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Seta Audio Soulitaire Monitor – Kompakte Klangkultur

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Seta Audio hat die innovativen Lösungen seiner Soulitaire-Serie ins kompakte Format übersetzt. So punktet nun auch der Monitor mit dem patentierten Clusterflex-Gehäuse und dem exklusiven Ringstrahl-Hochtöner – und so haben auch hier die Membranen der Mitteltieftöner eine optimierende Spezialbehandlung erfahren. Neu ist hingegen D‘Appolito-Anordnung der Schallwandler, die das Abstrahlverhalten verbessern. Bietet der Seta Audio Soulitaire Monitor damit auch den vollen, hochauflösend-holografischen Soulitaire-Sound?

Der Seta Audio Soulitaire Monitor besitzt mit seiner Statur auch optische Strahlkraft.

Geht es auch etwas kleiner? Diese Frage hat sich uns unwillkürlich gestellt, als wir vor etlichen Wochen die akustisch wie optisch imposante Soulitaire 12 im Test hatten. Die Antwort lieferte Seta Audio wenige Wochen später mit der wohnraumfreundlicheren Soulitaire 8, nun legt die Mainzer Manufaktur mit dem Monitor nach. Dieser Zwei-Wege-Lautsprecher soll die Meriten der Soulitaire-Serie im wohnraumfreundlichen Kompaktformat bieten. Kompakt ist dabei relativ: Mit den Maßen 54 mal 24 mal 42 Zentimeter beansprucht der Monitor durchaus Platz und Prominenz im Raum. Doch nicht nur diesen Charakterzug hat der Monitor mit seinen größeren Geschwistern gemein. Er ist, trotz der Miniaturisierung, sofort als Mitglied der Soulitaire-Familie zu erkennen. Dafür sorgen die Formgebung und die Gehäusegestaltung – aber vor allem der auffällige Hochtöner im Zentrum der Front.

Der komplexe Ringhochtöner ist zugunsten einer homogenen, nicht bündelnden Abstrahlung mit einem Phase Plug bestückt und von einer abgestuften Einfassung umgeben, die für eine definierte Brechung des Schalls sorgt.

Exklusiver Ringstrahler für exzellente Höhen

Für die Schwallwandlung der hohen Frequenzen setzt Seta auf den gleichen Ringstrahler, der auch bei der Soulitaire 12 und der Soulitaire 8 zum Zuge kommt. Ringstrahler sind schon per se eine besondere Wandler-Spezies: Ihre Membran ist nicht nur am äußeren Rand eingefasst, sondern auch im Zentrum fixiert. Die Schallabstrahlung erfolgt über die dazwischen befindlichen schwingfähigen Teile des Ringstrahlers, dies sind zumeist zwei konzentrische, wulstige Sicken. Seta hat dieses spezielle Prinzip nochmals spezialisiert: Die rund fünf Zentimeter durchmessende Membran besteht allein aus einer dünnen Mylar-Folie, statt ringförmiger Wulste weist diese Folie ein komplexes konzentrisches Profil auf. Beim genauen Hinsehen entdecken wir markante v-förmige Vertiefung mit sanft ansteigenden und abfallenden Flanken. Diese Ring-Struktur verleiht der Membran eine größere Stabilität und Belastbarkeit. Im nichtschwingenden Zentrum der Membran thront ein sogenannter Phase Plug in Form eines massiven metallenen Kegels. Seine Aufgabe ist die Schallführung. Damit hebt er einen Effekt auf, der Ringstrahlern generell zu eigen ist: Sie tendieren zur Schallbündelung. Der Phase Plug sorgt deshalb für eine breitere Abstrahlung. Neben dem Metallkegel fällt die außergewöhnliche schwarze Einrahmung des Hochtöners auf: Wo normale Waveguides glattwandig und hornförmig eine Schallführung besorgen, unternimmt hier eine konzentrische, in sechs Stufen ansteigende Einfassung eine definierte Schallbrechung. Die terrassierte Rahmung bewirkt eine horizontal wie vertikal gleichmäßige Abstrahlung auf Achse, also geradewegs von der Membran zum Ohr. Die schwarze Einfassung besteht aus Acrylstein. Dieses auch unter der Bezeichnung „Corian“ bekannte Verbundmaterial besitzt eine große Robustheit und eine hohe innere Dämpfung. Dadurch bewahrt es die sensible Hochtöner-Membran vor allen Schwingungen, die von den beiden Mitspielern erzeugt werden.

Die Membran des Ringstrahlers besteht aus einer dünnen, transparenten und strukturierten Mylar-Folie.

Mitteltieftöner mit Spezialbehandlung

Ab etwa 2.200 Hertz übergibt der Hochtöner an seine zwei Schallwandler-Kollegen, die sich paritätisch um die Mitten und die Bässe kümmern. Die beiden Chassis sind in gleichem Abstand ober- und unterhalb des Tweeters positioniert. Diese symmetrische Speaker-Formation wird „D’Appolito-Anordnung“ genannt. Der amerikanische Physiker Joseph D’Appolito hat sie entwickelt und damit eine vorteilhafte Fokussierung erzielt. Sie reduziert die übermäßige vertikale Abstrahlung des Schalls, dies vermindert die eher ungewünschten Boden- und Deckenreflexionen, welche das Klangbild verfälschen. In Summe ist die Schallabstrahlung des Soulitaire Monitors horizontal wie vertikal bis zu einem Winkel von rund 70 Grad so ausgewogen, dass man ihn auch als Center einsetzen kann – und mit fünf Soulitaire-Lautsprecher dann ein komplettes 5.1.-System realisierbar ist. Zurück zu den Mitteltieftönern. Hier fällt als erstes die eigenartige Struktur der Membraneinfassung auf: Die Sicke besteht nicht wie üblich aus einem durchgängigen Profil, sondern weist markante, rundliche Aussparungen auf. Diese spezielle Struktur dämpft einerseits unerwünschte Resonanzen der Membran, andererseits bewirkt sie eine bei allen Pegeln gleichbleibende Hubbewegung der Membran. Diese Membran ist bei beiden 6-Zöllern als Papier-Konus ausgeführt. Die Schallwandlungsfläche hat allerdings eine Veredlung erfahren: Sie besitzt eine SCT-Beschichtung. Das Kürzel steht für „Solid Cone Technologie“ und ist ein patentiertes Verfahren. Seta Audio hat es ursprünglich entwickelt, um nachträglich die Membran von bereits existenten Lautsprechern optimieren zu können. Dies geschieht durch eine spezielle, auf das Chassis zugeschnittene Glasfaserstruktur, die im Verbund mit verschiedenen Harzen auf die Membran appliziert wird. So lässt sich die Steifigkeit der Membran deutlich erhöhen – und die damit in Zusammenhang stehenden partiellen Vibrationen einzelner Membran-Areale ebenso deutlich vermindern. Die SCT-Behandlung dient auch der Verbesserung des Impulsverhaltens: Die Membran kann flinker und exakter auf das Musiksignal reagieren. Dies steigert auch die Sprachverständlichkeit, wenn der Soulitaire Monitor zur Wiedergabe des Film- und Fernsehtons genutzt wird. Schließlicht befördert die SCT-Beschichtung auch die Bassfähigkeit: Sie trägt dazu bei, dass der Monitor bis 40 Hertz runter spielen kann. Dafür sorgen aber auch die Vergrößerung der resultierenden Membranfläche aufgrund des Einsatzes von zwei Chassis und das außergewöhnliche Gehäuse, in dem die Schallwandler ihre Arbeit verrichten.

Für die Mitten und Bässe kommen zwei Konus-Chassis mit spezialbehandelter Papiermembran zum Zuge.

Clusterflex-Spezialgehäuse

Das Repertoire an Soulitaire-Besonderheiten erstreckt sich auch auf die Behausung: Der Aufbau des Korpus verlässt gängige Konstruktionsprinzipien. Seta Audio hat hier ein Gehäuse entwickelt, das unter der Bezeichnung „Clusterflex“ patentiert ist und eine kompressionsfreie Arbeit der schwingenden Chassis verspricht. Erscheint die äußere Geometrie des 24 Millimeter wandstarken MDF-Gehäuses mit seiner Quaderform noch konventionell, so birgt das Innere vier voneinander getrennte Kammern. Ihre Trennwände besitzen jedoch Durchbrüche zugunsten einer akustischen Kopplung der Kammern. Der Durchmesser, die Zahl und die Anordnung dieser Durchlässe variieren von Kammer zu Kammer. Schließlich besitzt das Gehäuse auch zwei nach außen führende Öffnungen: Auf einer Seite sind im hinteren Bereich zwei Rohre mit sich sanft öffnenden Mündern eingelassen. Über diese Bassports findet ein definierter Druckausgleich zwischen dem Korpus und der Außenwelt statt. Da die Ports sich nur auf einer Gehäuseseite befinden, kann man sie wahlweise nach innen oder nach außen zeigend aufstellen. Das bewirkt eine leicht unterschiedliche Wiedergabe im Grundton-Bereich um rund drei Dezibel. Dies ermöglicht auch eine Anpassung an den Raum. Über die seitlichen Durchlässe werden aber vor allem Bassanteile ventiliert. Trotzdem entspricht das gesamte Funktionsprinzip des Clusterflex-Gehäuses weder einer Bassreflex-Abstimmung noch einer Transmissionline-Konstruktion. Dass vor allem tiefe Töne über die Ports entweichen, beruht auch auf der gezielten Dämmung: Inwandig ist der Soulitaire Monitor mit einer zwölf Millimeter dicken Schicht des schwingungsresistenten Corian ausgekleidet. Hinzu tritt Akustikschaumstoff zur Verhinderung von Schallreflexionen. So wird von dem Schall, den das zurückschwingende Chassis in das Gehäuse abstrahlt, vorwiegend der tonale Mittenbereich neutralisiert.

Das Clusterflex-Gehäuse ist intern in vier Kammern unterteilt, die durch Durchbrüche akustisch gekoppelt sind und ein kompressionsfreies Schwingen der Chassis befördert. Dem gleichen Ziel dienen die beiden Ports auf der Gehäuseflanke.

Manufaktur-Fertigung für individuelle Lösungen

Das geschmeidig an allen Ecken und Kanten gerundete und mit einer Ziernut verfeinerte Gehäuse des Soulitaire Monitors ist im Fall unseres Testmodells mit einem sehr sauber aufgetragenen Strukturlack in leuchtendem Blau überzogen. Da Seta Audio eine Manufaktur ist, sind hier aber auch ganz andere Mantelungen möglich: Alternativ zum Strukturlack bietet Seta ein Schleiflack- oder Hochglanz-Finish an – jeweils in sämtlichen RAL-Farben. Der Soulitaire Monitor ist auch als massive Echtholz-Ausführung realisierbar. Die Holzart ist dabei frei wählbar. Auch technisch bietet Seta Audio Alternativen: Den Soulitaire Monitor gibt es ebenso als Studio-Version. Dann ist der Frequenzgang brutalst gerade, während die HiFi-Version eine leichte Senke im Bereich zwischen zwei und drei Kilohertz aufweist – also in dem Bereich, in dem Musik und Sprache nerviges Potenzial haben. Überdies ist der Soulitaire Monitor auch als Aktiv-Lautsprecher zu haben oder nachträglich aufrüstbar. Dann ist er mit integrierten, auf die Lautsprecher abgestimmten Verstärkern ausgestattet. Seta Audio bietet überdies gegen Aufpreis eine Einrichtung der Lautsprecher beim Kunden an. Beachtlich ist zudem die zehn Jahre währende Garantie – und erst recht das Angebot eines Rückkaufs, wenn man im Lauf der Zeit auf einen anderen Schallwandler aus dem Seta-Sortiment umsteigen möchte. Das ist mögliche Zukunftsmusik, kommen wir wieder zur Gegenwart.

Zur Verfeinerung des Designs sind alle Ecken und Kanten des Gehäuses sanft abgerundet, zudem ist die Front durch eine Ziernut leicht abgesetzt.

Der Seta Audio Soulitaire Monitor in der Praxis

Wir wollen natürlich eine Antwort auf unsere eingangs gestellte Frage, ob auch der Soulitaire Monitor den vollen, hochauflösend-holografischen Soulitaire-Sound liefern kann. Deshalb schaffen wir wieder die gleichen Voraussetzungen: Als Quellgerät agiert der SACD-Spieler Oppo UDP-203, die Amplifizierung besorgt der Vollverstärker Hegel H360. Konsequenterweise greifen wir auch zur gleichen Musik: Wir starten mit Sinne Eeg, die dänische Jazzsängerin und -komponistin spielt mit ihrer Begleitcombo die jazzig angehauchte Nummer „The Bitter End“. Wir haben die Monitore auf separaten Ständern aufgestellt, so bieten sie die beste Performance. Wir wählen die Standardaufstellung: Die Boxen sind eingewinkelt und bilden mit dem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck. Das funktioniert auch bei dem Soulitaire Monitor prima – und darüber hinaus erleben wie die gleiche Aufstellungs-Gutmütigkeit wie bei den großen Geschwistern: Der Monitor ist gerade mal vorläufig von uns positioniert, und trotzdem bietet er bereits eine überaus plastische und räumliche Abbildung. Da müssen wir nur noch ein wenig die Abstände präzisieren und die Einwinklung justieren – nun ist die Darstellung perfekt!

Die Spezialstruktur der Sicke sorgt für eine akustische Dämpfung und ein gleichbleibendes Schwingverhalten.

Ausgezeichnete Dynamik

Also starten wir die Musik wieder von vorn – und prompt erleben wir auch diesmal wieder den kurzen Schreckmoment: Nach absoluter Ruhe kommt wie aus dem Nichts der Auftakt des Drummers. Joey Baron braucht nur einen Schlag auf die Snare und einen Tritt auf die Bassdrum, um uns trotz moderat eingestellter Lautstärke zusammenzucken zu lassen. Diese Ansatzlosigkeit ist schlicht phänomenal! Die tolle Dynamik können wir nun bei dem gesamten Drumset erleben, denn das Intro des Songs gehört allen der Rhythmussektion. Baron bietet uns mit seinen Toms, Drums und Becken ein finessenreiches Kurz-Feature seines Könnens, es klingt noch ein wenig spritziger als bei den große Soulitaire-Verwandten. Im Intro gesellt sich schnell der Bassist Scott Colley hinzu, auch hier staunen wir nicht schlecht: Sein Kontrabass besitzt ein Volumen, das wir eher einem ausgewachsenen Strandlautsprecher zugebilligt hätten, nicht aber diesem kompakten Monitor! Dabei trägt er keinesfalls dick auf: Colleys Tieftöner klingt wie ein typischer Kontrabass, er besitzt den schön knurrigen Grundcharakter, bietet in tiefen Lagen den tiefen, aber straffen Bass, in hohen Lagen hingegen jenen nasalen Ton, der für einen akustischen Kontrabass typisch ist. Nun gesellen sich die Keyboards und der Gesang von Sinne Eeg dazu – und wieder erleben wir die geradezu holografische Abbildung, den schon die großen Soulitaires geliefert haben. Der Monitor kann es also auch: Er stellt uns die Musiker mit einer wunderbaren Plastizität und Tiefenstaffelung in den Hörraum.

Der Monitor bietet, wie alle Soulitaire-Modelle, ein Paar hochwertige nextgen-Anschlüsse von WBT. Sie bestehen vor allem aus Kunststoff, die geringe Metallmasse soll für weniger Klangbeeinflussung sorgen. So sind nur die notwendigen Kontaktfläche in Kupfer realisiert. Bei der Verwendung von Litze und Kabelschuhen geben die Klemmen beim Festziehen ein Ratschen-Geräusch von sich und bieten einen leichten Widerstand, wenn ein ausreichend hoher und damit optimaler Anpressdruck erreicht ist.

Verfeinerte Darstellung nach dem Seitenwechsel

Nun tauschen wir mal die Monitore, sodass die Bassports nicht mehr nach innen, sondern nun nach außen weisen. In unserem Hörraum profitiert davon vor allem Sinne Eeg: Ihre Stimme wirkt jetzt etwas verfeinert, etwas offener. Beim zweiten Hinhören merken wir aber auch beim Klavier eine durchaus positive Verschlankung, das kommt manchem Detail, das der Pianist Jacob Christoffersen in den mittleren Lagen spielt, zugute. Wie sieht das nun bei einer großformatigen Besetzung aus? Wir legen dafür den ersten Satz aus Anton Bruckners Vierter Sinfonie auf, gespielt von der Niederländischen Radiophilharmonie unter der leitung von Jaap van Zweden. Der zwanzigminütige Satz ist mit langem Atem komponiert und schwingt sich nur langsam auf. Die Muße dafür haben wir, denn der Monitor sorgt für einen ungemein entspannten Musikgenuss. Die Schallwandlung geschieht anstrengungsfrei, auch wenn wir den Pegel steigern, und sie behält ihre Klarheit. Wir können mit Leichtigkeit die einzelnen Instrumentengruppen heraushören, bei Bruckners mitunter dichtem Orchestersatz ist diese Durchhörbarkeit enorm wichtig. Auch hier erleben wir den Effekt, dass der Gesamtklang eine Verfeinerung erfährt wenn die Monitore mit den Bassports nach außen aufgestellt sind. Wie sieht es nun mit dem Wandabstand aus? Bei den großen Soulitaire-Modellen hat das Clusterflex-Gehäuse ja verhindert, dass trotz zunehmender Wandnähe die Bässe stärker betont werden. Das erleben wir auch mit dem Monitor: Wir haben die ursprüngliche Distanz zum Gemäuer von etwa einem halben Meter peu à peu verringert, bis schließlich die eingesteckten Boxenkabel die Wand touchieren. Trotzdem bleibt auch diesmal der Sound erstaunlich stabil und ausgewogener. Das klappt sogar noch besser als bei den großen Modellen.

Das Monitor-Paar kann mit den Gehäuseöffnungen nach innen oder nach außen weisend aufgestellt werden, das ermöglicht zwei leicht verschiedene Klangcharakteristika.

Exzellente Transparenz und Verständlichkeit

Auch den Flüstermodus, mit dem bereits die großen Geschwister brillierten, beherrscht der Monitor ziemlich gut: Selbst bei geringer Lautstärke wirkt das Klangbild nicht fisselig, dünn und anämisch, sondern bietet eine schöne Ausgeglichenheit und Fülle, in der auch der Bass mit seinen tiefen Frequenzen abgebildet wird. Diese Ausgeglichenheit erleben wir übrigens nicht nur im Hot Spot, sondern auch abseits der zentralen Hörposition. So erlebt auch ein linker und rechter Sitznachbar auf dem Sofa den vollen Hörgenuss. Das zahlt sich auch bei der Filmtonwiedergabe aus. Hier kommt dem Sound eine weitere Eigenschaft des Monitors zugute: die ausgezeichnete Transparenz. Wir haben es mal mit der Podrace-Sequenz aus „Star Wars I: The Phantom Manice“ getestet: Da kann es bei dem futuristischen Wagenrennen krachen, wie es will, da können die Antriebe der Flitzer noch so aufheulen: Die Sprachverständlichkeit der vereinzelten Monologe und Dialoge ist exzellent – auch wenn das Geäußerte in fremden galaktischen Idiomen geäußert wird. So bekommen wir auch sprachlich einen Crashkurs – zusätzlich zu der Materialschlacht, die dieses Rennen in beeindruckendem Bild und Ton bietet.

Genau für den Monitor passende Boxenständer fertigt Liedtke-Metalldesign.

Fazit

Ja, auch der Seta Audio Soulitaire Monitor liefert den vollen, hochauflösend-holografischen Sound, der uns schon bei den großen Modellen der Soulitaire-Serie beeindruckt hat. Die Übersetzung der innovativen Lösungen in das kompakte Format – angefangen beim Clusterflex-Gehäuse über den Ringstrahl-Hochtöner bis hin zur SCT-Membran-Optimierung – ist also rundherum gelungen. So bietet auch der Monitor eine exzellente Transparenz, was ihn zudem für den Einsatz im Home Cinema-Bereich attraktiv macht. Er ermöglicht ebenfalls eine wandnahe Aufstellung und bietet gleichermaßen ein ausgewogenes Klangbild selbst bei niedrigen Lautstärken. Hierbei hat uns vor allem die anstrengungslose Bassfähigkeit des Monitors imponiert. So verkörpert der Soulitaire Monitor eine kompakte Klangkultur – und punktet dabei mit zahlreichen Optionen: Der Grundton der Wiedergabe ist durch die Aufstellung mit nach innen oder außen weisenden Ports veränderbar, der Monitor ist wahlweise in der HiFi-Version oder in der ultralinearen Studio-Version erhältlich – und zudem gibt es den Lautsprecher auch als aktive Variante mit angepassten Verstärkern. Die optischen Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Farb-, Lack- und Holzvarianten runden die Flexibilität des Soulitaire Monitor ab.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 97/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

97

98

96

200719.Seta Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Seta Audio
Soulitaire Monitor
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher, Studiomonitor
Preis:- passive Version: ab 9.500 Euro / Paar
- aktive Version: auf Anfrage
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Strukturlack, Schleiflack, Hochglanz-Finish (jeweils in sämtlichen RAL-Farben)
- Massivholz-Korpus (Holzart frei Wählbar)
Vertrieb:Seta Audio, Mainz
Tel. +49 177 31 21 375
www.seta-audio.de/home
Abmessungen (HBT):540 x 240 x 420 mm (ohne Lautsprecherklemmen)
540 x 240 x 450 mm (mit Lautsprecherklemmen)
Gewicht:21,4 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, d’Appolito, passiv, Clusterflex-Gehäuse
Hochtöner:1 x 50 mm (Ringhochtöner, Mylar-Membran)
Mitteltiefmitteltöner:2 x 160 mm (Konus, SCT-optimierte Papier-Membran)
Frequenzbereich:40 Hz - 24 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.200 Hertz (Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:92 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Seta Audio Soulitaire Monitor
Pros und Contras:+ exzellente Dynamik und Auflösung, herausragende räumliche Abbildung, sehr gute Basswiedergabe
+ ausgewogener Klang auch bei niedriger Lautstärke
+ aufstellungsunkritisch
+ auch als Studio- und/oder Aktiv-Version erhältlich, nachträgliche Aufrüstung zur Aktiv-Version ebenso möglich
+ optionale Vor-Ort-Justage (gegen Aufpreis)
+ 10 Jahre Garantie, außerdem Rückkauf-Angebot

- Klangvolumen, Bass und Pegelfestigkeit etwas geringer als bei den Standlautsprecher-Modellen der Serie
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):96/100
Gesamtnote:97/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Omnes Audio Monitor Nr. 5 – Das Räumlichkeitswunder

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Das ist außergewöhnlich: Mit dem Omnes Audio Monitor Nr. 5 präsentiert eine kaum bekannte Marke ihren ersten Schallwandler – doch eigentlich bringt hier ein etabliertes Unternehmen seinen Erfolgslautsprecher auf den Markt. Und der ist noch außergewöhnlicher: Der Kompakt-Schallwandler besitzt nur ein einziges Chassis. Doch mit diesem Breitbänder sorgt der Monitor für exzellente Räumlichkeit und tolle Transparenz bei der Wiedergabe. Wie das geht und was hinter der Firmen- und Modellstory steckt, klären wir in diesem Test.

Der Omnes Audio Monitor Nr. 5 präsentiert sich als formschön-kompakter Lautsprecher.

Um das Rätsel zu lösen, müssen wir noch einen Namen ins Spiel bringen: Blue Planet Acoustic. Die Frankfurter Firma ist seit vielen Jahren im Selbstbau-Sektor etabliert und importiert seit ebenso langer Zeit auch hochwertige Chassis – etwa von Tang Band. Dieser chinesische Treiber-Spezialist gilt als führender Hersteller von Breitband Lautsprechern, die Blue Planet Acoustic wiederum in verschiedensten selbstentwickelten Bausätzen anbietet – unter dem Markennamen „Omnes Audio“. Mit dem Monitor Nr. 5 hat Omnes Audio nun erstmalig einen Fertig-Lautsprecher im Portfolio. Doch hierbei handelt es sich faktisch um eines der erfolgreichsten Selbstbau-Sets, das nun halt bereits von Omnes in Handarbeit für den Kunden fix und fertig gemacht wird – und natürlich mit dem Breitband-Chassis von Tang Band bestückt ist.

Mit seinem dezenten Design passt der Monitor Nr. 5 besonders gut in ein modernes Ambiente.

Geschmeidiger Auftritt

Unser Testmodell besitzt noch nicht das Typenschild, mit dem jeder Monitor Nr.5 ausgestattet ist. Es trägt neben der Impedanz-Angabe auch die Unterschrift des Manufaktur-Mitarbeiters, der diese Lautsprecher zusammengebaut und die die Endkontrolle vorgenommen hat. Auf der Suche nach dem Schild lernen wir stattdessen die erstklassige Verarbeitung kennen: Die weiße Hochglanz-Lackierung unseres Testmodells ist sauber aufgetragen. Alternativ ist der Monitor Nr. 5 ab November auch wieder in mattschwarzem Strukturlack zu haben. Farblich ist aber generell auch jede Kolorierung im Rahmen des RAL-Spektrums möglich. So oder so bekleidet der Überzug ein wohlproportioniertes Gehäuse, das Omnes von einer polnischen Schreinerei bezieht. Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit sind alle Kanten und Ecken leicht gerundet, beim vertikalen Übergang von der Front zu den Korpus-Seiten ist diese Abrundung als ausgeprägtes Designelement betont. Die Eleganz der Erscheinung führt prompt zu einer Fehleinschätzung des Gewichts: Beim Hochheben erfahren wir die Massivität des Monitors. Sein stattliches Gewicht von knapp neun Kilogramm beruht vor allem auf dem Materialeinsatz von 19 Millimeter starkem MDF für das Gehäuse, aber auch auf den inneren Verstrebungen und der inwandigen Bekleidung mit schweren schalldämmenden Matten. All dies dient der Vermeidung von Gehäuseresonanzen und stehenden Wellen.

Die attraktive Formgebung wird durch die Rundungen des Gehäuses veredelt.

Optimal: Die Ein-Punkt-Schallquelle

Durch das dezente Design fällt umso stärker auf, dass der Monitor Nr. 5 nur ein einziges Chassis besitzt. Ihm obliegt die gesamte Schwallwandlung von den Bässen bis zu den Höhen. Weil er das gesamte Spektrum abdeckt, wird ein derart arbeitendes Chassis als Breitbandlautsprecher bezeichnet. Er vermeidet jene Probleme, die sich bei konventionellen Lautsprecherkonzepten mit zumeist zwei oder drei Chassis stellen: Bei diesen Boxen wird das Schallereignis in verschiedene Frequenzbereiche aufgeteilt, damit jedes der Chassis – bei der Drei-Wege-Box also Hochtöner, Mitteltöner und Basslautsprecher – das wiedergeben kann, wofür es ausgelegt ist. Diese Aufteilung wird mit einer Frequenzweiche vorgenommen, deren Bauteile allerdings den Klang beeinflussen. Überdies kommt die Musik etwa eines Drei-Wege-Lautsprechers aus drei separaten, räumlich voneinander getrennten Schallquellen. Die einzelnen Schallanteile der übereinander positionierten Hoch-, Mittel- und Tieftöner müssen nun wieder perfekt zusammengesetzt werden, um beim Hörer als homogener Klang anzukommen. Der Breitbandlautsprecher hingegen funktioniert als Einpunkt-Schallquelle – und damit so, wie die Schallausbreitung in der Natur vonstattengeht. Die Vorteile: Der Schall kann sich damit als homogene Kugelwelle im Raum ausbreiten, deshalb wird der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt. Die Wiedergabe besitzt eine superbe Räumlichkeit, sämtliche Klangereignisse sind exakt ortbar. Mit einem Breitband-Lautsprecher erledigen sich auch die Probleme, die die Abstimmung verschiedener Chassis verursacht, bis endlich alle Schallanteile zur gleichen Zeit und ohne größere Überschneidungen oder Auslöschungen einzelner Frequenzbereiche beim Hörer ankommen.

Das Breitband-Chassis ist eine Spezialanfertigung von Tang Band für Omnes Audio.

Optimierter Breitbänder

Ist die Ein-Weg-Wiedergabe also die beste Lösung? Im Prinzip ja, doch in der Praxis ist es dann etwas kniffelig. Der Breitband-Lautsprecher muss als Generalist meistern, was in einer konventionellen Box mehrere Spezialisten leisten: Er soll sowohl hohe Frequenzen wiedergeben, wofür eine kleine, flinke Membran ideal ist, aber ebenso die tiefen Frequenzen liefern, wofür eine große, Fläche bietende Membran nötig ist. Zudem weisen die meisten Breitband-Chassis im Hochton prinzipbedingt zumeist eine Überbetonung auf, auch im restlichen Frequenzgang hat ein Breitbänder mitunter den einen oder anderen „Favoriten“, was ausgeglichen werden muss. Deshalb kommt im Monitor Nr. 5 ein exklusiver Schallwandler des Breitband-Spezialisten Tang Band zum Zuge. Hier setzt Omnes Audio mit dem 13 Zentimeter messenden W5-2106 auf jenes Breitbandmodul, das im Selbstbau-Sektor eines der erfolgreichsten Chassis der Frankfurter ist. Zu seinen Besonderheiten zählen die inverse Sicke und die Papiermembran in spezieller Nawi-Form, die sich zum äußeren Rand hin immer stärker öffnet. Dies soll insbesondere die Abstrahlung störender Oberschwingungen vermeiden. Zudem kommt dieser Spezial-Lautsprecher in einer Sonder-Anfertigung zum Einsatz. Hier zahlt sich aus, dass hinter Omnes Audio mit Niklas Baur ein Fach-Ingenieur samt Büro für Lautsprecherentwicklung und akustische Messungen steht. Zu den Modifikationen, die die Höhenbetonung des Breitbänders behoben haben, gesellt sich im Monitor Nr. 5 dann noch ein sogenannter Sperrkreis, der den Frequenzbereich des Chassis begradigt. Damit sind zwar wieder Bauteile im Signalweg, doch im Gegensatz zur herkömmlichen Frequenzweiche ist der Einfluss auf den Klang deutlich geringer. Zur Kräftigung des Basses ist der Monitor Nr. 5 zudem als Bassreflex-Box ausgelegt. Unterhalb des Chassis sitzt auf der Front ein Port, diese Öffnung samt Rohr bewirkt über einen definierten Luftaustausch zwischen Gehäusevolumen und Umgebung die Stärkung der tiefen Töne. Dadurch soll der Monitor Nr. 5 bis zu beachtlichen 50 Hertz linear herunterspielen und mit einem Abfall von etwa 3 Dezibel sogar 40 Hertz erreichen. Die frontseitige Positionierung des Ports ermöglicht – im Gegensatz zu einer rückseitigen Lösung – eine wandnahe Aufstellung. Das probieren wir auch später mal aus, erst einmal schließen wir den Monitor Nr. 5 an.

Der vorderseitige Bassreflex-Port verhindert, dass der Bass bei wandnaher Aufstellung zu stark betont wird. Die Abrundung der Öffnung minimiert Strömungsgeräusche.

Aufstellung auch wandnah möglich

Für unsere Lautsprecherkabel bietet der Monitor ein Paar vergoldete Metallklemmen. Sie sind ziemlich kompakt, so dass wir die Bananen-Stecker unseres Kabels nicht vollumfänglich einführen können. Trotzdem haben Stifte einen guten Halt. Alternativ ermöglichen die Schraubklemmen natürlich auch den Anschluss von Kabeln mit Kabelschuhen oder blanker Litze, hier gehen dank der großen Aufnahmen auch Kabel mit stattlichem Querschnitt. Bei der Aufstellung haben wir zuerst das klassische, gleichschenklige Stereo-Dreieck gewählt, das heißt: Die Boxen zueinander und der Hörplatz haben denselben Abstand, es sind rund 2,20 Meter. Dabei sind die Lautsprecher nur leicht zum Hörplatz hin eingewinkelt. Das ist gut, aber es geht noch besser: Wir rücken die Monitore näher an die Wand, vergrößern also den Abstand zum Hörplatz – und nun ist die Wiedergabe stimmig. Dabei haben wir auch gleich feststellen können, dass der Monitor selbst bei wandnaher Aufstellung die tonale Balance bewahrt. Hier bewähren sich die vorderseitigen Ports.

Der Monitor Nr. 5 kann sehr nahe an die Rückwand gestellt werden, das Klangbild bleibt trotzdem in Balance.

Der Omnes Audio Nr. 5 in der Praxis

Omnes Audio betont, dass der Monitor an jedem Verstärker spiele und auch mit Röhrenamps klarkomme – allerdings decke der Lautsprecher gnadenlos die Qualität des Verstärkers auf. Das merken wir im Zuge unseres Tests. Wir haben den Monitor Nr. 5 zuerst an das Einsteigermodell Pioneer A-40AE geklemmt, dann an den hochklassigen Arcam A29, schließlich an den Referenz-Ligisten Hegel H360. Jedes Mal ist die Qualitätssteigerung drastisch bis deutlich. Was aber in allen Fällen beeindruckt, ist die phänomenale räumliche Abbildung. Wir haben eine uns gut bekannte und superb produzierte Live-Aufnahme gewählt, Eva Cassidys Interpretation von „Bridge Over Troubled Water“. Die ersten Sekunden gehören eigentlich der einleitenden Gitarre, aber wir hören auf die Nebengeräusche: auf das mitaufgenommene Klirren von Gläsern und das Gemurmel der Gäste. Das liefert der Monitor Nr. 5 mit derartiger Präzision und Räumlichkeit, dass wir sofort in die Liveatmosphäre im legendären Blues Alley-Klub eintauchen. Auch die Abbildung des Bühnengeschehens ist ausgezeichnet: Eva Cassidy und ihre aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Keyboard bestehende Begleitband stehen wunderbar gestaffelt vor uns. Der Monitor zaubert dabei nicht nur eine Breite, die links wie rechts weit über die Aufstellung der Boxen hinausgeht, sondern auch eine tolle Tiefe.

Das Anschlussterminal bietet vergoldete Klemmen mit kompakten Maßen.

Exzellente Plastizität und Räumlichkeit

Dabei erleben wir eine herrliche Griffigkeit und Stofflichkeit der Instrumente. Das beginnt schon bei der Gitarre, deren silbriger Ton auch den harten Stahl der Saiten und das warme, schwingende Holz des Gitarrenkorpus liefert. Es geht weiter beim Schlagzeug, wo wir jede Tom und jedes Becken mit völliger Leichtigkeit heraushören und genau lokalisieren können. Es mündet natürlich bei Eva Cassidy, die in Fleisch und Blut vor uns zu stehen und zu singen scheint. Die Plastizität, mit der der Monitor Nr. 5 das Geschehen abbildet, ist schlicht exzellent, ebenso die generelle exakte Lokalisierbarkeit. Diese Präzision ist eine Folge der Ein-Punkt-Schallquelle, hier kommen sich eben nicht mehrerer Chassis mit verunklarenden Überschneidungen und Phasenverschiebungen ins Gehege. Der Gesamtklang wirkt auch tonal sehr homogen. In den Höhen ist Wiedergabe eher brillant als zu weich. Das hören wir an der filigranen Becken- und Hi-Hat-Arbeit von Drummer Raice McLeo: Seine kunstvolle Bearbeitung des Metalls ist schön präsent, klingt jedoch niemals aggressiv. Überrascht sind wir von der Bassfähigkeit: Der Viersaiter von Chris Biondo besitzt eine Fülle, die wir diesem kompakten Schallwandler so nicht zugetraut hätten. Der Tiefton hat natürlich seine Grenzen. Das zeigt sich bei elektronischer Musik, die mit extrem tiefen Frequenzen arbeitet. So ist bei „Celestial Echo“, der Kollaboration von Malia und Boris Blank, das abgrundtiefe Fundament nur bedingt realisierbar. Dies gilt aber für jeden Kompaktlautsprecher. Für krachende Beschallung ist der Breitbänder ebenfalls nicht gedacht und gemacht. Nichtsdestotrotz erzielen wir auch mit dem Monitor Nr. 5 in unserem Hörraum richtig satte Lautstärken. Mehr braucht und will man als vernünftiger Musikhörer nicht. Und so genießen wir auf amtlichem Pegel die phänomenale Transparenz und Räumlich, mit der dieser Schallwandler uns in den schier grenzenlosen Klangkosmos des Yello-Urgesteins Boris Blank befördert. Wir haben den Track anschließend noch einmal als MP3-File laufen lassen und stellen fest: Der Monitor Nr. 5 erweist sich auch hier als Gradmesser der Qualität. Durch verminderte Räumlichkeit und Dynamik zeigt er eindrucksvoll, welche Informationslimitierung ein kleingerechnetes File bedeutet. Also wieder zurück zur normalen Wave-Datei – und zum unbegrenzten Genuss.

Wie jeder Kompaktlautsprecher profitiert der Omnes Audio Monitor Nr. 5 klanglich von einer Positionierung auf separaten Stativen. Hier spielt er im Verbund mit dem SACD-Player Oppo UPD-203 und dem Transistor-Vollverstärker Hegel H360.

Fazit

Der Omnes Audio Monitor Nr. 5 ist ein Räumlichkeitswunder. Er punktet mit allen Vorzügen, die man von einem Lautsprecher mit Breitband-Chassis erwartet und erhofft: Als Ein-Punkt-Schallquelle präsentiert er einen homogenen, natürlichen Klang, der durch eine exzellente Räumlichkeit, tolle Transparenz und sehr gute Ortbarkeit beeindruckt. Trotz der kompakten Maße beweist er im rationalen Rahmen Pegelfestigkeit, vor allem meistert der Monitor auch einen überraschen voluminösen Bass. Durch die frontseitigen Bassreflex-Ports liefert er diese Klangfülle selbst in Wandnähe ohne Bassüberzeichnung. Mit diesen Pluspunkten spielt der Omnes Audio Monitor Nr. 5 eigentlich über seiner Liga. Das heißt im Umkehrschluss: Das Preis-/Leistungsverhältnis des Monitor Nr. 5 ist herausragend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: herausragend

90

90

89

200724.Omnes Audio-Testsiegel
200724.Omnes Audio-Preistipp

Technische Daten

Modell:Omnes Audio
Monitor Nr. 5
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher, Studiomonitor
Preis:450,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Hochglanzweiß
- Mattschwarz-Strukturlack (ab 11/2020 lieferbar)
- auf Wunsch in jeder RAL-Farbe (4 Wochen Lieferzeit)
Vertrieb:blue planet acoustic, Oberursel
Tel. +49 6172 / 593 929 3
www.oaudio.de
Abmessungen (HBT):350 x 205 x 310 mm
Gewicht:8,5 kg / Stück
Bauart:Breitband-System, passiv, Bassreflex-Gehäuse
Chassis:1 x 130 mm Breitband-Modul, Nawi-Membran (Papier)
Frequenzbereich:50 Hz - 20 kHz linear, 40Hz -3dB (Herstellerangabe)
Impedanz:8 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:88 dB (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Omnes Audio Monitor Nr. 5
Pros und Kontras:+ ausgezeichnete Transparenz
+ exzellent räumliche und homogene Abbildung
+ wandnahe Aufstellung durch frontseitigen Bassreflex-Port möglich
+ herausragendes Preis-/Leistungsverhältnis

- kleine Lautsprecherklemmen
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungherausragend

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Q Acoustics Q B12 – Tiefgang, der jedes Heimkinoherz höherschlagen lässt

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Der Q B12 ist ein eleganter und leistungsstarker Subwoofer aus dem Hause Q Acoustics. Ganz gleich ob in matter oder glänzender Ausführung, dieser Basswürfel verspricht im Heimkinosystem den nötigen Tiefgang. Der Q B12 offeriert ein schickes Äußeres, ein kraftvolles Inneres und ist zu einem attraktiven Preis zu haben. Und der englische 12-Zöller bietet sich sowohl für Musikliebhaber wie Filmfans an.

Mit dem Q B12 offeriert Q Acouscs die ideale Ergänzung für alle Concept-Modelle und die der 3000i-Serie.

In der heutigen Zeit geht der Trend immer mehr dazu über, seine Lieblingsfilme auf dem heimischen Sofa zu erleben. Da moderne Flachbildfernseher in der Tonwiedergabe bauartbedingt ihre Schwächen haben, ist der Einsatz eines Heimkino-/Hifi-Systems unbedingt empfehlenswert, will man den Film in allen Facetten genießen. Hier ist es dann ganz gleich, ob man Klassikliebhaber, Rockfan oder Heimkinocineast ist, in all diesen Kategorien möchte der Zuhörer die Bässe gerne auf sich wirken lassen. Zu einem solchen System gehört deshalb natürlich auch ein kraftvoller Subwoofer. Einer, der den Zuschauer jeglichen Tiefgang aus Musik und Film hören und spüren lässt.
Q Acoustics ist seit 2006 eine der bestbewerteten Lautsprechermarken. In unzähligen Tests haben die Engländer bewiesen, dass Ihre Lautsprecher nicht nur eine hervorragende Klangqualität liefern, sondern, dass auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Der Q B12 stellt sich dabei als sehr gute Ergänzung der Concept- oder 3000i-Serie vor, passt aber natürlich auch in jedes andere, bereits bestehende Heimkinosystem.

Stilvolles und praktisches Design

Mit den Maßen von 40x40x44,6 Zentimetern – bei 18,5 Kilo Gewicht – ist der Q B12 eine nicht ganz so kleine Box. Zu groß ist er aber auch nicht. Und mir fallen gleich zwei Äußerlichkeiten auf, die diesen Sub zu einem schicken HiFi-Möbel machen: Sein „unendliches“ Gehäusedesign aus MDF weist keinerlei Ecken oder Kanten auf. Die Oberflächen sind glatt und gerundet und verhelfen dem Korpus optisch wie haptisch zu einem sehr guten Eindruck. Darüber hinaus fällt mir die nach innen gesetzte Anschlusseinheit des Verstärkers auf. Sie wird durch eine Magnetplatte komplett abgedeckt. Zusätzlich sorgt eine Kabeldurchführung durch die Bodenplatte für eine bündige und kabelfreie Rückansicht. Selbst wenn alle Strippen angeschlossen sind, ist davon kaum was zu sehen – selbst dann, wenn man direkt auf die Gehäuserückseite guckt. Eine sehr clevere Lösung, die sich vor allem dann positiv bemerkbar macht, wenn man den Basswürfel ins Wohnzimmer stellt.

Das Anschlussfeld befindet sich in einer dafür vorgesehenen Mulde in der Gehäuserückseite und wird später durch eine magnetisch haftende Metallplatte verdeckt.

Erste Schritte

Um aus seinem Heimkinosystem klanglich das Beste herauszuholen, sind nicht nur gute Lautsprecher wichtig, sondern auch deren richtige Positionierung: In den mitgelieferten Anleitungen findet man häufig schon die wichtigsten Regeln, um den idealen Aufstellungsort zu ermitteln. Da aber jeder Raum individuell ist, haben wir im Folgenden noch ein paar zusätzliche Tipps für die optimale Platzierung des Subwoofers zusammengefasst: Vorher wird der Sub aber verbunden. In der Regel verkettet man ihn mit einem AV-Receiver. Das ist recht einfach. Am AV-Receiver befindet sich ein dedizierter Ausgang für den Subwoofer, meist als „Sub Out“ gekennzeichnet. Über ein entsprechendes Kabel wird dann die Verbindung zum Subwoofer hergestellt. Anschließend wird noch das Stromkabel eingesteckt und der Verbindungsaufbau ist auch schon abgeschlossen.

Das gerundete Gehäuse lässt den Q B12 kleiner und unauffälliger wirken.

Platzierung

Bei der Positionierung des Subs gehen die Meinungen der Heimkinobesitzer dann auseinander. Eigentlich ist der Subwoofer akustisch nicht an die anderen Lautsprecher des Soundsystems gebunden. Man könnte ihn also einfach irgendwohin stellen, könnte man folglich meinen. Nein, davon würde ich dringend abraten. Mancher empfiehlt es den Sub am Hörplatz aufzustellen, im Raum umherzulaufen und den Bassisten später dort aufzustellen, wo der Bass am besten klingt. Davon würde ich ebenfalls abraten. In den meisten Anleitungen wird die Position des Subwoofers frontseitig mittig zwischen dem linken oder rechten Frontlautsprecher und dem Centerlautsprecher empfohlen. So lassen sich Subwoofer und Hauptlautsprecher am einfachsten aneinander anpassen. Lassen die räumliche Möglichkeit das zu, würde ich die Platzierung auch erstmal so empfehlen. Klappt dies nicht, gibt es noch ein paar Tipps um schlechte Standorte gezielt auszuschließen und um unangenehmes Dröhnen oder die Entstehung einer Bassfalle zu vermeiden.

Möglichst nicht in die Raumecke! Stellen Sie den Subwoofer zu Begin erstmal zwischen einem Frontlautsprecher und Center auf.

Raummoden so weit wie möglich reduzieren

Damit wären wir auch schon beim Kernpunkt der Platzierung: Weil Subwoofer auch mal etwas wuchtige Kästen sein können, kommen Heimkinobesitzer oft auf die Idee sie möglichst platzsparend in einer Ecke des Raums oder möglichst nahe der Wand zu platzieren. Oft büßt der Subwoofer dabei stark an Klangqualität ein. Das menschliche Ohr ist zwar nicht in der Lage, die Herkunft des Bass-Sounds genau zu orten. Dennoch sollte man immer die Raumakustik sowie die Mitspieler beachten. Aus diesem Grund eignen sich Zimmerecken und direkte Wandlagen als Standort eher weniger, weil hier sogenannte Raummoden stärker angeregt werden, indem sich die Schallwellen hier eher überlagern und „aufdicken“. Das Ergebnis: unkontrolliertes Gewummer und nerviges Dröhnen! Zieht man den Sub aus der Raumecke, lässt sich exakt das vermeiden. Probieren sie deshalb einfach mal ein paar Möglichkeiten aus. Bereits um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Basserlebnis einstellen.

Praktisch und schön

Doch nun genug der Theorie. Jetzt geht es an den Test des Q B12: Und der beginnt mit dem Auspacken: Der große und etwas sperrige Karton lässt schon erahnen, dass der Q Acoustics kein kleines Klangwunder ist, sondern eher schwergewichtiger Basserzeuger. Einmal aus dem Karton gewuchtet, wird das bereits beschriebene Design sichtbar. Als Zubehör liefert Q Acoustics dann noch eine Bedienungsanleitung, je ein Netzkabel für EU oder UK-Steckdosen, vier Spikes mit Justiermuttern mit. Dazu kommen noch passende Gummikappen, die die Aufstellung auch auf Stein- oder Holzböden erlauben, ohne den Untergrund zu zerkratzen.
Was noch auffällt: Der Q B12 bietet einen durchgehenden Korpus, ohne störende Klebekanten und fasst sich dadurch auch sehr gut an. Super finde ich auch die Kabeldurchführung. Netz- und Lautsprecherkabel werden durch ein Loch in der Unterseite des Korpus geführt. Sind die Kabel dann eingesteckt, lässt sich das Anschlussfeld mittels einer Magnetplatte verdecken.

Die beiden Regler zur Justage der Übergangsfrequenz und Lautstärke sind auch dann noch gut zugänglich, wenn die Abdeckung sämtliche Anschlüsse versteckt.

Einstellungen am Q B12

Einige Einstellmöglichkeiten befinden sich dann ebenfalls hinter besagter Platte: Dazu gehören die Schalter für Auto/On, die Phasenumschaltung und der Netzschalter. Da diese Einstellungen allerdings in der Regel nur einmalig für die Grundeinstellung benötigt werden, ist das kein Grund zur Kritik. Die beiden wichtigsten Justageregler – die Einstellung der Trennfrequenz und der Lautstärkeregelung – sind über zwei bündig mit der Magnetplatte abschließende Drehscheibenregler weiterhin gut erreichbar. Betreiben Sie den Q B12 an einem klassischen AV-Receiver, empfiehlt es sich die Trennfrequenz auf Position „AV“ zu stellen und die tatsächliche Wahl der Übergangsfrequenz im Menü des AV-Receivers vorzunehmen. Handelt es sich dabei um ein Modell mit automatischer Einmessung, sollte dies sogar vollautomatisch geschehen. Eine kleine LED zeigt unterdessen den Betriebsstatus an.

Stabil und agil

Entnimmt man die ebenfalls bündig in die Front eingelassene Stoffabdeckung, wird der Blick auf die Bassmembran frei. Wie die Produktbezeichnung bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein 12-Zoll-Chassis. Dieses verfügt über eine Schwingfläche aus beschichtetem Papier. Diese Kombination ist sehr leicht, zugleich aber auch besonders robust und verspricht einen knackigen Grundton und einen tiefen Abstieg in den Basskeller. Angetrieben wird diese von einer 220 Watt starken Endstufeneinheit, die im Herzen des Subwoofers (direkt hinter dem Anschlussterminal) thront. Die Basis für einen satten, unverzerrten und kontrollierten Bass schafft im Übrigen das 36 Millimeter starke MDF-Gehäuse des Q B12. Dank zusätzlicher Mehrfachverstrebung ist dieses laut Herstelleraussage so gestaltet, dass es auch höchsten Pegeln standhält. Und zwar ohne dass es zu hörbaren Eigenresonanzen kommt, die die Klangqualität oder den Spaß im Heimkino beeinträchtigen könnten.

Die Gewebeabdeckung schließt bündig mit der Schallwand ab.

Sicherer Stand

Für die nötige Distanz und die perfekte Ankopplung des Q B12 an den Untergrund, sorgen die bereits erwähnten Spikes. Sie sind schnell in die Gewinde des Gehäusebodens geschraubt. Da mit Justiermuttern versehen, lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen und der Subwoofer gerade ausrichten. Die Spikes sollten allerdings nicht direkt auf Böden wie Laminat, Parkett, PVC oder Stein genutzt werden, da dieser durch die scharfen Spitzen beschädigt werden könnte. Die im Lieferumfang befindlichen Gummischutzkappen helfen hier. Sie werden einfach über die Spikes gestülpt und schon ist auch auf besagten Untergründen ein sicherer Stand gewährleistet. Für die Verbindung mit dem AV-Receiver sollte zudem unbedingt auf bessere Subwooferkabel gesetzt werden. Hier empfiehlt sich beispielsweise das doppelt geschirmte und mit 24 Karat vergoldeten Steckern bestückte „Performance“ von QED. Um die Kette zu vervollständigen: In meinem Test dient der mir sehr gut bekannte Yamaha RX-A820 als Spielpartner des Q Acoustics Q B12.

