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HMS Energia DCS Mono – Gleichstrom-Filter für reinen Klang

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Das einfachste Upgrade einer Klangkette liegt vor der Anlage: Das HMS Energia DCS Mono bewahrt Audio-Komponenten vor klangschädlichen Gleichstromanteilen aus dem Stromnetz. Wir haben das Vorschaltgerät, das zusätzlich vor Überspannung schützt, zwischen Wandsteckdose und Netzleiste gesetzt – mit verblüffenden Folgen.

Das HMS Energia DCS Mono ist ein Vorschaltgerät für eine nachfolgende Netzleiste. Deshalb ist es nur mit einem Steckplatz ausgestattet.

Das HMS Energia DCS Mono ist ein Vorschaltgerät für eine nachfolgende Netzleiste. Deshalb ist es nur mit einem Steckplatz ausgestattet.

Sauberer Klang beginnt mit sauberem Strom – doch der kommt leider dreckig aus der Steckdose: Der idealerweise reine Wechselstrom aus dem Netz hat auf dem Weg vom Versorger zu unserer Wohnung zahlreiche Deformationen und Verzerrungen erfahren – etwa durch Industrieanlagen in der Nähe, aber auch durch Verbraucher im eigenen Haus. Hinzu kommt die Nutzung der elektrischen Leitungen zur Netzwerk-Datenübertragung, auch der vermehrte Einsatz von Schaltnetzteilen in unseren Haushalten verschlechtert den Strom. Eine dieser klangschädlichen Deformation ist der Gleichstromanteil – und ihn hält die HMS Energia DCS Mono fern: Das Vorschaltgerät dient als Gleichstrom-Filter und Überspannungs-Protektor für eine Anlage, die zwar bereits mit einer normalen Netzleiste stromversorgt, aber eben nicht geschützt wird. Schauen wir uns diesen kleinen Wechselstrom-Wächter mal näher an.

Der weiße Punkt am Steckplatz markiert jenen Kontakt, der mit der Phase verbunden ist. Die Kontakte sind im unbenutzten Zustand, wenn also kein Stecker eingesteckt ist, verschlossen. Das schützt das Innenleben vor Staub und Feuchtigkeit – und den Besitzer im Zuge der Anschlussarbeit vor Strom und Spannung.

Der weiße Punkt am Steckplatz markiert jenen Kontakt, der mit der Phase verbunden ist. Die Kontakte sind im unbenutzten Zustand, wenn also kein Stecker eingesteckt ist, verschlossen. Das schützt das Innenleben vor Staub und Feuchtigkeit – und den Besitzer im Zuge der Anschlussarbeit vor Strom und Spannung.

Amtliche Ausführung

Das Energia DCS Mono macht bereits konstruktiv einen sehr guten Eindruck – wie alle Leisten aus dem Hause HMS, von denen wir ja letztens schon die HMS Energia MKII GLS/DCS getestet haben. So besteht auch das Energia DCS Mono aus einem silbergrauen, hochrobusten Kunststoff-Strangprofil. Auf die Oberseite ist ein einziger, hochwertiger Steckplatz eingelassen. Dies ist ja ein Vorschaltgerät, in das der Netzstecker der bereits existenten Verteilerleiste eingesteckt wird, die dann die ganze Anlage versorgt. Diese vorhandene Leiste kann übrigens auch bereits eine Filterung besitzen, das soll der Wirkung des Energia DCS Mono nicht abträglich sein. Zurück zum Steckplatz: Er hat, so solange kein Stecker eingeführt ist, geschlossene Kontaktöffnungen. So bleiben die Kontakte vor eindringendem Staub oder gar Feuchtigkeit geschützt. Eine der Öffnungen ist mit einem weißen Punkt gekennzeichnet. Er zeigt an, dass der darunter liegende Kontakt mit der Phase verbunden ist. Somit ist der andere Kontakt mit dem Nullleiter verbunden.

Auch der Kaltgeräte-Einbaustecker für den Anschluss des Netzkabels, das von der Wandsteckdose kommt, ist mit einer Kennzeichnung der Phase versehen.

Auch der Kaltgeräte-Einbaustecker für den Anschluss des Netzkabels, das von der Wandsteckdose kommt, ist mit einer Kennzeichnung der Phase versehen.

Phasenrichtigkeit und Überspannungsschutz

Man könnte denken, dass es bei Wechselstrom gleichgültig ist, wie herum ein Stecker in die Steckdose eingeführt wird. Ist es aber nicht. Wer alle Geräte phasenrichtig anschießt, wird unter mitunter feststellen, dass schon diese Maßnahme Brummstörungen beseitigen und zu klangliche Verbesserungen führen kann. Deshalb ist natürlich auch die Kaltgerätebuchse an der Stirnseite des Energia DCS Mono mit einem Punkt für die Kennzeichnung der Phase versehen. Das Vorschaltgerät wird also ohne Netzkabel für den Anschluss an die Wandsteckdose geliefert. Mitunter besitzt man ja schon eine hochwertige Zuleitung. Ansonsten hat HMS natürlich ein passendes Netzkabel im Portfolio: Der Leverkusener Spezialist empfiehlt das Energia SL/OV als preislich wie leistungsmäßig passend. Die Belastbarkeit dieses Vorschaltgeräts ist mit maximal 3.600 Watt bei 16 Ampere beziffert. Kurzfristig, nämlich eine Millisekunde, trotz es sogar bis 200 Ampere. Damit schützt das Energia DCS Mono die gesamte nachfolgende Klangkette – vor zu hohen Strömen, aber ebenso vor Überspannungen.

Vorbildlich: Das Schild auf der Unterseite gibt genaue Auskunft über die Funktionen und die technischen Daten. Zudem weist es die Seriennummer des Vorschaltgeräts aus, die auch in dem mitgelieferten Zertifikat vermerkt ist.

DCS-Filter zum Schutz vor Gleichstrom

Doch die Kernkompetenz des Energia DCS Mono ist ja der Schutz vor Gleichstromanteilen – und genau dafür steht das Kürzel DCS: Es steht für „Direct Current Suppression“, übersetzt also „Gleichstrom-Unterdrückung“. Dies geschieht über eine Filterschaltung, die aus dem Wechselstrom alle Gleichstromanteile heraussiebt. Aber was ist denn nun so schlimm an diesem Gleichstromanteil? Er bewirkt, dass die Sinuswelle des Wechselstroms nicht mehr um die normale Nullachse herum schwingt, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Stattdessen schwingt die Sinuswelle um eine Linie, die über dem Null-Niveau liegt. Der Wechselstrom bewegt sich also auf einem höheren Spannungspotenzial.

Das Energia DCS Mono wird ohne Netzkabel geliefert. Mitunter besitzt man ja schon eine hochwertige Zuleitung. Hier haben wir das HMS SL/OV-Netzkabel für die Verbindung zur Wandsteckdose eingesetzt.

Das Energia DCS Mono wird ohne Netzkabel geliefert. Mitunter besitzt man ja schon eine hochwertige Zuleitung. Hier haben wir das HMS SL/OV-Netzkabel für die Verbindung zur Wandsteckdose eingesetzt.

Was bewirkt der Gleichstrom?

Das klingt sehr theoretisch, hat aber in der Praxis Konsequenzen: Netzteile, denen dieser Wechselstrom mit Gleichstromanteil zugeführt wird, arbeiten ungleichmäßig. Der Trafo, der das Kernstück der Versorgung darstellt, kommt es zur Übersättigung des Eisenkerns. Dies mindert die Effizienz des Netzteils, führt zu seiner Erwärmung – und bringt es zum Vibrieren und Brummen. Die Lade-Kondensatoren, die schließlich für glatten Gleichstrom sorgen sollen, werden nicht mehr gleichmäßig und zum idealen Zeitpunkt „aufgefüllt“. All dies hat natürlich Einfluss auf die nachfolgende Elektronik: Der Gleichstromanteil verursacht bei Audiokomponenten mituntereinen matten Klang und eine mindere Dynamik, bei Videokomponenten kann er der Grund für ein grisselig-körniges Bild sein. Durch die DCS-Filterung können diese unerwünschten Effekte vermieden werden – und deshalb testen wir nun, was das HMS Energia DCS Mono bewirkt.

Die Befestigungslaschen an beiden Enden des Energia DCS Mono machen auch eine Wandmontage möglich.

Die Befestigungslaschen an beiden Enden des Energia DCS Mono machen auch eine Wandmontage möglich.

Der Praxis-Test: Erst mal ohne Wechselstrom-Wächter

Wir haben für das Ausgangsszenario dieses Test unser Schlechtestes getan: Der SACD-Player Oppo UPD-203 und der Vollverstärker Hegel H360 hängen an einer Baumarktleiste der billigsten Kategorie, auch die Netzkabel sind von preiswertester Ausführung. Auf den phasenrichtigen Anschluss der Geräte und der Leiste achten wir auch nicht. So wird die Klangkette nun also mit Strom von der Wandsteckdose versorgt, und so hören wir nun auch Musik, wobei als Lautsprecher die Audio Physic Classic 22 fungieren. Von CD kommt der Neil Young-Klassiker „On The Beach“ in der Interpretation des Blues-Barden Boz Scaggs. Das klingt trotz unseres Alles-egal-Aufbaus schon gut: Scaggs und seine mehrköpfige Begleitband liefern auf der imaginären Bühne vor uns ein prima Hauskonzert.

Auftritt des HMS Energia DCS Mono: mehr Punch und Dynamik

Nun setzen wir vor die Baumarktleiste das HMS Energia DCS Mono. Als Netzkabel hin zur Wandsteckdose kommt das HMS Energia SL/OV zum Einsatz. Auch hier haben wir erst mal die Phasenlage bei der Wandsteckdose außer Acht gelassen. Wir schalten alle Geräte wieder an, starten die Musik – und sind ziemlich verblüfft: Gleich der Tutti-Auftakt der Begleitband hat merklich mehr Punch! Das setzt sich nun in den nächsten Takten fort, die vor allem von der vorzüglichen Rhythmus-Sektion geprägt sind: Hier glänzen am Bass und am Schlagzeug die gefragten Session-Musiker Willie Weeks und Jim Keltner. Keltners Schlagzeug hat nun eine größere Dynamik, seine Schläge auf die Toms und die Snare geraten nun knackiger. Auch die Becken klingen anders – sie sind vor allem klarer vernehmbar. Das schwingende Metall kann sich zudem freier entfalten, denn der Raum, in dem die Becken ertönen und verklingen, erscheint offener, größer aber auch tiefer.

Das Energia DCS Mono funktioniert selbst vor einer minderqualitativen Leiste und mit billigsten Netzkabeln als klangverbessernder Wechselstrom-Wächter.

Das Energia DCS Mono funktioniert selbst vor einer minderqualitativen Leiste und mit billigsten Netzkabeln als klangverbessernder Wechselstrom-Wächter.

Zugewinn an Definition, Volumen und Präsenz

Auch der Bass von Willie Weeks hat eine kleine Kräftigung erfahren: So voluminös hat der Viersaiter vorher nicht geklungen. Er hat zudem mehr Definition. Davon profitiert das Zusammenspiel von Bass und Bassdrum: Die Anschläge der Finger auf den Saiten und des Schlägels auf dem Trommelfell sind nun deutlicher als zwei Schallereignisse wahrnehmbar, obwohl sie zeitgleich erklingen – das Timing dieser Rhythmussektion ist perfekt. Doch bilden wir uns all diese Verbesserungen vielleicht nur ein? Zur Überprüfung gehen noch einmal zu dem anfänglichen Worst Case-Szenario zurück – und wirklich: Nun klingt alles eine Spur matter, schleppender, begrenzter und gebändigter. Das gilt auch für den Gesang von Boz Scaggs: Kaum schalten wir wieder das HMS Energia DCS Mono dazwischen, gewinnt seine ausdrucksstarke Stimme an Präsenz, aber ebenso an Physis. Die Stimmwiedergabe ist nun in der Wiedergabe fokussierter, stabiler, klarer im Raum lokalisierbar.

Ruhe und Entspannung

Geht noch mehr? Ja. Wir haben ja noch Steigerungspotenzial. Wir messen mit einem Spannungsprüfer die Phasenlage unserer Wandsteckdose und ersetzen die gesamte Baumarkt-Ware durch Qualitätskomponenten – also eine amtliche Netzverteilerleiste mit Phasenkennzeichnung und durchweg HMS Energia-Netzkabel. Nun ist die Versorgung also auch von Anfang bis Ende phasenrichtig. So kehrt noch mehr Ruhe und Entspannung ein. Auch die Gitarren klingen nun griffiger, selbst die eher unauffällig den Sound verdichtende Orgel ist jetzt klar herauszuhören, die Transparenz der Wiedergabe ist nun wunderbar. Das alles steckt schon in der Aufnahme, das alles vermögen der SACD-Spieler und der Verstärker eigentlich auch abzubilden – doch dieses Leistungspotenzial kann offensichtlich erst mit dem HMS Energia DCS Mono abgerufen werden. Eine erstklassige Verkabelung samt amtlicher Netzleiste, auch das ist das Ergebnis dieses Tests, holt dann auch das finale Quantum an Klangqualität heraus.

Im Zusammenspiel mit einer hochwertigen Netzleiste liefert das HMS Energia DCS Mono die besten Ergebnisse – zumal, wenn die Qualität der weiteren Netzkabel stimmt und die Phasenlage beachtet wird.

Im Zusammenspiel mit einer hochwertigen Netzleiste liefert das HMS Energia DCS Mono die besten Ergebnisse – zumal, wenn die Qualität der weiteren Netzkabel stimmt und die Phasenlage beachtet wird.

Fazit

Kleiner Kasten, verblüffende Wirkung: Das HMS Energia DCS Mono erweist sich als effizienter Wechselstrom-Wächter. Als Vorschaltgerät, das vor eine bereits vorhandene Netzleiste gesetzt wird, hält es klangschädliche Gleichstrom-Anteile von der Anlage fern. So kann die Klangkette ihr vorhandenes Potential ausspielen. Sie dankt es mit einem Plus an Reinheit und Ruhe, Dynamik und Volumen, die Wiedergabe gewinnt an Lebhaftigkeit und Frische. Überdies ist das HMS Energia DCS Mono mit einem Überspannungsschutz ausgestattet, der im Falle eines Falles die wertvollen Komponenten vor Schaden bewahrt. Wer bereits eine hochklassige Netzleiste besitzt, die jedoch weder Schutz noch Filter bietet, dem sei dieses Upgrade in Klang und Sicherheit wärmstens empfohlen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung

99

98

96

201111.HMS Energia DCS Mono-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS
Energia DCS Mono
Produktkategorie:Vorschaltgerät, Netzfilter
Preise:330,00 €
Garantie:3 Jahre/ 5 Jahre bei Registrierung
Ausführungen:Silbergrau mit schwarzen Applikationen
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen
(GLS/DCS-Modelle):
50 x 70 x 216 mm
Gewicht:0,35 kg
Gesamtbelastbarkeit:3.600 W, 16Aeff
Lieferumfang:- HMS Energia DCS Mono
- Garantie-Urkunde
Optionales Zubehör: Netzkabel HMS Energia SL/OV (ab 170 € / m)
Pros und Kontras:+ mehr Dynamik, Frische und Klarheit im Klangbild
+ DCS-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile
+ Schutz der Komponenten gegen Überspannung
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung

- Design
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

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Canton GLE 496.2 – Edel-HiFi für Preisfüchse

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Die GLE-Reihe bildet bei Canton das Segment für den schmaleren Geldbeutel. Die gewohnt gute Qualität des Herstellers ist aber auch hier gegeben. Die GLE 496.2 ist der größte passive Serien-Lautsprecher mit Drei-Wege-System. In unserem Hörraum punktet der mit guten Ideen, einem ausgezeichnetem Klang und ansprechender Optik zu einem interessanten Preis.

Die GLE 496.2 ist rund 1,06 Meter hoch, dank schlanker Bauform aber vergleichsweise filigran gehalten.

Derzeit überlegt sich der geneigte Hörer ja zweimal, ob er ein Geschäft aufsucht oder doch lieber zu Hause bleibt. Lautsprecher müssen aber nun einmal vor dem Kauf ordentlich gehört werden. Der eigene Hörtest ist durch nichts zu ersetzen. Nur so kann ich wirklich herausfinden, ob die gesuchten Lautsprecher meinen Anforderungen gerecht werden. Idealerweise passiert das sogar bei mir zu Hause. Genau da haben einige Hersteller, unter anderem auch Canton, den richtigen Weg gefunden. Im übersichtlichen Shop kann ich mir das gewünschte Paar aussuchen, bestellen und 30 Tage lang Probehören. Gefällt mir das Produkt nicht, kann ich es kostenfrei wieder zurücksenden. Canton bietet diesbezüglich einen sehr übersichtlichen Webauftritt, in dem ich alle Produktreihen und Modelle schnell finde.

Die Verarbeitung der GLE 496.2 ist tadellos.

Unboxing

Entsprechende Videos im Internet erfreuen sich nicht ohne Grund einer gewissen Beliebtheit Schließlich geben sich die Hersteller heute gesteigerte Mühe, ihre Produkte immer hochwertiger zu verpacken. Hier kann ich gleich vorwegnehmen, dass Canton an der Verpackung nicht gespart hat. Der schwere Karton ist nicht nur mit robustem Gewebeband verklebt sondern wird durch zusätzliche Kupferklammern fest verschlossen. Nicht ohne Grund schreibt der Hersteller unübersehbar auf den Karton, dass diese vor dem Herausnehmen der GLE 496.2 vollständig zu entfernen sind. Schließlich möchte der neue Besitzer sein wertvolles Exemplar ja nicht gleich mit Kratzern überziehen. Damit auch wirklich nichts passiert, falls ich nun doch den Karton trotz besseren Wissens mit dem Messer aufschneide, hat Canton unter die Klappfalzen noch eine Lage Karton spendiert. Hier liegen auch ein Dankeskärtchen und die kurze Bedienungsanleitung. Darunter kommen dann endlich die Lautsprecher zum Vorschein. Sie sind von großvolumigem Schaumstoff und Fliestüchern geschützt.

Anschlussseitig stellt die das größte passive Familienmitglied der GLE-Reihe große Schraubklemmen in Single-Wire-Ausführung zu Verfügung.

Verarbeitung der Canton GLE 496.2

Mit der Verarbeitung, der inzwischen im Hörraum stehenden Stand-Lautsprecher, bin ich sehr zufrieden. Die Canton GLE 496.2 machen auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck. Die Schallwand hebt sich in meiner Version in „Weiß Vinyl Dekor“ leicht vom Korpus ab. Sämtliche Chassis sind hier bündig eingelassen. Der Zierring um den Mitteltöner weiß mit seiner dezenten Canton-Gravur einen interessanten Akzent zu setzen. Der 25 Millimeter-Hochtöner ist durch ein feines Gitter gegen unachtsamen Eingriff geschützt. Auch wenn die Verschraubung der Lautsprecherchassis bei abgenommener Gewebebespannung sichtbar ist: Mir gefällt gut, wie Canton die mechanische Befestigung der Frontblende integriert hat. Die Aufnahmen für den bespannten Rahmen sind nahezu unsichtbar in die Zierringe der Chassisabdeckungen eingelassen. Der Clou: Wird die schwarze Abdeckung nicht verwendet, kann sie auf der Rückseite des Lautsprechers fixiert werden. So geht sie auch über die Jahre nicht verloren.

Sehr cool: Werden die Abdeckungen nicht benötigt, lassen sich diese auf der Gehäuserückseite befestigen.

Technische Details

Die Canton GLE 496.2 wartet mit einem Alu-Mangan-Hochtonsystem mit 25-Millimeter-Kalotte und Waveguide auf. Bis hin zu 40 Kiloherz sollen hohe Frequenzen perfekt zum Zuhörer geleitet werden, um ein möglichst plastisches Hörerlebnis zu bieten. Direkt darüber sitzt das 174 Millimeter große Mitteltonchassis. Dieser Aufbau hat bei Canton Tradition. Im unteren Bereich versprechen zwei 192 Millimeter große Basstreiber kräftige Unterstützung im Tieftonbereich. Rückseitig befindet sich, neben der schon erwähnten Aufnahme für die Frontabdeckung, das Terminal. Wie in dieser Klasse üblich, lassen sich Kabelquerschnitte von bis zu sechs Quadratmillimetern unter den massiven Schraubklemmen unterbringen. Alternativ – und für mich immer die elegantere Alternative- finden hier aber auch Bananenstecker eine verlässliche Aufnahme. Über dem Terminal sitzt noch eine große Reflexöffnung, die mehr Volumen im Bassbereich erwarten lässt. Das einen guten Meter hohe Gehäuse steht auf ansprechend aussehenden Kunststofffüßen mit Gummiunterlage. Sie sollen die bis zu 320 Watt Musikleistung vom Boden entkoppeln.

Canton-typisch sitzt der Mitteltöner auch in der GLE 496.2 oberhalb des Hochtöners.

Die Testaufstellung

Wie bei einem rückwärtigen Bassreflex-System nicht anders zu erwarten, fühlt sich die Canton GLE 496.2 ab einem Mindestabstand von 30 Zentimetern zur Wand und Seiten so richtig wohl. In meinem Test-Szenario habe ich ein Stereodreieck aus drei Metern Abstand zwischen mir und den Lautsprechern realisiert. Dabei ließen sich die großen Standlautsprecher mit ihren 19,6 Kilogramm Gewicht vergleichsweise angenehm positionieren. Dank des wunderbar schmalen Profils von 21 Zentimetern fügen sich die GLE 496.2 dann sehr geschmeidig in meine Wohnumgebung ein und treten nicht zu sehr in den Vordergrund. Mit ihren 31 Zentimetern in der Tiefe stellen sie dabei übrigens auch keine allzu großen Platzansprüche. Da die Füße direkt unter die Lautsprecher montiert sind, entfallen ausladende Traversen. So entspricht die Stellfläche der Canton in etwa der Fläche eines DIN A4-Blattes. Die 150 Watt Nennbelastbarkeit habe ich unter anderem mit dem mir sehr gut bekannten Magnat RV-4 sichergestellt.

Die GLE 496.2 steht sicher auf vier Rundfüßen, die fest mit dem Gehäuse verschraubt sind.

Kraftvoll austeilen

Gemessen am schmalen Korpus der Canton GLE 496.2, bin ich gleich zu Beginn meines Tests beeindruckt von dem, was ich den beiden Säulen entlocke. Selbst unter leisen Lautstärken macht es schon sehr viel Spaß, dem packenden und kraftvoll arbeitenden Bass der GLE 496.2 zuzuhören. Dieser Lautsprecher navigiert agil und wendig durch mein ausgesuchtes Portfolio an Songs. Zugleich weiß er auf seine lässige, leicht zurückhaltende Art aber auch die richtige Mischung zu wahren. Umso beeindruckender wird es, als er unter höheren Pegeln gefordert wird. In „Wake Up“ von Rage Against the Machine macht es richtig Freude, den Punch der zwei 20 Zentimeter-Treiber im Magen und Sofa zu spüren. Als nach dem Intro der Bass losblubbert und die Bass-Drum entsprechende Kicks oben drauf setzt, kommt so richtig Party-Stimmung auf. Das schreit nach einem weiteren Lautstärkeanstieg: Gemacht, getan. Nun lotet mein Magnat-Amp die Bewegungsgrenze der Canton-Treiber so richtig aus …

Hochauflösendes Wohlbefinden

Die Nachbarn, die schon den einen oder anderen meiner Test „miterleben“ durften, scheinen nun auch wach zu sein. Einer ist besonders neugierig und erkundet sich nach meinem Wohlbefinden und nach den Lautsprechern. Uns geht es aber sehr gut und Spaß gemacht hat es auch. Trotzdem folgt nun mal etwas Ruhigeres: „Pompeii“ von Bastille gefällt durch die breite Präsentation der Stimmen und Instrumente und durch eine unglaubliche Tiefe. Dabei bin ich immer wieder von der Positionierung einzelner Effekte direkt vor und gelegentlich auch hinter dem Hörplatz begeistert. Zugleich beweist der exzellente Hochtöner eine sehr schöne Höhenauflösung und Verteilung. Das Mitteltonchassis brilliert und stellt Sänger Dan Smith beeindruckend klar und exakt in der Mitte vor den Zuhörer. Es geht aber noch geschmeidiger: Im „Asphalt Canyon Blues“ von Kenny Burell und Grover Washington, Jr. beweisen die vier Chassis, dass sie auch mit den ganz sanften Tönen umgehen können.

Für einen sehr kräftigen, durchzugsstarken und schnellen Bass sorgen die beiden im unteren Gehäuseabteil eingelassenen Tieftöner.

Geschmeidig wie ein Kätzchen

Das Zusammenspiel von Gitarre, Saxophon und einem sehr feinfühlig agierenden Schlagzeuger in dieser Nummer ist eine wahre Freude. Hier kitzeln die offensichtlich sensibel arbeitenden Membranen der GLE 496.2 unglaublich viele Details aus den Rillen. Selbst das kleinste Streichen der Snare von Jack DeJohnette geht im Gemisch aus Gitarre, Saxophon und Bass nicht verloren. Das sanfte Anblasen des Blattes von Grover Washington, Jr. lässt sich exakt verfolgen. Auch hier gibt sich die Canton absolut keine Blöße. Im Gegenteil.
Anschließend muss sich die schlanke Säule mit Klassik unter Beweis stellen. Die „Italienische Sinfonie“ von Felix Mendelssohn Bartholdy des Freiburger Barrockorchesters unter der Leitung von Pablo Heras-Casado beeindruckt sofort durch die wirklich gute Darstellung einzelner Instrumente auf der Bühne. Ebenso gefällt mir die allgemeine Abstimmung der 496.2 in der mich Violinen, Pauken und Querflöten im wonnigen Einklang mit auf die Reise nehmen.

Oberstes Niveau

Hier liefern meine Testgäste zugleich ein schönes Fundament aus Cellos, während sich die Querflöten quirlig in den Reigen einreihen. Ruhig aber zugleich auch mit Punch und Agilität spielt die Canton im anschließend erwählten „Breakdown“ von Tom Petty. Der Grundton peitscht durch den Raum. Stilistisch leicht verzerrte E-Gitarren stellen die ideale perfekte Begleitung. Über allem schwebt die markante Stimme des leider viel zu früh verstorbenen US-Künstlers. Auch hier spielen die Cantons also auf einem sehr hohen Level. Natürlich kommt die 496.2 dabei nicht an die Auflösung und Detailwiedergabe der großen A55 heran. Gemessen an ihrem vergleichsweise geringen Preis gehören diese Lautsprecher aber zum klanglich Besten ihrer Klasse.
Und natürlich lässt sich die Reihe noch nahezu beliebig erweitern. Heimkino-Enthusiasten finden beispielsweise eine große Bandbreite an Wand-, Center-, und Atmos-Lautsprechern. Und sollte man mit der durchaus potenten Bassabstimmung noch nicht ganz auskommen, stehen auch noch drei verschiedene Subwoofer-Modelle zur Auswahl.

Leicht auf den Hörplatz gewinkelt hat die Canton in diesem test das beste Hörerlebnis geliefert.

Fazit

Mit der GLE 496.2 beweist Canton erneut, dass preislich attraktive Lautsprecher auch richtig gut klingen können. Gespart wurde dabei an eher unwichtigeren Details, wie magnetisch haftenden Frontblenden, verdeckten Verschraubungen oder Bi-Wiring-Terminals. Am Klang wurde definitiv nicht gespart und das ist ja völlig im Sinne des Hörers. Der profitiert hier vom steten Technologietransfer. Das macht sich übrigens in vielerlei Hinsicht bemerkbar. So haben die GLE 496.2 meinen Ohren auch nach etlichen Stunden des Zuhörens noch geschmeichelt. Dabei warten sie mit immer neuen Details auf und spielten jederzeit durchzugsstark. Ihre Pegelfestigkeit ist beachtlich und die homogene Abstimmung bleibt in allen Lautstärken erhalten. Mein Design-Highlight sind die fast unsichtbaren Aufnahmen für die Frontblende und die Verstaumöglichkeit derselben auf der Rückseite des Lautsprechers.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79

79

79

Technische Daten

Modell:Canton
GLE 496.2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:505,00 Euro/Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Dekor
- Weiß Dekor
- Makassar
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1060 x 210 x 310 mm
Gewicht:19,6 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, passiv, Bassreflex
Impedanz:4 - 8 Ω
Hochtöner:1 x 25 mm (Aluminium-Mangan-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm Aluminium-Mitteltöner
Tieftöner:2 x 2 x 192 mm Aluminium-Tieftöner
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:220 Hz / 3.000 Hz
Nenn- / Musikbelastbarkeit:- 150 Watt (Nennbelastbarkeit)
- 320 Watt (Musikbelastbarkeit)
Lieferumfang:- Canton GLE 496.2
- Frontabdeckungen
- Anleitungen
Pros und Kontras:+ transparent-klare Wiedergabe
+ mächtiger Tiefbass
+ imposante Dynamik und Pegelfestigkeit
+ sehr gute räumliche Abbildung und Tiefenstaffelung
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen

- Platzbedarf
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Orbid Sound Jupiter – Agile Kraftentfaltung im Retro-Design

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Die bulligen Orbid-Sound-Gehäuse erinnern an die guten alten HiFi-Zeiten. Zwei wuchtige Bassmembranen zieren die Front. Selbst das Mitteltonchassis misst so viel, wie bei anderen Herstellern der Basstreiber. Trotz des üppigen Volumens und der riesigen Treiber weist die Jupiter von Orbid Sound vorn noch eine Bassreflex-Öffnung auf und lässt erahnen, dass sie ein echtes Powerhouse ist. Wir haben sie uns mal ganz genau angehört.

Agile Kraftentfaltung im Retro-Design: Die Orbid Sound Jupiter.

Musikfreunde und Kenner der Marke Orbid Sound sind natürlich mit der Geschichte des Unternehmens vertraut. Sie wissen das robuste Design der Klangmanufaktur von Daniel Beyersdorffer und Thomas Feil zu schätzen. Seit über 50 Jahren werden in Baden-Württemberg Lautsprecher gefertigt. Jeder hier bestellte Lautsprecher hat eine Lieferzeit von etwa zwei Wochen, weil er erst nach Auftragserteilung von Hand gefertigt wird. Hierbei legen die Handwerker aus Balingen großen Wert darauf, nur Einzelteile von deutschen und spanischen Lieferanten zu verbauen. Das Orbid-Hauptquartier hat man in einer alten Tankstelle gefunden. Hier kann man das Orbid Sound-Portfolio auch live bestaunen. Erhältlich ist besagtes Portfolio ausschließlich per Direktversand oder bei einigen auserwählten Fachhändlern in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin. Im Gegenzug erhält der Kunde ein wirklich einzigartiges Exemplar, das nur für ihn angefertigt wurde. Hierbei kann er aus dem RAL-Farbenkatalog wählen und seinen Schallwandler in seidenmatter oder hochglänzender Ausführung ordern.

Die Jupiter ist gradlinig. Die Fase zwischen Schall- und Seitenwand ist eines der ganz wenigen Details dieses Lautsprechers.

Die Jupiter zeigt sich im kraftvollen Gewand

Ein Lautsprecher von Orbid Sound zeichnet sich nicht durch ein extravagantes Design aus. Extravaganz ist nicht das Ding der Balinger Soundspezialisten. Wer dagegen auf robustes Understatement steht, ist hier allerdings bestens aufgehoben. Mich erinnern die Lautsprecher – und die Jupiter im Besonderen – an die Zeit, in der das Systemradio im Auto gegen eins von Apline, Pioneer oder Kenwood getauscht wurde. Im Laufe zahlreicher Wochenenden wurde die Heckablage immer wieder umgestaltet, bis Verstärker, Weiche und die zahlreichen Chassis die perfekte Anordnung fanden. Rufen diese Worte Bilder aus der Jugend in Erinnerung? Dann sind die Jupiter vielleicht genau richtig. Da sie in allen beliebigen Farben von zartem Weiß, über knalliges Pink bis hin zu unauffälligem Schwarz erhältlich sind, passt sich die Jupiter in jedes Wohnambiente ein. Mit den optional erhältlichen Zierringen aus Aluminium rücken die Chassis dann sogar noch weiter in den Vordergrund.

Geballte Technik im Retro Design: Die Jupiter ist klassisch gestylt und massiv ausgestattet.

Testmuster mit Lebenserfahrung

Dass die Orbid Sound Jupiter handgefertigt sind, zeigt sich an unserem Testexemplar an diversen Stellen. Allerdings auch, dass es sich um ein Testmuster handelt. Die Kanten des Lautsprechers sind nicht gleichmäßig abgerundet. Die Spaltmaße der eingesetzten Chassis stimmen nicht überall perfekt überein und an einer Stelle ist der Lack nicht ordentlich aufgetragen. Das sind Kleinigkeiten, die vermutlich daher rühren, dass wir Testmuster erhalten, die ständig unterwegs auf Messen und den verschiedenen Redaktionen sind. Hier erhält natürlich auch nicht jeder Tester sein ureigenes Exemplar. Dieses hier hat sicher schon ein paar Tests vor unserem über sich ergehen lassen und es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Tester mal einen Blick hineingeworfen hat, was die Unterschiede in den Spaltmaßen erklären würde. Auf den Klang wirken sich diese Kleinigkeiten glücklicherweise nicht aus. Hier kann mein Testgast nämlich aus dem Vollen schöpfen. Doch dazu gleich mehr …

Technische Details der Jupiter

Bei der Jupiter handelt es sich um einen klassischen Drei-Wege-Bassreflex-Standlautsprecher. Im Lieferumfang ist in der Standardausführung nur der reine Lautsprecher ohne Standfüße oder Abdeckung enthalten. Beides ist optional erhältlich und Orbid bohrt nur dann Löcher in den Lautsprecher, wenn die Abdeckung auch wirklich gewünscht wird. Mir gefällt die Idee, so muss der Kunde auch nur das zahlen, was er auch tatsächlich braucht. Abdeckgitter gehören meist nicht dazu. In der Front befinden sind die beiden monströsen Basschassis mit einem Durchmesser von 10 Zoll (25,6 Zentimeter) unübersehbar. Der Mitteltöner misst 6,5 Zoll (circa 16,5 Zentimeter), der Hochtöner riesige 1,5 Zoll (3,8 Zentimeter). Im unteren Abteil der etwa 110 Zentimeter hohen Schallwand liegt die Bassreflexöffnung. Drehe ich den Koloss mit seinem Gewicht von 30 Kilogramm um, werden die 33 Zentimeter in der Tiefe deutlich. Rückseitig befindet sich ansonsten nur noch das Anschlussfeld, in das die Typenbezeichnung integriert ist.

Auf den großen Hochtöner ist man bei Orbid Sound besonders stolz.

Anschluss und Aufstellung

Die Anschlüsse nehmen Bananenstecker und Litzen bis zu einem Querschnitt von sechs Quadratmillimetern auf. Zeitgleich verarbeiten die Membranen bis zu 400 Watt Musikleistung oder 200 Watt Dauerbelastung an vier Ohm Impedanz. Die Lautsprecher werden in meinem Test zunächst von einem unserer Testgäste angetrieben. Zunächst stelle ich sie, ob der monströsen Membranen ziemlich weit in den Raum auf etwa drei Metern Abstand zu mir auf. Ich staune nicht schlecht, als sich die Bässe trotz der eher martialischen Anmutung der Lautsprecher, eher zurückhaltend geben. Erst als ich die Jupiter bis auf etwa 30 Zentimeter an die Wand positioniert habe, gefällt mir die druckvolle, voluminösere Wiedergabe im Bassbereich. Aber nicht nur hier zeigt sich die Orbid Sound von ihrer wählerischen Seite. Bei der Aufstellung und zur optischen Begutachtung lasse ich gern eine wilde Playlist auf Lautsprecher und Verstärker los, bevor ich mich ernsthaft mit dem Klang auseinandersetze.

Kein Schnickschnack: Das großzügig dimensionierte Anschlussfeld ist mit massiven Schraubklemmen ausgerüstet.

Probehören am eigenen Verstärker ist Pflicht

Für einen ersten neutralen Eindruck nehme ich gern „Tom’s Diner“ von Suzanne Vega als Vorlage. Was ich jetzt wahrnehme, gefällt mir allerdings nicht so richtig. Die Hochtöner agieren eher aggressiv. Tatsächlich höre ich ein leichtes Echo der Kopfhörer, die Suzanne Vega wohl beim Einsingen dieses Tracks auf den Ohren hatte. Diese starke Überbetonung in den Höhen fühlt sich sonderbar verkehrt an. Da dies nicht die ersten Orbids sind, die ich teste, probiere ich einen alten Bekannten aus. Und siehe da, am Hegel H360 klingt alles gleich viel entspannter und natürlicher. Auch die Palum wurden uns mit einem Verstärker von WBE geliefert, der optimal mit dem Lautsprecher harmonierte. Die Kombination aus Hegel und Jupiter jedenfalls liefert einen exzellenten Klang. Die Sängerin kommt nicht mehr überspitzt daher, erhält Kraft in Mitten und Höhen und auch der Anteil der Tieftonabteilung überzeugt mich nun absolut.

Wie in der Kirche

Nachdem nun die generelle Einrichtung abgeschlossen ist, rufe ich diverse Genres ab. Schließlich will ich mich von der Qualität des Aufbaus zu überzeugen. Bislang bin ich nur in den Genuss der Air Motion Transformer der hochpreisigen Lautsprecher aus dem Hause Orbid Sound gekommen. Aber auch die großen Hochtöner in der Jupiter zeigen ein ausgesprochen gutes Ansprechverhalten. Die fetzigen Höhen in „No Sanctuary Here“ im Remix von Martin Herzog zeigen eine ausgezeichnete Auflösung und beweisen, dass sich diese Membranen nicht hinter dem AMT verstecken müssen. Die Stimme von Chris Jones offenbart unglaublich viele Nuancen, die Gitarre wirkt sehr brillant und die Ortung der Instrumente ist tadellos. Als die Toccata in D-Moll von Johann Sebastian Bach anschließend den Raum erfüllt, sitze ich mitten in einer riesigen Kirche. Der Hall wird von allen Wänden zurückgeworfen und die hölzernen und metallenen Flöten der Orgel erlangen eine unglaubliche Fülle.

Mit je 25 Zentimetern Durchmesser sorgen die beiden Basstreiber für mächtig Druck im Tieftonbereich.

Als sich die ersten CDs drehten

Selbst die Töne, die von der Pedalerie aufgerufen werden, erhalten ein Volumen, das sich über den gesamten Raum verteilt. Schließe ich die Augen, verschwinden die Wände um mich herum und weichen den Steinwänden einer Kathedrale. Die Decke wird weit nach oben gezogen. Vor meinen Augen manifestieren sich Deckengemälde alter Meister. Für die perfekte Glaubwürdigkeit ist allerdings mein Sofa zu weich und es fehlt das Husten und Räuspern der anderen Zuhörer im unterkühlten Bau des 11. Jahrhunderts. Anschließend wechsle in die Zeit, aus der die Lautsprecher eigentlich zu entspringen scheinen. Im Sommer 1984 kaufte sich mein Vater seinen ersten CD-Spieler und ich mir von meinen Taschengeld meine allererste CD. Auf dieser CD, auf der nur Bandname, Titel und zahlreiche Bauklötze prangen, befindet sich „Mama“ von Genesis. Abgesehen von der emotionalen Bindung an diese Silberscheibe, zählt sie auch zu denen, die ich am besten kenne.

Auch in der Jupiter setzt Orbid Sound auf einen riesigen Mitteltöner.

Riesige und doch feinfühlige Membranen

Unzählige Male habe ich diese CD bereits gehört, aber noch nie gefiel sie mir so gut, wie über die Orbid Sound Jupiter. Besonders gut sagt mir die feine Aufteilung der Instrumente im Raum zu. Durch die warme Abstimmung erhält Phil Collins eine angenehme Präsenz auf der Bühne, die seinesgleichen sucht. Einzig der satte Bass, an den man sich bei heutigen Aufnahmen gewöhnt hat, ist in dieser Mischung noch nicht präsent. Dann reise ich weiter in Richtung Gegenwart und mache einen Stopp bei Yello. Es waren zwar keine „30000 Days“ wie bei Boris Blank sondern nur knapp 10000. Klanglich hat sich in der Zeit allerdings einiges verändert. Der moderne Mensch hört nun Musik per Streaming-Dienst. Der Dynamikumfang ist deutlich gewachsen, Aufnahmen werden druckvoller und mit Kompressoren abgemischt, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen.

Im Abstand von etwa 30 Zentimetern zur Rückwand haben wir in unserem Test das beste Klangergebnis erzielt.

“Etwas Kraft ist nötig, was sich dann aber entfaltet, macht einfach Spaß”

Boris Blank hat sich immer gern auch mit der aktuellen Technik auseinandergesetzt und liefert in Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern immer wieder atemberaubende Alben ab. Das vorletzte, „Toy“ erschien 2016 und es kitzelt alles aus den Jupiter-Boxen heraus. Erneut glänzt der spielfreudige Hochtöner und bereitet eine breite Bühne vor mir aus. Die beiden Bassmembranen überzeugen bei jedweder Lautstärke durch ihre Impulsfreude und ihre Zurückhaltung. Und doch spielen sie in den tiefen Frequenzen ihre ganze Stärke aus. In den tiefen Frequenzen reicht bei Untermalungslautstärke der elektrische Antrieb einfach nicht mehr aus, um den monströsen Membranen noch einen satten bass zu entlocken. Dafür ist ihre Masse dann schlicht zu hoch. Doch schon bei Zimmerlautstärke zaubern die Orbid Sound Jupiter einen eindrucksvollen Bassteppich in den Raum.

Harmonisch abgestimmt

Am Beispiel von „Back to the River“ von Susan Tedeshi zeigt sich die gut gelungene Abmischung zwischen den Chassis dann eindrucksvoll. Gitarren erhalten einen angenehm warmen und natürlichen Klang. Das Schlagzeug wird druckvoll und mit saftigen Becken abgebildet. Die Bassgitarre kann sich auf den riesigen Membranen ordentlich austoben. Das alles wirkt sauber und harmonisch. Angesichts der voluminösen Boxen und der großflächigen Membranen erwartet man insgesamt vielleicht ein viel übertriebeneres Aufspiel. Das ist aber nicht die Art der Jupiter. Die Orbids sind keine Bumm-Boxen, sondern wirklich fein abgestimmte Lautsprecher. Auch wenn sie jede Menge Volumen aufbieten, neigen sie nie zu Übertreibungen. Stattdessen folgen sie der vorgegebenen musikalischen Spur. Dabei halten sich angenehm zurück. Und zwar ohne auch nur ein Stückchen der Musik zu vernachlässigen. Geht es dann aber agiler und voluminöser zur Sache, nutzen die Drei-Wege-Standlautsprecher ihr Volumen aber auch gern, um die Wände beben zu lassen.

Die Bassreflex-Öffnung sitzt in der Jupiter im unteren Abteil in der Front. So ist der Lautsprecher flexibler in seiner Aufstellung.

Fazit

Die Optik der Jupiter polarisiert. Sie spricht den Zuhörer wahlweise an oder schreckt ihn ab. Letzteres trifft allerdings nicht auf den Sound zu. Die Jupiter überzeugt im richtigen Setup mit einem leicht warmen, ausgewogenen Klang, filigranen Höhen und dezent abgestimmtem Bass mit dem richtigen Drive. Unter Volllast können sie in atemberaubender Qualität auch große Räume mit ohrenbetäubenden Sounds füllen. Hier leisten sie sich auch unter Zimmerlautstärke keine Patzer. Wie alle Orbid Sound-Lautsprecher sind sie eher wählerisch bei der Wahl des Verstärkers. Der Hegel steht ihnen jedoch sehr gut. Durch das sanfte Vorgehen im Bassbereich kann man ihnen stundenlang unangestrengt zuzuhören. Wenn man Freund des Retro-Designs ist, sind diese Lautsprecher absolut empfehlenswert.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 88/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

89

88

87

Technische Daten

Modell:Orbid Sound
Jupiter
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 1265 Euro / Stück
Garantie:Lautsprecher: 5 Jahre
Ausführung:- Seidenmatt oder glänzend
- In allen RAL-Farben nach Kundenwunsch
Vertrieb:Orbid Sound, Balingen
Tel.: 07433/39 10 122
www.orbid-sound.de
Abmessungen (HBT):1100 x 290 x 330 mm
Gewicht:ca. 30 Kilo/Stück
Bauart:Drei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:38 mm
Mitteltöner:165 mm
Tieftöner:2 x 250 mm
Frequenzgang:25 Hz – 20 kHz
Lieferumfang:- Jupiter Standlautsprecher
Pros und Contras:+ Customizing-Konzept
+ ausgezeichneter Klang
+ individuelles Design
+ Farbe nach Kundenwunsch
+ sehr schöne Bühnendarstellung
+ präzise Hochtonauflösung

- nur Single-Wire
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):88/90
Ausstattung (20%):87/90
Gesamtnote:88/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Neat Acoustics Ekstra – Thinking inside the Box

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Die Neat Acoustics Ekstra wirkt auf den ersten Blick wie ein klassischer Standlautsprecher. Sie ist etwa 1,10 Meter hoch, 17 Zentimeter schlank und 25 tief. Mit diesen Modellmaßen sollte dieser Schallwandler in nahezu jeder Wohnumgebung einen geeigneten Platz finden. Das Aussergewöhnliche an ihm ist aber nicht das Design, sondern sind seine „hidden features“. Sie unterscheiden ihn von fast allen Lautsprechern am Markt. Für uns ein guter Grund unserem Praxistest noch ein Video folgen zu lassen, in dem wir näher auf die versteckten und offensichtlichen Besonderheiten eingehen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=nmNL979TYHw

Die Ekstra ist ein reinrassiger Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher. Wahlweise ist er verfügbar in vier verschiedenen Farbvarianten. Im Video stellen die Ausführung in Natureiche vor. Alternativ stehen noch schwarze Eiche, amerikanische Walnuss und ein satiniertes Weiss zur Auswahl. Die Neat ist geradlinig. Die Proportionen und die Farbalternativen stimmen schonmal. Und auch in Sachen Verarbeitung gibt es keinen Grund zur Kritik. Das Furnier sitzt millimetergenau auf dem Korpus. Keine Spur von Einschlüssen oder Unebenheiten. Sämtliche Kanten sind sauber gearbeitet und alle Spaltmaße perfekt. Auch der Materialmix ist passend gewählt.
Die leicht ausladende Drei-Bein-Konstruktion weicht von der geschliffenen Norm ab. Das nicht ohne Grund: Sie vergrößert die Standfläche und sorgt für einen etwas stabileren Stand. Und sie hat akustische Gründe.

In unserem Hörraum musste sich die Neat Ekstra u.a. an der Denon-Jubiläumskombi PMA-A110 und DCD-A110 beweisen.

