe, die der Phonitor se im Zusammenspiel mit dem Focal Utopia bietet, ist das aber kein großer Verlust – gerade gemessen an dem nun erzielten Zugewinn an Darstellungsrealität.

Unter dem Phonitor se sorgen schockabsorbierende, mit Gummipuffern versehenen Füße für sicheren Stand und vibrationsarmen Betrieb.

Unter dem Phonitor se sorgen schockabsorbierende, mit Gummipuffern versehenen Füße für sicheren Stand und vibrationsarmen Betrieb.

Mehr Struktur und Natürlichkeit

Die Matrix-Wirkung testen wir jetzt auch mal mit einer älteren, problematischeren Aufnahme: Das Oscar Peterson Trio spielt „In A Mellow Tone“. Die Aufnahme stammt aus den 1960er-Jahren, das 192 Kilohertz/24 Bit Remaster ist ein Gedicht – gerade mit dem Phonitor: Abgesehen von der mitreißend frischen Interpretation des Jazz-Klassikers hören wir dank der tollen Auflösung, wie Peterson mal die Melodielinie, mal die Begleitung leise mitsingt. Das nehmen wir zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit wahr. Es macht das Klangerlebnis noch intimer und Oscar Peterson noch gegenwärtiger. menschlicher und sympathischer: Wir merken gerade, dass wir lächelnd vor dem Phonitor sitzen. Der Einsatz der Matrix tut dieser Aufnahme nun besonders gut. Das Trio klang zuvor überlebensgroß und wie auf einer Linie nebeneinandergestellt. Das Klavier kam dabei von rechts außen, das Schlagzeug stark von links, der Bass trichterte uns seine Töne zentral ein. Mit der Crossfeed-Aktivierung bekommt das Klangbild nun deutlich mehr Struktur und Natürlichkeit.

Im Zentrum der Front zeigt eine kleine rote LED zeigt mit sanftem Glimmen an, dass der Phonitor se eingeschaltet und im Standby-Modus ist – und mit stärkerem Leuchten, dass der Verstärker, wie hier, Betriebsbereit ist. Erst die Betätigung des rückseitigen An/Aus-Schalters lässt die Lampe erlöschen.

Im Zentrum der Front zeigt eine kleine rote LED zeigt mit sanftem Glimmen an, dass der Phonitor se eingeschaltet und im Standby-Modus ist – und mit stärkerem Leuchten, dass der Verstärker, wie hier, Betriebsbereit ist. Erst die Betätigung des rückseitigen An/Aus-Schalters lässt die Lampe erlöschen.

Normalisierung des Raums

Das vorher gefühlt drei Meter durchmessende Ride-Becken des Drumsets hat nun Normalmaß, und da Bob Durham es, wie beim Swing üblich, durchaus extensiv einsetzt, wirkt es nun auch nicht mehr so aufdringlich. Auch der originale Raumhall verliert Dank der Matrix seinen Stressfaktor: Die Aufnahme entstand im Rahmen der legendären Privatkonzerte in der Villa des Produzenten Hans-Georg Brunner-Schwer, und hier schallert es schon ordentlich. Das hört man gleich zu Beginn am Applaus und durch Petersons Solo-Vorstellung des musikalischen Themas: Ohne Matrix ist der Hall viel zu intensiv und ablenkend, mit Zuschalten der Matrix wird diese irritierend-stressige Überbetonung des Raums wohltuend aufgehoben. So macht die Crossfeed-Schaltung das Hören viel angenehmer sorgt für eine realistischere Wiedergabe. Wer nun allerdings einen hundertprozentigen „Wie mit Lautsprechern“-Effekt erwartet, verlangt dann doch etwas zu viel. Aber – und diese Erfahrung machen wir auch mit analoger Zuspielung der Musik – wer einmal die Matrix-Schaltung genossen hat, möchte ungern wieder zurück.

Der SPL Phonitor se im Praxistest: Hier spielt der mit dem Kopfhörer Focal Utopia.

Der SPL Phonitor se im Praxistest: Hier spielt der mit dem Kopfhörer Focal Utopia.

Fazit

Der SPL Phonitor se konzentriert die Top-Technik der großen Phonitor-Modelle auf das Wesentliche: Als Kopfhörer-Verstärker bietet er die Voltair-Technologie, dank der ihm eine exzellent neutrale Wiedergabe mit toller Transparenz, Dynamik und Basskraft gelingt. Mit der Matrix-Schaltung, die auf zwei Intensitätsstufen fokussiert ist, holt er zudem die Musik aus dem Kopf und sorgt für eine wesentlich natürlichere Wiedergabe, die den auf Dauer anstrengenden Super-Stereo-Effekt und die übertriebene Hall-Abbildung von Räumen vermeidet. Durch die Aufrüstung mit dem DAC-Modul ist der Phonitor se zudem extrem HiRes-fähig bis hin zu PCM 768 und DSD265. Mit diesem klanglichen und technischen Niveau bietet der SPL Phonitor se den Einstieg ins Elysium – nur insofern folgen wir der herstellerseitigen Charakterisierung dieses ausgezeichneten Kopfhörerverstärkers als Einstiegsmodell.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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210115.SPL-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SPL
Phonitor se
Produktkategorie:Kopfhörerverstärker / (DAC)
Preise:- mit DAC: 1.399,00 Euro
- ohne DAC: 999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Front: Metallic-Rot, Gehäuse: Mattschwarz
- Front: Mattsilber, Gehäuse: Mattschwarz
- Front: Mattschwarz, Gehäuse: Mattschwarz
Vertrieb:SPL electronics GmbH, Niederkrüchten
Tel.: +49 2163 98340
https://spl.audio
Abmessungen (HBT):57 (inkl. Füße) x 278 x 300 mm
Gewicht:2,8 kg
Eingänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch), Impedanz: 20 kΩ
Eingänge (digital), nur mit optionalem DAC verfügbar:1 x USB Typ B
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch, koaxial)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: PCM 768 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- S/PDIF elektrisch: PCM192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit, mit Glasfaserkabel < 1m: PCM 192 kHz/24 bit
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer unsymmetrisch (6,35 mm-Klinke, Impedanz: 0,18 Ω)
max. Ausgangsleistung:- 2 x 2,7 W bei 600 Ω Anschlussimpedanz
- 2 x 5 W bei 250 Ω Anschlussimpedanz
- 2 x 1 W bei 32 Ω Anschlussimpedanz
Frequenzgang:10 Hz - 300 kHz (-3 dB)
Rauschabstand:103 dBA
Dynamikumfang:135,5 dB
Lieferumfang:- SPL Phonitor se
- Netzkabel (1,5 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch)
Optionales Zubehör/Module:DAC 768xs
Pros und Contras:+ ausgezeichnete Wiedergabe mit großer Transparenz, Dynamik und Basskraft
+ hohe Ausgangsleistung erlaubt auch den Betrieb leistungshungriger Kopfhörer (z.B) Magnetostaten oder Elektrostaten
+ zuschaltbare zweistufige Crossfeed-Schaltung zur Simulation einer Lautsprecher-Wiedergabe
+ ausgezeichneter DAC für HiRes bis PCM 768 kHz/32 bit und DSD256
+ Pegelanhebung (12 dB) über bodenseitigen DIP-Schalter für leistungshungrige Kopfhörer
+ ausgezeichnete Komponenten- und Verarbeitungsqualität

- kein Line-Ausgang für den Anschluss an Aktivboxen oder für die Nutzung des DAC mit einem HiFi-Verstärker
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:sehr gut

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Seta Audio Rubicca – Schlanke Säule für impulsstarken, ehrlichen Sound

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Als welterstes Magazin dürfen wir die Rubicca von Seta Audio genauer unter die Lupe nehmen. Mit ihr nimmt Seta Audio einen im Vergleich zur aktuellen Produktreihe eher schlicht wirkenden Lautsprecher in sein Portfolio auf. Einen, der auch an kleineren Verstärkern Höchstleistungen liefert und exzellent klingt. Das bedeutet aber nicht, dass die Mainzer hier ihren Prinzipien untreu werden. Im Gegenteil …

Schlank, filigran und gemacht, um in kleineren Wohnräumen z brillieren: Die Seta Audio Rubicca.

Seta … ist das nicht? Nein, es ist nicht die Suche nach Außerirdischen Lebewesen in den Signalen des kürzlich eingestürzten Radioteleskops. Hinter Seta Audio steht Florat Seta. Ein Mainzer, der es nicht lassen kann, einfach alles noch einmal zu hinterfragen. So macht er sich bereits seit 30 Jahren einen Namen mit dem Umbau konventioneller Lautsprecher in Autos. Bereits gute Chassis werden mit seiner „Solid Cone Technologie“ veredelt. Ganz nebenbei krempelt Florat Seta aber das Design von Lautsprechergehäusen mit seiner Clusterflex-Technik völlig um. Zum Knowhow kommen die nötigen Kontakte für perfekt verarbeitete Gehäuse. Sie haben bei Florat Seta seit jeher eine Sonderstellung. Sie müssen schwer und solide auch absolut perfekt verarbeitet sein. Als Manufaktur kann Seta Audio mit jeglicher Farbe dienen und schreckt selbst vor Metallic-Lackierungen nicht zurück. Obendrein gewährt die Marke fünf Jahre Garantie auf die Rubicca, so überzeugt ist man von der Qualität der eigenen Schallwandler.

Hoch- und Mitteltieftöner sind harmonisch aneinander angebunden.

Die Rubicca steht für besondere Gestaltung

Während Seta Audio-Schallwandler eher außergewöhnlich gestylt sind, gibt sich die Rubicca vergleichsweise schlicht. Auch wenn unser Exemplar dem Schreiner buchstäblich aus den Händen gerissen wurde, steht die Form doch schon ziemlich in Stein gemeißelt … ähm … in Holz gearbeitet. Und mit schneeweißem, hochglänzendem Lack überzogen. Das modern-kantige Gehäuse erstreckt sich 117 Zentimeter in die Höhe und bleibt dabei mit je 22 Zentimetern in Breite und Tiefe doch noch recht schlank. Keine Ausnahme macht Seta Audio beim Terminal, das auf der Rückseite des Lautsprechers sitzt. Auf der Rückplatte sitzen zwei Lautsprecheranschlüsse, die wahlweise Bananas oder Litzen aufnehmen. Darüber prangt eine Metallplatte mit eingelasertem Markenlogo. Eher ungewöhnlich ist die Öffnung in der Seitenwand der Rubicca. Wer sich schon mit Seta Audio befasst hat, der erkennt allerdings schnell, dass es sich hier nicht um eine profane Bassreflexöffnung handelt.

Das Single-Wire-Anschlussfeld ist mit großzügig dimensionierten Schraubklemmen ausgerüstet.

Das Clusterflex-Gehäuse

Da sich Lautsprecher in oft eher beengten Wohnräumen nicht wie im Idealfall gewünscht auf einer unendlichen Schallwand platzieren lassen, werden die Übertrager in Gehäuse verfrachtet. Früher hat man mit möglichst großen geschlossenen Gehäusen gearbeitet. Die hatten im Bassbereich oft ihre Schwächen, da die Membran beim Auslenken Luft im Gehäuse mitziehen oder komprimieren muss. Als Lösung wurden gezielt berechneten Öffnungen gearbeitet, um den Schwingsystemen Luft zum Atmen zu geben. Und um den nach hinten abgestrahlten Schall gleich mitzunutzen. Die sogenannten Bassreflex- oder Transmission-Line-Gehäuse waren geboren. Dabei ergeben sich neue Probleme: Resonanzen zwischen Membran und Öffnung und Resonanzen aus dem Gehäuse können hörbar werden. Seta Audio geht besagte Anforderung anders an und schafft ein Gehäuse aus vielen kleineren kommunizierenden Kammern, aus unterschiedlichen Materialien und mit angepassten Luftdurchlässen: Das Clusterflex-Gehäuse. Die oberste Kammer ist obendrein mit sechs Millimeter starkem Corian ausgekleidet und damit extrem reflexionsarm.

Die Bassreflex-Öffnung befindet sich seitlich in der Rubicca. Das bietet mehr Freiheit und Flexibilität in der Aufstellung. Ob man die Lautsprecher mit der Öffnung nach innen oder aussen aufstellt, ist immer abhängig vom Raum und dem eigenen Hörgeschmack.

Durchentwickelt

Bei der Entwicklung der Rubicca wurde viel mit den sogenannten Clusterflex-Kammern experimentiert. Immer wieder wurden die Größen und Durchlässe verändert. Und es wurden Lochgrößen, Lochformen und Dämmmaterialien ausprobiert, bis das Ergebnis den hohen Anforderungen des Entwicklers gerecht wird. Um das die Gehäusevoraussetzungen bis ins Detail zu optimieren, arbeitet Seta Audio zudem mit unterschiedlichen Materialien. Angefangen beim bereits erwähnten Corian, bis hin zu dicken MDF-Platten. Erst dann, wenn in der Messung keine stehenden Wellen mehr erscheinen, ist die Arbeit des Meisters getan. Besagte Öffnung im unteren Bereich des Lautsprechers gibt nun nur noch die erwünschten, tiefen Frequenzen wieder. Da dieser Port seitlich ausgeführt ist, kann durch die Aufstellung (zur oder von der Wand abgewandt) festgelegt werden, ob eine höhere Bassdichte erwünscht ist oder vermieden werden soll. Im Fuß der untersten Kammer befinden sich zudem Metallplatten mit einem Gewicht von zehn Kilogramm. Sie sollen den Lautsprecher schlichtweg daran hindern, umzukippen.

Technische Finessen

Das Gehäusedesign ist aber nicht alles, was die Rubicca ausmacht. Die hier verwendeten Lautsprecherchassis stammen von Scan Speak, wobei das Tieftonchassis mit Setas SCT (Solid Cone Technologie) veredelt wurde. Hierbei wird die Membranrückseite mit Glasfasermaterial und diversen Harzen versteift, um Resonanzen auf der Membranfläche auf ein Minimum zu reduzieren. Der somit merklich steifere Basstreiber gewinnt dadurch zwar minimal an Masse, weist aber keine weiteren Parasitärschwingungen auf. Durch die offene Bauweise wird das Mehr an Trägheit wieder ausgeglichen, weil der Treiber ungehemmt schwingen kann. Der unter dem Bass-Chassis platzierte Hochtöner mit einer 25 Millimeter messenden Gewebemembran befindet sich exakt auf Ohrhöhe – vorausgesetzt man sitzt auf dem Sofa. Diese besondere Gehäuseanordnung erfordert eine lediglich aus zwei Bauteilen bestehende Frequenzweiche. Eine, die sanfte Übergänge mit einem Minimum an Verfälschungen erlaubt. So vorbereitet, spielt die Rubicca im Keller ab 35 Hertz bis in die höchsten Höhen bei 26 Kilohertz hinauf.

Der Hochtöner spielt jederzeit angenehm. Keine Spur von Schärfe oder Kühlheit.

Mitgedacht

Einen besonderen Clou hat sich Seta Audio auch bei der Aufstellung ausgedacht. Schließlich stellt man den Lautsprecher ja nicht auf Anhieb direkt am perfekten Ort auf. Aus diesem Grunde hat Florat Seta seinen Rubiccas gleich ein paar Wanderschuhe in Form von besonderen Aufstellspikes eingeschraubt. Die Lautsprecher können also zunächst sicher an den finalen Aufstellort gebracht werden, bevor die eigentlichen Metallspikes in die Gehäuse gedreht werden. Damit dabei der wertvolle Holz- oder Steinboden nicht zerkratzt, liegen entsprechende Unterlegteller bei. Optional kann die Aufstellung aber auch zu Hause von einem Seta-Mitarbeiter vorgenommen werden. Bereits nach der provisorischen Platzierung mit etwa 2,5 Metern Abstand zwischen den Säulen und zum Hörplatz zeigt sich ein beeindruckendes Klangbild mit enormer Breite. So dass ich zunächst in der Musik versunken auf dem Sofa verweile, bevor ich mich an die Feinarbeit mache. Sind die Rubiccas dann leicht auf den Hörplatz eingedreht, lösen sich Stimmen perfekt.

Die Behelfsfüßchen können sich schon durchaus sehen lassen …

Zeit nehmen

Man sollte sich etwas Zeit gönnen, um seine Schallwandler perfekt zu positionieren. Das gilt für jeden Lautsprecher und ist wichtig, da auch der Raum maßgeblich zum Hörerlebnis beiträgt. Auch unser Abhörraum ist akustisch nicht perfekt. Unser Hörraum ist mit Möbeln und Dekomaterialien ausgestattet. Das hat den Grund, dass wir dem normalen Einsatzszenario der Boxen so sehr nahe kommen. Wenn ich hier aber eine gute Positionierung finde, wird der Käufer das vermutlich in seinem Wohnzimmer auch schaffen. Für die Aufstellung nimmt man sich idealerweise etwas Zeit und stellt die Lautsprecher unbedingt wackelfrei auf. Für meinen Test ziehe ich die Lautsprecher zunächst ein gutes Stück auf mich zu, sodass sie zur Rückwand etwa einem Meter Luft haben. Dabei habe ich die Rubiccas mit den Reflexports nach innen gestellt. Für mein Gusto habe ich so eine luftige Abstimmung gefunden. Je nach Raum und Hörgeschmack geht es aber auch andersrum.

… die zum Lieferumfang gehörigen Spikes sind in den allermeisten Einsatzszenarien aber die klanglich bessere Alternative.

Ein imposantes Lauscherlebnis

Nach den sehr positiven Ergebnissen, die wir bislang mit Seta Audio-Produkten machen durften, bin ich jetzt sehr gespannt, was die schlanke Rubicca so in den Raum zaubert. Sie sind übrigens schlanker, und sie bewegen sich auch in einer anderen Preislage als die bisherigen Seta-Testmodelle. Kaum ist die Play-Taste gedrückt, kann ich mich vom Fleck weg die unglaublich breite Stereobasis der Rubiccas begeistern. Weit über den Aufstellort der Lautsprecher hinaus werden die Instrumente abgebildet. Stimmen erklingen plastisch und absolut transparent. Für mein Empfinden ist die Abbildung weder kühl, noch irgendwie besonders warm. Stattdessen klingt es angenehm natürlich und neutral. „Tom’s Diner“ von Suzanne Vega löst sich eindrucksvoll von den Lautsprechern, liegt perfekt mittig vor mir und das leichte Echo erfüllt den Raum um mich herum gleichmäßig. Ebenso imposant, wie sie im mittelfrequenten Bereich arbeiten, reichen die vergleichsweise beschaulichen Membranen dann auch in den Tiefbass hinab.

In der Vergangenheit hatten wir u.a. die deutlich massivere Seta Audio Soulitaire 12 im Test.

Rockende Bässe

Bereits bei rund 30 Hertz messe ich ordentliche Pegel, wobei die untere Grenzfrequenz sogar „nur“ mit 35 Herz angegeben wird. In „30 000 Days“ von Yello legt der Bass mit satter Tiefe die Grundlage für Dieter Meiers ultratiefe Stimme. Dieses Fundament schütteln die wohlgeformten Clusterflex-Gehäuse geschmeidig aus ihrer Reflexöffnung im Fuß. So zaubern sie die perfekte Grundlage für die weiteren Instrumente, die darauf aufbauen. Es fällt mir wirklich schwer, mich diesem wohl abgestimmten Zauber im Basskeller zu entziehen. Um aber auch der weiteren Abstimmung des Lautsprecherpärchens ein Ohr zu gönnen, wechsele ich kurz darauf zu Fifi Rong und „Kiss The Cloud“. Ein Song, der sofort Gänsehaut erzeugt und mich schnell wieder aus meiner Versunkenheit abholt. Die angenehm weiche Stimme massiert meine Gehörgänge mit ihrem sanft gehauchten Sound und versucht, mich gleich wieder in Trance zu singen. Aber diesmal bleibe ich standhaft und spitze stattdessen die Lauscher.

Im Test hat die Rubicca sowohl im Zusammenspiel mit dem kleinen Leak Audio Stereo 130 (hier im Bild), wie mit unserer Redaktionsreferenz Hegel H360 begeistert.

Verteilung im Raum

Die enge Anordnung und der homogene Übergang zwischen Hochtöner und Basstreiber sorgen für eine unglaublich breite und tiefe Abstrahlung. Während Fifi noch versucht mich in die Wolken zu heben, wirbeln die von Boris Blank liebevoll platzierten Sounds überall um mich herum. Besser kann man den Raum akustisch kaum reproduzieren! Noch deutlicher wird dieser Effekt, wenn man sich an das pfundige Hämmern der Bass-Drum in „Friction„ von Imagine Dragons gewöhnt hat, das Stück mit dem gedämpften Ride-Becken endet. Wo sich zuvor noch Geräusche aus allen Himmelsrichtungen verteilt haben, herrscht nun zwischen den Stücken einsame Stille. Erst jetzt wird mir bewusst, wie frei sich die Klänge von der Rubicca ablösen. Jetzt, da kein Signal mehr zu hören ist, sitze ich wieder in meinem beschaulichen Hörraum und die große Bühne vor mir löst sich, wie Nebel in der Sonne, in meiner Erinnerung wieder auf.

Laut- und Leisesprecher

Der Rubicca gelingt auch das Kunststück, leiser Musik eine intensive Präsenz zu verleihen. Mühelos gewähren sie „Immortality“ von Pearl Jam für die satte Bass-Drum ausreichend Nachdruck. So macht es auch zu später Stunde Spaß seine Lieblingsmusik mal leise zu erkunden. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Rubicca nicht auch austeilen kann. Laut Seta Audio sind die Chassis so robust, dass sie ziemlich viel einstecken können. Unser Hegel H360 kann das Limit ausreizen, bis dahin spielen die Treiber aber völlig unbeeindruckt und liefern was gefordert wird. Gerade dieses Zusammenspiel aus laut und leise macht die Musikwiedergabe zum Genuss. „Play“ von David Grohl weiß bei 5:40 Minuten zu gefallen. Genau dann, als sanftes Zupfen auf dem Saiteninstrument gepaart mit Ride-Beckengesäusel auf den brachialen Bass der Drums trifft. Dazwischen stellt sich ein mahagonifarbenes Klangholz passend in die Lücken. Man hört einfach raus, wie viel Spaß Grohl hier hatte.

Auch in leisen Passagen spielt die Rubicca agil und präsent.

Leichtfüßig in allen Genres

Auch Diana Krall darf bei mir einmal mit ihrem Piano in „Temptation“ vorspielen. Sofort bin ich von der glasklaren Darstellung ihrer Stimme verzaubert. Der Flügel klingt, als würde ich Diana selbst begleiten. Die sanften Schläge des Besens auf der Snare sind durchgehend und deutlich nachvollziehbar. Hier säuseln sogar die Becken sanft im Rhythmus mit. Die Hammond-Orgel hat ordentlich Schmiss. Spätestens jetzt versteht man, warum ihr Blubbern und Wallen bei Jazzmusikern so angesagt ist. Feinfühlig folgen die Rubicca dem Material und für meinen Geschmack ist dies das perfekte Genre für diese Lautsprecher. Die Auflösung der Instrumente gelingt exzellent. Besonders, wenn eine Flut von Mitspielern verlangt, präzise geortet zu werden. In „16 Tons“ von Tom Morello sitze ich direkt in einer alten, verrauchten Spelunke und lausche dem an der Wand stehenden Piano, während der Sänger darüber klagt, dass er seine Seele an die Firma verkauft.

Erweiterbarkeit

Die Seta Audio Rubicca ist der erste Baustein in einer Reihe künftiger Lautsprecher mit der die Clusterflex-Technologie auch in kleineren Wohnräumen etabliert werden soll. Für sich allein genommen ist die Rubicca schon ein ausgezeichneter Standlautsprecher, der nach meinem Ermessen keine Erweiterung erfordert. Aber natürlich gibt es auch abseits von stereophilen Genüssen noch Szenarien, die den Einsatz mehrerer Lautsprecher erfordern. So wird aktuell der Rubicca C als Center für die perfekte Dialog-Wiedergabe im Heimkino konzipiert. Für satte Basseffekte ergänzt Florat Seta sein Portfolio um einen Rubicca Sub, der untenherum für eine präzise, kraftvolle Bass-Unterstützung verspricht. Für die rückwärtige Anreicherung und das umfängliche Mittendringefühl sorgen dann künftig die Rubicca Mini. Alle weiteren Modelle werden in allen RAL-Farben erhältlich sein, damit sie sich perfekt in das gewünschte Ambiente einpassen. So lässt sich die Rubicca in wenigen Wochen zu einem stattlich klingenden Heimkino-Setup für geschmackvoll eingerichtete Wohnsituationen aufrüsten.

Leicht auf den Hörplatz ausgerichtet, habe ich in unserem rund 25 Quadratmeter messenden Hörraum das beste Klangerlebnis erzielt.

Fazit

Mit der Rubicca ist Seta Audio ein exzellent klingender Lautsprecher – mit hoher Impulsfreude und der nötigen Ruhe – gelungen. Kurz zusammengefasst, hat mich dieser Schallwandler auf ganzer Linie überzeugt und mir richtig Spaß gemacht. Ein echter Ohrenschmaus! Sowohl mit einem kleinen Verstärker wie dem Leak Audio Stereo 130, wie auch mit einem sehr leistungsstarken Amp habe ich mit viel Freude gehört. Wem der Einstieg in das Clusterflex-Universum bislang zu kostspielig war, der wird hier den passenden Zugang finden. Die Verarbeitung ist tadellos. Dass man bei Seta Audio auch an Positionierungsfüßchen und einen Umkippschutz denkt, beweist, dass hier nichts dem Zufall überlassen wird. Ausserdem soll die Rubicca in jeder beliebigen RAL-Farbe zur Verfügung stehen – sogar in Metallic-Ausführung. Wer die Technik nicht sehen möchte, wird ebenfalls erhört. Florat Seta arbeitet aktuell an optionalen Lautsprecherabdeckungen.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95

94

93

Technische Daten

Modell:Seta Audio
Rubicca
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:3.200 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Lackierung in sämtlichen RAL-Farben
Vertrieb:Seta Audio, Mainz
Tel. +49 177 31 21 375
www.seta-audio.de/home
Abmessungen (HBT):1170 x 220/280 x 220/280 mm
Gewicht:ca. 30 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, Clusterflex-Gehäuse
Hochtöner:1 x 25 mm
Mitteltieftöner:150 mm
Frequenzbereich:35 Hz - 26 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.500 Hz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:88 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Rubicca
- schraubbare Standfüße
- Spikes inkl. Spike-Teller
Optionales Zubehör:Front-Abdeckungen
Pros und Kontras:+ wohnraumtaugliches Design
+ hervorragende Impulsstärk
+ exzellente Raumabbildung
+ griffige Basswiedergabe
+ intensiver Tiefbass
+ Vor-Ort-Justage (optional)
+ 5 Jahre Garantie

- Abdeckungen nur optional
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Block CVR-10: HiFi-/Streaming- und Multiroom-Lösung im schicken Chrom-Kleid

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Der Block CVR-10 ist ein leistungsstarker Internet-Receiver und echter Alleskönner. Für Musik-Nostalgiker hält er ein CD-Laufwerk bereit: Ebenso versorgt er Streamingfreunde mit sämtlichen Optionen. Er ist Spotify-Connect Ready, ist im UKW-, DAB+- und Internetradio zuhause und lässt sich selbstverständlich auch via Bluetooth steuern. Und dann gibt es da ja auch noch die Connected-Room Funktion …

Das dunkle Chrom wirkt extrem elegant und hochwertig.

Vielseitigkeit ist heute gefragter denn je. Das gilt nicht nur, aber ganz besonders in der Unterhaltungselektronik. Für viele Nutzer ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, einzelne hochspezialisierte Geräte einzusetzen, die je einer eigenen Steuerung bedürfen. Wie gut, dass es Marken wie Block verstehen, multifunktionelle Lösungen anzubieten und zugleich die Qualität weit oben zu halten. Mit Testobjekten wie dem SR-200 MkII oder dem coolen Block Stockholm konnten wir uns davon bereits mehrfach überzeugen. Der CVR-10 verspricht genau diese intelligente Mischung, die viele von uns bei einer HiFi-Neuanschaffung voraussetzen. Er verbindet sich mit den unterschiedlichsten Musikquellen, ist kompakt und bedienfreundlich und darüber hinaus multiroomfähig! Ein Mix, der definitiv Lust auf einen Test macht.

Das hübsche Design zieht sich durch das gesamte Block-Portfolio. Hier im Bild: Das Block-Smartradio SR200 MkII.

Bewährte Optik

Traditionell stimmen Design und Verarbeitung bei Block. Warum also sollte die talentierte Audioschmiede aus dem Oldenburger Land etwas ändern, was keiner Änderung bedarf? Das 350 x 80 x 283 Millimeter große (oder kompakte) System ist zeitlos elegant, verzichtet auf unnötige Verzierungen und wirkt sehr gradlinig. Die ideale Lösung für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnumgebungen. Der CVR-10 sieht richtig gut aus! Die Qualität der Verarbeitung überzeugt mich ebenfalls absolut. Die gewählten Materialien bieten eine ausgesprochen wertige Haptik, das stolze Gewicht von über sechs Kilogramm vermittelt einen durch und durch robusten und massiven Eindruck. Frontseitig, unterhalb des stilvollen Block-Logos sticht das wohlproportionierte und hochauflösende Farbdisplay ins Auge. Auch das passt perfekt ins Design. Und der Block-Alleskönner ist auch optisch vielseitig. Erhältlich ist er wahlweise in den Varianten „Diamantsilber“ und „Saphirschwarz“. Klar definierte Linien und seine zurückhaltende Eleganz machen das kompakte „HiFi-Paket“ zu einem universell einsetzbaren Sound-System.

Auch der große, mittig platzierte Stellregler ist verchromt.

CVR-10 in Chrom-Optik

Für Liebhaber aussergewöhnlicher Produkte hält Block aktuell eine ganz besondere Farbvariante des CVR-10 bereit: die limitierte Chrom-Version! Für einen geringen Aufpreis erwartet den audiophilen HiFi-Kenner ein spektakulärer Glanz. Einen, der an die strahlende Oberfläche edler Oldtimer erinnert und zugleich durch die dunkle Basis vollkommen neuartig ist. Wobei die Bezeichnung „strahlend“ nicht ganz passt. Stattdessen imponiert der Block durch sein mattglänzendes Chromkleid. Sehr edel! Dieses spezielle Oberflächendesign erweckt in Kombination mit den technischen Talenten des Internet-Receivers sogar eine leicht futuristische Anmutung. Dennoch lässt sich der Chrom-CVR-10 bestens in jede erdenkliche Wohn-Umgebung einbetten. Block bietet mit der limitierten Chrom-Ausführung tatsächlich eine echte Rarität. Sicherlich sind Farbe und Design auch immer individuelle Geschmacksfragen, ganz objektiv haben wir es hier aber mit einem echten Eyecatcher zu tun. Etwas Vergleichbares muss man auf dem aktuellen HiFi-Markt wohl lange suchen! Der vielseitige Internetreceiver punktet aber nicht nur durch sein Äusseres …

Die Chrom-Oberfläche ist richtig gut gemacht und liefert den typischen Spiegeleffekt – bleibt dabei allerdings etwas zurückhaltender als das typische Chromsilber.

Immer gut verbunden

… auch die eher funktionelle Rückseite verspricht vielfältige Qualitäten. Neben dem obligatorischen Netzanschluss verfügt der CVR-10 über eine Bluetooth-, eine DAB+/FM- und eine WLAN-Antenne. Dazu kommt eine LAN-Anschlussbuchse. Ein Eingang für ein optisches Digitalkabel und ein koaxialer Eingang gehören ebenso zum Portfolio wie die Pre-Out-Ausgangsbuchsen. Hier kann wahlweise ein externer Verstärker oder Subwoofer angeschlossen werden. Ausserdem stellt der Block auch noch Rec-Out-Buchsen als Aufnahmeoption bereit. Darüber hinaus lässt sich auch ein Fernseher anschließen. Für weitere Quellen stehen AUX-Eingangsbuchsen zur Verfügung. Fehlten nur noch die Lautsprecheranschlüsse und schon steht fest: Der rutschfest auf seinen kleinen Standfüßen stehende CVR-10 hat wirklich alles, was er braucht. Sowohl mit als auch ohne Kabel ist er bestens aufgestellt. Durch die Vielzahl an Tasten wirkt die Fernbedienung zunächst etwas unübersichtlich. Dieser Eindruck macht jedoch mit ein wenig Übung schon bald der Erkenntnis Platz, dass die Bedienung doch ganz intuitiv ist.

Anschlussseitig bietet der CVR-10 alles an, was man aktuell von netzwerkfähigen Auduio-Komponenten erwarten darf. Zum Ausstattungsumfang gehört auch der fast schon ausgestorbene Rec.-Out.

Pure Funktionsvielfalt

Erfahrungsgemäß ist es bei einem multifunktionellen Alleskönner wie dem CVR-10 sinnvoll, einen kurzen Überblick über die Funktionen zu geben: Auffällig ist der CD-Slot-In. Dazu kommen Tuner für UKW- und DAB+-Radio. Hier können jeweils bis zu zehn Sender gespeichert werden. Das Internetradio bietet Zugriff auf rund 25.000 Sender und Podcasts. Der integrierte Mediaplayer spielt Musik von USB ab. Das können sowohl MP3-, WMA- und FLAC-Dateien sein. Via DLNA-Mediaserver besteht die Option auf ein NAS-Laufwerk zuzugreifen. So können auch zentral im Netzwerk bereitgestellte Inhalte abgespielt werden. Quellen wie das Smartphone oder Tablet können unkompliziert via Bluetooth kommunizieren. Mit Unterstützung der UNDOK-App können ausserdem Inhalte von verschiedensten, im gleichen Netzwerk befindlichen Quellen, gestreamt werden. Ist man Spotify Premium-Abonnent, kann das bevorzugte Spotify-Programm auch via WLAN über den CVR-10 wiedergegeben werden. All diese Abspielmodi machen den Block CVR-10 definitiv zu einem HiFi-Funktionswunder.

Der CD-Slot ist unauffällig in die rechte Frontseite des CVR-10 eingelassen.

Alles auf Position

Weil für den kompakten CVR-10 eigentlich überall Platz sein sollte, ist man bei der Positionierung in der Wohnung recht frei. Strom sollte in der Nähe anzapfbar sein. Wenn dann noch die Lautsprecher in nicht zu weiter Ferne stehen, kann es fast schon losgehen. Die letzten Anschluss-Handgriffe benötigen nur wenige Minuten, dann startet der Einrichtungsassistent auf Knopfdruck. Dieser führt über die grundlegenden Einstellungen wie Uhrzeitformat und Zeitzonen-Setting direkt zur Einbindung ins heimische WLAN-Netz. Sollten Sie Respekt vor derlei „Installationsarbeiten“ haben, kann ich Sie beruhigen: Die komplette Einrichtung absolviert man auch ohne tiefergehende IT-Kenntnisse in weniger als zehn Minuten. Immer vorausgesetzt, man kennt sein Netzwerk und das zugehörige Passwort. Alles Weitere ist fast schon selbsterklärend. Nachdem der CVR-10 dann voll eingerichtet an seinem Platz steht, und ich entspannt auf der Couch liege, kann es auch fast schon mit dem Hörtest losgehen …

Sehr edel: Das Block-Familienwappen ist erhaben auf der Gehäuseoberseite.

Eins fehlt noch: Die App

Wer sich schonmal mit Produkten der Oldenburger HiFi-Schmiede befasst hat, dem ist die UNDOK-App wahrscheinlich ein Begriff. Auch der CVR-10 greift auf die Unterstützung dieser cleveren Anwendung zurück. Nach dem selbstverständlich kostenlosen Download der App, ist nutzerfreundliche Steuerung die gesamte Steuerung der Musikanlage via Smartphone oder Tablet möglich. Die Einbindung ins heimische WLAN-Netzwerk ist auch kein Hexenwerk, gibt die App doch leicht verständliche Anweisungen. Damit kommen auch absolute Technikeinsteiger locker zurecht. Einmal im Netz, kann man über die App u.a. aus einer Vielzahl von Quellen wählen (Internetradio, CD, Bluetooth etc.). Auch die Klangeinstellungen kann nun, alternativ zur Fernbedienung, vom Smartphone übernommen werden. Darüber hinaus, darauf werde ich später noch näher eingehen, ist der CVR-10 auch multiroomfähig. Auch diesbezüglich übernimmt UNDOK die „Verwaltung“ und kann je nach Ausstattung die komplette Wohnung mit Sound versorgen.

