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Plattenspieler Thorens TD 1601 – Comeback des Klassikers

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Mit dem legendären TD 160 hat Thorens früh das Subchassis-Prinzip und den Riemenantrieb kombiniert – und damit vor einem halben Jahrhundert einen Klassiker der Vinylwiedergabe kreiert. Nun erlebt dieses Erfolgsmodell seine Wiedergeburt: Der Thorens TD 1601 lehnt sich optisch wie technisch an das Top-Laufwerk an, interpretiert es allerdings neu und erweist sich mit etlichen Innovationen und Features wie dem motorisierten Lift und der automatischen Endabschaltung als pfiffige Weiterentwicklung. Was diese retro-moderne Reinkarnation noch zu bieten hat, zeigen wir in diesem Test.

Retro-Charme: Der Thorens TD1601 setzt beim Design auf die klassische Vollverkleidung und den Look des legendären TD 160.

Zurück in die Zukunft – so lässt sich die Entwicklung bei dem Traditionsunternehmen Thorens zusammenfassen: Die Übernahme durch Gunter Kürten und die Umsiedlung nach Deutschland im Jahre 2018 führten zu eine Rückbesinnung auf die Markenzeichen und zu einer Renovierung des Portfolios. Das erste Ergebnis dieser Neuausrichtung ist der TD 1601 – und hier ist schon der Name eine Anspielung auf die Abstammung: Er verweist auf den TD 160, mit dem Thorens 1972 eine gelungene Kombination aus gefedertem Schwingchassis und Riemenantrieb präsentierte und damit ein Erfolgsmodelle kreierte, das bis heute gesucht und teuer gehandelt wird. Doch reines Retro ist für den Neustart natürlich zu wenig. Deshalb bietet der TD 1601 neben dem beliebten Design und dem bewährten Grundprinzip zahlreiche Innovationen, er ist somit eine Neuinterpretation des Klassikers. Thorens-CEO Gunter Kürten hat die lite-Redaktion vor Kurzem persönlich besucht, um diese Plattenspieler-Premiere vorzustellen, nun schauen wir uns diesen beeindruckenden Vinyldreher im Detail an.

Klare Aufteilung: Das schwarz Tonarmboard ist optisch abgesetzt vom aluglänzenden Plattenteller-Areal. Dabei

Formvollendet: Das Design

Während viele Laufwerke heute eher luftige Konstrukte sind, die ihre Mechanik zur Schau stellen, setzt der TD 1601 auf die klassische, formvollendete Verkleidung der Technik. Der Plattenspieler besitzt eine voluminöse Zarge, die eine Fläche von 45 mal 37 Zentimeter beansprucht und wahlweise in wunderschönem schwarzem Klavierlack oder in ebenfalls hochglänzendem Nussbaum gehalten ist. Schon diese massive, knapp zwei Zentimeter dicke Einfassung verleiht dem TD 1601 eine edle Autorität, die makellose Verarbeitung intensiviert die noble Ausstrahlung. Die Formschönheit setzt sich bei der Haube fort. Die stabile Acryl-Abdeckung des TD 1601 verjüngt sich nach oben hin sanft, alle Ecken und Kanten sind abgerundet, der Kunststoff ist leicht getönt und mattiert. Diese Haube rundet das Design würdig ab. Zudem gehört sie zum Lieferumfang, viele andere Hersteller lassen sich den Staubschutz hingegen extra bezahlen. Die Haube des TD 1601 lässt sich geschmeidig bewegen, überdies hält sie ab einem Öffnungswinkel von 45 Grad ihre Position. Das wird alle Vinylfreunde freuen, die ihren Plattenspieler im Rack oder Audiomöbel aufstellen möchten und aus Furcht vor dem Herabfallen bisher auf eine schützende Haube verzichtet haben. Wer den Verzicht trotzdem üben möchte: Der Staubschutz ist ohne Werkzeug im Nu abnehmbar. Werfen wir nun einen Blick unter die Haube.

Der zweiteilige Aluminium-Plattenteller ist ein mechanisches Präzisionswerk.

Definierter Swing: Das Subchassis

Eingefasst von der Zarge präsentiert uns der TD 1601 einen klaren, bildschönen Aufbau: rechts ein schmales mattschwarzes Tonarm-Bord, auf dem der Aluminium-Arm samt Basis thront, links das Areal des Plattentellers, das von einer silbermatt-vornehm glänzenden Deckplatte definiert wird. Diese Platte hat es in sich: Sie ist eine spezielle Sandwich-Konstruktion, die im Kern aus dämpfendem Kunststoff besteht, der beidseitig mit Aluminium belegt ist. Dieser Schicht-Aufbau verhindert die Entstehung und Übertragung von Schwingungen. Dabei hat die Platte weder Kontakt zum Motor noch einen Berührungspunkt mit dem Lager des Plattentellers oder dem Tonarm-Bord. Diese Entkopplung erlebt man, wenn man sanft das Bord niederdrückt, weil der Plattenteller sich synchron mitbewegt und mitfedert. Teller und Bord sitzen also auf einer gemeinsamen Platte, dem sogenannten Subchassis, das durch drei Kegelfedern von dem äußeren Chassis des Plattenspielers entkoppelt ist. Die sich verjüngenden, also kegelförmigen Stoßdämpfer immunisieren die empfindlichen Baugruppen und hier insbesondere die Abtastnadel gegen Erschütterungen von außen. Zudem absorbieren die Federn auch die vom Plattenspieler selbst erzeugten Schwingungen, die im Zuge der Abtastung entstehen. Diese Subchassis-Konstruktion gilt zusammen mit dem Riemenantrieb als klassisches Charakteristikum eines Thorens-Plattenspielers. Der auch beim legendären Vorgänger TD 160 verwendete Aufbau hat nun allerdings einige Verfeinerungen und Weiterentwicklungen erfahren: Die Stahlfedern hängen jetzt nicht mehr am Subchassis, sondern sind am Boden des Hauptchassis montiert, sodass das komplette Subchassis nun schwimmend auf den Federn gelagert ist. Die Stoßdämpfer lassen sich von unten in ihrer Federkraft verstellen, dies ermöglicht eine Höheneinstellung des Chassis. Die Federn sind mit Akustikschaum bedämpft, damit sie nicht ihrerseits das Subchassis anregen. Eine zusätzliche Stabilisierung des Chassis bewirkt ein ebenfalls mit Akustikschaum bedämpfter Stahlfaden, der zwischen Tellerlager und Tonarmbasis gespannt ist. Er gleicht die Zugkraft aus, die vom genau gegenüberliegend platzierten Motor auf den Teller und damit auf das gesamte Subchassis ausgeübt wird. Dies schützt vor seitlichen Taumelbewegungen, wie sie beim alten TD 160 auftraten. Das Subchassis des TD 1601 schwingt nun ausschließlich und definiert in vertikaler Richtung.

Wer den äußeren Plattenteller abnimmt, entdeckt den Motor, der exklusiv auf dem Boden des TD 1601 verankert ist. Der Motor treibt über seinen Pully und den flachen Riemen den Subteller an.

Präzisionswerke: Synchronmotor und zweiteiliger Teller

À propos Motor: Für den präzisen Antrieb sorgt ein hochwertiger Synchronmotor von Allied Motion, der auch in vielen exklusiven Modellen anderer Marken verbaut wird. Den exakten Gleichlauf und eine konstante Drehzahl bewirkt hingegen eine aufwändige elektronische Motorsteuerung. Sie wurde von dem Elektronik-Spezialisten Walter Fuchs entwickelt, der unter anderem für Fink Audio Consulting tätig ist. Sollte es bei den Drehzahlen doch einmal zu Abweichungen kommen: Sie lassen sich durch zwei Trimmschrauben auf der Rückseite des Plattenspielers exakt auf 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute kalibrieren. Der Motor hat keinen Kontakt zum Subchassis. Damit nehmen seine mechanischen Vibrationen auch keinen Einfluss auf die Abtastung. Zur weiteren Beruhigung ruht er in seiner Motordose auf einem Silikondämpfer. Die Dose wiederum ist auf der Bodenplatte montiert – mittels zweier Schrauben, die in Führungsschlitzen sitzen. Wenn man diese Schrauben löst, lässt sich der Motor ein wenig versetzen. Dadurch kann man die Spannung des Antriebsriemens optimieren. Der TD 1601 ist also ein Riementriebler. Ein flacher, geschliffener Präzisionsriemen aus Gummi überträgt die Drehung des Motors auf den Plattenteller. Auch dies stellt eine mechanische Entkopplung dar. Der gespannte Riemen ist auf Anhieb nicht sichtbar. Dafür muss man den Plattenteller abnehmen – und dieser aus Aluminium gefertigte Teller präsentiert sich als massives und zugleich exakt gearbeitetes Präzisionswerk: Es ist ein Zweiteiler, bestehend aus einem bereits montierten Innenteller und einem abnehmbaren Außenteller, der mit 3,2 Kilogramm ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringt. Die Fertigung ist derart exakt, dass dieser Hauptteller beim Auflegen absolut horizontal zu führen ist, um ein Verkanten mit dem Subteller zu vermeiden. Diese Passgenauigkeit ist herausragend! Hier hat Thorens eine Manufaktur in Taiwan gefunden, die diese Top-Qualität liefert.

Die Geschwindigkeitssteuerung des TD1601 erlaubt eine Umschaltung zwischen 33⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute.

Top-Tonarm

With A Little Help From My Friends – dieses Motto gilt auch für den Tonarm. Mit dem TP 92 kommt ein Neun-Zoll-Präzisionsarm zum Einsatz. Konzipiert hat ihn vor einigen Jahren der gefragte Industrial-Designer Helmut Thiele, etabliert hat er sich nicht nur bei Thorens: Auch bei andere Hersteller und manche Turntable-Tuner greifen gerne auf diesen mittelschweren Drehtonarm zurück, der allein schon rund 1.000 Euro kostet. In seiner silbermatten Ausführung und mit seiner gradlinige Konstruktion passt er perfekt zum Design des TD 1601– und wartet ebenso mit einigen Kniffen auf. Das gerade Armrohr besteht aus kalt verdichtetem, achtfach geschichtetem und eloxiertem Spezialaluminium. Im Inneren verborgen steckt zur weiteren Bedämpfung ein zweites Rohr aus Kunststoff. Auch ein über den Arm gezogener Ring dient dieser Resonanzdämpfung. Deshalb sollte man seinen Spieltrieb im Zaum halten und diesen Ring in seiner exakt bestimmten Position lassen. Vorne mündet der Arm in eine kleine Kopfplatte, die mit einer Schraube Kontakt zum Rohr hat und mit zwei Schrauben das daruntergesetzte Nadelsystem fixiert. Bemerkenswert ist die Verkabelung: Zusätzlich zu den vier Drähtchen, die für den Anschluss des Abtastsystems nötig sind, sehen wir hier ein schwarzes Kabel, das mit der Headshell verbunden ist. Es soll eventuell auftretende Potentialspannungen ausgleichen, die sich negativ auf das empfindliche elektrische Signal auswirken kann, welches durch die Drähte im Rohr geleitet wird. Dieses Rohr sitzt am hinteren Ende in einer kardanischen Aufhängung, deren Lager von dem japanischen Spezialisten Minibea stammen. Die Fixierung des Arms ist flott zu lösen, dies erlaubt eine einfache Optimierung der Armlänge. Auch in der Höhe ist der gesamte TP 92 mit wenigen Handgriffen an der Basis verstellbar.

Der TD 1601 ist mit dem Neun-Zoll-Tonarm TP 92 ausgestattet. Der Ring um das Aluminium-Rohr dient exakt an dieser Stelle der Resonanzdämpfung.

Tiefergelegtes Gegengewicht und abstraktes Anti-Skating

Auffällig ist das Gegengewicht: Es wird nicht auf das hintere Ende des Rohrs aufgeschraubt, sondern auf eine etwas tiefer liegende Aufnahme. So ist das Gewicht auf einem Niveau mit dem Horizontallager des Arms und auch in etwa auf Höhe der Plattenoberfläche. Diese Tieferlegung bewirkt eine größere horizontale Stabilisierung des Arms. Das Gewicht ist mit einem frei drehbaren Skalierungsring versehen. So kann man ohne Hilfe einer Tonarmwaage die Auflagekraft einstellen, die ja bei jedem Tonabnehmersystem eine andere ist. Nichtsdestotrotz liefert Thorens eine einfache Waage mit – das ist vorbildlich! Der TP 92 ist nun noch mit einem Antiskating-Mechanismus ausgestattet. Er gleicht die beim Plattenabspielen entstehenden Kräfte aus, die den Tonarm nach innen ziehen. So belastet die Nadel stärker die innere Flanke der Plattenrille, dies ist weder für die Platte gut noch für das Abtastergebnis. Den Ausgleich dieses Skatings nimmt man über die kleine gerändelte Stellschraube an der Tonarmbasis vor. Mit ihr wird die Entfernung zweier im Innern verborgenen Ferritmagnete kontaktlos und reibungsfrei verändert. Welche Antiskating-Kraft man einstellt, hängt wie beim Gewicht von dem eingesetzten Abtastsystem ab. Leider zeigt der TP 92 die aktuelle Einstellung nur abstrakt über eine Skala mit sechs Strichen an. Zur Ermittlung der benötigten Kraft rät die Bedienungsanleitung zur Verwendung einer Messschallplatte. Dies ist etwas für Spezialisten, die Einstellung sollte deshalb der Händler vornehmen – zumal man bei ihm wohl auch das Abtastsystem erwerben wird.

Die kardanische Tonarmaufhängung sorgt mit zwei zueinander rechtwinkligen Drehlagern dafür, dass der Arm ausbalanciert ist. Das Gegengewicht ist nicht auf den Tonarm aufgeschraubt, sondern sitzt auf einer tiefer gelegenen Aufnahme. Vor dem Gewicht sitzt ein Skalierungsrad, mit ihm gelingt die Einstellung der zum Abtastsystem passenden Auflagekraft. Ein Hebel zum Heben und Senken des Arms ist beim TD 1601 nicht nötig: Er besitzt einen motorisierten Lift.

Feines MC-System, exzellente Anschlüsse

Der TD 1601 wird nämlich ab Werk ohne Tonabnehmer geliefert, was bei hochwertigen Plattenspielern üblich ist. Der Kunde hat also die freie Wahl. Thorens präsentiert ab August mit dem TAS 1600 ein eigenes und eigens für den TD 1601 entwickeltes Moving Coil-System. Zurzeit bieten die Bergisch Gladbacher an, den Plattenspieler mit dem Audio-Technica AT33EV zu bestücken und fertig eingestellt zu liefern. Auch unser Testmodell ist mit diesem sehr guten Moving Coil-System ausgestattet, das allein knapp 500 Euro kostet. Es besitzt einen Nadelträger aus extra hartem und festem Duraluminium, an dessen Ende ein nackter Diamant mit elliptischem Schliff eingesetzt ist. Dafür steht das „E“ in der Modellbezeichnung. Das „V“ erklärt sich hingegen aus der außergewöhnlichen Anordnung der Spulen: Sie ergeben, wenn man das System von vorn betrachtet, ein auf den Kopf gestelltes „V“. Die Spulen befinden sich damit oberhalb der Kontaktstelle von Nadelträger und Spulenträger. Audio-Technica schreibt dieser Anordnung eine optimierte Kanaltrennung zu, die in einer besseren räumlichen Abbildung resultiert. Moving Coil-Systeme haben einen geringeren Output als die stärkeren, aber weniger fein auflösenden Moving Magnet-Abtaster. Das AT33EV ist aber selbst für MC-Verhältnisse ein leises System. Es benötigt also eine entsprechend hohe Verstärkung der nachfolgenden Phono-Stufe. Hierfür präsentiert der TD 1601 exzellente Anschlussmöglichkeiten: Wir finden den üblichen unsymmetrischen Ausgang via Cinch-Buchsen plus Erdungsklemme, darüber hinaus bietet der Plattenspieler aber auch einen symmetrischen Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Dies ist auch in der Spitzenklasse eine selten anzutreffender Ausgang. Wenn der Phono-Verstärker es ermöglicht, ist diese Verbindung vorzuziehen – insbesondere, wenn der Verstärker etwas weiter entfernt steht. Ab etwa zwei Metern sind unsymmetrische Cinch-Kabel sehr empfänglich für Einstreuungen, die sich als Störgeräusche wie Sirren und Brummen niederschlagen.

Der TD 1601 kann mit verschieden Abtastern ausgestattet werden. Unser Testmodell ist mit dem Moving Coil-System Audio-Technica AT33EV MC bestückt. Demnächst bringt Thorens ein eigenes, speziell für den TD1601 konzipiertes MC-System heraus.

Externes Premium-Netzteil

Neben den Audio-Ausgängen finden wir noch den dreipoligen Anschluss für das 16 Volt-Netzteil. Es ist ausgelagert, was sehr vorteilhaft ist: Stromversorgungen erzeugen nämlich per se elektromagnetische Felder, die das empfindliche Audiosignal beeinflussen. Der sensible Musikstrom wird vom Abtaster bis zum Phono-Verstärker auch noch über einen beträchtlich langen Kabelweg geführt, der quasi wie eine Antenne wirkt. Das begünstigt zusätzlich die Einstreuung von Störgeräuschen. Eine externe Stromversorgung ermöglicht ihre Aufstellung abseits des Plattenspielers, so dass diese Gefahr gebannt ist. Das Netzteil des TD 1601 ist nun nicht nur extern, sondern auch exquisit: Das Gehäuse bietet eine gute Abschirmung, ein Blick auf das Innenleben der ebenfalls von Walter Fuchs entwickelten Schaltung zeigt uns zudem beste Bauteile. Ein überaus satt dimensionierter Ringkerntransformator und eine üppige Siebung ergeben zusammen einen starken und reservenreichen Stromlieferanten. Prima, denn auch für Plattenspieler gilt, dass eine kraftvolle und qualitative Versorgung die Basis für den guten Klang ist.

Das externe Netzteil ist üppig dimensioniert und versorgt den TD 1601 mit hochreinem Strom. Die Auslagerung erlaubt es, die Stromversorgung weit entfernt vom sensiblen Plattenspieler zu platzieren.

Komfortbedienung: elektronischer Lift und Endabschaltung

Kommen wir zur Bedienung des TD 1601. Sie gelingt über vier Taster, die perfekt in die Alu-Dibond-Platte eingelassen sind. Die drei linken Taster dienen dem Starten und Stoppen des Motors sowie der Auswahl der Geschwindigkeit, also entweder 33 1/3 oder 45 Umdrehungen pro Minute. Nun zum rechts positioniert Schalter: Mit ihm betätigt man den automatischen Lift. Der Tonarm des TD 1601 braucht deshalb keinen manuellen Hebel. Ein Tipp genügt, schon hört man die Motorisierung arbeiten, die den Arm hebt oder senkt. Wo der Arm steht, zeigt ein farbiger Lichtring an, der den Lift-Taster umgibt: Leuchtet er grün, ist der Arm oben, leuchtet er rot, ist der Arm abgesenkt. Diese Automatik ist durchaus sinnvoll, weil der Tonarm durch die weiche Federung sensibel auf mechanische Bewegungen reagiert. Der elektronische Lift ist eines von zwei Ausstattungsmerkmalen, die der semi-automatische TD 1601 der rein manuellen Version TD 1600 voraushat. Das zweite Komfortplus ist die selbsttätige Endabschaltung: Erreicht die Nadel am Plattenende die Auslaufrille, geht der Tonarm automatisch nach oben. Zugleich wird der Antriebsmotor abgestellt, der Plattenteller kommt allmählich zum Stillstand. So muss man nicht alle paar Minuten zum Plattenspieler eilen, um die sonst ewig währende Rotation der Platte und die ebenso unaufhörlichlich-unnütze Abtastung durch die Nadel zu beenden.

Der TD 1601 verfügt über eine motorisierten Tonarm-Lift, mit einem Tastendruck wir der Arm sanft angehoben oder abgesenkt.

Aufbau und Einrichtung

Wir stehen aber erst einmal am Anfang: dem Aufbau. Der TD 1601 ein Subchassis-Plattenspieler, deshalb ist er nicht wie ein Masselaufwerk oder wie ein Brettspieler auf einen massiven Untergrund angewiesen. Ihm genügt eine stabile Stellfläche, die allerdings waagerecht sein sollte. Um hier eine perfekte Aufstellung zu erreichen, sind alle drei Füße des TD 1601 höhenverstellbar. Diese großen, hochwertigen Füße tragen durch ihre Konstruktion auch zur Schwingungsabsorption bei. Der Aufbau geht nun fix: Wir lösen zuerst die Transportsicherungsschrauben neben dem Innenteller. Dann ziehen wir den Flachriemen über den Innenteller und den Pulley des Motors. Der Riemen muss dabei eher am unteren Bereich des Tellerrands entlanglaufen, damit er auch am Pully reibungsfrei rotiert. Tipp von Thorens-Chef Gunter Kürten: Nach dem Aufziehen des Riemens den Außenteller verkehrt herum auf den Innenteller legen, und den Teller sanft Drehen – so kann man den Lauf zu kontrollieren. Nun setzen wir vorsichtig den Außenteller richtig herum auf, darauf legen wir die Gummimatte. Die Haube lässt sich ohne Werkzeug mit den beiden Scharnieren zusammenstecken und in die Halterungen des Plattenspielers einschieben. Nun stellen wir den Tonarm ein. Das von Thorens für diesen Test mitgelieferte System ist bereits unter die Headshell geschraubt und justiert. Deshalb bringen wir direkt den Tonarm in die Waagerechte. Wir schrauben am hinteren Ende des Arms das Gegengewicht auf, wobei das Skalierungsrad nach vorne zeigt. Wir drehen das Gewicht in Richtung Tonarm, bis der Arm frei schwebend in horizontaler Balance ist. Das erfordert ein vorsichtiges Hantieren und öfters eine zwischenzeitliche Kontrolle. Wenn der Arm genau waagerecht ist, drehen wir allein das Skalierungsrad, bis die „0“ nach oben zeigt. Am Rad wie auch am Arm finden wir zur genauen Einstellung Markierungsstriche. Nun drehen wir wieder am Gegengewicht, wobei das Skalierungsrad frei mitläuft. Das eingebaute System Audio-Technica AT33EV verlangt eine Auflagekraft von zwei Gramm, wenn dementsprechend die „2“ auf dem Skalierungsrad nach oben weist, ist diese Auflagekraft erreicht. Das Antiskating belassen wir auf der von Thorens geleisteten Voreinstellung. Nun schließen wir noch das Netzteil an und verbinden den TD 1601 mit dem Phono-Vorverstärker Lehmannaudio Decade. Hier stellen wir den für das AT33EV empfohlenen Abschlusswiderstand von 100 Ohm ein. Der Decade füttert mit dem von ihm optimierten Phono-Signal nun unseren Vollverstärker Arcam FMJ A29, der wiederum treibt ein Paar Standlautsprecher Audio Physic Tempo 3i an.

Über den üblichen unsymmetrischen Ausgang hinaus bietet der TD 1601 einen symmetrischen Anschluss.

Der Thorens TD 1601 in der Praxis

Beim Aufbauen hat uns die weiche Federung des Subchassis etwas skeptisch gemacht, weil es dadurch sehr leicht in Schwingung gerät. Im Betrieb hingegen kann der TD 1601 alle Zweifel ausräumen – und mehr als das: die Wirkkraft des Verbunds aus Federung, Dämpfung und Absorption versetzt uns echt ins Staunen: Wir können vor unserem schwedischen Leichtbau-Bord, auf dem der TD 1601 steht, mit dem Fuß aufstampfen, Sprünge vollführen – das beeindruckt einzig den Mieter unter uns. Der Thorens hingegen steckt das alles locker weg und hält die Schwingungen von seinem Subchassis fern. Sogar wenn wir den Plattenspieler direkt auf unseren vibrationsfreudigen Laminatboden stellen, passiert absolut nichts. Deshalb können wir es uns leisten, am Phono-Vorverstärker den Rumpelfilter auszuschalten. Er dient der Ausschaltung des tieffrequenten Trittschalls und auch jener bassreichen Laufgeräusche, die oft beim Abtasten der Auslaufrille auftreten. Zum Test der Auswirkung gehen wir direkt mal zum Ende unser aufgelegten Schallplatte – und wirklich: Der TD 1601 agiert auch nun unglaublich ruhig und rumpelfrei. Schöner Nebeneffekt: Durch das Ausschalten des Filters gewinnen wir einen im Bass etwas runderen Ton. Zudem legen wir am Decade den „High“-Schalter um und sorgen so für eine höhere Verstärkung. Das AT33EV-System liefert wirklich einen geringen Output, sodass wir anfangs unseren Vollverstärker doch etwas weiter aufdrehen mussten. Mit dem aktivierten „High“-Modus stimmt nun alles – und das hört man.

Zur genauen Einstellung der beiden Geschwindigkeiten besitzt der TD 1601 rückseitig zwei Justageschrauben.

Gelassenheit und Ruhe

Wir haben als erstes Aimee Manns Album „Lost in Space“ aufgelegt, wir besitzen die Scheiben in der „Original Master Recording-Edition“ von Mobile Fidelity. Die LP startet mit „Humpty Dumpty“, einer melancholischen Nummer, die mit einer instrumentalen Einleitung der Band beginnt. Schon bei diesen wenigen Takten erleben wir eine wunderbare Selbstverständlichkeit der Wiedergabe, eine Gelassenheit und Ruhe, die sofort zu einer Entspannung beim Zuhören führt – und dazu, dass wir uns bereits nach wenigen Takten im Sofa zurücklehnen. Die Band steht schön gestaffelt vor uns: Weiter hinten das Schlagzeug, davor Bass und das Piano, die E-Gitarre hingegen steht uns schon nah, sie prägt auch dieses Intro mit einem Slide-Guitar-Solo. Wir hören dabei ein zartes Rauschen. Es stammt aber nicht von der Platte oder dem Abtastvorgang, sondern von dem Verstärker, den Michael Lockwood zum Erreichen dieses singenden, warm verzerrten Solo-Sounds in der Vorstufe aufgerissen hat – und sobald Lockwood eine kurze Pause in der Melodie setzt oder die Gitarre verklingen lässt, ist dieses Rauschen zu vernehmen Ja, so klingt ein echter Gitarren-Amp! Von solchen Feinheiten gibt es einige zu entdecken, auch beim Drumming von John Sands: Obwohl sein Schlagzeug im Hintergrund positioniert ist, besitzt es eine wunderbare Präsenz, gerade die silbrige HiHat, mit der Sands das schleppende Tempo des Songs betont, ist ein Genuss. Doch auch die Toms und die Snare sind, obwohl Sands sie eher dezent schlägt, klar und definiert heraushörbar und behaupten sich problemlos im Gesamtsound, obwohl dieser nach und nach durch weitere hinzutertende Instrumente verdichtet wird.

Die Einstellung gelingt mit der mitgelieferten Stroboskop-Scheibe und der Beleuchtung durch eine Glühbirne, die das (für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar) nötige Flackern mit der 50 Hertz-Frequenz liefert.

Präzision, Transparenz und Dynamik

Eine solch anstrengungslose Präsenz auch kleiner oder leiserer Schallereignisse gelingt durch Präzision, Transparenz und Dynamik. Hier macht sich die Abtastung durch ein Moving Coil-System bezahlt, das in punkto Auflösung einem Moving Magnet-System überlegen ist. Diese Präzision wahrt dann aber auch der TD 1601. Er widerlegt dadurch die Ansicht, dass Plattenspieler mit Subchassis-Aufbau eine schwammigere Wiedergabe liefern. Dafür müssen die seitlichen Schwingungen unterbunden werden – und genau diesen konstruktiven Fortschritt gegenüber dem Vorgänger, dem TD 160, hat Thorens ja hier vollzogen. Von der Exaktheit profitiert auch und insbesondere die Basswiedergabe: Der Tiefton ist von Beginn an voll und sonor, in getragenen halben Noten liefert der Bass ein wunderbares Fundament. Im Zwischenteil begibt er sich dann in tiefere Lagen des Griffbretts – und entfaltet nun ein richtig mächtiges Volumen. Beeindruckend ist dabei ist aber auch die Konturiertheit;: Der Bass wird nicht breiig, sondern behält seine Definition. Dadurch bleibt auch der Gesamtklang transparent, ohne vom Bass verunklart zu werden. Im Vordergrund steht bei allem natürlich der Gesang von Aimee Mann. Auch ihre Stimme profitiert von der sauberen Arbeit, die der TD 1601 leistet: Die Reinheit ihres Gesangs kommt durch die Klarheit der Wiedergabe besonders gut zur Geltung, die Stimme hat eine sehr schöne Brillanz, ohne zu grell zu wirken. Die Strahlkraft und Präsenz lässt sich allerdings noch ein wenig steigern: Wir haben die Gummimatte, mit dem der Plattenteller des TD 1601 standardmäßig belegt ist, durch die optionale Ledermatte ausgetauscht. Das verändert auf wundersame Weise die Wiedergabe: Neben der gesteigerten Gegenwärtigkeit von Aimee Mann erleben wir eine etwas größere Luftigkeit, die gesamte Abbildung hat etwas mehr Breite und Weite, die Instrumente – und hier vor allem das Schlagzeug – legen einen Tick an Intensität zu. Der Thorens TD 1601 kann also auch solch scheinbar kleine Veränderungen klanglich abbilden – und erweist sich damit als audiophiles Präzisionsinstrument.

Der TD 1601 mit seinen Spielpartnern: Als Phono-Vorverstärker dient der Lehmannaudio Decade, der prima an das montierte MC-System des TD 1601 anpassbar ist.

Fazit

Der Thorens TD 1601 ist das eindrucksvolle Comeback eines Klassikers – oder besser: eine rundherum gelungene Reinkarnation. Denn unter dem Retro-Design, das eng an den erfolgreichen TD 160 angelehnt ist, verbergen sich etliche Neuentwicklungen und Features, die diesen riemengetriebene Plattenspieler zu einem Top-Modell der Spitzenklasse machen. Dazu gehören die Modifizierung der Subchassis-Federung samt effektiver Unterbindung seitlicher Schwingungen, die Auslagerung des hochwertigen Netzteils, der Einsatz eines erstklassigen Motors, die Verwendung des Top-Tonarms TP 92, der zweiteilige Plattenteller inklusive Präzisionslager und die – allerdings nicht zum Lieferumfang gehörende – Ausstattung mit einem sehr guten MC-System. Daraus resultiert eine Abtastung und Wiedergabe, die eine ungemeine Ruhe und Selbstverständlichkeit ausstrahlt und klanglich mit ausgezeichneter Klarheit, Präzision und Dynamik punktet. Zu dieser Klangqualität kommen Komfort-Features wie der motorisierte Lift und die automatische Endabschaltung sowie eine üppige Ausstattung, die vom zusätzlichen symmetrischen Ausgang bis zur mitgelieferten Haube reicht. So ist Thorens ein rundherum beeindruckendes Spitzenlaufwerk gelungen. Gute Nachricht für Puristen: Als TD 1600 gibt es diesen Plattenspieler auch ohne motorisierten Lift und Endabschaltung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: sehr gut

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200522.Thorens-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Thorens
TD 1601
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:- TD 1601 ohne System: 2.999,00 Euro
- TD 1601 mit Audio-Technica AT33EV: 3.449,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz)
- Nussbaum (Hochglanz)
Vertrieb:Thorens GmbH, Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2204 / 867 77 20
www.thorens.com
Abmessungen (HBT):180 x 454 x 369 mm
Gewicht:- Thorens TD 1601 (inkl. Teller und Haube): 11,2 kg
- Plattenteller: 4,2 kg (Außenteller: 3,2 kg)
- Netzteil: 1,8 kg
Prinzip:- Laufwerk: Subchassis
- Antrieb: Riemenantrieb
Geschwindigkeiten:- 33 ⅓ Upm
- 45 Upm
Tonarm:Thorens TP 92 (9 Zoll)
Tonabnehmer:wird ohne Tonabnehmer geliefert oder zur Zeit mit Audio-Technica AT33EV
Ausgang (analog)1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Lieferumfang:- Thorens TD 1601
- externes Netzteil
- Antriebsriemen (flach)
- Gummimatte
- Staubschutzhaube
-Tonarmwaage
- Stroboskop-Scheibe/Einstellschablone für Tonarm und Tonabnehmer
- Puck
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Russisch, Französisch, Chinesisch)
Pros und Kontras:+ sehr guter Klang
+ enorme Laufruhe
+ ausgezeichnete Verarbeitung
+ aufwändiges externes Netzteil
+ symmetrischer Ausgang
+ Geschwindigkeits-Kalibrierung
+ elektronischer Lift
+ Endabschaltung
+ höhenverstellbare Füße für den Niveauausgleich
+ Staubschutzhaube im Lieferumfang

- Antiskating ohne Mess-Schallplatte nicht einstellbar
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut

Der Beitrag Plattenspieler Thorens TD 1601 – Comeback des Klassikers erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Revox StudioArt S100 Audiobar – Heimkino-Lösung mit Zukunftsperspektive

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Die Revox StudioArt S100 Audiobar ist das vielleicht massivste, leistungsstärkste zugleich aber auch das eleganteste Frontsurroundsystem, das wir bislang im Hörraum hatten. In unserem Test hat sie uns so gut gefallen, dass wir ihr hier noch ein kleines Video gewidmet haben. Wie sie klingt, erfahrt ihr im Test, hier zeigen wir auf, wo die großen Unterschiede zu anderen Soundbars liegen, wie sich die S100 zu einem vollwertigen Mehrkanal-Heimkino ausbauen lässt oder wie sie Teil eines Multiroom-Setups wird.

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https://www.youtube.com/watch?v=PTZEIGGpuKY

Mit Stil

Zunächst einmal wirkt die Revox StudioArt-Bar vielleicht wie eine ganz normale Soundbar. Schaut man genauer hin, fällt sofort die exklusive Verarbeitung ins Auge. Obenauf die edle Glasplatte, in der sich das Bedienfeld versteckt. Über einfache Fingertipps lassen sich hier die wichtigsten Funktionen vornehmen. Die zeitlose Eleganz geht in der Front weiter: Die ist vollständig von einem feingelochten Metallgitter bedeckt, das sich über die sanften Rundungen bis in die Seiten zieht.
Hinter diesem Lochgitter befindet sich auch das Display. Hier bekommt man Auskunft über die gewählte Quelle oder den derzeitigen Lautstärkezustand. Um nicht vom Heimkino-Film abgelenkt zu werden, ist es nur für ein paar Sekunden sichtbar, sobald eine Taste der Fernbedienung gedrückt wird. Anschließend schaltet es sich automatisch wieder aus.

Dezent glänzendes Glas, sanfte Rundungen, exklusive Materialien: Die Revox StudioArt S100 Audiobar kann sich auch bei näherer Betrachtung sehen lassen.

Praktisch

Zum Design kommt die moderne Anschlussvielfalt: Die Revox Audiobar bietet dafür u.a. vier HDMI-Eingänge an. Einer davon ist als ARC-Port ausgeführt. Ist die S100 beispielsweise über diesen Weg mit dem LED-TV verbunden, wird die sie automatisch aktiv, sobald der Fernseher eingeschaltet wird. Sehr praktisch ist, dass sich die Lautstärke in diesem Fall über die Fernbedienung des Flachbildschirms regulieren lässt. Zu besagten HDMI-Ports kommen dann noch ein analoger und zwei digitale Audio-Eingänge, eine Ethernet- und eine Bluetooth-Schnittstelle. Und es gibt einen Subwoofer-Ausgang, zu dem ich gleich noch komme.
Sehr gut gefällt mir auch die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung. Sie ist aus mattschwarzem Aluminium gefertigt und übersichtlich strukturiert. Sie liegt gut in der Hand und ist mit gummierten Tasten bestückt, die einen angenehmen Druckpunkt bieten.

Die S100 Audiobar ist über einen Meter breit und 10 Kilo schwer, wirkt zugleich aber elegant und zeitlos.

App-Steuerung

Dass die Tasten nicht beleuchtet sind, ist aus meiner Sicht kein großer Kritikpunkt. Die S100 lässt sich nämlich auch über die Revox StudioArt-App bedienen. Und hier beginnen dann auch die großen Unterschiede zu den allermeisten Soundbars am Markt: Ist die App auf dem Smartphone installiert, werden sämtliche Quellen und Presets mit nur einem Fingertipp angewählt. Ganz nebenbei wird die Audiobar dann auch zum Streamer mit Zugriff auf eine große Auswahl von Internetradiosendern, auf vernetzte NAS-Platten oder Onlinemusikdienste wie Tidal, Deezer oder Spotify. All diese Quellen können nun bequem über das Handy oder Tablet angesteuert und abgerufen werden.

Heimkino-Upgrade

Die StudioArt-App ist dann auch der Schlüssel für die weiteren, eingangs erwähnten Funktionen. Zum Beispiel kann ich die Audiobar um weitere Revox-StudioArt-Lautsprecher zu einem vollwertigen 5.1-Heimkino-Setup aufrüsten. Hier übernimmt die S100 dann die Wiedergabe der drei Frontkanäle. Um den rückwärtigen Bereich kümmern sich dann beispielsweise zwei A100 Room-Speaker, während das B-100 Bassmodul um die Tiefton-Beschallung verantwortet. Dass das alles kabellos funktioniert, versteht sich von selbst.
An dieser Stelle noch ein kleiner Tipp: Der B-100 lässt sich wahlweise kabellos oder auch kabelgebunden mit der Audiobar verbinden. Vorbildlich ist, dass über den eben bereits angesprochenen Sub-Out alternativ aber auch ein markenfremder Subwoofer in das System gebracht werden kann.
Über die kostenlose App werden alle erforderlichen Einstellungen bequem und intuitiv vorgenommen. Einmal eingerichtet, wird die Audiobar dann zum Mitspieler in einem Heimkino-System. Mit einem einfachen Fingertipp wird sie bei Bedarf wieder aus dem Verbund entlassen.

Die S100 wird wahlweise aufs Sideboard gestellt oder einfach an die Wand gehängt.

Multiroom

Das gilt übrigens auch für die Konfiguration eines Multiroom-Setups. Das heisst: Es können mehrere Revox StudioArt-Lautsprecher kabellos miteinander verbunden werden. Während die S100 Audiobar beispielsweise als Frontsurroundsystem im Wohnzimmer arbeitet, gibt ein A100 den Lieblings-Internetradiosender auf der Terrasse und ein Pärchen A100/P100 die favorisierte Tidal-Playlist im Home Office wieder. Alles selbstverständlich zeitgleich, in unterschiedlichen Lautstärken und von einer zentralen Stelle kontrolliert. Alternativ können alle StudioArt-Lautsprecher aber auch die gleiche Quelle wiedergeben. Eine coole Lösung, wenn die nächste größere Geburtstagsparty in den eigenen vier Wänden stattfindet und überall die gleiche Musik zu hören sein soll.

An die Wand

Egal, ob im Einzeleinsatz oder im Verbund mit anderen StudioArt-Produkten, die S100 ist flexibel und vielfältig. Und damit sie auch wirklich in jeder Wohnumgebung Verwendung findet, lässt sich die Audiobar wahlweise auf dem Side- oder Lowboard aufstellen oder alternativ an die Wand hängen. Der stabile Wandhalter befindet sich hier gleich im Lieferumfang. Dieser ist übrigens so konzipiert, dass er nach der Wandmontage nicht mehr zu sehen ist.

Die kleinen, lasttragfähigen Wandhalter gehören zum Lieferumfang.

TV-Stand

Kann der Fernseher aus bestimmten Gründen nicht an der Wand montiert werden, bietet Revox eine Alternativ-Lösung in Form eines optional erhältlichen und clever gestylten TV-Ständers an. Er nimmt sowohl die Audiobar wie auch TV-Geräte bis zu einer Diagonalen von 65 Zoll sicher auf. Sind Audiobar und LED-TV montiert, lässt sich der TV-Halter auf dem Lowboard oder anderen Möbeln platzieren.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Revox StudioArt S100 das massivste Frontsurroundsystem, das wir bislang im Test hatten. Trotz ihrer Breite von 1,18 Metern wirkt die 10,2 Kilo schwere Audiobar aber jederzeit stilvoll.

Fazit

Die Massivität hat ihren Grund. Neben der üppigen Bestückung ist die S100 nämlich auch umfangreich ausgestattet, zukunftssicher und sie ist ausbaufähig: Sie bietet App-Steuerung und clevere Streaming- und Netzwerkfunktionen. Und sie lässt sich kabellos um weitere StudioArt-Lautsprecher zu einem echten 5.1-Heimkino- oder Multiroom-Set ausbauen. Wer wissen will, wie die Audiobar klingt, der sollte unbedingt unseren ausführlichen Testbericht lesen.

Test & Text: Roman Maier
Fotos/Video: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95

94

94

Technische Daten

Modell:Revox
StudioArt S100 Audiobar
Produktkategorie:Frontsurround-System
Preis:1.499 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):- 118 x 1000 x 140 mm
Gewicht:- 10,2 Kg
Bauart: Dualport-Bassreflex
Anschlüsse:- WiFi
- Bluetooth
- 4 x HDMI (1xARC)
- 1 x audio analog (Cinch)
- Digital, koaxial
- Digital, optisch
- LAN
- Subwoofer-Ausgang
Ausgangsleistung:210 W (Herstellerangabe)
Frequenzgang:44 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Dekoder für:- Dolby Audio
Lieferumfang:- StudioArt S100 Audiobar
- Netzkabel
- Anleitung
- Fernbedienung
Pros und Contras:+ räumliche Wiedergabe
+ exzellente Stimmreproduktion
+ kabellose Zuspielung
+ HiRes-Streaming
+ Kontroll-App
+ Tidal-, Spotify- und Deezer-kompatibel
+ multiroomfähig
+ exzellent verarbeitet
+ auf 5.1 aufrüstbar
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Roberts Radio Stream 67 – Stilvoll-modernes Smart-Audio-System mit Streaming, Multiroom und Co.

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Der Stream 67 beinhaltet Verstärker, Lautsprecher, ein CD-Laufwerk, Anschlüsse für digitale und analoge Quellen, ist aber auch offen für die moderne Kabellos-Zuspielung via Bluetooth oder WiFi. Per App gesteuert hat man die enorme Quellvielfalt locker im Griff. Und auch klanglich braucht sich dieses wirklich exzellent verarbeitete HiFi-System aus dem Hause Roberts Radio nicht verstecken. Im Gegenteil, hier punktet es durch einen überraschenden Punch und seine agile Spielweise.

Der Stream 67 ist makellos verarbeitet, zeitlos gestylt und massiv ausgestattet.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die HiFi-Anlage im Wohnzimmer einen höchstwichtigen Bestandteil darstellte oder gar als Statussymbol diente. Riesig dimensioniert, bestimmte sie die Optik in fast jedem Wohnzimmer. Vorn die großen Lautsprecher, dazwischen der Elektronik-Schrein – die nervigen Label nicht zu vergessen. Die große und teure Stereo-Anlage musste halt zur Geltung kommen. Diese Zeiten sind in den allermeisten Haushalten inzwischen aber vorbei. Unterhaltungselektronik gehört höchstens noch in Form des aktuellsten Smartphone zum Statussymbol und zeichnet sich ansonsten vornehmlich dadurch aus, dass sie immer kleiner wird. Das gilt vor allem für das HiFi-Equipment, wobei der guten Klang heute mindestens genauso wichtig ist wie zu genannten Zeiten. Diesen Anforderungen kommt die britische Marke Roberts Radio seit vielen Jahren mit diversen schicken und richtig gutklingenden Kompaktsysteme nach. Eines davon wäre der Stream 67. Das ist nicht nur kleiner, sondern auch noch umfangreicher ausgestattet, als die allermeisten klassischen HiFi-Setups.

Die wichtigsten Tasten und Regler finden sich hier nicht in der Front, sondern auf der Gehäuseoberseite.

Vollwertig ausgerüstet

Aber beginnen wir von vorn: Beim Auspacken. Hat man den überraschend schweren, modern anmutenden Karton auf den Tisch gewuchtet, macht das Auspacken gleich neugierig. Neben dem, zusätzlich von einem Vliesbeutel geschützten, Stream 67 beinhaltet die Verpackung je eine WLAN- und FM/DAB-Antenne, eine Infrarotfernbedienung und Anleitungen in mehreren Sprachen. Steht der Hauptprotagonist dann auf dem Tisch, beginnt die umfassende Beäugung: Mit 455 x 160 x 285 Millimetern kann man den 67er durchaus noch als kompakt bezeichnen. Besonders vor dem Hintergrund, dass hier lautsprecherseitig ein vollwertiges 2.2-System verbaut ist. Im Detail wären dies je rechts und links ein Breitbänder, die von gleich zwei Subwoofern unterstützt werden. Sie finden ihren Platz gleich neben den unterstützenden Reflexports auf der Geräterückseite. Wie ernst es Roberts Radio meint, wird spätestens deutlich, wenn man den Stream 67 mal kurz anhebt. Mit 7,2 Kilo gehört er nämlich eher zu den schwereren Boliden seiner Klasse.