Die spitzen Spikes werden einfach in die dafür vorgesehenen Gewinde gedreht. Über die Justiermuttern kann auch die Höhe jedes einzelnen Spikes individuell eingestellt werden. So lassen sich beispielsweise Bodenunebenheiten ausgleichen.

Perfekter Körperschall

Mit dem Bruce Willis-Blockbuster „Stirb langsam 1“ geht es dann in den ersten Hörcheck: Bild- und tontechnisch ist der Film vielleicht schon etwas überholt, aber selbst solch ein Klassiker sollte meinen Sub mit seinen zahlreichen Actionszenen kräftig fordern. Der New Yorker Polizist John McClane fliegt am Heiligabend nach Hause, um mit seiner dort lebenden Familie die Feiertage zu verbringen. Als er in Los Angeles die Weihnachtsfeier seiner Frau besucht, wird diese von Terroristen gestürmt. Bei der Einnahme des Bürogebäudes durch die Angreifer, knallen Maschinengewehrsalven mit voller Wucht durch den Raum. Diese Szene wird so intensiv dargestellt, dass sich der Grundton und der erzeugte Körperschall in meiner Magengegend bemerkbar machen. Alles untermalt vom legendären Filmsoundtrack mit seinen Streich- und Blasinstrumenten. Als McClane auf dem Dach des Gebäudes versucht die Polizei zur Hilfe zu rufen, beginnt eine actiongeladene Verfolgungs- und Kampfszenerie. Wieder peitschen Schüsse durch meinen Hörraum …

Kommt der Q B12 beispielsweise auf Stein- oder Holböden zum Einsatz, werden einfach die zum Lieferumfang gehörigen Kappen über die Spikes gestülpt.

Bebende Wände

Als John auf der Flucht schließlich im Fahrstuhlschacht abrutscht und an einem Lüftungskanal hängen bleibt, poltert es kräftig aus dem Subwoofer. Und zwar so, als würde McClane direkt gegen die Wand in meinem Heimkino geschleudert. So richtig in Wallung kommt der Q B12 dann in einer der legendärsten Szenen im Film: In McGywer-Manier baut der Hauptprotagonist mit C4-Sprengstoff, einem Bürostuhl, einem PC-Monitor und einem Gürtel eine Bombe, die schließlich im Aufzugschacht detoniert. Die daraus entstehende Explosion lässt dann auch die Wände meines Hörraums beben und mein Sofa vibrieren. Wow, spätestens jetzt bin ich mitten im Geschehen! So muss Heimkino sein! Was mich hier aber besonders beeindruck: Der Q Acoustics gibt seine Bassanteile zwar superdynamisch und auch mit einer Extraportion Tiefgang wieder, wirkt aber nie überladen oder angestrengt. Selbst älteren Filmen haucht der Q B12 also neues Leben ein. YIPPIE-YA-YEAH!

Noch dynamischer

Mit „London has Fallen“ von Blu Ray in DTS-HD 5.1, geht es dann mindestens genauso imposant weiter. Bereits während der Wiedergabe der Filmtrailer macht sich der Unterschied zur DVD extrem bemerkbar. Der HD- Sound klingt vom ersten Moment an kräftiger, dynamischer. Und zwar soviel dynamischer, dass ich die Lautstärke des Q B12 ein Stück herunter drehen muss. Das ist eher vorteilhaft, da der Sub sich jetzt weniger abmühen muss, um richtig Alarm zu machen. Den macht er dann übrigens auch unter hohen Lautstärken. Kurz darauf geht es endlich in den Film: Bei einer Trauerfeier für den plötzlich verstorbenen britischen Premierminister versuchen Terroristen die Trauergäste, darunter die mächtigsten Führer der freien Welt, zu exekutieren, um die Westmächte ins Chaos zu stürzen. US-Präsident Benjamin Asher kann allerdings im Durcheinander entkommen. An seiner Seite: Sein bester Agent Mike Banning und eine britischen MI6-Agentin.

Mit seinem 12 Zoll-Treiber ist der Q Acoustics in der Lage auch extram tief hinab zu spielen.

Ab in den Basskeller

Während des noch recht ruhigen Starts wird zunächst der musikalische Soundtrack vom Q Acoustics-Sub perfekt unterstützt. Als die Terroristen der Stadt London schließlich „das Licht ausknipsen“ und der Präsident der USA mit seinem Leibwächter in einem Hubschrauberkonvoi über London fliegt, geht es dann so richtig los. Bei der Reproduktion der zahlreichen Raketeneinschläge und Hubschrauberabstürze gehen mir die Bässe direkt ins Blut. Die Abmischung ist so gut gemacht, dass ich schnell das Gefühl habe Teil der Hubschrauberbesatzung zu sein. Obwohl es hier teilweise extrem mächtig zur Sache geht, bleibt der Q B12 jederzeit Herr der Lage. Nerviges Brummen oder unschöne Verzerrungen sind selbst unter Pegeln jenseits der Zimmerlautstärke nicht zu vernehmen. Die actionreiche Befreiungsszene des Präsidenten gönnt meinem Testgast dann erneut keine Verschnaufpause. Unter fulminanten Basspegeln explodieren Autos oder fliegen Raketenwerfer durch die Luft. Alles weiterhin unterstützt, von einem erneut packend inszenierten und perfekt umgesetzten Musiksoundtrack.

Die grosse Sicke erlaubt eine große Auslenkung und somit viel Luftbewegung.

Music-Performer

Selbst unter höchsten Anforderungen wird der Q B12 nicht schwach, sondern unterstützt mein vorhandenes (markenfremdes) Heimkinosystem jederzeit dynamisch und zuverlässig. Nur so wird ein solcher Blockbuster zum packenden Filmerlebnis.
Nach den vielen Explosionen möchte ich mich dann noch vom musikalischen Können des Q B12 überzeugen. Dafür wähle ich eine Musik-Blu-ray, die ich jedem Heimkinofan nur wärmstens empfehlen kann: Pinks „Funhouse Tour Live in Australia”. Mit „Just Like A Pill“ wähle ich einen meiner Favoriten, der von der US-Amerikanerin im Sexy-Outfit auf der Bühne präsentiert wird. Heute gefällt mir der Sound aber nochmal besser. Der Grund dafür is der Q Acoustics-Basswürfel, dessen agile Grundtonperformance das Schlagzeug noch kraftvoller werden lässt und dem Song so das richtige Feeling verpasst. Ähnlich erlebe ich es dann in einigen folgenden Stücken: Der Q B12 beweist in jeder musikalischen Lage sein Können und macht diese Live-Blu-ray zu einem audiophilen Erlebnis auf der heimischen Couch.

Ist die Gewebeabdeckung montiert, verschwindet die Technik im Hintergrund.

Fazit

Egal ob Musikwiedergabe oder Heimkinobetrieb, der Q B12 unterstützt jedwede Audioperformance dynamisch und mit wohldosiertem Bass. Dabei beherrscht er die Wiedergabe abgrundtiefer Bässe ebenso, wie die agile, straffe und durchzugsstarke Grundtondarstellung. Zwängt man ihn nicht in die Raumecke, ist das alles ohne überzogenes Brummen oder nerviges Dröhnen zu erleben. Dank feiner Abstimmung und zeitgemäßer Ausstattung fügt sich dieser Subwoofer technisch nahtlos in jedes Surroundsystem ein – auch in markenfremde Heimkinosets.
Zur Performance kommt der Preis: Der Q Acoustics-12-Zöller ist in den matten Varianten zu einem Preis von 599 Euro zu erwerben. Bevorzugt man eine Hochglanz-Variante, kommen nochmal 200 Euro hinzu. Aber selbst zu diesem Preis ist der Q B12 ein absolutes Highlight seiner Klasse.

Test & Text: Andreas Hohn
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79

80

80

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Q B12
Produktkategorie:Aktiv-Subwoofer
Preis:ab 599 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz)
- Weiß (Hochglanz)
- Arctic White
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):400 x 400 x 446 mm
Gewicht:18,5 Kg
Tieftöner:- 305 mm
Verstärkerleistung:- 2200 Watt
Bauart/Prinzip:Frontfire, geschlossen
Frequenzumfang: 38 - 300 Hz
Phaseneinstellung:180/0° Grad
Lieferumfang:- Q B12
- Gewebeabdeckung
- Anleitung
- Netzkabel
Pros und Contras:+ flexible Aufstellung
+ schnelle Installation
+ punchiger Grundton
+ impsantes Tiefbassvolumen
+ clevere Kabelführung
+ Spikes und Gummifüßchen

- Hochglanz-Version gegen Aufpreis
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Sonoro Orchestra – kompakter Design-Speaker und Klang-Gigant

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Die Sonoro Orchestra bringt alles mit, was man sich von einem Regallautsprecher für den Einsatz in modern eingerichteten Wohnumgebungen wünschen kann. Die Verarbeitung ist erstklassig, die Ausstattung imposant und das Design elegant und zeitlos. Klanglich gehört sie zu den besten Kompaktschallwandlern, die wir in der Unter-1000-Euro-Klasse bislang im Hörraum hatten.

Die Sonoro Orchestra ist kompakt gehalten und speziell für den EInsatz in kleineren Wohnumgebungen entwickelt.

Wer den Namen Sonoro bislang ausschließlich mit kompakten Klanglösungen verband, liegt nicht ganz richtig. Die Marke aus dem Rheinland ist nämlich durchaus in der Lage auch „erwachsene“, audiofidele HiFi-Bausteine zu entwickeln, wie wir in unserem Test des Streaming/CD-Verstärkers Maestro erleben durften. Spätestens mit diesem randvoll ausgestatteten 43-Zentimeter-Amp verdiente sich Sonoro die ersten Meriten als ernstzunehmende HiFi-Marke. Mit dem kürzlich vorgestellten Zwei-Wege-Regallautsprecher namens Orchestra wollen die Neusser ihren Anspruch in diesem Bereich nun nochmals unterstreichen. Und zwar ohne dabei die eigene Philosophie zu vernachlässigen: Sonoro-Produkte müssen optisch ansprechen, sich für einen bestimmten Einsatzzweck prädestinieren, einfach zu bedienen sein und erstklassig klingen!
Grund genug, die sonoro-typisch erstklassig verarbeiteten und hübsch gestylten Schallwandler mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im Test haben wir die Orchestra auch mit dem Sonoro Maestro gepaart.

Feinarbeit

Wer ein Sonoro-Produkt besitzt, kennt die Akribie, die man in Neuss in jedes Produkt steckt. Wer sie nicht kennt, für den wird sie beim Auspacken dieser Lautsprecher schnell erkennbar. Wie alle anderen Sonoro-Produkte steckt jede Orchestra in einem weichen Vliesbeutel, der sie vor Kratzern und unschönen Fingerabdrücken bewahrt. Auf dem Transportweg werden meine Testgäste zudem von perfekt ausgeschnittenen Kunststoffformen sicher geschützt. Sonoro geht auch hier auf Nummer Sicher! Der Vliestasche entnommen, wird die Orchestra dann endlich sichtbar. Hier gefallen mir auf Anhieb die elegante Silhouette und die sanfte Formgebung des Gehäuses. Das kenne ich von Sonoro – ebenso die wirklich saubere Lackschicht. Die schimmert edel und ist qualitativ bis ins kleinste Detail so gut gemacht, wie man es sonst nur von wesentlich kostspieligeren Komponenten kennt. Das wahlweise in schwarzer, weißer oder graphitfarbener Ausführung erhältliche Kleid ist makellos, sieht gut aus und fühlt sich auch genauso gut an.

Die Verarbeitung ist erstklassig. Selbst dem kritischen Auge bietet sich hier nicht der kleinste Grund zu Beanstandung!

Eyecandy mit Stil

Das elegant schimmernde Weiß der in Deutschland entwickelten Orchestra hat etwas Spezielles: Der visuelle Eindruck wechselt hier nach Lichteinfall. Mal matter, mal glänzender, mal heller, mal dunkler. Auf dem Lowboard oder auf schicken Lautsprecher-Stativen platziert, wird dieser Lautsprecher sofort zu einem echten Blickfang. Im modern gestylten Wohnambiente stellt er sich der Einrichtung dabei aber nicht entgegen, sondern wird zu einem hübsch integrierten Teil der Wohnlandschaft. Das Design der Classic- und Smart-Linien gefällt mir schon richtig gut. Mit der Entwicklung des Orchestra ist es Sonoro nun aber gelungen die eigene Identität entscheidend weiterzuentwickeln, ohne in der Vergangenheit zu verharren. Auch die Proportionen stimmen und lassen die Technik aus dem Fokus des Betrachters verschwinden. Ebenso gefällt mir das reduzierte Design. Einfarbiges Gehäuse, zwei Chassis, fertig! Gemäß Dieter Rams Ausspruch „Gutes Design ist sowenig Design wie möglich“, verzichtet man bei Sonoro auch hier bewusst auf überflüssigen Schnickschnack.

Schnell und agil

Apropos Chassis: Auch aus technischer Sicht gibt es hier zwei echte Leckerbissen: Als erstes ist dabei der große AMT-Hochtöner zu nennen, der seinen Platz im oberen Gehäuseabteil findet. AMT steht für „Air Motion Transformer“, einen magnetostatischen Hochtöner. Vereinfacht erklärt, besteht er aus einer sehr dünnen, gefalteten Folie und einem kräftigen Neodym-Magneten. Auf der Folie sind Leiterbahnen aufgebracht, die von Strom durchflossen werden. In Verbindung mit dem Magneten entsteht eine Lorentzkraft, die die Folie bewegt. Sie bewegt sich aber nicht vor und zurück. Stattdessen öffnen und schließen sich die Falten der Folie wie die Lamellen einer Ziehharmonika. Durch die so bewegte Luft wird hörbarer Schall erzeugt. Da die Folie superleicht, zugleich aber auch sehr fest ist, bewegt sie sich schnell und agil. So kann sie auch komplexen Musiksignalen verzögerungsfrei folgen. Ausserdem spielen AMT-Hochtöner vergleichsweise breitbandig. Das macht sie hochflexibel und perfekt an die weiteren Mitspieler anpassbar.

Der große AMT-Hochtöner ist in Lautsprechern dieser Preis- und Güteklasse eher selten zu finden.

Stabil und kontrolliert

Mitspieler ist hier ein 16,5 Zentimeter durchmessender Tief-/Mitteltöner mit kunststoffbeschichtetem Papiertreiber. Papier? Ja, was im ersten Moment vielleicht einfach und günstig klingt, hat sich in der Lautsprecherentwicklung seit Jahrzehnten etabliert. Papier ist – ähnlich wie eben erwähnte Folie im AMT-Hochtöner – superleicht, zugleich aber auch sehr stabil. Diese Stabilität wird im Falle dieses Schwingsystems durch eine hauchdünne Beschichtung nochmals erhöht. So bleibt der Lautsprecher auch unter hohen Pegeln stabil und kontrolliert. Für den entsprechenden Antrieb sorgt hier übrigens noch ein Doppelmagnet. Das verspricht einiges an Leistung.
Wie besagter Tweeter ist auch der Tief-/Mitteltöner bündig perfekt und ohne Makel in die Schallwand eingelassen. Ebenso perfekt geht es auf der Gehäuserückseite weiter. Hier findet sich im unteren Bereich das Anschlussterminal mit seinen großzügig dimensionierten Schraubklemmen. Direkt darüber sitzt die, mit einem strömungsoptimierten Port ausgerüstete, Bassreflexöffnung. Um den Lautsprecher auch wandnah betreiben zu können, liegen zwei große Schaumstoffstopfen bei.

Perfekt gemacht: Beide Treiber sitzen sauber und bündig in der Schallwand.

Unkritische Aufstellung

Nach der ausführlichen Untersuchung geht es dann endlich in den Praxistest. Diesen beginne ich mit der Positionierung und Ausrichtung der Lautsprecher. Zunächst das Wichtigste: Gewähren Sie der Orchestra etwas Raum nach hinten. 30 Zentimeter sollten es mindestens sein. Hält man sich daran, darf man sich auf ein wirklich ausgewogenes Klangbild freuen, das auch nach ein paar Stunden noch so richtig Spaß macht. In Sachen Ausrichtung zeigt sich der Zwei-Weg-Schallwandler ebenfalls erfreulich pflegeleicht. In meinem Test stehen die Lautsprecher etwa zweieinhalb Meter auseinander. Schon in der parallelen Ausrichtung zueinander ergibt sich ein wirklich fülliges und räumlich schönes Klangbild. Nach der leichten Einwinklung auf meinen Referenzplatz gewinnt dieses dann aber noch ein bisschen an Raum und Tiefe. Zu guter Letzt sollte dann auf jeden Fall noch für einen festen Stand gesorgt werden. Idealerweise stehen die Sonoros wackelfrei auf entsprechenden Stativen, die mittels Spikes an den Boden angekoppelt werden.

Ausgeleuchtete Bühne

Nachdem die Positionierung und und auch die zweitägige Einspielzeit beendet sind, geht es mit David Munyons “Argyle Bridge” dann endlich in den Hörtest. Einem eher ruhigen, dafür aber mit jeder Menge kleinster Details gespickten Titel. Einzelheiten, die vom ersten Takt an fein und sauber abgeliefert werden. Das Sonoro-Duo baut sofort eine schön breite und tiefe Bühne auf, so dass unser Hörraum fast bis in den letzten Winkel akustisch ausgeleuchtet scheint. Schon hier wird mir eine breite Fülle an Details, und zwar über das gesamte Frequenzband, geliefert. Mit unserem Redaktions-Amp, dem Hegel H360 gepaart, fallen mir sofort der erfrischend natürliche Klang und die wirklich drahtige Grundtonabbildung auf. Oberbässe sind knackig und peitschen bei Bedarf auch mal zackig durch den Raum. Und sie sind genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind. Es ist einfach verblüffend, mit welchem Tempo und mit welcher Leichtigkeit die Sonoros die ihnen übertragenen Aufgaben erfüllen.

Das großzügig dimensionierte Anschlussfeld nimmt Bananas, Kabelschuhe und unkonfektionierte Kabel größeren Querschnitts auf.

Mehr Atem

Ganz nebenbei beeindruckt mich der optimal abgestimmte, trockene Bass und der – wenn gefordert – imposant tiefe Abstieg in den Basskeller. Das animiert mich dann gleich zu einer Lautstärkeerhöhung. Die Zimmerlautstärke ist schnell erreicht, nervig oder verzerrt ist hier aber ausdrücklich rein gar nichts. Keine Spur von aufgedunsen, aufdringlich oder wummerig! Die räumliche Abbildung bleibt auch jetzt klar erkennbar. Ausserdem fällt mir auf, dass die Orchestra einen jederzeit ausgewogenen Eindruck von Sängern und Begleitinstrumenten zeichnet. Die Stimme ist klar umrissen und bekommt einen absolut realistischen touch. Mehr noch: Während sich die Klangbühne leicht über die Standpunkte der beiden Boxen erstreckt, bekommt Munyons Stimme noch etwas mehr Atem. So dass man fast glaubt den Künstler mit seiner Gitarre anfassen zu können. Es ist einfach imposant, wie sich die Stimme des R&B- und Jazzkünstlers von den Lautsprechern löst, um mittig zwischen den beiden Boxen ihren festen Platz einzunehmen.

Die Orchestra gewährt man idealerweise einen Abstand von mindestens 30 Zentimetern zur Rückwand. Ist das nicht möglich, empfiehlt es sich die Schaumstoffstücke in die Bassreflex-Öffnungen zu stecken, um eine Bass-Überhöhung zu vermeiden.

Impulsstark

Apropos Lautstärke: Mit James Blakes „Unluck“ treibe ich den Pegel weiter in die Höhe. Der Oberbass wird von einem ganz bösen Synthie-Bass unterlegt und hämmert sich tief in den Hörraum. Ein wunderbarer Song, um Lautsprecher zu testen. Für die Sonoros scheint diese Testsequenz aber keine allzu große Hürde. Die synthetischen Bassschläge kommen impulsstark und mit Nachdruck. So, wie man es sonst eher von wesentlich größeren Lautsprechern kennt. Nicht falsch verstehen, die Orchestra spielt in ihrer Größe jetzt nicht alles in Grund und Boden. Für einen Paarpreis von unter 1.000 Euro gehört sie aber zum Besten, was wir je im Hörraum hatten. Und auch im Basskeller spielt sie ohne die – bei Regallautsprechern durchaus übliche – Aufdickung im Tiefbass. Die mag im ersten Moment vielleicht beeindrucken, nach einigen Minuten nervt sie aber nur noch. Das ist hier explizit nicht der Fall! Die Sonoro spielt auch jetzt weiterhin sauber und ausgeglichen.

Der 165er Tief-/Mitteltontreiber sorgt für reichlich Punch im Grundton und einen überraschenden Abstieg in den Basskeller.

Ehrliches Orchestra

Mit Nina Simones „Sinnerman“ geht es dann in den nächsten Abschnitt. Wieder ist es die ungeheure Räumlichkeit, gepaart mit einer erneut knackigen, impulsstarken Wiedergabe, die mir sofort auffällt. Das funktioniert tatsächlich so gut, dass ich in einem Blindtest wohl keine verlässliche Aussage über die Standorte der Lautsprecher machen könnte. Die Instrumentalisierung und die Künstlerin stehen unterdessen allerdings fest im Raum. Mittig Nina Simone am Piano, dahinter die klatschenden Backgroundsängerinnen und rechts die mitspielende Jazz-Kombo inklusive dezent eingesetztem Schlagzeug. Besser kann man sich das kaum wünschen. Die Orchestra bleiben dabei jederzeit betriebsam, zielstrebig und ehrlich. Die großen AMT-Hochtöner spielen schnell, sauber und sind ganz offensichtlich perfekt an den darunter platzierten Tief-/Mitteltöner angekoppelt. So wird der Übergang zwischen Mittel- und Hochton bruchlos, harmonisch und mit hoher Auflösung wiedergegeben. Alles absolut unaufdringlich, ohne jeden Anflug von Schärfe, und perfekt in den ganzheitlichen Auftritt eingebunden.

Hervorragende Leisespieler

Da verwundert es mich auch nicht, dass die Orchestra auch unter niedrigen Pegeln so richtig kräftig zupackt. Während viele andere Lautsprecher ähnlicher Größe hier oft eher lau spielen, habe ich bei meinen Testgästen niemals das Gefühl etwas zu vermissen, wenn ich sie auf Gesprächslautstärke betreibe. Grundtöne sind straff, tiefere Bässe voluminös und sämtliche Details dennoch präsent. Die Musik füllt den Raum und der Rhythmus spricht mich auch jetzt an. Diese Abstimmung kommt den hübschen Schallwandlern in Sachen Langzeithörtauglichkeit aber auch bei der Wiedergabe in den Abendstunden sehr zu Gute. Beispielsweise im Verbund mit dem Sonoro Maestro, der in meinem Testsetup unter anderem auch mit der TV-Ton-Zuspielung betraut wurde. Wählt man beschriebenes Setup, lässt sich der Abend-Spielfilm auch in ansprechender Dynamik und Agilität wiedergeben – ohne dass die Lautstärke weit aufgedreht werden muss. So können die Kinder ruhig weiterschlafen, während Sie sich mitten im Live-Konzert oder Stereo-Filmgeschehen wähnen.

Alternativ sind Sonoro Maestro und Sonoro Orchestra auch in Matt-Graphit zu haben (Herstellerfoto).

Fazit

Die Orchestra ist bildhübsch gestylt, fantastisch verarbeitet und üppig ausgestattet. Besonders imposant ist der große AMT-Tweeter, den man sonst eher in deutlich teureren Lautsprechern findet. Dazu kommt die klangliche Darstellung: Die Orchestra ist exzellent abgestimmt und strotzt vor Spielfreude. Verantwortlich dafür sind die hohe Impulsfreude und Leistungsfähigkeit. Diesen Lautsprecher kann man sehr lange, sehr laut spielen lassen. Die hier gezeigte Dynamik geht in leiseren Passagen dann kaum verloren. All das macht die Orchestra zu einer absoluten Empfehlung für HiFi-Aufsteiger, die nach einer hübschen und hervorragend klingenden Audio-Lösung fürs Wohnzimmer suchen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

89

89

Technische Daten

Modell:Sonoro
Orchestra
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:970,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Weiß (hochglänzend)
- Schwarz (hochglänzend)
- Graphit (matt)
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 / 88 34 141
www.sonoro.de
Abmessungen (HBT):365 x 210 x 288 mm
Gewicht:10,0 kg / Stück
Hochtöner:- AMT
Tiefmitteltöner:165 mm
Frequenzbereich:44 Hz - 28 kHz (Herstellerangabe)
empf. Verstärkerleistung:50 - 170 Watt
Lieferumfang:- Orchestra
- Gewebeabdeckung
- Schaumstoffpfropfen
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ edles Design
+ erstklassige Verarbeitung
+ flexible Aufstellmöglichkeiten
+ AMT-Hochtöner
+ sehr gute Raumdarstellung
+ knackiger Grundton
+ schneller Grundton

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Sonoro Orchestra – kompakter Design-Speaker und Klang-Gigant erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

JBL Live 300TWS – Superleichte, superbequeme, superausgestattete Klangkünstler

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Mit den Live 300TWS präsentiert JBL seine ersten True Wireless In-Ear-Kopfhörer der Live-Serie. Sie versprechen bis zu 20 Stunden Musikgenuss und sind mit Sprachsteuerung, Ambient Aware und TalkThru auch noch sehr üppig ausgestattet. Und sie sollen auch besser klingen, als alle anderen TWS-Markengeschwister.

Mit dem JBL Live 300TWS einfach mal relaxen und ohne Kabelgewirr der Lieblingsmusik lauschen (Herstellerfoto)!

In der mobilen Audiowelt haben Kabel heute nichts mehr verloren. Kabel werden teilweise noch zum Laden der verschiedenen Devices verwendet, die Signalübertragung geschieht dagegen meist Wireless. Mit seiner Live-Serie setzt JBL voll und ganz auf diesen Trend. Vom hohen Komfort und der Leistungsfähigkeit konnten wir uns bereits in unseren Tests der randvoll ausgestatteten Modelle Live 650BTNC und Live 500BT überzeugen. Mit den Live 300TWS betreibt JBL nun Miniaturisierung, ohne es allerdings an Ausstattung vermissen zu lassen. Mit „Ambient Aware“ und „TalkThru“ unterscheiden sich die Kabellos-In-Ears grundlegend vom Mitbewerb. Dazu haben die 300er gleich noch Alexa-, Google- und Siri-Sprach-Assistenten an Bord, sind wasser- und schweißabweisend und werden inklusive hübscher Ladebox mit integrierter Powerbank geliefert.

Für einen True Wireless-Kopfhörer kommen die Live 300TWS in einer vergleichsweise großen Verpackung.

20 Stunden Akku-Power

Die JBL Live 300TWS kommen mit einem dunkelgrauen Kunststoff-Case, das zwei Funktionen nachkommt: Es ist Transportbox und zugleich Ladestation der beiden Earbuds. Der Ladevorgang beginnt automatisch, wenn die In-Ears korrekt in der Box stecken. Optisch wie funktional ist das ansprechend gemacht. Schließt man dann den ebenfalls magnetisch haftenden Deckel, bleiben die In-Ears auch frei von Staub etc.. Neben dem Markenlogo ist nun nur noch die unterseitig platzierte USB-C-Buchse zu sehen. Über sie lässt sich die integrierte Powerbank laden. Das dafür nötige Micro-USB-Kabel gehört zum Lieferumfang. Übrigens. Bei vollem Akku soll ein durchgängiger Musikbetrieb von bis zu 20 Stunden möglich sein. Sechs Stunden davon stecken in den Kopfhörern und 14 Stunden Akkureserve im Case. So ganz ohne Musik ist man allerdings auch danach so gut wie nie. Das Aufladen geschieht innerhalb kürzester Zeit. Nach nur 10 Minuten am Strom, kann man eine weitere Stunde Musik hören.

Die superleichten In-Ears werden inklusive Lade-Case ausgeliefert.

Die Live 300TWS haben alles dabei

Zum Lieferumfang gehören neben den In-Ears, besagtem Lade-Case und dem USB-C-Ladekabel und einiges an Dokumentation. Alles sauber und richtig gut verpackt. Die wichtigsten Funktionen sind unübersehbar auf einem Verpackungselement aufgedruckt. Dazu kommen unterschiedliche Ohrpassstücke in den Größen SS, S, M und L.
Hierzu gleich ein Tipp: Für die bestmögliche Klangperformance, suchen Sie die für sich ideale Größe der Ohrpassstücke aus. Ich habe es zunächst mit den bereits aufgesteckten Silikon-Tipps ausprobiert. Diese passen zwar ins Ohr, dichten aber so effektiv ab, dass jeder meiner Schritte auf die In-Ears übertragen wird. Eine Nummer kleiner erweist sich dann als ideal. Die Kopfhörer sitzen perfekt, nichts drückt und unangenehme Übertragungen gibt es auch nicht mehr. Ohne zuviel aus meinem Praxistest vorweg zu nehmen: Selbst die ausführliche Joggingrunde beende ich, ohne dass mir einer der beiden In-Ears auch nur einmal aus dem Ohr gefallen wäre.

Die wichtigsten Informationen zur Bedienung sind auf der Packung abgebildet, in der sich alle Dokumentationen befinden.

Volle Kontrolle

Stecken die Kopfhörer im Ohr, schalten sich diese automatisch ein, was mir ein akustisches „Düdeldüm“ bestätigt. Zugleich verbinden sie sich selbstständig mit der zuletzt konnektierten Quelle. Um die Live 300TWS erstmals mit dem Smartphone zu verbinden, genügt ein kurzer Druck auf die einzige Taste im Lade-Case. Blinkt die darüber befindliche LED Blau, wird „JBL LIVE300TWS“ aus der Liste verfügbarer Bluetooth-Partner gewählt. Anschließend kann die Musiksession auch schon losgehen. Während meines gesamten Tests blieb die Bluetooth-Verbindung übrigens absolut stabil und unterbrechungsfrei. Selbst zwei Redaktionsräume weiter kann ich keinerlei Beeinträchtigung des Signals feststellen. Zur Stabilität kommt der Komfort: Die Live 300TWS lassen sich über ihre Aussenseiten kontrollieren. JBL nennt das „All Access touch control“. Eine kurze Berührung der rechten Ohrmuschel aktiviert den Pause-Modus. Nach einer weiteren Berührung wird die Wiedergabe dann fortgesetzt. Zwei Tipps auf die rechte Ohrmuschel bedeuten den Sprung zum nächsten Titel, dreimal tippen entspricht Titelsprung zurück.

Der Bluetooth-Verbinungdaufbau ist kinderleicht und in wenigen Sekunden erledigt. Das Coole hier: Sobald die In-Ears ins Ohr gesteckt werden, verbinden sie sich wieder automatisch mit dem Smartphone. Ein Fingertipp auf die rechte Ohrmuschel genügt nun, um die Musikwiedergabe fortzusetzen.

Alexa, mach Musik

Ein weiteres Highlight ist der Direktzugang zu den über das Smartphone zugänglichen Sprachassistenten von Google, Apple oder Amazon. Um mit ihnen zu kommunizieren, muss die bevorzugte Variante zunächst eingerichtet werden. Das funktioniert idealerweise über die JBL Headphones-App.
Ich habe es mal am Beispiel der Amazon-Assistentin Alexa ausprobiert: Hat man die eingerichtete Amazon Alexa-App bereits auf dem Smartphone installiert, erfolgt der Verbindungsaufbau zwischen beiden Apps nahezu vollautomatisch. Im Menü muss lediglich der gewünschte Sprachassistent ausgewählt und der Zugang zur App erlaubt werden. Das ist mit zwei Fingertipps erledigt. Dieser Vorgang ist übrigens nur ein einziges Mal vorzunehmen, anschließend sind beide Applikationen fest miteinander verkettet. Selbstverständlich lässt sich die Paarung aber ebenso schnell auch wieder deaktivieren. Steht die Verbindung, genügt eine kurze Berührung des linken JBL-Logos, um die freundliche Sprachassistentin zu aktivieren. „Alexa, wieviel Uhr ist es?“ oder „Alexa, wie wird das Wetter heute?“, werden nun direkt beantwortet.

Die Live 300TWS sind superkompakt, versprechen aber bis zu sechs Stunden durchgängigen Musikgenuß. Steckt man sie in das Transportcase, werden sie automatisch geladen.

Mit Fingerspitzengefühl

Per Sprachbefehl starte ich dann auch den Hörtest: „Alexa, spiele Daft Punk“. Kaum ausgesprochen, wird mir der Sprachbefehl von der netten Dame bestätigt und die Wiedergabe startet. Obwohl es sich bei „Solar Sailer“ um einen eher ruhigeren Titel handelt, klingt er vom ersten Moment kraftvoll und satt. Die Live 300TWS sind offensichtlich impulsstark und sehr schnell unterwegs. In diesem Zusammenhang muss ich nochmal auf die mitgelieferten Ohrtipps eingehen: Empfinden Sie die Kopfhörer als zu basslastig, versuchen Sie es mal mit etwas kleineren Ohrpassstücken, bevor Sie den Equalizer bemühen. In meinem Test hat die Verwendung der exakt passenden Tipps einen viel größeren Klangunterschied ergeben, als über den Equalizer. Mit „Tron Legacy“ geht es anschließend dann deutlich intensiver in den Frequenzkeller. Während die Synthies brillieren, pumpt auch der Bass kräftig mit. Allerdings jederzeit melodiös, rhythmisch und mit entsprechendem Fingerspitzengefühl. Und, was noch wichtiger ist: Niemals übertrieben oder nervig.

Die App hat auch einen Equalizer an Bord. Hier lassen sich eigene Einstellungen ablegen oder gespeicherte Presets abrufen.

Kraftvoll und dynamisch

Den nächsten Test-Titel wähle ich dann auf „herkömmliche Art“, per Fingertipp wähle ich Carolin Nos „Crystal Ball“ aus meiner Tidal-Playlist. Einem Titel mit Substanz und einem vehementen Grundton, den die kleinen Amerikaner auch exzellent zu transportieren wissen. Alles mit einem gehörigen Maß an Kraft und Impulsstärke – aber auch hier nicht einen Deut überzogen. So macht das Musikhören über Kopfhörer auch nach Stunden noch Spaß. Anschließend wechsle ich auf „Never Ever Land“ von Infected Mushrooms. Jetzt werden die energiegeladenen Bässe so richtig intensiv. Die elektronischen Oberbässe sind wunderbar präsent, gemeinsam mit den feinen Synthie-Nuancen ergibt sich ein wirklich spektakuläres Klangbild. Eines, das in dieser Güte von ultrakompakten Kopfhörern wie den Live 300TWS sicher nicht zu erwarten war. Erneut liefern die JBLs eine unglaubliche Dynamik. Bässe wirken unglaublich hart und energiegeladen – ohne aber die höheren Frequenzebenen zu beeinträchtigen oder zu vernachlässigen.

Superkompakt, superleicht und super ausgestattet. Die JBL Live 300TWS haben eine Menge zu bieten und sind die vielleicht bestklingenden True Wireless In-Ears, die wir bislang im Test hatten.

Ambient Aware …

… wäre ein weiteres Highlight im JBL Live 300TWS: Diesen Modus aktiviere ich, über die App oder indem ich mit dem Finger von hinten nach vorn über die linke Schaltfläche streiche. Ist der Modus gewählt, spielt meine Musik unverändert weiter, es werden allerdings auch Außengeräusche hinzugefügt, die über die integrierten Mikrofone aufgenommen werden. Im Klartext heisst das: Höre ich meine Musik beispielsweise unterwegs auf der Straße, bekomme aber dennoch mit, was um mich herum passiert. Klingelnde Fahrräder, Motorengeräusche von Bussen und Autos oder die Durchsage am Bahnhof gehen nicht ungehört an mir vorbei. In meinem Praxistest spielt die Musik einfach unverändert weiter, die Umgebungsgeräusche werden zugleich leicht verstärkt. Dennoch habe ich nie den Eindruck, dass die Musik im Hintergrund verschwindet. Im Gegenteil, bin ich beispielsweise mit „Ambient Aware“ in ruhigeren Gefilden unterwegs, bleibt der Musikgenuss gefühlt genauso intensiv, wie ohne dieses Feature.

Ambient Aware und TalkThru können per Gestensteuerung pder (wie hier zu sehen) über die App aktiviert werden.

TalkThru …

… ist die zweite Urban Noise Control-Technologie, die JBL meinem Testgast spendiert hat. Wähle ich diesen Modus, reduziert sich die Lautstärke der wiedergegebenen Musik leicht, während Umgebungsgeräusche noch ein wenig stärker als mit „Ambient Aware“ hörbar werden. Der Vorteil hier: Ich kann mit meinen Mitmenschen kommunizieren, ohne die In-Ears herausnehmen zu müssen. Ein ganz klarer Komfort-Vorteil gegenüber vielen Mitbewerbsprodukten. In meinem eher ruhigen Büro ist der Unterschied zwischen beiden Features kaum merklich. Begebe ich mich aber auf die Straße, wird der Sinn hinter beiden Funktionen sofort erkennbar. Auch „TalkThru“ funktioniert tatsächlich wunderbar. Ich höre die Musik im Hintergrund, während ich mich mit dem Eisverkäufer und kurz darauf mit dem Paketfahrer unterhalte. Soll die Musik dann völlig stumm geschaltet werden, genügt ein kurzer Fingertipp auf die rechte Ohrmuschel. Anschließend kann ich mich zu 100 Prozent auf meinen Gesprächspartner konzentrieren – ohne den Kopfhörer herausnehmen zu müssen.

Auch nach Stunden sitzen die 300er weiter bequem und sicher im Ohr (Herstellerfoto).

Fazit

Wer sich die JBL Live 300TWS zulegt, bekommt sehr gut verarbeitete und bequem sitzende True Wireless In-Ears. Die kleinen Klangwunder wiegen gerade einmal rund acht Gramm pro Stück, bieten höchsten Komfort, eine verblüffende Ausstattung, eine hohe Klangqualität und halten bis zu sechs Stunden durch. Dazu kommt das schicke Lade-Case inklusive Powerbank, das genug Energie für zusätzliche 14 Stunden Musikgenuss verspricht. Alexa/Google/Siri-Sprachsteuerung, Ambient Aware, TalkThru und das nützliche Zubehör runden das Gesamtpaket dann perfekt ab. Die Live 300TWS sind ein durchdachtes Produkt, dass selbst meinen Test auf der Joggingrunde gestanden hat, ohne dass die In-Ears auch nur einmal aus meinem Ohr gefallen wären.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Roman Maier

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

89

90

90

Technische Daten

Modell:JBL
Live 300TWS
Produktkategorie:True Wireless In-Ear Kopfhörer, Bluetooth
Preis:um 150,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiss
- Dunkelblau
Vertrieb:Harman Deutschland, Garching
Tel.: 07248 / 711132
www.jbl.com
Prinzip:In-Ear
Gewicht:8 Gramm/Stück
Lade-Case:ja
Akku-Laufzeit:Kopfhörer: bis 6 Stunden
Lade-Case: bis 14 Stunden
Maximale Ladezeit:- 2 Stunden
Anschluss:- Bluetooth
Bedienung:- via Control-Panel in beiden Ohrschalen
- per Smartphone-App
Kompatibel mit:- iOS
- Android
Lieferumfang:- LIVE 300TWS
- Lade-Case
- Ladekabel
- Ohrtipps
- Garantie/Warnung
- Kurzanleitung/Sicherheitsdatenblatt
Pros und Contras:+ kabellose Signalübertragung
+ Lade Case
+ leistungsstarke Akkueinheit
+ Schnelladefunktion
+ Ambient Aware und Talk Thru
+ Sprachsteuerung
+ hoher Tragekomfort
+ My JBL Headphones-App

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Canton A 55 – Imposantes Flaggschiff der Online Exklusiv-Serie

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Darf es ein wenig mehr sein? Mit der A 55 präsentiert Canton einen Klang-Koloss, der mit der Technologie der Reference K-Serie ausgestattet ist und somit alle „Best Of“-Features des überaus erfolgreichen Jubiläums-Schallwandlers A 45 bietet – dazu gehören die Keramik-Chassis, die spezielle Wave-Sicke oder der Mitteltöner mit Tripple Curved-Konus. Durch mehr Volumen und größere Tieftöner soll die Canton A 55 aber noch mehr Bass und Power liefern. Kann der mächtige Drei-Wege-Lautsprecher sich auch klanglich an die Spitze setzen?

Die Canton A 55 unterstreicht mit ihrem imposanten Auftritt, dass sie das Flaggschiff der A-Serie ist.

Schuld war nur das Jubiläum: Zum 45-jährigen Bestehen im Jahr 2017 präsentiere Canton mit der A 45 ein Sondermodell, das quasi als „Best Of“-Schallwandler das Know-How des Weilroder Traditionsunternehmens im Lautsprecherbau vereinen soll – was bedeutet, dass dieser Lautsprecher vor allem von Entwicklungen der Reference K-Reihe profitiert. Derart ausgestattet ist die A 45 ein Riesenerfolg geworden – auch weil sie ausschließlich online und hier zu einem exzellenten Preis angeboten wird. Das war der Auftakt für Cantons mittlerweile beachtliches, mehrere Produktlinien umfassendes „Online Exklusive“-Portfolio. Hier ist die von uns bereits getestete A 45 stets das Topmodell geblieben – vor der Kompaktversion A 45 BS und der schlanken Schwester A 35, die beide ebenfalls sch zu Gast in unserere Redaktion waren. Doch nun übernimmt die voluminöse A 55 die Pole-Position – als Angebot für alle, die in punkto Pegel und Tiefton noch etwas mehr wollen. Wir nehmen dieses Angebot an.

Das abgerundete Design und das erstklassige High Gloss-Finish verleihen der A 55 eine hochwertige Anmutung und Geschmeidigkeit.

Imposante Erscheinung

Ihre Mächtigkeit ahnen wir schon, als wir die A 55 in den Hörraum tragen: Die gewichtigen 49 Kilogramm verraten, dass Canton hier mal wieder massiv Material verbaut hat. So ist es auch: Der Korpus besteht aus hochverdichteter Faserplatte (HDF). Ihre Holzpartikel sind noch stärker verpresst als bei der im Lautsprecherbau sonst üblichen mitteldichten Faserplatte (MDF). Theoretisch erreicht man so die gleiche Stabilität und Steifigkeit bei geringerer Wandstärke. Doch Canton hat hier kein Material gespart und überdies noch etliche Streben eingezogen, um dem Korpus jegliche Neigung zur Vibration auszutreiben. Zusätzlich verhindert die interne Auskleidung mit Dämmmaterial, dass stehende Wellen im Gehäuseinneren ihre abträgliche Wirkung entfalten können. Ihre Imposanz demonstriert die A 55 aber auch optisch: Mit einer Höhe von 115 Zentimetern, einer Breite von 38 Zentimetern und einer beachtlichen Tiefe von 52 Zentimetern meldet dieser Standlautsprecher doch einen gewissen Platzbedarf an. Die optische Präsenz der A 55 wird durch die hochglänzende schwarze Lackierung unseres Testmodells durchaus betont. Alternativ gibt es die A 55 in seidenmattem Weiß oder in Kirsche, das Echtholzfurnier wird dann mit einem transparenten Hochglanzlack versiegelt. Der Überzug ist makellos aufgetragen und ist damit das i-Tüpfelchen der insgesamt erstklassigen Verarbeitung. So strahlt die A 55 neben ihrer Imposanz auch eine Hochwertigkeit aus – und durch die sanften Rundungen des Gehäuses zudem eine angenehme Geschmeidigkeit. Hierzu trägt auch der taillierte Metallsockel bei. Er sorgt zusammen mit den attraktiv gestalteten, höhenverstellbaren Füßen für den sicheren Stand der A 55, hat aber auch akustisch eine Funktion. Dazu kommen wir später.

Der schlanke, geschwungene Metallsockel verleiht der A 55 Standfestigkeit. Er ist zudem Teil der Bassreflexabstimmung: Der Port im Gehäuseboden ist gen Untergrund gerichtet. Die attraktive Fußkonstruktion erlaubt eine Höhenverstellung aller vier Füße. Sie sind mit elastischen, Vibrationen absorbierenden Kunststoffdämpfern unterfüttert.

Tweeter mit Referenz-Technologie

Wir schauen uns erst mal die Schallwandler an. Hier fällt direkt eine weitere optische Attraktion der A 55 auf: Sämtliche Chassis sind frei von unansehnlichen Schrauben in das Gehäuse eingelassen. Für die Fixierung sorgen sogenannte „Seamless Diamond-Cut“-Aluminiumringe. Diese Einfassungen sollen die mechanische Stabilität der Chassis erhöhen, rein optisch sorgen sie dafür, dass die Speaker bei Lichteinfall von einer silberglänzenden Corona umgeben sind. Der Hochtöner sitzt zudem hinter einem Metallgitter. Es schützt den Tweeter vor mechanischer Beschädigung, verdeckt aber auch ein wenig seine Innovationen: Der von der Reference K-Serie abstammende 25-Millimeter-Hochtöner ist mechanisch aufwändig mit einem Wave-Guide versehen. Diese Schallführung bewirkt eine homogenere Abstrahlung aller von Tweeter wiedergegebenen Frequenzen – und die reichen von 3.000 bis hin zu ungemein hohen 40.000 Hertz. Die Schallwandlung übernimmt eine Aluminium-Oxyd-Keramik-Membran. Die Keramisierung des Aluminiums geschieht in einer speziellen Elektrolysebad-Behandlung. Diese Veredlung bewirkt eine erhöhte Festigkeit der Membran. Mit dem Tweeter begann vor einigen Jahren Cantons Abkehr von reinen Aluminium-Chassis. Diese Transformation wurde bei den Mittel- und Tieftönern fortgesetzt – und so ist der Silberglanz der Chassis, der bis dato das Erscheinungsbild von Cantons Schallwandlern prägte, mittlerweile von einem dezent-matten Beige abgelöst worden.

Zum Schutz der Keramik-Membran schwingt die Kalotte des Hochtöners hinter Gittern. Ihr Abstrahlverhalten wird durch den schallführenden Wave-Guide unterstützt.

Mitteltöner mit doppeltem Spezial-Profil

Bei den Speakern für Mitten und Bass wird die Membran allerdings während der Keramisierung des Aluminiums zusätzlich noch mit Partikeln des spröden Schwermetalls Wolfram dotiert. Das Ergebnis ist eine schwingende Fläche, die bei den wichtigen Werten – Gewicht, Steifigkeit, innere Dämpfung – besser abschneidet und so homogener schwallwandeln kann. Das ermöglicht im Fall des Mitteltöners, der traditionsgemäß bei Canton über dem Tweeter sitzt, einen respektablen Durchmesser von 18 Zentimetern. Neben dem Materialmix spielt aber auch die Membranformung eine Rolle: Der „Triple Curved Cone“ besitzt ein Profil, das drei unterschiedliche Radien aufweist. Dieses Design soll eine höhere Stabilität bei zugleich geringeren Verzerrungen bewirken. Dies unterstützt eine weitere Innovation: die Wave-Sicke. Diese komplexe Membranaufhängung weist mehrfache Wölbungen auf und reduziert dadurch unerwünschte Teilschwingungen der Membran. Zugleich erlaubt diese Sicke einen größeren Hub. Der Konus kann also weiter vor- und zurückschwingen. Damit ist der Schallwandler den hohen dynamischen Anforderungen gewachsen. Überdies meistert er einen weiten Frequenzbereich: Er schallwandelt von 220 bis 3000 Hertz. Dieser große Übertragungsbereich kommt der klanglichen Homogenität der A 55 zugute.

Die beigefarbene Keramik-Membran und ihre Formung als Tripple Curved Cone (TCC) verraten, dass auch beim Mitteltöner ein Technologie-Transfer von der Reference K-Serie stattgefunden hat.

Woofer-Trias für abgrundtiefen Bass

Um die Bässe kümmern sich hingegen gleich drei Chassis. Mit jeweils zwanzig Zentimetern Durchmesser sind sie die größten Woofer der gesamten A-Serie. Das führt in Summe zu einer großen resultierenden Membranfläche. Sie wiederum ermöglicht einen Tiefton, der diesen Namen auch verdient: Die A 55 spielt runter bis zu abgrundtiefen 20 Hertz. Da hier beim Schallwandeln immense Kräfte walten, ist zugunsten der Stabilität und Kontrolle auch die Tiefton-Trias mit dem Aluminium-Keramik-Wolfram-Membranmix und der Wave-Sicke ausgestattet. Hinzu tritt die von Canton schon seit langem eingesetzte DC-Technologie. Diese „Displacement Control“ verhindert unkontrollierte Auslenkungen speziell bei den tiefen Tönen und verhindert die Wiedergabe von darunter angesiedelten Frequenzen, die für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Insgesamt führt das zu einem präziseren Bass. Die enorme Tieftonfähigkeit der A 55 ist aber nicht allein über die Membranfläche und die Gehäusegröße erreichbar: Hierzu bedarf es noch einer Bassreflex-Abstimmung. Sie sorgt für einen genau definierten Luftaustausch und Druckausgleich zwischen Gehäuse und Umgebung. Wer diese Öffnung sucht, wird auf der Unterseite fündig: Der Bassreflex-Port ist in den Boden des Gehäuses eingelassen. Damit die Luft hier strömen kann, ist der Port durch den Metallsockel geführt, der wiederum auf den höhenverstellbaren Füßen ruht. So wird der Tieftonanteil, den die drei Woofer beim Rückwärtsschwingen in die Box abstrahlen, über den Port gen Boden gefeuert. Dieses sogenannte Downfire-Prinzip sorgt für eine gleichmäßigere Verteilung des Bass-Luftstroms. Zudem ermöglicht diese Lösung – im Gegensatz zu einem Bassreflex-Port, der auf der Boxenrückseite sitzt – eine wandnahe Aufstellung des Schallwandlers, ohne dass es zu einer Überbetonung des Basses kommt.

Drei Tieftöner sorgen in Summe für jene große Membranfläche, die für einen tiefen Bass unabdingbar ist. Trotzdem bleibt die Front der A 55 durch die Arbeitsteilung verhältnismäßig schlank.