Schneller, agiler, Ekstra

Zur wirklich guten Verarbeitungs- und Materialqualität kommt die Technik: Auffällig ist hier zunächst die sichtbare Chassis-Sektion: Die besteht unter anderem aus einem flinken 134er Mitteltöner, der nach dedizierten Neat-Vorgaben gefertigt wurde. In ähnlicher Form hat der uns bereits in unserem Test der Iota Alpha positiv überrascht.
Direkt darüber thront der 50 Millimeter messende Bändchen-Hochtöner. Genau genommen, handelt es sich dabei um eine Folie, die sich nach vorn und hinten bewegt. Aufgrund ihrer geringen Masse passiert das hier quasi verzögerungsfrei und deutlich schneller als bei dynamischen Hochtönern. Dieses Prinzip findet sich in vielen High-End-Lautsprechern wieder. Jeder dieser beiden Wege sitzt im Übrigen in einer eigenen, vollständig abgetrennten Kammer im oberen Gehäuseabteil. Beide befinden hinter einer speziell für diesen Einsatz konzipierten Schallwand. Sie ist dank ihrer speziellen Form akustisch optimiert und mittels einer Polyethylenmembran vom restlichen Korpus entkoppelt. Das wäre dann eine der offensichtlichen Besonderheiten.

Das Hochtonbändchen ist superschnell und erstaunlich präzise.

Hidden Woofer

In ihrem Innern sind nämlich noch zwei Woofer versteckt! Schaut man unter den Lautsprecher, ist einer der beiden im Gehäuseboden zu entdecken. Hier kommt die bereits erwähnte Drei-Bein-Konstruktion ins Spiel: Dank ihr wird der Korpus in die Höhe gestemmt. So kann der sichtbare Tieftöner seine Schallanteile im definierten Abstand Richtung Boden abgeben.
Wo aber soll der zweite Woofer sein? Zu sehen ist der nicht. Er sitzt, auf einer Zwischendecke montiert, im unteren Teil des Gehäuses. Hier strahlt der versteckte Tieftöner nun in eine geschlossene Gehäusekammer – genau auf die Rückseite des sichtbaren Basswoofers. Beide Lautsprecher messen 134 Millimeter im Durchmesser, sie sitzen hintereinander und spielen im Gleichtakt. Diese relativ selten verwendete Bau- und Funktionsweise bezeichnet man als Compound-Anordnung oder als Isobarisches Prinzip. Dank dieses speziellen Aufbaus liefert die Neat Ekstra ein wirklich solides und für ihre filigrane Form ein fast schon brachiales Bassfundament. Leistungsstark, schnell und trocken.

Das Isobarische Prinzip: Im Fuße der Ekstra sitzen zwei Basstreiber direkt übereinander.

Nicht wählerisch

Ganz nebenbei ist die Neat dadurch auch sehr flexibel in ihrer Platzierung. So muss sie nicht zwingend millimetergenau auf den Hörplatz ausgerichtet sein, um richtig zu begeistern. Und sie lässt sich sogar relativ wandnah betreiben. Ein wichtiger Punkt, wenn man seine Lautsprecher nicht so aufstellen kann, wie es nötig wäre, um das Maximum aus ihnen herauszuholen. Über den passenden Amp muss man sich ebenfalls keine großen Sorgen machen. Die Ekstra muss nicht zwingend an großen Boliden hängen. Auch von kleinen HiFi-Verstärkern lässt sich die Neat wunderbar zu Höchstleistungen antreiben.

Test & Text: Roman Maier
Video: Philipp Thielen

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Block SR-200 MkII – Exklusiv gestyltes Smartradio mit Streaming-Skills und HiFi-DNA

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Das Block SR-200 MkII ist ein Smartradio für den Einsatz in nahezu jeder Wohnumgebung. Es ist schick gestylt und unter anderem mit Streamer, Bluetooth, Spotify, Internetradio und ein CD-Laufwerk ausgerüstet. Es ist kinderleicht in seiner Bedienung und gemessen an seiner Größe klingt es auch noch richtig gut.

Nur 43 Zentimeter breit und technisch umfangreich ausgestattet und auf dem neuesten Stand: Das Block SR-200 MkII.

Vor einiger Zeit war die HiFi-Anlage als Statussymbol wichtiger Bestandteil im Wohnzimmer. Nicht selten musste sich die Einrichtung dem Stereo-Diktat beugen: Der Platz für Lautsprecher, die mit dem bevorzugten Hörplatz ein Stereodreieck bilden, war schlichtweg gesetzt. Auch die HiFi-Anlage wurde wie selbstverständlich dort platziert, wo Strom und ggf. noch ein Antennenanschluss zur Verfügung stand. Die Anlagen selber waren zunächst die großen HiFi-Pulte der 1970er-Jahre, die in den 1980ern zu HiFi-Türmen wuchsen. Also nicht gerade wohnraumtauglich. Inzwischen sind wir aber mitten in den 2020ern. Unterhaltungselektronik taugt vielleicht noch in Form des aktuellsten Apple- oder Samsung-Smartphone zum Statussymbol. Ansonsten zeichnet sie sich vornehmlich dadurch aus, dass sie immer kompakter wird. Kaum jemand ist noch bereit, sein Wohnzimmer nach Belangen der HiFi-Stereofonie einzurichten. Guten Klang schätzt man aber mindestens genauso wie früher. Und da die Klangqualität dank fortschreitender Technik immer besser geworden ist, sind die Anforderungen hier sogar noch gestiegen.

Das SR-200 MkII ist selbstverständlich mit einem geprägten Block-Wappen in der Gehäuseoberseite ausgestattet.

Erster Eindruck

Genau hier kommt die deutsche Audioschmiede Block mit seinem SR-200 MkII ins Spiel. Dieses schlicht-elegant gestylte Smartradio punktet bereits auf den ersten Blick durch Qualität in Sachen Verarbeitung, Ausstattung und Design. Ein kompakt gehaltenes und zeitlos designete Gerät für jedes Wohnzimmer und nahezu jeden Einrichtungsstil. Auffällig ist hier zunächst die wirklich gut gemachte Holzbehausung, in der die Technik steckt. Vom Holz ist allerdings nicht viel zu sehen, die Oberfläche ist mit einem edlen Lack überzogen. Wahlweise in in hochglänzendem Schwarz, hochglänzendem Weiß oder in Silber. Verarbeitungstechnisch lassen sich diesbezüglich die höchsten Maßstäbe ansetzen. Die Lackqualität ist exzellent. Einschlüsse, Schlieren oder andere Punkte, die Anlass zu Kritik geben könnten, sind hier einfach nicht vorhanden. Sogar die sanft gerundeten Übergänge von den Seiten zur Boden- oder Oberseite sind tadellos. Was den hervorragenden Eindruck unterstreicht, ist das Block-typische, in der Oberseite eingelassene, eingeprägte Wappen.

Die Verarbeitung dieses Smartradios kann sich sehen lassen. Selbst die sanften Übergänge zwischen Deckel und Seitenwand sind perfekt gearbeitet.

Solide Technik

Mit 430 x 128 x 280 Millimetern ist das SR-200 MkII kompakt gehalten. Das gilt besonders, wenn man berücksichtigt, dass hier lautsprecherseitig ein vollwertiges 2.1-System integriert ist. Das heisst, für den linken und rechten Kanal gibt es jeweils separate Lautsprecher. Sie werden von einem zusätzlichen Subwoofer im Tieftonbereich unterstützt, der in die Gehäuseunterseite eingelassen ist. Dass hier auch wirklich solide Technik eingesetzt wurde, wird spätestens deutlich, wenn man das schicke All-in-One-System mal kurz anhebt: Mein Testproband bringt ein Lebendgewicht von satten fünfeinhalb Kilo auf die Waage. Das liegt zum einen am massiven Holzgehäuse und den großen Lautsprechern samt Woofer und massiver Antriebsmagneten. Zum anderen ist das aber auch der üppigen Ausstattung zu verdanken, zu der unter anderem auch ein CD-Laufwerk gehört. Richtig gelesen. Genau genommen handelt es sich hier also um ein streamingfähiges CD-Smartradio-System.

Auf seiner Rückseite stellt das Block analoge und digitale Zugänge zu Verfügung. HIer werden auch die Teleskop- und WiFi-Antennen angeschlossen.

Ab ins Netz mit dem SR-200 MkII

Apropos Streaming: Das gehört bei einem Smartradio ja den den absoluten Kernkompetenzen. Oft ist die Einrichtung allerdings ziemlich umständlich. Das ist beim SR-200 MkII ausdrücklich nicht der Fall. Ist das Block-System einmal im Netzwerk, funktioniert alles Weitere quasi intuitiv. Ich muss tatsächlich nur wissen wie mein WLAN heisst und das zugehörige Passwort kennen. Aber der Reihe nach:
Zunächst wird das Smartradio mal ins WLAN-Netzwerk gebracht. Das funktioniert wie folgt:

1. Menü-Taste drücken und „Systemeinstellungen“ aufrufen
2. „Interneteinstellungen“ anwählen
3. „Einrichtungsassistenten“ wählen. -> SR-200 MkII sucht nach verfügbaren Netzen
4. Eigenes WLAN auswählen
5. Passwort eingeben

Das war es schon, damit wäre das Block SR-200 MkII bereits mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Ab sofort kann ich also auf tausende Radiostationen zugreifen oder meine Lieblingsplaylisten von Spotify wiedergeben. Letzteres selbstverständlich immer in Abhängigkeit eines entsprechendes Abos.

Sobald das SR-MkII ins Netzwerk gebracht ist, kann ich bequem via Smartphone auf diverse Quellen wie Spotify oder Internetradio zugreifen.

Kabelloser Komfort

Streaming funktioniert hier aber aus allen Lagen. So kann das SR-200 MkII auch Musik von freigegebenen Netzwerkplatten (NAS) wiedergeben. Das funktioniert, indem ich über die Menü-Taste auf die Quelle „Musik-Abspieler“ wechsle. Die Bezeichnung „Musik-Abspieler“ klingt vielleicht etwas sperrig, die Wiedergabe gelingt dafür aber absolut flüssig und reibungsfrei. Ist die gewünschte Platte ausgewählt, kann ich die dort befindlichen Inhalte sortiert anzeigen lassen und meine Lieblingsalben mit einem Knopfdruck starten.
Zum Streaming-Umfang des Block-Alleskönners gehört aber auch die kabellose Wiedergabe via Bluetooth. Der diesbezügliche Verbindungsaufbau könnte kaum einfacher sein. Ist die Quelle „Bluetooth“ am Block gewählt, gibt sich das Smartradio auch schon als „Block SR200MKII“ zu erkennen. Ein Fingertipp genügt nun, um Smartphone (oder Tablet/Notebook) mit meinem Testgast zu verbinden. „Wozu Bluetooth?“, werden sich einige Leser fragen. Ganz einfach, damit auch schnell mal die Playlists der Gäste wiedergegeben werden können, ohne dass man sein WLAN-Passwort herausgeben muss.

Die Bluetooth-Einrichtung ist in wenigen Sekunden hergestellt.

App-Steuerung

Selbstverständlich lässt sich das schicke SR-200 MkII aber auch per Smartphone-App steuern. Das funktioniert bei Block traditionell über die kostenlos erhältliche Undok-App. Sie steht sowohl im Apple- wie im Google Play Store zu Verfügung. Ist sie auf das Smartphone (bei mir ein iPhone) geladen und geöffnet, wird mein Testgast sofort automatisch erkannt. Ein Fingertipp auf „BLOCK SR200MKII“ genügt nun, um das Gerät per Handy befehligen zu können. Einen weiteren Fingertipp auf „Quellen“ gewährt mir den Zugang zu Spotify oder zu meiner auf NAS-Platte gespeicherten Musiksammlung. Oder aber ich wähle andere Wiedergabemöglichkeiten wie CD, Bluetooth, externe Quellen (opt. Digitaleingang, Aux etc.). Über die „Durchsuchen“-Schaltfläche kann ich aber auch ganz einfach neue Internetradiosender suchen oder beispielsweise durch meine Musiksammlung vom NAS-Server navigieren.
Alternativ lässt sich das Smartradio aber auch über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung steuern und kontrollieren. Das funktioniert vollumfänglich, ist aber selbstverständlich nicht so komfortabel wie per App.

Ist die App auf das Smartphone geladen, sucht es selbstständig nach verfügbaren Spielpartnern. In meinem Test wurde das SR-299 MkII sofort gefunen.

Rausch- und unterbrechungsfrei

Digitalradio oder DAB+ gehört selbstverständlich ebenfalls zum Ausstattungsumfang des SR-200 MkII. Vereinfacht erklärt, handelt es sich dabei um einen Radiostandard, dessen Senderangebot vollständig störungs- und unterbrechungsfrei empfangen und wiedergegeben werden kann. Schlechter Empfang oder nerviges Rauschen gibt es hier nicht. Zudem bietet diese Empfangsvariante Zusatzangebote, wie programmbegleitende Texte (z.B. Nennung von Titel und Interpret) oder Bilder (z.B. Album-Cover). Das alles wird im Übrigen sehr schön und sauber auf dem mittig platzierten Display im Block dargestellt. In dieser Disziplin starte ich dann auch gleich meinen Test. Der Suchlauf fördert nach weniger als einer Minute gleich einige Sender zutage. Mit „Radio Bob!“ auch eine meiner favorisierten Radiostationen. Von Rauschen keine Spur. Der Empfang ist rein und präzise. Das kommt unter anderem der Stimm- und Detailwiedergabe zugute. Die Stimme „des alten Amis“ Rick De Lisle ist körperhaft, gefestigt, natürlich. Der Dynamikumfang profitiert also ebenfalls vom Digitalempfang.

Kontrolliert, drahtig, agil

Bestätigt wird dieser Eindruck nur wenige Augenblicke später, als „Massive Waggons“ von Billy Balloon Head läuft. Jetzt sind sofort Spielfreude und Temperament auszumachen. Aufgrund dieser Stärken kommen Dynamik und Kraft des Songs dann auch schnell zur Geltung. Drahtig in den Mitten und absolut unaufdringlich im Bass. Diese Unaufdringlichkeit ist aber keineswegs kritisch gemeint. Statt wummernder, nerviger Bässe spielt das SR-200 MkII im Frequenzkeller absolut kontrolliert und unangestrengt. Statt Überzeichnung oder einer fetten Performance, wie man sie von vielen anderen, ähnlich-großen Mitbewerbern kennt, liefert der Block-Tausendsassa eine homogene und wirklich überzeugende Tieftonabbildung. Und auch im Hochtonbereich spielt mein schicker Testgast auf einem wirklich hohen Niveau. Inzwischen beschallt mich der 200er seit einigen Tagen an meinem Schreibtisch. Selbst unter niedriger Lautstärke spielt er hier drahtig, agil und mit einem soliden Grundtonfundament. Und absolut unaufdringlich. Diesem Smartradio höre ich einfach gern zu.

Ist die Quelle DAB+ gewählt darf man sich über rausch- und unterbrechungsfreien Empfang freuen – und über Zusatzinformationen, die im Display angezeigt werden.

Ans Wesentliche gedacht

Für den Einsatz im Büro ist das SR-200 MkII aber fast schon zu schade. Klar kann man es überall einsetzen. Meiner Meinung nach gehört das moderne Audio-System aber ins Wohnzimmer. Um andere Räumlichkeiten zu beschallen, bietet Block entsprechende Alternativen an. Für das Schlafzimmer gibt es zum Beispiel das kompaktere CR-20. Wie das SR-200MkII verfügt es über ein großes Display mit Uhrzeitangabe und eine Timer-Funktion und kann damit auch als Wecker eingesetzt werden. Mein Testgast kann aber noch mehr, weshalb ich es auch hauptsächlich im Wohnzimmer sehe. Dazu gehört zu allererst das CD-Laufwerk. Ein Feature, auf das einige andere Marken einfach mal verzichten. Warum eigentlich? Schließlich befindet sich doch in fast jedem Haushalt noch eine stattliche CD-Sammlung. Zumindest ist das in meinem Haushalt und bei den meisten meiner Freunde und Verwandten so. Wer also noch ein paar Silberscheiben besitzt, kann die über das SR-200 MkII wiedergeben.

Mehr Druck

Auch das funktioniert übrigens sehr gut. Schiebt man die CD ins Laufwerk, wechselt das Smartradio automatisch auf die Quelle „CD“ und beginnt selbstständig mit der Wiedergabe. Über die unter dem Slot-In befindlichen, silber-glänzenden Taster kann ich die Wiedergabe nun pausieren, stoppen oder fortsetzen. Oder ich skippe einfach durch das Album oder verändere die Lautstärke. Gleiches funktioniert selbstverständlich auch über die schneeweiße Fernbedienung und via Undok-App. Klanglich legt das SR-200 MkII jetzt erwartungsgemäß noch eine Schippe drauf. Der Präsenzbereich wird größer, Stimmen haben jetzt noch mehr Körper und die Klangbühne zieht sich breiter auf. Das passiert übrigens auch in der Tiefe, so dass man den Eindruck haben könnte, hier spielt ein größeres HiFi-Setup. Für diesen Eindruck ist allerdings auch die Bassperformance verantwortlich. Jetzt wirkt alles agiler, druckvoller, mit mehr Knack. Das Block-System ist also eindeutig in der Lage, Musikstücke mit höheren Auflösungen auch entsprechend wiederzugeben.

Die CD wird einfach in den Slot unter den Slot geschoben. Anschließend wird sie eingelesen und die Wiedergabe automatisch gestartet.

Kabelloses Streaming und USB

Noch etwas spannender und komfortabler wird es, als ich „Musikabspieler“ als Quelle aufrufe. Sofort werden mir alle im Netzwerk freigegebenen Festplatten auf dem Display angezeigt. Über den großen Drehregler kann ich mich nun durch durch das Menü scrollen. Komfortabler gelingt die Navigation selbstverständlich über die App. Ist die gewünschte NAS-Platte ausgewählt, kann ich mir meine Songs nach Playlisten, Albumname, Genre, Interpret etc. filtern lassen. Das funktioniert übrigens auch, wenn man einen USB-Stick oder eine 2,5-Zoll-Festplatte an den rückseitigen Port hängt. Über die App gelingt das Auffinden des gewünschten Albums dann in wenigen Augenblocken. Ein einfacher Fingertipp auf den Titel bzw. den Albumnamen genügt nun, um die Wiedergabe zu starten. Das SR-200 MkII ist übrigens in der Lage Musikfiles in den Formaten AAC, AAC+, MP3, MP4, WAV, WMA und FLAC in Auflösungen bis 48 Kilohertz wiederzugeben.

Die Quellwahl erfolgt direkt am Gerät oder per Fernbedienung über Informationen im Display. Hier werden alle verfügbaren Quellen übersichtlich dargestellt.

Partymacher

Zum Komfort kommt dann auch hier die Klangqualität: Das Block-Setup zeigt sich auch in der Wiedergabe digital abgelegter Musikstücke von seiner Schokoladenseite. Mit „All My Life“ wähle ich nun einen Titel der Foo Fighters. Einem Titel, der von folgenden Eigenschaften lebt: Dynamik, Kraft und Impulskraft. Exakt die werden dann auch sofort transportiert, was mich innerhalb weniger Augenblicke zu einem unvernünftigen Dreh am Lautstärkesteller animiert. Eine Entscheidung mit Folgen, denn der jetzt angebotene, fast schon knochentrockene Grundton und das spürbare Temperament reissen mich einfach mit. Um es klar zu sagen: Das SR-200MkII kommt natürlich nicht ganz an die Performance des deutlich größeren Block HiFi-Bausteins CVR-200 heran. Muss es aber auch nicht. Es wurde für einen anderen Zweck konzipiert. Und diesen erfüllt es bis ins kleinste Detail. Für ein Smartradio mit solch kompakten Abmessungen geht das 200er extrem agil und spielfreudig zur Sache.

Der in die Unterseite des Smartradios eingelassene Woofer sorgt für Extradruck im Bassbereich.

Musik liegt in der Luft

Fehlt noch die in vielen Haushalten aktuell meistgenutzte Art des Musikplaybacks: Bluetooth! Ist die Quelle „Bluetooth“ gewählt, gelingt der Verbindungsaufbau im Nu. Anschließend kann ich entscheiden, ob ich die auf meinem Smartphone abgelegte Musik hören oder einen Online-Musikdienst über diesen Weg wiedergeben möchte. Ich entscheide mich für Letzteres und wähle Tidal. Was jetzt auffällt: Die Lautstärke unterscheidet sich deutlich von den zuvor gewählten Quellen. Das liegt aber daran, dass der Wiedergabepegel meines Handys ziemlich niedrig gewählt ist. Heisst im Umkehrschluss: Ich kann die Lautstärke sowohl direkt am SR-200 MkII wie auch über die Hardkeys an meinem iPhone regeln. Sehr praktisch! Block legt aber noch einen drauf: Via Fernbedienung bzw. über die entsprechend beschrifteten Taster am Smartradio kann ich die Wiedergabe jetzt auch pausieren, stoppen oder durch die Titelliste skippen. Ich muss das Handy also nicht zwingend in Händen halten, um die Wiedergabe zu kontrollieren.

Raumfluter

Jetzt muss sich das Smartradio nun noch in der Bluetooth-Wiedergabe beweisen. Das gelingt ihm dann auch so gut wie erwartet. In Donald Fagens „Morph The Cat“ warte ich einen Moment, bevor ich dem Impuls nachgebe am Lautstärkeregler zu drehen. Eine gute Entscheidung, denn nach den kontrollierten ersten Takten drückt das SR-200 MkII nun ordentlich aufs Bass-Gaspedal und flutet den Raum mit einem dichten Klangteppich. Selbstverständlich weiterhin kontrolliert und ausgewogen. Das ist auch der beiden Drei-Zoll-Breitbandlautsprecher zu verdanken, die den Sound in mittleren und hohen Frequenzen fokussiert halten. Insgesamt wirkt das Klangbild so erfreulich geschlossen und harmonisch. Tiefe Töne bleiben sauber und klar unterscheidbar. Der Oberbass langt zwar ein wenig kräftiger hin als die tieferen Lagen, Stimmen bleiben davon aber unberührt. Um es kurz zu machen: Wer ein kompaktes Smartradio sucht, das Wohnräume mit bis zu 30 Quadratmetern Fläche sauber mit Musik füllt, der ist hier genau richtig!

Die Infrarot-Fernbedienung gehört zum Lieferumfang. Entscheidet man sich für ein schwarzes SR-200 MkII, wird auch sie in schwarzer Ausführung geliefert.

Feintuning einfach gemacht

Ein weiteres Feature, das ich auf jeden Fall noch erwähnen möchte, ist der integrierte Equalizer: Diesen rufe ich auf, indem ich im Menü in die „Systemeinstellungen“ und anschließend in „Equalizer“ wechsele. Oder, indem ich in der App rechts oben das Zahnrad-Symbol anklicke und dann „Equalizer“ anwähle. Ist einer der beiden Schritte getan, kann ich die beiden Klangregler für Bass und Höhen verschieben. Die geforderten Änderungen sind jetzt sofort und in Echtzeit hörbar. Und zwar ohne, dass ich irgendetwas bestätigen muss. Alternativ kann ich mich aber auch für eines von acht Presets entscheiden. Je nach Musikgenre oder Hörgeschmack lässt sich der Sound des SR-200 MkII so schnell und einfach anpassen. Auch mit der Aufstellung lässt es sich ebenfalls noch ein bisschen spielen und Soundtuning betreiben. Bewege ich das Smartradio beispielsweise ein Stück von der Wand weg (oder näher heran), kann die Bassintensität nach meinem Gusto verändert werden.

Das SR-200 MkII ruht auf soliden Rundfüssen mit Gummisohle. So hat das Smartradio auch unter lauteren Pegeln mit ordentlich Bass einen jederzeit festen Stand.

Fazit

Das SR-200MkII ist klanglich wie auch optisch eine Bereicherung fürs Wohnzimmer. Es ist modern ausgestattet und bedient alte wie neue Tonquellen. Streaming, Bluetooth, CD, Spotify, DAB+ etc. etc., alles an Bord. Zum großen Funktionsumfang kommt der ausgewogene, wirklich gute Klang. Das SR-200 MkII spielt kraftvoll, agil und ist – gemessen an seinen kompakten Abmessungen – erstaunlich leistungsstark. Darüber hinaus punktet es durch eine hervorragende Verarbeitung, sein zeitloses Design und der intuitiven, kinderleichten Bedienung. Das alles mach dieses Smartradio für mich zu einem smarten Highlight und zu einer uneingeschränkten Empfehlung.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Block
SR-200 MkII
Produktkategorie:Smartradio
Preis:- 681,37 Euro (16% MwSt.)
- 699,00 Euro (19% MwSt.)
Ausführungen:- Hochglanz-Schwarz
- Hochglanz-Weiß
- Silber
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484/92009010
www.audioblock.com
Abmessungen (HBT):128 x 430 x 280 mm
Gewicht:5,6 kg
Lautsprecher:2x 3-Zoll-Full-Range
Anschlüsse:- WiFi
- Bluetooth
- USB
- Ethernet-Anschluss
- optisch Digital
- 3,5-mm-Kopfhöreranschluss (Front)
- 3,5-mm-Aux In (Front)
Dateiformate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Lieferumfang:- Fernbedienung inkl. Batterien
- Teleskop-Antenne
- WiFi-Antenne
- Bedienungsanleitungen
Pros und Contras:+ agiler Grundton
+ leistungsstark
+ ausgewogener Klang
+ Streaming (DLNA/UPnP)
+ Bluetooth
+ DAB+
+ CD-Laufwerk
+ Internetradio
+ Farbdisplay
+ Schlummer- und Weckfunktion
+ Undok App-Control

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Block SR-200 MkII – Exklusiv gestyltes Smartradio mit Streaming-Skills und HiFi-DNA erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Aperion Audio Super Tweeter MkII – Klangupgrade für die geliebten Lautsprecher

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Die Aperion Audio Super Tweeter MkII versprechen einen brillanteren Hochton. Dank stufenweiser Hochtonanpassung soll das mit nahezu jedem Lautsprecher funktionieren. Optisch lassen sie sich tatsächlich in fast jede Wiedergabe-Kette einbinden. Aber sorgen sie hier tatsächlich für ein merkliches Klangupgrade?

Einfach auf die vorhandenen Lautsprecher stellen, anschließen, fertig! Um die Super Tweeter MkII zu nutzen, sind keinerlei Einstellungen im Verstärker/Receiver vorzunehmen.

Viele Musikfreunde kennen das. Die heißgeliebten Lautsprecher lassen nach Jahren an Leistung nach. Meist macht sich das zuerst in der Hochtonwiedergabe bemerkbar. Wo früher brillante Höhen zelebriert wurden, wirkt es heute vergleichsweise matt. Oder ein anderes Szenario: Man ist mit seinen Lautsprechern hochzufrieden – bis der Umzug in einen anderen Raum oder gar eine andere Wohnung ansteht. In der neuen Umgebung kann der Lautsprecher seine Stärken plötzlich nicht mehr ausspielen und wirkt seiner Brillanz beraubt?
Für beide Szenarien gibt es eine Lösung: Einen additiven Super-Hochtöner. Solche
Zusatz-Lautsprecher gibt es von einigen Herstellern. Tannoy wäre der hier vielleicht prominenteste Name. Deutlich günstigere – und auch flexiblere und wohnraumtauglichere – Alternativen bietet die US-Marke Aperion Audio an. Wir haben uns die kleinste Variante, den Super Tweeter MkII, mal zum Test bestellt.

Wofür einen Superhochtöner?

Ich gebe zu, als ich vor einigen Jahren erstmals einen solchen Super-Hochtöner auf einer Messe erblickte, hielt ich diesen für ein unnützes Extra. Inzwischen erlebe aber selbst eben erwähntes Szenario Nummer 1. Meine eigenen Lautsprecher klingen irgendwie nicht mehr so, wie vor etwa zehn Jahren. Das kann an geändertem Hörgeschmack oder am fortschreitenden Alter liegen. Oder eben daran, dass meine Standboxen leistungstechnisch nachlassen.
Als der deutsche Aperion Audio-Vertrieb HifiPilot nun vor einiger Zeit die neuen Zusatz-Hochtöner vorstellte, war klar, dass ich das mal ausprobieren müsste. Also habe ich mir mal die kleinere, der aktuell zwei angebotenen, Versionen zum Test geholt. Im Detail handelt es sich dabei um den Super Tweeter MkII in Seidenmatt, der im Paar aktuell für knapp 350 Euro im Direktvertrieb bei HifiPilot angeboten wird. Wahlweise erhältlich in Schwarz Hochglanz, Schwarz Seidenmatt oder Weiss Seidenmatt.

Die Front ziert eine ausgeschnittene Alu-Blende. HInter ihr arbeitet der große und flinke Bändchen-Hochtöner.

Superschnell und …

Ich habe mich für die weiß-seidenmatte Variante entscheiden. Mit 14 Zentimetern Höhe und etwa 10,5 in der Breite ist der Super Tweeter MkII erfreulich klein. So kompakt, dass beide Module in eine Umverpackung passen, die in etwa der Größe eines Schuhkartons entspricht. Sanfte Rundungen und die Reduzierung auf das Wesentliche lassen die weißen Schallwandler sogar noch ein stückweit kompakter und unauffälliger erscheinen. Die Frontseite ist mit einer schwarzen Aluminium-Platte versehen. Hinter ihren Ausschnitten sitzt der große Bändchen-Hochtöner. Genau genommen handelt es sich hier um einen Magnetostaten. Hier schwingt also eine superleichte Folie. Auf ihr sind gleichmäßig Leiter verteilt. Vereinfacht erklärt, wird das elektrische Musiksignal über Magneten auf diese Leiter übertragen, die die Folie in Bewegung bringen und so Hörschall erzeugen. Diese Wiedergabe-Variante ist wesentlich schneller als ein dynamischer Hochtöner und auch impedanzunkritischer, weshalb sich der Super Tweeter MkII als ideale Ergänzung zu nahezu jedem Lautsprecher verspricht.

… hochflexibel

Nicht minder interessant wird es auf der Gehäuserückseite. Im Gegenteil, hier finden sich nämlich gleich zwei Drehregler zur Feinjustage: Über den oberen Drehsteller wähle ich die gewünschte Übergangsfrequenz. Die stufenweise justierbare Frequenzweiche bietet mir hier fünf Presets zwischen acht und sechzehn Kilohertz an. Welches hier die richtige Einstellung ist, ist immer von den jeweiligen Hauptlautsprechern abhängig. Je niedriger der gewählte Wert, desto mehr überlappen sich der Hochtöner der Hauptlautsprecher und der Super Tweeter MkII in der Wiedergabe. Unabhängig davon würde ich aber empfehlen, etwas mit den Einstellungen zu spielen. Gleiches gilt für den darunter befindlichen Regler. Hier lässt sich der Pegel einstellen. Wichtig ist hier das kleine Minus-Symbol vor den jeweiligen Werten. Heisst: Je weiter ich den Regler nach rechts drehe, desto leiser spielt der Super Tweeter MkII. In Verbindung mit unseren Test-Standlautsprechern mit Alu-Hochtöner gefiel mir die Einstellung bei zwölf Hertz und -1 Dezibel am besten.

Angeschlossen werden die kleinen Super Tweeter ganz simpel über ihre rückseitig platzierten Schraubklemmen.

Einfach ausprobieren

Je nach Hörgeschmack, Lautsprecher, oder Zimmergröße können andere Einstellungen bei Ihnen aber auch ein besseres Ergebnis liefern. Idealerweise probiert man also einfach mal ein bisschen was aus. Zunächst platziert man den Superhochtöner einfach auf seinem Stand- oder Regallautsprecher. Idealerweise so, dass beide Schallwände vorn bündig abschließen. So lassen sich Laufzeitunterschiede gleich von Beginn an vermeiden. Anschließend wird der Super Tweeter MkII einfach via Lautsprecherkabel mit dem Terminal des Hauptlautsprechers verbunden. Die kleinen Aperion Audio-Schallwandler bieten dafür massive Schraubklemmen an, die auch Bananas aufnehmen. Um den Aufbau nach hinten aber so gering wie nötig und so unauffällig wie möglich zu halten, habe ich mich hier aber für den Einsatz von unkonfektionierten Kabeln entschieden. Ganz wichtig: Aperion Audio rät dringend davon ab, den Super Tweeter MkII direkt an einem Verstärker zu betreiben. Das würde allerdings auch keinen Sinn ergeben. Dennoch soll diese Info hier nicht unerwähnt bleiben.

Wichtig ist, dass die Front des Super Tweeters bündig mit der Front der Hauptlautsprecher abschließen.

Frei und körperhaft

Bevor es an den Praxistest geht noch ein paar Detailinformationen: Gehört habe ich die Super Tweeter MkII in unserem rund 40 Quadratmeter messenden Hörraum mit vergleichsweise wenig Möblierung. Um auf Nummer Sicher zu gehen, habe ich hier die Canton GLE 496.2 und meine privaten Lautsprecher als Spielpartner verwendet. Alles aufgebaut in einem Stereodreieck mit einer Seitenlänge von rund 2,80 Metern. Meinen Hörtest starte ich dann David Bowies „Space Oddity“. Zunächst allerdings noch ohne angeschlossene Superhochtöner. So möchte ich mir ein grundsätzliches Bild vom Klang der hier agierenden Kette, bestehend aus Pioneer A-40AE, Magnat-Streamer MMS-730 und Lautsprecher-Kombination, machen. Nachdem der Song endet, verbinde ich das Aperion Audio-Duo, starte die Wiedergabe und … kann erstmal kaum einen Unterschied festmachen. Die Stimme klingt vielleicht einen Tick präsenter, körperhafter. Und vielleicht auch etwas freier. Oder ist das vielleicht nur Einbildung? Manchmal redet man sich ja unbewusst etwas ein.

Super Tweeter MkII für mehr Präsenz

Um der Sache auf den Grund zu gehen, klemme ich die Super Tweeter MkII wieder ab und starte die Wiedergabe erneut. Jetzt dauert es aber nur wenige Augenblicke, um einen deutlichen Unterschied festzumachen. Besser gesagt, einen nicht unwesentlichen Klangrückschritt. Auch wenn die Stimmwiedergabe nicht direkt in den Wiedergabebereich der Aperions fällt, wirkt Bowies Gesang nun tatsächlich eine Stufe zurückgenommen. Es klingt weiterhin sehr gut, allerdings mit merklich geringerer Präsenz und irgendwie auch weniger differenziert. Also: Schnell wieder dran mit den Super Tweetern an die Canton GLE 496.2 und weiter geht’s im Test. Diesmal mit Madonna und „Medellin“. Hier verfestigt sich mein Höreindruck dann schnell. Jetzt überzeugt das Upgrade durch Leichtigkeit und eine ansatzlose Wiedergabe. Und durch eine Erweiterung der Räumlichkeit. Der leichte Hall in Madonnas Stimme füllt den Raum. Dabei gewinnt der Klang spürbar an Tiefe – und an scheinbarer Auflösung.

In meinem Test habe ich das beste Klangergebnis mit fast vollständig auf den Referenzplatz ausgerichteten Lautsprechern erlebt.

Ausrichtung und Anpassung

Diese Leichtigkeit kommt scheinbar auch den feinen Nuancen und der Dynamik entgegen. Der Song wirkt straffer, agiler, richtiger. Und irgendwie auch gerichteter, weniger diffus. Das alles kommt der gesamten Raumabbildung zugute. Sehr wichtig in diesem Zusammenhang: Experimentieren Sie auch mal ein bisschen mit der Lautsprecher-Winklung. Nahezu vollständig auf den Hörplatz ausgerichtet, habe ich beispielsweise das für mich beste Ergebnis erhalten.
Testweise stelle ich den oberen Regler anschließend mal auf sechzehn Kilohertz. Nun fällt das Klangbild wieder leicht zusammen. Es klingt zwar noch immer gut, aber eben nicht so gut wie kurz zuvor. Also klemme die Aperions testweise wieder ab. Tatsächlich kann ich jetzt sogar fast keinen Unterschied mehr zwischen der Wiedergabe mit und ohne Super Tweeter MkII feststellen. Meine Schlussfolgerung dazu: Das Aperion Audio-Duo zeigt sich im Bereich von zwölf bis sechzehn Kilohertz in unserem Hörraum als ideale Ergänzung zur GLE 496.2.

Auch optisch können sich die gut verarbeiteten Super Tweeter MkII durchaus sehen lassen.

Raum für mehr

Da ich den Zugewinn an Raum und Feindynamik aber schnell schätzen gelernt habe, stelle ich den Schalter wieder auf zwölf Kilohertz. Anschließend wechsle ich auf „I Was Made For Loving You“ von Maria Mena. Einem Cover des legendären Kiss-Hits aus dem Jahre 1979. Einem vergleichsweise ruhigen Stück, dass trotz seiner spartanischen Instrumentierung jede Menge Kraft übermittelt. Natürlich immer vorausgesetzt, es wird über ein besseres HiFi-Setup wiedergegeben. Ein solches habe ich jetzt hier eindeutig vor mir. Maria Menas Stimme füllt den Raum zwischen und hinter den Lautsprechern. Dazu zieht sich die akustische Frontszenerie auch ein Stück über die Standorte meiner Lautsprecher nach rechts und links hinweg. Als der Song dann etwas mehr Fahrt aufnimmt, wandelt er sich leicht in Richtung Country. Interessant ist dabei das klare Spiel der Gitarre, das die ganze Räumlichkeit repräsentiert, die ich nun erlebe. Ja, die Einstellung „12KHz“ ist in meinem Setup offensichtlich perfekt.

Upgrade für betagte Schätzchen

Zum Testabschluss stelle ich dann nochmal meine eingangs erwähnten, eigenen Lautsprecher auf und kombiniere Sie mit den Super Tweetern. Wie gesagt, in der letzten Zeit empfand ich die Hochtonwiedergabe als etwas zurückgenommen, auch wenn mich die Standboxen im Bass und Grundton nach wie vor begeistern. Zunächst einmal übernehme ich für den zweiten Test dann meine zuvor gewählten Einstellungen. Der Unterschied ist gleich feststellbar. Allerdings fehlt mir ein bisschen die Anbindung zwischen Mittel- und Hochtonbereich. Also drehe ich den Regler mal auf zehn Kilohertz. Und siehe da, plötzlich wirkt der Sound wesentlich homogener und ausgeglichener. Besonders auffällig ist das in der Wiedergabe von Geigen, Becken oder Hi-Hat. Alles erscheint deutlich präsenter, deutlicher, vordergründiger. Gleiches gilt für die Stimm- und Detailwiedergabe. So wirkt der gesamte Klang musikalischer und mit einem charakteristischem Drive. Vielleicht sogar einen Tick zu charakteristisch. Aber auch das lässt sich feinjustieren.

Je nach Hauptlautsprecher, Raumgröße- und -einrichtung, sowie nach dem eigenen Hörgeschmack kann sich der EInsatz der Super Tweeter völlig unterschiedlich auswirken.

Feinjustage

Dafür kommt nun der untere Regler zum Einsatz: Von -1 wechsele ich auf -2 Dezibel. Ahh, jetzt rastet das Klangbild (für meinen Geschmack) richtig ein. Der Hochton ist greifbar. Greifbar, aber keineswegs aufdringlich oder nervig. Details sind existent, dominieren aber nicht den Gesamteindruck. So gefällt mir das richtig gut. Meine alten Schätzchen agieren plötzlich viel frischer. Tiefe Bässe, punchige Grundtöne, alles auf gewohnt hohem Level. Dazu kommt jetzt ein Hochton, der eine völlig neue Präsenz und Spritzigkeit liefert. In meinem Fall sind die Super Tweeter MkII also ein echtes Upgrade. Eines, das den Klang aufwertet und zugleich noch jede Menge Flexibilität bietet. OK, optisch sind die kleinen Böxchen auf dem Hauptlautsprechern vielleicht gewöhnungsbedürftig. Dafür hieven sie den Sound vieler Lautsprecher aber auf ein neues Niveau. Musikfreunde, für die der Klang oberste Priorität hat, werden sich deshalb vermutlich nicht im Ansatz an der nun etwas veränderten Optik des HiFi-Systems stören.

Die Feinjustage wird ganz einfach über die rückseitig platzierten Drehregler vorgenommen.

Fazit

Die Super Tweeter MkII von Aperion Audio können ein echtes Klangupgrade sein. Ihre Vorteile spielen sie bevorzugt an älteren Lautsprechern oder in stark (Hochton-)bedämpften Räumen aus. Wer mit der Hochtonwiedergabe seiner Lautsprecher vollumfänglich zufrieden ist, den wird dieses Update vermutlich kaum weiterbringen. Mit den Super Tweetern sollte sich aber unbedingt jeder mal beschäftigen, der bei seinen betagten Lautsprechern im oberen Frequenzbereich noch Potenzial sieht. Das Gute daran: Die Installation ist superschnell durchgeführt, die Einstellungen sind kinderleicht umgesetzt und auch preislich ist diese Ergänzung hochattraktiv. Und: Der Kauf ist risikolos. Wer die Super Tweeter MkII im Direktversand bestellt, kann diese bei Nichtgefallen innerhalb von 30 Tagen wieder zurückgeben.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

90

89

Technische Daten

Modell:Aperion Audio
Super Tweeter MkII
Produktkategorie:Super-Hochtöner
Preis:340,20 Euro/Paar (16% MwSt.)
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Weiß, Seidenmatt
- Schwarz, Seidenmatt
- Schwarz, Hochglanz
Vertrieb:HiFiPilot GmbH, Eisingen
Tel: +49 7232 / 364 01 55
www.hifipilot.de
Abmessungen (HBT):151 x 112 x 166 mm
Gewicht:1,7 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:Ein-Wege,
Chassis:1 x Ultradünnes Aluminium-Bändchen (Magnetostat)
Trennfrequenz:- sechsstufig wählbar
Pegel:- sechstufige Hochtonanpassung
Anschluss:Single-Wire (Schraubklemmen)
Lieferumfang: - Super Tweeter MkII
- Anleitung
Pros und Contras:+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ Hochtonanpassung
+ transparente Hochtonwiedergabe
+ gute Verarbeitung
+ hervorragendes Preis/Leistungsverhältnis
+ Risikoloser Kauf

- Keine Lautsprecherabdeckung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Cayin N3 Pro – Audiophiler HiRes-Player mit Röhren-Timbre

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Röhrensound für unterwegs? Diese Klangveredlung bietet der Cayin N3 Pro als i-Tüpfelchen seines Feature-Portfolios: Der Digital Audio Player punktet mit einer HiRes-Fähigkeit bis PCM 384 und DSD265, Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit, symmetrischem und unsymmetrischem Kopfhörer-Ausgang – und dank seiner Schnittstellen kann er auch als HiRes-DAC in der HiFi-Anlage agieren. Per Touchscreen hat man alles bequem im Griff – und findet so noch viele weitere Features.

Der Cayin N3 Pro ist eine Augenweide – auch durch das rote Glimmen seiner Röhrenschaltung.

Cayin hat bei mobilen Playern ein Händchen für schickes Design: Konnte uns vor einiger Zeit bereits der formschöne N5MK2S beeindrucken, so sorgt nun der N3 Pro für begehrliche Blicke der Redaktionskollegen. Kein Wunder: Der Player strahlt mit seinem Aluminium-Gehäuse eine attraktive Hochwertigkeit aus, er ist schlank und wohlproportioniert und liegt so auch dank der Abrundungen aller Ecken und Kanten angenehm in der Hand und in der Hosentasche. Seine Vorder- und Rückseite sind durchgängig in gläsern-glänzendem Schwarz gehalten, die knapp zwei Zentimeter hohen Zargen hingegen sind nobel mattiert. Edel heben sich hiervon die kupfergoldenen Anschlüsse und Bedienelemente ab, die den Boden und eine Längsseite zieren. Hier finden wir drei Taster für die Funktionen Start/Pause, Track-Sprung vorwärts/rückwärts und, bei längerem Knopfdruck, schneller Vor- und Rücklauf. Das darüber positionierte gerändelte Rad verändert durch Drehen die Lautstärke, durch Drücken schaltet es den Player ein oder aus, während des Betriebs aktiviert es so das Display.

Das gerändelte Lautstärke-Rad dient auch dem ein An- und Ausschalten des Players. Darunter sind drei Taster positioniert – für Start/Pause sowie für Track-Sprung vorwärts und rückwärts beziehungsweise den schnellen Vor- und Rücklauf.

Touchscreen für Komfortbedienung

Auf der Front fällt natürlich als erstes die Anzeige auf, die über die Hälfte der Fläche einnimmt. Es ist ein 3,2-Zoll messender Touchscreen mit einer Auflösung von 480 mal 360 Pixeln. Die Darstellung dieses IPS-Displays besitzt eine schöne Schärfe, hat einen hohen Kontrast und bewahrt seine Anzeigequalität auch über einen breiten Blickwinkel. Das ist besonders attraktiv bei der Abbildung der Album- und Track-Cover. Hier glänzt der N3 Pro übrigens mit der Erkennung sämtlicher in den Metadaten mitgelieferten Bilder, während etliche andere Player oft nur Platzhalter anzeigen. Die Bildschirmgüte kommt aber ebenso der Lesbarkeit der Informationen und der Bedienung zugute – der N3 Pro ist über den Touchscreen nämlich komplett und komfortabel handhabbar. So liefert uns die obere Leiste des Displays Statusinfos zu den grundlegenden Einstellungen samt Akku-Anzeige, darunter erreichen wir durch Wischen und Drücken verschiedenste Einstellmöglichkeiten. Das geht intuitiv, weil wir es vom Smartphone oder iPhone längst gewöhnt sind.

Das Display bietet aber Dank mit seiner Abbildungsqualität eine gute Lesbarkeit – und als Touchscreen schnellen Zugriff auf die Musik, due Features und die Einstellmöglichkeiten.

Zahlreiche Features und Funktionen

Bei den Features und Funktionen bietet der N3 Pro ein sattes Portfolio. Da ist zuvorderst die Wahl des Transistor- oder Röhrenverstärkers, zu der wir später noch kommen, dann die dreistufige Gain-Einstellung für die Kopfhörer-Ausgänge, sodass auch wirkungsgradschwache Kopfhörer angetrieben werden können, hinzu kommen diverse Sound- und Wiedergabe-Einstellungen wie die Track-Reihenfolge, Track überblenden oder nahtlos abspielen, ein zehnbändiger Equalizer, Filter-Modi für PCM und DSD oder Replay Gain für die Vereinheitlichung der Lautstärke bei der Wiedergabe gemischter Playlisten. Die kann man natürlich auch anlegen, überdies lassen sich Songs als Favoriten abspeichern oder bei den „Häufig gespielten Titeln“ finden. Hinzu kommen nun noch zahlreiche System-Einstellungen wie die Sprachauswahl, die Display-Beleuchtungszeit, automatische Gerätabschaltung, Bildschirm- und Tastensperre, aber auch die Einbindung in das heimische WiFi zur Übermittlung von Software-Updates und die Bluetooth-Kopplung, durch die der N3 Pro streamingfähig wird. Auch hierzu später mehr.

Der Cayin N3 Pro kann auch als externer DAC für einen Rechner agieren und so für ein klangliches Upgrade sorgen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten …

Der N3 Pro denkt er mit: Er erkennt automatisch, ob etwa ein Kopfhörer angeschlossen ist oder ein Speichermedium angedockt wurde. Das kann eine microSD-Karte bis maximal ein Terabyte sein, für die der N3Pro einen Kartenslot bietet, oder eine externe Festplatte, die per OTG (On The Go)-Kabel an den USB-C-Port des N3 Pro angeschlossen wird. Einen eigenen internen Speicher besitzt der Player nicht. Der USB-C-Port macht den Player ultraflexibel: So können wir Musikfiles vom Computer aufspielen, so lassen sich umgekehrt aber auch Files an einen anderen DAC senden, dann arbeitet der N3 Pro nur als Zuspieler. Das geht mit einem entsprechendem USB C/Koax-Adapterkabel auch via S/PDIF. Wir können aber den N3 Pro auch selbst als externen DAC nutzen. So lässt sich die mediokre Soundkarte des Computers oder Laptops umgehen, und so können wir den Player über ein OTG-Kabel auch mit unserem Smartphone verbinden. Computer oder Smartphone dienen dann allein als File-Lieferant.