Das Stream 67 ist rückseitig mit gleich zwei Subwoofern ausgesrüstet. Sie finden ihre Plätze jeweils direkt neben den großen Reflexports.

Komfortabel

Der im edlen Holzgehäuse gekleidete Stream 67 ist übrigens in drei Farbvarianten zu haben: In Kirschholz, Walnuss oder Silber. Sanft gerundetes Gehäuse, ideale Proportionen, aufgeräumte Optik: Der Stream 67 hinterlässt bereits auf den ersten Blick einen wirklich anspruchsvollen Eindruck. Das liegt u.a. auch an der hochwertigen Materialwahl und der wirklich exzellenten Verarbeitung. Hier passt wirklich jedes Spaltmaß auf den Millimeter, der Lack ist perfekt aufgetragen und sämtliche Drehregler und Taster fassen sich super an und bieten einen angenehmen Druckpunkt. Dass sich sämtliche Taster und Regler auf der Gehäuseoberseite befinden, ist eher ungewöhnlich, dafür aber sehr praktisch: So hat man jederzeit den vollen Überblick und kann alle Beschriftungen auch lesen, ohne sich bücken zu müssen. Frontseitig befinden sich stattdessen nur noch der CD-Slot-In und die bereits erwähnten Breitbänder, die erst dann zu sehen sind, sobald man die frontseitige Gewebebespannung abgenommen hat.

Das Display gibt Auskunft über Uhrzeit, die gerade angespielte Quelle und – je nach Quelle – auch über Titelnamen und Interpreten des aktuell gespielten Songs.

Alles dran

Fehlt noch das mittig platzierte, große und sehr gut ablesbare Display. Befindet sich der Stream 67 im Standby-Schlaf, präsentiert dieses Datum und Uhrzeit. Ist das System aktiviert, wird die Uhrzeit rechts oben angezeigt. Ist ein DAB- oder Internetradiosender gewählt, stellt das Roberts Radio die entsprechenden Logos groß dar. Insgesamt lassen sich die favorisierten DAB/FM-Radiostationen übrigens auf 30 Speicherplätzen ablegen. Zudem informiert das Display jetzt über den derzeit gespielten Titel und den entsprechenden Interpreten. Letzteres gilt übrigens auch bei der Bluetooth-Wiedergabe. Ausserdem werden mir hier noch die aktuelle Signalstärke angezeigt und von welcher Quelle gerade zugespielt wird. Darüber hinaus bietet der Stream 67 noch weitere coole Features: So ist das kompakte Roberts Radio noch mit zwei unterschiedlich programmierbaren Weckern und einem Sleeptimer ausgestattet. Die Steuerung erfolgt wahlweise per Fernbedienung oder per App, auf die ich später noch ausführlich eingehe.

Eine Klangregelung hat der Stream 67 selbstverständlich auch an Bord.

Mehr als genug Zuspielmöglichkeiten

Zur Materialqualität und Verarbeitung kommen die Anschlussmöglichkeiten: Die erscheinen bei einem kurzen Blick auf die Gehäuserückseite vielleicht eher übersichtlich. So finden sich hier eine Ethernetbuchse, ein analoger Aux-In und eine USB-Buchse. Hat man an letztere ein mobiles Device angeschlossen, zum Beispiel sein Handy, wird dies gleich noch aufgeladen. Zu den genannten Eingängen kommt dann noch ein Kopfhörerausgang in 3,5-Millimeter-Ausführung, den ich persönlich lieber auf der Front meines Testgastes gesehen hätte. Wie gesagt, die Zugangsmöglichkeiten für kabelgebundene Quellen erscheinen vielleicht etwas reduziert. Nicht vergessen darf man aber, dass es sich hier um ein modernes All-in-One-System handelt, das ausserdem einen CD-Player, Empfänger für FM-, DAB- und Internetradio, eine Bluetooth-Schnittstelle, Direktzugänge zu den wichtigsten Online-Musikdiensten und noch einen UPnP-Streamer an Bord hat. Weitere Anschlüsse werden also nicht wirklich benötigt.

Die Rückseite gibt den Blick auf das übersichtlich ausgeführte Anschlussfeld frei.

Ab ins Netz

Um den vollen Funktionsumfang dieses modernen Allrounders auch tatsächlich nutzen zu können, muss der Stream 67 zwingend mit dem heimischen Netzwerk verbunden werden. Das funktioniert zum einen per Kabel. Wählt man diesen Weg, müssen keine weiteren Einstellungen mehr vorgenommen werden. Netzwerkkabel rein, los geht’s! Soll das Robert Radio mit dem WLAN verbunden werden, muss man nur den Namen des eigenen Netzwerks und das zugehörige Passwort kennen. Hat man beides parat, geht man wie folgt vor:

1. Systemeinstellungen aufrufen
2. Interneteinstellungen/Netzwerkassistenten wählen
3. Eigenes WLAN aus gefundenen Netzwerken auswählen
4. „WPS überspringen“ drücken (bei HDCP-Netzwerken)
5. Passwort eingeben

Hat man diese Schritte durchgeführt, verbindet sich der Stream 67 automatisch mit dem heimischen WLAN. Angst muss man vor diesem Schritt nicht haben. In meinem Fall war die Einbindung in weniger als einer Minute erledigt.

Die Quellwahl erfolgt über den Aufruf des Hauptmenüs.

Direkt streamen

Da ich gerade bei der kabellosen Verbindung bin, starte ich meinen Test gleich mal mit einem Stream von Spotify. Neben Spotify lassen sich alternativ aber auch noch andere Online-Musikdienste wie Tidal, Amazon Music oder Deezer direkt anwählen. Das heisst, die Musik wird direkt aus dem Netzwerk an das Roberts Radio gestreamt, ohne dass der Umweg über das Handy genommen werden muss. Einmal mit dem eigenen Account verbunden, lässt es sich nun locker per Fernbedienung durch die angebotenen Alben, Genre-Übersichten oder die eigenen Playlists navigieren. Praktischer geht es kaum. Einmal verbunden, starte ich den Soundcheck dann mal mit „Parabelflug“ von Goldroger. Deutschsprachiger Rap mit Niveau und einem fülligen Sound, der dank der agilen Spielweise des Stream 67 sofort Spaß macht. Soviel Spaß, dass ich dem Lautstärkeregler gleich mal einen kräftigen Rechtsdreh verpasse, was meinen rund 20 Quadratmeter großen Testraum sofort mit Musik füllt.

Selbst bei der Zuspielung von Spotify werden mir Titenamen und der zugehörige Interpret im Display angezeigt.

Mit Temperament

Was jetzt aus dem Stream 67 kommt, überrascht mich sofort – und zwar positiv. Selbstverständlich kann man den Klang nicht mit dem ausgewachsener Standlautsprecher vergleichen. Aber für ein solch kompaktes System spielt mein Testproband nun überraschend erwachsen. Knapp unter der oft beschriebenen Zimmerlautstärke wird der Hörraum auch im anschließend gewählten „Music Sounds Better With You“ von Stardust locker ausgefüllt. Was dabei auffällt: Der Lautstärkeanstieg scheint eine Art Boost im Grundton auszulösen. Je lauter es wird, desto temperamentvoller wird der Oberbass. Ein schöner Effekt, vor allem, wenn Partylautstärke und Stimmung gewünscht sind. Wem das dann zuviel des Guten ist, der stimmt den Sound einfach über den integrierten Equalizer ab. Dieser findet sich in den Systemeinstellungen und bietet insgesamt sechs Presets an. Unter anderem die Voreinstellung „Speech“. Sie hebt den Stimmbereich etwas an, was gerade dann von Vorteil ist, sobald der Stream 67 die Tonwiedergabe des Fernsehers übernehmen soll.

Wo früher große Lautsprecher und klobige HiFi-Bausteine thronten, verrichtet heute beispielsweise der viel kompaktere, hübschere und umfangreicher ausgestattete Stream 67 die gleiche Arbeit.

Taktet ein

Anschließend wird per Bluetooth zugespielt. Und auch jetzt gestaltet sich der Verbindungsaufbau als kinderleicht. Ist „Bluetooth“ im Smartphone aktiviert, genügt ein Druck auf die „Pair“-Taste auf der Fernbedienung und schon gibt sich der hübsche Alleskönner als „Stream 67“ in der Liste aller verfügbaren BT-Spielpartner zu erkennen. Ein weiterer kurze Fingertipp und beide Geräte verbinden sich kabellos miteinander. Mit „Never Ever Land“ von Infected Mushrooms geht es dann etwas heftiger zur Sache. Ein Song, der meinem Testgast zu liegen scheint und dessen Bässe mich sofort eintakten. Der Sound ist raumfüllend und agil. Der auch jetzt erkennbare Anstieg im Grundton macht richtig Spaß und drängt mich dazu im Takt mitzuwippen. Dabei drängt er sich dabei aber nie zu sehr in den Vordergrund. Die Abstimmung ist für diese Art der Musikwiedergabe offenbar geradezu ideal. Ebenfalls positiv: Eine übertriebene Hochtondarstellung, bei kompakteren Audio-Systemen fast schon hausgemacht, stellt sich hier nicht ein.

Der Bluetooth-Verbindungsaufbau ist fast schon selbsterklärend …

Atmosphärisch

Bei aller Dynamik und der inzwischen hohen Lautstärke zum Trotz klingt der Sound auch jetzt ausgewogen und niemals angestrengt. Das ändert sich auch nicht, als ich erneut die Quelle wechsle, diesmal auf CD. Kaum ist die Disk eingeschoben, ist der Einlesevorgang auch schon beendet. Das ging echt fix und schon erklingen ersten Sounds. Diesmal: Gregory Porter mit „Painted On Canvas“. Dabei untermalen feine Klaviertöne im Intro den sanften Baritons des Mannes mit der Ballonmütze und dem Schlauchschal. Der Stream 67 interpretiert das so, dass er sofort eine wohlige Atmosphäre schafft. Auch wenn es vielleicht abgedroschen klingt, wähne ich mich tatsächlich in einem gemütlichen Booth in einem Jazz-Keller. Dieses Gefühl stellt sich bei mir ein, weil der Roberts Allesspieler wirklich sehr gut mit dem weichen Sound zurechtkommt und diesen auch schon breit gefächert in den Hörraum entlässt. Eine eindrucksvolle Performance, die auch unter leisen Pegeln einfach nur schön ist.

Die gute alte CD wird einfach in den Slot-In geführt und anschließend sanft eingezogen. Beeindruckend ist die Gschwindigkeit, mit der der Stream 67 unsere Testdisks einliest.

Mehr Komfort

Eingangs erwähnte ich ja die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung. Sie liegt zwar gut in der Hand und ist übersichtlich gestaltet, wirkt meiner Meinung nach aber etwas antiquiert. Vielleicht bin ich als Tester inzwischen auch zu verwöhnt, aber die Navigation durch die Untermenüs gestaltet sich mit ihr manchmal etwas umständlich. Letzteres liegt aber weder am Infrarotgeber, sondern eher am üppigen Ausstattungsumfang des Stream 67. Aus diesem Grunde empfehle ich die Befehligung über die UNDOK-App. Da sich mein Testgast ja bereits in meinem WLAN befindet, gestaltet sich der Verbindungsaufbau zwischen Roberts Radio und Smartphone nun supereinfach. Ich rufe einfach die App auf, was die automatische Suche nach kompatiblen Audiosystemen nach sich zieht. Etwa zwei Sekunden später wird mir der Stream 67 dann auch schon angezeigt. Nachdem ich dieses dann ausgewählt habe, werden mir nach einem Fingertipp auf „Quelle“ nun alle verfügbaren Wiedergabemöglichkeiten übersichtlich dargestellt.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung liegt zwar gut un der Hand und ist auch übersichtlich strukturiert, mit dem modern-eleganten Design des Stream 67 kann sie aber nicht mithalten.

Moderne Quellzuspielung

Diese App ist wirklich schön gemacht und lässt mich tatsächlich jede Quelle direkt finden. Internetradio, DAB, FM, Spotity, Deezer, Amazon Music, Tidal, CD, Bluetooth, AUX etc. alles mit einem Tipp anwählbar. Wählt man den Punkt „Musik abspielen“ werden alle sonstigen verfügbaren Zuspieler angezeigt, unter anderem auch „USB“. Ist ein USB-Stick oder eine entsprechende Festplatte am rückseitigen USB-Port eingesteckt, werden mir nun alle dort befindlichen Inhalte dargestellt. Die Auswahl und Wiedergabe der gewünschten Titel erfolgt dann wie von anderen Apps gewohnt. Ich habe dann auch mal mein iPhone per USB angeklemmt, was sofort den automatischen Ladevorgang in Gang gesetzt hat. Meine auf dem Smartphone befindlichen Audio-Inhalte lassen sich allerdings nicht über diesen Weg abspielen. Ein Punkt zur Kritik ist das allerdings nicht, schließlich ist das per Bluetooth oder über Anwahl der Quelle „Lokale Musik“ (UPnP) auch viel komfortabler möglich.

In der UNDOK-App werden mir alle verfügbaren Quellen fein säuberlich untereinander dargestellt.

Stream 67 im Multiroom-Verbund

Diese App bietet noch einen weiteren großen Vorteil: Sie verbindet das Roberts Radio auch mit anderen UNDOK-kompatiblen Produkten zu einem Multiroom-Verbund. Da es sich bei der UNDOK-App um eine herstellerübergreifende Audio-Steuerung handelt, kann der Stream 67 über diesen Weg mit anderen Roberts-Produkten und/oder mit markenfremden Produkten kommunizieren und gemeinsam gesteuert werden. Dazu gehören beispielsweise Modelle der Marken Hama, Sonoro, Block oder Silver Crest, um nur einige zu nennen. Hat man also mehrere kompatible Wiedergabegeräte, können alle bequem von einem zentralen Punkt per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Beispielsweise kann so die Tidal Playlist im Wohnzimmer, der Lieblingsradiosender auf der Terrasse und eine CD im Kinderzimmer laufen. Ist letztere Ihnen zu laut, reduzieren Sie einfach die Lautstärke, ohne das Zimmer betreten zu müssen. Oder alle Multiroom-Akteure spielen auf der Hausparty den gleichen Song. In gleicher oder unterschiedlicher Lautstärke – ganz wie Sie es wünschen!

Per App lässt sich die Klangregelung des Stream 67 ebenfalls vornehmen.

Fazit

Der Stream 67 überzeugt mich auf ganzer Linie. Optisch fallen das elegante Design und und die wirklich gute Verarbeitung sofort auf. Zum Design kommt die Ausstattung: Neben Verstärker, Lautsprecher und Subwoofer sind hier in erster Linie die integrierten Quellen wie CD, DAB, FM und Internetradio zu nennen. Hinzu kommen moderne Zuspielmöglichkeiten per USB, Bluetooth oder UPnP. Wem das noch nicht genügt, der streamt zudem noch mehrere Millionen Songs per Tidal, Spotify, Deezer oder Amazon Music zu. Per UNDOK-App ist dann auch die Befehligung über diese schier unendliche Quellvielfalt absolut kein Problem. Und auch klanglich spielt das Roberts Radio ganz vorn mit. Der Stream 67 spielt generell ausgeglichen, zeigt aber auch Temperament im Grundton. Der Sound ist satt und voluminös, aber niemals aufdringlich oder angestrengt. Kurz gesagt: Dieser moderne Audio-Tausendsassa ist auch klanglich eine echte Empfehlung!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89

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90

Technische Daten

Modell:Roberts Radio
Stream 67
Produktkategorie:Smart-Audio-System (netzwerkfähig)
Preis:799,00 Euro
Ausführungen:- Cherry Wood
- Silber
- Walnuss
Vertrieb:Audio Selection Creaktiv, Bad Honnef
Tel.: 02224/949930
www.robertsradio.com
Abmessungen (HBT):160 x 455 x 285 mm
Gewicht:7,2 kg
Anschlüsse:Eingänge:
- Bluetooth
- WiFi (Streamingdienste etc.)
- USB (Wiedergabe und Ladefunktion)
- Analog-Audio (3,5mm)
- 75 Ohm FM/DAB/DAB+ Antennenanschluss
- Ethernet

Ausgänge:
- Kopfhöreranschluss (3,5mm)
Quellen:- Bluetooth
- CD
- Tidal
- Spotify
- Deezer
- Amazon Music
- USB
- DAB+/DAB-Tuner
- FM-Tuner
- Internetradio
Lieferumfang:- Roberts Radio Stream 67
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Teleskopantenne
- WiFi-Antenne
Besonderheiten:+ ausgeglichener Klang
+ agiler Grundton
+ exzellente Verarbeitung
+ lackiertes Holzgehäuse
+ Direktzugang zu Spotify, Tidal, Amazon, Deezer
+ DAB/DAB+ Empfänger
+ USB-/Netzwerk-Streaming
+ App-Steuerung
+ Multiroomkompatibel (UNDOK)
+ dimmbares Display
+ Sleep-Timer
+ 2 Wecker
+ Multiroom-Funktion

- kein Digitaleingang (optisch/koaxial)
- einfache Fernbedienung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistungsehr gut

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Spendor Classic 4/5 – Vintage-Design, moderne Technik, exzellenter Klang

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Spendor hat seine Classic-Reihe überarbeitet und ist dabei der legendären LS 3/5 ans Leder gegangen. Beim frischen Update blieb kein Bauteil unberührt und Ergebnis, kann sich sehen und selbstverständlich hören lassen. Der klassischen Linie ihres Vorgängers bleibt die Classic 4/5 dabei selbstverständlich treu. Klanglich legt sie aber tatsächlich noch eine Schippe drauf.

Vintage-Look und modernste Technik: Mit der Classic 4/5 bringt Spendor zwei Welten zusammen.

Spendor Audio gehört heute zu den weltweit angesehensten HiFi-Marken. In den späten 1960er Jahren aus der Taufe gehoben, gehört Spendor heute zu den wenigen Audio-Unternehmen, das nach wie vor in Großbritannien entwickelt und produziert. Der Markenname leitet sich dabei aus den Vornamen seiner Gründer Spencer und Dorothy Hughes ab. Spencer Hughes arbeitete seinerzeit als Ingenieur in der Tontechnik der BBC und hatte dort reichlich Erfahrung gesammelt. Basierend auf diesem Knowhow entwickelte er die BC1, die später als „Monitor der Wahl“ in vielen Studios galt und den Grundstein für den Erfolg der Marke legte. Der Gute Ruf kommt auch heute nicht von ungefähr, denn seit inzwischen über 50 Jahren entwickelt Spendor sogar seine Treiber, Frequenzweichen und Gehäuse selbst. Sämtliche Bauteile werden sorgfältig miteinander verglichen, was die Toleranz für ein Lautsprecherpärchen auf ein Minimum reduziert. Und das ist nur eines der vielen Dinge, die einen Spendor-Lautsprecher ausmachen.

Retro-Look

Beim ersten Anblick der Classic 4/5 fühlte ich mich fast in meine Kindheit zurückversetzt. Meine erste Kompaktanlage wurde mit ähnlich anmutenden Lautsprechern ausgeliefert. Sie bot einen Radioempfänger, ein eingebautes Kassettendeck und einen Plattenspieler. Der Klang war nicht sonderlich berauschend, aber die Form der Lautsprecher war ziemlich ähnlich. Damit wären die Ähnlichkeiten aber bereits genannt. Beim Auspacken und bei der Positionierung der Classic 4/5 fällt mir nämlich schnell auf, dass diese nicht nur deutlich besser verarbeitet ist, sondern auch deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt. Einzig die Walnuss-Optik und die eckige Form erinnern noch an meine alten Lautsprecher. Sehr gut gefällt mir übrigens der umlaufende Rahmen, der die magnetisch haftende Frontblende perfekt einpasst. Ebenso sauber gelingt hier die Einbettung der Technik: Beide Chassis sind bündig in das Gehäuse eingelassen und von außen fest verschraubt. Oben befinden sich eine 22-Millimeter-Hochtonkalotte und darunter das Tief-/Mitteltonchassis mit seinen 140 Millimetern Durchmesser.

Die Verarbeitung ist erstklassig. Der frontseitig umlaufende Rahmen schafft einen perfekten Übergang zur magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung.

Klassische Werte

Auffällig ist der Kegel, Phase Plug genannt, im Zentrum der Membran. Er ist für die optimale Schallausbreitung verantwortlich. Rückseitig befindet sich noch das Anschlussterminal seinen nach oben geneigten Schraubklemmen. Sie nehmen Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Kabelenden mit bis zu zehn Quadratmillimetern Querschnitt auf. Bei der Classic 4/5 handelt es sich übrigens um einen geschlossenen Regallautsprecher in Zwei-Wege-Ausführung. Dieser ist wahlweise im Walnuss- oder Kirschdesign erhältlich. Dass es sich bei diesem Regallautsprecher um ein geschlossenes System handelt, ist schon beinahe ungewöhnlich. Das wiederum verspricht mehr Flexibilität in der Aufstellung und einen kontrollierten und schnellen Grundton. Dabei erwarte ich aber auch einen nicht ganz so tiefen Abstieg in den Basskeller. Dagegen spricht allerdings das Datenblatt: Mit seinen weniger als zehn Litern Gehäusevolumen soll die Classic 4/5 nämlich einen Frequenzbereich von 55 Hertz bis 25 Kilohertz wiedergeben. An Bass sollte es dann also nicht mangeln.

Flexibel, nicht wählerisch

Empfohlen wird diesbezüglich ein Verstärker mit 25 bis 100 Watt pro Kanal. Ideale Voraussetzungen für den Edwards Audio IA7W, den ich gerade auch zum Test hier habe. Dass der Tief-Mitteltöner rauf bis 4200 Hertz wiedergibt und erst dann an seinen Kollegen im Hochtonbereich übergibt, unterstreicht das offensichtliche Vertrauen in die eigens entwickelten Chassis. Laut dem beiliegendem Datenblatt ist das Gehäuse 305 Millimeter hoch. In der Breite werden 198 Millimeter angegeben und in der Tiefe misst der Lautsprecher 165 Millimeter. Dabei gilt aber auch zu berücksichtigen, dass die Kabel nach hinten etwas herausstehen. Aufgrund der Tatsache, dass es sich hierbei um ein geschlossenes System handelt, kann die Classic 4/5 auch ziemlich wandnah aufgestellt werden. Ein etwas größerer Abstand tut dem Lautsprecher allerdings auch gut, der dies durch ein etwas transparenteres Klangbild quittiert. Aufstellungstechnisch ist mit der Spendor also vieles möglich – auch unter eher ungünstigen Raumbedingungen.

Beide Chassis sind bündig im Gehäuse verschraubt.

Sound der 20er

Die Aufstellung der Lautsprecher gestaltet sich folglich als ziemlich einfach: Hinstellen, anschließen, irgendwo mittig hinsetzen und genießen. Die erste Hörsession ist dann auch gleich anders als gewohnt. Wo viele andere Regallautsprecher ihr fehlendes Volumen durch einen aufgedickten Bass zu kompensieren versuchen, punktet die Spendor durch eine offensichtlich perfekte Abstimmung. Wer es richtig fett im Bass bevorzugt, wird einen Moment brauchen, um die Vorzüge der Classic 4/5 zu erkennen. Ich weiß wovon ich spreche, ich gehöre zu jenen Hörern, die auf fette, voluminöse Bässe stehen. Deshalb brauchte ich ein paar Minuten, um mich an die fehlende Übertreibung im Tieftonkeller zu gewöhnen. Dann aber werden mir die Ohren geöffnet und die mir bekannten Teststücke erklingen in ungeahnter Qualität. Was ich zunächst dabei kaum bemerke: Die in vielen anderen Lautsprechertests störenden Raummoden, gegen die ich oft mit lästigem Boxenrücken ankämpfe, sind hier kaum vorhanden.

Aufgrund ihrer geschlossenen Bauweise kann die Classic 4/5 auch wandnah platziert werden.

Unverfälscht

Dass die Spendor aufgrund ihrer kompakten Abmessungen nicht in tiefste Bassebenen vorstoßen kann, ist klar. Die Classic 4/5 versucht aber auch gar nichts aufzubauschen, sondern stellt den Tieftonbereich einfach nur richtig dar – und zwar mit genug Volumen und Tiefgang. Dabei ist der Bass nicht die Spur aufdringlich, sondern offensichtlich perfekt eingebunden. Das Ergebnis ist ein richtig schön sauberer, trockener und direkter Sound. Speziell im Grundton spielt die Classic 4/5 dabei extrem agil und munter auf. Die Abstimmung ist für meine Begriffe optimal gelungen. Die Darstellung gefällt mir unglaublich gut. Beispielsweise werden Stimmen fantastisch im Raum abgebildet, ohne in den Vordergrund geschoben zu werden. Viele andere, ähnlich dimensionierte Lautsprecher tendieren eher dazu alles in die Tiefe des Raums zu ziehen, speziell wenn Hall im Spiel ist. Die Spendor projiziert dagegen mehr nach vorn und in die Breite. Das schafft ein präsenteres Auftreten macht die Klangbühne realistischer.

Die Classic 4/5 bringt Struktur ins Klangbild

Eigentlich spielt es keine Rolle, was ich der Classic 4/5 zuspiele, sie beweist immer aufs Neue, dass sie allen Genres gewachsen ist. Besonders faszinierend gelingt ihr die Darstellung natürlicher Instrumente und Stimmen. Dazu aber gleich mehr, denn zunächst geht es mit „Selenium Forest“ von Plini weiter im Test. Das Stück beginnt mit einer weit entfernten, stilistisch leicht verzerrten Elektrogitarre im Intro. Kurz darauf erweitert sich der Raum nach vorn mit einer unverzerrten Gitarre, Schlagzeug und Synthesizern. Bereits hier beeindruckt mich, wie brillant die einzelnen Toms des Schlagzeugs im Raum aufgeteilt werden. Und da der Bass nicht die treibende Kraft der Lautsprecher darstellt, geht das Klanggewirk nicht im hämmernden Double-Bass-Feuerwerk des Schlagzeugers unter. Nochmal: Das heißt nicht, dass kein Bass zu hören wäre. Im Gegenteil, der Bass ist hier perfekt eingebettet, spielt nur etwas weniger im Vordergrund als bei deutlich größeren Lautsprechern.

Auch der Hochtöner stammt aus Spendor-Eigenentwiucklung und ist in der Classic 4/5 bei rund 4.200 Hertz angekoppelt.

Verteilte Rollen

Das wiederum trägt dazu bei, dass sich die Musik viel freier entfalten kann. Was mir dabei noch positiv auffällt: Die Classic 4/5 kitzelt feinste Nuancen aus der Musik, die man sonst gern mal überhört, bzw. die von vielen anderen Regallautsprechern erst gar nicht reproduziert werden. Noch eine Spur druckvoller wird der Auftritt im Bass, sobald der Verstärker leicht über Zimmerlautstärke heraus spielen darf. In „Invincible“ von Tool erhalten die Toms und die Bass-Drum jetzt knallharte Rückendeckung und klingen richtig satt. Dabei rücken sie aber nicht aus der Gesamtchoreografie heraus, sondern glänzen mit punktierten Akzenten. Der Hochtöner passt sich unterdessen perfekt in dieses Bild ein. Er reproduziert die knackigen High-Hat-Sounds, während er gleichzeitig die streichelnden Ridebecken reproduziert. Ganz nebenbei nimmt jedes Instrument dabei seine klare Position auf der breit aufgespannten Bühne ein.

Ärmel hochgekrempelt

Sehr schön zu hören ist das in „Space Cadet“ von Kyuss. Die Akustikgitarren erklingen gerade im Mitteltonbereich mit ordentlichem Volumen und werden sanft im Hochton begleitet. Die Stimme des Sängers ertönt gefühlvoll aus dem rechten Lautsprecher, während die Schellen im Hintergrund leicht angestimmt werden. Ich bin durchweg von der feinfühligen Abbildung der Classic 4/5 überzeugt, die jedes Instrument mit dem nötigen Respekt und der erforderlichen Klarheit abbildet. So muss das sein, das ist mal richtig gut! Der Wechsel zu „Buckethead“ von Whitewash zeigt dann, dass die Spendor aber auch so richtig die Ärmel hochkrempeln kann. Die satte Bass-Drum vereinigt sich mit dem weichen Bass, während die Snare-Drum mit ihrem fetzigen Sound den nötigen Kontrast bildet. Dass die Lautsprecher das Geschehen mehr in Richtung Zuhörer tragen, als in der Tiefe des Raumes zu verschwinden, verdeutlicht das anschließend angespielte „War Flower“ von Mayan Factor bereits im Intro wunderschön.

Egal ob mit oder ohne Gewebeabdeckung, die Spendor Classic 4/5 ist einfach ein Hingucker mit Charme.

Der unendliche Raum

Die beiden Gitarren werden direkt vor den Lautsprechern platziert, während die Elektrogitarre fast schon um den Hörer herum zu wandern scheint. Das wohl jedem Filmfan bekannte „After Dark“ von Tito & Tarantula aus „From Dusk Till Dawn“, beeindruckt mich anschließend gleichermaßen – mindestens. Den Classic 4/5 gelingt es auch hier einen unglaublich weitgefächerten Raum auszubreiten. Das Klangbild steht bereits mit den ersten Takten und versprüht seine wohlige Atmosphäre in meinem Hörraum. Was mir hier aber besonders gefällt, sind die die rhythmusbildenden und seidenweich schubbernden Rasseln, die den Takt angeben. Die Gitarren stehen jetzt ziemlich weit aussen, während die Perkussion sich mittig auf der Bühne austobt. Dahinter die Stimme Tito Larrivas, nicht aufdringlich aber doch präsent. Wer den Film auch nur einmal gesehen hat, hat bei dieser Performance sicher sofort die lasziv tanzende Salma Hayek vor Augen, die diesen Song zum Kult machte.

Druckvoll korrekt

Weiter geht es mit „Keep On Trippin‘“. In diesem eher jazzigen Stück von Manu Katché gewinnt man als Zuhörer fast den Eindruck, den Flügel eigenhändig zu spielen. Der Schlagzeuger streichelt sanft über sämtliche Becken, die ihm zur Verfügung stehen. Das Saxophon spielt leicht rauchig und leuchtet förmlich vor Brillanz. Etwas heftiger wird es dann im Mittelteil: Jetzt teilt der Schlagzeuger deutlich mehr aus und die Membranen der Classic 4/5 bekommen eine etwas härtere Gangart zu spüren. Davon zeigen sie sich allerdings wenig eingeschüchtert. Im Gegenteil, jetzt geben sie, was ihnen abverlangt wird. Dass dabei in den harten Rim-Shots keine Ghost-Note auf der Snare verloren geht, war nach den vorangegangenen Endrücken fast schon zu erwarten. Aber auch wenn es nicht so natürlich zugeht, wie in „Oi-1“ von Biosphere, wissen die Classic 4/5 zu gefallen. Das Intro verlangt ordentlich Druck im Bass, den die Spendors tatsächlich auch abliefern können.

Auch wenn der Tief-/Mitteltontreiber “nur” 140 Millimeter im Durchmesser misst, spielt die Spendor erstaunlich weit (und sauber) in den Bassbereich hinein.

Starke synthetische Sounds

Der Synthesizer saust mit seinem halligen Sound quer durch den Hörraum, die leicht schrillen Sounds aus dem Sequencer werden akkurat abgeliefert. Mit der Akustikversion von „I Don’t Care Anymore“ von Hellyeah erwähle ich dann das nächste Kaliber aus meiner Playlist. Nur wenn die Gitarren so richtig losfetzen und wenn die Stimme des Sängers von sanft kuschelnd in aufgeregtes Klagen wandert, stellt sich hier Gänsehaut ein. Exakt das passiert hier, wobei meiner Meinung nach selbst die von mir geschätzte Originalversion von Phil Collins in den Schatten gestellt wird. Die knackige Präsentation der leicht blechern abgestimmten Toms und der reißerischen Gitarren gelingt der Classic 4/5 hier in Perfektion. Wow, das ist mal eine Ansage und generell ein heißer Tipp für alle, die ihren Lautsprechern mal etwas tiefer auf den Grund gehen möchten.

Weite Bühne

Aber zurück zu den Spendors: Da ich einfach keinen Test ohne Yello und Fifi Rong abschließen kann, höre ich mir natürlich auch noch „Kiss The Cloud“ an. Das unglaublich tief angelegte Bassfundament gelingt den Classic 4/5 dabei aufgrund ihrer kompakten Abmessungen nicht zu reproduzieren. Das ist nicht schlimm, dafür wurden sie aber auch nicht konstruiert. Ihr Auftrag ist die möglichst originalgetreue Wiedergabe aller Frequenzen oberhalb von 55 Hertz. Und diese Aufgabe erfüllen sie offensichtlich auch. Zugleich kreieren meine Testgäste eine weit gefasste Bühne, die in der Raumdarstellung sogar weit hinter meinen Hörplatz zu reichen schient. Ich bin quasi umfüllt von der Musik, während Fifi Rongs Stimme offenbar keine Nuancen vermissen lässt. Ganz nebenbei bemerkt erklingen auch alle perkussiven Elemente, die Yello begleitend in den Raum stellt, satt und rund.

Rückseitig ist die Spendor mit Schraubklemmen in Single-Wire-Ausführung ausgestattet.

Fazit

Wer auf eine erstklassige musikalische Abbildung steht – die nicht nur die ersten zehn Minuten verzaubert – der ist bei der Classic 4/5 perfekt aufgehoben. Mit diesem Lautsprecher wird nämlich auch die längste Hörsession niemals anstrengend. Das liegt an der offenbar perfekten Abstimmung und dem Verzicht auf einen übertriebenen Bass, der zunächst vielleicht weniger Eindruck macht, nach einiger Zeit aber nur nervt. Das ist hier ausdrücklich nicht der Fall, die Classic 4/5 spielt einfach nur angenehm und richtig. Darüber hinaus lässt sich die Zwei-Wege-Konstruktion nahezu überall unterbringen und ist dank geschlossener Abstimmung auch noch hochflexibel in der Ausrichtung. Wer nicht auf den letzten Abstieg im Bass verzichten möchte, kann die Spendor gern um einen Subwoofer erweitern. Ich würde allerdings dazu raten, die Musik wenigstens für einige Stunden einfach mal so zu genießen, denn diese Lautsprecher locken ganz nebenbei auch noch unglaublich viele Details hervor.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Spendor
Classic 4/5
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:1.999,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Walnuss
- Kirsche
Vertrieb:B&T hifi vertrieb GmbH
+49 2104/175560
www.bt-vertrieb.de
Abmessungen (HBT):305 x 198 x 165 mm
Gewicht:5 kg / Stück
Bauart:Zwei-Wege, geschlossen
Impedanz:8 Ohm
Hochtöner:22 mm Kalotte (Seide)
Tief-/Mitteltöner:140 mm (Polypropylen)
Übertragungsbereich: 55 Hz -25 kHz
Wirkungsgrad:84 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:25 - 100 W
Lieferumfang:- Spendor Classic 4/5
- Abdeckungen
- Anleitung
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ magnetisch haftende Frontblende
+ verschiedene Farben
+ sehr schöne Hochtonauflösung
+ dynamischer Grundton
+ exzellente Abstimmung
+ große Schraubklemmen
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):95/94
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Hama DR1000DE – Digitalradio pur, kein Schnickschnack, keine Umwege

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Das Hama DR1000DE ist klein, kompakt, übersichtlich und tut exakt das, was man von ihm erwartet: Es gibt den gewünschten Radiosender wieder. Rauschfrei, supereinfach, selbsterklärend, ohne Schnörkel und in einer Empfangs- und Klangqualität, die man einem solch kompakten Tischradio kaum zutraut.

Klein, schwarz, stark: Am hama DR1000DE lenkt nichts vom Wesentlichen ab.

Zwischenzeitlich sah es mal so aus, als stünde die Spezies des Tischradios vor dem Aussterben. Inzwischen erfreuen sich die kleinen Empfangsspezialisten aber wieder gesteigerter Beliebtheit. Die Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar: Viele Menschen suchen nämlich nach einem einfachen, kompakten Gerät, mit dem sie einfach nur Radiohören können. Radiohören, ohne zuvor eine Netzwerkverbindung aufgebaut zu haben oder ohne sich durch mehrstufige Menüebenen kämpfen zu müssen. Während die meist weniger hübschen Kompaktlinge in früherer Zeit lediglich über einen UKW-Empfänger, eine kleine Verstärkereinheit und einen Mono-Lautsprecher verfügten, kommen sie heute in modernem Design und mit einer enormen Empfangsvielfalt daher. Dank DAB/DAB+ sind plötzlich nämlich nicht nur regionale Sender, sondern auch überregionale Stationen empfangbar – und zwar rauschfrei! Wenn das nicht ein guter Grund ist, sich ein solches Gerätchen für den Einsatz auf der Terrasse, in der Küche oder im Hobbykeller zuzulegen.

Die Menüsprache ist hier werksseitig deutsch.

Auf das Wesentliche reduziert

In einer Zeit, in der scheinbar jedes Produkt der Unterhaltungselektronik zusätzliche Funktionen mitbringen muss, geht Hama mit seinem DR1000DE einen anderen Weg. Hama möchte seinen Nutzern den digitalen Radiohörgenuss im FM und DAB-Standard verständlich, bedienfreundlich und schlicht nach Hause bringen. Und zwar nur den und sonst nichts! Auf überflüssige Funktionen, die man nicht benötigt aber trotzdem mitzahlen muss, wird hier vollständig verzichtet. Die reduzierte Nutzeroberfläche mit deutschsprachiger Menüführung soll es jedem Nutzer ermöglichen die digitale Radiowelt schnell und einfach genießen zu können. Einschalten und Radio hören, so einfach soll es sein. Das Versprechen ist groß. Ob dieses auch tatsächlich eingehalten werden kann, das schaue ich mir jetzt mal an.

Das DR1000DE ist kompakt genug, um quasi überall unterzukommen. Nur eine Steckdose sollte sich in der Nähe befinden.

Über Hama

Viele kennen die Marke Hama seit vielen Jahren. Vor allem dann, wenn man sich mit dem Thema Fotografie beschäftigt hat. In dieser Disziplin gehört Hama bis heute zu den Spezialisten für Fotozubehör. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1923. Und zwar von dem damals 18 Jahre alten Martin Hanke unter dem Namen „Hamaphot KG“. Somit erklärt sich auch woher der Name Hama stammt. Hanke konzentrierte sein Kerngeschäft zunächst vor allem auf die Herstellung von Laborgeräten und Aufnahmezubehör.
Sukzessive wurde das Produktportfolio dann über die Jahrzehnte strategisch auf weitere Bereiche der Unterhaltungselektronik ausgeweitet. In den inzwischen 97 Jahren seit Unternehmensgründung hat Hama dabei übrigens auch viele sympathische Slogans hervorgebracht: „Hat alles, macht alles“ lautete einer davon. Und das trifft so ziemlich genau das, was Hama ausmacht. Auf das DR1000DE trifft er allerdings ganz und garnicht zu. Das nämlich will ein echter Spezialist sein.

Komfortversprechen

Ein echter Spezialist mit jeder Menge Komfort. Das zumindest wird suggeriert, wenn man die Webinformationen zum DR1000DE aufruft. Hier präsentiert sich unser Testgast nämlich mit dem Untertitel „Das einfachste Radio“. Das nenn ich doch mal ein Statement. An diesem wird sich das in tiefschwarzer Ausführung gehaltene Hama-Digitalradio auch messen lassen müssen. Auf dem digitalen Markt tummeln sich schließlich viele Produkte, die sich damit rühmen in der Bedienung verständlich, selbsterklärend und intuitiv zu sein. Beschäftigt man sich dann genauer damit, fällt oft sogar technisch affinen Nutzern schwer zu verstehen, was sich die Ingenieure und Produktentwickler dabei gedacht haben.
Häufig ist die Menüführung in der Weltsprache Englisch und muss erst umgestellt werden. Bereits das kann zu einer kniffligen Herausforderung werden. Oder die großen Touchpads reagieren träge oder gar nicht. Letztlich tippt man gefrustet auf der Scheibe mit den bunten Symbolen herum, bevor man kurz darauf resigniert und schlussendlich aufgibt.

Sehr gut: Sämtliche Tasten am Gerät sind in deutscher Sprache gehalten. So wird die Bedienung quasi zu einem intuitiven Vorgang.

Auf das Wesentliche fokussiert

Das soll beim DR100DE anders sein! Mal sehen. Als ich das Radio aus seiner Verpackung entnehme, ist Mattschwarz ist die dominierende Farbe. Lediglich das frontseitig platzierte, spiegelnde 4-Zoll-TFT-Display (10,16 cm) und die verchromte Stabantenne unterbrechen bieten einen Kontrast. Letztere befindet sich auf der Rückseite und ermöglicht den terrestrischen und digitalen Radioempfang. Was sich allerdings sofort angenehm bemerkbar macht, ist die Wertigkeit des Radios. Das Gehäuse macht einen unglaublich stabilen Eindruck. Die hohe Güte der Behausung kenne ich schon von Hama, beispielsweise von den bereits getesteten Bluetooth-Lautsprechern der Gentleman-Serie, die durch ihre hochwertige Verarbeitung positiv auffielen. Um es salopp zu formulieren: Mich erinnert die Form- und Farbgebung ein bisschen an ein Brikett, mit dem damals die gute Wohnstube geheizt wurde. Genau dort stand meist auch das Radioempfangsgerät, dass man lediglich mit einem Knopfdruck einschaltete und dann umgehend den Klängen des Äthers lauschte.

Verbindungen übersichtlich

Exakt so funktioniert es heute aber auch beim Hama DR1000DE: Ich verbinde das Netzteil mit dem Stromeingang an der Rückseite, betätige den Ein-/Ausschalter und schon bin ich in der digitalen Radiowelt von heute, dem „Digitalen Audio Broadcasting“ (DAB+). Das war schonmal sehr einfach. Die weitere Nutzung gestaltet sich im Verlauf dann ebenso unkompliziert. Auch, weil sich die gesamte Menüführung, wie eingangs erwähnt, hier in deutscher Sprache darstellt. Sogar sämtliche Tasten sind in unserer Sprache beschriftet, was die Bedienung noch unkomplizierter und einfacher gestaltet. Das gibt es heutzutage nicht mehr so oft!
Hama spendiert seinem jüngsten Spross DR1000DE übrigens das neueste DAB-Empfangsteil. Hier macht das „+“ den Unterschied. Mit dem DAB+ Empfänger ist es u.a. möglich, programmbegleitende Zusatzinformationen in einer sogenannten „Slideshow“ im Display einzublenden. Auf dem dimmbaren, monochromen Schwarz/Weiß-Bildschirmchen leuchten in angenehmer Schriftgröße dazu alle benötigten Senderinformationen auf.

Über den großen Drehregler wird die Lautstärkejustage und die Navigation durch das übersichtliche Menü vorgenommen.

Kinderleichte Bedienung

Dazu gehören der Name des Senders, Informationen über die derzeitige Empfangsstärke (sehr gut, gut, genügend, schwach, kein Signal), das aktuelle Datum, die momentane Uhrzeit sowie Hinweise zum Titel, zum Interpreten oder der Sendung.
Sehr gut informiert begebe ich mich dann an die gezielte Suche nach einem Sender. Was liegt da näher, als den Taster „Suchen“ zu drücken? Sofort wird mir dieser Befehl mit dem Hinweis „Sendersuchlauf bitte warten“ im Display quittiert. Ist der Suchlauf beendet, drücke ich „Liste“. Nun öffnet sich eine Aufstellung der gefundenen Sender. Durch hoch-/runterdrehen des üppig dimensionierten, seitlich angebrachten Drehreglers navigiere ich dann einfach durch die Liste und suche meinen favorisierten Sender gezielt aus. Die Auswahl wird dann über einen einfachen Druck auf den Knopf bestätigt. Sehr positiv fällt mir bei diesem Vorgang auf, wie angenehm sich der Knopf drehen und drücken lässt. Das ist gerade bei Geräten dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.