Über die UNDOK-App ist die Bedienung des CVR-10 höchst komfortabel.

Stabil und körperhaft

Der CVR-10 steht bereit, die Lautsprecher sind angeschlossen, es kann also losgehen. In Sekundenschnelle ist die Bluetooth-Verbindung mit meinem Smartphone hergestellt und ich durchstöbere meine Audible-Mediathek. Das Hörbuch der Wahl ist heute Karsten Dusses Bestseller „Achtsam morden“, gelesen vom großartigen Matthias Matschke. Mein erster Eindruck: Der Block-Receiver gibt einen glasklaren, angenehm unaufgeregt-natürlichen Sound an meine Lautsprecher weiter. Sowohl in leisen Passagen, wie auch im deutlich lauteren Bereich ändert sich an der Klangqualität kaum etwas. Die Stimme hat Timbre und Körper. Und sie ist fest und angenehm. Ich lasse mir eine halbe Stunde lang ein wirklich gutes Buch vorlesen und mache mit dem Smartphone auch mal einen Ausflug in die angrenzenden Räume. Hierbei stelle ich ganz nebenbei fest, dass die Bluetooth-Verbindung ganz offensichtlich auch auf etwas größere Distanz stabil bleibt. Erste Störungen stelle ich erst bei zwei geschlossenen Türen und einer gehörigen Entfernung fest.

Jetzt wird’s „Oldschool“

Als Kind der 80er und 90er verfüge ich selbstverständlich über eine beachtliche CD-Sammlung. So freue ich mich, dass Block bei der Entwicklung des CVR-10 an mich gedacht hat. Ich durchsuche meine Ordner und schiebe schließlich das Album „Life“ von den Cardigans in den CD-Slot. Nina Perssons zerbrechliche Stimme und die leichte, luftige Melodie kommen sehr natürlich und entspannt rüber. Wer mag, kann hier noch ein wenig mit den Soundeinstellungen („Normal“, „Live“, „Jazz“, „Rock“, „Hall“, „Classic“, „Pop“ und „Stadion“) experimentieren. Für mich und meine bevorzugten Scheiben liefern die Modi „Jazz“ und „Pop“ die besten Ergebnisse. Je nach individuellen Hörgewohnheiten kann das aber durchaus unterschiedlich sein. Als sehr angenehm empfinde ich auch die Tatsache, dass man abgesehen von der Musik fast nichts hört. Um die Laufgeräusche der CD überhaupt wahrzunehmen, muss man schon sehr genau hinhören und die Lautstärke runter drehen. In Sachen CD-Kompetenz gibt es also nichts auszusetzen.

Mit seiner Gehäusebreite von gerade einmal 35 Zentimetern lässt sich der Block CD-/Streamingreceiver nahezu überall unterbringen.

TV-Support geht auch

Im nächsten Testabschnitt wird bei mir zuhause der etwas dünne TV-Sound mithilfe des CVR-10 aufgepimpt. Der Fernseher ist schnell mit den entsprechenden Eingangsbuchsen des Receivers verbunden, schon kann der Wintersport-Sonntag klanglich deutlich optimiert über die Bühne gehen. Die Bild-Ton-Synchronität ist optimal und der Sound so detailreich und natürlich, wie es eine reine TV-Übertragung einfach nicht hinbekommt. Tatsächlich höre ich jedes Kratzen der Skier auf der vereisten Piste. Auch das Atmen und Nachladen der Biathleten ist deutlich hörbar. Dazu kommt die uneingeschränkte Klarheit der Dialoge im Interview. Kein Vergleich zur Wiedergabe über den Fernseher. Alles klingt körperhafter, realistischer, freier und einfach richtiger! Das gilt übrigens auch für die Wiedergabe geballter Actionkracher, die nun richtig Volumen ins Wohnzimmer liefern. Gewehre klingen jetzt tatsächlich wie Gewehre und nicht wie Kinderspielzeuge und der V8 hat richtig Wumms und macht sich klanglich nachhaltig im Wohnzimmer bemerkbar.

Die Quellwahl erfolgt ganz einfach via UNDOK-App. Kompfortabler geht es kaum.

Internetradio trifft Multiroom

Der krönenden Abschluss meiner Test-Session ist das Thema Multiroom. Eigens dafür habe ich mir dafür mit dem Block-C einen hochwertigen Netzwerklautsprecher dazu geholt. Die Position des CVR-10 bleibt unverändert im Wohnzimmer. Der Block-C nimmt seinen Platz im Hobbyraum ein. Die Einrichtung erfolgt dann via UNDOK-App. Sie gibt einfache Anweisungen und so ist das kleine Multiroom-System binnen weniger Minuten eingerichtet. Einfacher geht es kaum, das gelingt übrigens auch Technik-Einsteigern problemlos. Ist die Einrichtung erledigt, steuere ich beide Geräte dann von einem zentralen Ort. Theoretisch können es aber auch noch mehr Mitspieler sein. Beispielsweise der Block-A in der Küche und der Block SB-50 auf der Terrasse.
Noch ein Wort zur App: Selbstverständlich kann die App auch bei mehreren Mitgliedern auf dem Smartphone liegen. Jeder Teilnehmer, der sich mit seinem Handy im gleichen Netzwerk befindet kann nun nach Herzenslust einzelne Quellen anlegen, Gruppen zusammenstellen, Quellen auswählen, die Lautstärke verändern etc.

Für den Multirrom-Test ist dann noch der Block-C hinzu gekommen. Er soll den Hobbyraum akustisch auf Vordermann bringen.

Punktgenau

Die aus den beiden genannten Teilnehmern bestehende Gruppe ist schnell erstellt. Heisst: Beide Block-Modelle spielen nun zeitgleich die gleiche Quelle. Und auch die Steuerung ist einfach. Aus einer Laune wähle ich zu Testbeginn über die App das „Party on Radio“ und erlebe Künstler wie Andreas Martin und Ramon Roselly in Bestform. Inhaltlich nicht ganz einfach, in Sachen Synchronität aber perfekt. Die beiden aneinandergrenzenden Räume werden exakt zeitgleich beschallt. Eine Zeitverzögerung kann ich auch bei genauerem Hinhören nicht feststellen. Selbstverständlich kann ich die Lautstärke aber auch getrennt voneinander steuern. Es kommt aber noch besser: Via UNDOK ist nämlich auch die zeitgleiche Wiedergabe unterschiedlicher Quellen in verschiedenen Räumen möglich. Hier Internetradio und im Hobbyraum „Radio Bob“ via DAB. So simpel und so komfortabel kann Multiroom sein! Eine Anmerkung noch an dieser Stelle: Die klangliche Leistung des Block-C ist übrigens ziemlich beeindruckend, nur so am Rande erwähnt …

Alle netzwerkfähigen Block-Produkte werden übersichtlich in der App dargestellt.

Ganz nebenbei erwähnt …

Neben den verschiedenen Wiedergabemodi, die man als Hauptfunktionen bezeichnen kann, verfügt der CVR-10 auch über weitere nützliche Features. Die sind vielleicht selbstverständlich, sollten hier aber trotzdem erwähnt werden. Für alle, die gerne mit einer gewissen Hintergrundunterhaltung einschlafen, ist die flexible Schlummer-Funktion vielleicht nicht ganz unwichtig. Und um beim Aufwachen auf Nummer Sicher zu gehen, stehen mir hier gleich zwei Wecker zur Verfügung. Für jeden davon kann ganz individuell eine Wunschquelle ausgewählt werden. Und sollten Sie Ihren Receiver lieber per Fernbedienung statt via UNDOK-App steuern wollen, jedoch die Anzahl der Fernbedienungen möglichst gering halten, hält Block noch eine interessante Funktion bereit: Der CVR-10 kann nämlich auch die Codierung bereits vorhandener Fernbedienungen erlernen. So lässt er sich anschließend beispielsweise mit ihrer TV-Fernbedienung steuern. Vielleicht sind es ja gerade diese kleinen Komfortfunktionen, die Sie restlos überzeugen.

Das große Farbdisplay in der Front gibt Auskunft über die aktuell gewählte Quelle und über Titel und Interpreten (immer vorausgesetzt, die Quelle bietet dies an).

Fazit

Mit dem CVR-10 CD-/Internetreceiver bietet Block den Prototypen des hifidelen Alleskönners. Verpackt in ein – besonders in der Chrom-Version – attraktives Kleid, erwartet den Nutzer eine große Funktionsvielfalt und ein extrem anspruchsvolles Sound-Erlebnis. Vom einfachen Wortbeitrag im Hörbuch bis hin zur härteren musikalischen Gangart beweist der klangstarke CVR-10 durchweg gehobene HiFi-Qualitäten. Hinzu kommen clevere Multiroom-Funktionen. Sie machen den kleinen Streaming-Receiver zur audiophilen Vollversorgung für anspruchsvolle Musikfreunde. Für einen Preis von 999 Euro (1099 Euro für die Chrom-Version) bekommt man mit dem CVR-10 ein echtes Multitalent, ganz viel Qualität und die ideale Basis für ein komplettes Home-Entertainment-System.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

80

80

Technische Daten

Modell:Block
CVR 10
Produktkategorie:Netzwerkplayer
Preis:- 999,00 Euro
- 1099,00 Euro (Chrom)
Ausführungen:- Diamantsilber
- Saphirschwarz
- Limited Edition Chrom
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484 / 920 090 19
www.audioblock.com
Abmessungen (BxTxH):350 x 283 x 80 mm
Gewicht:6,1 kg
Verstärker:- 2 x 30 Watt (4 Ohm)
Eingänge:- 1 x optisch
- 1 x koaxial
- 2 x analog Cinch
- 1 x Ethernet
- 1 x analog 3,5mm (Front)
- 1 x USB (Front)
- WLAN
- Bluetooth
Ausgänge:- 2 x Lautsprecher Stereo
- 1 x Pre-Out (analog)
- 1 x Rec.-Out
- 3,5 mm Kopfhörerausgang
Verwertbare Dateiformate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Streaming:- DLNA
- UPnP (mit UNDOK-App)
CD-Kompatibilität:- HDCD
- CD-R
- CD-RW
- MP3
Tuner:- DAB+
- Internetradio
- FM
Lieferumfang:- CVR 10
- WLAN-Antenne
- Bluetooth-Antenne
- Wurfantenne
- Fernbedienung
- Batterien
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:+ Chrom-Front
+ gut ablesbares Display
+ hervorragende Verarbeitung
+ komfortable App-Steuerung
+ WLAN-Streaming
+ Bluetooth
+ Internetradio
+ Digitalradio (DAB)
+ Multiroomfähigkeit
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:Editor´s Choice
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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HMS Energia GLS Mono – Brumm-Befreiung und Bild-Klarheit

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Viele Komponenten, ein Problem: es brummt! Gerade bei komplexen Audio- und Video-Anlagen ist die Ursache dann nicht mehr auszumachen. Eine solche Generalstörung bedarf einer General-Behebung – und dafür ist das HMS Energia GLS Mono gemacht: Als vorgeschaltetes Filter kann es zur Brummfreiheit verhelfen – und beim Video für ein besseres Bild.

Das HMS Energia GLS Mono agiert als Vorschaltgerät: Es wird vor einer nachfolgenden Netzleiste betrieben, die eine komplexe, Brummschleifen-anfällige Klangkette versorgt. Deshalb besitzt das GLS Mono allein einen Steckplatz.

Das HMS Energia GLS Mono agiert als Vorschaltgerät: Es wird vor einer nachfolgenden Netzleiste betrieben, die eine komplexe, Brummschleifen-anfällige Klangkette versorgt. Deshalb besitzt das GLS Mono allein einen Steckplatz.

Meist ist der dreckige Strom aus der Wandsteckdose Schuld. Die angelieferte Wechselspannung weist zahlreiche Verzerrungen auf, ihretwegen liefern selbst hochwertigste Audio- und Video-Komponenten nicht ihre optimale Performanz. Doch manchmal ist die Strom-Kalamität auch hausgemacht. Bei komponentenreichen und komplexen AV-Anlagen mit zahlreichen Kabelzuleitungen und -verbindungen tritt oft ein Brummen auf, auch Störungen im Bild trüben den Video-Genuss. Verursacher sind diesmal sogenannte Brummschleifen. Sie sind die Folge von doppelten oder mehrfachen parallelen Erdungen – und die wiederum entstehen so: Der Signalmasse-Kontakte von Audio- und Videogeräten werden stets mit dem Schutzleiter verbunden, so befinden sie sich wie gewünscht auf dem gleichen Spannungspotenzial. Schließt man nun mehrere Geräte per Signal- und Stromkabel zu einer Anlage zusammen, stehen sie sowohl über die Massekontakte als auch über die Schutzleiterkontakte in Verbindung. Diese doppelte Verbindung nennt man Erdschleife. Die Erdschleife wird zur Brummschleife, wenn das Spannungspotenzial zwischen den verschiedenen Geräten geringfügig unterschiedlich ist: Dann fließen Ausgleichsströme – es brummt.

Der weiße Punkt am Steckplatz markiert die Phase. Ist kein Stecker eingesteckt, sind die Kontakte zum Schutz vor Staub und Feuchtigkeit verschlossen.

Der weiße Punkt am Steckplatz markiert die Phase. Ist kein Stecker eingesteckt, sind die Kontakte zum Schutz vor Staub und Feuchtigkeit verschlossen.

Was hilft gegen das Brummen, Balkenbildung oder Grisseln?

Dieses Audio-Phänomen dürfte HiFi-Freunden bekannt sein, Cineasten hingegen haben wohl schon mit wellen- oder balkenförmige Störungen und anderen Bildverschlechterungen gekämpft. Bei Antennenkabeln oder Satellitenanlagen hilft dann oft ein Mantelstromfilter. Manche Audio-Komponenten von Herstellern aus dem professionellen Beschallungs –und Tonstudiobereich besitzen auch einen sogenannten Ground Lift, der die Masseverbindung trennt. Das ist im Consumer-Bereich aber die Ausnahme. HMS bietet deshalb mit seinem Silenzio-Programm verschiedenste analoge und digitale Audio-, Video- und Antennen-Entstörfilter wie etwa die von uns bereits getesteten HMS Silenzio SAT/TV und HMS Silenzio FM/TV Doch was macht man, wenn die Störung sich keinem einzelnen der vielen Geräte zuordnen lässt? Das wäre eigentlich ein Fall für die HMS Energia MKII GLS/DCS, sie bietet als Netzleiste ein Komplett-Paket mit Gleichstrom- und Brumm Filterung sowie Überspannungsschutz. Wer aber bereits eine hochwertige Leiste hat, die eventuell auch schon über ein Gleichstromfilter verfügt, für den ist das Energia GLS Mono interessant.

Das Energia GLS Mono ist bereits mit einem fest montierten Netzkabel ausgestattet.

Das Energia GLS Mono ist bereits mit einem fest montierten Netzkabel ausgestattet.

Vorschalt-Lösung mit Phasenkennung

Das Energia GLS Mono ist ein Vorschaltgerät, es verrichtet seinen Dienst zwischen der Wandsteckdose und der Netzleiste. Damit ist es quasi der Bruder des HMS Energia DCS Mono, das als Vorschalt-Filter auf klangschädliche Gleichstromanteile spezialisiert ist. Dementsprechend ist auch das Energia GLS Mono aus einem hochrobusten, silbergrauen Kunststoff-Strangprofil gefertigt und präsentiert auf seiner Oberseite einen einzigen hochwertigen Steckplatz. Hier wird der Netzstecker der bereits existenten Verteilerleiste eingesteckt, die dann die ganze Anlage versorgt. Solange in den Steckplatz jedoch kein Stecker eingeführt ist, bleiben die Kontaktöffnungen geschlossen. Dies schützt die Kontakte vor eindringendem Staub oder Feuchtigkeit. Ein weißer Punkt zeigt uns an, welcher der beiden Kontakte mit der stromführenden Phase verbunden ist. Diesen Hinweis sollte man befolgen. Trotz Wechselstrom ist es nämlich nicht egal, wie herum man den Stromstecker einführt. Wer alle Geräte phasenrichtig anschießt, wird mitunter erleben, dass schon diese Maßnahme Brummstörungen beseitigen und klangliche Verbesserungen bewirken kann.

Der Kaltgeräte-Stecker für den Anschluss an die Wandsteckdose ist ebenfalls mit einer Phasenmarkierung versehen.

Der Kaltgeräte-Stecker für den Anschluss an die Wandsteckdose ist ebenfalls mit einer Phasenmarkierung versehen.

Überspannungsschutz

Diese Phasenkennzeichnung hat bei HMS gute Tradition und ist auf allen Netzkomponenten und -kabeln zu finden. Deshalb ist auch der Kaltgerätestecker des Energia GLS Mono mit einem weißen Phasen-Punkt markiert. Das fest verbundene Netzkabel für den Anschluss an die Wandsteckdose hat eine Länge von 1,4 Metern. Hier verwendet HMS das qualitativ wie preislich passende Energia SL/OV. Da das Energia GLS Mono vor der gesamten AV-Anlage sitzt, hat HMS ihm eine sinnvolle Zusatzfunktion spendiert: Das bis 3.600 Watt/16 Ampere belastbare Vorschaltgerät trotzt kurzzeitig einer Stromstärke bis 200 Ampere. Damit bietet das Energia GLS Mono den wertvollen Komponenten Schutz vor hohen Strömen und Überspannungen.

Das Etikett auf der Unterseite gibt uns Auskunft über die Funktion des Vorschaltgeräts und seine technischen Daten. Außerdem ist es mit einer einmaligen Seriennummer versehen, die auch in dem mitgelieferten Zertifikat vermerkt ist.

Das Etikett auf der Unterseite gibt uns Auskunft über die Funktion des Vorschaltgeräts und seine technischen Daten. Außerdem ist es mit einer einmaligen Seriennummer versehen, die auch in dem mitgelieferten Zertifikat vermerkt ist.

Brumm-Beseitigung durch GLS-Filter

Die eigentliche Aufgabe des Energia GLS Mono ist aber die Unterdrückung von Brummen, welches durch Ausgleichsströme in den Erdschleifen hervorgerufen wird. Genau das besagt das Kürzel „GLS“: Es steht für „Ground Loop Suppression“. Diese Brummunterdrückung funktioniert vorwiegend induktiv: Über eine starke Erddrossel werden die unerwünschten Ausgleichsströme minimiert. Die Drossel zeigt aber mit abnehmender Frequenz eine zunehmende Wirkung – so bremst sie nicht nur das Brummen, sondern beeinträchtigt mitunter auch das Musiksignal. Deshalb wird die Drossel des GSL-Filters erst ab einer Spannung 48 Volt aktiv. Dies wiederum bewirkt ein vorgeschalteter Varistor, also ein spannungsabhängiger Widerstand. Mit diesem Konzept wird direkt die Spannung des Brummsignals reduziert – und diese Lösung soll auch klangliche Einflüsse des Filters vermeiden, welche eine rein induktive Lösung mitunter bewirken kann.

Das Energia GLS Mono ist an beiden Enden mit Befestigungslaschen ausgestattet, so ist auch eine Wandmontage möglich.

Das Energia GLS Mono ist an beiden Enden mit Befestigungslaschen ausgestattet, so ist auch eine Wandmontage möglich.

Das HMS Energia GLS Mono im Praxis-Test

Wir haben für den Test eine schön komplexe Klangkette zusammengestellt: Vor den wiedergebenden Schallwandlern hängt ein Vollverstärker, an den wiederum ein SACD/Blu-ray-Player, ein Analoglaufwerk mit ausgelagertem Motor und eigener Speisung, ein Phono-Vorverstärker mit externem Netzteil, ein Tuner und ein Laptop mit coaxialer S/PDIF-Verbindung zum Verstärker angeschlossen sind. Es sind durchweg hochwertige Komponenten, allle Geräte beziehen ihren Strom über eine gutklassige Netzleiste. Ttrotzdem ist ein zwar zartes, aber trotzdem unschönes Brummen zu vernehmen. Auch die gewissenhafte Ausphasung samt phasenrichtigem Anschluss bringt hier keine Abhilfe. Nun setzen wir das Energia GLS Mono zwischen Wandsteckdose und Netzleiste – und er vollführt, was er soll: Er mindert das Brummen merklich. Prima! Wie sieht es nun im Video-Bereich aus? Dafür füttern wir den Blu-ray-Player mit dem grandiosen U2-Konzert von ihrer 360°-Tour, aufgenommen in der Rose Bowl von Pasadena, verewigt in einer HD-Qualität, die das Konzert grandios in Ton und Bild einfängt.

Bei komplexen Klangketten mit vielen angeschlossenen Komponenten entstehen Erdschleifen, die zu Brummen führen können. Dann kommt das Energia GLS Mono ins Spiel.

Bei komplexen Klangketten mit vielen angeschlossenen Komponenten entstehen Erdschleifen, die zu Brummen führen können. Dann kommt das Energia GLS Mono ins Spiel.

Adieu, Artefakte!

Beim Ton fällt uns nun nichts auf, wohl aber beim Bild: Beim Menü, das uns in das Ambiente eines Raumschiffs versetzt, achten wir auf die weißen diagonalen Linien: Sie gehören zur Bildkomposition, mit diesem Kniff bekommt die Kommandozentrale eine Softung und einen noch spacigeren Touch. Das ist also Kunst und muss nicht weg. Wenn wir uns dem Flatscreen nähern, erkennen wir allerdings eine leichte Grisseligkeit dieser Linien – und die geht sehr wohl weg, sobald wir das Energia GLS Mono vorschalten. Die Linien sind nun frei von diesen Artefakten. Auch beim Konzert selbst erleben wir einen optischen Zugewinn: Gerade als beim zweiten Song „Magnificent“ zum ersten Mal der gigiantische Bühnenaufbau in seiner ganzen Pracht erleuchtet wird, stoßen wir wieder auf unerwünschte, hausgemachte Bildzutaten. Auch hier sorgt das Filter für Abhilfe: Das leichte Grisseln verschwindet, das Bild hat nun eine noch größere Knackigkeit – und das Konzert mach so noch mehr Spaß.

Erdschleifen führen mitunter auch bei der Bildwiedergabe zu Artefakten und Qualitätsminderung. Hier kann das Energia GLS Mono ebenfalls Abhilfe schaffen.

Erdschleifen führen mitunter auch bei der Bildwiedergabe zu Artefakten und Qualitätsminderung. Hier kann das Energia GLS Mono ebenfalls Abhilfe schaffen.

Fazit

Das HMS Energia GLS Mono bietet sich als Lösung an, wenn in komplexe Anlagen durch Erdschleifen akustische oder optische Artefakte entstehen, also Brummen im Ton oder etwa Grisseln im Bild – und wenn der Verursacher dieser Beeinträchtigungen nicht auszumachen ist. Hier kann das Energia GLS Mono für Milderung bis Abhilfe sorgen. Darüber hinaus bietet es als Vorschaltgerät einen Schutz vor Überspannungen und bewahrt so sämtliche Audio- und Video-Komponenten vor schädlichen Strömen. So kommt zur Generalentstörung ein Generalschutz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung

99

96

96

210122.HMS Energia GLS Mono-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS
Energia GLS Mono
Produktkategorie:Vorschaltgerät, Netzfilter
Preise:350,00 €
Garantie:3 Jahre/ 5 Jahre bei Registrierung
Ausführungen:Silbergrau mit schwarzen Applikationen
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen
(GLS/DCS-Modelle):
50 x 70 x 216 mm
Gewicht:0,63 kg
Gesamtbelastbarkeit:3.600 W, 16Aeff
Lieferumfang:- HMS Energia GLS Mono inkl. Fest montiertem HMS Energia SL/OV (1,4 m)
- Garantie-Urkunde
Pros und Kontras:+ Unterdrückung von komplexen Brummschleifen
+ kann akustische und optische Artefakte wie Brummen oder Bildgrisseln beseitigen oder minimieren
+ Schutz der Komponenten gegen Überspannung
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
+ Phasenmarkierung

- Design
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag HMS Energia GLS Mono – Brumm-Befreiung und Bild-Klarheit erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

AVM Rotation R 2.3 LaRouge – Traumhochzeit in Rot

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Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Die High End-Manufaktur AVM präsentiert mit dem Rotation R 2.3 LaRouge eine Sonderedition ihres Premium-Plattenspielers und vermählt ihn auch direkt mit einer dedizierten Version des Top-Tonabnehmers Ortofon Cadenza Red – eine Traumhochzeit in Rot. Wir haben den beleuchtbaren Riementriebler mit Neun-Zoll-Tonarm samt Moving Coil-System als Paar dem Praxistest unterzogen.

Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge ist mit seiner flammroten Optik und seiner leuchtend weißen Illumination ein echter Hingucker.

Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge ist mit seiner flammroten Optik und seiner leuchtend weißen Illumination ein echter Hingucker.

AVM und Plattenspieler? Diese wundersame Paarung entspringt einer Überraschung: AVM-Chef Udo Besser hat seinen Sohn zum 18. Geburtstag mit einem selbstentwickelten Plattenspieler beschenkt. Der weckte derartiges Interesse, dass aus dieser Einmaligkeit eine AVM-Produktserie geworden ist. Seither hat AVM, seit drei Dekaden Spezialist für Verstärker und Elektronik, unter der Bezeichnung „Rotation“ also auch Analog-Laufwerke im Portfolio. Weil das für eine Manufaktur doch ein ziemlicher Aufwand ist, zeichnen AVM-Chef Udo Besser und sein Team zwar für die Entwicklung verantwortlich, die Beratung bei Detailfragen sowie die Fertigung übernimmt hingegen EAT. Der tschechische Hersteller hat sich mit seinen hochwertigen Analog-Laufwerken einen ausgezeichneten Ruf erworben. Das jüngste Resultat dieser Zusammenarbeit ist der AVM Rotation R 2.3 LaRouge. Dieses Sondermodell wird ab Werk mit einer AVM gewidmeten Edition des Ortofon Cadenza ausgestattet – also jenes Tonabnehmers, für den die AVM-Tonarme und damit letztlich auch die Rotation-Laufwerke eigentlich entwickelt sind.

Die LaRouge-Sonderedition glänzt mit einem rot durchfärbten, eloxierten und gebürsteten Aluminiumcover. Auch die seitlich sichtbare Zarge aus einem speziellen Composite-Werkstoff ist rot überzogen.

Die LaRouge-Sonderedition glänzt mit einem rot durchfärbten, eloxierten und gebürsteten Aluminiumcover. Auch die seitlich sichtbare Zarge aus einem speziellen Composite-Werkstoff ist rot überzogen.

Flammfarbene Sonderedition

Nachdem das lite magazin mit dem AVM Rotation R 5.3 Cellini die chromglänzende Spezialausführung des großen Plattenspielers der Serie getestet hat, haben wir nun also mit dem AVM Rotation R 2.3 LaRouge die flammfarbene Sonderedition des kleineren Laufwerks zu Gast. Technisch ist es in vielen Belangen vom großen Bruder abgeleitet, optisch hingegen tritt es straffer und stylischer auf. Der offenkundigste Unterschied ist natürlich das leuchtende Rot der Zarge – ein Fest für die Augen! Die Oberseite und die Front sind dabei von einer durchgefärbten, eloxierten und gebürsteten Aluminiumplatte bedeckt, die im Übergang eine sanfte Rundung besitzt. Sie verkleidet den eigentlichen Korpus, der mit einer aufwändigen, mehrschichtigen Lackierung überzogen ist. Sie wiederum verbirgt das grundlegende, spezielle Composite-Zargenmaterial. Wo andere Hersteller preiswerte MDF einsetzen, verwendet AVM einen hochverdichteten Materialmix aus Steinmehl, Holzfasern und Leim. Diese 37 Millimeter starke HDF-Composite-Zarge widersetzt sich im Sandwich-Verbund mit dem laminierten Aluminium-Cover allen schädlichen Schwingungen und Resonanzen.

Die zweiteilige Fußkonstruktion birgt eine Federung, die interne wie externe Vibrationen wirkungsvoll absorbiert. Die Federung ist genau auf das Gewicht des Laufwerks abgestimmt. Der rechts sichtbare Schalter dient der Milderung oder Abschaltung der Tellerbeleuchtung.

Die zweiteilige Fußkonstruktion birgt eine Federung, die interne wie externe Vibrationen wirkungsvoll absorbiert. Die Federung ist genau auf das Gewicht des Laufwerks abgestimmt. Der rechts sichtbare Schalter dient der Milderung oder Abschaltung der Tellerbeleuchtung.

Spektakuläre Illumination

Dazu tragen auch die vier dämpfenden Füße bei: Die zweiteiligen Metallrondelle beherbergen eine Federkonstruktion. Sie absorbiert Schwingungen des Laufwerks sowie externe Vibrationen. Die Füße sind in der Höhe verstellbar. So kann der Rotation R 2.3 LaRouge vollkommen waagerecht ausgerichtet werden. Die Unterseite der Zarge birgt noch einen zweistufigen Wippschalter. Wer ihn betätigt, aktiviert eine spektakuläre Illumination: Plötzlich leuchtet der Plattenteller in strahlendem Weiß! Gerade im Dunkeln ist das eine Sensation. Diese Magie bewirkt ein unter dem Teller eingelassener LED-Ring. Seine Helligkeit kann man mit dem Wippschalter um eine Stufe mildern. Beleuchtet sind überdies die drei attraktiv in Metall eingefassten Taster für das An-/Ausschalten und die Geschwindigkeitswahl von 33⅓ oder 45 Umdrehungen pro Minute. Hier pulsiert jeweils ein blauer Lichtkranz, bis die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Cool! Zurück zum Teller: Der wie kühles Eis wirkende drei Zentimeter dicke und zweieinhalb Kilogramm schwere Makrolon-Plattenträger sorgt mit seiner Masse für die gebotene Laufruhe.

Die weiße Beleuchtung des Plattentellers sorgt für ein optsiches Spektakel. Die Illumination lässt sich von satt nach sanft abmildern - oder auch komplett abschalten.

Die weiße Beleuchtung des Plattentellers sorgt für ein optsiches Spektakel. Die Illumination lässt sich von satt nach sanft abmildern – oder auch komplett abschalten.

Geschmeidiges Präzisionslager

Auch dieser perfekt gearbeitete Teller erhebt den insgesamt zehn Kilo wiegenden Plattenspieler prinzipiell eher zum Masselaufwerk. Nehmen wir den Teller ab, so sehen wir die Antriebskonstruktion – und hier zuallererst den Subteller aus Aluminium, in dessen Zentrum die durchgängige Spindel aus poliertem Stahl sitzt. Sie rotiert in einer Aufnahme aus weichem Messing, dies ermöglich ein geschmeidiges Gleiten. Den Boden der Buchse bedeckt jedoch ein megahartes Teflon-Plättchen als Lagerspiegel. Hierauf läuft das halbkugelförmige Ende der Achse – mit geringer Kontaktfläche und wenig Reibung. Durch die Fertigungstoleranz von 0,01 Prozent hat die Lagerachse zudem geringstmögliches Spiel, auch das befördert den präzisen Lauf. Der Subteller wird über einen Flachriemen vom Motor angetrieben. Er sitzt, wie das Lager, ohne besondere Federung oder Dämpfung fest montiert im Chassis – dessen Resonanz-Resistenz macht’s möglich. Allerdings sorgt ein querender Kanal, in dem die Kabel für die Tastensteuerung verlegt sind, innerhalb des Gehäuses für eine Trennung von Lager und Motor.

Nimmt man den Teller ab, offenbaren sich das LED-Band, das für die Beleuchtung sorgt, der Subteller und der in das Gehäuse eingelassene Motor, der den Teller über einen Flachriemen antreibt.

Nimmt man den Teller ab, offenbaren sich das LED-Band, das für die Beleuchtung sorgt, der Subteller und der in das Gehäuse eingelassene Motor, der den Teller über einen Flachriemen antreibt.

Exakter Gleichlauf

Den guten Gleichlauf und die exakte Geschwindigkeit erreicht der Rotation R 2.3 LaRouge mit einem kleinen, aber feinen Synchronmotor. Er wiederum wird von einer eigens entwickelten Motorsteuerung namens „Look-Forward-Servo-Drive“ per Prozessor kontrolliert. Der Antrieb ist weitestmöglich vom Nadelsystem entfernt positioniert, um elektromagnetische Einflüsse auf den empfindlichen Abtaster zu vermeiden. Aus gleichem Grund geschieht die Stromzufuhr über ein ausgelagertes Netzteil. Hier verrichtet ein doch recht einfaches Stecker-Schaltnetzteil den Dienst. Es wird über den rückseitigen Anschluss mit dem Plattenspieler verbunden. Auf der Rückseite finden wir natürlich auch die beiden Buchsen für die Signalausgabe. Hinzu kommt eine Erdungsklemme, die sich oftmals als segensreich entpuppt: Wer sie mit der entsprechenden Klemme am Verstärker verbindet, wird das bei Plattenspielern gern auftretende Brummen oder Sirren unterbinden können. Zugunsten kurzer Kabelwege sitzt das Anschlussterminal direkt unter der Basis des Tonarms.

Mit den drei Tastern schaltet man den Rotation R 2.3 an oder aus und wählt die Geschwindigkeit. Ein blauer Lichtkranz betont den betätigten Taster.

Mit den drei Tastern schaltet man den Rotation R 2.3 an oder aus und wählt die Geschwindigkeit. Ein blauer Lichtkranz betont den betätigten Taster.

Konstruktives Kunststück: der Tonarm

All das bleibt während des alltäglichen Betriebs verborgen. Sichtbar ist hingegen, als weitere optische Delikatesse, der überwiegend in blitzendem Aluminium und schwarzmattiertem Metall gehaltene Tonarm. Dieses konstruktive Kunststück ist vom großen Rotation R 5.3 abgeleitet, allerdings etwas kleiner als Neun-Zoll-Tonarm ausgelegt. Mit 13,5 Gramm bewegter Masse zählt auch er zu den mittelschweren Tonarmen. Eine wunderschöne Lösung ist gleich zuvorderst die polierte Kopfplatte, die das Nadelsystem mithilfe zweier Schlitzschrauben fixiert, während eine zentrale Inbusschraube für eine Ein-Punkt-Verbindung zum Tonarm sorgt. Hier ist die Headshell zudem nach vorne und hinten verschiebbar. Das ermöglicht eine perfekte Justage des Plattenspielers, also die Einstellung von Kröpfungswinkel und Überhang, bürgt aber auch für die Kompatibilität des Rotation R 2.3 LaRouge mit verschiedensten Systemen. Damit die Nadel vertikal wie horizontal im richtigen Winkel auf der Platte aufliegt, ist einerseits die komplette Tonarmbasis in der Höhe verstellbar, andererseits lässt sich das Tonarmrohr in der Rohrhülse drehen.

Der exzellente Tonarm und die Basis sind eine Eigenentwicklung von AVM. Ihre Schnörkellosigkeit unterstreicht den modernen Auftritt des Plattenspielers.

Der exzellente Tonarm und die Basis sind eine Eigenentwicklung von AVM. Ihre Schnörkellosigkeit unterstreicht den modernen Auftritt des Plattenspielers.

Kardanisches Klasse-Lager

Damit sind wir schon bei der Aufhängung des polierten Aluminium-Tonarms: Sie wurde als kardanisches Lager realisiert. Der Tonarm ist damit sowohl in der Waagerechten wie in der Senkrechten höchst beweglich. Letzteres gelingt über zwei Spikes, die in die Rohrhülse eingelassen sind. Sie stehen allein über ihre Spitzen, also mit minimaler Berührungs- und Reibungsfläche, in Kontakt mit den beiden präzise anziehbaren Schrauben der umgebenden Halterung. Die Gewichtseinstellung für die richtige Auflagekraft ermöglicht ein stählernes, silikongepuffertes und damit vibrationsdämpfendes Gegengewicht, das auf den Arm aufgeschraubt wird. Es kann, für den Betrieb mit einem schweren Tonabnehmersystem, durch ein mitgeliefertes Zusatzgewicht ergänzt werden. Den Tonarm hebt und senkt man über einen ölgedämpften Lift. Er sorgt dafür, dass die Nadel sich behutsam in die Plattenrille senkt. Damit sie in der Spur bleibt, kompensiert ein mit Faden und Pendelgewicht arbeitender, dreifach verstellbarer Anti-Skating-Mechanismus die Zug- und Fliehkräfte, die bei der Plattenrotation auf das System wirken.