Mit zahlreichen Einstellungen bietet der N3 Pro eine große Feature-Vielfalt. Dazu gehören der Equalizer oder wie hier abgebildet, die dreistufige Gain-Anpassung, mit der auch wirkungsgradschwächere Kopfhörer betrieben werden können.

…und vielfältige Anschlussmöglichkeiten

Der N3 Pro gibt die von ihm ins Analoge gewandelte Musik über drei Buchsen auf der Unterseite aus. Für den Kopfhöreranschluss gibt es zwei Miniklinken-Buchsen: eine unsymmetrische im gängigen 3,5-Millimeter-Format und eine symmetrische im 4,4-Millimeter-Format. Dies ist der hochwertigere Anschluss, der die Potenz der vollsymmetrischen, also kanalgetrennten Verstärkerschaltung des N3 Pro optimal ausnutzt und zudem einen deutlich satteren Output liefert. Das kommt besonders fordernden oder wirkungsgradschwachen Kopfhörern zugute. Aufgrund des hohen Outputs ist diese Buchse auch als symmetrischer Line-Out nutzbar. Die dritte Buchse am Gehäuseboden ist nun noch ein unsymmetrischer 3,5-Millimeter-Line-Ausgang. So lässt sich der N3 Pro also als mobiler Musikmacher für unterwegs nutzen – oder als stationäre Musikzentrale im heimischen Wohnzimmer, die entweder als Quellgerät Files liefert oder als eigenständiger DAC agiert, um Tracks ins Analoge zu wandeln und einem Verstärker zur Verfügung zu stellen. Doch was kann der N3 Pro nun alles konvertieren?

Die Anschlüsse des Cayin N3 Pro: Er bietet drei analoge Ausgänge, einerseits eine unsymmetrische Miniklinkenbuchse allein für den Kopfhörer (Mitte), andererseits eine symmetrische Miniklinkenbuchse (rechts), die wahlweise für einen Kopfhörer oder als Line-Out für einen externen Verstärker genutzt werden kann. Hinzu kommt ein unsymmetrischer Miniklinken-Line Out. Digitalseitig bietet der N3 Pro eine multifunktionale USB-C-Buchse. Über sie wird der Player aufgeladen, mit einem Rechner verbunden, um ihm als externe Soundkarte zu dienen oder von ihm Musikfiles zu empfangen, zudem kann die Buchse mit einem optionalen Kabel als S/PDIF-Signal-Schnittstelle genutzt werden.

HiRes in PCM und DSD samt Vielfalt der Formate

Der N3 Pro ist ein HiRes-Player und „Allesfresser“: Er spielt so gut wie jedes gängige Format der grundlegenden File-Arten PCM und DSD. Das beginnt beim gängigen MP3-Track und reicht bis zum exotischen SACD-ISO. Bei den HiRes-Files vollführt der N3 Pro sein Wandlungswerk bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und bis DSD 256. Hinzu kommt MQA, was aktuell als FLAC wiedergegeben wird, mit dem geplanten nächsten Firmwareupdate aber formatgerecht gewandelt werden soll. Für die Dekodierung kommen gleich zwei hochklassige 32-Bit-2-Kanal-Konverterchips zum Zuge. Zwei separate Oszillatoren sorgen dabei als Taktgeber für das richtige Timing. Übermittelt der N3 Pro die Files digital per USB, so gibt er sie bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit aus, bei DSD geht es bis DSD128 – wahlweise nativ, containerverpackt per DoP (DSD over PCM) oder gewandelt per D2P (DSD to PCM). Wenn wir den USB-Ausgang als S/PDIF-Schnittstelle nutzen, geht die Fileübertragung bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD64 (DoP).

Der LED-Ring am unteren Ende der Front informiert uns mit seiner Farbgebung schnell über die Qualität des gerade laufenden Files – angefangen von Orange, was für ein verlustbehaftetes Format steht, bis hin zu Violett und Weiß, was für hochauflösende Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit beziehungsweise bis DSD 256 steht.

File-Übertragung per WiFi, Musik-Streaming via Bluetooth

Der N3 Pro ist auch streamingfähig. Per Wifi sind Software-Updates aufspielbar, aber ebenso Musik – als kabellose Alternative zu USB. Dazu gibt man in den Browser des zuspielenden Computers eine http-Adresse ein, die der N3 Pro uns nennt – prompt sehen wir auf dem Computerbildschirm den Musikbestand des Players. Vom Rechner aus können wir über den Button „Upload Files“ nun mit wenigen Klicks neue Files zufügen – prima! Nun zum Musikstreaming: Für die kabellose Übermittlung und Wiedergabe von Musik des Smartphones oder einer anderen Bluetooth-Quelle nutzt der Player den Bluetooth-Standard 5.0. Hier unterstützt er auch die Codecs, die HiRes-Streaming ermöglichen: Über LDAC geht 96 Kilohertz/24 Bit, UAT erlaubt einen Datentransfer von Files bis 192 Kilohertz/24 Bit. Via Bluetooth und über ein Smartphone können mit dem N3 Pro auch Streamingdienste wie Tidal genutzt werden.

Musik lässt sich auch per WiFi aufspielen. Wer in den Browser seines Rechners eine bestimmte Adresse eingibt, bekommt die bereits auf dem Player verfügbare Musik angezeigt und kann, wie hier gezeigt, weitere Files hinzufügen.

Bluetooth-Komfort bis hin zur Fernbedienung

Die Codecs lassen sich im „Bluetooth“-Menü einstellen, hier bietet der Player jeweils drei verschiedene Datenbandbreiten für UAT und LDAC an, dazu kann man SBC voreinstellen – und, Überraschung, auch den in den technischen Daten unerwähnten Codec aptX. Nun gilt bei Bluetooth immer: Das zuspielende Gerät muss ebenfalls mit den jeweiligen Codecs ausgestattet sein. Deshalb sucht der N3 Pro, Voreinstellung hin oder her, eigenständig die (best-)mögliche Verbindung. Da muss man eventuell auch beim Smartphone den Bluetooth-Verbindungstyp wechseln, um den N3 Pro qualitativ nicht auszubremsen. Über Bluetooth ist der N3 Pro außerdem fernbedienbar. Dafür installiert man auf dem Smartphone oder Tablet die kostenfreie Player-Software „HiBy Music“ und aktiviert beim Player die Einstellung „HiBy-Link“. Ist der N3 Pro Teil der heimischen HiFi-Anlage, besitzt man nun einen komfortablen Fernzugriff auf den N3 Pro und seinen Musikbestand. Insgesamt ist bei den Bluetooth-Möglichkeiten ein wenig Schlaumachen und Ausprobieren angesagt, die Bedienungsanleitung ist hier keine große Hilfe.

Der N3 Pro kann auch Musik über Bluetooth empfangen und wiedergeben.

Kommen wir nun endlich zum besondere Klang-Clou, der allerdings ausschließlich für den unsymmetrischen Kopfhörerausgang wirksam ist: Der Player bietet die Wahl zwischen verschiedenen Verstärkungsarten. Der N3 Pro arbeitet einerseits im Solid State-Modus, also im reinen Transistorbetrieb. Andererseits kann man einen weicher klingenden Röhren-Modus aktivieren. Im N3 Pro arbeiten dafür echte Vakuum-Röhren. Ihr geheimnisvolles Glimmen wird durch das getönte Sichtfenster auf der Front toll in Szene gesetzt. Das ist schon allein optisch ein absolutes Highlight! Die Röhren sind durch eine Silikon-Lagerung und durch flexible Platinen gegen Erschütterungen geschützt und damit fit für den mobilen Einsatz. Damit die Röhrentechnik in den kompakten Player passt, kommen zwei Raytheon JAN6418 zum Einsatz. Trotz ihrer geringen, schlanken Baugröße handelt es sich um echte Pentoden – und das ermöglicht nun noch eine weitere Sound-Wahl.

Geheimnisvolles Glimmen: Ist die Röhrenverstärkerstufe aktiviert, sieht man durch das getönte Sichtfenster die beiden kleinen Pentodenröhren im Betrieb.

Ultralinear-Betrieb oder Trioden-Modus

Wie auch bei manchen Röhrenvollverstärkern, etwa dem Cayin HA-6A, bietet Cayin beim N3 Pro die Wahl zwischen dem Ultralinear-Betrieb und dem Trioden-Modus. Beide Schaltungsarten haben ihren eigenen Klangcharakter. Cayin empfiehlt den Trioden-Modus insbesondere für Musik mit Stimmen oder Streichern und generell für kleinere Besetzungen, weil das Klangbild verfeinerter und fokussierter ist und die Bühnendarstellung eher kompakt erscheint. Der Ultralinear-Betrieb hingegen soll im Klang lebhafter und energischer sein, mehr Druck und Punch entwickeln und eine größere, luftigere Bühne bieten. Er bietet sich somit für großformatige Ensembles und hochdynamische Instrumentalmusik an. In beiden Röhren-Modi verbraucht der N3 Pro mehr Strom als im Transistorbetrieb, deshalb werden die Röhren automatisch in den Standby-Betrieb geschickt, wenn man die Musikwiedergabe pausiert. Das spart Akku-Kapazität und schont die Röhren, bedeutet aber beim Starten der Musik eine kurze Wartezeit von fünf Sekunden, bis die Röhren wieder auf Betriebstemperatur sind.

Die Einfassung des Gehäuses schützt das Lautstärkerad vor ungewollter Veränderung des Pegels. Der reicht beim N3 pro von null bis einhundert.

Der Cayin N3 Pro in der Praxis

Als erstes sollte der N3 Pro natürlich aufgeladen sein. Auch das geht über die USB-Buchse und das mitgelieferte Kabel, nun benötigen wir noch einen Ladeadapter. Wir nehmen den Charger unseres Smartphones, so ist der Akku des N3 Pro nach knapp drei Stunden voll, andere Ladeadapter werden vielleicht etwas länger brauchen. Beim Ausprobieren der Funktionen fällt sehr angenehm auf, dass der N3 Pro die Touch-Befehle flott und geschmeidig. Das Handling ist Top. Wir wollen den N3 Pro erst einmal im Transistorbetrieb testen und klinken zum Start unseren Focal Stellia ein. Dieser exzellente geschlossene Over-Ear besitzt eine sehr niedrige und damit äußerst straßentauglich Impedanz von 35 Ohm – und kann ob seiner Qualität die Nuancen des N3 Pro zum Vorschein bringen.

Der Slot für microSD-Speicherkarten bietet die Möglichkeit, Musik bis zu einem Terabyte mitzunehmen.

Glänzender Auftakt im Transistor-Modus

Der N3 Pro glänzt auf Anhieb: Wir hören George Gershwins wunderschön sanft swingende Ballade „The Man I Love“, gespielt von dem Tenorsaxophonisten Ben Webster und dem Tete Montoliu Trio. Diese wunderbare audiophile Analog-Aufnahme von 1972 ist auf DSD256 transferiert worden – und mit dem N3 Pro ist diese Musik bereits im Transistor-Modus ein herrlicher Genuss! Die Plastizität und Auflösung ist schlicht überragend, selbst bei dem mit sanftem Besenschlag gestreichelten Ridebecken hören wir, an welcher Stelle Drummer Peer Wyboris das Metall mit den Borsten berührt. Wow! Auch die Klangfarben des von Tete Montoliu meisterlich betasteten Klaviers können sich frei entfalten, und so erleben wir durch den differenzierten Anschlag das Changieren der Töne. Der Bassist Eric Peters liefert dazu mit seinem Kontrabass einen runden, zugleich drahtig und doch voluminösen Tiefton – und im Vordergrund spielt Webster sein Saxophon mit so viel Gefühl, mit soviel Ausdrucksnuancen, das wir förmlich in dieser Musik schwelgen.

Das kompakte Design, die abgerundeten Ecken und Kanten und das geringe Gewicht von 200 Gramm machen den N3 Pro fit für den mobilen Einsatz.

Klangmagie im Röhrenbetrieb

Nun schalten wir auf den Röhrenbetrieb um – und sind baff: Der Trioden-Modus, in dem der Player zuerst läuft, lässt Ben Webster noch näher, noch eindringlicher wirken! Das stärkt die Magie seines sanften Saxofon-Tons, der Schmelz seiner weich geblasenen Melodien ist zum Seufzen schön! Wir schließen die Augen, um diese wunderbare Intimität zu genießen. Auch sein Begleittrio ist uns ein wenig näher gekommen – als wären wir im Casino De L’Alianca Del Poble Nou, in dem die Aufnahme stattgefunden hat, noch näher an die Bühne getreten – noch besser: wir haben das Gefühl, dass die vier Musiker nur für uns spielen. Nun schalten wir in den Ultralinear-Betrieb – und wieder sind wir verblüfft: Die Wiedergabe besitzt nun eine herrliche Luftigkeit und Freiheit, die Räumlichkeit ist eindrucksvoller, das Theater scheint größer geworden zu sein. Zudem ist die Brillanz größer, die Interpretation wirkt dadurch nicht mehr so seidig-betörend, sondern straffer und agiler.

Zum N3 Pro gibt es eine transparente Hülle aus weichem Kunststoff. Das Display wird durch ein mitgeliefertes Panzerglas geschützt.

Betörender Schmelz oder frische Kernigkeit

Es ist ein Unterschied wie zwischen sanft gedämpfter abendlicher Soirée und beschwingt-belebter morgendlicher Matinée: Die Musiker wirken nun frischer, die Interpretation dynamischer. Wir hören zudem mehr Details, was Freunden der Analytik entgegenkommen dürfte. Ob man nun betörenden Schmelz oder frische Kernigkeit bevorzugt, ist eine Frage des Geschmacks, der Stimmung und des Musikgenres. Darum wechseln wir in die großformatige Klassik, bleiben aber bei DSD256: Das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer spielt den letzten Satz „Langsam, Ruhevoll“ aus Gustav Mahlers Dritter Sinfonie. Was für ein erhabenes Breitwand-Finale! Das ist schon im Transistor-Modus romantisch-schwelgerisch, doch mit dem Wechsel in den Triodenbetrieb strömt der Wohlklang mit der richtigen Wärme. Die Steigerungen hingegen sind im Ultralinear-Betrieb mit seinem Plus an Dynamik und Agilität mitreißender. Zudem hat das Orchester auch schlicht mehr Bühne, um diese himmlischen Mahlerschen Weiten zu entfalten. Hier ist für uns der Ultralinear-Betrieb die erste Wahl, auch wegen der größeren Durchsichtigkeit.

Alles bestens im Blick: Das Display des N3 Pro sorgt für eine übersichtliche Darstellung der Musiktracks.

Erkundung unendlicher Soundlandschaften

Nun gehen wir in Pop-Gefilde: Anette Askvik betört uns in ihrem elegischen Elektro-Popsong „Liberty“ mit ihrem zerbrechlichen Gesang, der in ein Klangbad aus wabernden Synthesizer-Soundschichten, elektronischen Einsprengseln, Geräusch-Samples und echten Solo-Instrumenten eingebettet ist. Wir erleben es abermals: Der Transistor-Modus ist erstklassig, aber mit dem Röhrensound kommt die Magie. Anette Askviks elfenhafte Stimme ist erst im Ultralinear-Betrieb so richtig betörend – und im Trioden-Modus geradezu unwiderstehlich. Die Erkundung der unendlichen Weiten dieser Soundlandschaft gerät hingegen mit dem Ultralinear-Betrieb beeindruckender. Wir haben alle Musiken nun noch einmal mit einem anderen Kopfhörer gehört, dem Dan Clark Aeon2 Closed. Dieser Magnetostat erfordert, dass wir den Gain beim 3N Pro auf „High“ stellen. Klanglich gibt er sich kühler, umso größer fallen nun die Unterschiede zwischen den verschiedenen Betriebsarten Transistor und Röhre auf – und so haben wir Gewissheit: Der Transistorbetrieb ist toll und tadellos, die Röhrenwiedergabe des N3 Pro hingegen hat echtes Suchtpotenzial.

Der N3 Pro liegt mit den Maßen 19 mal 64 mal 12 Zentimeter geschmeidig in der Hand.

Fazit

Der Cayin N3 Pro ist ein klanglich ausgezeichneter Digital Audio Player, der mit einer HiRes-Fähigkeit bis PCM 384 und DSD265 punktet, mit Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit glänzt und mit seiner intuitiven Bedienbarkeit der zahlreichen Einstellmöglichkeiten und Funktionen überzeugt. Dies gelingt mit dem amtlichen Touchscreen, der den schnellen Zugriff ermöglicht und durch seine Abbildungsqualität auch einen großen Betrachtungswinkel abdeckt. Dank seiner symmetrischen und unsymmetrischen Analog-Anschlüsse kommt er mit allen Kopfhörer-Arten klar. Im Verbund mit seinen digitalen Schnittstellen ist er zudem in die HiFi-Anlage integrierbar – auch als reiner DAC. Der Clou dieses Players ist aber natürlich die Wahlmöglichkeit des Klangtimbres: Als Alternative zur reinen, bereits tadellosen Transistorverstärkung bietet der Cayin N3 Pro eine Röhrenstufe, die in zwei verschiedenen Modi betrieben werden kann. So stehen drei Klangprofile zur Auswahl – und hier entfalten die beiden Röhren-Timbres, die für betörenden Schmelz oder frische Kernigkeit sorgen, geradezu Klangmagie mit Suchtpotenzial. Dieser Player kann mit deutlich teureren Kollegen konkurrieren. Sein Preis-/Leistungsverhältnis ist deshalb hervorragend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

89

89

201125.Cayin-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cayin
N3 Pro
Produktkategorie:Digital Audio Player/Kopfhörerverstärker/DAC
Preis:- bis Ende 2020: 598,00 Euro
- ab Januar 2021: 698,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn
Tel.: +49 6174 9554412
www.cayin.de
Abmessungen (LBH):18,5 x 63,5 x 115,2 mm
Gewicht:0,190 kg
Schnittstellen:1 x Bluetooth 5.0 (unterstützte Codecs: UAT, LDAC, AAC, SBC)
1 x USB C (USB 2.0)
1 x S/PDIF (via optionalem USB C/Koax-Adapterkabel)
Ausgänge:1 x Line Out / Kopfhörer symmetrisch (Mini-Klinke, 4,4 mm)
1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm)
1 x Line Out unsymmetrisch (Mini-Klinke, 3,5 mm)
Speicher:1 x microSD-Karte bis 1 TB (optional)
1 x Flash-Speicher (Anschluss per USB C OTG) (optional)
Unterstützte Formate:- DSD, DSF, DSD-IFF, SACD-ISO (jeweils bis DSD256)
- WAV, PCM, AIF/AIFF (jeweils bis PCM 384 kHz/32 bit)
- FLAC, ALAC, APE, WMA (jeweils bis PCM 96 kHz/24 bit
- OGG, MP3, AAC (jeweils bis PCM 48 kHz/16 bit)
Maximale Auflösung/Samplingraten:- USB Audio Input: PCM 384 kHz/32 bit, DSD265
- USB Audio Output: PCM 384 kHz/32 bit, DSD128 (nativ/DoP/D2P)
- Bluetooth: PCM 192 kHz/24 bit (UAT), PCM 96 kHz/24 bit (LDAC), PCM 48 kHz/16 bit (AAC, SBC)
- S/PDIF Output: PCM 192 kHz/24 bit, DSD64 (DoP)
Ausgangsleistung:- 3,5 mm-Ausgang:
fff- Transistor: 250 mW (32 Ω)/53 mW (150 Ω)/ 27 mW (300 Ω)
fff- Röhre: 130 mW (32 Ω)/30 mW (150 Ω)/ 15 mW (300 Ω)

-4,4 mm-Ausgang: 800 mW (32 Ω)/220 mW (150 Ω)/ 110mW (300 Ω)
Röhrenbestückung:2 x JAN6418
Akkuladezeit:ca. 3,5 Stunden
Akkulaufzeit:ca. 8-11 Stunden (abhängig von Einstellungen)
Lieferumfang:- Cayin N3 Pro
- USB C/USB A-Kabel (1,0 m)
- Schutzhülle
- Display-Schutzglas
- Rückseiten-Schutzfolie (ab Werk appliziert)
- Bedienungsanleitung (Englisch, Japanisch, Chinesisch), deutsche Bedienungsanleitung über den Vertrieb
Pros und Contras:+ ausgezeichnete Wiedergabequalität
+ Röhren- oder Transistor-Klang auswählbar
+ 2 Röhren-Betriebsmodi (Triode, Ultralinear)
+ sehr gute Verarbeitung
+ hochwertige Anmutung
+ beherrscht alle gängigen File-Formate
+ HiRes-fähig bis PCM 384 kHz/32bit, DSD265
+ Bluetooth-Streaming bis 192 Kilohertz/24 Bit
+ als externer DAC/Soundkarte nutzbar
+ treibt insbesondere über den symmetrischen Ausgang auch fordernde/wirkungsgradschwache Kopfhörer an
+ intuitive Bedienung per Touch-Screen
+ vollsymmetrische Schaltung minimiert Neben- und Störgeräusch-Einflüsse

- Ladegerät und Speicherkarte gehören nicht zum Lieferumfang
- Bedienungsanleitung erklärt nicht alle Möglichkeiten und Fähigkeiten des Players
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Icy Box IB-DK2251AC: Praktische Multi-Docking-Station für Notebook & PC

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Als USB 3.0 Docking Station bietet die Icy Box IB-DK2251AC die größtmögliche Flexibilität. Speziell, wenn es darum geht, Peripherie-Quellen an den PC oder das Notebook anzuschließen. Gerade ältere Rechnermodelle sind in Sachen Anschlussmöglichkeiten schnell überfordert. Hier kommt die praktische Docking Station ins Spiel. Mit ihr lassen sich bis zu elf Geräte über einen USB-Anschluss mit dem PC oder Notebook zu koppeln – clevere Extras inklusive!

Die Icy Box IB-DK2251AC ist weniger als 4 Zentimeter hoch. Damit findet sie nahezu überall auf dem Schreibtisch ein passendes Plätzchen.

Unter der Regie der großen Laptop-Hersteller Apple, Lenovo, HP und Co. wird sich auch in den nächsten Jahren ein längst etablierter Trend fortsetzen: Das Innenleben der Rechner wird immer leistungsfähiger, die Anschlussmöglichkeiten hingegen werden immer überschaubarer. Geschuldet ist dieses Phänomen dem extrem schlanken Design der neuesten Geräte. Prinzipiell ist ja auch nichts gegen die zwei bzw. vier USB-C-Buchsen einzuwenden, die beispielsweise das MacBook Pro noch an Bord hat. Schließlich ist diese Technologie aktuell die unangefochtene Nummer eins im Bereich der Schnittstellentechnik. Geschwindigkeit, Langlebigkeit und Cleverness von USB-C sprechen da eine eindeutige Sprache. Aber wie soll man mit Equipment umgehen, das weit weg ist von diesem Know How? Vom Drucker über externe Festplatten bis hin Fernseher: Für all diese Verbindungen ist Icy Box IB-DK2251AC zuständig!

Schön aufgeräumt und zugleich vielseitig: Die Icy Box IB-DK2251AC.

Alles auf USB-C: Das steckt hinter dem Hype

Wie in der Einleitung erwähnt, ist die Bereitstellung von USB-C Ports in technischen Geräten aktuell der neueste und wohl auch beste Stand der Technik. Aber was sind eigentlich die konkreten Vorteile dieser Technologie? An erster Stelle ist da mit Sicherheit die Übertragungsgeschwindigkeit zu nennen. Diese ist im Vergleich zu anderen Technologien wesentlich höher. Das macht sich gerade dann bemerkbar, wenn größere Datenmengen bewegt werden müssen. Wenn man die Wahl hat, sollte man die Icy Box also bevorzugt via USB-C nutzen. Einen weiteren Pluspunkt sammelt USB-C für seine Langlebigkeit. Man spricht hier von beeindruckenden 10.000 Steckzyklen. Eine Zahl, die den Standard-USB-Anschluss um etwa das Siebenfache übersteigt! Der clevere Einsatz der IB-DK2251AC beschleunigt also die Datenübertragung und schützt die Anschlüsse des Rechners vor den üblichen Verschleißerscheinungen.

Die Icy Box von außen: Eine echte Qualitäts-Docking Station

Vielleicht sind Haptik und wertige Verarbeitung bei einem reinen „Funktionsgenie“ wie der Icy Box nicht ganz so entscheidend. Zumindest nicht in dem Maße wie bei dekorativen Lautsprechern oder einem „Heimkino-Klangmöbel“. Nichtsdestotrotz fühlt sich die kleine Box massiv und robust an. Auch das schlichte, geradlinige Design senkt die Attraktivität des Arbeitsplatzes keineswegs, ganz im Gegenteil. Mit Abmessungen von nur 182 x 78 x 30 Millimetern ist die IB-DK2251AC ein sehr schlanker Bestandteil der technischen Schreibtischausstattung. Mir gefällt das sehr gut. Besonders smart: Der im Lieferumfang enthaltene Standfuß ermöglicht die aufrechte Positionierung der Icy Box. Das spart Platz und lässt den kleinen Kasten optional zum „schreibtischarchitektonischen“ Eyecatcher werden. Mir gefällt das richtig gut. Mehr geht nicht im Genre Docking Station!

Dank mitgeliefertem Standfuß lässt sich das IB-DK2251AC auch aufrechtstehend platzieren.

Immer gut verbunden: Die Anschlussoptionen der Icy Box

Nach diesem kurzen Exkurs durch die optischen Werte der IB-DK2251AC kommen wir nun zurück zu den eigentlichen Kernaufgaben dieser Docking Station. Hier richte ich den Blick zunächst auf die Anschlüsse. Direkt neben dem obligatorischen Netzanschluss (das Netzteil wird inklusive der international üblichen Adapter geliefert) liegt die USB-B Schnittstelle für die Verbindung mit dem Computer. Darüber hinaus stehen vier USB 2.0-Ports sowie zwei USB 3.0- und zwei Highspeed HDMI-Grafikanschlüsse zur Verfügung. Dazu später noch mehr Infos. Ebenfalls verbaut ist ein Gigabit Ethernet Port. Abgerundet wird das reichhaltige Schnittstellen-Angebot von je einer 3,5 Millimeter Mikrofon- und Kopfhörerbuchse. Insgesamt bietet die Icy Box also die Möglichkeit, bis zu elf externe Geräte mit dem PC oder Laptop zu verbinden. Auf diese Weise wird der Büroalltag übersichtlicher, schneller und einfach bequemer.

Rückseitig ist die IB-DK2251AC mit gleich vier USB 2.0-Ports ausgerüstet.

Welches Betriebssystem? Ganz egal!

Oftmals stellt sich bei einer Schnittstellenthematik ja die Frage: Ist die Lösung X oder Verbindung Y denn eigentlich mit dem Betriebssystem auf meinem Rechner kompatibel? In diesem Fall können wir sowohl die Apple- als auch die Windows-Fraktion und alle, die beides kombinieren möchten, beruhigen. Die Icy Box IB-DK2251AC kann mit beiden Betriebssystemen verwendet werden. Auch für Smartphones oder Tablets auf Android-Basis sowie für Ubuntu-User ist diese Docking Station kompatibel. Flexibler geht’s kaum! Diese Tatsache ermöglicht besonders im Büro einen reibungslosen Einsatz aller infrage kommenden Geräte an einem Arbeitsplatz. Schließlich treffen hier ja gerne mal verschiedene Betriebssysteme (beruflich und privat) aufeinander. Die Icy Box ist also ein Vereiner und im wahrsten Sinne des Wortes eine sinnvolle Universallösung für jeden Schreibtisch!

Sowohl im Explorer als auch in den Geräteeinstellungen zeigt sich: Das Galaxy S10 und der USB Stick im F-Laufwerk sind mit dem USB 3.0 Dual Video Dock, wie mein Rechner die Icy Box nennt, verbunden und parallel zugriffsbereit.

Icy Box IB-DK2251AC einstöpseln und los geht’s

So vielfältig die Anschlussmöglichkeiten auch sind, die Handhabung der Icy Box ist kinderleicht. Nachdem sie mit dem Stromnetz verbunden ist, muss nur noch der USB-B Port mit dem USB-A oder USB-C Anschluss des Rechners gekoppelt werden und schon kann es losgehen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nun nahezu grenzenlos. Ich habe im Test erstmal die besten Urlaubsvideos vom Handy auf meinen Laptop gespielt, um in Coronazeiten wenigstens virtuell eine Auszeit nehmen zu können. Falls der Monitor noch größer sein soll, lassen sich diese Inhalte via HDMI sogar auf den den Fernseher spiegeln. Natürlich immer vorausgesetzt es handelt sich um ein Smart-TV. Für den privaten Gebrauch dürfte diese Verbindung Smartphone – Laptop, Laptop – TV wohl die meistgenutzte sein, um Fotos und Filme größer und zugleich hochauflösend zu sehen. Positiver Nebeneffekt: Ist das Smartphone mit der kleinen Box verbunden, lädt diese automatisch den Akku auf.

Die beiden HDMI-Ports sind Full HD-fähig.

Rundumversorgung: Die Icy Box IB-DK2251AC im Büro

Die Anforderungen im Büro sind teilweise die gleichen wie im privaten Bereich. Auch hier kommt es vor, dass man den Monitor auf den großen Screen an der Wand teilen möchte. Darüber hinaus erlaubt die Docking Station jedoch auch den Drucker, zusätzliche Monitore, und viele weitere Geräte anzuschließen. Der große Vorteil ist die zentrale Verknüpfung. Sie muss nicht im Kabelgewirr unterm Tisch bewerkstelligt werden, sondern kann ganz bequem auf dem Schreibtisch stattfinden. Alle Peripheriegeräte werden einfach an die IB-DK2251AC geklemmt und von dort aus geht es mit nur einem einzigen Kabel ans Laptop. Gerade in der aktuellen Zeit, in der das Home Office einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt, ist das von enormem Vorteil. Komme ich mit meinem Notebook mal wieder ins Büro, muss ich nur ein einziges Kabel einstecken und bin direkt mit allen Teilnehmern (Drucker, Router, Server etc.) verbunden.

Ein Kopfhörer-Ausgang und ein Mikrofon-Eingang sind am IB-DK2251AC ebenfalls vorhanden.

Höchster Komfort

Besitze ich eine zweite IB-DK2251AC, kann ich mir diesen Komfort auch zuhause im Home Office einrichten. So ist die Einbindung in die jeweilige Bürosituation in Sekundenschnelle gemacht. Übrigens: Ist das Notebook einmal angeschlossen, sind alle verbundenen Quellen permanent „offen“. Das bedeutet: Alles ist jederzeit vom Rechner aus erreichbar und kann entsprechend ausgewählt und genutzt werden. Eine manuelle Quellenumschaltung an der Icy Box ist nicht nötig. Im Gegensatz zu der in vielen Büros üblichen Praxis, das Anschließen von Geräten nur mit großem Aufwand durch die Kollegen aus der IT-Abteilung durchführen zu lassen, ist das ein echter Fortschritt! Einmal alles anschließen, permanent drauf zugreifen! Und nochmal: Sogar das Smartphone kann über diesen Weg in die Digitalkette eingebunden werden. Fotos und Videos können so im Nu auf den Rechner gespielt werden und stehen zur weiteren Verarbeitung zu Verfügung. Achja, geladen wird das Handy ganz nebenbei auch noch.

Trotz der kompakten Größe des IB-DK2251AC sind die Steckplätze großzügig dimensioniert.

Fazit

So unauffällig, wie die Icy Box IB-DK2251AC auf den ersten Blick daherkommt, so praktisch kann sie doch sein. Im Büro bietet sich die ordnende Wirkung und das praktische „Immerverfügbarsein“ der verbundenen Komponenten perfekt an. Vieles kann durch die Docking Station effektiver und einfacher werden. Ebenso sieht es im privaten Gebrauch zuhause aus. Die Option, Inhalte vom Smartphone über das Laptop bis zum TV genau dort zu verfolgen, wo es am komfortabelsten ist, ist nicht zu unterschätzen. Gerade die superflachen und anschlussarmen Notebooks der neuesten Generation brauchen die Icy Box, wenn man mit anderen Quellen kommunizieren möchte. Besonders gut gefällt mir die einfache Handhabung: Einfach Stecker rein, Funktion via Rechner ansteuern, fertig. Für einen Preis von unter 100 Euro bekommt man mit dieser Docking Station ganz viel Komfort und praktischen Nutzen.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80

80

79

Technische Daten

Modell:Icy Box
IB-DK2251AC
Produktkategorie:Multi-DockingStation
Preis:um 100 Euro
Garantie:- 6 Monate Garantie
- 24 Monate Gewährleistung
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:RaidSonic, Ahrensburg
Tel.: 04102 / 468900
www.raidsonic.de
Abmessungen (HBT):30 x 182 x 78 mm
Gewicht:ca. 220 Gramm
Anschlüsse:4 x USB 2.0
2 x USB 3.0
1 x USB-B
2 x HDMI
1 x Ethernet
1 x Mikrofon
1 x Kopfhörer-Out
Maximale Auflösung:1920 x 1080 px.
Lieferumfang:Icy Box
IB-DK2251AC
- Netzteil
- Standfuß
- Anleitung
Pros und Contras:+ 11 Anschlüsse
+ superschnelle Installation
+ 2 HMDI-Ports
+ Ladefunktion für Smartphones
+ sehr gute Verarbeitung
+ Variable Aufstellmöglichkeiten

- kein SD-Slot
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Moon Audio 110LP v2 – Phonoverstärker mit Design-Anspruch und High-End-Skills

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Schallplatten sind unter Audio-Enthusiasten ungebrochen populär. Allerdings ist es deutlich aufwändiger einer Schallplatte wirklich guten Klang zu entlocken als es bei CDs oder Streaming der Fall ist. Die Vinylwiedergabe benötigt Geräte, die gut Zusammenspielen. Der Tonabnehmer braucht beispielsweise eine passende Phonovorstufe, die das Signal für den folgenden Verstärker aufbereitet. Die Moon 110LP v2 wäre so eine. Sie richtet sich an anspruchsvolle Einsteiger und Aufsteiger. Die kompakte Phonostufe ist flexibel anpassbar und beherrscht sogar einen fast vergessenen Wiedergabestandard.

Im Test musste sich der Moon Audio 110LP v2 an diversen Plattenspielern und Verstärkern beweisen.

Vinylplatten erfreuen sich großer Beliebtheit. Völlig zurecht, wenn sie mich fragen. Die schwarzen Scheiben sehen im Regal cool aus, bieten viel mehr Fläche für Artwork und klingen ganz nebenbei auch noch hervorragend. Wer jetzt an knisternde Lagerfeuerromantik, fehlenden Bass und schwachen Hochton denkt, der hat wohl schon lange keine gute Platte mehr gehört. Denn richtig wiedergegeben steht die Vinyl-Qualität selbst modernsten Geräten in Nichts nach. Dafür ist jedoch etwas mehr Aufwand nötig, denn die Schallplattenwiedergabe besteht aus fünf Komponenten: Erstens; die Schallplatte, oft übersehen, aber wichtig. Stimmt hier die Qualität nicht, kann die beste Kette auch nichts rausreißen. Zweitens; das Laufwerk als Basis. Drittens; der Tonarm zur Führung des (viertens) Tonabnehmers. Sowie fünftens; dem Phono-Vorverstärker als Bindeglied zwischen der alten Analog-Technik und der modernen HiFi-Anlage. Um genau so einen geht es hier: Den Moon 110LP v2 Phono-Vorverstärker.

High-End Made in Canada

Moon Audio ist eine kanadische Marke, die ich bis vor kurzem Zeit, ehrlich gesagt, nicht so richtig auf dem Schirm hatte. Dabei ist das Mutter-Unternehmen Simaudio bereits seit vier Jahrzehnten aktiv. In dieser Zeit haben sie natürlich einiges an Know-How angesammelt. Das merkt man den Produkten auch durchaus an. Nun ist mir Moon Audio durch das vorliegende Testgerät bekannt geworden und das ist schön so. Die Produktpalette macht einen hochwertigen und durchdachten Eindruck und sieht außerdem irre gut aus. Das verspricht ein langes Produktleben. Darum gibt Moon auch zehn Jahre Garantie auf jedes Gerät. Die hochwertige Machart schont zugleich den eigenen Geldbeutel und Umwelt. Der 110LP v2 ist dabei ein echtes Schnäppchen im umfangreichen Portfolio und damit ein schöner Einstieg in kanadisches HiFi. Mein Kollege Volker Frech hat kürzlich bereits einen All-in-One-Player des Unternehmens im Video vorgestellt und war davon recht angetan.

Den Moon Ace hatten wir auch bereits im Test. Auch er ist elegant designed und aus hochwertigen Materialien bestehend.

Wofür überhaupt einen Phono-Vorverstärker?

Schallplatten sind relativ simple Tonträger, die leicht zu verstehen sind. Trotzdem haben die Entwickler hier den einen oder anderen Trick angewandt. Beispielsweise die Schneidkennlinien: Sie verbiegen den Klang (Frequenzgang) einer Schallplatte nach genau festgelegten Parametern. Bässe werden abgesenkt und Höhen angehoben. Dadurch werden zwei Dinge erreicht: Der abgesenkte Bass braucht deutlich weniger Platz auf der Schallplatte, denn die Breite der Rille kann verringert werden. So erhöht sich die mögliche Spielzeit. Der angehobene Hochton hebt sich hingegen besser von den Reibungsgeräuschen ab, die der Abtastdiamant auf dem Vinyl verursacht. Die heute verwendete Kennlinie ist die der amerikanischen RIAA. Sie wurde durch die International Electrotechnical Commission um eine weitere Absenkung der Bässe ergänzt. Durch diese Absenkung sollen Rumpelgeräusche des Plattentellerlagers ausgeblendet werden. Das ist bei der Qualität heutiger Plattenspieler kaum noch notwendig, kann im Einzelfall aber doch hilfreich sein. Der Moon 110LP v2 kann beides.

Anschlussseitig ist der Moon mit analigen EIn- und Ausgängen und selbstverständlich mit einer Erdungsklemme ausgestattet.

Hohe Verstärkung

Die erste Aufgabe des Phono-Vorverstärkers ist also die Entzerrung der Schneidkennlinie. Die zweite Aufgabe ist die Verstärkung des Tonabnehmer-Signals. Tonabnehmer nehmen winzige Vibrationen aus den Schallplattenrillen auf und verwandeln sie in ebenso winzige elektrische Spannungen. Diese können von 0,1 bis 10 Millivolt reichen. Zum Vergleich: Für den Betrieb von Lautsprechern werden durchaus bis zu 50 Volt Spannung gebraucht. Die Differenz dazwischen besorgen Verstärker. Da diese hohe Verstärkung jedoch nicht in nur einer Stufe geschehen kann, sind mehrere notwendig, von denen eine der Phono-Vorverstärker ist. Der Moon 110LP v2 muss also möglichst sauber und hoch verstärken. Das tut er auch, denn ein Rauschen oder Brummen ist nicht vernehmbar. Auch die Differenz zwischen unterschiedlichen Tonabnehmern ist groß, schließlich liegt zwischen 0,1 und 10 Millivolt schon der Faktor 100. Der Phono-Verstärker muss also gleichzeitig auch ziemlich flexibel sein. Auch hier kann der Moon voll punkten.

Steckernetzteil und Dipstick gehören zum Lieferumfang.

Volle Flexibilität

Achtung, jetzt wird es etwas technisch. Die Verstärkung des Moon 110LP v2 reicht von 40 bis 66 Dezibel, das entspricht Faktor 100 bis circa Faktor 2000. Damit eignet sich der Moon für alle möglichen Tonabnehmer. Egal ob Moving Magnet (MM), Moving Coil (MC), Moving Iron (MI) oder andere Exoten. Der Verstärkungsfaktor lässt sich in fünf Stufen an alle Gegebenheiten anpassen. Unterschiedliche Tonabnehmerbauarten erfordern außerdem weitere Anschlussparameter. So benötigen MM-Tonabnehmer jeweils eine bestimmte Abschlusskapazität um bestmöglich zu klingen. Hier bietet der Moon Phonoverstärker vier Stufen von 0 bis 430 Picofarad (pF). MC-Tonabnehmern hingegen ist dieser Wert einigermaßen egal. Stattdessen reagieren sie sensibel auf den Abschlusswiderstand. Hier bietet der Moon ebenfalls vier Stufen von 10 Ohm bis 47 Kilo-Ohm. Der Moon 110LP v2 lässt sich also wirklich an jeden beliebigen Tonabnehmer anpassen. Eine einfache aber übliche Umschalttaste zwischen MM- und MC-Tonabnehmern bietet er hingegen nicht.

Auf der Geräteunteseite stellt der 110LP v2 jede Menge Justagewerkzeuge bereit.

Anpassung an den Tonabnehmer

Statt über eine einzelne Taste, erfolgt die Anpassung an den Tonabnehmer über ein Mauseklavier auf der Geräte-Unterseite. Gemeint sind die kleinen DIP-Schalter. Je zehn davon in zwei Gruppen finden sich pro Kanal auf der Unterseite des Geräts. Sind alle in der Off-Stellung links, so ist der Moon in MM-Betriebsart. Die Verstärkung beträgt niedrige 40 Dezibel, der Eingangswiderstand hohe 47 Kiloohm und die Eingangskapazität 0 pF. Von hier aus können die Einstellungen fast nach Belieben verändert werden. Ist der Tonabnehmer zu leise, kann die Verstärkung am unteren Klavier schrittweise erhöht werden. Ist ein MM-System angeschlossen, kann auch die Kapazität schrittweise erhöht werden. So lange, bis der beste Klang erreicht ist. Wenn hingegen ein MC-System angeschlossen ist, muss eher der Eingangswiderstand angepasst werden, damit das perfekte Zusammenspiel gewährleistet ist. Dafür dient die obere der beiden Umschalteinheiten. Welche Einstellung die richtige ist, das entscheiden dann die eigenen Ohren.

Sämtliche Ein- und Umstellungen kann man bequem mit dem mitgelieferten Dipstick vornehmen.

Die richtige Einstellung finden

Die Verstärkung stimmt, sobald der Lautstärkeregler des Verstärkers sich in einem normalen Bereich befindet. Bei Zimmerlautstärke also beispielsweise auf 9 bis 11 Uhr. Ist ein MC-System angeschlossen, so sollte der Eingangswiderstand circa das fünf- bis zehnfache des Tonabnehmerinnenwiderstands betragen. Beim Hersteller oder Händler gibt es sicher eine Empfehlung. Auch zur Abschlusskapazität des verwendeten MM-Systems können Hersteller oder Händler Auskunft geben. Hier ist jedoch auch das Kabel zwischen Tonarm und Phonostufe in die Überlegungen mit einzubeziehen. Auch dieses bringt bereits eine Kapazität mit. Für alle Einstellungen gilt: Die Ohren entscheiden! Beschädigen kann man durch falsche Einstellungen in diesem Bereich nichts. Daher gibt es keinen Grund, nicht nach Herzenslust auszuprobieren. Der Moon 110LP v2 bietet beste Voraussetzungen für derlei Experimente! Der Moon PreAmp kommt in einem unscheinbaren weißen Karton zum Kunden. Darin befindet sich eine umfangreiche Anleitung, ein Steckernetzteil zur Stromversorgung und der Phono-Vorverstärker selbst.

Zeitlos-edles Design

Der Moon 110LP v2 ist zum aufgerufenen Preis überragend verarbeitet und bietet eine enorm hochwertige Qualitätsanmutung. Noch dazu wird das Gerät komplett in Kanada gefertigt. Das Design ist unspektakulär aber edel und zeitlos. Die geschwungene Front ist hervorragend verarbeitet und wirkt durch den Verzicht auf Bedienelemente und mit dem feinen Moon-Schriftzug extrem stylisch. So kann man den kleinen Moon Phono-Pre mit einfachen Komponenten kombinieren, oder auch mit richtig „großem Besteck“. Bei mir hängt der Moon 110LP unter anderem an einem Accuphase Vorverstärker. Abgesehen davon, dass die Designs nicht zusammen passen, kann der kleine Moon optisch durchaus gegenüber der Verstärker-Legende bestehen. Wird er mit Strom versorgt, so läuft der Moon im Dauerbetrieb, über den eine extrem helle blaue LED auf der Front Auskunft gibt. Das ist bei einer Leistungsaufnahme von circa zwei Watt aber kein Problem. Aufs Jahr gerechnet belaufen sich die Kosten auf circa fünf Euro.

Der Moon Audio 110LP v2 ist hervorragend verarbeitet und edel gestylt.

Los geht´s

Die Inbetriebnahme des Moon 110LP v2 ist quasi selbsterklärend. Auf seiner Rückseite befinden sich lediglich vier Cinch-Buchsen, je zwei für Ein- und Ausgang. Dazu kommen ein Stromanschluss und eine Erdungsklemme. Am Eingang wird der Plattenspieler angeschlossen. Verfügt er über ein Erdungskabel, sollte dieses an der Klemme am Moon angeschlossen werden. Ohne Erdung geht es meist aber auch. Falls es jedoch zu Problemen mit Brummgeräuschen kommt, wäre die fehlende Erdung der erste Lösungsansatz. Der Ausgang des Moon wird über ein Cinchkabel mit einem Line-Eingang des folgenden Verstärkers verbunden. Wie oben beschrieben, müssen nun noch die passenden Parameter für Verstärkung, Eingangswiderstand und -kapazität eingestellt werden. Die Standardeinstellung für MM- und MC-Tonabnehmer stehen in der Anleitung. Für die perfekte Einstellung empfehle ich die eigenen Ohren zu konsultieren. Alternativ können auch Händler, beziehungsweise Hersteller des Tonabnehmers Auskunft geben. Zuletzt wird der Phonopre über das mitgelieferte Steckernetzteil mit Strom versorgt.

Körperreich & natürlich

Bevor die Nadel auf die erste Platte abgesenkt wird, fällt mir bereits auf, dass der Moon 110LP v2 ein extrem stiller Verstärker ist. Das heißt: Selbst bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler hört man kein Rauschen oder Brummen aus den Lautsprechern. Ideale Voraussetzungen also für guten Klang, denn so gehen auch feine Details nicht in Eigengeräuschen der Verstärkung unter. Ironischerweise ist die erste Platte, die ich für den Test aus dem Regal ziehe, selbst einigermaßen verrauscht. Es handelt sich um das Album „Undercurrent“ von Bill Evans & Jim Hall aus dem Jahr 1962. Damals war die Aufnahmetechnik noch nicht so perfekt wie heute. Dennoch klingt das von Bill Evans bediente Klavier phänomenal gut. Es füllt, ganz wie ein echtes Piano, den gesamte Raum mit Klang. Nicht so ein dünnes Geklimper wie es bei Klavieraufnahmen leider häufig vorkommt, sondern voll, körperreich und natürlich, mit dem gesamten Klangspektrum des Originals.

Der blau-leuchtende LED-Indikator gibt Auskunft über den Beriebszustand.