In Erinnerung behalten

Als Rückfallebene ist im DR1000DE selbstverständlich der klassische FM-Empfänger inkludiert. Damit ist auch die Radiowiedergabe sichergestellt, sollte mal kein DAB+Signal zu Verfügung stehen.
Das Abspeichern seines Senders gestaltet sich dann ebenso unkompliziert wie das Speichern an einem guten alten Autoradio aus dem VW Käfer. Unter dem Display befinden sich vier Anwahltasten. Drücke ich eine dieser Tasten länger als fünf Sekunden, ist dieser Vorgang auch schon abgeschlossen und der aktuell gehörte Sender gespeichert. Ein Abtauchen in lästige Untermenüs oder Verschachtelungen ist hier zum Glück nicht nötig. Allerdings können auch nicht mehr als vier Favoriten abgelegt werden. Aber mal ganz ehrlich, wer hört in der Küche oder auf der Terrasse schon mehr als vier Lieblingsradiosender? Im normalen Wiedergabemodus fungiert das Drehrad dann übrigens ganz klassisch als Lautstärkebestimmer.

Die eigenen Favoritensender lassen schnell und unkompliziert auf die Stationstasten unter dem Display ablegen.

Das DR1000DE spielt kontrolliert

Erstaunlicherweise gelingt dem kleinen 5-Watt-MonoLautsprecher eine solide und stattliche Tonwiedergabe. Das ist der offensichtlich sehr guten Abstimmung und der Bauweise inklusive rückseitiger Bassreflexöffnung geschuldet. Dem DR1000DE gelingt es tatsächlich eine angenehme Zimmerlautstärke zu generieren – und zwar ohne nervig zu klingen oder zu verzerren. Ist einem nach höheren Pegeln, darf es auch gern etwas lauter werden. Ein Übersteuern oder Verzerren, wie man es von vielen anderen kompakten Tischradios kennt, wird hier werkseitig nicht zugelassen. Bei Volume 32 wird der Schlusspunkt gesetzt und bis genau dahin gibt der Lautsprecher auch klaglos wieder. Kein Krächzen, kein Scheppern, nichts wirkt aufdringlich oder unangenehm.
Während ich diese Zeilen schreibe, begleitet mich übrigens der Radiosender „Absolut Relax“. Hier ist nicht nur die Musikauswahl relaxed, auch die Tonwiedergabe ist sehr angenehm. Nichts knistert, keine atmosphärischen Störgeräusche sind wahrzunehmen. Stattdessen ist es die wohlgewählte Zimmerlautstärke des DR1000DE, die eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft.

Wirklich komfortabel

Ich rufe die Senderliste auf und wähle „Sunshine Live“. Jetzt nimmt der Bass Fahrt auf, zugleich wird von mir proportional die Lautstärke erhöht. Sofort kommt Partystimmung auf und ich beginne unweigerlich damit im Takt mitzuwippen. Kurz darauf wechsele über die Direktwahl-Taste wieder zu „Absolut Relax“ und kann mich wieder diesen Zeilen widmen.
Übrigens: Sollte die gebotene Lautstärke einmal nicht ausreichen, so besteht die Möglichkeit zusätzliche Aktiv-Lautsprecher über den rückwärtig verbauten „Line Out“ zu verbinden. Möchte man sein favorisiertes Radioprogramm hingegen über Kopfhörer genießen, so steht ein entsprechender Ausgang in 3,5-Millimeter-Ausführung zu Verfügung. Auf eine Weckfunktion sollte in einem Tischradio selbstverständlich nicht verzichtet werden. Im DR1000DE gestaltet sich auch diese als einfach und verständlich. Zunächst wird die Taste „Wecker“ gedrückt, dann die Weckzeit über den seitlichen Regler bestimmt und letztlich mit einem Druck bestätigt. Wahlweise kann man sich nun durch einen Weckton oder seinen Lieblings-Radiosender wecken lassen.

Anschlussseitig bietet das DR1000DE je einen Kopfhörerausgang und einen Line Out an.

Vielseitig

Hama führt an, dass das DR1000DE in erster Linie für ältere Nutzer oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität konzipiert wurde. Diese Zielgruppe trifft es punktgenau. Durch die reduzierte Tastenanzahl, den großen Lautstärkeregler und der deutschsprachigen Menüführung ist es tatsächlich exakt auf die Bedürfnisse dieser Nutzer zugeschnitten. Meiner Meinung nach empfiehlt sich das DR1000DE aber auch für andere Zielgruppen bzw. Einsatzszenarien: Jeder, der gern in der Laube, im Hobbykeller oder Garage bastelt und dabei auf musikalische Untermalung steht, wird dieses kleine DAB-Radio ebenso zu schätzen wissen. Es nimmt wenig Platz in Anspruch, ist robust und flexibel einsetzbar. Aufgrund seines schicken Designs passt das tiefschwarze Hama-Radio aber auch in das durchgestylte Schlafzimmer, in jede hippe Bürogemeinschaft oder in den trendigen Barbershop.

Das DR1000DE bietet gleich zwei Wecker an.

Fazit

Das DR1000DE von Hama liefert auf den Punkt genau. Wer einfach nur stilvoll Radiohören möchte, ganz ohne Umwege, ist hier richtig. Für rund 99 Euro offeriert Hama ein zeitloses Design, eine quasi selbsterklärende Menüführung, hohen Bedienkomfort und einen – gemessen an der Gehäusegröße – wirklich guten Klang. Was man nicht bekommt: Überflüssigen Schnickschnack, USB, Bluetooth, Streaming. Das ist in diesem Fall aber genauso gewollt und hier ein echter Mehrwert. Wer sich für das DR1000DE entscheidet, entscheidet sich bewusst und ausschließlich fürs Radiohören. Und das kann man mit diesem Gerät wirklich sehr gut!

Test & Text: Marc Rehrmann
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Hama
DR1000DE
Produktkategorie:Tischradio
Preis:um 99,00 Euro
Garantie:- 6 Monate Garantie
- 24 Monate Gewährleistung
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Hama, Monheim
Tel.: 09091 / 5020
www.hama.de
Abmessungen (HBT):130 x 225 x 140 mm
Gewicht:1,1 Kg
Anschlüsse:Eingänge:
- keine

Ausgänge:
- Kopfhörerausgang
- Line Out
Quellen:- DAB+
- FM
Lieferumfang:- DR1000DE
- Antenne
- Netzteil
- Anleitung
Pros und Contras:+ FM/DAB+ Tuner
+ sehr guter Empfang
+ kompaktes Gehäuse
+ sehr gute Verarbeitung
+ flexible Aufstellung
+ kinderleichte Bedienung
+ Tasten in deutscher Sprache beschriftet
+ integrierter Wecker

- keine Fernbedienung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Highlights des Monats: Unsere Regallautsprecher-Favoriten ab 200 Euro/Paar

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Wo früher fast immer große Drei- oder Vier-Wege-Standlautsprecher viel Platz beanspruchten, stehen heute zumeist Regallautsprecher. Das aus mehreren Gründen: Zum einen nehmen sie deutlich weniger Raum ein und sind flexibler. Ausserdem sehen sie meist auch besser aus und lassen sich optisch richtig gut in den Wohnraum integrieren. Zum anderen hat die Spezies der Kompakt- und Regallautsprecher auch klanglich ordentlich zugelegt. Sie spielen oft frei auf, sind meist richtig gut abgestimmt und bieten dazu in der Regel auch noch einen knackigen Grundton und ein solides Tieftonfundament.

Regal- und Kompaktlautsprecher werden immer beliebter. Wie haben hier unsere Highlight der letzten Monate zusammengestellt (Foto: pixabay.com/fernandozhiminaicela).

Wir hatten in den letzten Monaten einige von ihnen im Test und stellen unsere Highlights, nach Preisklasse gestaffelt, hier noch einmal vor:

Bis 200 Euro/Paar: Wharfedale D320

Die angenehm kleinen D320 wissen durch ihren optischen wie klanglichen Auftritt zu überzeugen. Trotz ihrer kompakten Größe packen sie auch in tieferen Passagen fest zu. Hier überzeugen sie durch Volumen und eine knallharte Abbildung. An ihre Grenzen kommt die D320 erst bei extralauter Partybeschallung, dafür ist die Box aber auch nicht konzipiert. Im Gegenzug überzeugt das Wharfedale-Duo durch einen griffigen Grundton, eine erstaunlich gute Raumabbildung, Impulskraft und Temperament. Für knapp 180 Euro erhält man ein sehr schön gearbeitetes Lautsprecher-Paar, das viel besser klingt und ausschaut, als man es für diesen Preis erwarten würde. Und eines, das auch anspruchsvolleren Musikfreunden große Freude bereiten wird.
Hier geht’s zum Test:

Die Wharfedale D320 sind sauber verarbeitet, zeitlos gestylt, solide ausgestattet und preislich hochattraktiv.

Bis 350 Euro/Paar: Saxx CS 130

Bringen wir es auf den Punkt: Saxx hat mit seinen CS 130 ganze Arbeit abgeliefert! Neben einem zeitlosen und extrem stilsicheren Design und der sehr sorgfältigen Verarbeitung der hochwertigen Komponenten, können diese Lautsprecher auch akustisch kräftig punkten. Sie können laut sein, ohne zu scheppern, verfügen über einen überaus klaren und kraftvollen Sound und leisten im Bassbereich mehr, als man in dieser Preisklasse erwarten kann. Selbstverständlich können Schallwandler im absoluten High-End-Segment in kleinen Details dem verwöhnten „Profi-Ohr“ noch ein bisschen mehr anbieten – betrachtet man aber den Stückpreis von durchaus erschwinglichen 169 Euro, so kann man von den CS 130 einfach nur begeistert sein.
Hier geht’s zum Test:

n unserem Test zeigten sich die CS 130 optisch wie klanglich von ihrer Schokoladenseite und erspielten sich das Prädikat: “Klare Empfehlung”!

Bis 400 Euro/Paar: Q Acoustics 3030i

Die 3030i ist ein gelungenes Upgrade im Regallautsprecher-Portfolio der 3000i-Serie. Mit ihr hat Q Acoustics einen ziemlich perfekten Kompromiss zwischen kompakten Regal- und klangstarken Standlautsprechern geschaffen. Obwohl nur unwesentlich größer als die 3020i, liefert die 3030i ein deutliches Plus an Volumen, Tiefgang und Leistungsfähigkeit. So wird sie dem Anspruch ihres Entwickler-Teams, das Live-Erlebnis der Musik zum Maßstab der Wiedergabe zu machen, vollauf gerecht. Tonal auf Langzeithörtauglichkeit ausgelegt, spielt sie kraftvoll und dynamisch auf. Zum Klang kommen Verarbeitung und Materialgüte: Auch in diesen Disziplinen zeigt die größte Regalbox aus dem 3000i-Portfolio keine Schwäche. Im Gegenteil, in der Unter-400-Euro-Klasse wird es schwierig, ein so gut verarbeitetes und so effektiv ausgestattetes Lautsprecher-Paar zu finden, das es auch klanglich mit der 3030i aufnehmen kann.
Hier geht’s zum Test:

Obwohl es sich bei der 3030i um den größten Regallautsprecher der Serie handelt, lässt er sich auch optisch schön in moderne Wohnumgebungen einbinden.

Bis 500 Euro/Paar: Nubert nuBox 325 Jubilee

Die nuBox 325 Jubilee ist in vielerlei Hinsicht perfekt gelungen. Sie lässt sich gut in den Wohnraum integrieren, hier setzt sie in ihren diversen Farbvarianten Akzente. Akustisch gelingt der fast schon kantigen Zwei-Wege-Box eine ebenso runde Darbietung mit hoher Agilität und jeder Menge Kraft. Nimmt man dann noch den niedrigen Preis hinzu, offeriert Nubert mit seinem kompakten nuBox-Sondermodell ein erfreulich erschwingliches Paar Regalboxen, das auch auf größeren Partys vor keinem Musikstil zurückschrecken muss. Hier spielt die 325er dann klanglich sogar eine Klasse höher als das Preisschild vermuten lässt.
Hier geht’s zum Test:

Aufgeräumte, zurückhaltende Optik. Selbst in der Ausführung mit Schallwand in Coral wirkt die nuBox 325 Jubilee nicht aufdringlich.

Bis 600 Euro/Paar: AperionAudio Novus B5

Die Aperion Audio Novus B5 sind ein tolles Angebot. Das Preis/Leistungsverhältnis ist wirklich toll. Für den aufgerufenen Paarpreis von 599 Euro bekommt man einen durchdachten, technisch einwandfreien und klanglich begeisternden Lautsprecher. Was die zumindest preislich als Einsteigerlautsprecher konzipierten Novus B5 leisten, ist weit mehr, als das Preisschild vermuten lässt. Wer einen richtig guten Allrounder sucht, ist hier sehr gut bedient und bekommt eine hohe Anfassqualität, feine Auflösung und eine sehr ansprechende Optik zum Vorzugspreis.
Uns hat die B5 jedenfalls soviel Spaß bereitet, dass ich regelrecht Lust darauf bekomme, herauszufinden, was die größeren Modelle so drauf haben.
Hier geht’s zum Test:

Die Aperion Audio Novus B5 ist exzellent verarbeitet, sehr schön gestylt und üppig ausgestattet.

Bis 700 Euro//Paar: Elac Uni-Fi BS U5

Mit seiner Uni-Fi BS U5 hat Elac eine richtig schöne Box kreiert, die in ihrem Preissegment sicherlich Maßstäbe setzt. Das Koax-Chassis gefällt durch seine hochpräzise Auflösung und glaubhafte Raumzeichnung. Das kleine aber wohlproportionierte Gehäuse sieht gut aus und glänzt durch Flexibilität in Sachen Positionierung. Klanglich kann sich dieser Regallautsprecher locker mit vielen deutlich größeren Mitbewerbern messen. Dank kompakter Abmessungen sollte sich sogar in der kleinsten Studentenwohnung ein Platz für die kleinen Elacs finden lassen.
Hier geht’s zum Test:

Der Koax-Lautsprecher in der Uni-Fi BS U5 arbeitet als eine Art von Ein-Punkt-Schallquelle.

Bis 1000 Euro/Paar: Magnat Signature 903

Die hohe Qualität von Magnat-Lautsprechern sollte eigentlich niemanden mehr überraschen. Die schicken Signature 903 übertreffen unsere Erwartungen allerdings erneut. Bereits die elegante, lackierte Oberfläche verdeutlich eindrucksvoll, dass wir es hier mit einer echten High-End-Box zu tun haben – obwohl sie preislich ab 999 Euro pro Paar durchaus noch im erschwinglichen Bereich liegen. Angesichts ihres hervorragenden Klangs und der exklusiven Verarbeitung ist der Preis kaum zu glauben. Keine Frage, wer bei einem entsprechenden Budget kleine oder mittelgroße Räume stilvoll beschallen möchte, kommt an der Signature 903 nicht vorbei.
Hier geht’s zum Test:

Die Magnat Signature 903 ist exzellent verarbeitet und üppig ausgestattet.

Bis 1200 Euro/Paar: Audio Physic Classic 3

Erfahrung ist bekanntlich Gold wert und die Classic 3 steht exemplarisch für diese Weisheit. Die bei Audio Physic über Jahrzehnte verfeinerte Lautsprecher-Entwicklung äußert sich hier in hochwertiger Ausstattung und exzellenter Verarbeitungsqualität. Die einzelnen Komponenten des schlanken Zwei-Wege-Schallwandlers sind optimal aufeinander abgestimmt, was ein perfekt harmonisches und ungemein plastisches Klangbild bewirkt. So real klingt eigentlich nur die Realität selbst – sie sieht dabei allerdings oft nicht einmal ansatzweise so vielversprechend aus.
Hier geht’s zum Test

Die Classic 3 ist in vier verschiedenen Farbvarianten zu haben, die mit einer schwarzen Frontblende kombiniert werden.

Bis 1600 Euro/Paar: KEF R3

Sie spielen hart und gleichzeitig warm und ausgesprochen harmonisch über den gesamten Frequenzbereich. Der Bass ist voluminös, selbst unter geringen Lautstärken ist noch ein ausreichendes Bassfundament vorhanden. Bei gehobener Lautstärke fetzt es dann so richtig. Dabei fügt sich alles passgenau zusammen, keine Frequenz drängt sich vorschnell nach vorn. Das Uni-Q-Chassis arbeitet wunderbar präzise, seziert alle Bestandteile messerscharf und positioniert sie auf einer breiten Bühne, die der Basstreiber mit dem notwendigen Fundament unterlegt. Musikliebhaber, die gerne auch mal etwas lauter hören, finden in der R3 einen kompakten Lautsprecher, der alle Genres bedienen kann.
Hier geht’s zum Test:

Die Verarbeitung der R3 ist schlichtweg hervorragend (Location: BoConcept, Düsseldorf).

Bis 2000 Euro/Paar: Spendor Classic 4/5

Wer auf eine erstklassige musikalische Abbildung steht – die nicht nur die ersten zehn Minuten verzaubert – der ist bei der Classic 4/5 perfekt aufgehoben. Mit diesem Lautsprecher wird nämlich auch die längste Hörsession niemals anstrengend. Das liegt an der offenbar perfekten Abstimmung und dem Verzicht auf einen übertriebenen Bass, der zunächst vielleicht weniger Eindruck macht, nach einiger Zeit aber nur nervt. Das ist hier ausdrücklich nicht der Fall, die Classic 4/5 spielt einfach nur angenehm und richtig. Darüber hinaus lässt sich die Zwei-Wege-Konstruktion nahezu überall unterbringen und ist dank geschlossener Abstimmung auch noch hochflexibel in der Ausrichtung. Wer nicht auf den letzten Abstieg im Bass verzichten möchte, kann die Spendor gern um einen Subwoofer erweitern. Ich würde allerdings dazu raten, die Musik wenigstens für einige Stunden einfach mal so zu genießen, denn diese Lautsprecher locken ganz nebenbei auch noch unglaublich viele Details hervor.
Hier geht’s zum Test:

Vintage-Look und modernste Technik: Mit der Classic 4/5 bringt Spendor zwei Welten zusammen.

Bis 2500 Euro/Paar: Inklang 13.2 AdvancedLine F.A.Z.-Edition

Die 13.2 AdvancedLine F.A.Z-Edition ist die kleinste Variante der drei neuen F.A.Z.-Editionsmodelle von Inklang. Statt auf Customizing setzen die Hamburger in der Sonderserie auf Maximierung. Bedeutet: In diesem Lautsprecher sitzt nur das Beste aus dem Inklang-Portfolio. Dass dieser Zwei-Wege-Schallwandler in verschiedenen Farbvarianten zu haben ist, ist aber weiterhin selbstverständlich. Die 13.2 AdvancedLine F.A.Z.-Edition ist ein Lautsprecher, der die sehr gute Verarbeitung und hochwertige Materialauswahl der AdvancedLine-Modelle aufnimmt, in Sachen Ausstattung und Klangqualität aber noch einen drauflegt. Das alles katapultiert diesen kompakten High-End-Lautsprecher zu den klanglich Besten seiner Preisklasse.
Hier geht’s zum Test:

Typisch Inklang: Auch in der 13.2 AdvancedLine F.A.Z.-Edition ist die Fase das Erkennungsmerkmal.

Über 4000 Euro/Paar: JBL L100 Classic

Das Retro-Design der L100 Classic polarisiert. Wer auf Retro-Design steht, der findet in der JBL einen imposanten Schallwandler, der aufgrund seiner schier unbändigen Spielfreude und Temperament sofort anmacht. Die L100 Classic steht optisch wie klanglich sofort im Mittelpunkt, neigt er aber niemals zur Übertreibung. Ein Feingeist oder Schönspieler ist sie nicht und sie macht beileibe auch nicht alles richtig. Aber sie macht Spaß! Wer nach einem spielfreudigen, agilen und über die Maßen leistungsfähigen Schallwandler sucht, der einen die Musik ins Blut übergehen lassen und einen so richtig ins Sofa drücken soll, der sollte sich diesen Lautsprecher unbedingt mal anhören.
Hier geht’s zum Test:

Mehr Retro geht kaum. optisch erinnert die L100 Classic an JBL-Meilensteine 4312 oder L100 Century.

Test & Text: Diverse
Fotos: Philipp Thielen, Simone Maier, Roman Maier

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All-in-One-Music Player Moon ACE – Audiophiles Ass

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All-in-One-Systeme lösen die herkömmliche HiFi-Anlage ab – selbst in audiophilen Kreisen, denn mittlerweile haben auch etliche Premium-Hersteller die modernen Musikzentralen im Portfolio. Moon bietet hier mit dem ACE einen Brückenbauer, der klassisches und aktuelles HiFi vereint: Er punktet mit analogen Eingänge inklusive Phono-Input und sämtlichen wichtigen digitalen Schnittstellen. Streaming geht dabei über Bluetooth aptX und in HiRes-Qualität via LAN und WLAN – dank eines DAC, der bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 wandelt. Eine eigene App übernimmt die komfortable Steuerung, und mit seinem 85 Watt leistenden Verstärker übernimmt der Moon ACE auch gleich noch die Amplifizierung. Diesen Alleskönner haben wir uns natürlich näher angeschaut.

Der Moon Ace vereint den modernen Look eines All-in-One-Players mit dem klassischen Format einer HiFi-Komponente.

Während andere Hersteller bei ihren All-in-One-Playern auch optisch eine Alternative zum Design klassischer HiFi-Komponenten suchen, knüpft Moon genau an diese Formgebung an und betont damit implizit die Kontinuität der Klangqualität. So würde der Moon ACE mit seine 90 mal 43 mal 37 Zentimetern genau zu jenem Geräte-Ensemble passen, die er als Alleskönner doch samt und sonders überflüssig macht. Bei der näheren Begutachtung fällt uns qualitativ die ausgezeichnete Verarbeitung des ACE auf, in punkto Design hingegen die glatte Front mit den zwei sanft geschwungenen Paneelen als Einfassung. Bei unserem Testmodell sind sie in Schwarz gehalten. In der Silber-Variante des ACE hingegen sorgen sie zusammen mit dem Stellrad für den optischen Kontrast des ansonsten durchweg in Schwarz auftretenden ACE. Eine Ausnahme bilden die stets in Silber ausgeführten Taster auf der wunderschön gebürsteten Alu-Front. Sie erlauben zusammen mit dem großen Stellrad die Nahbedienung des ACE – im Verbund mit dem Display.

Das ausgezeichnete OLED-Display liefert eine Vielfalt an Informationen in gestochen scharfer Qualität.

Erstklassiges OLED-Display, Features aus der Finessen-Abteilung

Beim ersten Ausprobieren springt direkt die ausgezeichnete Qualität des OLED-Display in Auge: Die Anzeige ist zwar nicht übermäßig groß, liefert ihre Infos aber in erstklassiger Schärfe und tollem Kontrast. Das ist prima, zumal die Informationsdichte durchaus hoch sein kann: So gibt uns das Display bei gestreamter Musik Auskunft über die aktuelle Lautstärke, das Tonformat des gerade laufenden Tracks, seine abgelaufene Zeit – und nennt uns sogar den Tracknamen, den Albumtitel und den Interpreten. Dazu kommt bei der Auswahl der Quelle eine sehr gut gemachte grafische Anzeige der Input-Art. Top! Beeindruckt sind wir auch von der ausgezeichneten Leichtgängigkeit und dem perfekten Gleichlauf des Drehgebers. Er agiert im Normalbetrieb als Lautstärkerad und erlaubt hier feinste Veränderungen in 0,5-Schritten – bei einer Spannbreite von Null bis 80 Dezibel. Ansonsten dient der massiv-metallene Knopf der Navigation durch die Auswahl des Menüs. Hier stoßen wir auf etliche Features, die aus der Finessen-Abteilung stammen. So lassen sich die Eingänge in ihrer Lautstärke angleichen, um Pegelsprünge beim Wechsel der Quelle zu verhindern. So können die Inputs nach eigenem Gusto umbenannt werden. Ebenso sind ungenutzte Eingänge ausblendbar, damit sie im Betrieb nicht unnötigerweise im Auswahlmenü auftauchen. Damit sind wir schon bei den Anschlussmöglichkeiten des Moon ACE.

Der perfekt gängige Drehgeber ermöglicht feinste Lautstärkeveränderungen und dient ebenso der Navigation durch die Menü-Auswahl. Mit dem links von ihm platzierten Phones-Ausgang ist der Ace auch für Kopfhörer-Freund attraktiv. Über den „MP In“ lässt sich auch schnelle ein Mediaplayer oder Smartphone anschießen.

Üppige Konnektivität: die analogen Anschlüsse …

Auf der Front geht es gleich los: Hier finden wir eine „Phones“-Buchse. Der ACE ermöglicht also auch den Musikgenuss über Kopfhörer. Der Anschluss ist dankenswerterweise als große Klinkenbuchse realisiert. Daneben sitzt eine Mini-Klinkenbuchse, sie dient dem kabelgebundenen Anschluss eines Mediaplayers oder Smartphones. Alle anderen Anschlüsse finden wir nun auf der Rückseite. Fahren wir mit der analogen Abteilung fort: Hier bietet der ACE einen Phono-Eingang samt Erdungsklemme. Er dient der Einbindung eines Plattenspieles, der mit einem Moving Magnet-System ausgestattet ist. Das ist das verbreitetste Abtastsystem, damit ist der ACE das Gros alle Vinylisten attraktiv. Für alle anderen analogen Zuspieler stehen zwei Line-Eingänge zur Verfügung. Beide Inputs können in einen „HT Bypass“-Modus versetzt werden. Dann wird die Lautstärkeregelung des ACE übergangen, falls man ihn im Verbund mit einem Receiver im Heimkino-Setup betreiben möchte. Dazu passend können wir über die nun folgenden „Output“-Buchsen des ACE einen Subwoofer anschließen, aber auch eine externe Endstufe, falls der ACE nur die Vorverstärkung übernehmen soll. Der Output unterliegt deshalb der Lautstärkeregelung des ACE.

Zu den analogen Eingängen zählt ein Phono-Eingang für MM- Plattenspieler. Damit ist der Ace auch für Vinylisten interessant.

… und die digitalen Schnittstellen

Nun zur Digitalsektion: Sie bietet alle wichtigen digitalen Audio-Schnittstellen. Hier entdecken wir gleich vier S/PDIF-Inputs. Die beiden optischen Eingänge akzeptieren PCM-Files bis 96 Kilohertz/24 Bit, über die beiden elektrischen Eingänge geht PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Seine volle HiRes-Fähigkeit spielt der ACE mit den nun folgenden Schnittstellen aus: dem USB-Port und dem Ethernet-Anschluss. Sie ermöglichen die Zuspielung von extrem hochauflösenden Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256. Nun sehen wir noch eine WiFi-Antenne – damit ist klar: Das Streaming geht auch ohne Kabel. Über WLAN erreichen den ACE HiRes-Files in der immer noch ausgezeichneten Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD64. Der ACE bietet mit Bluetooth aber noch einen weiteren kabelfreien Streaming-Weg. Für den guten Klang kommt dabei der Codec aptX zum Zuge, so ist der Blauzahn-Funk mit 48 Kilohertz/24-Bit möglich.

Die Digitalsektion punktet mit vier S/PDIF-Inputs, USB-Port, Ethernet-Anschluss für LAN und der WiFi-Antenne für WLAN, hinzu kommt noch die Bluetooth-Konnektivität.

Audiophiler Verstärker

Die aus dem Digitalen gewandelten Daten und die analog zugespielten Signale bedürfen nun natürlich noch der Verstärkung. Auch hier beweist der ACE seine klassisch-audiophile Verbundenheit. Beim Gros der All-in-One-Player kommt eine Class D-Endstufe zum Zuge, diese Technologie ermöglicht mit ihrer Effizienz den Einsatz von kleinen Schaltnetzteilen und begünstigt insgesamt kompaktere Maße der Komponenten. Moon hingegen spendiert dem ACE einen vollwertigen Class-AB-Verstärker. Dies ist nach wie vor die beliebteste Verstärkerschaltung, denn sie verbindet die Vorzüge der audiophilen Class A-Schaltung mit der Meriten der Class B-Schaltung: Verzerrungsarmut und guten Wirkungsgrad. Dafür verlangt sie aber ein konventionelles Netzteil mit Transformator – und hier gilt: Je größer die Stromversorgung dimensioniert ist, desto kräftiger kann der Verstärker agieren und desto mehr Leistungsreserven für Spitzenpegel hat er in petto. Beim Moon ACE steckt ein properer, satte 250 Voltampere liefernder Ringkerntrafo unter der Haube, der auch das hohe Gewicht des ACE von knapp elf Kilo erklärt. Dieses Netzteil verspricht üppige Power sowie ordentlich Headroom. Deshalb sollte man sich von der Leistungsangabe des ACE nicht täuschen lassen: Nominell liefert seine Verstärkersektion 85 Watt an Vier-Ohm-Lautsprechern, reell lassen derart gut versorgte Amps in punkto Kraft selten Wünsche offen. Das verstärkte Musiksignal stellt der ACE nun an seinem „Speaker Output“ zur Verfügung. Die vier Klemmen, die mit dem restlichen Qualitätsniveau des ACE nicht ganz mithalten, erlauben den Anschluss eines Lautsprecherpaars.

Der mitgelieferte System-Befehlsgeber ermöglicht die bequeme Fernbedienung der wichtigen Hauptfunktionen.

Bequeme Bedienung bis hin zum Multiroom-Betrieb

Die Bedienung des ACE geht über drei Wege: Das grundlegende Setup nimmt man direkt am Gerät vor. Über die Taster und den Drehgeber lässt sich der Ace auch fortan komplett bedienen. Alle wichtigen Alltagsfunktionen wie Quellenwahl, Lautstärke, Stummschaltung oder Balance kann man aber bequemer mit der mitgelieferten, einfachen Systemfernbedienung ausführen. Bei dafür geeigneten Bluetooth-Playern bietet der Ferngeber zudem die Funktionen Start/Stop und das Track-Skipping. Bei Musik, die dem ACE über sein Streaming-Modul MiND 2 zugespielt worden ist, klappen diese Funktionen auf jeden Fall. „MiND“ steht für „Moon Intelligent Network Device“. Dieses Modul ermöglicht dem ACE die Einbindung in das heimische Netzwerk, das kabellose und kabelgebundene Streaming der Musik, die alleinige Wiedergabe als Stand-Alone-Gerät oder die Multiroom-Beschallung im Verbund mit weiteren Moon-Komponenten.

Sobald es um die Musikzuspielung über das Netzwerk geht, wird „MiND“ aktiv: Das Streaming-Modul des ACE ermöglicht die kabellose und kabelgebundene Zuspielung und die Multiroom-Beschallung im Verbund mit anderen Komponenten.

Musikmanagement mit dem MiND Controller

Die Koordinierung und das Musikmanagement übernimmt dabei der Moon MiND Controller. Dies ist Moons selbstentwickelte App. Sie steht als iOS- und Android-Version in dem jeweils entsprechenden Store kostenfrei zum Download bereit. Mit dem MiND Controller behält man zum einen den Überblick über den eigenen Musikbestand auf dem heimischen Netzwerkspeicher. Zum anderen steht so das Angebot verschiedener Online-Musikdienste zur Verfügung. Eingebunden sind Deezer, HighRes Audio, Qobuz und Tidal. Je nach Form des kostenpflichtigen Abonnements ist auch hier das Streaming von HiRes-Files und MQA-Files möglich. Kostenfrei ist hingegen der Radioempfang: Über TuneIn kann man das weltweite Angebot der Internet-Radiostationen und Podcast-Produzenten aufrufen. Der MiND Controller ist übersichtlich gestaltet und leicht zu handhaben. Die App besitzt eine Suchfunktion und kann die Musik nach folgenden Kriterien selektieren: „Album“, „All Music“, „Artist“, „Artist Index“, „Artist/Album“, „Folder“, „Genre“, „Genre/Album, „Genre/Artist, „Playlist“ und „Rating“. Eine Filterung nach File-Qualitäten ist nicht möglich. Was uns richtig gut gefällt: Während die Musik läuft, kann man mit dem Fortschrittsbalken zu einem beliebigen Punkt des Tracks vor- oder zurückspringen. Das beherrschen einige andere Apps eben nicht. Natürlich lassen sich die Lieblingssongs auch als Favoriten markieren oder in eigenen Playlists unterbringen. Auch Songs vom iPhone, das Musik über iTunes abspielt, können über die App wiedergegeben werden. Wer es noch ausgereifter möchte, verwendet statt des MiND Controller das Musikmanagement-System roon samt dessen Bedienoberfläche. Der Moon ACE ist nämlich als „roon ready endpoint“ zertifiziert.

Die „MiND Controller“-App macht schon die Einrichtung leicht, ein kurzer „Guide“ zeigt vorab anschaulich, wie es geht (Bilde 1). In der „Library“ werden dann alle verfügbaren Server und die bereits vorinstallierten Online-Musikdienste angezeigt (Bild 2). Im Betrieb erweist sich die App als übersichtlich und intuitiv bedienbar (Bild 3).

Einrichtung

Weil der Moon ACE einen kraftvollen Verstärker besitzt, der beim Betrieb Wärme entwickelt, sollte man ihm zu allen Seiten ein wenig Platz gönnen, damit er über die Lüftungsschlitze des Gehäuses Luft ab- und zuführen kann. Nachdem wir über die Phono-Buchsen unseren Plattenspieler und per USB das Laptop angeschlossen haben, binden wir den ACE nun noch in unser heimisches Netzwerk ein. Für die Einrichtung schließen wir ihn per Ethernet-Kabel an das LAN an und startet dann den Moon Mind Controller. Die App findet augenblicklich den ACE, er taucht unter dem sperrigen Namen „MiND 2-501e2d25e354“ auf, weshalb wir ihn gleich in den Einstellungen auf „lite media ACE“ umtaufen. Nun geben wir in dem Menü „Einstellungen“ den Netzwerk-Namen und das Passwort ein. Diese Einstellungen speichern wir, dann folgen wir der Instruktion von Moon und schließen die App, schalten den ACE aus, entfernen das LAN-Kabel, schalten den ACE wieder ein und starten mit etwas Wartezeit die App erneut. Verwirrend ist, dass in der App mitunter ein weiteres, ominöses Phantom-Gerät mit dem Titel „Nicht konfiguriert ACE (ACEA86)“ angezeigt wird. Im Zweifel nimmt man die Einrichtung am ACE selbst vor. Dies ist wegen der Zeichenanwahl und -auswahl über das Stellrad und die Taster zwar etwas mühsamer, funktioniert aber sofort. Nun ist auch unser Laptop über das Netzwerk als Zuspieler einsetzbar – alternativ zum Anschluss über USB. Prima! Außerdem findet die App auch gleich unsere NAS und bietet uns unter „UPnP Medienserver“ die Files dieser Festplatte an. Alternativ können wir hier auch die bereits installierten Musikdienste aufrufen und uns anmelden – oder wir durchstöbern das Angebot an Internet-Radiostationen. Wir sind also auf vielen verschiedenen Kanälen startklar zum Musikhören.

Sehr gut: Der Fortschrittsbalken zeigt die vergangene und noch zu absolvierende Spielzeit des laufenden Tracks an, ermöglicht aber auch ein Vor- und Zurückspringen innerhalb des Musikstücks.

Der Moon ACE in der Praxis

Wir starten mit der Vinyl-Wiedergabe und legen Aimee Manns Album „Lost in Space“ in der Original Master Recording-Edition von Mobile Fidelity auf. Die LP beginnt mit der melancholischen Nummer „Humpty Dumpty“ – und wir erleben sofort eine stimmige und geräumige Bühne, auf der Miss Mann und ihre Mitstreiter musizieren: Hinten das Schlagzeug, davor Bass und Keyboards, weiter vorne die E-Gitarre und das Piano, in Front und damit direkt vor uns Aimee Mann. Später treten noch weitere Instrumente hinzu, doch das Wesentliche erfahren wir schon zu Anfang: Die Wiedergabe ist wunderbar organisch und entspannt, ohne jegliche Harschheit. So lehnen wir uns gleich ebenso entspannt in unser Sofa zurück, um die den Song zu genießen. Dabei ist der ACE kein Weichspüler, er agiert akkurat und mit flottem Timing. Gleich die einleitenden Drum-Schläge auf den Toms haben dadurch eine tolle Präsenz und erzielen die gebührende Aufmerksamkeit. Zudem zeigt uns der ACE alle Details: Da ist das leichte Rauschen des Gitarrenverstärkers, das immer dann zu hören ist, wenn Michael Lockwood bei seinem Slide Guitar-Spiel kleine Pausen einlegt. Und da ist vor allem der sanfte Gesang von Frau Mann, deren Räsonieren über die eigene Unzulänglichkeit wir mit allen Facetten hören, mit den sanften Atmern nach den einzelnen Gesangsphrasen, mit dem Wechsel von Entspanntheit und Intensität, gerade hin zum Zwischenteil. Hier beeindruckt uns nun der Bass: Der Viersaier war bereits vorher sonor, da haben wir schon andere sehr gute Verstärker gehört, die diesen Bass merklich dünner abbilden. Doch beim Zwischenteil liefert der ACE einen richtig satten Tiefton, den wir von diesem schlanken Verstärker so nicht erwartet hätten.

Mit der App wird das Smartphone beim Musikstreaming und Multiroom-Betrieb zur bequemen Fernbedienung.

Kraft und Dynamik

Die Fähigkeit zum fetten Fundament erfahren wir auch beim Wechsel von Vinyl zu WLAN: Wir streamen von unserer Festplatte „Kiss In The Blue“ von Yello, der Song entstammt dem 2009er-Album „Touch“. Das Schweizer Duo ist ja für sein perfekten Produktionen bekannt, und der ACE zeigt uns gleich mit den ersten Tönen eindrucksvoll, warum das so ist: Wir zucken erst mal zusammen, weil diese digitale Aufnahme ungemein knackig aus unseren Boxen schallt – und mit einem mehr als beachtlichen Pegel. Gut, wir haben schon bei Aimee Mann mit nicht geringer Lautstärke gehört, weil der ACE es klanglich so stressfrei möglich macht, der Level des WLAN ist aber höher. Das hätten wir natürlich vermeiden können, schließlich ermöglicht der ACE ja eine Pegelangleichung der Eingänge, um eben solche Unterschiede zu nivellieren. Das haben wir aber unterlassen – und so spüren wir nun in der Magengrube direkt ein Markenzeichen von Yello-Produktionen: den abgrundtiefen Synthi-Bass, gepaart mit einem fetten Puch der ebenfalls synthetischen Percussions. Der ACE stellt beides mit Wucht und Druck in unser Wohnzimmer O.k., unsere Audio Physic Temo 3i sind dafür auch die richtigen Lautsprecher, weil sie ordentlich austeilen können. Aber das bedarf dann halt eines kraftvollen Verstärkers. Hier beweist uns der ACE abermals, dass 85 Watt Leistung mehr als genügen, wenn das Netzteil dahinter genug Kapazität und Reserven besitzt. Wir sind übrigens gerade mal bei der Pegel-Einstellung 44, der ACE geht rauf bis 80.

Mit fünf Tastern ermöglicht der ACE auch die Nahbedienung der grundlegenden Funktionen – etwa die Quellenwahl. Das Display liefert dazu dazu auch optisch ansprechende Informationen.

Reinheit und Klangkultur

Neben der Kraft stellt der ACE seine Klangkultur unter Beweis. Ein weiteres Yello-Markenzeichen ist die ungemeine Räumlichkeit und Klarheit der Produktion: Schlagwerk, Melodien verschiedener Instrumente tauchen aus dem Nichts auf, wabern in einem künstlich-kunstvollen Raum, der uns durch einen superben Hall samt Mehrfach-Echo vorgegaukelt wird. Der ACE erhebt diese magische Illusion zur Zweit-Wirklichkeit: Mit geschlossenen Augen lässt man die Realität hinter sich und kann in den unendlichen Weiten des Yello-Kosmos eintauchen. Das gelingt auch, weil der ACE mit großer Klarheit im Klang und außerordentlicher Rauschfreiheit agiert. Diese Vorzüge wollen wir natürlich auch mit einem ausgesprochenen HiRes-File genießen. Wir spielen dafür mit unserem Laptop, auf dem die audiophile HiRes-Player-Software Audirvana installiert ist, per USB Musik von Antoni Vivaldi zu: das Largo des „Winter“ aus den „Vier Jahreszeiten“ in der ausgezeichneten Einspielung des Ensembles Brecon Baroque unter Rachel Podger, die uns in DSD256 vorliegt. Die Transparenz dieser Einspielung ist atemberaubend, diese Aufnahme erlaubt es, selbst einzelne Streicher aus dem Verbund der Geigen herauszuhören – samt ihrer minimalen Abweichungen bei der Intonation und beim Einsatz. Auch die Dynamik ist, im feinen einzelner Instrumente wie im großen Ganzen des Klangkörpers, exzellent. Das gibt die Aufnahme her, das wissen wir – und der ACE kann es, wie wir nun erfahren, audiophil liefern. So wird aus Vorfreude akuter Musikgenuss.

Der Moon Ace harmoniert insbesondere mit einem modernen Wohnambiente.

Fazit

Der Moon ACE ist als All-in-One-Music-Player ein medialer Brückenbauer: Er bietet die Vorzüge eines klassischen Stereo-Verstärkers und die Konnektivität einer modernen Musikzentrale. Der ACE verfügt über analoge Eingänge inklusive Phono-Input, vier S/PDIF-Inputs, USB-Port sowie HiRes-Streaming via LAN und WLAN, hinzu kommt Bluetooth mit dem Codec aptX. Sein HiRes-DAC ermöglicht die Wandlung hochauflösender Files bis DSD256 und PCM 384 Kilohertz/32 Bit. Für das bequeme Musikmanagement und den möglichen Multiroom-Betrieb präsentiert der ACE eine eigene App. Über sie können mit Deezer, HighResAudio, Qubuz und Tidal vier führende Online-Musikdienste eingebunden werden. Zudem sind über TuneIn die Internet-Radiostationen der gesamten Welt empfangbar. Statt der bei All-in-One-Geräten üblichen Class D-Verstärkertechnik agiert beim Moon ACE eine Class AB-Verstärkersektion samt kraftvollem Netzteil. Sie sorgt für Klangkultur und Kraft und liefert eine klare, dynamische und wunderbar dreidimensionale Wiedergabe. So erweist sich der Moon ACE als audiophiles Ass.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: sehr gut

96

96

97

200603.Moon ACE-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Moon
ACE
Produktkategorie:All-in-One-Player
Preis:3.500,00 Euro
Garantie:2 Jahre / 10 Jahre bei erfolgter Produktregistrierung
Ausführungen:- Schwarz
- Schwarz mit silbernem Drehgeber und silbernen Front-Applikationen
Vertrieb:Dynaudio Germany, Rosengarten
Telefon: +49 4108 41800
www.simaudio.com
Abmessungen:89 x 429 x 366 mm (ohne Antennen)
Gewicht:10,6 kg
Nennleistung:2 x 85 W / 4 Ω
2 x 50 W / 8 Ω
Eingänge (analog):1 x Phono MM (Cinch)
1 x MP (Klinke, 3,5 mm)
2 x Line (Cinch)
1 x SimLink für Kommunikation mit weiteren Moon-Komponenten (Klinke, 3,5 mm)
1 x IR In für Steuerung über einen externen Infarotempfänger (Klinke, 3,5 mm)
Eingänge (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 b/g/n)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth aptX
1 x USB-B
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out / Sub Out (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Lautsprecher
1 x SimLink für Kommunikation mit weiteren Moon-Komponenten (Klinke, 3,5 mm)
Ausgänge (digital):1 x RS 232 (bidirektionale Schnittstelle für Hausautomation oder zukünftige Software-Updates)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC, MQA, DSD (DoP), DxD
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
- LAN: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- WLAN: PCM 192 kHz/24bit, DSD64
- Bluetooth: PCM 48 kHz/24 bit
Unterstützte Streamingdienste:Deezer, HighResAudio, Qubuz, Tidal, TuneIn Radio, TunIn Podcasts
Lieferumfang:- Moon ACE
- Wi-Fi-Antenne
- Fernbedienung CRM-3
- 2 Batterien ( CR-2032)
- Schraubendreher (zum Öffnen des Batteriefachs der Fernbedienung)
- Netzkabel (1,5 m)
- SimLink-Kabel
- Ersatzsicherung
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Französisch)
- Kurzanleitungen
- Code für roon-Testabo (60 Tage gültig)
- Code für Tidal-Testabo (3 Monate gültig)
Pros und Kontras:+ exzellenter Klang
+ geschmeidiges Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ integrierter Vollverstärker
+ zahlreichen analoge Anschlüsse und digitale Schnittstellen
+ Phono-Eingang für MM-Plattenspieler
+ Kopfhörer-Ausgang
+ HiRes-DAC für HD-Files bis 384 kHz/32 bit und DSD256 (über USB und LAN)
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ Streaming per LAN, WLAN, Bluetooth
+ Multiroom-Fähigkeit
+ Fernbedienung und App für Musik-Management und Multiroom-Betrieb

- Qualität der Lautsprecherklemmen
- bei Einrichtung per App erscheint eine virtuelle zweite Komponente
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut

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Kopfhörer-Verstärker Cayin HA-6A – Glimmende Röhren für glänzenden Klang

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Cayin präsentiert mit dem HA-6A einen Kopfhörer-Verstärker, der voll und ganz auf die Magie der Röhre setzt und mit einer erstaunlichen Vielseitigkeit punktet: Ein dreistufiger Impedanzschalter ermöglicht den Anschluss aller Kopfhörer, Eingänge wie Ausgänge bietet er sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch – und klanglich erlaubt der Verstärker eine doppelte Abstimmung auf den eigenen Geschmack: einerseits durch die Umschaltung zwischen Trioden- und Ultralinear-Betrieb, andererseits durch die Entscheidung für die bevorzugte Endstufenröhre: lieber die zupackende KT88 oder doch die weichere EL34? Der Cayin HA-6A beherrscht beide – und wir haben den Amp in seiner ganzen Vielfalt getestet und gehört.