Die kardanische Aufhängung sorgt für eine geschmeidige Beweglichkeit des Tonarms sowohl in der Horizontalen wie in der Vertikalen.

Die kardanische Aufhängung sorgt für eine geschmeidige Beweglichkeit des Tonarms sowohl in der Horizontalen wie in der Vertikalen.

Perfekter Partner: Der Cadenza-Abtaster

Das System sollte dabei natürlich zum Laufwerk passen – und stimmiger als mit dem gleich mitgelieferten und bereits montierten Abtaster, dem Ortofon Cadenza AVM.3 Red, geht es nicht: Der AVM-Tonarm ist, nach Bekenntnis der Malscher Manufaktur, speziell mit und für die Cadenza-Systeme entwickelt und abgestimmt. Der renommierte dänische Abtaster-Spezialist wiederum fertigt diesen MC-Tonabnehmer mit der AVM.3-Signatur dezidiert für die badische Manufaktur und den Rotation R 2.3 LaRouge. MC ist das Kürzel für „Moving Coil“, diese Systemart bietet gegenüber MM (Moving Magnet)-Systemen ein dynamischeres und detailreicheres Klangbild, ist aber aufwändiger in der Herstellung und deshalb teurer. Der als exzellenter Abtaster bekannte Ortofon Cadenza Red-Tonabnehmer kostet allein schon rund 1.100 Euro. Er besitzt einen Diamanten mit Fine Line-Schliff. Dank dieses komplex-schlanken Schliffs wird im Vergleich zu runderen Schliffarten mehr Information aus der Rille geholt. Dabei ist der Output des Ortofon Cadenza AVM.3 Red, wie bei den meisten MC-Systemen, niedrig: Er liefert 0,45 Millivolt.

Fest vermählt: Der LaRouge wird mit dem Ortofon Cadenza AVM.3 Red bestück. Für dieses Moving Coil-System ist der Tonarm des Plattenspielers auch konzipiert.

Fest vermählt: Der LaRouge wird mit dem Ortofon Cadenza AVM.3 Red bestück. Für dieses Moving Coil-System ist der Tonarm des Plattenspielers auch konzipiert.

Einrichtung und Aufstellung

Deshalb wählen wir mit dem Lehmannaudio Decade einen Phono-Verstärker, der uns neben den Anpassungsmöglichkeiten an verschiedene MM-und MC-Systeme auch eine Anhebung der Verstärkung ermöglicht. Aber keine Sorge: Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge harmoniert auch prima mit einem einfacher gehaltenen Pre-Amp oder mit einer in den Vollverstärker integrierten MC-fähigen Phono-Vorstufe. Die besitzt unser Hegel H360 nicht, darum greifen wir zum Decade. Für den Anschluss legt AVM ein Kabel mit Erdungsleitung gleich bei. Der Plattenspieler selbst wird weitgehend montiert geliefert, wir müssen nur noch die Füße unterschrauben, den Subteller einsetzen, den Riemen spannen und den Plattenteller auflegen. Mit den höhenverstellbaren Füßen und einer Wasserwaage richten wir den Plattenspieler horizontal aus. Zur Einstellung des empfohlenen Auflagegewichts von 2,5 Gramm justieren wir das Gegengewicht mithilfe einer Tonarmwaage. Nun noch das Anti-Skating-Gewicht gemäß der Anleitung einhängen – schon ist der Vinyldreher spielfertig, denn das System ist ja bereits ab Werk sauber justiert.

Das über einen Faden geführte Pendelgewicht dient beim LaRouge als Anti-Skating-Mechanismus. So werden die Zugkräfte ausgeglichen, die im Betrieb auf die Nadel wirken.

Das über einen Faden geführte Pendelgewicht dient beim LaRouge als Anti-Skating-Mechanismus. So werden die Zugkräfte ausgeglichen, die im Betrieb auf die Nadel wirken.

Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge in der Praxis

Wir starten den Hörtest mit Kari Bremnes‘ „Coastal Ship“. Der erstklassig produzierte Track beginnt mit dunklen, leicht unheimlichen Synthesizer-Sounds, die sich wunderbar wabernd wie schwerer Nebel in unserem Hörraum ausbreiteen. Zugleich fahren heftige Donnerschläge großer Trommeln auf uns nieder – und diese Schläge drücken mit beeindruckender Basskraft und Volumen auf Trommelfell und Magen Allein schon diese Wucht ist beeindruckend, der Rotation R 2.3 LaRouge holt die Impulskraft, die diesen Schlägen innewohnt, aber ebenso den satten Bass souverän aus der Rille. Wer immer noch meint, mit Vinyl wäre das nicht möglich, kann sich hier vom Gegenteil überzeugen. Die Trommelschläge sind zudem mit einem intensiven, großen Hall versehen, Er sorgt für eine eindrucksvolle Räumlichkeit: Die Schläge werden wie von fernen Felsen reflektiert und verlieren sich an einem imaginären Horizont. Allein schon mit diesem Intro imaginiert uns die Musik und ihre Wiedergabe über den Rotation R 2.3 LaRouge einen imposanten Fjord als landschaftliches Szenario.

Die formschöne Kopfplatte bietet mit drei Schrauben die Möglichkeit, das darunter fixierte System exakt zu justieren.

Die formschöne Kopfplatte bietet mit drei Schrauben die Möglichkeit, das darunter fixierte System exakt zu justieren.

Wirkmächtiger Realismus

Dann setzt Kari Bremnes mit ihrer wunderschön warmen, im Alt angesiedelten Stimme ein. Ihr zwischen Melancholie, Fernweh, Sehnen und Hoffnung changierender Gesang hat etwas ungemein Einnehmendes, als richte sich die norwegische Sängerin nur an uns. Kein Wunder: Sie scheint gerade mal drei Meter vor uns zu stehen! Ihre physische Präsenz ist unglaublich – und das liegt auch an dem Informationsreichtum, mit dem uns diese Stimme präsentiert wird: Wir hören ihre leisen Atmer beim Ansingen, an den Wortenden ihre fast versteckten Konsonanten, die Bremnes gerne etwas herauszögert und dann ganz leise nachliefert – gerade noch wahrnehmbar, aber darum umso wirkungsvoller. Wir vernehmen auch, wie zu Beginn der zweiten Strophe bei „Arabian night“ ein leichtes Schmatzen der Lippen zu hören ist, wie es bei beim Reden und Singen immer geschieht – und diese kleinen, aber wichtigen Momente, die in der Aufnahme vom Mikrofon eingefangen worden sind und von dem Rotation R 2.3 LaRouge wieder freigelegt werden, machen die Wiedergabe realistisch, natürlich und echt.

Zum Schutz vor Staub wird der Rotation R 2.3 LaRouge mit einer hochwertige Haube aus Acrylglas geliefert. Sie ist aufwändig mit angeschraubten Dämpfern versehen und hält die Haube eigenständig ab einem Öffnungswinkel von etwa 45 Grad.

Zum Schutz vor Staub wird der Rotation R 2.3 LaRouge mit einer hochwertige Haube aus Acrylglas geliefert. Sie ist aufwändig mit angeschraubten Dämpfern versehen und hält die Haube eigenständig ab einem Öffnungswinkel von etwa 45 Grad.

Klangfarben-Spektakel

Diese Plastizität und Griffigkeit erleben wir auch mit dem Tingvall Trio, das uns in der Besetzung Klavier, Kontrabass und Schlagzeug bei der sanften Jazz-Nummer „Beat“ die Körperhaftigkeit der Instrumente erfahren lässt. In dieser exzellenten Aufnahme, für die mit Stefano Ameri der Haus-Toningenieur des renommierten Labels ECM verantwortlich zeichnet, besitzt das Klavier einen unglaublich klaren, perlenden Ton. Bei den Anschlägen einzelner Tasten und Tonkaskaden spüren wir gar das Prallen der Hämmerchen auf die Saiten – wenn Pianist Martin Tingvall nicht gerade das Dämpfungspedal nutzt, um den Ton weicher zu gestalten. Auch die changierenden Klangfarben im Akkordspiel, die beim Klavier wegen der Vielzahl der schwingenden Saiten besonders faszinierend sind, werden hier zu einem schillernden, aber leisen Spektakel – wie auch die Klangfarbenänderung beim Verklingen der Akkorde. Diese Nuancen sind wunderbar nachvollziehbar, weil die Wiedergabe mit ihrer Transparenz und Offenheit den akustischen Durchblick ermöglicht.

AVM liefert gleich das nötige Anschlusskabel mit. Es besitzt einen zusätzlichen Leiter zur Verbindung der Erdklemmen am Plattenspieler wie am Verstärker. So wird lästigem Brummen der Garaus gemacht.

AVM liefert gleich das nötige Anschlusskabel mit. Es besitzt einen zusätzlichen Leiter zur Verbindung der Erdklemmen am Plattenspieler wie am Verstärker. So wird lästigem Brummen der Garaus gemacht.

Voluminöser Bass und feinfühliges Tuning

Die Transparenz und Tiefe der Abbildung kommt auch dem Kontrabass zugute. Zuerst spielt Omar Rodriguez Calvo das Thema des Tracks ostentativ in unauffälligen füllenden Vierteln, doch später darf auch er mit einem lyrischen Solo sein Können zeigen. Dabei genießen wir sowohl den für einen Kontrabass typischen nasalen Ton in hohen Griffbrettregionen als auch das tolle Volumen in tieferen Lagen. Beim Bass kitzeln wir noch etwas mehr Volumen durch eine geringfügige Erhöhung der Auflagekraft heraus. Mit dem Cadenza und dem Rotation R 2.3 LaRouge ist ein solches Feintuning hervorragend und sensibel realisierbar. Davon profitiert nun auch das Schlagzeug. Jürgen Spiegel bekommt zwar keinen Solo-Spot, liefert aber permanent kleine, gekonnte Einwürfe auf seinem Drum-Set. Dabei hören wir selbst das mit der Fußmaschine bewerkstelligte Schließen der Hi-Hat, wir haben die gesamte Mechanik des Schlagzeugs durch diese akustischen Eindrücke quasi vor unseren Augen. Der Realismus der Abbildung ist schlicht großartig!

Auch ohne Illumination bietet der LaRouge eine glanzvolle Optik.

Auch ohne Illumination bietet der LaRouge eine glanzvolle Optik.

Famose Plastizität, große Laufruhe

Diese famose Plastizität gilt erst recht für Spiegels varianten- und finessenreiche Tonerzeugung: die dynamischen Abstufungen, mit denen die Besenborsten auf die Snare und die Toms prasseln, das ziselierte Spiel auf den Becken, deren metallischer Klang jeweils eine eigene Note hat – das besitzt eine wunderbare Räumlichkeit, Echtheit und Griffigkeit. Dieses genaue Zuhören ermöglicht der Rotation R 2.3 LaRouge auch durch sein überaus diskretes Agieren: Vom Motor hören wir weder mechanische noch elektromagnetisch einen Mucks. Dafür nehmen wir aber die ungemeine Laufruhe des Antriebs wahr und merken, mit welcher Entspanntheit und Souveränität der Plattenspieler aufspielt. So können wir diese Entdeckungsreise durch die Musik völlig relaxed auf dem Sofa genießen und dabei das Medium, die Platte, vollkommen vergessen. So sollte es sein.

Der Rotation R 2.3 LaRouge im Praxistest: Hier spielt er mit dem Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade, dem Vollverstärker Hegel H360 und dem Schallwandler Audio Physic Classic 22.

Der Rotation R 2.3 LaRouge im Praxistest: Hier spielt er mit dem Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade, dem Vollverstärker Hegel H360 und dem Schallwandler Audio Physic Classic 22.

Fazit

Der AVM Rotation R 2.3 LaRouge bekräftigt die Erkenntnis, die uns bereits der große Bruder Rotation R 5.3 beschert hat: AVM hat seine exzellente Expertise nun auch auf den Bereich der analogen Masse-Laufwerke ausgedehnt. Dabei besticht das bildhübsche Sondermodell „LaRouge“ optisch mit seiner flammfarbenen Alu-Anmutung, dem straff-stylischen Design und der magischen Illumination des Tellers. Mechanisch glänzt der Plattenspieler durch den selbstentwickelten Tonarm mit seiner kardanischen Aufhängung, der Präzision des Lagers und der Exaktheit des Antriebs, was im Verbund mit der speziellen Composite-Zarge für mechanische Geräuschfreiheit und souveräne Laufruhe sorgt. Die Krönung ist jedoch die Vermählung des LaRouge mit dem MC-Abtaster Ortofon Cadenza AVM.3 Red: Diese Traumhochzeit in Rot sorgt für eine ungemein offene und transparente Wiedergabe. Die Räumlichkeit und Plastizität der Abbildung ist überragend, zusammen mit dem dynamischen Vermögen und dem Volumen des Bass beschert uns der LaRouge somit eine beeindrucken realistische, natürliche, livehaftige Wiedergabe.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

96

97

96

210126.AVM-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AVM
Rotation R 2.3 LaRouge
Produktkategorie:Plattenspieler
Preise:- Sonderversion „LaRouge“: 5.990,00 € (inkl. Tonabnehmer)

- Standardversionen (Silber, Schwarz): 3.990,00 € (ohne System)
bzw. 5.590,00 € (mit Ortofon Cadenza AVM.3 Blue)
Garantie:- Laufwerk: 2 Jahre (nach Registrierung: 3 Jahre)
- Tonabnehmer: 2 Jahre
Ausführungen:- Rot (Sonderversion „LaRouge“)

- Silber
- Schwarz
Vertrieb:AVM Audio Video Manufaktur GmbH, Malsch
Tel.: +49 (0) 7246 30991-0
avm.audio/de
Abmessungen (HBT):155 x 462 x 350 mm
Gewicht:- Plattenspieler komplett: 10,1 kg
- Chassis (inkl. Haube): 7,7 kg
- Teller: 2,4 kg
Prinzip:- Laufwerk: Masse-Prinzip
- Antrieb: Riemenantrieb
Tonarm:AVM, 9 Zoll
Tonabnehmer:- Sonderversion „LaRouge“: Ortofon Cadenza AVM.3 Red (MC)

- Standardversionen (Silber, Schwarz): optional mit Ortofon Cadenza AVM.3 Blue (MC)
Geschwindigkeiten:33⅓ UpM, 45 UpM
Lieferumfang:- AVM Rotation R 2.3 LaRouge
- Ortofon Cadenza AVM.3 Red (MC)
- Staubschutzhaube
- Netzteil 15V DC / 1.6 A
- Anti-Skating-Gewicht
- Cinch-Kabel (1,2 m)
- Gegengewicht + zusätzlicher Einsatz für Gegengewicht
- 2 Anti-Skating-Gewicht und -Fäden
- 2 Inbus-Schlüssel
- Bedienungsanleitung
- Weiße Baumwollhandschuhe
- Reinigungstuch
Pros und Contras:+ exzellente Auflösung, Detailtreue und Dynamik
+ überaus räumliche und plastische Abbildung
+ kraftvoller, konturierter Bass
+ große Laufruhe
+ herausragendes Design
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ eindrucksvolle Beleuchtung des Plattentellers
+ vibrationsdämpfende, höhenverstellbare Füße
+ hervorragendes System im Lieferumfang
+ Abdeckhaube im Lieferumfang

- sehr einfaches Stecker-Schaltnetzteil
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag AVM Rotation R 2.3 LaRouge – Traumhochzeit in Rot erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Saxx AS30DSP – Platzsparende HiFi-Lösung mit Anspruch

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Zwei ansehnliche weiße Kompaktlinge von absoluter Schlichtheit: So präsentieren sich die Saxx AS30DSP in jeder Situation. Sind das beiliegende Stromkabel eingesteckt und die Lautsprecher mittels mitgelieferter Kabel miteinander verbunden, kann es schon losgehen. Audiosignale empfangen die beiden Aktiv-Schallwandler kabelgebunden oder wireless. Der satte Bass der kleinen modernen HiFi-Systeme zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch in den anderen Frequenzlagen zeigen sich die AS30DSP von ihrer Schokoladenseite. Ihr Preis-/Leistungsverhältnis ist zudem schlichtweg hervorragend.

Auf den ersten Blick wirken die Saxx AS30DSP eher unscheinbar. Unter der Haube wird es allerdings eher spektakulär.

Saxx Audio, mit Sitz in Neustadt am Rübenberge unweit von Hannover, stellt in der Hauptsachen Lautsprecher her. Saxx steht für „Superb Audio Experience“. Die diesmal zum Test georderten AS30DSP gehören zur airSOUND-Reihe. Sie besteht aus Modellen, die einen integrierten Verstärker und reichlich Anschlüsse mitbringen. Entwicklung und Designgebung finden in Deutschland statt, gefertigt wird diese Reihe in China. Dank der stetig steigenden Fertigungsqualität ist dies aber kein Nachteil, schließlich lassen auch die anderen Hersteller in Fernost fertigen. Um zu gewährleisten, dass alle Komponenten immer perfekt ineinandergreifen, führt Saxx führt vor Ort immer wieder sorgfältige Materialkontrollen durch. Der Spagat aus deutscher Entwicklerkunst und östlicher Fertigungsleistung macht es möglich, konkurrenzfähige Produkte und Preise zu verwirklichen. So bleibt mehr Geld übrig, das man in die eigene Musiksammlung stecken kann.

Home Office? Warum nicht mal modern, übersichtlich und mit richtig guter Klangunterstützung?

Shopping im 21. Jahrhundert

Der Kunde von heute informiert sich vor dem Kauf in einschlägigen Internet-Foren und über Testberichte der Magazine seines Vertrauens. Nur selten geht der noch vor die Tür, um sich einen Eindruck vom Objekt der Begierde zu machen. Stattdessen lässt er sich über Reviews und Kundenbeurteilungen über die Qualität des gewünschten Produkts informieren. Saxx hat dies erkannt und bietet seine Lautsprecher hauptsächlich online an. Damit der Kunde aber nicht die Katze im Sack kaufen muss, gewährt der Hersteller eine vierwöchige Probezeit. Die kosten für den Versand trägt Saxx vollständig. Ich für meinen Teil muss einen Lautsprecher aber anfassen, anheben und hören. Ich muss ihn erleben können. Mit LiveEXPERIENCE ist aber auch das möglich. An 16 stationären Standorten kann ich die angebotene Ware vor dem Kauf aber tatsächlich auch erleben. Nach dem Kauf kommt sie in einer perfekt auf den Schutz optimierten Verpackung bei mir zu Hause an.

Zeitloses Design

Meine Testgäste sind tadellos angefertigte Bassreflex-Systeme, die sich wirklich überall nahtlos einfügen können. Die AS30DSP sind wahlweise in weißem oder schwarzmattem Finish verfügbar. Die leicht glänzende Oberfläche unterstützt das futuristische Erscheinungsbild. Das Gehäuse verfügt über „richtige“ Ecken und Kanten. Nur die Treibereinfassungen sind sanft geschwungen und sorgen für einen anspruchsvollen Look. In ihnen arbeiten eine 2,5-Zentimeter messende Seidenkalotte und ein Basstreiber aus Polypropylen mit einem Durchmesser von 135 Millimetern. Sämtliche Anschlüsse sowie die Bassreflexöffnung befinden sich, wie üblich, auf der Rückseite. Die 185 Millimeter tiefen Gehäuse finden auf jedem noch so kleinen Regal den erforderlichen Platz. Für die Akustik und auch die Kühlung der Aktivbox sollten allerdings mindestens fünf Zentimeter Raum hinter dem Lautsprecher freigehalten werden. Mit 17 Zentimetern in der Breite und gerade einmal 25,5 in der Höhe präsentieren sich die AS30DSP auch bei wenig Freiraum am Wunschort als passende Audio-Lösung.

Die Verarbeitung ist erstklassig – erst Recht mit Blick auf das Preisschild. Besonders imposant sind die makellosen Ausschnitte für den Hoch- und den Tiefmitteltöner.

Anschlussvielfalt

Der Anschluss der AS30DSP erfordert nicht mehr als die korrekte Verwendung eines Netzkabels und dem im Lieferumfang enthaltenen zwei Meter langem Lautsprecherkabel. Fortan sind sie per Bluetooth als „AS 30 DSP“ zu finden und können sofort verwendet werden. Dank apt-X LL kann ich sogar Videos, zum Beispiel auf dem Tablet schauen, ohne dass die Lippensynchronität leidet. Das schaffen einige Bluetooth-Kopfhörer in der günstigen Preiskategorie bis heute nicht. Aber es gibt natürlich noch mehr Anschlüsse: Für die Analog-Genießer unter uns, die vielleicht noch ein Tape-Deck oder einen Fernseher ohne digitale Ausgänge anschließen möchten, stehen sowohl ein Cinch-Anschluss sowie eine 3,5-Millimeter-Klinke zur Verfügung. Für digitale Zuspieler steht ein optischer Eingang parat. Einem PC verweigert sich der eingebaute 100 Watt-Verstärker ebenfalls nicht und nimmt Signale via USB-B entgegen. Sogar mit einem Subwoofer-Ausgang wartet das AS30DSP-Duo auf, um im Bereich unter 50 Hertz aufzutrumpfen, den sie selbst nicht bedienen kann.

Der Master-Lautsprecher ist mit reichlich analogen udn digitalen Eingängen ausgestattet. Sogar an einen Subwoofer-Out hat man bei Saxx gedacht.

Das Aufspiel im Freien

Auch wenn dies vermutlich die eher seltenere Aufstellungsvariante ist, will ich zunächst einmal einen unverfälschten Eindruck der Saxx AS30DSP erhalten und stelle sie frei im Wohnzimmer auf. Der Hörabstand beträgt etwa zweieinhalb Meter und auch die Lautsprecher sind im gleichen Abstand zueinander positioniert. Da es, wie ich später noch darstellen werde, klanglich einen Unterschied macht, erwähne ich hier, dass ich das Pärchen von meinem Handy über Bluetooth getestet habe. Der erste Song „Flight Of The Cosmic Hippo“ von Béla Fleck and the Flecktones beeindruckt mich gleich mit einer satten Basseinlage, die ich so nicht erwartet habe. Trotz ihrer bescheidenen Abmessungen liefern die AS30DSP eine fette Grundlage ab 50 Hertz. So lädt mich der Song sofort zum Drehen am Lautstärkeregler ein. Allerdings fehlt der am Masterlautsprecher. Kein Problem, dann muss ich das halt mit der übersichtlich strukturierten Fernbedienung oder per Handy erledigen.

Schnuckelige Fernbedienung

Die Fernbedienung ist mir noch eine separate Erwähnung wert, deshalb schiebe ich sie mal eben dazwischen. Sie ermöglicht dem Benutzer, das komplette Portfolio der AS30DSP aus der Ferne abzurufen. Der schnuckelige Handsender ist ausgezeichnet verarbeitet und die gummierten Tasten sind den eher in dieser Preisklasse zu erwartenden Folientasten deutlich überlegen. Sie ist gerade einmal 36 Millimeter breit und neun Millimeter hoch und mattschwarz. Die Tastenbeschriftung ist, abgesehen von der dunkelroten Power-Taste und der dunkelblauen Bluetooth-Taste mittelgrau gehalten. Die Anordnung ist logisch gut durchdacht und gibt keine Rätsel auf. Das Kommandogerät neigt allerdings ob der dunklen Tarnfarben dazu, gern aus meinem Sichtbereich zu verschwinden. Die Regelung der verschiedenen Einstellungen geschieht in 30 Schritten, was bei der Lautstärke schon einmal Kopfzerbrechen hervorrufen mag. Der Schritt von null auf eins geht in Ordnung, aber zwischen eins (leise säuselnd) und zwei (Zimmerlautstärke) hätte ich gern noch zwei zusätzliche Abstufungen.

Schwarz in Schwarz und kompakt: Dennoch bringt die kleine Fernbedienung alles mit, was man von einem Handsender moderner Audio-Systeme erwarten darf.

Die AS30DSP packt kräftig zu

Zurück zum fetzigen Bass der schicken Kompaktlinge, der wirklich Freude bereitet und unerwartet kraftvoll ausfällt. Dass die AS30DSP dabei in allen Lautstärken akzentuiert aufspielt, ist bewundernswert. Es spricht für den kraftvollen Verstärker und die harmonische Abstimmung des DSPs, der der Saxx ihre Namenserweiterung verleiht. In genanntem Stück von Béla Fleck erhalte ich tatsächlich einen lebendigen Eindruck des Nilpferds, das durch die Weiten des Weltalls taumelt. Der Elektrobass packt kraftvoll zu und schafft es eindrucksvoll, auf der dicksten Seite noch Wallung zu verbreiten. Die Mandoline – auf der das Nilpferd in meiner Vorstellung hilflos mit den Füßen fuchtelt, um Halt in der Schwerelosigkeit des Basses zu finden – gliedert sich klanglich freudig und schwungvoll in die Klangkulisse ein. Das Schlagzeug fügt sich sanft aber bestimmt in das Geräuschkarussell. Insgesamt ergibt dies ein rundes, überzeugendes Ambiente. Eines, dem ich lange lauschen kann, ohne zu ermüden.

Der klassische Bereich

Mit ihrer umfangreichen und klaren Abbildung der Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach werde ich wieder vom Saxx-Duo überrascht. Die AS30DSP spannen eine weitgefasste und tiefgestaffelte Kirche auf. Pfeifen lassen sich gut im Raum orten und glänzen durch ihren imposanten Detailreichtum. Die gesamte Darbietung wirkt sehr plastisch, insbesondere der Tiefgang der Saxx gewährt der Vorführung die erforderliche Authentizität. Ein ähnliches Bild liefern The Fairfield Four mit „These Bones“. Allein der Tiefgang des Bassisten beeindruckt immer wieder, speziell auf diesen kleinen Lautsprechern. Doch genauso gut gelingt den Treibern und dem DSP der Übergang in den Mitteltonbereich. Stimmen ertönen losgelöst von den Gehäusen frei auf der Bühne und werden neutral wiedergegeben. Verglichen mit der Kanto YU4 aus einem früheren Test, die etwas mehr Wärme zeigte, spielt die AS30DSP hier eher neutral und transparent auf. Das ist natürlich eine Geschmacksfrage. Mir gefällt die Abstimmung.

Die kleine LED im Master gibt Auskunft über die gerade angewählte Quelle.

Der druckvolle Zweig

Nachdem es bisher noch vergleichsweise gemächlicher ans Werk ging, möchte ich nun mein Augenmerk auf die Dynamik legen. Was eignet sich da besser als das aktuelle 30-minütige Meisterwerk von Dave Grohl mit dem Namen „Play“? In diesem Stück, in dem er wirklich jedes Instrument selbst spielt, werden sämtliche Nuancen vom Lautsprecher gefordert. Im Intro geht es direkt etwas härter zur Sache. Die AS30DSP enttäuschen hier auch bei höherer Lautstärke, die dieses Stück meines Erachtens erfordert, nicht. Snare und E-Gitarre erhalten vollen Drive und auch die anschließend einsetzende Bass-Drum bringt die Schwingsysteme mächtig in Bewegung. Sie klingt kraftvoll und trocken und gut akzentuiert. Sowohl der eingebaute Amp, wie auch die steife Membran agieren impulsstark und spielfreudig. Bei 1:36 Minuten Spielzeit, spielt Grohl ein sanftes Gitarrenriff. Zugleich setzt das Schlagzeug mit Ride-Becken und der Bass-Drum Akzente, um die knackigen Rolls über Toms und Snare abzuliefern. Genial!

Am TV

Die AS30DSP arbeitet den Spagat zwischen leisen Nuancen und kraftvollen Betonungen sauber heraus und wirkt dabei niemals bemüht. Nach dieser Session prüfe ich einen anderen Einsatzort: Jetzt will ich wissen, wie sich die Saxx-Systeme auf meinem Klavier schlagen. Leicht erhöhte Position, nur 140 Zentimeter Abstand zueinander und nur zehn zur Rückwand sollten eine größere Herausforderung sein. Außerdem steht das Klavier in der Zimmerecke, ich sitze etwa in zwei Meter Abstand auf meinem Sofa. Klanglich geht auch das absolut in Ordnung. Die leichte Überhöhung im Bass (durch die Zimmerecke) dämpfe ich mit der Bassregelung um einen Punkt runter. Anschließend gelingt dem AS30DSP-Duo ein wirklich tadelloses Auftreten. Die breite Bassreflexöffnung wirkt sich positiv auf das rückwärtige Abstrahlverhalten aus. So neigen meine Testgäste weniger stark dazu, den Tieftonbereich aufzublähen. Den Einsatz auf einem TV-Rack haben sie anschließend ebenso souverän gemeistert und zeigen sich als echter Klanggewinn in der TV-Wiedergabe.

Auch im Einsatz als TV-Unterstützung punkten die kleinen Aktiv-Lautsprecher von Saxx auf ganzer Linie.

Schreibtischtäter

Da dieser Artikel ja nun auch zu einem Gesamttext auf dem Display werden muss, wandere ich mit dem Pärchen nun an den Schreibtisch. Dank USB-B-Anschluss und einem passenden Kabel aus meinem Fundus kann ich die AS30DSP auch direkt an Laptop oder PC anschließen. Der Lautsprecher wird sofort als „USB Sound Device“ erkannt. Sehr gut! Kaum ist die Musik angespielt, erfreue ich mich des wunderbaren Klangs. Dennoch überraschen mich ein paar Kleinigkeiten. Im Vergleich zu Bluetooth, optischem oder analogem Anschluss klingt die USB-Verbindung für mich etwas flacher. Der Verstärker reagiert einen Hauch weniger spritzig als über die anderen Eingänge. Winkle ich die Lautsprecher leicht in Richtung meiner Ohren, ergibt sich ein angenehm breites Klangbild. So lässt sich ein ganzer Arbeitstag sehr gut mit Musik verbringen. Dank der vielen Signalquellen können aber auch weitere Geräte mitwirken: Handy per Bluetooth, Laptop via USB oder analog und PC per optischem Signalweg.

Die AS30DSP sind kompakt genug, um in nahezu jeder Einsatzsituation zu punkten – klanglich wie visuell.

Erweiterungsmöglichkeiten

In Terje Isungset und Lena Nymarks „Fading Sun“ aus dem Album Winter Songs, in dem auch richtig tiefe Trommeln am Werk sind, fehlt es mir dann etwas an Tiefbass. Aufgrund der sehr kompakten Abmessungen war das aber zu erwarten, Mitbewerber ähnlicher Größe spielen auch nicht tiefer hinunter. Dank des Subwoofer-Anschlusses muss sich die Saxx aber hier nicht geschlagen geben. Beispielsweise könnte der DS 10 aus eigenem Hause hier die benötigte Unterstützung leisten. So wird der Frequenzbereich von eigentlich 50 dann auf 30 Hertz abgesenkt. So wird aus den kleinen Regallautsprecherchen ein ausgewachsenes HiFi-System mit zahlreichen Eingängen. Für eine umfangreiche Stereoanlage fehlt eigentlich nur noch ein Netzwerkstreamer wie beispielsweise der Magnat MMS730, der Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer und Tidal sowie Internetradiosender einfangen und an die AS30DSP weiterreichen kann. Wer noch auf Klangscheiben steht, kann natürlich auch einen CD-Spieler verbinden. Oder einen Plattenspieler – vorausgesetzt, der verfügt über einen Phono-Vorverstärker.

Der klassische HiFi-Einsatz, z.B. vom Laptop mit Signalen versorgt, gehört zu den Kernkompetenzen der AS30DSP. Zum Beispiel im Jugendzimmer oder in der Studentenbude.

Fazit

Die AS30DSP gefallen durch ein zeitloses Design und eine makellose Verarbeitung. Dank der vielen Signaleingänge und der kompakten Bauweise fühlen sie sich in der Ikea-Regalwand und auf dem TV-Rack ebenso zu Hause, wie auf meinem Schreibtisch. Der integrierte Verstärker, inklusive digitalem Signalprozessor, zeichnet sich durch eine plastische Darstellung und gute Reserven für eine satte dynamische Vorstellung aus. Die Saxx AS30DSP zeigen sich jeder Anforderung gewachsen. Und sie können sogar richtig laut auftreten. In Zusammenspiel mit einem Smartphone oder einem Streamer braucht man eigentlich nichts weiter, um einen entspannten und wohlklingendem Musikgenuss zu erleben. Wer eher zu den modernen Hörern gehört, wird mit diesem Lautsprecherpaar absolut glücklich. Sie bieten all zeitgemäßen Anschlüsse, fordern wenig Raum ein und liefern ein maximales Spektakel in ihrer Preisklasse. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach schlichtweg hervorragend.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

70

69

69

Technische Daten

Modell:Saxx
airSound AS30DSP
Produktkategorie:Aktiv-Lautsprecher
Preis:349,00 Euro/Set
(aktuell: 249,00 Euro)
Ausführungen:- Weiß, matt
- Schwarz, matt
Vertrieb:SaxxTec GmbH & Co. KG
Tel.: 05032/9567122
www.saxx-audio.de
Abmessungen (HBT):255 x 170 x 185 mm (Passiv)
255 x 170 x 235 mm (Aktiv)
Gewicht:ca. 7,5 kg/Paar
BauartZwei-Wege-Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm, Seidenkalotte
Tieftöner:135 mm, Polypropylen
Leistung:2 x 50 Watt Dauerleistung
2 x 70 Watt Musikleistung
Kabellose Eingänge:Bluetooth (4.2)
Anschlüsse:- Cinch
- optisch Digital
- 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse
- USB-B
- Sub-Out
Lieferumfang:- AS30DSP
- Willkommensblatt
- Anschlusskabel
- Lautsprecherkabel
- Fernbedienung mit Batterien
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr dynamische Abstimmung
+ Subwoofer-Ausgang
+ Bluetooth verzögerungsfrei
+ einfache Bedienung
+ harmonische Abstimmung
+ flexibel in der Aufstellung

- kein Kopfhörerausgang
- kein Lautstärkeregler/Schalter
Benotung:
Klang (60%):70/70
Praxis (20%):69/70
Ausstattung (20%):69/70
Gesamtnote:69/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Revox Joy – audiophiles Audiosystem im Lifestyle-Design

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Mit der Joy-Serie hat Revox seinen audiophilen Anspruch in ein überaus schickes Lifestyle-Design gekleidet und ein Audiosystem mit maximaler Flexibilität kreiert – dank der Kombinationsmöglichkeit seiner Komponenten. Im Zentrum stehen der CD-Player Revox Joy S22 und der Network Receiver Revox Joy S119, hinzu treten ein Audio Server und ein Network Receiver – und sie machen dem Namen „Joy“ alle Ehre. Warum? Das erfahrt Ihr in diesem Video.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=kTh2-gX8hvI

Edel-Design im Lifestyle-Look

Die Joy-Serie hebt sich mit Ihrem Design wohltuend von der üblichen HiFi-Optik ab. Mit ihrem Halfsize-Format haben die Komponenten einen schlanken Auftritt – und dabei verströmen sie eine extreme Hochwertigkeit. In den dickwandigen und nahtlosen Aluminium-Korpus ist eine Front aus echtem Glas eingelassen – mit exakt definiertem Abstand zum Gehäuse.Dieses Design-Feature sorgt für Eleganz und Dezenz – wie auch die Abwesenheit jeglicher sichtbarer Knöpfe oder Schalter. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Lackierung. Hier sind sie Joy-Komponenten in noblem Mattschwarz zu sehen. Alternativ gibt es sie mit silbernem Korpus und schwarzer Front – oder komplett in Weiß.

Das Revox Joy-Audio-System harmoniert insbesondere mit einem modernen Einrichtungsstil.