Der 110LP v2 ist ein echter Feingeist

Die detaillierte Wiedergabe von Gitarren steht dem Klavier in nichts nach. Das fällt beim oben erwähnten Jazzklassiker ebenso auf, wie beim deutlich jüngeren „Lotta Sea Lice“ von Courtney Barnett & Kurt Vile. Darauf liefern sich die beiden einen wunderbaren Dialog. Sowohl wörtlich, im Text der Songs, als auch musikalisch. Damit haben sie aus meiner Sicht eins der besten Alben des Jahrtausends geschaffen. Die von den beiden bedienten Gitarren werden über eine leicht veränderte Kombi aus Moon 110LP v2 und SPL Phonitor X reproduziert. Die Änderung ist notwendig geworden, da der Accuphase eine Reparatur benötigt und mein Fachhändler mir freundlicherweise ein Ersatzgerät zur Verfügung gestellt hat. Dank der Gene aus der Studiowiedergabe werden die beiden Gitarren der Protagonisten spektakulär fein und detailliert wiedergegeben. Man kann die Saiten förmlich vor sich schwingen sehen. Daran hat der Moon sicher einen nicht unerheblichen Einfluss.

Ordnung muss sein

Das feinauflösende Semi-Studiogerät von SPL kann natürlich nur an die Lautsprecher weiterreichen, was der Tonabnehmer vorher aus der Rille geholt und der Moon stimmig, nebengeräuschfrei und ebenso feinauflösend auf entsprechenden Pegel gebracht hat.
Etwas umfangreicher Besetzt ist das aktuellste Album „Earth to Dora“ der EELS. Das findet erfreulicherweise wieder zurück zu den Wurzeln der Band und erinnert stark an die ersten Scheiben. Hier spielt der Moon weitere Stärken aus. Eine davon ist die gute räumliche Darstellung. Der 110LP v2 platziert alle Musiker und Instrumente aufgeräumt und schön sortiert auf der Klangbühne. Dabei nutzt er sowohl die zur Verfügung stehende Breite als auch die Tiefe des Raumes schön aus. Die Positionierungen sind jederzeit eindeutig und klar umrissen. So behält man als Zuhörer stets den Überblick über das klangliche Geschehen. Dazu trägt auch die unvermittelte und direkte Spielweise des kleinen Moon bei, die den Klang fesselnd und das Zuhören leicht macht. Tatsachlich ist der Moon so eine Komponente bei der man eine Platte nach der nächsten Auflegen möchte, um zu hören wie es klingt. Er hat also definitiv ein gewisses Suchtpotenzial!

Der 110LP v2 ist rundum anspruchsvoll gemacht.

Fazit

Wer Musik von Schallplatte hören möchte ist auf einen Phono-Vorverstärker angewiesen. Hier ist der Moon Audio 110LP v2 eine echte Empfehlung. Ob als Upgrade für den meist sparsamen internen Phonoeingang des Hauptverstärkers oder als Ergänzung, falls der Stereo-Amp nur über Line-Eingänge verfügt. Der Moon bringt alles mit, was es braucht, um mit einem Phonopre glücklich zu werden: Schickes Design, erstklassige Verarbeitung, umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten an den eigenen Tonabnehmer und hervorragende klangliche Eigenschaften. Dank der ausführlichen Anleitung ist die Inbetriebnahme unkompliziert. Zur Einstellung der richtigen Werte von Verstärkungsfaktor, Eingangsimpedanz und Abschlusskapazität sind Basiswerte in der Anleitung angegeben. Die Feinanpassung kann entweder nach Gehör, oder aber nach Empfehlung des Tonabnehmerherstellers stattfinden. Die Performance, die dieser günstige Moon Einsteiger-Phono abliefert, ist ziemlich beeindruckend. Richtig eingestellt, kann man damit ziemlich zufrieden auf extrem hohem Niveau Musik hören. Denn die Wiedergabequalität geht schon deutlich über die Einsteigerklasse hinaus.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 89/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89

90

89

Technische Daten

Modell:Moon Audio
110LP v2
Gerätekategorie:Phono-Vorverstärker
Preis:um 530,00 Euro
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb: Dynaudio Germany, Rosengarten
Telefon: +49 4108 41800
www.simaudio.com
Abmessungen (HBT):42 x 323 x 165 mm (ohne Stecker)
Gewicht:1,50 Kg
Anschlüsse:- Analog-Eingang (Cinch)
- Analog-Ausgang (Cinch)
- Masseklemme
Ausstattung:- umfangreiche Justagemöglichkeiten
- Masseklemme
Lieferumfang:- 110LP v2
- Bedienungsanleitung
- Netzteil
- Dipstick
Pros und Contras:+ für MC/MM/MI etc.
+ umfangreiche Einstellmöglichkeiten
+ kompakte Abmessungen
+ hervorragene Verarbeitung
+ edles Design

- kein Ein-/Ausschalter
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%): 89/70
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:sehr gut

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Ganz viel „Elan“: DAB+ Radio-Serie Elan von Pure

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Als einer der bedeutendsten britischen Audiomarken setzt Pure mit seiner Elan-Serie auf eine große Vielfalt an Endgeräten. Und – neben der klassischen UKW-Technologie – ganz besonders auf die Vorteile des DAB+ Empfangs. Dabei legen die Briten viel Wert auf kompakte, klangstarke Radios, die den mobilen Nutzer immer und überall begleiten. Zusätzlich zur Radioübertragung stehen je nach Modell weitere Optionen wie die Nutzung von Streamingdiensten oder Bluetooth-Verbindungen zur Verfügung. Kurzum: Die Elan-Serie von Pure ist eine einfach Lösung für qualitätsbewusste Radiohörer, die auf den ganz großen Aufwand verzichten möchten.

Alle Modelle der Elan-Serie haben eines gemeinsam: Sie sind kompakt, einfach in ihrer Bedienung, sie klingen richtig gut und sind komplett kabellos zu betreiben.

DAB+: Wo liegen die Vorteile?

Gegenüber der althergebrachten UKW-Technologie kann DAB+ Radio mit zahlreichen Argumenten punkten: Ist die Anzahl der UKW-Sender allein schon durch die limitierten Frequenzen eher überschaubar, so kann DAB+ auf einem Frequenzblock gleich mehrere Programme verbreiten. Die Folge: Es gibt mehr Programme. Der Hörer kann zum Beispiel aus diversen Spartensendern wählen. Ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil ist die Klangqualität. Die DAB+ Übertragung ist rauschfrei und die Musik kommt in CD-Qualität rüber. Darüber hinaus werden beim DAB+ Programm auch Zusatzinformationen (z.B. eine Slideshow mit Text und/oder Bild) übertragen. Last but not least: Die Technologie ist absolut zukunftssicher, denn alle kommenden Entwicklungen in der Übertragungstechnologie werden auf diesem digitalen Weg aufbauen. Und auch im Vergleich zum webbasierten Internetradio bietet DAB Vorteile. Man ist nicht auf (teure) Datenkapazitäten angewiesen, es gibt keine von der Anzahl der Endgeräte abhängige Qualitätsschwankungen und in Sachen Datenschutz ist der digitale terrestrische Rundfunk absolut anonym. Das Internet kann bei Überlastung oder im Katastrophenfall zusammenbrechen, DAB+ bleibt auch in diesen Fällen stabil.

Das Pure Connect+ gehört bereits zu den größeren Vertretern der Elan-Serie, ist aber immer noch vergleichsweise kompakt.

Die Elan-Serie im Detail: Das hat Pure zu bieten!

Klein und schick sind sie alle, die Modelle der Elan-Serie. Das Flaggschiff unter den Elan-Radios ist zweifellos das IR5 BT. Entscheidet man sich für dieses Schmuckstück im modernen Design, bekommt man die komplette Bandbreite an Funktionen. Im Internetradiobetrieb greifen Sie auf über 25.000 Sender zu und finden so garantiert, was Sie hören möchten. Hinzu kommen die Optionen, via Spotify Connect Musik zu streamen, Inhalte via Bluetooth wiederzugeben und auf den eventuell im heimischen Netzwerk arbeitenden Medienserver zuzugreifen. In mehreren Abstufungen finden Sie in der Elan-Serie das passende Radio für jeden Anspruch. Über das Connect+, ein kompaktes Internetradio mit Farbdisplay, USB, Bluetooth und DAB, über den kleinen Bruder des IR5 BT, das IR3, bis hin zum einfachen Basismodell E3 (DAB-Digital- und UKW-Radio) ist für jeden Radiofreund was dabei. Trotz der vielen kleinen aber feinen Unterschiede gibt es jedoch einige Punkte, die alle Mitglieder der Elan-Serie für sich reklamieren können. Alle überzeugen durch ein ansprechendes Design, sind in verschiedenen farblichen Ausführungen erhältlich und verfügen über die Möglichkeit im Batteriebetrieb vollkommen mobil Radiohören zu können. Vor allem aber gilt: Für die geringe Größe liefert jedes einzelne Mitglied der Elan-Familie eine beeindruckende Klangstärke, die sich deutlich von dem abhebt, was man von seinem alten Küchenradio kennt.

Das Pure Elan Connect ist die Ideallösung für den flexiblen Einsatz in der Küche, auf der Terrasse oder auf dem Gartentisch.,

Fazit

Pure bedient mit seiner Elan-Serie all diejenigen, die Radio lieben und auf neue Technologien nicht verzichten möchten. Man kann nicht immer und überall auf eine professionelle HiFi-Anlage zurückgreifen. Und genau für diese Momente ist Elan die perfekte Lösung: Klein, mobil, klangstark, schick und darüber hinaus noch preiswert – so kommt die Serie daher. Wenn Sie Radiofreund sind, sei Ihnen ein Blick ins Elan-Portfolio wärmstens ans Herz gelegt!

Der Beitrag Ganz viel „Elan“: DAB+ Radio-Serie Elan von Pure erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Nubert nuPro X-3000 RC – Aktive Komplettlösung mit Raumkorrektur

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Sie werden immer cleverer und klangstärker: Nuberts aktive X-Lautsprecher besitzen nun eine automatische Raumeinmessung und bieten Bluetooth in HD-Qualität und mit LL-Verzögerungsfreiheit. Diese Features runden einen Highlight-Katalog ab, der von der Wireless-Verbindung der Boxen über die Hi-Res-Fähigkeit der Digital-Schnittstellen bis hin zur komfortablen App-Bedienung reicht. Mit der Nubert nuPro X-3000 RC lotet das kompakteste Modell unseren Raum akustisch aus.

Die Nubert nuPro X-3000 RC passt mit ihren kompakten Maßen perfekt auf ein Sideboard.

Die Nubert nuPro X-3000 RC passt mit ihren kompakten Maßen perfekt auf ein Sideboard.

Mit der NuPro-Serie schreibt Nubert eine echte Erfolgsgeschichte: Die Modelle – angefangen bei den Regal- und Desktop-Lautsprechern bis hin zu den ausgewachsenen Stand-Schallwandlern – stehen für eine gelungene Kombination von Klangstärke und Konnektivität. Seit ihrer Einführung hat die nuPro-Serie etliche Upgrades erfahren, die sich mitunter auch an den Modellbezeichnungen der Generationen ablesen lässt: So steht das „X“ für Nuberts digitalen Funkstandard X-Connect, der die kabellose Signalübertragung zwischen Nubert-Komponenten ermöglicht, „RC“ wiederum steht für die Raumkorrektur „Room Calibration“. Geblieben ist hingegen das charakteristische Design, das alle Modelle sofort als Nuberts Aktiv-Schallwandler erkennbar macht.

Mit den sanften Rundungen und den gelungenen Proportionen fügt sich der Schallwandler geschmeidig in das Wohnambiente ein.

Mit den sanften Rundungen und den gelungenen Proportionen fügt sich der Schallwandler geschmeidig in das Wohnambiente ein.

Vertraute Formgebung

So hat auch die neue RC-Version der X-3000 die vertrauten Maße 30 mal 19 mal 23 Zentimeter und damit die Eignung für den Einsatz auf dem Schreibtisch und Sideboard oder neben dem TV-Flatscreen, und ihr MDF-Korpus weist ebenso die typische starken Rundungen in der Vertikalen und die dezenten Radien in der Horizontalen auf. Die Farbauswahl bietet nach wie vor die Varianten Schleiflack Schwarz oder Weiß. Unser Testmodell ist in Weiß gehalten, der matte Überzug ist tadellos ausgeführt, auch die Einlassung der Chassis, des Displays und des Terminals sind tadellos. So besitzt die X-3000 RC eine hochwertige Anmutung und fügt sich mit ihrem dezenten Design geschmeidig in das Wohnambiente ein. Wer die Chassis verdecken möchte, setzt die mitgelieferten, rein magnetisch haftenden Blenden auf. Sie werden ausschließlich in Schwarz geliefert.

Im Hochton kommt eine 25-Millimeter-Seidenkalotte zum Einsatz. Zum Schutz des empfindlichen Gewebes sitzt der Tweeter hinter Gittern.

Im Hochton kommt eine 25-Millimeter-Seidenkalotte zum Einsatz. Zum Schutz des empfindlichen Gewebes sitzt der Tweeter hinter Gittern.

Zwei Wege-Schallwandlung mit neuen Chassis

Apropos Chassis: In dieser Zwei-Wege-Box agiert im Hochton wie im Mitteltiefton jeweils die neuste Schallwandler-Generation. Beim Tweeter ist es die aktualisierte Ausführung der bewährten 25 Millimeter messenden Seidengewebe-Kalotte. Sie verspricht ein besseres Abstrahlverhalten zugunsten einer gesteigerten räumliche Abbildung und einer größeren Auflösungsfähigkeit im obersten Frequenzbereich, der bis 22 Kilohertz hinaufreicht. Die Mitten und Bässe schallwandelt ein 15-Zentimeter-Konuslautsprecher mit einer Membran aus Polypropylen-Verbundmaterial. Es ist zugleich leicht, robust und verwindungsresistent. Das ist auch geboten, denn dies ist ein sogenanntes Langhub-Chassis: In dem hinter der Membran arbeitenden Antrieb kann die Spule in einem weiteren Bereich sauber im Magnetfeld hin- und her bewegen. Die Membran schwingt deshalb über einen weiteren Weg hinweg verzerrungsarm, sauber und kontrolliert und liefert zudem mehr Schalldruck und Bass. Zur weiteren Tieftonstärkung ist die X-3000 RC als Bassreflexbox ausgelegt, was wir an der rückwärtigen Gehäuseöffnung erkennen. So spielt diese kleine Kompaktbox runter bis zu erstaunlich tiefen Bass 38 Hertz.

Ein 15-Zentimeter-Woofer wandelt die Mitten und Bässe. Dank seiner dicken Sicke kann die Membran dieses Langhub-Chassis beim Schwingen weit auslenken.

Ein 15-Zentimeter-Woofer wandelt die Mitten und Bässe. Dank seiner dicken Sicke kann die Membran dieses Langhub-Chassis beim Schwingen weit auslenken.

Verstärker an Bord, Steuerung in petto

Als Aktivbox hat die nuPro X-3000 RC die Verstärker bereits an Bord. Das ist optimal, denn so können Chassis und Amps perfekt aufeinander abgestimmt werden und als echte Einheit agieren. Kein Wunder, dass dieses zudem platzsparende und kabelvermeidende Prinzip in immer mehr Wohnzimmer Einzug hält. In der X-3000 RC kommen dafür pro Box zwei 150 Watt leistende Class D-Verstärker zum Einsatz. Soweit ähnelt die X-3000 RC anderen aktiven Kompaktboxen – doch mit allen weiteren Lösungen hebt sie sich deutlich von der Konkurrenz ab. Das beginnt, ganz offensichtlich, bei der unter den Chassis positionierten Anzeige samt beleuchtetem Bedienfeld. Das pixelreiche OLED-Display liefert uns mit seiner feinauflösenden, kontrastsatten Darstellung eine ansprechende, bestens lesbare und mitunter auch grafische Elemente bietende Information über den aktuellen Status, alle Features und ihre Einstellmöglichkeiten. Die wiederum werden über das Tastenkreuz angewählt und abgespeichert. Hier ist eine Menge möglich, denn die X-3000 RC bietet eine Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten.

Die elegante und gestochen scharfe Anzeige des Betriebszustand besorgt ein OLED-Display. Zusammen mit den iluminierten Tasten des Steuerkreuzes gelingen sämtliche Einstellungen schnell und leicht an der Box.

Die elegante und gestochen scharfe Anzeige des Betriebszustand besorgt ein OLED-Display. Zusammen mit den iluminierten Tasten des Steuerkreuzes gelingen sämtliche Einstellungen schnell und leicht an der Box.

Analoge und digitale Anschlussvielfalt

Voraussetzung dafür ist eine umfassende Konnektivität – und hier bleiben keine Wünsche offen. Analogseitig kommt zu einem unsymmetrischen Line-Input ein symmetrischer Eingang in Form einer XLR-Buchse. So ist die bestmögliche analoge Signalzuführung möglich, die bei den Profis Standard ist. Die XLR-Buche kann alternativ auch als Digitaleingang zur Übermittlung sogenannter AES/EBU-Signale genutzt werden. Das ist dann der digitalseitige Tonstudio-Standard. In der Unterhaltungselektronik ist er seltener zu finden. Darum werden die meisten Benutzer die S/PDIF-Schnittstellen verwenden. Hier bietet die X-3000 RC je zwei elektrische und zwei optische Anschlüsse. Hinzu kommt eine USB-B-Buchse für Zuspielungen vom Computer. So ist ein Einsatz als Desktop-Monitor möglich. Wir entdecken nun noch eine USB-A-Buchse, sie dient als Lademöglichkeit für Zuspielgeräte oder als Anschluss für einen optionalen Funkempfänger. Nubert packt einen HDMI/ARC-Adapter ins Zubehör, mit ihm kann man den Fernsehton per HDMI-Kabel zuspielen. Für alle digitalen Schnittstellen gilt: Die X-3000 RC akzeptiert Hi-Res-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit.

Schnittstellen-Vielfalt: Die nuPro X-3000 RC bieten etlichen digitalen Inputs und ist auch analog anschlussfähig.

Schnittstellen-Vielfalt: Die nuPro X-3000 RC bieten etlichen digitalen Inputs und ist auch analog anschlussfähig.

Kabellose Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten

Dank Nuberts Funkstandard X-Connect können die beiden Kompaktboxen ohne Kabel kommunizieren und Musik wiedergeben. Somit entfällt die leidige Verbindungsstrippe – und damit jegliches Aufstellungsproblem. Auch ein Einsatz im Heimkino-Setup mit kabellos angesteuerten Rear-Speakern ist machbar. Im Verbund mit dem Nubert nuConnect ampX ist sogar der Aufbau eines kabellosen Multiroom-Systems zur Beschallung mehrerer Räume möglich. Die Übertragung der Steuerbefehle und der Musik geschieht dabei verzögerungsfrei. Die Musikzuspielung geht aber auch via Bluetooth. So lassen sich vom Smartphone oder Tablet bequem Files zur X-3000 RC spielen. Nubert setzt hier mittlerweile auf den Bluetooth-Standard 5.0 sowie auf zwei exzellente Codecs: Dank aptX HD („High Density“) geht das Streaming von hochauflösenden PCM-Files bis zu einer Güte von 48 Kilohertz/24 Bit, und aptX LL („Low Latency“) minimiert die Verzögerungszeit bei der Signalübertragung. So ist beim Film- und Fernsehbetrieb kein Versatz von Bild und Ton wahrnehmbar – das ist essenziell für die Wiedergabe etwa über Bluetooth-Kopfhörer.

Das audiophile Highlight ist der XLR-Eingang: Er kann analog als symmetrischer Input genutzt werden oder digital als AES/EBU-Schnittstelle.

Das audiophile Highlight ist der XLR-Eingang: Er kann analog als symmetrischer Input genutzt werden oder digital als AES/EBU-Schnittstelle.

Fernbedienung per Button Box oder App

So komfortabel die Steuerung der X-3000 RC an der Box selbst ist: Noch bequemer geht es aus der Ferne. Hier bietet Nubert einen sehr soliden Befehlsgeber, dessen Tasten einen sauberen Druckpunkt aufweisen. Die 16 Knöpfe dieser „Button Box“ ermöglichen den Zugriff auf die Grundfunktionen, etwa die direkte Anwahl der verschiedenen Quellenarten, die Anpassung des Klangs oder die Veränderung der Lautstärke. Für die komplette Fernbedienbarkeit greift man aber zur Smartphone-App, die Nubert kostenfrei für iOS und Android in den jeweiligen Stores bereitstellt. Diese „Nubert X-Remote“ ist frei von jeglichem optischen Firlefanz, lehnt sich in ihrem Erscheinungsbild an die physische Fernbedienung an, bietet aber die volle Funktionalität. Dies beginnt beim Bluetooth-Pairing, geht weiter über die Pairing-Möglichkeiten der Boxen und mündet in beeindruckend vielen Optionen zur Klangeinstellung.

Die wertige Fernbedienung bietet alle grundlegenden Funktionen an. Die leichte Rundung der Unterschale und die eingelassenen gummierten Flächen sorgen für Rutschfreiheit.

Die wertige Fernbedienung bietet alle grundlegenden Funktionen an. Die leichte Rundung der Unterschale und die eingelassenen gummierten Flächen sorgen für Rutschfreiheit.

Soundoptionen: Von der Klangwaage und dem 2.1-Setup…

Eins vorweg: Nubert hat das gelungene grundlegende nuPro-Konzept beibehalten. Die eingehenden Signale werden, wenn nötig, gleich zu Beginn digitalisiert, dann für jeden Kanal optimiert und erst ganz zum Schluss ins Analoge übersetzt und an die Speaker geschickt. Das minimiert das Rauschen, maximiert die Präzision – und ermöglicht über den Soundprozessor zudem vielfältige Einstellmöglichkeiten. Den Anfang macht, nach der eigentlich schon selbstverständlichen Balance-Regelung zur Egalisierung unterschiedlicher Boxenabstände, die nubertsche Klangwaage: Hier werden Höhen und Mitten gemeinschaftlich verändert – allerdings nicht durch eine punktuelle Veränderung einzelner Frequenzbereiche. Stattdessen wird der Frequenzverlauf bei einem bestimmten „Aufhängungspunkt“ quasi gekippt. So soll der grundsätzliche Charakter des Klangbilds intakt bleiben. Der Bass hingegen wird einzeln eingestellt. Gut so, denn die nuPro X-3000 RC kann über den „Sub Out“-Anschluss auch mit einem Subwoofer verbunden werden. Für das daraus resultierende 2.1-Setup bietet die Kompaktbox auch einstellbare Hoch- und Tiefpassfilter, um dem Woofer die passenden Signalanteile zuzuweisen.

Die „Nubert X-Remote“-App ist optisch an die physische Fernbedienung angelehnt, bietet aber sämtliche Einstellmöglichkeiten der nuPro X-3000 RC.

Die „Nubert X-Remote“-App ist optisch an die physische Fernbedienung angelehnt, bietet aber sämtliche Einstellmöglichkeiten der nuPro X-3000 RC.

… über Loudness und grafischen Equalizer …

Eine weitere Klangeinstellungsmöglichkeit der X-3000 RC ist die Loudness-Funktion. Dieses beliebte Feature hebt Höhen sowie Bässe an und ermöglicht so selbst bei geringer Lautstärke ein volles Klangbild. Wer eine gezieltere Einstellung wünscht, wird sich über den grafische Equalizer freuen. Er verändert den Klang in fünf verschiedenen Frequenzbereichen. Jedes Frequenzband lässt sich dabei in sechs Ein-Dezibel-Stufen absenken oder anheben. Der optimale Klang kann nun abgespeichert werden. Hierfür stehen unter „Presets“ drei verschiedene Speicherplätze zur Verfügung – für verschiedene Szenarien wie Filmton und HiFi-Wiedergabe, für verschiedene Vorlieben verschiedene Personen im Haushalt oder für unterschiedliche Hörsituationen: linear zum Musikhören, bassbetont oder mit Subwoofer für den Movie-Track, oder mit Loudness-Aktivierung für den spätabendlichen Musikgenuss bei niedriger Lautstärke.

Der Hauptbildschirm der App bietet neben der Lautstärkeregelung Zugriff auf die Quellen, die Soundoptionen, die Soundpresets – und auf alle weiteren Einstelloptionen (Bild 1). Zu diesen umfangreichen Möglichkeiten gehören unter anderem das Setup für den Wireless-Betrieb und die Raumeinmessung (Bild 2). Zu den Optionen für die Soundeinstellung gehört der fünfbändige grafische Equalizer, er ermöglicht die gezielteste Veränderung des Klangs (Bild 3).

Der Hauptbildschirm der App bietet neben der Lautstärkeregelung Zugriff auf die Quellen, die Soundoptionen, die Soundpresets – und auf alle weiteren Einstelloptionen (Bild 1). Zu diesen umfangreichen Möglichkeiten gehören unter anderem das Setup für den Wireless-Betrieb und die Raumeinmessung (Bild 2). Zu den Optionen für die Soundeinstellung gehört der fünfbändige grafische Equalizer, er ermöglicht die gezielteste Veränderung des Klangs (Bild 3).

… bis zur automatischen Raumkorrektur

Nun aber zum namensgebenden Klang-Clou, der die X-3000 zur „RC“ macht: die „Room Calibration“. Dies ist eine Bassentzerrung, die wir bereits beim Test des Nubert nuConnect ampX kennengelernt haben. Diese Bassentzerrung kümmert sich um die besonders problematischen Tieftonanteile des Musiksignals. Sie sind es, die in vielen Zimmern bei bestimmten Frequenzen für überbetonte Basstöne oder gar Wummern sorgen. Diese Frequenzen ermittelt die Raumeinmessungssoftware. Sie erstellt dann ein optimiertes Klangprofil, mit dem zu starke Bässe reduziert, aber ebenso unterrepräsentierte Frequenzen angehoben werden. Das alles geschieht automatisch, wenn man in der App die Einmess-Funktion antippt. Dieses Feature und die Möglichkeit, das daraus erstellte Klangprofil an- und auszuschalten, gibt es allerdings ausschließlich in der iOS-Version der App. Nur bei Apple-Geräten werden Mikrofone mit identischen Spezifikationen und Fertigungstoleranzen verbaut. Dieser einheitliche Standard ist die Voraussetzung für eine brauchbare Messung. Android-Benutzern wird deshalb empfohlen, sich für die kurze Einmessung der X-3000 RC ein iOS-Gerät zu leihen.

Die automatischen Raumeinmessung: Mit der X-Room Calibration wird der Tiefton optimiert. Die Kalibrierung beginnt mit einem einminütigen Messvorgang, bei dem über die Boxen ein lautes Rauschsignal geschickt wird, das über das Mikrofon des iOS-Smartphones oder -Tablets am Sitzplatz aufgezeichnet wird (Bild 1). Die Software ermittelt hieraus die akustischen Verhältnisse des Raums (Bild 2). Anschließend errechnet die Software die Optimierung, die hier als grüne Kurve angezeigt wird und als grundlegendes Klangprofil aktiviert werden kann. (Bild 3).

Die automatischen Raumeinmessung: Mit der X-Room Calibration wird der Tiefton optimiert. Die Kalibrierung beginnt mit einem einminütigen Messvorgang, bei dem über die Boxen ein lautes Rauschsignal geschickt wird, das über das Mikrofon des iOS-Smartphones oder -Tablets am Sitzplatz aufgezeichnet wird (Bild 1). Die Software ermittelt hieraus die akustischen Verhältnisse des Raums (Bild 2). Anschließend errechnet die Software die Optimierung, die hier als grüne Kurve angezeigt wird und als grundlegendes Klangprofil aktiviert werden kann. (Bild 3).

Volle Ausstattung, maximale Flexibilität

Zum nuPro-Konzept, das wir vorhin schon kurz angesprochen haben, gehört auch die Vollausstattung: Jede nuPro-Box, also auch die X-3000 RC, ist ein kompletter Aktiv-Lautsprecher mit eigenem Verstärker, Soundprozessor, Anschlussterminal, Display und Bedienfeld. Das hebt die nuPros vom üblichen Standard ab, bei dem eine vollbestücke Master-Box die Befehle erteilt und eine minimal ausgestattete Slave-Box dem Master gehorcht. Nuberts Konzept ist also wesentlich aufwändiger, bietet aber eine deutlich größere Flexibilität: Man kann eine Box allein betreiben, im Single-Modus wählen, ob die Box mono spielen soll – oder im Stereo-Betrieb festlegen, welchen der beiden Kanäle sie wiedergibt. Man kann auch mehr als zwei Boxen sowie verschiedene nuPro X-Modelle zusammenschalten, etwa für ein Heimkino-Setup. Bleiben wir beim Stereo-Betrieb: Hier können wir bestimmen, welche Box der Master und welche der Slave ist. Diese Festlegung geht, ebenso wie der anschließende Betrieb, kabellos. Alternativ lässt sich die X-3000 RC auch komplett kabelgebunden betreiben. Das ist maximale Flexibilität.

Zusammen mit einer Quelle als File-Lieferant ist die X-3000 RC ein HiRes-fähiges Komplett-System. Das geht beispielsweise mit einem Laptop. Auf dem Rechner sollte dann eine audiophile Player-Software wie Audirvana aufgespielt sein.

Zusammen mit einer Quelle als File-Lieferant ist die X-3000 RC ein HiRes-fähiges Komplett-System. Das geht beispielsweise mit einem Laptop. Auf dem Rechner sollte dann eine audiophile Player-Software wie Audirvana aufgespielt sein.

Aufbau, Anschluss und Einrichtung

Bei der Aufstellung sollte man der X-3000 RC etwas Wandabstand gönnen, damit über die rückseitige Bassreflexöffnung keine Strömungsgeräusche entstehen und keine Überbetonung der tieferen Frequenzen stattfindet. Für eine Wandmontage bietet die Korpus-Unterseite vier Gewindebuchsen, für die normale Aufstellung ist sie mit weichen, vibrationsmildernden Gummifüßen ausgestatttet. Zum Anschließen der Boxen liefert Nubert bis auf die XLR- und die HDMI-Verbindung sämtliche Kabel sowie den HDMI/ARC-Adaper als Zubehör – ein beeindruckender Beigaben-Reichtum. Mit der vorbildlichen Anleitung sind die Boxen schnell eingerichtet. Für den kabellosen Betrieb inklusive Master- und Slave-Zuweisung sind gerade mal sechs Bedienschritte nötig. Auch die Bluetooth-Kopplung für die App-Nutzung geht ruck-zuck. Nur die hier nötige Zuordnung der Boxen ist ein Ratespiel, weil sie uns als „nubert X-2 6ADD“ und „nubert X-2 6B45“ angezeigt werden. Welche die Masterbox ist, an die die App sich ausschließlich richtet, erfahren wir erst durch den Kopplungsversuch – und müssen gegebenenfalls die andere Box anwählen.

Wer die nuPro X-3000 RC ohne Verbindungskabel zwischen den Boxen betreiben möchte, definiert einen Schallwandler als „wls master“, der andere wird dann als „wls slave“ eingerichtet.

Wer die nuPro X-3000 RC ohne Verbindungskabel zwischen den Boxen betreiben möchte, definiert einen Schallwandler als „wls master“, der andere wird dann als „wls slave“ eingerichtet.

Die Nubert nuPro X-3000 RC in der Praxis

Da diese Schallwandler so schön kompakt sind, setzen wir sie zuerst als Desktop-Monitore auf unserem Schreibtisch ein. Wir lassen sie ohne Klangoptimierung zum Warmspielen an eben jenem Computer laufen, an dem wir bislang diesen Test schreiben. Die X-3000 RC ersetzen dabei ein Paar nuPro A-100, die bis dato die Beschallung besorgten – und wir erleben einen Klangzugewinn, der nicht nur durch das Plus bei Gehäusevolumen und Chassis-Größe zu erklären ist und sich mit zunehmender Einspielzeit noch steigert. Wir lassen in der HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit „Trashbox“ von DePhazz laufen. Sängerin Pat Appleton und ihre Begleitband, bestehend aus Saxophon, Keyboard, Kontrabass und Schlagzeug, haben den Song live im Berliner A-Trane aufgenommen. Der groovend Mix aus Lounge, Soul und Latin hat mit den X-3000 RC nun ein merklich kraftvolleres und zugleich kontrollierteres Fundament. Der Kontrabass klingt klarer und entspannter, das Drumset hat mehr Punch – so groovt die Nummer gleich viel besser.

Auch als Desktop- Monitor bei der Nahfeldbeschallung macht der Kompaktlautsprecher eine exzellente Figur – hier in der alternativen Gehäusefarbe Schwarz.

Auch als Desktop- Monitor bei der Nahfeldbeschallung macht der Kompaktlautsprecher eine exzellente Figur – hier in der alternativen Gehäusefarbe Schwarz.

Beeindruckender Klang – auch via Bluetooth

Bei der Transparenz und der Auflösung erleben wir ebenfalls einen Zugewinn: Wir hören mehr Details, etwa den changierenden Beckenklang der variierenden Anschlagpatterns, die Schlagzeuger Oli Rubow auf seiner HiHiat vollführt, oder die typischen Saiten- und Fingergeräusche, die Bassist Markus Bodenseh beim Anzupfen seines Viersaiters erzeugt. Auch die Räumlichkeit der Live-Aufnahme ist weiträumiger, die Bühnentiefe ist größer und damit die Staffelung der Musiker eindrucksvoller. Hinzu kommt die eindringlichere Präsenz der Musiker: Gerade Pat Appleton, die eh schon reichlich Sex in der Stimme hat, legt in puncto Appeal noch mal zu. Nun hören wir uns das Ganze mal über Bluetooth an. Unser Smartphone LG V30 unterstützt wie die X-3000 RC den Audiocodec aptX HD-– und so klingt „Trashbox“ auch auf diesem kabellosen Streaming-Weg ausgezeichnet. Apropos wireless: Die Boxen haben die Musikwiedergabe bislang ohne Verbindungskabel absolviert. Nun testen wir mal die Wiedergabe mit strippengekoppelten Lautsprechern – und wir stellen fest: Es klingt genauso gut.

Zum Zubehör gehört auch eine hochwertige, magnetisch haftende Abdeckung. Sie ist an den Seiten sanft geschwungen und bedeckt die gesamte Front. Die Informationen der Anzeige sind trotzdem sichtbar.

Zum Zubehör gehört auch eine hochwertige, magnetisch haftende Abdeckung. Sie ist an den Seiten sanft geschwungen und bedeckt die gesamte Front. Die Informationen der Anzeige sind trotzdem sichtbar.

Live im Club

Wir ziehen mit der X-3000 RC nun vom Desktop zum Sideboard um – und wechseln damit von der Nahfeldwiedergabe zur Raumbeschallung. Auch hier liefert die kleine Kompaktbox einen großen Klang: Wir spielen diesmal über Toslink die Nummer „Dusty Groove“ als 192 Kilohertz/24 Bit-File zu. Die Deep Funk-Band The New Mastersounds hat den Instrumentalsong live im Hamburger Theater Kampnagel eingespielt. Die ausgezeichnete Produktion fängt die Live-Atmosphäre und die die Performance der Band hervorragend ein – und die X-3000 RC gibt sie ebenfalls hervorragend wieder. Das britische Quartett steht mit Schlagzeug, Bass, Orgel und Gitarre livehaftig vor uns auf der imaginären Bühne, wir genießen einen vollen, vitalen, groovenden Sound mit satten Bässen, reichlich Punch, einem agilen, dynamikreichen Drumset und einer tollen Transparenz. Auch bei der großräumigen Abbildung und bei mittlerweile gehobenster Lautstärke ist die Wiedergabe glasklar, bleiben sämtliche Feinheiten erhalten, angefangen bei den rhythmischen Snare-Schmankerln des Drummers bis hin zur etwas versteckten Wah-Gitarre.

Vorbildlich: Nubert liefert zum ampX ein umfangreiches Set an Kabeln für fast alle Anschlussfälle.

Vorbildlich: Nubert liefert zum ampX ein umfangreiches Set an Kabeln für fast alle Anschlussfälle.

Klang-Plus durch Raumeinmessung

Nun optimieren wir den Klang, die X-3000 RC bietet uns ja mit ihrer Raumkorrektur die Möglichkeit, die Defizite unseres Wohnzimmers auszugleichen. Wir rufen also in der App die Room Calibration-Funktion auf und starten die Einmessung. Die Lautsprecher senden eine Minute lang ein lautes Rauschen, das Mikrofon unseres iPads zeichnet es auf, die Software errechnet daraus eine Korrekturkurve, die sie uns als Klangprofil anbietet. Dieses Profil können wir nun nach Wunsch aktivieren oder deaktivieren. Die Raumkorrektur beschert uns eine Klangsteigerung: Der Bass hat nun noch etwas an Volumen gewonnen, bleibt dabei aber fit und in Form, ohne schwammig zu werden. So sind die Wahnsinnsläufe und Licks, die der Bassist spielt, noch besser zu hören, so grooven Bass und Schlagzeug im Verbund noch besser, und so bietet der Tiefton ein noch tragfähigeres Fundament. Kaum schalten wir das Klangtuning wieder aus, wird es ein wenig anämischer – also: Kalibrierungsprofil wieder auf „on“.

Heimkino-Einsatz: Der mitgelieferte HDMI/ARC-Adapter verwandelt den USB-A-Port in einen HDMI-Eingang für den Ton vom Fernseher oder vom Blu-ray-Player.

Heimkino-Einsatz: Der mitgelieferte HDMI/ARC-Adapter verwandelt den USB-A-Port in einen HDMI-Eingang für den Ton vom Fernseher oder vom Blu-ray-Player.

Reif fürs Kino

Nun wollen wir noch eins wissen: Kann diese Kompaktbox auch cineastisch überzeugen? Wir schrauben den HDMI/ARC-Adapter für die Filmton-Wiedergabe an und starten den US-Thriller „Sicario“. Emily Blunt spielt die idealistische FBI-Agentin Kate Macer, deren moralische Überzeugung im Laufe des Films auf den Prüfstand kommt. Sofort auf dem Prüfstand steht aber die X-3000 RC, denn der Thriller startet mit der Erstürmung einer konspirativen Wohnung des mexikanischen Drogenkartells. Macers Truppe kommt nicht durch die Tür, sondern fährt mit ihrem Transporter durch die Hauswand – wir sind genauso baff wie der beim Fernsehen überraschte Kriminelle, als urplötzlich das Gemäuer mit ohrenbetäubendem Lärm über uns zusammenkracht. Den Einsturz liefert die X-3000 RC mit unglaublicher Kraft und Bassgewaltigkeit, mit toller Dynamik und Präzision: Die Steine und das splitterndes Glas fliegen uns derart um die Ohren, dass wir instinktiv zurückzucken. So wird dieses Überraschungsmoment zum intendierten Schreckmoment. Auch cineastisch liefert dieser Lautsprecher also eine beeindruckende Vorstellung.

Die nuPro X-3000 RC von vorn und von hinten – und mit den beiden Möglichkeiten der Fernbedienung.

Die nuPro X-3000 RC von vorn und von hinten – und mit den beiden Möglichkeiten der Fernbedienung.

Fazit

Der kleinste Schallwandler der X-Serie spielt groß auf: Die Nubert nuPro X-3000 RC liefert bei Schreibtisch- und Sideboard-freundlichen Maßen eine überaus kraftvolle, bassstarke, dynamische und detaillierte Wiedergabe. Dabei punktet sie mit einem reichhaltigen Anschluss-Angebot: Es umfasst sogar einen symmetrischen Analogeingang, erlaubt bei allen Digitalschnittstellen HiRes bis 192 Kilohertz/24 Bit, ermöglicht über einen mitgelieferten Adapter die TV- und Filmton-Zuspielung per HDMI und glänzt beim Wireless Streaming via Bluetooth mit aptX HD und aptX LL. Kabelfrei funktioniert auch die Verbindung der beiden Lautsprecher – wie auch die Steuerung per Fernbedienung oder App. Sie bietet bequem die volle Feature-Vielfalt. Diese reicht vom fünfbändigen Equalizer über die Loudness-Funktion bis hin zur automatischen Raumeinmessung, mit der die X-3000 RC an das Zimmer, in dem die Schallwandler spielen, angepasst wird. So präsentiert sich die Nubert nuPro X-3000 RC als aktive, audiophile Komplettlösung – und als i-Tüpfelchen gibt es dieses Power-Paket zu einem unschlagbaren Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

94

95

95

201202.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro X-3000 RC
Gerätekategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:585,00 Euro / Stück
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schleiflack Schwarz
- Schleiflack Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):300 x 185 x 230 mm (inklusive Verstärker)
Gewicht:6,6 kg (Stück)
Prinzip: aktiv, 2 Wege, bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltieftöner:1 x 148 mm (Polypropylen-Verbund-Konusmembran)
Frequenzgang:38 - 22.000 Hz +/- 3 dB
40 - 20 000 Hz +/- 2 dB
(Herstellerangaben)
Leistung:2 x 150 Watt (Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x Bluetooth 5.0 aptX HD / aptX LL
1 x AES/EBU (XLR)
1 x USB (Typ B)
2 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
2 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x USB (Typ A) für HDMI/ARC-Adapter
1 x Link (Slave-Box)
Ausgänge (analog):1 x Sub-Out (Master-Box)
1 x USB (Typ A) zur Stromversorgung (5 V/1,5 A)
Ausgang (digital):1 x Link (Master-Box)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch: 192 kHz/24 bit
- AES/EBU: 192 kHz/24 bit
Funkfrequenzbänder und Funk-Sendeleistung:- Bluetooth-Modul: 2402 - 2480 MHz / 9,75 dBm / 9,5 mW

- Netzwerk-Modul (Wireless-Betrieb):
fff- 5180 - 5240 MHz / 15,75 dBm / 37,6 mW
fff- 5736 - 5818 MHz / 15,75 dBm / 37,6 mW
Reichweite etwa 15 Meter
Lieferumfang (pro Box):- Nubert nuPro X-3000 RC
- magnetische Frontabdeckung (Schwarz)
- Fernbedienung mit Batterie
- HDMI/ARC-Adapter
- Netzkabel, 2,0 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m
- S/PDIF-Koaxialkabel elektrisch, 5,0 m
- S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m
- Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m
- Bedienungsanleitung
Besonderes:+ Betrieb ohne Boxenkabel möglich
+ HD-Streaming per Bluetooth mit aptX HD
+ verzögerungsarmes Bluetooth-Streaming per aptX LL
+ symmetrischer Audio-Eingang (XLR/AES)
+ integrierter Verstärker
+ automatische Raum-Einmessung per X-Room Calibration
+ klangoptimierbar über DSP-Schaltung
+ Display
+ App für Einrichtung und Steuerung
+ Fernbedienung
+ TV-/Blu-ray-Ton über HDMI/ARC-Adapter

- Einrichtung per App sind Master- und Slave-Box nicht direkt erkennbar
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet

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Denon DCD-A110 / PMA-A110 – Referenz-Gespann zum Jubiläum

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Denon legt zum 110-jährigen Bestehen mit der A110-Serie eine edle und exklusive „Limited Edition“ auf. Aus dieser Referenz-Reihe haben wir mit dem SACD-Player Denon DCD-A110 und dem Verstärker Denon PMA-A110 eine echte Flaggschiff-Kombination getestet. Was das außergewöhnliche Denon-Duo bietet, zeigen wir Euch in diesem Video.

Streng limitierte Serie

Denons Jubiläums-Serie A110 ist streng limitiert: Alle Geräte dieser Serie werden in strikt begrenzter Stückzahl hergestellt und nicht nachproduziert. Die Fertigung erfolgt ausschließlich in Denons japanischem Stammwerk, jede einzelne Komponente erhält zum Abschluss von Denons Chef-Ingenieur ein handsignierten Zertifikat. In den erlauchten Kreis dieser A110-Serie kommen insgesamt nur vier Modelle. Zu diesen Flaggschiffen zählten der SACD-Player DCD-A110 und der Verstärker PMA-A110.

Mit ihren opulenten Gehäusen und dem edlen Graphit-Silber-Look bieten der SACD-Player Denon DCD-A110 (rechts) und der Vollverstärker Denon PMA-A110 (links) einen imposanten Anblick.

Exklusives Design

Die Kombination beeindruckt gleich durch ihre imposante Erscheinung: Die mächtigen Gehäuse sind in Aluminium ausgeführt und schimmern seidenmatt in Silber-Graphit. Diese edle Farbgebung ist exklusiv für die Jubiläums-Edition reserviert. Auch die Taster und die geschliffenen Schalter sind in Metall gehalten. Ihr Glanz betont ebenso die Hochwertigkeit wie die leicht geschwungene Front. Sie verleiht den voluminösen Geräten eine stimmige Geschmeidigkeit.

Zum exklusiven Design gehören neben dem Graphit-Silber-Coating der sanfte Wellenschwung der Front und die Betonung der Fixierungen: schönere Schrauben haben wir selten gesehen.

SACD-Player Denon DCD-A110

Stimmig zur Optik ist auch das Gewicht: So wiegt der SACD-Player satte 16 Kilogramm. Diese Gewichtigkeit des DCD-A110 ist kein Selbstzweck: Die hohe Masse sorgt im Verbund mit einer Vibrations-Optimierung für einen stabileren, ruhigeren Betrieb der Elektronik – und des Laufwerks. Hier kommt ein originales Denon-Laufwerk zum Einsatz. Das ist eine Domäne der Japaner: Denon gehört ja zu den Pionieren der CD. Das Edel-Laufwerk setzt mit seiner massiven Metall-Ausführung das Prinzip „Ruhe durch Masse“ fort. Das reicht bis zum Schlitten aus Aluminium, diese Lade bewegt sich mit exzellenter Ruhe und Gleichmäßigkeit.

Die in Metall ausgeführte, hochstabile CD-Schublade beeindruckt beim Hinaus- und Hineingleiten mit einer perfekten Laufruhe.

Beste Signalbearbeitung für HiRes-Files

Auch die Signalverarbeitung ist vom Feinsten: Hier kommt die neueste Generation des 1993 eingeführten „Alpha Processings“ zum Zuge: Es heißt nun „Ultra AL32“. Das steht für ein bis zu 32-faches Oversampling, aber auch für eine Verdopplung der Sampling-Tiefe auf 32 Bit. Danach übernimmt ein Vierfach-DAC die Wandlung. So werden aus den Nullen und Einsen von der Scheibe schließlich wieder wirklich originalgetreue, analoge Musiksignale. Wie das genau funktioniert, wird im ausführlichen, bereits erschienene Test erklärt (hier geht es zum Test). Was kann der DCD-A110 nun alles abspielen? Natürlich ganz normale Musik-CDs, aber darüber hinaus auch Daten-CDs und Daten-DVDs. Auf ihnen können Audiodateien bis zur HiRes-Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit gespeichert sein. Überdies beherrscht der Player auch die Wiedergabe von DSD-Files. Hier meistert er neben der normalen SACD sogar Datenträger mit DSD128-Files.

Wenn die CD oder SACD mit CD-Text versehen ist, zeigt der DCD-A110 auf Wunsch den CD-Titel und dann den Tracknamen an. Alternativ informiert uns das Display über die abgelaufene und die noch ausstehende Spielzeit des Tracks sowie und über die Restlaufzeit der CD.