Aufstellung

Wir binden die A 55 in eine amtliche Klangkette ein: Als Zuspieler fungiert unser SACD-Player Oppo UPD-203, als Verstärker kommt der Hegel H360 zum Einsatz, als Boxenkabel wählen wir das Supra Cables Quadrax. Die A 55 stellen wir 60 Zentimeter von der Wand und ziemlich genau zwei Meter voneinander entfernt auf. Mit ihrem Volumen und ihrer Belastbarkeit ist die A 55 für große Räume gemacht, das merken wir auch bei der Aufstellung: Die Positionierung im üblichen gleichschenkligen Stereo-Dreieck mit leichter Einwinklung ist in unserem Hörraum noch nicht das Optimum. Deshalb greifen wir zu einem Kniff, der schon beim Test der schrankformatigen Spendor Classic 200 erfolgreich war: Wir winkeln die Lautsprecher soweit ein, dass sich Linien, die wir gedanklich von den Chassis der A 55-Front zu unserem Sofa ziehen, vor dem Hörplatz kreuzen. So erreichen wir auch hier eine perfekte und größenrichtige Abbildung.

Die A 55 besitzt ein erstklassiges Terminal mit vier vergoldeten Klemmen. Das ermöglicht Bi-Amping oder Bi-Wiring -– also die Ansteuerung von Hochton und Mitteltiefton mit zwei getrennten Endstufen oder mit separaten Lautsprecherkabeln von einem Verstärker aus.

Die Canton A 55 in der Praxis

Natürlich reizen uns bei diesem Schallwandler insbesondere die Tieftonfähigkeit und die Belastbarkeit. Darum wählen wir bei gut aufgedrehtem Verstärker eine Musik, die dieses Potenzial auch abruft: „Celestial Echo“. Diese Zusammenarbeit der Jazz-Sängerin Malia und des Yello-Masterminds Boris Blank sorgt gleich mit den ersten Takten für eine ordentliche Magen-Massage. Blank ist ja bekannt für seine erstklassigen Elektro-Pop-Produktionen, und so kommen wir auch hier in den Genuss eines abgrundtiefen Synthie-Bass-Fundaments, das im Verbund mit echter sowie elektronischer Percussion stark spürbar auf Zwerch- und Trommelfell drückt. Zudem wackeln im Hörraum schon leicht die Wände. Die A 55 agiert aber völlig gelassen und anstrengungslos, und so ist auch die Wiedergabe frei von Kompressionen. Es klingt entspannt und – so paradox das klingt – trotz der hohen Lautstärke regelrecht ruhig. So können wir stressfrei in den Klangkosmos eintauchen, denn in Blanks Premium-Produktion tummeln sich auf dem Tiefton-Teppiche sphärische Klänge, die wie Klangschwaden durch unseren Raum ziehen,. Hinzu kommen immer wieder Geräusche und Percussion-Samples, die von links nach rechts wandern und schließlich in der Tiefe am imaginären Horizont verschwinden. Diese immense Räumlichkeit, ja Grenzenlosigkeit bildet die A 55 ausgezeichnet ab. Nun setzt Malia mit ihrem Gesang ein. Ihre betörende, mal leicht bedrohlich, mal verletzlich klingende Stimme steht in völligem Kontrast zu der klinischen Reinheit der instrumentalen Einbettung. Mit der A 55 hängen wir Malia förmlich an den Lippen: Wir hören Dank der tollen Transparenz jeden kleinen Atmer der malawischen Sängerin, jeden Hauch beim Ansingen eines Wortes, jedes Reiben der Stimmbänder bei den lasziven Passagen. So erliegen wir schnell dem Charme ihrer Stimme, zumal die A 55 gerade den vokalen Stimmbereich attraktiv präsentiert.

Die Aufhängung der Membran mit der mehrfach gewölbten Wave-Sicke und die Einfassung sowie Fixierung des Chassis mit dem „Seamless Diamond-Cut“-Aluminiumring sind ebenfalls Meriten des Reference K-Know-hows.

Mächtig und druckvoll

Wechseln wir das Genre: Klassik. Auch hier greifen wir zu einer Einspielung, bei der die A 55 ihre Maximal-Qualitäten beweisen kann: Peter Tschaikowskys Ouvertüre „1812“ in der Einspielung mit dem Cincinnati Pops Orchestra unter Erich Kunzel. Diese Einspielung ist wegen ihrer Dynamik berüchtigt: Die (echten) Kanonenschüsse, die diese Hommage an Russlands Sieg in den Napoleonischen Kriegen 1812 im Finale krönen, sind derart laut, dass sie früher für manchen Schallwandler den letzten Test bedeuteten. Heutige Lautsprecher sind da belastbarer, aber immer noch gefährdet, doch die A 55 lässt sich auch hier nicht aus der Ruhe bringen. Ungerührt zündet sie beim Finale der Ouvertüre mit aller Macht Salve für Salve, während wir beim krachenden Kanonendonner und dem damit einhergehenden Paukengewitter zusammenzucken. Was für eine Macht! Was für ein Druck! In den davor liegenden dreizehn Minuten beweist die A 55 hingegen, dass sie auch filigran und feinauflösend einen großbesetzten Klangkörper erstklassig abbilden kann. Das Orchester klingt homogen, ist tonal ausbalanciert, die Abbildung besitzt eine schöne Breite und Tiefe. Dabei ist die Transparenz ausgezeichnet, wir hören den kompletten Themen- und Zitatenschatz, den Tschaikowsky in diesem Prunkstück verarbeitet und auf die verschiedenen Bläser- und Streichergruppen verteilt hat. Da entgeht uns kein Detail – trotz des dichten, romantischen Orchestersatzes und trotz des Hinzutretens von Chor und Carillon-Glockenspiel. So ist diese effektvolle Einspielung der Ouvertüre „1812“ ein echtes Erlebnis.

Stell man die A 55 auf den Kopf, sieht man den Port der Bassreflexabstimmung. Durch ihn strömt bei der Wiedergabe die Luft aus dem Gehäuse gen Boden.

Transparenz und Dynamik – auch im Piano-Modus

Nun können wir es nicht lassen und müssen zum Testfinale doch noch unser geliebtes „Morph The Cat“ von Donald Fagen auflegen. Das Stück ist berühmt für den immensen Tiefton des Bassisten Freddie Washington. Er setzt gleich zu Beginn mit dem Schlagzeug ein – und mit der A 55 ist das ein Mordsspaß. Obwohl wir den Anfang kennen und wissen, was uns erwartet, zucken wir trotzdem zusammen. Mann, mann ,mann, was hat dieser Viersaiter für ein Volumen! Auch der Punch des Schlagzeugs ist schlicht grandios: trocken, druckvoll, klar und dynamisch klingt das Drum Set, aber auch die gesamte Combo. Das ist schon eine Klasse-Leistung, denn Fagens Band ist mit dreizehn Musikern üppig besetzt: Bläsersektion, mehrere Gitarren, Vibraphon, Fender Rhodes-Piano, Bass und Schlagzeug, hinzu kommen Front- und Background-Vocals. Der Gesang und die Instrumente ergeben ein dichtes Klangbild, doch mit der A 55 behalten wir den akustischen Durchblick, selbst bei den knifflig heraushörbaren mittleren Bläserstimmen und bei der perkussiv klingenden Gitarre, deren Saiten mit dem Ballen der Zupfhand abgedämpft sind, weshalb ihre Töne gern in der Wiedergabe untergehen. Hier jedoch ist alles kristallklar zu hören. Das funktioniert dank der nach unten strahlenden Bassreflex-Öffnung übrigens auch bei wandnaher Aufstellung. Wir haben die A 55 peu à peu Richtung Gemäuer gerückt, immer wieder hörend geprüft – trotzdem bleibt die Wiedergabe in Balance und ohne Bassüberzeichnung. Außerdem muss die A55 nicht mit hohem Pegel gefahren werden. Mit ihr kann man auch leise Musik genießen. Der Bass ist dann straffer, aber immer noch schön voluminös, die Dynamik, Knackigkeit und Transparenz bleiben auch im Piano-Modus voll erhalten.

Die Canton A 55 im Hörraum des lite magazins. Hier sind die Lautsprecher mit dem Transrotor Dark Star zusehen, im Test spielen sie in einer Klangkette mit dem SACD-Player Oppo UPD-203 und dem Vollverstärker Hegel H360 gespielt, mit dem sie über das Lautsprecherkabel Supra Cables Quadrax verbunden sind.

Fazit

Die Canton A 55 ist das neue Flaggschiff der nur online erhältlichen A-Serie. Das beweist dieser Drei-Wege-Lautsprecher mit seinem imposanten Gehäusevolumen und mit den größten Bass-Chassis im gesamten Serien-Portfolio. Im Verbund mit der Downfire-Bassreflexabstimmung führt dies zu einer machtvollen Wiedergabe: In punkto Druck, Dynamik, Pegelfestigkeit und Bassvolumen lässt die A 55 keine Wünsche offen. Deshalb ist dieser Standlautsprecher vor allem für große Räume gemacht – und für eine kraftvolle, aber zugleich kultivierte Wiedergabe. Denn die A 55 bietet wie die kleineren Modelle der Serie die Vorzüge von Cantons Reference K-Technologie, angefangen bei den Keramik-Chassis über den Tripple Curved Cone-Mitteltöner bis hin zur speziellen Wave-Sicke. Deshalb liefert sie auch bei geringer Lautstärke ein transparentes, plastisches und homogenes Klangbild. Aber eigentlich ist die A 55 der richtige Schallwandler, wenn man mit Blick auf Lautstärke und Tiefton unsere Eingangsfrage – Darf es ein wenig mehr sein? – mindestens ab und zu mit „ja“ beantwortet.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor's Choice
Preis-/Leistung: sehr gut
200812.Canton A55-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
A 55
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Weiß (seidenmatt): 2.144,00 € / Stück
- Schwarz (Hochglanz): 2.144,00 € / Stück
- Kirsche (Echtholzfurnier, Hochglanz): 2.339,00 € / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiß (seidenmatt),
- Schwarz (Hochglanz)
- Kirsche (Echtholzfurnier, Hochglanz)
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):- 1150 x 275 x 485 mm (ohne Sockel und Füße)
- 1150 x 375 x 515 mm (mit Sockel und Füßen)
Gewicht:49,0 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, passiv, Bassreflex
Impedanz:4 - 8 Ω
Hochtöner:1 x 25 mm (Aluminium-Oxyd-Keramik-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran, TCC, Wave-Sicke)
Tieftöner:3 x 192 mm (Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:220 Hz / 3.000 Hz
Nenn- / Musikbelastbarkeit:280 / 440 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Canton A 55
- magnetische Frontabdeckungen
- höhenverstellbare Füße
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Schwedisch, Niederländisch, Polnisch)
Pros und Kontras:+ transparent-klare Wiedergabe
+ mächtiger Tiefbass
+ imposante Dynamik und Pegelfestigkeit
+ sehr gute räumliche Abbildung und Tiefenstaffelung
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen

- Platzbedarf
Benotung:
Editor's Choice
Preis-/Leistungsehr gut

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Lehmannaudio Plattenunterlage – Lieblingsvinyl auf Kork gebettet

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Haben Sie sich schonmal gefragt, ob die Schallplattenwiedergabe trotz oder gerade wegen des hohen Aufwands und der vielen Stellschrauben so beliebt ist? Im Vergleich zur digitalen Musikwiedergabe ist sie jedenfalls eine deutlich größere Spielwiese, schließlich lässt sich am Plattenspieler einiges tüfteln und tauschen: Die Plattentellerauflage zum Beispiel. Wir stellen Ihnen ein brandneues Exemplar vom Audiospezialisten Lehmannaudio vor.

Eine Korkmatte soll klangliche Unterschiede bringen? Im Fall der Lehmannaudio Plattenunterlage ist es so …

Die hochwertige Vinyl-Wiedergabe findet schon seit Jahren immer neue Anhänger und sie erfreut sich wachsender Popularität. Dabei ist es oft aufwändiger und teurer, die klanglichen Potentiale einer Schallplatte vollständig freizulegen, als es bei der digitalen Wiedergabe der Fall ist. Während am CD-Player nur Signal- und Netzkabel individuell wählbar sind, ist man bei der Zusammenstellung eines kompletten Plattenspielers deutlich flexibler. Hier sollen die Hauptkomponenten wie Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer zueinander passen und miteinander harmonieren. Auch weniger offensichtliche Elemente wie die Art der Aufstellung, der Aufstellungsort, Headshell- und Anschlusskabel spielen unbestreitbar eine Rolle. Ebenso die Plattentellerauflage, schließlich hat sie als erstes Kontakt zur Schallplatte. Damit stellt sie die Verbindung vom Tonträger zum Wiedergabegerät her. Es ist also kaum verwunderlich, dass es für dieses wichtige Bauteil unzählige Varianten gibt, die nach unterschiedlichsten klangphilosophischen Überlegungen entwickelt wurden. Eine davon ist die Plattentellerauflage des Analogspezialisten Lehmannaudio aus Köln.

Die Korkmatte sieht einfach aus, basiert aber auf einem durchdachten Konzept.

Zubehör vom Klangspezialisten

Beim Namen Lehmannaudio werden Vinyl-Hörer weltweit hellhörig. Im besten Sinne natürlich, denn insbesondere Analoghörer hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder begeistert. Hinter Lehmannaudio steht der Ingenieur und Firmengründer Norbert Lehmann, der bereits seit über dreißig Jahren in der Branche aktiv ist. Besonders mit seinen Phonovorverstärkern vom kleinen Black Cube bis zum großen Silver Cube hat der Ingenieur unzählige Schallplattenhörer glücklich gemacht. Dabei steht wohl kein Produkt so exemplarisch für den Erfolg wie der Black Cube (Statement). Dieser kompakte Phonoverstärker ist zum einen bezahlbar und außerdem ziemlich klein. So findet er bequem überall Platz und eignet sich insbesondere als Upgrade zum integrierten Phonoeingang an modernen Vollverstärkern. Klingen tut der kleine nämlich wie ein Großer und lässt daher kaum etwas vermissen. Wer dennoch nach mehr verlangt, der kann den Black Cube mit einem größeren Netzteil updaten oder aber zu einem der größeren Modelle greifen.

Der Black Cube SE II ist ein kompakter Phono-Vorverstärker, der sich geschmeidig in das Wohnambiente einfügt.

Das passende Zubehör macht den Unterschied

Wir hatten fast die gesamte Modellpalette bereits im Test und auch wir sind nachhaltig beeindruckt. Analogkompetenz ist bei Lehmannaudio also definitiv vorhanden. Auch die Kopfhörerverstärker aus gleichem Hause überzeugen selbst anspruchsvollste Ohren. Nun trägt Norbert Lehmann schon länger den Gedanken mit sich herum, auch passendes Zubehör zur hochwertigen Musikwiedergabe anzubieten. So sind universelle Gerätefüße und Gerätebasen in Planung. Besonders letztere machen neugierig, denn sie sollen nicht nur mechanisch entkoppeln, also Vibrationen abhalten, sondern auch magnetisch und elektrisch Schirmen. Darauf sind wir sehr gespannt! Während sich die Basen jedoch noch in der Konstruktionsphase befinden, ist die Plattentellerauflage aus Kork bereits verfügbar. Eine Plattenunterlage soll klanglich etwas bringen? Was Nicht-Vinylisten vielleicht kaum glauben können, hat in den meisten Fällen aber durchaus Einfluss auf den Sound. Hier soll das ebenso sein. Darum haben wir sie zum Test bestellt und natürlich gleich ausprobiert.

In der Nahaufnahme schon zu sehen: Die Plattenunterlage ist sehr gut verarbeitet.

Hart oder weich?

Wie gesagt: Die Plattentellerauflage stellt das verbindende Element zwischen Schallplatte und dem darunter liegenden Plattenteller dar. Dass sie also einen gewissen Einfluss auf den Klang haben muss, liegt auf der Hand. Hier gibt es zwei Konstruktionsphilosophien:
Einerseits die harte Ankopplung an den Teller. Diese finden wir häufig bei Masse-Laufwerken mit Kunststoffteller, die von Haus aus schon eine gewisse Dämpfung mitbringen. Die Alternative sind Metallteller mit dünnen Auflagen aus Filz, Kork oder Gummi zur Entkopplung von Platte und Teller. Das kennt man von vielen Subchassis- oder Brettspielern wie dem Thorens TD 1601 mit dicker Gummiauflage, dem legendären Linn LP12 oder den neu aufgelegten ELACs mit Filzmatte. Während die harte Ankopplung häufig mit Plattenklemmen kombiniert wird, die eine noch intensivere Verbindung von Platte und Teller herstellen, kommt das bei der „schwimmenden“ Variante seltener vor. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel.

Eine Korkunterlage empfiehlt sich bevorzugt im Einsatz an Brettspielern.

Dritte Variante

Beispielsweise verklebt der britische Hersteller AVID die Korkauflage mit dem Teller spannt und die Platte mit einer Schraubklemme darauf fest. Für solch einen Fall sind Auflagen aus dem Zubehör, wie unsere Lehmann-Auflage natürlich nicht zu gebrauchen. Für alle Dreher mit wechselbarer Plattentellerauflage beziehungsweise ganz ohne eine solche ist mein Testexemplar jedoch eine Alternative. Dabei gehört mein Testmodell zur Gattung der schwimmenden Plattenlagerung. Tatsächlich setzt sie das entkoppelnde Element so konsequent um wie kaum andere, denn sowohl Filz- als auch Korkmatten sind häufig nur wenige Millimeter stark und haben daher nur eine begrenzte Effektivität. Darum ist die Lehmann-Plattentellerauflage mit ca. sechs Millimetern Stärke deutlich dicker ausgefallen als die vieler Mitbewerber. So möchte der Hersteller eine maximal entkoppelnde Wirkung der Auflage sicherstellen. Dafür ist die Rinde der Korkeiche die perfekte Wahl, denn das natürliche, warme Material bietet mit seiner porösen Struktur einen natürlichen Widerstand gegen die Ausbreitung von Vibrationen.

Der große Unterschied zu den meisten Korkmatten der Konkurrenz: Die Lehmannaudio-Matte ist satte sechs Millimeter stark.

Lehmannaudio steht für Details

Die Inbetriebnahme der Korkauflage ist erwartungsgemäß kinderleicht: Sie ersetzt die bisherige Plattentellermatte oder wird als Add-on auf Plattentellern betrieben, für die vom Hersteller keine Plattentellerauflage vorgesehen ist. Wegen der erwähnt üppigen Stärke sollte jedoch unbedingt der Vertikal Tracking Angle des Tonarms kontrolliert werden. Vermutlich muss die Höhe des Tonarms bei Verwendung der Matte angepasst werden. Wie’s geht, das steht in der Anleitung zum Tonarm. Mehr zum Thema Tonabnehmerjustage finden sie auch in meinem Test des Goldring E3. Liegt die Lehmann-Matte auf dem Teller, so fallt auf, dass sie mit 295 Millimetern Durchmesser etwas kleiner ausfällt, als eine Schallplatte. Dies hat den Vorteil, dass die Platte etwas übersteht und so leichter vom Teller zu heben ist. Damit die Platte vollflächig aufliegt, hat die Matte in der Mitte eine großzügige Labelvertiefung. Für den Klangtest nimmt die Lehmann-Auflage auf meinem Thorens TD 160 Platz.

Aufgrund der Mattenstärke empfiehlt es sich das Tonarm-VTA anzupassen.

Körperhaft

Die originale Gummimatte hat etwa die gleichen Abmessungen, wodurch Anpassungen hier nicht notwendig sind. Der erste klangliche Eindruck ist durchaus positiv. Die Wiedergabe wirkt tatsächlich offen, luftig und raumfüllend. Bei genauerem Hinhören frage ich mich, ob der wohlige Klang wohl dadurch bedingt ist, dass die Höhen vielleicht etwas gefälliger klingen. Der Wechsel zurück zur originalen, schwere Gummimatte verleiht dem Klang im direkten Vergleich etwas mehr Nachdruck und Verbindlichkeit. Mir gefällt die Lehmann-Plattentellerauflage in diesem Setup jedoch ziemlich gut. Stimmen erscheinen etwas Körperhafter und die Gitarren auf „Ghosts Of West Virginia“ klingen wärmer und etwas schöner nach Röhre. Auch Frank Zappas “One Size Fits All“ fühlt sich wohl auf dem Korkbett. Der Opener „Inca Roads“ klingt weich und – passend zum Text – surreal und ätherisch. Die zweite Seite erscheint mit Thorens-Matte dagegen erneut kühler und präziser aber auch etwas detaillierter. Am Ende bleibt es Geschmacksache, was man bevorzugt.

Da die Lehmannaudio-Unterlage “nur” 295 Millimeter im Durchmesser misst, steht die Platte einige Millimeter über. So lässt sie sich bequem vom Teller heben.

Auf den Unterschied achten

Beide Varianten bieten ihre Vorteile. Für engagierte und eingefleischte Vinyl-Enthusiasten stellt sich sicher nicht die Frage ob Kork oder Gummi. Wer eine umfangreiche Plattensammlung besitzt, wird sicher sowohl eine Kork- und eine Gummimatte im Zubehör-Schrank haben. Je nach Musikgenre, Geschmack oder aktueller Verfassung haben beide ihre Daseinsberechtigung. Wichtig ist nur, dass man sich in beiden Varianten für die richtigen Matten entscheidet, denn hier gibt es große Unterschiede. Beispielsweise in der Stärke, in der Dichte, der Materialwahl und in der Fertigungspräzision. Wenn Sie vor der Kaufentscheidung einer Plattenunterlage stehen, schauen Sie sich die angebotenen Modelle genau an. Günstigen Korkmatten bröseln manchmal schon ein wenig vor sich hin. Oder das Mittelloch und die Labelvertiefung beispielsweise oft nicht symmetrisch in der Mitte. Das ist bei der Lehmannaudio Plattenunterlage aus meinem Test ausdrücklich nicht der Fall. Hier stimmt jedes Maß auf den Millimeter genau!

Fazit

Die Lehmannaudio Kork-Matte ist mit sechs Millimetern Stärke fast doppelt so dick wie die meisten ihrer Mitbewerber. Den üppigen Materialeinsatz begründet der Hersteller damit, dass die maximale Wirksamkeit des natürlicherweise stark dämpfenden Materials erst ab einer gewissen Dicke eintritt. Nach dem ausgiebigen Hörtest kann ich diese Argumentation nachvollziehen und bestätigen. Mein für den Test herangezogener Thorens wandelte sich durch die Lehmann-Korkauflage klanglich hörbar in Richtung einer entspannteren und weicheren Spielweise. Welche Matte einem letztlich besser gefällt, hängt vom Rest der Kette, der Situation und sicher auch vom eigenen Geschmack ab. Falls Ihre Kette gelegentlich dazu neigt, etwas zu technisch und analytisch zu klingen, empfiehlt sich die Lehmann-Plattentellerauflage aus dickem Kork aber auf jeden Fall. Auch wenn Ihnen einfach der Sinn nach etwas Neuem steht oder Sie Spaß am Optimieren Ihres Plattenspielers haben, so ist diese Lehmannaudio Kork-Matte einen Versuch wert.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

89

89

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Technische Daten

Modell:Lehmannaudio
Plattenunterlage
Gerätekategorie:Phono-Zubehör
Preise:69,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Kork
Vertrieb:Lehmannaudio, Köln
Tel.: +49 221 29493320
www.lehmannaudio.com
Durchmesser:- 295 mm
Pros und Contras:+ einfache Inbetriebnahme
+ sehr gute Verarbeitung
+ leicht wärmerer Klang
+ Präzise Fertigung
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:gut - sehr gut

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Wireless Smart-Speaker Denon Home 350 – Stereo-Sound in XXL

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Er ist das Flaggschiff der Denon Home-Reihe und glänzt deshalb auch mit der Spitzenausstattung der Serie: Der Home 350 bietet durch sein aktives Drei-Wege System, das clevere Soundprocessing und das voluminöse Gehäuse einen Stereo-Klang, der sich mit ausgewachsenen Standlautsprechern misst. Der Wireless Smart Speaker ist mit dem Streaming/Multiroom-Standard Heos ausgestattet: So integriert er sich via WLAN oder LAN ins heimische Netzwerk – für eine HiRes-Beschallung als Stand Alone-Gerät oder im Verbund mit weiteren Komponenten als Multiroom-System im ganzen Haus. Zur komfortablen Bedienung mit der ausgereiften App kommt die Sprachsteuerung über Siri, Google Assistant oder Amazon Alexa. Wie klangstark und clever der Denon Home 350 in der Praxis ist, finden wir nun heraus.

Hochattraktiv und wohnraumfreundlich: Der Home 350 kommt ohne sichtbare Knöpfe und Schalter aus – und verbirgt damit clever, wie Smart dieser Speaker ist.

Mit der neuen Home-Serie ist Denon ein echtes Design-Highlight geglückt: Die Smart Speaker dieser Reihe besitzen eine elegant-dezente, wohnraumfreundliche Anmutung und machen gleich auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck. Das gilt natürlich auch für den Home 350: Er ist wie seine Serien-Geschwister, von denen wir bereits den Denon Home 250 getestet haben, in den Varianten Schwarz und Weiß erhältlich. Der geschmeidig abgerundete Kunststoff-Korpus ist dabei großflächig mit einer attraktiven melierten Stoffbespannung überzogen. Diese Wasser und Schmutz abweisende Umhüllung ist in der weißen Variante in Hellgrau, in der schwarzen Variante in Anthrazit gehalten. Die Oberseite des Home 350 prägt aber eine glänzend weiße respektive schwarze Plexiglasscheibe. In dieses sauber eingelassene Topcover ist wiederum ein berührungsempfindliches Bedienfeld integriert, das mit einem Annäherungssensor ausgestattet ist. Führt man seine Finger nun hin zu diesem spiegelnden Plateau, erscheinen auf der linken Seite wie von Zauberhand illuminiert die Zahlen „1“ bis „6“. Sie entpuppen sich als Schnellwahltasten: Berührt man eine Ziffer, wählt man eines von sechs „Quick Select“-Presets an. Diese Presets erstellt man selbst, indem man oft benutzte Einstellung abspeichert. So hat man schnellen Zugriff auf die Lieblingssender im Radio oder eigene Playlists. Clever! Zugleich erstrahlen auf dem Topcover rechterhand die Zeichen „+“, „-“ und „Start/Pause “. Durch die Berührung dieser Symbole erreichen wir die Erhöhung und Verringerung der Lautstärke sowie das Starten und Stoppen der Musik. Das ist sehr schön gelöst. Knöpfe und Schalter sucht man deshalb vergebens. Und so ist mit Ausnahme der kleinen Betriebs-LED auf der Front keine Technik zu sehen. Auf diese Weise integriert sich der Home 350 trotz seiner doch beachtlichen Gehäusemaße von 23 mal 38 mal 18 Zentimeter äußerst angenehm in das Wohnambiente.

Stylisch und mit Wow-Effekt: In die Oberseite ist ein Touch-Bedienfeld integriert, das erst bei Annäherung der Hand illuminiert wird. Diese Freiheit von klassischen Bedienelementen sorgt für eine sehr klare, moderne Optik.

Das Soundsystem: Drei Wege und sechs Amps für erwachsenen Stereo-Klang

Das voluminöse Gehäuse begünstigt einen voluminösen Klang, doch eigentlich sorgt dafür die üppige Ausstattung des Audio-Systems: Als einziger Lautsprecher der Home Serie bietet der 350er eine echte Stereo-Wiedergabe mit einem dezidierten Drei-Wege-System – also mit einzelnen Chassis für Höhen, Mitten und Bässe für jede Seite. Diese insgesamt sechs Chassis fordern ihren Platz: Die beiden 20-Millimeter-Tweeter und die beiden 50-Millimeter-Mitteltöner fassen auf der Front einen 165-Millimeter-Woofer ein. Der zweite Tieftöner hingegen verrichtet seine Arbeit auf der Rückseite des Gehäuses. Die Woofer schallwandeln also Rücken an Rücken. Dabei schwingen sie gleichphasig, das bedeutet: Ihre Membranen bewegen sich beide gleichzeitig nach außen oder innen. Durch dieses sogenannte Push-Push-Prinzip heben sich die Kräfte, die durch das Schwingen der Woofer auf das Gehäuse wirken, weitgehend auf. Das Gehäuse vibriert nicht, die Wiedergabe wird dadurch präzisier. Ebenfalls zugunsten der Präzision wird jedes der insgesamt sechs Chassis von einem eigenen Class D-Verstärker angetrieben. Diese Verstärker sind klein, leicht und hocheffizient, sie erzielen einen hohen Wirkungsgrad und bieten damit eine große Leistungsfähigkeit. Das ist ideal für einen kompakten Smart Speaker, und so kommen hier 140 Watt Verstärkerleistung zusammen. Der nächste Smart Speaker dieser Serie, der Home 250, ist da schon auf ein Zwei-Wege-System mit vier Chassis plus Passivmembran beschränkt, die von vier Verstärkern angetrieben werden. Hier deutet sich allein schon durch den Aufbau und die Ausstattung des Audiosystems die Überlegenheit des Home 350 an: Er bietet als Maximalpegel satte 104 Dezibel und spielt runter bis zu beeindruckenden 32 Hertz. Das gelingt auch durch den Einsatz eines digitalen Soundprozessor – und so überflügelt der Home 350 in punkto Pegel- und Bassangaben so manchen konventionellen, passiven Standlautsprecher.

Das Drei-Wege-Stereo-Soundsystem, hier einmal anhand der schwarzen Variante des Home 350 sichtbar gemacht und in einer sogenannten Explosionsdarstellung verdeutlicht: Die Hochtöner sind zugunsten einer räumlicheren Abbildung leicht nach außen gerichtet, darunter sitzen die Mitteltöner, im Zentrum thront der Tieftöner. Der Zweite Woofer sitzt in gleicher Position auf der Rückseite.

Anschlüsse und Streaming-Möglichkeiten

Bei den Anschlüssen bietet sich uns die gleiche Vielfalt wie beim Home 250 und beim Home 150. Wir fangen bei den physischen Inputs an. Hier bietet der Smart Speaker analogseitig einen Aux In in Gestalt einer Miniklinkenbuchse. Digitalseitig entdecken wir einen USB-A-Port für den Anschluss eines USB-Sticks oder einer Festplatte, die FAT32-formatiert ist. Hierüber lassen sich HiRes-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit sowie DSD-Files bis DSD128 zuspielen. Die gleiche HiRes-Qualität ist über die daneben platzierte Ethernet-Buchse möglich. Über diese RJ45-Buchse wird der Home 350 ins heimische LAN integrieren. Es geht aber auch kabellos – und damit sind wir bei den unsichtbaren Streaming-Möglichkeiten: Der Home 350 lässt sich ebenso per WLAN einbinden. Das erkennen wir an dem kleinen Connect-Taster, mit dem die WiFi-Verbindung hergestellt werden kann. Per WLAN ist der Home 350 genauso Hi-Res-fähig wie über LAN und USB. Wie es sich für einen Smart Speaker heutzutage gehört, streamt der Home 350 natürlich auch über Bluetooth, die Musikzuspielung via Blauzahn-Funk geht zugunsten des guten Klangs über den Codec aptX. Alternativ bietet der Home 350 aber auch AirPlay 2 als Streamingweg für alle iPhone-, iPad- und iPod touch-Besitzer. Über AirPlay 2 kann der Home 350 auch Musik von iTunes und Apple Music spielen.

Der Home 350 bietet als Schnittstellen und Streaming-Möglichkeiten USB-A, LAN, Bluetooth und – nicht sichtbar – WLAN sowie Apple AirPlay 2,. Mit einem Miniklinken-Eingang ist auch ein analoger Anschluss vorhanden.

Heos für Streaming und Multiroom-Betrieb

Um diese Konnektivität nutzen zu können, ist der Home 350 mit dem Streaming/Multiroom-Standard Heos ausgestattet. Dank dieser ausgereiften Plattform und der zugehörigen App läuft die Einrichtung und Bedienung des Smart Speakers schnell und bequem. Über Heos funktionieren dann auch das Streaming und die Einbindung in ein Audio-Ensemble oder in ein Multiroom-Beschallungssystem. So kann man den Home 350 entweder allein betreiben, oder, wenn man es noch satter im Klang möchte, mit einem zweiten Home 350. Dann wird pfiffigerweise die Konfiguration der Lautsprecherchassis so angepasst, dass der linke Home 350 nur den linken Kanal wiedergibt und der rechte 350er ausschließlich den rechten Kanal. Dadurch gelingt auch so eine richtige Stereo-Wiedergabe – nun aber mit doppeltem Pegel. Wem das noch immer nicht genügt, der bindet jetzt noch einen Heos-tüchtigen Subwoofer wie den Denon DSW-1H ein. In dieser Weise lassen sich übrigens auch die kleineren Serien-Geschwister Home 250 und Home 150, als Stereo-Paar oder Satelliten/Subwoofer-System koppeln. Mit ihnen kann der Home 350 ebenso in einem Beschallungsverbund agieren. Zudem ist er in Kombination mit einer Heos-fähigen Soundbar wie der von uns ebenfalls bereits getesteten Denon DHT-S716H auch als Rear-Lautsprecher in einem 5.1-Heimkino-Setup einsetzbar. Die Kopplung des Home 350 geht also mit allen Geräten, die mit Heos ausgerüstet sind – also auch mit älteren Denon-Devices und etlichen Komponenten der Marke Marantz. Heos ermöglicht damit den Aufbau eines Multiroom-Systems für mehrere Räume oder gleich für das ganze Haus. Das Streaming in andere Räume zu den dort stehenden Heos-Komponenten funktioniert selbst kabellos in HiRes-Qualität. Kommt es aufgrund der hohen Datenmengen dabei zu Aussetzern, lässt sich zur Stabilisierung die Qualität von „Hoch“ auf „Normal“ setzen.

Mit der Heos-App hat man schnellen Zugriff auf die Eingänge, Quellen und Zuspieler sowie auf zahlreiche Online-Musikdienste (Bild 1), darunter auch Spotify. Hier ist der Home 350 im Verbund mit zwei kleineren Home 150 und der als “Wohnzimmer” bezeichneten Soundbar DHT-S716H zu sehen (Bild 2). Wer über Spotify Musik hört, bleibt entweder in der App des Online-Dienstes (Bild 3) – oder kehrt zurück zur Heos-App (Bild 4).

Ausgereifte App für Musikmanagement und Musikdienste

Die Musik kann dabei in den einzelnen Gruppen oder Räumen verschieden sein: James Taylor im Wohnzimmer, Supermassive im Bad, Galantis in der Küche – das geht alles gleichzeitig. Ein derartig vielfältiges Beschallungs-Management verlangt natürlich nach einer App – und diese Bedienoberfläche, die es für iOS und Android kostenfrei im jeweiligen Store gibt, ist ebenso reif wie das Heos-System. Die Heos-App ermöglicht die einfache Einrichtung und Einbindung des Home 350 und danach seine Gruppierung mit weiteren Lautsprechern samt Zuweisung zu den gewünschten Räumen. Das alles geht flott mit den Fingern: Ziehen, Tippen, fertig. Die Geräte- und Raumnamen können dabei nach Belieben geändert werden. Die App dient aber ebenso der Steuerung und Verwaltung der verschiedenen Eingänge und Quellen. Überdies ermöglicht sie den Aufbau einer Musikbibliothek, sie speist sich aus Files der USB-Festplatte oder der NAS, also des Dateiservers, der über das heimische Netzwerk integriert ist. Diese Musikbibliothek kann man nun in der App nach verschiedenen Kriterien sortieren und filtern, etwa nach Ordner, Genre, Artist oder Album. Aus dem Musikbestand lassen sich persönliche Playlists erstellen und die Warteschlange mit den als nächstes zu spielenden Songs bestücken. Neben der eigenen Musik ist auch das Angebot der Online-Musikdienste Amazon Music, Deezer, Napster, SoundCloud, Spotify und Tidal nutzbar, wenn man einen oder mehrere entsprechende Accounts dafür besitzt. Apple-User können zudem noch Qobuz nutzen – über AirPlay 2 und mit der App des Dienstes. Android-Benutzer haben hingegen den Vorzug, dass der Home 350 als Roon Endpoint zertifiziert ist und damit auch über diese bezahlpflichtige Musikmanagement/Streaming-Plattform einsetzbar ist. Kostenfrei und direkt mit dem Home 350 nutzbar ist hingegen TuneIn, über diesen Dienst hat man Zugang zu den Internet-Radiostationen dieser Welt.

Über die App lassen sich mit weiteren Heos-kompatiblen Lautsprechern Beschallungs-Gruppen und -Räume einrichten – etwa vier Smart Speaker in vier verschiedenen Räumen, die alle unterschiedliche Musik spielen (Bild 1), oder drei Speaker, die als Gruppe agieren und dieselbe Musik spielen (Bild 2). Das Hinzufügen oder Entfernen von Lautsprechern geht kinderleicht mit einer Fingerbewegung. Hier fügen wir den Home 350 hinzu, wobei die App zuvor fragt, ob er als Surround-Lautsprecher für die Soundbar dienen soll (Bild 3, 4).

Berührungslose Bedienung: Die Sprachsteuerung

Berührungslose Bedienung: Die Sprachsteuerung
Über die Quick Select-Buttons auf dem Home 350 und über die App auf dem Smartphone hinaus gibt es eine dritte Möglichkeiten, den Smart Speaker zu bedienen: die Sprachsteuerung. Heos unterstützt den Google Assistant und Amazon Alexa – allerdings sind dafür die entsprechenden externen Geräte nötig, im Falle von Alexa also ein Amazon Echo-Device. Für die Alexa-Nutzung muss man außerdem noch die Heos Home Entertainment Skill in der Amazon Alexa App herunterladen. So oder so kann man kontaktlos die Lautstärke regeln, Songs abspielen und anhalten, Tracks überspringen und etliches mehr. Da der Home 350 auch mit Apple AirPlay 2 ausgerüstet ist, lässt sich die Sprachsteuerung ebenso über Apples eigenen Sprachassistenten Siri vornehmen.

Der Home 350 ist auch sprachsteuerbar: mit der entsprechenden Hardware-Erweiterung einerseits, wie hier abgebildet, über Amazon Alexa, andererseits via Google Assistant. Hinzu kommt Siri, was dank Apple AirPlay 2 ohne weitere Hardware funktioniert.

Aufstellung und Einrichtung

Der Home 350 ist schnell und einfach aufgestellt und eingerichtet. Seine gummierten Füße absorbieren bis zu einem gewissen Grad Vibrationen, dadurch kann der Smart Speaker auch gut auf Low Boards gestellt werden. Denon empfiehlt einen Wandabstand von acht bis 30 Zentimeter, um eine optimale Klangqualität zu erreichen. Über die App kann man im Menüpunkt „Aufstellung“ auswählen, ob der Lautsprecher entfernt von Wänden steht, in der Nähe einer Wand oder auf einem Regal positioniert ist oder in einer Ecke untergebracht ist. So wird die Basswiedergabe für jede dieser Aufstellungssituationen optimiert. Hier sollte man sich dann trotzdem noch ein wenig Zeit zum Ausprobieren nehmen, denn gerade durch den nach hinten strahlenden zweiten Tieftöner verändert sich in Abhängigkeit zum Wandabstand die Basswiedergabe. Durch ein eingelassenes Metallgewinde im Gehäuseboden und die mitgelieferte Befestigungsschraube bietet der Home 350 auch die Möglichkeit der Wandmontage oder der Positionierung auf einem Stativ. Eine Aufstellung auf Ohrenhöhe liefert das beste Klangergebnis, darum platzieren wir den Home 350 erst mal auf das Roterring Belmaro Reto Low, das Board harmoniert prima mit der Höhe unseres Sofas. Nun schließen wir den Home 350 ans Netz an – und damit ist die Verkabelung auch schon fertig, weil wir den Smart Speaker kabellos, also über das WLAN, betreiben möchten. Wer ihn lieber per LAN ins heimische Netzwerk einbinden möchte, was je nach Datenmenge des zu spielenden Files eine stabilere Wiedergabe bringen kann, steckt jetzt noch in die Network-Buchse ein LAN-Kabel. Das gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Die Einbindung geht ultrafix: WPS-Taste am Router und Connect-Taste am Speaker drücken, prompt erscheint der Home 350 in der Heos-App, die wir uns vorher auf das Tablet gezogen haben. Prima! Alternativ geht die Einrichtung auch über die App, hier hilft sogar ein Assistent mit einer Schritt-für-Schritt-Einrichtung. Der Home 350 stellt uns abschließend noch die Frage, wo wir ihn hinstellen. Wir wählen die passende Einstellung „In der Nähe einer Wand oder auf einem Regal“ – und schon kann es losgehen.

Die einzig sichtbare Technik ist die Status-LED-Anzeige. Sie indiziert durch verschiedene Farben und Leuchtmodi den aktuellen Zustand des Home 350.

Offenheit, Druck und Tiefgang: Der Denon Home 350 in der Praxis

Wir sind gerade wegen der Drei-Wege-Auslegung und der Bestückung mit zwei dezidierten Tieftönern gespannt, was der Home 350 an Power und Bass liefern kann. Dafür greifen wir gerne auf „Morph The Cat“ von Donald Fagen zurück. Das klasse produzierte Stück ist für seinen mördertiefen Bass bekannt, der auch direkt zu Beginn prominent und im Verbund mit Schlagzeug und Gitarre das musikalische Thema des Songs einführt. Wir tippen in der App auf Play – und bekommen gleich nach den ersten Sekunden große Augen: Unglaublich, was aus diesem kompakten Speaker an Sound herauskommt! Der Bass hat richtig Tiefgang und ertönt mit jener Mächtigkeit, Schubkraft und Fülle, die wir von ausgewachsenen Standboxen erwartet hätten. Wow! Dazu liefert der Home 350 bereits einen beträchtlichen Pegel, es ist bereits ordentlichst laut, obwohl wir gerademal die Einstellung „50“ erreicht haben – die Skala geht bis „100“. Das „wie von einer ausgewachsenen Standbox“ sollten wir noch ein wenig erklären. Diese Fülle wollen alle kleineren Lautsprecher gerne bieten, doch bei etlichen merkt man, dass sie bei kräftigem Bass und hohem Pegel den Sound komprimieren, auch schon vorher klingt die Wiedergabe oft ein wenig angestrengt. Nichts davon beim Home 350: Er bietet diese Offenheit, den Druck und den Tiefgang, für den eigentlich viel mehr Gehäusevolumen und Membranfläche nötig wären. Dies kann man heute durch cleveren Einsatz eines Soundprozessors und von Class D-Verstärker erreichen – und hier haben die Denon-Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Chapeau!

Die Positionierung auf einem separaten Standfuß, den es wahlweise in Schwarz oder Weiß gibt (Hersteller: SoundXtra, Vertrieb: Peditec), ist optisch attraktiv und akustisch Vorteilhaft: So kann kein Sideboard mitschwingen und den Klang verunklaren.

Transparenz und Detailreichtum

Der ausgezeichnete Eindruck bleibt auch erhalten, wenn wir mit der Lautstärke nach oben gehen. Wir sind mittlerweile bei einem Pegel, mit dem wir auch der Nachbarschaft unseren Musikgeschmack nahebringen. Trotzdem bleibt der Klang klar. Das ist gerade bei einem dicht produzierten Stück wie „Morph The Cat“ eine Hochleistung, denn Fagen wird von einer elfköpfigen Begleitband unterstützt. Neben Schlagzeug und Bass agieren hier noch Keyboards, Bläsersektion, vier Gitarren, Marimba, Vibraphon und Backgroundchor, was insgesamt ein dichtes, komplexes Klanggefüge ergibt. Der Home 350 behält aber den Durchblick – und wir deshalb auch: Selbst die Bläserstimmen im Hintergrund sind deutlich identifizierbar. Damit sind wir schon bei der Darstellung: Der Home 350 liefert eine eher konzentrierte Stereo-Abbildung, die imaginäre Bühne hat in ihrer Breite also Grenzen, sie geht aber links und rechts weit über den Lautsprecher hinaus. Damit liefert der Home 350 das für einen kompakten Smart Speaker machbare Maximum. Wer mehr Bühnengröße möchte, kommt um eine Zwei-Lautsprecher-Lösung nicht umhin. Auch die Tiefenstaffelung der Instrumente sorgt für eine sehr ordentliche Räumlichkeit. Das haben wir mit verschiedenen Stücken ausprobiert, weil die Fagen-Nummer doch sehr dicht produziert ist. Bei „Trashbox“ etwa, einer groovenden Nummer zwischen Lounge, Jazz, Soul und Latin, die die Band DePhazz Live im Berliner A-Trane aufgenommen hat und die uns als HiRes-Files in der Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit vorliegt, ist das Musikeraufgebot weniger massiv: Drums, Kontrabass, Keyboard, Saxophon und Leadgesang teilen sich die Bühne – und finden mit dem Home 350 eine gute Aufstellung auf der Bühne: Drums und Bass hinten, die Melodieinstrumente davor, am Bühnenrand direkt vor uns dann prominent die Sängerin Pat Appleton. Auch bei diesem Song sind wir wieder von der großen Transparenz und Aufgeräumtheit der Wiedergabe beeindruckt. Das resultiert auch in einer detailreichen Wiedergabe, gerade beim attraktiven Gesang sind die Feinheiten alle hörbar, mit denen uns Pat Appleton um den Finger wickelt, indem sie mal gurrt , mal raunt, mal haucht, mal lasziv und mal cool klingt. Das ist ein echter Hochgenuss.

Home 350 auf Wandhalterung (200807.Denon-Home350.B7)
Mit einer passenden Halterung (Hersteller: SoundXtra, Vertrieb: Peditec) kann der Smart Speaker auch wandmontiert betrieben werden.

Erwachsener Klang, Flexibilität bei der Aufstellung

Durch die Einstellungsmöglichkeiten können wir den Sound auch noch nach unserem Gusto anpassen. Die Höhen, die von „-5“ bis „+5“ veränderbar sind, werden dabei moderat abgesenkt oder betont, der Sound wird also nie dumpf oder aggressiv. Das ist eine sehr geschmackvolle Regelmöglichkeit. Bei den Bässen fällt die Veränderung etwas deutlicher aus. Zusätzlich lässt sich der Tiefton ja auch über die Angabe des Aufstellungsortes verändern. Wir wählen mal die Option „In einer Ecke oder in der Nähe zweier Wände“. Damit erreichen wir im Bass eine Definiertheit, die uns bei sehr hohen Pegeln noch besser gefällt. Offenbar wird hier nicht nur stumpf der Bass abgesenkt, sondern ein komplexeres Soundprocessing betrieben. So ist die Definiertheit und Präzision am besten. Und wieder staunen wir, wie erwachsen der Klang des 350 klingt! Wo wir gerade bei den Aufstellungs-Einstellungen sind, probieren wir doch mal aus, wie sich der Home 350 im Raumwinkel macht. Zur Erschwerung der Bedingungen platzieren wir ihn auf einem halbleeren Kubus, der der Aufbewahrung von LPs dient und das Dröhnpotenzial dieser Aufstellung erhöht. Ohne Korrektur ist der Sound, wie erwartet, zu bassintensiv, trotzdem staunen wir wieder …o.k., das hatten wir schon. Mit der Wahl des „Ecken“-Modus erreicht der Klang dann wieder eine schöne Balance. Wir stellen den Home 350 nun zurück auf das Board und hören mal bei geringer Lautstärke, quasi im Nebenbei-Modus, während wir diesen Test hier korrekturlesen. Dabei fällt uns auf: Dieser Smart Speaker liefert auch bei niedrigem Pegel ein sehr transparentes, ausgewogenes und plastisches Klangbild. Und so stellen wir diesen Test angenehmst beschallt mit der wunderbaren Eagles-Aufnahme und der auch leise beeindruckenden Home 350-Wiedergabe vom „Hotel Caifornia“ fertig. Happy End!

Mit einem modernen Ambiente harmoniert der Home 350 besonders gut.

Fazit

Der Denon Home 350 stellt überaus eindrucksvoll unter Beweis, dass er das Flaggschiff der Wireless Smart-Speaker-Reihe Denon Home ist. Klanglich liefert er einen Stereo-Sound in XXL, in Punkto Bass und Druck kann er es mit einem konventionellen Standlautsprecher aufnehmen. Dabei klingt der Home 350 geradezu verblüffend souverän-erwachsen: Die ausgezeichnete Wiedergabe bleibt auch bei hohen Pegeln präzise und klar. Diese klanglichen Meriten verdanken sich seiner Spitzenausstattung. Als einziges Modell der Serie bietet der Home 350 ein dezidiertes Drei-Wege-System für die Beschallung in echtem Stereo. Dabei wird jedes Chassis mit einem eigenen Class-D Verstärker angetrieben. In punkto Konnektivität punktet der Home 350 insbesondere mit dem Streaming/Multiroom-Standard Heos. Hierüber lässt er sich via WLAN oder LAN ins heimische Netzwerk integrieren und kann so, aber auch über USB, eine Beschallung in HiRes-liefern – sei es als Stand Alone-Gerät, sei es im Verbund mit weiteren Heos-Komponenten als Mutliroom-System. Bluetooth aptX und AirPlay 2 runden das Streaming-Portfolio ab. Dank der ausgereiften Heos-App sind die Einrichtung und Einbindung wie auch das Musikmanagement samt Nutzung etlicher Online-Musikdienste einfach und übersichtlich. Hinzu kommt die Sprachsteuerung über Siri, Google Assistant oder Amazon Alexa. Das Sahnehäubchen ist das attraktive Design: Der wohlgeformte Home 350 kommt ohne sichtbare Technik aus und integriert sich somit wunderbar in den Wohnraum.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen, Herstellerbilder

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95

95

94

200821.Denon Home 350-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon
Home 350
Produktkategorie:Multiroom-/Netzwerk-Lautsprecher
Preis:699,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführung:Schwarz, Weiß
Vertrieb:D+M, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):225 mm x 380 mm x 180 mm
Gewicht:6,9 kg
Prinzip:aktiv, 3-Wege, geschlossen
Audiosystem:Stereo, 3-Wege, 6 Class D-Leistungsverstärker
Treiber:- 2 x 20 mm
- 2 x 50 mm
- 2 x 165 mm
Frequenzbereich:32 Hz- 20 kHz
Leistung:140 W
(Nennleistung der
integrierten 6 Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge (analog):1 x Aux In (Klinke, 3,5 mm)
Eingänge (digital):1 x WLAN (802.11a/b/g/n/ac, verwendete Frequenzbereiche: 2,4 GHz, 5 GHz)
1 x Bluetooth aptX
1 x AirPlay 2
1 x USB (Typ A) für FAT32-formatierte Datenträger
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
Unterstützte Formate/Decoder:PCM, FLAC, WAV, m4a, ALAC, MP3, WMA, AAC, DSD, DSF, DFF
Maximale Samplingraten /Auflösungen:USB, LAN, WLAN: PCM 192 kHz / 24 bit, DSD128
Unterstützte Dienste:Amazon Music, Deezer, Napster, SoundCloud, Spotify, Tidal, TuneIn
Lieferumfang:- Denon Home 350
- Netzkabel (2,0 m)
- Befestigungsschraube für Wandhalterung
- Quick Start Guide (ausführliche Bedienungsanleitung online und Download verfügbar)
- Sicherheitshinweise
- Hinweise zum Radio
Optionales Zubehör:- Standfuß in Schwarz oder Weiß (SoundXtra, Vertrieb: Peditec)
- Wandhalterung in Schwarz oder Weiß (SoundXtra, Vertrieb: Peditec)
Pros und Kontras:+ ausgezeichnetes Design
+ klarer, voluminöser, erwachsener Klang
+ 3-Wege-Stereosystem
+ HEOS built-in für kabelloses HiRes-Streaming/Multiroom-Betrieb
HiRes
+ flexible Aufstellung im Raum mit Anpassung
+ ausgereifte App
+ Sprachsteuerung per Siri
+ Alexa-kompatibel
+ Google Assistant-kompatibel
+ beleuchtetes Touch-Bedienfeld mit Näherungssensor für Lautstärke und Schnellwahl
+ 6 Schnellwahl-Tasten
+ Wandmontage möglich

- die App ermöglicht kein Skippen innerhalb eines Musiktracks
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Der Reiz der Röhre: CD 1.10 / AI 1.10 von Canor Audio

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Diese Edel-Kombination verspricht die Faszination des warmen Röhrensounds sowohl für analoge als auch für digitale Quellen: Der Röhren-CD-Spieler Canor Audio CD 1.10 und der Class-A-Röhren-Vollverstärker Canor Audio AI 1.10 bieten als Duo ein CD-Laufwerk, einen HiRes-DAC für PCM und DSD, Schnittstellen für S/PDIF, USB sowie fünf Analog-Eingänge – und dazu mehrere Finessen, die wir in diesem Test entdecken.