CD-Player Joy S22

Schauen wir uns zuerst den CD-Player Joy S22 an. Seine Glasfront beherbergt ein sensitives Bedienfeld mit fünf Touch-Tasten. Sie erfüllen auf sanfte Berührung hin die gewünschten Befehle: Ein/Aus, Start/Pause, Tracksprung vorwärts und rückwärts – oder, bei längerer Berührung, schneller Vorlauf und schneller Rücklauf. Mit „Disc“ aktiviert man die Ausgabe der CD durch den schmalen Schlitz im Gehäuse. Der Joy S22 arbeitet also mit einem Slot-Loader-Laufwerk und kommt ohne Schublade aus. Das hochwertige Laufwerk ist speziell für die Audio-Anwendung ausgelegt. Es agiert auch dank der aufwändigen mechanischen Entkopplung mit ausgezeichneter Laufruhe.

Die Bedienung des CD-Players geschieht über fünf in die Frontplatte eingelassene berührungssensitive Touch-Felder.

Die Bedienung des CD-Players geschieht über fünf in die Frontplatte eingelassene berührungssensitive Touch-Felder.

Anschluss-Portfolio mit pfiffigem „CD-Link“

Die gelesenen und gewandelten Daten stellt der Joy S22 an einem unsymmetrischen Analog-Ausgang zur Verfügung. Alternativ gibt er das Signal auch ungewandelt über zwei digitale Outputs aus. Pfiffig ist der „CD-Link“: Über ihn gelingt die Kopplung mit dem Netzwerk-Player der Joy-Serie. Nun werden Audiosignale und Befehle zwischen den Geräten ausgetauscht. So lässt sich der Joy S22 in das heimische Netzwerk integrieren. Und so kann der CD-Player auch mit der Revox App ferngesteuert werden. Über das Display des Smartphones bekommen wir nun alle Informationen – inklusive Angaben zum Interpreten, Songnamen und Albumtitel. Der Joy S22 unterstützt nämlich CD-Text.

Anschlussseitig bietet der CD-Player einen analogen Ausgang und sowie einen optischen und einen elektrischen Output. Hinzu kommen der CD-Link zur Kopplung mit dem Network Player und RS 232 Control-Klemmen für die Steuerung über externe Kontrollsysteme. Rechts sehen wir den Ein/Ausschalter, darunter die Buchse für das Netzkabel.

Anschlussseitig bietet der CD-Player einen analogen Ausgang und sowie einen optischen und einen elektrischen Output. Hinzu kommen der CD-Link zur Kopplung mit dem Network Player und RS 232 Control-Klemmen für die Steuerung über externe Kontrollsysteme. Rechts sehen wir den Ein/Ausschalter, darunter die Buchse für das Netzkabel.

Network Receiver Revox Joy S119 MKII

Der passende Partner ist der Netzwerkspieler Revox Joy S119. Er bietet über die CD-Wiedergabe hinaus verschiedene Streaming-Möglichkeiten. Über WLAN und über LAN geht das Streamen von PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit – also: HiRes. Als dritter Streaming-Weg kommt Bluetooth hinzu – der Codec aptX bürgt dabei für den guten Klang. Der Netzwerkspieler beherrscht auch den Radioempfang – das zeigen uns die beiden Antennenbuchsen für UKW und DAB+. Nun zu den rein kabelgebundenen Schnittstellen. Hier bietet der Player einen USB-A-Port und zwei elektrische S/PDIF-Inputs. Sie alle akzeptieren HiRes-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Die beiden optischen S/PDIF-Schnittstellen meistern PCM bis 96 Kilohertz/24 Bit. DSD-Files spielt der Network Receiver hingegen nicht. Analoge Quellen finden ebenfalls Anschluss. Hierfür hat der Joy S119 zwei Line-Eingänge in petto.

Der Revox Joy S119 MKII Network Receiver kaschiert seine Multifunktionalität mit einer spiegelglatten, schalterlosen Front.

Der Revox Joy S119 MKII Network Receiver kaschiert seine Multifunktionalität mit einer spiegelglatten, schalterlosen Front.

Digitale und analoge Vielseitigkeit

Seine Vielseitigkeit beweist der Netzwerkplayer auch bei den Outputs. Neben einer digitalen S/PDIF-Schnittstelle bietet er gleich zwei geregelte Analog-Ausgänge – für den Anschluss eines zusätzlichen Aktiv-Subwoofers und für den Betrieb einer externen Endstufe. Nun der Clou: Diesen „Analog Out“ kann man auch für den Anschluss eines Kopfhörers nutzen. Natürlich kann der Network Receiver auch mit Lautsprecherboxen betrieben werden. Dafür ist er mit einem erstklassigen Vollverstärker in Class D-Technik ausgestattet. Dieser Verstärker liefert 60 Watt. Wer es üppiger braucht, wählt statt des S119 den leistungsstärkeren S120. Er bringt es auf satte 120 Watt pro Kanal.

Der S119 bietet anschlussseitig alles auf kompaktem Raum. Links sitzen die Lautsprecherbuchsen, es folgen der USB-A-Port sowie der Netzwerk- und der CD-Link-Anschluss (beide als RJ45-Buchse ausgeführt). Darunter sehen wir vier digitale S/PDIF-Inputs (2 x koaxial, 2 x optisch), rechts daneben folgen zwei analogen Stereo-Eingänge, dann ein analoger Stereo-Ausgang, ein analoger Subwoofer-Ausgang und ein digitaler Ausgang. Über die Antennen-Anschlüsse läuft der Empfang von Signalen für FM und DAB+, Bluetooth und WLAN. Unter dem Ein/Aus-Schalter sitzt schließlich noch die Netzbuchse.

Der S119 bietet anschlussseitig alles auf kompaktem Raum. Links sitzen die Lautsprecherbuchsen, es folgen der USB-A-Port sowie der Netzwerk- und der CD-Link-Anschluss (beide als RJ45-Buchse ausgeführt). Darunter sehen wir vier digitale S/PDIF-Inputs (2 x koaxial, 2 x optisch), rechts daneben folgen zwei analogen Stereo-Eingänge, dann ein analoger Stereo-Ausgang, ein analoger Subwoofer-Ausgang und ein digitaler Ausgang. Über die Antennen-Anschlüsse läuft der Empfang von Signalen für FM und DAB+, Bluetooth und WLAN. Unter dem Ein/Aus-Schalter sitzt schließlich noch die Netzbuchse.

App-Komfort: Streaming-Angebot und Setup-Raffinessen

Die komfortable Bedienung des gesamten Systems gelingt mit der Revox Joy-App. So steuert man den CD-Player, so wählt man alle anderen angeschlossenen Quellen an, und so hat man zudem Zugang zum heimischen Netzwerkserver und damit zur eigenen Musikbibliothek. Hinzu kommen die Musikangebote per Radio-Tuner und Internet-Radio sowie das Song-Sortiment der Online-Dienste Deezer und Tidal. Außerdem bietet das Joy-System noch einige Finessen – etwa die Lautsprecher-Auswahl: Sämtliche Revox-Modelle sind mit ihre Daten im Soundprozessor hinterlegt. So gelingt die optimale Anpassung. Hier spielt das Joy-System mit den Standlautsprechern Revox Elegance G120. Für Schallwandler eines anderen Herstellers bietet die App ebenfalls eine Anpassung des Joy-Systems – an große Standlautsprecher oder an kleine Kompaktboxen. Selbst der Aufstellungsort der Lautsprecher wird berücksichtigt – mit der Wahlmöglichkeit zwischen „Neutral“, „Wandnah“ und „Ecke“

Die Bedienung per App ist leicht und komfortabel: Wir bekommen sämtliche Quellen angezeigt, wobei unter „Online Services“ die Online-Dienste Deezer und Tidal , die Podcasts und der Bereich „Internetradio“ zu finden sind (Bild 1). Im Wiedergabe-Modus bietet die App die üblichen Funktionen, kann das Cover anzeigen und liefert nach Antippen des „i“ weitere Informationen zu dem aktuell laufenden File (Bild 2). Bei den Klangregelungen finden wir einige Finesse, etwa die Auswahl der Aufstellung und des Lautsprechers (Bild 3).

Die Bedienung per App ist leicht und komfortabel: Wir bekommen sämtliche Quellen angezeigt, wobei unter „Online Services“ die Online-Dienste Deezer und Tidal , die Podcasts und der Bereich „Internetradio“ zu finden sind (Bild 1). Im Wiedergabe-Modus bietet die App die üblichen Funktionen, kann das Cover anzeigen und liefert nach Antippen des „i“ weitere Informationen zu dem aktuell laufenden File (Bild 2). Bei den Klangregelungen finden wir einige Finesse, etwa die Auswahl der Aufstellung und des Lautsprechers (Bild 3).

Fernbedienung

Optional und als Alternative zur App bietet Revox eine Fernbedienung an: Sie punktet mit einem OLED-Farbdisplay, das sämtliche Informationen und sogar das Cover der aktuell laufenden Musik zeigt. Diese Fernbedienung ist der App in einem Punkt überlegen: Mit ihr kann man ein Multiroom-System mit bis zu acht Zonen einrichten. Für ein solches Joy-Beschallungskonzept ist diese Fernbedienung also unabdingbar.

Alternativ lassen sich die Joy-Komponenten über die optionale Funkfernbedienung steuern.

Alternativ lassen sich die Joy-Komponenten über die optionale Funkfernbedienung steuern.

Audio Server Joy S37

Wer sein Joy-System abrunden will, komplettiert es mit dem Audio Server Joy S37. Er beherrscht das Rippen von Audio-CDs und speichert die Files der so entstehenden Musikbibliothek auf seiner lokalen Festplatte oder auf einem externen Medium.

Der Audio Server Joy S37 (links) ermöglicht das Rippen von Audio-CDs und das Speichern der Files zum Aufbau einer digitalen Musikbibliothek.

Der Audio Server Joy S37 (links) ermöglicht das Rippen von Audio-CDs und das Speichern der Files zum Aufbau einer digitalen Musikbibliothek.

Plattenspieler Studiomaster T700

Ergänzend kommt mit dem Studiomaster T700 sogar ein Plattenspieler hinzu. Er hat den nötigen Phono-Vorverstärker auch gleich an Bord.

Der Revox Studiomaster T700 macht das Joy-System auch für Vinylisten interessant.

Der Revox Studiomaster T700 macht das Joy-System auch für Vinylisten interessant.

Komplette Klangkette mit Revox-Lautsprechern

Zur Vollendung der Klangkette bietet Revox nun noch etliche Lautsprecher. Dank Anpassungsmöglichkeit im Setup harmonieren alle Modelle optimal mit dem Joy System. Wer mehr zum Revox Joy-System wissen will, dem sei der ausführliche Test des CD-Players Revox Joy S22 und des Network Receivers Revox Joy S119 empfohlen (hier geht es zum Test).

Zur Komplettierung der Klangkette bietet Revox ein große Portfolio an Lautsprechern - hier etwa den Drei-Wege-Lautsprecher Prestige G140.

Zur Komplettierung der Klangkette bietet Revox ein große Portfolio an Lautsprechern – hier etwa den Drei-Wege-Lautsprecher Prestige G140.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Revox
Joy S22 CD-Player
Produktkategorie:CD-Spieler
Preis:1.250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß, Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):87 x 200 x 320 mm
Gewicht:3,2 kg
Ausgänge (digital):1 x optisch (Toslink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch), potentialfrei durch Ausgangsübertrager
1 x CD-Link
1 x RS 232
Ausgänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:CD-DA nach RED-Book Standard (Single-CDs mit 8 cm Durchmesser werden NICHT unterstützt)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
44,1 kHz/24bit
Geräuschspannungsabstand:- symmetrisch: > 110 dB (20 Hz - 20 kHz)
- unsymmetrisch: > 95 dB (20 Hz 20 kHz)
(Herstellerangabe)
Klirrfaktor (THD + Noise):- Analogausgang: < 0,0019 % / 1 kHz
- Digitalausgang: 0,0018 % / 1 kHz
Dynamikbereich:118 dB
Signal-Rausch-Abstand:> 110 dB (1 kHz)
Lieferumfang:- Revox Joy S22 CD-Player
- CD-Link-Kabel (0,3 m)
- S/PDIF-Koaxialkabel (1 m)
- Netzkabel (2 m)
- Quick Reference Guide
- CD mit Bedienungsanleitungen
Pros und Kontras:Pros und Kontras:
+ ausgezeichneter Klang
+ hervorragende Dynamik-, Klirr- und Rauschabstandswerte
+ edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ Touch-Bedienfeld
+ hochwertiges Slot-Loader-Laufwerk
+ extrem ruhiger Betrieb ohne Laufwerksgeräusche

- Fernbedienung nur optional
Modell:Revox
Joy S119 MKII Network Receiver
Produktkategorie:Netzwerk-Receiver
Preis:2.250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß, Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
www.audiolust.de
Abmessungen:87 x 200 x 322* mm

* inkl. WLAN-Antenne. Für Kabel und Stecker sind weitere 40-50 mm einzukalkulieren.
Gewicht:5,3 kg
Nennleistung:2 x 60 W / 4 Ω
Frequenzbereich:- „Any Large“-Einstellung: 5 Hz - 55 kHz (-3 dB)
- „Any Small“-Einstellung: 80 Hz - 55 kHz (-3 dB)
Eingänge (analog):2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge (digital):1 x WLAN (802.11 b/g)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Codecs: aptX, AAC, SBC)
1 x USB-A (für FAT/FAT32-formatierte Speichermedien)
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x DAB+/FM Radio (F-Buchse)
1 x CD-Link
Ausgänge (analog):1 x Pre Out / Kopfhörer unsymmetrisch (Cinch)
1 x Subwoofer
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x elektrisch-koaxial (Cinch), potentialfrei durch Ausgangsübertrager
Unterstützte Audio-Formate:PCM, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3 (cbr+vbr), AAC, OGG-Vorbis
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF elektrisch (Eingang): PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch (Eingang): PCM 96 kHz/24 bit
- LAN, WLAN: PCM (192 kHz/24 bit), FLAC (24 bit), AIFF (32 bit), AAC, MP3 (cbr+vbr, 320 kB), OGG-Vorbis, WMA, ALAC

- SPDIF (Ausgang): PCM 48 kHz/24 bit bei Aux-1/2, PCM 96 kHz/24 bit bei anderen Quellen
Unterstützte Streamingdienste:Deezer, Tidal, iRadio
Lieferumfang:- Revox Joy S119 Network Receiver
- Antennenkabel mit Koax-Steckern (2,5 m)
- Adapter F/Koax
- Netzwerkkabel (2 m)
- USB-Kabel USB Typ A/Mini-USB (1,5 m)
- Netzkabel (2 m)
- Quick Reference Guide
- CD mit Bedienungsanleitungen
Optionales Zubehör:Funkfernbedienung Re:control S208 inkl. Ladeschale, Netzteil (mit 3 Wechsel-Adaptern) (350,00 Euro)
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ hervorragende Dynamik-, Klirr- und Rauschabstandswerte
+ edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ integrierter audiophiler Vollverstärker
+ Anpassung an Lautsprechermodell/-größe und Aufstellungsort
+ bequeme Steuerung per App
+ Kopfhörerbetrieb über Pre Out

- kleine Lautsprecherklemmen
- keine DSD-Files abspielbar
Modelle:Revox
Joy S22 CD-Player / Joy S119 Network Receiver
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag Revox Joy – audiophiles Audiosystem im Lifestyle-Design erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Audiosystem Q Acoustics Q Active 200 – kabellos, klangstark, komplett

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Es kann ganz einfach sein: Zwei Lautsprecher, ein Hub – fertig ist die HiFi-Anlage. Mit diesem Keep-it-simple-Konzept ermöglicht das Audiosystem Q Active 200 kabelfreies Musikstreaming via WLAN, Bluetooth, Chromecast oder AirPlay. Das Audiosystem kann Spotify Connect, bindet etliche Streaming-Dienste ein, ist roon ready und bietet kabelgebunden LAN, HDMI für den Fernsehton sowie je einen digitalen und analogen Eingang – und hierüber läuft sogar ein Plattenspieler.

Das Q Active 200 ist ein kompaktes, komplettes Audio-System. Es besteht aus zwei Aktiv-Lautsprechern, die hier in Weiß ausgeführt sind, und einem handlichen, stets in schwarz gehaltenen Hub. Neben seinem umfassenden Streaming-Portfolio und den digitalen Schnittstellen bietet er sogar die Möglichkeit, einen Schallplattenspieler zu betreiben.

Das Q Active 200 ist ein kompaktes, komplettes Audio-System. Es besteht aus zwei Aktiv-Lautsprechern, die hier in Weiß ausgeführt sind, und einem handlichen, stets in schwarz gehaltenen Hub. Neben seinem umfassenden Streaming-Portfolio und den digitalen Schnittstellen bietet er sogar die Möglichkeit, einen Schallplattenspieler zu betreiben.

Die klassische HiFi-Anlage wird immer häufiger von modernen Audio-Systemen abgelöst, die Musik streamen, digitale Schnittstellen bieten, aber auch noch eine analoge Zuspielung ermöglichen – und, abgesehen von der Stromversorgung, immer öfter ohne Kabel auskommen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Entweder packt man die komplette Technik in eine oder beide Boxen, oder man kombiniert zwei Aktivlautsprecher mit einer Musikmanagement-Zentrale, die alle Anschlüsse und Schnittstellen für die Zuspielung bietet. Diesen Weg wählt der britische Hersteller Q Acoustics: Sein schickes Audiosystem Q Active 200 besteht aus einem handlichen Hub und zwei kompakten Lautsprechern – mehr braucht es heutzutage nicht für die heimische Beschallung. Schauen wir uns die Protagonisten mal im Einzelnen an.

Tolles Design: Die Schallwand der Lautsprecher ist zu allen Seiten sanft gewölbt, die versetzt platzieren Frontchassis werden durch das edel gerahmte Schutzgitter geradezu inszeniert.

Tolles Design: Die Schallwand der Lautsprecher ist zu allen Seiten sanft gewölbt, die versetzt platzieren Frontchassis werden durch das edel gerahmte Schutzgitter geradezu inszeniert.

Cleveres Design

Das sind ja schicke Schallwandler! Kein Wunder: Das Design dieser in angenehm mattem und makellos aufgetragenem Weiß lackierten, alternativ aber auch in Schwarz erhältlichen Lautsprecher stammt von Kieron Dunk. Der in jeder Beziehung ausgezeichnete Industriedesigner hat für den britischen Lautsprecherhersteller etwa die ebenso formschöne Q Acoustics Concept 300 oder die attraktive Q Acoustics Concept 500 kreiert. Diesmal geht Dunk allerdings einen Schritt weiter: Der schlanke, nur 28 mal 17 mal 29 Zentimeter messende Korpus besitzt eine Schallwand, die rundherum sanft, aber überaus großzügig abgerundet ist, bevor dann eine betonten Kante den Übergang zu den Seiten markiert. Das sieht überaus elegant aus und sorgt für eine geschmeidige Anmutung. Zugleich besitzt dieser Lautsprecher eine Eyecatcher-Qualität – und das liegt an dem markanten Versatz der vorderseitigen Chassis: Die beiden Hochmitteltöner, die hinter einem in die Front eingelassenen und glänzend gerahmten Metallgitter agieren, sitzen nicht auf der Mittelachse, sondern seitlich verschoben.

Durch die schlanke, geschmeidige und zugleich akzentuierte Formgebung ist das Q Active 200 überaus wohnraumfreundlich.

Durch die schlanke, geschmeidige und zugleich akzentuierte Formgebung ist das Q Active 200 überaus wohnraumfreundlich.

Spezial-Schallwandler für Höhen und Mitten

Dieser Versatz ermöglicht zwei Aufstellungsmöglichkeiten: Nach innen zeigend aufgestellt ist die Abbildung etwas konzentrierter, nach außen luftiger. In beiden Fällen sorgen die Chassis für eine sehr gleichmäßige Abstrahlung. Hier kommen zwei 58 Millimeter messenden Spezialitäten zum Einsatz: sogenannte Balanced Mode-Radiatoren (BMR). Sie besitzen eine flache Membran, die tiefere Frequenzen durch kolbenförmiges Vor- und Zurückschwingen schallwandelt, bei höheren Frequenzen hingegen wie ein Biegewellenwandler agiert: Wellen, die sich innerhalb und entlang der Membranscheibe ausbreiten, sorgen für die Schwingungen. „Balanced Mode“ bedeutet, dass hierbei problematische Resonanzen, die zu Klangverschlechterungen führen, mit reichlich Know-how verhindert werden. Der Aufwand lohnt sich, denn BMR-Chassis können den Schall fast punktförmig und überaus homogen abstrahlen. So wird der Sweet Spot, in dem der Klang natürlich, ausgewogen und verfärbungsfrei ist, wesentlich größer. Das befördert die gleichmäßige Beschallung des Raums. Dabei agiert der untere Fronttreiber als Mitteltöner bis fünf Kilohertz, während der obere den gesamten Hochmittelton bis 20 Kilohertz überträgt.

Für die Höhen und Mitten kommen spezielle BMR-Chassis zum Einsatz, die mit ihrer flachen Membran eine weiträumig homogene Abstrahlung ermöglichen. Der untere Schallwandler konzentriert sich auf die Mitten, der obere überträgt den weiten Bereich von 150 bis 20.000 Hertz.

Für die Höhen und Mitten kommen spezielle BMR-Chassis zum Einsatz, die mit ihrer flachen Membran eine weiträumig homogene Abstrahlung ermöglichen. Der untere Schallwandler konzentriert sich auf die Mitten, der obere überträgt den weiten Bereich von 150 bis 20.000 Hertz.

Tieftöner mit Schallführung, Schalter für die Raumanpassung

Für den Bass ab 150 Hertz bis runter zu bemerkenswerten 46 Hertz ist der dritte Speaker zuständig: ein 114 Millimeter messender Konus-Tieftöner. Dieser Woofer ist auf der Rückseite eingelassen. Das ermöglicht eine kompakte Bauart des Lautsprechers. Allerdings strahlt der Woofer so weg vom Hörer und hin zur Wand des Raums. Deshalb hat Q Acoustics vor den Tieftöner eine Schallführung gesetzt. Er sorgt dafür, dass der Schall seitlich austritt und sich im Raum gleichmäßig verteilt. Durch diesen Kniff wird der Lautsprecher auch unabhängiger von der Aufstellung im Raum. Um diese Aufstellung noch leichter zu machen, besitzt der Schallwandler einen Schalter. Je nach Positionierung des Lautsprechers – freistehend, wandnah oder in der Ecke – bringt man den Schalter in die zutreffende Stellung. Die Bassüberhöhung, die bei Wandnähe und besonders in Ecken auftritt und zudem eine Kräftigung durch die Bassreflexabstimmung mit rückseitiger Austrittsöffnung erfährt, wird durch den Soundprozessor in der Box dann entsprechend ausgeglichen.

Den Bass übernimmt der rückseitige Woofer. Er strahlt auf eine Schallführung, die den Schall zu den seitlichen Öffnungen in den Raum leitet. Durch eine dieser Öffnung gucken wir gerade.

Den Bass übernimmt der rückseitige Woofer. Er strahlt auf eine Schallführung, die den Schall zu den seitlichen Öffnungen in den Raum leitet. Durch eine dieser Öffnung gucken wir gerade.

Kraftwerke an Bord

Die Lautsprecher dieses System sind ja keine passiven Schallwandler, sondern aktive, streamingfähige Modelle. Sie besitzen dementsprechend ein Empfangsmodul, einen Soundprozessor, eine Digital/Analog-Konverter und eine Verstärkereinheit. Dabei wird jedes Chassis von einem eigenen Verstärker angetrieben. Zusammen leisten die drei Kraftwerke 50 Watt – macht für beide Lautsprecher also satte 100 Watt Dauerleistung. Die kurzzeitig abrufbare Impulsleistung liegt bei 280 Watt. Ihre Aktivität beweisen diese Lautsprecher auch mit dem oberseitigen Tastenfeld für die Nahbedienung. Es erlaubt die Wahl des Inputs und die Veränderung der Lautstärke – und zwar bei beiden Lautsprechern, da sie identisch funktionieren. Damit sie wissen, ob sie als rechter oder linker Lautsprecher agieren sollen, gibt es auf der Rückseite einen zweiten Schalter für die Kanalzuweisung. Ansonsten bietet die Rückseite noch einen USB-Port für das Aufspielen von Updates, was also nicht streamend per OTA (Over The Air) möglich ist. Schließlich finden wir noch eine Buchse für das Netzkabel – die einzig nötige Strippe.

Das Audiosystem kann von jedem der beiden identisch aufgebauten Lautsprecher aus in der Lautstärke geregelt werden, auch die Quellenauswahl ist so möglich.

Das Audiosystem kann von jedem der beiden identisch aufgebauten Lautsprecher aus in der Lautstärke geregelt werden, auch die Quellenauswahl ist so möglich.

Anschluss-Portfolio: Vom Fernseher bis zum Plattenspieler

Die Musik kommt per Streaming vom Herzstück des Systems, dem Hub. Er sendet die Musik mit der HiRes-Qualität PCM 96 Kilohertz/24Bit an die Boxen – egal, von welcher Quelle die Musik kommt. Das kleine, ebenfalls geschmeidig abgerundete Kästchen erweist sich als potente Steuereinheit und Klangzentrale: Analog bietet der Hub einen Line-Input, der per Schalter sogar als Eingang für MM-Plattenspieler funktioniert. Digitalseitig bietet der Hub einen optischen S/PDIF-Input für Files bis PCM Kilohertz/24Bit sowie einen HDMI ARC-Port – so kann das Q Active 200 auch den Film- und Fernsehton wiedergeben. Dank CEC schaltet das System bei aktiviertem TV automatisch auf den HDMI-Eingang, auch die Lautstärke-Steuerung geht per TV-Fernbedienung. Über die Ethernet-Buchse kann der Hub via LAN in das heimische Netzwerk integriert werden. Die Kabelverbindung ist zuverlässiger und empfiehlt sich bei schwachem oder stark ausgelastetem WLAN. Der WiFi-Betrieb ist hingegen die gewünschte kabelfreie Lösung – und damit sind wir bereits bei den Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten.

Der handliche Hub ist die Zentrale des Audiosystems. Er istim Design der Lautsprecher gehalten und ermöglich wie sie die Anwahl der Quelle, aber auch das Ein- und Ausschalten. Die Beschriftung ist bei schwächerer Beleuchtung allerdings nur schwer lesbar, so dass die LED, die uns über den aktuellen Status informieren sollen, mehr um ihrer selbst willen strahlen.

Der handliche Hub ist die Zentrale des Audiosystems. Er istim Design der Lautsprecher gehalten und ermöglich wie sie die Anwahl der Quelle, aber auch das Ein- und Ausschalten. Die Beschriftung ist bei schwächerer Beleuchtung allerdings nur schwer lesbar, so dass die LED, die uns über den aktuellen Status informieren sollen, mehr um ihrer selbst willen strahlen.

Wireless Streaming mit üppigem Musikdienst-Portfolio

Den Hub gibt es in zwei Versionen: die eine ist mit Googles Chromecast built-in ausgestattet, die andere ist für die demnächst verfügbare Sprachsteuerung per Alexa ausgelegt. Demgemäß kann das Q Active 200 über Google Cast oder Amazon Multiroom Music in ein Multiroom-Setup integriert werden, wobei ein Hub immer nur zwei Lautsprecher versorgt. Zum Musikstreaming stehen nun alle wichtigen Wege offen. Mit Bluetooth 4.2 geht es einfach, aber verlustbehaftet, mit Apple Airplay 2 verlustfrei, aber stets auf 48 Kilohertz/16 Bit heruntergesampelt. Über UPnP/DLNA klappt es klanglich hochklassig über eine dafür ausgelegte Player-Software wie Bubble UPnP, am besten ist ein ausgewiesen audiophiler Player wie Audirvana. Zudem ist das Q Active 200 Roon Ready, mit einem roon-Account geht auch über diese Premium-Software das Musikmanagement inklusive Multiroom-Betrieb. Die Musik kommt dabei entweder von der eigenen Festplatte oder von Spotify Connect, überdies können die Streaming-Dienste Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, Spotify und Tidal eingebunden werden.

Über seine zahlreichen Wireless-Streaming-Möglichkeiten hinaus bietet das Q Active 200 auch physischen Schnittstellen: Analog ist am Hub entweder eine Line-Quelle oder ein Moving Magnet-Plattenspieler anschließbar. Digital bietet das System eine optischen Eingang, einen HDMI ARC-Input und einen LAN-Port. Über den Sub Out lässt sich für einen noch kräftigeren, tiefer reichenden Bass ein Subwoofer anschließen. Die Stromversorgung geschieht über eine USB-C-Buchse, zur Speisung wird ein externes Steckernetzteil mitgeliefert.

Über seine zahlreichen Wireless-Streaming-Möglichkeiten hinaus bietet das Q Active 200 auch physischen Schnittstellen: Analog ist am Hub entweder eine Line-Quelle oder ein Moving Magnet-Plattenspieler anschließbar. Digital bietet das System eine optischen Eingang, einen HDMI ARC-Input und einen LAN-Port. Über den Sub Out lässt sich für einen noch kräftigeren, tiefer reichenden Bass ein Subwoofer anschließen. Die Stromversorgung geschieht über eine USB-C-Buchse, zur Speisung wird ein externes Steckernetzteil mitgeliefert.

Funktionale Fernbedienung

Abseits dieses Musik-Streamings und Multiroom-Betriebes geht die Bedienung des Q Active 200 App-frei. Neben den Tastern für An/Aus sowie Quellenwahl am Hub sowie der Tastatur auf den Lautsprechern gibt es als bequeme Lösung dafür eine schlanke, handliche und schön übersichtliche Fernbedienung. Sie ermöglicht das An- und Ausschalten, wobei „Aus“ immer Standby-Modus bedeutet. Hinzu kommen die Stummschaltung, die Lautstärkeveränderung und die Quellenwahl. Hierfür hat jede Quelle ihren eigenen Taster auf der Fernbedienung. Das ist deutlich komfortabler als die Ein-Taster-Lösung am Hub und an den Lautsprechern, bei denen man sich durch die Inputs durchsteppen muss. Zudem ermöglicht der Bluetooth-Ferngeber das Starten, Stoppen und Skippen von Musikracks.

Die Bedienung des Audiosystems geschieht grundsätzlich über die leichte und übersichtlich strukturierte Fernbedienung. Ihre Tasten haben einen gut definierten Druckpunkt, sie lassen sich angenehmer bedienen als die starren Taster des Hubs und der Lautsprecher.

Die Bedienung des Audiosystems geschieht grundsätzlich über die leichte und übersichtlich strukturierte Fernbedienung. Ihre Tasten haben einen gut definierten Druckpunkt, sie lassen sich angenehmer bedienen als die starren Taster des Hubs und der Lautsprecher.

Spezial-Stative für optisch-akustischen Mehrwert

Q Acoustics hat die Lautsprecher dieses Audio-Systems wie gewohnt mit starken Korpuswänden, cleveren Verstrebungen und durchdachter Konstruktion wieder weitgehend gegen Vibrationen und Resonanzen immunisiert. Auch die weichen Gummiunterfütterungen auf der Unterseite legen nahe, dass diese Schallwandler auf ein Sideboard gestellt werden können. Trotzdem liefern sie, wie alle Kompaktlausprecher, ihre beste Performance auf Stativen. Q Acoustics bietet dafür spezielle Tensegrity-Standfüße. Sie erreichen durch Zugspannung (Tension) einen Zusammenhalt (Integrity), wobei die Edelstahlbeine über sich kunstvoll kreuzende Spannseile ihren stabilen Stand erreichen. Durch dieses filigrane Stativ wirkt der auf ihm thronende Schallwandler schwebend leicht und skulptural. Akustisch bietet die schlanke Beinkonstruktion nur eine geringe Oberfläche, die zum Schwingen angeregt werden kann. So minimiert dieser Fuß klangschädliche Vibrationen. Für die Q Acoustics Concept 300 ist dieser Fuß obligat, für die Q Active 200 ist er zu empfehlen. Hier ist er als Vierbein realisiert, auf den der Lautsprecher mithilfe einer Verschraubung fixiert wird.

Der optionale Tensegrity-Fuß lässt mit seiner filigranen Konstruktion den Lautsprecher fast schweben. Die Beine enden in Abschluss-Stücken, welche die Spikes aufnehmen. Sie sind durch ihr Schraubgewinde höhenverstellbar, so lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen. Zum Schutz des Untergrunds können die Spikes mit Gummischonern überzogen werden.

Der optionale Tensegrity-Fuß lässt mit seiner filigranen Konstruktion den Lautsprecher fast schweben. Die Beine enden in Abschluss-Stücken, welche die Spikes aufnehmen. Sie sind durch ihr Schraubgewinde höhenverstellbar, so lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen. Zum Schutz des Untergrunds können die Spikes mit Gummischonern überzogen werden.

Setup …

Wir haben zu den Lautsprechern gleich diese Standfüße geordert. So befinden sich die Lautsprecher auch auf dem richtigen Niveau, nämlich auf Ohrhöhe eines sitzenden Zuhörers. Zuerst stellen wir die Lautsprecher mit den BMR-Schallwandlern nach außen auf. Zudem positionieren wir sie wandfern. Dementsprechend bringen wir die beiden rückseitigen Schalter in die zutreffende Position. Erst dann schließen wir die Aktivlautsprecher ans Stromnetz an. Sie vollführen beim Start eine kurze Initialisierung, danach sind sie betriebsbereit. Nun zum Hub: Wir möchten natürlich kabellosen Musikgenuss per WLAN, also lassen wir den LAN-Port strippenfrei. Das einzig nötige Kabel dient der Stromversorgung des Hubs. Sie geschieht über ein USB-Kabel, das an das mitgelieferte Steckernetzteil angeschlossen wird, welches wiederum in die Steckdose kommt. Die alternative Idee, den Hub ohne Steckernetzteil direkt über einen USB-Port des eigenen Rechners zu realisieren, ist eigentlich gut. Doch dieser Port muss genug Saft spenden, sonst klappt trotz gelungener Einrichtung die Musikübertragung nicht.

Mit den beiden rückseitigen Schaltern legen wir zum einen fest, ob der Lautsprecher den linken oder rechten Kanal wiedergeben soll, zum anderen passen wir den Lautsprecher an seinen Standort an: in einer Ecke (obere Schalterstellung), an einer Wand (mittlere Schalterstellung) oder frei im Raum (untere Schalterstellung). Der USB-Port ist allein für Software-Updates reserviert.

Mit den beiden rückseitigen Schaltern legen wir zum einen fest, ob der Lautsprecher den linken oder rechten Kanal wiedergeben soll, zum anderen passen wir den Lautsprecher an seinen Standort an: in einer Ecke (obere Schalterstellung), an einer Wand (mittlere Schalterstellung) oder frei im Raum (untere Schalterstellung). Der USB-Port ist allein für Software-Updates reserviert.

… und Einrichtung

Beim Einschalten des Hubs sollte man dann schon die Fernbedienung in der Hand haben und den Kopplungsknopf drücken, sonst bleibt die Fernbedienung funktionslos. Wer diese beiden Dinge beachtet, wird im Folgenden eine wirklich einfache Einrichtung erleben. Da wir die Android-Version haben, geschieht sie über Google Home. Hier folgt man der Schritt-für-Schritt-Anleitung und hat als größten Aufwand die Eingabe des WLAN-Passworts zu bewältigen. Prima! Die in der Kurzanleitung zum Download empfohlene App ist erst demnächst verfügbar, wenn die Alexa-Sprachsteuerung realisiert ist. Allein dafür ist diese Applikation auch notwendig.

Die Schallwandler können mit den Hochmitteltönern nach innen weisend oder, wie hier, nach außen zeigend aufgestellt werden. So erreicht man eine fokussiertere oder eine breitere Abbildung.

Die Schallwandler können mit den Hochmitteltönern nach innen weisend oder, wie hier, nach außen zeigend aufgestellt werden. So erreicht man eine fokussiertere oder eine breitere Abbildung.