Verstärker Denon PMA-A110

Der Denon PMA-A110 ist der dazu passende Flaggschiff-Verstärker der Jubiläums-Edition. Dieses imposante Kraftwerk wiegt üppige 25 Kilo. Einen Gutteil des Gewichts macht das opulente Netzteil aus – und seine Großdimensionierung ist auch nötig. Es versorgt nämlich eine fordernde Class AB-Verstärkerschaltung, sie ist auf hohe Stromlieferfähigkeit hin ausgelegt. Dadurch hat der Verstärker reichlich Reserven, und er kann auch anspruchsvollste Schallwandler mühelos antreiben. Diese leistungsstarke Schaltung sorgt für reichlich Power: Sie liefert fette 160 Watt – pro Kanal. Eine variable Verstärkung in der Vorstufe minimiert dabei das Rauschen. Bei einem Amp mit einer festgelegter Verstärkung würde das Rauschen unweigerlich und unverhältnismäßig mitverstärkt.

Der mächtige Drehgeber für die Lautstärke, aber auch die Regler für Bässe, Höhen und Balance sind durch ihre Einbettung in die Front und ihre gedrehte, im Licht glänzende Oberfläche wunderbar in Szene gesetzt. Der optisch schlicht gehaltene Kopfhörer-Ausgang ist da fast zu übersehen.

Erlesene Klangeinstellung

Die Kraft dieses Verstärkers signalisiert auch das mächtige Lautstärke-Rad auf der Front. Hier setzt Denon erstmals eine elektronische Hochpräzisions-Regelung ein. Die Position des Rades wird in ein digitales Signal umwandelt, so erreicht man eine noch präzisere Steuerung. Auch die Einstellung der Balance, der Höhen und der Bässe geschieht über eine solche elektronische Regelung. Diese drei Regler kann man mit dem „Source Direct-“Modus umgehen, um einen möglichst reinen, unbeeinflussten Klang zu erzielen. Dem gleichen Reinheits-Gebot dient der Analog-Modus: Mit ihm werden alle Digitalschaltkreise abgeschaltet – und auf Wunsch sogar das Display.

Der Quellwahlschalter kann in jede Richtung endlos weitergedreht werden. Im Display wird der ausgewählte Eingang angezeigt. Attraktiver Effekt: Bei der Veränderung gleitet die alte Anzeige quasi nach oben oder unten weg, während die neue nachrückt. Im Betrieb zeigt das Display dann etwa bei der Zuspielung über den USB-Port die Qualität des zugespielten Files an.

Amtliche Anschlüsse

Durch die kleine Anzeige informiert uns der PMA-A110 über seine Anschlussvielfalt. Hier punktet der Verstärker mit einem vielfältigen Portfolio. Analog ist da zuallererst der Phono-Eingang: Er eignet sich sowohl für Plattenspieler mit Moving Magnet-System sowie Moving Coil-Abtaster. Darüber hinaus bietet der Verstärker drei analoge Line-Eingänge. Digitalseitig ist der Amp genauso gut ausgestattet: Er besitzt drei optische und einen elektrischen digitalen Input sowie einen USB-Port. Hier können Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit zugespielt werden – und sogar DSD-Files bis DSD256. Damit ist der PMA-A110 absolut zukunftsfest. Hier kommt ebenfalls die neue „Ultra AL32“-Signalverarbeitung und die Wandlung durch einen Vierfach-Konverter zum Zuge. Was der PMA-A110 gewandelt und verstärkt hat, gibt er dann gleich doppelt aus. Für den persönlichen Musikgenuss bietet der Verstärker einen Kopfhörerausgang auf der Front. Für die kraftvolle Raumbeschallung mit Lautsprechern präsentiert der Verstärker auf der Rückseite dann vier ultrasolide Anschlussklemmen.Sie nehmen selbst Kabel mit großem Querschnitt auf.

Der PMA-A110: bietet auf seiner Rückseite eine Vielfalt an Anschüssen. Links in der Analog-Abteilung punktet er mit einem Phono-Input samt Erdungsklemme, drei Line-Eingängen sowie einem Recorder- und einem Vorverstärkerausgang. Unten in der Digital-Sektion präsentiert er gleich drei optische und eine elektrische S/PDIF-Schnittstelle sowie einen USB-B-Port.

Top-Team

Als Team sorgen der SACD-Spieler Denon DCD-A110 und der Vollverstärker Denon PMA-A110 dann für einen überaus klaren und kraftvollen Klang. Dies haben sie bereits im Praxistest bewiesen (hier geht es zum Test).

Hier spielt die DCD-A110/PMA-A110-Kombi mit dem Schallwandler Audio Physic Classic 22.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Denon
DCD-A110
Produktkategorie:SACD/CD-Spieler
Preis:2.999,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführung:Silber-Graphit
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: +49 2157 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):138 x 434 x 405 mm
Gewicht:15,6 kg
Eingänge (analog):1 x IR Control
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x unsymmetrisch (Cinch)
1 x IR Control
Unterstützte Datenträger-Formate:SACD, CD, CD-R, CD-RW, DVD-R, DVD-RW, DVD+R, DVD+RW
Unterstützte Ton-Formate:DSD, WAV, FLAC, ALAC, AIFF, MP3, WMA, AAC
Maximale Abtastfrequenz/Bitrate bzw. Bitlänge- WAV, FLAC, AIFF: 192 kHz/24bit
- ALAC: 96 kHz/24bit
- MP3, WMA, AAC: 48 kHz/320 kbit/s
Dynamikbereich:- SACD: 118 dB (hörbarer Bereich) (Herstellerangabe)
- CD: 101 dB (Herstellerangabe)
Frequenzgang:- SACD: 2 Hz - 50 kHz (- 3 dB) Herstellerangabe)
- CD: 2 Hz - 20 kHz (-(± 0,5 dB) (Herstellerangabe)
Geräuschspannungsabstand:122 dB (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme / Stromverbrauch:- Betrieb: 42 W (Herstellerangabe)
- Standby: 0,1 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Denon DCD-A110
- Netzkabel
- Audio-Kabel (Cinch)
- Fernbedienung RC-1237 inklusive 2 AAA-Batterien
- Kurzanleitung (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Polnisch)
- Gerätezertifikat
- Sicherheitsinformationen
Pros und Kontras:+ exklusives, edles Silber-Graphit-Design
+ hervorragende Verarbeitung
+ ausgezeichneter Klang
+ HiRes-DAC für PCM und DSD
+ spielt neben CD und SACD auch (wieder-)beschreibbare CD- und DVD-Formate
+ Ultra AL32-Processing und Vierfach-D/A-Wandler für präzise Rekonstruktion des Analog-Signals
+ Denon Disc-Laufwerk, Laufwerk und Schlitten in Metall ausgeführt
+ Suppress Vibration Hybrid-Ausführung für große Laufruhe und minimale Vibrationen
+ extrem ruhig laufender Schlittens
+ getrennte Netzteile und separater Schaltungsaufbau für die Digital- und die Analog-Sektion
+ „Pure Direct“-Modus zur Deaktivierung der digitalen Signalausgabe und des Displays
+ Fernbedienung

- kein symmetrischer Audio-Ausgang
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Modell:Denon
PMA-A110
Produktkategorie:Vollverstärker (Stereo)
Preis:3.499,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführung:Silber-Graphit
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: +49 2157 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):182 x 434 x 450 mm
Gewicht:25,0 kg
Eingänge (analog):3 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Phono MM/MC (Cinch)
1 x Ext. Pre für externen Vorverstärker (Cinch)

1 x IR Control
Eingänge (digital):1 x 1 USB (USB-B 2.0, Betriebssystem-Voraussetzungen: Windows 8.1 oder 10, macOS 10.13, 10.14 oder 10.15)
3 x optisch (TOSLink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Line (Cinch)
1 x Kopfhörer (6,35 mm-Klinke)
1 x Lautsprecher

1 x IR Control
Maximale Samplingrate/Auflösung:- USB: PCM 384 kHz / 32 bit, DSD256 (über ASIO, WASAPI oder DoP)
- S/PDIF: PCM 192 kHz / 24 bit
Ausgangsleistung:- 2 x 160 W an 4 Ω
- 2 x 80 W an 8 Ω
Geräuschspannungsabstand:
- Hochpegel: 101 dB (Herstellerangabe)
- MM: 84 dB (Herstellerangabe)
- MC: 72 dB (Herstellerangabe)
Klirrfaktor:0,01 % (Herstellerangabe)
Frequenzgang:5 Hz - 100 kHz (0 - -3 dB ) (Herstellerangabe)
Leistungsaufnahme / Stromverbrauch:- Betrieb: 400 W (Herstellerangabe)
- Standby: 0,2 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Denon PMA-A110
- Netzkabel
- Fernbedienung RC-1237 inklusive 2 AAA-Batterien
- Kurzanleitung (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Polnisch)
- Gerätezertifikat
- Sicherheitsinformationen
Pros und Kontras:+ exklusives, edles Silber-Graphit-Design
+ hervorragende Verarbeitung
+ Phono-Input für MM- und MC-Plattenspieler
+ Kopfhörer-Ausgang
+ HiRes-DAC für Files bis PCM 384 kHz/32 bit und DSD256
+ Ultra AL32-Processing und Vierfach-D/A-Wandler für präzise Rekonstruktion des Analog-Signals
+ elektronische Lautstärke- und Klangregelung
+ getrennte Netzteile und separater Schaltungsaufbau für die Digital- und die Analog-Sektion
+ vollkommene Kanaltrennung durch separate Relais-Lautstärkeeinstellung für jeden Kanal
+ Advanced Ultra High Current-MOS-Gegentaktschaltung für hohe Stromlieferfähigkeit
+ Analog-Modus zur Deaktivierung der digitalen Sektion und des Displays
+ Source Direct-Modus zur Umgehung der Klangregelung
+ Fernbedienung

- kein symmetrischer Audio-Eingang
- nur ein Lautsprecher-Paar anschließbar
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Modelle:Denon
DCD-A110 / PMA-A110
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut
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Voxativ Absolut Hagen – Dieses High End-System macht HiRes-Streaming leicht

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Plug &Play geht auch auf High End-Niveau: Das Voxativ Absolut Hagen-System präsentiert sich als komplette, abgestimmte und audiophile Anlage, die mit Streaming per WiFi, Bluetooth und AirPlay vor allem auf modernes Musikhören setzt, über kabelgebundene Inputs aber auch klassisches HiFi kann. Ein Kompakt-Monitor mit Breitband-Chassis verheißt dabei eine homogen-natürliche Wiedergabe mit überragender Räumlichkeit. Löst Absolut Hagen dieses Versprechen ein?

Das Voxativ Absolut Hagen ist als unkompliziertes Plug&Play-System für das Musikstreaming konzipiert: Es besteht aus zwei Lautsprechern und einer Klangzentrale.

Das Voxativ Absolut Hagen ist als unkompliziertes Plug&Play-System für das Musikstreaming konzipiert: Es besteht aus zwei Lautsprechern und einer Klangzentrale.

2+1=1 – das ist die Absolut-Formel von Voxativ: Zwei Lautsprecher und eine Klangzentrale, die Streamer, Konverter, Soundprozessor und Verstärker in einem ist, ergeben in Summe ein audiophiles Komplettsystem. Das Absolut-Konzept vereint zwei Direktiven, die durchaus im Zusammenhang stehen:„less is more“ und „keep it simple“. Für reinsten Klang wird alles Überflüssige, Redundante und Komplikationsbehaftete vermieden, für größte Praktikabilität sind Setup sowie Bedienung so einfach wie möglich gehalten. Deshalb setzt das Absolut-System vor allem auf Wireless Audio-Streaming, deshalb sind weder die kabelgebunden-komplexen Inputs wie USB oder Ethernet im Schnittstellenangebot, deshalb gibt es keine Bedienknöpfe oder Bildschirme. Ein Blick auf das Produktportfolio von Voxativ, die seit 15 Jahren High End in Handarbeit bieten, zeigt, dass die Berliner auch ganz anders können. Absolut Hagen ist aber als Plug &Play-System konzipiert – und das schauen wir uns nun genauer an.

Echter Klavierlack: Das edle Finish rundet den attraktiven Auftritt der Schallwandler ab. Die Hagen ist alternativ in Weiß erhältlich, aber auch in der goldenen Sonderedition – und auf Wunsch auch in anderer Ausführung.

Echter Klavierlack: Das edle Finish rundet den attraktiven Auftritt der Schallwandler ab. Die Hagen ist alternativ in Weiß erhältlich, aber auch in der goldenen Sonderedition – und auf Wunsch auch in anderer Ausführung.

Breitband-Chassis für natürliche Wiedergabe

Fangen wir bei dem ersten Namenspatron an, dem Kompaktlautsprecher Hagen. Er wartet mit einer direkt ins Auge fallenden Spezialität auf: Hagen schallwandelt einzig und allein mit einem Breitband-Chassis, das sämtliche Frequenzen des Musiksignals abstrahlt. Damit unterscheidet sich Hagen von üblichen Lautsprechern, bei denen sich zwei oder drei übereinander sitzende Chassis die Arbeit teilen. Dadurch kommt der Schall von verschiedenen räumlichen Stellen und muss erst wieder zu einer Einheit zusammengefügt werden. Beim Breitbänder hingegen funktioniert die Schallerzeugung ähnlich wie in der Natur: Das Schallereignis stammt von einem Ort. Daher kommen Breitbänder dem Ideal der Einpunkt-Schallquelle nahe, bei der sich die akustischen Informationen als homogene Kugelwelle im Raum ausbreiten. So wird ein breiter Bereich am Hörplatz gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt. Zudem benötigt der Breitbänder keine Frequenzweiche, die bei herkömmlichen Boxen den Chassis die Höhen, Mitten und Bässe zuweist, was nur mit Bauteilen gelingt, die das Musiksignal beeinflussen.

Der Kompaktlautsprecher ist mit einem handgefertigten Breitband-Chassis ausgestattet, das den gesamten Frequenzumfang von 40 Hertz bis 20 Kilohertz schallwandelt.

Der Kompaktlautsprecher ist mit einem handgefertigten Breitband-Chassis ausgestattet, das den gesamten Frequenzumfang von 40 Hertz bis 20 Kilohertz schallwandelt.

Spezialausführung für optimale Abstrahlung

Nun muss der Breitbänder widerspüchliche Anforderungen erfüllen: Er soll klein, leicht und agil sein, um zur Schallwandlung der hohen Frequenzen schnell schwingen zu können. Er muss aber auch eine gewisse Größe besitzen, damit er genügend Membranfläche bieten kann, um die Basstöne liefern zu können. Bei Hagen kommt deshalb eine fünf Zoll messende Membran aus japanischem Kalligraphie-Papier zum Einsatz. Der handgefertigte Konus ist ultraleicht und zugleich überaus steif – und damit sehr impulsfreudig. Um die Schallbündelung bei der Abstrahlung höherer Frequenzen zu vermeiden, ist auf diese Hauptmembran nun ein sogenannter Hochtonkegel aufgesetzt. Er wiederum fasst den zentralen hölzernen Phase Plug ein, der ebenfalls ein präziseres Abstrahlverhalten bewirkt. Zur Kräftigung des Pegels sitzt dieses Spezialchassis in einem Gehäuse, dessen Konzeption im Prinzip einem kurzen Horn entspricht. Die untere breite Gehäuseöffnung des Korpus ist also eigentlich kein Bassreflex-Port. Trotzdem bewirkt auch diese Konstruktion eine Kräftigung der tiefen Töne.

Die schwingende Fläche besteht aus japanischem Kalligraphie-Papier – sowohl der Konus der Hauptmembran als auch der aufgesetzte Kegel zur Abstrahlungsoptimierung.

Die schwingende Fläche besteht aus japanischem Kalligraphie-Papier – sowohl der Konus der Hauptmembran als auch der aufgesetzte Kegel zur Abstrahlungsoptimierung.

Eleganz mit Klavierlack-Schimmer

Damit sind wir beim optischen Auftritt von Hagen: Dieser Kompaktlautsprecher ist mit den Maßen 36 mal 21 mal 25 Zentimeter wohlproportioniert. Die verschieden starken Rundungen seines Gehäuses sorgen für eine elegante Erscheinung. Sie wird durch das edle Finish geadelt: Hagens Korpus ist mit echtem Klavierlack überzogen. Dies besorgt ein Fachmann eines bekannten Pianoforte-Herstellers. So verströmt Hagen einen wunderschönen Glanz mit Tiefenwirkung. Effekt entfaltet das Gehäuse auch akustisch: Voxativ hat es mit seiner „Accoustic Stealth Technology“ optimiert. Das Know How des Stealth Fighters, der Radarwellen nicht reflektiert und quasi unsichtbar ist, hat Voxativ auf den musikrelevanten Frequenzbereich übertragen. So werden schon bei der Entwicklung des Korpusdesigns Reflexionen und stehende Wellen verhindert. Zur Ableitung restlicher Gehäuseresonanzen sollte man Hagen auf die optionalen Stative stellen: Sie sind mit Spikes ausgerüstete, die genau in die vier Aufnahmen passen, die der Monitor auf seiner Unterseite besitzt. Zudem spielt Hagen so auch auf optimaler räumlicher Höhe.

Die passenden, aber optionalen Stative besitzen Spikes, auf denen die Lautsprecher gelagert und angekoppelt sind, um Vibrationen ableiten zu können.

Die passenden, aber optionalen Stative besitzen Spikes, auf denen die Lautsprecher gelagert und angekoppelt sind, um Vibrationen ableiten zu können.

Die Absolut Box: Das Herzstück des Hagen-Systems

Natürlich kann man Hagen als reinen Lautsprecher betreiben, doch dann benötigt man noch die gesamte Zuspiel-, Streaming- und Verstärkerelektronik. Genau die bietet Voxativ mit der „Absolut Box“: Sie beherbergt in ihrem schwarzen Gehäuse aus edel eloxiertem Aluminium und geschmeidig geschwungenem Plexiglas einen Digital Audio Streamer, einen Soundprozessor, einen DAC, einen Verstärker – und eine Input-Sektion, die analoge und digitale Schnittstellen als kabelgebundene Eingänge und Wireless Streaming-Wege bietet. Diese gerade mal 5 mal 33 mal 30 Zentimeter messende Box ist also das Herzstück. Zusammen mit den Lautsprechern und den Reinkupfer-Lautsprecherkabeln haben wir dann ein aktives Komplettsystem, bei dem die Komponenten für das perfekte Zusammenspiel aufeinander abgestimmt werden. So sind der Soundprozessor als auch der 30 Watt leistende Class AB-Verstärker für den Betrieb mit der kompakten Hagen konfiguriert. Entscheidet man sich hingegen für das alternative Absolut-System mit den Standlautsprechern Zeth, wird der DSP entsprechend angepasst – und der Verstärker leistet dann satte 100 Watt.

Die Absolut Box ist das Herz des Systems: Sie beinhaltet einen Digital Audio Streamer, einen Soundprozessor einen DAC und einen ausgewachsenen Vollverstärker. Die Aluminiumzargen des Gehäuses dienen deshalb auch als Kühlkörper, die die entstehende Wärme ableiten.

Die Absolut Box ist das Herz des Systems: Sie beinhaltet einen Digital Audio Streamer, einen Soundprozessor einen DAC und einen ausgewachsenen Vollverstärker. Die Aluminiumzargen des Gehäuses dienen deshalb auch als Kühlkörper, die die entstehende Wärme ableiten.

Kabelgebundene Schnittstellen …

Bleiben wir bei unserem Absolut Hagen System und schauen, was alles möglich ist: Für den analogen Anschluss bietet die Absolut Box auf ihrer Rückseite einen unsymmetrischen Line-Eingang. Mit einem Phono-Vorverstärker ist hier auch der Anschluss eines Plattenspielers möglich. Hinzu kommt ein analoger Ausgang. Er ist in der Lautstärke regelbar und eignet sich so zum Anschluss eines Aktiv-Subwoofers oder eines externen Verstärkers. Ihre eigene Amplifizierungsarbeit stellt die Absolut Box an acht Ohm-Buchsen zur Verfügung, die allein dem Anschluss der vorgesehen Voxativ-Lautsprecher dienen. Digitalseitig bietet die Absolut Box nun noch einen optischen S/PDIF-Input, der die Zuspielung von PCM-Files bis 96 Kilohertz/24 Bit erlaubt. Doch eigentlich ist das Absolut System vorwiegend für das Wireless Streaming gedacht – und für eine möglichst einfache Handhabung. Deshalb gibt es weder USB- noch LAN-Anschlüsse, dafür aber gleich mehrere kabellose Zuspielmöglichkeiten.

An physikalischen und damit sichtbaren Anschlussmöglichkeiten bietet die Absolut Box einen analogen unsymmetrischen Line-Eingang, einen digitalen optischen S/PDIF-Input, einen analogen Pre-Out zum Anschluss eines aktiven Subwoofers oder Verstärkers und vier Buchsen für den Anschluss eines Boxenpaares. Der Remote-Knopf ermöglicht die Paarung mit der mitgelieferten Fernbedienung oder eines lernfähigen Infrarot-Ferngebers. Mit dem Ein- und Ausschalter trennt man das System physisch und komplett vom Netz.

An physikalischen und damit sichtbaren Anschlussmöglichkeiten bietet die Absolut Box einen analogen unsymmetrischen Line-Eingang, einen digitalen optischen S/PDIF-Input, einen analogen Pre-Out zum Anschluss eines aktiven Subwoofers oder Verstärkers und vier Buchsen für den Anschluss eines Boxenpaares. Der Remote-Knopf ermöglicht die Paarung mit der mitgelieferten Fernbedienung oder eines lernfähigen Infrarot-Ferngebers. Mit dem Ein- und Ausschalter trennt man das System physisch und komplett vom Netz.

… und Wireless Streaming-Wege

Das Wireless Streaming geht wahlweise via WiFi, Bluetooth 4.2 mit dem klangstarken Codec aptX oder Apple AirPlay – je nachdem, ob man ein Android- oder iOS-Smartphone verwendet oder vom Festnetzrechner streamt. Per Wifi kann man Files bis PCM 384 Kilohertz/24 Bit zuspielen, via Bluetooth geht 44,1 Kilohertz/16 Bit bis 352 Kilobit pro Sekunde, AirPlay ermöglicht 44,1 Kilohertz/16 Bit bis 120 Megabit pro Sekunde. Über alle Wege kann man auch Musikdienste wie Tidal, Qobuz oder Spotify einbinden, Voraussetzung ist natürlich ein entsprechender Account. Über AirPlay ist Absolut Hagen dann sogar roon ready. Egal, welchen digitalen oder analogen Zuspielweg man wählt: Das Signal wird zur optimalen Bearbeitung von dem Premium-Prozessor auf 192 Kilohertz/24 Bit gebracht und schließlich vom DAC sauberst ins Analoge übersetzt. Eins ist beim Zuspielen zu beachten: Sämtliche Eingänge und Schnittstellen der Absolut Box sind stets aktiv und offen, die Musik wird also sofort wiedergeben, ohne dass man einen Umschaltknopf benötigt.

Die Einrichtung gelingt binnen einer Minute: Bei den Einstellungen des Smartphones ruft man die verfügbaren WLAN-Netze auf und wählt das „Absolut Hagen“ aus (Bild 1). Dann wird „Absolut Hagen“ in der verwendeten App angewählt und per Passwort mit dem heimischen Netzwerk verbunden (Bild 2) – und nach wenigen Sekunden ist das Setup abgeschlossen (Bild 3).

Die Einrichtung gelingt binnen einer Minute: Bei den Einstellungen des Smartphones ruft man die verfügbaren WLAN-Netze auf und wählt das „Absolut Hagen“ aus (Bild 1). Dann wird „Absolut Hagen“ in der verwendeten App angewählt und per Passwort mit dem heimischen Netzwerk verbunden (Bild 2) – und nach wenigen Sekunden ist das Setup abgeschlossen (Bild 3).

Anschluss und Einrichtung …

Das Absolut Hagen-System macht jede Tuning-Maßnahme in punkto Strom akustisch hörbar. Deshalb sollte man auf den Einsatz eines Netzfilters verzichten und eine reine Stromleiste verwenden. Nach dem Einschalten kommt das Einrichten – und das geht einfach und flott binnen einer Minute. Die Absolut Box sendet automatisch ein Signal für die Anmeldung im WLAN. Nach dieser Anmeldung gehen wir in die Smartphone-App. Voxativ empfiehlt AirLino, alternativ geht aber auch jede anderen UPnP-fähigen Applikation wie etwa Bubble UPnP oder der mconnect Player Lite. So oder so: „Absolut Hagen“ wird uns von der App sofort als neues Gerät angezeigt, das wir für die Wiedergabe jetzt auswählen. Nun legen wir als Quelle unseren ebenfalls angezeigten Server fest – und schon können wir aus dem dort archivierten File-Portfolio die Musikauswahl treffen und dann streamen – am besten per WiFi. Um das optimale Streaming-Ergebnis zu erzielen, sollte das heimische WLAN auf dem aktuellen Stand der Übertragungstechnik und -geschwindigkeit sein.

Als erstes Musikangebot bekommt man frei Haus Internet-Radiosender angeboten (Bild 1), in der Bibliothek kommen dann noch bezahlpflichtigen Musikdienste dazu sowie die lokal oder per Cloud verfügbaren Musikfiles (Bild 2). Der Musikbestand ist nach Wunschkriterien sortierbar und wird mit Cover angezeigt (Bild 3). Dies geht mit jeder UPnP-fähigen App, wir haben bei den letzten beiden Abbildungen bereits den mconnect Player Lite eingesetzt, alternativ geht auch Bubble UPnP – diese ressourcenschonende App bietet sich an, wenn etwa beim Starten eines Musiktracks ein Knackgeräusch zu hören ist.

Als erstes Musikangebot bekommt man frei Haus Internet-Radiosender angeboten (Bild 1), in der Bibliothek kommen dann noch bezahlpflichtigen Musikdienste dazu sowie die lokal oder per Cloud verfügbaren Musikfiles (Bild 2). Der Musikbestand ist nach Wunschkriterien sortierbar und wird mit Cover angezeigt (Bild 3). Dies geht mit jeder UPnP-fähigen App, wir haben bei den letzten beiden Abbildungen bereits den mconnect Player Lite eingesetzt, alternativ geht auch Bubble UPnP – diese ressourcenschonende App bietet sich an, wenn etwa beim Starten eines Musiktracks ein Knackgeräusch zu hören ist.

… sowie Pegelung und Ausrichtung

Zur Einstellung der Grundlautstärke stellt man mithilfe der mitgelieferten Fernbedienung den Pegel so ein, dass alle drei LED der Absolut Box leuchten – inklusive der obersten roten. Dann arbeitet der Amp im besten Betriebsbereich und liefert das optimale Klangergebnis. Die Lautstärke regelt man fortan über die App. Bei der Musikzuspielung über die kabelgebundenen Eingänge, etwa per CD-Player, spielt das Absolut-System mit der Grundpegel-Einstellung auf angenehmer Zimmerlautstärke. Hier handhabt man die Lautstärke natürlich mit dem Ferngeber. Beim Ausprobieren fällt uns auf, wie angenehm es ist, Musik ohne Umlegen eines Quellwahl-Schalters abspielen zu können. Nun zu den Lautsprechern: Hier lohnt sich im hohen Maße das gewissenhafte Experimentieren mit dem Abstand der Lautsprecher zueinander, zum Hörplatz und zur rückseitigen Wand sowie die Veränderung der Einwinklung. Bei uns sind es schließlich 2,25 Distanz Meter zueinander, 60 Zentimetern zum Gemäuer und 2,60 Meter zum Hörplatz. Bei der Einwinklung weisen die Chassis fast auf den Hörplatz.

Das Anschlussterminal der Hagen bietet zwei hochwertige, vergoldete und ultrasolide Klemmen mit bildschönen Überwurfmuttern im Karbonfaser-Look. Die Klemmen geben Bananen-Stecker sehr festen und sicheren Halt, natürlich lassen sich hier auch Kabelschuh-konfektionierte Leitungen fixieren – oder blanke Litzen einführen. Die von Voxativ mitgelieferten und von der Manufaktur konfektionierten Kabel sind Holhbananen-Stecker ausgestattet, die ultrafesten Halt in den Buchsen haben.

Das Anschlussterminal der Hagen bietet zwei hochwertige, vergoldete und ultrasolide Klemmen mit bildschönen Überwurfmuttern im Karbonfaser-Look. Die Klemmen geben Bananen-Stecker sehr festen und sicheren Halt, natürlich lassen sich hier auch Kabelschuh-konfektionierte Leitungen fixieren – oder blanke Litzen einführen. Die von Voxativ mitgelieferten und von der Manufaktur konfektionierten Kabel sind Holhbananen-Stecker ausgestattet, die ultrafesten Halt in den Buchsen haben.

Das Voxativ Absolut Hagen in der Praxis

Die Aufstellung haben wir mit dem Song „Stretch Of The Highway“ von James Taylor erreicht. Der per WiFi gestreamt Track bietet alles, was wir brauchen: Gesang für die Stereo-Ausrichtung, eine große und facettenreiche Besetzung für die Bühnenabbildung – und eine erstklassige Produktion, die es dem Absolut Hagen-System und hier insbesondere den Schallwandler-Paar erlaubt, seine Qualität zu zeigen. Das gelingt famos: Die Kompaktlautsprecher erweisen sich als feine Instrumente, sie liefern uns mit jeder Änderung der Aufstellung auch eine etwas andere Tiefe der Bühne und eine mal breitere, mal kompaktere Abbildung. Dabei sorgen die Breitband-Schallwandler auf Anhieb für eine wunderbar stimmige Wiedergabe – und das bei einer höchst anspruchsvollen Aufgabe: Hinter dem charismatischen Sänger James Taylor agieren drei Backgound-Sänger, eine akustische und eine elektrische Gitarre, eine komplette Bläsersektion, dazu Keyboard, Bass, Perkussion sowie Schlagzeug. Trotz dieser dichten Instrumentierung ist das Geschehen auf der imaginären Bühne wunderbar klar und transparent, wir können kleinste Details heraushören.

Über drei LED zeigt die Absolut Box an, wenn ihr Verstärker im optimalen Arbeitsbereich agiert.

Über drei LED zeigt die Absolut Box an, wenn ihr Verstärker im optimalen Arbeitsbereich agiert.

Entspannte Wiedergabe mit feinster Dynamik

Das beginnt beim Shaker des Perkussionisten: Dieser oft kaum einzeln wahrnehmbare geschüttelte Rasselkörper bringt „Stretch Of The Highway“ erst so richtig ans Laufen, schon bald wippt deshalb unser Fuß mit. Von der Transparenz profitieren auch die Sänger: Durch die saubere Wiedergabe können wir den Verlauf jeder Gesangsspur mühelos nachverfolgen. Das ist exzellent! Vor allem: Es ist alles auf den Punkt. Das Timing ist durch das Prinzip der Ein-Punkt-Schallquelle absolut stimmig. Dies befördert die entspannte Wiedergabe, führt aber ebenso zu einer ausgezeichneten Grob- und Feindynamik. So können wir beim Schlagzeug sogar die Besen-Anschläge auf die Trommelfelle mit einer Knackigkeit erleben, wie sie eigentlich nur live zu hören ist. Die Impulstreue und unmittelbare Ansprache der Chassis führt auch zu einer Griffigkeit der anderen Instrumente – etwa der Gitarre, bei der wir geradezu den Stahl der Saiten und das Holz des schwingenden Korpus spüren. Trotzdem ist das Klangbild nicht sezierend-analytisch, sondern überaus homogen.

Die Konstruktion des Kompaktlautsprechers basiert grundsätzlich auf dem Hornprinzip. Die Gehäuseöffnung trägt aber ebenso zur Kräftigung des Basses bei.

Die Konstruktion des Kompaktlautsprechers basiert grundsätzlich auf dem Hornprinzip. Die Gehäuseöffnung trägt aber ebenso zur Kräftigung des Basses bei.

Famose Räumlichkeit und Plastizität

Dabei erreichen die Breitband-Schallwandler eine famose Räumlichkeit und Plastizität: Die Bühne, die das Absolut Hagen-System diesem vielköpfigen Ensemble bietet, ist in seinen Dimensionen schlicht famos. Auch zu den Seiten hin geht die Wiedergabe weit über die Wände unseres Hörraums hinaus. Diese Luftigkeit und Freiheit trägt ebenso zum entspannten Genuss bei – und der ist nicht auf den einen besten Hörplatz begrenzt, sondern umfasst eine größere Hörzone, in der die Wiedergabe absolut homogen bleibt. Wir verlassen mal kurz das Zimmer – und sind überrascht, auf welchem Pegel wir hören, ohne das Gefühl zu haben, dass die Beschallung laut ist. Dies ist ein weiteres Kennzeichen einer exzellenten Wiedergabe. Doch wie steht es nun um Punch und Tieftonvermögen? Beides beherrschen die kompakten Schallwandler mit verblüffender Kraft. Das beweisen sie bei „Morph The Cat“ von Donald Fagen. Dieser Track ist für sein knackiges Drumset und seinen mördertiefen Bass bekannt.

Das Absolut Hagen gibt es auch mit Schallwandlern in der goldenen Sonderedition. Sie ist mit einem metallenen Phase Plug ausgestattet, der etwas brillanter klingt als die Version mit Holz.

Das Absolut Hagen gibt es auch mit Schallwandlern in der goldenen Sonderedition. Sie ist mit einem metallenen Phase Plug ausgestattet, der etwas brillanter klingt als die Version mit Holz.

Satter Druck, verblüffender Bass

Das Absolut Hagen-System setzt uns die Rhythmusarbeit von Drummer Keith Carlock mit immensem Punch und satter Dynamik in den Raum, und wir staunen, welches Volumen sie dem Tieftonfundament von Bassist Freddie Washington verleiht, ohne dabei in Stress zu geraten. Natürlich hat die Bassfähigkeit einer Kompaktbox ihre Grenze, doch die Hagen macht ihre handlichen Maße hier fast vergessen. Nun ändern wir mal den Streaming-Weg und hören uns den Track über Bluetooth an: Auch das klingt sehr gut. Aber natürlich zeigt die Hagen mit ihrer Wiedergabequalität den Unterschied zum WiFi-Streaming auf. Eins reizt uns noch: Wir betreiben das System mal mit einer gefilterten Netzleiste – und ja: diese Veränderung ist sofort hörbar. Der Klang hat nun etwas mehr Schärfe im Ton bei gleichzeitiger Verunklarung in der Abbildung. Deshalb gehen wir wieder zurück zum ursprünglichen Setup, bestromen das System ohne Filterung und streamen via WiFi – so spielt Absolut Hagen für uns … ja: absolut.

Mit den optionalen Stativen ist auch die Optimierung der Aufstellung leicht gemacht.

Mit den optionalen Stativen ist auch die Optimierung der Aufstellung leicht gemacht.

Fazit

Das Voxativ Absolut Hagen zeigt, dass eine exzellente Klangkette ganz einfach funktionieren kann: Zwei Kompaktlautsprecher und eine „Absolut Box“, die Digital Audio Streamer, Soundprozessor, DAC und Verstärker in einem ist, ergeben eine komplette, abgestimmte und audiophile Anlage. Sie bietet kabelgebunden je einen analogen und einen digitalen Eingang, ist aber eigentlich für Wireless Streaming gedacht – und bietet deshalb mit HiRes-fähigem WiFi, Bluetooth und Airplay gleich drei kabellose Zuspielwege. Unkompliziert ist auch die Handhabung: Die Bedienung und Musikauswahl bis hin zum Angebot der Streaming-Dienste geht einfache und bequem per App. Zur Bedienfreundlichkeit kommt die Klangqualität: Die Breitband-Monitore bieten eine präzise und homogene Abbildung mit exzellenter Räumlichkeit, Plastizität und Dynamik – und trotz der kompakten Maße der Lautsprecher liefert das System einen satten Druck und ein verblüffend tiefreichenden und kraftvollen Bass. So sorgt das Absolut Hagen für einen Klanggenuss mit hohem Entspannungsfaktor.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

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201207.Voxativ-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Voxativ
Absolut Hagen
Gerätekategorie:HiFi-System, streaming- und netzwerkfähig
Preis:8.900,00 Euro
Garantie:- Lautsprecher: 5 Jahre
- Elektronik: 2 Jahre
Ausführungen:- Klavierlack Schwarz oder Weiß
- Klavierlack Gold (Sonderedition)
- andere Ausführungen auf Anfrage
Vertrieb und Händler:Voxativ GmbH, Berlin,
Tel.: +49 179 292 42 24
https://voxativ.berlin


Alex Giese GmbH, Auditorium Hamburg, Auditorium Hamm, Auditorium Münster, Aura HiFi, 3. Dimension, Elsässer, Max Schlundt
Abmessungen (H x B x T):- Lautsprecher Hagen: 360 x 205 x 250 mm
- Absolut Box: 50 x 330 x 295 mm
Gewicht:- Lautsprecher Hagen: 7,1 kg / Stück
- Absolut Box: 4,7 kg
Prinzip (Lausprecher):Ein-Weg, Breitband-System mit Hochtonkegel, passiv (Betrieb mit externer aktiven Elektronik)
Chassis:1 x 127 mm Breitband-Chassis (Papier-Konus mit Papier-Kegel)
Frequenzgang:40 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Schalldruckpegel (Lautsprecher):96 dB (Herstellerangabe)
Leistung (Absolut Box):2 x 30 W / 8 Ω
Eingänge/Schnitstellen (Absolut Box):1 x WiFi
1 x AirPlay
1 x Bluetooth 4.2 aptX
1 x analog unsymmetrisch (Cinch)
1 x digital S/PDIF optisch (Toslink)
Ausgänge (Absolut Box):1 x Analog Out
Maximale Samplingrate/Auflösung:- WiFi: PCM 384 kHz/24 bit (Downsampling auf 192 kHz/24 bit)
- AirPlay: ALAC: PCM 44,1 kHz/16 bit, 120 Mbps
- Bluetooth: PCM 44,1 kHz/16 bit, 352 kbps
- S/PDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
Lieferumfang:- Hagen (Lautsprecher)
- Absolut Box (Digital Audio Streamer/Soundprozessor/DAC/Verstärker)
- Lautsprecherkabel
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Optionales Zubehör: Stative (1.400,00 Euro/Paar)
Pros und Contras:+ exzellente räumliche Abbildung
+ ausgezeichnete Präzision und Plastizität
+ breite Hörzone mit homogener Wiedergabe
+ hochwertige Qualität und attraktives Design
+ Wireless Streaming in HiRes-Qualität
+ unkompliziertes Setup
+ einfache Bedienung
+ roon-kompatibel via AirPlay
+ ermöglicht Einbindung von Qobuz, Tidal, Spotify

- Ein/Ausschalter ist bei Verwendung von Netzkabeln mit großen Steckern nicht mehr bedienbar
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungangemessen

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Block MHF-900 Solo: Block-Lösung für anspruchsvolle HiFi-/Streaming-Einsteiger

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Mit seiner MHF-900 Solo stellt der niedersächsische HiFi-Spezialist Block eine Kompaktanlage vor, die ideal für Einsteiger, aber auch für anspruchsvolle Audiofreunde geeignet ist. Sie vereint die Qualitäten eines hochklassigen CD-Players mit allen gängigen Vorteilen des Internetradios und eines Streamers. Bluetooth und die Einbindung ins heimische WLAN-Netz sind hier selbstverständlich inklusive.

Für einen Preis von rund 680 Euro erhält man mit dem MHF-900 Solo einen HiFi-CD-Receiver, der eine absolute Spitzenperformance abliefert.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man in den frühen 90ern verdammt stolz auf seine erste eigene Kompaktanlage war. Das Doppelkassettendeck mit Autoreverse-Funktion und der integrierte CD-Player waren der neueste Schrei und enorm wichtig für eine glückliche Jugend. Ähnlich verhält es sich auch mit dem MHF-900 Solo – nur auf höherem technischen Niveau! Der CD-Player ist geblieben aber ansonsten ist alles anders: Das Radio hat sich von UKW in Richtung Internet weiterentwickelt, das Stichwort Bluetooth hätte man damals vermutlich eher beim Zahnarzt verortet und der Gedanke, die Anlage via WLAN mit dem heimischen Netzwerk zu verbinden und so einen „Podcast zu streamen“ wäre zumindest meinem jugendlichen Ich absurd vorgekommen. Umso mehr freue ich mich darüber, dass diese Generation der Kompaktanlage all das kann. Und ich freue mich darauf, den HiFi-CD Receiver MHF-900 Solo auf Herz und Nieren testen zu dürfen!

Da gibt es nichts zu bemängeln. Das MHF-900 Solo ist erstklassig verarbeitet.

Die Augen hören mit: der Block MHF-900 Solo im „Optikcheck“

Nicht erst seit unseren Erfahrungen mit dem stilvollen Klangmöbel Block Stockholm, wissen wir dass der Hersteller durchaus für ansprechendes Design und hochwertige Verarbeitung steht. Auch das jetzige Testobjekt hat es diesbezüglich in sich: Mit einer Breite von nur knapp über 20 Zentimetern bei trotzdem beachtlichen 3,98 Kilogramm habe ich es mit einer zierlichen, zugleich aber auch massiven Anlage zu tun. Die sorgfältig verarbeitete Verkleidung aus gebürstetem Aluminium in Diamantsilber oder Saphirschwarz ist wirklich gut gemacht. Gemeinsam mit dem eingestanzten Wappen auf der Oberseite, der massiven Frontplatte und mit dem großen Display wirkt mein Testgast modern, edel und wertig zugleich. Sämtliche Bedienelemente erscheinen angenehm dezent. Der Hersteller bezeichnet den schlanken Receiver auf seiner Website als „Möbelstück“ und rein optisch kann ich den Machern von Block nur Recht geben. Diese Anlage sieht gut aus und geht tatsächlich als vollwertiges „Soundmöbel“ durch!

Auch anschlussseitig zeigt sich das MHF-900 Solo flexibel und breit aufgestellt.

Das kann das MHF-900: Eine schnelle Funktionsübersicht:

Wie bereits erwähnt kann der Block MHF-900 Solo CD-Receiver deutlich mehr als meine Aiwa-Kompaktanlage aus den Anfängen der 90er Jahre. Die Funktionsvielfalt besteht im Einzelnen aus folgenden Haupt-Features:

– Tuner für UKW- und DAB+ Radio
– Internetradio-Modul mit Zugriff auf über 25.000 Sender
– CD-Player
– Medienspieler: Per USB können Wechseldatenträger angeschlossen werden. MP3-, WMA- und FLAC-Dateien werden so abgespielt
– Wiedergabe von Inhalten eines DLNA-Mediaservers
– LAN- oder WLAN-basiertes Streaming über verbundene Quellen wie einen Apple- oder Windows-Rechner sowie das Smartphone oder Tablet
– Wiedergabe des Streamingdienstes Spotify Connect (Voraussetzung: Spotify Premium Mitgliedschaft)
– Wiedergabe von Inhalten externer Geräte via Bluetooth

Steuern lässt sich diese Funktionsvielfalt direkt am Gerät, via RC100-Fernbedienung (im Lieferumfang enthalten) oder mit der kostenlosen UNDOK-App, auf die ich später noch eingehen werde. Sie sehen: In Sachen Funktionalität bedient dieser Receiver die Anforderungen eines anspruchsvollen Nutzers problemlos.

Das MHF-900 Solo bietet sogar die Quelle TV an. So ist der angeschlossene Fernseher gleich korrekt benannt.

Einfacher geht’s nicht: Die Inbetriebnahme des MHF-900 Solo

Man könnte ja auf den Gedanken kommen, dass die große Funktionensvielfalt gleichbedeutend mit einer komplexen Bedienung ist. Dass dies nicht der Fall sein muss, beweist die MHF-900 Solo eindrucksvoll. Der handwerkliche Part – das Aufstellen und Anschließen der Lautsprecher – dauert wenige Minuten. Erfreulich ist darüber hinaus, dass auch die Einrichtung, samt Integration ins heimische WLAN-Netz, maximal fünf Minuten beansprucht. Verantwortlich dafür ist der jederzeit eindeutige Einrichtungsassistent, der die erste Inbetriebnahme Schritt für Schritt begleitet. Auch für Technik-Einsteiger sind die Aufforderungen und Wahlmöglichkeiten, die im Display erscheinen, durchweg verständlich. Ist das heimische WLAN gefunden, gilt es nur noch das zugehörige Passwort einzugeben und schon ist dieser Schritt abgeschlossen. Einfacher geht’s kaum! Jetzt nur noch schnell die Batterien in die Fernbedienung einlegen und der Vollständigkeit halber die UNDOK-App installieren und schon kann ein hoffentlich erfolgreicher Test losgehen!

Selbstverständlich lässt sich das Block-Kompaktsystem auch vollumfänglich über die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung kontrollieren.

UNDOK: Die clevere App für alle Fälle!

Bevor es endlich was zu hören gibt, möchte ich noch kurz auf die App eingehen: Unmittelbar nach der Installation und dem Öffnen derselben erscheint sofort „BLOCK MHF-900“ in der Geräteauswahl. Und zwar ganz ohne Suchen. Wählt man nun dieses Gerät aus, kann man sämtliche Quellen direkt anwählen, die angeboten werden. Von den zahllosen Internetradio-Stationen über lokale Playlists auf dem Smartphone bis zum CD-Player lässt sich per Fingertipp nun jede potenzielle Quelle ansteuern. Dabei ist die Kommunikation zwischen App und Receiver jederzeit stabil, die Reaktionszeiten fallen erfreulich gering aus. Weiterer Pluspunkt: Die UNDOK-App bietet eine angenehm intuitive Menüführung, die bereits auf den ersten Blick verständlich ist. Selbst Feinheiten wie die Sprachwahl des Receivers, der Sleep-Timer und das Sound-Feintuning lassen sich mit wenigen Tipps auf dem Smartphone vornehmen. Sollte man also bei der Erstinstallation etwas übersehen haben: Kein Problem, die App macht das schon!

Die UNDOK App macht alles – aber vor allem die Bedienung schnell und unkompliziert. Einfach eine der Quellen wählen – Beispiel Internetradio – dann wählen, ob man in regionalen Sendern, Genres, Podcasts oder wo auch immer stöbern möchte und schon ist man beim berühmten Toni und Felix Kroos-Podcast „Einfach mal Luppen“ gelandet.

Klanglich weit vorn!

Wo ich grade bei der UNDOK-App bin, nutze ich sie doch direkt mal, um mich auf die Suche nach dem Podcast „Einfach mal Luppen“ zu machen. Ich hab schon so viel Positives darüber gehört, also Zeit mal reinzuhören. Und das lohnt sich. Witzig, unterhaltsam und – dank meines kompakten Testobjekts im Zusammenspiel mit den Piega Premium 501 auch qualitativ ein Ohrenschmaus. Der Grundton ist solide und impulsstark. Im unteren Lautstärkebereich sind die Stimmen deutlich akzentuiert und schön klar. Dieser Zustand bleibt auch erhalten, wenn man den Regler weiter aufdreht. Darüber hinaus bleiben Stimmen selbst bei „ganz laut“ frei von kratzenden oder rauschenden Störungen. Das Fazit aus Testabschnitt Nummer 1 könnte also lauten: App gut, Inhalt gut, Klang gut. Mit modernen Übertragungswegen kommt die MHF-900 Solo ebenso gut zurecht wie mit den Stimmen berühmter Fußballer!

Für den Praxistest habe ich das MHF-900 Solo mit den Piega Premium 501 gepaart.