Das Design des Canor CD 1.10 (rechts) und des Canor AI 1.10 (links) ist außergewöhnlich und besitzt einen maximalen Wiedererkennungswert. Im Gegensatz zu anderen Herstellern von Röhren-Komponenten verzichtet Canor auf die Inszenierung der glimmenden Kolben.

Canor? Nie gehört? Das kann gut sein, denn das slowakische Unternehmen aus dem kleinen Städtchen Prešov hat viele Jahre vorwiegend als sogenannter OEM-Hersteller Produkte für diverse bekannte Marken gefertigt. Dieses Geschäft betreibt Canor seit Anfang der 1990er Jahre, doch der Gründungsgrund der Manufaktur war der Spaß an der Eigenentwicklung: Der Ingenieur Zdeňek Březovják und seine Mitbegründer haben über die Entwicklung eines Röhrenvollverstärkers zusammengefunden. Dieses erste serienmäßig hergestellte Canor-Kraftwerk war 1995 der Beginn des eigenen Produkt-Portfolios, das zwar klein, aber überaus fein ist – und mit dem sich Canor nun verstärkt auch in Deutschland bekannt machen möchte. Von den in Handarbeit gefertigten HiFi-Komponenten haben wir vor kurzem bereits das Duo Röhren-CD-Player Canor CD 2.10 / Hybrid-Verstärker Canor AI 2.10 getestet. Nun kommt die Kombination CD 1.10 / AI 1.10 – und wieder sind sowohl der CD-Spieler als auch der Verstärker röhrengetrieben. Dies geschieht „im Interesse einer möglichst musikalischen Klangcharakteristik“, wie uns die Firmeninfo verrät. Wir nennen das einfach mal Liebe zum faszinierenden Röhrenklang – und dieser Faszination gehen wir jetzt auf den Grund.

Edel gebürstete Aluminiumfront, hochrobustes und sauberst gearbeitetes Gehäuse: Die Canor-Kombination punktet sofort mit erstklassiger Material- und Fertigungsqualität.

Außergewöhnliches Design …

Ja, das ist mal ein eigenständiger Auftritt! Die Canor-Kombi CD 1.10 / AI 1.10 bietet ein charakteristisches Design mit absoluter Wiedererkennungs-Garantie: Die Fronten, die aus ein Zentimeter dicken, gebürsteten und eloxierten Aluminium-Platten bestehen, sind von einem breiten, glänzend schwarzen Band durchzogen. In dieses Band ist auf der rechten Seite eine ordenrtlich große und richtig auffällige Punktmatrix-Anzeige integriert. Dieses grobe Dot-LED-Display ist ein cleveres-Retro-Design-Element, zumal die LED in Bernsteingelb glimmen. Dies ist zugleich eine Anlehnung an die Firmenfarbe, dementsprechend leuchtet auch das zentral in dem Band platzierte Canor-Logo. Zur Abrundung der Illumination ist das darüber thronende, aus Aluminium gefertigte große Stellrad von einem ebenfalls gelben Lichtkranz eingefasst. Diese Beleuchtung kann man in mehrere Stufen dimmen und sogar ganz abschalten. Das schwarzglänzende Band beschreibt auf halber Strecke eine sanfte Welle, so berührt es nicht das Stellrad, touchiert aber den darunter sitzenden „Power“-Taster. Alle weiteren Taster für die Gerätebedienung sind dezent in den schwarzen Gürtel integriert und hier links und rechts neben dem Firmenlogo platziert. Dieses markante Design prägt sämtliche Canor-Produkte, die durchweg im klassischen 43-Zentimeter-Format gehalten sind. Im Falle unserer Kombi sind sowohl der CD-Spieler als auch der Verstärker stattliche 17 Zentimeter hoch und respektable 37 beziehungsweise 49 Zentimeter tief. Der schwarze Korpus ist jeweils in stabil-dickwandigem, veredelten Stahlblech ausgeführt. Damit präsentieren sich der CD 1.10 und der AI 1.10 als stattlich-stimmiges Ensemble.

Markant-schwarzes Band mit den integrierten Tastern, sanfte Illuminierung und Retro-LED-Anzeige: Front und Bedienelemente sind Canor-charakteristisch.

… und ausgezeichnete Qualität

Die Fertigungs- und Verarbeitungsqualität sowohl der Frontplatte als auch des Gehäuses sind ausgezeichnet, auch ein Blick unter die 4,5 Kilo schwere Haube zeigt einen aufwändigen, überlegten Schaltungsaufbau mit cleverem Platinen-Layout und erstklassigen Bauteilen. Diese Qualität erreicht Canor durch Konstruktion, Entwicklung und Fertigung im eigenen Haus: In einer imposanten Produktionshalle in Prešov werden die Gehäuseteile bis hin zur Oberflächenveredlung gefertigt, die selbst entwickelten Spezial-Platinen über eine automatisierte Fertigungsstraße bestückt und verlötet, die Röhren schließlich mit einem selbst entwickelten Mess-System auf Qualität geprüft und mit ihren Daten erfasst. Das erlaubt ein Matching, also eine Auswahl von Röhren mit identischen Betriebsparametern, was wiederum für eine identische Verstärkung des rechten wie des linken Kanals bürgt. Diese komplette Kontrolle über den gesamten Herstellungsprozess ermöglicht eine exzellente Fertigungsgüte – und die sieht man den Komponenten auch an: Sie strahlen eine angenehme Hochwertigkeit aus. Schauen wir uns zuerst den CD 1.10 an.

Der Canor CD 1.10 in der Aufwärmphase: Während die Röhren sanft auf Betriebstemperatur gebracht werden, erscheint im Display der Firmenname – und es blinkt eine kleine rote LED.

Canor CD 1.10: einerseits CD-Spieler, …

Beim CD 1.10 suchen wir erst einmal die Möglichkeit, unsere CD einzulegen oder einzuzuschieben. Während beim CD 2.10 ein Slot deutlich sichtbar ist, sehen wir hier: nichts. Drücken wir nun aber den „Open“-Taster, so fährt der Player seine Lade aus. Sie ist optisch perfekt in das schwarze Band integriert. Diese Lade wird zugunsten der Stabilität durch links und rechts flankierende Schienen geführt. So fährt der Schlitten auch wieder schön ruhig in den Player, wenn wir nochmals die „Open“-Taste drücken. Prima! Das CD-Laufwerk, in das der Schlitten die eingelegte CD zieht, ist dann doch zugekauft. Hier kommt ein Top-Modell des bestens beleumundeten Spezialisten Stream Unlimited zum Zuge. Canor hat dieses Laufwerk aber über die Schienen hinaus modifiziert, so ist die Dämpfung gegen Vibrationen optimiert. Kommen wir wieder zurück zur Bedienung. Sie können wir auch über den mitgelieferten Ferngeber vornehmen, doch der komplette Funktionsumfang ist nur am Gerät selbst verfügbar. Der große Metallknopf auf der Front erweist sich als dreh- und drückbar. Durch Drücken startet oder pausiert die Wiedergabe, durch Drehen nach links oder rechts springen wir zum vorherigen oder nächsten Track der CD. Alle anderen Funktionen bedienen wir über das Tastenfeld: Stopp der CD, schneller Vor- und Rücklauf innerhalb eines Tracks, Wiederholung eines oder aller Tracks, Dimmen der Beleuchtung – und dann treffen wir auf einen Taster mit der Bezeichnung „INP“.

Die CD-Schublade ist im geschlossenen Zustand perfekt im schwarzen Band versteckt. Im geöffneten Zustand sieht man die Führungsschienen des CD-Schlittens, die Canor zur zusätzlichen Stabilisierung eingesetzt hat.

… andererseits HiRes-DAC für digitale Zuspieler

„INP“ entpuppt sich als Abkürzung für „Input“. Der CD 1.10 kann nämlich nicht nur CDs abspielen, sondern auch Signale anderer digitaler Quellen annehmen, wandeln und für den nachfolgenden Verstärker aufbereiten. Dafür besitzt er einen eigenen DAC. Dahinter steckt ein Konzept: Während andere Hersteller den DAC in den Verstärker integrieren und damit auch den Preis verstärken, hält Canor seine Amps durchweg konverterfrei und verlagert das Digitale in die Zuspieler, die zusätzlich auch als DAC agieren können. Beim CD 1.10 ist mit dem eingebauten Konverter auch die Zuspielung von HiRes-Files möglich. Hierfür bietet der CD 1.10. sowohl einen optischen als auch einen elektrischen S/PDIF-Input, über den PCM-Files bis zur Güte 192 Kilohertz/24 Bit zuspielbar sind. Hinzu kommt ein USB-B-Port, durch den zusätzlich auch DSD-Files bis DSD256 vom Laptop oder Computer gestreamt werden können. Über die Wahl des Inputs und die zugespielte Datenrate informiert uns das Display, das uns im CD-Betrieb dann auch die Tracknummer, die Laufzeit der aktuell gespielten CD und des laufenden Tracks sowie den Status der Repeat-Funktion anzeigt. Der CD 1.10 kann übrigens auf diesen CD-Betrieb beschränkt als reines Laufwerk eingesetzt werden. Dann gibt er über seinen optischen und seinen elektrischen S/PDIF-Out das Signal an einen externen Digital/Analog-Konverter aus. Ein solcher Stand-alone-DAC soll übrigens bald das Canor-Portfolio erweitern.

Mit seinem bordeigenen Konverter und den digitalen Schnittstellen ist der CD 1.10 auch als DAC für externe digitale Quellen einsetzbar.

Analoge Röhren und digitale Filter

Übernimmt hingegen der CD 1.10 die Signalverarbeitung, so sorgt er mit einem Röhrenensemble für das von Canor angestrebte feine, runde, musikalische Klangbild. In der Stromversorgung kommt eine Gleichrichterröhre vom Typ 6CA4 zum Einsatz. In der analogen Ausgangssektion, die direkt auf den D/A-Wandler folgt, wirkt ein Röhren-Quartett: Es besteht einerseits aus zwei Trioden vom Typ 12AX7, der für Audio-Anwendungen entwickelt worden ist und wegen seiner Rausch-, Klirr- und Mikrofonie-Armut sehr beliebt ist. Hinzu kommen zwei Trioden vom Typ 6922, der zur Familie der ECC88-Röhren gehört. Ihr schreiben etlichen Audiophile den detailliertesten Klang unter allen Triodentypen zu. Dieser Röhrensound ist von Canor gesetzt. Als stolzer Besitzer des CD 1.10 hat man aber im digitalen Bereich des Players die Möglichkeit, den Sound zu verändern. Über die „FIL“-Taste auf der Front kann man zwischen zwei Filterarten des DAC wählen. Die Filter sind beim Umwandeln der digitalen Daten in analoge Töne unverzichtbar, sie müssen alle entstehenden Audio-Artefakte fernhalten, die nicht zur originalen Musik gehört. Bei diesen Filtern hat man nun die Wahl zwischen „natürlich“ und „dynamisch“. Die Veränderung der Filterart zeitigt auch eine Veränderung des Klangs. Schließlich gibt der CD 1.10 sein Signal an den analogen Audio-Ausgängen aus – und hier kommt der nächste Pluspunkt: Neben dem unsymmetrischen, mit Cinch-Buchsen realisierten Ausgang gibt es auch einen symmetrischen, mit XLR-Buchsen ausgeführten Line Out. Die symmetrische Signalführung ist wegen ihrer Resistenz gegen Einstreuungen wie Brummen oder Sirren im Profi-Bereich Standard. Wenn es möglich ist, sollte man also diesen Ausgang verwenden, gerade wenn man etwas längere Kabel anschließt.

Die Schnittstellen machen den CD 1.10 flexibel: Mit den USB- und S/PDIF-Eingängen ist er als DAC einsetzbar, mit den S/PDIF-Outs ist er als reines Laufwerk nutzbar, über die analogen Ausgänge stellt er das selbst gewandelte und röhrenverstärkte Signal zur Verfügung – sowohl symmetrisch via XLR als auch unsymmetrisch per Cinch.

Röhrenverstärker Canor AI 1.10: Klasse-Amp in Class A-Technik

Schauen wir uns nun den Verstärker an, der diese Signale entgegennimmt: den AI 1.10. Dieser Amp bietet dafür fünf analoge Eingänge, die durchweg unsymmetrisch sind. Der Verstärker besitzt zwar überdies noch zwei symmetrische XLR-Eingänge, diese sind aber nur und ausschließlich nutzbar, wenn der Am nicht als Stereo-Verstärker betrieben wird, sondern als Monoblock im Verbund mit einem zweiten AI 1.10. Dabei agiert einer als steuernder Master und der andere über eine Datenleitung als Slave, wodurch die Verstärker stets synchron arbeiten und ohne zusätzlichen Vorverstärker auskommen – clever! Dann liefert der Amp auch die doppelte Maximalleistung, nämlich einmal 80 Watt statt zweimal 40 Watt. Diese Leistung erzeugt der AI 1.10 durch eine Röhrenverstärkung in Class A-Schaltung. Dies ist die sauberste und verzerrungsärmste Art, eine Röhre verstärken zu lassen. Sie arbeitet dann nämlich ausschließlich im linearen Bereich und verstärkt das Musiksignal in Gänze als Kontinuum – im Gegensatz zur verbreiteten Class AB-Schaltung, bei der das Signal aufgeteilt und von einem Röhren-Duo verstärkt wird. Die Reinheit der Class A-Schaltung erkauft man allerdings prinzipbedingt mit einem erbärmlichen Wirkungsgrad: Ein Gutteil der investierten Energie geht nicht in die Verstärkung, sondern wird in Wärme umgesetzt. Um trotzdem auf eine gute Leistung zu kommen, wirken im AI 1.10 eine 12AX7 und eine 12AT7 in der Vorstufe und vier KT88-Pentodenröhren in der Endstufe. Diese Röhren sind – wie alle anderen – selektiert, damit sie sich im Betrieb identisch verhalten. Damit das auch permanent so bleibt, verfügt der AI 1.10 über eine Autobias-Funktion. Sie korrigiert jeweils die Voreinstellung, wenn eine Röhre von den Idealwerten abweichen sollte. Zur weiteren Stabilisierung der Verstärkerschaltung besitzt die Endstufensektion eine Kathoden-Gegenkopplung. Eine Gegenkopplung führt einen Teil des Ausgangssignals wieder an den Eingang zurück, dadurch sinkt die Leistung, dafür steigt Kontrolle: So lassen sich etwaige Verzerrungen kompensieren und Frequenzabfälle im Höhen- und Bassbereich ausgleichen, die durch die Ausgangsübertrager verursacht werden können.

Der Röhren-Vollverstärker Canor AI 1.10 erlaubt über seinen Lautstärkeregler eine feine Pegelabstufung Ein-Dezibel-Schritten.

Für Klang-Gourmets: Trioden- oder Ultralinear-Modus

Über diesen durchdachten Verstärkeraufbau hinaus bietet uns der Canor AI 1.10 eine schöne Schaltungsdelikatesse: Wir haben die Wahl zwischen dem Trioden-Modus und dem Ultralinear-Betrieb. Dafür gibt es auf der Front, die in Aufbau und Gestaltung perfekt mit dem dem CD-Player harmoniert, einen Schalter der mit der Beschriftung „TR/UL“. Mit seiner Betätigung bewirken wir gleich zwei Veränderungen. Zum einen erreichen wir eine Verdopplung der Leistung, nämlich von zweimal 20 Watt im Trioden-Modus auf zweimal 40 Watt im Ultralinear-Betrieb. Dafür werden die vier Endstufenröhren anders eingesetzt. Diese Röhren sind sogenannte Pentoden. Sie sind leistungsstark und bieten einen hohen Verstärkungsfaktor. Den hohen Wirkungsgrad erkauft man aber mit stärkeren Verzerrungen. Deshalb greift man zu einem clevern Kniff und setzt diese Röhren so ein, als wären sie Trioden. Trioden-Röhren besitzen zwar einen kleineren Verstärkungsfaktor und liefern damit eine geringere Leistung. Doch sie verstärken sehr linear und erzeugen so wesentlich weniger Verzerrungen. Viele Audiophile bevorzugen diesen Trioden-Modus der Pentoden-Röhre, weil sie den Klang klarer, detailreicher und natürlicher wahrnehmen. Um nun mehr Leistung ohne mehr Verzerrungen zu erreichen, wählt man einen zweiten Kniff: Man betreibt die Pentoden-Röhren im sogenannten „Ultralinear-Modus“. Das ist ein guter Kompromiss: Man hat zwar eine etwas geringere Leistungsausbeute als im reinen Pentoden-Modus, doch dafür ist der Klang sauberer und damit näher am Trioden-Modus. Ob nun im leiseren Trioden- oder im kräftigeren Ultralinear-Betrieb: Die Lautstärke des AI 1.10 regelt man über den großen Drehgeber – und hier hört man mit jeder Veränderung des Pegels ein deutliches Klacken. Die Lautstärkeeinstellung erfolgt durch separate Relais für jeden Kanal, dies bürgt für eine perfekte Kanaltrennung. Die Veränderung geschieht in 63 Stufen durch feine Ein-Dezibel-Schritte und erfolgt in allergrößter Präzision: Die Kanalabweichung liegt unter 0,05 Dezibel.

Mit dem Trioden-Modus und dem alternativen Ultralinear-Betrieb bietet der AI 1.10 zwei verschiedene Leistungsmöglichkeiten und Klangcharakteristika.

Aufstellung und Betrieb

Da wir es mit Röhren-Komponenten zu tun haben, die im Betrieb ordentlich Wärme produzieren, ist eins klar: Der CD 1.10 und der AI 1.10 stehen nebeneinander, und zwar mit gebührendem Abstand, damit die Hitze auch über die seitlichen Lüftungsschlitze abgeführt werden kann. Vor dem Einschalten kommt die Verkabelung. Röhrenverstärker sollte man niemals ohne angeschlossene Lautsprecher spielen lassen. Damit sie keinen Schaden nehmen, müssen sie ihre erbrachte Verstärkerleistung auch abgeben können. Zu diesem Zweck bietet der AI 1.10 getrennte Klemmen für den Anschluss von Vier-Ohm-Lautsprechern oder Acht-Ohm-Boxen, denn der Amp reagiert auch auch auf die sogenannte Impedanz der Schallwandler. Die steht auf dem Typenschild der Lautsprecher, so erfährt man, welche Klemmen am AI 1.10 man wählen sollte. Nun noch Player und Verstärker verbinden, dann sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Nach dem Einschalten auf der Rückseite und nach Betätigung des Power-Tasters auf der Vorderseite starten sowohl der CD-Spieler als auch der Verstärker einen mehr als einminütigen Aufwärmprozess, der etwa 45 Sekunden dauert. Das ist gut investierte Zeit, denn durch diesen sanften Startvorgang wird die Lebensdauer der Röhren deutlich verlängert. Ein zwischenzeitliches Klacken von Relais bedeutet uns, dass die Röhren nun behutsam mit der Versorgungsspannung gespeist werden. Um die Wartezeit zu versüßen, setzt jetzt eine kleine Lightshow ein: Das Canor Logo wird illuminiert, und auf dem Punktmatrix-Display fährt nun von rechts „CANOR“ als Laufschrift rein. Schönes Unterhaltungsprogramm – aber jetzt wollen wir beste Unterhaltung mit Musik.

Die Rückseite des AI 1.10: Als rein analog gehaltener Verstärker bietet er fünf unsymmetrische Eingänge, ausgangsseitig offeriert er getrennte Klemmen für Vier-Ohm- und Acht-Ohm-Lautsprecher. Über die XLR-Buchsen und die C-Link-Schnittstelle kann der Amp in Verbindung mit einem zweiten AI 1.10 als Doppel-Mono-Blöcke betrieben werden – ohne eine zusätzliche Vorstufe.

Die Canor Kombination CD 1.10 / AI 1.10 in der Praxis

Als Lautsprecher kommen die exzellenten, vor kurzem bereits vorgestellten Canton A 55 zum Zuge, die wir damals mit dem High End-Transistor-Verstärker Hegel H360 und dem SACD-Player Oppo UPD-203 getestet haben. Nun spielt stattdessen die Kombi CD 1.10 / AI 1.10. Wir greifen aber zur gleichen Musik: „Celestial Echo“, eine Kollaboration der Jazz-Sängerin Malia und des Yello-Klangtüftlers Boris Blank. Wir stellen den Verstärker auf Trioden-Modus und auf eine Lautstärke von -30 Dezibel – und sind als erstes erstaunt über den Pegel und die Kraft, die uns schon bei dieser vermeintlich moderaten Einstellung geboten werden: Das ist bereits gehobenste Zimmerlautstärke! Mehr Pegel würden wir im Alltag beim Hören nur selten brauchen – zumal der AI 1.10 auch die Kraft hat, den immensen Tiefton dieser perfekt produzierten Nummer in den Raum zu stellen, so dass wir schon die physischen Auswirkungen dieses Drucks zu spüren bekommen. Dabei behält der AI 1.10 die absolute Kontrolle über den Bass, der Tiefton klingt voll und rund, aber definiert. Sofort danach fällt uns der wunderbare Gesamtklang auf, den die Canor-Kombination bietet: Er besitzt einen wunderschönen Schmelz. Dies ist eine Beschreibung, die man eigentlich für sonore, wohltimbrierte Gesangsstimmen oder für Saiteninstrumente verwendet. Doch der Canor-Kombi gelingt genau eine solche betörende Wiedergabe: Eine feine Silbrigkeit veredelt den Klang, das Zuhören wird zu einem hochentspannten Genuss. Insbesondere der Gesang von Malia, die sich mit ihrer Stimme eh schon als vokale Verführerin erweist, wirkt hier besonders intensiv und attraktiv. Die Wärme der Wiedergabe geht aber nicht auf Kosten der Detailgenauigkeit oder der Akkuratesse: Wir hören bei „Celestial Echo“ die grandiose Tiefe, die Blank mit seinen kunstvollen Hall-Kathedralen und Echo-Kaskaden kreiert, das atemberaubende Umherschwirren und Wabern komplexer Klangschichtungen und elektronischer Geräusche. Alles ist klar, transparent und herrlicher Dreidimensionalität in den Raum gestellt.

Mit der mitgelieferten Fernbedienung befehligt man sowohl den CD 1.10 als auch den AI 1.10. Manche Funktionen wie die Filterwahl beim CD-Player oder die Trioden/Ultralinear-Umschaltung beim Verstärker sind aber nur am Gerät selbst verfügbar.

Zarter Schmelz und größere Griffigkeit

Drehen wir nun etwas weiter auf, gehen von -30 Dezibel auf -20 Dezibel – und damit sind wir schon bei einem Pegel, der deutlich oberhalb unserer Bedürfnisse liegt. Er ruft auch schon die Redaktionskollegen, die in anderen Räumen sitzen, auf den Plan. Klanglich büßt der Bass allerdings ein wenig an der zuvor erlebten Selbstverständlichkeit ein. Was passiert nun, wenn wir vom Trioden-Modus mit zweimal 20 Watt in den Ultralinear-Betrieb mit zweimal 40 Watt umschalten? Diese Maßnahme sorgt für mehr Reserven und erweist sich bei größeren Lautstärken als segensreich: Der AI 1.10 behält nun auch im Bass bei diesen hohen Pegeln eine amtliche Souveränität und Kontrolle. Das Klangbild ist zudem geringfügig straffer und griffiger. Wer Musik gerne ein wenig analytischer hört, könnte diesen Ultralinear-Betrieb bevorzugen. Dafür ist der betörende Schmelz, gerade bei der Stimme, im Trioden-Modus etwas größer. Nun probieren wir noch etwas aus: Die Canton A 55 weisen eine Impedanz zwischen vier und acht Ohm auf. Wir schließen sie, nachdem wir den Amp ausgeschaltet haben, nun mal an seine Acht-Ohm-Klemmen an. Die Acht-Ohm-Wahl wird von einigen Hörern bevorzugt, gerade für lautes Hören und Rockmusik. Wir probieren es mit „Celestial Echo“ aus, aber auch mit Eva Cassidys Version von „Bridge Over Troubled Water“, live aufgenommen mit Begleitung von Gitarren, Keyboards, Bass und Drums. Das Ergebnis: Stimmen, Gitarren und Keyboards bekommen so durchaus etwas mehr Glanz, die Drums auch ein Quäntchen mehr Drive, dafür erweist sich der Bass im Vier-Ohm-Betrieb als kontrollierter und voluminöser, der Gesamtklang ist dadurch wieder deutlich runder.

Der DAC des CD 1.10 bietet über den „FIL“-Taster zwei Varianten zur Konverter-Filterung: natürlich und dynamisch. Hier lohnt sich das Ausprobieren, denn die Filterung verändert den Klangcharakter.

HiRes mit Dynamik-Option

Kommen wir nun noch zu den Möglichkeiten des CD 1.10: Er kann ja mehr als nur CDs vorzüglich abspielen, er besorgt ja auch die Wandlung der Daten in analoge Signale – und das auch für zugespielte Files selbst in HiRes-Qualität. Im DSD-Format geht es sogar bis DSD256, und diese Möglichkeit nutzen wir mit der in jeder Beziehung ausgezeichneten Einspielung der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi in der Interpretation von Rachel Podger und dem Ensemble Brecon Baroque. Wir spielen den Track per USB vom Laptop über die audiophile und HiRes-fähige Player-Software Audirvana zu. Beim Hören des „Largo“ aus dem „Winter“ erleben wir eine Wiedergabe zum Dahinschmelzen: Die Canor-Combi präsentiert uns den Satz mit einer atemberaubenden Transparenz und Frische und einer räumlichen Staffelung, die quasi einen Gang durch das ganze Kammerorchester ermöglicht. Hier ist jede Kleinigkeit bis hin zu feinsten Abweichungen der einzelnen Geigen in der Intonation heraushörbar. Die Frische ist aber noch steigerbar: Beim CD 1.10 kann man ja mit einem Tasterdruck den Charakter der Konverter-Filterung verändern. Wir schalten hier von „normal“ auf „dynamisch“ um – und dieser Name macht dem Filter alle Ehre: Das Kammerensemble verströmt nun noch mehr Brillanz, zudem erscheint auch die Lautstärke ein wenig höher. Was für ein Unterschied! Testen wir das gleich auch mal für PCM: Hier greifen wir mit „Today, Today Today“ zu einer Nummer, die der Songwriter James Taylor mit einer vielköpfigen Begleitcombo eingespielt hat, auch dies ist eine sehr gut produzierte Aufnahme. Hier allerdings fällt der Unterschied zwischen den Filtern geradezu homöopathisch aus. Da muss man lange hinhören, um dem dynamischen Filter vielleicht etwas mehr Frische abgewinnen zu wollen. Letztendlich bleiben wir sowohl bei PCM als auch bei DSD beim „neutral“-Filter. So ist der Musikgenuss auf Dauer am am stimmigsten und bewahrt die Entspanntheit der Wiedergabe, die wir von Anfang an genossen haben.

Die Canor-Kombination CD 1.10 / AI 1.10 im Test, hier mit der Canton A 55 als Lautsprecher. Die treibt der 1.10 trotz seiner nominell moderaten Leistungsfähigkeit locker an – auch in einem mittelgroßen Raum.

Fazit

Das ist der Reiz der Röhre: Der CD-Spieler Canor Audio CD 1.10 und der Vollverstärker Canor Audio AI 1.10 bieten klanglich jenen Schmelz und jene Wärme, die die Faszination des Röhrensounds ausmachen und gerade Stimmen eine magische Anziehungskraft verleihen. Dabei liefert der AI 1.10 als Class-A-Röhren-Amp einen wunderbar reinen, harmonischen Klang, der durch die Umschaltung vom Triodenmodus in den Ultralinear-Betrieb neben mehr Kraft und Kontrolle eine größere Griffigkeit bietet – und eine Leistungsverdopplung von zweimal 20 auf zweimal 40 Watt. Das genügt, um satteste Lautstärken souverän auch mit fordernden Standlautsprechern zu erzielen. Der Röhren-CD-Spieler Canor Audio CD 1.10 übernimmt bei dieser Kombination den digitalen Part: Neben dem CD-Laufwerk besitzt er die USB- und S/PDIF-Schnittstellen sowie den DAC, mit dem HiRes bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD bis DSD256 möglich sind. Mit dem AI 1.10/CD 1.10-Gespann ist Canor eine exzellente Kombination geglückt, die auch optisch harmoniert: Durch die charakteristische Formgebung inklusive Retro-Display ragt dieses Röhren-Duo auch in punkto Design heraus.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96

97

97

200828.Canor-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canor Audio
CD 1.10
Produktkategorie:Röhren-CD-Spieler / DAC
Preis:4.990,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):170 x 435 x 370 mm
Gewicht:15,7 kg
Eingänge (digital):1 x USB-B
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
Maximale Samplingrate/
Auflösung (Eingänge):
- USB: PCM 192 kHz/24 bit, DSD256
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgangsspannung (analog):- symmetrisch: 4 Vrms (Herstellerangabe)
- symmetrisch: 2 Vrms (Herstellerangabe)
Ausgangsimpedanz (analog):< 200 Ohm (Herstellerangaben)
Geräuschspannungsabstand:- symmetrisch: > 110 dB (20 Hz - 20 kHz)
- unsymmetrisch: > 95 dB (20 Hz 20 kHz)
(Herstellerangabe)
Frequenzgang:20 Hz – 20 kHz (-0,8 dB) (Herstellerangabe)
Verwendete Röhren:2 x 12AX7
2 x 6922
1 x 6CA4
Lieferumfang:- Canor Audio CD 1.10
- Netzkabel
- Fernbedienung inklusive 2 AAA-Batterien
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter, warmer Röhren-Klang
+ USB- und S/PDIF-Schnittstellen zum Anschluss digitaler Quellen
+ HiRes-DAC für PCM und DSD
+ DAC extern nutzbar
+ 2 DAC-Filter wählbar: normal/dynamisch
als pures Laufwerk nutzbar dank zweier S/PDIF-Ausgänge
+ symmetrischer Ausgang (XLR)
+ hervorragende Verarbeitung
+ eigenständiges Design mit exzellent lesbarem Display
+ Fernbedienung

- DAC limitiert auf 192 Kilohertz/24 Bit
Modell:Canor Audio
AI 1.10
Produktkategorie:Röhren-Vollverstärker (Stereo)
Preis:6.490,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):170 x 435 x 485 mm
Gewicht:22,9 kg
Eingänge (analog):5 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgangsleistung:- Trioden-Modus: 2 x 20 W an 4 Ω und 8 Ω
- Ultralinear-Modus: 2 x 40 W an 4 Ω und 8 Ω
Ausgangsimpedanz (analog):< 200 Ohm (Herstellerangaben)
Geräuschspannungsabstand:
> 95 dB (Herstellerangabe)
Klirrfaktor:< 0,05 % / 1 kHz, 5 W (Herstellerangabe)
Frequenzgang:10 Hz - 50 kHz ±0,5 dB / 5 W (Herstellerangabe)
Verwendete Röhren:4 x KT88
1 x 12AX7
1 x 12AT7
Lieferumfang:- Canor Audio AI 1.10
- Fernbedienung inklusive 2 AAA-Batterien
- 2 KT 88 Endstufen-Ersatzröhren
- Schraubendreher
- Handschuhe
- CD mit USB-Treiber für Windwows
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter, warmer Röhren-Klang
+ hohe Linearität und geringe Verzerrung dank Class A-Betrieb
+ hervorragende Verarbeitung
+ im Betrieb umschaltbar zwischen Trioden- und Ultralinearmodus
+ Verstärker kann im Monoblock-Modus mit 80 W Leistung betrieben werden
+ Master/Slave-Modus zur gemeinsamen Bedienung zweier Verstärker ohne zusätzlichen Vorverstärker
+ vollkommene Kanaltrennung durch separate Relais-Lautstärkeeinstellung für jeden Kanal
+ Anschlussklemmen für den Anschluss von 4 Ω- und 8 Ω-Boxen

- kein symmetrischer Eingang
Modelle:Canor Audio
CD 1.10 / AI 1.10
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):97/95
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend
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Der Beitrag Der Reiz der Röhre: CD 1.10 / AI 1.10 von Canor Audio erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Elac Uni-Fi 2.0 UB52 – Drei-Wege-Rocker im Kompaktformat

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Nach der Debut-Serie erweitert Elac nun auch seine Uni-Fi-Reihe. Der Regallautsprecher UB52 stellt dabei das kleinste Mitglied des neuen Familienzweigs. Dank cleverer Konstruktionsweise, aufwändiger Ausstattung und hoher Leistungsfähigkeit will er die Konkurrenz in seiner Preisklasse nun mächtig aufmischen.

Die Uni-Fi 2.0 UB52 sind grade einmal 29 Zentimeter hoch und dennoch mit einem Drei-Wege-System ausgerüstet.

Es ist etwa eineinhalb Jahre her, dass wir die Uni-Fi BS U5 im Test hatten. Ein auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders spektakulär wirkender Lautsprecher. Allerdings einer, der mit einer Paar-Preisempfehlung von rund 700 Euro eine wirklich gute Verarbeitung und eine stattliche Ausstattung bietet. Bei genauerem Hinsehen stellt man dann schnell fest, dass hier etwas anders ist, als bei der Konkurrenz: Dieser Lautsprecher kommt nämlich mit einem anspruchsvollen Hoch-/Mittelton-Koaxial-System und einem darunter thronenden, reinrassigen Tieftöner. Ein Aufbau, der in Lautsprechern dieser Größe eher ungewöhnlich und in seiner Preisklasse sonst auch kaum zu realisieren ist. Zugleich ein Aufbau, durch den dieser Lautsprecher „in seinem Preissegment sicherlich Maßstäbe setzt“. In der UB52 versucht Elac dieses Prinzip nun preislich noch ein bisschen attraktiver zu machen. Der ist im Paar für satte 100 Euro weniger zu haben und war noch vor Markteinführung bei uns im Hörraum zu Gast.

Die Elac Uni-Fi BS U5 hatten wir auch bereits im Test …

Allround-Lösung

Meine Untersuchung beginnt mit dem Äußeren. Zunächst einmal kommen die neuen Elacs sicher verpackt in die Redaktion. Mit 34,5 Zentimetern Höhe, bei 18,6 Zentimetern Breite, offerieren sie sich als Klang-Lösung, die sehr gut auf Lautsprecherständern, auf dem Lowboard oder auch im Regal aufgestellt werden kann. Letzteres funktioniert tatsächlich, denn im Vergleich zur BS U5 ist das Bassreflex-Port hier von der Rück- auf die Frontseite gewandert. Hier findet es direkt unterhalb des Tieftöners seinen Platz. Das heisst: Dieser Schallwandler kann auch wandnah platziert werden, was seinen Einsatzradius erweitert. Mit dem Elac Discovery DS-A101-G kombiniert, könnte dieser Lautsprecher beispielsweise auf dem Lowboard unter dem Fernseher für satten HiFi-Sound und die Aufwertung des TV-Tons sorgen. Mehr würde tatsächlich nicht benötigt, um Musik aus dem Internet zu streamen, um die favorisierten Playlist in HiRes von der NAS-Platte in anspruchsvoller Klangqualität zu genießen oder den Fernsehkrimi mit satter Soundunterstützung emotional zu erleben.

Das aufsteckbare Gewebegitter bedeckt die gesamte Schallwand. So verschwindet die Technik vollständig im Hintergrund.

Sparen mit Sinn

Das Elac-Ziel ist also auch hier, die in der eigenen Preisklasse, bestmögliche Klangperformance. Aber wie soll das gehen, wenn der Lautsprecher-Paarpreis um 100 Euro nach unten gehen soll? Ganz einfach, man spart nicht an hochwertigen Komponenten, sondern speckt zu allererst an der Kosmetik etwas ab. Und damit lässt es sich meiner Meinung nach und mit Blick auf das Preisschild, gut leben. Statt des – in der BS U5 verwendeten – seidenmatten Lacks ist die UB52 von einem gemaserten Vinylfurnier überzogen. Elac setzt hier also auf den Classic-Style, der aktuell markenübergreifend wieder sehr beliebt zu werden scheint. Dieser Lautsprecher sieht aus wie ein Lautsprecher und das darf er auch. Dazu kommen der etwas veränderte Gehäuseaufbau inklusive frontseitigem Bassreflex-Port, und ein vereinfachtes Anschlussmodul. Die letzte visuelle Änderung stellt die vollflächige Gewebeabdeckung dar. Sie haftet nicht magnetisch, sondern über vier Pins an der Schallwand.

Natürlich koaxial

Technisch hat sich im Vergleich zur BS U5 dagegen vergleichsweise wenig verändert. In beiden Modellen setzt Elac auf ein Drei-Wege-Konzept mit Koax-Treiber im oberen Gehäuseabteil. Im Detail handelt es sich dabei um einen Hochtöner mit Textilkalotte, die hinter einem feinmaschigen Metallgitter vor mechanischer Beschädigung geschützt wird. Dieser Tweeter sitzt mittig im ihm umgebenden Mitteltöner. Dessen Schwingfläche ist mit einer Aluminium-Schicht überzogen und hat einen Durchmesser von rund 100 Millimetern. Ein solcher Aufbau ist vergleichsweise teuer, stellt im Prinzip aber eine Einpunkt-Schallquelle dar. Sie gilt als ideal: Schließlich soll der Schall möglichst von einem einzigen Punkt kommen und sich von dort als Kugelwelle im Raum ausbreiten. Damit versprechen sich die Entwickler, dass der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt wird. Das vergrößert den Hörbereich und lässt auch auch außerhalb der üblichen Hörzone ein glaubhaftes Klangbild erwarten. Dazu aber später mehr im Hörtest.

Wie die klassische Uni-Fi-Serie sind auch die neuen Modelle mit einem anspruchsvollen Koax-Chassis ausgerüstet.

Clever konstruiert

Bevor es aber in den Hörraum geht, steht noch die Beschreibung des großen, 130 Millimeter durchmessenden Tieftöners an. Dieser sitzt direkt unter dem Koax-Chassis und ist bündig perfekt in die Schallwand eingelassen. Wie der Mitteltöner, ist auch er als Konus geformt und mit einer superleichten Aluminium-Schicht überzogen. Das verspricht eine umglaubliche Schnellheit in der Bewegung, bei zugleich höchstmöglicher Stabilität. Die braucht es auch, schließlich wird ihm die Aufgabe übertragen, bis zur Trennfrequenz von 200 Hertz durchzuspielen. Heisst: Der straff aufgehängte Woofer übernimmt auch einen Großteil des Oberbasses. Das bedeutet gleichzeitig, dass er dem Mitteltöner einen nicht unwesentlichen Teil des Knochenjobs in der Basswiedergabe abnimmt. So kann der sich seiner Kernkompetenz widmen, der Wiedergabe des sehr wichtigen Mitteltonbereichs. Um noch eine Etage tiefer in den Basskeller absteigen zu können, ist das Bassreflexport direkt an den Tieftöner angekoppelt. So soll der Elac-Regallautsprecher bis zu 46 Hertz hinunter spielen.

Wenn man so will, ist auch die Tieftonsektion doppelt ausgestattet. Zum 130-Millimeter Tieftöner gesellt sich hier das direkt darunter platzierte Bassreflexport.

Flexibel einsetzbar

Aufgestellt und untersucht sind die Elac Neulinge. In Anschluss an die obligatorische Einspielzeit, mache ich mich noch an die Ausrichtung der UB52: Die ist übrigens schnell gefunden, denn die Elacs präsentieren sich als extrem flexibel, was auf ein sehr gutes Rundumstrahlverhalten schließen lässt. Sowohl auf den Hörplatz ausgerichtet, wie parallel zueinander aufgestellt, spielen meine Testgäste sehr räumlich. Letztlich entscheide ich mich schließlich für den Mittelweg und die leichte Ausrichtung auf den Hörplatz. In Mark Knopflers “Haul Away” stellen die Kieler Drei-Wegler dann schnell unter Beweis, dass ihr Sound alles andere als zierlich oder dünn ist. Die unverkennbare Stimme des Dire-Straits-Frontmanns steht vom ersten Moment an zentral zwischen den beiden Lautsprechern. Die mitspielenden Instrumente, dazu gehören unter anderem eine Geige und ein Akkordeon, nehmen Knopfler dann akustisch in ihre Mitte. Die Räumlichkeit ist sofort erkennbar und spannt sich innerhalb weniger Augenblicke in ihrer Breite und Tiefe aus.

Die UB52 ist griffig und präzise

Das funktioniert übrigens richtig gut, ist zugleich aber nicht die Spur übertrieben. Die Bühne ragt ein wenig über die Positionen der beiden Schallwandler hinaus, füllt den Raum dazwischen aber voll aus. Diese Fläche zeigt sich dann auch in ihrer Tiefe erstaunlich weiträumig. Mit der leichten Ausrichtung auf den Hörplatz habe ich in unserem rund 18 Quadratmeter messenden Hörraum offenbar die ideale Winkelung gefunden. Die Ortung ist tatsächlich sehr scharf – aber niemals übertrieben. Was mir dabei besonders gefällt: Richtig aufgestellt, bilden die UB52 die Bühne griffig und wirklich präzise ab. Bei mir stehen sie im Stereo-Dreieck mit einer Seitenlänge von rund 2,50 Metern. Mittig die Stimme, rechts, links und dahinter die mitspielende Instrumentalisierung. Das Hörfeld ist breit, tief, realistisch und – ganz wichtig – Einbrüche oder Phasenauslöschungen sind auch in unserem vergleichsweise kleinen Hörraum nicht zu ermitteln.

Aufgrund ihres sehr guten Rundstrahlverhaltens ist die UB52 sehr flexibel in ihrer Positionierung.

Gleichberechtigung im Detail

Der Hörraum scheint akustisch voll ausgeleuchtet, die Klangkulisse beeindruckt nachhaltig. Die UB52 hat aber noch viel mehr zu bieten: Hier ist zunächst die tonale Ausgeglichenheit zu nennen. Den Beweis dafür treten meine Testgäste in Annette Askviks „Liberty“ an. Dieser eher melancholische Song wird von den Elacs in jeder Einzelheit akkurat verarbeitet. Saxophon, Piano, Cello, alle Instrumente werden sauber abgebildet und als perfekt passendes Puzzle und in ihrer ganzen Sanftheit wieder akustisch ausgelegt. Nichts erscheint seziert oder besonders betont. Nein, alle Instrumente wirken gleichberechtigt und bilden eine akustisch homogene Einheit. Auch das untere Frequenzende ist präsent, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Mittendrin die Stimme der Norwegerin, die über die Freiheit sinniert und darüber was wir Menschen damit machen. Ausreisser leistet sich das kompakte Duo hier tatsächlich nie – weder in die höheren, noch in tiefere Frequenzetagen. Selbst unter höheren Pegeln bleibt das so.

Anschlussseitig stellt die UB52 zwei massive und großzügig dinemsionierte Schraubklemmen bereit.

Dynamische Register ziehen

Aber auch wenn es die UB52 exzellent versteht Gefühl und Atmosphäre zu erzeugen, würde ich sie nicht als reinen „Feingeist“ beschreiben. Nein, vielmehr ist sie offen und direkt. Den Beweis dafür tritt sie dann, als ich einen wesentlichen Lastwechsel vornehme: Statt der sanften Annette Askvik sind nun die Gorillaz mit “Feel Good Inc.” am Werk. Ein Song, der eine entsprechende Agilität, Elan und Lebhaftigkeit einfordert. Ein Lautsprecher muss also schnell sein und die dynamischen Register ziehen können, um diesen Track ordnungsgemäß und mit reichlich “Knack” wiederzugeben. Für die Elacs scheint diese Herausforderung aber kein großes Problem darzustellen. Jetzt geht es nämlich so richtig los: Drums geben den Rhythmus vor, Bässe pumpen in den Hörraum, die Stimme steht felsenfest in der Mitte. Es geht musikalisch so richtig ab, der Beat knallt durch den Hörraum und ich fühle mich zu einen unvernünftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller aufgefordert.

Aufgrund des frontseitig platzierten Reflexports lässt sich die UB52 auch sehr gut wandnah betreiben.

Langzeittauglich und vital

Gedacht, getan. Deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke angekommen, sind die Elacs aber offenbar noch nicht an ihrem Limit angekommen. Ihren sanft-fließenden Duktus behalten sie auch hier bei. Die Übergänge zwischen den Frequenzlagen gelingen weiterhin fließend. Und ganz wichtig: Den Sound muss man auch nicht im Rauschen oder im aufgedickten Bass suchen, den viele andere Lautsprecher dieser Größe jetzt liefern würden. Nein, die Wiedergabe ist weiter dynamisch, agil und impulsstark. Und sie ist klar und unverdickt. Das ist der große Unterschied zu vielen Mitbewerbsmodellen, die im Tiefbass auf „dicke Hose“ machen. Die UB52 verzichtet auf den Abstieg in den tiefsten Basskeller, wirkt dafür aber deutlich kraftvoller, vitaler und flexibler. Und, was aus meiner Sicht besonders wichtig ist, dieser Lautsprecher ist absolut langzeittauglich. Hier hört man gern zu. Auch unter höheren Pegeln und auch über längere Zeit. Und übrigens: Die Elac ist alles andere als bassarm!

Rocker mit Stil

Den Beweis dafür liefern mir meine Testgäste im anschließend gewählten “Awake” der amerikanischen Rockband Godsmack. Dynamisch und voller Tatendrang wird auch dieser Song reproduziert. Mit Ausnahme der stilistisch so gespielten Gitarren auch hier keine Spur von Verzerrung oder nervigem Bassdröhnen. Nichts versumpft, nichts wirkt wummrig oder unkontrolliert – übrigens auch unter dem weiterhin hohen Pegeln nicht. Stattdessen erlebe ich jede Menge Druck im Oberbass und in der Magengegend. Der Grundton kommt weiterhin straff und durchzugsstark. Das imponiert mir auf Anhieb und könnte kaum mehr Spaß machen. Um es aber deutlich zu sagen: Um 40 Quadratmeter große Hörräume in Konzertpegeln zu beschallen, greift man besser in ein anderes Elac-Regal. Wenn man aber in kleinen und mittelgroßen Zimmern so richtig Spaß an seiner Musik haben möchte – zwischendurch auch mal unter Pegeln, die den Nachbarn böse werden lassen – der ist mit diesen Lautsprechern exzellent bedient.

Die UB52 ist zeitlos-elegant gestylt, hat es technisch aber faustdick hinter den Ohren.

Fazit

Das kleinste Familienmitglied der neuen Elac Uni-Fi 2.0-Serie ist schick gestylt, geradlinig, zeitlos und ohne Schnickschnack. Sie ist exzellent ausgestattet und gemessen an ihrem Preis auch sehr gut verarbeitet. Zum Design und zur Ausstattung kommt die klangliche Performance: Die UB52 ist erstaunlich flexibel einsetzbar, und verwandelt kleinere und mittelgroße Hörräume in imposant klingende Konzertsäle. Klanglich gehört sie zweifellos zum Besten ihrer Klasse, wobei sie durch Ausgewogenheit und bei Bedarf durch Agilität, Dynamik und eine bemerkenswerte Impulsfreudigkeit auffällt. Wer also einen schönen und zugleich klangstarken Regallautsprecher sucht, der sauber spielt, der aber auch so richtig losrocken kann, sollte sich die Uni-Fi UB52 unbedingt mal anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80

79

80

Technische Daten

Modell:Elac
Uni-Fi 2.0 UB52
Produktkategorie:Regallautsprecher, Drei-Wege
Preis:598,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):364 x 185 x 275 mm
Gewicht:8,2 kg / Stück
Hochtöner:25 mm
Mitteltöner100 mm
Tieftöner:130 mm
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:46 Hz - 35 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:200/2.000 Hertz
Lieferumfang:- UB52
- Gewebeabdeckung
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Pros und Contras:+ Koax-Chassis
+ Drei-Wege-Aufbau
+ Bassreflexport frontseitig
+ realistische Raumdarstellung
+ agiler Grundton
+ sehr gute Bassabstimmung

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Kanto YU4 – Moderne Desktop-Speaker mit HiFi-Gen und audiophilem Anspruch

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Das Kanto YU4 ist kompaktes, aktives Bluetooth-Regallautsprecher-Duo, das der kompakten Stereoanlage mehr als nur das Wasser reichen kann. Mit zahlreichen Anschlussmöglichkeiten liefert es eine solide Grundlage für HiFi-Einsteiger mit Vorliebe zum visuellen Minimalismus. Klanglich kann sich das YU4 absolut behaupten und verspricht sich so als Lösung für eine ganze Reihe von Einsatzszenarien.

Die Kanto YU4 ist gerade einmal 22 Zentimeter hoch, ist aber exzellent verarbeitet, hübsch gestylt und üppig ausgestattet.