Wohliges Glimmen: Der Cayin HA-6A ist ein Kopfhörerverstärker in reiner Röhrenschaltung.

„Pass auf, der ist richtig schwer“ – der Hinweis der Kollegen kommt zurecht: Bei dem vor uns stehenden und gar nicht mal so großen Karton, in dem der Cayin HA-6A verpackt ist, hätten wir ein Gewicht von 20 Kilo nicht vermutet. Die zweite Überraschung gibt es beim Auspacken: Statt eines massigen Verstärker-Trumms steht schließlich ein schlank anmutender Amp vor uns, der mit einem überaus attraktiven Design aufwartet. Der Blickfang sind natürlich die Röhren: Zwei kleine Vorstufenröhren, zwei mittelgroße Gleichrichter-Tuben und zwei mächtige Endstufen-Glimmkolben sorgen im Betrieb für die faszinierende optische Erleuchtung und die akustische Amplifizierung. Die Röhren thronen auf der Decke des Verstärkers. Hinter ihnen sitzen die Übertrager, die die Hauptverantwortlichen für das stattliche Gewicht des HA-6A sind: links der stattliche Netztransformator, daran anschließend die beiden etwas kleineren Ausgangsübertrager für den linken und rechten Stereo-Kanal. Hier kommen hochwertige und selektierte Transformatoren zum Einsatz. Das ist gut so, denn die Übertrager gelten als die eigentlich qualitätsbestimmenden Bauteile eines Röhrenverstärkers. Sehen kann man davon nichts, denn alle drei Trafos sind unter die Haube gekommen. Die Abdeckungen dienen zum einen als Abschirmung, damit die elektromagnetischen Felder, die jeder Trafo beim Betrieb aufbaut, nicht die empfindlichen Röhren stören. Zum anderen runden die Abdeckungen die optische Erscheinung ab. Die Haubenseiten sind in dem gleichen wunderschönen Lack gehalten, mit dem das Gros des Gehäuses überzogen ist. Es ist ein dunkelblauer Hochglanzlack mit eingearbeiteten goldglänzenden Partikeln, je nach Lichteinfall gesellt sich zum Glanz ein feines Funkeln, was der Lackierung eine schöne Tiefe verleiht. Die Haubenbedeckungen sind hingegen zentimeterdicke Platten aus eloxiertem, gebürstetem und an den Rändern leicht gefastem Aluminium. Sie bilden damit das optische Pendant zu der vorgesetzten metallenen Front.

Der große Netztrafo und die beiden Ausgangsübertrager sind durch die Hauben gut geschirmt und attraktiv in den Verstärker integriert.

Vielseitigkeit und Flexibilität

Auf dieser massiven Front spielt sich nun das Bedienungsgeschehen ab. Es startet links mit dem An/Aus-Schalter. Auch er strahlt mit seiner Größe und seiner metallenen Ausführung eine angenehme Solidität aus. Wird er gedrückt und damit der HA-6A ans Stromnetz angeschlossen, hören wir auch das schöne Klacken von Relais – das ist immer ein gutes Zeichen, dass die Signalwege elektrisch sauber getrennt oder verbunden werden. Nun folgen die Ausgänge. An ihnen stellt der HA-6A sein Verstärkungswerk für einen angeschlossenen Kopfhörer bereit. Mit diesen drei Buchsen beweist der Amp schon seine Vielseitigkeit: Es gibt jeweils einen eigenen Ausgang für Kopfhörer mit unsymmetrischem dreipoligem Klinkenstecker, symmetrischem vierpoligem Mini-Klinkenstecker und symmetrischem vierpoligen XLR-Stecker. Mit einem kleinen Kippschalter, der über den Buchsen positioniert ist, wählt man den entsprechenden Ausgang aus. Damit werden zugleich die anderen Ausgänge stummgeschaltet. Auch hier ist im Betrieb wieder das Klacken von Relais zu hören.

Konnektiv und flexibel: Mit gleich drei Ausgängen ermöglicht der HA-6A den Anschluss von unsymmetrischen und symmetrischen Kopfhörern, mit dem Impedanz-Wahlschalter passt sich der Verstärker an alle gängigen Modelle und Typen an.

Großer Impedanzbereich für alle Fälle und Modelle

So vielfältig die Modellauswahl an Kopfhörern ist, so unterschiedlich ist ihre Impedanz. Dieser Widerstandswert hängt vom Wandlungsprinzip, von der Bauart und dem Anwendungszweck ab. So sind Kopfhörer für den mobilen Einsatz auf niedrige Impedanz getrimmt. Dadurch können sie mit einem leistungsschwächeren kleinen Zuspielern betrieben werden. Im professionellen und im High End-Bereich hingegen kommen hochohmige Modell zum Einsatz. Sie bieten einen feiner aufgelösten Klang, verlangen dem davor arbeitenden Verstärker aber auch deutlich mehr Leistung ab. Der HA-6A kann hier (mit Ausnahme der ganz speziellen Elektrostaten) das gesamte Spektrum bedienen. Er arbeitet in einem breiten Impedanzbereich, der von 6 Ohm bis 600 Ohm reicht. Dabei wird die Kopfhörerimpedanz zur stimmigen Anpassung in drei Bereiche unterteilt: L (Low) gilt für Kopfhörer von 6 bis 64 Ohm, M (Mid) für Typen zwischen 65 und 250 Ohm und H (High) für Modelle ab 251 bis 600 Ohm. Den passenden Impedanzbereich stellt man mit dem zweiten Kippschalter ein, den der HA-6A oberhalb der Ausgangsbuchsen bietet. Für jeden Bereich liefert der Verstärker eine andere Leistung. Diese Leistung differiert auch je nach Betriebsart der Röhren (zu diesem schönen Feature kommen wir im nächsten Abschnitt) und je nach gewähltem Ausgang: Die symmetrischen Buchsen werden mit etwas höher Leistung beliefert als der unsymmetrische Output. So oder so: Die Quittung erhält man prompt von den sich rechts anschließenden zwei VU-Metern: Sie geben mit ihrem Zeigerausschlag Auskunft über den aktuellen Pegel. Diese analogen, in warmem Orange beleuchteten und im Bullaugen-Design gehaltenen Anzeigen sind mit ihren sanft zuckenden Zeigern ein weiterer Hingucker. Sie runden die Erscheinung des HA-6A stilsicher ab. In Kontrast dazu steht die weiße LED-Beleuchtung, die den An/Aus-Schalter umgibt und beim rechts sitzenden Lautstärkeknopf als Strich den eingestellten Pegel markiert. Dieses Volumenstellrad besitzt eine angenehme Größe, es betont durch seine massive metallene Ausführung die Hochwertigkeit dieses Verstärkers und setzt durch die frontal eingelassene schwarze Scheibe einen weiteren optischen Akzent. Mit deutlich definierten Rastungen und mit dem dahinter sitzenden Präzisions-Potentiometer ermöglicht es in 24 Stufen die Lautstärkeveränderung der Musik. Die wiederum lässt sich über zwei verschiedene Eingänge auf der Rückseite des HA-6A zuspielen: Der Verstärker bietet über den üblichen unsymmetrischen Eingang hinaus nämlich auch einen symmetrischen Eingang. Das ist top – wie auch die Qualität dieser Buchsen. Durch einen frontseitigen Kippschalter wird der verwendete Eingang gewählt, und damit zugleich der andere Eingang stummgeschaltet – ja, genau, durch eine Relaisschaltung.

Die VU-Meter sind neben dem Röhren-Ensemble der Blickfang des HA-6A.

Wunschklang durch Wahl des der Betriebsart …

Wir haben auf der Front ein Bedienelement unterschlagen: Es ist ein kleiner Taster, der mit „TR“ und „UL“ beschriftet ist. Zwei darüber sitzende LED in grün und rot tragen dieselbe Beschriftung. Die Kürzel stehen für „Trioden-Modus“ und „Ultralinear-Modus“ – und die wiederum stehen für zwei Betriebsarten, mit denen man die Leistung, aber auch den Klangcharakter des Verstärkers verändern kann. Dafür werden die beiden großen Röhren in der Schaltung jeweils anders verwendet. Diese Röhren sind sogenannte Pentoden. Sie sind leistungsstark, haben einen hohen Verstärkungsfaktor und werden deshalb typischerweise in Endstufen verwendet. Der hohe Wirkungsgrad hat aber auch eine stärkere Verzerrung zu Folge. Die verhindert man, indem diese Röhren so einsetzt, als wären sie Trioden. Trioden-Röhren bieten zwar einen geringeren Verstärkungsfaktor und eine geringere Leistung, dafür verstärken sie sehr linear, also mit deutlich weniger Verzerrungen, was zu einem klareren Klang führt. Viele Klanggourmets favorisieren diesen Trioden-Modus der Pentoden-Röhre. Um nun ein Plus an Leistung ohne eine deutliche Zunahme an Verzerrungen zu erzielen, gibt es einen zweiten pfiffigen Schaltungs-Kniff: Man betreibt die Pentoden-Röhre im sogenannten „Ultralinear-Modus“. Das ergibt einen guten Kompromiss: Die Power nähert sich wieder dem echten Pentoden-Betrieb, so bietet der HA-6A in diesem Modus auch eine höhere Leistung an den Ausgängen. Der Klang hingegen geht in seiner Reinheit in Richtung Trioden-Modus. Cayin beschreibt den Klang des Trioden-Betriebs als weicher, obertonreicher, holografischer und empfiehlt ihn insbesondere für Musik mit Stimmen oder Streichern. Der kraftvollere, reservenreichere Ultralinear-Betrieb punktet dagegen mit mehr Druck und Kontrolle, er bietet sich somit für großformatige Ensembles und hochdynamische Musik an. Das Umschalten zwischen Trioden-Modus und Ultralinear-Betrieb gelingt am HA-6A mit einem Tasterdruck. Der Verstärker merkt sich übrigens die aktuell verwendete Einstellung. So ist man auch bei der nächsten Hörsession automatisch im gleichen Betriebsmodus.

Mit dem TR/UL-Taster wechselt man vom Trioden-Modus in den Ultralinear-Betrieb. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers verändern.

… und Wunschklang durch Röhrentausch

Der HA-6A bietet aber noch eine zweite Veränderungsmöglichkeit des Klangcharakters. Im Lieferzustand ist der Verstärker mit Endstufenröhren des Typs KT 88 bestückt. Ihre Klangcharakteristik ist eher zupackend-straff. Doch es gibt noch etliche andere Leistungspentoden. Röhrenfreunde tauschen sich da in entsprechenden Foren rege aus. Häufig wird als Alternative die ebenfalls sehr beliebte EL34 genannt. Sie ist für ihren warm-entspannten Klang bekannt. Der HA-6A ermöglicht es nun, die Vorzüge beider Klangcharakteristika kennenzulernen. Auf der Rückseite besitzt er einen Schiebeschalter, mit dem man von KT88 auf EL34 umschalten kann, im Zubehör befindet sich, wunderschön und wertig verpackt in einer kleinen Holzkiste, ein entsprechendes Paar EL34 für den Austausch. Prima! Es ist sogar noch mehr drin: Der Verstärker besitzt eine Auto-Bias-Funktion. Das heißt: Er leistet selbsttätig eine Optimierung des Arbeitspunktes, damit die Röhren jedes Kanals eine identische Performanz liefern. Trotzdem sind die Röhren, die mitgeliefert werden, bereits paarweise selektiert, also getestet und dann nach gleichen Leistungsdaten zusammengestellt. Dieses sogenannte „Matching“ sorgt per se für gleiche Arbeitsbedingungen jeder Verstärkerseite. Jetzt kommt der „Da ist mehr drin“-Clou: Diese Auto-Bias-Funktion erlaubt auch den Einsatz anderer Röhrentypen, sofern sie vergleichbare Leistungswerte haben. Das gilt auch für die Vorstufe. Die Bedienungsanleitung nennt hier mögliche Austauschtypen, bei einem beabsichtigten Röhrentausch empfiehlt es sich aber trotzdem, vorher den Vertrieb zu konsultieren. Thomas Deyerling und sein Team helfen hier gern mit ihren Erfahrungen weiter.

Im Auslieferungszustand ist der HA-6A mit den Endstufenröhren des Typs KT88 bestückt. Hier kommt eine Neuauflage der legendären Genalex Gold Lion zum Zuge.

Durch und durch Röhre: die Schaltung und ihre Glimmkolben

Bei den Röhren kommen bestens beleumundete Marken und Modelle zum Zuge. Die beiden KT88 sind Neuauflagen der Genalex Gold Lion. Sie besitzen in Röhrenkreisen einen geradezu legendären Ruf, mit ihnen sind Klassiker wie der McIntosh MC275 oder der Dynaco Mark III bestückt. Der Hersteller Marconi-Osram stoppte die Genalex-Röhrenproduktion in den 1980ern, seither sind Originale gesucht und teuer. Der russische Hersteller Sovtek macht diese Edel-Röhre nun wieder verfügbar. Sovtek gehört zur New Sensor Corporation – wie auch Electro-Harmonix. Von dieser ebenfalls hochangesehenen Marke stammen die alternativen Endstufenröhren EL34, aber auch die beiden in der Vorstufe eingesetzten 12AU7. Diese Trioden dienen der Spannungsverstärkung des Signals und werden wegen ihrer geringen Geräuschentwicklung gerne in Audio-Vorstufen eingesetzt. Nun bietet der HA-6A auf seinem Deck noch zwei weitere Röhren vom Typ RCA 22DE4 an. Sie sind als Gleichrichter-Röhren bekannt – und diese Aufgabe übernehmen sie auch beim HA-6A. Die Spannungsgleichrichtung über Röhren kommt nur bei Class-A-Verstärkern infrage, hier ist sie unter Audioliebhabern aber gerne gesehen. Sie ermöglicht ein schonendes „Anfahren“ des Amps, sämtliche Röhren der Schaltung erreichen quasi im Gleichschritt die Betriebswärme. Der HA-6A arbeitet also durch und durch mit Röhren. Die RCA 22DE4 sind sogenanntes „NOS, das Kürzel steht für „New Old Stock“ und bedeutet „neu aus altem Lagerbestand“. Bei solchen Röhren handelt es sich oft um Exemplare aus militärischen Beständen, die wegen ihres besonderen Qualitätsstandards begehrt sind. Gleichrichter-Röhren benötigen eine eigene Heizwicklung vom Netztransformator. Deshalb ist der im HA-6A verbaute Trafo größer, teurer und schwerer. Die Stromversorgung ist mehrteilig aufgebaut, das Power-Management soll Störungen durch den Ripple-Effekt vermeiden, also durch Welligkeiten im Strom, die für Härten im Klang einbrocken können. Cayin hat hier also einigen Aufwand betrieben. Das gilt auch für die Verdrahtung der Audioschaltung, die komplette in Handarbeit vorgenommen wird – mit silberbeschichteten Kabeln, die für eine gute Abschirmung des Signals bürgen. Soweit das Innenleben des HA-6A – nähern wir uns nun endlich der Praxis.

Das komplette Röhrenensemble: Zu den hinten positionierten großen KT88 der Endstufe gesellen sich zwei 12AU7 für die Vorstufe und zwei 22DE4 für die Gleichrichtung.

Aufstellung und Einrichtung

Weil Röhren im Betrieb Wärme erzeugen, muss der HA-6A an seinem Aufstellungsort genug Platz haben, um seine Wärme abführen zu können. Das Röhrengitter sollte dabei zum eigenen Schutz aufgesteckt bleiben. Weil Röhren und auch die mechanisch massiven Übertrager empfindliche Bauteile sind, verkabeln wir vor dem Anschalten den Verstärker komplett. Dabei ist zur Vermeidung von Brummeinstreuungen ein Qualitätskabel Pflicht, der HA-6A dankt ebenfalls die Verwendung eines höherwertigen Netzkabels. Auch die Verlegung des Audiokabels fern von Stromstrippen erweist sich als vorteilhaft. Ebenfalls vor dem Anschalten bringen wir die Kippschalter für die Ein- und Ausgänge in die zutreffende Position. Wir spielen von unserem CD-Player unsymmetrisch über Cinch zu, bei „Source“ kommt der Schalter also in die Position „RCA“. Als Kopfhörer schließen wir als erstes den Ultrasone 5 unlimited an, dessen Kabel mit einem Klinkenstecker konfektioniert ist. Also kommt der Ausgangswahlschalter in die Stellung „STD“, was für „Standard“ steht. Wegen seiner Impedanz von 32 Ohm stellen wir den Widerstands-Wahlschalter am Verstärker auf „Low“. Jetzt erst schalten wir den HA-6A ein und hören das schöne Klacken der Relais, die die Ausgänge beim Startvorgang erst einmal samt und sonders stummschalten. Zugleich blinkt der Markierungsstrich, der im Volume-Regler eingelassen ist. Dies zeigt uns an, dass die Softstart-Funktion einen sanften Betriebsbeginn beschert: Die Röhren bekommen Zeit, um sich langsam aufzuheizen. Dieser Softstart schont die Röhren und erhöht so ihre Betriebsstundenzahl. Nach knapp einer Minute leuchtet die LED am Lautstärkerad konstant – der HA-6A ist startklar.

Auch eingangsseitig ist der Verstärker bestens ausgerüstet: Er ermöglicht die Zuspielung sowohl symmetrisch per XLR als auch unsymmetrisch via Cinch.

So klingt der Cayin HA-6A

Als erstes legen wir herrliche Kammermusik auf: Das gefragte Schumann Quartett spielt Ludwig van Beethovens Streichquartett G-Dur op. 18,2. Die Interpretation wie auch die SACD-Qualität der Aufnahme sind ausgezeichnet – und mit dem HA-6A ein echter Genuss. Den ersten Satz „Allegro“ hören wir erst mal im Trioden-Modus, und sofort fallen die sehr gute räumliche Staffelung und die Offenheit auf, die der Verstärker liefert. Ein kurzer Abstecher zu einem Spitzenklasse-Vollverstärker mit Kopfhörer-Anschluss zeigt uns gleich den Qualitäts-Unterschied. Also: Schnell zurück zum HA-6A. Seine Wiedergabe erlaubt die genaue Nachverfolgung genau jenes „Gesprächs unter vier vernünftigen Leuten“, als das Goethe das Streichquartett einst charkterisierte. Die miteinander verwobenen Passagen, die musikalischen Für- und Gegenargumente – all das hören wir mit einer wunderbaren Klarheit, Präzision und Präsenz. Wir wechseln nun mal den Kopfhörer: Statt des Ultrasone 5 unlimited kommt jetzt der Focal Utopia Beryllium zum Zuge. Wir staunen nicht schlecht: Dieser Kopfhörer beschert uns eine noch bessere Auflösung. Das heißt zugleich: Erst jetzt schöpfen wir das Klangpotenzial des HA-6A richtig aus. So sind nun auch die feindynamischen Abstufungen, mit denen das Schumann Quartett diesen Satz gestaltet, merklich differenzierter.

Der HA-6A kann auch mit anderen Endstufenröhren als der KT88 betrieben werden. Cayin liefert dafür als Alternative ein Paar der EL34, bestens aufbewahrt in einer schicken Holzkiste.

Schmelz und Dynamik

Zugleich fällt uns an der Wiedergabe die Sonorität auf. Das Allegro ist für Beethoven unerwartet zart-lyrisch, man merkt dem Frühwerk deutlich den Einfluss von Josef Haydn an. Den zarten Schmelz, der den Noten innewohnt, hat das Schumann Quartett bravourös und innig musiziert – und dieser schöne Schmelz wird im Trioden-Modus so auch transportiert. Der Ton hat eine wunderbare Fülle und Wärme. Wechseln wir nun mal in den Ultralinear-Betrieb. Hier erleben wir sofort, dass mehr Leistung zur Verfügung steht, die Wiedergabe ist gleich vernehmlich lauter. Wir gleichen deshalb mit dem Pegelsteller die Lautstärke an – und trotzdem erleben wir einen anderen Klangcharakter: Der Schmelz ist etwas geringer, der Klang ist ein wenig kühler, dafür haben die Streicher schlicht mehr Schneid. Die Wiedergabe wirkt agiler, aber auch analytischer. So sind die Feinheiten noch besser herauszuhören – seien es Phrasierungen, seien es Strich-Varianten, seien es kleinste Spielgeräusche. Wie sind die Unterschiede bei einem großformatigen Klangkörper? Dafür legen wir George Gershwins Klavierkonzert auf, Kirill Gerstein spielt es mit dem St. Louis Symphony Orchestra in der Powell Hall von St. Louis. Die herausragende Aufnahme zeigt so richtig den perkussiven Charakter des finalen „Allegro Agitato“: Es ist ein rasanter Satz, mit mächtigen Pauken und Trompeten, mit jagenden Streicherpassagen, pegelstarken Tutti-Schlägen des gesamten Orchesters, und selbst das Klavier wirkt über weite Strecken eher wie ein Schlaginstrument. Dieser packende Satz macht im Ultralinear-Betrieb des HA-6A deutlich mehr Spaß, die Power und das Plus an Reserven zeigen sich in einer größeren Spritzigkeit und einer potenteren Dynamik – gerade, wenn es mal deftiger zur Sache geht.

Zur Anpassung an den eingesetzten Endstufen-Röhrentyp besitzt der HA-6A auf der Rückseite einen Schiebeschalter.

Vokale Verführung

Wie sieht es nun bei Musik mit Gesang aus? Wir testen es mithilfe der norwegischen Sängerin Kari Bremnes und dem Song „Kanskje“ von ihrem aktuellen Album „Det Vi Har“. Bremnes bietet hier poetischen Elektro-Pop mit Folk-Anleihen. Der Song ist für seine exzellente Produktion bekannt, schon die kurze instrumentale Einleitung entführt uns in andere Sphären: Durch die vorzügliche Wiedergabe mit dem HA-6A und dem Focal Beryllium erfahren wir eine atemberaubende Offenheit, Transparenz und Tiefe. Doch gerade der Gesang ist es, der uns fasziniert: Kari Bremnes besitzt von Natur aus eine wunderbar klare und betörende Stimme, doch in dieser Wiedergabe hat sie eine besondere Anziehungskraft. Wir verstehen zwar kein Wort, weil Bremnes in ihrer Muttersprache singt, doch der verführerische Klang der Silben, die von ihren Lippen perlen, genügt, um uns schwelgend und mit geschlossenen Augen diese vokale Verführung genießen zu lassen. Mit dem Umschalten in den Ultralinear-Modus gibt sich Frau Bremnes etwas kühler und distanzierter. Dafür werden wir instrumental von einem Tiefbass entschädigt, dessen Morsecode-artiges Motiv jetzt fetter, knackiger und härter als im Trioden-Modus ist. Da fällt die Wahl echt schwer. Wir entziehen uns der Entscheidung durch einen Röhrenwechsel: Statt der KT88 setzen wir nun, nachdem der Verstärker ausgeschaltet und abgekühlt ist, die EL34 als Endstufen-Pentoden ein und stellen entsprechend den Wahlschalter auf der Rückseite um. Im Trioden-Modus hat die Musik nun die größte Geschmeidigkeit und Stimmigkeit – sowohl bei Kari Bremnes Gesangals auch beim orchestralen Gershwin und beim kammermusikalischen Beethoven. Der Unterschied zum Ultralinear-Betrieb ist mit der EL34 nicht mehr derartig ausgeprägt. Mit der zupackenderen KT88 ist die Straffheit und Stringenz größer. Wir haben die Qual der Wahl … Letztendlich müssen wir uns aber gar nicht entscheiden. Durch den ziemlich zügigen Röhren-Wechsel und den prompten Betriebsmodus-Umschalter können wir den Wunsch-Klang, je nach Musik, Vorliebe oder momentaner Stimmung, schnell erreichen.

Der Cayin HA-6A fügt sich mit seinem attraktiven Design in so gut wie jedes Wohnambiente ein.

Fazit

Der Cayin HA-6A erweist sich als exzellenter Kopfhörer-Verstärker, der komplett in Röhrentechnik realisiert ist und mit einer tollen Vielseitigkeit trumpft. Durch die dreistufige Impedanzschaltung können Kopfhörer zwischen 6 und 600 Ohm angeschlossen werden – also so gut wie alle Modelle auf dem Markt. Dafür stehen sowohl ein unsymmetrischer als auch zwei symmetrischen Ausgänge zur Verfügung. Auch eingangsseitig ermöglicht der HA-6A die symmetrische und unsymmetrische Zuspielung. Mit der Umschaltung zwischen Trioden-Modus und Ultralinear-Betrieb erlaubt der HA-6A ebenso wie mit der Wechselmöglichkeit der Endstufenröhren die Abstimmung auf den eigenen Geschmack oder die Anforderung der Musik: So liefert der HA-6A den sanften Schmelz für Streicher uns Stimmen, aber auch den straffen Klang für hochdynamische Orchestermusik oder andere großformatige Besetzungen. Konstanten des Klangs sind dabei die ausgezeichnete Transparenz und wunderbare Räumlichkeit und Tiefe der Abbildung. Zusammen mit der attraktiven Röhren-Optik und dem gelungenen Design ist der Cayin HA-6A ein Fest für Augen und Ohren.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

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200605.Cayin-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Cayin
HA-6A
Produktkategorie:Kopfhörerverstärker
Preise:3.600,00 Euro
Garantie:3 Jahre (nach Registrierung)
Ausführung:- Front/Übertragerabdeckungen: Aluminium
- Gehäuse: Dunkelblau-Metallic
Vertrieb:Cayin Audio Distribution GmbH, Glashütten-Schlossborn
Tel.: +49 6174 9554412
www.cayin.de
Abmessungen (HBT):197 x 360 x 322 mm
Gewicht:19,5 kg
Eingänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Kopfhörer symmetrisch (XLR, 4-polig)
1 x Kopfhörer symmetrisch (Miniklinke, 4,4 mm)
1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm)
Wählbare Kopfhörerimpedanzen:- L (Low): 6 - 64 Ω,
- M (Mid): 65 - 250 Ω
- H (High): 251 - 600 Ω
Röhren:- Gleichrichtung: 2 x RCA 22DE4
- Vorstufe: 2 x Electro-Harmonix 12AU7 EH
- Endstufe: 2 x Genalex Gold Lion KT88 bzw. 2 x Electro-Harmonix EL34EH
Ausgangsleistung KT88:Kopfhörer unsymmetrisch:
- Trioden-Modus: 2 x 0,8 W (L), 2 x 1,6 W (M), 2 x 2,5 W (H)
- Utralinear-Modus: 2 x 1,2 W (L); 2 x 2,2 W (M), 2 x 3,6 W (H)

Kopfhörer symmetrisch:
- Trioden-Modus: 2 x 1,2 W (L), 2 x 2,0 W (M), 2 x 3,2 W (H)
- Utralinear-Modus: 2 x 1,9 W (L); 2 x 3,0 W (M), 2 x 4.5 W (H)
Ausgangsleistung EL34:Kopfhörer unsymmetrisch:
- Trioden-Modus: 2 x 0,75 W (L), 2 x 1,4 W (M), 2 x 2,2 W (H)
- Utralinear-Modus: 2 x 1,0 W (L); 2 x 2,0 W (M), 2 x 3,3 W (H)

Kopfhörer symmetrisch:
- Trioden-Modus: 2 x 1,0 W (L), 2 x 1,8 W (M), 2 x 2,9 W (H)
- Utralinear-Modus: 2 x 1,6 W (L); 2 x 2,8 W (M), 2 x 4,2 W (H)
Frequenzgang:10 Hz - 26 kHz (-3dB) (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Cayin HA-6A
- Gitterkorb (aufsteckbar)
- Netzkabel
- 2 alternative EL 34-Endstufenröhren
- Holzkiste für Röhrenaufbewahrung
- 2 Ersatzsicherungen
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung (Englisch)
- Garantiekarte
Pros und Kontras:+ ausgezeichnete Klangqualität
+ symmetrische und unsymmetrische Eingänge
+ symmetrische und unsymmetrische Ausgänge
+ Umschalter zur Anpassung an hoch- und niederohmige Kopfhörer von 8 Ω bis 600 Ω
+ Umschalter für Betrieb im Trioden -oder Ultralinear-Modus
+ Umschalter für Betrieb mit KT88- oder EL34-Endstufenröhren
+ alternative EL34-Röhren im Lieferumfang
+ Softstart-Funktion zur Röhrenschonung
+ VU-Meter zur Pegelkontrolle
+ automatische Bias-Funktion erlaubt Einsatz der gängigsten Endstufenröhren-Typen
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung

- reagiert sensibel auf Qualität der verwendeten Signal- und Netzkabel
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut

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ViewSonic M2 – Mobiler Full-HD-Projektor mit Autofokus und LED-Lampentechnik

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Beim ViewSonic M2 handelt es sich um einen smarten Full-HD-Projektor für unterwegs. Er ist superschick gestylt, kompakt und nimmt sogar Bildsignale vom Smartphone entgegen. Praktischer geht’s kaum! Dazu gibt es mit dem Autofokus noch ein weiteres Feature, das mich förmlich umgehauen hat, weil es so etwas Hilfreiches in kaum einem anderen Projektor gibt.

Der ViewSonic M2 ist ein tellergroßer LED-Projektor mit sattem Soundsystem.
Foto: Michael B. Rehders

Normalität kehrt ein: Die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie werden schrittweise wieder aufgehoben. Mittlerweile öffnen immer mehr Restaurants, Cafés und Bars. Großveranstaltungen sind sind jedoch noch bis Ende Oktober untersagt – mindestens. eSport-Events, Konzerte und Fußball-Bundesliga finden vorerst ohne Publikum statt. Wer sich aber echte Stadion-Atmosphäre nach Hause holen möchte, dem geling dies beispielsweise mit einem kleinen und leistungsstarken Projektor. Auf der Großbildwand im Wohnzimmer, bei Freunden und sogar am Abend im Garten können all diese liebgewonnenen Dinge erlebt werden – wenn man das richtige Gerät sein Eigen nennt. Wer obendrein noch Filme vom Smartphone, Tablet oder Blu-ray-Player schauen möchte, sollte sich den ViewSonic M2 vielleicht mal genauer anschauen. Dieser besitzt ein überraschend gut klingendes Soundsystem von Harman Kardon und verbraucht auch noch erstaunlich wenig Strom.

Die umfangreiche Ausstattung des M2 ist wunderbar verpackt.
Foto: Michael B. Rehders

Wundertüte voller Technik

Bei ViewSonic weiß man, dass man seinen Kunden ein herausragendes Design, hohe Funktionalität und eine ansprechende Optik bieten muss. Exakt diese Attribute stechen auch bei meinem aktuellen Testmuster heraus.
Der M2 kommt erstmal in einer überaus stylischen Verpackung nach Hause. Da wird das Auspacken bereits zu einem Erlebnis. Ein schicker Hochglanzschuber wird abgezogen, der darunter befindliche Karton wird wie eine Schatztruhe geöffnet. Sofort fällt der Blick auf den von einer Hülle sorgsam geschützten Projektor. Wird dieser aus der Verpackung genommen, weist ein Aufdruck auf Handsender, Batterien und WLAN-Sender/Empfänger hin. Diese befinden sich links im separat herausnehmbaren Seitenteil. Aber es kommt noch besser: Als nächstes hebe ich die obere Ebene heraus. Darunter befindet sich weiteres sinnvolles Zubehör. Dazu gehört eine graue Tragetasche mit Herstelleraufdruck, um den kleinen Projektor zum Beispiel mit auf Geschäftsreise zu nehmen. Ausserdem dabei: die Fernbedienung, WLAN-Sender und alle notwendigen Anschlusskabel.

Full-HD-Auflösung und kostengünstig im LED-Dauerbetrieb

Ein Highlight dieses smarten LED-Beamers ist zweifelsfrei die lange Lampenlebensdauer, die ViewSonic mit über 30.000 Stunden beziffert. Das ist mal richtig viel. Wer den kleinen Projektor beispielsweise jeden Tag sechs Stunden laufen lässt, kann ihn über 13 Jahre lang nutzen. Ein Lampenwechsel ist also vermutlich niemals nötig! Zugleich ist der Energieverbrauch mit gerade einmal 74 Watt Leistungsaufnahme erfreulich gering. Klassische Lampenprojektoren verbrauchen hingegen bis zu 500 Watt. Damit ist der ViewSonic M2 extrem langlebig, was die LED-Lichttechnik anbelangt, und obendrein überaus kostengünstig im Dauerbetrieb. Dank Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) können Spielfilme und Sportübertragungen zudem in bester Qualität genossen werden. Entsprechende Filme von Blu-ray, Netflix und Amazon Video werden in vollem Umfang auf der Leinwand abgebildet.

Die handliche Fernbedienung kommt mit nur wenigen Tasten aus. Diese genügen, um alle wichtigen Einstellungen vorzunehmen. Leider ist die Tastatur nicht beleuchtet, so dass die Bedienung in dunklen Räumlichkeiten wenig komfortabel ist.
Foto: Michael B. Rehders

Smart und sofort einsatzbereit

Wer technisch nicht ganz so affin ist, dürfte den ViewSonic M2 schnell ins Herz schließen. Die Installation gelingt selbst Technikeinsteigern quasi im Handumdrehen. Schritt für Schritt leitet der Projektor den Nutzer über sein On-Screen-Menü durch die wirklich leichte Installation. In wenigen Minuten ist alles wunschgemäß eingerichtet.
Wer möchte, kann den M2 dann auch gleich noch mit dem eigenen Netzwerk verbinden. Alle erreichbaren WLAN-Netzwerke listet der ViewSonic übersichtlich auf. Jetzt muss der Besitzer lediglich sein eigenes anklicken und das zugehörige Passwort eingeben – fertig. Als besonders bequem empfinde ich, dass die eingetippten Buchstaben und Zahlen auch auch auf der Leinwand lesbar sind. Auf anderen Geräten tauchen an den entsprechenden Stellen meist lediglich Sterne auf. Somit gelingt es mir zügig, dem ViewSonic mit dem Internet zu verbinden.

Mit dieser praktischen Tasche kann der M2 nicht nur sicher aufbewahrt, sondern auch leicht überall mit hingenommen werden. Die Tasche gehört zum Lieferumfang dazu.
Foto: Michael B. Rehders

Nicht wählerisch

Einmal ins WLAN-Netz gebracht, werden zahlreiche verfügbare Apps aufgelistet. Dazu gehören auch Netflix und TuneIn. Letzteres habe ich sehr schätzen gelernt, da ich über diesen Weg tausende von Radiosendern aus aller Welt empfangen kann. Wer also einen Film oder eine Serie bei Netflix sehen möchte, muss keinen externen Mediaplayer anschließen, sondern kann direkt loslegen.
Und es gibt ein weiteres Highlight: Wer seine Präsentationen unterwegs beim Kunden halten möchte, kann dafür einfach sein Smartphone via USB-C mit dem M2 verbinden. Kaum verkettet, wird das Displayinhalt des Handys auf der Leinwand gespiegelt. Das nennt man Plug and Play und dafür vergebe ich gleich ein paar Extrapunkte. U.a., weil das herrlich unkompliziert funktioniert. Ebenso einfach kann via HDMI auch ein 4K-Blu-ray- oder DVD-Player angeschlossen werden, oder der Amazon Fire TV Stick.
Mittels USB-Stick und Mini SD Karte lassen sich ausserdem Filme, Serien, Fotos und Texte (z. B. Word-Dokumente) projizieren.

Um den ViewSonic WLAN-fähig zu machen, muss lediglich ein kleiner USB-Stick in die Unterseite des Projektors eingesteckt werden. Dieser USB-WLAN-Stick gehört zum Lieferumfang des M2. Über eine kleine Klappe kann die Unterseite dann bündig geschlossen werden.
Foto: Michael B. Rehders

Sound by Harman/Kardon

Für den guten Ton sorgt auch in diesem Modell Harman/Kardon. Zwei eingebaute Lautsprecher mit drei Watt reichen tatsächlich aus, um einen 20-Quadratmeter-Raum sehr gut hörbar zu beschallen. Wer den Projektor im Garten oder auf der Terrasse betreibt, sollte allerdings besser in der Nähe der Tonquelle sitzen, um in den Genuss klarer Dialoge und stimmungsvoller Musik zu kommen. Dank Bluetooth kann der Sound aber auch kabellos zu einer Soundbar oder einem anderen Bluetooth-Lautsprecher weitergereicht werden. Wer den M2 beispielsweise auf dem Campingplatz betreibt, kann den Ton aber auch von der Soundanlage des PKW oder Camper-Van wiedergeben lassen. Im Kinderzimmer oder bei einem Firmenmeeting sollte der eingebaute Lautsprecher aber allemal für eine brauchbare Beschallung ausreichen. Vom Grundton und Bass sollten allerdings keine physikalischen Wunder erwartet werden. Höhen und Mitten werden hingegen sehr gut abgebildet, so dass vor allem Stimmen überaus realistisch klingen.

Für die Wiedergabe von Filmen und Live-Konzerten entwickelte Harman/Kardon einen Doppellautsprecher, der im ViewSonic M2 für ein überraschend beeindruckendes Erlebnis sorgt.
Foto: Michael B. Rehders

Natürliche Farbwiedergabe

Der M2 wird herstellerseitig mit einer Lichtausbeute von 500 Lumen beziffert. Im hohen Lampenmodus mit höchster Farbtemperatur wird dieser Wert gemäß meiner Messung sogar leicht übertroffen. 550 Lumen feuert der smarte Projektor hier auf die Leinwand. Im Gegensatz zu schädlichen Quecksilber-Gasentladungslampen (UHP), die in vielen anderen Projektoren eingesetzt werden, erreichen die LEDs im ViewSonic M2 diese hohe Leuchtdichte, ohne dass das Bild unansehnlich Grün wird. Im Gegenteil: Die hohe Helligkeit kann vorbehaltlos genutzt werden, um zu zocken oder Live-Sport anzuschauen. Wird der ViewSonic M2 auf die standardisierten 6500 Kelvin kalibriert, erzielt er immer noch beachtliche 450 Lumen (D65). Das reicht aus, um eine 2,30 Meter breite Leinwand strahlend hell auszuleuchten. Der Kontrast beträgt 504:1 (On/Off), was in dieser Preisklasse jedoch verbesserungswürdig ist. Der ANSI-Kontrast ist hingegen mit 260:1 auf einem guten Niveau. Damit werden im Bild helle und dunkle Bereich ordentlich herausgearbeitet.

Gemäß Filmstandard

Der Farbraum (Rec.709) für HDTV soll laut Hersteller mit 125 Prozent abgedeckt werden. Meine Messungen bestätigen das. Vor allem Blau, Magenta und Rot profitieren von dem größeren Farbspektrum, da diese Farben sichtbar satter dargestellt werden. Wer eine normnahe Farbwiedergabe anstrebt, wird es dagegen schwer haben. Mir ist es nicht gelungen, den größeren Farbraum sinnvoll einzufangen. Wirklich nötig ist das aber auch nicht. Vielen Verwendern werden die kräftigeren Farben gefallen, weil das Bild dadurch vielfach sogar noch natürlicher erscheint.
Ein weiteres Highlight ist das Gamma-Preset. Um einen präzisen Helligkeitsverlauf von Schwarz zu Weiß darzustellen, hat ViewSonic dem M2 das ITU-R BT.1886 implementiert. Hierbei handelt es sich um ein Gamma, das 2011 für HDTV entwickelt wurde. Hieran sollen sich alle Filmhersteller genau halten. Der ViewSonic gibt dies – als einer der ganz wenigen Heimkino-Projektoren – korrekt wieder. Dafür braucht der Nutzer lediglich „Gamma 2.35“ auszuwählen.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des ViewSonic M2.
Foto: Hersteller

So gelingt die natürliche Farbreproduktion

ViewSonic macht es dem stolzen Besitzer wieder einmal ganz leicht. Im Grunde kann der M2 aus dem Karton geholt und sofort eingesetzt werden, ohne dass etwas geändert werden muss. Wer hingegen gesteigerten Wert auf standardisierte Farben legt, der nimmt die nachfolgenden Einstellungen vor:

– Bildmodus: Film
– Bildschärfe: 10
– Gamma 2.35

Mehr ist für ein ordentliches Grundsetup tatsächlich nicht nötig.

Mit nur ganz wenigen Korrekturen gelingt dem ViewSonic M2 eine überaus realistische Bildwiedergabe.

HDR-Wiedergabe

Laut Spezifikation soll der ViewSonic M2 sogar High Dynamic Range (HDR) unterstützen. Leider weigert sich mein Testgast diesbezüglich allerdings beharrlich, Filme im HDR10-Format korrekt wiederzugeben. Ich habe den Hersteller darüber in Kenntnis gesetzt, damit dieser Umstand behoben werden kann (z. B. via Firmware-Update). ViewSonic bestätigt uns gegenüber die HDR-Beschränkung. An einer Lösung wird bereits gearbeitet.

3D-Wiedergabe

Ein weiteres Highlight des ViewSonic M2 ist die 3D-Fähigkeit. Spielfilme von 3D-Blu-ray werden mühelos auf die Großbildwand geworfen. Dafür muss ich im Menü lediglich auf „Frame Packing“ umschalten. Ist man Besitzer einer (kostengünstigen) DLP-Link-Brille, gelingt die Wiedergabe sofort. „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ macht in meinem Praxistest jetzt richtig was her. Bereits die legendäre gelbe Laufschrift im Intro schwebt buchstäblich durch den Raum. Das macht jetzt schon Spaß auf mehr! Als Kylo Ren, der oberste Anführer der Ersten Ordnung, im Wald gegen seine zahlreichen Gegner kämpft, ergibt sich eine unfassbare Tiefe. Der Zuschauer befindet sich scheinbar mitten im Wald. Es hat den Eindruck, als stünde man selbst zwischen den Bäumen. Während des Kampfes fliegen die Funken des Laserschwertes auch gern mal direkt ins Auditorium, was einen noch stärker mitfiebern lässt. Während des Hyperraumfluges des Millennium-Falken kann ich förmlich in den Tunnel hineingreifen. Das sieht einfach fantastisch aus.

Mittels Audio-Equalizer kann der Ton den eigenen Wünschen angepasst werden. Der M2 setzt die Eingaben sehr gut um.

Full-HD-Filme in satten Farben und sehr guter Schärfe

Als nächstes steht „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ auch in Full HD von Blu-ray an. Noch einmal darf Kylo Ren seine Gegner im Wald bekämpfen. Allerdings diesmal „nur“ in 2D. Was der ViewSonic M2 aber jetzt hier auf die Leinwand knallt, sucht in seiner Preisklasse Seinesgleichen. Das Laserschwert vom obersten Anführer der Ersten Ordnung leuchtet dermaßen prächtig und gleißend hell auf der Leinwand, wie ich es bislang selten zu sehen bekommen habe. Erst Recht nicht bei einem Projektor dieser Preisklasse. Ich bin wirklich beeindruckt: Dunkle Bereiche sind hervorragend durchgezeichnet. Auch wenn das Schwarz nicht ganz so dunkel ist, wie ich es von deutlich teureren Projektoren gewohnt bin, schlägt sich der M2 hier für einen Beamer mit DLP-Technik mehr als beachtlich. Vor allem sind es aber die satten Farben, die mich begeistern. Die Hautfarben stimmen, Gesichter erscheinen durchweg natürlich und realistisch.