Das Q Acoustics Q Active 200 in der Praxis

Uns interessiert zuerst, was man dem Q Active 200 an HiRes-Qualitäten zuspielen kann – unabhängig davon, dass jedes File dann für das Streaming vom Hub zu den Lautsprechern auf PCM 96 Kilohertz/24 Bit getrimmt wird. Hier gibt‘s gleich eine Überraschung: Wir können per WLAN und über unser Laptop, auf dem die audiophile Playersoftware Audirvana installiert ist, PCM-Files bis 768 Kilohertz/32 Bit streamen! DSD-Files laufen nicht, aber das stand ja auch gar nicht zur Debatte. Wir bleiben bei unserer Durchforstung der eigenen Musikbibliothek bei Donald Fagen und dem Track „Security Joan“ hängen – eine toll produzierte Musik, eingespielt von einem vielköpfigen Ensemble. Hier zeigt das Q Active 200 gleich mal, was es kann: Der Song ist mit Solo- und Background-Gesang, drei E-Gitarren, Klavier, Orgel, Bass, Percussion und Schlagzeug satt besetzt, der Sound ist trotzdem absolut transparent. Das ist natürlich in der Produktion so angelegt – aber so gibt es das Audiosystem auch wieder. Cool!

Die Einrichtung der Android-Version des Hubs geschieht über Google Home – und gelingt einfach dank der Schritt-für-Schritt-Anleitung leicht. Nach wenigen Sekunden wird das Audiosystem gefunden (Bild 1), dann wird mit einem optischen Ton festgestellt, dass das richtige System eingerichtet wird (Bild 2). Für ein Multiroom-Setup ist das ebenso sinnvoll wie die Benennung des Raums, den das Audiosystem beschallt (Bild 3).

Die Einrichtung der Android-Version des Hubs geschieht über Google Home – und gelingt einfach dank der Schritt-für-Schritt-Anleitung leicht. Nach wenigen Sekunden wird das Audiosystem gefunden (Bild 1), dann wird mit einem optischen Ton festgestellt, dass das richtige System eingerichtet wird (Bild 2). Für ein Multiroom-Setup ist das ebenso sinnvoll wie die Benennung des Raums, den das Audiosystem beschallt (Bild 3).

Tolle Dynamik, satter Bass

Uns fällt aber insbesondere der überraschende Druck und die tolle Dynamik auf: Drummer Keith Carlock beginnt die Nummer mit einem satten Schlag auf die Snare und einem beherzten Tritt auf die Fußmaschine der Bassdrum – und diese Schläge lassen uns unwillkürlich zusammenfahren! Dabei hören wir gar nicht mal so laut, doch die Impulskraft sorgt für die richtige Wirkung. Das bleibt auch während des Songs so: Carlocks Drumming klingt frisch, knackig, kraftvoll. Apropos kraftvoll: Das gilt auch für den Bass. Natürlich hat die Tieftonwiedergabe eines Kompaktlautsprechers Grenzen, aber was das Q Active 200 hier bietet, ist schwer beeindruckend: Freddie Washingtons Viersaiter hat ein fantastisches Volumen, ohne bei normaler Hörlautstärke zu komprimieren oder die restliche Musik zu verunklaren. Das wäre auch schade, denn vor der Rhythmussektion ist ja eine Menge los. Dem Q Active 200 gelingt es dabei, die 14 (!) Musiker schön gestaffelt auf einer imaginären Bühne in den Raum zu stellen.

Nach der Eingabe des WLAN-Passworts ist das System – hier unter dem Namen „Wohnzimmer“ eingerichtet (Bild 1). Um die Handhabung von Google Cast kennenzulernen, kann ein Demo-Track gestartet werden (Bild 2).In der Realität geht es gnauso einfach – hier unter Nutzung der Software Bubble UPnP (Bild 3).

Nach der Eingabe des WLAN-Passworts ist das System – hier unter dem Namen „Wohnzimmer“ eingerichtet (Bild 1). Um die Handhabung von Google Cast kennenzulernen, kann ein Demo-Track gestartet werden (Bild 2).In der Realität geht es gnauso einfach – hier unter Nutzung der Software Bubble UPnP (Bild 3).

Alles ist möglich: die Aufstellungsoptionen

Stichwort Raum: Wir haben die Lautsprecher bislang wand- und eckenfern betrieben, jetzt rücken wir sie mal gen Gemäuer. Wie erwartet ist der Bass dadurch zu betont – und wie erhofft bewirkt das Umlegen des Schalters auf der Rückseite den Ausgleich. Das klappt sogar, wenn wir einen Lautsprecher in die Ecke befördern. Die Aufstellung der Boxen ist durch diese Experimente mittlerweile alles andere als ideal, doch überraschenderweise verzeihen die Schallwandler viel: Die Abbildung ist immer noch weitgehnd intakt. Erstaunlich! Nun testen wir noch die Variante mit nach innen gerichteten Hochmitteltönern. So ist die Bühne kompakter, die Abbildung fokussierter, jeder einzelne Musiker präsenter, greifbarer. Das hat auch was für sich. Hier muss jeder letztlich nach seiner Vorliebe verfahren. Bei dem ganzen Ausprobieren fällt uns übrigens die unkomplizierte Handhabung auf. Das System reagiert flott auf Musik- und Medienwechsel, wir sind zwischenzeitlich nämlich auf WiFi-Streaming per Tablet und Bluetooth-Zuspielung via Smartphone umgestiegen. Das klappt reibungslos.

Wer das Audiosystem über UPnP mit Musikfiles füttert, verwendet dafür idealerweise einen audiophilen Player wie hier Audirvana. Das Q Active 200 haben wir auf den Namen „Wohnzimmer“ getauft – und so erscheint es auch bei den Netzwerk-Optionen der rechts eingeblendeten Audioeinstellungen. Das alternativ zu sehende Bubble UPnP ist auf unserem Tablet installiert, mit dem wir ebenfalls Musik zum Q Active 200 streamen können.

Wer das Audiosystem über UPnP mit Musikfiles füttert, verwendet dafür idealerweise einen audiophilen Player wie hier Audirvana. Das Q Active 200 haben wir auf den Namen „Wohnzimmer“ getauft – und so erscheint es auch bei den Netzwerk-Optionen der rechts eingeblendeten Audioeinstellungen. Das alternativ zu sehende Bubble UPnP ist auf unserem Tablet installiert, mit dem wir ebenfalls Musik zum Q Active 200 streamen können.

Musikgenuss auch per Schallplatte

Der finale Medienwechsel führt zur Schallplatte. Der Analogeingang funktioniert ja auch als Phono-Input für MM-Laufwerke. Auf unserem Rega Planar 3 mit Elys 2-System rotiert Allan Taylors „The Traveller“ – und auch hier ist die Wiedergabe transparent, dynamisch und klangstark. Die herrlich ruhige Nummer klingt auch richtig entspannt. Taylor singt relaxt und mit toller Präsenz in seiner Paradetonlage, begleitet sich dabei auf der Sechsaitigen, bekommt aber schnell Unterstützung von Gitarrist Chris Jones. Das komplexe Saitenspiel, mal eng verwoben, mal als abwechselnder Kontrast angelegt, ist über die Q Active 200 eine Hochgenuss in Stereo, auch weil bei den Westerngitarren der Stahl der Saiten ebenso zu hören ist wie der Punch und das Volumen, den die hölzerne Instrumentenkorpusse liefert. Dazu kommen Feinheit wie das Absetzen der Finger von den Saiten beim Umgreifen. Doch auch hier beeindrucken uns insbesondere die Kraft und das Volumen des elektrischen Basses, der den Gesang und die Gitarren großartig grundiert.

So kompakt, wohnraumfreundlich und trotzdem vielseitig und anschlussfreudig kann ein modernes Audiosystem sein.

So kompakt, wohnraumfreundlich und trotzdem vielseitig und anschlussfreudig kann ein modernes Audiosystem sein.

Fazit

Das Q Acoustics Q Active 200 ist kabellos, klangstark, komplett – und beweist, wie einfach, komfortabel und wohnraumfreundlich moderner Musikgenuss sein kann. Mit nur zwei aktiven Kompaktlautsprechern und einem handlichen Hub ermöglicht es frei von jeglichen Signalkabeln das Musikstreaming via WLAN, Bluetooth, Chromecast oder AirPlay – über WiFi sogar in HiRes. Dabei punktet das Q Active 200 mit seiner Vielseitigkeit: Zum Bestand der persönlichen digitalen Musikbibliothek kommt das Songangebot von Spotify Connect und der optionalen Dienste Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, Spotify und Tidal. Der analoge Eingang erlaubt sogar die Vinyl-Wiedergabe in amtlicher Qualität. Per HDMI gibt das System selbst den Film- und Fernsehton wieder. Dazu ist das Q Active 200 – auch via Roon – Multiroom-fähig, überdies sprachsteuerbar. Doch bereits als reine Ein-Raum-Lösung liefert das Audiosystem eine erstklassige Beschallung, die dank des cleveren Lautsprecherkonzepts und der klanglichen Raumanpassung in jedem normalgroßen Ambiente bestens funktioniert. So einfach kann es sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor's Choice
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

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210203.Q-Acoustics-Active-200-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Q Active 200
Gerätekategorie:HiFi-System, streaming- und netzwerkfähig
Preis:1.990,00 Euro/System (ohne Stative)
Garantie:2 Jahre (nach Registrierung)
Ausführungen:- Lautsprecher: Schwarz, Weiß
- Hub: Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (H x B x T):- Lautsprecher:
fff- ohne Standfuß: 284 x 170 x 290 mm
fff- mit Standfuß: 922 x 286 x 338 mm

- Hub: 40 x 180 x 112 mm
Gewicht:- Lautsprecher: 7,5 kg / Stück
- Hub: 0,5 kg
Prinzip (Lausprecher):aktiv, Bassreflex
Hochmitteltöner:2 x 58 mm (BMR)
Tieftöner:1 x 114 mm (Konusmembran, Langhub-Ausführung)
Frequenzgang:46 Hz - 20 kHz (-6 dB) (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:150 Hz
Leistung:2 x 100 W (Herstellerangabe)
Analoge Eingänge (Hub):1 x analog Line / Phono (MM) unsymmetrisch (Cinch)
Digitale Eingänge/Schnittstellen/Streaming-Möglichkeiten (Hub):Google Chromcast built-in/Google Home oder Amazon Multiroom Music/Amazon Alexa (je nach Version)
1 x WLAN (802.11 a/b/g/n/ac)
1 x LAN
1 x AirPlay 2
1 x Bluetooth 4.2
1 x UPnP
1 x Spotify Connect
1 x roon ready
1 x digital S/PDIF optisch (Toslink)
Ausgänge (Hub):1 x Sub Out
Datenformate:AAC, WAV, FLAC, MP3, Vorbis, WMA, ALAC
Maximale Samplingrate/Auflösung:- Streaming zum Hub: PCM 768 kHz/32 bit
- Streaming vom Hub zu den Lautsprechern: PCM 96 kHz/24 bit
- S/PDIF: PCM 96 kHz/24 bit
- HDMI: PCM 96 kHz/16 bit ARC
Einbindbare Streaming-Dienste:Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, Spotify, Tidal
Lieferumfang:- 2 Lautsprecher
- 1 Hub
- Fernbedienung inkl. 2 Batterien (AAA)
- HDMI-Kabel (1,5 m)
- USB-Kabel USB-C/USB-A, 1,0 m)
- Steckernetzteil für Hub inkl. 3 Adapter (EU, UK, AUS)
- Quick Start-Anleitung (Englisch, Deutsch, Spanisch Französisch, Italienisch)
Optionales Zubehör: Q FS75 Standfüße (459,00 Euro/Paar)
Pros und Contras:+ ausgezeichnete räumliche Abbildung
+ sehr gute Präzision und Plastizität
+ kraftvoller, konturierte Basswiedergabe
+ breite Hörzone mit homogener Wiedergabe dank BMR-Chassis
+ signalkabelloser Betrieb
+ Wireless Streaming in HiRes-Qualität
+ Phono-Vorstufe für MM-Plattenspieler
+ HDMI-Port für TV- und Filmtonwiedergabe
+ umschaltbare Klanganpassung für Aufstellung in Ecken oder Wandnähe
+ hochwertige Qualität und attraktives Design
+ unkomplizierte Einrichtung und Aufstellung
+ einfache Bedienung
+ roon-kompatibel
+ Sprachsteuerung per Apple Siri, Google Home oder Alexa (je nach Version)
+ ermöglicht Einbindung von Amazon Music, Apple Music, Deezer, Qobuz, Spotify, Tidal

- kein DSD-Streaming
- Updates nicht per OTA-Streaming installierbar
Benotung:
Gesamtnote:Editor’s Choice
Preis/Leistungausgezeichnet

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Amazon Echo Show 8 – Komfort-Sprachassistent mit XXL-Leistungsumfang

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Amazons Echo Show 8 zeigt sich als echter Allzweckhelfer. Neben der Sprachassistenz gibt er die wichtigsten Informationen auf seinem Display wieder. Das können Bilder oder Textinformationen in wirklich guter Auflösung sein. Zwischenzeitlich nutzt man ihn dann als Digitaler Bilderrahmen. Alles möglich und kinderleicht umgesetzt, denn die Installation und Einrichtung sind viel leichter, als man es beispielsweise vom Echo Dot kennt.

Der Echo Show 8 verfügt über ein HD-Display mit einer Diagonalen von 20 Zentimetern.

Sprachassistenten unterschiedlichster Couleur haben die deutschen Wohnzimmer längst erobert. Ganz vorn dabei ist Amazons Echo, der als Pionier auf diesem Gebiet bezeichnet werden kann. Das meistverkaufte Modell hierzulande ist dagegen der Echo Dot. In den letzten zwei Jahren haben sich Nachfrage und Angebot stets gesteigert. So hat der Online-Gigant seinen Dot kürzlich bereits in vierter Generation vorgestellt. Rund um die beiden genannten Sprachassistenten hat sich inzwischen eine ganze Familie cleverer Helferlein entwickelt. Einer davon ist der Echo Show 8 inklusive HD-Bildschirm. Auf einer Diagonalen von acht Zoll (20,3 Zentimeter) stellt der Show auch visuelle Informationen dar. So kann man sich die neuesten Nachrichten gleich an Ort und Stelle ansehen, ohne den Fernseher einzuschalten oder das Handy zur Hand nehmen zu müssen. Oder man lässt sich seine Lieblingsfotos darstellen, Kochrezepte zeigen oder ein Videotelefonat führen. Das aktuell zu einem Preis von rund 100 Euro …

Zwischendurch kann der Echo Show 8 auch als Digitaler Bilderrahmen verwendet werden.

XXL-Komfort

Wer bereits einen klassischen Sprachassistenten besitzt, weiß den modernen Komfort zu schätzen. Ich selbst besitze seit Jahren einen Echo Dot mit Digitaluhr. Der klassische Einsatzzweck ist die Frage nach dem Wetter, der aktuellsten Verkehrslage oder die Wiedergabe des favorisierten Radiosenders. Oder ich setze mich aufs Sofa und lasse meine selbst zusammengestellte Playlist wiedergeben. Ohne, dass ich auch nur ein Knöpfchen drücken muss. Meine Tochter lässt sich Kindergeschichten vorlesen und mein Sohn lässt sich via „Alexa“ die aktuellen Fußballergebnisse durchgeben. Ausserdem informiert mich mein Dot darüber, dass heute eine Amazon-Lieferung angekündigt ist oder er erinnert mich an den nächsten Zahnarzt-Termin. Alles Dinge, die man heutzutage auch via Handy erledigen könnte. Das ist aber nicht ganz so bequem, weshalb heute gefühlt in jedem zweiten Haushalt mindestens ein Sprachassistent sein Werk tut.

Der Echo Show 8 ist ruckzuck eingerichtet

Leider endet der Komfort klassischer Echo-Assistenten bei der Einrichtung. Da die aber immer am Anfang ansteht, schrecken viele Interessenten davor zurück sich einen Echo zuzulegen. Mit dem Echo Show 8 ist die Einrichtung dagegen tatsächlich in maximal zwei Minuten erledigt. Zieht man den dreieckigen Korpus aus seiner schicken Verpackung, versorgt man ihn zunächst mit Strom. Ist das geschehen, startet der Einrichtungsassistent automatisch. Im ersten Schritt werde ich nach der bevorzugten Sprache gefragt. Anschließend werden mir alle verfügbaren WLAN-Netze angezeigt. Habe ich meines ausgewählt, muss ich noch das zugehörige Passwort eingeben. Nach Aufforderung melde ich mich dann noch mit meinen Amazon-Zugangsdaten an. Damit wäre der schwierigste Teil der Anmeldung auch erledigt. Nun wähle ich nur noch die Zeitzone aus, bestätige meine Adresse, benenne meinen Echo Show 8 nach seinem Standort und wähle ein Hintergrundbild aus. Fertig!

Nach wenigen Minuten ist der Echo Show 8 eingerichtet.

Exzellentes Display

Meinen Test beginne ich dann mit dem Klassiker: „Alexa, spiele Radio Bob!“. Dieser Aufforderung kommt der Echo Show 8 dann umgehend nach und beginnt den Radiostream. Aus dem Sprachassistenten ertönt Fury In The Slaughterhouse mit „Every Generation“, unterstützt von der visuellen Darstellung des Senderlogos, dem Namen des Interpreten und dem Songtitel. Die Darstellung funktioniert so gut, dass ich die Schrift selbst aus drei Metern Entfernung gut lesen kann. Berühre ich das Touch-Display, erscheinen oberhalb und rechts neben besagten Informationen kleine Pfeilspitzen. Dem Fingertipp auf die obere Spitze folgt die Einblendung einer weiteren Menüebene. Diese beinhaltet Direktzugriffe auf die Startseite, die Helligkeitseinstellung, den Bitte-nicht-stören-Modus und auf das Einstellungsmenü. Wechsle ich auf die Startseite, werden mir Uhrzeit und Informationen zum Wetter angezeigt. Wähle ich „Einstellungen“, kann ich das Netzwerk, Hintergrundbilder oder Startseiteninhalte wechseln, den Equalizer oder wie Weckerlautstärke ändern oder Bluetooth aktivieren.

Im nächsten Schritt meldent man sich dann nur noch über sein Amazon-Konto an.

Radiokonzert

Berühre ich die rechte Pfeilspitze, öffnet sich ein weiteres Menü. Von hier kommen ich dann in die Kommunikationsebene, die Smart Home-Einstellung, meine Musik, meine Videos, in Routinen oder in die Wecker-Programmierung. Oder ich berühre eine der größeren Kacheln. Beispielsweise um mir eigene Fotos anzeigen zu lassen, Kontakte aufzurufen oder Updates zu ziehen. Das alles kann man machen, muss man aber nicht. Ich höre erstmal weiter Radio und bin ziemlich von der vergleichsweise exzellenten Klangqualität überrascht. Gemessen an seiner Größe haut der Echo Show 8 richtig einen raus. Stimmen werden sauber und klar reproduziert. Im Grundton erzeugt mein hübscher Sprachassistent ausserdem einen ordentlichen Punch. Das machen viele etwa gleichgroße Bluetooth-Speaker nicht besser. Und selbst im Bass versteht es der Show 8 patent zuzugreifen. Klar, an den Sound raumgreifender HiFi-Lautsprecher kommt er dabei nicht heran. Dafür ist er aber nicht gemacht. Trotzdem kann man mit ihm sehr gut Musik hören.

Musik liegt in der Luft

Jetzt bin ich neugierig und will wissen, wie sich mein Testgast in der Bluetooth-Wiedergabe schlägt. Dazu ziehe ich ich die obige Pfeilspitze leicht nach unten und berühre das Zahnradsymbol, das mich in die Einstellungen führt. Hier tippe ich auf „Bluetooth“. Anschließend gehe ich in die Einstellungen meines iPhone, rufe „Bluetooth“ auf und bekomme auch schon den „Echo Show 8“ als Spielpartner angezeigt. Nun genügt ein kleiner Fingertipp, um die kabellose Konnektierung herzustellen. Übrigens wird mir die erfolgreiche Verbindung auch im Display des Echo Show 8 angezeigt – sogar inklusive Namensnennung der zuspielenden Quelle. Berühre ich während der Wiedergabe kurz das Display, blendet der Assistent zusätzliche Bedientasten ein: Titelskip, Pause, Play. Ich kann nun also durch meine Playlist scrollen, die Musik pausieren oder wieder starten – alles über das Touchdisplay. Die Lautstärke ändere ich hingegen über die dafür vorgesehenen Hardkeys auf der Gehäuseoberseite.

Auch die Bluetooth-Verbindung ist ruckzuck hergestellt und wird visuell auf dem Display bestätigt.

Zu gut für den Schreibtisch

Klanglich legt der Echo Show 8 auch in dieser Disziplin furios los. Meinen Test starte ich mit Paul McCartneys „Long Tailed Winter“. Auffällig sind auch hier die exzellente Stimmwiedergabe. Egal ob Mann oder Frau, Stimmen sind immer klar, zugleich aber auch vergleichsweise Körperhaft. Zugleich aber niemals aufdringlich. Im Grundton legt der Amazon-Alleskönner wieder alles ins Zeug. Und eine Etage tiefer im Bass ist ebenfalls reichlich Fundament vorhanden. Ein guter Grund mal lauter zu machen. Das funktioniert natürlich auch via Sprachsteuerung. Beispielsweise über den Befehl „Alexa, Lautstärke auf 6“. Bei etwas über halber Lautstärke, was in etwa Zimmerlautstärke entspricht, kommt dann auch die Schreibtischplatte in Wallung. Verzerrungen sind bis zu diesem Zeitpunkt kaum auszumachen. Jetzt füllt der Sound den Raum. Das macht Spaß und ist für eine Schreibtischlösung schon zu gut. Für die Küchen- oder Terrassenparty ist der Echo Show 8 aber vermutlich die Ideallösung.

Wird ein Titel ausgewählt, stellt der Echo Show 8 die zugehörigen Informationen auf dem Display dar.

Videocall und Telefonanruf

Ein weiteres cooles Feature ist die interne Anruffunktion. Über einen Klick auf „Zeige meine Kontakte an“, werden mir alle Kontakte angezeigt, die selbst über ein Alexa-Gerät verfügen. Habe ich den gewünschten Kontakt ausgewählt, kann ich nun entscheiden, ob ich eine Nachricht hinterlassen oder einen Anruf tätigen möchte. Entscheide ich mich für letzteres, wird mein Gesprächspartner mittels Sprachinformation über den eingehenden Anruf informiert. Besitzt er ein Echo Show-Produkt, erscheint auf dem Display eine visuelle Information über den Anrufer, begleitet von einer Sprachnachricht. Um das Gespräch entgegenzunehmen, genügt nun ein kurzer Fingertipp auf die grüne Schaltfläche und schon steht die Verbindung. Möchte ich das Gespräch ablehnen, tippe ich einfach auf das rote Knöpfchen. Oder ich entscheide per Sprachbefehl – auch das funktioniert natürlich.
Nehme ich den Anruf an, wird mir mein Telefonpartner groß im Display angezeigt. Mich selbst sehe ich rechts oben eingeklinkt. Sehr übersichtlich!

Videotelefonie: Auch das ist über den Echo Show 8 möglich.

Der Echo Show 8 spielt laut … und gut

Die Tonqualität ist 1a. Jedes Wort ist deutlich zu verstehen, während Umgebungsgeräusche offensichtlich reduziert werden. Ich jedenfalls höre nur die Stimme meines Gegenübers. Und zwar mit Körper und in der korrekten Stimmlage. Das ist in zwei verschiedenen Telefonaten so. Neben der Stimme, ist auch die Bildqualität überraschend gut. Mein erster Gesprächspartner verfügt über einen Anschluss mit niedriger Bandbreite. Das mir sichtbare Bild ist nicht ganz optimal, während er mich aber erstklassig sehen kann. Der zweite Anruf landet dann an einem besseren Anschluss. Das ist im Display dann auch sehr gut zu sehen. Jetzt gibt es absolut keine Einwände mehr, die Bildqualität könnte ich mir kaum besser wünschen. Ebenso die Stabilität der Übertragung. Während im ersten Telefonat noch kleinere Bildruckler zu erkennen waren, bleibt die Übertragung nun durchgängig flüssig und stabil – sowohl in der Bild- wie in der Tonübertragung.

Auch Amazon Prime-Inhalte können über den Echo Show 8 wiedergegeben werden.

Was noch geht

Neben den beschriebenen Features, bietet mir mein Echo Show 8 noch jede Menge weiterer Skills an. Sie alle zu nennen, würde wohl den Rahmen sprengen. Einige davon möchte ich aber dennoch kurz ansprechen: Beispielsweise kann ich mir Kochrezepte im Detail anzeigen lassen. Oder ich wähle Youtube-Videos per Sprachbefehl an. Beispielsweise: „Alexa, zeige Linkin Park-Videos auf YouTube“. Alternativ lässt sich der Echo Show 8 aber auch in ein Smart Home einbinden. U.a anderem mit jedem Echo Dot oder dem von den Kollegen von www.areadvd.de getesteten Echo Flex. Eine weitere Möglichkeit wäre es den kleinen Alleskönner als digitalen Fotorahmen einzusetzen oder die Bilder der Überwachungskamera über ihn abzuspielen. Hinzu kommen die Klassiker wie die Darstellung der Uhrzeit, der Wetterprognose oder der aktuellen Verkehrslage. Oder ich erstelle eine Einkaufsliste per Sprachbefehl oder lasse mir einfach einen Witz erzählen. All das ist mit dem Echo Show 8 selbstverständlich auch möglich.

Die Wiedergabe von YouTube-Videos ist ebenfalls möglich.

Fazit

Wer bereits einen Sprachassistenten besitzt, weiß den Komfort dieses kleinen Helferleins zu schätzen. Mit dem Echo Show 8 legt Amazon aber noch einen drauf. Für etwas über 100 Euro bekommt man einen hochflexiblen Sprachassistenten, der zugleich die Videotelefonie erlaubt, als Digitaler Fotorahmen eingesetzt werden kann, YouTube-Videos abspielt oder Kochrezepte im Detail darstellt. Die Einrichtung ist kinderleicht und die Sprachqualität überraschend gut. Ebenso die Klangqualität in der Musikwiedergabe – egal ob via Radiostream oder per Bluetooth-Zuspielung. All das macht den Echo Show 8 zu einer echten Allzwecklösung für den Einsatz im Wohnzimmer, der Küche, dem Kinderzimmer, der Terrasse, Garage oder dem Gästezimmer. Wer ein zweites Echo-Gerät besitzt, kann zudem noch ein Smart Home-System aufbauen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Roman Maier / Herstellerfotos

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

90

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Technische Daten

Modell:Amazon
Echo Show 8
Produktkategorie:Voice Assistant mit Display
Preis:um 105,00 Euro (uvP.)
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Amazon, Deutschland
www.amazon.de
Bilddiagonale:8 Zoll / 20,3 cm
Touchdisplay
Auflösung:1280 x 800 Pixel
Abmessungen (BHT):200 x 136 x 99 mm
Gewicht:1,037 Kg
Kamera:1 MP
Lautsprecher:2 x 52 mm
Ein-/Ausgänge:- Bluetooth
- WiFi
- 3,5mm Analogausgang
Akkuleistung:
Lieferumfang:- Echo Show 8
- Netzkabel
- Anleitung
Pros und Contras+ Touchdisplay
+ sehr ghute Auflösung
+ Voice Assistant
+ Bluetooth
+ guter Klang
+ Video-Wiedergabe möglich
+ vielseitige Einsatzmöglichkeiten

- kein Akkubetrieb
Benotung:
Funktionen (40%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Hama Pocket 2.0 – Klangstarker Wegbegleiter zum Schnäppchenpreis

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Der Hama Pocket 2.0 ist ultrakompakt, leicht, hübsch gestylt, einfach in der Bedienung und auch robust. Selbst in der Dusche oder bei der Wasserschlacht am Pool liefert er die passende Musikuntermalung. Ausserdem ist er vergleichsweise leistungsstark und er klingt viel besser, als man es vielleicht erwarten mag. Das alles gibt’s zu einem Preis, bei dem man zweimal hingucken muss.

Kompakt, zeitlos gestylt und leistungsstark: So zeigt sich der Hama Pocket 2.0 in unserem Test.

Der Pocket 2.0 ist nur ein Mitglied der klanglich vielfältigen Welt von Hama. Die ist groß, sehr groß. Da ist es als Bluetooth-Lautsprecher nicht leicht aufzufallen. Zu nennen wären beispielsweise die Modelle Tube, Cube oder Drum, die sich durch ihr elegantes Erscheinungsbild in Szene setzen. Oder der wasserdichte Twin 2.0, gekleidet im elegantem Schwarz oder coolem Weiß. Sehr cool ist auch der wandlungsfähige Soundcup D, mit seinen unerwarteten Features. Ohne großes Tohuwabohu hat das Monheimer Traditionsunternehmen Hama außerdem seine Bluetooth-Lautsprecher der Pocket-Serie auf dem Markt lanciert. Dabei weißt diese Serie ein „2.0“ in seiner Typenbezeichnung auf. Das kann also nur bedeuten, dass eine erfolgreiche Baureihe fortgeführt wird.

Der Pocket 2.0 eignet sich sowohl drinnen als auch im Outdor-Einsatz.

Next Generation

Das Modell der ersten Baureihe war sich seiner Beliebtheit sicher. Durch seine puristische Bauweise und hohe Kompatibilität, wie dem klassischen Audio-In über Klinke, einem MicroSD-Steckplatz und Bluetooth 2.1, setzte der Pocket der ersten Generation funktionelle Maßstäbe. Auch wenn man bei Hama stets auf dem Teppich bleibt und seine Fähigkeiten nicht laut hinaus brüllt, war dieses Modell bereits ein echtes Highlight Die technische Entwicklung sowie die Bedürfnisse der Nutzer haben sich seit Markteinführung aber weiterentwickelt. Und so war es zwingend erforderlich, dass Hama seiner kompakten Stilikone eine Frischzellenkur zuführt – und zwar ohne große Preisänderungen. Und genau diese Weiterentwicklung dieses Erfolgstypens namens Pocket 2.0 schaue – aber vor allem höre – ich mir mal ganz genau an. Dabei bin ich vor allem neugierig, was man von einem Bluetooth-Lautsprecher im Preisbereich von 20 Euro erwarten kann.

Unboxing Pocket 2.0

Dynamisch kommt er schon mal daher. Verpackt in einer schwarz-matten Kartonage. Eingerahmt im Hama-typischen Rot, thront der Pocket 2.0 in der Mitte der Verpackung. Einmal ausgepackt, fällt sofort das markante äußere Erscheinungsbild auf. Das wabenartigen Schutzgittermuster im mattem Schwarz bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Mattschwarz ist auch das gesamte Chassis gestaltet. Angenehm akzentuiert fällt das dezent gestaltete Hama-Label auf. Das Erscheinungsbild prägt sich sofort ein und verleiht dem jüngsten Spross aus der Pocket-Serie einen hohen Wiedererkennungswert. So gestaltet, erkennt man den Pocket 2.0 im sonst faden Designeinheitsbrei der Bluetooth-Lautsprecher schnell auf Anhieb wieder.
Farblich abgestimmt, gehört auch ein leuchtend roter Karabiner zum Lieferumfang. Mit seiner Hilfe lässt sich der treue Wegbegleiter dauerhaft an den Rucksack, die Sporttasche oder an sich binden. Als Farbalternative bietet Hama den Pocket 2.0 in einem edlen Weißton an. Beides sieht echt gut aus, allerdings würde ich mir noch weitere Farbvarianten wünschen.

Dank mitgeliefertem Karabiner lässt sich der Pocket 2.0 auch am Rucksack gefestigen.

Zielgerichteter Minimalismus

Auffällig ist auch das hohe Maß der Verarbeitungsqualität: Im Gegensatz zu vielen Produkten des Mitbewerbers spürt man beim Auspacken, worauf Hama großen Wert legt. Als wäre der Korpus aus einem Alu-Gussblock mittels CNC-Fräse ausgearbeitet worden. Kein Rappeln, Knatschen oder etwaige Verwindungsgeräusche sollen den ungetrübten Musikgenuss stören. Während der Pocket der ersten Generation Maße von 9,2 x 3,2 x 8,0 Zentimeter und ein Gewicht von 270 Gramm aufbietet, tritt der Pocket 2.0 in leicht minimierter Form auf. 8,4 x 3,8 x 8,4 und ein Gewicht von gerade einmal 180 Gramm befinden sich in der Hand des Nutzers. Besonders positiv fällt hier die Diät auf. Satte 33 Prozent Gewichtsreduzierung ist ein deutlicher Zugewinn für den Transport. Insbesondere primär wichtig, wenn der Wegbegleiter für unterwegs genutzt werden soll. Soviel sei vorweggenommen – ohne zu spoilern – das Ganze bei deutlich verbesserten Parametern der Klangeigenschaften sowie der Akkuleistung.

Das Design des Hama Bluetooth-Speakers ist edel und zugleich zurückhaltend.

Simply handling

Sehr positiv gestaltet sich auch das Bluetooth-Pairing mit meinem Smartphone. Einmal aktiviert, wird mir der Hama-Speaker auch schon in der Liste verfügbarer Bluetooth-Partner angezeigt. Sind beide miteinander gekoppelt, wird mir auch gleich der Akkustand des Pocket in Prozent auf meinem Device angezeigt. Nice und vor allem hilfreich, denn so kann rechtzeitig geladen werden. Der Lithium-Polymer-Akkumulator mit 1050 Milliampere ist nach etwa drei Stunden Dauerladung wieder bei 100 Prozent. Hama spricht anschließend von 14 Stunden Einsatzfähigkeit. Also mehr als ausreichend Zeit, um seinem hübschen Wegbegleiter zuzuhören. Der nächste Campingurlaub kann also kommen. Die Bedienung gestaltet sich, nicht weiter überraschend und wie man es auch erwarten darf, gewohnt unaufgeregt und übersichtlich. Wird das hinlänglich bekannte Piktogramm, der Strich/Kreis auf der gummierten Schaltfläche gedrückt, aktiviert man den Pocket 2.0. Eine hübsch klingende Gitarrentonfolge bestätigt die Aktivierung akustisch. Eine LED-Leuchte hinter dem Schutzgitter zeigt auch visuell die Betriebsbereitschaft an.

Direktsteuerung und XXL-Schutz

Ohne, dass ich mein Handy bemühen muss, kann der gewünschte Titel über einen langen Druck auf die Plus- oder Minustaste angesteuert werden. Selbsterklärend fungieren Plus/Minus ansonsten, um die Lautstärke zu regulieren. Dazu wird das jeweilige Symbol lediglich kurz gedrückt, um so die gewünschte Lautstärke zu triggern. Befehle werden sofort und zuverlässig erkannt und umgesetzt. Schlussendes wird die Tastatur noch durch das hinlänglich bekannte Pausensymbol komplettiert.
Als Wegbegleiter geht man durch dick und dünn. Auch mit dem Pocket 2.0, der über eine IPX7 Zertifizierung verfügt. Ein wichtiger Punkt bei der Wanderung, beim Workout oder auf dem Campingplatz. Sensible Bereiche wie Ladebuchse und Klinkenstecker sind durch eine Silikonabdeckung geschützt. Wie bereits erwähnt, ist auch das Bedienfeld unter einer schützenden Oberfläche verbaut. Somit können dem Lautsprecher Staub, Spritzwasser und sogar der kurzzeitige Aufenthalt in einem Meter Wassertiefe nichts anhaben.

Play, Pause, Titelskipp: Die Bedienung kann sowohl via Smartphone oder auch direkt am Hama vorgenommen werden.

Anschlüsse

Wie bei Umfang und Gewicht hat Hama auch hier abgespeckt. Auf einen Micro SD-Kartenslot muss beim Pocket 2.0 verzichtet werden. Schau ich mir jedoch mein Nutzerverhalten an, muss ich gestehen, dass ich persönlich nie von dieser Option Gebrauch gemacht habe. Bei der Anwahl von Titeln verliert man ohne visuelle Unterstützung ohnehin schnell den Überblick. Aus diesem Grunde empfinde ich den Verzicht auf den SD-Slot eher als positiv. Treu geblieben ist man bei Hama jedoch der klassischen Aux-Klinkenverbindung. Über diesen Weg kann ich somit auch ältere Quellen ohne Bluetooth-Modul mit dem Hama verbinden. Der diesbezügliche Anschluss versteckt sich unter der Gummiabdeckung auf der Rückseite. Hier befindet sich auch der USB-Anschluss zum Laden. Der entscheidende Vorteil einer kabelgebundenen Datenverbindung besteht darin, die zu übertragenden Informationen energiesparend, aber vor allem stabil zu übermitteln. Meist ist die datenstabile Übertragung via Kabel mit der Integration des Bluetooth 5.0-Moduls im Pocket 2.0 aber obsolet.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich unter der schützenden Gummierung auf der Gehäuserückseite.