Wer schon einmal Pokémon gespielt hat, mag über die Kanto-Region gestolpert sein. Aber auch Japan-Besucher sind vielleicht schon einmal durch die Region Kanto gereist. All dies hat allerdings gar nichts mit dem kanadischen Lautsprecherhersteller zu tun. Das Unternehmen Kanto Audio ist allerdings auch nicht so ganz neu. 2007 gegründet, hat man sich der Entwicklung und Herstellung kompakter Lautsprecher und Subwoofer verschrieben. Hier hat sich die Marke mit seinen Produkten schnell einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Gerade die YU-Reihe, aus der ich hier das YU4 zum Test habe, ist bei Einsteigern aufgrund seines sehr guten Klangs und der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten – bei zugleich fairer Preisgestaltung – sehr beliebt.

Egal aus welchen Blickwinkel: Die Kanto YU4 ist einfach schön gemacht.

YU4: Der erste Eindruck

Bereits die Webpräsentation zeigt sich so, wie man es von einem modernen Produkt erwartet. Übersichtlich werden sämtliche Modelle aufgelistet und in kurzen Texten beschrieben. Die Navigation über die Webseite ist kinderleicht und gelingt sowohl auf dem Smartphone wie auch auf dem PC intuitiv. Diesem Konzept bleibt Kanto dann auch bei der Lieferung treu. Die Lautsprecher kommen gut geschützt in einem kompakten Karton. Beim Öffnen erblickt der neue Benutzer zunächst ein ordentlich gearbeitetes Handbuch. Es liegt ganz oben auf einem Karton-Schaumstoff-Polster und führt den Nutzer einfach durch die ersten Handgriffe. Ein weiterer kleiner Karton enthält das Anschlussmaterial sowie die Fernbedienung. Die Lautsprecher selbst befinden sich noch einmal in weichen Schutzhüllen. So wird die schicke Oberfläche jederzeit gut geschützt. Anschließend folgt der wunderbare, erste Eindruck. Der stellt sich nämlich sofort ein, sobald diese Hüllen fallen.

Saubere Lackierung, perfekte Kantenführung: Die YU4 gehört in Sachen Verarbeitung zum Besten ihrer Klasse.

Die Hardware

Aus besagter Hülle entspringen zwei je 220 Millimeter hohe Regallautsprecher in einer tadellosen Verarbeitungsqualität. Beide Gehäuse verfügen an ihren Kanten über eine deutliche, sehr ästhetische Rundung. Der Radius setzt sich an der LED-Anzeige im aktiven Lautsprecher und am Multifunktionslautstärkeregler fort. So bietet sich mir ein harmonisches Bild. Auch in der Tiefe geben sich die Kanto YU4 mit 190 Millimetern mit bescheiden wenig Platz zufrieden. In der Breite liegen sie gleichauf mit der „Herr der Ringe“-Trilogie – oder in Zahlen: Bei 140 Millimetern. So eignen sie sich gleichzeitig im Regal als Buchstütze oder als PC-Lautsprecher auf dem Schreibtisch. In der Schallwand arbeiten ein Ein-Zoll großer Seidenhochtöner, gepaart mit dem namensgebenden Vier-Zoll-Kevlar-Tiefonchassis. Rückseitig befindet sich beim passiven Lautsprecher eine Kunststoffwand inklusive Terminal. Der aktive Lautsprecher wartet mit einer soliden Metallplatte auf, die sämtliche Anschlüsse in robuster Ausführung präsentiert.

Stereoanlage im Lautsprecher

Die Kanton YU4 vereinen alles in einem Lautsprechergehäuse, was der Hörer zum Lauschgenuss benötigt. Das macht sie gerade für HiFi-Einsteiger sehr interessant. Auf der Rückseite befinden sich der 230-V-Anschluss und ein robuster Schalter, über den beide Lautsprecher vollständig abgeschaltet werden können. Über dieses Terminal wird auch der zweite Lautsprecher über die beigelegten Lautsprecherkabel verbunden. Alternativ kann auch ein Kabel mit Bananensteckern verwendet werden. Dies empfiehlt sich vor allem dann, wenn die Lautsprecher häufiger umgestellt werden. Zum HiFi-System wird das Set durch seine Cinch-Anschlüsse, die wahlweise klassische Audiosignale oder auch Inhalte von Plattenspielern entgegen nehmen. Hierfür ist der Umschalter vorgesehen, um den Entzerrerzweig und die Phono-Vorverstärkung entsprechend einzubinden. Als wäre ein Plattenspieleranschluss nicht schon ungewöhnlich genug, spendiert Kanto seinen YU4 auch noch einen Subwoofer-Ausgang. Zudem ist ein weiterer sehr nützlicher Signalweg vorhanden, auf den ich gleich noch näher eingehen werde: Bluetooth.

Das Anchlußfeld des aktiven YU4 ist unter anderem mit einem Phono-Vorverstärker und einem Subwoofer-Ausgang ausgerüstet.

Laden und lauschen

Wird Bluetooth als Quelle ausgewählt, leuchtet am Aktiv-Lautsprecher die blaue Leuchtdiode. Jetzt sind die YU4 bereit, sich mit einer Bluetooth-Quelle zu verbinden. Auf Handy melden sich die YU4 mit „YU4 by Kanto“ an. Ein Fingertipp genügt nun und die Verbindung ist innerhalb einer Sekunde aufgebaut. Anschließend ertönt die Musik auch schon aus den Lautsprechern. So einfach muss sich ein Aktivlautsprecher bedienen lassen! Ein kleines Gimmick bleibt noch zu erwähnen: Damit der Musikgenuss irgendwann aufgrund eines leeren Smartphone-Akkus nicht jäh abbricht, hat Kanto seinen YU4 noch einen USB-Ladeport integriert. Dazu kommt ein Anschluss für das beigelegte Klinkenkabel in 3,5 Millimeter-Ausführung. Über dieses nimmt das Smartphone per Kopfhörerbuchse direkt Kontakt mit dem Lautsprecher auf. Einziger Kritikpunkt ist der fehlende USB-Anschluss, um Musik vom PC oder Laptop direkt in den DAC zu spielen. Wer darauf großen Wert legt, greift dann eher zum größten Lautsprecher der Reihe, dem TUK.

Die Passivbox stellt lediglich ein Lautsprechertermin zu Verfügung. Mehr wird aber auch gar nicht benötigt.

Plattenspieler am Bluetooth-Lautsprecher

Da es sich hier um ein wirklich außergewöhnliches Feature der Kanto YU4 handelt, gehe ich natürlich auch näher auf den integrierten Phono-Vorverstärker ein: Die Verwendung könnte nicht einfacher gehen. Lautsprecher mit Strom versorgen, Cinch-Stecker des Plattenspielers an die Boxen anschließen und schließlich noch die Masseverbindung herstellen. Nun muss der Vinyl-Liebhaber nur noch den Umschalter neben dem Masseport auf „Phono“ stellen und die Lieblingsplatte auflegen. Ich habe dafür den Elac Miracord 60 verwendet. Kaum ist er angeschlossen, erklingt das sanfte Knistern des Vinyls aus den Lautsprechern. Übrigens macht der Phono-Vorverstärker klanglich einen mehr als ordentlichen Job. Der Sound wirkt ausgesprochen lebendig, das Stereofeld wird sauber aufbereitet. Imposant ist auch die Feindynamik, die den Plattenklang so unverwechselbar macht. Selbst kleinere Nuancen arbeitet der mit 140 Watt Spitzenleistung angegebene Verstärker sauber heraus. Es ist eine wahre Freude, wie einfach es sein kann, eine Platte abzuspielen.

Im Test mussten sich die YU4 unter anderem an einem Plattenspieler beweisen.

Funktionalität statt Schnickschnack

Bei der Wahl der Eingänge erfüllt die Kanto YU4 die wichtigsten Wünsche. Und alles geht so, wie man es erwartet. Egal, ob ein Gerät per optischer Digitalverbindung, Cinch, 3,5-Millimeter-Klinke oder Bluetooth zuspielt, spielt nur für die Quellenwahl eine Rolle. In jedem Fall genügt es, das benötigte Kabel einzustecken, die passende Quelle zu wählen und die Kantos legen sofort los. Die exzellent gemachte und nachvollziehbar strukturierte Infrarot-Fernbedienung habe ich dazu noch nicht einmal verwendet. Über den Druck-Drehregler rechts auf der Front des aktiven Lautsprechers, kann die Quelle schnell und einfach durchgeschaltet werden. Einzig ein Kopfhöreranschluss könnte die Anschlussvielfalt hier noch abrunden. Aber das ist wohl Meckern auf hohem Niveau. Wer diesen aber unbedingt benötigt, der entscheidet sich dann für das größte Modell der Reihe. Die Untersuchung und Installation sind nun abgeschlossen, jetzt geht es endlich in den Hörtest.

Die hübsch gestylte und übersichtlich betastete Fernbedienung erlaubt die Befehligung der YU4 aus der Ferne.

Ordentlicher Sound aus knapp vier Litern Hubraum

Und hier ist es sofort beeindruckend, welchen Klang Kanto seinen kleinen YU4 entlockt. Noch beeindruckter bin ich von der Tatsache, dass die Lautsprecher sich in alle Einsatzszenarien einfach so einfügen. Befindet sich die Bassreflex-Öffnung auf der Rückseite, werde ich immer etwas skeptisch, wenn es an die wandnahe Platzierung geht. Hier allerdings grundlos, denn die Kanto YU4 lassen sich auch dicht an der Wand einfach nicht aus der Ruhe bringen. Sie zeigen sich von den rund zehn Zentimetern Abstand, die ich ihnen gegönnt habe, völlig unbeeindruckt. So stellt sich auf meinem etwa 2,50 Meter entfernten Sofa ein ausgezeichnetes Klangvolumen mit einem sehr angenehm aufgeteilten Stereofeld ein. Davon beflügelt, habe ich sie auch auf meinem Schreibtisch als Nahfeld-Monitore aufgestellt. Sehr angenehm hebt sich hier die fein abgestufte Lautstärkeregelung hervor. Von nahezu unhörbar bis zum Maximum bleibt der Frequenzgang harmonisch und absolut verzerrungsarm.

Gute Bassverhältnisse

Das angenehm warme Klangbild setzt auch Stimmen, beispielsweise in „Broken Wings“ von Mr. Mister eindrucksvoll in Szene. Dabei setzt der Bass im Intro einen klaren Akzent, lässt Richard Page aber auch ausreichend Raum für seine Gesangsdarbietung. Obwohl der Basstreiber erst ab 60 Herz klare Präsenz beweisen kann, ist er gefühlt auch etwas tiefer gut wahrnehmbar. Die straff aufgehängten Kevlarmembranen haben den nötigen Drive, um ein knackiges und sehr homogenes Klangvolumen bereitzustellen. Und das über den gesamten Frequenzbereich ihrer Zuständigkeit. Stimmen erhalten durch die leicht warme Abstimmung eine angenehme Verständlichkeit und klingen sehr natürlich. Das trägt auch zur Langzeithörtauglichkeit bei. Sehr imposant gelingt den Kanto YU4 auch die plastische Wiedergabe von „These Bones“ der The Fairchild Four. Selbst die ultratiefe Stimme des Basses lässt kaum Nuancen vermissen. Für eine natürliche Wiedergabe ist der Basstreiber mit seiner Vier-Zoll-Membran auch dafür kräftig genug. Und seine erstaunliche Präzision macht wirklich Freude.

So zurückhaltend kann ein modernes HiFi-System aussehen.

Darf’s noch etwas mehr sein?

Wenn es dann noch tiefer in den Basskeller gehen soll, kommen Genießer synthetischer Musik aber dann doch nicht an einem zusätzlichen Subwoofer vorbei. Spielt der bis etwa 80 Hertz mit, stellt sich ein wahrhaft gewaltiges Klangerlebnis ein. Während die YU4 in „Kiss The Cloud“ von Yello ohne Subwoofer bauartbedingt noch einige sehr tiefe Details vermissen ließ, fügte sich das Gesamtbild inklusive Subwoofer zu einem Genuss aus einem Guss zusammen. Als Satelliten legen die YU4 genau da los, wo der Subwoofer loslassen muss. Nicht, dass die YU4 nicht genügend Bass liefern, aber der Subwoofer stützt die kleinen Burschen in dem Bereich, in den sie aufgrund ihrer Größe nicht mehr hinabreichen. Wer mit seinen Kantos irgendwann einen noch fülligeren Sound erleben möchte, legt sich zum Beispiel einen SUB8 aus gleichem Hause zu. Ganz nebenbei kommt man damit dann immer noch günstiger weg, als mit großen Standlautsprechern.

Hoch- und Tiefmittelton-Chassis sind offenbar perfekt aneinander angeglichen. Nur wenn es ganz tief in den Basskeller gehen soll, empfiehlt sich die Hinzunahme eines Subwoofers.

Prall gefülltes Mittelfeld

Besonders stark zeigt sich das YU4-Duo dann im mittleren Frequenzbereich. „Mindmachine“ von Deine Lakaien profitiert von der exzellenten Auflösung und offensichtlich perfekten Abstimmung. Die nuancenreiche Stimme Alexander Veljanovs wird klar aufgelöst. Die breite Abbildung der Orgel erfüllt das Soundspektrum weit über den Aufstellungsort der Lautsprecher hinaus. Auch Liebhaber stilistisch verzerrter und unverzerrter Gitarren kommen hier voll auf ihre Kosten. „Maria“ von Grandson hat hier von beidem ausreichend im Angebot. Die unverzerrt gespielte Gitarre erklingt absolut natürlich und die Dynamik ist ausgesprochen authentisch. Als die verzerrten Bass- und E-Gitarren einsetzen, kommt die charakteristische Verzerrung ausgezeichnet zur Geltung. Nicht verwaschen und auch absolut unaufdringlich. Viel Freude macht das Intro der Foo Fighters in „Everlong“. Von links und rechts spielen die beiden angezerrten Gitarren virtuos auf und entfalten einen angenehm druckvollen Teppich. David Grohls weiche Stimme gibt in diesem dunklen Gewirk mit einem Leuchten eine klare Richtung vor.

Das 100 Millimeter durchmessende Schwingsystem mit Kevlarmembran spielt schnell, agil und erstaunlich sauber in den Bassbereich hinein.

Seidenmembranen für seidenweichen Hochton

Das Klangbild wird durch die Ein-Zoll-Seidenmembran laut Herstelleraussage bis 20 Kilohertz nach oben abgerundet. Die Kalotte liegt genau auf Schallachse mit dem Tieftöner. Der Bereich um das Hochtonchassis dient als Schallführung, die die abgegebenen Signale gleichmäßig in die gewünschte Richtung leitet. So ergibt sich eine punktgenaue Wiedergabe sämtlicher hohen Frequenzen. Das so erzeugte, breite Stereofeld der Kanto YU4 gefällt mir – und auch das eher weichere Ansprechverhalten der Seidenmembranen. Sie reagieren nicht so scharf wie eine harte Kalotte und verhalten sich akustisch weniger aufdringlich. Gerade in der Wiedergabe synthetischer Musikstücke, wie „Animals“ von Martin Garrix, agieren die Hochtöner zwar spritzig, aber eben niemals übereifrig. Dass hier wirklich nichts auf der Strecke bleibt, beweist Carlos Santana mit seiner „Corazon Espinado“. Gerade die sanft gestreichelten Becken und zahlreichen Perkussionsinstrumente begeistern mit einem Feuerwerk an Hochtonreizen. So hat der Zuhörer fast das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Im linken Fensterchen lässt sich der Betriebsstatus der YU4 ablesen. Rechts befindet sich der kombinierte Regler zur Quellwahl und zur Lautstärkejustage.

Fazit

Die Kanto YU4 überzeugt auf mehreren Wegen. Optisch sind sie modern und zugleich schlicht gehalten. Ihre Verarbeitung ist tadellos. Sie bieten einen preislich attraktiven Einstieg in die HiFi-Welt, und sind kompakt genug, um nahezu überall unterzukommen. Sie passen auf den Schreibtisch, in ein Bücherregal oder neben den Fernseher. Zugleich sind sie aber groß genug, um auch anspruchsvollere Wünsche an eine Stereo-Anlage zu erfüllen. Durch ihre eher warme und runde Abstimmung ist ein ermüdungsfreies Hören möglich. Um einen Subwoofer erweitert, spielen sie dann noch eine Nummer größer auf und bieten einen Sound, den man sonst nur von großen Standlautsprechern kennt. Dazu kommt die gebotene Anschlussvielfalt: Egal ob Bluetooth-Wiedergabe oder Plattenspieler, hier findet nahezu jede HiFi-Quelle Anschluss.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 70/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Kanto YU4
Produktkategorie:Aktives Stereolautsprecher-System
Preis:um 350,00 Euro (UVP)
Vertrieb:audioNEXT, Essen
Tel.: +49 (0)201 – 507 39 50
www.kantoaudio.com
Ausführung:- Weiß (lackiert)
- Schwarz (lackiert)
- Bambus
Prinzip:Zwei-Wege-Bassreflex, vollaktiv
Verstärker:- 140 Watt
Hochtöner:25 mm (Seide)
Tiefmitteltöner:100 mm (Kevlar)
Frequenzbereich:60 - 20.000 Hz (Herstellerangabe)
Gewicht:Aktivlautsprecher: 3,2 kg
Passiver Lautsprecher: 2,5 kg
Abmessungen (HBT):je 220 x 140 x 190 mm
Anschlüsse:- analoger Stereo-Eingang (Cinch R/L + Phono Switch))
- AUX-In (3,5mm)
- 2 x optischer Digitaleingang
- Bluetooth
- Subwoofer-Out
- USB-Ladeport
Lieferumfang:- Aktivlautsprecher
- Passiver Lautsprecher
- Netzkabel für Aktivlautsprecher
- Lautsprecherkabel
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ Phono-Vorverstärker
+ Subwoofer-Ausgang
+ zahlreiche Anschlussmöglichkeiten (Bluetooth, TV, analoge
und digitale Quellen)
+ supereinfache Inbetriebnahme
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ dynamischer Grundton
+ homogene Abstimmung
+ sehr gute Hochtonreproduktion
+ Fernbedienung
+ USB-Ladeport

- kein USB-Signaltransfer
Benotung:
Klang (60%):70/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):69/70
Gesamtnote:70/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Kanto YU4 – Moderne Desktop-Speaker mit HiFi-Gen und audiophilem Anspruch erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Canton A 55 – Mächtiger Anführer der A-Serie

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Audiophiler Klang mit Druck, Dynamik und abgrundtiefem Bass – so hat uns die Canton A 55 bereits in unserem ausführlichen Test begeistert. Das Flaggschiff der Online Exklusiv-Serie bietet dafür etliche Features und das Know-How aus der Reference K-Reihe auf – darunter die Keramik-Chassis, die spezielle Wave-Sicke, der Tripple Curved-Konus des Mitteltöners oder die DC-Control-Technologie der Tieftöner. Diese und weitere Highlights der A 55 stellen wir Euch in diesem Video vor.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/FRqkZmBHvLE

Voluminöses Flaggschiff

Ihre Mächtigkeit verrät die A 55 durch ihr Gewicht und ihr Volumen. Knapp 50 Kilo zeugen davon, dass bei diesem Lautsprecher reichlich Material eingesetzt wurde – etwa beim Korpus aus dickwandiger, hochverdichteter Faserplatte. Hiervon hat Canton einiges verbaut: Der Standlautsprecher ragt 1,15 Meter in die Höhe, er ist 38 Zentimeter breit und erstreckt sich 52 Zentimeter in die Tiefe. Damit ist die A 55 der größte Schallwandler aus Cantons A-Serie. Diese Reihe wurde dato von der A 45 angeführt, die Ihr hier seht. Sie haben wir Euch bereits mit einem eigenen Video vorgestellt. Glänzt die A 45 durch Eleganz, so punktet die A 55 durch Imposanz. Trotzdem wirkt dieser Drei-Wege-Schallwandler geschmeidig. Dafür sorgen die sanften Rundungen des Gehäuses, aber auch der taillierte Metallsockel, auf dem die A 55 attraktiv thront. Hinzu kommt die erstklassige Verarbeitung. Sie zeigt sich insbesondere in der makellosen Lackierung. Hier sieht Ihr die A 55 in High Gloss-Schwarz. Alternativ gibt es sie in seidenmattem Weiß – oder in hochglänzendem Kirsche-Echtholzfurnier.

Der schlanke, geschwungene Metallsockel verleiht der A 55 Standfestigkeit. Er ist zudem Teil der Bassreflexabstimmung: Der Port im Gehäuseboden ist gen Untergrund gerichtet. Die attraktive Fußkonstruktion erlaubt eine Höhenverstellung aller vier Füße. Sie sind mit elastischen, Vibrationen absorbierenden Kunststoffdämpfern unterfüttert.

Tweeter für stratosphärische Höhen

Auch die Chassis sind sauber eingelassen. Sie werden durch ihre Einfassung gleich doppelt in Szene gesetzt: Die „Seamless Diamond-Cut“-Aluminiumringe ermöglichen eine schraubenlose und damit unsichtbare Fixierung der Chassis – und bei Lichteinfall erzeugen diese Aluminiumringe eine silberglänzende Corona. Der Hochtöner sitzt zudem hinter einem schützenden Metallgitter. Hier arbeitet ein 25-Millimeter-Tweeter. Seine Technologie stammt von der Reference K-Serie. Dieses Know How beginnt bei der Membran aus Aluminium-Oxyd-Keramik. Diese spezielle Keramisierung bewirkt eine erhöhte Festigkeit der Schwingfläche. Hinzu kommt der mechanisch aufwändige Wave-Guide. Er sorgt für eine homogenere Abstrahlung der Höhen. Die erstrecken sich von 3.000 Hertz bis bis hin zu stratosphärischen 40.000 Hertz.

Zum Schutz der Keramik-Membran schwingt die Kalotte des Hochtöners hinter Gittern. Ihr Abstrahlverhalten wird durch den schallführenden Wave-Guide unterstützt.

Mitteltöner mit Triple Curved Cone und Wave-Sicke

Auch der 18 Zentimeter messende Mitteltöner besitzt eine Membran aus keramisiertem Aluminium. Sie ist zusätzlich mit Wolfram-Partikeln dotiert. Dies optimiert das Verhältnis von Gewicht, Steifigkeit und innerer Dämpfung. Hinzu kommt eine besondere Formung der Membran: Der „Triple Curved Cone“ sorgt mit drei unterschiedliche Radien für mehr Stabilität und weniger Verzerrungen. Auch das Profil der Membranaufhängung ist speziell. Die sogenannte Wave-Sicke besitzt mehrere Wölbungen. Sie reduzieren unerwünschte Teilschwingungen der Membran. Zudem erlaubt die Wave-Sicke eine größere gleichmäßige Auslenkung der Membran.

Die beigefarbene Keramik-Membran und ihre Formung als Tripple Curved Cone (TCC) verraten, dass auch beim Mitteltöner ein Technologie-Transfer von der Reference K-Serie stattgefunden hat.

Tieftöner-Tripel für machtvollen Bass

Um die tiefen Töne kümmern sich nun gleich drei Chassis. Sie sind mit zwanzig Zentimetern Durchmesser die größten Woofer der gesamten A-Serie und ermöglichen abgrundtiefe Bässe bis 20 Hertz – also bis zur Grenze des menschlichen Gehörs. Die drei Chassis besitzen den Membran-Mix und die Wave-Sicke des Mitteltöners, zusätzlich sind die Woofer aber mit Cantons „Displacement Control“-Technologie ausgestattet. Sie kontrolliert die Auslenkungen speziell bei den tiefen Tönen. Zudem unterbindet sie die Wiedergabe der darunter angesiedelten Frequenzen. Die kann das menschliche Ohr zwar nicht wahrnehmen, doch sie verunklaren den Klang im hörbaren Bassbereich. Die enorme Basskraft der A 55 beruht aber auch auf einer Bassreflex-Abstimmung. Der Port dafür ist sitzt in der Unterseite des Gehäuses. Er ist durch den Metallsockel geführt, so kann die Luft genau definiert gen Boden strömen. Durch dieses sogenannte „Downfire-Prinzip“ wird der Luftstrom gleichmäßig im Raum verteilt. Diese Lösung ermöglicht zudem eine wandnahe Aufstellung, ohne dass der Bass einer Überbetonung erfährt. So bleibt die Wiedergabe ausgewogen.

Mehr Details zur Canton A 55 bietet unser ausführlicher Test.

Drei Tieftöner sorgen in Summe für jene große Membranfläche, die für einen tiefen Bass unabdingbar ist. Trotzdem bleibt die Front der A 55 durch die Arbeitsteilung verhältnismäßig schlank.

Text & Moderation: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Canton
A 55
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preise:- Weiß (seidenmatt): 2.144,00 € / Stück
- Schwarz (Hochglanz): 2.144,00 € / Stück
- Kirsche (Echtholzfurnier, Hochglanz): 2.339,00 € / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiß (seidenmatt),
- Schwarz (Hochglanz)
- Kirsche (Echtholzfurnier, Hochglanz)
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):- 1150 x 275 x 485 mm (ohne Sockel und Füße)
- 1150 x 375 x 515 mm (mit Sockel und Füßen)
Gewicht:49,0 kg / Stück
Bauart:Drei-Wege, passiv, Bassreflex
Impedanz:4 - 8 Ω
Hochtöner:1 x 25 mm (Aluminium-Oxyd-Keramik-Membran)
Mitteltöner:1 x 174 mm (Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran, TCC, Wave-Sicke)
Tieftöner:3 x 192 mm (Aluminium-Keramik-Wolfram-Membran, Wave-Sicke)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:220 Hz / 3.000 Hz
Nenn- / Musikbelastbarkeit:280 / 440 W (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Canton A 55
- magnetische Frontabdeckungen
- höhenverstellbare Füße
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Schwedisch, Niederländisch, Polnisch)
Pros und Kontras:+ transparent-klare Wiedergabe
+ mächtiger Tiefbass
+ imposante Dynamik und Pegelfestigkeit
+ sehr gute räumliche Abbildung und Tiefenstaffelung
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckungen

- Platzbedarf
Benotung:
Editor's Choice
Preis-/Leistungsehr gut

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Denon Home 150, 250 und 350 – Wireless Smart Speaker für HiRes im ganzen Haus

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Mit seiner aktuellen Lautsprecher-Serie „Home“ sorgt der japanische HiFi-Spezialist Denon für Furore: Die Smart Speaker liefern eine flexible Beschallung innerhalb eines Raums oder im ganzen Haus, sie sind kabelfrei vernetzbar und spielen allein oder im frei gruppierbaren Ensemble. Möglich macht’s der Multiroom-Standard Heos: Mit ihm können die Home-Speaker in verschiedenen Räumen auch verschiedene Musik in HiRes-Qualität spielen. Zum Streaming.-Portfolio gehören zudem AirPlay 2 und Bluetooth. Wichtig: Dank einer ausgereiften App gehen Hardware-Handling und Musikmanagement samt Einbindung der Online-Musikdienste einfach und komfortabel. Schließlich punkten die Denon Home-Speaker auch mit der Sprachsteuerung. Klingt prima – und ist es auch. Was geht und wie es funktioniert, zeigen wir hier.

Hochattraktiv und wohnraumfreundlich: Die Smart Speaker der Home-Reihe – links der Home 150, rechts der Home 250, dahinter in der Mitte der Home 350 –
kommt ohne sichtbare Knöpfe und Schalter aus – und verbergen damit clever, wie Smart diese Speaker sind.

So geht moderner Musikspaß: Statt an eine konventionelle Anlage in einem Raum gebunden zu sein, ist mit Smart Speakern eine clevere Beschallung im gesamten Wohnambiente möglich – auf den Bedarf und den Raum abgestimmt mit verschiedenen Lautsprecher-Modellen und Speaker-Gruppierungen. Die Home-Serie von Denon bietet dafür drei Modelle: den kleinen Mono-Speaker Home 150, der etwa morgens im Bad mit sanfter Musik für einen leichten Einstieg in den Tag sorgt; den kompakten Stereo-Speaker Home 250, der vielleicht den Kaffee in der Küche mit Hits und New des Lieblings-Radiosenders begleitet, und der kräftigeren Drei-Wege-Stereo-Speaker Home 350, der sich für die amtliche Beschallung des großen Wohnzimmers anbietet – mit Tracks von Tidal und Co. oder Songs aus der eigenen Musikbibliothek. Diese drei Home-Speaker sind die Nachfolger der Heos-Lautsprecher Heos 1, Heos 3 und Heos 7, mit der Denon vor einigen Jahren in den Multiroom-Markt eingestiegen ist. Aus der Produktlinie Heos ist mittlerweile die Plattform Heos geworden – ein Standard für Streaming und Multiroom, der nun in verschiedenste Komponenten integrierbar ist und an der Bezeichnung „Heos built-in“ erkennbar ist. Das gilt für alle Home-Modelle, die dadurch miteinander vernetzbar sind. Sie wiederum harmonieren aber auch mit den älteren Heos-Lautsprechern und ebenso mit allen Denon-Komponenten, deren Modellbezeichnung mit einem „H“ für „Heos“ endet – etwa der Soundbar Denon DHT-S716H oder dem Subwoofer Denon DSW-1H. Überdies spielen die Speaker auch im Verbund mit allen Heos-fähigen Geräten anderen Marken. Hier ist bislang Marantz mit etlichen AV-Receivern zu nennen. Heos ist also ein herstellerübergreifender und abwärtskompatibler Standard – das ist ein Vorteil gegenüber dem Konkurrenten Sonos, bei dem manche älteren Speaker mit den neueren Modellen nicht mehr kommunizieren können. Schauen wir uns die Denon Home-Speaker mal im Einzelnen an.

Der kleine Home 150 ist der handlich-portable Allrounder der Wireless Smart Speaker-Serie Denon Home.

Denon Home 150: Der kleine Allrounder

Mit dem geringen Flächenanspruch von zwölf mal zwölf Zentimetern und einer Höhe von knapp 19 Zentimetern ist der Home 150 klein, portabel – und damit der Speaker für alle Situationen. Durch das gelungene, dezente und wohnraumfreundliche Design der Home-Serie mit dem großflächigen, hochwertigen Stoffüberzug des Gehäuses fügt sich der Speaker in jedes Ambiente ein – in der weißen Variante mit hellgrauem Bezug insbesondere im Bad, zumal der Bezug wasser- und schmutzabweisend ist. Als kleiner Mono-Speaker eignet er sich für kleine bis mittlere Räume. Er erweist sich in der Wiedergabe trotz seiner handlichen Maße als überraschen kraftvoll und sonor. Wer trotzdem mehr möchte, kann den Speaker mit einen zweiten Home 150 als echtes Stereo-Lautsprecherpaar spielen lassen. Die Heos-App, zu der wir gleich noch kommen, macht dies und vieles mehr einfach möglich. Die alltägliche Standard-Bedienung geht aber auch ohne App – und mit nur einem Fingertipp. Der Home 150 besitzt dafür drei selbst programmierbare Schnellwahltasten. Auf sie legt man etwa seine Lieblingsradio-Sender, persönliche Playlists oder die abonnierten Musikdienste. Dank dieser Qucik Select-Tasten startet die Musik sofort ohne umständliches Einschalten und Einstellen. Zu diesen Schnellwahl-Möglichkeiten kommen noch die Tasten für die Lautstärke, Start/Pause und den Titelsprung vorwärts/rückwärts. Dabei kommt der 150, wie auch die anderen Home-Modelle, komplett ohne sichtbare Knöpfe und Schalter aus. Auf seiner Oberseite ist ein spiegelblankes Bedienfeld mit Näherungssensor und Touch-Steuerung eingelassen, das erst bei Näherung der Hand beleuchtet wird und so die Touch-Felder zum Antippen preisgibt.

Stylisch und mit Wow-Effekt: In die Oberseite der Home-Speaker (hier der Home 250) ist ein Touch-Bedienfeld integriert, das erst bei Annäherung der Hand illuminiert wird. Diese Freiheit von klassischen Bedienelementen sorgt für eine sehr klare, moderne Optik.

Denon Home 250: Der kompakte Stereo-Speaker

Mit dem Home 250 kann man schon größere Räume beschallen – und zwar in Stereo. Dafür sorgen zwei angewinkelte Hochtöner, die für eine breitere Schallabstrahlung sorgen, ein Paar Mitteltieftöner und, zur Bass-Unterstützung, eine große Passivmembran. Im Verbund mit vier kräftigen Class-D-Verstärkern und einer cleverer DSP-Steuerung bietet dieser Smart Speakers einen raumfüllenden Klang mit voluminösem Bass, wie wir im Test des Denon Home 250 erlebt haben. Dabei ist er mit den Maßen 22 x 30 x 12 Zentimeter immer noch sehr kompakt. Optisch präsentiert sich er ebenso attraktiv wie der Home 150 und ist ebenfalls in den Varianten Weiß oder Schwarz zu haben. Und wie sein kleiner Bruder punktet der Home 250 mit dem auf der Oberseite eingelassenen Hochglanz-Topcover mit Annäherungssensor. Es ist hier etwas größer dimensioniert, bietet aber ebenfalls das Touch-Bedienfeld mit Tastern für Lautstärke, Start/Pause, Titelsprung – und natürlich drei selbst programmierbaren Schnellwahltasten.

Der Denon Home 250: Immer noch kompakt, aber kräftiger als der Home 150 – und zudem liefert der Home 250 eine Beschallung in Stereo.

Denon Home 350: Drei-Wege-Stereo-Klang in XXL

Der Home 350 ist das Flaggschiff der Denon Home-Reihe und glänzt deshalb auch mit der Spitzenausstattung der Serie: Als einziger der Home-Speaker bietet der 350er eine Stereo-Wiedergabe mit einem dezidierten Drei-Wege-System – also mit einzelnen Chassis für Höhen, Mitten und Bässe für jede Seite. Wie beim Home 250 sind die beiden 20-Millimeter-Tweeter zur besseren Schallabstrahlung leicht nach außen gewinkelt. Zusammen mit den beiden 50-Millimeter-Mitteltöner fassen sie auf der Front einen 165-Millimeter-Woofer ein. Der zweite Tieftöner hingegen verrichtet seine Arbeit auf der Rückseite des Gehäuses, dies reduziert die Vibrationen des Korpus und erhöht so die Präzision der Wiedergabe. Die ist, auch dank des cleveren Soundprocessings und gleich sechs Class D-Verstärkern, verblüffend stark. Das hat uns der Test des Home 350 gezeigt: Dieser 23 x 38 x 18 Zentimeter messende Smart Speaker kann sich in punkto Druck, Dynamik und Bass mit ausgewachsenen Standlautsprechern messen. Auch in der Ausstattung bestätigt der Home 350 seine Spitzenposition: Sein Hochglanz-Topcover mit Annäherungssensor und Touch-Bedienfeld bietet die gleiche Funktionalität wie bei den kleineren Modellen, punktet aber mit sechs Schnellwahltasten. Er macht also doppelt so viele Favoritensender, Playlists oder Musikdienste mit einem Fingertipp verfügbar.

Der Denon Home 350 ist das Flaggschiff der Home-Serie. Trotz seines voluminösen Klangs hat er immer noch wohnraumfreundliche Maße.

Die Anschlüsse und Streaming-Möglichkeiten

Bei den Anschlüssen bieten alle Modelle der Home-Serie die gleiche Vielfalt. Als Wireless Smart Speaker lassen sie sich selbstverständlich kabelfrei per WLAN in das heimische Netzwerk einbinden. Alternativ geht es kabelgebunden auch über LAN. So oder so ist das Streaming von Musik in HiRes möglich – bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und ebenso bis DSD128. Diese hochauflösenden Qualitäten sind auch über den USB-A-Port möglich, an dem ein Stick oder eine externe Festplatte Anschluss finden. Wie es sich für Smart Speaker gehört, streamen die Home-Modelle natürlich auch über Bluetooth.Für den guten Klang kommt dabei der Codec aptX zum Einsatz. Alternativ bieten die Home-Speaker aber auch AirPlay 2 als Streaming-Weg für alle iPhone-, iPad- und iPod touch-Besitzer. Über AirPlay 2 können die Speaker auch Musik von iTunes und Apple Music spielen. Neben diesen digitalen Schnittstellen gibt es zudem einen analogen Eingang. Über den Aux In in Gestalt einer Miniklinkenbuchse lässt sich ein Player anschließen – oder ein Flachbildfernseher. So kann man die Lieblingsfilme, TV-Serien oder Konzerte mit erstklassigem Ton genießen.

Alle Home-Speaker bieten als Schnittstellen und Streaming-Möglichkeiten USB-A, LAN, Bluetooth und – nicht sichtbar – WLAN sowie Apple AirPlay 2,. Mit einem Miniklinken-Eingang ist auch ein analoger Anschluss vorhanden.

Die Einsatzmöglichkeiten: Solo, im Duo oder im Trio …

Ihre Konnektivität und Flexibilität entfalten Denons Home-Speaker nun dank Heos. Dieser Multiroom-Standard ermöglicht das Streaming zu einzelnen Speakern, die Gruppierung von Lautsprechern zu einem Audio-Ensemble und die Einbindung in ein Multiroom-Beschallungssystem. So lassen sich die Home-Speaker zuallererst natürlich als einzelne Musikspender solo betreiben. Bei der Platzierung ermöglicht eine dreistufig einstellbare Aufstellungs-Anpassung dabei eine Bass-Optimierung, damit der Speaker auch auf dem Board oder in der Ecke ausgewogen klingt. Wenn man es noch satter im Klang möchte, mit einem zweiten Lautsprecher. Dann erreicht man eine echte Stereo-Beschallung mit räumlich weiter voneinander entfernten Boxen, wie man es von klassischen Lautsprechern kennt. Beim Home 250 und beim Home 350, die ja schon per se in Stereo spielen, werden dann die Lautsprecher so angepasst, dass der linke Speaker nur den linken Kanal wiedergibt und der rechte ausschließlich den rechten Kanal. Für einen größeren Tiefgang im Bass lässt sich zusätzlich noch ein Heos-tüchtiger Subwoofer wie der Denon DSW-1H einbinden. So erzielt man ein ausgereiftes Satelliten/Subwoofer-System.

Alle Home-Speaker (hier der Home 250) lassen sich auch im Duo als Stereo-Lautsprecherpaar betreiben.

… oder im Heimkino-Setup …

Die Home-Speaker können aber auch für ein Heimkino Setup eingesetzt werden. So machen sie den spektakulären Blockbuster auch akustisch zu einem Erlebnis. Dafür kombiniert man die zwei Home-Speaker mit einer Heos-fähigen Soundbar wie der Denon DHT-S716H. Die Home-Speaker agieren dann als Rear-Lautsprecher. Erweitert man dieses System nun noch mit einem Heos-tüchtigen Subwoofer, ist das 5.1-Heimkino-Setup mit mehrkanaligen Surround-Sound perfekt.

Im Verbund mit einer Heos-fähigen Soundbar (hier die Denon DHT-S716H) können die Home-Lautsprecher (hier die Home 150) auch als Rear-Speaker eines Heimkino-Setups eingesetzt werden – dann natürlich hinter dem Hörplatz.

… oder im Multiroom-Betrieb

… oder im Multiroom-Betrieb
Heos und die Home-Speaker ermöglichen ebenso den Aufbau eines Multiroom-Systems für mehrere Räume oder gleich für das ganze Haus. Das Streaming in andere Räume zu den dort stehenden Heos-Komponenten funktioniert dabei selbst kabellos in HiRes-Qualität. Bei dieser Beschallung ist alles möglich: Die Speaker können in sämtlichen Zimmern die gleiche Musik spielen – prima für die Party oder die begleitende Beschallung im gesamten Ambiente. In den einzelnen Räumen kann aber auch verschiedene Musik laufen: James Taylor im Wohnzimmer, Supermassive im Bad, Galantis in der Küche – das geht alles gleichzeitig.

Über die App lassen sich mit Heos-kompatiblen Lautsprechern und Komponenten Beschallungs-Gruppen und -Räume einrichten und einzeln in der Laustärke regeln. Hier spielen zum Beispiel vier Smart Speaker in vier verschiedenen Räumen alle unterschiedliche Musik (Bild 1). Man kann aber auch Speaker nach Belieben in Gruppen oder Räumen zusammenfassen: Hier spielen drei Speaker als Ensemble in einem Raum dieselbe Musik (Bild 2). Das Hinzufügen oder Entfernen von Lautsprechern geht kinderleicht mit einer Fingerbewegung. Hier fügen wir den Home 350 hinzu, wobei die App in diesem Fall zuvor fragt, ob er als Surround-Lautsprecher für die bereits integrierte Soundbar dienen soll – clever! (Bild 3, 4)

Klasse-App für Musikmanagement und Musikdienste

Ein derartig vielfältig-flexibles Beschallungs-Management steuert man natürlich mit einer App – und diese Bedienoberfläche, die es für iOS und Android kostenfrei im jeweiligen Store gibt, ist ebenso ausgereift wie das Multiroom-System. Die Heos-App ermöglicht die einfache Einrichtung und Einbindung der Lautsprecher, ihre Kopplung mit weiteren Lautsprechern und die Zuweisung zu den gewünschten Räumen. Das alles geht fix mit den Fingern: Ziehen, Tippen, fertig. Genauso schnell kann man einen Speaker auch wieder aus der Gruppe lösen, wenn man ihn vielleicht mal mit auf die Terrasse oder in den Garten nehmen möchte. Natürlich lassen sich alle Solo-Speaker und Gruppen individuell in der Laustärke regeln. Die App dient aber ebenso der Steuerung und Verwaltung der verschiedenen Inputs und Quellen. Zudem ermöglicht sie den Aufbau einer Musikbibliothek, hier fließen alle Tracks ein, die als Files auf der USB-Festplatte oder dem Netzwerk-Dateiservers gespeichert sind. Diese Musikbibliothek lässt sich nun in der App nach verschiedenen Kriterien filtern und sortieren, etwa nach Album, Artist, Genre oder Ordner. Aus diesem Musikbestand kann man nun persönliche Playlists erstellen und die Warteschlange mit den als nächstes zu spielenden Songs füttern. Über die eigene Musik hinaus ist auch das Angebot der Online-Dienste Amazon Music, Deezer, Napster, SoundCloud, Spotify und Tidal nutzbar. Apple-User können außerdem noch Qobuz nutzen – via AirPlay 2 und mit der App des Dienstes. Android-Benutzer haben hingegen den Vorzug, dass die Home-Lautsprecher als Roon Endpoint zertifiziert sind und damit auch über dieses Musikmanagement/Streaming-Plattform einsetzbar sind. Kostenfrei und direkt nutzbar ist hingegen TuneIn, über diesen Dienst hat man Zugang zu den Internet-Radiostationen dieser Welt.

Mit der Heos-App hat man über den Startbildschirm (Bild 1) schnellen Zugriff auf die Eingänge, Quellen und Zuspieler sowie auf zahlreiche Online-Musikdienste. Die Reihenfolge ist dabei beliebig änderbar. Bild 2 zeigt die Wiedergabe über Spotify – samt der Auswahloption, auf welchem Speaker die Musik abgespielt werden soll. Hier stehen der zwei kleine Home 150, ein großer Home 350 und die als “Wohnzimmer” bezeichnete Soundbar DHT-S716H zur Verfügung. Wer über Spotify Musik hört, bleibt entweder in der App deises Online-Dienstes (Bild 3) – oder kehrt zurück zur Heos-App (Bild 4). Hier hat man mit einem Fingertipp Zugriff auf die Klangregelung für Höhen und Bässe.

Individueller Zugang für verschiedene Nutzer

Für die Nutzung der Online-Dienste richtet man über die App zuerst ein Heos-Konto ein. Hier werden jene Daten hinterlegt, die man für das Einloggen bei diesen Diensten braucht. Darüber hinaus lassen sichj so auch Playlisten oder die eigenen Favoriten online abspeichern. So kann man das Heos-System in einem Haushalt mit mehreren Personen nutzen: Nach der Anmeldung im Heos-Konto mit Benutzernamen und Passwort stehen sofort die individuell genutzten Musikdienste, die persönlichen Favoriten und die eigenen Playisten zu Verfügung – auch bei neuen Heos-Komponente.

Die Home-Speaker sind auch sprachsteuerbar: über Google Assistant oder Amazon Alexa (wie hier abgebildet). Hinzu kommt Siri, was dank Apple AirPlay 2 ohne weitere Hardware funktioniert.

Berührungslose Bedienung: Die Sprachsteuerung

Über die Quick Select-Buttons auf den Home-Speakern und über die App auf dem Smartphone hinaus gibt es eine dritte Möglichkeiten der Bedienung: die Sprachsteuerung. Sie ist überaus praktisch, wenn man – etwa in der Küche – mal keine Hand frei hat oder es schlicht komfortabel mag. Denn mit der Sprachsteuerung kann man kontaktlos die Nachrichten aufrufen, Songs aussuchen, abspielen und anhalten, Tracks überspringen die Lautstärke regeln, und etliches mehr. Heos unterstützt den Google Assistant und Amazon Alexa, allerdings sind dafür die entsprechenden externen Geräte nötig. Bei Alexa braucht man also ein Amazon Echo, für die Nutzung lädt man nun noch die Heos Home Entertainment Skill in der Amazon Alexa App herunter. Da der Home 350 auch mit Apple AirPlay 2 ausgerüstet ist, lässt sich die Sprachsteuerung ebenso über Apples eigenen Sprachassistenten Siri vornehmen.

Sprachsteuerung: Hier agiert der Home 250 im Verbund mit einem Amazon Echo Dot, um berührungsfrei bedienbar zu sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen, Hersteller

Technische Daten

ModellDenon
Home 150
Denon
Home 250
Denon
Home 350
Allgemein
Verfügbare Farben:
Weiß / Schwarz
ja/jaja/jaja/ja
Abmessungen (BxHxT, in mm)120 x 187 x 120295 x 216 x 120380 x 225 x 180
Gewicht (in kg)1,7 kg3,7 kg6,3 kg
Quick Start-Modus
Leistungsverbrauch
2,2 W2,1 W2,2 W
Deep Standby Leistungsverbrauch0,3 W0,3 W0,3 W
Leistungsverbrauch20 W26 W37 W
Lautsprecher-Aufbau
Integrierte Class-D-
Leistungsverstärker
244
Treiber-KonfigurationMonoStereoStereo
Anzahl Treiber24 + Passivmembran6
Hochtöner1 x 25 mm2 x 19 mm2 x 19 mm
Woofer1 x 89 mm- 2 x 100 mm
- 1 x 133 mm Passivmembran
2 x 165 mm
Mitteltöner--2 x 50 mm
Streaming und
Schnittstellen
WLAN 2.4 GHz/5 GHzja/jaja/jaja/ja
HEOS Built-injajaja
LAN (Ethernet RJ-45)jajaja
AirPlay 2jajaja
Bluetoothjajaja
USB-Ajajaja
3.5mm AUX Eingangjajaja
Ausstattungjajaja
Bass- und Höhenanpassungjajaja
High Resolution
Audio-Unterstützung
jajaja
Aufstellungs-Anpassung
für Bass-Optimierung
3
Einstellungen
3
Einstellungen
3
Einstellungen
Stereo Pairingjajaja
Unterstützt Subwoofer
mit HEOS Built-in
jajaja
Nutzbar als Surround-Speaker
für Soundbar DHT-S716H
jajaja
Touch-Steuerung
Schnellwahltasten (Presets)336
Näherungssensorjajaja
Play/Pausejajaja
Titel überspringen (nächster Titel/vorheriger Titel)jajaja
Lautstärke +/-jajaja

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Q Acoustics Q B12 – Tiefgang, der jedes Heimkinoherz höherschlagen lässt

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Der Q B12 ist ein eleganter und leistungsstarker Subwoofer aus dem Hause Q Acoustics. Ganz gleich ob in matter oder glänzender Ausführung, dieser Basswürfel verspricht im Heimkinosystem den nötigen Tiefgang. Der Q B12 offeriert ein schickes Äußeres, ein kraftvolles Inneres und ist zu einem attraktiven Preis zu haben. Und der englische 12-Zöller bietet sich sowohl für Musikliebhaber wie Filmfans an.

Mit dem Q B12 offeriert Q Acouscs die ideale Ergänzung für alle Concept-Modelle und die der 3000i-Serie.

In der heutigen Zeit geht der Trend immer mehr dazu über, seine Lieblingsfilme auf dem heimischen Sofa zu erleben. Da moderne Flachbildfernseher in der Tonwiedergabe bauartbedingt ihre Schwächen haben, ist der Einsatz eines Heimkino-/Hifi-Systems unbedingt empfehlenswert, will man den Film in allen Facetten genießen. Hier ist es dann ganz gleich, ob man Klassikliebhaber, Rockfan oder Heimkinocineast ist, in all diesen Kategorien möchte der Zuhörer die Bässe gerne auf sich wirken lassen. Zu einem solchen System gehört deshalb natürlich auch ein kraftvoller Subwoofer. Einer, der den Zuschauer jeglichen Tiefgang aus Musik und Film hören und spüren lässt.
Q Acoustics ist seit 2006 eine der bestbewerteten Lautsprechermarken. In unzähligen Tests haben die Engländer bewiesen, dass Ihre Lautsprecher nicht nur eine hervorragende Klangqualität liefern, sondern, dass auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Der Q B12 stellt sich dabei als sehr gute Ergänzung der Concept- oder 3000i-Serie vor, passt aber natürlich auch in jedes andere, bereits bestehende Heimkinosystem.

Stilvolles und praktisches Design

Mit den Maßen von 40x40x44,6 Zentimetern – bei 18,5 Kilo Gewicht – ist der Q B12 eine nicht ganz so kleine Box. Zu groß ist er aber auch nicht. Und mir fallen gleich zwei Äußerlichkeiten auf, die diesen Sub zu einem schicken HiFi-Möbel machen: Sein „unendliches“ Gehäusedesign aus MDF weist keinerlei Ecken oder Kanten auf. Die Oberflächen sind glatt und gerundet und verhelfen dem Korpus optisch wie haptisch zu einem sehr guten Eindruck. Darüber hinaus fällt mir die nach innen gesetzte Anschlusseinheit des Verstärkers auf. Sie wird durch eine Magnetplatte komplett abgedeckt. Zusätzlich sorgt eine Kabeldurchführung durch die Bodenplatte für eine bündige und kabelfreie Rückansicht. Selbst wenn alle Strippen angeschlossen sind, ist davon kaum was zu sehen – selbst dann, wenn man direkt auf die Gehäuserückseite guckt. Eine sehr clevere Lösung, die sich vor allem dann positiv bemerkbar macht, wenn man den Basswürfel ins Wohnzimmer stellt.