Der M2 liefert auf den Punkt

Als Rey zur Jedi-Ritterin ausgebildet wird, schwebt sie hoch in der Luft, während sie, ob ihrer Willenskraft, von schweren Steinen umkreist wird. Sträucher, Bäume und Gräser erscheinen natürlich Grün. Nichts wirkt übertrieben oder zu matt. Die Szenerie wirkt absolut glaubwürdig und realistisch. Reys Teint ist sonnengebräunt und die grauen Steine sind frei von Verfärbungen. Auch das gelingt nicht vielen Projektoren unter 1000 Euro in dieser beeindruckenden Art und Weise. Ebenso ist die Durchzeichnung des Himmels perfekt. Feinste Äste sind vor den hellen Wolken bestens differenziert.
Darüber hinaus erscheinen auch die bewegten Elemente knackscharf. Diesen Umstand verdankt man einer leichten Zwischenbildberechnung (kurz Frame Insertion). Dieses Tool arbeitet so gut, dass der natürliche Filmlook weitgehend erhalten bleibt. Den störenden „Soap“-Effekt ,der bei einigen Mitbewerbsmodellen bemängelt wird, kann ich in meinen Tests nicht feststellen.

Fotoaufnahmen, Urlaubsvideos, Spielfilme und Games werden vom ViewSonic M2 mit einer prächtigen Farbpräsenz abgebildet.
Foto: Michael B. Rehders

Automatische Schärfeeinstellung

Aufgrund der genannten Merkmale ist der M2 eine durchweg gelungene Lösung für den mobilen Einsatz oder für die Festinstallation im Wohnzimmer. Was mich aber im Speziellen beeindruckt, ist der ihm implementierte Autofokus: In dieser Preisklasse ist es fast schon eine Sensation, dass ein Full-HD-Projektor die Schärfe auf der Leinwand automatisch einstellt. Ich muss lediglich die entsprechende Taste auf der Fernbedienung drücken. Sofort taucht ein Fadenkreuz auf der Leinwand auf und stellt das Bild wie von Geisterhand scharf. Das perfekte Feature für Einsteiger! Es kommt sogar noch besser: Wird der Projektor woanders aufgestellt, erkennt der M2 den Ortswechsel selbstständig und korrigiert die Schärfe automatisch. Das ist mir weitere Extrapunkte wert, weil eine solche Funktion nicht einmal die ganz teuren Heimkino-Boliden besitzen, die weit über 10.000 Euro kosten. Aus meiner Sicht ist es absolut umwerfend, was ViewSonic hier für unter 700 Euro zustande gebracht hat.

Der ViewSonic M2 ist wie geschaffen für unterwegs und zu Hause.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der ViewSonic M2 ist ein Full-HD-Projektor, der mit umfangreicher Ausstattung, elegantem Design und hilfreichen Features vollauf zu überzeugen versteht. Die Installation geschieht im Handumdrehen. Ein WLAN-Stick sorgt für flexible Anwendungen und kabellose Bild- und Tonübertragung. Der Autofokus erleichtert die Scharfeinstellung auf der Leinwand beträchtlich, und das Harman/Kardon-Soundsystem bietet unterwegs die Möglichkeit, brauchbaren Ton aus den eingebauten Lautsprechern zu erhalten. Lediglich HDR-Filme können zum Testzeitpunkt (noch) nicht korrekt wiedergegeben werden. Die LED-Lampentechnologie verspricht mit über 30.000 Stunden eine sehr lange Lebensdauer und sorgt obendrein im Dauerbetrieb für einen sehr geringen Stromverbrauch. In Summe besticht der ViewSonic M2 durch eine satte Farbreproduktion, 3D-Wiedergabe, seine automatische Schärfeeinstellung und hoher Mobilität, was ihn zu Hause und unterwegs zum idealen Begleiter macht.

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:ViewSonic
M2
Produktkategorie:Projektor (mobil)
Preis:670,00 Euro
Garantie:2 Jahre (Projektor)
1 Jahr oder 1000h (Lampe)
Ausführungen:- Kupfermetallic/Schwarz
Vertrieb:ViewSonic Technology, Dorsten
Tel.: 02362 9544 805
www.viewsoniceurope.de
Abmessungen (HBT):51 x 224 x 224 mm
Gewicht:1,32 Kg
Technik:1-Chip DLP mit RGB-LED
Helligkeit:450 Lumen (nach Kalibrierung)
Kontrast (On/Off):
Kontrast (ANSI):
504:1
260:1
Schwarzwert:- 0,89 Lumen
Bildauflösung:1920 x 1080 Pixel
Lens-Shift:nein
3D-Wiedergabe:ja
3D-Transmitter:ja
2 Meter Bildbreite:ab 2,46 Meter Abstand
Anschlüsse:Eingänge:
1 x HDMI
1 x USB-C
1 x Mini SD-Card-Reader
1 x USB für WLAN-Dongle
Lieferumfang:- ViewSonic M2
- USB-C-Kabel
- Fernbedienung
- Kurzbeschreibung
Pros und Contras:+ LED-Lampentechnik (Lt. Hersteller > 30.000 Std. Lebensdauer)
+ Autofokus
+ Full-HD-Auflösung
+ 3D
+ Bluetooth für Tonübertragung
+ klein, leicht, leise und mobil
+ elegantes Design
+ geringer Stromverbrauch (74 Watt)

- (noch) kein HDR
- verbesserungswürdiger Kontrast
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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JBL Bar 2.1 Deep Bass Soundbar: Kinosound und Konzertsaal im Wohnzimmer

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Mit der Soundbar 2.1 Deep Bass stellt JBL mal wieder eine clevere Lösung für gleich mehrere Soundanforderungen vor. Zum einen hebt die schlanke Soundbar in Kombination mit dem kabellosen Subwoofer Ihren TV-Sound in die „Kino-Ebene“. Auf der anderen Seite steht die Bar 2.1 Deep Bass für eine hochwertige Streaminglösung, die via Bluetooth unkompliziert die gewünschte Musik im Wohnzimmer verbreitet. Und das mit richtig Wumms!

Die JBL Bar 2.1 Deep Bass ist zierlich gestaltet, haut aber einen mächtigen Sound raus.

Inzwischen sind Alleskönner-Soundbars, die für die richtige Atmosphäre bei Blockbustern und Fußballübertragungen sorgen sollen, um im nächsten Moment musikalisch das Wohnzimmer zu rocken, weit verbreitet. Masse ist aber nicht immer gleichbedeutend mit viel Qualität. So tummeln sich auf dem Markt derzeit viele sehr gute, aber auch viele Soundbars mit deutlichen Defiziten. Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit JBL-Geräten erwarte ich hier allerdings eindeutig eine Soundbar der ersten Kategorie. Gerade die Kombination mit dem kabellosen 6,5-Zoll-Subwoofer weckt bei mir die Vorahnung, dass die kalifornische Audioschmiede mit der Bar 2.1 Deep Bass unter anderem genau das liefert: Einen tiefen, kraftvollen und sauberen Bass. JBL verspricht auf seiner Website: „Deine Filme und Musik haben noch nie so gut geklungen.“ Ich werde mich also durch das TV-Programm zappen, Blu-rays zuspielen und jede Menge Musik streamen. Ich bin gespannt, ob JBL sein Versprechen hält und meine Erwartungen erfüllt.

Der zum Lieferumfang gehörige Downfire-Subwoofer wird kabellos angesteuert. Lediglich eine Stromzufuhr muss gelegt werden.

Bar 2.1 Deep Bass im Design-Check

Auch wenn es im Kern auf den Sound ankommt, sind die Optik und auch gerade die Verarbeitung für die meisten von uns wichtige Kaufargumente. Schließlich ist die Soundbar immer präsent und sollte dann auch entsprechend gut ausschauen. Traditionell gehört JBL zu den Herstellern, die den attraktiven Mix aus klassischen Formen und modernen Elementen perfekt beherrschen. Genau so präsentiert sich auch mein Testgast: Er kommt schlank und zierlich daher, überzeugt mit eleganten Rundungen und klaren Linien. Die vergitterte Front harmoniert perfekt mit der ebenfalls anthrazitfarbenen Oberfläche des robust wirkenden Gehäuses. Auf der Oberseite befindet sich neben dem übersichtlichen Bedienfeld nur das JBL-Logo. Hinter dem Gitter liefert ein dezentes aber gut sichtbares Display die notwendigen Informationen – beispielsweise über die gewählte Quelle, die Lautstärke oder die Bass-Intensität. Auch der relativ schmale Subwoofer und sogar die minimalistische Fernbedienung fügen sich nahtlos in dieses Designkonzept ein.

Das Display befindet sich hinter dem feinen Metallgitter.

Einfach und praktisch: Die Anschlussvarianten der JBL Bar 2.1 Deep Bass

Obwohl die schicke Soundbar sowohl die TV-Landschaft als auch die Musikbibliothek soundmäßig komplett bedient, kommt sie in Sachen Anschlüsse und Bedienung angenehm unkompliziert daher. Der Fernseher wird über den HDMI-Out angesteuert. Da diese ARC-fähig ist, wird die Soundbar dann automatisch aktiviert, wenn der Fernseher eingeschaltet wird. Selbst die Lautstärke lässt sich von nun an über die TV-Fernbedienung regeln. Weitere Quellen, zum Beispiel Mediaplayer oder Blu-ray-Spieler werden dann noch per HDMI oder optischer Digitalverbindung mit der JBL Bar 2.1 verkettet.
Zusätzlich zu diesen kabelgebundenen Verbindungen besteht, wie bereits erwähnt, die Option die Soundbar kabellos via Bluetooth mit einem Quellgerät zu verbinden. Entsprechend dieser Verbindungsmöglichkeiten ist die Bedienung dann extrem einfach. Alternativ lässt sich die Bar 2.1 auch direkt über die vier Tasten (lauter, leiser, Quelle, Power) am Gerät verwalten. Oder eben über die Fernbedienung.

Das Anschlussfeld ist übersichtlich aber mit allen wichtigen Buchsen ausgerüstet.

Heimkino-Check: Großer Kinosound

Ist innerhalb weniger Minuten alles miteinander verbunden, kann mein Soundcheck nun endlich starten. Zufällig gibt sich der Vater aller Actionhelden heute ein Stelldichein: Roger Moore verfolgt als „James Bond“ den Mann mit dem goldenen Colt – unter anderem durch die Kanäle Bangkoks. Ein echter Filmklassiker, den diese Soundbar mit Subwoofer-Unterstützung sofort standesgemäß vertont! Der starke Sound trägt dazu bei, dass Bond durch quasi durch mein Wohnzimmer jagt – und dazu, dass ein 46 Jahre alter Film wirklich zum Leben erwacht. Sowohl die intimen Gesprächssequenzen, wie auch die großen Soundeffekte wirken nah und natürlich. Die klangliche Distanz, die man insbesondere bei älteren Filmen gewöhnlich hinnehmen muss, wird in diesem Soundsetting komplett ausgemerzt. Spritzig, durchdringend, authentisch – das sind die Attribute, die in der Wiedergabe über die Bar 2.1 Deep Bass spontan in den Kopf kommen. Und diese Attribute beschreiben die beachtliche Leistung der Soundbar wohl ganz treffend.

Selbstverständlich lässt sich die Soundbar auch an die Wand hängen und somit ganz nah ans Bild bringen, wenn auch der Fernseher an der Wand hängt.

Jetzt wird’s sportlich: Nicht ganz live aber sehr gut

Die coronabedingte Sportabstinenz macht es nicht ganz einfach, die JBL Bar 2.1 Deep Bass auch in diesem Segment zu testen. Aber zum Glück gibt es ja Eurosport und die ewigen Wiederholungen legendärer Sportevents. So komme ich in den Genuss des Fünf-Satz-Krimis Roger Federer gegen John Millman aus der dritten Runde der Australien Open. Ein legendäres Match, das ich nun akustisch ganz intensiv miterleben kann. Jedes Quietschen der Schuhe auf dem Boden, jedes Raunen im Publikum, jeder Schlag und natürlich auch die Emotionen der Spieler, all das wird von der Soundbar fast so realistisch übertragen, als würde man selbst in der ersten Reihe sitzen. Auch wenn es nur eine Sportkonserve ist, macht diese Übertragung gehörig Eindruck. Nach ganz großem Kino à la James Bond kann ich nun also auch einen Haken an „ganz großes Tennis“ machen!

Über nur vier Tasten auf der Oberseite kann die Soundbar nahezu vollumfänglich bedienut werden.

TV aus, Hörbuch an!

Die JBL Bar 2.1 Deep Bass hat sich als hervorragende Heimkino-Unterstützung erwiesen, jetzt widme ich mich der zweiten Kernkompletenz der Soundbar-Subwoofer-Kombi. Die Bluetooth-Verbindung steht in wenigen Sekunden und mein Smartphone hält ein paar Schätze Bereit. Unter anderem „Die Simpsons und die Philosophie“, eine wissenschaftliche Betrachtung meiner Lieblingsserie und eine Pflicht für alle Simpson-Nerds. Auch in diesem Genre fühlt sich die Soundmaschine offensichtlich wohl. Die Stimme von Sandra Schwittau, der deutschen Synchronstimme von Bart Simpson, ist intensiv und sehr natürlich. An manchen Stellen habe ich den Eindruck, Bart stünde vor mir. So erfahre ich viel Neues aus der philosophischen Welt der Simpsons und kann mich zugleich über eine wirklich gute Stimmwiedergabe freuen. Das ist übrigens auch bei der Tagesschau-Übertragung so. Das nervige Nachregeln der Lautstärke ist hier nicht nötig. Im Übrigen: Die Bluetooth-Verbindung reicht locker über zwei Räume. Auch nicht ganz unwichtig!

Die Bluetooth-Verbindung ist superschnell aufgebaut. Ist die Quelle “Bluetooth” gewählt, gibt sich die Bar 2.1 Deep Bass sofort in der Liste verfügbarer BT-Partner zu erkennen.

Intensive Musik und Bässe pur!

Anschließend wird’s „hiphop-poetisch“. Aus den Tiefen meiner Musik-Bibliothek krame ich Samy Deluxes 2011er Album „Up2Date XXL“ heraus und drehe laut auf. Sofort prasseln ganz viele Silben in kurzer Zeit, clevere Reime, die markante Stimme des Hamburgers und natürlich Bässe auf mich ein. Das Ganze in Livequalität! Fast wie im Rausch höre ich, teilweise mit geschlossenen Augen, das komplette Album durch und tauche dabei ganz tief in den Rhythmus und in die Texte ein. Das, was die JBL Bar 2.1 Deep Bass liefert, ist der Unterschied zwischen Musik hören und Musik erleben. Mehr (angenehmer) Bass, mehr Authentizität, mehr Ausgewogenheit im Sound kann man von der Kombination aus Soundbar und Subwoofer nicht verlangen. Klar ersetzt die JBL Bar 2.1 nicht das große HiFi-Besteck mit separaten Lautsprechern, gemessen an ähnlich dimensionierten Soundbars spielt sie aber richtig groß auf und holt das Maximum aus der Konserve!

Selbstverständlich gehört auch eine übersichtlich gestaltete Infrarot-Fernbedienung zum Lieferumfang.

Fazit

Ein mehr als zufriedenstellender Test liegt hinter mir. Zeit für ein Fazit: Das kann im Falle der Soundbar 2.1 Deep Bass nur durchweg positiv ausfallen. Zunächst sind die hervorragende Verarbeitung und das schicke Design zu nennen. Die zierliche Soundmaschine liefert in Verbindung mit dem ebenfalls nicht zu wuchtigen Subwoofer trotzdem eine kraftvolle Kernkompetenz. Einen Sound mit ganz viel Bass, Natürlichkeit und Dynamik. In meinem Test schaffte es die 2.1 Deep Bass durchgehend, die gewünschte Atmosphäre zu vermitteln. Sowohl bei der Actionfilm-Reproduktion, wie in der Musikwiedergabe ist sie eine echte Bereicherung. Eine, die zudem mit einer Bedienfreundlichkeit überzeugt, die ihresgleichen sucht. Ein weiterer Pluspunkt ist der Preis: Mit derzeit knapp 300 Euro stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut. Kurz und gut bietet JBL mit der Soundbar 2.1 Deep Bass auch für den etwas kleineren Geldbeutel ganz viel Stil, Soundqualität und Bedienfreundlichkeit.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

69

70

68

Technische Daten

Modell:JBL
Bar 2.1 Deep Bass
Produktkategorie:Soundbar (inkl. Wireless Sub)
Preis:299 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Harman Deutschland, Garching
Tel.: 07248 711132
www.jbl.com
Gewicht:Soundbar: 2,2 kg
Subwoofer: 5,67 Kg
Abmessungen (HBT):Soundbar: 58 x 965 x 85 mm
Subwoofer: 240 x 240 x 379 mm
Anschlüsse:- HDMI Out (ARC)
- HDMI In
- optischer Digitaleingang
- Bluetooth
- USB (nur Service)
Prinzip:Soundbar: Bassreflex
Subwoofer: Bassreflex
Leistung:Soundbar: 2 x 50 Watt
Subwoofer: 200 Watt
Lautsprecher:Soundbar:
4 x Racetrack-Treiber
2 x 25mm-Hochtöner

Subwoofer:
1 x 165mm Woofer
Lieferumfang:- JBL Bar 2.1 Deep Bass
- Subwoofer
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Sicherheitsdatenblatt
- Anleitung
Pros und Contras:+ kompaktes Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ Wireless-Subwoofer
+ sehr schnelle und einfache Einrichtung
+ voluminöser Raumklang
+ sehr gute Stimmenwiedergabe
+ imposanter Tiefbass

- kein USB-Zugang
Benotung:
Klang (60%):69/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):68/70
Gesamtnote:69/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Supra Cables LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition – Erschwingliches Soundupgrade

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Die Supra Cables Netzleiste LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition ist mit sinnvollen Features, Filtern und Schutzfunktionen ausgestattet. Sie ist hervorragend verarbeitet, durchdacht aufgebaut. All das macht sich klanglich positiv bemerkbar. Wer hier an ein sauteures Upgrade der Audio-Anlage denkt, der irrt: Diese 6er-Netzleiste können sich auch weniger gut betuchte HiFi-Freunde locker leisten.

Die Supra Cables MD06-EU/SP SPC LoRad Silver Edition ist dezent gestylt, hat aber einige spannende Features unter der Haube.

Zu den schöneren Dingen, die man Zuhause machen kann, gehört definitiv das Musikhören. Besonders natürlich, wenn man in der glücklichen Lage ist, eine Anlage von guter Qualität zur Verfügung zu haben. Zum Gesamtsystem HiFi-Anlage gehören neben Lautsprechern, Verstärkern und Quellgeräten auch der Raum, die eigenen Ohren und die Verkabelung. Sowohl die Verbindungskabel zwischen den Geräten, als auch die Stromversorgung tragen zur Qualität des Gesamtsystems bei und sollten daher zur Kette passen. Wir haben eine brandneue Netzleiste von Supra Cables im Test, die sich an anspruchsvolle und preisbewusste Käufer richtet.

Akribisch und wissenschaftlich

Audio-Kabel, Netzkabel, Netzleisten oder Power Conditioner gehören teilweise noch immer zu dem umstrittenen Gerätschaften der Unterhaltungselektronik. Sie Spalten die Szene in zwei Lager: Die Goldohren und die Skeptiker. Dabei kann man es auch nüchtern sehe. Man muss nämlich kein Esoteriker sein, um sorgsam ausgesuchten und teuer erkauften HiFi-Geräten eine adäquate Peripherie spendieren zu wollen. Ähnlich undogmatisch sehen es auch die Damen und Herren von Supra Cables. Ihr Motto lautet: „No Nonsense“. Die Marke gehört zum schwedischen Hersteller Jenving, der viel mehr herstellt als nur HiFi-Kabel und Zubehör. Viele Produkte finden Verwendung in hochseriösen Branchen wie der Luftfahrt oder Medizintechnik und auch für die eigene HiFi-Produktserie gelten selbstauferlegte Standards. So sollen die Modelle zwar innovativ sein, den Boden der gesicherten Tatsachen sollen sie jedoch nicht verlassen. Alle Neuerungen sollen daher technisch induziert und messtechnisch nachvollziehbar sein. Weiterhin werden alle Produkte im Stammsitz im schwedischen Ljungskile gefertigt.

Unterhalb der Netzbuchse befindet sich die Feinsicherung.

Seriös und fair

Gefertigt wird hier aus den besten verfügbaren Materialqualitäten und von Personen, die lizensiert sind, auch für militärische Zwecke zu produzieren. Das klingt seriös und wenig kritikwürdig. Hinweise auf die Produktion zu beeinflussenden Mondphasen oder ähnlichem Schnickschnack sucht man hier entsprechend vergeblich. Der zweite Kritikpunkt an derlei Verkabelung betrifft die Preispolitik. Mit vergoldeten Kabeln und anderen Extravaganzen würde den Goldohren nur das Geld aus den Taschen gezogen, so der Vorwurf der Skeptiker. Auch in diesem Punkt können wir Supra Cables freisprechen, denn die Preisgestaltung ist durchweg fair. Zwar kosten Supra Cables-Produkte etwas mehr als die Massenware aus dem Discounter, qualitativ sind sie allerdings auch nicht vergleichbar. Ob eine Netzleiste beispielsweise automatisiert aus Kunststoffspritzguss produziert oder von Hand aus hochwertigen Materialien gefertigt wird, das schlägt sich nunmal an der Kasse nieder. Das ist aber nicht nur völlig okay, sondern sogar gut so.

Zum Lieferumfang gehören kleine Montagehaken und Schräubchen. So lässt sich die Netzleiste auch an der Wand hinter dem Rack befestigen.

Das Pflichtprogramm (LoRad MD06-EU/SP)

Nun zu unserer Netzleiste: Diese hört auf den etwas umständlichen Namen LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition. Wie bei Supra Cables üblich, sind aus der komplizierten Bezeichnung alle wichtigen Eigenschaften der Stromversorgung herauszulesen. So man sie denn entschlüsseln kann. Die Bezeichnung „LoRad“ steht für eine zentrale Eigenschaft, die alle Produkte miteinander teilen. Es ist eine Abkürzung für LOw RADiation. Wörtlich: Niedrige Strahlung. Sinngemäß bedeutet das, dass die Netzleiste – und auch Netzkabel – so abgeschirmt sind, dass sie weder ein eigenes Strahlungsfeld erzeugen, noch empfindlich auf externe Strahlung reagieren sollen. Den typischen Störgeräuschen, die entstehen, wenn ein Mobiltelefon zu dicht an den Geräten funkt, wird so der Garaus gemacht. Andersrum funktioniert das natürlich ebenfalls. Die Schirmung verhindert nämlich auch, dass stromführende Komponenten empfindliche Signale, wie die eines Plattenspielers, stören. Das ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung für Stromkabel in HiFi-Anwendungen.

Dreifacher Schutz

Das Kürzel MD-06 steht für die sechs Steckplätze und das vertraute EU steht auch hier für die Europäische Union und die dort verwendeten Schutzkontakt-Verbinder, die man im Alltag mit den Steckdose und Stecker bezeichnet. Eine weitere elementare Funktion ist die Surge Protection (SP). Dabei handelt es sich um einen Überspannungsschutz, der die angeschlossenen Geräte vor zu hohen Spannungen schützt. Das kann beispielsweise ein Blitzeinschlag in der näheren Umgebung sein. In diesem Fall trennt ein Bauteil namens Varistor die Verbindung zwischen Anlage und Stromnetz. Dies geschieht in Sekundenbruchteilen und bei unserem Testgerät für alle drei Leiter. Die Verbindung ist also wirklich komplett unterbrochen. Das funktioniert, abhängig von der Höhe der Spannung, auch mehrfach. Ob die Schutzschaltung noch in Ordnung ist, darüber gibt die beruhigende grüne LED auf der Oberseite Auskunft. Leuchtet sie, ist alles gut. Die Pflicht erfüllt die Supra-Netzleiste also schon. Nun folgt die Kür.

Leuchtet die grüne LED auf, hat bislang noch kein Überspannungsschutz.

Die Kür (SPC Silver Edition)

Darum weiter in der Nomenklatur: Das Kürzel SPC steht für „Silver Plated Copper“ und erklärt eine zentrale Besonderheit der Netzleiste. Die Innen-Verkabelung besteht nämlich aus hochreinem Kupfer, das von einer dünnen Schicht Silber ummantelt ist. Das ist nicht nur edel, prinzipiell ist Silber auch ein noch besserer Leiter als Kupfer. Unter normalen Bedingungen ist es sogar das am besten leitende Material, das wir kennen. Besser noch als Gold, mit dem gern alle möglichen Verbinder überzogen werden. Dies liegt am niedrigeren Kontaktwiderstand des Goldes, als einfacher Leiter ist Silber geeigneter. In wieweit der Silberüberzug den Klang nachhaltig beeinflusst, darüber kann man sicher treffend streiten oder abendfüllende Hörtests veranstalten. Ein Nice-to-have ist es in jedem Fall. Daher hat man es sich wohl auch nicht nehmen lassen „Silver Edition“ noch mal ausgeschrieben in die Gerätebezeichnung aufzunehmen. Die Gehäusefarbe ist damit jedenfalls nicht gemeint, die ist Schwarz.

Filter

Features gibt es noch zwei weitere: Zum Beispiel die Sicherung unterhalb der Kaltgerätebuchse zum Anschluss der Zuleitung. Bei Kurzschluss verhindert sie Schlimmeres. Das zweite Feature heißt Supra-NIF-Transientfilter. Das bezeichnet eine Filterschaltung, die Hochfrequenzstörungen von Audiogeräten fernhalten soll. Dazu muss man wissen, dass im Stromnetz neben der gewünschten 50 Hertz Wechselspannung immer auch andere Anteile unterwegs sind. Diese werden von vielen elektrischen Geräten erzeugt und ins Netz geleitet. Das Knacken eines Schalters ist beispielsweise eine solche Störung. Andere Geräte, die nur die reine Netzspannung erwarten, könnten dadurch aus dem Takt geraten. Wie stark der Einfluss solcher Störungen auf den Klang der Audiogeräte ist, darüber herrscht Uneinigkeit. Da das Non-Intrusive-Filterelement jedoch nicht direkt im Stromkreis liegt, sondern parallel dazu, greift es nur minimal in die Stromversorgung ein. Im schlimmsten Fall tut es also nichts, im besten Fall reduziert es das Grundrauschen in der Energieversorgung und damit auch im Klang.

“Stromfressende” Komponenten (z.B. Verstärker) werden an der LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition unten angeschlossen.

Verarbeitung

Eine entscheidende Eigenschaft fehlt aber noch: Die hervorragende Verarbeitung. Bei allen potenziell klangverbessernden Maßnahmen und Schutzschaltungen ist die Verarbeitung der Stromversorgung das hier erste, was auffällt. Aus meiner Sicht gilt, dass die Qualität des Zubehörs zur Anlage passen sollte. Wer schließt schon gern seinen wertvollen Verstärker an einer Plastiksteckdose an? Mit der Supra LoRad Netzleiste bleibt ein solcher Stilbruch erspart, denn hier stimmt die Verarbeitung. Die schwedische Verteilerstation ist aus massiven Aluminiumprofilen gefertigt und alle Steckverbinder sind hochwertige Exemplare. Alle Spaltmaße sind einheitlich und die einzelnen Komponenten sind miteinander verschraubt und nicht nur verpresst, verklebt oder genietet. Hier schließt man seine Anlage gern an. Das gilt auch für die wechselbare Zuleitung aus gleichem Hause. Auch das Netzkabel LoRad 2.5 Silver CS-EU/Angled ist mit hervorragender Verarbeitung bedacht. Es besteht aus drei Leitern mit einem üppigen Querschnitt von 2,5 Quadratmillimetern, die ebenfalls versilbert sind.

Die Verarbeitung unseres Testmodells ist in jedem Detail erstklassig gelungen.

Netzkabel Supra Cables LoRad 2.5 Silver CS-EU/Angled

Besagte Netzkabel sind mit hochwertigen PVS-Isolierungen umhüllt und miteinander verdrillt. Die dabei entstehenden Zwischenräume sind mit Fäden gefüllt. Alles zusammen steckt in einer Abschirmung aus verzinntem Kupfer, die Interaktionen mit Störquellen beziehungsweise zu störenden Quellen (und anderen Geräten) verhindern soll. Außenrum folgen noch drei Lagen Isolierung aus Polyester, Nylon und Polyvinylchlorid. Sie sollen vor mechanischer Beeinflussung schützen und hohe Flexibilität gewährleisten. Letzteres ist leicht nachprüfbar und funktioniert gut. An beiden Enden des Kabels sind hochwertige Steckerbinder aus eigener Fertigung angebracht. Der ausladende Kaltgerätestecker ist gerade ausgeführt, beim Schuko-Stecker handelt es sich um ein gewinkeltes Exemplar. Das hat sich in meinem Test als sinnvoll herausgestellt, da das Kabel direkt in Richtung Boden geleitet wird und keine Hängebrücken entstehen. Die Fertigungsqualität des Kabels der Silver Edition ist so hoch wie erwartet. Die Farbgebung ist dezent anthrazit, passend zur Netzleiste.

Die Zuleitung ist beim LoRad Mk III SP Switch immer optional. Für diesen Test nutzte ich das LoRad Silver 2.5 CS-EU/Angled.

Inbetriebnahme

Zur Inbetriebnahme der Netzleiste gibt es nicht viel zu sagen. Das bekommt jeder hin, der schonmal einen Stecker in die Steckdose gesteckt hat. Lediglich auf die Phasenlage und die Reihenfolge der angeschlossenen Geräte kann man bei HiFi-Anwendungen achten. Die Phase, das ist der Spannungsführende Leiter im Netz und in den Geräten. Die Lage dieses Leiters entscheidet sich dadurch, in welcher Orientierung der Stecker in die Steckdose gesteckt wird. Im Fall des Winkelsteckers also, ob er nach oben oder nach unten zeigt. Durch den phasenrichtigen Anschluss aller Geräte können eventuelle Potentialunterschiede zwischen den einzelnen Geräten verhindert werden, die sich negativ auf den Klang auswirken können. Da das ganze Vorgehen zum Ausphasen den Rahmen hier sprengen würde, soll es beim Hinweis bleiben, dass die Phasenlage der Netzleiste in der Bedienungsanleitung angegeben ist.

Laut Herstelleraussage ist die Phase jedes Steckplatzes immer oben.

Reihenfolge beachten

Zur Reihenfolge heißt es ebenda, dass Geräte mit hohem Stromverbrauch nah am Eingang der Netzleiste eingesteckt werden. Empfindliche Geräte, beispielsweise Vorstufen oder Phonoverstärker hingegen, die häufig einen geringen Stromverbraucht haben, werden am Ende der Netzleiste eingesteckt. Der Hintergrund dieser Reihenfolge ist, dass der erste Steckplatz bei unserer Sechser-Leiste ungefiltert ist und die Filterung nach hinten hin zunimmt. Im Regelfall sieht es dann so aus: Verstärker vorn, Quellen dahinter und Phono-Vorverstärker oder Plattenspieler ganz hinten anschließen! Bei der nächstgrößeren Achter-Leiste sind dann sogar die zwei vordersten Steckplätze ungefiltert. Diese bietet sich also an, wenn zwei gleichrangige Geräte mit hohem Stromverbrauch angeschlossen werden sollen. Beispielsweise zwei Endstufen oder Aktivlautsprecher. Sind alle Geräte angeschlossen und warmgelaufen, kann der Hörtest beginnen:

Die Netzleiste ist schlang gehalten. So findet sie hinter jedem Rack/Media-Möbel ihren Platz.

Erstmal reinhören

Während die ersten Takte spielten, hatte ich zunächst den Eindruck, dass nichts im Klang so richtig zusammenpasste. Mir kam meine eigene Anlage nicht wirklich vertraut vor. Der Bass schien plötzlich etwas voluminöser als sonst und der Hochton heller. Doch wollte das Klangsprektrum zunächst nicht so richtig zusammenfinden. Vielleicht brauchte ich aber auch nur etwas Eingewöhnungszeit. Bei der nächsten Platte fiel mir dann auf, dass der Klang nun präsenter und direkter ist. Das gesamte Klangbild ist nun unvermittelter und steht glaubhafter im Raum als zuvor. Auch scheint der Nebengeräuschpegel tatsächlich etwas reduziert zu sein. Dies könnte jedoch auch damit zusammenhängen, dass aktuell viele Unternehmen stillstehen und das Stromnetz grundsätzlich weniger belastet ist. Das ist aber wohl unmöglich zu überprüfen. Auffällig ist jedoch, dass die Performance des HiFi-Systems nun viel deutlicher als zuvor die Assoziation eine Live-Konzerts aufkommen lässt.

Live-Feeling

So schienen die beteiligten Musiker der Jazz-Klassiker „A Kind of Blue“ von Miles Davis und „Somethin’ Else“ von Cannonball Adderley tatsächlich ein Konzert in einem kleinen Jazzclub bei mir zu Hause zu spielen. So deutliche konnte ich sie mit geschlossenen Augen vor mir stehen sehen. Dass es sich bei beiden Aufnahmen und Studioproduktionen handelt, macht die Sache in meinen Augen nicht weniger beeindruckend. Mit einem echten Live-Album fiel der Effekt ebenso deutlich aus. „Live in San Diego“ von Eric Clapton wirkte, entsprechende Lautstärke vorausgesetzt, wie ein Konzert unter freiem Himmel und ich wähnte mich kurz im Sommer bei einem Openair-Musikfestival, während es in Wirklichkeit draußen regnete. Ob diese besondere Live-Performance einzig der Supra Cables Netzleiste zuzuschreiben ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Jedoch würde ich sie der präsenteren und detaillierten Spielweise zuschreiben, und die ist mir erst mit der Supra Cables LoRad-Netzleiste der Silver Edition aufgefallen.

Mit rund 350 Euro ist die LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition zwar teurer als die einfache Leiste im Baumarkt, bietet aber mehr Features und mehr Sicherheit und verspricht einen besseren Klang der HiFi-Anlage.

Fazit

Auf mich macht die Kombination aus Netzleiste MD06-EU/SP SPC LoRad Silver Edition und dem passenden Netzkabel LoRad 2.5 Silver CS-EU/Angled einen durchweg positiven Eindruck. Die Netzleiste ist aus massiven, schwarz eloxierten Aluminiumprofilen gefertigt, die ihr Stabilität, Langlebigkeit und einen hochwertigen Auftritt verleihen. Sie ist ausgerüstet mit sinnvollen Features wie einem Überspannungsschutz und einem Netzfilter zum Anschluss empfindlicher Geräte. Das passende Netzkabel steht diesem Eindruck in nichts nach und überzeugt seinerseits mit durchdachtem Aufbau und hoher haptischer Qualität. So wird die Qualität der Stromversorgung auch hochwertigen Anlagen gerecht. Der klanglichen Performance meiner Anlage scheint die Supra Cables Silver Edition jedenfalls noch auf die Sprünge geholfen zu haben. So wirkte die Wiedergabe selten derart realistisch wie an den schwedischen Zuleitungen. Klanglich, optisch und haptisch macht die Netzleiste ebenso eine durchweg gute Figur und hat daher eine absolute Empfehlung verdient.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89

90

90

Technische Daten

Modell:Supra Cables
LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition
Produktkategorie:Netzleiste
Preis:um 349,00 Euro
Ausführungen:Schwarz (Aluminium)
Vertrieb:GEKOhifi, Soest
Tel: 02921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Anschlüsse:1 x IEC 320
6 x Schutzkontaktsteckdose
Lieferumfang:- Supra Cables LoRad MD06-EU/SP SPC Silver Edition
- Bedienungsanleitung
- Wandhalter
Optionales Zubehör:- LoRad 2.5 Silver CS-EU/Angled
Besonderes:- hochreine Kupferleitungen
- Silberummantelung
- hervorragend verarbeitet
- Überspannungsschutz
- SUPRA NIF-Filter
- 10 Ampere Schmelzsicherung
- Alu-Gehäuse
Benotung:
Preis-/Leistungsehr gut

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Magnat Signature 703: High-End-Performance in Topform

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Hier treffen ausgefeilte Technik, eine ansprechende Optik und hochwertige Materialien aufeinander: Mit der Signature 703 verspricht Magnat anspruchsvollen Musikfreunden exzellent verarbeitete, Hi-Res-zertifizierte Lautsprecher im gewohnt Design. Die kompakten Schönlinge überzeugen aber vor allem durch Flexibilität und einen wirklich tollen Klang.

Hübsch gemacht, üppig ausgestattet: Die Magnat Signature 703 beeindrucken vom ersten Moment an.

Es gibt sie noch, diese Klassiker der Unterhaltungselektronik, auf die ein audiophiler Haushalt einfach nicht verzichten kann. Trotz immer weiter fortschreitender Entwicklung gehören die im besten Wortsinn „guten“ Regallautsprecher ganz sicher mit in diese Kategorie. Mit der Signature 703 stellt der Pulheimer Hersteller Magnat ein Produkt vor, das das Zeug dazu haben könnte, sich in vielen Wohnzimmern zu etablieren. Die ausgefeilte Bassreflextechnik, das Doppelhochtonmodul mit Hi-Res-Zertifizierung, sowie der Tiefmitteltöner mit Keramik-Aluminium-Membran lassen jedenfalls darauf schließen. Ebenso wie der durchaus massentaugliche Preis und das attraktive Design, das die Boxen sowohl in der weißen wie der schwarzen Variante zu universell einsetzbaren Klangmöbeln macht. Die Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit bereits mit anderen Mitgliedern der „Signature-Serie“ machen konnten lassen Einiges erwarten …

Das Doppel-Hochtonmodul ist das Markenzeichen der Signature-Serie.

Stilvoll und elegant

Wenn man sich für neue Lautsprecher entscheidet, spielen neben den klanglichen Qualitäten immer auch optische Anforderungen eine wichtige Rolle. Schließlich holt man sich ja nicht gerade kleine Objekte in die Wohnung Und die sollten schon ins Einrichtungskonzept passen. Umso schöner ist es, wenn es der Hersteller einem leicht macht. Magnat konzipiert seine Signature-Familie derart klassisch und zeitlos, dass diese Schallwandler in nahezu jeder Umgebung als Eyecatcher wirken und eben nicht zum optischen Störfaktor werden. So verhält es sich hier: Zentral ist der stimmige Kontrast zwischen der in Hochglanz gehaltenen Schallwand und dem seidenmatten Korpus. Das Doppelhochtonmodul mitsamt des oben platzierten Hi-Res-Audio-Logos, der Tiefmitteltöner sowie das Magnat-Logo sind passend und blitzsauber in die Front eingebunden. Das verleiht dem Lautsprecher ein kraftvolles Antlitz, wobei beide Module sogar noch von einem silberglänzenden Ring eingerahmt werden. Das sieht mal richtig edel aus.

Die hochglänzende Front sitzt sauber aufgesetzt vor dem restlichen Korpus.

Seh- und Fühltest

Ausserdem werden optional verwendbare Stoff-Schutzgitter mitgeliefert. Sie haften selbstverständlich magnetisch am Lautsprecher. Je nach Geschmack können sie die Front verdecken oder eben nicht. Weil die Front so edel wirkt, würde ich die 703er persönlich sogar ohne Abdeckungen ins Wohnzimmer stellen. Die Verarbeitung ist in jedem Detail tadellos. Das gilt auch für den seidenmatten Korpus, dessen Oberfläche mir sogar noch ein bisschen besser gefällt, als die sehr edel wirkenden, hochglänzende Front. Der Lack ist einfach perfekt aufgetragen. Weder bei der visuellen Begutachtung, noch beim haptischen Test fallen hier Fehler in der Lackierung auf. Überhaupt fährt man hier gern mit der Hand über den Lack, wobei dann auch auffällt, wie gut die Übergänge gelungen sind. Die Material- und Verarbeitungsqualität sind hier absolut erstklassig! Achja, die Signature 703 ruht auf vier kegelförmigen Gummifüßchen. Egal ob auf dem Low- oder Sideboard oder auf entsprechenden HiFi-Stands, dieser Lautsprecher steht jederzeit stabil.

Selbst die Kantenübergänge auf der Gehäuserückseite sind erstklassig gemacht.

Das hat die Magnat Signature 703 zu bieten:

Bevor ich in den Praxistest einsteige, noch ein kurzer Überblick über die technischen Daten. Für den einen oder anderen Kenner sind die durchaus von Interesse: Die Lautsprecher verfügen über einen 170-Millimeter-Tiefmitteltöner mit Keramik-Aluminium-Sandwichmembran. Das ist schon beeindruckend groß für einen Regallautsprecher. Das Schwingsystem sitzt in einem optimal belüfteten Aluminium-Druckgusskorb. Er soll Kompressionseffekte und Luftverwirbelungen auf ein Minimum reduzieren. Direkt darüber sind eine 30-Millimeter-Hochtonkalotte und der 20-Millimeter-Superhochtöner verbaut. Wir sprechen also von einem Doppel-Hochton-System. Diesbezüglich folgt Magnat einmal mehr den Vorgaben, die für eine Hi-Res-Zertifizierung nötig sind punktgenau – ein Merkmal, dass die gesamte Signature auszeichnet. Wir haben die Vorteile dieses Aufbaus bereite in unseren Tests der Modelle Signature 903 und Signature 505 kennen gelernt. Besagtes Hi-Res-Hochtonmodul verspricht ein hervorragendes Rundstrahlverhalten und eine erweiterte Wiedergabe bis über 50 Kilohertz hinaus. Die leistungsstarken Neodym-Magnetsysteme stehen zudem für eine hohe Dynamik.

Üppig ausgerüstet

Kommen wir zur Rückseite: Hier fällt mit zunächst der große Airflex-Port mit seiner gerundeten Reflexöffnung auf. Großzügig dimensioniert, kann der Schall hier gezielt und zugleich leicht nach hinten austreten. Aufgrund der dedizierten Geometrie sind dann auch unter hohen Pegeln keine Luftgeräusche zu hören. Direkt unterhalb des mächtigen Ports thront das Anschlussfeld. Dieses ist mit vier großen Schraubklemmen bestückt. Die Signature 703 lässt sich also auch im Bi-Wire- oder Bi-Amping-Betrieb mit Signalen versorgen. Entsprechend hochwertige Brücken gehören hier selbstverständlich zum Lieferumfang. Das bietet nicht jeder Regallautsprecher dieser Preisklasse an. Die Schraumklemmen selbst nehmen sowohl Bananas, Kabelschuhe oder auch unkonfektionierte Lautsprecherkabel auf. Beide, Reflexport und Anschlussfeld, sind sauber in die Gehäuserückwand eingelassen. Die Verarbeitungsqualität stimmt also auch hier. Unter anderem diese technischen Highlights versprechen die Signature 703 in Verbindung mit der massiven Bauweise zu einem anspruchsvollen Lautsprecher. Das möchte ich mir jetzt auch in der Praxis anhören.

Das Anschlussfeld ist in dieser Preisklasse vorbildlich. Die großen Schraubklemmen nehmen unkonfektionierte Kabel aber auch Bananas und Kabelschuhe entgegen.

Aufgestellt und angeschlossen

Um meine Testgäste mit diversen Wiedergabemedien testen zu können, verbinde ich die Signature 703 Lautsprecher mit dem Magnat Alleskönner MC 200. Mit diesem vielseitigen Kompaktreceiver stehen mir nun Soundproben via Bluetooth, über den integrierten CD-Player, sowie übers Radio oder das heimische Netzwerk zur Verfügung. Doch zunächst zum Anschließen und Ausrichten der Boxen: Ich stelle die beiden Signatures so auf, dass sie zusammen mit meiner bequemen Testlocation (der Couch) in etwa ein gleichschenkliges Dreieck ergeben. Die Seitenlänge jedes Schenkels beträgt dabei rund 2,30 Meter. Dann verbinde ich den MC 200 mittels Lautsprecherkabel mit den rückseitig an den Lautsprechern installierten Schraubanschlüssen. Dann geht es noch an die Ausrichtung. Die ist hier recht einfach, denn sowohl parallel zu einander, als auch auf den Hörplatz ausgerichtet, ziehen die 703er eine sehr schöne Bühne auf. Das beste Ergebnis liefern sie in unserem Hörraum allerdings leicht auf die Hörposition ausgerichtet.

Für meinen Test habe ich die Signature 703 leicht auf den Hörplatz ausgerichtet.