Musik liegt in der Luft

Aussetzer während der akustischen Wiedergabe im Wirkkreis sind mit Bluetooth 5.0 so gut wie ausgeschlossen. Die Herstellerangabe von zehn Metern kann ich absolut bestätigen. Um das Ganze auszureizen, habe ich den Standort gewechselt. Selbst eine Trennung durch zwei Stahlbeton-Decken, haben das Signal nicht abreißen lassen. Unbeeindruckt erfüllt mein Testkandidat seine Aufgabe und rockt souverän weiter. Sehr gut! Andere Hersteller haben die konstante Übertragungsrate von Bluetooth 5.0 längst erkannt und verzichten deshalb auf die kabelgebundene Verbindung.
Übrigens, Freunde des offen gesprochenen Wortes kommen in Gänze voll auf ihre Kosten. Deshalb wurde dem Pocket 2.0 auch eine Freisprecheinrichtung spendiert. Sind Smartphone und Bluetooth-Speaker einmal miteinander gekoppelt, werden eingehende Anrufe direkt auf den Hama umgeleitet. So kann man sich schön unterhalten und hat beide Hände frei, um sich beispielsweise Notizen zu machen oder um sich weiter um das Essen zu kümmern.

Die Bluetooth-Verbindung ist ruckzug hergestellt und bleibt auch absolut stabil und unterbrechungsfrei.

Herausforderung gemeistert

Klangbilder zu verbessern, insbesondere unter kompakten Gegebenheiten wie bei der Pocket-Serie, gilt als Herausforderung und stellt immer wieder hohe Anforderungen an die Akustikingenieure. Umso erstaunlicher ist es, dass es in vielen Fällen gelingt, nochmals eine Schippe draufzulegen. So auch beim Pocket 2.0. Hier ist das in eindrucksvoller Weise und mit einer vollen Schubkarrenladung gelungen. Selten, oder besser noch nie, hat mich ein solch kleiner Lautsprecher so nachhaltig beeindruckt. Der Pocket 2.0 spielt satt und körperhaft. Im Hochtonbereich klingt es klar und wirklich gut verständlich. Mitten sind natürlich und werden mit einer leichten Wärme dargestellt und auch im Grundton macht mein Testgast – gemessen an seiner Größe – seine Sache wirklich gut. Erstaunlich, was man klanglich von einem Bluetooth-Speaker für gerade einmal 20 Euro erwarten kann. Natürlich stellt sich da unweigerlich die Frage, wie es Hama gelingt aus einem solch geringem baulichen Volumen einen solchen Klang zu generieren.

Freie Bässe

Aber beginnen wir von vorn: Zum Vergleich, gemessen am Gehäusevolumen, ziehe ich den bereits von mir getesteten und eingangs erwähnten Lautsprecher der Gentleman Baureihe im Format S heran. Der erste Unterschied ist in der Anwendung zu erkennen. Im Gegensatz zum Gentleman S, der flach abgelegt wird, spielt der Pocket 2.0 im stehen.
Ein Blick auf die Rückseite klärt warum das so ist. Im Pocket 2.0 verrichtet nämlich eine frei schwingende Bassmembran ihren Dienst. Und die soll ja nicht verdeckt werden, sondern frei arbeiten können. Ihre Arbeit macht sie absolut großartig. Für meinen Klangtest grabe ich zu Beginn mal tief in meiner Hip-Hop-Kiste. Und siehe da, „Middle Child“ von J.Cole gibt sich die basslastige Ehre. Klassischer Sprechgesang eröffnet mit einer eindringlichen Trompetenfanfare. Ab Sekunde 25 greift dann der Bass in den Track ein und verleiht dem Ganzen den Hip-Hop-Flair, den man schlichtweg erwartet.

Auf der Rückseite ist der Bassradiator zu sehen. Heisst: Der Pocket 2.0 sollte nicht liegend betrieben werden – dann gibts keinen Bass.

Kleiner Rocker

Auch der radikale Genrewechsel zu progressivem Rock, stellt den kleinen Lautsprecher vor keine große Herausforderung. „Places To Go“. Gerade zu mystisch spielt der Bass und begleitet diesen musikalischen Hochgenuss über die gesamten fünf Minuten und 46 Sekunden. Tony Levin sei Dank für dieses Stück Musikgeschichte. Der Pocket 2.0 gibt das in hoher Bandbreite wieder. Gerade die tiefen Basstöne werden satt, aber immer in Relation zum Größenverhältnis, sauber wiedergegeben. Jetzt rockt es so richtig! Selbstverständlich möchte man solche Klänge in voller Lautstärke hören. Ein akustisches Signal lässt erkennen, dass das obere Limit ausgereizt ist. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Akustikingenieure die Zwangsbremse etwas eher eingebaut hätten. Ist die Lautstärke am oberen Ende angekommen, spielt der Hama nämlich bereits im Verzerrbereich. Die Reduzierung um einen einzigen Volumenpunkt genügt allerdings bereits, um das gute Klangbild sofort in Gänze zurückzuerlangen. So rockt es viel „bässer“!

Der Hama Pocket 2.0 liegt gut in der Hand, ist überraschend umfangreich ausgestattet und ist für rund 20 Euro zu haben.

Fazit

Bluetooth-Speaker müssen nicht immer groß und schwer sein. Das stellt Hama mit dem Pocket 2.0 eindrucksvoll unter Beweis. Mit seiner frei schwingenden Bassmembran spielt der leichte Kompaktling tatsächlich auch im Konzert der Großen mit. Da müssen sich Mitbewerber ordentlich strecken, um im Preisbereich von 20 Euro auf dieses Klangniveau zu kommen. Statt die dicke Bassröhre am langen Trageriemen zu schultern, leistet der leichte Pocket 2.0 ganz nebenbei genug Klangpotenzial, ohne dem Nutzer gewichtstechnisch zur Last zu fallen. Gehobene Qualitäten in der Verarbeitung, Akkuleistung und Ausstattung erleichtert die Kaufentscheidung für dieses Gerät. Aus meiner Sicht bietet sich der Pocket 2.0 gerade für die Youngstars, Bluetooth-Neueinsteiger oder als mobiles Zweitgerät an. Edles Weiß oder das zeitloses Schwarz sind die verfügbaren Farbvarianten.

Test & Text: Marc Rehmann
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Hama
Pocket 2.0
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher, mobil
Preis:19,99 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Hama, Monheim
Tel.: 09091 / 5020
www.hama.de
Abmessungen (HBT):84 x 84 x 38 mm
Gewicht:180 Gramm
Anschlüsse:- AUX
- Bluetooth
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Stromversorgung:- Akku
- Netzstrom (via USB)
Akkuleistung: bis zu 14 Stunden
Lieferumfang:- Hama Pocket 2.0
- Karabiner
- Mini-USB-Kabel
- Bedienungsanleitung
Besonderheiten:+ geringes Gewicht
+ stabile Bluetooth-Verbindung
+ kinderleichte Bedienung
+ robustes Gehäuse
+ sehr gute Hochtonwiedergabe
+ dynamnischer Grundton
+ 6 Stunden Akkuleistung
+ Freisprecheinrichtung
+ wasserdicht nach IPX7

- kein optionales Zubehör
Benotung:
Klang (60%):70/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):70/80
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Xoro SMW 10 – Smart-Watch für den persönlichen Fitness-Status

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Aus 3 mach 1 – so könnte man die Vorteile einer Smart-Watch kurz und knapp beschreiben. Entsprechend vereint auch die Xoro SMW 10 gleich drei technische Begleiter miteinander: Die herkömmliche Armbanduhr, einen Schrittzähler sowie viele Funktionen vom Handy. Der individuelle Fitnessstatus lässt sich dank unterschiedlicher Daten tracken und überwachen. Was in der Theorie nach einer ziemlich guten Kombi klingt, wird im Praxistest genau unter die Lupe genommen.

Leicht, robust, wetterbeständig und umfangreich ausgestattet: Wire haben die Xoro Smart-Watch SMW 10 im Test.

Die Xoro SMW 10 vereint die Funktionen von drei Alltagshelfern in ihrem schlanken Körper und hat einen Gesundheitsmanager mit an Bord: Mit dieser Smart-Watch lassen sich nämlich auch Puls, EKG-Werte sowie die Sauerstoffsättigung im Blut messen. Diese können in Sekundenschnelle auch über das Smartphone abgelesen werden – gerade für gesundheitsbewusste Nutzer ein großer Mehrwert. Kein Wunder, dass Smart-Watches immer beliebter werden und an immer mehr Handgelenken zu finden sind. In dieser größer werdenden technologisierten Welt, bietet Xoro eine Fitness-Uhr mit vielseitigen Messmöglichkeiten diverser Fitnessparameter. Sie ersetzt selbstverständlich keinen Arzt, kann aber durchaus Hinweise auf den individuellen Fitness- und Gesundheitszustand geben. Aber was zeigt die Smart-Watch im Detail an? Ein erster Überblick – in der Reihenfolge, wie die verschiedenen Parameter auf dem Display erscheinen: Uhrzeit und Datum, absolvierte Schritte, Kalorienverbrauch, zurückgelegte Distanz, Puls, Blutdruck, Schlafzeit, Sauerstoffgehalt im Blut, manuelle und automatische Herzfrequenzmessung. Ausserdem gibt es eine extra Sportfunktion.

Xoro SMW 10 startklar machen

Beginnen wir von vorn: Die kleine Verpackung im typisch schwarz-pinken Xoro-Look ist schnell geöffnet und der Inhalt „befreit“: Der unangefochtene Hauptdarsteller, die Smart-Watch, hat noch zwei EKG-Einweg-Elektroden, zwei USB-Stecker für die Einweg-Elektroden sowie eine handliche Bedienungsanleitung mit im Gepäck. Als erstes muss der in der SMW 10 integrierte Akku geladen werden. Dafür wird der obere Teil des Armbandes vorsichtig entfernt. Der ist praktischerweise auf der Innenseite mit einem Batteriesymbol gekennzeichnet. So gerät man nicht in Versuchung, die falsche Armbandseite eventuell gewaltvoll entfernen zu wollen. Zum Vorschein kommt ein USB-Stecker, der jetzt nur noch in einen USB-Anschluss gesteckt werden muss. Beispielsweise am PC, Laptop oder über einen Adapter für die Steckdose. Die Ladezeit beträgt zwischen einer und eineinhalb Stunden. Schon mal für später merken: Ist der Akku voll, muss der Touchpoint unterhalb des Displays gedrückt gehalten werden, dann ist die Smart-Watch bereit.

Zum Lieferumfang gehören die SMW 10 Smart-Watch, zwei EKG Einweg-Elektroden, Zwei USB-Stecker für Einweg-Elektroden und eine Anleitung.

App „XORO Fit“ runterladen

Ein paar Minuten der Ladezeit kann man sich damit vertreiben, schon mal die App runterzuladen. Einfach die „XORO Fit“ im Appstore suchen und auf dem Smartphone installieren. Das Ganze ist schnell erledigt. Sind denn der Akku voll und die Smart-Watch angeschaltet, kann es losgehen. Als erstes sollte nun das Smartphone via Bluetooth mit der „SMW 10“ verbunden werden. Nach erfolgreicher Kopplung werden Uhrzeit und Datum auf der Smart-Watch entsprechend des Smartphones eingestellt. Persönliche Daten eingeben, und die Einrichtung ist auch schon abgeschlossen. Vorhandene Fitnessdaten der SMW 10 werden nun automatisch mit der App synchronisiert und angezeigt. Die Uhr selbst ist sportlich schlank und komplett Schwarz gehalten. Berührt man den Touchpoint unterhalb des 1,14 Zoll LCD-Farbdisplays, erscheint zunächst der Startbildschirm, der über die App im Design verändert werden kann. Um den Bildschirm zu entsperren, muss das Feld ein weniger länger berührt werden.

Die App ist ruckzuck installiert und eingerichtet.

Schritte, Puls, Schlafzeit & Co.

Auf den Startbildschirm folgen nun schön übersichtlich die einzelnen Parameter. Angefangen bei den absolvierten Schritten des Tages über den Kalorienverbrauch, die zurückgelegte Distanz, Puls, Blutdruck, Schlafzeit bis hin zur Sportfunktion. Hier hat man die Möglichkeit, eine Aktivität zu starten. Während der Einheit werden dann der Puls, die zurückgelegte Distanz, der durchschnittliche Kalorienverbrauch dieser Sportart und die Anzahl der Schritte aufgezeichnet. Zurück zu den einzelnen Funktionen: Nach elfmal „Drücken“ landet man bei der Ausschalt-Option, ehe wieder der Startbildschirm erscheint.
Schon über den kleinen Bildschirm bekommt man einen guten Überblick über den eigenen Aktivitäts- und Gesundheitsstatus. Habe ich mich genug bewegt oder doch zu viel gesessen? Welche Distanz habe ich zurückgelegt? Wie viele Kalorien habe ich verbrannt? Wie war mein Puls? Herzfrequenz- und Blutdruckmessung, Ermittlung des Sauerstoffgehaltes im Blut sowie der eingebaute EKG-Sensor – alle erfassten Daten leisten ihren Beitrag für ein erstes umfassendes Bild.

Das Display ist zwar klein, lässt sich aber sehr gut ablesen.

Per App ins Detail

Die Startseite der App ist schön übersichtlich gestaltet. Die absolvierten Schritte fallen sofort ins Auge. Weiter geht es mit der Analyse für die Bereiche Schlaf, Herzfrequenz, Blutdruck, Blutsauerstoff und dem sogenannten Herz-Gesundheitsindex (HRV). Durch Tippen auf die grafische Darstellung wird die jeweilige Detailansicht geöffnet. Darauf gehe ich später beim Praxistest noch genauer ein.
Auf der App-Startseite wird mir auch der Akkustatus der Smart-Watch angezeigt. Rechts daneben findet sich der Button „Mehr“. Tippt man ihn an, bietet sich die Möglichkeit Puls, Blutdruck sowie den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen, einen EKG-Test zu machen und andere Einstellungen vorzunehmen. Hierzu gehören unter anderem Push-Nachrichten vom Smartphone, Alarmzeiten, Stoppuhr und Fernauslöser für die Smartphone-Kamera oder die Auswahl eines anderen Startbildschirm-Designs. Neben dem Haussymbol für die „Startseite“ gibt es noch die Optionen „Laufen“, um Sporteinheiten aufzuzeichnen. Unter „Eigene“ lassen sich unter anderem individuelle Ziele für Schrittzahl und Schlafzeit einstellen.

Los geht’s mit dem Test

Ich habe mir jetzt einen guten Überblick über die verschiedenen Funktionen und den Aufbau der App verschafft. Nun geht die Smart-Watch ans Handgelenk und los geht’s. Übrigens: Während die meisten Armbänder durch eine Schlaufe gezogen werden, wird das restliche Band bei der Xoro SMW 10 durch einen Schlitz gesteckt und verschwindet hinter dem Armband. Das ist gut, aber ungewohnt: Bei der Wahl des Dornlochs sollte man diesen Mechanismus im Hinterkopf haben, denn die Uhr sitzt im Endeffekt etwas enger.
Die für mich passende Einstellung ist schnell gefunden. Anschließend starte ich in den Alltag. Durchs Haus laufen, Treppen rauf und runter, am Schreibtisch sitzen. Dann mit dem Auto zum Einkaufen. Der Spaziergang, den ich mir vorgenommen hatte, passt zeitlich leider nicht mehr. Auch am Abend lege ich die Smart-Watch nicht zur Seite, sondern lasse sie für einen umfassenden Check samt Schlafanalyse natürlich am Handgelenk.

Der nicht benötigte Teil des Armbandes wird einfach durch einen Schlitz nach innen geführt. So stört nichts und das Band sitzt immer fest und sicher.

Zufriedenheit über 5 Kilometer

Der erste Tag ist schonmal sehr gut verlaufen. Laut SMW 10 habe ich 6474 Schritte gemacht und dabei fünf Kilometer zurückgelegt – im Home-Office ein ganz ordentlicher Wert. Und ich hatte eine entspannte Herzfrequenz, im Schnitt 68. Zurück zu den Schritten: Bei Schrittzählern weiß man natürlich nie, ob die Werte tatsächlich stimmen. Trägt man drei verschiedene Uhren, werden am Ende des Tages drei verschiedene Zahlen rauskommen. Vor allem beim Einkauf hatte ich das Gefühl, dass im Vergleich zu meiner normalen Schrittzähler-App recht wenige Schritte gezählt wurden. Was wohl daran lag, dass meine Hände den Einkaufswagen geschoben haben und so nicht in Bewegung waren. Aber letztendlich geht es ja nur darum, einen ungefähren Wert zu haben und so seine Bewegung im Alltag optimieren zu können.
Sehr praktisch: Ich muss das Handy im Haus nicht dauernd dabei haben, weil ich wichtige Nachrichten direkt auf meine Uhr bekomme.

Zwei-Sterne-Nacht

Was mir richtig gut gefällt: Das Gewicht von 26 Gramm spüre ich kaum. Aber: Ab und zu muss ich das Armband, das zum Akku-Laden entfernt werden kann, wieder an die Uhr drücken, um so den Mini-Spalt, der mit der Zeit entsteht, zu schließen. Es ist Wochenende. So habe ich mehr als acht Stunden im Bett verbracht und fühle mich eigentlich ganz ausgeschlafen. Deshalb lässt mich der Blick in die Xoro-App staunen: „Ihre Schlafqualität ist schlecht“ steht dort – dafür bekomme ich zwei von fünf Sternen … das interessiert mich natürlich.
Durch Tippen auf die Schlafanzeige öffnet sich die Detailansicht. Ich sehe, dass meine Schlafqualität anhand sechs unterschiedlicher Kriterien bewertet wurde: Vorbereitungszeit, leichter Schlaf, aufwachen, schnelle Augenbewegung, Tiefschlaf und Schlafdauer. Alles liegt im normalen Bereich. Tippe ich auf diese Kriterien, folgen die Erklärungen dazu.

Selbst ein EKG lässt sich über das mitgelieferte Zubehör vornehmen.

Schritt für Schritt

Diese sind allerdings ein wenig kryptisch – zur schnellen Augenbewegung heißt es beispielsweise: „Die meisten Menschen in diesem Stadium träumen: Wenn sie zu kurz sind, neigen sie zu Ermüdung und Reizbarkeit, der Körper verlängert jedoch nach mehreren Schlafens automatisch die schnelle Augenbewegung. Die Periode ist zu lindern und die langfristige Leistung ist mehr Träume.“ Hier hat es wohl in Sachen Übersetzung ein wenig gehakt …
Dennoch fühle ich mich einigermaßen ausgeschlafen. Deshalb wende ich mich jetzt den anderen Parametern zu. Für mich besonders interessant: Schritte, Distanz, Kalorienverbrauch. Also wie sieht es mit meiner Alltagsbewegung aus? Wie viele Schritte ich am gestrigen Tag gemacht und welche Distanz ich dabei zurückgelegt habe, hatte mir die Smart-Watch ja schon angezeigt. Jetzt zeigt ein Blick in die App, wie viele Schritte ich wann gemacht habe – und das sogar im Halbstundentakt aufgesplittet. Ein übersichtliches Säulendiagramm präsentiert mir meine aktivsten Phasen.

Über die auf der Gehäuserückseite angebrachten Elektroden wird der Pulsoximeter mit Informationen über den aktuellen Puls des Nutzers versorgt.

Das Herz im Blick

Was gerade für Menschen im Homeoffice oder sonstiger Schreibtischarbeit perfekt ist: Die Xoro SMW 10 verfügt über eine integrierte Erinnerungsfunktion, die den Besitzer auf zu langes Sitzen aufmerksam macht. Ebenso können Sporteinheiten aufgezeichnet werden. Für alle, die beim Training ihr Smartphone oder Tablet für Anleitungen, geführte Übungen und Musik nutzen, sind die kabellosen In-Ear-Kopfhörer XORO KHB 25 eine perfekte Ergänzung. Die habe ich auch bereits zum Test bestellt.
Weiter geht’s mit der Herzfrequenz: Hier bietet sich eine gute Übersicht mit Maximal-Puls, Minimum und Durchschnitt. Herzfrequenzverteilung und Herzfrequenzdetails sind hier sogar mit minütlichen Werten dargestellt. Wer Spaß daran hat oder aus gesundheitlichen Gründen sein Herz im Blick haben möchte, wird hier bestens informiert. Xoro erklärt hierzu: „Sie behalten Ihren Gesundheitsstatus immer im Blick und können bei eintretenden Beschwerden rechtzeitig reagieren. Anhand der Ergebnisse der kontinuierlichen Messungen erhalten Sie Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheit.“

Noch mehr Werte

Der integrierte EKG-Sensor und die Photoplethysmographie (PPG) erlauben es, die Herzfrequenz über die Haut zu erfassen und somit auch den Blutdruck im Blick zu haben: Hier wird im Abstand von fünf Minuten gemessen und mittels einer schönen grafischen Darstellung veranschaulicht. Das EKG kann über die Elektroden der Smart Watch oder alternativ mit Hilfe von Elektroden an den Einweg-Brustaufklebern (24-Stunden-EKG) gemessen werden. Wenn wirklich verlässliche Ergebnisse gewünscht werden, sollte hier aber besser ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Ebenfalls spannend: Der Punkt Blutsauerstoff. Hier kann die Auswertung zum Beispiel einen Hinweis auf Atemaussetzer im Schlaf geben. Auch Blutsauerstoffkonzentration, Respirationsrate, Hypoxiezeit, Herzbelastung, Bereich der Schlafaktivität – all das wird gemessen, erklärt und wahlweise als Liste oder als Diagramm dargestellt. Das ist sehr, sehr viel. Mir sogar ein bisschen zu viel, da ich mit einigen Begriffen nichts anfangen kann und diese, meinem Empfinden nach, auch nicht ausreichend erklärt werden.

Im ausführlichen test hat der Akku ganze 3 Tage durchgehalten. Aufgeladen wird die SMW 10 über einen USB-Stecker. Er ist sichtbar, sobald das Armband abgezogen wird.

Gesundheit geht vor

So auch beim HRV (Herz-Gesundheitsindex). Hier soll die sogenannte Herzfrequenzvariabilität die natürliche Veränderung der Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Herzschlägen wiedergeben und Hinweise zu möglichen gesundheitlichen Tendenzen geben. Was das genau bedeutet, ist mir nicht klar. Mein Wert ist „normal“ – das bewerte ich mal als gut.
Die grafische Darstellung erfolgt als „Lorenz-Plot“ – das habe ich noch nie gehört geschweige denn gesehen. Hier muss man schauen, ob dieser Plot die Form eines Kometen, Reiskorns, Torpedos oder einer Rakete, Spindel oder Gabel usw. hat. Bei mir irgendwas zwischen Spindel und Komet, würde ich sagen. Die jeweilige Erklärung dazu ist ebenfalls kryptisch. Ich lese im Analysebericht, dass die „größte Herzfrequenzmutation im normalen Bereich auftritt“ und mein „Herzstress und mentaler Zustand gut“ sind, um nur zwei Beispiele zu nennen. Interessant, was die Uhr alles über mich herausgefunden hat!

Die Xoro Smart-Watch ist wasserdicht, erschütterungebeständig und robust und eignet sich so u.a. auch für ausgiebigere Sportaktivitäten.

Persönlicher Daten-Filter

Dass die erhobenen Daten auch der Realität entsprechen, erklärt Xoro mit medizinischem Edelstahl, der in Kombination mit den vier Fotodioden für verlässliche Werte sorge und eine schnelle Messung ermögliche. Trotzdem, auch das betont der Hersteller: Die erhobenen Daten sind für den persönlichen Gebrauch und ersetzen weder ein medizinisches Gerät noch einen Arzt.
Nach einigen Tagen mit der Xoro-Smart-Watch am Handgelenk filtere ich mir nur noch die Daten heraus, die mich wirklich interessieren. So habe ich einen sehr guten Überblick über meine Alltagsbewegung und meine Sporteinheiten, aber auch über meine Herzfrequenz sowie den Blutdruck. Das reicht mir vollkommen aus. Für meinen Schlaf gibt es weiterhin nur zwei Sterne …
Nach drei Tagen muss ich dann erstmals wieder den Akku der Xoro SMW 10 laden. Das finde ich vollkommen okay, vor allem, weil ich die Uhr tatsächlich sehr viel benutzt habe. Im normalen Alltagsgebrauch wird er vermutlich länger durchhalten.

Die SMW 10 bringt gerade einmal superleichte 26 Gramm auf die Waage.

Fazit

Die Smart-Watch Xoro SMW 10 hat durchaus das Potenzial zu einem treuen und verlässlichen Begleiter am Handgelenk zu werden. Der persönliche Fitnessstatus inklusive unterschiedlichster Daten lässt sich vollkommen problemlos tracken und überwachen. Auf der Smart-Watch werden alle wichtigen Parameter – von Schritten über Distanz, Puls und Kalorien – übersichtlich angezeigt. Auch Push-Nachrichten vom Smartphone finden ihren Weg zuverlässig. Die gut strukturierte App geht sehr tief ins Detail: Durch einen Fingertipp auf die grafische Darstellung wird die jeweilige Detailansicht geöffnet. Die ist manchmal eher verwirrend statt informierend, wozu sicher auch die Übersetzung beiträgt. Wer umfangreiche Daten bevorzugt und wer Interesse daran hat, seinen Körper täglich genau unter die Lupe zu nehmen, für den ist die preislich attraktive SMW 10 eine echte Empfehlung.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Herstellerbilder, Roman Maier

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

70

70

70

Technische Daten

Modell:Xoro
SMW 10
Produktkategorie:Smart-Watch/Fitness-Armband
Preis:um 59,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 800 24 24
www.xoro.de
www.augustint.de
Gewicht:26 Gramm
Abmessungen:47 x 22 x 256 mm
Anschluss:- Bluetooth
Kompatibilität:- Android
- Apple iOS
Lieferumfang:- SMW 10
- Anleitung
- USB-Ladekabel
- 2 USB-Stecker für Einweg-Elektroden
- 2 Einweg-Elektroden
Besonderes:+ EKG-Sensor
+ sehr gute Verarbeitung
+ hoher Tragekomfort
+ extralange Akkudauer
+ umfangreiche App
+ wasserabweisend
+ Pulsmessung
+ Schlafüberwachung

- Übersetzung nicht fehlerfei
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Philips 65OLED935 – 4K/UHD-TV mit Referenzbild und B&W-Soundsystem

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Philips liefert mit seinem 65OLED935 perfektionierte Bilder und einen fantastischen Klang. Dieser 65 Zoll-TV ist mit einer von Bowers & Wilkins entwickelten, adaptiven Soundbar ausgerüstet, die auch Dolby Atmos beherrscht. Hinzu kommen jede Menge nützlicher Features. Wie sich der Philips 65OLED935 im TV- und Heimkino-Einsatz schlägt und für wen er besonders geeignet ist, das verraten wir in diesem umfangreichen Review.

Der Philips 65OLED935 unterstützt Dolby Atmos und Dolby Vision.
Foto: Michael B. Rehders

Die Ansprüche an einen Fernseher steigen kontinuierlich. Speziell Heimkinofans wünschen sich ein kontraststarkes Riesenbild im Wohnzimmer. Sowohl nachmittags als auch abends sollen Spielfilme, Live-Sport und die Lieblings-Serien in kraftvollen Farben erstrahlen. Die Lichtausbeute muss sich gegen einfallendes Tageslicht und bei Dunkelheit gegen die Stehlampe in der Ecke durchsetzen können. Ausserdem sollten genug Anschlüsse vorhanden sein, um alle wichtigen Zuspieler zu verbinden. Das sind üblicherweise: AV-Receiver, Blu-ray-Player, 4K-Blu-ray-Player, Spielekonsole und immer öfter auch der PC. Die Bedienung ist dann idealerweise auch noch intuitiv. Darüber hinaus erwartet man heute vorinstallierte Apps wie Netflix, Amazon Prime Video, Sky Ticket und Bild TV. Nutzer legen überdies großen Wert auf einen Sat-Anschluss, weil damit die privaten und öffentlich rechtlichen Sender kostenfrei empfangen werden können. All das und noch eine ganze Menge mehr bietet der neue 65 Zoll TV von Philips. Das übrigens für einen Preis von 3.199 Euro.

Aufwändig und schick verpackt in einem stylischen Kästchen befinden sich Fernbedienung, Batterien und das weitere Zubehör.
Foto: Michael B. Rehders

Schmaler Rahmen und leicht zugängliche Anschlüsse

Ganz wichtig: Der Philips 935+ trifft sicher verpackt in der Redaktion ein. Das Gewicht ist ambitioniert. Satte 34,8 Kilogramm bringt mein Testgast auf die Waage. Das ist vertrauenseinflößend, zumal alle Komponenten in der Verpackung überaus hochwertig verarbeitet sind. Neben dem riesigen Display, das eine Breite von 144 Zentimetern misst, beeindruckt das kompakte Soundsystem. Dieses hat Philips in Zusammenarbeit mit Bowers & Wilkins konzipiert. Diese Soundbar fungiert ganz nebenbei als Teil des Standfußes. Clever! Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Fernsehers. Von vorne nicht sichtbar sind die Schnittstellen dennoch leicht zugänglich. Seitlich lassen sich die erforderlichen Kabel ganz leicht einstöpseln. Gut gefällt mir auch die Trennung von Bildeingängen und Stromkabel. Der Stromanschluss sitzt (von vorn gesehen) rechts. Alle anderen Buchsen sind links zu finden. Potentielle Störeinstreuungen werden also von vornherein unterbunden, da Netzstrom und Signalverarbeitung weit genug voneinander entfernt sind.

Gleich vier HDMI-Eingänge befinden sich auf Rück- und Unterseite des OLED+935. Das Besondere: Alle Eingänge unterstützen ARC (Audio Return Channel). Damit kann der Ton der im TV empfangene Sender zugleich via HDMI-Kabel zum AV-Receiver geleitet werden. Das ist besonders praktisch, wenn der AVR ein ausgewachsenes Lautsprechersystem versorgt.
Foto: Michael B. Rehders

HDR, 4K/UHD und Dolby Vision

Neben der OLED-Technologie, die ein abgrundtiefes Schwarz verspricht, in dem nicht verwendete Pixel einfach ausgeschaltet werden, ist High Dynamik Range (HDR) ein weiteres Highlight des Philips. Dieser beherrscht die HDR-Standards HDR10, Hybrid Log Gamma und Dolby Vision. Bei Dolby Vision werden Inhalte dynamisch in Helligkeit und Kontrast geregelt – und zwar für jedes einzelne Bild speziell abgestimmt. Entsprechend gemasterte Filme kann der 65OLED935 entsprechend in bester Qualität ausgeben. Dabei wird die volle UHD-Auflösung ausgenutzt, so dass feinste Details klar und deutlich abgebildet werden. On Top kommt die „Künstliche Intelligent“ (AI), die einzelne Szenen nochmals optimiert. Überdies ist die implementierte Soundbar in der Lage Inhalte in Dolby Atmos auszugeben. Wer eine imposante Rundumbeschallung anstrebt, findet hier den richtigen Spielpartner. Jede Menge Apps runden das große Ausstattungspaket ab. Dazu gehören zum Beispiel Netflix, Amazon Prime Video, YouTube und Google Play Movies.

Dank Soundsystem vom Bowers & Wilkins liefert der Philips 65OLED935 raumfüllenden Sound.
Foto: Michael B. Rehders

Installation und Bedienung

Aufgrund des amtlichen Gewichts ist es erforderlich, den Philips 65OLED935 zu zweit zu montieren und aufzustellen. Im Grunde müssen dafür drei Komponenten montiert werden. Das Soundsystem von B&W wird mit dem Standfuß oder dem Wandhalter verschraubt. Beide Bestandteile gehören zur Ausstattung und sind somit selbstverständlich im Lieferumfang enthalten. Danach habe ich den Standfuß hinten an das Display montiert. Zum Schluss wird der 65OLED935 dann an seine finale Position gestellt und mit dem 4K-Blu-ray-Player verbunden. Ist der Philips eingeschaltet, nimmt er mich gleich an die Hand und führt mich durchs Installationsmenü. Nach wenigen Minuten ist auch schon alles eingerichtet. Die Internetverbindung steht kontinuierlich stabil. Dank der wirklich guten Werkseinstellung muss wenig an den Bildparametern verändert werden. Es genügt die Farbtemperatur auf 6500 Kelvin zu stellen und die „Frame Interpolation“ nach Geschmack zu verändern. Ich habe sie reduziert, damit der Seifenoper-Effekt verschwindet. Schon sehen Bewegungen realistisch aus.

Oben links: Der Fuß wird am Soundsystem verschraubt.
Oben rechts: Anschließend wird beides am Bildschirm befestigt. Für die Signalübertragung vom TV zur „Soundbar“ wird einfach der Stecker in den passenden Port hinten am Display gesteckt.
Unten: Fertig montiert, können die offene TV-Rückseite und der Fuß über die mitgelieferten Blenden verschlossen werden. Anschließend sind Kabel und Anschlüsse nicht mehr zu sehen.
Fotos: Michael B. Rehders

Bester Ton von Bowers & Wilkins

Das Plus in der Bezeichnung OLED+ 935 bezieht sich unter anderem auf das hier implementierte Soundsystem. Während die meisten Fernseher üblicherweise Lautsprecher implementiert haben, geht Philips dem 65OLED935 einen anderen Weg: Das Ziel ist eine deutlich gesteigerte Klangperformance, die mit diesem leicht abgesetzten Audiosetup erreicht wird. Der für Bowers & Wilkins typische hochgesetzte Hochtöner für den Centerkanal sorgt einen naturgegebenen, kristallklaren Klang. In die Seiten eingesetzte Chassis erzeugen zudem ein breites Stereoklangbild. Nach oben gerichtete Lautsprecher bieten ein imposantes Dolby-Atmos-Sounderlebnis. Die entsprechenden Tonanteile werden über die Zimmerdecke reflektiert. Das sorgt für den akustischen „von-oben-Effekt“. Ganz nebenbei liefet die Soundbar auch noch einen präzisen Grundton. Der ist für ein solch kompaktes System bereits absolut imposant. Wer noch mehr Druck im Basskeller erwartet, erzeugt diesen über einen optionalen Subwoofer, der ganz einfach an B&W-System angeschlossen wird.

Das optisch wie eine Soundbar anmutende Soundsystem vom Bowers & Wilkins leistet beeindruckende 70 Watt (RMS).
Foto: Michael B. Rehders

Natürliche Farben und Spitzenkontraste

Der Philips 65OLED935 realisiert eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel. Damit werden selbst feinste Details präzise abgebildet. Mein Testbild mit dem Schachbrettmuster in UHD-Pixelauflösung wird tadellos reproduziert. Unter Bildeinstellung „ISF Tag“ wird der Farbraum Rec.709 für HDTV punktgenau getroffen. Die Farbtemperatur beträgt 6530 Kelvin und hält das Target ein. Selbst das Gamma gibt keinen Anlass zur Kritik. Für eine derartig gute Werkseinstellung vergebe ich die ersten Extrapunkte. Die Lichtausbeute ist mit 196 Candela auf einem für OLED-TV guten Niveau. Um tagsüber fernzusehen, ist das allemal hell genug. Für HDR legt der Philips dann richtig zu. Beeindruckende 850 Candela knallt er auf die Mattscheibe. Das bringt die Stärken von Dolby Vision so richtig gut zur Geltung. Der ANSI-Kontrast beeindruckt mit 655:1 und der On/Off-Kontrast sprengt sogar die Messrange meines Equipments mit über 300.000:1! Wer es sich ganz einfach machen will, nimmt die nachfolgenden Einstellungen vor:

Mit „ISF Tag“ werden Farben absolut präzise dargestellt. Im Grunde bedarf es keiner weiteren Änderung.
Foto: Michael B. Rehders

Lite-Magazin Experten-Tipp für eine natürliche Farbdarstellung

Für ein noch spektakuläreres Bild empfehle ich folgende Einstellungen.