Das Anschlussfeld befindet sich in einer dafür vorgesehenen Mulde in der Gehäuserückseite und wird später durch eine magnetisch haftende Metallplatte verdeckt.

Erste Schritte

Um aus seinem Heimkinosystem klanglich das Beste herauszuholen, sind nicht nur gute Lautsprecher wichtig, sondern auch deren richtige Positionierung: In den mitgelieferten Anleitungen findet man häufig schon die wichtigsten Regeln, um den idealen Aufstellungsort zu ermitteln. Da aber jeder Raum individuell ist, haben wir im Folgenden noch ein paar zusätzliche Tipps für die optimale Platzierung des Subwoofers zusammengefasst: Vorher wird der Sub aber verbunden. In der Regel verkettet man ihn mit einem AV-Receiver. Das ist recht einfach. Am AV-Receiver befindet sich ein dedizierter Ausgang für den Subwoofer, meist als „Sub Out“ gekennzeichnet. Über ein entsprechendes Kabel wird dann die Verbindung zum Subwoofer hergestellt. Anschließend wird noch das Stromkabel eingesteckt und der Verbindungsaufbau ist auch schon abgeschlossen.

Das gerundete Gehäuse lässt den Q B12 kleiner und unauffälliger wirken.

Platzierung

Bei der Positionierung des Subs gehen die Meinungen der Heimkinobesitzer dann auseinander. Eigentlich ist der Subwoofer akustisch nicht an die anderen Lautsprecher des Soundsystems gebunden. Man könnte ihn also einfach irgendwohin stellen, könnte man folglich meinen. Nein, davon würde ich dringend abraten. Mancher empfiehlt es den Sub am Hörplatz aufzustellen, im Raum umherzulaufen und den Bassisten später dort aufzustellen, wo der Bass am besten klingt. Davon würde ich ebenfalls abraten. In den meisten Anleitungen wird die Position des Subwoofers frontseitig mittig zwischen dem linken oder rechten Frontlautsprecher und dem Centerlautsprecher empfohlen. So lassen sich Subwoofer und Hauptlautsprecher am einfachsten aneinander anpassen. Lassen die räumliche Möglichkeit das zu, würde ich die Platzierung auch erstmal so empfehlen. Klappt dies nicht, gibt es noch ein paar Tipps um schlechte Standorte gezielt auszuschließen und um unangenehmes Dröhnen oder die Entstehung einer Bassfalle zu vermeiden.

Möglichst nicht in die Raumecke! Stellen Sie den Subwoofer zu Begin erstmal zwischen einem Frontlautsprecher und Center auf.

Raummoden so weit wie möglich reduzieren

Damit wären wir auch schon beim Kernpunkt der Platzierung: Weil Subwoofer auch mal etwas wuchtige Kästen sein können, kommen Heimkinobesitzer oft auf die Idee sie möglichst platzsparend in einer Ecke des Raums oder möglichst nahe der Wand zu platzieren. Oft büßt der Subwoofer dabei stark an Klangqualität ein. Das menschliche Ohr ist zwar nicht in der Lage, die Herkunft des Bass-Sounds genau zu orten. Dennoch sollte man immer die Raumakustik sowie die Mitspieler beachten. Aus diesem Grund eignen sich Zimmerecken und direkte Wandlagen als Standort eher weniger, weil hier sogenannte Raummoden stärker angeregt werden, indem sich die Schallwellen hier eher überlagern und „aufdicken“. Das Ergebnis: unkontrolliertes Gewummer und nerviges Dröhnen! Zieht man den Sub aus der Raumecke, lässt sich exakt das vermeiden. Probieren sie deshalb einfach mal ein paar Möglichkeiten aus. Bereits um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Basserlebnis einstellen.

Praktisch und schön

Doch nun genug der Theorie. Jetzt geht es an den Test des Q B12: Und der beginnt mit dem Auspacken: Der große und etwas sperrige Karton lässt schon erahnen, dass der Q Acoustics kein kleines Klangwunder ist, sondern eher schwergewichtiger Basserzeuger. Einmal aus dem Karton gewuchtet, wird das bereits beschriebene Design sichtbar. Als Zubehör liefert Q Acoustics dann noch eine Bedienungsanleitung, je ein Netzkabel für EU oder UK-Steckdosen, vier Spikes mit Justiermuttern mit. Dazu kommen noch passende Gummikappen, die die Aufstellung auch auf Stein- oder Holzböden erlauben, ohne den Untergrund zu zerkratzen.
Was noch auffällt: Der Q B12 bietet einen durchgehenden Korpus, ohne störende Klebekanten und fasst sich dadurch auch sehr gut an. Super finde ich auch die Kabeldurchführung. Netz- und Lautsprecherkabel werden durch ein Loch in der Unterseite des Korpus geführt. Sind die Kabel dann eingesteckt, lässt sich das Anschlussfeld mittels einer Magnetplatte verdecken.

Die beiden Regler zur Justage der Übergangsfrequenz und Lautstärke sind auch dann noch gut zugänglich, wenn die Abdeckung sämtliche Anschlüsse versteckt.

Einstellungen am Q B12

Einige Einstellmöglichkeiten befinden sich dann ebenfalls hinter besagter Platte: Dazu gehören die Schalter für Auto/On, die Phasenumschaltung und der Netzschalter. Da diese Einstellungen allerdings in der Regel nur einmalig für die Grundeinstellung benötigt werden, ist das kein Grund zur Kritik. Die beiden wichtigsten Justageregler – die Einstellung der Trennfrequenz und der Lautstärkeregelung – sind über zwei bündig mit der Magnetplatte abschließende Drehscheibenregler weiterhin gut erreichbar. Betreiben Sie den Q B12 an einem klassischen AV-Receiver, empfiehlt es sich die Trennfrequenz auf Position „AV“ zu stellen und die tatsächliche Wahl der Übergangsfrequenz im Menü des AV-Receivers vorzunehmen. Handelt es sich dabei um ein Modell mit automatischer Einmessung, sollte dies sogar vollautomatisch geschehen. Eine kleine LED zeigt unterdessen den Betriebsstatus an.

Stabil und agil

Entnimmt man die ebenfalls bündig in die Front eingelassene Stoffabdeckung, wird der Blick auf die Bassmembran frei. Wie die Produktbezeichnung bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein 12-Zoll-Chassis. Dieses verfügt über eine Schwingfläche aus beschichtetem Papier. Diese Kombination ist sehr leicht, zugleich aber auch besonders robust und verspricht einen knackigen Grundton und einen tiefen Abstieg in den Basskeller. Angetrieben wird diese von einer 220 Watt starken Endstufeneinheit, die im Herzen des Subwoofers (direkt hinter dem Anschlussterminal) thront. Die Basis für einen satten, unverzerrten und kontrollierten Bass schafft im Übrigen das 36 Millimeter starke MDF-Gehäuse des Q B12. Dank zusätzlicher Mehrfachverstrebung ist dieses laut Herstelleraussage so gestaltet, dass es auch höchsten Pegeln standhält. Und zwar ohne dass es zu hörbaren Eigenresonanzen kommt, die die Klangqualität oder den Spaß im Heimkino beeinträchtigen könnten.

Die Gewebeabdeckung schließt bündig mit der Schallwand ab.

Sicherer Stand

Für die nötige Distanz und die perfekte Ankopplung des Q B12 an den Untergrund, sorgen die bereits erwähnten Spikes. Sie sind schnell in die Gewinde des Gehäusebodens geschraubt. Da mit Justiermuttern versehen, lassen sich Bodenunebenheiten ausgleichen und der Subwoofer gerade ausrichten. Die Spikes sollten allerdings nicht direkt auf Böden wie Laminat, Parkett, PVC oder Stein genutzt werden, da dieser durch die scharfen Spitzen beschädigt werden könnte. Die im Lieferumfang befindlichen Gummischutzkappen helfen hier. Sie werden einfach über die Spikes gestülpt und schon ist auch auf besagten Untergründen ein sicherer Stand gewährleistet. Für die Verbindung mit dem AV-Receiver sollte zudem unbedingt auf bessere Subwooferkabel gesetzt werden. Hier empfiehlt sich beispielsweise das doppelt geschirmte und mit 24 Karat vergoldeten Steckern bestückte „Performance“ von QED. Um die Kette zu vervollständigen: In meinem Test dient der mir sehr gut bekannte Yamaha RX-A820 als Spielpartner des Q Acoustics Q B12.

Die spitzen Spikes werden einfach in die dafür vorgesehenen Gewinde gedreht. Über die Justiermuttern kann auch die Höhe jedes einzelnen Spikes individuell eingestellt werden. So lassen sich beispielsweise Bodenunebenheiten ausgleichen.

Perfekter Körperschall

Mit dem Bruce Willis-Blockbuster „Stirb langsam 1“ geht es dann in den ersten Hörcheck: Bild- und tontechnisch ist der Film vielleicht schon etwas überholt, aber selbst solch ein Klassiker sollte meinen Sub mit seinen zahlreichen Actionszenen kräftig fordern. Der New Yorker Polizist John McClane fliegt am Heiligabend nach Hause, um mit seiner dort lebenden Familie die Feiertage zu verbringen. Als er in Los Angeles die Weihnachtsfeier seiner Frau besucht, wird diese von Terroristen gestürmt. Bei der Einnahme des Bürogebäudes durch die Angreifer, knallen Maschinengewehrsalven mit voller Wucht durch den Raum. Diese Szene wird so intensiv dargestellt, dass sich der Grundton und der erzeugte Körperschall in meiner Magengegend bemerkbar machen. Alles untermalt vom legendären Filmsoundtrack mit seinen Streich- und Blasinstrumenten. Als McClane auf dem Dach des Gebäudes versucht die Polizei zur Hilfe zu rufen, beginnt eine actiongeladene Verfolgungs- und Kampfszenerie. Wieder peitschen Schüsse durch meinen Hörraum …

Kommt der Q B12 beispielsweise auf Stein- oder Holböden zum Einsatz, werden einfach die zum Lieferumfang gehörigen Kappen über die Spikes gestülpt.

Bebende Wände

Als John auf der Flucht schließlich im Fahrstuhlschacht abrutscht und an einem Lüftungskanal hängen bleibt, poltert es kräftig aus dem Subwoofer. Und zwar so, als würde McClane direkt gegen die Wand in meinem Heimkino geschleudert. So richtig in Wallung kommt der Q B12 dann in einer der legendärsten Szenen im Film: In McGywer-Manier baut der Hauptprotagonist mit C4-Sprengstoff, einem Bürostuhl, einem PC-Monitor und einem Gürtel eine Bombe, die schließlich im Aufzugschacht detoniert. Die daraus entstehende Explosion lässt dann auch die Wände meines Hörraums beben und mein Sofa vibrieren. Wow, spätestens jetzt bin ich mitten im Geschehen! So muss Heimkino sein! Was mich hier aber besonders beeindruck: Der Q Acoustics gibt seine Bassanteile zwar superdynamisch und auch mit einer Extraportion Tiefgang wieder, wirkt aber nie überladen oder angestrengt. Selbst älteren Filmen haucht der Q B12 also neues Leben ein. YIPPIE-YA-YEAH!

Noch dynamischer

Mit „London has Fallen“ von Blu Ray in DTS-HD 5.1, geht es dann mindestens genauso imposant weiter. Bereits während der Wiedergabe der Filmtrailer macht sich der Unterschied zur DVD extrem bemerkbar. Der HD- Sound klingt vom ersten Moment an kräftiger, dynamischer. Und zwar soviel dynamischer, dass ich die Lautstärke des Q B12 ein Stück herunter drehen muss. Das ist eher vorteilhaft, da der Sub sich jetzt weniger abmühen muss, um richtig Alarm zu machen. Den macht er dann übrigens auch unter hohen Lautstärken. Kurz darauf geht es endlich in den Film: Bei einer Trauerfeier für den plötzlich verstorbenen britischen Premierminister versuchen Terroristen die Trauergäste, darunter die mächtigsten Führer der freien Welt, zu exekutieren, um die Westmächte ins Chaos zu stürzen. US-Präsident Benjamin Asher kann allerdings im Durcheinander entkommen. An seiner Seite: Sein bester Agent Mike Banning und eine britischen MI6-Agentin.

Mit seinem 12 Zoll-Treiber ist der Q Acoustics in der Lage auch extram tief hinab zu spielen.

Ab in den Basskeller

Während des noch recht ruhigen Starts wird zunächst der musikalische Soundtrack vom Q Acoustics-Sub perfekt unterstützt. Als die Terroristen der Stadt London schließlich „das Licht ausknipsen“ und der Präsident der USA mit seinem Leibwächter in einem Hubschrauberkonvoi über London fliegt, geht es dann so richtig los. Bei der Reproduktion der zahlreichen Raketeneinschläge und Hubschrauberabstürze gehen mir die Bässe direkt ins Blut. Die Abmischung ist so gut gemacht, dass ich schnell das Gefühl habe Teil der Hubschrauberbesatzung zu sein. Obwohl es hier teilweise extrem mächtig zur Sache geht, bleibt der Q B12 jederzeit Herr der Lage. Nerviges Brummen oder unschöne Verzerrungen sind selbst unter Pegeln jenseits der Zimmerlautstärke nicht zu vernehmen. Die actionreiche Befreiungsszene des Präsidenten gönnt meinem Testgast dann erneut keine Verschnaufpause. Unter fulminanten Basspegeln explodieren Autos oder fliegen Raketenwerfer durch die Luft. Alles weiterhin unterstützt, von einem erneut packend inszenierten und perfekt umgesetzten Musiksoundtrack.

Die grosse Sicke erlaubt eine große Auslenkung und somit viel Luftbewegung.

Music-Performer

Selbst unter höchsten Anforderungen wird der Q B12 nicht schwach, sondern unterstützt mein vorhandenes (markenfremdes) Heimkinosystem jederzeit dynamisch und zuverlässig. Nur so wird ein solcher Blockbuster zum packenden Filmerlebnis.
Nach den vielen Explosionen möchte ich mich dann noch vom musikalischen Können des Q B12 überzeugen. Dafür wähle ich eine Musik-Blu-ray, die ich jedem Heimkinofan nur wärmstens empfehlen kann: Pinks „Funhouse Tour Live in Australia”. Mit „Just Like A Pill“ wähle ich einen meiner Favoriten, der von der US-Amerikanerin im Sexy-Outfit auf der Bühne präsentiert wird. Heute gefällt mir der Sound aber nochmal besser. Der Grund dafür is der Q Acoustics-Basswürfel, dessen agile Grundtonperformance das Schlagzeug noch kraftvoller werden lässt und dem Song so das richtige Feeling verpasst. Ähnlich erlebe ich es dann in einigen folgenden Stücken: Der Q B12 beweist in jeder musikalischen Lage sein Können und macht diese Live-Blu-ray zu einem audiophilen Erlebnis auf der heimischen Couch.

Ist die Gewebeabdeckung montiert, verschwindet die Technik im Hintergrund.

Fazit

Egal ob Musikwiedergabe oder Heimkinobetrieb, der Q B12 unterstützt jedwede Audioperformance dynamisch und mit wohldosiertem Bass. Dabei beherrscht er die Wiedergabe abgrundtiefer Bässe ebenso, wie die agile, straffe und durchzugsstarke Grundtondarstellung. Zwängt man ihn nicht in die Raumecke, ist das alles ohne überzogenes Brummen oder nerviges Dröhnen zu erleben. Dank feiner Abstimmung und zeitgemäßer Ausstattung fügt sich dieser Subwoofer technisch nahtlos in jedes Surroundsystem ein – auch in markenfremde Heimkinosets.
Zur Performance kommt der Preis: Der Q Acoustics-12-Zöller ist in den matten Varianten zu einem Preis von 599 Euro zu erwerben. Bevorzugt man eine Hochglanz-Variante, kommen nochmal 200 Euro hinzu. Aber selbst zu diesem Preis ist der Q B12 ein absolutes Highlight seiner Klasse.

Test & Text: Andreas Hohn
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79

80

80

Technische Daten

Modell:Q Acoustics
Q B12
Produktkategorie:Aktiv-Subwoofer
Preis:ab 599 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz)
- Weiß (Hochglanz)
- Arctic White
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):400 x 400 x 446 mm
Gewicht:18,5 Kg
Tieftöner:- 305 mm
Verstärkerleistung:- 2200 Watt
Bauart/Prinzip:Frontfire, geschlossen
Frequenzumfang: 38 - 300 Hz
Phaseneinstellung:180/0° Grad
Lieferumfang:- Q B12
- Gewebeabdeckung
- Anleitung
- Netzkabel
Pros und Contras:+ flexible Aufstellung
+ schnelle Installation
+ punchiger Grundton
+ impsantes Tiefbassvolumen
+ clevere Kabelführung
+ Spikes und Gummifüßchen

- Hochglanz-Version gegen Aufpreis
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Edles Vergnügen – Revox Joy S22 CD-Player / S119 MKII Network Receiver

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Mit der Joy-Serie präsentiert Revox ein anspruchsvolles Audiosystem: Es verbindet den audiophilen Standard der Schweizer mit schickem Lifestyle-Design und bietet dank der Kombinationsmöglichkeit der Komponenten maximale Flexibilität. Wir haben uns aus diesem System den Revox Joy S22 CD-Player und den Revox Joy S119 MKII Network Receiver herausgesucht – und erhalten ein klang- und formvollendetes Duo, das neben dem CD-Betrieb auch Streaming über WLAN, LAN, Bluetooth ermöglicht, Online-Musikdienste sowie Radio via Internet oder DAB+ einbindet, mit zahlreichen digitalen Eingängen punktet – und schlicht Spaß macht.

Der Revox Joy S22 CD-Player (rechts) und der Revox Joy S119 MKII Network Receiver (links) bieten mit ihrem edel-reduzierten Design ein stilvolles Duo.

Der renommierte Schweizer Hersteller Revox beweist in den letzten Jahres ein richtig gutes Händchen für schönes Design. Davon zeugen die aktiven Lautsprecher der StudioArt-Serie, von der wir den Revox StudioArt A100 Room Speaker und die Revox StudioArt S100 Audiobar bereits per Test vorgestellt haben, und das beweist Revox ebenso mit „Joy“. Die Komponenten des so getauften Audiosystems verströmen gleich auf den ersten Blick eine extreme Hochwertigkeit und Noblesse. Sie heben sich zudem wohltuend von der gängigen HiFi-Anmutung ab. Dies zuallererst durch das Halfsize-Format: Die Joy-Komponenten sind mit den Maßen 9 mal 20 mal 32 Zentimetern etwa halb so breit wie die üblichen Audiogeräte, wodurch sie angenehm schlank auftreten. Hinzu tritt die außergewöhnliche und hochaufwändige Fertigung: Während gängige Geräte meist aus zweiteiligen Blechgehäusen mit davor geschraubter Alu-Front bestehen, beeindrucken die Joy-Komponenten mit einem dickwandigen, nahtlosen, komplett aus Aluminium bestehenden Vierkant-Strangkorpus. Vorderseitig schließt dieses Gehäuse mit einer perfekt eingelassenen Front aus echtem Glas ab. Die glänzend schwarze Scheibe hält zu den Korpuswänden einen exakt definierten Abstand ein. Diese Ziernut dient der optischen Veredelung – ein überaus gelungener Design-Kniff. Auch die Abwesenheit jeglicher sichtbarer Bedienelemente unterstreicht die Eleganz und Dezenz der Anmutung. Einzig die in die Front integrierte mehrfarbige Status-LED gibt einen zarten Hinweis, das wir es hier mit Geräten der Unterhaltungselektronik zu tun haben. Zur edlen Anmutung trägt auch der Überzug bei: Unsere Testmodelle sind in noblem Mattschwarz lackiert, das Coating ist absolut makellos. Alternativ sind die Joy-Komponenten in der Variante silberner Korpus/schwarze Front oder komplett in Weiß erhältlich. So passt die Joy-Linie auch in ein hell eingerichtetes Ambiente. Soweit das gemeinsame Top-Design der Joy-Serie.

Die Komponenten der Joy-Serie kommen ohne sichtbare Schalter und Knöpfe aus. Dies betont den Kontrast zwischen der perfekt eingelassenen, glänzenden Glasfront und dem matt lackierten Aluminium-Gehäuse.

Clever kombinierbar: Die Joy-Komponenten

Nun zu den einzelnen Protagonisten dieses Audiosystems: Die Joy-Linie besteht im Kern aus drei Komponenten: einem CD-Player, einem Audio Server, der das Rippen von Audio-CDs beherrscht und die Files der so erstellten Musikbibliothek auf der lokalen Festplatte oder externen Medien speichert, und zwei Network Receivern, die sich in der Leistung ihrer integrierten Vollverstärker unterscheiden, ansonsten aber beide dem Abspielen dieser Musikbibliothek dienen – und der Wiedergabe von Musik, die per Netzwerk, Bluetooth oder über die digitalen und analogen Schnittstellen gestreamt und zugespielt werden. Ergänzend kommt mit dem Studiomaster T700 ein Plattenspieler hinzu, der sinnigerweise den nötigen Phono-Vorverstärker gleich an Bord hat. Zur Vollendung der Klangkette bietet Revox auch etliche Lautsprecher an, die am Network Receivern angeschlossen werden können, wobei der Receiver über eine Auswahlliste im Lautsprecher-Setup sogar auf die verschiedenen Schallwandler-Modelle hin angepasst werden kann. Aus diesem Audiosystem haben wir den Revox Joy S22 CD-Player und den Revox Joy S119 MKII Network Receiver zum Test bestellt – und sie schauen wir uns nun näher an.

Der Revox Joy S22 CD-Player besitzt ein schubladenfreies Slot-In-Laufwerk.

Revox Joy S22 CD-Player

Haben wir vorhin behauptet, auf der Front befinden sich keine sichtbaren Bedienelemente? Beim CD-Player ist das nur die halbe Wahrheit, denn seine Glasfront ist als Touch-Bedienfeld realisiert. Durch zarte Linien in dezentem Grau sind in allergrößter Diskretion fünf quaderförmige Bedienfelder markiert. Sie führen auf sanfte Berührung hin die gewünschten Befehle aus: das Einschalten und Ausschalten, wobei der Joy S22 dann in den Standby-Modus versetzt wird, das Starten und Pausieren, dann – je nach Berührungsdauer – das Springen oder Spulen vor- und rückwärts, schließlich den Auswurf der CD. Die muss man zuvor natürlich eingelegt haben – und hierfür dient der schmale Schlitz auf der Gerätefront, in den man die Silberscheibe einschiebt. Ab knapp der Hälfte übernimmt dann das Laufwerk automatisch den Einzug. Der Joy S22 ist also mit einem sogenannten Slot-Loader-Laufwerk ausgestattet, es kommt ohne Schublade aus. Dabei handelt es sich um ein hochwertiges, für die Audio-Anwendung ausgelegtes Laufwerk und eben keinen Allrounder, wie er bei Computer eingesetzt wird. Die kurze Einlesezeit ist schon ein erstes Gütemerkmal, danach zeigt sich die konstruktive Qualität durch den extrem ruhigen Betrieb: Man kann sein Ohr an das Gehäuse legen und hört – nichts. Dazu trägt auch der aufwändige Einbau bei: Das Laufwerk ist auf Gummipuffern schwimmend gelagert und damit mechanisch komplett vom Gehäuse entkoppelt. Auch die nachfolgende Digital/Analog-Wandlersektion ist von erlesener Güte, das Datenblatt des Joy S22 weist exzellente Werte für Dynamik, Verzerrungsarmut und Rauschabstand auf.

Die Bedienung des CD-Players geschieht über fünf in die Frontplatte eingelassene berührungssensitive Touch-Felder.

Anschlussseitig bietet der CD-Player einen analogen Ausgang und sowie einen optischen und einen elektrischen Output. Hinzu kommen der CD-Link zur Kopplung mit dem Network Player und RS 232 Control-Klemmen für Steuerung über externe Kontrollsysteme. Rechts sehen wir den Ein/Ausschalter, darunter die Buchse für das Netzkabel.

Revox S119 MKII Network Receiver: Streaming-Optionen…

Zur Kopplung des CD-Players mit einem Netzwerkspieler haben wir den Revox S119 MKII ausgesucht. Er ist in punkto Leistung der kleinere der beiden Network Player der Joy-Serie. Optisch ist er die perfekte Ergänzung zum CD-Player, er gibt über seine Front aber noch weniger preis, welche Potenz er besitzt. Also drehen wir ihn um – und entdecken ein dicht gepacktes, vielseitiges Anschlussfeld. Als Network Receiver bietet der S119 MKII zuallererst verschiedene Streaming-Möglichkeiten. Eine aufschraubbare Antenne dient der Einbindung ins heimischen WLAN. Über eine RJ45-Buchse geht alternativ die kabelgebundene Einbindung per LAN, dies ist die stabilere Streaming-Option. Beide Wege ermöglichen im Zusammenspiel mit einem DLNA- und UPnP AV-kompatiblen Server das Streamen von PCM-Signalen, also von Dateien der Formate WAV, FLAC, AIFF, AAC, MP3, OGG-Vorbis, WMA und ALAC. Die maximal mögliche File-Güte beträgt 192 Kilohertz/24 Bit – das ist HiRes-Qualität. Wer mal eben schnell Musik vom Smartphone zuspielen will, wird sich über den dritten Streaming-Weg freuen: Bluetooth. Der Blauzahn-Funk ist mit der MKII-Version des S119 möglich geworden. Zugunsten des guten Klangs ist dabei gleich der Codec aptX implementiert worden. Bei den Anschlüssen finden wir seit der Einführung der MKII-Version auch eine Antennenbuchse für FM und DAB+. Mit dem integrierten Modul ist also der terrestrische Radioempfang möglich – sowohl analog über UKW als auch digital via Digital Audio Broadcasting.

Der Revox Joy S119 MKII Network Receiver kaschiert seine Multifunktionalität mit einer spiegelglatten, schalterlosen Front.

… und kabelgebundene Schnittstellen mit Überraschung

Nun zu den ausschließlich kabelgebundenen Schnittstellen: Hier bietet der S119 mit einem USB-A-Port und zwei elektrischen S/PDIF-Inputs drei Eingänge, die die Zuspielung von HiRes-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit erlauben. Hinzu kommen zwei optische S/PDIF-Schnittstellen, die Files bis PCM 96 Kilohertz/24 Bit meistern. DSD-Files spielt der Network Receiver hingegen nicht. Für den Anschluss analoger Quellen offeriert der S119 zwei Aux-Eingänge. Die Flexibilität erhöhen nun noch die Outputs: Über den geregelten analogen Line-Ausgang agiert der S119 einerseits wie ein Vorverstärker. So kann man ihn mit externen Endstufen betreiben, aber auch mit Aktivlautsprechern. Andererseits kann man diesen Ausgang über die App in einen Kopfhörer-Anschluss verwandeln und an die gleichen beiden Cinch-Buchsen dann direkt einen Kopfhörer anschließen. Der S119 beherrscht dabei die ganze Bandbreite von Modellen mit niedriger Impedanz ab 16 Ohm bis hin zu Kopfhörer mit hoher Impedanz bis 600 Ohm. Nächstes Flexibilitäts-Plus: Ein geregelter analoger Sub-Ausgang ermöglicht den Anschluss eines zusätzlichen Aktiv-Subwoofers. Das kann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn man an die vier kleinen, einfachen Anschlussklemmen des S119 kompakte Lautsprecher mit wenig Bassvermögen anschließt. Auch digital ist der Network Receiver ausgiebig: Er stellt über eine koaxiale S/PDIF-Buchse das zugespielte Audiosignal zur Verfügung. Stammt es ursprünglich von den analogen Eingängen, dann liefert der S119 ein PCM-Signal der Güte 48 Kilohertz/24 Bit. Digital zugespielte Musik gibt er hingegen in PCM 96 Kilohertz/24 Bit weiter.

Der S119 bietet anschlussseitig alles auf kompaktem Raum. Links sitzen die Lautsprecherbuchsen, es folgen der USB-A-Port sowie der Netzwerk- und der CD-Link-Anschluss (beide als RJ45-Buchse ausgeführt). Darunter sehen wir vier digitale S/PDIF-Inputs (2 x koaxial, 2 x optisch), rechts daneben folgen zwei analogen Stereo-Eingänge, dann ein analoger Stereo-Ausgang, ein analoger Subwoofer-Ausgang und ein digitaler Ausgang. Über die Antennen-Anschlüsse läuft der Empfang von Signalen für FM und DAB+, Bluetooth und WLAN. Unter dem Ein/Ausschalter sitzt schließlich noch die Netzbuchse.

Audiophiler Vollverstärker

Als Network Receiver ist der Revox Joy S119 MKII natürlich mit einem Vollverstärker ausgestattet – und ein Blick unter die Haube zeigt, dass Revox hier auf eine audiophile Amplifizierung setzt. Die beginnt beim Netzteil, denn eine potente Stromversorgung ist die Grundlage für einen guten Klang. So thront hinter der Front ein üppiger Ringkerntransformator, der gut ein Viertel des Gehäusevolumens einnimmt und maßgeblich das Gewicht des S119 bestimmt. Die Stromversorgung beliefert einen Verstärker in Class D-Technik. Dies ist eine hocheffiziente Verstärkerart: Das Gros der eingesetzten Energie kommt der Signalverstärkung zugute und wird nicht in Wärme umsetzt. Dadurch leistet der Verstärker des S119 satte 60 Watt für jeden Kanal – und benötigt trotzdem keine großen Kühlkörper oder Lüftungsschlitze, die das monolithische Design stören würden. Class D-Verstärker werden oft fälschlicherweise als Digitalverstärker bezeichnet. Richtigerweise wird das Musiksignal trickreich als Information auf ein Trägersignal aufmoduliert. Das daraus entstehende Signal lässt sich nun wesentlich effizienter verstärken. Zum Abschluss wird dann wieder das Trägersignal herausgefiltert. Dieses pfiffige Verfahren nennt sich Puls-Weiten-Modulation. Doch bei aller Cleverness ist Know How nötig, damit ein Class D-Verstärker nicht kalt und harsch klingt. Hier hat Revox etliche Jahre an Entwicklung investiert und mit dieser Expertise eine optimiertes Class D-Verstärkerkonzept kreiert, das den hohen audiophilen Anspruch der Schweizer erfüllt und in den Receivern der Joy-Serie die Signalkräftigung übernimmt. Der große Bruder des S119, der S120, bringt es sogar auf üppige 120 Watt pro Kanal – bei gleicher Baugröße.

Zur Bedienung der Joy-Komponenten bietet Revox eine eigene App für Android-Smartphones und iOS-iPhones.

Feature-Vielfalt per App …

Zur Bedienung der Joy-Komponenten und somit natürlich auch unserer Kombination hat Revox eine eigene App in petto. Sie steht für Android-Geräte und iPhone/iPad in den jeweiligen Stores kostenfrei bereit. Diese App bietet neben der konventionellen Steuerung der CD-Funktionen und der Lautstärkeregelung zahlreiche Features. Natürlich lassen sich hier alle angeschlossenen Quellen samt dem heimischen Netzwerkserver aufrufen, ebenso der DAB+/FM-Tuner. Hinzu kommen aber noch die „Online Services“. Hier stehen, sofern man einen entsprechenden Account hat, die Online-Musikdienste Deezer und Tidal parat, zudem hat man kostenfreien Zugang zu den schier unendlich vielen Internet-Radiostationen und Podcasts dieser Welt. Sehr schön: Alle Quellen sind individuell im Pegel einstellbar, damit es beim Umschalten keine Lautstärkesprünge gibt. Die mit unseren File-Beständen aufgebaute Musikbibliothek lässt sich nach verschiedenen Kriterien wie „Artist“, „Album“, „Genre“ oder „Folder“ filtern, zudem können wir Playlists und eine Queue für kommenden Titel erstellen und speichern, zudem zeigt die App uns auf Wunsch auch die zuletzt gelaufenen Tracks an. Jenseits dieser Features finden wir dann bei den Einstellungen wir noch einige Finessen – etwa bei der Auswahl der angeschlossenen Lautsprecher: Für die optimale Anpassung bietet die App eine Auswahl zwischen allen aktuellen Revox-Modellen, deren Werte im Soundprozessor hinterlegt sind. Wenn man Schallwandler eines anderen Herstellers hat, präsentiert die App eine Unterscheidung zwischen „Any Large“ und „Any Small“. In der zweiten Einstellung werden alle Bässe unter 80 Hertz gekappt. Das ist bei kleinen Lautsprechern sinnvoll, die bei tieferen Tönen oftmals hörbar überfordert sind. Auch der Aufstellungsort der Lautsprecher wird mit der Wahlmöglichkeit zwischen „Neutral“, „Wandnah“ und „Ecke“ beim Soundprocessing berücksichtigt.

Die Bedienung per App ist leicht und komfortabel: Wir bekommen sämtliche Quellen angezeigt, wobei unter „Online Services“ die Online-Dienste Deezer und Tidal , die Podcasts und der Bereich „Internetradio“ zu finden sind (Bild 1). Im Wiedergabe-Modus bietet die App die üblichen Funktionen, kann das Cover anzeigen und liefert nach Antippen des „i“ weitere Informationen zu dem aktuell laufenden File (Bild 2). Bei den Klangregelungen finden wir einige Finesse, etwa die Auswahl der Aufstellung und des Lautsprechers (Bild 3).

… oder mit der optionalen Edel-Fernbedienung

Alternativ zur App bietet Revox mit der Re:control S208 eine nicht gerade preiswerte, aber überaus potente und sehr schicke Fernbedienung an. Hingucker ist natürlich das OLED-Farbdisplay, das sämtliche Informationen in gestochener Schärfe darstellt und auch das Cover der aktuell laufenden Musik zeigt, sofern das Bild mit der Musikdateien gespeichert ist. So erlebt man hier quasi die App im kleinen, wobei die Bedienung über die Tasten statt über den Bildschirm läuft. Mit diesem Ferngeber lassen sich, wie mit der App, mehrere Revox Joy-Geräte steuern, also auch der CD-Player. Eins hat diese Funkfernbedienung der App jedoch voraus: Hier können Zonen erstellt und verwaltet werden, also ein oder mehrere Räume, denen mehrere Geräte zugeordnet sind. Dies kann z.B. ein S119 sein, der den Ton eines angeschlossenen Fernsehers wiedergibt. Beide Geräte fasst man dann etwa in die Zone „Wohnzimmer“ zusammen. Insgesamt können bis zu acht Zonen angelegt werden. Wer ein solches Beschallungskonzept für sein Ambiente plant, für den ist diese Fernbedienung obligat.

Alternativ lassen sich die Joy-Komponenten über die optionale Funkfernbedienung steuern.

Die Revox Joy-Kombination in der Praxis

Beim Aufbau der Kombination gibt es kaum etwas zu beachten. Da der Network Receiver dank seines Class D-Verstärkers wenig Wärme entwickelt und deshalb auch nur auf der Unterseite Lüftungsschlitze besitzt, benötigt er wenig Platz um sich herum. Der CD-Player kann deshalb nicht nur neben ihn, sondern sogar auf ihn gestellt werden, auch wenn kritische Audiophile jetzt die Nase rümpfen. Als Lautsprecher bleiben wir mit der Revox Elegance G120 der Marke und dem Joy-Design treu: Die schlank-eleganten 2,5-Wege-Bassreflex-Lautsprecher passen mit ihrem Design inklusive Glasfront und Glasfuß schon optisch perfekt zu den Joy-Komponenten. Zudem können wir die Elegance G120 ja auch in der Lautsprecherauswahl des Network Receiver einstellen, damit der Soundprozessor den Klang entsprechend anpasst. Wir haben die Lautsprecher weder in der Ecke noch an der Wand stehen, also setzen wir die Positionierungs-Einstellung auf „Neutral“. Wir starten mit der CD-Wiedergabe und beginnen mit einer traumhaft schönen Aufnahme: „A Battle Between“ von Blue Tofu. Das aus der Sängerin Andrea Mathews und dem Multiinstrumentalisten Tim Story bestehende Duo wird unter Dance/Electro geführt, liefert in diesem Fall aber eine fast schon meditativ-chillige Nummer. Eingeleitet wird der Track durch eine wunderbar dynamische Tabla, diese bauchige indische Trommel wird bald durch diverses Schlagwerk ergänzt, das die Joy-Anlage mit sehr guter Impulstreue knackig wiedergibt, dazu kommen ein imposanter Synthesizer-Bass, über ihn legen sich weich-glockige Keyboards, schließlich setzt Andrea Mathews mit ihrer charismatisch-betörenden Stimme ein. Diese herrlich melancholisch Nummer wird mit dem Joy-Audiosystem ein echter Genuss: Das Klangbild ist wunderbar harmonisch und rund, zudem erleben wir eine unglaubliche Ruhe und Entspannung: Da stört kein Rauschen, keine Harschheit, statt dessen ist die Wiedergabe wunderbar transparent und offen.

Das exzellente Farbdisplay dieses Ferngebers ermöglich eine überaus komfortable Bedienung.

Exzellente Klarheit und Transparenz

Diese tolle Klarheit führt zu einer herrlichen Heraushörbarkeit der zahlreichen, klug eingesetzten Percussions: Die mächtig-bassstarke Tabla, die knackig-agile kleine Trommel und die hölzern-hell klickenden Claves sorgen bei aller Entspanntheit für einen agilen Background. Doch natürlich lebt die Nummer von Andrea Mathews’ Stimme: „I feel like a sculpture, no hands, no legs“ singt sie sanft, fast gehaucht, manche Silben sind kaum mehr als ein ersterbendes Flüstern – aber wir hören mit der Joy-Kette jedes Detail, selbst das zart gehauchte „s“ am Ende der Phrase und die sanften Atemgeräusche der zierlichen Sängerin. Wir tauschen mal den CD-Spieler gegen unseren bewährten CD/SACD-Player Oppo UPD-203. Der ist eine Spur brillanter in der Wiedergabe, dafür aber auch etwas kühler, zudem schlanker und trockener im Bass. Der ist mit den ultraschlanken Revox Elegance G120, die wir bislang eingesetzt haben, überraschend voluminös: Einen auch im unteren Frequenzbereich so erwachsenen und kontrollierten Klang hätten wir diesen Tonstelen ehrlich gesagt nicht zugetraut. Trotzdem wechseln wir nun mal die Schallwandler, um zu sehen, was der S119 als Network Receiver leistet. Dafür haben wir die voluminöseren Audio Physic Classic Line 22 angeschlossen. Dementsprechend gehen wir in der App bei den Einstellungen auf „Any Large“ – und stellen fest, dass der S119 auch diese Schallwandler mühelos antreiben kann und auch den Tiefbass, der Blue Tofus Song „A Battle Between“ von den Tablas und den Synthesizer-Klängen geliefert wird, kraftvoll abbildet. Hier liefern die Audio Physic-Lautsprecher ein wenig mehr, dafür ist der Klang analytischer. Da ist das Klangbild im Paket mit den Revox Elegance G120 schlicht runder und entspannter, wie wir bei der Rückkehr zu diesen Säulen feststellen.

Das Revox Joy-Audio-System harmoniert insbesondere mit einem modernen Einrichtungsstil.

Dynamik und Ruhe – auch bei HiRes und Headphones

Die Lautsprecher waren bislang etwa 50 Zentimeter von der Wand entfernt, nun rücken wir sie mal ans Gemäuer. Das stärkt zwar den Tiefton, vermindert aber oft die Definiertheit – und ist gerade bei Bassreflex-Boxen mit rückseitigen Ports, wie es bei der Elegance G120 der Fall ist, oft kritisch. Das können wir mit den Einstellungen in der App ja zum Glück ändern: Hier gehen wir bei „Lautsprecher-Auftstellung“ auf „Wandnah“ und – wirklich spielen die Schallwandler nun zwar mit sattem Bass, aber ohne Mulm. Das klappt auch in den Ecken, in denen wir die Elegance G120 danach positionieren und den Soundprozessor über die App entsprechend einstellen. In allen drei Fällen sind wir immer wieder von der gelassenen, klaren und voluminösen Wiedergabe der Joy-Klangkette beeindruckt, aber auch von der Körperhaftigkeit der Darstellung und räumlichen Tiefe der Abbildung. Das beweist sich auch beim Wechsel von der CD-Zuspielung zum HiRes-Streaming: „Watchin’ Over Me“ von James Taylor ist ein an Stimmen und Instrumenten reiches Stückes, das exzellent produziert ist. Hier kann das Joy-Audiosystem erneut mit seiner Transparenz, Dynamik und Ruhe punkten. Klappt das auch über Kopfhörer? Dafür schließen wir an den umkonfigurierten Pre Out des S119 den Beyerdynamic DT 1990 Pro an. Der Top-Kopfhörer liegt mit einer Impedanz von 250 Ohm im guten Mittelfeld, was die Anforderung an den Verstärker angeht. Über Kopfhörer legt der S119 in den Bässen nun sogar noch zu, weshalb wir in der App die Tiefen etwas zurücknehmen – dafür ist ein Klangregelung ja schließlich da. Alternativ lohnt sich auch das Ausprobieren mit einem externen Kopfhörerverstärker. So oder so: Nun erleben wir auch unter den Muscheln diese Klarheit und Gelassenheit, mit denen die Joy-Kette auch schon über Lautsprecher gepunktet hat.

Mit dem Standlautsprecher Revox Elegance G120, den wir für diesen Test eingesetzt haben, bilden die Jo-Komponenten ein stimmiges Ensemble.

Fazit

Der Revox Joy S22 CD-Player und der Revox Joy S119 MKII Network Receiver bilden ein audiophiles und flexibles Audio-System: Mit der erstklassigen CD-Wiedergabe, den analogen Zugängen des S119 und seinem terrestrischem Radioempfang via DAB+ bedient die Joy-Kette konventionelles HiFi, per Streaming über WiFi, LAN und Bluetooth sowie durch den Zugang zu den Online-Musikdiensten und dem Internet-Radio ebnet sie zugleich den Weg in die mediale Moderne. In beiden Fällen punktet das Audiosystem dank des vorzüglichen Verstärkermoduls mit ausgezeichneter Transparenz, wunderbarer Ruhe, Dynamik und Volumen. Das führt in Summe zu einer herrlich harmonischen, entspannten Wiedergabe. Die finessenreiche App rundet den Komfort des Systems ab, das exzellente Design sorgt dafür, dass auch das Auge verwöhnt wird. So bereitet die Revox Joy-Kombination in allen Belangen ein edles Vergnügen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: angemessen

95

93

93

200911.Revox Joy-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Revox
Joy S22 CD-Player
Produktkategorie:CD-Spieler
Preis:1.250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß, Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):87 x 200 x 320 mm
Gewicht:3,2 kg
Ausgänge (digital):1 x optisch (Toslink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch), potentialfrei durch Ausgangsübertrager
1 x CD-Link
1 x RS 232
Ausgänge (analog):1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:CD-DA nach RED-Book Standard (Single-CDs mit 8 cm Durchmesser werden NICHT unterstützt)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
44,1 kHz/24bit
Geräuschspannungsabstand:- symmetrisch: > 110 dB (20 Hz - 20 kHz)
- unsymmetrisch: > 95 dB (20 Hz 20 kHz)
(Herstellerangabe)
Klirrfaktor (THD + Noise):- Analogausgang: < 0,0019 % / 1 kHz
- Digitalausgang: 0,0018 % / 1 kHz
Dynamikbereich:118 dB
Signal-Rausch-Abstand:> 110 dB (1 kHz)
Lieferumfang:- Revox Joy S22 CD-Player
- CD-Link-Kabel (0,3 m)
- S/PDIF-Koaxialkabel (1 m)
- Netzkabel (2 m)
- Quick Reference Guide
- CD mit Bedienungsanleitungen
Pros und Kontras:Pros und Kontras:
+ ausgezeichneter Klang
+ hervorragende Dynamik-, Klirr- und Rauschabstandswerte
+ edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ Touch-Bedienfeld
+ hochwertiges Slot-Loader-Laufwerk
+ extrem ruhiger Betrieb ohne Laufwerksgeräusche

- Fernbedienung nur optional
Modell:Revox
Joy S119 MKII Network Receiver
Produktkategorie:Netzwerk-Receiver
Preis:2.250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß, Silber/Schwarz
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
www.audiolust.de
Abmessungen:87 x 200 x 322* mm

* inkl.WLAN-Antenne. Für Kabel und Stecker sind weitere 40-50 mm einzukalkulieren.
Gewicht:5,3 kg
Nennleistung:2 x 60 W / 4 Ω
Frequenzbereich:- „Any Large“-Einstellung: 5 Hz - 55 kHz (-3 dB)
- „Any Small“-Einstellung: 80 Hz - 55 kHz (-3 dB)
Eingänge (analog):2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge (digital):1 x WLAN (802.11 b/g)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth Codecs: aptX, AAC, SBC)
1 x USB-A (für FAT/FAT32-formatierte Speichermedien)
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x DAB+/FM Radio (F-Buchse)
1 x CD-Link
Ausgänge (analog):1 x Pre Out / Kopfhörer unsymmetrisch (Cinch)
1 x Subwoofer
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x elektrisch-koaxial (Cinch), potentialfrei durch Ausgangsübertrager
Unterstützte Audio-Formate:PCM, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3 (cbr+vbr), AAC, OGG-Vorbis
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF elektrisch (Eingang): PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch (Eingang): PCM 96 kHz/24 bit
- LAN, WLAN: PCM (192 kHz/24 bit), FLAC (24 bit), AIFF (32 bit), AAC, MP3 (cbr+vbr, 320 kB), OGG-Vorbis, WMA, ALAC

- SPDIF (Ausgang): PCM 48 kHz/24 bit bei Aux-1/2, PCM 96 kHz/24 bit bei anderen Quellen
Unterstützte Streamingdienste:Deezer, Tidal, iRadio
Lieferumfang:- Revox Joy S119 Network Receiver
- Antennenkabel mit Koax-Steckern (2,5 m)
- Adapter F/Koax
- Netzwerkkabel (2 m)
- USB-Kabel USB Typ A/Mini-USB (1,5 m)
- Netzkabel (2 m)
- Quick Reference Guide
- CD mit Bedienungsanleitungen
Optionales Zubehör:Funkfernbedienung Re:control S208 inkl. Ladeschale, Netzteil (mit 3 Wechsel-Adaptern) (350,00 Euro)
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ hervorragende Dynamik-, Klirr- und Rauschabstandswerte
+ edles Design
+ exzellente Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ integrierter audiophiler Vollverstärker
+ Anpassung an Lautsprechermodell/-größe und Aufstellungsort
+ bequeme Steuerung per App
+ Kopfhörerbetrieb über Pre Out

- kleine Lautsprecherklemmen
- keine DSD-Files abspielbar
Modelle:Revox
Joy S22 CD-Player / Joy S119 Network Receiver
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:angemessen

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Denon Home 150, 250 und 350 – Wireless Smart Speaker für HiRes im ganzen Haus

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Mit seiner aktuellen Lautsprecher-Serie „Home“ sorgt der japanische HiFi-Spezialist Denon für Furore: Die Smart Speaker liefern eine flexible Beschallung innerhalb eines Raums oder im ganzen Haus, sie sind kabelfrei vernetzbar und spielen allein oder im frei gruppierbaren Ensemble. Möglich macht’s der Multiroom-Standard Heos: Mit ihm können die Home-Speaker in verschiedenen Räumen auch verschiedene Musik in HiRes-Qualität spielen. Zum Streaming.-Portfolio gehören zudem AirPlay 2 und Bluetooth. Wichtig: Dank einer ausgereiften App gehen Hardware-Handling und Musikmanagement samt Einbindung der Online-Musikdienste einfach und komfortabel. Schließlich punkten die Denon Home-Speaker auch mit der Sprachsteuerung. Klingt prima – und ist es auch. Was geht und wie es funktioniert, zeigen wir hier.

Hochattraktiv und wohnraumfreundlich: Die Smart Speaker der Home-Reihe – links der Home 150, rechts der Home 250, dahinter in der Mitte der Home 350 –
kommt ohne sichtbare Knöpfe und Schalter aus – und verbergen damit clever, wie Smart diese Speaker sind.

So geht moderner Musikspaß: Statt an eine konventionelle Anlage in einem Raum gebunden zu sein, ist mit Smart Speakern eine clevere Beschallung im gesamten Wohnambiente möglich – auf den Bedarf und den Raum abgestimmt mit verschiedenen Lautsprecher-Modellen und Speaker-Gruppierungen. Die Home-Serie von Denon bietet dafür drei Modelle: den kleinen Mono-Speaker Home 150, der etwa morgens im Bad mit sanfter Musik für einen leichten Einstieg in den Tag sorgt; den kompakten Stereo-Speaker Home 250, der vielleicht den Kaffee in der Küche mit Hits und New des Lieblings-Radiosenders begleitet, und der kräftigeren Drei-Wege-Stereo-Speaker Home 350, der sich für die amtliche Beschallung des großen Wohnzimmers anbietet – mit Tracks von Tidal und Co. oder Songs aus der eigenen Musikbibliothek. Diese drei Home-Speaker sind die Nachfolger der Heos-Lautsprecher Heos 1, Heos 3 und Heos 7, mit der Denon vor einigen Jahren in den Multiroom-Markt eingestiegen ist. Aus der Produktlinie Heos ist mittlerweile die Plattform Heos geworden – ein Standard für Streaming und Multiroom, der nun in verschiedenste Komponenten integrierbar ist und an der Bezeichnung „Heos built-in“ erkennbar ist. Das gilt für alle Home-Modelle, die dadurch miteinander vernetzbar sind. Sie wiederum harmonieren aber auch mit den älteren Heos-Lautsprechern und ebenso mit allen Denon-Komponenten, deren Modellbezeichnung mit einem „H“ für „Heos“ endet – etwa der Soundbar Denon DHT-S716H oder dem Subwoofer Denon DSW-1H. Überdies spielen die Speaker auch im Verbund mit allen Heos-fähigen Geräten anderen Marken. Hier ist bislang Marantz mit etlichen AV-Receivern zu nennen. Heos ist also ein herstellerübergreifender und abwärtskompatibler Standard – das ist ein Vorteil gegenüber dem Konkurrenten Sonos, bei dem manche älteren Speaker mit den neueren Modellen nicht mehr kommunizieren können. Schauen wir uns die Denon Home-Speaker mal im Einzelnen an.

Der kleine Home 150 ist der handlich-portable Allrounder der Wireless Smart Speaker-Serie Denon Home.