Schöne Grüße vom „Tatortreiniger“

„Man tut was man kann“ von Hans Rath lautet mein Startprogramm. Ein humorvolles Hörbuch, das ich noch in meiner CD-Sammlung gefunden habe. Gesprochen von Bjarne Mädel, einer meiner Lieblingsstimmen. Ich mache es mir auf der Couch gemütlich und amüsiere mich über die pikanten Verstrickungen von Paul Schubert, seinem Freund Schamski und Co. Abgesehen vom Inhalt freue ich mich besonders über die realistische Stimmwiedergabe der beiden Signature 703. Die leicht schnoddrige Stimme mit dem Hamburger Einschlag und dem angenehmen Bass wirkt extrem natürlich und auch intensiv. Ich höre Bjarne Mädel hier sogar „echter“ als beim Tatortreiniger über den herkömmlichen TV-Sound. Darüber hinaus imponiert mir die erstaunlich klare Stimmwiedergabe. Das vermittelt mir wirklich den Eindruck, der Sprecher wäre persönlich im Raum anwesend. Das gilt übrigens für jeden einzelnen Charakter, den Mädel verkörpert. Angefangen bei der tiefen Stimme Schamskis bis hin zur damenhaften und vornehmen Elisabeth von Beuten.

Konzertabend mit Reinhard Mey

Nach einem wirklich beeindruckenden Hörbuch-Erlebnis teste ich die Magnat Signature 703 nun im Livekonzert-Einsatz. Den Vater aller Liedermacher Reinhard Mey, hatte ich vor Jahren schon mal live gesehen und gehört. Ich kann die Leistung der Lautsprecher in der Wiedergabe seines „Best of Live“-Albums also gut beurteilen. Und die ist absolut top! Klassiker wie „Nein, meine Söhne geb ich nicht!“, „Mein Apfelbäumchen“ oder „Aller guten Dinge sind drei“ höre ich jede gezupfte Gitarrenseite, jede Reaktion des Publikums, jede Nuance in der Stimme des Sängers. Ja, selbst das eine oder andere Atemgeräusch ist hier leicht zu vernehmen. Sogar die Raumgröße ist akustisch abschätzbar. Von der klanglichen Intensität her ist dieses Konzerterlebnis sogar eindrucksvoller als mein damaliger Besuch im Duisburger Theater am Marientor. Man ist gefühlt einfach sehr nah dran und hat bei geschlossenen Augen den Eindruck, fast auf der Bühne zu sitzen. Ein glasklares Sounderlebnis mit Live-Charakter!

Der vergleichsweise Tiefmitteltöner sorgt für ordentlich Druck im Frequenzkeller. Laut Hersteller spielt er bis zu 33 Hertz hinunter.

Nächster Halt: Rock!

Nach den beeindruckenden Leistungen in den Disziplinen „Hörbuch“ und „Liedermacher“ wird es mit Wanda nun deutlich lauter und rockiger. In der Folge beschäftige ich mich mit einigen Stücken meiner „Lieblings-Österreicher“. Von „Bologna“ über „1, 2, 3, 4“ bis hin zu „Weiter, weiter“ bieten mir Wanda, über die Signature 703 wiedergegeben, echten und kraftvollen Rock. Ich höre kreischende Gitarren, treibende Bässe, harte Schlagzeugpassagen und den rauen und trotzdem charmanten Gesang von Michael Marco Fitzthum. Ich höre vor allem, dass Bässe und Höhen perfekt aufeinander abgestimmt sind und dass der Sound auch jetzt unfassbar klar ist. Kein nerviges verzerre und keine aufsässigen Bässe. So macht die Musiksession auch nach Stunden noch Spaß. Meine Testgäste leisten auch hier ganze Arbeit und sorgen für dieses dynamische Ich-bin-so-nah-dran-Gefühl. Für mich steht die Musik von Wanda für ganz viel Energie und Lebensfreude. Exakt das unterstützen diese Lautsprecher auf eindrucksvolle Art und Weise.

Das große Reflexport auf der Gehäuserückseite liefert eine Extraportion Bass. Idealerweise gönnt man der Signature 703 mindestens 30 – 40 Zentimeter Abstand zur Rückwand.

Nächster Halt: Rock!

Nach den beeindruckenden Leistungen in den Disziplinen „Hörbuch“ und „Liedermacher“ wird es mit Wanda nun deutlich lauter und rockiger. In der Folge beschäftige ich mich mit einigen Stücken meiner „Lieblings-Österreicher“. Von „Bologna“ über „1, 2, 3, 4“ bis hin zu „Weiter, weiter“ bieten mir Wanda, über die Signature 703 wiedergegeben, echten und kraftvollen Rock. Ich höre kreischende Gitarren, treibende Bässe, harte Schlagzeugpassagen und den rauen und trotzdem charmanten Gesang von Michael Marco Fitzthum. Ich höre vor allem, dass Bässe und Höhen perfekt aufeinander abgestimmt sind und dass der Sound auch jetzt unfassbar klar ist. Kein nerviges verzerre und keine aufsässigen Bässe. So macht die Musiksession auch nach Stunden noch Spaß. Meine Testgäste leisten auch hier ganze Arbeit und sorgen für dieses dynamische Ich-bin-so-nah-dran-Gefühl. Für mich steht die Musik von Wanda für ganz viel Energie und Lebensfreude. Exakt das unterstützen diese Lautsprecher auf eindrucksvolle Art und Weise.

Idealerweise positioniert man die 703er auf Ohrhöhe. Ist das der Fall, zeigen die Signature 703, was sie wirklich drauf haben.

Fazit

Für die Signature 703 fällt mein Fazit durchweg positiv aus. Ich habe ein Magnat-typisch ansprechend gestyltes Produkt kennen- und besonders akustisch auch lieben gelernt. Der in puncto Dynamik, Intensität, Bassleistung, Klarheit und Preis absolut imposante Sound hat mich durchweg begeistert. Egal ob bei der Wiedergabe des ruhigen Hörbuchs, bei dezenten Liedermacher-Klängen oder beim großen Klangspektakel, immer gelang es den 703ern eine extrem natürliche und aktive Atmosphäre zu kreieren. Richtig aufgestellt, hat man fast immer das Gefühl, im Zentrum der Musik zu stehen. Das ist wohl eines der größten Komplimente, das man einem Lautsprecher machen kann. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass die Boxen auch preislich mit aktuell 799 Euro pro Paar sehr fair gehandelt werden, dann ist die Magnat Signature 703 ein ganz heißer Tipp für HiFi-Fans, die den nächsten Schritt zum besseren Klang gehen wollen, ohne dafür zu tief in die Geldbörse greifen zu wollen.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

79

80

Technische Daten

Modell:Magnat
Signature 703
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:799,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Piano Schwarz / Schwarz
- Piano Weiß / Weiß
Vertrieb:Magnat Audio Produkte, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):- 372 x 210 x 305 mm
Gewicht:7,7 Kg / Stück
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Wirkungsgrad:91 dB
Hochtöner:- 20 mm Superhochtöner
- 30 mm Hochtonkalotte
Tiefmitteltöner:1 x 170 mm
Frequenzbereich:31 Hz – 54 kHz
Übergangsfrequenzen:2700 / 17000 Hz
Lieferumfang:- Signature 703
- Gewebeabdeckungen
- Bedienungsanleitung
- Gummifüßchen
Pros und Contras+ schöne räumliche Darstellung
+ sehr gutes Rundstrahlverhalten
+ dynamischer Grundton
+ Doppel-Hochton
+ HiRes-Zertifizierung
+ exzellente Verarbeitung
+ perfekte Lackqualität

- keine Contras
Empfohlene Raumgröße:20 - 25 Quadratmeter
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Magnat Signature 703: High-End-Performance in Topform erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

ViaBlue HS Spikes & UFO-Absorber – Hochwertige Helferlein für besseren Klang

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Vom Kabelspezialisten ViaBlue gibt es neben hochwertigen Verbindern auch Helfer zur perfekten Aufstellung von Lautsprechern und anderen Geräten. Spikes und Absorber in unterschiedlichen Größen, Formen und Farben helfen dabei, Lautsprecher an die Stellfläche anzukoppeln beziehungsweise sie davon zu entkoppeln. Wie das geht und was es bringt? Wir haben es ausprobiert:

Spikes oder Absorber, welches ist für meine Lautsprecher die richtige Lösung?

Wie haben Sie, liebe Leser, eigentlich ihre Lautsprecher positioniert? Einfach aus dem Karton auf den Fußboden? Dann sind sie wohl in guter Gesellschaft, denn ein Großteil aller Lautsprecher wird genau so aufgestellt. Wenn Sie ihre Lautsprecher sogar noch geometrisch richtig positioniert und vernünftig ausgerichtet haben, um einen optimalen Raumklang zu erzielen, so gehören sie bereits zu denen, die sich besonders viel Mühe machen. Da Sie nun noch diesen Artikel lesen, gehören Sie zur anspruchsvollen Minderheit, die allerdings auch Wert auf kleine und vermeintlich unbedeutende Details legt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich meine Lautsprecher zwar penibel ausrichte und regelmäßig Korrekturen vornehme. Sie jedoch auf Spikes oder Absorber zu stellen, daran habe ich schon lange nicht mehr gedacht. Daher habe ich mich sehr darüber gefreut, zwei Sets Absorber und Spikes des bekannten Zubehörherstellers ViaBlue miteinander vergleichen zu können.

Nicht nur unter Lautsprechern, auch unter HiFi- Elektronik, bzw. unter Gerätebasen können Absorber ein echtes Klangupgrade sein.

Der Kabelspezialist ViaBlue

Beim Namen ViaBlue klingelt es sicher schon bei dem einen oder anderen Audio-Enthusiasten. Die Zubehörspezialisten sind seit fast 20 Jahren in der Branche präsent und haben sich in erster Linie durch hochwertige Kabeln und entsprechenden Audio-Accessoires einen Namen gemacht. Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Kollektion verschiedener Zubehörprodukte, mit denen sich jede Audio- oder Video-Anlage sinnvoll ergänzen lässt. Darunter befinden sich auch mehre Sätze Spikes und Absorber zur optimalen Aufstellung von HiFi-Geräten, insbesondere natürlich Lautsprechern. Insgesamt stehen hier vier verschiedene Spikes und zwei Absorber-Varianten zur Auswahl. Sie stellen für jeden Anwendungsfall eine geeignete Alternative bereit. Damit die jeweils technisch perfekte Wahl auch optisch passt, gibt es alle Kopplungselemente in Schwarz und in Silber.

Stets einsatzbereit

Bei den kleinen Helfern in meinem Test handelt es sich um die Absorber mit dem Namen UFO und die HS-Spikes. Beide sind jeweils die kleinen Modelle ihrer Produktkategorie. Sie sollten jedoch für beinahe jeden Anwendungsfall geeignet sein, sie tragen pro Set bis zu 100 Kilogramm Gewicht. So fallen mir auf Anhieb gar nicht so viele Geräte ein, bei denen die UFO-Absorber oder HS-Spikes an ihre Grenzen kommen könnten. Auch hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt es keinen Grund zur Kritik. Sogar die Verarbeitung ist hochwertig und absolut makellos. Aus optischen Gründen können die größeren die UFO-XL-Absorber oder beispielsweise die QTC-Spikes natürlich eine Alternative sein. Zu wuchtigen Lautsprechern, die gar nicht schwerer sein müssen als hochwertige Kompakte, wirken die etwas größeren Untersetzer optisch möglicherweise einfach passender als ihre filigranen Geschwister. Darüber machen ich mir aber erstmal keine Gedanken. Stattdessen widme ich mich den unterschiedlichen Funktionsweisen der beiden gegensätzlichen Helfer.

Die HS Spikes sind wahlweise in schwarzer oder silberfarbener Ausführung zu haben. Optional sind auch größere Unterlegplättchen (Discs) zu haben.

Wozu das alles?

Falls Sie sich die ganze Zeit fragen, welche Funktion Spikes und Absorber eigentlich erfüllen und in welcher Situation zu welcher Alternative gegriffen werden sollte, so kommt hier die Auflösung: Beide Bauarten der Untersetzer verfolgen grundsätzlich den gleichen Zweck: Sie sollen dem Lautsprecher, beziehungsweise anderen HiFi-Geräten, ungestörtes Arbeiten ermöglichen, indem sie störende Vibrationen reduzieren oder bestenfalls eliminieren. Diese störenden Vibrationen werden von einigen HiFi-Geräten wie Lautsprechern und Plattenspielern teilweise selbst produziert. Andere Geräte, zum Beispiel Verstärker und Quellgeräte, werden durch Luft- oder Körperschall in ihrer Stellfläche angeregt. Das alles wollen wir nicht, denn als Audiophile sind wir ausschließlich am unverfälschten Primärschall interessiert. Wir wollen hören, was aus den Lautsprechermembranen kommt. Und eben nicht, wie das Gehäuse vibriert. Daher sollten Gehäuse und andere Geräteteile möglichst nicht mitschwingen.

Auch die HS Spikes sind in zwei Farbvariationen zu haben. Ein Set besteht immer aus 4 Stück.

Lösungsansatz

Da sie dies jedoch praktisch immer in irgendeiner Art und Weise tun (spätestens bei entsprechend hoher Lautstärke), müssen die unerwünschten Schallanteile möglichst unschädlich gemacht werden. Dieses „unschädlich machen“ geschieht durch Ableiten oder Umwandeln. Ableiten in die Stellfläche, wenn diese besonders massiv ist, oder Umwandeln in Wärme, wenn sie Stellfläche selbst schwingt. Es kommt also immer auf die individuellen Gegebenheiten an, um entscheiden zu können welche Option sinnvoller ist. Bei einem Betonboden beispielsweise ist die Sache ziemlich klar, denn der wird durch Lautsprecher kaum in Schwingung versetzt. Hier heißt es also ankoppeln. Handelt es sich bei der Stellfläche hingegen um eine Holzkonstruktion wie eine Holzdecke im Altbau, so kann Entkoppeln sinnvoll sein, damit nicht die gesamte Holzdecke mitschwingt. Dazwischen gibt es beliebig viele Varianten und Kombinationen aus beidem. Eine allgemein gültige Empfehlung kann es also nicht geben.

Spikes oder Absorber?

Grundsätzlich gibt es also zwei Vorgehensweisen: Die Entkopplung von Lautsprecher und Stellfläche, sowie die Ankopplung der Lautsprecher an den Untergrund. Die Funktion eines weichen Absorbers wie dem ViaBlue UFO ist ziemlich unumstritten, denn hier ist die Entkopplung haptisch erfahrbar. Ein Lautsprecher auf einem Gummipuck fühlt sich bei Berührung schwimmend, also entkoppelt an. Die Sache ist also eindeutig. Da gibt es keine zwei Meinungen. Das sieht bei Spikes gänzlich anders aus, denn an ihnen scheiden sich die Geister. Je nach dem wen man fragt, koppeln Spikes das darauf stehende Gerät an den Untergrund an oder sie entkoppeln es. Wie genau das von statten geht, darüber gibt es etliche Theorien. Sowohl unter Anwendern als auch unter Herstellern gibt es hier eine gewisse Uneinigkeit. Ich bin der Meinung, dass Spikes ankoppeln und damit gehöre ich wohl zur Mehrheit im HiFi-Universum. Die landläufige Erklärung ist, dass die massiven, stabilen Spikes die auf ihnen lastende Gewichtskraft auf einen winzigen Punkt konzentrieren. Durch den entstehenden hohen Druck wird dann eine kraftschlüssige Verbindung geschaffen. Das klingt nachvollziehbar und ist ganz praktisch auch testbar, denn Lautsprecher auf gut eingestellten Spikes stehen bombenfest auf dem Fußboden. Sie sollten also an den Untergrund angekoppelt sein, wie es von der Mehrheit vertreten wird. Mein ausführlicher Hörtest bestätigt diese Theorie, aber dazu später.

Koppeln Spikes an oder ab? Sie koppeln an!

Lieferumfang & Zubehör

In meinem Test-Paket finden sich einige kleinere und größere Schachteln. In den vier größten sind jeweils ein Satz UFOs und HS-Spikes in beiden Farbvarianten enthalten. Für welche Farbvariante man sich entscheidet, bleibt ganz dem persönlichen Geschmack überlassen, die technisch sinnvolle Wahl haben wir ja bereits angesprochen. Während des Test fiel mir auf, dass die schwarz-eloxierten Spikes etwas empfindlicher sind. So wurden ihre Spitzen unter dem hohen Gewicht der Lautsprecher wieder silbern. Das sieht man jedoch erst, wenn sie wieder demontiert werden. Bis dahin befinden sich die Spitzen nämlich in den kleinen Vertiefungen der beiliegenden Teller. Diese Teller sind ebenso eingefärbt wie die Spikes selbst. Sie sollen das Verkratzen des Fußbodens verhindern. Optional gibt es aber auch etwas größere Untersetzer als Zubehör. Zubehör zum Zubehör sozusagen. Diese größeren Untersetzer heißen offiziell Spikes Discs, sind farblich passend, kosten nur ein paar Euro Aufpreis und sind unbedingt empfehlenswert.

Schwarz oder Silber? Als Kunde hat man (glücklicherweise) die Qual der Wahl.

Immer vorbereitet

Das weitere Zubehör eignet sich für Absorber und Spikes. Dabei handelt es sich um Eisenwaren die es zwar auch im Baumarkt gibt, gewiss jedoch nicht in dieser Qualität. In unserem Paket ist für fast jede Befestigungssituation das passende Material vorhanden: M6x16 Inbusschrauben für eingelassene Gewinde. Falls die in Ihren Lautsprechern eingelassenen Gewinde andere Abmessungen haben: Gewindeadapter auf M4 bis M12 oder Zollgewinde und passende hochwertige Muttern zum Kontern gibt es ebenfalls. Sollten die Lautsprecher gar keine Gewinde haben, so täten es auch Holzschrauben (solche gibt es nicht von ViaBlue) oder die hochwertige Lösung (die gibt es von ViaBlue): Eindrehmuttern. Diese werden in die Unterseiten der Lautsprecher eingedreht und anschließend mit Gerätefüßen bestückt. Alle Teile kommen übrigens in schicken, kleinen schwarzen Schachteln, die sogar mit einem Siegel versehen sind. Das sieht nicht nur extrem hochwertig aus, so macht das Auspacken auch gleich mindestens doppelt so viel Spaß.

Optional bietet ViaBlue auch sehr hochwertige Schrauben in verschiedenen Größen an.

Montagearbeiten

Nun, da ich alle notwendigen Teile zusammen habe, machen ich mich an die Montage der Kopplungselemente. Ich beginne mit den UFO Absorbern, die sind schnell betriebsbereit. Einmal aus der Schachtel entnommen, fällt auf, dass die Absorber leicht konisch geformt sind. Sie verjüngen sich zur Unterseite. Dort befindet sich eine Vertiefung im Dämpfungsgummi, in der der Schraubenkopf Platz findet. Daher werden die UFOs einfach mit der Edelstahlschraube, aus oben erwähntem Zubehör, unter die Lautsprecher geschraubt und sind so schnell und elegant befestigt. Sollten im Lautsprecher noch keine Gewinde eingelassen sein, müssen zuerst die Eindrehmuttern montiert werden. Dazu wird zuerst passend vorgebohrt und die Gewindemuffe danach mit einem geeigneten Werkzeug eingedreht. Im Zweifel gibt es dazu Anleitungen bei Youtube. Bei den HS-Spikes ist ein weiterer Schritt notwendig: Zwar werden diese grundsätzlich auch einfach unter die Lautsprecher geschraubt, damit die Schrauben jedoch verdeckt sind, werden sie im Innern der Spikes versteckt.

Die UFO-Absorber lassen sich bequem unter die Lautsprecher verschrauben.

Flexibel

Zuerst werden also die Spikes geöffnet. Dazu sind sie mit einem Gewinde im oberen Drittel versehen. Dreht man sie Spitze ab, so hält man anschließend Spitze und Oberteil getrennt in der Hand. Die Spitze wird zunächst zur Seite gelegt und das Oberteil mit der bereits erwähnten Edelstahlschraube am Lautsprecher befestigt. Falls das eingelassene Gewinde zwar vorhanden ist aber nicht passt, so kommen nun die Adapter zum Einsatz. Sie werden mit einer Seite in den Lautsprecher geschraubt, anschließend werden die halbierten Spikes darauf gesteckt und mit den Muttern aus dem erhältlichen Zubehör gesichert. Nun können die Spitzen der Spikes wieder aufgeschraubt werden. Bitte nicht zu fest zuschrauben, die eine oder andere Spitze muss sicher noch mal verstellt werden. Besagtes Gewinde dient nämlich nicht zur zur Trennung der Spikes, sondern auch der Höhenverstellung. So können Unebenheiten in der Stellfläche ausgeglichen und die Lautsprecher bombensicher und absolut kippelfrei aufgestellt werden.

Mehr Räumlichkeit

Für den Klangtest greife ich auf meine Canton Chrono-Standlautsprecher zurück. Diese werden zwar mit Spikes geliefert, stehen bei mir aber platt auf dem Parkett. Sie verfügen aber über eingelassene Gewinde, die Montage der ViaBlue-Spikes und Absorber ist also einfach gemacht. Zum Eichen des Gehörs spielen die Lautsprecher in gewohnter Umgebung eine Seite des aktuellen Albums „Ghosts Of West Virginia“ von Steve Earle & The Dukes. Außerdem muss „The Record Company: All Of This Life“ für meinen Test herhalten. Die Lautsprecher klingen im Ursprungszustand gewohnt gut, scheinen jedoch die Mitten etwas zu betonen, was sie bei der Earle-Platte etwas vordergründig wirken lässt. Zuerst montiere ich nun die ViaBlue UFO Absorber und höre, ob sich der Klang verändert. Und das tut er! Zuerst fällt mir dies in den Höheren Lagen auf, wo ich es am wenigsten erwartet hätte. Der Hochton wirkt etwas klarer, was der Räumlichkeit zugute kommt.

Auch die Spikes werden einfach unter die Lautsprecher geschraubt. Sogenannte Discs schützen den Untergrund vor unschönen Kratzern. Sie gehören selbstverständlich zum Lieferumfang.

Mehr Präzision

Die Mitten wirken etwas weniger vordergründig, so klingt Steve Earles Stimme, die vorher eher rau klang, nun etwas gezähmter, was mir richtiger vorkommt. Der Bass wirkt dagegen etwas zurückgenommen. Gleichzeitig aber vielleicht auch etwas präziser. Eben diese Basspräzision scheint im Gegencheck, also bei wieder demontierten Absorbern, dann auch verloren zu gehen. Nun kommen die HS-Spikes unter die Lautsprecher. Was bei den UFO-Absorbern bereits als gesteigerte Präzision zu erahnen war, wird nun absolut deutlich: Der Klang wirkt nun merkbar klarer, präziser und schärfer. Dadurch jedoch auch nüchterner und weniger hedonistisch als zuvor. Ich führe das darauf zurück, dass die Lautsprecher ganz ohne Untersetzer nicht hundertprozentig kippelfrei stehen. Schließlich sind weder Fußboden noch Lautsprecherunterseite hundertprozentig plan. Tatsächlich würde ich es in meiner Umgebung, Echtholz-Parkett auf einem harten Boden, mit den Canton Chrono 509.2 DC es deshalb als Geschmacksfrage einstufen, mit welcher der drei Varianten es am besten klingt.

Entkoppeln gegen Dröhnen

Beim zweiten paar Lautsprecher handelt es sich um bassstarke, alte Aktivlautsprecher von John Bowers, dem Firmengründer von B&W. Sie haben nachgerüstete Standfüße aus Granit und sind dementsprechend deutlich schwerer als meine Cantons. Das Gewicht ruht auf harten Teflongleitern, sie sind also relativ hart an die Stellfläche angekoppelt. Klanglich gefallen sie mir schon seit jeher ziemlich gut, weswegen es meine Hauptlautsprecher sind. Einzig der Bass ist mit mitunter etwas zu opulent, dabei könnte es sich jedoch einfach um eine Klangcharakteristik des Herstellers handeln. Nun habe ich die ViaBlue UFO Absorber unter die Lautsprecher gelegt. Sofort wirkt der Bass deutlich gezähmt. Darüber hinaus konnte ich im Klangbild keine größeren Veränderungen ausmachen, der Unterschied im Bass fällt dafür umso deutlicher aus. So deutlich sogar, dass ich versucht war, den Tiefton nun mittels der Raumanpassung der Lautsprecher wieder etwas zu erhöhen.

Auch die UFO Absorber werden fest mit den Lautsprechern verbunden. ViaBlue hat dafür fast jedes nur erdenkliche Zubehör im Programm.

Gegencheck

Es scheint also, als würde der recht hart wirkende Holzboden in meinem Hörraum doch deutlich mitschwingen, sofern die Lautsprecher fest angekoppelt sind. Falls Sie jemanden unter sich wohnen haben, könnten Absorber unter den Lautsprechern auch dem Hausfrieden gute Dienste leisten, denn der Fußboden der im Hörraum dröhnt, tut dies mit einiger Wahrscheinlichkeit auch in seiner Funktion als Decke im Raum darunter. Für den Gegencheck habe daher noch die HS-Spikes unter die Lautsprecherständer montiert und erneut hingehört. Mit den Spikes klingt es allerdings ziemlich unverändert zur normalen Aufstellung. Das scheint auch logisch, denn die harten Teflongleiter koppelt die Lautsprecher ähnlich hart an den Untergrund wie die Spikes. Ein großer klanglicher Unterschied wäre hier daher überraschend. Aus meiner Sicht eignen sich Untersetzer wie die UFOs daher durchaus punktuell als Problemlöser.

Ein Set HS Spikes (4 Stück inkl. Discs) ist im Fachhandel für knapp über 50 Euro zu haben.

Fazit

HiFi-Geräte, insbesondere Lautsprecher mit entsprechenden Gerätefüßen zu versehen, ist meist sinnvoll. Zum einen sehen Lautsprecher auf Spikes oder Füßen definitiv cooler aus, als platt auf dem Fußboden stehende. Wichtiger ist jedoch ihr ankoppelnder oder abkoppelnder Effekt. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können entkoppelnde Elemente wie die ViaBlue UFO Absorber lästige Phänomene wie Dröhnen verhindern. Andererseits helfen Spikes dabei, die Masse der Lautsprecher hart an den Untergrund anzukoppeln. So können die getesteten ViaBlue HS-Spikes ohne die beiliegende Teller beispielsweise durch verlegten Teppich hindurch den Kontakt zum Estrich herstellen und den Lautsprechern dadurch zu einer präziseren Spielweise verhelfen. Weiteres passendes Montagezubehör, beispielsweise Schrauben und Gewindeadapter, ist ebenfalls vom Hersteller erhältlich, so sind Kopplungselemente in nahezu jeder denkbaren Situation montierbar. Spikes, Absorber und Zubehör werden selbstverständlich in hochwertiger Qualität geliefert. So machen Auspacken, Montage und Betrieb gleichermaßen Spaß und die montierten Füße fügen sich perfekt ins Bild einer hochwertigen Anlage ein.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

89

90

90

Technische Daten

Modell:ViaBlue
HS Spikes / UFO Absorber
Produktkategorie:HiFi-Zubehör
Preise:- HS Spikes: 52,98 Euro/Set
- UFO Absorber: 52,98 Euro/Set
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:ViaBlue GmbH, Malsch
Tel.: 07246/943112
www.viablue.de
Höhe:- HS Spikes: 35,8 - 36,8 mm
- UFO Absorber: 16,4 mm
Belastbarkeit:- HS Spikes: 100 Kg
- UFO Absorber: 100 Kg
Lieferumfang:HS Spikes:
- 4 HS Spikes
- 4 HS Discs

UFO Absorber:
- 4 UFO Absorber
- 4 Softpads (29 mm Durchmesser)
- 4 Softpads (30 mm Durchmesser)
Pros und Contras:+ hohe Materialqualität
+ einfache Montage
+ viel optionales Zubehör
+ höhere Standfestigkeit
+ bessere Räumlichkeit
+ mehr Präzision im Bass

- keine Contras
Benotung:
Empfehlung
Preis-/Leistungsehr gut

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Velodyne WI-Q10 – Raumeinmessung, Funkverbindung + ordentlich Tiefgang und Kontrolle

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Der WI-Q10 von Velodyne ist ein Subwoofer, der sich besonders für den Einsatz in modern gestylten Wohnräumen eignet. Er lässt sich kabellos mit dem AV-Receiver oder HiFi-Verstärker verbinden und bringt gleich noch eine automatische Einmessfunktion mit. Das macht ihn hochflexibel und selbst für Technikeinsteiger kinderleicht einzurichten. Und auch in den Disziplinen Klang und Kraft weiß mein Testgast voll zu überzeugen.

Ein Suboofer sollte zu jedem Heimkino-System gehören. Erst Recht, wenn er so flexibel und einfach in der Einrichtung ist, wie der WI-Q10.

Der Ruf ist fast schon legendär: Seit mehr als drei Jahrzehnten gehört Velodyne zu den etabliertesten und bekanntesten Subwoofer-Entwicklern der Welt. Der legendäre Ruf basiert auf der Präsentation der weltweit ersten aktiven Membranregelungen in einem Subwoofer. Eine Technik, die das in den USA gegründete – und heute aus Hamburg geführte – Unternehmen in den folgenden Jahren stets weiterentwickelte. Die daraus resultierende Raumkorrektur ist inzwischen stellvertretend für die Marke und in fast allen Velodyne-Produkten implementiert. Dieses coole Extra muss aber nicht zwingend teuer sein. Mit dem WI-Q10 haben die Bassspezialisten eine preislich hochattraktive Lösung in Portfolio. Sie beschreibt einen leistungsstarken Subwoofer mit drahtloser Signalübertragung und – selbstverständlich – mit automatischer Einmessfunktion.

Mit aufgesetzter Abdeckung wirkt der Velodyne optisch etwas gefälliger.

Einsatzzweck

In Zeiten, in der wir auf ausgedehnte Kinobesuche verzichten müssen, gewinnt das heimische Surround-System wieder an Aufmerksamkeit. Die coolsten Actionabenteuer schauen wir nicht im Filmpalast, sondern streamen sie via Netflix, Amazon und Co. in unsere Wohnzimmer. Damit das Audiofeeling auch so richtig beeindruckt, ist ein richtig gutes Frontsurround- oder ein dediziertes Mehrkanalsystem inklusive eines leistungsstarken Subwoofers von Nöten. Hier kommt der Velodyne WI-Q10 ins Spiel: Er verspricht das Blut eines jeden Heimkinofreundes in Wallung zu bringen und auch Musikerherzen zu erfreuen. Ganz gleich, ob er für räumliches Operngefühl beim Klassikkonzert sorgen, oder die Explosionen im Blockbuster imposant in Szene setzen soll. Der kleine Zehnzöller steigt tief in den Tieftonkeller und lässt so das entsprechende Bassfundament, einen knackigen Grundton und echte Kino-Atmosphäre erwarten. Ausserdem will er sich flexibel positionieren lassen und dabei auch noch wenig Platz in Anspruch nehmen. Versprechen, an denen sich mein Testmuster nun messen lassen muss!

Schlichtes Design, gut verarbeitet

Das Gehäuse des WI-Q10 ist in mattem Schwarz gehalten und fügt sich mit seinen gerundeten Kanten gut in das Klangmöbeldesign. Die geschwungene Frontabdeckung sorgt zudem für etwas Pepp. Die dicken Gummifüße halten den Sub gut auf Abstand zum Boden, lassen ihn aber auch etwas an Eleganz verlieren. An der Front befinden sich neben der gehärteten Papiermembran der IR Empfänger. Das im Normalzustand recht helle Display lässt sich über die Fernbedienung aber auch ausschalten. Ausserdem findet sich hier noch der Anschluss für das Richtmikro. Das in der Gehäuseunterseite eingelassene Bassreflexrohr erweitert den Volumen- und Bassbereich. Rückseitig lassen sich über Dreh- und Druckschalter dann noch die Phase und Lautstärke justieren und die Auto-On/Off-Funktion aktivieren.
Neben je zwei Ein- und Ausgängen in Cinchausführung gibt es noch je einen Satz Hochpegelein- und Ausgänge. So ist auch der Betrieb mit Verstärkern und Receivern ohne dedizierten Subwoofer-Ausgang möglich.

Alle Regler, Schalter und Buchsen befinden sich auf der Geräterückseite. Unter anderem finden sich hier auch zwei Niederpegeleingänge. D.h. der WI-Q10 lässt sich alternativ auch kabelgebunden betreiben.

Aufstellung

Der WI-Q bringt viel Technik mit, die dem Nutzer die Einrichtung erleichtert. Dennoch ist es wichtig den richtigen Aufstellungsort für den Sub zu finden. Dabei kommt es natürlich auf das individuelle Hörempfinden an, aber auch ein paar Standardregeln sollten beachtet werden. Gerade im Wohnzimmer schiebt man den Subwoofer gerne an mal die Wand, in die Zimmerecke oder manchmal sogar hinter die Couch. Obwohl tiefste Frequenzen von unserem Ohr nicht wirklich geortet werden können, ist es keineswegs egal, wo der Sub platziert wird. Stellt man ihn in die Enge, kann es schnell zu Aufdickungen kommen. Optimal ist meist ein Platz zwischen Center und einem der Frontlautsprecher oder hinter dem Hörplatz. Oft scheitern diese Positionierungen aber am Kabelweg. Dafür hat der WI-Q10 eine praktische Lösung an Bord. Durch die drahtlose Verbindungsmöglichkeit zwischen AV-Receiver und Sub, ist der Velodyne hochflexibel in der Aufstellung. Lediglich eine Steckdose sollte in der Nähe sein.

Der Transmitter gehört zum Lieferumffang und erlaubt die kabellose Verbindung zwischen AV-Receiver und Subwoofer.

Keine Scheu vor den Einstellungen

Das zweite praktische Extra am Velodyne ist die automatische Einmessung. Nicht jeder Heimkino- oder Musikliebhaber ist so technikaffin, dass er selbstständig die optimalen Einstellungen für den besten Hörgenuss findet. Mit dem WI-Q10 ist dies aber einfach und schnell für Jedermann machbar:
Das Mikro zum Einmessen wird in den sehr kleinen Stativfuß geklickt und an der Hörposition platziert. Dann wird das ausreichend lange Kabel in den Mikrofonanschluss am Subwoofer gesteckt und der Velodyne mit Strom versorgt. Über die Fernbedienung wird dann die Einmessung gestartet. Dafür drückt man für etwa 2-3 Sekunden die EQ-Taste. Der Subwoofer gibt nun Sweeptöne im Bereich von 20 bis 150 Hertz wieder. Währenddessen zeigt die LED-Anzeige „AU“ an. Anschließend analysiert der WI-Q10 die gewonnenen Daten, legt diese als Wiedergabemodi ab und kehrt in den normalen Betriebszustand zurück. Nun noch das Mikrofonkabel abziehen und der Vorgang ist beendet.

Einmessung einfach gemacht. Das Mikro wird einfach am Sub eingesteckt, am Referenzplatz aufgestellt und die Einmessung wird gestartet. Das wars schon!

WI-Q10 mit vier Presets

Selbstverständlich ist es auch möglich manuell nachzujustieren, um den Sub an den individuellen Hörgeschmack anzupassen. Auf der Fernbedienung bietet Velodyne zudem noch vier vorinstallierte Presets. Gerade für Technikeinsteiger können diese Voreinstellungen Gold wert sein. Ein Knopfdruck genügt und es ergibt sich ein völlig neues Klangbild. Falsch machen kann man auch nichts. Jede Änderung kann schnell rückgängig gemacht werden. Je nach gerade wiedergegebenem Genre können so andere Equalizer-Einstellungen aktiviert werden. Bei „Jazz-Classical“ geht es beispielsweise richtig tief in den Keller, die anderen wären „Movies“, „Rock“ und „Games“. Sie sind anwendungsabhängig weniger tief abgestimmt.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die beschriebene Einmessung bezieht sich ausschließlich auf den Subwoofer. Alle anderen Lautsprechereinstellungen werden über den AV-Receiver vorgenommen. Das funktioniert heute aber in so gut wie allen Modellen ebenfalls automatisch.

Alles gut verstaut

Sorgen vor Beschädigungen auf dem Transportweg muss man sich eigentlich nicht machen. Der WI-Q10 ist in einer doppelten Kartonage und von dicken Styropor-Teilen sehr gut geschützt. Nachdem ich den kleinen 10-Zöller mit seinen 18,5 Kilo aus dem Karton befördert habe, kommt auch das Zubehör zum Vorschein: Da gibt es das Netzkabel für den Sub, dann das Netzteil für den Remotesender, den Transmitter selbst, die kleine Infrarot-Fernbedienung, das Einmessmikro und das kleine Stativ. Letzteres versteckt sich gut geschützt in den Styroporpuffern.
Justierbare Spikes gehören nicht zum Lieferumfang. Die soliden Gummifüße bieten zwar eine gute Abschirmung zum Boden, können Unebenheiten aber nicht ausgleichen und sehen auch nicht ganz so schick aus. Wer seinen Sub aber lieber auf Spikes stellt, der findet in unserem Artikel über die HS-Spikes von VIABLUE sicher die passende Lösung.

Dank Funkverbindung kann der Subwoofer auch seitlich oder hinter dem Hörplatz aufgestellt werden. Nur eine Steckdose sollte sich in seiner Nähe befinden.

Kabellose Verbindung

Kommen wir zum WI Connect-Transmitter: Er wird per Cinch-Kabel mit dem Sub-Out des AV-Receivers verbunden. Für den AV-Receiver ist es dann genauso, als wäre ein klassischer, kabelgebundener Bassmeister an ihm angeschlossen. Er gibt seine Signale also an den Transmitter weiter, der diese wandelt und über einen von vier möglichen Funkkanälen zum Velodyne schickt. Im Subwoofer werden die Signale dann von einem integrierten Empfänger entgegen genommen und zurück gewandelt. Theoretisch ist so sogar ein kabelloser Paralellbetrieb von bis zu vier Subwoofern möglich. Nach Einschalten des Transmitters und des WI-Q10 steht die Verbindung dann innerhalb weniger Sekunden. Anschließend lässt sich der Velodyne in einem Radius von 15 Metern frei positionieren. Während meines gesamten Tests stand die Funkverbindung ohne Störungen oder Abbrüche stabil. Dank dieser Funkstrecke lässt sich der Subwoofer nun frei im Raum und ohne Limitierung durch Kabel positionieren. Flexibler geht’s kaum!

Das Wichtigste aus der Ferne

Das Audiosignal wird also per Funk übertragen. Damit ist der Komfort aber noch lange nicht ausgereizt. Die wichtigsten Einstellungen lassen sich nämlich auch über eine Fernbedienung bequem aus der Ferne vornehmen. Als sehr praktisch empfinde ich die Lautstärkeregelung und den Night-Modus. Über letzteren kann die Bassintensität zu vorgerückter Stunde gedämpft werden kann. So werden weder die Nachbarn nicht aus dem Bett gerüttelt, noch die schlafenden Kinder geweckt. Wichtig ist auch die Light-Taste. Über sie lässt sich die LED-Anzeige ausschalten, was speziell im abgedunkelten Heimkinoraum von Vorteil sein kann.
Dazu kommen die vier Presets Jazz, Movie, Rock und Game und auch die Phase ist in vier Stufen verstellbar. Nachdem der WI-Q10 nun eingemessen ist und ich mich mit der Fernbedienung vertraut gemacht habe, ist nun alles bereit für den ersten Einsatz: Verkettet habe ich den Velodyne dazu mit dem Yamaha RX-A820 Aventage.

Die kleine Fernbedienung bietet auch aus der Ferne Zugang zu allen wichtigen Funktionen.

Saubere Sache

Den Anfang macht einmal mehr „Terminator – Genisys“ von Blu-ray und in Dolby Digital 5.1: Das Jahr 2029. Der Rebellenanführer John Connor stemmt sich gegen die Übermacht des Skynet-Maschinenimperiums. Um seine Mutter vor einem Killerroboter zu schützen, schickt er seinen Freund Kyle Reese ins Jahr 1983. Als Kyle dort ankommt, stellt er fest, dass die Vergangenheit nicht wie erwartet existiert. Sarahs Eltern sind tot, ein T-800 Android hatte das neunjährige Mädchen anschließend beschützt und großgezogen. Kyle spürt Sarah schließlich auf und erklärt, was in der Zukunft geschehen wird. Bereits in den ersten 20 Minuten wird die Kraft des WI-Q10 dabei gleich mehrfach unter Beweis gestellt. Während der zahlreichen Rückblenden, bis hin zum Austritt von Kyle aus der Zeitmaschine, werden sämtliche Basseffekte klar und ohne Brummen wiedergegeben. Als Schwarzenegger dann in einer Doppelterminatorrolle gegen sich selbst kämpft, knallen die Faustschläge und die Gewehrschüsse lassen den Boden regelrecht beben.

Der Basreflexport sitzt in der Gehäuseunterseite und sorgt u.a. für ordentlich Körperschall.

Das große Finale

Die Szenerie wird schließlich durch das Terminator-typische Theme beendet. Die dabei erzeugten Bässe gehen mir durch Mark und Knochen. Das lässt das Herz jedes Fans höher schlagen. Sarah und Kyle befinden sich inzwischen im Jahre 2017: Dort treffen sie im Krankenhaus auf John Connor. Die anschließende Flucht baut die Spannungsszene erneut auf, auch unterstützt durch die packende Filmmusik mit ihren tiefen Passagen. Als es in der Tiefgarage schließlich zum Kampf zwischen John Connor und dem Terminator kommt, gibt der Sub nochmal alles. Schläge, Schüsse und andere Effekte werden bassstark und mit ordentlich Körperschall wiedergegeben. Jetzt kommt der WI-Q10 richtig in Fahrt und feuert sämtliche Tieftonanteile auf den Punkt genau und sauber in den Raum. Jedes Zuwerfen einer Tür, jeder Schuss und jede Transformation kommt passgenau zum Einsatz. In meinem Wohnzimmer entfaltet sich so eine wahnsinnig räumliche Darstellung, die ich mir intensiver und impulsstärker kaum wünschen könnte.

Kribbeln im Bauch

Und daran hat der Velodyne einen entscheidenden Anteil. „Terminator“ erscheint mir ohnehin als gutes Futter für den WI-Q10, der hier im Grunde pausenlos gefordert wird. Mal sacht, mal leise und mal knallig laut. Egal ob tieffrequente, mechanische Bewegungen der Roboter oder die zahlreichen Kampf- und Schussszenen. Das optimale Zusammenspiel zwischen Heimkinosystem und Subwoofer lässt mich immer wieder intensiv in die Handlung einsteigen. Die optischenZurückhaltung des Subs hat nichts mit der Performance zu tun, die ich nun erlebe. In wirklich jedem Bereich gibt der WI-Q10 dabei sein Bestes. Klar, dynamisch und kraftvoll meistert er diesen Actionblockbuster und empfiehlt sich so locker für den Einsatz in Räumen bis zu 20 Quadratmetern und auch ein bisschen mehr. Hier sorgt er entsprechender Körperschallwiedergabe für ordentlich Vibration im Sofa und das gewisse Kribbeln in der Magegengegend. So muss Heimkino sein!Das alles ohne große Platzierungsprozedur und elendig langem Feintuning.

Das in der Front befindliche Display gibt Auskunft über die aktuell gewählte Lautstärke. Bei Bedarf lässt es sich aber auch dimmen bzw. ganz ausschalten.

Stadion-Feeling

Das soll es aber noch längst nicht gewesen sein. Nach der imposanten Vorstellung in der Filmwiedergabe, geht es nun ins Live-Konzert. „Queen Rock Montreal + Live Aid” steht an, erneut von Blu-ray und in DTS-HD: Bereits das Intro beeindruckt. Als die Fans im Stadion jubeln, die Scheinwerfer hochfahren und „We Will Rock You“ startet, überkommt mich echtes Live-Feeling. Der Sound sitzt, das Stadion bebt und ich bin mittendrin. Drums und E-Gitarren kommen von vorn, um mich herum jubelt die tosende Menge. Der WI-Q10 gibt den Takt an und mich hält nichts mehr auf der Couch. Der Bass geht mir direkt ins Blut über und verführt mich zu einem kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkeregler. Im Titel „Get Down Make Love” ist dieses Gefühl dann erneut in voller Intensität zu spüren. Der häufig auftretende E-Bass-Einsatz wird vom Velodyne imposant umgesetzt, erneut vibriert das Sofa und die tiefen Bässe massieren den Magen.