Inhalte vom Smartphone streamen

Neben dem interessanten Podcast hält das Internet noch jede Menge Radio für mich bereit. So probiere ich es anschließend mit der Bluetooth-Kopplung und mit Inhalten aus meiner Medien- und Audible-Bibliothek aus. Musikalisch lasse ich zunächst Gentleman mit seinem Klassiker „Confidence“ ein bisschen Stimmung verbreiten, bevor es bei Kathrin Hankes „Die Engelmacherin von St. Pauli“ bitterböse kriminell wird. Beides, sowohl Reggae als auch Krimi, bekomme ich absolut natürlich und atmosphärisch passend wiedergegeben. Speziell Ersteres hätte ich von diesem kleinen All-in-One-System so nicht erwartet. Der Wechsel auf Bluetooth dauert samt Pairing nur Sekunden und auch mit der Verbindungsqualität bin ich mehr als zufrieden. In der App experimentiere ich noch etwas mit den Equalizer-Einstellungen, wodurch ich das Soundniveau noch etwas anheben kann. In diversen Lautstärkebereichen macht die MHF-900 Solo auch hier eine durchweg gute Figur. Das verstärkt meinen Eindruck, es mit vergleichsweise hoher Qualität zu tun zu haben.

b via WLAN oder Bluetooth: Die Verbindung ist schnell hergestellt und jederzeit extrem stabil. So durchlaufen Gentlemans Reggae-Klänge den Test ebenso erfolgreich wie die eiskalte Kriminalgeschichte.

Die CD lebt

Nach etwas längerer Zeit komme ich nun dazu, endlich mal wieder meine CD-Sammlung zu durchforsten. In guter Erinnerung an meine 90er-Jahre-Kompaktanlagen-Zeit wähle ich das Album „Use Your Illusion II“ von Guns N’ Roses und lasse es mal gehörig krachen. Und ich genieße die Top-CD-Qualität. Mit „Civil War“, „Yesterdays“ und natürlich „You Could Be Mine“ dreht das MHF-900 mächtig auf. Sofort fühle ich mich in meine schönen Jugendjahre zurückversetzt. Die Klangqualität überzeugt mich dann endgültig davon, dass die CD noch lebt. Das war wirklich gut! Das Block-System präsentiert die Musik (im Feintuning natürlich auf „Rock“ geschaltet) derart klar, treibend und kraftvoll, dass diese Klassiker wirklich präsent werden. Besonders imponiert mir hier der Grundton. Kickbässe kommen superschnell und temperamentvoll. Dabei steht der Sound auf einem satten Bassvolumen, das sofort den Raum füllt. Selbstverständlich, ohne dabei die markante Stimme des Roses-Frontmannes zu verdecken oder einzulullen.

Die superschmale Lade kommt aus der dafür vorgesehenen Öffnung oberhalb des Displays gefahren.

Radio klassisch – geht auch!

Eine beeindruckende Performance! Axl Rose singt, dröhnt und krächzt nach Leibeskräften und verbreitet ein fast 30 Jahre altes Lebensgefühl. Mit Sicherheit ist der Klang mit diesem CD-Receiver um Längen besser als es mir mein Aiwa-Gerät damals präsentiert hat.
Nach diesem Ausflug in die Rockgeschichte möchte ich, rein interessehalber, noch ausprobieren, wie einfach das klassische UKW-Radio via App zu nutzen ist. Nach der CD-Wiedergabe ist der terrestrische Radioempfang quasi die zweite Quelle vergangener Zeiten. Und tatsächlich benötigt es nur wenige „Touchs“ am Smartphone und der Sendersuchlauf wirft mir die Frequenz 99,2 aus. „WDR 2“ unterhält mich mit Lady Gaga, Sam Smith und natürlich dem omnipräsenten Mark Forster. Selbstverständlich inklusive sämtlicher benötigter Informationen auf dem Handy. So macht die Sendersuche fast schon Spaß. Drei Klicks weiter bin ich dann bei „1LIVE“ gelandet. Hier bleibe ich noch für Bastille, Felix Jähn und Seeed auf Sendung.

Selbstverständlich informiert das MHF-900 Solo während der Wiedergabe über Wiedergabemodi, Spielzeit etc.

Digitalradio

Hier beeindruckt mich besonders, dass die Steuerung per App so einfach und funktionell ist. Es ist bezeichnend, dass ich die zwar sehr schicke, bedienfreundliche und gut in der Hand liegende Fernbedienung kaum benutze. Klanglich bin ich ebenfalls positiv überrascht. Das MHF-900 Solo beeindruckt durch einen wirklich guten Empfang. Klanglich könnte das Ergebnis auf diesem Wege kaum besser sein. Klanglich noch eine Nummer besser wird es dann, als ich auf DAB+ wechsle. Jetzt ist tatsächlich auch das letzte, schon zuvor nur schwerlich wahrnehmbare, Rauschen und Knacken im Empfangsbereich verschwunden. Und es wird noch besser, denn neben einem saubereren Empfang bietet mir mein Testproband nun auch eine wesentlich klarere Stimm- und Detaildarstellung, sowie eine nochmals dynamischere Grundtonreproduktion. Achja, ausserdem verwöhnt mich die App nun auch mit näheren Informationen zu Sender, Interpret, Songname und mit einem farbigen Cover. Zwischenfazit: Klassisches Radio trifft also neue Technologie, beides mit Bravour kombiniert!

Egal ob Streaming per NAS-Platte, DAB+ oder Spotify, das große Display in der Front des Block-Allesspielers stellt sogar Coverbilder dar.

Fazit

Block bezeichnet das MHF-900 Solo auf seiner Website als „Einsteigermodell“. Das ist sicherlich gerechtfertigt, wenn es um die einfach Bedienung und die optimale funktionelle Versorgung geht. Dem Nutzer steht hier tatsächlich alles zu Verfügung, was man heutzutage braucht. Ausserdem erreicht man sämtliche Features auf ganz einfachem Weg. In Sachen Verarbeitung, Sound, Design und Materialqualität ist der Begriff „Einsteigermodell“ aber eindeutig untertrieben. Das Block-Setup ist ein kompletter Alleskönner auf deutlich gehobenem Niveau. Mit ihren Qualitäten macht diese Kompaktanlage neben dem ambitionierten Anfänger auch anspruchsvollen Musikprofis Spaß und überzeugt durch das stimmige Gesamtpaket. Für einen Preis von rund 680 Euro erhält man einen HiFi-CD-Receiver, der in Kombination mit anständigen Lautsprechern eine absolute Spitzenperformance abliefert. Die Leistung stimmt, der Preis stimmt und vor allem stimmt die Einfachheit, mit der auch eher unbedarfte Technikverweigerer sämtliche Funktionen abrufen können. Das MHF-900 Solo ist für mich nicht weniger als ein Lichtblick unter den Kompaktanlagen!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Block
MHF-900 Solo
Produktkategorie:All-in-One-System
Preis:- 681,37 Euro (16% MwSt.)
- 699,00 Euro (19% MwSt.)
Ausführungen:- Diamantsilber
- Saphirschwarz
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484/92009010
www.audioblock.com
Abmessungen (HBT):120 x 210 x 285 mm
Gewicht:3,98 kg
Anschlüsse:- WiFi
- Bluetooth
- USB
- Ethernet-Anschluss
- 3,5-mm-Kopfhöreranschluss (Front)
- Line-In
- Aux-In
- Line-In (3,5mm)
- Pre-Out
- Rec-Out
Dateiformate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Lieferumfang:- MHF-900 Solo
- Fernbedienung inkl. Batterien
- Teleskop-Antenne
- WiFi-Antenne
- Bedienungsanleitungen
Pros und Contras:+ supereinfache Bedienung
+ App-Steuerung
+ agiler Grundton
+ sehr gute Verarbeitung
+ Streaming (DLNA/UPnP)
+ Bluetooth
+ Spotify Connect
+ DAB+
+ CD-Laufwerk
+ USB-Wiedergabe
+ Internetradio
+ großes Farbdisplay
+ Schlummer- und Weckfunktion

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Piega Premium-Serie – Klangästheten dank flexibler Folie und hartem Aluminium

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Die Piega Premium-Serie ist exzellent verarbeitet, dediziert ausgestattet und basiert – natürlich – auf edlen Alumium-Gehäusen. Darüber hinaus bietet sie den Einstieg in die Welt des Piega-Hochtonbändchens LDR32642 MkII. Der Einsatz dieses federleichten Details ist klanglich sofort erkennbar. Das gilt für die zweikanalige Wiedergabe und erst Recht für den Heimkinobereich, wie ich im Test feststellen durfte.

Schlanke, filigrane Figur, satter Sound: Die Piega Premium-Serie hat uns im Test massiv beeindruckt.

Victor Hugo sagte einmal: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“. Wieviel Wahrheit in diesem Satz steckt, werden sicher nicht nur anspruchsvolle Musikfreunde bestätigen, die regelmäßig Konzerte besuchen. Musik erzählt Geschichten, Musik weckt Erinnerungen und vermittelt Gefühle. In der reinen Stereowiedergabe sind es meist Rhythmus und Text die den Funken überspringen lassen. Für die Filmtonreproduktion gilt das im mindestens gleicher Weise. Oft entscheiden dabei kleinste Nuancen über Wohl und Wehe des zu vermittelnden Gefühllebens der erzählten Geschichte. Damit nichts davon verloren geht und jedes noch so kleine Detail richtig zu Gehör gebracht wird, ist eine unverfälschte Tonwiedergabe unbedingt von Nöten. Exakt hier setzen die Audio-Spezialisten von Piega ein, um die bestmögliche Klangreproduktion zu erreichen. Ausserdem wollen die Schweizer mit ihrer Premium-Serie aber auch beweisen, dass fesselnder Heimkinoklang nicht unbedingt mit der optischen Verwandlung des Wohnraumes in ein Boxenlager einhergehen muss.

Die Premium 501 ist gerade einmal 16 Zentimeter schlank und somit ein echter Blickfang in modern gestylten Wohnumgebungen.

Aus Tradition Aluminium

Wenn der Name Piega fällt, denkt man unweigerlich an Lautsprecher im schicken Aluminium-Kleid. Diese Art des Gehäusebaus hat bei Piega Tradition. Das Besondere hier: Die Alu-Behausungen werden nicht aus einzelnen Platten oder Zuschnittteilen zusammengesetzt. Nein, jedes Gehäuse entsteht nach dem aufwändig durchzuführenden Alu-Strangpressprinzip. Das heisst: Der Großteil des späteren Gehäuses wird, ähnlich wie Kinderknete, aus einem relativ weichen Alublock herausgeschoben. Dieser sogenannte Strang kühlt anschließend ab und wird auf die benötigte Länge geschnitten. Das Ergebnis ist ein proportional perfekt geformter Korpus. Ein aufwändiger wie beeindruckender Arbeitsschritt, dem ich vor Jahren selbst einmal beiwohnen durfte. Dieser enorme Aufwand lohnt, denn so entsteht ein extrem steifes Gehäuse, das bei vergleichsweise geringer Gehäusewandstärke eine maximale Volumenausbeute ermöglicht. Rund wird das Ganze durch die perfekt eingelassene Schallwand und die oberen und unteren Abschlüsse, die der Gehäuseform perfekt folgen. Genau wie die zum Lieferumfang gehörigen Traversenfüße bestehen auch sie aus gebürstetem Aluminium.

Auch die Deckelplatte der Premium 501 besteht (natürlich) aus Aluminium.

Schneller, präziser

Eine weitere Piega-Tradition sind die exquisiten Bändchen-Hochtöner. Das ist bei den Modellen der Premium-Serie natürlich auch so. Im gut bedämpften Aluminium-Strangguss-Gehäuse der 501 kommt das LDR2642 MkII zum Einsatz. Hier arbeitet die extrem leichte, metallisierte Folie im oberen Abteil hinter einem 42 Mal 26 Millimeter messenden Ausschnitt der geschwärzten Metallplatte. Durch ihr geringes Gewicht und die feine Spezialprägung ist diese Art Schwingsystem deutlich schneller und präziser als ein klassischer dynamischer Hochtöner. Das steht ausser Frage. Ausserdem soll dieser Treiber aber auch einen erweiterten Wiedergabebereich erreichen und zugleich kaum zu Verzerrungen neigen. In den beiden darunter liegenden Etagen arbeiten dann zwei Tiefmitteltöner mit Durchmessern von je 120 Millimetern. Das Besondere hier: Beide Chassis wirken als Tieftöner. Nur der obere der beiden Treiber ist so abgestimmt, dass er auch die Mitteltonwiedergabe übernimmt. Das bedeutet: Bei der Premium 501 handelt es sich um einen Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher.

Das große Hochtonbändchen gehört bei Piega ebenfalls zur Tradition.

Premium in Serie

Ein Stückchen unter diesem Duo findet sich noch ein Bassreflexport. Er ist für die Erweiterung des unteren Wiedergabebereiches zuständig. Da diese Art der Ventilierung in die Schallwand eingelassen wurde, ist die Premium 501 ganz nebenbei noch flexibel in ihrer Aufstellung. Der Premium Center Small und die hier zum Set gehörigen AP 1.2 kommen hingegen ohne einen solchen Reflexport aus. Das ist durchaus sinnvoll, schließlich steht der Center meist in einem TV-Möbel oder er befindet sich, wie die Rear-Speaker, nahe der Wand. Um hier keine Überhöhungen im Bass – also nerviges Gebrumme oder Gedröhne – zu erzeugen, setzt man in aller Regel auf geschlossene Gehäuse. Ansonsten ist der technische Aufbau der Schallwandler allerdings identisch. Auch Center und Rears sind mit schnellen Bändchen, dem großen LDR2642 MkII, und nahe daran platzierten MDS-Tiefmitteltönern ausgerüstet. Selbstverständlich verfügen beide genannten Mitspieler ebenfalls über hervorragend verarbeitete Alu-Gehäuse.

Für einen stabilen Stand der Premium 501 sorgen schicke Aluminium-Traversen.

Integrativ

Wie die eingesetzte Technik ist also auch das verwendete Material identisch. Nur die Formgebung unterscheidet sich ein wenig. Im Mittellautsprecher übernimmt Piega das Design des Hauptlautsprechers zwar, hält ihn aber naturgemäß etwas kompakter. Mit 51 Zentimetern bietet der Premium Center Small aber die ideale Breite und zeigt sich auch mit 14 Zentimetern Höhe als wohlwollend integrativ. Exemplarisch, um in moderneren TV-Schränken oder auf Lowboards eingesetzt zu werden. Noch flexibler wird’s in den Rears: Sie basieren auf einer dreieckigen Form. So gestaltet, lassen sie sich so einsetzen, dass sich das Bändchen wahlweise oben oder unten befindet. Je nachdem wo der Lautsprecher zum Einsatz kommt, beispielsweise direkt auf Ohrhöhe neben/hinter dem Referenzplatz oder weiter oberhalb an der Rückwand, sind also ideale Voraussetzungen gegeben. Clever ist auch der montierte Fuß. Mit seiner Unterstützung lässt sich der AP 1.2 wahlweise aufstellen oder alternativ auch an die Wand montieren und ausrichten.

Die AP 1.2 lassen sich wahlweise aufstellen oder kopfüber an die Wand montieren.

Der Bass macht´s

Die nötige Tiefbassunterstützung erfährt beschriebenes Quintett durch Piegas Sidefire-Subwoofer PS 101. Selbstverständlich steckt auch dieser leistungsstarke Basswürfel im edlen Alu-Finish. Statt gebürsteter Alu-Flächen sind die beiden Seitenwände allerdings von großflächigen Gittern überzogen. Hinter ihnen sitzen auf jeder Seite je ein 220 Millimeter messender Woofer und eine Reflex-Öffnung. Angetrieben werden die beiden riesigen Schwingsysteme von einer 150 Watt (300 Watt Impuls) leistenden Endstufe. Sie sitzt direkt am Anschlussfeld des PS 101. Dieses ist sowohl mit Hoch- und Niederpegeleingängen und den nötigen Reglern für die Pegel- und Trennfrequenzregelung bestückt. Hinzu kommen ein Phasen-Umschalter, ein Auto-/On-Schalter und ein Paar analoger Ausgänge. Hier lassen sich beispielsweise aktive Rear-Lautsprecher in das System einbinden und mit entsprechenden Signalen versorgen. Gleich nebenan sitzt der High Pass-Schalter. Über ihn lässt sich zur Klangoptimierung die dazu passende Trennfrequenz wählen. Ein Punkt, der allerdings wohl in den allerwenigsten Heimkino-Installationen zum Einsatz kommt.

Das Aktivmodul des PS 101 ist mit allen wichtigen Anschlüssen und Reglern/Schaltern ausgestattet.

Wichtig: Center richtig ausrichten

Nachdem die ausgiebige Untersuchung abgeschlossen ist, komme ich zur Aufstellung in unserem knapp 20 Quadratmeter messenden Hörraum. Vorn rechts und links stehen die beiden Premium 501. Leicht auf den Referenzplatz ausgerichtet und etwa 2,40 Meter voneinander entfernt. Mittig dazwischen thront der Center – direkt auf mich gerichtet. Ein wichtiger Punkt, der meist unterschätzt wird, dabei ist der Center der aus meiner Sicht wichtigste Lautsprecher im Setup. Achten Sie also immer darauf, dass dieser nicht auf ihre Beine oder Richtung Decke, sondern auf Ohrhöhe ausgerichtet ist. Da ich mit meinem Sessel fast schon an der Rückwand sitze, stehen die beiden AP 1.2 unterdessen rechts und links neben mir und so weit hinten wie möglich. Auch sie sind auf mich ausgerichtet. Dank des beschriebenen Fußes funktioniert das wirklich sehr gut. Den Sub habe ich unterdessen seitlich links in einem Abstand von etwa einem Meter zur Stirnwand platziert.

Wichtig ist, dass der Center immer auf Ohrhöhe ausgerichtet ist.

Mittendrin

„Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ dreht sich im Blu-ray-Player. Nun soll das schweizer Surround-Ensemble – neben seinen zweifellos vorhandenen optischen Vorzügen – auch innere Werte beweisen. Als das rasante Quidditch-Spiel jetzt beginnt, läuft das Piega-Sextett auch gleich zur Höchstform auf. Positiv auffällig sind sofort die hohe Agilität und die imposante Präzision der punktuell eingesetzten Grundtonwiedergabe. Hier sind es die kleinen Details, die begeistern und mich sogleich ins Geschehen ziehen. Die Vorbeiflüge an der Kamera, die Körperkontakte und die immer wieder stattfindenden Kollisionen. All diese Einzelheiten werden in meinem Hörraum punktuell platziert und realistisch reproduziert. Fast schon spielend leicht erzeugen meine Testgäste so ein nachvollziehbares Surrounderlebnis. Auch wenn ich die Szene bereits ein paar Mal gesehen habe, wird mir erst nach Ende des Spiel so richtig bewusst wie tief ich in der Handlung war, als sich meine Finger von der Armlehne lösen.

Detail- und Filigranspezialisten

Auch wenn es eben teilweise schon heftig zur Sache ging, das Piega-Set ist eindeutig kein klassisches Hau-drauf-Surround-Set. Natürlich spielt es vergleichsweise tief hinunter und es ist auch im Grundton hochagil. Seine großen Stärken liegen aber eindeutig in der feinen Auflösung. Das gilt für die Feindynamik ebenso, wie für die eher sanfte Hochtondarstellung. Selbst wenn es mal lauter oder turbulenter wird, neigen die filigranen Alu-Säulen niemals dazu nervig oder aufdringlich zu wirken. Ein zu spitzer Hochton ist ihnen dabei ebenso fremd wie ein scharfes Zischeln. Ein Beispiel für die herausragenden Eigenschaften in der sauberen Detaildarstellung ist die Passage, als Harry und sein Gegner Draco Malfoy während ihrer Jagd nach dem kleinen goldenen Schnatz vom „Klatscher“ verfolgt werden. Eine Szenerie, die von den vielen kleinen Details lebt, während sich das Unheil förmlich ankündigt.

Das hinter dem feinmaschigen Abdeckgitter befindliche 2,5-Wege-System spielt impulsstark und geht auch im Bassbereich erstaunlich agil zu Werke.

Frage der Aufstellung

Als dieses dann eintritt, zeigt sich dann auch der PS 101 als perfekt eingebunden. Er stellt das zerberstende Holz, das unter dem Aufprall der braunen Kugel splittert, so druckvoll und dynamisch dar, dass ich schlichtweg zusammenzucke. Dynamik und Feindarstellung stimmen schonmal. Gleiches gilt für den begleitenden Soundtrack. Was mich aber am meisten begeistert: Der Subwoofer neigt nicht zu aufdringlicher Übertreibung. Das ist zum einen der offensichtlich idealen Übernahmefrequenz von 100 Hertz zu verdanken. Zum anderen aber auch der Positionierung auf etwa einem Viertel der Raumlänge. Ebenso überzeugt mich das Piega-Sextett in der räumlichen Darstellung. Ein großes Lob gebührt in diesem Zusammenhang dem Center. Richtig ausgerichtet, bindet er sich perfekt in das Gesamtensemble ein. Ein akustischer Bruch ist nicht festzumachen. Dieser Höreindruck bestätigt sich dann kurze Zeit später, als ich meinen Testgästen in der mehrkanaligen Musikzuspielung auf den Zahn fühlen möchte.

Mit Hilfe des zum Lieferumfang gehörigen Fusses lassen sich die AP 1.2 auch an die Wand montieren.

Schnell und Effektiv

Jetzt rotiert Peter Gabriels „Growing Up Live + Unwrapped“ im Player. Das Publikum watet auf den Auftritt des ehemaligen Genesis-Frontmannes. Die Bühne ist in dunkelblaues Licht gelegt. Plötzlich taucht Gabriel auf und das Publikum beginnt zu applaudieren. Dieser Applaus macht sich dann auch schnell in meinem Hörraum breit. Die Zuschauer scheinen tatsächlich vor, neben und hinter mir zu jubeln. Auf der Bühne ist zwar noch nicht viel passiert aber die Kulisse stimmt schonmal. Und sie macht Spaß. Soviel Spaß, dass ich voller Erwartung gleich mal die Lautstärke anhebe. Als Peter Gabriel dann in die Tasten seines E-Pianos greift, wird es plötzlich still um mich herum. Jetzt ist nur noch die Stimme des britischen Künstlers zu hören – begleitet von besagtem E-Piano. Beides klar, sauber und bestens differenziert. Anschließend: Zaghafter Applaus, sehr schön über die drei Frontlautsprecher und kaum hörbar über die Rears wiedergegeben.

Wolf im Schafspelz: Der PS 101 sorgt für reichlich Volumen und einen ungeahnten Abstieg in den Basskeller.

Impulsstärke und Präzision

Letzteres ist keineswegs als Kritik gemeint, sondern exakt so gewollt. So wird mir die Kulisse nochmal gewahr, in der ich mich befinde. Als der eher ruhige Song endet, brandet lautstarker Applaus auf. Wieder bin ich mitten drin. Nur Sekunden danach sind die ersten Takte von „Darkness“ zu hören. Jetzt ist auch die Begleitband voll dabei. Gitarren, Bässe, E-Piano. Der Raum ist mit Musik gefüllt, ehe diese abrupt wieder verstummt. Nun über wieder der Meister die alleinige Kontrolle. Auch wenn dieser Song vielleicht nicht zu den bekanntesten des britischen Künstlers gehört, so eignet er sich doch ideal um etwas über das Impulsverhalten und die räumliche Darstellung eines Surroundsets zu erfahren. Und die sind hier schlichtweg beeindruckend. Das ändert sich übrigens auch im weiteren Verlauf des in Italien stattfindenden Konzertes nicht. Die Piegas nehmen alle ihnen gestellten Hürden souverän und präsentiert sich impulsstark und in bester Spiellaune.

Harmonie

So richtig gut gefällt mir die Performance dann in „Solsbury Hill“. Während die leicht rauchige und markante Stimme Peter Gabriels klar und unverzerrt zu Gehör gebracht wird, fällt mir auch die gelungene Effektdarstellung auf. Inzwischen radelt Gabriel mit dem Rad über die Bühne. Bei genauerem Hinsehen ist erkennbar, dass sich die gesamte Bühne dreht, die begleitenden Musiker auf der Stelle laufen und die Live-Atmosphäre immer stärker in unseren Hörraum überschwappt. Wichtig ist mir aber auch hier, wie sich der Subwoofer verhält. Eigentlich ist der jetzt kaum wahrnehmbar. Dass er aber dennoch wertvolle Dienste leistet, sich dabei aber nicht in den Vordergrund spielt, wird mir überdeutlich, als ich ihn kurz ausschalte. Jetzt fehlt es sowohl an Grundtonpunch wie an Tiefbass-Volumen. Also schnell wieder einschalten und genießen. Kaum ist er wieder im Geschehen, bindet er sich nahtlos in die akustische Performance und sorgt für einen harmonischen Übergang zwischen Grund- und Tiefton.

Die feindynamischen Fähigkeiten des Premium-Setups sind auch dem Hochtonbändchen zu verdanken.

Fazit

Die Premium-Serie offeriert echte Piega-Maßarbeit zum vergleichsweise erschwinglichen Preis. Typisch ist das elegante und exzellent gearbeitete Aluminium-Gehäuse. Filigran gefertigt und wohlproportioniert fügen sich die Premium-Mitglieder als optisches Highlight – aber niemals aufdringlich – in moderne Wohnumgebungen ein. Zu Verarbeitung und Design kommt der Klang. Der steht dem visuellen Eindruck in nichts nach. Im Gegenteil: Dieses Set spielt frisch, impulsstark und absolut harmonisch auf. Selbst unter höheren Pegeln neigen die Piegas nicht dazu schrill oder aufdringlich zu spielen, sondern bleiben ihrer klanglichen Linie treu. Das ist u.a. der offensichtlich perfekten Abstimmung des großen Hochton-Bändchens und den in allen Modellen eingesetzten MDS-Tiefmitteltönern zu verdanken.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98

99

98

Technische Daten

Modell:Piega Premium-Serie
5.1-Set
Produktkategorie:5.1-Surround-Set
Preis:Setpreis: um 8.600 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiss
- Schwarz
- Silber
Vertrieb:Piega SA, Horgen/Schweiz
Tel: +41 44 725 90 42
www.piega.ch
Abmessungen (HBT):Platinum+ Seven: 1070 x 210 x 350 mm
Platinum+ Two: 350 x 205 x 270 mm
Platinum+ Ten: 240 x 620 x 350 mm
Phase A15: 170 x 160 x 230 mm
Qube 12: 500 x 404 x 493 mm
Gewicht:Premium 501: 21,0 Kg
Premium Center Small: 7,0 Kg
AP1.2: 5,0 Kg
PS 101: 25,0 Kg
Hochtöner:Premium 501: LDR2642 MkII
Premium Center Small: LDR2642 MkII
AP1.2: LDR2642 MkII
Mitteltöner:Premium 501: 2 x 120 mm
Premium Center Small: 2 x 100 mm
AP1.2: 1 x 130 mm
Tieftöner:PS 101: 2 x 220 mm
Prinzip:Premium 501: Bassreflex
Premium Center Small: geschlossen
AP1.2: geschlossen
PS 101: Bassreflex
Pros und Contras:+ sehr räumliche Wiedergabe
+ hohe Detailgenauigkeit
+ straffer Grundton
+ exzellente Verarbeitung
+ herausragende Materialqualität
+ zeitloses Design
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ variable Subwoofer-Einstellungen

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Astat Grüner Record-Film – Saubere Platten und reines Gewissen

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Schallplatten sammeln und hören ist eine schöne Freizeitbeschäftigung, besonders in der anstehenden kalten Jahreszeit. Verunreinigungen der Platten durch Staub oder angetrocknete Flüssigkeiten können dabei leider für deutliche Klangverschlechterungen sorgen und den Spaß trüben. Zur hochwertigen Vinylwiedergabe gehört daher immer auch eine Reinigungsmöglichkeit. Zum Beispiel der Grüner Record-Film von Astat. Der ist günstig in der Anschaffung und leicht zu handhaben. Und er ist ein perfektes Weihnachtsgeschenk für Vinyl-Junkies.

Kleines Fläschchen, große Wirkung: Der Astat Grüner Record-Film.

Wer seine kostbare Schallplattensammlung in höchster Qualität genießen möchte, besitzt in der Regel hochwertige HiFi-Geräte. Insbesondere Plattenspieler samt Tonabnehmer und die folgende Phonovorverstärkung sollten von höchster Qualität sein. Es gilt: Was hier verloren geht, kann der beste Lautsprecher nicht zurückholen. Mit der höchsten Qualität der Wiedergabegeräte ist der erstklassige Ton leider immer noch nicht in trockenen Tüchern, denn das schwächste Glied der Kette wird gern übersehen: Die Schallplatte. Was auf der Schallplatte nicht drauf ist, kann nicht abgetastet werden. Deshalb werden audiophile Neuauflagen gern in halber Geschwindigkeit direkt von den originalen Masterbändern geschnitten. Selbst beim Kopieren der Bänder und dem Schneiden der Plattenvorlage können Informationen verloren gehen. Hat man sich der Qualität der Pressung versichert, bleiben noch Verschleiß und Verschmutzung, die den Hörspaß trüben können. Während gegen Verschleiß kein Kraut gewachsen ist, gibt es zur Schallplatten-Reinigung glücklicherweise richtig gute Lösungen.

Gerade ältere Platten benötigen Pflege … (Foto: pixabay.com/Pexels).

Die Schallplatten-Reinigung gehört zur hochwertigen HiFi-Anlage

Aus meiner Sicht gehört eine vernünftige Reinigungsmöglichkeit für Schallplatten genau so zur HiFi-Anlage wie der Plattenspieler. Obligatorisch ist natürlich die Kohlefaserbürste, zum entfernen loser Verschmutzungen direkt vor dem Abspielen. Für hartnäckigere Verschmutzungen muss jedoch eine andere Möglichkeit her. Diese reichen von der Nagelbürste aus der Drogerie, über die berühmte Knosti bis hin zu ziemlich professionellen Schallplattenwaschmaschinen. Letztere stellen als Punkt- oder Flächensauger die Endstufe der Schallplattenreinigung dar, kosten jedoch auch ab circa 500 Euro aufwärts. Eine Investition also, die sich nicht für jeden Platten-Fan lohnt. Gerade zu Beginn der Sammelleidenschaft muss deshalb meist eine preiswertere Lösung her. Manche Händler bieten daher an, Schallplatten zu waschen oder verkaufen diese gegen Aufpreis gleich fertig gewaschen und mit neuer Innenhülle. Wer sich nun fragt, ob neue Schallplatten überhaupt gewaschen werden müssen, dem kann ich nur ein lautes „Ja, unbedingt“ entgegenrufen!

Vor der Reinigung: Unsere Testplatte ist mit reichlich Staub und kleineren Partikeln verunreinigt.

Antistatische Eigenschaften

Auch neue Schallplatten sind, beispielsweise durch Rückstände des Trennmittels in der Form, nicht hundertprozentig sauber. Auch Fingerabdrücke (vom Verpacken beim Hersteller) kommen vor. Was außerdem auffällt ist, dass neue Schallplatten sich stark elektrostatisch aufladen. Werden sie abgespielt, bleibt daran regelmäßig die Filzauflage des Plattentellers hängen. Eine Kraft, die stark genug ist, die Filzmatte festzuhalten, zieht noch mehr an: Staub. So verschmutzt sich die nicht gewaschene Platte selbst. Werden neue Schallplatten gewaschen, verschwindet diese statische Aufladung häufig für immer und damit auch die Selbstverschmutzung. Gebrauchte Platten sind noch seltener gewaschen erhältlich. Dabei ergibt es bei diesen besonders Sinn, denn viele haben eine bewegte Vergangenheit und können eine Eingangs-Reinigung daher gut vertragen. Für alle Platten gilt jedoch: Selbst wenn sie mal sauber waren, so verschmutzen sie über die Jahre selbst bei pfleglicher Behandlung doch wieder. Für ungewaschene oder wieder verschmutzen Platten müssen wir also eine Lösung finden.

Der Schwammverteiler ist direkt aufgeschraubt. Es kann also sofort losgehen …

Wer hat’s erfunden?

Diese Lösung könnte in Gestalt einer blassgelben Flasche aus der Hauptstadt kommen: Der „Grüner Record-Film“ von Astat aus Berlin. Die Idee dahinter ist: Die auf der Schallplattenoberfläche befindliche Schmutzpartikel zu binden und zusammen mit dem Film zu entfernen. Dazu wird die blassgrüne Flüssigkeit auf die verschmutzte Schallplatte aufgetragen und nach dem Aushärten samt Schmutz wieder abgezogen. Wer alt genug ist, kennt diese Idee noch aus der Hochzeit der Analogwiedergabe. In den 1980er Jahren gab es den Grüner Record-Film nämlich schon einmal. Vorgestellt wurde er auf der IFA im Jahr 1986. Laut Hersteller stammt die Idee von einem Berliner Fensterbauer. Neue Fenster wurden damals mit einer Schicht aus Gummi überzogen, um sie beim Einbau vor Beschädigungen zu schützen. Nach dem Eibau wurde der ultraflexible Überzug einfach wieder abgezogen und darunter kam das unbeschädigte und nebenbei noch blitzblanke Fenster wieder zum Vorschein.

NAchdem die Platte von gröberen Schmutzpartikeln befreit ist, kann der Grüner Record-Film auch schon aufgetragen werden.

Reinigung mit gutem Gewissen

Die geniale Idee des Fensterbauers eignet sich für die unebene Oberfläche der Schallplatte natürlich umso mehr. Die relativ dünnflüssige Masse soll tief in die Rille eindringen und damit auch tiefsitzende, hartnäckige Schmutzpartikel entfernen. Wer nun wie ich denkt, das ginge nur mit üblen Lösungsmitteln und Chemie, der irrt. Tatsächlich scheint der Grüner Record-Film eine ziemlich nachhaltige und umweltfreundliche Lösung zur Schallplattenreinigung zu sein. Die Flüssigkeit besteht aus Latex-Milch, also dem Saft aus Kautschukpflanzen. Dieser wird zur besseren Sichtbarkeit grün eingefärbt und ist komplett ungiftig – sogar hochoffiziell. Astat hat seinen Grüner Record-Film in Zusammenarbeit mit dem BAM, dem Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, entwickelt und besitzt die Bestätigung, dass das Produkt unbedenklich ist. Nicht nur das, der Film ist auch zu hundert Prozent biologisch abbaubar. Der Hersteller scheint sich zum Thema ökologische und soziale Nachhaltigkeit also reichlich Gedanken gemacht zu haben.

Astat empfiehlt acht Kleckse aufzutragen. Es funktioniert aber auch sehr gut mit einer geringeren Dosis als die von uns vorgenommene, wie wir im Test festgestellt haben.

Nachhaltiges Konzept

Geliefert wird der Grüner Record-Film in einer Flasche, die an ihrem Flaschenhals einen Schwammaufträger mit kleinem Auslass in der Mitte besitzt, ähnlich einer Schuhcreme-Tube. Damit man diese Flasche nach Verbrauch nicht entsorgen muss, gibt es größere Nachfüllflaschen und Ersatz-Schwammaufträger. So kann man den Abfall auf ein Mindestmaß begrenzen. Laut Hersteller benötigt man circa acht Gramm Flüssigkeit pro Plattenseite. Die 250 Milliliter sollten also für ungefähr 30 Plattenseiten ausreichen. Dafür kann man sich ungefähr zwei Jahre Zeit lassen, denn so lange ist die der Grüner Record-Film kühl gelagert haltbar. Er eignet sich daher auch für Gelegenheitskäufer. Wer mehr benötigt, bekommt in der bereits erwähnten Nachfüllflasche mit 500 Millilitern die doppelte Menge. Da ist sie wieder, die Nachhaltigkeit. Auch von der Unterstützung sozialer Einrichtungen wie Behindertenwerkstätten ist beim Hersteller die Rede, ob sogar ein Teil der Produktion dort stattfindet, können wir nicht sagen.

Anschließend wird der Film gleichmäßig auf der Platte verteilt.

Spielend leichte Anwendung

Die Anwendung des Grüner Record-Film ist ganz einfach: Die grüne Flüssigkeit wird lückenlos aber dünn auf die Schallplatte aufgetragen. Anschließend muss die Schicht circa 40 Minuten trocknen und kann dann im Ganzen wieder abgezogen werden. Fertig. So verspricht es der Hersteller. In der Praxis ergeben sich einige konkrete Fragen. Die erste: Wo soll die Platte währenddessen liegen? Wer mit einem stabilen Direct-Drive wie dem Technics 1210 hört, könnte die Platte wohl darauf liegen lassen. Wer hingegen einen empfindlicheren Plattenspieler hat, kann beispielsweise eine Plattentellerauflage verwenden, um die Unterseite der Platte zu schützen. So habe ich es gemacht und das hat gut funktioniert. Einfach die Plattentellerauflage auf den Tisch legen und die Platte darauf. Lediglich später beim Abziehen muss man dann darauf achten, die Platte nicht von Unterlage zu ziehen und damit die Unterseite zu zerkratzen. Nun kann jedoch erstmal die Flüssigkeit aufgetragen werden.

Wichtig: Den Film bis auf den äussersten Rand verteilen.

Aufbringen des Grüner Record-Film

Beim Auftragen sollen acht Kleckse in Daumengröße auf die Platten getropft und anschließen mit dem Schwamm-Aufträger verteilt werden. Das geht genau so auch ganz gut. Meiner Erfahrung nach braucht man circa zwei bis drei Runden, bis die Flüssigkeit gut genug verteilt ist. Dass man gleich beim ersten (oder zweiten) Mal eine perfekt gleichmäßig Verteilung hinbekommt, kann man aus meiner Erfahrung aber verneinen. Bei mir wurden auch die Versuche drei, vier und fünf noch ziemlich unregelmäßig. Das ist jedoch kein Problem, denn die Reinigung funktioniert trotzdem einwandfrei. Nur die Trocknung dauert halt etwas länger und geht ungleichmäßig vonstatten – aber das ist höchstens einen Abzug in der Kür wert. So hat es dann bei mir in der 19 Grad kalten Wohnung auch mindestens eine Stunde gedauert bis die Schicht komplett durchgetrocknet war. Das erkennt man dann daran, dass sie ihre Farbe verliert, also schwarz erscheint.

Wenn der Film eintrocknet, wird die Oberfläche transparent.

Am Stück abziehen

Ist die vollständige Trocknung eingetreten, soll man die Schicht laut Hersteller ganz einfach am Stück abziehen können. Die praktische Frage dabei ist nur, wie? Versucht man die Masse mit dem Fingernagel abzuknibbeln, könnte man damit die Platte beschädigen. Nimmt man die Fingerkuppe, hinterlässt man direkt neue Fingerabdrücke. Die Lösung: Tesafilm. Einfach einen Streifen auf den Film kleben und vorsichtig abziehen. So hat es bei mir jedes Mal geklappt. Auch das Abziehen der Masse an einem Stück hat jedes Mal funktioniert. Selbst wenn die Schicht noch so ungleichmäßig ist, sie reißt zwar manchmal ein, lässt sich jedoch jedesmal am Stück und absolut rückstandsfrei entfernen. Das macht tatsächlich ziemlich viel Spaß, weil man denkt, die immer länger werdende Masse müsse jeden Moment abreißen, was sie dann aber nie tut. Das ist jedes Mal ein sehr befriedigendes Gefühl! Ebenso das Ergebnis, denn das kann sich wirklich sehen lassen.

Ist der Film eingetrocknet, sieht die Oberfläche in etwa so aus:

Das Ergebnis überzeugt

Wird der getrocknete Film abgezogen, so kommt darunter eine blitzsaubere Schallplatte zum Vorschein. Es ist einigermaßen egal, wie die Platte vor der Behandlung ausgesehen hat, danach sieht sie aus wie eine neue. Das kann man in diesem Fall durchaus wörtlich nehmen. Wenn man sich eine perfekt gefertigte, neue Platte mal ansieht, dann fällt auf, dass sich das Licht darin wie in einem Prisma bricht. Das sieht man meiner Erfahrung nach jedoch nur bei wirklich sauberen Platten. Mit dem Grüner Record-Film werden auch ältere Exemplare wieder genau so makellos. Ich habe für meinen Test echte Härtefälle ausgewählt: Alte, nass abgespielte Pink Floyd Platten. Die habe ich schon mehrfach auf meiner Plattenwaschmaschine gewaschen, ohne den Klang so richtig zu verbessern. Nach der Behandlung mit dem Record-Film sehen sie aus wie neu. Ob sie auch wie neue klingen? Dann hätte sich das Fläschchen schon bezahlt gemacht.

Ein Stückchen Klebestreifen genügt, um den Film an einer Stelle von der Platte zu ziehen.

Der Vorher-Nachher-Klangvergleich

Ich habe von beiden Platten jeweils eine Seite mit dem Grüner Film behandelt und die andere belassen wie sie ist. Bei den alten Scheiben hat mich immer der Nebengeräuschteppich genervt und, dass der Hochton total verhangen klang. Auf der nun gereinigten Seite hat sich das leise Prasseln etwas verringert, ist jedoch leider nicht vollständig verschwunden. Zur Erinnerung: Das hatte auch die Plattenwaschmaschine auch schon nicht geschafft. Was sich im Vergleich zur unbehandelten Seite jedoch definitiv verbessert hat, das ist die Hochtonauflösung. Die „Piper At The Gates“ klingt tatsächlich ein bisschen so, als wär der überstrapazierte Vorhang weggezogen worden. In diesem Fall ist der Vergleich vielleicht auch gar nicht so blöd, denn es hat sich ja wohl tatsächlich ein Staubschleier gelüftet. Feine Details, davon gibts bei Pink Floyd ja immer reichlich, sind nun viel deutlicher hörbar und das Hören macht einfach mehr Spaß als zuvor.

Ist der Anfang erstmal gemacht, lässt sich der Record-Film ohne größere Schwiewrigkeiten von der Schallplatte ziehen.

Reinigung & Innenhülle

Ein etwas weniger schwerer Fall war eine „Eat A Peach“ auf MFSL. Die teuren Neuauflagen sind so kostspielig, dass Nebengeräusche und Pressrückstände eigentlich kein Problem sein sollten. Sie sind es aber leider doch. Diesmal im A/B-Vergleich: Schallplattenwaschmaschine gegen Grüner Record-Film. Die Plattenwaschmaschine macht ihren Job gewohnt laut aber gut und sorgt für einen deutlich geminderten Nebengeräuschpegel. Das Ergebnis des Grüner Record-Films auf der anderen Seite steht diesem Ergebnis jedoch in nichts nach. Beide Seiten sind nach der Behandlung optisch blitzsauber und klanglich lupenrein. Wo vorher gelegentlich ein knacksen zu vernehmen war, höre ich nun nur eins: Musik. Damit das so bleibt sollte nach der Reinigung unbedingt die Innenhülle der Platte gewechselt werden. Denn der Schmutz der Platte klebt mit Sicherheit auch an den Innenseiten der Hülle. Darum sollten Plattenreinigung und Hüllentausch unbedingt immer gemeinsam erfolgen. Dann steht dem Genuss nichts im Weg.

NAchher: Das Ergebnis ist grandios. Sauberer kann die Platte gar nicht sein. Ist der Record-Film abgezogen, ist nicht ein Staubkorn mehr auf der Platte zu sehen.

Fazit

Eine Schallplattenreinigungsmöglichkeit gehört zu jeder hochwertigen analogen HiFi-Anlage! Eine günstige und leicht anwendbare Möglichkeit ist der Grüner Record-Film von Astat. Der grüne Film wird einfach auf die Schallplatte aufgetragen, er wird trocknen gelassen und anschließend abgezogen. Einfacher geht es wirklich nicht! Das Ergebnis ist dennoch über jeden Zweifel erhaben. Auch stark verschmutze Platten werden sogar wieder sauberer als neue. Auch neue Platten sind nämlich häufig mit Trennmittelrückständen und Fingerabdrücken verschmutzt. So ist die Anschaffung eines Fläschchens Reinigers auch für die Käufer neuer Platten empfehlenswert. Ein schlechtes Gewissen wegen der Nachhaltigkeit des Reinigers wäre übrigens total unbegründet. Das Material ist geprüft, ungiftig und hundertprozentig biologisch abbaubar. Mit Nachfüllflaschen im ebenso schicken Retro-Design und Ersatz-Schwammaufträgern reduziert der Hersteller selbst den kleinsten Abfall auf ein Minimum. Von dem vorbildlichen Nachhaltigkeitsgedanken können sich andere Hersteller durchaus noch etwas abgucken.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

90

90

Technische Daten

Modell:Astat
Grüner Record-Film
Produktkategorie:Schallplattenreiniger
Preis:um 25,00 Euro
Inhalt:250 ml
Vertrieb:D.V.G. GmbH, Wandlitz
03339/5235
www.astatdirekt.de
Reinigung für:etwa 30 Plattenseiten
Trockungszeit:- mind. 30 Minuten (abhängig von Menge und Raumtemperatur)
Nachhaltigkeit:BAM- geprüft (09/2019 – Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung): tiefenwirksam und rückstandsfrei
Lieferumfang:- Grüner Record-Film (250 ml)
- Schwammaufträger
Pros und Contras:+ einfache Handhabung
+ effektive Reinigung
+ tiefenwirksam
+ antistatische Wirkung
+ rückstandsfrei
+ nicht brennbar
+ biologisch abbaubar

- keine Contras
Benotung:
Editor´s Choice
Preis-/Leistunghervorragend

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All-in-One-Player Rose RS201E – Smartes Streaming mit opulenter Optik

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So attraktiv kann ein All-in-One-Player sein: Der Rose RS201E ist mit seinem riesigen Touch-Display optisch eine Sensation, haptisch ein Hochgenuss an Bedienbarkeit – und medial ein Meister, der mit umfassenden Streaming-Möglichkeiten und Schnittstellen punktet, Zugang zu Tidal, Webradio, Podcast und YouTube bietet, gestochen scharf 4K-Videos zeigt – und natürlich per App komfortabel bedienbar ist. Was dieser kompakte Streaming-Amp alles kann, haben wir getestet.

Der Rose RS201E ist ein attraktiver All-In-One-Player – insbesondere durch sein kompaktes Format und sein großes Display.

Der Rose RS201E ist ein attraktiver All-In-One-Player – insbesondere durch sein kompaktes Format und sein großes Display.

Muss eine heutige Streaming-Lösung immer noch aussehen wie HiFi aus dem letzten Jahrhundert? HiFi Rose läutet hier die Moderne ein: Der südkoreanische Hersteller mit dem stilisierten Rosenblüten-Logo tritt als Spezialist für HiFi Media Player auf und verheißt Audio für morgen, das den Lifestyle des Musikliebhabers im Blick hat. Das ist ein vollmundiges Versprechen – doch Rose löst es mit dem vor wenigen Wochen angekündigten RS201E nun tatsächlich ein. Schon der optische Auftritt dieses All-in-One-Players sorgt in unserer Redaktion für große Augen. Der kompakte Streaming-Amp hat mit den Maßen 8 mal 28 mal 20 Zentimeter gerade mal Radiowecker-Format, wohnraumfreundlicher geht es wohl kaum. Das Gehäuse unterstreicht den modernen Auftritt: Front und Decke sind eine Einheit aus fein eloxiertem Aluminium, der restliche aus Metallblech und Kunststoff bestehende Korpus ist in Schwarz gehalten. Diese Dezenz unterstützt die Inszenierung der Front, denn sie präsentiert den wahren Hingucker des RS201E.

Optischen Sensation: Der riesige IPS-Touchpanel nimmt den Großteil der Gerätefront ein und bietet mit seiner gestochen scharfen Anzeige, der farbigen Darstellung und dem Informationsreichtum ein geradezu atemberaubenden Anblick - auch aus seitlichem Betrachtungswinkel.