Denon Home 150: Der kleine Allrounder

Mit dem geringen Flächenanspruch von zwölf mal zwölf Zentimetern und einer Höhe von knapp 19 Zentimetern ist der Home 150 klein, portabel – und damit der Speaker für alle Situationen. Durch das gelungene, dezente und wohnraumfreundliche Design der Home-Serie mit dem großflächigen, hochwertigen Stoffüberzug des Gehäuses fügt sich der Speaker in jedes Ambiente ein – in der weißen Variante mit hellgrauem Bezug insbesondere im Bad, zumal der Bezug wasser- und schmutzabweisend ist. Als kleiner Mono-Speaker eignet er sich für kleine bis mittlere Räume. Er erweist sich in der Wiedergabe trotz seiner handlichen Maße als überraschen kraftvoll und sonor. Wer trotzdem mehr möchte, kann den Speaker mit einen zweiten Home 150 als echtes Stereo-Lautsprecherpaar spielen lassen. Die Heos-App, zu der wir gleich noch kommen, macht dies und vieles mehr einfach möglich. Die alltägliche Standard-Bedienung geht aber auch ohne App – und mit nur einem Fingertipp. Der Home 150 besitzt dafür drei selbst programmierbare Schnellwahltasten. Auf sie legt man etwa seine Lieblingsradio-Sender, persönliche Playlists oder die abonnierten Musikdienste. Dank dieser Qucik Select-Tasten startet die Musik sofort ohne umständliches Einschalten und Einstellen. Zu diesen Schnellwahl-Möglichkeiten kommen noch die Tasten für die Lautstärke, Start/Pause und den Titelsprung vorwärts/rückwärts. Dabei kommt der 150, wie auch die anderen Home-Modelle, komplett ohne sichtbare Knöpfe und Schalter aus. Auf seiner Oberseite ist ein spiegelblankes Bedienfeld mit Näherungssensor und Touch-Steuerung eingelassen, das erst bei Näherung der Hand beleuchtet wird und so die Touch-Felder zum Antippen preisgibt.

Stylisch und mit Wow-Effekt: In die Oberseite der Home-Speaker (hier der Home 250) ist ein Touch-Bedienfeld integriert, das erst bei Annäherung der Hand illuminiert wird. Diese Freiheit von klassischen Bedienelementen sorgt für eine sehr klare, moderne Optik.

Denon Home 250: Der kompakte Stereo-Speaker

Mit dem Home 250 kann man schon größere Räume beschallen – und zwar in Stereo. Dafür sorgen zwei angewinkelte Hochtöner, die für eine breitere Schallabstrahlung sorgen, ein Paar Mitteltieftöner und, zur Bass-Unterstützung, eine große Passivmembran. Im Verbund mit vier kräftigen Class-D-Verstärkern und einer cleverer DSP-Steuerung bietet dieser Smart Speakers einen raumfüllenden Klang mit voluminösem Bass, wie wir im Test des Denon Home 250 erlebt haben. Dabei ist er mit den Maßen 22 x 30 x 12 Zentimeter immer noch sehr kompakt. Optisch präsentiert sich er ebenso attraktiv wie der Home 150 und ist ebenfalls in den Varianten Weiß oder Schwarz zu haben. Und wie sein kleiner Bruder punktet der Home 250 mit dem auf der Oberseite eingelassenen Hochglanz-Topcover mit Annäherungssensor. Es ist hier etwas größer dimensioniert, bietet aber ebenfalls das Touch-Bedienfeld mit Tastern für Lautstärke, Start/Pause, Titelsprung – und natürlich drei selbst programmierbaren Schnellwahltasten.

Der Denon Home 250: Immer noch kompakt, aber kräftiger als der Home 150 – und zudem liefert der Home 250 eine Beschallung in Stereo.

Denon Home 350: Drei-Wege-Stereo-Klang in XXL

Der Home 350 ist das Flaggschiff der Denon Home-Reihe und glänzt deshalb auch mit der Spitzenausstattung der Serie: Als einziger der Home-Speaker bietet der 350er eine Stereo-Wiedergabe mit einem dezidierten Drei-Wege-System – also mit einzelnen Chassis für Höhen, Mitten und Bässe für jede Seite. Wie beim Home 250 sind die beiden 20-Millimeter-Tweeter zur besseren Schallabstrahlung leicht nach außen gewinkelt. Zusammen mit den beiden 50-Millimeter-Mitteltöner fassen sie auf der Front einen 165-Millimeter-Woofer ein. Der zweite Tieftöner hingegen verrichtet seine Arbeit auf der Rückseite des Gehäuses, dies reduziert die Vibrationen des Korpus und erhöht so die Präzision der Wiedergabe. Die ist, auch dank des cleveren Soundprocessings und gleich sechs Class D-Verstärkern, verblüffend stark. Das hat uns der Test des Home 350 gezeigt: Dieser 23 x 38 x 18 Zentimeter messende Smart Speaker kann sich in punkto Druck, Dynamik und Bass mit ausgewachsenen Standlautsprechern messen. Auch in der Ausstattung bestätigt der Home 350 seine Spitzenposition: Sein Hochglanz-Topcover mit Annäherungssensor und Touch-Bedienfeld bietet die gleiche Funktionalität wie bei den kleineren Modellen, punktet aber mit sechs Schnellwahltasten. Er macht also doppelt so viele Favoritensender, Playlists oder Musikdienste mit einem Fingertipp verfügbar.

Der Denon Home 350 ist das Flaggschiff der Home-Serie. Trotz seines voluminösen Klangs hat er immer noch wohnraumfreundliche Maße.

Die Anschlüsse und Streaming-Möglichkeiten

Bei den Anschlüssen bieten alle Modelle der Home-Serie die gleiche Vielfalt. Als Wireless Smart Speaker lassen sie sich selbstverständlich kabelfrei per WLAN in das heimische Netzwerk einbinden. Alternativ geht es kabelgebunden auch über LAN. So oder so ist das Streaming von Musik in HiRes möglich – bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und ebenso bis DSD128. Diese hochauflösenden Qualitäten sind auch über den USB-A-Port möglich, an dem ein Stick oder eine externe Festplatte Anschluss finden. Wie es sich für Smart Speaker gehört, streamen die Home-Modelle natürlich auch über Bluetooth.Für den guten Klang kommt dabei der Codec aptX zum Einsatz. Alternativ bieten die Home-Speaker aber auch AirPlay 2 als Streaming-Weg für alle iPhone-, iPad- und iPod touch-Besitzer. Über AirPlay 2 können die Speaker auch Musik von iTunes und Apple Music spielen. Neben diesen digitalen Schnittstellen gibt es zudem einen analogen Eingang. Über den Aux In in Gestalt einer Miniklinkenbuchse lässt sich ein Player anschließen – oder ein Flachbildfernseher. So kann man die Lieblingsfilme, TV-Serien oder Konzerte mit erstklassigem Ton genießen.

Alle Home-Speaker bieten als Schnittstellen und Streaming-Möglichkeiten USB-A, LAN, Bluetooth und – nicht sichtbar – WLAN sowie Apple AirPlay 2,. Mit einem Miniklinken-Eingang ist auch ein analoger Anschluss vorhanden.

Die Einsatzmöglichkeiten: Solo, im Duo oder im Trio …

Ihre Konnektivität und Flexibilität entfalten Denons Home-Speaker nun dank Heos. Dieser Multiroom-Standard ermöglicht das Streaming zu einzelnen Speakern, die Gruppierung von Lautsprechern zu einem Audio-Ensemble und die Einbindung in ein Multiroom-Beschallungssystem. So lassen sich die Home-Speaker zuallererst natürlich als einzelne Musikspender solo betreiben. Bei der Platzierung ermöglicht eine dreistufig einstellbare Aufstellungs-Anpassung dabei eine Bass-Optimierung, damit der Speaker auch auf dem Board oder in der Ecke ausgewogen klingt. Wenn man es noch satter im Klang möchte, mit einem zweiten Lautsprecher. Dann erreicht man eine echte Stereo-Beschallung mit räumlich weiter voneinander entfernten Boxen, wie man es von klassischen Lautsprechern kennt. Beim Home 250 und beim Home 350, die ja schon per se in Stereo spielen, werden dann die Lautsprecher so angepasst, dass der linke Speaker nur den linken Kanal wiedergibt und der rechte ausschließlich den rechten Kanal. Für einen größeren Tiefgang im Bass lässt sich zusätzlich noch ein Heos-tüchtiger Subwoofer wie der Denon DSW-1H einbinden. So erzielt man ein ausgereiftes Satelliten/Subwoofer-System.

Alle Home-Speaker (hier der Home 250) lassen sich auch im Duo als Stereo-Lautsprecherpaar betreiben.

… oder im Heimkino-Setup …

Die Home-Speaker können aber auch für ein Heimkino Setup eingesetzt werden. So machen sie den spektakulären Blockbuster auch akustisch zu einem Erlebnis. Dafür kombiniert man die zwei Home-Speaker mit einer Heos-fähigen Soundbar wie der Denon DHT-S716H. Die Home-Speaker agieren dann als Rear-Lautsprecher. Erweitert man dieses System nun noch mit einem Heos-tüchtigen Subwoofer, ist das 5.1-Heimkino-Setup mit mehrkanaligen Surround-Sound perfekt.

Im Verbund mit einer Heos-fähigen Soundbar (hier die Denon DHT-S716H) können die Home-Lautsprecher (hier die Home 150) auch als Rear-Speaker eines Heimkino-Setups eingesetzt werden – dann natürlich hinter dem Hörplatz.

… oder im Multiroom-Betrieb

… oder im Multiroom-Betrieb
Heos und die Home-Speaker ermöglichen ebenso den Aufbau eines Multiroom-Systems für mehrere Räume oder gleich für das ganze Haus. Das Streaming in andere Räume zu den dort stehenden Heos-Komponenten funktioniert dabei selbst kabellos in HiRes-Qualität. Bei dieser Beschallung ist alles möglich: Die Speaker können in sämtlichen Zimmern die gleiche Musik spielen – prima für die Party oder die begleitende Beschallung im gesamten Ambiente. In den einzelnen Räumen kann aber auch verschiedene Musik laufen: James Taylor im Wohnzimmer, Supermassive im Bad, Galantis in der Küche – das geht alles gleichzeitig.

Über die App lassen sich mit Heos-kompatiblen Lautsprechern und Komponenten Beschallungs-Gruppen und -Räume einrichten und einzeln in der Laustärke regeln. Hier spielen zum Beispiel vier Smart Speaker in vier verschiedenen Räumen alle unterschiedliche Musik (Bild 1). Man kann aber auch Speaker nach Belieben in Gruppen oder Räumen zusammenfassen: Hier spielen drei Speaker als Ensemble in einem Raum dieselbe Musik (Bild 2). Das Hinzufügen oder Entfernen von Lautsprechern geht kinderleicht mit einer Fingerbewegung. Hier fügen wir den Home 350 hinzu, wobei die App in diesem Fall zuvor fragt, ob er als Surround-Lautsprecher für die bereits integrierte Soundbar dienen soll – clever! (Bild 3, 4)

Klasse-App für Musikmanagement und Musikdienste

Ein derartig vielfältig-flexibles Beschallungs-Management steuert man natürlich mit einer App – und diese Bedienoberfläche, die es für iOS und Android kostenfrei im jeweiligen Store gibt, ist ebenso ausgereift wie das Multiroom-System. Die Heos-App ermöglicht die einfache Einrichtung und Einbindung der Lautsprecher, ihre Kopplung mit weiteren Lautsprechern und die Zuweisung zu den gewünschten Räumen. Das alles geht fix mit den Fingern: Ziehen, Tippen, fertig. Genauso schnell kann man einen Speaker auch wieder aus der Gruppe lösen, wenn man ihn vielleicht mal mit auf die Terrasse oder in den Garten nehmen möchte. Natürlich lassen sich alle Solo-Speaker und Gruppen individuell in der Laustärke regeln. Die App dient aber ebenso der Steuerung und Verwaltung der verschiedenen Inputs und Quellen. Zudem ermöglicht sie den Aufbau einer Musikbibliothek, hier fließen alle Tracks ein, die als Files auf der USB-Festplatte oder dem Netzwerk-Dateiservers gespeichert sind. Diese Musikbibliothek lässt sich nun in der App nach verschiedenen Kriterien filtern und sortieren, etwa nach Album, Artist, Genre oder Ordner. Aus diesem Musikbestand kann man nun persönliche Playlists erstellen und die Warteschlange mit den als nächstes zu spielenden Songs füttern. Über die eigene Musik hinaus ist auch das Angebot der Online-Dienste Amazon Music, Deezer, Napster, SoundCloud, Spotify und Tidal nutzbar. Apple-User können außerdem noch Qobuz nutzen – via AirPlay 2 und mit der App des Dienstes. Android-Benutzer haben hingegen den Vorzug, dass die Home-Lautsprecher als Roon Endpoint zertifiziert sind und damit auch über dieses Musikmanagement/Streaming-Plattform einsetzbar sind. Kostenfrei und direkt nutzbar ist hingegen TuneIn, über diesen Dienst hat man Zugang zu den Internet-Radiostationen dieser Welt.

Mit der Heos-App hat man über den Startbildschirm (Bild 1) schnellen Zugriff auf die Eingänge, Quellen und Zuspieler sowie auf zahlreiche Online-Musikdienste. Die Reihenfolge ist dabei beliebig änderbar. Bild 2 zeigt die Wiedergabe über Spotify – samt der Auswahloption, auf welchem Speaker die Musik abgespielt werden soll. Hier stehen der zwei kleine Home 150, ein großer Home 350 und die als “Wohnzimmer” bezeichnete Soundbar DHT-S716H zur Verfügung. Wer über Spotify Musik hört, bleibt entweder in der App deises Online-Dienstes (Bild 3) – oder kehrt zurück zur Heos-App (Bild 4). Hier hat man mit einem Fingertipp Zugriff auf die Klangregelung für Höhen und Bässe.

Individueller Zugang für verschiedene Nutzer

Für die Nutzung der Online-Dienste richtet man über die App zuerst ein Heos-Konto ein. Hier werden jene Daten hinterlegt, die man für das Einloggen bei diesen Diensten braucht. Darüber hinaus lassen sichj so auch Playlisten oder die eigenen Favoriten online abspeichern. So kann man das Heos-System in einem Haushalt mit mehreren Personen nutzen: Nach der Anmeldung im Heos-Konto mit Benutzernamen und Passwort stehen sofort die individuell genutzten Musikdienste, die persönlichen Favoriten und die eigenen Playisten zu Verfügung – auch bei neuen Heos-Komponente.

Die Home-Speaker sind auch sprachsteuerbar: über Google Assistant oder Amazon Alexa (wie hier abgebildet). Hinzu kommt Siri, was dank Apple AirPlay 2 ohne weitere Hardware funktioniert.

Berührungslose Bedienung: Die Sprachsteuerung

Über die Quick Select-Buttons auf den Home-Speakern und über die App auf dem Smartphone hinaus gibt es eine dritte Möglichkeiten der Bedienung: die Sprachsteuerung. Sie ist überaus praktisch, wenn man – etwa in der Küche – mal keine Hand frei hat oder es schlicht komfortabel mag. Denn mit der Sprachsteuerung kann man kontaktlos die Nachrichten aufrufen, Songs aussuchen, abspielen und anhalten, Tracks überspringen die Lautstärke regeln, und etliches mehr. Heos unterstützt den Google Assistant und Amazon Alexa, allerdings sind dafür die entsprechenden externen Geräte nötig. Bei Alexa braucht man also ein Amazon Echo, für die Nutzung lädt man nun noch die Heos Home Entertainment Skill in der Amazon Alexa App herunter. Da der Home 350 auch mit Apple AirPlay 2 ausgerüstet ist, lässt sich die Sprachsteuerung ebenso über Apples eigenen Sprachassistenten Siri vornehmen.

Sprachsteuerung: Hier agiert der Home 250 im Verbund mit einem Amazon Echo Dot, um berührungsfrei bedienbar zu sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen, Hersteller

Technische Daten

ModellDenon
Home 150
Denon
Home 250
Denon
Home 350
Allgemein
Verfügbare Farben:
Weiß / Schwarz
ja/jaja/jaja/ja
Abmessungen (BxHxT, in mm)120 x 187 x 120295 x 216 x 120380 x 225 x 180
Gewicht (in kg)1,7 kg3,7 kg6,3 kg
Quick Start-Modus
Leistungsverbrauch
2,2 W2,1 W2,2 W
Deep Standby Leistungsverbrauch0,3 W0,3 W0,3 W
Leistungsverbrauch20 W26 W37 W
Lautsprecher-Aufbau
Integrierte Class-D-
Leistungsverstärker
244
Treiber-KonfigurationMonoStereoStereo
Anzahl Treiber24 + Passivmembran6
Hochtöner1 x 25 mm2 x 19 mm2 x 19 mm
Woofer1 x 89 mm- 2 x 100 mm
- 1 x 133 mm Passivmembran
2 x 165 mm
Mitteltöner--2 x 50 mm
Streaming und
Schnittstellen
WLAN 2.4 GHz/5 GHzja/jaja/jaja/ja
HEOS Built-injajaja
LAN (Ethernet RJ-45)jajaja
AirPlay 2jajaja
Bluetoothjajaja
USB-Ajajaja
3.5mm AUX Eingangjajaja
Ausstattungjajaja
Bass- und Höhenanpassungjajaja
High Resolution
Audio-Unterstützung
jajaja
Aufstellungs-Anpassung
für Bass-Optimierung
3
Einstellungen
3
Einstellungen
3
Einstellungen
Stereo Pairingjajaja
Unterstützt Subwoofer
mit HEOS Built-in
jajaja
Nutzbar als Surround-Speaker
für Soundbar DHT-S716H
jajaja
Touch-Steuerung
Schnellwahltasten (Presets)336
Näherungssensorjajaja
Play/Pausejajaja
Titel überspringen (nächster Titel/vorheriger Titel)jajaja
Lautstärke +/-jajaja

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Oehlbach BTR Evolution 5.0 – Bluetooth-Nachrüstung für High-End-Komponenten

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Der Oehlbach BTR Evolution 5.0 ist eine clevere Möglichkeit auch betagte HiFi-Systeme streamingfähig zu machen. OK, das kennt man auch von anderen Produkten. Das Besondere hier: Über dieses kleine Kästchen lässt sich Musik wahlweise kabellos in die Anlage bringen oder alternativ beispielsweise auch von der Anlage an einen Bluetooth-Kopfhörer oder mobilen Lautsprecher senden. Das alles funktioniert tadellos und ist auch klanglich überraschend anspruchsvoll.

Bluetooth-Empfänger oder Transmitter? Der Oehlbach BTR Evolution 5.0 ist beides in Personalunion!

Heute ist das Smartphone für viele Menschen der treueste Begleiter. Einer Umfrage zufolge, besitzen über 80 Prozent aller Bundesbürger (die mindestens das 14. Lebensjahr erreicht haben) ein Smartphone. Fast jeder zweite davon hat auch eine beachtliche Menge an Musikstücken auf dem Handy oder hört seine Lieblingssongs über einen der populären Online-Musikdienste. Die lassen sich via App bequem erreichen und bieten bis zu 40 Millionen Songs. Mit rund zehn Euro pro Monat sind die auch preislich hochattraktiv. Ist man nun beispielsweise Besitzer eines BTR Evolution 5.0, kann die auf dem Handy oder Tablet abgelegte Musik schnell und bequem über jede ältere oder auch moderne HiFi-Anlage wiedergeben werden. Oder man hört die gerade laufende CD oder Playlist ganz einfach über einen entsprechenden Wireless-Kopfhörer.

Über das seitlich eingelassene Bedienfeld lässt sich der BTR einschalten und der Betriebsstatus festlegen.

Hübsch & effektiv

Zunächst einmal das Offensichtliche: Der BTR Evolution 5.0 ist ein kleines, sanft gerundetes und ansehnlich gestyltes Kästchen. Hübsch aber eher unscheinbar und wirklich sehr gut verarbeitet! Mit einer Höhe 19 Millimetern bei einer Seitenlänge derer 75 sollte der kleine Transmitter in jedem Rack, Regal oder auf jedem Lowboard einen geeigneten Platz finden. Vier kleine Gummifüßchen sorgen hier für einen rutschfesten Stand. Um ihn optisch möglichst perfekt integrieren zu können, ist er in den Farbvarianten Silber und Rot erhältlich. Egal für welche Colorierung man sich entscheidet: Die Deckelplatte ist immer in Schwarz gehalten und mit einem Oehlbach-Logo verziert. Rückseitig ist der BTR mit einer Micro-USB-Buchse zur Stromversorgung, je einem optischen Digitalein- und -ausgang, sowie einem Cinchausgang ausgerüstet. Der Ein-/Aus-Button, ein Eingangswahlschalter und der Umschalter für den Betriebsstatus befinden sich hingegen in der rechten Gehäuseseite. Über letzteren entscheidet man, ob der Oehlbach als Transmitter oder Bluetooth-Empfänger arbeiten soll.

Das Anschlussfeld des BTR Evolution 5.0 stellt analoge und digitale Ein- und Ausgänge bereit.

Betagte Anlage modernisieren

Um den BTR Evolution 5.0 verwenden zu können, wird lediglich ein freier Eingang am vorhandenen Stereo-Verstärker/Receiver benötigt. Das kann ein analoger Cinch-Eingang oder wahlweise auch ein optischer Digitaleingang sein. Mindestens einer von beiden sollte an jedem HiFi-System zu Verfügung stehen. Ich will es genau wissen und habe den Oehlbach an meinen inzwischen fast 40 Jahre alten Luxman-Receiver R-1033 aus dem Jahre 1981 angeschlossen. Will ich nun beispielsweise Musik vom Smartphone an den R-1033 schicken, stecke ich den Oehlbach-Transmitter einfach in einen freien Cinch-Eingang (AUX). Entsprechende Adapter, beispielsweise Cinch auf 3,5-Millimeter-Klinke, liefert Oehlbach direkt mit. In den meisten Anschlussszenarien kann man nun also direkt loslegen. Ist der Transmitter angeschlossen, wird er noch mit Strom versorgt. Auch dafür finden sich ein USB-Micro-USB-Kabel und ein entsprechender Netzstecker im Lieferumfang.

Oehlbach liefert fast alle Kabel mit, die benötigt werden, um sofort loszulegen.

Der BTR Evolution 5.0 ist fix eingerichtet

Die Installation ist schnell durchgeführt. Zuerst wird die Kabelverbindung vom Oehlbach zum Verstärker hergestellt und der Bluetooth-Transmitter mit Strom versorgt. Das wars schon. Bevor nun aber die ersten Töne erklingen, muss der BTR Evolution 5.0 noch kabellos mit der Quelle gepaart werden. In meinem Fall handelt es sich dabei um ein iPhone. Das geht wie folgt vonstatten:

1. Rechten Umschalter auf „BX“ stellen
2. Knopf beim Einschalten des BTR Evolution 5.0 drei Sekunden lang drücken
3. Einschaltknopf zweimal kurz drücken
4. „BTR Evolution 5.0“ aus Liste verfügbarer BT-Partner auswählen
5. Musikwiedergabe starten

Steht die Verbindung dann, informiert der Oehlbach anhand seiner farbigen LED sogar über den Übertragungsstandard. Blau bedeutet SBC, Rot AAC, Grün aptX, Weiß aptX-LL und Rot/Blau steht für aptX-HD.

Die Bluetooth-Verbindung ist in etwa einer Minute hergestellt.

Höchste Stabilität

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass die Stabilität in der Bluetooth-Übertragung sehr unterschiedlich ausfällt. Innerhalb von zwei bis drei Metern Entfernung zum Empfänger funktioniert immer alles wunderbar. Entfernt man sich dann ein Stück weiter oder verlässt mit seinem Smartphone den Raum, bricht der Kontakt bei einigen Gerätschaften schnell ab. Um das mit dem BTR Evolution 5.0 zu erleben, muss man aber schon einen wesentlich weiteren Weg gehen, um die Paarung aufzulösen. Bei geöffneten Bürotüren musste ich schon etwa 12 Meter vom Empfänger entfernt sein, um die Verbindung in Schwierigkeiten zu bringen. Bei geschlossenen Türen blieb die Verbindung dann noch zwei Räume weiter – durch zwei Trockenbauwände hindurch – stabil. In Sachen Entfernung und Stabilität spielt der kleine Oehlbach-Transmitter schonmal in der obersten Liga. Musik, Musik, Musik – ohne jegliche Unterbrechung oder Einschränkung. Sehr gut! Damit verdient sich mein Testgast gleich die ersten Pluspunkte.

Sogar durch zwei Trockenbauwände hindurch bleibt die Bluetooth-Verbindung unterbrechungsfrei.

Sehr guter Wandler

Was die Klangqualität betrifft, so ist dafür selbstverständlich zu beachten in welcher HiFi-Kette sich der BTR Evolution 5.0 befindet. Welchen Anteil der Oehlbach-Transmitter tatsächlich hat, will ich durch einen Vergleich mit einem No-Name-Adapter (zum halben Preis) herausfinden: Beide lassen sich schnell und einfach anschließen und mit dem Smartphone verbinden. Als in Skunk Anansies „Weak“ kurz darauf die ersten Töne erklingen, ist schnell klar, dass der Wandler im Oehlbach von deutlich besserer Qualität ist. Über den BTR wiedergegeben, wirkt der Sound wesentlich straffer, zielgerichteter. Die Bühne steht fest vor mir. Leicht über die Standorte der beiden Lautsprecher hinweg, zieht sie sich auch entsprechend in die Tiefe. So wird meinem alten Stereo-Amp aus dem 80ern ein Klang entlockt, den ich nicht erwartet hatte. Besonders beeindruckt mich hier die spritzige, harte Oberbass-Wiedergabe. Drums beherrschen den Sound, wirken aber niemals übertrieben oder aufdringlich.

Selbst alte HiFi-Receiver aus den 80ern (hier ein Luxman R-1033) können mit Unterstützung des Oehlbach-Transmitters Musik vom Smartphone/Tablet wiedergeben.

In jedem Musikgenre

Eine Frequenzetage tiefer hat der Oehlbach ebenfalls alles unter Kontrolle. Besonders deutlich wird das in Madonnas „Medellin“. Ein Song, der von drei Dingen lebt: Bass, Rhythmus und Hall. Alle drei Elemente werden hier absolut frei und ohne Beeinflussung, ohne Beschnitt und ohne Anstrengung reproduziert.
Generell kommen Bass, Mitten und Höhen gleichermaßen gut zur Geltung. Die Betonung eines Frequenzbereichs oder Schwächen auf anderer Ebene müssen hier nie kaschiert werden. Folgerichtig ist der BTR Evolution 5.0 dann auch keinem Musikgenre speziell zugetan. Stattdessen zeigt er sich als sehr aufgeschlossener Spielpartner, der sich in jedem Musikgenre zu Hause fühlt. In „Let Me Love You“ reproduziert er beispielsweise völlig problemlos die Vielfalt in der Stimme Awa Lys. In „Reason“ von Supermassive gelingen ihm auch die forschere Töne ohne Schwierigkeit. Dabei rückt er sanft gezupfte Saiten ebenso ins rechte Licht wie die kraftvoll bearbeiteten Drums.

HiFi-Receiver, Lautsprecher, BTR Evolution 5.0: So einfach kann ein HiFi-System heute ausschauen.

Hin und zurück

Den ersten Teil meines Tests hat der kleine BTR also mit Bravour bestanden. Da es sich bei ihm aber nicht nur um einen Bluetooth-Empfänger, sondern um einen Transmitter handelt, soll er sich nun noch als Kabellos-Sender beweisen. Genauer gesagt, soll er vom Laptop entgegen genommene Signale (hier via Tidal) kabellos an einen Bluetooth-Lautsprecher senden. Um das realisieren zu können, wird der Oehlbach zunächst mittels der mitgelieferten Kabel mit meinem MacBook Air verbunden. Das ist in einer Minute erledigt, sogar die Stromversorgung funktioniert hier via USB. Dann wird der BTR Evolution 5.0 durch Umschalten von RX auf TX in den Transmitter-Modus versetzt. Anschließend wird mein Testgast via Bluetooth mit den Smartphone gekoppelt. Nun, drücke ich den Einschaltknopf zweimal kurz hintereinander. Jetzt sucht der BTR nach einem weiteren Spielpartner. Kopple ich nun meinen Bluetooth-Speaker über das Smartphone, konnektieren sich beide Geräte automatisch miteinander.

Im Transmitter-Modus wird der BTR Evolution 5.0 kabelgebunden mit Signalen versorgt. Diese schickt er nun an einen Bluetooth-Lautsprecher oder einen Bluetooth-Kopfhörer.

Stabil und leichtfüßig mit Drive

Nun genügt ein Druck auf die Play-Taste und „Disco Queen“ von Hilow strömt aus dem kleinen Bluetooth-Speaker. Schnell ist klar: Auch als Zulieferer macht der kleine Oehlbach-Adapter seine Sache hervorragend. Erneut erlebe ich eine saubere Stimm- und Detailwiedergabe. Nichts näselt, nichts wirkt dünn oder aufgesetzt. Dieser Popsong kommt frisch und mit Schwung. Leichtfüßig, mit ordentlich Drive und Akkuratesse werden mir Grundtöne und die luftigen Bässe zugespielt. Der Bassbereich hat es mir auch jetzt besonders angetan. Natürlich liegt das zum größten Teil an der Qualität des Lautsprechers. Und mit dem Denon Home 150 habe ich hier ein wirklich hervorragendes Modell im Test. Allerdings ist er auch darauf angewiesen, ordentlich beliefert zu werden. Und das macht der BTR Evolution 5.0 schlichtweg sehr gut. Das Wichtigste dabei: Auch wenn ich mit dem Bluetooth-Speaker in den Nebenraum wechsle, bleibt die Verbindung unverändert stabil.

Der kleine Oehlbach-Wireless-Adapter lässt sich in sogar unter einigen HiFi-Komponenten “verstecken”.

Fazit

Ihr alter HiFi-Receiver bzw. Ihre Stereo-Anlage hat keinen Bluetooth-Empfänger, Sie wollen aber gern Ihre Playlist vom Smartphone zuspielen? Mit dem BTR Evolution 5.0 werden auch betagte HiFi-Systeme entsprechend schnell und effektiv aufgerüstet. Der Anschluss ist in wenigen Augenblicken hergestellt, die Verbindung ist stets stabil. Das Besondere hier: Dieser kleine Adapter ist nicht nur Bluetooth-Empfänger, sondern wird mit Umstellen eines einzigen Knopfes auch zum Sender. Heisst: Selbst die Musik der gerade laufenden Schallplatte oder CD lässt sich beispielsweise kabellos an einen Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher übertragen. Moderner geht es kaum. Optisch ist der Oehlbach-Transmitter zudem so kompakt, dass er quasi überall unauffällig platziert werden kann. Im Falle meines alten Luxman-Receivers sogar unter dem Gerät. OK, mit 125 Euro ist der kleine Adapter kein Schnäppchen. Mit Blick auf die gebotene Ausstattung und die gelieferte Performance ist der BTR Evolution 5.0 aber eine wirklich anspruchsvolle Lösung und somit jeden Cent wert.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89

89

90

Technische Daten

Modell:Oehlbach
BTR Evolution 5.0
Produktkategorie:Bluetooth Transmitter/Receiver
Preis:um 125,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Silber
- Rot
Vertrieb:Oehlbach, Köln
02203 / 2974 700
www.oehlbach.com
Abmessungen (HBT):19 x 75 x 75 mm
Gewicht:0,145 Kg
Eingänge:- Optisch Digital
Ausgänge:- Optisch Digital
- Cinch
empfangbare Dateiformate:- Bluetooth SBC
- aptX
- aptX-LL
- aptX-HD
Pros und Contras+ ultrakompaktes Gehäuse
+ kinderleichte Einrichtung
+ hoher Bedienkomfort
+ sehr stabile Verbindung
+ Transmitter-Funktion
Lieferumfang:- BTR Evolution 5.0
- Audiokabel (3,5mm)
- Miniklinke/Cinch-Adapter
- Ladekabel
- Netzstecker
- Kurzanleitung
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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HMS Energia MKII GLS/DCS – Klang-Plus durch Dreifach-Schutz

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Reiner Strom sorgt für reinen Klang: Diese Erkenntnis ist mittlerweile etabliert – und so entdecken viele das Upgrade-Potenzial zwischen Wandsteckdose und Anlage. HMS bietet hier mit der Energia MKII GLS/DCS eine vielseitige und flexibel konfigurierbare Netzleiste: Sie bietet Schutz vor Überspannung und Blitzeinschlag, verhindert Brummschleifen und filtert HF-Störeinflüsse und klangschädliche Gleichstromanteile aus – für jeden Steckplatz maßgeschneidert. Zur Flexibilität gehören die Modellvielfalt mit bis zu 13 Steckplätzen und die Anschluss-Erweiterung für zusätzliche Steckplätze.

Die HMS Energia MKII GLS/DCS ist flexibel konfigurierbar. Hier ist sie in der Ausführung mit fünf Steckplätzen abgebildet.

Auch Klassiker kommen irgendwann einmal auf den Prüfstand. Viele Jahre war die Energia-Reihe das erfolgreiche Stromversorgungskonzept der Leverkusener High End-Manufaktur HMS für Audio- und Video-Systeme. Damit das so bleibt, mussten die Netzleisten aber den gestiegenen Anforderungen gerecht werden: Der vermehrte Einsatz von Schaltnetzteilen in unseren Haushalten, der Elektrosmog durch zunehmende und leistungsstärkere Funkverbindungen oder auch die Nutzung der elektrischen Leitung zur Netzwerk-Datenübertragung haben den Strom aus der Steckdose derart deformiert, dass die Netzleisten und ihre Filtermöglichkeiten auf ein neues Niveau gehoben werden mussten. Herausgekommen ist eine neue Energia-Generation, die an der Bezeichnung „MKII“ erkennbar ist. Die Energia MKII gibt es wahlweise in der puren Basic-Version, mit GLS-Funktion und/oder mit DCS-Filter. Wir haben für diesen Test die Vollausstattung gewählt, deshalb heißt unsere Leiste Energia MKII GLS/DCS. Was die Kürzel bedeuten und was die Leiste kann, schauen wir uns nun an.

Über den mit „floating/grounded“ beschrifteten Kippschalter wird die „Ground Loop Suppression-Funktion aktiviert, si

Phasenrichtig und Brummschleifen-frei

Die Energia MKII GLS/DCS macht schon konstruktiv einen amtlichen Eindruck: Die Leiste besteht aus einem hochstabilen, silbergrauen Kunststoff-Strangprofil, in das die hochwertigen Einzel-Steckplätze eingelassen sind. Bei unserem Modell sind es insgesamt fünf. Die Kontaktöffnungen der Steckplätze sind, solange keine Stecker eingeführt sind, geschlossen. Das verhindert, dass Staub oder gar Feuchtigkeit in die Leiste eindringen und auf die stromführenden Kontakte gelangen kann. Sehr gut! Jede Buche ist mit einem weißen Punkt versehen. Er zeigt an, welcher Kontakt mit der Phase verbunden ist. Daraus ergibt sich, dass der andere Kontakt mit dem Nullleiter verbunden ist. Man sollte meinen, dass es bei Wechselstrom egal ist, wie herum der Stecker in die Steckdose eingeführt wird. Doch das ist ein Irrtum. Wer darauf achtet, dass alle Geräte phasenrichtig angeschlossenen werden, wird mitunter ein akustisches Aha-Erlebnis haben. Schon diese Phasenrichtigkeit macht müde Klangketten mitunter munter. Oft verschwinden dadurch auch Brummstörungen. Manchem Brummen ist, etwa bei umfangreicheren Anlagen, aber auch durch phasenrichtiges Anschließen nicht beizukommen. Hier hilft der Kippschalter auf der Energia GLS MKII-Leiste. Wer ihn umlegt, aktiviert die GLS-Funktion. GLS steht für „Ground Loop Suppression“ und bewirkt eine Unterdrückung von Brummschleifen. Diese segensreiche Hilfe hat HMS zuvor allein in Form eines externen Vorschaltgeräts angeboten, nun ist die Leiste mit integrierter GLS-Funktion eine Modellvariante im Energia-Portfolio.

Die einzelnen Steckplätze sind mit farbigen Halbpunkten markiert. Der rote Halbpunkt zeigt an, dass hier ein analoges oder digitales Quellgeräte angeschlossen werden kann. Der grüne Halbpunkt indiziert, dass der Steckplatz für Leistungsverstärker bis etwa 500 Watt ausgelegt ist. Der weiße Punkte an jedem Steckplatz markiert hingegen jenen Kontakt, der mit der Phase verbunden ist. Die Kontakte der Steckplätze sind im unbenutzten Zustand verschlossen. Das schützt die Leiste vor Staub und Feuchtigkeit – und den Besitzer vor den spannungsführenden Kontakten.

Ausführung nach Wahl – mit obligatem Überspannungsschutz und HF-Filter

Die Energia MKII GLS/DCS gibt es wahlweise mit drei, fünf, sieben neun, elf oder 13 Steckplätzen. Dank dieser Variantenvielfalt findet eigentlich jeder die passende Leiste, selbst wenn die zu bestromende Anlage aus zahlreichen Komponenten besteht. Optional und gegen Aufpreis gibt es die Leiste auch mit einem Extender-Anschluss. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche IEC-Buchse. Hier kann bei Bedarf eine weitere Netzleiste angeschlossen werden, wenn doch noch die eine oder andere Komponente dazugekommen ist und die Anzahl der zu versorgenden Geräte das Angebot an Steckplätzen übertrifft. Bei etwas raumgreifenden Anlagen lassen sich so aber auch längere Netzkabel zu den entfernt stehenden Komponenten vermeiden. Egal, welche Ausführung man wählt: Der Schutz der angeschlossenen Komponenten gegen Blitz und Überspannung ist für jedes Modell und jeden seiner Steckplätze garantiert, ebenso die Filterung von HF-Störpegeln. Diese Störungen im Netzstrom werden etwa durch Schaltnetzteile oder Energiesparlampen erzeugt, sie sorgen für Verzerrungen und Schwankungen der Spannung. Dies stellt einen permanenten Stresstest für die Audio- und Videogeräte dar und beeinträchtigt ihre Performanz. Bei den Filtern, die diese Störung beseitigen, hat HMS für die MKII-Version die gravierendsten Verbesserungen vorgenommen. So geschieht die Filterung nun zweipolig statt einpolig, und jeder Steckplatz besitzt jetzt sein eigenes Filter, während sich zuvor je ein Steckplatz-Paar ein Filter teilte. Um bei der Filterung nun den verschiedenen Anforderungen der Komponenten gerecht zu werden, gibt es für die Energia MKII GLS/DCS drei verschiedene Filter: Eins für analoge sowie digitale Audio- und Video-Quellgeräte, eins für Leistungsverstärker mit normaler Leistungsaufnahme bis etwa 500 Voltampere und eins für fordernde Leistungsverstärker ab 500 Voltampere. Eine halbpunktförmige Markierung in rot, grün und schwarz zeigt an, für welchen Gerätetyp der Steckplatz ausgelegt ist. Hier gibt es für jede Modellgröße eine Standard-Konfiguration, so ist etwa unser Testmodell für einen Zuspieler und vier Komponenten mit normaler Leistungsaufnahme ausgelegt. Auf Wunsch und gegen Aufpreis fertigt HMS die Energia-Leiste aber auch mit einer kundenspezifischen Filterbestückung.

Konsequenterweise ist auch die Eingangsbuchse für den Stecker des Netzkabels mit einer Kennzeichnung der Phase versehen. Die Energia MKII GLS wird ohne Netzkabel geliefert. Mitunter besitzt man ja schon eine hochwertige Zuleitung. Wer hier noch Bedarf hat, bekommt bei HMS natürlich ein passendes Netzkabel: Der Leverkusener Spezialist empfiehlt das Energia SL/OV als preislich wie leistungsmäßig passend.

DCS-Filter zur Gleichstrom-Unterdrückung

Die Variabilität geht aber noch weiter: Jeder Steckplatz der Leiste kann gegen Aufpreis mit einem eigenen DCS-Filter ausgestattet werden. Das Kürzel DCS steht für „Direct Current Suppression“ und bedeutet übersetzt „Gleichstrom-Unterdrückung“. Dieses Filter siebt also aus dem Wechselstrom alle Gleichstromanteile. Sie haben in der Versorgungsspannung nämlich nichts verloren, sondern sind unerwünschte Additive, die der Strom auf dem Weg in unsere Wohnung abbekommt, die aber auch von elektrischen Verbrauchern in unserem Haushalt erzeugt werden. Selbst die Komponenten der AV-Anlage stören sich gegenseitig, Die Sinuswelle des Wechselstroms schwingt dann nicht mehr ober- und unterhalb der normalen Nullachse, sondern bewegt sich um eine Linie auf einem höheren Spannungsniveau. Diese Verschiebung zeigt Wirkung: Netzteile arbeiten durch sie ungleichmäßig, im Trafo, dem Herzstück der Versorgung, wird der Eisenkern übersättigt. Dadurch sinkt die Effizienz. Dies wiederum führt zu sofort bemerkbaren mechanisch-akustischen und thermischen Effekten: Das Netzteil brummt und wird warm. Zudem werden die Lade-Kondensatoren nicht mehr gleichmäßig und zum idealen Zeitpunkt „befüllt“. Natürlich hat dies alles auch Einfluss auf die nachfolgende Elektronik in den Audio- und Videokomponenten: Der Gleichstromanteil kann im Ton etwa zu mattem Klang und mäßiger Dynamik führen, im Bild bewirkt er mitunter eine grisselige Anmutung. Durch die Filterung wird das vermieden – und durch die Filterung jedes einzelnen Steckplatzes wir auch die gegenseitige Störung innerhalb der AV-Kette unterbunden.

Die schwarzen Abschlussstücke der Leiste sind mit Befestigungslaschen versehen. So kann die Energia MKII GLS sowohl am auf dem Boden liegend betrieben als auch an die Wand montiert werden.

Die HMS Energia MKII GLS/DCS im Praxis-Test

Wir haben für diesen Test eine High End-Kette am Start: Als Quelle dient der Accustic Arts Player II, als Vollverstärker fungiert der Hegel H360, für die Schallwandlung kommt ein Paar des Seta Audio Soulitaire Monitor zum Zuge. Musikalisch wählen wir „Move To The Groove“ von der besetzungsstarken Blues Company. Wir haben diese superbe Live-Aufnahme im ersten Durchgang mit einer billigen Baumarkt-Netzleiste als Stromlieferant für die Komponenten gehört, beim zweiten Durchgang kommt nun die HMS Energia MKII GLS/DCS zum Zuge. Was sofort auffällt: Die Wiedergabe wirkt frischer. Der Track beginnt mit einem Intro von Drums, Bass, Gitarre und Bläsersektion. Gleich die Auftakt-Schläge von Drummer Florian Schaube auf seine Toms haben mehr Dynamik, die dann einsetzenden Bläser scheinen das musikalische Motiv mit mehr Spritzigkeit zu spielen. Die Bläser werden dabei von einer E-Gitarre begleitet, die ein knackiges Funk-Pattern liefert. Beim ersten Hördurchgang ist sie uns gar nicht so aufgefallen, nun jedoch sind die drahtigen Saiten und die abgedämpft angeschlagenen Power Chords klar heraushörbar. Auch der Bass ist nun etwas kräftiger, so verleiht er dem Gesamtsound ein voluminöseres Fundament. Im Ganzen wirkt die Instrumentalfraktion nun so, als hätte sie erst beim zweiten Mal so richtig Lust auf die Nummer. Da ist einfach mehr Drive drin! Auch die Transparenz ist vollkommener: Das Hi Hat des Schlagzeugs, das im Mix natürlich hinten steht, so wie es auf einer Live-Bühne üblich ist, hat trotz der Distanz eine schöne Präsenz, es setzt sich nun besser im Gesamtklang durch. So können wir die feine Beckenarbeit, die der Drummer auf der Hi Hat vollführt, erst so richtig hören und genießen. Nun setzt der Gesang ein: Die Lead Vocals übernimmt Sänger und Gitarrist Todor „Tosho“ Todorovic, dazu kommen zwei Sängerinnen im Background. Auch hier gewinnt die Wiedergabe durch die größere Klarheit: Bandleader Tosho profitiert durch eine leicht gesteigerte Präsenz seines Gesangs, im Background hingegen sind die beiden Stimmen besser voneinander unterscheidbar.

Vorbildlich: Das Schild auf der Unterseite gibt genaue Auskunft über die Funktionen und die Konfiguration des vorliegenden Modells, das zudem durch eine Seriennummer gekennzeichnet ist.

Klarheit und Frische

Bilden wir uns das nur ein? Wir machen zur Vergewisserung nochmal den Rückschritt zur Baumarkt-Leiste. Sofort fällt der wieder etwas gebremste Schaum der gesamten Performance auf. Hinzu kommt eine leichte Schlappheit des Basses, die Gitarre büßt ihren Zugewinn an Kernigkeit wieder ein, das Schlagzeug erscheint nun nicht mehr ganz so frisch. Beim Gesang verlieren die Background-Stimmen an Trennschärfe, die Leadvocals stehen nicht mehr so klar im Vordergrund. Die Klarheit zahlt sich auch bei klassischer Musik aus. Wir erleben das beim ersten Satz von Anton Bruckners Vierter Sinfonie mit Jaap van Zweeden und dem NRPO. Das Orchester startet mit leisen Streichern, die das verhaltene Hornmotiv unterlegen – erst im vibrierenden Bogentremolo, dann mit langsamem Strich, wobei das Motiv nun von den anderen Bläsergruppen übernommen wird. Erscheint dieser Anfang mit der Baumarkt-Leiste eher ein mattes Motiv mit grummelnder Grundierung, so ist nach dem Wechsel zur Energia MKII GLS/DCS der Bogenstrich der Streicher deutlich definierter. So wird der Wechsel vom schnell-dräuenden Tremolo zum entspannt-großen Strich erst richtig zum Genuss. Auch die Lautstärke-Steigerungen, das an- und abschwellen, entfalten nun ihren vollen Effekt – bis hin zum ersten Höhepunkt, bei dem die Streicher nun klar von dem Pauken abgesetzt bleiben und selbst in deren Crescendo nicht untergehen. Der Effekt der Energia lässt sich übrigens noch steigern, wenn man rund um die Leiste ebenfalls auf Qualität setzt und Premium-Netzkabel sowohl für den Weg von den Komponenten zur Leiste als auch von der Leiste zur Wandsteckdose einsetzt. Auch diese Steigerung schlägt sich mit der Energia MKII GLS/DCS im Klang positiv nieder.

Die HMS Energia MKII GLS/DCS im Einsatz: Vier Steckplätze sind für Quellgeräte vorgesehen, was ein roter Halbpunkt anzeigt; einer ist für Leistungsverstärker bis etwa 500 Watt ausgelegt, was ein grüner Halbpunkt indiziert.

Fazit

Wer seine Klangkette optimieren möchte, sollte am Anfang, beim Strom, beginnen. Die HMS Energia MKII GLS/DCS erweist sich dabei als wirkmächtige Netzleiste: Sie sorgt mit reinem Strom für mehr Klarheit, Frische und Dynamik im Klangbild der Anlage. Dies gelingt durch eine optimierte Filterung, die von jedem Steckplatz HF-Störeinflüsse und klangschädliche Gleichstromanteile fernhält. Darüber hinaus kann sie über ihre zuschaltbare GLS-Funktion Brummschleifen unschädlich machen. Zudem bietet sie allen angeschlossenen Komponenten permanenten Schutz vor Überspannung. Durch die vielfältigen Modellvarianten deckt diese Netz- und Filterleiste jeden Bedarfsfall ab: Die Energia MKII gibt es als pures Basic-Modell, als Version mit DCS-Filterung oder als GLS-Variante, die ebenfalls mit DCS-Filtern bestückt werden kann .Hinzu kommt eine Bandbreite von drei bis 13 Steckplätzen und auf Wunsch eine maßgeschneiderte Filterbestückung. So erfüllt diese Leiste jeden Wunsch – vor allem in punkto Performanz.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung

99

98

96

200918.HMS Energia GLS MKII-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS
Energia MKII GLS/DCS
Produktkategorie:Netzleiste, Filterleiste
Preise:- Testmodell (HMS Energia MKII GLS/DCS, 5 Steckplätze): 1010,00 €

- HMS Energia MKII Basic: ab 360,00 €
- HMS Energia MKII DCS: ab 660,00 €
- HMS Energia MKII GLS/DCS: ab 850,00 €

- optionaler Extender-Anschluss: 85,00 €
- kundenspezifische Filterbestückung: 35,00 €
Euro/Steckplatz
- abweichende Anschlusskabellängen: 60,00 €
Garantie:3 Jahre/ 5 Jahre bei Registrierung
Ausführungen:- Silbergrau mit schwarzen Applikationen
- Steckplätze:
- Basic- und DCS-Modelle mit 3, 5, 7, 9, 11 oder 13 Steckplätzen
- GLS/DCS-Modelle mit 3, 5, 7, 9 oder 10 Steckplätzen
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen
(GLS/DCS-Modelle):
- 50 x 70 x 410 mm (3 Steckplätze)
- 50 x 70 x 540 mm (5 Steckplätze)
- 50 x 70 x 670 mm (7 Steckplätze)
- 50 x 70 x 800 mm (9 Steckplätze)
- 50 x 70 x 865 mm (10 Steckplätze)
Gewicht:1,1 kg
Gesamtbelastbarkeit:3.600 W, 16Aeff
Lieferumfang:- HMS Energia GLS MKII
- Garantie-Urkunde
Optionales Zubehör: Netzkabel HMS Energia SL/OV (ab 170 Euro / m)
Pros und Kontras:+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
+ Schutz der Komponenten gegen Überspannung
+ DCS-Filter zur Unterdrückung klangschädlicher Gleichstromanteile
+ GLS-Schalter zur Unterbrechung von Brummschleifen
+ angepasste Filter für Zuspieler und Verstärker
+ Filterung der Steckplätze auf Wunsch kundenspezifisch konfigurierbar

- Design
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

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KEF LS50 Meta – Klarster Klang durch verwandeltes Material

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Elegant gewölbte Front und perfekte Proportionen, attraktives Farbdesign und ausgezeichneter Klang: Die kompakte LS50 ist bis heute der große Erfolgslautsprecher von KEF. Nun haben die Engländer ihre optische und akustische Spezialität, das Uni-Q-Chassis, mit einer neuen Meta-Material optimiert. Dadurch soll dieses markante Zwei-Wege-System noch verzerrungsärmer arbeiten und natürlicher klingen. Der hiermit zur KEF LS50 Meta geadelte Kompaktlautsprecher erlebt jetzt im lite magazin seine weltweite Test-Premiere.