HDTV:
– Erweiterte Einstellungen => Farbe => Farbtemperatur => Warm
– Bildformat => Original

HDR:
– Erweiterte Einstellungen => Farbe => Farbtemperatur => Warm
– Bild => Bildeinstellung =>HDR AI
– Bildformat => Original

Den Philips OLED+935 gibt es in 55 und 65 Zoll-Diagonalen (Herstellerfoto).

Der Zauber von Ambilight

Rückseitig hat Philips sein patentiertes vierseitiges Ambilight ins Gehäuse eingelassen. Eine intelligente, sich farblich an TV-Inhalte anpassende Lichtshow. Für mich ist es absolut faszinierend, wie das farbige Licht die Wand hinter dem 65OLED935 buchstäblich zum Leuchten bringt. Das TV-Geschehen wird damit auf einen Bereich außerhalb des Displays erweitert. Bilder wirken nochmals größer. Passend zum farbigen Inhalt leuchten die Bereiche neben dem Fernseher in herrlichen Farben. Zur Abendstunde ist der Einsatz einer zusätzlichen Stehlampe nicht mehr erforderlich, das Ambilight übernimmt genau diese Aufgabe. Darüber hinaus lassen sich verschiedene Lichtszenarien erzeugen. Angefangen mit einer statischen Beleuchtung in Wunschfarbe, bis hin zur beatgesteuerten „Lichtorgel“ für Musik, man es aus Clubs und Diskotheken kennt. Wer zu Hause eine Party gibt, kann also mit dem Philips die richtige Lichtstimmung auf der „Tanzfläche“ schaffen. Dank verschiedener Ambilight-Funktionen können spezielle Lichtszenarien geschaffen werden. Im Lounge-Modus kann ich beispielsweise herrlich entspannen.

Die vierseitige Hintergrundbeleuchtung und ein Bild auf Referenzniveau verschaffen atemberaubende XXL-Großbilderlebnisse im Wohnzimmer.
Foto: Michael B. Rehders

Spielfilme in Referenzqualität erleben

Ich nehme Platz auf dem gemütlichen Sofa, das mitten im Redaktionsraum steht. Auf dem Tisch davor stehen Kaltgetränke und ein paar Knabbereien. Treue Leser wissen was jetzt ansteht: Spannende Filmstunden. Die Auswahl fällt auf „Tenet“. Schon das zu Beginn dargestellte Warner-Logo leuchtet dermaßen satt Rot, dass mir ein „Wow“ über die Lippen kommt. Rundherum ist der Bildschirm pechschwarz. Als der Protagonist mit dem Motorboot zur Jacht übersetzt, sind dank UHD-Auflösung selbst die weit entfernen Häuser am Hang im Detail zu erkennen. Der hohe Kontrast sorgt ganz nebenbei für atemberaubend natürliche Detailstrukturen. Spitzlichter von der Sonne werden auf den Wellen strahlend hell reflektiert. Schattenbereiche sind bestens durchgezeichnet. Es ist tatsächlich alles zu sehen, was auf dem Quellmaterial vorhanden ist. Der Himmel weist feine Wolkenstrukturen auf. Auf dem Polohemd des Hauptdarstellers sind die kleinen Knöpfe bestens zu sehen. Sogar die Falten auf der weißen Hose werden originalgetreu reproduziert.

Das On-Screen-Menü ist etwas verschachtelt. Im „Kurzmenü“ sind alle wichtigen Parameter übersichtlich aufgeführt. Anschließend öffnen sich dann weitere Fenster, die tiefer in die Menüs führen und alle nur erdenklichen Parameter offenlegen.
Foto: Michael B. Rehders

Spitzensound

Die Bildqualität des 65OLED935 ist schlichtweg auf Referenzniveau. Der Ton spielt ebenfalls groß auf und kann mittels 5-Band-Equalizer sogar noch angepasst werden. Ein „Night Mode“ ist ebenfalls verfügbar. So kann die Dynamik in Filmsoundtracks so voreingestellt werden, dass der reflexartiger Griff zur Fernbedienung entfällt, sobald es mal wieder kracht. Der Philips passt Dialoge, Musik, Schüsse und Explosionen so an, dass schlafende Kinder und empfindliche Nachbarn nicht gestört werden. Darüber lässt es das Soundsystem es aber so richtig krachen. Bereits ohne externen Subwoofer wird die Klangqualität der allermeisten Fernseher weit übertroffen. In „Tenet“ höre ich beispielsweise Windgeräusche deutlich von der Zimmerdecke, als die Katamarane durchs Wasser gleiten. Als ein Schiff an der Kamera vorbeifährt, nehme ich es akustisch neben mir wahr. Selbstverständlich ersetzt das Soundsystem vom Bowers & Wilkins keine ausgewachsenen Standlautsprecher. Mit Blick auf seine Kompaktheit auf die aufgeräumte Optik ist der Klang allerdings wirklich beeindruckend.

Ein 3.1.2 Lautsprechersystem von Bowers & Wilkins in audiophiler Qualität kombiniert Dolby Atmos Elevation-Lautsprecher mit der bekannten Tweeter-on-Top-Anordnung (Herstellerfoto).

Fazit

Der Philips 65OLED935 ist ein 4K/UHD-Fernsehe mit intuitiver Bedienung. Das vierseitige Ambilight sorgt für die richtige Lichtstimmung um den TV herum und taucht das Wohnzimmer in passende Farben. Die Künstliche Intelligenz (AI) bearbeitet die bereits knackscharfen und überaus kontrastreichen Bilder, so dass Spielfilme, TV-Serien und Live-Sport noch spektakulärer erscheinen. Das alles, ohne an Natürlichkeit einzubüßen. Das adaptive Soundsystem von Bowers & Wilkins sorgt für die überaus ansprechende akustische Beschallung. Der Philips 65OLED935 bedient mit HDR, Dolby Atmos und Dolby Vision höchste Ansprüche. Ausserdem bietet er Cineasten und Gelegenheitsguckern ein XXL-Bilderlebnis auf Referenzniveau – und das zu einem durchaus erschwinglichen Preis.

Test & Text: Michael B. rehders
Fotos: Michael B. Rehders, Herstellerfotos (2)

Gesamtnote: 99/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

99

100

99

99

Technische Daten

Modell:Philips
65OLED935
Produktkategorie:UHD-OLED-Fernseher (65 Zoll)
Preis:3.199,00 Euro (uvP.)
Garantie:2 Jahre Vor-Ort-Garantie
Ausführungen:- Chromefarben (Rahmen und Fuß)
- Grau (B&W-Soundsystem)
Vertrieb:TP Vision, Hamburg
Tel.: 069 / 66801010
www.philips.de/tv
Bilddiagonale:65 Zoll / 164 cm
Abmessungen (HBT):829 x 1448 x 299 mm (inkl. Fuß)
Gewicht:34,8 Kg
ArtOLED, UHD (3840 x 2160 Pixel), 16:9
Helligkeit (kalibriert):
Kontrast (On/Off):
Kontrast (ANSI):
296 Nits (850 Nits – HDR)
>300.000:1
655:1
Ein-/Ausgänge:4 x HDMI
2 x USB
WLAN
1 x LAN
1 x Antenne
2 x Sat
1 x CI+
1 x Audio-Eingang (DVI)
1 x optischer Digitalausgang
1 x Kopfhörerausgang
1 x Serviceanschluss
- Bluetooth 4.2
HDMI-Funktionen:- 4k
- HDR
- ARC (Audio-Rückkanal)
SmartTV-Ausstattung:- Multiroom-Client- und Server
- Simply Share
- HbbTV
- Pause TV
- USB-Aufnahme
- DVB-T/T2/T2-HD/C/S/S2
- Apps für Netflix, Youtube, Amazon etc.
Lieferumfang:- Philips 65OLED935
- Fernbedienung
- Bowers & Wilkins Soundsystem
- Batterien
- Tischfuß
- Netzkabel
- Schnellanleitung
- Broschüre mit Sicherheitshinweisen
Pros und Contras+ UHD-Auflösung
+ OLED-Technologie
+ HDR (HDR10, Dolby Vision, HLG)
+ Dolby Atmos
+ sensationell hoher Kontrast
+ Ambilight
+ Schlankes Design und hochwertige Materialqualität
+ sehr guter Ton mit B&W-Soundsystem

- etwas verschachteltes On-Screen-Menü
Benotung:
Bildqualität (40%):99/100
Klang (20%):100/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Sonoro Maestro – bildhübscher CD-Receiver mit Streaming-Fähigkeit und Raumkorrektur

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Der Sonoro Maestro ist ein wirklich hübsch gestylter HiFi-Receiver, der sich stilvoll in anspruchsvoll eingerichtete Wohnräume einfügt. Streaming, Bluetooth, CD, Internetradio etc. – all das ist selbst für Technikeinsteiger absolut kein Problem. Obendrein klingt der Maestro auch noch richtig gut. Nach unserem ausführlichen Test haben wir die in Deutschland entwickelte und hübsche Audio-Vollversorgung nun auch im Video.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=hdbK4DFDUWE

Die Zeit der großen Stereo-Anlagen ist fast vorbei. Statt klobiger HiFi-Türme stehen heute in der Regel kompakte Audio-Anlagen im Wohnzimmer. Wer allerdings großen Wert auf Klang und moderne Ausstattung legt, ist da nicht immer zufrieden. Mit seinem Maestro greift Sonoro genau diese Thematik auf, und bringt all das mit den eigenen Stärken zusammen. Schickes Design, eine wirklich gute Verarbeitung und eine dedizierte Ausstattung. Dieses All-In-One-System ist in etwa so groß wie ein klassischer HiFi-Baustein – und er ist einfach hübsch gestylt. Ganz nebenbei hat er auch noch jede Menge Ausstattung zu bieten. Streamer, Digitalradio, Bluetooth, Spotify-Direktzugang, CD etc. etc. etc.. Eigentlich muss man hier nur noch ein Pärchen Lautsprecher anschließen und schon hat man eine schicke HiFi-Anlage, die auch noch richtig gut klingt.

Klare Identifikation durch charakteristische Designmerkmale – das Maestro ist in jedem Detail gelungen.

Auspacken zum Erlebnis

Bereits das Auspacken macht hier schon Spaß. Klappt man den Deckel der wirklich gelungenen Umverpackung auf, kommen zunächst die Fernbedienung und zwei schön bedruckte Kartons zum Vorschein. Letztere enthalten die gesamte Dokumentation inklusive Anleitung, sowie das passende Zubehör. Dazu gehören das Netzkabel, eine WiFi-Antenne, Teleskopantenne und Wurf-Antenne. Bevor ich euch diesen Alleskönner nun aber im Detail zeige, ziehe ich erstmal die ebenfalls beiliegenden weißen Baumwoll-Handschuhe an. Sie verhindern, dass beim Auspacken und beim Aufbau unschöne Fingerabdrücke oder Kratzer auf der edlen Oberfläche entstehen.
Aber beginnen wir von vorn: Das Maestro basiert auf einem sanft gerundeten Holzgehäuse. Vom Holz ist allerdings nichts zu sehen, das ist nämlich von einer leicht glänzenden Lackierung überzogen. Diese Lackierung ist perfekt aufgetragen und wahlweise in schwarzer oder weißer Ausführung zu haben. Proportional passend dazu stellt Sonoro seinen Streaming-Receiver auf massive Rundfüße mit Gummisohle. So hat der Maestro immer einen stabilen Stand.

Schon das Auspacken des Maestro macht Spaß und sorgt für eine Extraportion Vorfreude.

Auch mit CD

Diese Eleganz zieht sich weiter über die Frontseite. Diese, sowie sämtliche Bedieneinheiten bestehen aus gebürstetem Aluminium. Alle Drehregler und Tasten sprechen präzise an und vermitteln einen wirklich soliden Eindruck. Zur Verarbeitung kommt der Komfort: Beispielsweise kann jede Quelle über ein eigenes Knöpfchen direkt angesprochen werden, ohne dass man sich erst mühsam durch irgendwelche Menüs kämpfen muss.
Welche Quelle gewählt oder welcher Titel aktuell gespielt wird, lässt sich über das 2,8 Zoll messende Farb-Display ablesen, das mittig in der Front sitzt. Beim Maestro handelt es sich übrigens genau genommen um einen CD-Streaming-Receiver. Wird eine CD eingelegt, wechselt der Sonoro selbstständig die Quelle und beginnt die Wiedergabe. Über die unterhalb des Slot-in-Laufwerks eingelassenen Taster lässt sich der CD-Player dann auch direkt am Gerät bedienen. Play, Pause, Stop, vor- und zurückschleppen, alles möglich. Links nebenan ist dann noch eine 3,5 Millimeter-Buchse für den Anschluss eines Kopfhörers platziert.

CDs nimmt das Maestro über seinen frontseitigen Slot-In selbstverständlich ebenfalls entgegen.

Clever und flexibel

Die gebotene Vielfalt geht auf der Rückseite weiter: Ganz links findet sich hier der Netzschalter, über den sich das Maestro vollständig vom Strom trennen lässt. Ein Stückchen weiter rechts werden die WiFi-Antenne angeklemmt und direkt darunter die Lautsprecher. Über den nebenan platzierten Vorverstärker-Ausgang kann das Sonoro auch als reiner Streaming-Vorverstärker verwendet werden. Eine clevere und flexible Lösung, die die Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert. Die beiden nebenan befindlichen Buchsen erlauben den Zugang einer externen Quelle. Das kann beispielsweise ein Sat-Receiver oder ein Tape-Deck sein. Auch Vinylfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Der Maestro bietet nämlich einen Phono-Eingang inkl. Masseklemme an. Hier lassen sich Plattenspieler mit MM-Nadelsystemen betreiben, ohne dass man einen zusätzlichen Phono-Vorverstärker benötigt.
Fehlen noch die digitalen Zugänge: Diesbezüglich bietet der CD-Receiver je einen optischen und elektrischen Eingang an. Abgerundet wird das Anschlussfeld dann durch einen USB- und eine Ethernet-Port.

Anschlüsse satt: Neben zwei analogen Eingängen bietet der Multimedia-Alleskönner auch diverse Digitalports an.

Klassische Steuerung

Die Steuerung aus der Ferne erfolgt dann via Fernbedienung. Sie ist übersichtlich strukturiert und liegt wirklich gut in der Hand. Eine Taste führt beispielsweise direkt zu diversen Online-Musikdiensten. Dazu gehören unter anderem Spotify, Tidal oder Amazon Music. Alternativ kann ich hier aber auch direkt auf Musik zugreifen, die beispielsweise auf einer NAS-Platte abgelegt ist.
Eine App gibt es natürlich auch. In diesem Fall dient sie aber nicht der Bedienung, sondern bietet die Möglichkeit den Maestro auf den Raum einzumessen, in den er spielt. Aktuell allerdings ausschließlich für iOS und Modelle ab iPhone 6s. Ist die App heruntergeladen und der Zugriff auf Bluetooth und das Mikrofon gewährt, kann es schon losgehen.

Große Tasten, sehr guter Druckpunkt übersichtliches Design: Auch die Fernbedienung überzeugt.

Raumkorrektur

Nach einem kurzen Testton gibt das Sonoro dann einen weiteren Testton von sich, der 50 Sekunden lang zu hören ist. In dieser Zeit wandert man einfach mit dem iPhone in der Hand durch den Raum. Anschließend werden die über das Mikrofon aufgezeichneten Daten an das Maestro gesandt. Dort werden sie dann analysiert und die Wiedergabeparameter und Filtereinstellungen korrigiert. So wird der Klang an die gegebenen Raumverhältnisse angepasst. Selbstverständlich lässt sich die Raumkorrektur über die Menüeinstellung aber auch wieder deaktivieren.

Ist die App auf dem iPhone geladen, wird sie noch schnell mit dem Maestro gekoppelt und die Einmessung kann beginnen.

Fazit

Das Maestro ist eine smarte HiFi-Lösung. Es ist kompakt gehalten, schick gestylt, einfach zu bedienen und für alle modernen Quellen offen. Tidal, Spotify, Deezer, Amazon Music – alles direkt empfangbar. Dazu kommen tausende Internetradiostationen und natürlich lassen sich auch Smartphone und Tablet per Bluetooth mit dem Sonoro verbinden. Ausserdem klingt der hübsche CD-Receiver auch noch richtig gut. Alles dazu erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.

Test & Text: Roman Maier
Fotos & Video: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

89

90

90

Technische Daten

Modell:Sonoro
Maestro
Produktkategorie:Multimedia-Verstärker (netzwerkfähig)
Preis:1.299,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 88 34 141
www.sonoro.de
Abmessungen (HBT):120 x 432 x 277 mm
Gewicht:6,0 kg
Eingänge, analog:- AUX 1 (Cinch),
- AUX2 (3,5 mm Klinkenbuchse)
- Phono (MM)
Eingänge, digital:- USB
- Optisch
- Koaxial
- LAN
- WLAN (2,4 GHz und 5 GHz)
- Bluetooth
Ausgänge1 x Vorverstärkerausgang
2 x Lautsprecher
Quellen:- Bluetooth (aptX)
- CD
- USB
- DAB+/DAB-Tuner
- FM-Tuner
- Internetradio
- Tidal
- Spotify
- Quobuz
- Deezer
- Amazon Music
Lieferumfang:- Maestro
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Teleskopantenne
- WiFi-Antenne
- Handschuhe
Pros und Contras:+ Raumkorrektur-App
+ 2,8-Zoll Display
+ Fernbedienungs-App
+ Webfrontend
+ lackiertes Holzgehäuse
+ Vorverstärker-Ausgang
+ exzellente Verarbeitung
+ ausgewogener Klang
+ hohe Leistungsreserven
+ integrierter CD-Player
+ multiroomfähig (UNDOK)

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Pro-Ject RPM 1 Carbon – Extravaganter Plattenspieler für Vinyl-Einsteiger

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Wer sich einen Plattenspieler zulegen möchte und keine Lust auf klassischen Einheitsbrei hat, der sollte sich mal bei Pro-Ject umgucken. Dort gibt es hochwertige aber budgetfreundliche Plattenspieler in allen Preisklassen, fast allen Formen und so ziemlich allen Farben. Der RPM 1 Carbon sieht außergewöhnlich aus, ist knallrot lackiert und klingt auch noch ziemlich gut. Wir haben ihn im Test.

Minimalistisch-futuristisch: Der Pro-Ject RPM 1 Carbon ist optisch anders als andere Plattenspieler. Und er ist in drei verschiedenen farbvarianten zu haben. Wir haben uns für unser Testmuster für das knallige Rot entschieden.

Vinyl und Plattenspieler sind seit Jahren wieder in aller Munde. Das war jedoch nicht immer so. Mit dem Aufkommen der CD, Mitte der 1980er Jahre, wurden tonnenweise Schallplatten und Plattenspieler entsorgt und gegen das neuere, vermeintlich bessere Medium ersetzt. Dreißig Jahre später gehört die CD selbst zum alten Eisen und wurde vom Streaming abgelöst. Vinyl und Schallplattenspieler hingegen erleben bereits seit einer Dekade einen zweiten Frühling, die Verkaufszahlen steigen rasant und ein Ende ist nicht in Sicht. Ein Hersteller, der umfangreich genug aufgestellt ist, um fast den gesamten Plattenspielermarkt alleine zu bedienen, ist die Firma Pro-Ject aus Österreich. Und sie ist selbst eine irre Erfolgsgeschichte: Gegründet wurde Pro-Ject im Jahr 1991, als Schallplatten gerade so uncool waren wie die CD heute. Dennoch hat sich daraus ein Unternehmen entwickelt, das heute in weltweit über 80 Ländern aktiv ist und fast mehr Plattenspieler im Sortiment hat, als man zählen könnte.

Die Schallplatte boomt weiter …(Foto: pixabay.com/Pexels).

Heute ein vielfältiger Vollsortimenter

Heute bietet das österreichische Unternehmen neben Plattenspielern auch Elektronik, Lautsprecher und Zubehör. So ließe sich eine komplette Anlage aus Pro-Ject-Komponenten zusammenbauen. Das scheint mir auch gar keine ganz schlechte Idee zu sein, denn kaum ein anderer Hersteller bietet eine solche Vielfalt. Sowohl in optischer Hinsicht als auch preislich ist garantiert für jeden was dabei. Beispiel gefällig? Die Plattenspieler reichen vom Einsteigermodell für unter 200 Euro [sic!] bis hinauf zu 10.000 Euro für die High-End-Variante. Dabei ist auch das 200-Euro-Gerät schon durchaus brauchbar und keineswegs Schrott, wie man es zu diesem Preis erwarten könnte und sicher auch anderswo bekommt. Unser Testmodell, der RPM 1 Carbon, ist ein ambitioniertes Einsteiger-Gerät. Eines, das finanziell nicht überfordert und doch schon eine erstaunliche Klangperformance bringt. Zudem wächst der futuristische RPM 1 ein Stück weit mit den Ansprüchen des Hörers mit.

Draufsicht: Der RPM 1 Carbon ist kein klassischer Brettspieler, verfügt aber dennoch über eine solide Basis.

Ungewöhnliche Konstruktion

Was am Pro-Ject RPM 1 Carbon als erstes auffällt, ist die ungewöhnliche Formgebung. Das haben alle RPM-Modelle gemeinsam: Sie verzichten auf die klassische, rechteckige Zarge, wie man sie von alten Plattenspielern kennt. Statt dessen ist das Bauteil, das die Funktion der Zarge übernimmt, v-förmig. Der Winkel aus circa 30 Millimeter starkem MDF nimmt alle Bauteile des Plattenspielers auf. Dazu gehört zum einen das in der Mitte positionierte Tellerlager, in dem sich der Plattenteller dreht. Außerdem den hochwertigen Alu/Carbon-Tonarm am Ende des rechten Auslegers. Für den Motor ist im linken Ausleger nur eine kreisrunde Aussparung vorhanden. Darin wird die Motordose abgestellt, in der sich dann der Antrieb befindet. Diese Konstruktion soll gewährleisten, dass sich Vibrationen des Motors nicht auf den empfindlichen Abtastprozess auswirken. Darum ist der Motor nicht starr mit dem Plattenteller verbunden, sondern nur über einen flexiblen Riemen der den Plattenteller außen antreibt.

Die Motordose ist beim RPM 1 Carbon ausgelagert.

Hochwertiger Antrieb & reibungsarme Lagerung

Der Plattenteller selbst ist ebenfalls circa 30 Millimeter stark und ebenfalls aus gut dämpfendem MDF gefertigt. Die üppige Dicke des Tellers hat aber nicht nur optische Gründe, sie sorgt auch für ein etwas hohes Gewicht. So hat der Teller eine höhere Massenträgheit und rotiert dadurch gleichmäßig. Dazu trägt auch der hochwertige Synchronmotor bei. Er bekommt seine Drehzahl nicht von der Stromnetzfrequenz vorgegeben, sondern von einem eigenen Generator im beiliegenden Netzteil. So ist für maximale Drehzahlstabilität gesorgt. Damit der Teller sich möglichst frei dreht und so wenig Reibung wie möglich entsteht, verfügt der RPM 1 über ein invertiertes Tellerleger mit Keramikkugel an der Spitze. Das ganze Gewicht des Plattentellers lastet also auf der kleinen Fläche der Kugel. Der eigentliche Lagerdorn besorgt nur die seitliche Führung, damit der Teller nicht von der Kugel fällt. So sind Reibung und damit verbundene Lagergeräusche auf ein minimum Reduziert.

Der Plattenteller besteht aus massivem MDF und ist rund 30 Millimeter stark.

Der Alu/Carbon-Tonarm

Bis hier hat der Pro-Ject RPM 1 Carbon schon einen wirklich guten und durchdachten Eindruck gemacht. Ein Schmankerl haben wir uns jedoch noch nicht genauer angesehen: Den hochwertigen Alu/Carbon-Tonarm, der dem RPM 1 seinen Namenszusatz gibt. Der Arm ist, wie alle Modelle des Herstellers, eine Eigenentwicklung. Mit den selbst entwickelten Tonarmen ist Pro-Ject so erfolgreich, dass einige Hersteller hochwertiger Plattenspieler diese auf ihren eigenen Laufwerken einsetzen. Bei dem gebogenen Tonarm des RPM 1 handelt es sich um einen 8,6 Zoll langen Arm, der damit etwas kürzer ist als das Standardmaß von 9 Zoll. Wir bewegen uns hier schließlich im Einsteigersegment. Das kann man, angesichts der hochwertigen Machhart des Tonarms, jedoch auch schon mal vergessen. Das Tonarmrohr ist samt Headshell, an dem der Tonabnehmer befestigt wird, aus einem Stück gefertigt. Ein Konstruktionsmerkmal, dass er sich mit den hochwertigsten Tonarmen der Welt teilt.

Der RPM 1 Carbon kommt inklusive Alu/Carbon-Tornarm.

High-Tech Tonarm

Warum das durchgehende Tonarmrohr ein Qualitätsmerkmal ist und wieso er ausgerechnet aus einem hochfesten Alu/Carbon-Materialmix gefertigt wird, ist schnell erzählt: Die Schallplattenwiedergabe ist ein feinmechanischer Vorgang, bei dem winzige Vibrationen aus der Plattenrille gelesen werden. Jede extern hinzugefügte Vibration verschlechtert das Ergebnis. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass Vibrationen beispielsweise aus der Stellfläche nicht bis zu Abtastung vordringen können. Außerdem sollten natürlich im Gerät selbst möglichst wenig Vibrationen entstehen und wenig Spiel vorhanden sein. Darum ist eine starre Verbindung vom Tonabnehmer zum Plattendorn in der Mitte des Tellers nötig, damit hier keinerlei Relativbewegung möglich ist. Genau aus diesem Grund ist der Tonarm aus einem Stück und aus einem scheinbar überdimensionierten Material gefertigt, das auch noch bei hohem Druck und hoher Temperatur verpresst wird. So ist das einzige, was sich zwischen Schallplatte und Tonabnehmer bewegt, die Nadel durch die der Schall aus der Platte entnommen wird.

Umfangreich ausgestattet

Trotz Einsteiger-Status bringt der hochwertige Tonarm alle wichtigen Funktionen mit. So gibt es eine magnetische Anti-Skating-Vorrichtung, die zur Kompensation der an der Nadelspitze entstehenden Skatingkraft dient. Außerdem ist der Azimuth am Tonarmlager verstellbar. Steht die Nadel also schief im Tonabnehmer, kann der Arm dies ein Stück weit ausgleichen, damit die Nadel exakt senkrecht in die Rille taucht. Um die senkrechte Ausrichtung der Nadel in der anderen Achse zu gewährleisten, ist auch die Höhe des Tonarms an der Basis verstellbar. So lässt sich das Tonarmrohr mit vielen verschiedenen Tonabnehmern parallel zur Schallplatte ausrichten. Diese Einstellung nennt man „Vertikal Tracking Angle“, kurz VTA. Mit dem bereits montierten Ortofon 2M Red passen natürlich alle Einstellungen schon. So gestaltet sich die Inbetriebnahme auch für Einsteiger recht simpel. Sie brauchen also keine Angst vor dem Aufbau haben. Wie es genau geht, das beschreiben wir im Folgenden natürlich ausführlich.

Der Tonarm ist in der Höhe verstellbar.

Die richtige Aufstellung

Der Pro-Ject RPM 1 Carbon wird in einem großen Karton weitgehend zusammengebaut geliefert. Zunächst muss das Plattenspieler-Chassis, an dem Teller und Tonarm bereits fertig montiert sind, vom schützenden Fleece befreit werden. Nun kann der Plattenspieler schon an seine Platz gestellt werden. Dieser sollte eben und waagerecht ausgerichtet sein. Ideal ist ein möglichst massives Möbel, das wenig vibrationsanfällig ist. Da der RPM 1 auf drei spitzen Kegeln steht, die in Fachkreisen Spikes genannt werden, sollte die Stellfläche idealerweise kratzfest sein. Falls das nicht gegeben ist, so können Spike-Untersetzer die Stellfläche schützen. Wer keine perfekte Stellfläche hat oder dem RPM 1 einen besonderen Platz schaffen möchte, für den gibt es im Pro-Ject-Zubehör auch Gerätebasen. Diese werden als Upgrade zu allen Plattenspielern des Herstellers angeboten. Dabei handelt es sich um Hochglanz lackierte Basen aus Holz, die ebenfalls über Spikes mit dem Untergrund gekoppelt sind.

Für unseren Test haben wir den RPM 1 Carbon auf die Pro-Ject Ground it-Gerätebase gestellt.

Motor & Antrieb

Als nächstes wird die schwere Motordose ausgepackt und in der Aussparung im Chassis positioniert. Dabei sollte der Schalter möglichst links hinten liegen, damit später der Riemen nicht im Weg ist. Nun muss das kleine Netzteil aus dem Karton gefischt werden, um den Motor mit Strom zu versorgen. Als nächstes kommt der bereits erwähnte Riemen zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um einen dünnen, elastischen Rundriemen. Er wird außen um den Plattenteller und anschließend um das Motorpulley gelegt. Das Pulley ist die Treibscheibe auf der Motorwelle. Sie hat zwei Laufflächen. Die kleinere ist für die 33 1/3 Umdrehungen von Langspielplatten, die größere für 45 Umdrehungen. Die Anleitung erwähnt explizit, dass schmutzige Finger die Funktion des Riemens beeinträchtigen können. Da auch die Hochglanz lackierte Oberfläche des RPM 1 sauber bleiben soll, gehen wir natürlich ohnehin nur mit frisch gewaschenen Händen ans Werk.

Unauffällig auffällig: Der RPM 1 Carbon kann sich unauffällig integrieren oder er wird zum Blickfänger.

Die Auflagekraft

Da der Tonabnehmer bereits montiert ist, also glücklicherweise nicht justiert werden muss, kommt nun kommt der einfache aber schwierigste Teil der Inbetriebnahme: Das Einstellen der Auflagekraft, mit der der Tonabnehmer die Schallplatte abtastet. Schwierig ist diese Einstellung jedoch nicht wirklich. Die Auflagekraft ist jedoch ein durchaus wichtiger Parameter, da eine falsche Auflagekraft Schallplatte und Tonabnehmer beschädigen könnte. Falls Sie den RPM 1 persönlich beim Händler abholen, stellt er die Auflagekraft sicher gern für Sie ein. Da der RPM 1 leider nicht über eine Skala am Gegengewicht verfügt, benötigen Sie andernfalls eine Tonarmwaage. Ein recht einfaches Exemplar liegt dem Plattenspieler bei. Es funktioniert wie eine Wippe. Setzt man die Nadel im Punk 2 ab, kippt die Wippe, falls die Auflagekraft mindestens 2 Gramm beträgt. Eine grobe Einstellung ist so zwar möglich, genauer geht es aber mit einer digitalen Tonarmwaage. Die gibts natürlich ebenfalls bei Pro-Ject im Zubehör.

Das Ortofon 2M Red ist werkseitig montiert.

Einstellung der Auflagekraft

Zur Einstellung wird als erstes das Gegengewicht hinten auf den Ausleger des Tonarms geschoben und der Arm durch Verschieben des Gewichts ausbalanciert. Anschließend wird die Waage auf dem Plattenteller positioniert und das Gewicht etwas nach vorn geschoben. Und zwar so, dass der Tonabnehmer etwas Übergewicht bekommt und der Tonarm vorn nach unten kippt. Nun wird der Nadelschutz abgenommen und die Nadel genau im Punkt 1 der Balkenwaage oder im Messpunkt der Digitalwaage abgesetzt. Je nachdem was nun angezeigt wird, oder ob die Waage kippt, muss das Gegengewicht vorsichtig weiter vor oder zurück verschoben werden, bis das Gewicht passt. Das Auflagegewicht sollte für den vormontieren Tonabnehmer Ortofon 2M Red circa 1,8 Gramm betragen. Die Wippe sollte also kurz vor dem Punkt 2 kippen. Ist die Einstellung richtig, wird das Gewicht noch vorsichtig festgeschraubt, fertig. Das alles ist wirklich kein Hexenwerk.

Vor Staub kann der Plattendreher durch eine optional erhältliche Haube (Cover it) geschützt werden.

Feintuning

Nun ist der RPM 1 Carbon schon fast spielfertig. Die Anleitung empfiehlt noch, das Antiskating an der Skala an der Tonarmbasis auf ebenfalls 1,8 Gramm zu stellen. Für meinen Geschmack darf es auch etwas weniger sein. Das Antiskating gleicht die Skatingkraft aus, die vorn an der Nadelspitze durch Reibung des Diamanten an der Schallplattenrille entsteht. Diese Kraft zieht den Tonarm nach innen zur Schallplattenmitte hin. Damit der Diamant nicht einseitig abnutzt, muss das Anti-Skating dagegen wirken. Nun wird die beiliegende Ledermatte auf den Plattenteller gelegt. Sie entkoppelt Teller und Schallplatte und sorgt außerdem für etwas Grip, damit die Schallplatte gleichmäßig mit dem Teller rotiert und nicht durchrutscht. Fehlt nur noch der Anschluss an den Verstärker. Da das Signal auf der Schallplatte verzerrt gespeichert ist und der Tonabnehmer nur wenige Millivolt Ausgangsspannung hat, ist ein spezieller Phonoverstärker nötig. Manche Verstärker haben bereits einen eingebaut, sonst gibt es Zubehörgeräte.

Passende Phonoverstärkung

Ob Ihr Verstärker einen MM-Phonoeingang hat, das steht in der Anleitung. Falls nicht, so gibt es ein unschlagbar günstiges Gerät, die „Phono Box E“ für unter 60 Euro von Pro-Ject. Falls es etwas mehr sein darf, hat Pro-Ject auch ambitioniertere Geräte, beispielsweise mit Röhrenverstärkung, im Programm. Eines davon haben wir zum Test gleich mitbekommen: Die AD Box S2 Phono. Die kann das Signal von MM- und MC-Tonabnehmern für die nachfolgenden Verstärker aufbereiten und dieses auch digitalisieren und an den Computer ausgeben. So können Schallplatten zur Archivierung oder für unterwegs digitalisiert werden. Außerdem verfügt die AD Box über einen weiteren Eingang, an dem zum Beispiel ein CD-Player oder der Fernseher angeschlossen werden können. Dank Umschaltung von MM- auf MC-Tonabnehmer ist die AD Box S2 außerdem etwas flexibler als die günstigsten Modelle. Klanglich ist sie in ihrer Preisklasse ebenfalls über jeden Zweifel erhaben.

Klein aber oho: Die optional erhältliche Pro-Ject AD-Box S2 verstärket sowohl Signale von MC- wie MM-Tonabnehmern.

Immer schön bürsten

Bevor die erste Platte auf dem Teller des RPM 1 Carbon landet, nutze ich die Gelegenheit das optional erhältliche Zubehör auszuprobieren. Mit den Bürsten „Clean it“ und „Brush it“ hat uns der Vertrieb gleich noch das passenden Reinigungszubehör mitgeliefert, das für jeden Einsteiger unbedingt empfehlenswert ist! Die „Clean it“ genannte Nadelbürste ist mit vielen kleinen, kurzen Härchen ausgestattet. Sie sollen das Herzstück des Tonabnehmers, den Diamanten, von Schmutz befreien. Eine solche Bürste sollte man unbedingt alle paar Schallplattenseiten mal benutzen, um oberflächlichen Schmutz von der Nadel zu entfernen. Die „Clean it“ macht ihren Job augenscheinlich gut. Gleiches gilt für die Plattenbürste „Brush it“. Sie befreit die Schallplatte direkt vor der Wiedergabe mit feinen Carbon-Härchen von losen Staubpartikeln und ähnlichen Fremdkörpern. Auch diese Art von Bürste sollte man sich als Einsteiger unbedingt zulegen, da lose Schmutzpartikel ansonsten von der Nadel tief in die Rille befördert werden können.