Under Pressure

Mein Favorit ist und bleibt aber „Under Pressure“ ein Klassiker, den Queen einst mit David Bowie entwarf und der längst Legendenstatus inne hat.
Kaum ist die Play-Taste gedrückt, heisst es: Aufstehen und mit der Base Drum abrocken. Auch jetzt hält mich nichts mehr auf dem Sofa. Der WI-Q10 überzeugt auf ganzer Linie durch Schnelligkeit und eine durchweg akkurate Wiedergabe. So richtig famos wird es dann zum Abschluss meines Tests mit „Bohemian Rhapsody“. Ganz gleich ob Freddy zart und sacht schmachtet, oder ob er kräftig und dynamisch rockt, durch die Unterstützung des Subwoofers wird auch dieser Hammertitel zu einem imposanten Liveerlebnis. Die Bühne kocht, der Boden bebt und der Velodyne bringt den satten Bass. Und zwar ohne zu verzerren oder zu brummen. Dem WI-Q10 gelingt es also nicht nur die Filmeffekte, Schüsse und Explosionen in Actionblockbustern gut in Szene zu setzen, sondern auch Musikfans voll in seinen Bann zu ziehen.

Der große 10-Zoll-Woofer in der front sorgt für ordentlich Tiefgang, spielt für seine Größe aber auch überraschend schnell.

Fazit

Velodyne liefert mit dem WI-Q10 einen integrativen Subwoofer, der sich mittels Funkübertragung und Fernbedienung äußerst flexibel präsentiert. Dank automatischer Raumanpassung ist dieser der Sub auch von Heimkino-Einsteigern schnell und kinderleicht eingerichtet und in das vorhandene Heimkinosystem eingebunden. Klanglich überzeugt der WI-Q10 ohne Einschränkung. Bemerkenswert ist der enorme Tiefgang bei gleichzeitigem Volumen und voller Kontrolle.
Mittlerweile sind übrigens nicht nur die Töne tief, sondern auch der Preis des Subs ist gesunken. Für knapp unter 500 Euro ist es schwer einen ähnlich ausgestatteten Subwoofer mit identischer Leistung zu finden. Aus meiner Sicht ist der WI-Q10 deshalb ein echtes Highlight und eine ganz heiße Empfehlung für Heimkino-Freunde, die ihr Surround-Setup im Wohnzimmer aufgebaut haben.

Test & Text: Andreas Hohn
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Highlight
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

79

80

80

Technische Daten

Modell:Velodyne
WI-Q10
Produktkategorie:Aktiv-Subwoofer
Preis:um 500 Euro
Garantie:3 Jahre auf Elektronik,
5 Jahre auf Treiber
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):440 x 387 x 432 mm
Gewicht:18,6 Kg
Tieftöner:- 200 mm (aktiv)
Leistung:- 390 Watt dynamisch
- 195 Watt RMS
Bauart/Prinzip:Frontfire, Bassreflex
Tiefpass-Weiche: 40 - 135 Hz
Phaseneinstellung:0, 90, 180, 270 Grad
Lieferumfang:- WI-Q10
- Funk-Transmitter
- Anleitung
- Netzkabel
- Abdeckung
Pros und Contras:+ automatische Raumeinmessung
+ Funkverbindung
+ flexible Aufstellung
+ schnelle Einrichtung
+ knackiger Grundton
+ ordentlich Tiefbassvolumen
+ Hochpegelanschlüsse

- keine Spikes
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Nubert nuJubilee 145 – Jubiläumshighlight mit Kraft, Energie, Feingefühl und Eleganz

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Die rubinrote Nubert nuJubilee 145 ist ein Gedicht von einem Lautsprecher. Dieser visuelle Leckerbissen ist massiv bestückt, perfekt abgestimmt, erstklassig verarbeitet und klingt fantastisch. Dazu kommen clevere Möglichkeiten der Klanganpassung an den Raum, Mitspieler und den Hörgeschmack. Leider ist es nur verdammt schwer noch ein Paar dieser imposanten Standlautsprecher zu bekommen. Aber auch diesbezüglich hat Nubert seinen Kunden ein Hintertürchen offen gelassen.

1,42 Meter hoch, 47 Kilo Stückgewicht und wohlproportioniert: Die Nubert nuJubilee 145.

Waren es zum 40. Geburtstag 2015 noch kleinere Regallautsprecher, präsentiert die Nubert-Entwicklungsabteilung zum 45-jährigen Jubiläum gleich zwei Sonder-Lautsprecher der hauseigenen Top-Serie. Besonders imposant ist die große nuJubilee 145, die gleich auf den ersten Blick das Besondere symbolisiert und auch allerhöchsten Klangansprüchen genügen soll. Letzteres gehört bei Nubert ohnehin zum Standard. Hier geht die Klangqualität seit jeher vor dem Nachjagen aktueller Trends, die nach kurzer Zeit wieder out sind. Mode-Erscheinungen sind nicht das Ding der Schwaben. Stattdessen setzt man bei Nubert – strikt der eigenen Philosophie folgend – seit Jahrzehnten auf Kontinuität, Langlebigkeit und ein zeitloses Lautsprecherdesign.
Vorgaben, mit denen die 1975 gegründete Marke inzwischen unzählige Käuferherzen erobert hat. Denn: Wer einen Nubert-Lautsprecher kauft, der weiss, was er bekommt: Höchste Material- und Verarbeitungsqualität, zeitlos gestylte Produkte und den bestmöglichen Klang. Das soll auch für besagtes Jubiläumsmodell gelten, dessen letztes verfügbares Paar wir uns in den Testraum geholt haben.

Masse mit Stil

„Wir feiern 45 Jahre Nubert, 45 Jahre Klangfaszination, 45 Jahre Perfektion der Musikwiedergabe! Aus diesem freudigen Anlass haben wir mit der Drei-Wege-Standbox nuJubilee 145 eine Sonderausführung der bewährten nuVero 140 geschaffen, die in streng limitierter Auflage zum günstigen Geburtstagspreis erhältlich ist“. Mit diesen Worten leitet Nubert die Vorstellung seines grössten und technisch fortschrittlichsten Jubiläums-Lautsprechers ein. Eine Beschreibung, die für mich massiv an Grundlage gewinnt, als der schick gestylte Dreieinhalb-Wege-Bolide vor mir steht. Ein paar Details gefällig? Die nuJubilee bringt 47 Kilo auf die Waage. Pro Stück wohlgemerkt! Majestätisch ragt sie dabei 1,42 Meter in die Höhe. Trotz ihrer Grösse wirkt der rubinrote Schallwandler aber keineswegs klobig oder störend, sondern überraschend integrativ. Nicht falsch verstehen, sicher ist diese Box nicht die Integrativ-Lösung für kleinere Räume. Vielmehr ist sie eine selbstbewusste Erscheinung, die eindeutig anzeigt, dass hier anspruchsvoller HiFi-Klang und enorme Leistungsreserven zu erwarten sind.

Das Klangsegel ragt oben, unten und seitlich über das Gehäuse heraus.

Leuchtender Edellack

Dass sie in größeren Räumlichkeiten dennoch als integrativ zu bezeichnen ist, ist dem zeitlos-eleganten Styling zu verdanken. Dieser Lautsprecher wirkt einfach wohlproportioniert und eher schlank als massiv. Die nuJubilee 145 gibt es ausschließlich mit rubinrotem Klangsegel, so nennt Nubert die seitlich überstehende Schallwand. Die fast schon leuchtende Metallic-Oberfläche sieht einfach fantastisch aus und ist blitzsauber aufgetragen. Fehler in der Lackierung, Schlieren oder Nasen sucht man hier vergebens. Neben der Ausdehnung, fallen mir noch Wölbung und die seitlichen Rundungen auf. Sie sollen die die Brechungen des Schalls optimieren, der sich an den Begrenzungen des Klangsegels ausbreitet. Eine Abdeckung gibt es bei der nuJubilee 145 nicht. Das wäre dann einer der großen Unterschiede zur ansonsten nahezu baugleichen nuVero 140 aus dem Seriensortiment. Der edle Lack soll schließlich von nichts bedeckt werden. Damit einhergehend gibt es dann auch die kleinen Löcher nicht, die die Abdeckgitter normalerweise halten.

Chassis-Armada

Somit ist auch der Blick auf die Technik frei, die nicht minder beeindruckend daher kommt: Zu allererst fallen hier die vier, je 180 Millimeter durchmessenden, Tieftöner auf. Drei davon sitzen im unteren Bereich und einer ganz oben in der Schallwand. Direkt unter letztgenanntem Woofer sitzt die optisch vielleicht etwas aussergewöhnlich anmutende Hoch-/Mitteltoneinheit. Sie besteht aus zwei Titteltönern mit Flachmembran. Diese Schwingfläche ist mit einem Durchmesser von gerade mal 52 Millimetern ungewöhnlich klein. Ausserdem ist sie nicht mittig positioniert, sondern asymmetrisch. Dieser optisch aussergewöhnliche Versatz sorgt für unterschiedliche Laufzeiten der Schallwellen entlang der Front. Das reduziert akustisch schädliche Schallreflexionen an den Kanten. Ein Phänomen, dass gerade ab den gehobenen Frequenzen auftritt. Deshalb sitzt auch der, vor mechanischer Beschädigung von einem feinmaschigen Metallgitter geschützte, 26-Millimeter-Tweeter mit seiner Seidenkalotte nicht mittig.

Die zwei Mitteltöner neben den ebenfalls asymmetrisch aufgebauten Hochtöner in die Mitte.

Tiefbass

Aber zurück zur Rückseite: Sie ist mit gleich zwei großen Reflexports bestückt, die jeweils ganz unten und ganz oben in die Rückwand eingelassen wurden. Sie sind nötig, da es sich hier nicht um einen geschlossenen, sondern um einen Bassreflex-Lautsprecher handelt. Die Basschassis strahlen den produzierten Schall nämlich sowohl nach vorn, als auch nach hinten ab. Bei geschlossenen Lautsprechern wird der rückseitig abgestrahlte Anteil durch Dämmstoffe im Gehäuse in Wärme gewandelt. In der nuJubilee 145 wird er hingegen durch die geschickte Dimensionierung des Gehäuses verstärkt und über die Bassreflexöffnung ins Freie entlassen, so dass er sich zum Klang hinzuaddiert. Die Abstimmung lässt sich verändern, indem man die Öffnungen verschließt, Nubert liefert dazu auch gleich entsprechende Stopfen mit, die eine zweistufige Veränderung erlauben: Mit jedem Stopfen wird der Bass dezenter. Speziell wenn die Lautsprecher wandnah betrieben werden sollen, kann das eine Aufgeräumtheit und mehr Kontrolle im Bass nach sich ziehen.

Über zum Lieferumfang gehörige Stopfen (die in die Reflexports gesteckt werden) lässt sich die Bassintensität auf den eigenen Geschmack anpassen.

Individuelle Anpassung

Über die direkt am Anschlussterminal befindlichen Kippschalter ist jetzt noch die Klanganpassung an die räumlichen Gegebenheiten oder an den eigenen Hörgeschmack möglich. Diese Wippen erlauben neben der Veränderung der Bassintensität auch eine Einflussnahme auf die Höhen und Mitten. Stehen alle Wippschalter in der „Neutral“-Stellung, spielt die nuJubilee 145 in ihrer Originalabstimmung. Mit „Sanft“ und „Brillant“ bieten sich für die Hochtonwiedergabe zwei Optionen. Im Mittenbereich wird mit „Dezent“ eine weitere Veränderungsmöglichkeit offeriert. Über besagte Kippschalter lassen sich nun ungünstige Hörwinkel kompensieren, klanghelle Räume ausgleichen oder ein insgesamt wärmeres Klangbild kreieren. Die Tiefton-Veränderung hingegen setzt den zusätzlichen Einsatz einer externen aktiven Frequenzweiche (z.B. Nubert ATM Standbox) voraus, da mit Betätigung des Bass-Schalters die bordeigene Weiche des Lautsprechers übergangen wird. Das ermöglicht den teilaktiven Betrieb der Box, mit dem das Bass-Management noch effektiver betrieben werden kann.

Das Anschlussfeld ist mit massiven Schraubklemmen in Bi-Wire-Anordnung und drei kleinen Tastern ausgerüstet, die eine Klanganpassung im Hoch-, Mittel- und Tiefbassbereich erlauben. Die oberhalb platziierte Plakette gibt Auskunft über die Auswirkung der Schalterumstellung. Auf der Plakette ist zudem die Unterschrift Günther Nuberts angebracht. Ein weiterer Unterschied zur klassischen nuVero 140.

Stabiler Stand

Es gibt noch weitere Möglichkeiten der Anpassung: Beispielsweise die massiven Edelstahl-Traversenfüße. Sie bieten dem Lautsprecher eine höhere Standfestigkeit und lassen sich in der Höhe verstellen. Damit der Untergrund dabei keinen Schaden nimmt, sind alle Füße mit Vliesgleitern bestückt. So können Bodenunebenheiten durch einfaches Drehen der einzelnen Füße millimetergenau ausgeglichen werden. Trotz des hohen Gewichts der nuJubilee 145 funktioniert das übrigens richtig gut. Und es sieht auch gut und vor allem sehr wertig aus. Das gilt auch für den gesamten Lautsprecher. Über das edle Klangsegel hatte ich ja bereits besprochen. Dieses ist perfekt lackiert fühlt sich genauso spiegelglatt an, wie es aussieht. Direkt dahinter befindet sich der samtschwarze, nextel-bezogene Korpus. Dieser Nextel-Überzug lässt das Gehäuse optisch fast verschwinden. Er hat eine ganz eigene haptische Qualität: Er ist leicht rau und textilartig, fast ein wenig samtig. Das fasst man gern an.

Feintuning mit Effekt

Beginnend mit der Ausrichtung der Lautsprecher möchte ich nun die Vorraussetzungen für den bestmöglichen Klang schaffen. Nimmt man sich etwas Zeit und Muße, ist es wahrscheinlich, dass die neuen Lautsprecher sogar noch besser aufspielen. Angst muss man vor diesem Schritt nicht haben. Gehen Sie wie folgt vor, macht das Feintuning sogar Spaß:
Idealerweise stellen Sie die beiden Lautsprecher im identischen Abstand zum Hörplatz auf. Ist das in Ihrem Wohnraum nicht zu 100 Prozent möglich, versuchen Sie so nah dran zu kommen, wie es geht. Anschliessend richten Sie sie die nuJubilee 145 auf Ihren Referenzplatz aus. Die Boxen schauen dem Hörer nun direkt ins Gesicht. Drehen Sie die Lautsprecher anschließend in kleinen Zentimeterschritten nach aussen. Der Abstand zum Hörplatz wird dabei nicht verändert. Die ideale Position ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Boxen zu kommen, sondern offenbar mitten im Raum zu stehen scheint.

Die massiven Traversen sind mit stufenlos hohenverstellbaren Füßen ausgestattet. So lassen sich selbst kleinste Bodenunebenheiten ausgleichen.

In die Waage

Mindestens genauso wichtig ist ein jederzeit fester Stand. Um diesen zu gewährleisten spendiert Nubert jeder nuJubilee 145 die bereits erwähnten, massiven Traversenfüße. Aufgrund ihrer cleveren Schraubmechanik lassen sich diese stufenlos in der Höhe variieren. So bieten sie dem 1,42 Meter großen Lautsprecher auch auf unebenen Flächen eine stabile Basis. Die Höhe lässt sich sogar justieren während die Box aufrecht steht. Das vereinfacht den Vorgang. Damit Parkett-, Laminat- oder Steinböden bei diesem Vorgang nicht zu Schaden kommen, klebt unter jedem Fuß noch ein vollflächiges Vliespad. Die Traversen werden vor dem Aufstellen mit fest im Lautsprecherboden fixiert. Entsprechende Schrauben und ein passender Inbus-Schlüssel gehören selbstverständlich zu m Lieferumfang. Idealerweise geht man den Aufbau dann zu zweit an und stellt die 145er in ihrer schützenden Formschablone dafür zunächst auf den Kopf. Um unschöne Kratzer oder Fingerabdrücke beim Aufbau zu vermeiden, legt Nubert jeder nuJubilee 145 ein paar Baumwollhandschuhe bei.

Leise schon imposant

Die optische Untersuchung, die obligatorische Einspielzeit und das Feintuning sind abgeschlossen. Jetzt kann der schönste Teil der Testprozedur beginnen: Der Hörtest! Die Wahl meines ersten Teststückes ist dabei der vorangegangenen Einspielphase geschuldet, James Blakes „Unluck“. Ein Song, der einen aufgrund seiner enormen Energie schnell packt und mitreisst. Trotz (relativ) geringem Pegels agiert die nuJubilee 145 bereits hier erstaunlich druckvoll, satt und knackig. Leise klingt das schon ausserordentlich dynamisch und agil. Grundtonanteile kommen straff und drahtig, Bässe voluminös aber niemals zu fett. Aber diesen Track muss man laut hören, wenn man wissen will, wie schnell die eigenen Lautsprecher sind und wieviel Bass sie vertragen. Nach einem ordentlichen Rechtsdreh an der hier antreibenden Nubert nuControl 2 wird die Musik dann sofort deutlich lauter. Mit der Lautstärke wächst dann auch der Fun-Faktor. Bässe sind nun hör- und in der Magengegend auch spürbar. Das erhöht den Spaß sofort merklich.

Als Antreiber diente mir in meinem Test die Nubert-Kombi nuControl 2 und nuPower D.

Saubere Sache

So erlebe ich eine Performance, die sofort unter die Haut geht und die mich vor allem wegen der gebotenen Impulskraft schnell einfängt. Der Raum füllt sich mit Musik. Dabei strotzt die nuJubilee 145 nur so vor Entschiedenheit und Dynamik. Was mich dabei besonders beeindruckt: Es ist nun deutlich lauter als zuvor, die bei vielen anderen Setups damit einhergehenden höheren Verzerrungen bzw. aufgeblähten Bässe sind hier aber ausdrücklich nicht festzumachen. Kein Dröhnen oder nerviges Gewummere! Stattdessen spielen die Nuberts einfach sauber weiter. Aufgrund der imposanten Grösse und Bestückung bin ich schonmal von der gezeigten Pegelleistung und von der Akkuratesse beeindruckt, die mir die rubinroten Nuberts auch jetzt im Grundton und Bass liefern. Bässe kommen pfeilschnell und sind auch genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind. Dabei ziehen feine wie grobe Abstufungen in Sachen Lautstärke und Dynamik hier weder Änderungen der Klangfarbe noch im Timbre nach sich.

Perfekt abgestimmt

Aus meiner Sicht tragen die perfekte Frequenzweichenabstimmung wie des Einsatzes hochwertigster Chassisbauteile die Hauptverantwortung an dieser Performance. Dadurch gelingt es den nuJubilee 145 auch den immer wieder wechselnden Tempi im Grund- und Bassbereich vorbildlich zu folgen. So bleibt die enorme Dynamik dieses Stückes in vollem Umfang, erhalten. Im Blues Company-Klassiker „Rock Steady“ erfahre ich anschließend eine erneut imposante Grundtondynamik. Dieser Song hat aber noch viel mehr zu bieten als Kraft und Impulse. Jetzt kann sich jetzt auch der filigran arbeitende, nicht minder schnell agierende Hochtöner beweisen. Die nun realisierte Offenheit und Luftigkeit erzeugt ganz schnell echte Live-Atmosphäre. Bässe kommen zügig, Gitarren sind sauber durchgespielt, der Rhythmus sitzt. Dazu kommt die Stimmwiedergabe: Vocals werden unverfälscht und sauber in den Raum zwischen die Boxen gestellt. So erzeugt das Nubert-Duo eine Räumlichkeit, die in ihrer Breite ein Stück über die Standorte der Lautsprecher hinaus- und entsprechend in die Tiefe reicht.

Drei der vier 180 Millimeter durchmessenden Tieftöner thronen im unteren Gehäuseabteil.

Geschmeidig und authentisch

So bauen die nuJubilee 145 ein richtig schönes Klangbild auf, in das man gern eintaucht. Was noch ganz wichtig ist: Instrumente werden größenrichtig dargestellt. Oftmals ziehen HiFi-Setups zwar eine sehr schöne Bühne auf, stellen die musizierenden Instrumente aber viel zu groß dar. Das ist hier anders, die Blues-Combo kommt auch akustisch größenrichtig rüber. Auch das ist der linearen, ehrlichen Abstimmung der 145er geschuldet, die mich keinerlei auffällige Peaks erfahren lässt. Kein übertriebenes Bassvolumen, keine vorgetäuschte Wärme von Stimmen und auch im Hochton wird weder geschönt noch künstlich verstärkt. Das Gegenteil ist der Fall, der optisch dezentral platzierte Tweeter ist ausreichend präsent. So liefern mir meine Testgäste eine wirklich authentische Wiedergabe mit einer atemberaubenden Geschmeidigkeit in der Stimmwiedergabe und einer stimmigen Abstimmung im Mittel- und Tieftonbereich, die gute Lautsprecher von sehr guten unterscheidet. Und hier habe ich es eindeutlich mit sehr guten zu tun!

Ärmel hoch

Zu Testbeginn habe ich mir ja bereits einen Eindruck zur Kraftentfaltung der nuJubilee 145 verschafft. Trotzdem will ich nun wissen, wie sich die Nuberts schlagen, wenn durchgängig Druck und Agilität gefordert sind. Mit „Bombrack“ von Rage Against The Machine wähle ich dazu einen Track aus, bei dem es ab Sekunde eins brachial zur Sache geht. Ein Song, der sofort nach vorn geht und einen einfach mitreisst – vorausgesetzt, man mag diesen harten Stoff. Ich liebe ihn und lasse es mal richtig krachen: Ansatzlos und ohne die Spur von Anstrengung stellen die Nuberts die einsetzende Bassgitarre satt und voller Impulskraft in den Raum. Ich erlebe erneut eine Performance, die sofort ins Blut übergeht und die trotz der enormen Dynamik, die von der ersten Sekunde an anliegt, nicht im Ansatz überbordend wirkt. Das macht so richtig Spaß. „Bombtrack“ läuft noch keine 30 Sekunden und ich bin jetzt schon begeistert.

Selbst vergleichsweise nah an der Wand aufgestellt, spielen die nuJubilee 145 sauber agil und verzerrungsfrei auf.

Kraftentfaltung pur

Nach zwei weiteren Songs des Albums, das den gleichen Namen wie die Band trägt, soll es nun weniger heftig werden. Dafür mit Totos „I Will Remember“ allerdings auch wesentlich anspruchsvoller. Allein das Intro hat einigen früheren Testprobanden in Sachen Tiefgründigkeit und Agilität bereits die Grenzen aufgezeigt. Die Substanz und Konstanz, die die nuJubilee 145 hier aber im Grundton und Basskeller offeriert, lässt mir keine andere Wahl. Ich muss noch einmal am Lautstärkeregler drehen! „Immer her damit!“ scheint mir das Nubert-Setup daraufhin nur zu entgegnen. Obwohl inzwischen weit oberhalb der Zimmerlautstärke angekommen, sind die rubinroten Schallwandler weit davon entfernt zu verzerren oder zu nerven. Die souveränere Kraftentfaltung ist schlichtweg imposant. Auch jetzt keine Spur von wummerigem Dröhnen. Wo viele andere Schallwandler längst die weisse Fahne geschwenkt hätten, sorgt die üppig bestückte 145er für mächtig Feuer und eine für mein Empfinden perfekte Mixtur aus Präsenz, Kraft und Energie.

Live-Charakter

Punktgenaue Impulse im Raum, perfekt platzierte Synthie-Sounds und der große Dynamikumfang ergeben ein beeindruckendes Musikerlebnis mit Live-Charakter. Selbst tiefste Bässe werden mit einer großen Selbstverständlichkeit produziert. Das Verhältnis zwischen Grundton und Tiefbass scheint auf den Punkt austariert. So gelingt es diesem Lautsprecher Energie und Gelassenheit perfekt miteinander zu kombinieren, was ebenfalls der fundierten Abstimmung und dem eindrucksvollen Zusammenspiel der Chassis-Armada zu verdanken ist. So satt, straff und nachdrücklich habe ich dieses Intro bislang nur sehr selten gehört. Oder besser gesagt: Zumindest noch von keinem Lautsprecher dieser Preisklasse. Zur Erinnerung: Mit einem Stückpreis von 2145 Euro ist die nuJubilee 145 fast schon ein Schnäppchen. Wer die Gelegenheit verpasst hat, sich ein Paar dieser limitierten Sonderlautsprecher zu erwerben, für den gibt’s übrigens ein Hintertürchen: Die technisch identische nuVero 140 ist demnächst ebenfalls mit rubinroter Schallwand zu haben. Dann mit dem typischen nuVero-Abdeckgitter und zum Preis von 2235 Euro.

Schön zu erkennen: Der rubinrote Lack ist mit kleinen Metallic-Partikeln bestückt.

Fazit

Mit der nuJubilee 145 hat Nubert ein echtes Highlight geschaffen. Eines, das optisch imposant daher kommt, perfekt verarbeitet und absolut fair ausgepreist ist. Und eines, das trotz schier unbändiger Spielfreude und Temperament zu keinerlei Übertreibung neigt und eine Faszination entwickelt, der man sich kaum entziehen kann. Egal, welches Musikgenre man ihr zuführt, die nuJubilee 145 nimmt die ihr anvertrauten Signale sorgsam in ihre Obhut und liefert sie anschließend perfekt und ehrlich reproduziert wieder aus. Ohne etwas hinzuzufügen oder zu vernachlässigen.
Kurz gesagt: Die nuJubilee 145 ist einer der bestklingendsten Lautsprecher, den ich in der Preisklasse bis 2,5000 Euro jemals testen durfte!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Nubert
nuJubilee 145
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:2145,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Rubinrot
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):1425 x 234 (290) x 425 mm mm
Gewicht:47 Kg
Prinzip: Dreieinhalb-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 26 mm
Mitteltieftöner:2 x 52 mm
Tieftöner:4 x 180 mm
Frequenzgang:- 25 Hz - 25 kHz
Klangregelung:- Ja
Kippschalter für Höhen, Mitten und Bass
Anschluss:- Bi-Wire-Schraubklemmen
Musikbelastbarkeit:- 600 Watt
Lieferumfang (pro Box):- nuJubilee 145
- Traversenfüße
- Baumwollhandschuhe
- Anleitung
Besonderes:+ hervorragende Abstimmung
+ punchiger Grundton
+ sehr schöne Räumlichkeit
+ exzellente Verarbeitung
+ leistungsstark
+ Klanganpassung
+ höhenverstellbare Traversenfüße

- nur auf wenige Paar limitiert
Benotung:
Klang (60%):97/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Quad Artera Solus Play – All-in-One im Retro-modern-Design

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Spitzenreiter: Der brandneue Solus Play nimmt in Quads audiophiler Lifestyle-Serie Artera sofort die Pole-Position ein. Kein Wunder: Der All-in-One-Player erweist sich als moderne, komplette und audiophile Medienzentrale mit HiRes-Streaming per WLAN und LAN, Bluetooth-Konnektivität, USB- und S/PDIF-Schnittstellen sowie analogen Eingängen, CD-Laufwerk und integriertem Vollverstärker. Zusätzlich punktet er mit dem Streaming/Multiroom-Standard DTS Play-Fi, über den zahlreiche Musikdienste verfügbar sind und das Musikmanagement im ganzen Haus zum Kinderspiel wird. Im lite magazin erlebt der Quad Artera Solus Play seine europaweite Test-Premiere.

Schicke Medienzentrale: Der Quad Artera Solus Play punktet mit seinem attraktiven Äußeren, das Retro-Look und Traditions-Anleihen mit modernem Industrie-Design vereint.

Mit der Artera-Serie strebt Quad eine Verbindung seiner klassischen HiFi-Qualitäten mit modernem Design und aktueller Audio-Technik an. Dies ist im Artera Solus Play am vollumfänglichsten realisiert. Während die anderen Komponenten der Serie – sei es der Vorverstärker Artera Pre, sei es der Netzwerk-Player/CD-Spieler/Preamp Artera Link oder die von uns bereits getestete Verstärker/DAC/CD-Kombination Artera Play/Artera Stereo – jeweils bestimmte Einsatz-Schwerpunkte haben, ist der ebenfalls von uns getestete Vorgänger Artera Solus bereits ein komplettes HiFi-System, das nur noch ein Paar Lautsprecher zur Wiedergabe benötigt. In der neuen Artera Solus Play-Version ist dieses Komplett-System nun noch kompletter – durch die Integration eines WLAN/LAN-Streaming-Moduls, durch die Einbindung von DTS Play-Fi und durch einige Aktualisierungen, die den Solus Play auf den neuesten Stand der Technik bringen. Schauen wir uns den Serien-Spitzenreiter doch mal genauer an.

Durch den Unterbau mit kleinerer Grundfläche scheint der Solus Play fast zu schweben. Hier ist auch optisch unauffällig der Anschluss für den Kopfhörer positioniert.

Retro-moderner Style

Quad ist zurecht stolz auf seine Tradition. Seit über 70 Jahren bauen die Engländer feinste HiFi-Elektronik, die ab den späten 1960er in einer charakteristischen, sehr britischen Formgebung präsentiert wurde. Prägnant waren das kleine kastige Gehäuse und die großen frontalen Stellräder. Auf diese Tradition spielt Quad mit den gegenwärtigen Komponenten an. Den Designern ist es gelungen, die optischen Markenzeichen mit heutigem Industrie-Design in einen überaus gelungenen retro-modernen Look zu überführen. Das Gehäuse ist nun zu einem stylischen flachen Quader mit den Maßen 11 mal 32 mal 32 Zentimeter gereift, Formgebung und Funktion sind zudem clever zusammenführt. So sind die lamellenbewehrten Wangen in Wirklichkeit massive, mit Rippen versehene Kühlkörper, die die Wärme der Elektronik und hier vor allem des integrierten Vollverstärkers abführen. Dem gleichen Zweck dient auch die oberseitige Glasplatte. Die eingelegte satinierte Scheibe mit dem schön in Szene gesetzten Firmenlogo adelt die schicke Anmutung des Solus Play. Rein praktisch ist sie aber Teil des Kamin-Systems: Kühle Frischluft wird durch die Lüftungsschlitze im Geräteboden durch den Solus Play gesogen und als warme Abluft durch die obigen Lüftungsschlitze wieder ausgegeben. Diese eher unattraktiven Öffnungen werden nun von der Glasplatte kaschiert. Damit der Kamin-Effekt funktioniert, ist sie durch Abstandhalter vom Gehäusedeckel distanziert. So kann die Luft zur Rückseite hin entweichen.

Die eingelassene gläserne Platte bildet die attraktive Oberseite des Gehäuses. Sie liegt allerdings nur auf und hat durch ihre gummierten Puffer Abstand zum Korpus. So entsteht ein Luftschacht, über den der Solus Play seine Wärme ableiten kann.

Edles OLED-Touch-Display

Nun zum andren Markenzeichen, dem großen Stellrad: Es ist in eine kreisrunde, pechschwarze, bündig in die Stirnseite eingelassene Scheibe transformiert worden. Nach dem Einschalten des Solus Play erweist sich diese Scheibe als OLED-Touch-Display. Es ist durch seinen sehr guten Kontrast und die feine Auflösung exzellent ablesbar. In dieses Display sind zwei berührungsempfindliche Tasten integriert. Mit dem oberen befehligt man Wiedergabe und Pause, der untere dient der Quellenwahl. Das ist cool gelöst und hilft, den Solus Play möglichst frei von Bedienknöpfen zu halten. So entdecken wir auf der vorgesetzten Alu-Front, die bei uns in mattiertem Silber ausgeführt ist, alternativ aber auch in Schwarz erhältlich ist, gerade mal zwei schmale Taster: einen für Standby/On und einen für den Einzug und Auswurf jener CD, die der zentral positionierte CD-Schlitz aufnimmt. War es das? Nicht ganz: Unterhalb der Frontplatte sitzen, optisch gut versteckt im zurückversetzten Unterbau, die große Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers sowie zwei LED zur Anzeige des Netzwerk-Status und der Stromzufuhr.

Cool gelöst: Das OLED-Display ist zugleich Touch-Screen für die Quellenwahl und die Lautstärkeveränderung. Dank seiner Schärfe und Kontraststärke ist die Anzeige gut ablesbar, auch wenn die Informationen nicht allzu groß abgebildet werden.

Mediale Vielfalt: Quellen, Schnittstellen, Streaming

Die erste Quelle hat der Solus Play gleich an Bord: Es ist der bereits erwähnte CD-Player. Mit dem Slot für Silberlinge bedient der Artera Solus Play das traditionelle, von physischen Tonträgern geprägte HiFi-Segment. Dem klassischen HiFi huldigt auch die analoge Anschlusssektion auf der Rückseite: Zwei unsymmetrische Cinch-Eingänge erlauben die analoge Zuspielung von zwei Quellgeräten, ein unsymmetrischer und ein symmetrischer Pre Out ermöglichen den Anschluss an einen externen Verstärker. Digitalseitig geht noch mehr. Hier zeigt der Solus Play, dass er zuvorderst für die musikmediale Gegenwart und Zukunft konzipiert ist. Dies beginnt mit je zwei optische und zwei elektrische S/PDIF-Inputs, über sie können Files in der Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit zugespielt werden. Je ein optischer und elektrischer Digital Out erlauben die Anbindung an einen externen DAC, fall der Solus Play allein für das bequeme Musikmanagement genutzt werden soll. Als nächstes sehen wir einen USB-B-Port für den Anschluss eines Laptops oder Festnetzrechners. Über diese Schnittstelle sind sogar Files bis zur HiRes-Güte PCM 384 Kilohertz/32 Bit abspielbar. Außerdem akzeptiert dieser Port DSD-Files bis DSD256, also im wahrsten Sinn des Wortes Quad-DSD. Nun kommen die großen neuen Pluspunkte: In der „Play“-Version ermöglicht der Solus Streaming über WLAN und LAN – und zwar in der HD-Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Dafür stehen auf der Rückseite eine Ethernet-Buchse für LAN und gleich zwei Empfangsantennen für WLAN bereit. Eine dritte Antenne ist dem alternativen Streamingweg Bluetooth vorbehalten. Hier legt der All-in-One-Player gegenüber seinem Vorgänger zu: Der Solus Play ist zwar nach wie vor mit der Blauzahn-Version 4.0 ausgerüstet, doch beim Codec kommt nun zu aptX, was für Top-Sound bürgt, außerdem noch aptX LL. Das „LL“ steht für „Low „Latency“, das bedeutet „geringe Verzögerung“ – und sie ist ein Segen für den Einsatz des Solus Play bei der Film- und Fernsehtonwidergabe, insbesondere bei der Wiedergabe über einen Bluetooth-Kopfhörer. Hier kommt es gerne zu einem Versatz von Bild und Ton, mit dem verzögerungsarmen apt XLL wird diese Latenz soweit minimiert, dass wir eine lippensynchrone Wiedergabe erleben.

Auf der Rückseite zeigt sich der Solus Play durch etliche Analog- und Digital-Schnittstellen überaus anschlussfreudig. Die analogen Cinch-Anschlüsse und die digitalen S/PDIF-Anschlüsse dürften gern etwas eindeutiger als Ein- oder Ausgänge gekennzeichnet sein.

DTS Play-Fi: Musikmanagement …

Um all diese Zuspiel- und Streaming-Möglichkeiten unter einen Hut zu bringen, reicht das frontseitige Touch-Display natürlich nicht aus. Bequemer und vielseitiger ist da die mitgelieferte Fernbedienung. Dieser System-Ferngeber funktioniert für die gesamte Artera-Serie. Beim Solus Play bietet er neben der Lautstärkeregelung und der Stummschaltung die üblichen Bedienfunktionen des CD-Players und die Anwahl der Quellen – mit einer Ausnahme: DTS Play-Fi. Diese Streaming/Multiroom-Anwendung kann man nur über das Frontdisplay aufrufen oder über ein Smartphone oder Tablet aktivieren. Dafür benötigt man die zugehörige App. Sie steht für iOS, Android und Kindl Fire in den einschlägigen App Stores kostenlos zur Verfügung. Mit dieser Anwendung nimmt man zuerst die Einbindung des Solus Play in das heimische Netzwerk vor – und danach die Bedienung und die Verwaltung aller Musik, die per LAN oder WLAN von der NAS gestreamt oder über einen Online-Musikdienst bezogen wird. Wer einen entsprechenden Account hat, dem steht das geballte Angebot von Amazon Music, Deezer, KKBox, Napster, Pandora, QQMusic, Qubuz, SoundMachine, Spotify Connect, Tidal sowie des Satellitenradio-Dienstes SiriusXM zur Verfügung. Hinzu kommen die kostenfrei empfangbaren Internet-Radiodienste iHeart Radio und vTuner.

Die Fernbedienung erlaubt die Anwahl aller Quellen, die Lautstärkeregelung und die Bedienung des CD-Players. Auch das über USB angeschlossene Laptop mit der Player-Software Audirvana versteht die Start-, Stop- und Sprung-Befehle.

… und Multiroom-Beschallung

DTS Play-Fi kann aber weitaus mehr. Eigentlich ist es ein von DTS entwickelter Multiroom-Standard, Er beherrscht die Streaming-Spezifikationen von UPnP und DLNA über Wi-Fi bis AirPlay (was der Solus Play allerdings nicht unterstützt). Dadurch lassen sich Geräte unterschiedlicher Hersteller zu einer Streaming-Anlage vereinen. Zudem ist DTS Play-Fi in der Lage, Musik von verschiedenen Quellen in verschiedenen Räumen wiederzugeben. Das reine Musikstreaming verwandelt sich dadurch in ein komplettes Beschallungs-Managementsystem. Bis zu acht verschiedene Räume oder Hörzonen können mit Musik versorgt werden, ebenso ist die Einrichtung eines Surroundsound-Sets möglich. Die Audioübertragung zu anderen Komponenten geschieht verlustfrei, das System unterstützt hierbei Hi-Res-Streaming bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Dafür muss man jedoch in der App den Modus „Kritisches Zuhören“ aktivieren, denn standardmäßig streamt DTS Play-Fi Dateien nur bis zu 48 Kilohertz/16 Bit ohne jegliche Kompression oder Formatwandlung. Audiodateien mit höherer Auflösung werden automatisch heruntergerechnet. So gewährleistet das System eine stabile WLAN-Übertragung auch in mehrere Räume. Wer je von einem ruckelnden Stream genervt worden, wird für dieses Feature dankbar sein. Zur Abrundung des Komforts unterstützt Play-Fi die Sprachsteuerung über Amazon Alexa und die Bedienung per Smart Watch. Mit der zusätzlichen DTS Play-Fi Headphones App lassen sich dann noch Audio-Signale zum Smartphone streamen und dadurch zu einem hier angeschlossenen Kopfhörer. So kann man sogar den Film- und TV-Ton per Kopfhörer genießen, die App besitzt für die zeitgleiche Wiedergabe von Bild und Ton ein zwischen Null und 395 Millisekunden veränderbares Lip Sync Delay.

Die Einbindung des Solus Play in das heimische Netzwerk gelingt mit der DTS Play-Fi-App reibungslos und in wenigen Schritten. Der Solus Play wird umgehend als Play-Fi-Gerät erkannt und in das WLAN-Netzwerk eingebunden (Bild 1). Nach der Installation bietet die App Zugang zu zahlreichen Online-Musikdiensten (Bild 2). Während der Wiedergabe (Bild 3) bietet die App neben den üblichen Bedienoptionen, die in der unteren Leiste positioniert sind, in obigen Leiste die Möglichkeit, den Song zu einer Playlist hinzuzufügen, auf die Song-Warteliste zuzugreifen oder die aktuelle Konfiguration als Preset zu speichern.

Audiophiler Vollverstärker

Damit dies alles auch bestens wiedergegeben werden kann, hat der Solus Play neben dem notwendigen HiRes-DAC für die Konvertierung der Digitalsignale ins Analoge eine erstklassige Verstärkereinheit an Bord. Sie besteht aus einer vollwertigen Vor- und Endstufensektion, bei der Quad seine langjährige Kompetenz im audiophilen HiFi ausspielen kann. Dementsprechend finden wir im Inneren des Solus Play einen sauberen diskreten Doppel-Mono-Aufbau der Class AB-Schaltung. Die Verstärkerplatinen der beiden Stereo-Kanäle sind links und rechts an die Innenseiten der metallenen Gehäusewangen geschraubt. So können insbesondere die Leistungstransistoren der Endstufen ihre Wärme gut abführen. Sie erbringen eine satte Leistung von 75 Watt, die der Solus Play über ein Paar Lautsprecherklemmen zur Verfügung stellt. Diese Anschlüsse sind relativ klein, Banana-Stecker von Boxenkabeln lassen sich nicht komplett einführen. Trotzdem haben die Stecker einen festen Halt. Die Versorgung der Vor- und Endstufen übernimmt ein stattlicher Ringkern-Transformator mit einer üppig dimensionierten Netzteil-Peripherie. Diese Versorgung trägt, neben dem massiven Gehäuse, wesentlich zu den rund zwölf Kilo Gewicht des Artera Solus Play bei.

Trotz der kompakten Maße beherbergt der Solus Play einen ausgewachsenen Vollverstärker. Deshalb benötigt er auch die seitlichen Kühlrippen zur Abfuhr der Wärme. Er liefert mit 2 x 75 Watt eine kraftvolle Wiedergabe – sei es über CD oder USB, WiFi, Bluetooth oder LAN, S/PDIF oder Analogeingang.

Aufstellung und Einrichtung

Bei der Aufstellung sind zwei Dinge zu beachten: Wegen der Wärmentwicklung sollte der Solus Play ein wenig Freiraum zumindest zu den Seiten haben. Wer den All-in-One-Player trotz seines schicken Designs in ein Regal oder Sideboard stellt, benötigt zudem Platz nach oben für die drei Antennen. Sie sind zwar drehbar, arbeiten aber aufgerichtet am besten. Abschließender Aufstellungspunkt: Wir schließen die Lautsprecher an. Die jetzt noch ausstehende Einrichtung des Solus Play geht fix: Wir laden uns die Play-Fi-App auf unser Tablet, öffnen sie, schalten den Solus Play an und drücken einige Sekunden lang den kleinen Set Up-Taster, der auf der Rückseite neben der Netzbuchse sitzt. Schon zeigt die App, dass sie unseren Solus Play als Play-Fi-Gerät erkannt hat. Nach der Eingabe unseres Passwortes ist er binnen Sekunden im heimischen Netzwerk angemeldet und eingebunden. Wer jetzt eine NAS integriert hat, also einen netzgebundener Speicher, kann seine dort in Form von Files gelagerte Musiksammlung finden und in die Bibliothek integrieren. Lobenswert: Die App gibt mit Einblendungen eine aktive Hilfestellung zur Bedienung. So finden sich Erstbenutzer schnell zurecht. Dabei ist die Benutzung der Bedienoberfläche eh schon intuitiv. Auch die Handhabung des Solus Play über die Fernbedienung und das Touch-Display der Front funktioniert wie selbstverständlich. Wir können also direkt starten!

Der USB-Port des Solus Play ermöglicht die beste HiRes-Qualität: Wer hier einen Rechner anschließt, kann Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 zuspielen. Zur Anbindung an den Solus Play und zur amtlichen Verwaltung der Musikbibliothek kommt bei uns die audiophile Playersoftware Audirvana zum Einsatz.