Optischen Sensation: Der riesige IPS-Touchpanel nimmt den Großteil der Gerätefront ein und bietet mit seiner gestochen scharfen Anzeige, der farbigen Darstellung und dem Informationsreichtum ein geradezu atemberaubenden Anblick – auch aus seitlichem Betrachtungswinkel.

Sensationelles Touch-Display

Fast die gesamte Vorderseite nimmt ein riesiges, 8,8 Zoll messendes Display ein. Eine derartige Audiogeräte-Anzeige haben wir noch nicht gesehen – weder in dieser Größe, noch in dieser Qualität, noch in dieser Funktionalität: Der Farbbildschirm liefert mit der Auflösung von 1920 mal 480 Pixel ein knackig scharfes Full HD-Bild, dank der IPS-Anzeigetechnologie glänzt das Display mit einer großen Farbgenauigkeit und einer hohe Blickwinkelstabilität. Das ermöglicht dem Player auch die brillant-beeindruckende Wiedergabe von Video-Inhalten. Überdies ist der Bildschirm als multifunktionales Touch-Display ausgelegt: Wie beim Smartphone reagiert er auf Tippen und Wischen, Halten und Ziehen – mit exzellentem haptischem Feedback. Kein Wunder, dass dieses Wunder-Display ein zentrales Markenzeichen aller Rose-Produkte ist. Allein schon das Durchstöbern der zahlreichen Grundfunktionen auf dem Hauptmenü-Bildschirm, die durch Wischen wie ein Karussell kreisen, ist ein Heidenspaß, macht Lust auf mehr – und lässt bereits die opulenten Möglichkeiten des Players erahnen. Diese Vielfalt beginnt bei den verfügbaren Quellen, Zuspielmöglichkeiten und Einbindungsoptionen.

Das gesamte Portfolio an medialen Möglichkeiten und Einstell-Optionen ist über das Display sichtbar und einstellbar. Die Bedienung per Tippen und Wischen erhöht den Komfort und unterstreicht die Modernität. Hier sehen wir den Homescreen: Er zeigt die Features, Funktionen und Apps des RS201. Die Anmutung ähnelt einem Smartphone – und so können wir hier auch verschiedene Icon-Designs wählen und nicht genutzte Apps vom Bildschrim verbannen.

Das gesamte Portfolio an medialen Möglichkeiten und Einstell-Optionen ist über das Display sichtbar und einstellbar. Die Bedienung per Tippen und Wischen erhöht den Komfort und unterstreicht die Modernität. Hier sehen wir den Homescreen: Er zeigt die Features, Funktionen und Apps des RS201. Die Anmutung ähnelt einem Smartphone – und so können wir hier auch verschiedene Icon-Designs wählen und nicht genutzte Apps vom Bildschrim verbannen.

Amtliche Konnektivität mit HiRes-Qualität

Mit WLAN, Bluetooth 4.0 und AirPlay bietet der RS201E gleich drei Wireless Streaming-Wege, kabelgebunden lässt er sich via LAN in das heimische Netzwerk einbinden. Dabei ist per WLAN und LAN hochamtliches HiRes-Streaming bis DSD256 sowie PCM 384 Kilohertz/32 Bit möglich! An Tonformaten und Audiocodecs gehen DFF, DSF, WAV, FLAC, WMA, MP3, APE, ALAC, AIFF, AAC und MQA. Zu diesem Streaming-Portfolio gesellen sich diverse digitale Schnittstellen: zwei USB-A-Ports für Stick, Festplatte oder externes CD-Laufwerk, ein optischer S/PDIF-Eingang und -Ausgang sowie ein HDMI-Out für die Bild- und Tonübermittlung von 4K-Videos an einen Fernseher. Eine ARC-Tonübertragung vom TV zum Rose ist nicht möglich. Ergänzt wird das Portfolio durch einen microSD-Slot für eine Speicherkarte bis 512 Gigabyte und ein bodenseitiges Fach für den Einbau einer 2,5 Zoll-Festplatte bis vier Terrabyte (SSD) oder zehn Terrabyte (HDD). So können Musik und Videos lokal gespeichert werden. Analoge anschlussfähig ist der RS201E über einen Line-Eingang und einen Pre-Out.

Die Anschluss-Sektion ist üppig: Hier sehen wir den HDMI Out zur Übertragen von Video-Inhalten auf einen Fernseher, zwei USB-A-Ports auf 2.0- und 3.0-Standard für Speichersticks, Festplatten oder ein CD-Laufwerk zum CD-Rippen, einen Slot für eine microSD-Karte und eine RJ45-Buchse für den kabelgebundenen LAN-Anschluss. Hinzu kommen die unsichtbaren Antennen für die Anbindung per WLAN, Bluetooth und AirPlay. Übernimmt der Rose RS201E allein die Amplifizierung, so gibt er das verstärkte Musiksignal über die vier vergoldeten Anschlussklemmen an ein Paar Lautsprecher ab. Die USB-C-Buchse für eine OTG (On The Go)-Verbindung dient nur Service-Zwecken.

Die Anschluss-Sektion ist üppig: Hier sehen wir den HDMI Out zur Übertragen von Video-Inhalten auf einen Fernseher, zwei USB-A-Ports auf 2.0- und 3.0-Standard für Speichersticks, Festplatten oder ein CD-Laufwerk zum CD-Rippen, einen Slot für eine microSD-Karte und eine RJ45-Buchse für den kabelgebundenen LAN-Anschluss. Hinzu kommen die unsichtbaren Antennen für die Anbindung per WLAN, Bluetooth und AirPlay. Übernimmt der Rose RS201E allein die Amplifizierung, so gibt er das verstärkte Musiksignal über die vier vergoldeten Anschlussklemmen an ein Paar Lautsprecher ab. Die USB-C-Buchse für eine OTG (On The Go)-Verbindung dient nur Service-Zwecken.

Musik- und Medienvielfalt

Ein USB-B-Port für den direkten Anschluss eines Rechners fehlt, doch der vernetzte Computer ist im „Netzwerk“-Menü ebenso als Musiklieferant zu finden wie ein NAS-Musikserver. Selbst eine Cloud, auf die Content ausgelagert ist, kann eingebunden werden. Wer in den RS201E eine SSD-Festplatte einsetzt, hat seine Audio- und Videofiles hingegen gleich an Bord. Den Aufbau einer Musikbibliothek unterstützt der Player auch mit einem CD-Ripping-Tool: Mithilfe eines externen Laufwerks kann die Musik der Silberscheiben verlustfrei auf die interne Festplatte importiert werden. Die Musik- und Medienvielfalt wird nun noch durch das (kostenpflichtige) Angebot von Tidal bereichert. Demnächst kommt als Alternative Qobuz hinzu. Überdies bietet der Player Zugang zu den unzähligen Internet-Radiostationen der Welt –und er unterstützt er das bislang seltene Streaming von Podcasts. Das Medienangebot erstreckt sich aber auch auf den Videobereich: Mit der App „RoseTube“ guckt man werbungsfrei ausgesuchte YouTube-Videos in bestmöglicher Audio-Qualität. Über die Suchfunktion gelangt man aber auch zum kompletten YouTube-Angebot.

Das digitale Anschluss-Portfolio runden zwei S/PDIF-Schnittstellen in Form eines optischen Inputs und Outputs ab. Über Toslink kann etwa der TV-Ton wiedergegeben werden – allerding ohne Übermittlung der TV-Steuerbefehl für Lautstärke und Ein/Aus. Der Rose RS201E ist zudem auch analog zugänglich: Er bietet einen Line-Eingang und einen Preamp Out für den etwaigen Anschluss an einen externen Verstärker.

Das digitale Anschluss-Portfolio runden zwei S/PDIF-Schnittstellen in Form eines optischen Inputs und Outputs ab. Über Toslink kann etwa der TV-Ton wiedergegeben werden – allerding ohne Übermittlung der TV-Steuerbefehl für Lautstärke und Ein/Aus. Der Rose RS201E ist zudem auch analog zugänglich: Er bietet einen Line-Eingang und einen Preamp Out für den etwaigen Anschluss an einen externen Verstärker.

Beschallungs-, Vernetzungs- und Multiroom-Möglichkeiten

Wer den RS201E mit einer externen-Festplatte bestückt, kann den Player nicht nur als Abspieler nutzen, sondern ebenso als File-Lieferant: Nach der Freigabe für das heimische Netzwerk dient er auch als Musikserver. Wie sieht es nun mit der Kopplung mit weiteren Geräten aus – Stichwort Multiroom? Da agiert der RS201E momentan noch als reines Stand-Alone-Gerät, doch das soll sich mit dem nächsten Firmware-Update ändern: Dann ist der All-in-One-Player als Roon Ready-Gerät zertifiziert und kann somit über die beliebte Streaming- und Musikverwaltungssoftware Roon genutzt werden. Sie ist die wohl ausgereifteste Lösung für ein ultraleichtes, übersichtliches Musik- und Multiroom-Management. Die Nutzung von Roon ist allerdings nur mit einem kostenpflichtigen Abonnement möglich. Kommen wir von der Zukunftsmusik zur gegenwärtig möglichen Beschallung: Die ermöglicht der RS201E als Streaming-Amp mit einer Verstärkersektion in Class D-Technik. Sie liefert eine Leistung von zweimal 50 Watt – und zwar an ein Paar Lautsprecher, die an den vier rückseitigen Klemmen Anschluss finden.

Außergewöhnlich: Die Lautstärkeveränderung kann man auch am Gerät vornehmen – mit einer Jog-Taste: Jedes Drücken nach oben oder unten sorgt für eine feinstufige Pegelveränderung, ein Druck auf diesen Taster aktiviert die Stummschaltung. Wer möchte, lässt sich den Pegel im Retro-Style als VU-Meter anzeigen – und das sieht dank der Qualität des Displays täuschend echt aus. Ansonsten bietet die superaufgeräumte Front nur noch den An/Standby-Taster als Bedienelement – und den Kopfhörereingang.

Außergewöhnlich: Die Lautstärkeveränderung kann man auch am Gerät vornehmen – mit einer Jog-Taste: Jedes Drücken nach oben oder unten sorgt für eine feinstufige Pegelveränderung, ein Druck auf diesen Taster aktiviert die Stummschaltung. Wer möchte, lässt sich den Pegel im Retro-Style als VU-Meter anzeigen – und das sieht dank der Qualität des Displays täuschend echt aus. Ansonsten bietet die superaufgeräumte Front nur noch den An/Standby-Taster als Bedienelement – und den Kopfhörereingang.

Intuitive Bedienbarkeit und Feature-Opulenz

Tippen und Wischen, Ziehen und Drücken: Die Bedienung des RS201E erinnert nicht von ungefähr an die Handhabung eines Handys: Der Player arbeitet mit dem Betriebssystem Android 7.0. Insbesondere Smartphone-Benutzer können diesen Player also intuitiv bedienen. Wie ein Smartphone bietet auch der RS201E eine Vielfalt an Einstellmöglichkeiten. Das beginnt bei der optischen Darbietung: Wir haben zahlreiche Design-Presets und Skins der Oberflächen und Icons zur Auswahl, können die Dauer-Anzeige etwa als Uhr-, Datums- und Wetterstation einrichten, bei der Musik-Wiedergabe bestimmen, ob wir im Display das Cover samt Informationen und Bedientasten sehen möchten oder ein Retro-VU-Meter mit Zeigerausschlag. Übersichtlich wie beim Smartphone ist auch die Menüführung: Der Hauptbildschirm präsentiert uns in der oberen Leiste Infos wie die Zeitangabe oder die aktuell laufende Musik, hauptsächlich aber elf Icons, mit denen wir die grundlegenden Features und Funktionen aufrufen – angefangen bei der Auswahl der verschiedenen Audio- und Video-Quellen bis hin zu den grundlegenden Settings und Einstellungen.

Über den Touchscreen lassen sich alle Einstellungen intuitiv und schnell vornehmen – hier etwa die Bluetooth-Kopplung. Alternativ kann man die komplette Konfiguration auch über die App erledigen.

Über den Touchscreen lassen sich alle Einstellungen intuitiv und schnell vornehmen – hier etwa die Bluetooth-Kopplung. Alternativ kann man die komplette Konfiguration auch über die App erledigen.

Komfort-Plus durch Fernbedienung

So viel Spaß das Scrollen und Tippen am Bildschirm auch macht: Bequemer geht’s aus der Distanz. Die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung ermöglicht mit Unterstützung des Gerätedisplays das Navigieren durch alle Einstellmöglichkeiten und das Bedienen sämtlicher Funktionen. Die wichtigsten – etwa An/Aus, Lautstärke/Stummschaltung, Auswahl einer externen Quelle oder Timer – haben dabei einen eigenen Taster. Da es sich um eine Bluetooth-Fernbedienung handelt, muss sie erst im Gerät aktiviert werden – aber das teilt einem auch das einleitende Tutorial bei der Einrichtung des RS201E mit.

Der mitgelieferte handliche Befehlsgeber ermöglicht die Fernbedienung auf konventionelle Weise.

Der mitgelieferte handliche Befehlsgeber ermöglicht die Fernbedienung auf konventionelle Weise.

Musikmanagement per App

Noch komfortabler ist die Rose Connect-App. Sie steht für iOS und Android in den entsprechenden Stores kostenfrei zur Verfügung. Hier gibt es zwei Versionen. Man sollte gleich die Premium-Variante installieren, die den kompletten Funktionsumfang ermöglicht. Mit der App hat man ebenfalls alle Einstellmöglichkeiten in der Hand, dazu aber die verfügbare Musik sämtlicher Speicher, Kanäle und Dienste übersichtlich im Blick. Man kann so auch die Medienbibliothek einrichten und aktualisieren oder die Netzwerk-, Cloud- und Speicheroptionen verwalten. Der Musikbestand lässt sich dann nach verschiedenen Kriterien sortieren. Hier ist neben der gängigen Sortierung nach Lied, Künstler, Komponist und Genre ist auch eine Filterung nach der Filequalität möglich ist. Hinzu kommen Features wie die Playlist-Erstellung und die Favoriten-Kennzeichnung. Über einen „Fernbedienung“-Screen, den man durch Antippen eines kleinen Icons erreicht, hat man zudem Zugriff auf alle Grundfunktionen des physischen Ferngebers samt einiger Extra-Features. Generell ist die App gut strukturiert und schnell in ihrer Handhabung verständlich.

Die Rose Connect Premium-App bietet, wenn auch mit etwas kleinen Icons, die gewohnten Features wie, Trackwiederholung, Playlist-Wiederholung, Favoriten-Kennzeichnun oder Shuffle Play sowie Infos zum Song (Bild 1). Für viel Spaß und spannende Entdeckungen sorgen das Stöbern im RoseTube-Kanal, über den man aber auch das komplette YouTube-Angebot erreicht (Bild 2), und der Podcast-Bereich, der ein üppiges Angebot an englischen und koreanischen Beiträgen bietet.

Die Rose Connect Premium-App bietet, wenn auch mit etwas kleinen Icons, die gewohnten Features wie, Trackwiederholung, Playlist-Wiederholung, Favoriten-Kennzeichnun oder Shuffle Play sowie Infos zum Song (Bild 1). Für viel Spaß und spannende Entdeckungen sorgen das Stöbern im RoseTube-Kanal, über den man aber auch das komplette YouTube-Angebot erreicht (Bild 2), und der Podcast-Bereich, der ein üppiges Angebot an englischen und koreanischen Beiträgen bietet.

It’s so easy: die Einrichtung

Der Rose RS201 führt einen bei der Ersteinrichtung intuitiv durch die Einrichtung. Binnen weniger Bedienschritte im Menü „Einstellungen“ ist der All-in-One-Player im heimischen Netzwerk, die größte Arbeit ist dabei die Eingabe des Passworts. Nach der entsprechenden Auswahl kommuniziert er mit uns in unserer Muttersprache, im Deutschen erscheinen hier und da hier und da noch koreanische Schriftzeichen, was keine wirkliche Hürde darstellt. Der RS201E bietet uns sogar eine kurze Einführung in die Features an und offeriert uns ein Update, falls eine Software-Aktualisierung verfügbar ist. Das Updating funktioniert sogar On The Air (OTA), also kabellos. Das alles ist top gelöst. So erscheint der Player auch prompt in der App, mit der man alle verfügbaren Rose-Komponenten anmeldet, um sie nutzen zu können. Der Player wiederum findet flott den verfügbaren Musikbestand auch auf unserem externen Speicher. Jetzt noch die Passworteingabe für Tidal erledigen– schon können wir starten.

Auf der Unterseite bietet der Player ein Fach für eine 2,5-Zoll-SSD-Festplatte. So kann der Player hier gespeicherte Dateien wiedergeben, aber auch in das Netzwerk einspeisen – so dient der RS201E auch als Musikserver.

Auf der Unterseite bietet der Player ein Fach für eine 2,5-Zoll-SSD-Festplatte. So kann der Player hier gespeicherte Dateien wiedergeben, aber auch in das Netzwerk einspeisen – so dient der RS201E auch als Musikserver.

Der Rose RS201E in der Praxis

Bei einem All-In-One-Player mit einer derartigen Angebotsvielfalt wird natürlich der Spieltrieb geweckt, allein schon wegen des tollen Risen-Displays und der Video-Möglichkeiten, die dieser Streamig-Amp bietet. So füttern wir ihn direkt nach der Einrichtung mit Bewegtbild-Material vom USB-Stick – und sitzen nun erfreut grinsend vor dem Player, weil auf dem Screen ein gestochen scharfes Live-Musikvideo der kanadischen Prog-Band Rush abrockt. Das ging flott beim Laden und läuft nun flüssig beim Abspielen – wow! Damit wir auch akustisch was davon haben, nutzen wir erst einmal den Kopfhörerausgang, den der RS201 auf seiner Front bietet. Hier schließen wir unseren Focal Utopia an – und schon so klingt es richtig gut. Dass noch mehr geht, erleben wir bei einem kurzen Wechsel zu „Night Clubbing“ von Grace Jones. Den Track spielen wir in 96 Kilohertz/24 Bit zu – und der RS201E liefert den faszinierenden, mit vielen Stereo-Effekten arbeitenden Track in sauberer Ton-Abbildung und klarem Sound.

Der Rose RS201E macht auch über seine Audio- und Video-Qualitäten hinaus eine exzellenten Figur – etwa als attraktiver Radiowecker mit Uhr-, Datums- und Wetteranzeige. Hier stehen mehrere Themes zur Verfügung, das Design kann man einfach mit einem Fingertipp ändern. So lässt sich der RS201E perfekt an das heimische Ambiente anpassen.

Der Rose RS201E macht auch über seine Audio- und Video-Qualitäten hinaus eine exzellenten Figur – etwa als attraktiver Radiowecker mit Uhr-, Datums- und Wetteranzeige. Hier stehen mehrere Themes zur Verfügung, das Design kann man einfach mit einem Fingertipp ändern. So lässt sich der RS201E perfekt an das heimische Ambiente anpassen.

Expedition in die mediale Vielfalt

Doch eigentlich waren wir ja noch bei der Video-Fähigkeit des RS201E. Natürlich wollen wir auch wissen, wie es mit der YouTube-Zuspielung klappt. Das läuft ebenfalls hervorragend: Wir wischen uns am Bildschirm durch das Angebot von RoseTube, also dem von Rose kuratierten Kanal, und finden bei den Vorschlägen Katy Perrys „Roar“. Dieser Klasse-Ohrwurm ist auch optisch ein Fest – dank Miss Perry und des witzigen Videos. Wieder haben wir das Grinsen im Gesicht – der RS201 macht einfach richtig Spaß! Da wir Tidal aktiviert haben, können wir auch bei diesem Streaming-Dienst neben dem Musikangebot das Video-Portfolio nutzen. So läuft als nächstes „Prisoner“ von Miley Cyrus und Dua Lipa – und auch hier ist der Clip eine Delikatesse, man mag eigentlich gar nicht mehr mit dem Stöbern nach Videos aufhören. Die Gaudi geht bei den Podcasts weiter: Hier entdecken wir erstaunliche Themen – etwa bei #WhoWouldWin den Lebensleistungsvergleich der amerikanischen Präsidenten George Washingtons und Abraham Lincoln.

Selbst Videos, die von einem externen oder internen Speichermedium stammen oder per Tidal oder YouTube zugestreamt werden, kann der Rose RS201E zeigen. Über den HDMI Ausgang dient der Rose RS201E sogar als Video-Player für den Fernseher.

Selbst Videos, die von einem externen oder internen Speichermedium stammen oder per Tidal oder YouTube zugestreamt werden, kann der Rose RS201E zeigen. Über den HDMI Ausgang dient der Rose RS201E sogar als Video-Player für den Fernseher.

Amtliches HiRes-Streaming

Nachdem wir unseren ersten impulsiven Spieltrieb am Redaktionsschreibtisch gestillt haben, kommt der Player jetzt auf das Sideboard. Hier wird er einerseits an den Fernseher angeschlossen. Ihm liefert er ein gutes 4K-Bild in 16:9, das genießen wir mit dem „Leaf“-Trailer, der hinreißenden Inszenierung eines vom Baum fallenden Blattes. Prima! Andererseits wird der RS201E nun auch zum Spielpartner ausgewachsener Standlautsprecher: Wir klemmen ihn an die Audio Physic Tempo 3i. Außerdem lassen wir nun die Hände vom Touchscreen und nutzen nun unser Laptop mit der audiophile Player-Software Audirvana – so funktioniert das Streaming von Musik nämlich auch. A propos Streaming: Das meistert der RS201E jetzt kabellos. Dafür darf er auf die Files unsers Musikservers zurückgreifen. Hier bedient er sich mit schöner Zügigkeit: Bei Carmen Gomes‘ Jazz-Interpretation der Ray Charles-Nummer „A Fool For You“ in DSD 256-Qualität zeigt er sich flott im Zugriff und ist ruckelfrei beim Abspielen– und vor allem: Er klingt richtig gut!

Per Smartphone und mit der Rose Connect-App geht die Bedienung bequem und übersichtlich aus der Ferne. Die Coverabbildung auf beiden Displays ist ein optisches Schmankerl.

Per Smartphone und mit der Rose Connect-App geht die Bedienung bequem und übersichtlich aus der Ferne. Die Coverabbildung auf beiden Displays ist ein optisches Schmankerl.

Plastische Abbildung

Carmen Gomes hat diese Nummer mit dem Gitarristen Folker Tettero, dem Bassisten Peter Bjørnild und dem Drummer Bert Kamsteeg eingespielt, die Produktion hat das Zusammenspiel dieses Quartetts exzellente eingefangen, und der RS201E gibt sie ausgezeichnet wieder. Wir hatten, ehrlich gesagt, etwas Bedenken: Kleine Komponenten mit multimedialen Möglichkeiten können ja oft viel, aber manches dann eben nicht so amtlich. Der RS201E räumt diese Bedenken schnell aus: Er liefert einen fast warmen Klang mit einer sehr plastischen, schön räumlichen Abbildung. Kamsteeg ist als Drummer hinten postiert, Bassist Bjørnild steht ihm etwas weiter vorne zur Seite, zur Rechten wirft Gitarrist Tettero feine Phrasen und Compings ein – und natürlich steht Carmen Gomes mit ihrer angenehm vollen, weichen und klaren Stimme im Vordergrund. In der Wiedergabe über den RS201E haben die Musiker eine schöne Präsenz, Körperlichkeit und Griffigkeit: Das Quartett liefert ein tolles Privatkonzert in unserem Wohnzimmer.

Der RS201E lässt sich, da er UPnP-Fähig ist, auch mit einer anderen Software steuern – etwa vom vernetzten Laptop aus mit der der audiophilen Player-Software Audirvana.

Der RS201E lässt sich, da er UPnP-Fähig ist, auch mit einer anderen Software steuern – etwa vom vernetzten Laptop aus mit der der audiophilen Player-Software Audirvana.

Tolle Transparenz

Dies liegt an der tollen Transparenz: Dadurch können wir auch die Details dieser Aufnahme genießen – etwa Kamsteegs dezentes, aber klug gesetztes Schlagwerk auf dem Ride-Becken. Dem gedengelten Metall kann man beim Ausklingen zuhören – und die Klangfarbenveränderung dabei ist faszinierend! Mittlerweile haben wir den Laptop beiseite gestellt und zum Tablet gegriffen, über die App geht die Musikauswahl noch bequemer – und das Streaming genauso gut. Wir wechseln deshalb fix zu Yellos „Scorpion Rising“, weil das Schweizer Klangtüftler-Duo für seine fetten Produktionen mit bassstarken Synthesizer-Fundament bekannt ist. Bei „A Fool For You“ war uns aufgefallen, dass wir bei der Lautstärke doch schon ins obere Drittel gehen mussten, um eine richtig pegelstarke Wiedergabe zu erreichen. Auch der Kontrabass schien uns etwas schlank. „Scorpion Rising“ rückt die Verhältnisse wieder zurecht: Bei Stufe 55 von 100 haben wir bereits eine Lautstärke erreicht, der für jeden normalen Beschallungsfall und handfesten Ärger mit den Nachbarn reicht.

Auch die Rose Connect Premium-App hat feine Features: Für die Songauswahl in der Musikbibliothek steht auch ein Filter für die File-Qualität zur Verfügung (Bild 1). Die Fernbedienung für die grundlegende Funktionen ist auf einem Extra-Screen zu finden (Bild 2). Über die App lassen sich auch alle Ein-und Ausgänge des Rose aktivieren oder deaktivieren (Bild 3).

Auch die Rose Connect Premium-App hat feine Features: Für die Songauswahl in der Musikbibliothek steht auch ein Filter für die File-Qualität zur Verfügung (Bild 1). Die Fernbedienung für die grundlegende Funktionen ist auf einem Extra-Screen zu finden (Bild 2). Über die App lassen sich auch alle Ein-und Ausgänge des Rose aktivieren oder deaktivieren (Bild 3).

Wohnraumfreundliche Vollbeschallung

Natürlich hat der 50-Watt-Verstärker seine Grenze, aber die liegen weit oben. Wer mehr möchte, kann den RS201E ja über den Pre-Out mit einer großkalibrigen Endstufe betreiben. Auch beim Tiefton stellen wir fest, dass die Tiefton-Schlankheit bei „A Fool For You“ dem Kontrabass geschuldet war. Bei „Scorpion Rising“ hören wir jenen satten, machtvollen Bass, den wir von der Aufnahme kennen und der uns immer wieder Zwerch- und Trommelfell massiert. Klar: Mit einem dicken Verstärker-Boliden lässt sich auch hier eine noch größere Souveränität erreichen. Aber das beschäftigt dann eine ganz andere Zielgruppe. Wir hingegen setzten den RS201E, weil er auch so schön handlich und wohnraumfreundlich ist, jetzt einfach wieder auf den Schreibtisch, schließen ihn diesmal an unsere aktiven Desktop-Lautsprecher Nubert nuPro A-100 an – und genießen auch mit diesem Setup erstklassig gestreamte Musik, während wir diesen Test gerade fertig schreiben.

Natürlich kann der RS201E auch eine Playlist oder, wie hier, eine Queue abspielen – auch das ist dank des Displays eine Augenweide. Aufgrund der Größe des Bildschirms bleiben sogar die Bedienelemente verfügbar.

Natürlich kann der RS201E auch eine Playlist oder, wie hier, eine Queue abspielen – auch das ist dank des Displays eine Augenweide. Aufgrund der Größe des Bildschirms bleiben sogar die Bedienelemente verfügbar.

Fazit

Der Rose RS201E ist aktuell einer der modernsten und attraktivsten All-in-One-Player auf dem Markt. Das liegt optisch insbesondere an seinem sensationellen Display: Der 8,8-Zoll messende Multifunktions-Touchscreen bietet die Haptik und den Bedienkomfort eines Smartphones und liefert ein knackig scharfes Bild, das sogar die Wiedergabe von gestochen scharfen 4K-Videos ermöglicht. Das multimediale Futter dafür kommt etwa vom eingebundenen YouTube-Kanal oder optional von Tidal. Hinzu gesellen sich Podcast-Streaming und Webradio. Die Video- und Audio-Files können aber ebenso von einem lokalen oder externen Speicher kommen. Hierfür und für den Anschluss analoger und digitaler Quellen bietet der Player reichlich Konnektivität. Mit AirPlay, Bluetooth, LAN und WLAN glänzt er mit gleich vier Streaming-Wegen, über die beiden letzteren ist sogar hochamtliches HiRes bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 möglich. Mit seinem 50 Watt-Verstärker sorgt der Rose RS201E zudem für eine amtliche, hochqualitative Beschallung. Die einfache und komfortable Bedienung samt App krönen schließlich diesen modern-attraktiven Auftritt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/100
Editor's Choice
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

90

90

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Technische Daten

Modell:HiFi Rose
RS201E
Produktkategorie:Netzwerk-Receiver / Streaming-Verstärker /All-in-One-Player
Preis:1.753,64 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführung:Silber
Vertrieb:audioNEXT, Essen
Tel.: 0201 / 799 39 404
www.audiodomain.de
Abmessungen:76 x 278 x 202 mm
Gewicht:2,2 kg
Nennleistung:2 x 50 W / 4 Ω
Eingänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 b/g/n a/ac [2.4GHz/5GHz])
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth 4.0V/3.0 +HS
1 x AirPlay
1 x USB-A 3.0
1 x USB-A 2.0
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x microSD (NTFS / FAT32 / 512 GB)
1 x SSD oder HDD (SATA, 2,5 Zoll; NTFS / FAT32)

1 x USB-C (OTG, nur für Updates)
Ausgänge (analog):1 x PreAmp Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 3,5 mm)
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x HDMI 2.0
Speicher:1 x DRAM (4GB 1.8Ghz)
1 x Flash (eMMC 8GB)
Max. Kapazität der externen Speicher: - MicroSD: 400GB
- USB: 512GB
- SSD: 4TB
- HDD: 10TB
Unterstützte Audio-Formate:- PCM: WAV, FLAC, WMA, MP3, APE, MQA, ALAC, AIFF, AAC
- DSD: DFF, DSF
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256
- SPDIF: PCM 192 kHz/24 bit
- LAN: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256
- WLAN: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256
- HDMI: UHD/4K
Unterstützte Streamingdienste/Plattformen/Kanäle:Tidal, Webradio, RosePodcast (für Kanäle aus Korea, USA, Frankreich, Italien, Tschechien, Slowakien), YouTube, RoseTube (YouTube-Kanal aus Korea, England), roon ready (demnächst), Bugs (nur Korea)
Betriebssystem:Android 7.0 (Nougat)
Lieferumfang:- Rose RS201E
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- externes Netzteil (Zuleitung 2,0 m)
- Netzkabel (2,0 m)
- Schrauben + Schraubendreher (für Fixierung der SSD bzw. HDD)
- Kurzanleitung (Bedienungsanleitung [Bedienungsanleitung [Englisch] als PDF auf der Homepage des Vertriebs)
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ HiRes bis 384 kHz/32 bit und DSD256 per WLAN und LAN
+ schickes Design
+ exzellente, intuitive Bedienbarkeit
+ großes, hochqualitatives Multifunktions-Touch-Display
+ ermöglicht Bildwiedergabe bis hin zu 4K-Videos
+ HDMI Out für Anschluss an TV
+ zahlreichen analoge und digitale Anschlüsse
+ integrierte Online-Dienste (Tidal, demnächst auch Qobuz)
+ Streaming per LAN, WLAN, AirPlay und Bluetooth
+ integrierter Vollverstärker
+ Kopfhörer-Ausgang
+ komplette Steuerung sowie Musik-Management per Fernbedienung, App oder Touchscreen
+ On-Screen-Tutorial zur Einführung in die Benutzung des RS201E

- kein USB-B-Port
- HDMI ohne ARC-Tonübertragung vom TV zum Player
Benotung:
Klang (60%):90/100
Praxis (20%):90/100
Ausstattung (20%):90/100
Gesamtnote:Editor's Choice
Preis/Leistungausgezeichnet

Der Beitrag All-in-One-Player Rose RS201E – Smartes Streaming mit opulenter Optik erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

FinkTeam Kim – Kompakte Weltklasse

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Muss exzellentes HiFi den Raum dominieren oder kann es sich integrieren? Mit dem Zwei-Wege-Lautsprecher Kim beantwortet das FinkTeam diese Frage zugunsten der Wohnraumfreundlichkeit, spendiert dem Schallwandler pfiffige Features und Finessen inklusive Höhenanpassung – und beweist, dass auch ein kompakter Schallwandler für großen Klang sorgen kann. Den Nachweis hat die FinkTeam Kim in unserem Hörraum angetreten.

Wohnraumfreundlich: Die FinkTeam Kim ist so konzipiert, dass sie weder Fensterbank noch Sideboard überragt. So fügt sie sich geschmeidig in das Ambiente ein.

Wohnraumfreundlich: Die FinkTeam Kim ist so konzipiert, dass sie weder Fensterbank noch Sideboard überragt. So fügt sie sich geschmeidig in das Ambiente ein.

Geht es vielleicht auch etwas kleiner und geschmeidiger? Dieser Fast-schon-Vorwurf war die neue Herausforderung für Karl-Heinz Fink. Der Entwickler, seit vielen Jahren eine Institution im internationalen Lautsprecherbau und Schöpfer unzähliger Schallwandler für ebenso unzählige Firmen, hatte sich vor einigen Jahren mit seinem Team an ein eigentliches No-Go gewagt: Er kombinierte einen kleinen Bändchen-Hochtöner mit einem großem Konus-Mitteltieftöner und steckte das Duo in ein akustisch optimiertes Gehäuse mit reichlich Volumen und noch mehr Ecken und Kanten. Das Ergebnis war die FinkTeam Borg: Ein Zwei-Wege-Schallwandler, der auf Referenzniveau agiert, mit seinem eigenwilligen Design und seiner Wuchtigkeit allerdings polarisiert. Da kam schnell die eingangs gestellte Frage auf – und Fink nahm diese neue Herausforderung an. Er und seine Crew, die als Fink Audio Consulting in Essen mit Know-how, Simulationssoftware und Messeinrichtungen bei allen Akustik- und Schallwandlungsfragen Beratung und Entwicklung leisten, machten sich an eine kompaktere und wohntraumfreundlichere Lösung – herausgekommen ist die FinkTeam Kim.

Der Standfuß lässt die Kim luftig-schwebend wirken, zudem sorgt er für die Schrägung des Lautsprechers, so dass der Schall optimal in Richtung Hörplatz abgestrahlt wird. Zugunsten einer Feinjustierung sind die Spikes höhenverstellbar.

Der Standfuß lässt die Kim luftig-schwebend wirken, zudem sorgt er für die Schrägung des Lautsprechers, so dass der Schall optimal in Richtung Hörplatz abgestrahlt wird. Zugunsten einer Feinjustierung sind die Spikes höhenverstellbar.

Freundlicher Fähnrich mit geschmeidigem Auftritt

Kim? Borg? Trekkies wissen Bescheid: Bei den Modellbezeichnungen orientieren sich Fink und sein Team mit einem Augenzwinkern an der Star Trek-Saga. Das führt zu durchaus stimmigen Assoziationen: Gemahnt die Borg an die kantig-würfeligen Vehikel der wenig konzilianten Außerirdischen, so steht Kim für den gleichnamigen Fähnrich, der als umgänglicher Sternenflottenoffizier auf der USS Voyager dient. Dementsprechend erweist sich die FinkTeam Kim in ihrem Auftreten als geschmeidig-integrativ: Ihre Entwicklung begann mit der Maßgabe, dass sich dieser Lautsprecher mit seiner Gehäuseform und -größe leicht in den Wohnraum einfügen sollte. Dafür kam der erste Kniff zum Tragen: Die Gesamthöhe des Lautsprechers liegt nicht über dem Niveau von Fensterbank, Stuhl, Tisch und Sideboard. Der zweite Kniff ist die gegliederte Gestaltung: Das Gehäuse besteht aus einem Korpus mit einer aufgesetzten und optisch zugleich abgesetzten Schallwand. Dies gelingt einerseits durch eine Ziernut, andererseits durch eine farbliche Kontrastierung. Hier bietet das FinkTeam etliche attraktive Kombinationen an.

Das Gehäuse der Kim besitzt eine attraktive Gliederung: Die Schallwand ist durch eine Ziernut und eine kontrastierende Kolorierung abgesetzt.

Das Gehäuse der Kim besitzt eine attraktive Gliederung: Die Schallwand ist durch eine Ziernut und eine kontrastierende Kolorierung abgesetzt.

Varianten-Vielfalt in exzellenter Fertigung

Unser Testmodell ist in Stahlgrau/Mattweiß lackiert, alternativ ist die Kim in Mattschwarz/Schwarz zu haben – und außerdem in verschiedenen Versionen mit lackierter Front und edel furniertem Gehäuse: Hier sind die Paarungen Schwarz/Amara, Weiß/Nussbaum und Schwarz/Nußbaum im Portfolio. Eine eigentlich als einmalige Ausnahme gefertigte Version in Mattweiß/Olive findet derart Anklang, dass sie wohl das Repertoire erweitern wird, und weitere Varianten sind auf Anfrage machbar Diese Vielfalt ist möglich, weil die Fertigung im eigenen Haus geschieht – mit optimalem Ergebnis: Die Verarbeitung unseres Testmodels ist schlicht exzellent. Der Schreiner, der für das FinkTeam sämtliche Gehäuse liefert, wird diesmal vor Glück geweint haben: War die Borg mit ihrer fraktalen Front in punkto Aufwand eine handwerkliche Höchststrafe, so erscheint die Schallwand der Kim geradezu einfach. Doch der Schein trügt: Die Dimensionierung und Formgebung hat zugunsten der akustischen Optimierung natürlich neben dem Konstruktionsbüro auch das Messlabor und den Hörtestraum durchlaufen.

Trotz der geschmeidigen Erscheinung erinnert die Kim durchaus an die große Schwester, die Borg. Kein Wunder: Die Formgebung stammt wiederum von dem renommierten Designer Kieron Dunk, der schon bei der Borg die Gestaltung übernommen hat.

Trotz der geschmeidigen Erscheinung erinnert die Kim durchaus an die große Schwester, die Borg. Kein Wunder: Die Formgebung stammt wiederum von dem renommierten Designer Kieron Dunk, der schon bei der Borg die Gestaltung übernommen hat.

Canale Grande im Korpus

Das Ergebnis dieses peniblen Entwicklungsprozesses ist eine Schallwand, die für einen kompakten Lautsprecher relativ groß ist und im Bereich des Hochtöners eine sanfte, aber markante Abschrägung aufweist. Die Schallwandgröße mindert drastisch den Einfluss des Raums, in dem Kim spielt. Die Kantengestaltung verhindert ungewollte Beugungen und Brechungen des vom Hochtöner abgestrahlten Schalls an den Rändern der Front. Der hinter der Schallwand sitzende Korpus ist ebenso optimiert. Er besitzen einen pfiffigen Sandwich-Aufbau: Zwischen zwei MDF-Platten sitzt eine spezielle, nicht aushärtende Schicht, die die Platten miteinander verklebt und zugleich alle auftretenden Vibrationen dämpft. So wird das Gehäuse ruhigstellt. Dem gleichen Zweck dienen innseitig eingezogene Verstrebungen. Hinzu kommen sogenannte Helmholtz-Resonatoren: Diese genau berechneten Luft-Führungen dienen als Strömungs-Schleusen, sie machen stehenden Wellen im Korpus den Garaus. Sie lassen das Innere der Kim aber wie eine Landkarte von Venedig aussehen – nicht umsonst war für diesen Lautsprecher auch mal „Canale Grande“ als Modellname im Gespräch.

Die sanfte Abschrägung der Front verhindert unerwünschte Schallbrechungen und Reflexionen im Hochtonbereich.

Die sanfte Abschrägung der Front verhindert unerwünschte Schallbrechungen und Reflexionen im Hochtonbereich.

Spezial-AMT für reinste Höhen

Bei der Chassis-Bestückung setzt das FinkTeam wie bei der Borg auf das Zwei-Wege-Prinzip und die Mischung aus Air Motion Transformer (AMT) für die Höhen und Konus-Schallwandler für Mitten und Bässe. Der Hochtöner ist wieder ein im eigenen Haus modifiziertes Modell des renommierten Herstellers Mundorf, Dieser AMT hat uns schon bei der Borg schwer beeindruckt. Der AMT ist eine Sonderform des Magnetostaten. Während bei diesem eine hauchzarte, von Leiterbahnen durchzogene Folie zwischen Magneten gespannt ist und schwingt, sobald das Musiksignal in Form von elektrischem Strom durch die Leiterbahnen der Folie fließt, ist diese Folie beim AMT nun quasi wie eine Ziehharmonika gefaltet. Das Membranschwingen geschieht hier durch das Sich-Zusammenziehen und Wieder-Auseinandergehen der Ziehharmonika. Die Luft zwischen den Falten wird dadurch herausgepresst und hineingesogen. Diese Luftbewegung geschieht wesentlich effizienter und flotter als bei der kolbenartigen Vor- und Rückbewegung einer normalen Membran. Deshalb ist der AMT ein besonders präziser, impulstreuer und feinauflösender Wandler.

Für den Hochton kommt ein Air Motion Transformer zum Zuge. Hinter der schwarzen Schutzverkleidung sitzt eine Ziehharmonika-förmige Membran, die überaus flott und exakt schallwandelt.

Für den Hochton kommt ein Air Motion Transformer zum Zuge. Hinter der schwarzen Schutzverkleidung sitzt eine Ziehharmonika-förmige Membran, die überaus flott und exakt schallwandelt.

Schwerstarbeiter für Mitten und Bässe

In der Kim arbeitet dieser AMT ab 2.200 Herzt aufwärts, alles andere übernimmt der acht Zoll durchmessende Mitteltieftöner. Deshalb kommt hier ein Hochleistungschassis mit Papierkonus zum Einsatz. Mit der exzellenten Mischung aus Leichtigkeit, Verformungsresistenz und innerer Dämpfung, also der geringen Neigung zu unerwünschter Resonanzbildungen, ist Papier immer noch eines der besten Membranmaterialien. Anders als bei der Borg besteht die Sicke, also die Membraneinfassung, diesmal nicht aus speziellem Gewebe, sondern aus gewöhnlichem Kunststoff. Dies ist der kleinere Membran geschuldet. Sie verändert diverse Parameter, die sich auch akustisch niederschlagen. Eine Auswirkung ist natürlich die gegenüber der großen Borg etwas geringere untere Grenzfrequenz: Die Kim spielt im Bass bis zu 35 Hertz. Das ist jedoch immer noch erstaunlich tief für einen kompakten Schallwandler, gelingt aber auch mithilfe einer Bassreflex-Abstimmung. Der Port für den dafür nötigen Luftaustausch sitzt auf der Rückseite: Er fungiert zugleich als Griffmulde, so lässt sich die Kim leichter handhaben. Clever!

Schwerstarbeiter: Der achtzöllige Konuslautsprecher übernimmt die Schallwandlung der Mitten und Bässe.

Schwerstarbeiter: Der achtzöllige Konuslautsprecher übernimmt die Schallwandlung der Mitten und Bässe.

Höhen-Optimierung und Verstärker-Anpassung

Auf der Rückseite finden wir zudem das Terminal. Hier treffen wir auf bewährte Features der Borg. So bietet auch die Kim exzellente Hochstrom-Schraubklemmen für den Anschluss der gerne auch querschnittstarken Lautsprecherkabel. Hinzu kommen zwei Drehschalter: Der mit „Damping“ überschriebene Knopf sorgt für eine Anpassung an den Dämpfungsfaktor verschiedenster Verstärker: Bei kräftigen modernen Transistorverstärkern ist er hoch, bei anschlusskritischen Röhrenverstärkern ziemlich niedrig. Die optimale Einstellung erreicht man auch über schlichtes Ausprobieren. Der zweiten Drehschalter bewirkt eine leichte Absenkung oder Anhebung der Höhen. So lassen sich unterschiedlich beschaffene Räume ausgleichen, die durch geringe Möblierung hell klingen, durch Vorhänge oder Sofas hingegen matt sind. Auch der Klangcharakter des Verstärkers kann in geringem Maße ausgeglichen werden. Die Anhebungs- und Absenkungsmöglichkeit beschränkt sich auf jeweils ein Dezibel. Das erscheint wenig, doch Karl-Heinz Fink betont, dass dies kein Geschmacksknopf ist, um den Klang komplett zu verändern: Trotz der Höhenanpassung soll der Charakter der Kim bewahrt bleiben.

Das Terminal ist mit zwei Hochstrom-Schraubklemmen ausgestattet. Die ausgezeichneten Anschlüsse aus reinem Kupfer nehmen Kabelschuhe sowie Bananenstecker bis vier Millimeter auf. Links und rechts sind die beiden Drehschalter für die Hochtoneinstellung und die Verstärkeranpassung positioniert.

Das Terminal ist mit zwei Hochstrom-Schraubklemmen ausgestattet. Die ausgezeichneten Anschlüsse aus reinem Kupfer nehmen Kabelschuhe sowie Bananenstecker bis vier Millimeter auf. Links und rechts sind die beiden Drehschalter für die Hochtoneinstellung und die Verstärkeranpassung positioniert.

Vollendung durch den Fuß

Da die Kim als Kompaktlautsprecher konzipiert ist, der in der Höhe das Regalniveau nicht überschreitet, bedarf es natürlich einer passenden Lösung für die Aufstellung. Deshalb wird die Kim mit einem obligaten, angeschraubten Fuß geliefert. Die nahtlos erscheinende und in Schwarz pulverlackierte Edelstahl-Konstruktion erfüllt gleich mehrere Zwecke: Zuallererst sorgt sie dafür, dass die Kim erhöht steht und eine leichte Neigung hat. So wird der Schall im richtigen Winkel hin zum Hörplatz abgestrahlt. Durch höhenverstellbare Spikes ist hier eine Feinjustierung möglich. Des Weiteren trägt die filigrane Konstruktion zur Wohnraumfreundlichkeit bei. Die doch gar nicht mal so kleine Kim, die mit Fuß immerhin einen Platzbedarf von 85 mal 30 mal 41 Zentimeter anmeldet, scheint fast im Raum zu schweben und besitzt so eine geradezu luftige Anmutung. Nicht zuletzt hat die Fußkonstruktion Einfluss auf den Klang: Mit ihrer geringen Fläche ist sie denkbar resistent gegen Resonanzen, die zu einer tonalen Verfärbung führen würden.

Der Standfuß ist mit dem Gehäuse des Lautsprechers verschraubt. Dank eines besonderen Schweißverfahrens sind bei dieser pulverlackierten Edelstahlkonstruktion keine Nahtstellen sichtbar. Die Ankopplung hin zum Boden ist mit höhenverstellbaren Edelstahl-Spikes realisiert. So lässt sich die Neigung des Lautsprechers optimieren und zugunsten eines sicheren und geraden Stands auch Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen.

Der Standfuß ist mit dem Gehäuse des Lautsprechers verschraubt. Dank eines besonderen Schweißverfahrens sind bei dieser pulverlackierten Edelstahlkonstruktion keine Nahtstellen sichtbar. Die Ankopplung hin zum Boden ist mit höhenverstellbaren Edelstahl-Spikes realisiert. So lässt sich die Neigung des Lautsprechers optimieren und zugunsten eines sicheren und geraden Stands auch Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen.