Die KEF LS50 Meta ist auch in ihrer neuen Meta-Version ein hochattraktiver Kompaktschallwandler, der die Blicke auf sich zieht.

Da ist es wieder, das LS50-Feeling: Kaum haben wir den heißersehnten Karton geöffnet und die bis zum Erscheinen dieses Tests streng geheime Meta-Version dieses Lautsprechers ausgepackt und aufgestellt, da geraten wir schon wieder ins Schwärmen: Was für ein schöner Schallwandler! Mit seinem vollendeten Design trifft dieser Zwei-Wege-Lautsprecher offenbar einen ästhetischen Nerv, denn die LS50, erschienen zum 50-jährigen KEF-Jubiläum, hat sich seither zur Design-Ikone entwickelt, die in unzähligen Wohnzimmern für Wohlklang sorgt. Nun sind dieser passive Spitzenschallwandler und seine aktiv-streamingfähige Schwester, die LS50 Wireless, die ersten Modelle, die von einer Innovation profitieren, mit der KEF nichts Geringeres als eine Revolution verspricht: MAT.

Der Hingucker ist natürlich der farbige, fast schon leuchtende Uni-Q-Treiber mit seinem wunderschönen zentralen Waveguide, der an eine geschnitzte Rosette erinnert. Dieser koaxial aufgebaute Schallwandler ist in seiner nunmehr 12. Generation per MAT klangoptimiert und auch optisch noch homogener.

MAT: das akustische schwarze Loch

Die Metamaterial-Absorptionstechnologie, kurz MAT, hat KEF zusammen mit der Acoustic Metamaterials Group entwickelt. Sie befasst sich bereits seit 16 Jahren mit verschiedensten Fragen der akustischen Materialoptimierung. Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich ein konventioneller Werkstoff verändern, so dass er die größtmögliche Absorptionsfähigkeit besitzt, also Schwingungen nicht wieder abstrahlt? Die Antwort ist MAT: Das Material wird in ein Metamaterial verwandelt, in diesem Fall wird die Oberfläche so geformt, dass sie eine hochkomplexe Struktur aufweist. Diese Struktur erinnert an ein Labyrinth mit zahlreichen Kanälen. Jeder der exakt berechneten Kanäle absorbiert nun Schall eines genau bestimmten Frequenzbereichs. In Summe sorgen die Kanäle dafür, dass angeblich 99 Prozent des Schalls absorbiert werden – der Schall verschwindet quasi wie in einem akustischen schwarzen Loch. Das ist ein Riesenfortschritt gegenüber herkömmlichen Ansätzen, mit denen maximal eine Absorption bis 60 Prozent möglich sein soll. Damit drängt sich MAT geradezu für den Einsatz bei Lautsprechern auf, denn so lässt sich der unerwünschte Schall, der von der Rückseite des Chassis abgestrahlt wird, unschädlich machen. Schließlich will man ja die Musik hören und nicht irgendwelche Klangadditive, die durch den Treiber selbst oder durch das Gehäuse, das er mit seiner Vibration anregt, entstehen. Ein zweiter MAT-Effekt soll die Reduktion von Verzerrungen sein. KEF setzt als erster Hersteller diese neue Technologie ein – und natürlich kommt die Innovation in dem Markenzeichen der englischen Schallwandler-Schmiede zum Zuge: dem Uni-Q.

Der Uni-Q ist zentral auf der nach allen Seiten gewölbten Schallwand eingelassen. Sie ist der zweite Hingucker der LS50 Meta. Der Trimring des Treibers, ehemals glänzend, ist nun auch mattiert. Dies steigert ebenfalls die stimmige Erscheinung.

Uni-Q: Die schönste Punktschallquelle der Welt

Der Uni-Q ist seit etlichen Jahren die berühmte Schallwandler-Spezialität von KEF und ist, in verschiedenen Größen und Qualitäten, Bestandteil jedes Lautsprechers aus der Kent Engineering Foundry. Es handelt sich hierbei um einen Doppelwandler, bei dem der Hochtöner im Zentrum des Mitteltöners oder Mitteltieftöners sitzt. Durch diesen koaxialen Aufbau funktioniert der Uni-Q wie eine Punkt-Schallquelle. Sie verkörpert ja das Ideal einer Wiedergabe: Der Schall kommt, wie in der Natur, von einem einzigen Punkt und breitet sich als Kugelwelle im Raum aus. So wird der Hörbereich gleichmäßig von einem natürlichen Klangfeld beschallt. Die Abstrahlung ist dabei in alle Richtungen gleich. Hierzu trägt auch der sogenannte „Tangerine Waveguide“ bei. Diese aufgesetzte Schallführung soll für eine breite, also weniger gebündelte Abstrahlung der hohen Töne sorgen. Ganz nebenbei trägt der Waveguide durch seine faszinierende Formgebung maßgeblich zur Wohlgestalt des Lautsprechers bei. Der in der KEF LS50 Meta eingesetzte Uni-Q stellt die mittlerweile zwölfte Generation dieses einzigartigen Chassis dar. Die große Neuerung ist natürlich die Verwendung von MAT. Die Absorptionstechnologie kommt beim Hochtöner zum Einsatz: Der unerwünschte rückwärtige Schall des Tweeters wird durch einen Tunnel geleitet und trifft dann an dessen Austrittsöffnung auf eine MAT-optimierte Kunststoffscheibe, die den Schall durch ihre labyrinthische Struktur neutralisiert. Hiervon abgesehen wurde auch der Antrieb, der hinter der Membran sitzt, mehrfach modifiziert. Das alles bleibt dem Auge allerdings verborgen. Wer die die alte LS50 und die neue LS50 Meta vergleicht, wird nur graduelle Unterschiede feststellen. Wir haben für diesen Test beide Modelle zum Vergleich in unserem Hörraum. Was man sieht: Der Übergang vom Hochtöner-Waveguide zum Mitteltieftöner ist jetzt stimmiger, auch die farbliche Angleichung der Treiber-Teile ist noch homogener.

Die LS50 Meta ist nun durchgängig in mattem Finish gehalten, so ist der Schallwandler auch optisch nun noch homogener.

Veredlung des Top-Designs

In der LS50 Meta wird dieses optische und akustische Prunkstück natürlich wieder toll in Szene gesetzt: Der farbig-futuristische Uni-Q sitzt nach wie vor im Zentrum der gewölbten und damit in ihrem Abstrahlverhalten optimierten Schallwand. Er verströmt bei unserem schwarzen, genauer: „Carbon Black“-farbenen Testmodell einen tollen kupferfarbenen Schimmer. Diese Kupfer-Kolorierung besitzt der Uni-Q auch in der „Mineral White“-Version des Kompaktlautsprechers. Bei der „Titanium Grey“-Variante ist der Uni-Q hingegen in Rot gehalten, in der Sonderedition „Royal Blue“ glänzt das Chassis sogar in Gold. Egal, welche Version man wählt: Das Gehäuse ist immer matt lackiert. Dadurch wirkt die LS50 Meta nun homogener als die alte LS 50, bei der der Korpus glänzend lackiert war und in Kontrast zur mattierten Schallwand stand. Auch die Uni-Q-Einfassung, die ehedem ebenfalls glänzte, ist nun matt, was die Stimmigkeit abermals erhöht. Damit ähnelt die schwarze Version der LS50 Meta der „Special Black Edition“ der LS 50. Mit den Maßen 30 mal 20 mal 28 Zentimeter ist die LS50 Meta genauso kompakt wie ihr Vorgänger, und mit über sieben Kilogramm erweist sie sich auch als genauso schwer. Das hohe Gewicht zeugt von dem konstruktiven Aufwand, der getrieben wurde – sowohl außen mit der metallenen Magnesium-Druckguss-Front als auch im Innern mit zahlreichen Verstrebungs- und Entkopplungsmaßnahmen, die dem MDF-Gehäuse jegliche Vibrationsneigung abgewöhnt haben.

Die schwarz verchromten Anschlussterminals sind eine weiterer Hingucker. Bei der LS50 Meta sind die Klemmen durch die sanften konzentrischen Vertiefungen des Gehäuses zusätzlich in Szene gesetzt.

Bassreflex-Abstimmung mit Tuning-Optionen

Rückseitig zeigt sich die neue LS50 Meta leicht verändert. Der Vorgänger besaß vier nicht sonderlich zierende Gummistopfen. Sie kaschierten damals die Köpfe der langen, von hinten durch den Korpus geführten Schrauben, welche zur Befestigung der Front nötig waren. Bei der LS50 Meta ist die Rückwand nun leicht abgesetzt und aufgesetzt, trotzdem kommt sie völlig ohne sichtbare Fixierungsmittel aus. Geblieben sind hingegen die richtig schicken, schwarz verchromten Anschlussterminals und der asymmetrisch platzierte Bassreflex-Port, auch wenn die Geometrie seiner Öffnung etwas verändert wurde. Er erfüllt aber nach wie vor den gleichen Zweck: Durch die Bassreflex-Abstimmung wird die Basswiedergabe des Kompaktlautsprechers gekräftigt. Hier hat der stolze Besitzer eine Tuning-Option: Die Öffnung lässt sich mit zwei Schaumstoff-Einsätzen verkleinern und sogar ganz verschließen. Das bietet sich an, wenn die LS50 Meta wandnah oder gar in einer Ecke des Raums stehen soll. In beiden Fällen wird durch den Raumeinfluss der Bass stärker betont. Das kann mithilfe der Einsätze ausgeglichen werden. Damit der Bassreflex-Port im geöffneten Zustand keine Strömungsgeräusche verursacht, ist er auch an seinem innseitigen Ende mit einem sich sanft öffnenden Mund versehen. Zudem besteht das Rohr aus flexiblen Schaumstoff, dies soll Klangverfärbungen im Mitteltonbereich reduzieren. Das alles sind kleine, aber feine Details, einen solchen Aufwand treiben andere Hersteller zumeist nicht.Mitteltonbereich reduzieren. Das alles sind kleine, aber feine Details, einen solchen Aufwand treiben andere Hersteller zumeist nicht.

Die Rückseite ist nun leicht vom Gehäuse abgesetzt und kommt ohne Blenden für fixierende Schrauben aus. Die Bassreflex-Öffnung ist nach wie vor mit zwei (hier nicht abgebildeten) Einsätzen verkleinerbar oder verschließbar – so kann die Basswiedergabe abgestimmt werden.

Die KEF LS50 Meta in der Praxis

Für den Test stellen wir die beiden LS50 Meta auf die Ständer, die KEF zu den Lautsprechern optional anbietet für diesen Test mitgeliefert hat. Sie passen in Design und Farbe perfekt, und so stehen sie auch auf optimaler Höhe. Als Spielpartner wählen wir den Hegel H360 als Vollverstärker und den SACD-Player Oppo UPD-203 als Zuspieler. Ihn füttern wir mit London Grammars Debüt-Album „If You Wait“, es startet mit dem Übersong „Hey Now“. Die Trip Hop/Ambient-Nummer beginnt mit einer kurzen Keyboard-Sequenz, schon hier fällt der angenehm volle, aber nicht füllige Klang auf, den die LS50 Meta liefert. Prompt folgt die markante Gitarren-Tonfolge, die so simpel wie songprägend ist. Dan Rothman dämpft dafür, während er die Saiten anzupft. Sie zugleich mit dem Ballen seiner rechten Schlaghand ab. Dieser sogenannte „palm mute“-Effekt sorgt dafür, dass die Töne einen stark perkussiven Charakter haben. Den bringt die LS50 Meta hervorragend zur Geltung – und das ist wichtig für die Magie des Songs: Die Töne perlen nur so in unseren Raum, sie besitzen genau die richtige Präzision und Direktheit. Der letzte Ton dieser Gitarrenphrase ist stark mit Hall und Echo versehen, die Tonwiederholungen und -reflexionen zeigen uns schön die Tiefe des imaginären Raums, den diese Aufnahme aufspannt – und die LS50 Meta imaginiert diese Weite und Tiefe so gut in unserem Testraum, dass die Begrenzung unserer vier Wände aufgehoben ist. Diese tolle Räumlichkeit illustriert noch stärker der jetzt einbrechende Snare-Trommelwirbel: Die rasant-knackige Folge von Schlägen wird uns als akustisches Ping-Pong-Spiel zwischen linker und rechter Seite dargeboten, der Wirbel wandert zudem nun auch noch tonal verfremdet hin zu einem Horizont in weiter Ferne. Diese kurze Einleitung ist schon ein kleines Hörspiel, und die LS50 Meta führt hier gekonnt Regie.

Die Bassabstimmung kann vor allem bei einer Aufstellung im Regal segensreich sein. Hier ist die LS50 Meta in der Royal Blue-Sonderedition mit goldenen Chassis: Gold zu sehen.

Homogene Abbildung mit kraftvollem Bass

Solche Klangspielereien, die London Grammar als Elektro-affine Musiker gerne einsetzen, ziehen sich durch die ganze Nummer, verleihen der Musik Atmosphäre und Tiefe und sorgen für eine Art Schwebezustand. Den liefern längst nicht alle Schalwandler so akkurat und zudem derart homogen. Hier machen sich schon die Meriten des Uni-Q als Punktschallquelle bemerkbar. Nun setzt Sängerin Hannah Reid ein. Sie besitzt eine ruhige, wohltönende, dunkel timbrierte Stimme, die perfekt zum melancholischen Duktus ihres Gesangs passt. Die Unterlegung mit reichlich Hall und Echo Steigert die Wirkung ihrer Worte ungemein, doch auch ohne diese Effekte besitzt Hannah Reids Stimme eine tolle Präsenz – und mit dieser Physis und Gegenwärtigkeit stellt die LS50 Meta uns die zierliche Sängerin gekonnt auf die Bühne in unserem Hörraum: Dieser tollen Stimmabbildung kann man sich nicht entziehen! Während Hannah Reid die Emphase ihres Gesangs steigert, wird auch das instrumentale Geschehen hinter ihr immer dichter und packender. Trotzdem behält die LS50 Meta die Übersicht und sortiert souverän die Soundschichten. Das gelingt ihr sogar beim Refrain, bei dem ein Synthie-Bass einsetzt, der die ganz tiefen Frequenzen bedient. Klar: Hier kommt jeder Kompaktlautsprecher an seine Grenzen, auch wenn er eine Bassreflexabstimmung hat. Die LS50 Meta löst das aber hervorragend: Sie versucht nicht, einen Tiefton vorzugaukeln, der ihr nicht möglich ist. Stattdessen spielt sie sauber bis zu jenen 47 Hertz runter, die sie beherrscht – und liefert so einen verblüffend tiefen und volltönenden Bass, der aber nicht matscht oder komprimiert, sondern ein definiertes Fundament darstellt, auf dem der Gesang, die Gitarre, die Keyboard-Schichten und die Perkussion- und Drum-Parts sauber zu hören sind. Und nach wie vor hält die LS50 Meta all dies als homogenes Geschehen zusammen. Wir erleben eine musikalische Einheit.

Hier steht die LS50 Meta auf dem S2-Standfuß, den KEF optional anbietet. Der Ständer weist Hohlräume auf, einer dient der Befüllung etwa mit Quarzsand, der andere als Kabelkanal. Demensprechend besitzt der S2 rückseitig sowohl oben als auch unterhalb der Bodenplatte Öffnungen, damit das Kabel wieder herausgeführt werden kann.

Verblüffender Unterschied: alte LS50 gegen neue LS50 Meta

Konnte die alte LS 50 das alles nicht auch? Wir haben ein Paar zum Vergleich im Hörraum, also klemmen wir diese beiden Vorgänger schnell mal an unsere Klangkette – und geraten ins Staunen: Nein, die LS 50 kann das alles nicht in dieser Klangqualität. Die Meta-Version bietet eine präsentere, eindringlichere Wiedergabe und eine größere Klarheit. Sie bildet noch sauberer ab und schallwandelt zudem auch noch verfärbungsfreier. Das fällt uns gerade beim Gesang und hier in den besonders intensiv gesungenen Passagen auf, bei denen Hannah Reid in höhere Regionen und mit mehr Stimmvolumen singt. Da macht sich bei der alten LS 50 ein kleines, aber hörbares Näseln bemerkbar, auch eine leichte Andickung der Stimme, während die LS50 Meta sich hier jeden eigenen Kommentars enthält. Aber da ist noch mehr: London Grammar unterlegen den Song mittendrinn mit einem Rauschen und Knistern, es simuliert quasi eine Schallplattenwiedergabe. Bei der LS 50 sind diese Geräusche doch harsch und etwas zu dominant, bei der LS50 Meta hingegen steht das Vinyl-Flair im richtigen Verhältnis zur Musik, ohne im Ohr unbehaglich zu werden. Das ist der Schlüssel zu einer weiteren Erfahrung, die wir bei den anfänglichen Hördurchläufen und Vergleichen nicht sofort an einem bestimmten Instrument oder einem einzelnen Schallereignis festmachen konnten und erst allmählich begreifen: Die gesamte Wiedergabe ist mit der LS50 Meta einfach entspannter. Wir merken es nach kurzer Zeit an unserer Körperhaltung: Während wir beim Hören mit der LS 50 bei den schallwandlerisch herausfordernden Stellen, also bei großen Dynamiksprüngen oder stimmlichen Spitzentönen, doch ab und zu unwillkürlich etwas anspannen, bleiben wir beim Hören mit der LS50 Meta auch bei völlig relaxt im Sofa versunken. Beim Einsatz des Synthie-Tiefbasses bemerken wir zudem, dass die LS50 Meta auch hier mehr Definition zu bieten hat: Während die LS 50 bei extrem tiefen Frequenzen und bei gehobenster Lautstärke doch zu leichten Kompressionseffekten neigt, bleibt die LS50 Meta unbeeindruckt. Auch das trägt natürlich zu der Wahrnehmung einer entspannteren Wiedergabe bei.

Den Standfuß gibt es passend zur Lautsprecherkolorierung es sie in den Farben Carbon Black, Titanium Grey (hier abgebildet) und Mineral White sowie in Sonderfarben.

Mehr Griffigkeit und Plastizität

Wir haben den Vergleich alte LS50 / neue LS50 Meta mit verschiedenen Musikstücken und -genres durchgeführt, um unseren Eindruck zu überprüfen, im Wesentlichen erleben wir das Plus an Definition, Klarheit und Entspanntheit mit der LS50 Meta stets aufs neue. Doch gerade bei Live-Aufnahmen bietet sie ein Mehr an Griffigkeit und Plastizität. Das erfahren wir etwa mit „Bridge Over Troubled Water“, die charismatische Sängerin Eva Cassidy hat diesen Klassiker mit ihrer Begleitband im „Blues Alley“ in einer wunderschönenn vorgestellt. Zur tollen Interpretation kommt eine exzellente Produktion, selbst die Atmosphäre des Clubs ist am Anfang durch Hintergrundgeräusche wie das Klirren von Gläsern perfekt eigefangen. All das bietet die LS 50 Meta noch deutlicher und detailreicher, wodurch sich auch das Live-Feeling der Wiedergabe steigert. Das gilt erst recht für die Musik: Die betörend schön singende Eva Cassidy und ihre Combo, bestehend aus elektrischer Gitarre, Hammond-Orgel Bass und Schlagzeug, sind in der Wiedergabe mit der LS50 Meta noch griffiger, noch plastischer. Wollte man den Unterschied ins Optische übersetzen, so wäre es ein Unterschied, als hätte die Band bislang hinter einem Gaze-Schleier gestanden, der nun entfernt wird. Jetzt ist alles klarer und deutlicher. Ein Klangqualität ist als Konstante geblieben: Auch die LS50 Meta lässt sich prima in Wandnähe oder in der Raumecke betrieben. Wir haben die Kompaktlautsprecher samt Ständer buchstäblich vor die Wand gefahren und nacheinander die mitgelieferten Einsätze zum Verkleinern und Verschließen der Bassreflexöffnung eingesetzt. Sie gleichen effektiv die aufstellungsbedingte Bassbetonung aus. Aber wir raten doch zu mehr Abstand und weniger Stopfen: So machen die tollen LS50 Meta am meisten Spaß.

Für den Test haben wir ein Paar der LS50 Meta mit dem Vorgänger LS50 vergleichen können. Als Spielpartner dienten jeweils der der SACD-Player Oppo UPD-203 und der Vollverstärker Hegel H360.

Fazit

Wer hätte das gedacht: Eine kleine Scheibe, die den unerwünschten rückwärtigen Schall des Hochtöners schluckt, sorgt bei der Wiedergabe für einen deutlichen Zugewinn an Klarheit und Definition, Griffigkeit und Plastizität – und ermöglicht eine noch entspanntere Wiedergabe. All das haben wir mit der KEF LS50 Meta erlebt, die mit der neuen Metamaterial-Absorptionstechnologie MAT optimiert ist. In der Meta-Version steigert dieser Zwei-Wege Schallwandler nochmals seine eh schon enorme akustische, aber auch optische Attraktivität. Mit dem berühmten Uni-Q-Treiber bietet er als Punkschallquelle eine überaus homogene, natürliche und voluminöse Schallabstrahlung. In punkto Design zählt er längst zu den schönsten Lautsprecher der Welt, mit dem nun durchgängig matten Finish und einigen weiteren Form-Finessen ist dieser Kompaktlautsprecher jetzt noch begehrenswerter. Mit Blick auf den Preis ist dieser Schallwandler geradezu unwiderstehlich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier, Herstellerbilder

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: herausragend

90

90

89

200922.KEF-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF
LS50 Meta
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:1.199,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Gehäuse: Carbon Black (matt), Chassis: Kupfer
- Gehäuse: Titanium Grey (matt), Chassis: Rot
- Gehäuse: Mineral White (matt), Chassis: Kupfer
- Gehäuse: Royal Blue (matt), Chassis: Gold
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):302 x 200 x 280,5 mm
Gewicht:7,1 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, passiv, Bassreflex-Gehäuse
Chassis:Uni-Q
- Hochtöner: 1 x 25 mm (belüftete Aluminium-Kalotte mit MAT)
- Mitteltieftöner: 1 x 130 mm (Aluminium-Konus)
Frequenzbereich (-6 dB):47 Hz - 45 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2,1 kHz (Herstellerangabe)
Impedanz:8 Ω (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:85 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:
40 - 100 W
Lieferumfang:- KEF LS50 Meta
- 8 Gummifüße (selbstklebend)
- 2 Schaumstoff-Stopfen zum Verschließen der Bassreflexports
- Bedienungsanleitung
- Garantieinformationen
Optionales Zubehör:S2-Standfüße (in den Farben Carbon Black, Titanium Grey und Mineral White sowie in Sonderfarben)
Pros und Kontras:+ exzellentes, stimmiges Design
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ hohe Materialqualität
+ Uni-Q-Chassis mit MAT-Optimierung
+ sehr gute Räumlichkeit
+ natürliches Klangbild
+ Bassabstimmung mit Stopfen für wandnahe Aufstellung

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungherausragend

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Audio Physic VCF Magnetic plus – Spezial-Füße für drastische Klang-Verbesserung

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Sie sind unvermeidlich: Klangschädliche Vibrationen treten selbst bei exzellenten Anlagen auf und mindern die Performance. Bewährte Mittel wie Spikes, Dämpfer oder Absorbier bieten hier Linderung. Audio Physic wählt mit seinem VCF Magnetic plus-Konzept nun aber einen neuen Ansatz – und erzielt mit diesen Spezialfüßen eine dramatische Klangverbesserung. Das funktioniert ab der Steckdose bis hin zu den Lautsprechern, wie wir beim Test des VCF Magnetic plus-Portfolios erlebt haben.

Das Portfolio der VCF Magnetic plus-Füße umfasst eine Anwendungs-Bandbreite vom leichten Quellgerät bis hin zur schweren Endstufe. Hier steht unter dem CD-Spieler das kleinere Audio Physic VCF II Magnetic plus Component Set und unter dem gewichtigeren Verstärker das belastbarere Audio Physic VCF V Magnetic plus Component Set.

Audio Physic? Die machen doch Lautsprecher, oder? Ja, aber nicht nur: Seit mittlerweile 35 Jahren fertigen die Sauerländer Schallwandler für den gehobensten HiFi- und High End-Bereich – und dabei ist das Thema Vibrationen stets virulent. Gerade Chefentwickler Manfred Diestertich testet immer wieder neue Möglichkeiten und Materialien, um den mechanischen Schwingungen, die den Klang verunklaren, den Garaus zu machen. So erscheint die Entwicklung der VCF Magnetic plus-Füße erst mal wie ein Feature zur Optimierung von Schallwandlern. Doch letztlich ist jede Komponente schädlichen mechanischen Schwingungen ausgesetzt oder erzeugt sie gar selbst: Verstärker etwa durch die Vibration des Transformators, Plattenspieler durch die Rotation von Motor und Plattenteller, Schallwandler durch die Auslenkung der Membranen.

Formschön: Die Füße des VCF II Magnetic plus Component Sets besitzen – wie alle Füße des Portfolios – ein überaus ansprechendes Design.

Das Problem klangschädlicher Schwingungen …

Was ist denn nun so schlimm an Vibrationen? Beim Plattenspieler ist die schädliche Wirkung am leichtesten erfahrbar: Wer auf den Boden aufstampft, während die Platte läuft, hört aus den Lautsprechern ein kräftiges Rumpeln. Durch das Auftreten werden mechanischen Schwingungen erzeugt, die über den Boden bis zur Nadel übertragen werden. Der empfindliche Abtaster wird durch diese Vibrationen zusätzlich bewegt, die Nadel setzt also auch den Trittschall in ein Signal um. Es wird dem Audiosignal zugefügt, das die Nadel von der Platte abtastet – und so hören wir Musik mit Rumpeln. Dieses Rumpeln wird in geringerer Stärke auch durch den Motor und den Plattenteller samt seinem Lager erzeugt und verunklart somit ständig den Klang. Beim Lautsprecher ist der Einfluss von Vibrationen ebenfalls nachvollziehbar. Die Musik wird hier durch Bewegungen der Membranen erzeugt. Werden diese Membranen nun durch unerwünschte Schwingungen zusätzlich zur Bewegung angeregt, gehen auch diese Vibrationen als beständiges Schallereignis in den Gesamtklang ein: Er wird unpräziser, matter und gerade im Bass undefinierter. Bei Verstärkern hingegen sorgt der Transformator der Stromversorgung für ein beständiges Zittern der Platinen. Die darauf verbaute Elektronik ist empfindlich und quittiert das Dauerdurchschütteln mit einer schlechteren Arbeitsleistung. Nun wird es etwas spezieller: Selbst auf dem Boden liegende Audio-Signalkabel reagieren auf mechanische Schwingungen des Untergrunds und danken die Entkopplung mit klarerem Klang. Jetzt wird es geradezu unglaublich: Der Einfluss von Vibrationen erstreckt sich sogar auf die Stromversorgung in Form der Steckdosenleiste – und auch hier zeitigt die Fernhaltung der Schwingungen einen akustischen Unterschied, wie wir im Test erfahren.

Die VCF Magnetic plus-Füße werden mittlerweile in einem schmucken Holzkasten geliefert.

… und Audio Physics Lösung: VCF Magnetic plus

Es gibt verschiedene konventionelle Konzepte, um dem Vibrationsproblem zu begegnen: ableitende Spikes, dämpfende Füße oder absorbierende Platten bieten hier beachtliche Verbesserungen. Audio Physic hat seine Erfahrungen in der Vibrationsbekämpfung hingegen in einer alternativen Lösung gebündelt, die Briloner nennen ihr Konzept „VCF Magnetic plus“. Lösen wir erst mal das kryptische Kürzel auf: VCF steht für „Vibration Control Feet“. Im Innern dieser Füße ist ein SSC-Spezialgewebe eingespannt, das Schwingungen absorbiert. SSC steht wiederum für „String Suspension Concept“. Dies ist eine besondere Seiltechnik, hauptsächliche durch sie wird der Absorptionseffekt des Stoffes erzielt. Nun zum „plus“: Es bedeutet uns, dass jeder Fuß mittlerweile mit zwei statt einer Gewebescheibe ausgestattet ist. Das eigentlich tragende Gewebe wird dadurch entlastet, die Belastbarkeit pro Fuß nimmt dadurch zu – und zugleich wird die Effektivität der Absorption erhöht. Die nächste Steigerungsstufe ist die „Magnetic“-Ausführung: Hier ist der VCF-Fuß zweigeteilt, Ober- und Unterhälfte sind jeweils mit einem überaus kräftigen Magneten bestückt. Die beiden Neodym-Magneten sind dabei gegenpolig eingearbeitet und stoßen sich dadurch voneinander ab. Sie werden allein durch das Spezialgewebe im Zaum gehalten, ansonsten haben die Fußhälften keinerlei Verbindung. So schweben Komponenten, die auf diesen Füßen stehen, quasi auf einem Magnetfeld. Zum Boden haben sie so gut wie keinen Kontakt. Durch diese Entkopplung sind die Geräte einerseits immun gegen Trittschall von Außen, andererseits werden selbsterzeugte Vibrationen hocheffizient absorbiert: Die kinetische Energie der Schwingungen wird letztlich in Wärme umgewandelt. Um diese VCF Magnetic plus-Lösung für alle Komponenten vom Plattenspieler bis zum Lautsprecher einsetzen zu können, bietet Audio Physic ein Fuß-Portfolio, das die verschiedensten Anwendungsfälle abdeckt.

Das VCF II Magnetic plus Component Set ist für leichtere Komponenten ausgelegt. Hier stehen die Füße des Sets unter dem CD-Player, wobei sie direkten Kontakt zum Gehäuseboden haben sollen.

VCF II Magnetic plus Component Set

Beginnen wir beim Allrounder, dem VCF II Magnetic plus Component Set. Mit ihm lassen sich eigentlich sämtliche Komponenten seismisch stilllegen. Dafür besitzen alle Füße des Sets oberseitig eine metallene Platte, die mit ihrer zentralen Vertiefung als Spike-Teller dient – für alle Komponenten, die auf Metalldornen gelagert sind. Sind die Geräte Spike-frei, so kann man die Metallplatten der 18 Millimeter hohen Füße mit einem schwarzen, selbstklebenden Filz überziehen. So wird der Boden der Komponenten geschont – denn die VCF Magnetic plus-Füße werden nicht unter die Gerätefüße gestellt, sondern sollen direkten Kontakt zur Geräteunterseite haben. Dies zeitigt eine effizientere Wirkung. Das erklärt auch, warum das Set nicht aus vier, sondern aus drei VCF II Magnetic plus Component-Füßen besteht: Mehr als drei sind schlicht nicht nötig. Zur Schonung der womöglich empfindlichen Stellfläche – also des Sideboards oder des Bodens – können auch die Unterseiten der Füße mit den mitgelieferten Filzplättchen beklebt werden. Nun noch zur der „II“: Die römische Ziffer zeigt an, dass diese Füße bis 20 Kilogramm pro Einzelfuß belastbar sind – im Set als bis 60 Kilo. Nun wiegen manche HiFi-Boliden aber ein paar Pfund mehr …

Das VCF V Magnetic plus Component Set ist stärker belastbar und damit für gewichtigere Komponenten ausgelegt. Die obige Platte ist abschraubbar, so kann der Fuß mitunter auch gegen den Original-Fuß des Geräts ausgetauscht werden.

VCF V Magnetic plus Component Set

Wer schwerere Komponenten hat – kein Thema: Die Füße gibt es auch in der größeren „V“-Version. Dann liegt die Belastbarkeit bei 35 Kilogramm pro Wer schwerere Komponenten hat – kein Thema: Die Füße gibt es auch in der größeren „V“-Version. Dann liegt die Belastbarkeit bei 35 Kilogramm pro Fuß, was in Set-Summe eine Tragfähigkeit von 105 Kilo ergibt. Die „V“-Version ist darüber hinaus auch etwas anders konstruiert und dadurch flexibler: Die oberseitige Metallscheibe, die auch hier als Spike-Teller oder Komponenten-Tragfläche dient, ist abschraubbar. Aus dem Fuß ragt nun oberseitig eine Gewindestande. So können die VCF V-Füße gegen die bisherigen Geräte-Füße ausgetauscht werden, sofern diese angeschraubt sind und das gleiche Gewinde aufweisen. Das sieht dann optisch etwas stringenter aus als die Lösung mit überflüssigen originalen Füßen, die zudem leicht in der Luft hängen – denn auch hier gilt: Die volle Effizienz entfalten das Component Set, wenn die Füße direkten Kontakt zur Geräteunterseite haben und nicht unter die Gerätefüße gestellt werden. Sind die originalen Füße nicht austauschbar und zudem hoch, so ist auch bei leichteren Komponente die größere und mit 38 Millimetern höhere „V“-Version die Lösung.

Der VCF Turntable Support besteht insgesamt aus vier Komponenten. Hier sehen wir unter der Motor-Dose des Plattenspielers die Basis zur Beruhigung des externen Antriebs.

VCF Turntable Support

Dass gerade Plattenspieler von einer seismischen Beruhigung profitieren, haben wir ja vorhin schon erläutert: Jede Vibration geht hier gnadenlos in das resultierende Audiosignal ein, egal, ob der Abtaster durch die Fahrt in der Plattenrille bewegt wird oder durch kleinste Erschütterungen, die von außerhalb an die Nadel gelangen. Diese externen Einflüsse werden mit dem VCF Turntable Support-Kit minimiert. Das Set besteht insgesamt aus vier Teilen. Mit drei VCF II Magnetic Component plus-Füßen werden Analog-Laufwerke bis 50 Kilogramm Gewicht stillgelegt. Hinzu kommt nun noch eine 107 Millimeter durchmessende VCF Basis für den Motor. Diese beidseitig mit Filz bezogene Basis ist im Inneren mit dem absorbierenden SSC-Spezialgewebe ausgestattete und dämpft so die Vibrationen des Motors. Außerdem bringt sie den Antrieb auch wieder auf die richtige Höhe mit dem Laufwerk, das ja durch die drei Füße bereits auf einem anderen Niveau ist.

Drei Füße, die das Laufwerk stilllegen, komplettieren das VCF Turntable Support-Set. Auch die links zu sehenden Steuerung des Plattenspieler-Motors profitiert von einer derartigen Fuß-Unterfütterung.

VCF II / VCF V Magnetic plus M8 Speaker Set

Mit dem Thema Klangtuning dürften die meisten schon mal bei der Lautsprecher-Aufstellung in Kontakt gekommen sein: Die Frage, ob normale Füße, ableitende Spikes oder energieabsorbierende Pucks zwischen Schallwandler und Untergrund kommen, füllt ganze Internet-Foren. Die acht Füße des Magnetic plus M8 Speaker Sets bieten hier mit der Mischung aus Absorption und Entkopplung die gleichen Vorzüge wie die fast baugleichen Füße der Component Sets. Auch die Belastbarkeit ist identisch: Bei der kleineren Version „II“ beträgt sie 20 Kilogramm pro Fuß, bei der der größeren Version „V“ sind es 35 Kilo. Der Unterschied der Speaker Set-Füße liegt in der Schraubverbindung: Sowohl die „II“- als auch die „V“-Füße sind oberseitig mit jener Gewindestange versehen, die wir schon von dem großen Komponenten-Fuß kennen, wo ein Teller als Tragfläche aufgeschraubt wird. Bei den Speaker Sets sitzt hier hingegen ein Gewinde-Adapter für 24mm/M8 . Bei der „II“-Version ist dieser Standard-Adapter fest montiert. Bei der „V“ hingegen kann er gegen alternative Adapter ausgetauscht werden. Es gibt Adapter für M6- und 3/8-Zoll-Gewinde, welche bei amerikanischen Schallwandlern anzutreffen sind. So passen diese Füße auch für Lautsprecher mit anderen Aufnahmen.

Zur Beruhigung von Lautsprechern gibt es das hier abgebildete VCF II Magnetic plus M8 Speaker Set. Für schwerere Kandidaten kommt das VCF V Magnetic plus M8 Speaker Set zum Zuge.

VCF Magnetic Cable Support

Nun gilt es noch die Strecke vom Lautsprecher zu überbrücken – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Lautsprecherkabel reagiert ebenfalls auf Vibrationen, in diesem Fall auf Schwingungen des Bodens, auf dem das Kabel liegt. Diesen Kontakt gilt es also zu unterbrechen, und dies ermöglicht der VCF Magnetic Cable Support. Er besteht pro Set aus vier Kabelauflagen. Das genügt, um ein Kabel bis mindestens drei Meter Länge vom Boden fernzuhalten. Da man für den normalen Stereo-Betrieb zwei Lautsprechern und zwei Kabeln einsetzt, benötigt man also zwei Cable Support-Sets. Die Füße gleichen den VCF V Magnetic plus Component Set, auf der Oberseite thront aber nun eine konkave, filzgepolsterte Auflage. Dank ihrer großzügigen Bemessung kann sie so gut wie alle Kabel tragen. Vom Schwebezustand können neben Lautsprecher-Leitungen auch Netzkabel profitieren, der Verfeinerung der Klangkette ist da keine Grenze gesetzt. Zur Fixierung jedweden Kabels ist die Auflage jedes Cable Support-Fußes mit einem Klettverschluss versehen.

Mit dem VCF Magnetic Cable Support können auch Kabel von den klangeintrübenden Unruhen des Untergrund entkoppelt werden. Hier setzen wir es für Lautsprecherkabel ein.

Das Audio Physic VCF Magnetic plus-Portfolio in der Praxis:

Der Vielfalt an Füßen bieten wir mit einer ausgewachsenen Klangkette die Möglichkeit, ihr Können zu beweisen: Als Zuspieler fungieren der SACD-Player Oppo UPD-203 und der Plattenspieler Transrotor Dark Star. Als Phono-Vorverstärker dient der Lehmannaudio Decade, die Amplifizierung übernimmt der Hegel H360, als Lautsprecherkabel wählen wir das Supra Cables Quadrax, die Schallwandlung tätigt ein Paar Audio Physic Classic 22, die wir demnächst in einem separaten Test vorstellen werden. Wir beginnen mit der Wiedergabe von Schallplatte, legen Mogwais genialen Soundtrack zur Dokumentation „Zidane: A 21st Century Portrait“ auf und senken die Nadel in den Track „Black Spider“. Das ist eine wunderschön meditative Musik, die mit dieser exzellenten Klangkette ein toller Genuss ist. Nun sind wir gespannt, was noch geht – und wir erfahren: Das ist eine Menge. Als erstes unterfüttern wir den Verstärker. Weil unser Hegel H360 ziemlich hohe Standbeine hat, kommen hier gleich die größeren Füße des VCF V Magnetic plus Component Set zum Zuge. Und es tut sich Unglaubliches: Schon das Eintauchen der Nadel in die Rille klingt satter – und dieses „satter“ gilt dann für die ganze nun folgende Musik. Der Bass ist wirkmächtiger geworden, er hat an Definition zugelegt: Wirkte er vorher etwas schwammig, so besitzt der Ton nun hörbar mehr Kontur. Das Klangbild ist im ganzen freier, luftiger geworden. Davon profitiert merklich etwa das Ride-Becken des Schlagzeugs: Es klingt auf einmal luftig leicht, es setzt sich nun selbstverständlich von den anderen Instrumenten ab, ohne verdeckt zu werden. Wir haben nun aber auch mehr Muße hinzuhören, denn die Wiedergabe wirkt insgesamt ruhiger, als hätte man einen Anti-Stress-Schalter umgelegt. Das wirkt sich auch auf das Knistern aus: Merkwürdigerweise fällt es nun gegenüber der Musik weniger ins Gewicht.

Besonders Stromversorgungen danken ihre Stilllegung mit besserer Performance. Hier profitieren der Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade samt seinem ausgelagerten Netzteil und die Motorsteuerung des Transrotor Dark Star – jeweils unterfüttert mit einem VCF II Magnetic plus Component Set.

Mehr Definition, Präsenz, Raum und Ruhe

Nun machen wir dem Netzteil des Lehmannaudio Decade Füße, diesmal mit dem VCF V Magnetic plus Component Set. Wir hören den Track erneut – und sind erneut erstaunt: Das doch etwas störende einleitende Rauschen, also die von Nadel und Rille erzeugten Abtastgeräusche, treten völlig in den Hintergrund, auch das Knistern erweist sich als abermals weniger störend. Dafür ist nun noch mehr Platz für die Musik. Diesmal fällt uns die E-Gitarre auf, die im Mix links angesiedelt ist: Sie hat an Griffigkeit gewonnen. Der Stahl der gegriffenen Saiten strahlt nun mit einer angenehmen Brillanz durch, die Töne scheinen länger nachzuklingen, auch das gekonnte Spiel mit der Verzerrung, die bei stärkerem Saitenanschlag einsetzt, können wir nun klar heraushören. Das gilt ebenso für die Rutschgeräusche der Finger auf den Saiten: So gewinnt die Gitarre an Lebendigkeit, Körperhaftigkeit, Echtheit. Dem Bass hat die Fußvermehrung ebenfalls gut getan: Er wirkt abermals fokussierter. Nun unterlegen wir das externe Plattenspieler-Netzteil mit einem Component Set, diese Maßnahme steigert die Effekte abermals: Die Definition und Plastizität der Instrumente nimmt zu, die Klarheit und Ruhe im Klangbild sind nun noch größer – das ist gerade für diese schon fast meditative Musik echter Labsal.

Durch Austausch des aufgeschraubten Adapters passen die M8-Füße des Speaker Sets auch für M6- oder 3/8-Zoll-Gewinde.

Entstressung und Exaktheit

Jetzt kommt auch der Lehmannaudio-Verstärker auf ein Fuß-Trio – und wieder nimmt die Aufklärung zu. Allerdings sind die Unterschiede nicht mehr so groß. Hier setzt ein Effekt ein, der auch Entwicklern von hochwertigen HiFi-Komponenten geläufig ist: Die ersten Fortschritte sind riesig, die nachfolgenden Erfolge fallen dann kleiner aus. Das erleben wir hier ebenfalls: Wir haben beim Klangtuning schon einen Verfeinerungsgrad erreicht, bei dem die weiteren Steigerung nicht mehr ganz so gravierend ist. Zudem haben wir mit den Netzteilen jene Komponenten zuerst optimiert, die am dankbarsten auf das Tuning reagieren. Das ist eine weitere HiFi/High End-Erkenntnis: Für den guten Klang ist maßgeblich die Stromversorgung verantwortlich. Das merken wir auch als wir – Achtung, jetzt kommt’s dicke – die vorgeschaltete Netzleiste mit drei Füßen unterlegen. Hier nimmt vor allem die Entstressung zu, aber auch bei der Gitarrenwiedergabe scheint nun noch stärker der Charakter des Gitarrenamps durch. Außerdem ist die Bassdrum, die hinter dem Bass etwas versteckt war, nun aus ihrer Deckung hervorgekommen: Wir hören den Anschlag des Klöppels der Fußmaschine auf dem Fell nun klar und präzise. Es ist unglaublich, aber auch auf diesem Weg erreichen wir mehr Exaktheit.

Stehen mehrerer Geräte nebeneinander auf dem gleichen Board, können sie sich mit ihren Vibrationen auch gegenseitig beeinflussen. Hier ist die Entkopplung also besonders wichtig und wirksam.

Tuning bis zum i-Tüpfelchen

Beim Unterfüttern des Plattenspielers mit dem Audio Physic VCF Turntable Support ist es dann vor allem das Schlagzeug, das an Dreidimensionalität gewinnt, aus der Tiefe des Raums weiter nach vorne kommt und nun mit der Band eine kompaktere Einheit bildet. Hier fasziniert uns die nun größere Präsenz der Vibraphon-artigen Keyboard-Klänge: Ihr Vibrieren ist nun geradezu physisch am Körper zu spüren. Wow! Als nächstes müssen wir eine Rückschritt vermelden: Wir hatten bislang die Schallwandler bereits auf den VCF II Magnetic plus M8 Speaker Set-Füßen stehen und gehen nun zurück zu den Spikes, die Standard sind. Der Umstieg ist ein Abstieg: Der vorhin so klare Bass klingt nun breit, aber wieder etwas breiig, die schöne Definition ist dahin! Auch das Schlagzeug wirkt etwas seelenloser, die Intensität der gekonnten Langsamkeit weicht nun einer, ja, fast schon Behäbigkeit. Hier geht offenbar die Exaktheit verloren, die für die Knackigkeit verantwortlich ist. Auch das Ende der Töne verklingt schneller. Hier geht uns gerade definitiv Musik verloren. Also: Zurück zu den Füßen. Danach entkoppeln wir zum Finale nun noch die Lautsprecherkabel vom Boden mit dem VCF Magnetic Cable Support. Auf dem letzten Meter zu den Schallwandlern lässt sich, wie wir hören, ebenfalls ein Plus an Definition und Klarheit erreichen. Der Effekt fällt allerdings größer aus, wenn wir alle bisher eingesetzten Füße aus der Klangkette entfernen. Dann sorgt selbst diese vermeintlich vernachlässigbare Maßnahme für einen verblüffenden Unterschied, im Verbund mit den anderen Füßen der Portfolios ist dieses Tuning dann „nur“ das i-Tüpfelchen.

Total-Tuning: Sämtliche Komponenten unserer Klangkette spielen hier auf VFC Magnetic plus-Füßen.

Fazit

Wir sind schwer beeindruckt: Mit den verschiedenen Füßen des VCF Magnetic plus-Portfolios, die für Entkopplung und Vibrationsabsorption sorgen, erreichen wir eine drastische Verbesserung der Klang-Performance. Insbesondere die Unterfütterung der Stromversorgungen führt zu einem Mehr an Definition, Präsenz, Raum und Ruhe. Doch auch das Tuning des Plattenspielers, der Schallwandler, ja selbst der Lautsprecherkabel bewirkt eine stattliche Steigerung des Wiedergabe-Niveaus. Wenn man bedenkt, welch deutliche Klangverbesserung mit diesen Tuning-Tools erzielbar sind, erweist sich auch das Preis-/Leistungsverhältnis als richtig gut. Für alle Skeptiker: ausprobieren – und staunen!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier, Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung / Highlight
Preis-/Leistung: gut

99

98

99

200925 Audio Physic -Testsiegel Empfehlung
200925 Audio Physic -Testsiegel Highlight

Technische Daten

Modell-Serie:Audio Physic
VCF Magnetic plus
Produktkategorie:Klangoptimierer, Entkopplungszubehör, Tuning
Prinzip:Absorption, Entkopplung
Garantie:5 Jahre
Vertrieb:Audio Physic GmbH, Brilon
Tel.: +49 2961 961 70
www.audiophysic.com
Pros und Kontras:+ drastische Klangverbesserung
+ einfache Handhabung
+ verschiedenste Einsatzmöglichkeiten
+ ansprechendes Design
+ sehr gute Verarbeitung

- beim Einsatz unter kleinen Komponenten entsteht eine nichtproportionale Optik
Benotung:
Empfehlung / Highlight
Preis-/Leistunggut
Modell:Audio Physic
VCF II Magnetic plus Component Set
Anwendung:Füße für Komponenten bis 20 kg pro Einzelfuß
Preis:269,00 € / Set (= 3 Füße)
Belastbarkeit:max. 20 kg / Einzelfuß (= 60 kg Gesamtbelastung)
Abmessungen (HBT):18 x 50 x 50 mm (ohne Filz)
Gewicht:40 g / Stück
Lieferumfang:- 3 Audio Physic VCF II Magnetic plus Component-Füße
- Holzkiste zur Aufbewahrung
- selbstklebende Filzgleiter für harte Untergründe/Böden
- Produktbeschreibung (Deutsch/Englisch)
Modell:Audio Physic
VCF V Magnetic plus Component Set
Anwendung:Füße für Komponenten bis 35 kg pro Einzelfuß
Preis:549,00 € / Set (= 3 Füße)
Belastbarkeit:max. 35 kg / Einzelfuß (= 105 kg Gesamtbelastung)
Abmessungen (HBT):- 26 x 65 x 65 mm (Höhe bis Adapter)
- 38 x 65 x 65 mm (Höhe insgesamt)
Gewicht:120 g / Stück
Lieferumfang:- 3 Audio Physic VCF V Magnetic plus Component-Füße
- Holzkiste zur Aufbewahrung
- selbstklebende Filzgleiter für harte Untergründe/Böden
- Produktbeschreibung (Deutsch/Englisch)
Modell:Audio Physic
VCF Turntable Support
Anwendung:Füße für Plattenspieler + Basis für externem Motor
Preis:499,00 € / Set (= 3 Füße + Basis)
Belastbarkeit:max. 50 kg (Laufwerk ohne Motor)
Abmessungen (HBT):- Füße: 18 x 50 x 50 mm (ohne Filz)
- Basis: 20 x 107 x 107 mm (mit Filz)
Gewicht:- Füße: 40 g / Stück
- Basis: 225 g
Lieferumfang:- 3 Audio Physic VCF II Magnetic plus Component-Füße
- 1 Basis
- Holzkiste zur Aufbewahrung
- selbstklebende Filzgleiter für harte Untergründe/Böden
- Produktbeschreibung (Deutsch/Englisch)
Modell:Audio Physic
VCF II Magnetic plus M8 Speaker Set
Anwendung:Füße für Lautsprecher bis 20 kg pro Einzelfuß
Preis:699,00 € / Set (= 8 Füße)
Belastbarkeit:max. 20 kg / Einzelfuß (= 80 kg Gesamtbelastung / Lautsprecher)
Abmessungen (HBT):39* x 50 x 50 mm

* Gewindelänge: 20 mm
Gewicht:45 g / Stück
Lieferumfang:- 8 Audio Physic VCF II M8 Magnetic plus Speaker-Füße
- Holzkiste zur Aufbewahrung
- selbstklebende Filzgleiter für harte Untergründe/Böden
- Produktbeschreibung (Deutsch/Englisch)
Modell:Audio Physic
VCF Magnetic Cable Support
Anwendung:Füße für Kabel (Kabelauflage passend für nahezu alle Lautsprecherkabel)
Preis:699,00 € / Set (= 4 Füße)
Abmessungen (HBT):- 23 x 65 x 65 mm (ohne Kabelauflage)
- ca. 50 x 65 x 65 mm (mit Kabelauflage)
Gewicht:90 g / Stück
Lieferumfang:- 4 Audio Physic VCF II Magnetic Cable Support-Füße
- Holzkiste zur Aufbewahrung
- selbstklebende Filzgleiter für harte Untergründe/Böden
- Produktbeschreibung (Deutsch/Englisch)

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