Über das umfangreiche Zubehör lässt sich der RPM 1 Carbon nach und nach upgraden. Ein Muss für Vinyl-Einsteiger sind die Plattenbürste “Brush it!”, die Nadelbürste “Clean it!” und die Libelle (Wasserwaage).

Souveräner Auftritt

Als erste Platte landet das Blues Meisterwerk „Hoodoo Man Blues“ von Junior Wells und Buddy Guy auf dem Teller des Pro-Ject RPM 1 Carbon. Das ist keine audiophile Platte aber sie ist musikalisch überragend. Den alten Blues-Sound gibt der Pro-Ject absolut erstklassig wieder. Der Klang ist differenziert und gleichzeitig auf ein festes und üppiges Bassfundament gebaut. Besonders beeindruckend stellt der Pro-Ject aber die Stimme des Sängers voluminös, üppig und riesengroß mitten in den Raum. Das klingt, gemessen am finanziellen Einsatz, schon richtig richtig gut. Wenn man ein Haar in der Suppe finden möchte, dann wäre das die Auflösung, die absolut gesehen Spielraum nach oben lässt. In der Preisklasse bis 500 Euro, in der der Pro-Ject RPM 1 jedoch spielt, braucht er sich mit seiner Performance in keiner Hinsicht verstecken. Dennoch bin ich gespannt, was noch möglich ist.

Upgrade des Tonabnehmers

Der RPM 1 Carbon wird im Set mit bereits montiertem Tonabnehmer geliefert. Und zwar mit dem Ortofon 2M Red. Das verwundert mich ein wenig, kostet der Plattenspieler doch nur 499 Euro. Dabei handelt es sich um das günstigste Modell der 2M-Serie des dänischen Herstellers. Der Tonabnehmer ist definitiv jeden Euro des geringen Aufpreises wert. Wer möchte, kann damit sehr gut Musik hören. Bass, Höhen und Räumlichkeit hat auch dieser günstige Einsteiger verblüffend gut drauf. Da das Besser aber bekanntermaßen der Feind des Guten ist, möchte ich natürlich hören, wie sich der Pro-Ject mit einem Höherwertigen schlägt. Darum hat der Vertrieb und ein 2M Blue direkt mitgeliefert. Der größere Bruder des Red verfügt über einen hochwertigeren Diamanten, der mehr Details aus der Rille holen soll. Das Praktische: Der Wechsel ist durch den Tausch des Nadelträgers kinderleicht in Sekunden erledigt.

Serienmäßig kommt der Pro-Ject RPM 1 Carbon mit dem vormontierten Ortofon 2M Red. Das ist in der Preisklasse 500 Euro bereits beeindruckend. Klanglich eine Liga weiter nach oben geht es dann mit dem Ortofon 2M Blue.

Rot oder Blau?

Das 2M Blue ist dann auch ein deutlicher Schritt nach vorn. Der Klangcharakter ist natürlich dem des Red ziemlich ähnlich. Beide spielen nordisch nüchtern und sachlich, ganz so, wie man Ortofon-Tonabnehmer kennt. Im Vergleich zum Red zeigt das Blue dann jedoch deutlich mehr Details. Der Hochton wirkt feiner und präsenter. Details sind im gesamten Klangspektrum deutlicher wahrnehmbarer und feiner differenziert. Das fällt jedoch natürlich am ehesten am Hochton auf. Dort stecken die Rauminformation und die Lebendigkeit des Klangs. Allerdings wirken auch Tief- und Mittelton präziser und gleichzeitig feiner differenziert. Eine etwas sauberere Abtastung gibts obendrein, so dass sich das 2M Blue definitiv als lohnenswertes Update zeigt. Erfreulich bezahlbar ist der Nadeleinschub obendrein. So gibt es keinen Grund, beim ersten Nadelcrash oder einfach wenn der Sinn nach etwas mehr steht, nicht zum größeren, blauen Bruder des bereits guten Ortofon 2M Red zu wechseln.

Clamp it!

Ein weiteres Teil aus dem Pro-Ject Zubehörprogramm ist die Schallplattenklemme „Clamp it“. Mit dem Aluminiumteil werden die aufgelegten Schallplatten am Teller festgeklemmt, um eine bessere Verbindung von Vinyl und Teller zu erreichen. Das geht ganz einfach: Liegt die Platte auf dem Teller, wird die Klemme auf den Lagerdorn aufgesetzt, leicht angedrückt und festgeschraubt. Durch die feste Verbindung von Platte und Teller werden Resonanzen aus der Platte direkt abgeleitet. Klanglich macht sich das durchaus deutlich bemerkbar. Die Wiedergabe wird straffer und präziser. Außerdem wirkt das gesamte Klangbild etwas nachdrücklicher. Das fällt zum Beispiel besonders bei der dunklen und basslastigen Stimmung des aktuell gehypten Jazzalbums „Source“ von Nubya Garcia. Durch die gesteigerte Präzision wirkt der Klang vor dem dunklen Bass ausdifferenzierter und detaillierter. Auch Platten mit einem leichten Höhenschlag, die es leider immer häufiger gibt, können mit der Klemme ein Stück weit begradigt und dadurch besser abgespielt werden.

Cool und sinnvoll: Die Plattenklemme “Clamp it!”hat die Platte fest im Griff und zeigt sich tatsächlich als Klangupgrade.

Fazit zum Pro-Ject RPM 1 Carbon

Der RPM 1 Carbon macht den Ansprüchen an einen innovativen und engagierten Hersteller wie Pro-Ject alle Ehre! Der günstige Plattenspieler ist eigenständig designt und makellos verarbeitet. Mit seiner knallroten Hochglanzlackierung ist er ein Eyecatcher in jeder Wohnumgebung und mit seinen technischen Features auch für Technikliebhaber interessant. Eine Besonderheit in beiderlei Hinsicht ist natürlich der einzigartige Alu/Carbon-Tonarm, der dem RPM 1 seinen Namenszusatz und dem Tonabnehmer präzise Führung gibt. Der verbaute Tonabnehmer Ortofon 2M Red ist den geringen Aufpreis mehr als Wert. Mit dem etwas kostspieligeren 2M Blue legt die Performance jedoch noch mal merklich zu. Genau so mit montierter Schallplattenklemme „Clamp it“, die den Klang verbindlicher und präziser macht. Weiteres sinnvolles Zubehör aus dem Pro-Ject Programm rundet den Vinyl-Einsteig ab. Auch ohne Zubehör gehört der Pro-Ject RPM 1 Carbon definitiv zu den besten Plattenspielern seiner Preisklasse.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

80

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Technische Daten

Modell:Pro-Ject
RPM 1 Carbon
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:um 500,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Rot
Vertrieb:ATR - Audio Trade, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Abmessungen (HBT):120 x 380 x 350 mm (inkl. Haube)
Gewicht:- 3,8 Kg
Prinzip:- Brettspieler
Tonarmbasis:VTA
Tonarm:- S-förmiger 8,6-Zoll-Tonarm
Tonabnehmer:- Ortofon 2M Red
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- RPM 1 Carbon
- Tonarm
- Tonabnehmer
- Anleitung
Optionales Zubehör:- Tonabnehmer (z.B. Ortofon 2M Blue)
- Pro-Ject AD Box S2 (Phono-Vorverstärker)
- Ledermatte
- Klemme Clamp it!
- Nadelbürste Clean it!
- Plattenbürste Brush it!
- Acryl-Plattenteller
- Haube
Pros und Contras:+ Vertical Tracking Angle
+ futuriustisches Design
+ exzellentes Preis-Leistungsverhältnis
+ diverse Upgrademöglichkeiten
+ hochwertige Anschlussbuchsen
+ eigener Tonarm
+ sehr gute Verarbeitung
+ analog-natürlicher Klang
+ satte, warme Bassperformance

- Haube
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Spatial Europe MC Series No.1 – Grenzenloser Genuss

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Lautsprecher ohne Limit: Open Baffle-Schallwandler kommen ohne Gehäuse aus –dadurch sind sie frei von den begrenzenden und klangverschlechternden Einflüssen einer Box. Dass das Prinzip der offenen Schallwand zu einer ausgezeichneten Wiedergabe führt, erleben wir mit der Spatial Europe MC Series No.1. Ihre exquisite Abbildung verdankt sie aber auch einer weiteren Besonderheit: dem als Punkt-Schallquelle agierenden Koaxial-Chassis.

Die Spatial Europe MC Series No.1 bietet mit ihrer Freiheit vom Korpus eine außergewöhnliche und attraktive Optik.

Die Spatial Europe MC Series No.1 bietet mit ihrer Freiheit vom Korpus eine außergewöhnliche und attraktive Optik.

Es geht im Lautsprecherbau durchaus anders: Statt die Chassis in eine Box einzubauen, kann man sie auf eine Schallwand montieren – Schallwandler funktionieren nämlich, wenn man‘s richtig macht, durchaus allein mit einer Front. Auf dieses als „offene Schallwand“ bekannte Prinzip hat sich seit 2010 Spatial Audio aus den USA spezialisiert. Deren Schallwandler wurden in Europa durch Mach One classics in Ingolstadt vertrieben. Dann brachte Robert Andorf, Chef dieses feinen HiFi-Geschäfts, etliche qualitative und klangliche Modifikationen ein. Dies führte schließlich zur Gründung der Manufaktur Spatial Europe, die zwar das Spatial-Konzept fortführt, aber seit 2016 eigene Modelle mit audiophilem Anspruch fertigt – unter Einbeziehung lokaler Schreiner, Maschinenbauer und Polsterer. Dies ist ebenso ein bewusster Beitrag zur Nachhaltigkeit wie die plastikfreie Transportverpackung. Das Portfolio der Ingolstädter umfasst mittlerweile acht Modelle, die praktischerweise von No.1 bis No.8 durchnummeriert sind. Unser Testmodell MC Series No.1 verspricht dabei den „perfekten Einstieg in die Spatial-Europe-Welt“…

Die sanfte Abrundung der Ecken und Kanten verleiht der Schallwand Geschmeidigkeit. Diese Front besteht eigentlich aus zwei unterschiedlich dicken, verleimten MDF-Platten mit genau definierter Dichte.

Die sanfte Abrundung der Ecken und Kanten verleiht der Schallwand Geschmeidigkeit. Diese Front besteht eigentlich aus zwei unterschiedlich dicken, verleimten MDF-Platten mit genau definierter Dichte.

Außergewöhnliche Anmutung

.. und verheißt zudem „den Ausstieg aus der faden Normalität.“ Das gelingt bereits optisch: Normalambitionierte HiFi-Hörer bekommen beim Anblick eines gehäusefreien Lautsprechers erst einmal große Augen. Denn im Grunde besteht die No.1 allein aus einer Platte, den darauf monierten Chassis und einem Standhaftigkeit garantierenden Fuß. Dieses leicht geneigte, luftige L-Design vermittelt bereits visuell jene Offenheit und Freiheit, die Open Baffle-Lautsprechern auch akustisch auszeichnet. Die Schallwand besteht dabei aus zwei miteinander verleimten, verschieden starken MDF-Platten mit abgestimmter Materialdichte. Masse und Verleimung sorgen für Stabilität und Resonanz-Resistenz – wie auch die eingelassenen Stahlplatten, mit denen der in die Front eingepasste, schwarze Aluminium-Fuß verschraubt ist. Diese Ruhe erhöhen zudem inseitige Fräsungen – eine Optimierung, die ein Audi-Ingenieur per Computersimulation leistete. Davon sieht man natürlich nichts, denn die No.1 ist bestens bekleidet. User Testmodell ist mit einem makellosen Mattweiß-Keramiklack überzogen, der auch in Schwarz ausgeführt werden kann, alternativ sind wunderschöne Holzfurniere von Olive bis Roseneiche möglich.

Im Profil erkennt man die Luftigkeit und Schlankheit des L-förmigen Lautsprechers am besten.

Im Profil erkennt man die Luftigkeit und Schlankheit des L-förmigen Lautsprechers am besten.

Freiheit von der Klangverfälschung

Ein Schallwandler ohne Gehäuse – das erscheint erst mal widersinnig. Die Box dient doch dazu, einen sogenannten akustischen Kurzschluss zu verhindern. Beim Schwingen bewegt ein Lautsprecher ja Luft: Die Membran drückt sie frontseitig gen Hörer und erzeugt hier einen Überdruck, hinter der Membran hingegen entsteht zugleich ein leichter Unterdruck. Ohne Gehäuse oder Schallwand fände aber sofort ein Druckausgleich statt – und dann gäbe es keinen Ton. Darum verhindert man diesen akustischen Kurzschluss zumeist durch eine Box. Nun strahlen die Chassis aber beim Zurückschwingen ihre Energie in eben diese Box und regen sie zu Vibrationen und Resonanzbildung an – also zum Dröhnen. Zudem wird im Gehäuse Luft komprimiert, dieser Druck – auch Federwirkung genannt – behindert die Membran in ihrer Beweglichkeit All diese Effekte verfremden den Klang, mindern die Klarheit und verschlechtern das Impulsverhalten, was zu einem Minus an Präzision, Knackigkeit und Dynamik führt. All diese Nachteile entfallen bei einem Lautsprecher mit bloßer Schallwand.

Imposante Woofer …

Und der akustische Kurzschluss? Den gibt es durchaus: Seitlich der Schallwand findet tatsächlich Aufhebungen statt – allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es die Theorie vermuten lässt. Und es betrifft überhaupt nur tiefere Frequenzen, denn bei allen höheren Tönen, die eine kürzere Wellenlänge haben, verhindert die Schallwand den Druckausgleich. Damit auch der Bass kräftig bleibt, nutzt man den durchaus vorhandenen rückseitig abgestrahlten Schallanteil, der über die Reflexion der Raumwände zum Hörer gelangt. Damit das gelingt, muss der Abstand vom Lautsprecher zur Wand und zum Hörplatz stimmen – dazu später mehr. Zudem bedarf es schierer Membrangröße und starker Woofer, denn viel Fläche und großer Hub bewirken einen kraftvollen Bass. Deshalb kommen bei der No.1, verborgen hinter den Stoffabdeckungen, gleich zwei mächtige 15-Zoll-Woofer aus dem Profi-Beschallungsbereich zum Einsatz. Sie ermöglichen einen Tiefton bis hin zu stattlichen 38 Hertz und besitzen mit ihrer ziemlich straff-steifen Spezialsicke, die die Papiermembranen einfasst, eine hohe Agilität und Impulstreue.

Hinter der Verkleidung sitzt ein mächtiger 15-Zoll-Woofer für die Bässe und tieferen Mitten. Die Schallwand-Aussparung in sanfter Trichterform dient der besseren Schallführung

Hinter der Verkleidung sitzt ein mächtiger 15-Zoll-Woofer für die Bässe und tieferen Mitten. Die Schallwand-Aussparung in sanfter Trichterform dient der besseren Schallführung

… für Bässe und Mitten

Deshalb meistern diese Woofer auch eine Wiedergabe der tiefen Mitten, für die sie bis 800 Hertz zuständig sind. Je höher ein Ton ist, den ein Chassis wiedergibt, desto mehr kommt es zur Schallbündelung: Der Ton wird also stärker gerichtet nach vorne und hin zum Hörplatz abgestrahlt. Darum haben Chassis für den Mittelton und erst recht für den Hochton kleinere Membranen, um diese Verengung zu vermeiden. Bei der No.1 ist diese Bündelung der Mitten aber Teil des Konzepts. Zugleich gibt es ja auch eine Bündelung der Bässe, die durch das Offene-Schallwand-Prinzip verursacht wird. Beide Effekte sorgen letztlich dafür, dass die No.1. bei der Wiedergabe vorwiegend Luftschall erzeugt, aber kaum Körperschall. Sie regt also nur in geringem Maß den Raum an, in dem sie steht. Zudem wird die Wiedergabe stärker von Direktschallanteilen bestimmt als von Raumreflexionen. Derart konzipierte Lautsprecher sind also durchaus probate Lösung für akustisch knifflige, zum Dröhnen neigende Räume.

Das dezent eingravierte Firmenlogo rundet die nüchterne Noblesse des Lautsprechers ab. Darunter sehen wird die schwarze Aluminiumplatte des Fußes, der mit der Schallwand verzapft und verschraubt ist Stahlplatten in der Schallwand sorgen dabei für einen ultrastabilen Halt der Schrauben, ermöglichen einen hohen Anpressdruck und haben einen per Computersimulation genau berechneten Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand. Dies kommt der akustisch der Akkuratesse der Tieftöner zugute.

Das dezent eingravierte Firmenlogo rundet die nüchterne Noblesse des Lautsprechers ab. Darunter sehen wird die schwarze Aluminiumplatte des Fußes, der mit der Schallwand verzapft und verschraubt ist Stahlplatten in der Schallwand sorgen dabei für einen ultrastabilen Halt der Schrauben, ermöglichen einen hohen Anpressdruck und haben einen per Computersimulation genau berechneten Einfluss auf die Biegesteifigkeit der Schallwand. Dies kommt der akustisch der Akkuratesse der Tieftöner zugute.

Schallwandler-Spezialität: Koaxial-Chassis …

Und woher kommt nun der Hochton? Ihn liefert der obere Woofer. Er erweist sich nämlich als Koaxial-Chassis. Bei dieser Schallwandler-Spezialität sitzt der Hochtöner im Zentrum des Mitteltieftöners. Diese koaxiale Anordnung ist quasi eine Einpunkt-Schallquelle: Höhen, Mitten und Bässe sind nicht auf verschiedene, untereinander sitzende Chassis verteilt, sondern kommen alle vom gleichen Ort – so, wie es in der Natur auch geschieht. Das bürgt für eine homogene, gleichmäßige und natürliche Wiedergabe. Die koaxiale Anordnung ist ein bewährt-beliebtes Prinzip, doch das in der No.1 agierende Koax-Chassis ist eine ganz ausgebuffte Spezialität: Den Hochton, aber auch die Mitten bis 800 Hertz übernimmt ein sogenannter Kompressionstreiber.

Die Rückseite des Koaxial-Chassis: Hier erkennt man den Kompressionstreiber, der hinten an den Antrieb des Woofers angesetzt ist.

Die Rückseite des Koaxial-Chassis: Hier erkennt man den Kompressionstreiber, der hinten an den Antrieb des Woofers angesetzt ist.

… mit Horn-Hochtöner

Bei diesem Hornlautsprecher-Prinzip sitzt eine Membran in einem weitgehend geschlossenen Gehäuse, der Druckkammer. Die Membranschwingungen werden durch einen trichterförmgen Hornvorsatz verstärkt. So darf die Membran klein dimensioniert werden, sie muss auch nicht stark auslenken. Deshalb kann sie ungemein schnell und impulstreu schallwandeln. Das geschieht, wenn man es richtig anstellt, ohne Klangverfärbung. Und dann sorgt die direkte Ansprache eines Horns gerade bei Stimmen oder Soloinstrumenten für eine faszinierende Wiedergabe. Bei der No.1 wird es nun noch ausgefuchster: Der Kompressionstreiber ist hinten an den Woofer für die Mitten und Bässe angeflanscht. Der Schall des Hochtöners wird in einem Tunnel durch den Woofer-Antrieb geführt. Die Mündung des Schallkanals entscheidet schließlich darüber, ob die Wiedergabe ohne tonale Einbrüche oder Resonanzen geschieht und mit den Schallanteilen des Woofers ein harmonisches Ganzes ergibt. Die tiefe Ankopplung des Kompressionstreibers gelingt mit einem fixen Hornmund und einer zusätzlichen, auf die Konus-Membran aufgeklebten Schallführung, die per 3D-Druck hergestellt wird.

Hier ist das zuoberst sitzende Koaxial-Chassis ausgebaut und damit sichtbar: Die Höhen und Mitten bis 800 Hertz liefert ein Tweeter, der seinen Schall über einen Tunnel zentral durch den Antrieb des Woofer abstrahlt. Wir sehen das Ende dieses Tunnels, er mündet in eine zweiteilige Schallführung: Der silbermetallene Hornansatz ist dabei starr und fest, die schwarze Schallführung hingegen wurde auf die Konusmembran des Mitteltieftöners aufgeklebt. Dieses Präzisionsteil aus superleichtem und überaus steifem Polyamid wird von Mach One classics im 3D-Druck-Verfahren gefertigt.

Hier ist das zuoberst sitzende Koaxial-Chassis ausgebaut und damit sichtbar: Die Höhen und Mitten bis 800 Hertz liefert ein Tweeter, der seinen Schall über einen Tunnel zentral durch den Antrieb des Woofer abstrahlt. Wir sehen das Ende dieses Tunnels, er mündet in eine zweiteilige Schallführung: Der silbermetallene Hornansatz ist dabei starr und fest, die schwarze Schallführung hingegen wurde auf die Konusmembran des Mitteltieftöners aufgeklebt. Dieses Präzisionsteil aus superleichtem und überaus steifem Polyamid wird von Mach One classics im 3D-Druck-Verfahren gefertigt.

Aufgeräumte Optik mit Top-Terminal

Das alles bleibt auf Wunsch hinter den optionalen Stoffabdeckungen verborgen, auch die Verkabelung der Chassis ist zugunsten einer aufgeräumten Erscheinung durch Kabelkanäle in der Schallwand realisiert. Dabei sind die Leitungen doch überaus vorzeigbar: Hier kommen Qualitätskabel des renommierten Hersteller Kimber zum Einsatz. Die Stärke der Schallwand erlaubt ebenso die Unterbringung der mit Premium-Bauteilen von Jantzen und Mundorf bestückten Frequenzweiche. Sie sitzt versteckt hinter dem Anschlussterminal, das mit erstklassigen WBT nextgen-Klemmen ausgestattet ist. Sie besitzen einen minimierten Metallanteil zugunsten einer möglichst geringen Klangbeeinflussung. Ein Drehmoment-Indikator signalisiert beim Anziehen der Klemmen durch einen leichten Widerstand beim Drehen und ein Ratschengeräusch, dass der optimale Anpressdruck erreicht ist – gemäß der Erkenntnis, dass ein maximaler Druck nicht besser ist, sondern nur schädlich für die Materialoberflächen. Uns stellt sich die Frage des Anpressdrucks jedoch nicht, weil wir nun, da wir endlich zur Aufstellung kommen, Lautsprecherkabel mit Bananensteckern verwenden.

Das Anschluss-Terminal verbirgt die dahinter sitzende Frequenzweiche Die No.1 ist mit nextgen-Klemmen von WBT mit Drehmoment-Indikator für den optimalen Anpressdruck ausgerüstet. Für Kabel mit Bananen-Steckern spielt das freilich keine Rolle.

Das Anschluss-Terminal verbirgt die dahinter sitzende Frequenzweiche Die No.1 ist mit nextgen-Klemmen von WBT mit Drehmoment-Indikator für den optimalen Anpressdruck ausgerüstet. Für Kabel mit Bananen-Steckern spielt das freilich keine Rolle.

Aufstellung

Die No.1 wird als unkompliziert charakterisiert – und das ist sie auch, wenn man die Empfehlungen des Vertriebs beherzigt: Der Raum sollte mindestens 15 Quadratmeter groß sein, der Abstand der Schallwandler zur Rückwand rund 65 Zentimeter betragen, die Distanz zum Hörplatz hingegen zweieinhalb Meter. Dazu kommt eine deutliche Einwinklung hin zum Hörplatz. Mit dieser Ausgangs-Aufstellung erzielt man schon eine beeindruckende Wiedergabe, doch die No.1 reagiert fein auf Veränderungen: Ein geringer oder größerer Wandabstand oder eine Veränderung der Hördistanz ändert merklich die Basspotenz. Auch der Mittenbereich kann durch geringe Abstandsänderungen quasi feinjustiert werden, ebenso hat die Einwinklung Einfluss. Dabei bleibt die von Anfang an erzielte Plastizität und Stabilität der Abbildung selbst bei geringer Ausrichtung zum Hörplatz erstaunlich stabil und eindrucksvoll. Durch das offene Dipol-Prinzip gibt es aber immer geometrische Konstellationen, wo sich der direkt abgestrahlte Schall und indirekte Schallanteile auslöschen und der Tiefton schwach ist. Hier hilft schlicht ausprobieren!

Der schwarze Aluminium-Sockel verleiht der No.1 sicheren Stand. Im Zusammenspiel mit der leicht geschrägten Schallwand ist die Statik perfekt. Zum Boden hin wird der Lautsprecher mit aufwändig-edlen Spikes angekoppelt: Zwei sitzen unter der Schallwand, einer am hinteren Ende des Fußes. Sie sind höhenverstellbar und mit einer gerändelten Kontermutter in der eingesteckten Position fixierbar.

Der schwarze Aluminium-Sockel verleiht der No.1 sicheren Stand. Im Zusammenspiel mit der leicht geschrägten Schallwand ist die Statik perfekt. Zum Boden hin wird der Lautsprecher mit aufwändig-edlen Spikes angekoppelt: Zwei sitzen unter der Schallwand, einer am hinteren Ende des Fußes. Sie sind höhenverstellbar und mit einer gerändelten Kontermutter in der eingesteckten Position fixierbar.

Die Spatial Europe MC Series No.1 in der Praxis

Mach One classics liefert seine Lautsprecher stets eingespielt. Wir können also direkt loslegen, die No.1 an unseren Hegel H360 anklemmen und mit einer Nummer starten, bei der sie ihre Fähigkeiten in puncto Dynamik und Bass zeigen kann: „Arabian Desert Groove“ mit dem Schlagzeug-Großmeister Charly Antolini und zwei ebenso legendären Mitstreitern, dem Perkussionisten Nippy Noya und dem Bassisten Wolfgang Schmid. Antolini übernimmt die Eröffnung, er stellt uns hier quasi sein Drumset vor – und setzt gleich mit dem ersten Tritt auf die Bassdrum ein Ausrufezeichen: Die große Trommel hat richtig Volumen und Wumms – und wir zucken ob der Ansatzlosigkeit dieses satten Schlags unwillkürlich zusammen! Dann lässt Antolini die HiHiat durchlaufen, während er mit Floortom, Hängetom und Becken ein toll groovendes rhythmisches Pattern spielt. Dabei variiert er ständig die Anschlagsstärke, mal setzt er harte Beats mit viel Punch, mal streichelt er fast die Felle – mit der No.1 ist das ein fulminantes dynamisches Erlebnis!

Die optionalen Stoffbespannungen kaschieren die großen Konus-Woofer und unterstreichen so das reine, klare Design.

Die optionalen Stoffbespannungen kaschieren die großen Konus-Woofer und unterstreichen so das reine, klare Design.

Klarheit, Plastizität und Detailreichtum

Diese elaborierte Schlagwerkskunst bildet die No.1 detailreich und in feinen dynamischen Abstufungen ab. Grandios ist dabei auch die Klarheit und Plastizität des Drumsets: Die Toms wirken greifbar, sie haben ein geradezu sichtbares Volumen. Wir hören das Schwingen und Resonieren der Kessel und Felle samt der dabei entstehenden Tonveränderungen – es ist wie ein perkussives Kammerspiel. Dabei ist die Wiedergabe auch bei hartem Punch offen, präzise, ansatzlos und frei von Kompressionen. So klingt ein Schlagzeug, wenn man es aus naher Distanz live erlebt. Während Antolinis Drumming immer intensiver, lauter und härter wird, erhöhen die ergänzenden Percussions von Nippy Noya das Räumlichkeitserlebnis dieses rhythmischen Feuerwerks: Gerade die blechernen Becken im Hintergrund, die links und rechts verteilt sind, liefern einen wunderbaren Stereo-Effekt, der die immense plastisch-räumliche Abbildungsfähigkeit der No.1 eindrucksvoll herausstellt. Dabei gelingt diese Wiedergabe ohne Bruch im Übergang zwischen Mitten und Bass.

Grandioser Tiefton mit ungeahnter Leichtigkeit

Noch größeren Eindruck macht auf uns jedoch eben dieser Tiefton: Wolfgang Schmids Viersaiter hat eine derartige Kraft, dass er uns regelrecht auf den Magen drückt! Wer der Meinung ist, dass ohne Gehäuse keine tragender und tiefreichender Bass möglich ist – hier kann man sich eines Besseren belehren lassen. Dabei ist dieser satte Tiefton ungemein trocken, ohne jene Fettigkeit und Fülligkeit, die durch eine Box hervorgerufen wird. Der Klang ist frei von den verfälschende Einflüssen, also den Resonanzen und Vibrationen des Gehäuses samt der Kompressionseffekte des Korpusvolumens. Dadurch hat Schmids Bass zwar immense Tiefe, ist aber zugleich entschlackt, agil – und, so widersprüchlich es klingt: Er hat eine einzigartige Leichtigkeit. Die angegeben Wiedergabe-Grenze von 38 Hertz mögen wir kaum glauben, auf Nachfrage bestätigt Mach One classics, dass die No.1 bei optimalen Verhältnissen bis runter zu 22 Hertz spielen kann. Das klappt auch leise richtig gut: Der Bass und das gesamte Klangbild bleiben homogen-integer.

Die MC Series No.1 ist mit mattschwarzer oder mattweißer Keramiklackierung erhältlich, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Hinzu kommt eine Auswahl an attraktiven Furnieren (v.l.n.r.): Olive, Eibe Pfefferkorn, Palisander sowie Roseneiche in der Ausführung Natur, Schwarz oder Vintage. Neu im Portfolio ist das hier nicht zu sehende Palisander.

Die MC Series No.1 ist mit mattschwarzer oder mattweißer Keramiklackierung erhältlich, auch andere Farben des RAL-Spektrums sind möglich. Hinzu kommt eine Auswahl an attraktiven Furnieren (v.l.n.r.): Olive, Eibe Pfefferkorn, Palisander sowie Roseneiche in der Ausführung Natur, Schwarz oder Vintage. Neu im Portfolio ist das hier nicht zu sehende Palisander.

Exzellente Abbildung von Stimmen und Instrumenten

Zu diesen Qualitäten gesellt sich eine wunderbare Abbildung von Stimmen und Instrumenten. Wir erleben es bei „Delta Time“, eingespielt von Hans Theessink und Terry Evans: Die beiden Bluesmusiker sitzen mit ihren Gitarren direkt vor uns, als wären wir bei einem intimen Club-Gig in der ersten Reihe. Die Gitarren sind über Pickups und Verstärker abgenommen, trotzdem können wir sie klar unterscheiden: Terry Evans Halbakustische erkennt man an den etwas wärmeren, matteren Tönen, bei Theessinks Westerngitarre hören wir den blitzenden Stahl der Saiten, das charakteristische Schnarren und Scheppern bei den Glissandi mit dem metallenen Slide, auch die vom Holzkorpus gekräftigten perkussiven Schläge mit dem Handballen der Anschlagshand, mit dem man in einer solchen Besetzung den Drummer ersetzt. Dann setzt Theessink mit seinem Gesang ein – und obwohl er keine begnadeter Vokalist ist, können wir uns dieser Stimme kaum entziehen: Theessink richtet sich offenbar an uns, seine Stimme hat eine immense Direktheit und Unmittelbarkeit.

Berührende Intimität

Die wunderbare Durchsichtigkeit und Plastizität, Tiefe und Natürlichkeit der Abbildung bietet die No.1 auch bei größeren Besetzungen – etwa bei „Still Waters Run Deep“ von Carolin No. Diese melancholische Pop-Nummer ist mit reichlich Electronica und zahlreichen echten Instrumenten eingespielt – ein dichtes Gewebe von gesampelt-getriggerten Sounds, Drums, Shaker aus der Drum Machine, Synthie-Bass, Keyboardflächen, Klavier sowie akustischen und Pedal Steel-Gitarren, alles bewusst im Stereo-Panorama und in der dritten Dimension gestaffelt. Trotzdem ist jedes akustische Ereignis bis ins kleinste Detail gegenwärtig – auch jede Note des mehrstimmigen Background-Gesangs, der Caro Obieglos Sologesang unterlegt ist. Ihre warme, weiche Stimme ist geradezu unwiderstehlich: Mal singt sie volltönend und mit Vibrato-Schmelz, mal ist die Stimme zerbrechlich-gehaucht. Zudem erleben wir auch hier eine berührende Intimität, den wir hören selbst die leisesten Nebengeräusche, die Caro Obieglo beim Singen erzeugt: das leichte Luftholen, das Anatmen vor jeder Gesangsphrase, das zarte Öffnen der Lippen. So sorgen Musik und Wiedergabe für Gänsehaut.

Die MC Series No.1 von vorn und von hinten. Hier setzt sich die aufgeräumte Optik fort: Die die Verkabelung ist durch Kanäle in der Schallwand geführt. In unserem Test spielt sie mit dem Hegel H360, aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades kommt sie aber auch prima mit kleinen Amps aus und harmoniert prima mit Röhrenverstärkern.

Die MC Series No.1 von vorn und von hinten. Hier setzt sich die aufgeräumte Optik fort: Die die Verkabelung ist durch Kanäle in der Schallwand geführt. In unserem Test spielt sie mit dem Hegel H360, aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades kommt sie aber auch prima mit kleinen Amps aus und harmoniert prima mit Röhrenverstärkern.

Fazit

Die Spatial Europe MC Series No.1 ist ein Ausnahme-Schallwandler, der sich akustisch wie optisch von herkömmlichen Lautsprechern abhebt. Die Freiheit vom Gehäuse sorgt für eine attraktive Luftigkeit der Erscheinung. Klanglich bietet der zwei-Wege-Lautsprecher mit seinem Open-Baffle-Prinzip und dem Koaxial-Chassis für Höhen und Mitten eine ungemein offene und detailreiche, plastisch-greifbare und räumliche Abbildung. Durch die Freiheit von Kompressionseffekten punktet die No.1 mit immenser Dynamik und großer Impulstreue. Geradezu unglaublich ist aber – bei Wahrung des gebotenen Wand – und Hörabstands – die Kraft und Tiefe des Basses, der ohne die klangverfälschende Andickung und Begrenzung einer Box eine machtvolle Leichtigkeit besitzt. Dieses Klangbild unterscheidet sich deutlich von der Wiedergabe eines konventionellen Lautsprechers, erweist sich aber als ungemein natürlich und selbstverständlich. Damit zeigt die No.1, welch grenzenloser Genuss ohne ein beschränkendes Gehäuse möglich ist.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96

96

96

210216.Spatial-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Spatial Europe
MC Series No. 1
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 4.200 Euro / Paar

Aufpreise:
- optionale Stoffabdeckungen: 300,00 Euro
- frei wählbare RAL-Lackierung: 400,00 Euro
- Holzfurnier: 600,00 - 1.000,00 Euro (je nach Furnier)
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Lackierung: Keramiklack weiß (matt), Keramiklack schwarz (matt) sowie (gegen Aufpreis) jegliche RAL-Farbe
- Holzfurnier (gegen Aufpreis): Eibe Pfefferkorn, Olive, Palisander, Roseneiche natur, Roseneiche vintage, Roseneiche schwarz
Vertrieb:Mach One classics, Ingolstadt
Tel. +49 841 33670
www.machone-classics.de
Abmessungen (HBT):1020 x 457 x 310 mm (mit Fuß und Spikes)
Gewicht:25,4 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, offene Schallwand, offener Dipol-Lautsprecher
Koaxialchassis:1 x 44 mm Hochmitteltöner (Druckkammertreiber mit inverser Titan-Kalotte)
1 x 380 mm Mitteltieftöner (Papier-Konus)
Mitteltieftöner:1 x 380 mm (Papier-Konus)
Frequenzbereich:38 Hz - 19 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:800 Hz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:95 dB/W/m (Herstellerangabe)
Lieferumfang:Spatial Europe MC Series No.1
Zubehör: optionale Stoffabdeckunge (300,00 Euro)
Pros und Kontras:+ außergewöhnliches, attraktives Design
+ offen-unkomprimierte, natürliche, homogene Wiedergabe
+ überaus plastische und dreidimensionale Abbildung
+ Dynamik und Präzision dank großer Impulstreue
+ kraftvoller und tiefreichender Bass ohne Kompressionseffekte
+ Manufaktur-Fertigung

- Aufstellung für optimale Basswiedergabe bedarf des Ausprobierens
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Spatial Europe MC Series No.1 – Grenzenloser Genuss erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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