Die FinkTeam Kim in der Praxis

Zur Aufstellung der Kim in unserem Testraum wählen wir den Song „Hey Now“ von London Grammar. Das Setup gelingt schnell, dieser Lautsprecher macht es uns denkbar leicht. Schon in der Grundaufstellung – Abstand der Lautsprecher zueinander etwa 2,20 Meter, Abstand zum Hörplatz rund 2,70 Meter, leichte Einwinklung der Schallwandler hin zum Hörplatz – ist die Darstellung dreidimensional und plastisch, mit ein wenig Feinjustage steht Sängerin Hannah Reid dann auch präzise und größenrichtig zwischen den Lautsprechern und in Front ihrer Mitstreiter. Die Kim erweist sich als absolut unkritisch in der Platzierung. Natürlich bekommt man bei der Aufstellung auch schon eine Menge an Eindrücken mit. Hier ist es gleich zu Beginn die hochexakt wiedergegebene Gitarre. Die liegt uns besonders am Herzen, weil Gitarrist Dan Rothman hier ein prägnantes Motiv spielt: Er dämpft die Saiten, die er anschlägt, mit dem Ballen seiner Spielhand ab, so dass die Töne kurz klingen und einen perkussiven Charakter haben.

Get A Grip: Die Bassreflex-Öffnung der Kim finden wir auf der Rückseite. Sie ist pfiffig zugleich als Griff realisiert, um die Kim leicht packen zu können.

Get A Grip: Die Bassreflex-Öffnung der Kim finden wir auf der Rückseite. Sie ist pfiffig zugleich als Griff realisiert, um die Kim leicht packen zu können.

Grenzenlose Weiten

Diese Gitarre stellt uns die Kim mit einer wunderbaren Körperhaftigkeit in den Raum. Das liegt auch an dem tollen Detailreichtum: Wir hören den Anschlag des Kunststoff-Plektrum auf den Metallsaiten, den tondämpfenden Handballen, aber auch das leichte Rauschen des Gitarrenverstärkers, das zu einer authentischen Wiedergabe einer E-Gitarre dazugehört. Diese Gitarre ist nun mit einem Echo versehen, die Töne oszillieren grandios durch den künstlichen Raum, den die Kim aufbaut. Dieser Kunst-Raum macht die begrenzenden Wände unseres realen Hörzimmers vergessen, so kann sich das Echo frei entfalten. Herrlich! Dieser Effekt wird nun durch prasselnde Schläge auf die Snare des Schlagzeugs verstärkt: Sie sind ebenfalls mit Delay belegt, pendeln von rechts nach links, bis sie schließlich am fernen akustischen Horizont verschwinden. Was für eine Weite und Tiefe!

Mächtiger Bass

Dann setzt der Tiefton-Synthie ein, der bei „Hey Now“ auch unterste Frequenzregionen erreicht – und wir sitzen mit großen Augen und mit Druck auf dem Magen vor dieser Wiedergabe: Unglaublich, dass diese kompakten Lautsprecher einen derart mächtigen Bass in dieser Akkuratesse liefern! Die tiefen Töne besitzen einen immensen Punch und Schub, bleiben aber konturiert – und alle anderen Instrumente, sei es die kunstvoll mit dem Echo spielende Gitarre, sei es das groovende Schlagzeug mit der treibenden Rhythmusfigur, die Dot Major auf der HiHat schlägt, sei es der Gesang von Hannah Reid, die als Frontfrau felsenfest im Zentrum des Geschehens steht – alles bleibt klar und deutlich hörbar. Diese Souveränität und Transparenz ist schlichtweg exzellent. Nun verlassen wir den sogenannten Sweet Spot, also den optimalen Hörplatz, und rücken auf dem Sofa weit nach links und rechts: Die Kim bietet auch hier ein gleichmäßiges Klangbild, die Illusion einer vor uns spielenden Band bleibt erhalten.

Bei den vom FinkTeam entwickelten Spikes hat das kann die Spitze gegen ein abgerundetes Abschlussstück ausgetauscht werden – so werden aus Spikes Domes.

Bei den vom FinkTeam entwickelten Spikes hat das kann die Spitze gegen ein abgerundetes Abschlussstück ausgetauscht werden – so werden aus Spikes Domes.

Herrliche Homogenität, satte Dynamik

Die Wiedergabe erscheint dabei wie aus einem Guss, der Übergang vom AMT-Hochtöner zum Kalotten-Mitteltieftöner ist völlig bruchlos. Diese Homogenität erleben wir auch bei einer rein akustischen Aufnahme: Sinne Eeg besingt „The Bitter End“ in Begleitung von Klavier, Bass und Schlagzeug. Gerade die Rhythmussektion gibt der Kim die Gelegenheit, ihre dynamischen Fähigkeiten zu zeigen – und das gelingt grandios: Drummer Joey Baron eröffnet seine Delikatessen-Darbietung mit zwei Schlägen auf Snare und Bass, und schon diese beiden Hiebe kommen derart ansatzlos, knackig und druckvoll, dass wir zusammenzucken, obwohl wir den Track doch gut kennen. Auch Scott Colleys Kontrabass hat ein wunderbar kräftiges Volumen, besitzt aber jene Drahtigkeit, die den Charme eines akustischen Viersaiters ausmachen. Das Zusammenspiel von Drummer Baron und Bassist Colleys ist nun ein Hochgenuss: Durch den ganzen Song hindurch haben die beiden Spaß an feinen, fiesen Verschiebungen und Akzentsetzungen – und die Kim macht dank ihrer Dynamikfähigkeit jede dieser Finessen zum Fest.

Bester Plätze im Konzertsaal

Mit der Kim ist auch das klassische Konzert eine Klasse für sich. Lisa Batiashvili und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielen Beethovens Violinkonzert – und auch hier erleben wir sofort die Stimmigkeit der Wiedergabe. Schon wenige Töne des Rondos genügen, damit sich vor uns eine plastische Bühne aufbaut, mit der Weltklasse-Geigerin im Vordergrund und einem dahinter perfekt gestaffelten Klangkörper. Mit dem Tutti-Einsatz beweist die Kim dann vollends ihr orchestrales Können: Sie liefert uns eine wunderbar dynamisch abgestufte Wiedergabe mit Fülle und Feinauflösung. Trotz des vollen Orchesterklangs können wir immer noch den Bogenstrich der Violinen heraushören, ebenso die Aufteilung von ersten und zweiten Geigen, die hinten postierten Hörner – und in Front lässt Frau Batisasvili ihre edle Stradivari glänzen: Gerade in den Kadenzen bieten die Geigerin von akrobatischen Tonkaskaden über süffige Kantilenen bis hinzu harschen Staccati alles auf, was eine Geige betörend und faszinierend macht – und wir sind in erster Reihe dabei.

Mit dem „Damping“ erreicht man eine optimale Anpassung an den Dämpfungsfaktor des Verstärkers. So harmoniert die Kim mit modernen und kräftigen Transistorverstärkern, ältere leistungsschwächeren Vintage-Amps sowie anschlusskritischen Röhrenverstärkern.

Mit dem „Damping“ erreicht man eine optimale Anpassung an den Dämpfungsfaktor des Verstärkers. So harmoniert die Kim mit modernen und kräftigen Transistorverstärkern, ältere leistungsschwächeren Vintage-Amps sowie anschlusskritischen Röhrenverstärkern.

Anpassung für stimmigste Wiedergabe

Zum Abschluss experimentieren wir mit den Einstellmöglichkeiten. Der Damping-Schalter steht bislang auf „1“. Nun gehen wir schrittweise bis „3“ – und stellen fest, dass die Kim in Kombination mit unserem Transistor-Verstärker bereits in der ersten Einstellung bestens harmoniert hat. In den beiden anderen Einstellungen ist die Wiedergabe schleppender, weniger auf den Punkt, auch weniger kraftvoll gerade im Bass. Also zurück auf „1“ – und schon sind die Frische und die Stärke wieder da. Nun zur Höhenanpassung: In unserem mit Teppichboden und Sofa ausgestatteten Hörraum erweist sich das leichte Höhenplus anfangs als attraktive Option. Nach einiger Zeit nehmen wir diese Zugabe aber wieder zurück. In der neutralen Position liefert die Kim auf Dauer einfach die stimmigste Wiedergabe. So sitzen wir etlichen Stunden relaxt im Sofa, genießen die Musik und stellen ernsthaft in Frage, ob es für eine exzellente Wiedergabe wirklich mehr braucht, als die Kim uns bietet.

Die FinkTeam Kim im Hörtest: Hier spielt sie mit dem Transistor-Vollverstärker Hegel H360. Die Front unseres Vorab-Testmodells ist im Grauton etwas dunkler als bei der endgültigen Version.

Die FinkTeam Kim im Hörtest: Hier spielt sie mit dem Transistor-Vollverstärker Hegel H360. Die Front unseres Vorab-Testmodells ist im Grauton etwas dunkler als bei der endgültigen Version.

Fazit

Mit der Kim beweist das FinkTeam, dass eine Weltklasse-Wiedergabe auch im kompakten Format möglich ist. Dieser Zwei-Wege-Lautsprecher liefert eine herrliche Offenheit, Transparenz und Feinauflösung, er glänzt mit überragender Plastizität und Räumlichkeit in der Abbildung, beeindruckt mit satter Fein- und Grobdynamik – und verblüfft geradezu mit seinem überaus voluminösen, aber stets souveränen Bass. Dabei begnügt sich die Kim im Wohnraum mit einem moderaten Platzanspruch, erweist sich akustisch als aufstellungsunkritisch und fügt sich auch optisch dank des geschmeidigen Designs mit Leichtigkeit in das Ambiente ein. Die Frage, ob exzellentes HiFi sich in den Raum integrieren kann, beantwortet die FinkTeam Kim mit eben dieser Leichtigkeit mit „Ja.“

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98

99

97

201227.FinkTeam Kim-Testsiegel

Technische Daten

Modell:FinkTeam
Kim
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:9.950,00 Euro / Paar (inkl. Standfüße)
Garantie:2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung)
Ausführungen (Front / Korpus):- Stahlgrau / Mattweiß
- Mattschwarz / Schwarz
- Schwarz / Amara
- Weiß / Nussbaum
- Schwarz / Nußbaum

- andere Kombinationen auf Anfrage
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: +49 231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):854 x 300 x 310 mm (412 mm Tiefe mit Fuß)
Gewicht:25,1 kg / Stück
Prinzippassiv, 2-Wege, Bassreflex
Impedanz:8 Ω (Impedanzminimum: 5,9 Ω bei 160 kHz)
Kennschalldruck (dB/2,83Vrms/1m):86 dB (Herstellerangabe)
Verzerrungen:0,2 % Klirrfaktor bei 1 W (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 110 mm Air Motion Transformer
Mitteltieftöner:1 x 200 mm (Konus-Papiermembran)
Frequenzgang:35 Hz - 25 kHz, -10 dB (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.200 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- FinkTeam Kim
- Standfüße
- Spikes
Pros und Contras:+ transparente detailreiche und offene Wiedergabe
+ plastische und holografische Abbildung
+ bruchloser, ausgewogener Klang
+ homogene Darstellung auch außerhalb des Sweet Spots
+ exzellente Dynamik
+ kraftvoller und kontrollierter Bass
+ großer Pegelfestigkeit
+ Klang- und Verstärkeranpassung
+ ausgezeichnete Verarbeitung

- kein Bi-Wiring oder Bi-Amping möglich
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):99/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut

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Canton Smart GLE 3: Flexibles HiFi-System mit Heimkino- und Streaming-Skills

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Mit den Smart GLE 3 Aktivlautsprechern der modernen Smart-Serie präsentiert Canton eine durchdachte All-in-One-HiFi-Lösung, die aber noch viel mehr kann. Neben der kompakten, zugleich aber auch massiven Bauweise erwarten den Audiofreund hier ein klassisches Design, eine flexible Funktionsweise und echter Spitzensound. Das sowohl in klassischer Anwendung als HiFi-System, am Fernseher, im Multiroom-Setup, als Streamer oder als Bluetooth-Partner fürs Smartphone.

Die Canton Smart GLE 3 ist ein Aktiv-Lautsprecher mit smarten Eigenschaften …

Ein Tag, an dem man sich mit Musik beschäftigen darf, ist ein guter Tag. Ein Vorsatz, den sicher jeder Musikfan unterschreibt. Erst recht, wenn die Wiedergabe so einfach, umkompliziert und klanglich hervorragend ist wie hier. Mit Produkten aus der Canton Smart-Serie haben wir exakt diese Erfahrung bereits mehrfach gemacht. Beispielsweise haben uns die Smart GLE 9 als auch der Smart Connect 5.1 in unseren Tests voll und ganz überzeugt. Aktuell steht mit der Smart GLE 3 das nächste Klang-Highlight aus dem Hause Canton in unserem Hörraum. Warum wir das wissen? Weil wir diese kleinen Soundsysteme vor Wochen schonmal ganz kurz in der Redaktion hatten. Damals mussten sie sofort weiterreisen, diesmal durften wir sie ganz ausführlich testen. Und da ich theoretisch nur mein Smartphone benötige, um diesen aktiven Regallautsprechern Dampf zu machen, wird sich der Aufwand der Testphase im Rahmen halten. Das akustische Vergnügen sollte dafür umso größer sein.

Nur etwas über fünf Zentimeter ist der Smart Connect 5.1 hoch, bietet aber trotzdem fast alle Features, die man von modernen AV-Receivern kennt. Die Smart GLE 3 lässt sich kabellos mit ihm verbinden und dann beispielsweise als Streaming-Lautsprecher oder im Heimkino-Verbund betreiben.

Canton und die Smart-Serie

Als 1972 im südhessischen Weilrod das Unternehmen Canton das Licht der Welt erblickte, war das der Startschuss einer Erfolgsgeschichte. Seit nunmehr 48 Jahren entwickeln und produzieren die Audio-Spezialisten alles, was mit intelligenter Lautsprechertechnologie zu tun hat. Darunter waren einige bemerkenswerte Meilensteine – dazu gehört inzwischen auch die Smart-Serie. Diese clevere Produktserie umfasst eine Vielzahl unterschiedlichster Lautsprecher-Modelle, die alle eines gemeinsam haben: Sie alle sind echte Experten für die kabellose Musikwiedergabe! Die smarten Familienmitglieder erzeugen also nicht nur im Alleingang einen Spitzensound, sie lassen sich ganz einfach auch zu einem Multiroom-System zusammenstellen. Mit der Smart-Serie lassen sich also Musik-Erlebnisse quer durch die ganze Wohnung streamen, absolut synchron. So lässt sich dieses umfangreiche Portfolio als hochmoderne Lösung für flexible, klangstarke und zukunftssichere Musik-Einrichtungen bezeichnen. Wie stark der Klang einzelner, eher kompakter Smart-Mitglieder ist, das wird der Test der Smart GLE 3 zeigen.

Die Smart GLE 3 kommt gradlinig und ganz ohne überflüssigen Schnickschnack daher.

Die Canton Smart GLE 3 können sich sehen lassen

Wahlweise in schwarzer oder weißer Ausführung bietet die Smart GLE 3 eine klare Designsprache: Das furnierte Holzgehäuse wartet mit gewohnt geradliniger Optik auf. Das kennt man von der GLE-Serie, die traditionell den Einstieg in die gehobene HiFi-Klasse von Canton darstellt. Entnimmt man die Gewebeabdeckungen, wird der Blick auf das dezente Display im unteren Bereich, sowie auf den 180 Millimeter Tiefmitteltöner und den 25 Millimeter Alu-Mangan Hochtöner frei. Ich finde, die Abdeckung kann man getrost weglassen, diese Aktiv-Lautsprecher bieten ein wirklich angenehm-zurückhaltendes Gesamtbild. In Kombination mit ihrer überschaubaren Größe (Grundfläche 19 x 28 Zentimeter) werden diese Schallwandler rein optisch zu einem universell einsetzbaren Klangmöbel. Entsprechend lässt sich die Smart GLE 3 harmonisch sowohl in ganz klassische Wohnumgebungen, wie auch in das hochmoderne Hightech-Loft einbinden. Das zeitlose Design, sowie die wirklich gute Verarbeitung lassen hier so ziemlich alles zu.

Ist die Gewebebespannung aufgesteckt, ist von der Chassis-Technik nichts mehr zu sehen.

Flexibel einsetzbarer Alleskönner

Die Canton Smart GLE 3 sind flexibel einsetzbar. Das kennen wir schon aus dem test der größeren Smart GLS 3. Für die kabelgebundene Verbindung mit dem TV-Gerät, CD-Playern, Spielekonsolen, Sat-Receivern etc. stehen ein optischer Digitaleingang, ein digitaler Koaxialport sowie ein Analog-Line-Eingang und ein XLR-Zugang bereit. Dazu kommt ein USB-Port, über den ein Computer oder eine andere moderne Quelle angeschlossen werden kann. Das kennt man auch von anderen Aktiv-Lautsprechern. Das Besondere hier sind aber die kabellosen Fähigkeiten: Beispielsweise lassen sich die Smart GLE 3 via Bluetooth kabellos mit einem Smartphone oder Tablet verbinden. Ist man dann noch Besitzer eines Smart Connect 5.1, werden die kompakten Cantons auch noch streamingfähig. Kabellos ist übrigens auch die Verbindung untereinander. Beide Lautsprecher finden sich nach dem Einschalten automatisch und arbeiten dann exakt synchron. Die sehr gut ablesbaren Displays in der Front geben Auskunft über die aktive Quelle, Lautstärke und weitere Modi.

Jede Smart GLE 3 ist mit identischen Eingängen ausgerüstet. So können externe Quellen sowohl rechts als auch links angeschlossen werden. Nur der USB-Port ist auscchließlich am Master vorhanden.

Solokünstler und Teamplayer für die Zukunft

Ohne Zuviel vom Praxistest vorweg zu nehmen: Die Canton Smart GLE 3 sind eine Audio-Offenbarung. Darüber hinaus bietet das smarte System aber auch die Möglichkeit, sich nach und nach eine komplette, kabellose und klangstarke Soundlandschaft aufzubauen. In Kombination mit den vielfältigen Mitgliedern der Smart-Serie können Sie beispielsweise gleich noch ein Smart Connect 5.1, einen Subwoofer oder Center-Lautsprecher kombinieren, um eine komplette 5.1-Surround-Anlage aufzubauen oder die komplette Wohnung in ein Multiroom-Audio-Paradies zu verwandeln. In diesem Fall dient das Smartphone dann als Steuerzentrale. Nun lässt sich der ganze Haushalt nach allen Regeln der Audiokunst zum Klingen bringen. Beispielsweise können einzelne Räume oder das Set in seiner Gesamtheit angesteuert werden. Diese Erweiterungsmöglichkeiten muss man meinen Testgästen hoch anrechnen. Sie machen den Kauf der Smart GLE 3 zu einer Investition in die Audio-Zukunft!

Die schicken Alleskönner können auch als HiFi-System und zugleich als Klangunterstützung am Fernseher eingesetzt werden.

Immer den Überblick behalten

Auch wenn man es der Smart GLE 3 nicht direkt ansieht, sie ist so umfangreich ausgestattet wie die meisten Stereo-Verstärker. Über die handlich gestaltete Fernbedienung nimmt man alle möglichen Einstellungen vor. Die angebotenen 17 Tasten erscheinen auf den ersten Blick vielleicht etwas wenig. Mehr benötigt man aber tatsächlich nicht.
Wird die Lautstärke erhöht, ist für wenige Sekunden „VOL“ im Display zu sehen. Kurz darauf ist „Lautstärke“ in Laufschrift zu lesen. Ein kurzer Druck auf den Button mit dem aufgedruckten „M“ genügt dann, um ins Menü zu gelangen. Über die Pfeil-Tasten navigiere ich durch die verschiedenen Ebenen. An welcher Stelle man sich hier gerade befindet, zeigen Displays in großen, blauen Lettern an. „SPS“ bedeutet beispielsweise den Einstieg in die Lautsprecher-Einstellungen, „CHL“ steht für „Channel-Level“ und erlaubt die individuelle Anpassung der Lautstärke jeder Smart GLE 3. Hinzu kommen Klangpresets, die über die „Sound-Taste“ angewählt werden.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist übersichtlich gestaltet und liegt gut in der Hand.

Weitere Skills

Ausserdem bringt die Smart GLE 3 auch noch einige Heimkino-Fähigkeiten mit. Erscheint „DST“ im Display, lässt sich bestimmen, wie weit die Lautsprecher vom Hörplatz entfernt stehen. Mittels „VOI“ lassen sich Stimmanteile aus dem Klanggeschehen herausheben und präsenter wiedergeben. Ein sehr praktisches Feature bei der Wiedergabe der Nachrichtensendung. „LIP“ erlaubt es die Lippensynchronisation anzupassen. Das kennt man von AV-Receivern. Dazu kommen noch drei Equalizer-Presets. Über sie lässt sich jeder Lautsprecher individuell „klangtunen“. Canton empfiehlt beispielsweise „EQ1“ für die freie Aufstellung. „EQ2“ und „EQ3“ nutzt man dagegen für die wandnahe Positionierung bzw. für die Platzierung der Box in der Raumecke. Welche Einstellung letztlich die richtige ist, hängt aber immer von der Größe und Geometrie des Hörraums und dem persönlichen Hörgeschmack ab. Sind alle Einstellungen vorgenommen, lassen sich diese über längeres Drücken der Tasten 1, 2 oder 3 auf der Fernbedienung fest hinterlegen und bei Bedarf schnell abrufen.

Welches Preset gerade gfewählt ist, wird in großen Lettern am Display angezeigt. “MOV” steht in diesem Fall für “Movie” und verspricht eine breitere Wiedergabebühne.

Aufstellen, einrichten und los geht’s – aller Anfang ist leicht

Sind die smarten „Dreier“ erstmal ausgepackt und an ihrer finalen Position aufgestellt,wird einer der beiden Lautsprecher mit Strom versorgt. Etwa 20 Sekunden später führt man dann auch der zweiten Smart GLE 3 Strom zu. Hat man sich an diese (einzige) Vorgabe gehalten, verbinden sich Master- und Slave-Box vollautomatisch miteinander. Ab sofort ist das Smart GLE 3-Duo nun bereit, via Kabel mit allen möglichen Quellen oder per Bluetooth verbunden zu werden. Letzteres dauert nur wenige Sekunden und läuft so ab:

1. Mit der Fernbedienung auf „BT“ schalten
2. Taste „Bluetooth Pairing“ drücken
3. Am Smartphone/Tablet nach „Smart GLE 3“ suchen und koppeln

Schon kann es mit der kabellosen Übertragung losgehen. Ein paar Fingertipps auf dem Smartphone und das Wiedergabeprogramm (z.B. Spotify) oder das Lieblingshörbuch schallen durch den Raum. Eine einfachere Einrichtung eines solch umfangreich ausgestatteten Musiksystems findet man selten.

Simon Jäger, Christopher Moore, Smart GLE 3 – ein starkes Trio

Die beiden Smart GLE 3 sind positioniert, ich nehme meinen Platz im „Stereo-Dreieck“ ein. Zeit also den Test via Bluetooth aus meiner Audible-Bibliothek mit ein paar Kapiteln aus Christopher Moores herrlich komischem Roman „Ein todsicherer Job“ zu starten. Simon Jäger, einer der absoluten Top-Sprecher des Landes, verleiht der Story um den Totenboten Charly Asher mit einer ungeheuren Menge unterschiedlichster Stimmen einen großen Unterhaltungswert. Die Cantons unterstützen dieses Unterfangen dabei nach Kräften. Jede einzelne Stimmfarbe erhält eine feine Klarheit und einen überaus natürlichen Charakter. Der basslastige Minty Fresh bringt die Szenerie sogar in bester Barry White-Manier zum vibrieren. Die mit Sprachfehlern verunstalteten Wesen der Unterwelt kreischen eindringlich vor sich hin und selbst ganz normale Dialoge beeindrucken mich durch ihre Natürlichkeit. Die Story kenne ich schon länger, aber in einer solchen Top-Qualität habe ich sie bisher tatsächlich noch nicht gehört!

Hoch- und Tiefmiteltöner sitzen nah beieinander und sind auch klanglich sehr homogen aufeinander abgestimmt.

Und jetzt: Musik!

Das war mal ein schöner Start. Die Stimmwiedergabe und die Reproduktion feinster Details liegen den Cantons also schonmal. Wer also öfter mal einen Podcast hört oder ein Hörbuch genießt, der ist mit den Smart GLE 3 schonmal bestens ausgestattet. Doch auch wenn mir das so richtig gut gefällt, geht es einer guten Stunde richtig guter Hörbuch-Unterhaltung der Extraklasse nun in meinem Testprogramm mit Musik weiter: Für den Anfang grabe ich Alanis Morissettes „Jagged Little Pill“ als Acoustic-Version aus. Das passt ganz gut, da die Stimme der Kanadierin eine Herausforderung für jeden Lautsprecher ist. Den Smart GLE 3 gelingt es allerdings, selbst die sehr „kreischigen“ Stellen aus „All I Really Want“, „You Oughta Know“ und „Head Over Feet“ nicht unangenehm werden zu lassen. Im Gegenteil: Die Vocals sind wunderbar warm und ergänzen sich hervorragend mit dem dedizierten Einsatz der Instrumente.

Live-Feeling im Hörraum

Was hier so selbstverständlich und ohne den Ansatz von Anstrengung reproduziert wird, gelingt nicht jedem Lautsprecher. In anderen Tests klingt dieses Album oft angestrengt und spitz. Und damit auch wenig langzeithörtauglich. Hier, über die Smart GLE 3 wiedergegeben, ist das ausdrücklich nicht der Fall. Hier passt wirklich alles. Selbst die kleinsten Phrasierungen im Gesang wirken so unmittelbar, als würde man ein kleines Kneipenkonzert live verfolgen. Das gilt auch für die Raumdarstellung. Ein Punkt, der mich gerade in der aktuellen Situation, in der man von Live-Veranstaltungen ja absehen muss, so richtig mitnimmt. Raum, Leben, Temperament, alles da – aber niemals übertrieben zur Schau gestellt. Sanfte und ruppige Klänge wechseln sich ab – immer so, dass der Sound authentisch und klar bleibt. Ein intimes Album in Verbindung mit feinfühligen Lautsprechern, das bedeutet eine ganz besondere Musikatmosphäre. Emotional und mitten aus dem Leben!

Das Rundumstrahlverhalten ist sehr gut. In meinem Test musste ich die Smart GLE 3kaum auf den Hörplatz eindrehen, um eine lückenlose Frontbühne zu erhalten.

Ein Hauch von Metall-Party

Eine vergleichsweise ruhige Musiksession geht zu Ende. Das Ende des Tests ist aber noch lange nicht gekommen. Jetzt brauchen die Canton Smart GLE 3 und ich etwas mehr „Krach“. Ich starte mit der Monster Magnet-Hymne „Space Lord“. Die Stimmung wird düster, intensive Bassläufe die böse krächzende Stimme und explodierende Schlagzeug- und Gitarrenparts liefern wunderbare „Tarantino-Atmosphäre“. Irgendwie dreckig, gruselig aber trotzdem ausdrucksstark, lebhaft und dynamisch. Dieser Eindruck bestätigt sich, als ich das schwarze Metallica-Album in einen Schnelldurchlauf schicke. „Enter Sandman“, „The Unforgiven“ und „My Friend Of Misery“ zeigen, dass diese HiFi-Systeme nicht nur natürliche, hoch aufgelöste und ganz feine Wohnzimmerbeschallung können, sondern auch das Zeug dazu haben, eine Party bis zum Besuch der Polizei zu bringen. Mit der richtigen Gewichtung der Bässe und ganz weit aufgedrehter Lautstärke wird mein Testraum binnen kürzester Zeit zur Metallica-Konzerthalle. Massiv, wie die GLE 3 gebaut sind kratzt und scheppert dabei nichts – besser geht’s in dieser Größenordnung nicht!

Ist eine präzise Musikwiedergabe gewünscht, empfiehlt sich die Wahl des Presets “Stereo”.

Soundcheck grandios bestanden, Zeit für letzte Anmerkungen:

Musikalisch war das im Test eine glatte Eins! Ausserdem möchte ich aber auch noch auf relativ wichtige Zusatzfeatures eingehen. Zum einen gibt es von meiner Seite noch ein dickes Lob für die mitgelieferte Smart-Fernbedienung. Sie ist angenehm klein und übersichtlich, fühlt sich aber dennoch sehr massiv und fast „unkaputtbar“ an. Sämtliche Funktionen sind einfach und schnell gefunden. Zum anderen sollte unbedingt darauf hingewiesen werden, wie reichhaltig die Feineinstellungen sind, die man an der Smart GLE 3 vornehmen kann. Da geht es von der individuellen Lautstärkeeinstellung je Box über die Voice-Funktion zur Betonung von Dialogen und die optimale Anpassung an den Aufstellungsort bis hin zur Preset-Funktion für drei festgelegte Konfigurationen. Funktionen wie ein Sleep-Timer und die Dynamic Range Control komplettieren das Angebot meiner Testgäste. Wenn der Sound eine glatte Eins ist, dann sorgt diese Ausstattung für das Plus zur perfekten Bewertung.

Nicht zu vergessen: Die Smart GLE 3 ist richtig gut verarbeitet.

Fazit

Mit den kompakten Smart GLE 3 liefert Canton rein äußerlich klassisch designte Regallautsprecher. In Sachen technischer Entwicklung sind es allerdings wahre Alleskönner. Das Design gibt schon einiges her. Dazu überzeugen die Smart GLE 3 durch einen hervorragenden Sound und ihre kinderleichte Bedienung. Als wäre das alles nicht genug, lassen sie sich mit ihren Kollegen aus der Smart-Serie zu einer High-End-Multiroom-Lösung kombinieren. Besonders beeindruckend: Die pure Natürlichkeit im Klang! Die beiden Cantons haben das Zeug zu echten Party-Experten. Sie können aber auch das ruhige Hörbuch nach Feierabend mit enormer Intensität zu Gehör bringen. Mit einem Paarpreis von rund 1.200 Euro liegt der Preis zwar nicht im Schnäppchensegment, gemessen an Ausstattung und Qualität ist diese Summe allerdings durchaus als günstig zu bezeichnen. Schließlich bekommt man hier Lautsprecher, Bluetooth-Empfänger, Verstärker, DSP, Zukunftssicherheit und einen erstklassigen Klang in Personalunion geboten.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

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90

Technische Daten

Modell:Canton
Smart GLE 3
Gerätekategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:um 1.250 Euro / Set (=Master-/Slave-Paar)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche Schwarz Dekor
- Weiß Dekor
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 / 2870
www.canton.de
Abmessungen (H x B x T):360 x 190 x 280 mm
Gewicht:7,5 kg/St.
Prinzip:aktiv, Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1x 25 mm, Alu-Mangan
Tiefmitteltöner:1x 180 mm, Aluminium
Übertragungsbereich:28 - 30.000 Hz
(Herstellerangabe)
Leistung:350 Watt pro Lautsprecher (Herstellerangabe)
Eingänge:1x Analogeingang (Cinch)
1x Bluetooth 3.0 aptX
1x Digitaleingang (koaxial)
1x Digitaleingang (optisch)
1x USB-Eingang
1x XLR (Balanced)
Ausgänge:1 x Digital (koaxial)
Dekoder:- Dolby Audio
- DTS Digital Surround
- Virtual Surround
- Virtual Center im 4.0-Heimkinobetrieb
Maximale Samplingrate/Auflösung:PCM 96 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- 1x Smart GLE 3 (Master)
- 1x Smart GLE 3 (Slave)
- Fernbedienung
- Netzkabel
- optisches digitales Audiokabel (3,0m)
- koaxiales digitales Audiokabel (3,0m)
- analoges Stereo Audiokabel (3,0m)
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ superleichte Installation
+ kabellose Übertragung zwischen beiden Lautsprechern
+ Bluetooth-Modul
+ Laufzeitkorrektur möglich
+ LipSync-Funktion
+ Voice-Funktion
+ Dekoder für DTS und Dolby Audio
+ knackige Grundtondarstellung
+ USB-Wiedergabe von PC & Co
+ integrierter Verstärker
+ sehr gute Verarbeitung
+ übersichtliche Fernbedienung

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Urbanista London – Stilvoll gestylte In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling

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Man muss kein Geheimagent sein, um einen Knopf im Ohr zu tragen. Die sanft gerundeten London von Urbanista sind eine echte Alternative. Diese In-Ears sehen richtig gut aus und klingen hervorragend. Und sie heben sich vom weißen Einheitsbrei ab – vorausgesetzt, man entscheidet sich für eine der trendigen Farben. Dazu gesellen sich eine aktive Geräuschunterdrückung, ein hübsches Lade-Case und eine ausgezeichnete Sprachsteuerung.

Die Urbanista London sind lässig-unauffällig und superbequem.

Über schwedisches Design lässt sich kaum streiten. Entsprechend präsentieren sich die Produkte des Herstellers von Kopfhörern und Lautsprechern aus Stockholm entsprechend modern und zugleich zeitlos. Urbanista hat sich auf die Fahne geschrieben, attraktive Produkte für Menschen im urbanen Umfeld zu kreieren. Die Ohrhörer der Skandinavier können sich durchaus sehen lassen und stechen aus der Masse der großen weißen Knöpfe der Audiowelt heraus. Auch wenn es sich, wie bei den London, um Plastikstöpsel handelt, brillieren sie optisch durch ihre mattierte Oberfläche und coole Farboutfits. Dabei geben sie sich trotz der edlen Erscheinung lieber in dezenten Kolorierungen, statt in auffallend grellem Design. Mein Testexemplar kommt in Burgundrot daher. Das ist gerade in und harmoniert auch exzellent mit meinem Geschmack. Alternativ stehen Midnight Black, Rose Gold, Blue Sapphire oder White Pearl zur Auswahl.

Die True Wireless InEars London sind u.a. auch in Rose Gold (links) oder Midnight Black (rechts) verfügbar.

Anspruchsvoll gestylt

Zur Feier des zehnten Marken-Geburtstags haben wir eine schicke Box von Urbanista erhalten. In ihr befinden sich eine persönliche Widmung, ein T-Shirt mit aufgedrucktem Erscheinungsdatum jedes Produkts, ein Schuber mit zehn City-Guides in englischer Sprache und das jüngste Mitglied der Familie, der Urbanista London. Damit auch alles stimmig ist, verfügt der Karton der Londons über die gleiche Farbe, wie die schicken Ohrhörer. Im Karton ist zunächst das wohlgeformte Lade-Case zu sehen. In ihm befinden sich die Ohrhörer. Ausserdem gehören noch ein kurzes USB-A auf USB-C-Ladekabel, drei weitere Paar Silikonstopfen und die Bedienungsanleitung zum Lieferumfang. Wie gesagt, die hübsche Aufbewahrungs- und Ladebox in mattem Burgundrot hinterlässt auf den ersten Blick einen ausgezeichneten Eindruck. Die mattierte, schimmernde Oberfläche fühlt sich angenehm weich an und wirkt zugleich robust. Sie schließt fest und satt, sodass sie auch in wild gewirbelten Handtaschen ihren Inhalt nicht verliert.

Unsree Testmuster kommen in der Geburtstagsfarbe Burgunbderrot.

Die Urbanista London warten mit schlauen Kleinigkeiten auf

Sehr gut gefällt mir, dass die Urbanista London magnetisch im Case gehalten werden. So machen sich die Ohrknöpfe selbst dann nicht aus dem Staub, wenn die Ladeschale versehentlich Falschrum geöffnet wird. Steht der Deckel offen, schalten sich die Ohrhörer selbstständig ein und beginnen direkt mit dem Pairing. Sollte die Paarung absolut nicht wie gewünscht ablaufen, sorgt ein Button in der Ladegarage dafür, dass die Londons wieder zurückgesetzt werden, sofern sie noch in der Box liegen. Ist der Verbindungsaufbau erfolgreich, spielen sie im Ohr wie man sich das vorstellt. Mithilfe eines kleinen Infrarotsensors erkennen die In-Ears, sobald sie aus dem Ohr genommen. Ist das der Fall, wird die Wiedergabe gestoppt. Auf diese Weise kann man mal eben schnell auf äußere Reize reagieren, ohne umständlich auf den Ohren rumzutippen, um die Kopfhörer auszuschalten. Sehr gut, so verpasse ich nichts vom laufenden Podcast.

Die kleinen In-Ears werden magnetisch in der Ladebox gehalten und automatisch geladen, sobald man das Case schließt.

Fester Sitz im Ohr

Der Tragekomfort der Urbanista London ist ausgezeichnet – vorausgesetzt, man hat den richtigen Silikonpfropfen gewählt. Bei mir sitzen sie sogar so gut, dass ich ohne Probleme den Pulli wechseln konnte, ohne die Stöpsel zu verlieren. Bei der Arbeit habe ich sie teilweise über Stunden in den Ohren behalten, ohne mich dabei unwohl zu fühlen. Ich trage gewöhnlich bequeme Kopfhörer auf den Ohren, aber diese In-Ears haben mich tatsächlich nicht im Ansatz gestört. Sie sind so geformt, dass sie sich angenehm an die Anatomie der Ohrmuschel anschmiegen und nicht herumschlackern. Sie sitzen ausreichend fest und die Bedienung – über Berührung des rechten oder linken Hörers – funktioniert einwandfrei. Per Fingertipp kann die Lautstärke geregelt, der Sprachassistent gestartet oder die Wiedergabe angehalten und fortgesetzt werden. Darüber hinaus wird über längeres Halten die Geräuschunterdrückung oder die Ambient-Noise-Funktion aktiviert. Letztere sorgt dafür, dass auch Geräusche von außen übertragen werden.

Die Kopfhörer sitzen ergonomisch optimal im Ohr.

Erfreuliche Ausdauer

Die Urbanista London halten bei mir im Durchschnitt etwas über fünf Stunden mit einer Ladung durch. Zirka 30 Minuten bevor ihnen der Saft ausgeht, melden sich die Ohrhörer mit einer Ansage. Anschließend müssen sie für etwa eineinhalb Stunden zurück in ihr Case, bis sie wieder vollständig geladen sind. Diesen Vorgang kann ich weitere drei Mal wiederholen, sodass sie über 20 Stunden Dauermusikgenuss liefern, ohne dass das Lade-Case mit neuem Strom befüllt werden muss. Das mitgelieferte Ladekabel kann an jedwede USB-Buchse angeschlossen werden. Eine vollständige Ladung des Case dauert hier etwa 2,5 Stunden. Alternativ kann das schicke Case aber auch via Qi-Charger geladen werden. Sehr praktisch! Urbanista vertreibt mit dem „Lyon“ übrigens ein passendes Modell, dies scheint allerdings derzeit ausverkauft. Es funktioniert aber auch jeder andere Lader. Oder zur Not auch ein Smartphone, wie das Google Pixel 5, das auch andere Geräte laden kann.

Klang und aktive Geräuschunterdrückung

Hier wird sich mein Test von vielen anderen, die ich gefunden habe, unterscheiden. Wobei ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob es an mir oder an meinem Exemplar liegt. Die meisten Tester bescheinigen den Urbanista London einen dynamischen, tiefgreifenden Klang mit ausdrucksstarkem Bass und recht ausgeglichenem Klang. Die aktive Geräuschunterdrückung führte bei anderen Testern zu leichten klanglichen Veränderungen. Prinzipiell kann ich da zustimmen, doch mein Erlebnis ist anders. Im normalen Modus, ohne aktive Komponenten stellt sich mir der Sound eher schlank dar. Die Ohrhörer liefern ein ausgewogenes Klangerlebnis, allerdings fehlt mir für ein abgeschlossenes System der Druck im Bass. Der Klang bessert sich schlagartig, sobald ich die aktive Geräuschunterdrückung einschalte. Die Stimme, die die Umschaltung bestätigt, klingt nicht mehr dünn, sondern natürlich. Schalte ich die Geräuschunterdrückung wieder aus, klingt diese Stimme wieder schmaler. Eigentlich sollte sie sich aber gar nicht oder nur minimal verändern.

Um die Noise Cancelling-Funktion zu aktivieren, hält man seinen Finger einfach für zwei Sekunden auf das Logo des rechten Kopfhörers.

Der bessere Klang

Da mir der schmalere Sound gar nicht zusagte, habe ich meinen weiteren Test mit aktiviertem ANC gelauscht. In diesem Modus wurde ich von den klanglichen Eigenschaften der Urbanista London nicht enttäuscht. Hier kann ich mich den Bewertungen der anderen Tester voll und ganz anschließen. Die In-Ears liefern ein sattes Bassfundament, das mich in allen Musikstilen begeistern kann. Da mich gerade das aktuelle Album von Yello fesselt, lasse ich „The Vanishing Of Peter Strong“ auf die Bluetooth-Blaster in meinen Ohren los. Kaum erklingen die ersten Bass-Lines, fangen meine Füße an im Takt mitzuwippen. Ein gutes Zeichen. Einzig das Blubbern in der Magengegend fehlt. Boris Blank beweist wieder ein ausgezeichnetes Gespür für die perfekte Mischung aus schwingenden Bässen und klar gezeichneter Percussion. Die Londons folgen mit einer für diese Preisklasse ausgezeichneten Präzision. Höhen werden gut aufgelöst, die Abbildung dürfte für meinen Geschmack allerdings etwas wärmer sein.

Gelungene Abbildung

Trotz minimal kühler Zeichnung erlebe ich eine plastische Abbildung aller Instrumente. Auch die „Toccata in D-Moll“ von Johann Sebastian Bach liefert ein imposantes raumfüllendes Bild. Hier bin ich mit der Präsentation absolut zufrieden. Möglicherweise, weil ich mit der Aufnahme immer die Kälte eines Kirchengebäudes verbinde und ich gerade bei 22 Grad Celsius in meinem Wohnzimmer sitze. Ich wechsle zu „Memphis“ vom Delvon Lamar Organ Trio und erfreue mich an der wohlig warmen Zeichnung der Hammond-Orgel und den säuselnden Becken des Schlagzeugers. Als ich die Augen schließe, sitze ich direkt wieder im Little London Plane und lausche den Musikern bei ihrer legendären Darbietung. Gerade im Mitteltonbereich spielen meine Testgäste richtig groß auf. Lediglich die Darstellung der Höhen würde ich mir einen Tick feinfühliger wünschen, aber insgesamt ist die Abbildung ausserordentlich gelungen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass im Inneren der Urbanista London ein kleiner Ein-Zentimeter-Treiber arbeitet.

Jeder der beiden Kopfhörer bringt gerade einmal fünf Gramm auf die Waage. Damit ist ein optimaler Tragekomfort gewährt.

Eine Frage der Höflichkeit

Neben der aktiven Geräuschunterdrückung bieten mir meine Testgäste noch den Ambience-Modus an. Er soll Hintergrundgeräusche durchlassen. Und tatsächlich wird der Frequenzbereich, der in der Regel für die Stimmwiedergabe verantwortlich ist, geöffnet. So kann ich ein Gespräch führen, ohne die In-Ears aus den Ohren nehmen zu müssen. Selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass ich die Musik nicht übermäßig laut gedreht habe. Das kann beispielsweise im Flugzeug von Vorteil sein, wenn man die direkte Ansprache der Stewardess oder eine Lautsprecherdurchsage umfänglich verstehen möchte. Angesichts der Tatsache, dass die Ohrhörer aber ohnehin selbstständig in den Pause-Modus wechseln, sobald ich einen aus dem Ohr nehme und weil ich ein höflicher Mensch bin, ziehe ich es vor, den Stöpsel zu ziehen, wenn ich mich unterhalten möchte. Ist der Ambience-Modus der Urbanista London aktiviert, kann ich mich zwar auch unterhalten, aber mein Gegenüber fühlt sich vielleicht verunsichert.

Das Mikrofon im Ohrhörer

Im Freisprechmodus überzeugen die Urbanista London ebenfalls auf ganzer Linie. Bemühe ich beispielsweise den Sprachassistenten, versteht er jedes Wort klar und deutlich. Teilweise sogar besser als mein Assistent im Wohnzimmer. So erwische ich mich in letzter Zeit häufiger dabei, dem Assistenten Befehle über den Kopfhörer zu erteilen, statt den eigentlichen Diener des Hauses zu beauftragen. Sei es, um das Licht einzuschalten oder die Heizung zu regeln, da ich die Knöpfe während des Tests aktuell eh immer im Ohr habe. Auch das Telefonieren über die Ohrhörer geht völlig unproblematisch vonstatten. Ich empfinde es als sehr komfortabel den Assistenten zu bitten die Nummer zu wählen, ohne dass ich das Telefon aus der Tasche ziehen muss. Die Sprachqualität ist der des im Handy verbauten Mikrofons gewachsen. Einzig wenn es drumherum zu laut wird, kann es passieren, dass das Mikrofon den Fokus verliert und den vorbeifahrenden LKW wichtiger nimmt als mich.

In Abhängigkeit der gewählten Lautstärke liefern die Urbanistas um die fünf Stunden ununterbrochenen Musikgenuss, bevor sie wieder aufgeladen werden wollen.

Fazit

Die Urbanista London gefallen durch ihr apartes Äußeres. Und sie sitzen auch bei längerem Tragen noch bequem im Ohr. Dank der verschiedenen Silikonkäppchen sollten sie sich in jedes Gehör einpassen. Klanglich können durch einen angenehm druckvollen Bass punkten und liefern auch sonst ein ansprechendes Klangbild. Die aktive Geräuschunterdrückung zeigte bei mir, abgesehen vom besseren Klang, keine Wirkung. Das Lade-Case ist im Detail durchdacht und lässt sich sogar drahtlos aufladen. Abgesehen davon, dass die Musik pausiert, wenn man einen Hörer aus dem Ohr nimmt, lassen sich auch Lautstärkewahl, Anrufannahme oder die ANC-Aktivierung am Ohrhörer steuern. Die Batterieleistung reicht auch für einen langen Arbeitstag mit kurzen Pausen für das Laden im Case. In den letzten Wochen bin ich gern als „Geheimagent“ mit Knopf im Ohr herumgelaufen und ich denke, ich werde das wohl noch eine Weile tun. Dezentes Design mit gutem Sound: So bin ich gern ein Urbanista.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Hersteller

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

79

79

80

Technische Daten

Modell:Urbanista
London
Produktkategorie:True Wireless In-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 150,00 Euro
(aktuell für etwa 105 Euro)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Midnight Black
- Rose Gold
- Blue Sapphire
- White Pearl
Vertrieb:www.urbanista.com
Prinzip:In-Ear
Gewicht:- 5 Gramm/Stück
- 55 Gramm (beide inEars inkl. Lade-Case)
Lade-Case:ja
Akku-Laufzeit:- Kopfhörer: bis 5 Stunden
- Lade-Case: bis 25 Stunden
Maximale Ladezeit:- 1,5 Stunden (Kopfhörer)
- 2,5 Stunden (Case)
Anschluss:- Bluetooth
Bedienung:- via Control-Panel in beiden Ohrschalen
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- Urbanista London
- Lade-Case
- Ladekabel
- 8 Ohrtipps
- Anleitung
Pros und Contras:+ exzellenter Klang
+ hoher Tragekomfort
+ kabellose Signalübertragung
+ Lade-Case
+ leistungsstarke Akkueinheit
+ Schnelladefunktion
+ Ambience-Modus
+ Noise Cancelling
+ Sprachsteuerung

- ANC kaum merkbar
Benotung:
Klang (60%):78/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

Der Beitrag Urbanista London – Stilvoll gestylte In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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