Der Quad Artera Solus Play in der Praxis

Da wir Play-Fi gerade geöffnet haben, fangen wir mit dem WLAN-Streaming an und holen uns von der NAS über unser Netzwerk die „New Mastersounds“ ins Wohnzimmer. Die Deep Funk-Band spielt eine mitreißende Mischung aus Funk, Blues und Rock und absolviert hier eigentlich eine Session im Hamburger Kampnagel. Dem Solus Play gelingt es aber sofort, uns in diesen Club zu versetzen: Wir hören von Drummer Simon Allen den leisen, an die Mitmusiker gerichteten Anzähler „One“ und bald darauf die begeisterten Zurufe des Publikums, kaum dass die Band die ersten Takte von „Dusty Groove“ gespielt hat,. Nach jedem Solo brandet zudem ein frenetischer Applaus mitsamt Pfiffen und Schreien auf. Klasse Stimmung – und wir sitzen in diesem Konzert ganz weit vorne! Dank der ausgezeichneten, brillanten Wiedergabe des Solus Play bekommen wir auch die kleinsten Details mit. Das beginnt beim hinten postierten Schlagzeug, bei dem selbst feinste Finessen der Beckenarbeit zu hören sind, und reicht bis zur Gitarre, die trotz ihres Wah-Wah-Einsatzes exzellent hören ist. Das Wah-Wah in Verbindung mit einem rhythmischen, schnellen Anschlag der abgedämpften Saiten ist ein klassisches Funk-Charakteristikum, das nicht fehlen darf. Allerdings geht die Gitarre oftmals im gesamten Bandsound auf, manchmal sogar unter. Dem Solus Play hingegen gelingt es hervorragend, das Bühnengeschehen transparent und bestens gestaffelt abzubilden. So können wir auch die exzellente Rhythmus-Arbeit des links postierten Gitarrist Eddie Roberts wunderbar heraushören, obwohl der rechts sitzende Keyboarder Joe Tatton sich mit seiner schmatzend-schwurbelnden Hammondorgel klanglich doch ziemlich breit macht. Der weiter hinten agierende Bassist Peter Shand rundet den Sound mit einem eher schlank abgemischten Bass ab. Dieser Tiefton klingt, je nach Anlage, manchmal etwas zu dezent, der Solus Play bildet ihn aber über unsere Standlautsprecher mit überaus amtlichem Bass ab. Wir haben ihn sowohl an die Audio Physic Tempo 3i als auch an die Acapella Harlekin angeschlossen.
Das Klangvolumen stellt sich bereits bei moderaten Lautstärken ein, erst recht aber bei höheren Pegeln, die der Solus Play mit seinem zweimal 75 Watt eindrucksvoll liefert. Während die Nachbarn unseren Musikgeschmack kennenlernen, schauen wir kurz auf das Display: Es weist die Lautstärke mit „50“ aus. Der Solus Play kann rauf bis 80, da gibt es als noch reichliche Reserven.

Im Play-Fi-Modus werden, wie hier abgebildet, gestreamte Files standardmäßig auf CD-Qualität heruntergerechnet. Dies garantiert eine stabile Übertragung. Wer in der Play-Fi-App die Funktion „Kritisches Hören“ aktiviert, ermöglicht ein HiRes-Streamig bis 192 Kilohertz/24 Bit. Wegen der hohen Datenrate kann es nun allerdings zu Aussetzern kommen.

Faszinierendes HiRes-Erlebnis

Was uns erst jetzt auffällt, weil es so selbstverständlich kappt: Wir streamen die Musik über WLAN in der HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit, weil wir den „Kritischen Zuhören“-Modus aktiviert haben – und der Solus Play spielt trotzdem sauber, verzögerungsfrei, ohne Ruckeln oder Aussetzer. Chapeau! Natürlich gelingt ihm das nun auch kabelgebunden über LAN. Die komfortable Bedienung mit der Play-Fi-App tut ein Übriges, dass sich diese Wiedergabe-Art zum Favoriten mausert. Natürlich haben wir auch die anderen Abspielmöglichkeiten und Zuspielwege getestet. Das CD-Laufwerk arbeitet ohne Fehl und Tadel, das Einlesen geht mit einer guten Geschwindigkeit vonstatten, die Wiedergabe ist makellos. Wir haben es parallel verglichen mit dem Track „Morph The Cat“ von Donal Fagen, den wir alternativ über den USB-Port zuspielen. Dies vollführen wir mit unserem Laptop, auf dem die HiRes-Player-Software Audirvana aufgespielt ist. Per USB können wir ja die maximal möglichen Qualitäten PCM 384 Kilohertz /32 Bit und DSD256 ausschöpfen. Dafür wählen wir nun „A Trace Of Grace“, eine Monteverdi-Hommage von Michel Godard. Er schlägt mit ausgesuchten Mitmusikern eine Brücke von der Alten Musik zum Jazz. Die Wiedergabe ist phänomenal: Bruno Helstroffer spielt auf seiner Theorbe das Bassmotiv von Monteverdi, er spielt darüber hernach eine wunderschöne Improvisation – und die Plastizität dieser Wiedergabe ist famos. Die Drahtigkeit der metallumsponnenen Saiten, die gedämpfte Wärme der Darmsaiten – wir hören diese historischen Langhals-Laute, als säße Helstroffer direkt links vor uns, besser: Als säßen wir vor dem Lautenisten in der Abteikirche des französischen Klosters Noirlac. Die Akustik dieses sakralen Raums ist mit einer atemberaubenden Auflösung eingefangen und für uns erfahrbar, auch über das Verhallen der Instrumente. Denn neben der Theorbe ist bald die Geige von Fanny Paccoud zu hören, das Saxophon von Gavino Murgia und der Serpent von Michel Godard. Er spielt dieses alte Blechblasinstrument mit dem schlangenförmig gewundenen, lederummantelten Rohr kaum drei Meter vor uns. So können wir den eigenartigen Ton studieren, der mal wie eine Tuba klingt, mal an ein Flügelhorn erinnert. Zudem vernehmen wir auch die Anblasgeräusche, wenn Godard mit der Formung eines Tons beginnt. Das ist HiRes – und dieser hochauflösende Musikgenuss ist mit dem Solus Play ein faszinierendes Erlebnis!

Wer den Solus Play im Verbund mit einer stärkeren Endstufe einsetzen möchte, kann das vorverstärkte Signal sogar über einen symmetrischen XLR-Ausgang abgreifen. Als Vollverstärker stellt der Solus Play das Audiosignal über kompakte Lautsprecherklemmen bereit.

Medialer Mehrwert per Play-Fi und Bluetooth

Beim Stöbern durch die Möglichkeiten des Solus Play sind wir auf ein interessantes Feature gestoßen: Klappt es wirklich, sich via Play-Fi den TV-Ton auf den Kopfhörer zu spielen? Zur Beantwortung der Frage schließen wir an den Solus Play unseren Blu-ray-Player Pioneer BDP-180 an, einerseits über den digitalen Toslink-Input, andererseits über den analogen Line In. So können wir die beiden Zuspielvarianten auch gleich testen. Als Blu-ray kommt uns ein Live-Konzert von Extreme gerade recht. Die begnadete Funk/Metal-Band hat ihr Über-Album „Pornograffitti“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erstmals in Gänze live gespielt. Der Ton ist in dts 2.0 HD Master Audio verewigt, also mit 192 Kilohertz/24 Bit, und über den analogen Zuspielweg klingt diese HiRes-Produktion schon richtig klasse. Das Quartett, bestehend aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang, zündet im Hard Rock Casino Las Vegas mit „Get The Funk Out“ ein musikalisches Feuerwerk, mit ihrer Virtuosität sorgen die Musiker, allen voran der Ausnahmegitarrist Nuno Bettencourt, dafür, dass uns der Mund offensteht, beim mehrstimmigen Gesang kommt dann die Gänsehaut hinzu. Wow! Der Sound ist klar kraftvoll, und durchsichtig. Nun wechseln wir zum digitalen Eingang – und plötzlich hat das Schlagzeug mehr Dynamik und Durchschlagskraft, die Gitarre klingt etwas druckvoller, der Bass ist deutlich differenzierter. Hier leistet der DAC des Solus Play offensichtlich einen sehr guten Job und lässt den Pioneer, der durchaus für seinen Analogton gelobt wird, alt aussehen. Nun starten wir das Schonprogramm für die Nachbarn und aktivieren die Zusatz-App „Play-Fi Headphones“ – und ja, es klappt wirklich: Der Solus Play wird auch von dieser App umgehend als Play-Fi-Gerät erkannt. Nun suchen wir aus, von welchem Eingang des Geräts wir den Ton zugespielt haben wollen. Also wählen wir „OPT1“ für den Toslink-Input – und schon spielt die Musik auf unserem Tablet, während unsere Standlautsprecher stummgeschaltet sind. Mit eingestecktem Kopfhörer erreichen wir dann schließlich wirklich das Headphone-Streaming. Super! Weil Bild und Ton nicht ganz synchron sind, ändern wir noch die Latenz und setzen sie von der Grundeinstellung 120 Millisekunden auf 75 Millisekunden herunter – jetzt ist es absolut stimmig. Mit diesem medialen Mehrwert sorgt der Solus Play für eine gelungene Abrundung seiner Vielfalt an Zuspiel- und Abspielmöglichkeiten.

Der kompakte Solus Play besitzt genug Kraft, um auch ausgewachsene Standlautsprecher anzutreiben. Hier spielt er im Verbund mit der Acapella Harlekin.

Fazit

Der neue Quad Artera Solus Play nimmt zurecht die Pole Position in Quads audiophiler Lifestyle-Serie Artera ein. Er bietet die größte Könnektivität und Anschlussvielfalt, sein Portfolio umfasst HiRes-Streaming per WLAN, LAN und USB, Bluetooth mit aptX und aptX LL, optische sowie elektrische Digital-Schnittstellen, analoge Eingänge und sogar ein bordeigenes CD-Laufwerk. Damit deckt er alle gängigen Audio-Formate bis hin zu den HD-Formaten PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 ab. Die Integration von DTS Play-Fi samt zugehöriger App ermöglicht ein komfortables Streaming des eigenen Musikbestands als auch des Angebots verschiedenster Online-Dienste, ein bequemes Musikmanagement und einen ausgereiften Multiroom-Betrieb im Verbund mit weiteren Play-Fi-fähigen Komponenten. Zum Komplett-System adelt ihn nun noch der integrierte Vollverstärker, der mit einer satten Leistung von 75 Watt auch ausgewachsene Standlautsprecher antreibt. Quad bringt hier zudem seine langjährige Erfahrung als Hersteller hochwertigster Audio-Komponenten ein. So glänzt der Quad Artera Solus Play als attraktive, audiophile, multimediale All-in-One-Lösung für die musikmediale Gegenwart und Zukunft.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/100
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: sehr gut

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200508.Quad Artera Solus Play-Testsiegel
200508.Quad Artera Solus Play-Highlight

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Solus Play
Produktkategorie:HiFi-System, streaming- und netzwerkfähig
Preis:1.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen:- 105 x 320 x 320 mm (ohne Antennen)
- 105 x 320 x 355 mm (mit Antennen)
Gewicht:11,6 kg
Nennleistung:2x 75 W / 8 Ω
Eingänge (analog):2 x Line (Cinch)
Eingänge (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 a/b/g/n)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Standard: 4.0, Codecs: aptX, aptX LL)
1 x USB-B
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out symmetrisch (XLR)
1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x optisch (Toslink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC, AAC-HE/AAC+, DSD (DoP)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF: PCM 192 kHz/24 bit
- WLAN, LAN: PCM 192 kHz/24bit
Unterstützte Streamingdienste:Amazon Music, Deezer, iHeart Radio, KKBox,Napster, Pandora, Qubuz, QQMusic, Radio.com, SiriusXM (Satelite Radio), SoundMachine, Spotify Connect, Tidal, vTuner
Lieferumfang:- Quad Artera Solus Play
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF und Bluetooth
+ DTS Play-Fi für Musik- und Multiroom-Management
+ CD-Laufwerk
+ integrierter Vollverstärker
+ Soft-Touch-Display
+ Amazon Alexa-Unterstützung

- kleine Lautsprecherklemmen
- unübersichtliche Beschriftung der Anschlüsse
Benotung:
Klang (60%):93/100
Praxis (20%):94/100
Ausstattung (20%):95/100
Gesamtnote:94/100
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistungsehr gut

Der Beitrag Quad Artera Solus Play – All-in-One im Retro-modern-Design erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

All-in-One-Music-Player Moon ACE – Musikalische Vollbedienung

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Der Moon ACE trumpft einerseits als klassischer Stereo-Vollverstärker auf und punktet andererseits mit der kompletten Konnektivität einer modernen Musikzentrale: Er bietet analoge Eingänge samt Phono-Input, alle wichtigen digitalen Schnittstellen, HiRes-Streaming über LAN und WLAN, Bluetooth, dazu einen DAC für hochauflösende Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256. Eine eigene App ermöglicht die bequeme Bedienung, das komfortable Musikmanagement und die Einbindung in ein Multiroom-System. Diese und weitere Highlights des Moon Ace zeigen wir Euch nun in diesem Video.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Wlaq33MD5Co

Geschmeidiges Design

Als erstes fallen beim Moon ACE die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität und das geschmeidige Design ins Auge. Die robuste Front des kompakten All-in-One-Players besteht aus gebürstetem Aluminium. Sie wird von zwei sanft geschwungenen Paneelen eingefasst. Diese elegante Gestaltung ist das Markenzeichen aller Moon-Komponenten.

Der Moon Ace vereint den modernen Look eines All-in-One-Players mit dem klassischen Format einer HiFi-Komponente.

Funktionsreiche Front mit exzellentem OLED-Display

Die wichtigsten Funktionen des ACE kann man über seine Fernbedienung aufrufen, die komplette Bedienung jedoch ermöglichen dann die sieben kleine Taster und das große Stellrad auf der Front. Mit ihnen navigiert man im Setup-Menü und nimmt die Grundeinstellungen vor. Im normalen Betrieb dient das Stellrad dann der Laustärkeregelung. Hier beeindruckt es durch seine erstklassige Gängigkeit und den perfekten Gleichlauf. Das zentrale OLED-Display sorgt beim Setup und bei der Bedienung für die Orientierung. Es präsentiert seine Informationen gestochen scharf, kontrastreich und mit ansprechender Grafik. Das ist gut so, die Informationsdichte ist nämlich mitunter hoch: Das kleine Display gibt uns bei gestreamter Musik Auskunft über die aktuelle Lautstärke, das Tonformat des gerade laufenden Tracks, die abgelaufene Zeit – und es nennt sogar den Tracknamen, den Albumtitel und den Interpreten.
Die Front bietet uns außerdem die ersten beiden Anschlüsse: Einen sogenannten „MP In“ für den schnellen Anschluss eines Media Players und einen „Phones“-Ausgang für den Musikgenuss über Kopfhörer.

Das ausgezeichnete OLED-Display liefert eine Vielfalt an Informationen in gestochen scharfer Qualität.

Anschlussfreudig: Die analogen Anschlüsse …

Alle weiteren Anschlüsse finden wir auf der Rückseite. In der analogen Abteilung bietet der ACE zwei Line-Eingänge und einen Phono-Eingang für Plattenspieler mit Moving Magnet-System. Über die „Output“-Buchsen lässt sich ein Subwoofer anschließen, aber auch eine externe Endstufe. Der ACE kann die Verstärkung mit seinem 85-Watt-Kraftwerk aber locker allein übernehmen. Das verstärkte Musiksignal stellt er dann für ein Lautsprecherpaar an seinem „Speaker Output“ zur Verfügung.

Zu den analogen Eingängen zählt ein Phono-Eingang für MM- Plattenspieler. Damit ist der Ace auch für Vinylisten interessant.

…und die digitalen Schnittstellen

Die Digitalsektion bietet mit zwei optischen und zwei elektrischen Inputs satte vier S/PDIF-Schnittstellen. Hinzu kommen ein USB-Port und eine Ethernet-Buchse. Hier spielt der ACE seine volle HiRes-Fähigkeit aus: Beide Anschlüsse ermöglichen die Zuspielung hochauflösender Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256. Die daneben positionierte WiFi-Antenne deutet es schon an: Das Streaming geht auch kabelfrei per WLAN. Hierüber empfängt der ACE HiRes-Files in der immer noch ausgezeichneten Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD64. Mit Bluetooth steht dann ein weiterer kabelfreier Streaming-Weg zur Verfügung. Für den guten Klang kommt dabei der Codec aptX zum Zuge.

Die Digitalsektion punktet mit vier S/PDIF-Inputs, USB-Port, Ethernet-Anschluss für LAN und der WiFi-Antenne für WLAN, hinzu kommt noch die Bluetooth-Konnektivität.

Musikmanagement und Multiroom-Betrieb mit eigener App

Das Herz des ACE ist das Streaming-Modul „MiND“ – und die Steuerung dieses Herzens übernimmt der „Moon MiND Controller“: Diese App ermöglicht die komfortable Bedienung des ACE. Hier wählen wir die zuspielende Quelle aus und steuern die Musikwiedergabe. Bei zugestreamter Musik bietet die App ein umfangreiches Management: So lässt sich Musik vom eigenen Medienserver streamen und die Musikbibliothek durchsuchen, Songs können in die Warteschlange gestellt oder Lieder in Playlisten zusammenfasst werden. Mit einem entsprechenden Abo kann man die bereits installierten Online-Musikdienste Deezer, HighRes Audio, Qobuz und Tidal nutzen, je nach Abo ist auch hier das Streaming von HiRes-Files und MQA-Files möglich. Über TuneIn empfangen wir zudem kostenfrei das weltweite Angebot der Internet-Radiostationen. Das Streaming-Modul „MiND“ ermöglicht auch dem Multiroom-Betrieb: Mit weiteren Moon-Komponenten, die ebenfalls mit dem „MiND“ ausgestattet sind, kann ein komplettes Beschallungssystem für mehrere Räume aufgebaut werden. Das Musikmanagement und der Multiroom-Betrieb gehen alternativ auch über die Bediensoftware roon, der ACE ist nämlich als sogenannter „roon ready endpoint“ zertifiziert.
Was der Moon ACE noch alles kann, zeigen wir in unserem ausführlichen Test.

Die „MiND Controller“-App macht schon die Einrichtung leicht, ein kurzer „Guide“ zeigt vorab anschaulich, wie es geht (Bilde 1). In der „Library“ werden dann alle verfügbaren Server und die bereits vorinstallierten Online-Musikdienste angezeigt (Bild 2). Im Betrieb erweist sich die App als übersichtlich und intuitiv bedienbar (Bild 3).

Präsentation und Text: Volker Frech
Video und Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Moon
ACE
Produktkategorie:All-in-One-Player
Preis:3.500,00 Euro
Garantie:2 Jahre / 10 Jahre bei erfolgter Produktregistrierung
Ausführungen:- Schwarz
- Schwarz mit silbernem Drehgeber und silbernen Front-Applikationen
Vertrieb:Dynaudio Germany, Rosengarten
Telefon: +49 4108 41800
www.simaudio.com
Abmessungen:89 x 429 x 366 mm (ohne Antennen)
Gewicht:10,6 kg
Nennleistung:2 x 85 W / 4 Ω
2 x 50 W / 8 Ω
Eingänge (analog):1 x Phono MM (Cinch)
1 x MP (Klinke, 3,5 mm)
2 x Line (Cinch)
1 x SimLink für Kommunikation mit weiteren Moon-Komponenten (Klinke, 3,5 mm)
1 x IR In für Steuerung über einen externen Infarotempfänger (Klinke, 3,5 mm)
Eingänge (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 b/g/n)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth aptX
1 x USB-B
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out / Sub Out (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Lautsprecher
1 x SimLink für Kommunikation mit weiteren Moon-Komponenten (Klinke, 3,5 mm)
Ausgänge (digital):1 x RS 232 (bidirektionale Schnittstelle für Hausautomation oder zukünftige Software-Updates)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC, MQA, DSD (DoP), DxD
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
- LAN: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- WLAN: PCM 192 kHz/24bit, DSD64
- Bluetooth: PCM 48 kHz/24 bit
Unterstützte Streamingdienste:Deezer, HighResAudio, Qubuz, Tidal, TuneIn Radio, TunIn Podcasts
Lieferumfang:- Moon ACE
- Wi-Fi-Antenne
- Fernbedienung CRM-3
- 2 Batterien ( CR-2032)
- Schraubendreher (zum Öffnen des Batteriefachs der Fernbedienung)
- Netzkabel (1,5 m)
- SimLink-Kabel
- Ersatzsicherung
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Französisch)
- Kurzanleitungen
- Code für roon-Testabo (60 Tage gültig)
- Code für Tidal-Testabo (3 Monate gültig)
Pros und Kontras:+ exzellenter Klang
+ geschmeidiges Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ integrierter Vollverstärker
+ zahlreichen analoge Anschlüsse und digitale Schnittstellen
+ Phono-Eingang für MM-Plattenspieler
+ Kopfhörer-Ausgang
+ HiRes-DAC für HD-Files bis 384 kHz/32 bit und DSD256 (über USB und LAN)
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ Streaming per LAN, WLAN, Bluetooth
+ Multiroom-Fähigkeit
+ Fernbedienung und App für Musik-Management und Multiroom-Betrieb

- Qualität der Lautsprecherklemmen
- bei Einrichtung per App erscheint eine virtuelle zweite Komponente
Benotung:
Klang (60%):96/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:96/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungsehr gut

Der Beitrag All-in-One-Music-Player Moon ACE – Musikalische Vollbedienung erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Waversa WSlim LITE – Stylischer Streaming-Verstärker in ultraschlankem Design

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Wie ist das möglich? Ein megaflacher Metall-Quader, der die attraktivste Briefwaage der Welt sein könnte, entpuppt sich als Verstärker, der Musik-Streaming per AirPlay, Bluetooth und LAN ermöglicht, mit USB-Port sowie optischem und koaxialem S/PDIF-Input punktet und HiRes bis PCM 384 Kilohertz/24 Bit und DSD256 beherrscht. Ach ja: Einen UKW-Radio-Tuner bietet er auch noch – und dann leistet sein Kraftwerk satte 40 Watt, so dass er selbst ausgewachsene Standboxen anzutreiben vermag. Wie das geht und welche Features dieser Waversa WSlim LITE noch bietet, hat das lite magazin getestet.

Schlank und stylisch: Der Waversa WSlim LITE beeindruckt optisch mit seinem kompakten Maßen und seinem schick-reduzierten Design.

Das Staunen über den Waversa WSlim LITE beginnt gleich mit dem Auspacken: Wir entnehmen dem Karton einen silbernen, superflache Player, der nicht mal zwei Kilogramm wiegt und sich dann auf unserem Redaktionsschreibtisch mit 3 mal 30 mal 20 Zentimetern Platz begnügt. Zu diesem Ultraslim-Design kommt nun noch eine äußerst hochwertige Anmutung: Das Gehäuse ist, wenn man die angeschraubte Bodenplatte außer Betracht lässt, aus einem Stück Aluminium gefertigt. Die Oberfläche erweist sich als spezialbehandelt. So verströmt der WSlim LITE einen matten Schimmer und besitzt beim Darüberstreichen eine sanft raue Haptik. Das stylische Design ist auf eine klar-reduzierte, monolithische Erscheinung getrimmt. Deshalb sind auch die Bedienelemente unauffällig-perfekt integriert: Sechs Taster wurden sauber und mit geringem Spiel in die Oberfläche eingelassen, sie sind ebenfalls in Aluminium ausgeführt und nur geringfügig über das Gehäuse erhaben. Das unterstreicht den edlen Eindruck. Dazu passend geben die Tasten nur mit darüber und darunter dezent applizierten Symbolen Auskunft über ihre Funktion. Neben An/Standby sind das zwei Tasten zur Veränderung der Lautstärke zwischen Null und 99, ein Menü-Taster für den Zugang zu den verschiedenen Features und ein Select-Taster zur ihrer Einstellung – und natürlich ein Source-Taster für die Anwahl der Quellen.

Die eingelassenen Taster sind wie das Gehäuse aus Metall und unterstreichen durch ihre Dezenz den monolithischen Charakter des WSlim LITE.

Schickes Display

Was uns der WSlim LITE zu bieten hat, erfahren wir von einem kleinen, aber überaus feinen Display. Die gerade mal 28 mal 19 Millimeter messende Anzeige ist äußerst attraktiv in den WSlim LITE integriert: Durch eine kunstvoll gefräste Vertiefung ist das Display in das Gehäuses eingelassen, es wird dadurch optisch hervorgehoben und steht durch die sanfte Neigung in perfekter Sichtachse zum Betrachter. Das ist top! Die Anzeige ist ein OLED-Display. Es liefert seine Informationen gestochen scharf und mit sattem Kontrast. Außerdem entpuppt es sich als Farbmonitor: Ein vertikaler Lichtbalken am linken Rand strahlt entweder in Weiß, Rot oder Blau. Dies zeigt im Netzwerk-Betrieb (der im Display mit „DLNA/UPnP“ ausgewiesen wird) an, ob der WSlim LITE in das Ethernet integriert ist, ein Musikfile abgespielt wird oder dieses gerade gestoppt ist. Im Bluetooth-Modus indiziert die Kolorierung, ob der WSlim LITE mit einem anderen Gerät gepaart ist oder nicht. Im Radio-Modus sagt uns die Balkenfärbung, ob der WSlim ein FM-Signal empfängt, ob dieses UKW-Signal schwach ist oder ob es stark und in Stereo wiedergegeben werden kann. Damit sind wir schon bei den Quellen und Einsatzmöglichkeiten dieses All-in-One Players.

Das wunderschön eingelassene OLED-Display zeigt in knackiger Schärfe die wichtigsten Daten an – in diesem Fall neben der Quelle (hier „DLNA/UPnP“) den Lautstärkewert und mithilfe der Farbe des Balkens am linken Rand den Status.

Sehr zugänglich: Streaming und Schnittstellen …

Der WSlim LITE setzt mit Ausnahme des Radios durchweg auf die digitale Zuspielung von Musik. Dafür bietet er zum einen zwei kabellose Streaming-Möglichkeiten, nämlich AirPlay und Bluetooth. Zum Wohle des Klangs geht der Blauzahn-Funk über den Codec aptX. Eine dritte und noch potentere Streaming-Option ist die kabelgebundene LAN-Einbindung. Über den Ethernet-Anschluss können wir den WSlim LITE an einen Netzwerk-Player anschließen – oder ihn direkt ins heimische Netzwerk integrieren, um ihn etwa mit einem ebenfalls hier eingebundenen Rechner zu steuern, der wiederum mit einer geeigneten Player-Software ausgerüstet ist. Geeignet bedeutet: audiophil und HiRes-fähig, denn der WSlim LITE ist über LAN in der Lage, PCM-Files bis 384 Kilohertz/24 Bit und DSD-Files bis DSD256 abzuspielen. Die gleiche HiRes-Fähigkeit bietet er auch über seinen USB-B-Port, an den man direkt, also ohne den Weg über das LAN, einen Rechner anschließen kann, von dem dann die Musikfiles zugespielt werden. Wenn man an den USB Port einen passenden WIFI-USB-Dongle einsteckt, unterstützt der WSlim LITE auch streaming per WLAN. Zudem ist der WSlim LITE Roon Ready und damit als Roon Endpoint einsetzbar. Wer also eine Lizenz für diese ausgereifte Musikmanagement-Software besitzt und einen Roon Core eingerichtet hat, kann mit dem WSlim LITE diesen exzellent-komfortablen Weg der Musikwiedergabe und -verwaltung wählen.

Die kabelgebundene digitale Eingangssektion: Zur Ethernetbuchse für die LAN-Einbindung gesellen sich ein USB-B-Port sowie ein elektrisch-koaxialer und ein optischer S/PDIF-Input. Die USB-A-Buchse ist dem Support vorbehalten. Die „DC 24V“-Buchse dient dem Anschluss des externen Netzteils.

… sowie Digitalinputs und FM-Tuner

Des Weiteren finden wir „WNDR“ im Angebot der Quellen. Das Kürzel steht für „Waversa Network Direct Renderer“, es ist ein von Waversa entwickeltes Audio-Übertragungsprotokoll, das verspricht, die Nachteile des gängigen DLNA Streamings zu beheben: Verzögerungen bei der Kommunikation der im Netzwerk verbundenen Geräte und Rauscherzeugung im Audiosignal durch die Datenübertragung. Dafür braucht man freilich Komponenten samt Router oder Hub, die ebenfalls das WNDR-Protokoll beherrschen. Für konventionelle digitale Zuspieler wie etwa einen CD-Player oder einen TV-Flatscreen stehen zwei S/PDIF-Schnittstellen zur Verfügung. Der elektrische Input akzeptiert dabei PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit, der optische Eingang arbeitet bis PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Nun folgt noch der Anschluss für eine UKW-Antenne, die auch in Form einer 1,5 Meter langen Wurfantenne mitgeliefert ist. Mit diesem FM-Tuner ermöglicht der WSlim LITE klassischen analogen Radio-Empfang. 16 Sender-Presets sind dabei abspeicherbar.

Die BT-Antenne dient dem Bluetooth-Streaming. An die FM-Buchse wird die mitgelieferte Wurfantenne für den UKW-Radioempfang angeschlossen.

Klein-Kraftwerk und Wunder-Wandler

Als wäre das nicht genug, ist dieser kompakte Quader auch noch mit einem Verstärker ausgerüstet, der im Verbund mit 4-Ohm-Boxen 40 Watt liefert, an 2-Ohm-Modellen sogar satteste 80 Watt liefern kann. Wie ist das möglich? Die Antwort: Im WSlim LITE wirkt im Prinzip ein Class D-Verstärker. Hier werden analoge Signale in eine Folge von Pulsen umgewandelt und später wieder rückverwandelt, das Verfahren nennt sich Pulsweitenmodulation. Das PWM-Signal lässt sich leichter verarbeiten und verstärken, deshalb ist die Schaltung kleiner und leichter als bei einem ein konventioneller Verstärker. Zudem wird weniger Leistung benötigt, weil ein Class D-Verstärker wesentlich effizienter arbeitet als ein rein analoger Amp. Vor etlichen Jahren standen die sogenannten Schalt-Verstärker allerdings in einem schlechten Ruf, weil sie klanglich hart und steril waren. Die Technik hat aber längst Riesenfortschritte gemacht, heutige Class D-Amps liefern exzellente Klangergebnisse. Waversa geht hier noch weiter und beschreitet mit dem WAP einen eigenen Weg. Dieser „Waversa Audio Processor“ ist das Herzstück von Waversas Audio-Komponenten – und somit auch des WSlim LITE. Hier geschieht die Signalverarbeitung vor dem eigentlichen Class-D-Verstärker vollständig digital, auch das analogen Radio-Signal wird mit 384 Kilohertz/ 24Bit hochauflösend digitalisiert. Erst dann findet die bei Class-D-Verstärkern übliche Umwandlung in ein PWM-Signal statt.

Der WSlim LITE ermöglicht auch den klassischen Radio-Empfang. Im Display sehen wir neben der Anzeige des FM-Modus, der eingestellten Lautstärke (hier „22“) und dem ausgesuchten Preset (hier „16“) das zur Sendersuche generell bereitstehende UKW-Frequenzspektrums von 88 bis 108 Megahertz, welches dem UKW-Rundfunk-Band entspricht. Zudem indiziert eine Balkenanzeige mit fünf Strichen die Stärke des empfangenen Signals.

Dynamic Range und Röhrensound-Modus

Mit dem WAP will der koreanische Hersteller Waversa ein Problem der Digitalisierung lösen: In punkto Auflösung gibt es generell Grenzen. Der digitalen Musik fehlen weitgehend jene Oberwellen, die einst im analogen Originalsignal vorhanden sind. Darum interpretiert Waversas Audioprozessor mit reichlich Rechenleistung und pfiffigen Algorithmen das digitale Signal, um wieder eine Annäherung an das natürliche analoge Signal zu erreichen. Wer möchte, kann diese Natürlichkeit noch in der Lebendigkeit steigern: Mit der sogenannten „Dynamic Range“-Einstellung im Menu lässt sich in einer Abstufung von eins bis sechs das dynamische Verhalten beeinflussen. Mit jeder Steigerungsstufe wird die Vitalität der Wiedergabe größer. Darüber hinaus gibt es noch den WAP/X-Modus: Hier wird die Klangsignatur einer Audio-Verstärkerröhre nachempfunden. Ihr warmer Sound entsteht, weil sie die geradzahligen Obertöne, die sogenannten „Harmonischen“ betont, welche für ein rundes Klangbild sorgen. Waversa hat sich bei der Entwicklung dieses Röhren-Algorithmus angeblich an dem Klang der legendären Western Electric 300B orientiert. Diese-Leistungsröhre aus den 1940er-Jahren ist im Original heute fast unerschwinglich und kostet als Neuauflage immer noch weit über 1.000 Euro pro gematchtem Paar.

Monolith: Das Gehäuse des WSlim LITE ist – mit Ausnahme der Bodenplatte – aus einem Stück Aluminium gefräst.

Anschluss und Einrichtung

Von allen diesen Fähigkeiten erfahren win der Bedienungsanleitung eher wenig. Das Manual klärt nur kurz und knapp über die Bedienelemente, die Bedeutung der Display-Anzeigen und die Schnittstellen auf. Das Meist erschließt sich aber durch schlichtes Ausprobieren. Als erstes schließen wir unsere Lautsprecher an die rückseitigen Klemmen an. Sie sind relativ kurz, Bananen-Stecker können deshalb nicht komplett eingeführt werden. Kabelschuhe oder blanke Litze sind für den Anschluss eventuell zu bevorzugen. Nun zum Strom. Bei der geringen Größe und dem minimalen Gewicht des WSlim LITE ist eigentlich klar, dass die Stromversorgung nicht im Gerät eingebaut sein kann. Waversa liefert also ein externes Netzteil mit, der schwarze Quader wirkt gerade im Vergleich zu dem Streaming Amp ziemlich voluminös. Dank der langen Zuleitungen – das Netzkabel misst 1,4 Meter, das Kabel hin zur Anschlussbuchse des WSlim LITE 1,4 Meter – können wir dieses Netzteil aber so weit entfernt positionieren, dass es allen Blicken entzogen ist. Als erstes verbinden wir das Zuleitungskabel des Netzteils mit dem Player, denn der WSlim LITE besitzt keinen Netzschalter. Sobald er an das externe Netzteil angeschlossen ist, befindet er sich im Standby-Modus. Das quittiert auch das Display für rund 30 Sekunden, bevor es sich automatisch abschaltet, falls man es versäumt, den WSlim LITE mit dem Standby-Taster auf der Oberseite anzuschalten. Das machen wir. Als nächstes schließen wir unser Laptop an den USB-Port an – und schon bekommen wir vom Rechner die Information, dass der Waversa WSlim LITE eingerichtet worden ist. Als nächstes geht es ins Ethernet. Prompt erscheint im Display des Players der weiße Balken, der uns mitteilt, dass der Player im LAN ist. Auch die IP-Adresse wird bei Betätigung des Menü-Tasters sofort im Display ausgewiesen. Auf unserem ebenfalls im LAN eingebundenen Computer taucht umgehend der WSlim LITE als Multimedia-Device auf.

Zur Fernbedienung wird dem WSlim LITE die optisch perfekt passende Apple Remote beigegeben.

Fernbedienung per Apple Remote, Computer-Browser – und bald via App

Wenn wir am PC per Doppelklick das Icon des WSlim LITE anwählen, öffnet sich im Browser unseres Computers ein „Remote Controller“ mit virtuellen Buttons und Display. Wir verfügen damit also über eine browserbasierte Fernbedienung per Rechner, mit der wir sämtliche Funktionen des WSlim LITE steuern und uns anzeigen lassen können. Prima! Das ist eine Alternative zu der mitgelieferten physischen Fernbedienung, der Apple Remote. Über diesen wohlgestalteten Ferngeber kann man ebenfalls alle Funktionen aufrufen und einstellen. Waversa präsentiert auf seiner koreanischen Homepage auch eine Smartphone-App als Neuigkeiten und stellt sie für Android sowie Apple in Aussicht, in den Stores ist sie leider noch nicht zu finden. Deshalb zurück zum Browser: Über ihn können wir den WSlim LITE auch auf den neuesten Stand bringen, was wir direkt erledigen. Alle vollführten und noch möglichen Updates werden uns dabei in der „Revision History“ aufgelistet.

Alternativ lässt sich der WSlim LITE auch am Computer über eine browserbasierte Bedienoberfläche steuern. Über die Remote Control hinaus bietet diese Bedienoberfläche weitere Funktionen wie das Firmware-Updating.

Der Waversa WSlim LITE in der Praxis

Als erstes checken wir die verschiedenen Zuspielwege: Grüner Haken für die S/PDIF-Inputs und Bluetooth, hier sorgt der Codec apt X für einen beeindruckend klaren Klang. Auch über AirPlay ist die Qualität wirklich gut. Hier ist zu beachten, dass der WSlim LITE im Gegensatz zu Bluetooth stets eine LAN-Verbindung benötigt. Die besten Klangergebnisse und Auflösungen erreichen wir über LAN und USB. Wir bevorzugen das Netzwerk, allein schon, weil wir so bequem auf dem Laptop unseren Hörtest niederschreiben können und zugleich über die auf dem Laptop installierte audiophile Player-Software Audirvana die Musikauswahl und -wiedergabe des WSlim LITE steuern können. Die amtliche Beschallung vollführt der Streaming-Verstärker zuerst im Verbund mit dem Kompaktlautsprecher Dali Rubicon 2, dann mit dem etwas voluminöseren Studio-Monitor Seta Audio M 2.7, schließlich mit der ausgewachsenen Standbox Canton Reference 7.2 DC. In allen drei Fällen gelingt dem WSlim LITE eine überraschend kraftvolle Wiedergabe – gemessen an der geringen Größe ist das fast unglaublich! Klar: Für Partybeschallungen ist der WSlim LITE nicht gemacht, aber bis zu einem Pegel, den wir dauerhaft wirklich nicht fahren wollen, agiert der WSlim LITE mit kraftvollem Bass, hoher Agilität und schöner Auflösung – sei es Gregory Porters quirlig-kraftvolles „Liquid Spirit“ in 96 Kilohertz/24 Bit, sei es Dave Brubecks fein ziseliertes „Take Five“ in der DSD256-Liveaufnahme der Feenbrothers. Mit den Kompaktlautsprechern und den Monitoren klingt es besonders stimmig. Hier beweist der WSlim LITE, dass er auch für einen fordernden Bass, wie er gerade bei “Liquid Spirit” vorhanden und unverzichtbar ist, richtig Reserven besitzt. Was in allen Fällen richtig gut gelingt, ist die Auflösung und Lebendigkeit im Klangbild: Der WSlim LITE zeichnet feinste Akzente, die etwa vom Ride-Becken des Schlagzeugs kommen, wunderbar klar und luftig-leicht nach. Der Klang ist offen und rein, aber niemals klinisch-aseptisch. Hier leistet der WAP-Prozessor des WSlim LITE offenbar sehr gute Arbeit.

Eine audiophile und HiRes-fähige Player-Software wie Audirvana ermöglicht das Musikmanagement, wenn der WSlim LITE via LAN oder USB mit Musik versorgt wird.

Dynamik-Plus und Röhren-Feeling

Nun kann dieser Prozessor ja noch den Klang gestalten, etwa mit der „Dynamic Range“ Funktion. Hier verlassen wir nun die Grundeinstellung und gehen auf Level 2. Die Wirkung ist echt verblüffend: Auf einmal hat die Musik einen Zuschuss an Pepp! Gregory Porter scheint noch etwas mehr Soul in seinen Gesang zu legen, die Begleitband legt sich etwas mehr ins Zeug, auch das permanente Händeklatschen, das zum gewissen Etwas des Songs einen großen Anteil beiträgt, wirkt jetzt noch spritziger. Wow! Mit der Erhöhung auf Level 3 ist dieser Effekt noch steigerbar, aber Achtung: Schnell neigt man dabei zu Übertreibungen, denn irgendwann ab Stufe 4 oder 5 ist es des Guten doch ein wenig zu viel. Wenn man dann wieder bei Level 1 anfängt, muss man sich erst mal wieder an die Sensationsfreiheit der Wiedergabe gewöhnen. Jaja, dieses Feature hat Suchtpotenzial! Nun sind wir natürlich gespannt auf den Röhrentouch, den uns das Zuschalten der WAP/X-Funktion verspricht. Auch hier erleben wir eine erstaunliche Wirkung: Mit der Aktivierung von WAP/X wird die Wiedergabe etwas weicher, wärmer, runder. Die feine Auflösung in den Höhen bleibt davon unberührt, doch auf einmal ist etwa der Schellenkranz bei „Liquid Spirit“ frei von jener tonalen Aggressivität, die uns vorher gar nicht so aufgefallen ist. Kaum deaktivieren wir WAP/X, ist die leichte Schärfe des Perkussionsinstruments wieder da. Noch frappanter ist der Einfluss bei Klassik-Aufnahmen. Das erleben wir insbesondere bei Rachel Podgers Einspielung von Johann Sebastian Bachs Cellosuite d-moll BWV 1008. Diese wunderschöne Interpretation, die uns als HiRes-File in DSD265 vorliegt, gewinnt mit der Röhrensimulation eine Entspanntheit und Stimmigkeit, die vorher – je nach Strichintensität und Lage, in der Rachel Podger ihr Instrument bespielt – nicht immer gegeben war. Jetzt haben wir auch hier dieses Zurücklehnen-und Genießen-Feeling, das zum Musikhören dazugehört.

Mit einem Rechner und einem Paar Lautsprecher (hier die Dali Rubicon 2) bildet der WSlim LITE kompaktes Setup:

Fazit

Ja, es ist möglich: Der ultraschlanke und kompakte Waversa WSlim LITE schafft es, als Streaming-Verstärker eine satte Beschallung mit 40 Watt Leistung zu liefern und über zahlreiche Zuspielwege ein reichhaltiges attraktives Angebot zu machen. Das Musik-Streaming geht via AirPlay, Bluetooth und LAN sowie per FM-Tuner für analogen Radioempfang, hinzu kommen S/PDIF-Inputs und USB-B. Über diesen Port und über LAN ist HiRes bis PCM 384 Kilohertz/24 Bit und DSD256 möglich. Dank seines Prozessors ist der Waversa WSlim LITE nicht nur HiRes-fähig, sondern bietet neben einer grundlegend sehr sauber-klaren Wiedergabe eine sechsstufige „Dynamic Range“-Funktion zur Steigerung der Lebendigkeit und eine zuschaltbare Röhrensound-Simulation. Neben seiner klanglichen Meriten punktet der Waversa WSlim LITE mit seinem megaschicken Design und einer hochwertigen Verarbeitung. So bringt uns dieser Streaming-Verstärker gleich mehrfach zu Staunen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 89/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90

89

88

200701.Waversa-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Waversa
WSlim LITE
Produktkategorie:HiFi-Verstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:1.750,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Silber
Vertrieb:ATR, Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 208-882 66 0
www.audiotra.de
Abmessungen:30 x 300 x 195 mm (inkl. Füße, Antennen und Anschlussbuchsen)
Gewicht:1,6 kg
Leistung:2 x 40 W / 4 Ω
2 x 80 W / 2 Ω
Eingänge (analog):1 x FM-Tuner (UKW)
Eingänge (digital):1 x AirPlay
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Standard: 4.0, Codec: aptX)
1 x USB-B
1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)

1 x USB A (nur für zusätzliche Funktionen)
Ausgänge (analog):1 x Lautsprecher
Unterstützte Audio-Formate:- PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC usw.
- DSD
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/24 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch: PCM 96 kHz/24 bit
- LAN: PCM 192 kHz/24bit
Lieferumfang:- Waversa WSlim LITE
- Fernbedienung (Apple Remote)
- Bluetooth-Antenne
- UKW-Antenne
- USB-Kabel (USB-A/USB-B, 2,0 m)
- LAN-Kabel (2,0 m)
- externes Netzteil (Länge des sekundären Anschlusskabels: 1,4 m)
- Netzkabel (1,5 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Kontras:+ sehr guter Klang
+ attraktives, ultraschlankes Design
+ saubere Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per LAN, USB, S/PDIF
+ AirPlay- und Bluetooth-Streaming
+ integrierter Vollverstärker
+ WAP/X-Funktion für Röhrensound-Imitation
+ Dynamic Range-Funktion für agileres Klangbild
+ fernbedienbar über die Apple Remote oder per Computer-Browser
+ bequeme Upgrades per Computer-Browser
+ Roon Ready
+ WLAN-fähig über einen WIFI-USB-Dongle

- kein analoger Eingang
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):89/90
Ausstattung (20%):88/90
Gesamtnote:89/90
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistungsehr gut

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Rosson Audio Design: RAD-0: Extravaganter Over-Ear im einzigartigem Design

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Alexander Rosson entwirft einzigartige Kopfhörer mit Magnetostatantrieb, die einen exzellenten Klang versprechen. Dabei ist jedes einzelne Exemplar optisch ein Unikat, denn der Kalifornier spendiert jedem Objekt aus seiner Werkstatt ein einmaliges Design. Aber kann der Klang mit dem Design mithalten? Wir haben es am Beispiel des RAD-0 getestet.

Seine Exklusivität ist dem RAD-0 auf den ersten Blick anzusehen.

Alexander Rosson hat sich als Musiker und Ingenieur in den größten Studios von Los Angeles bereits vor Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet. Nahezu zehn Jahre gehörte er zu den besten Tonmeistern von Technicolor, bevor er sich als Mitbegründer und Vorsitzender von Audeze in die Selbständigkeit aufmachte. Mit Rosson Audio Design hat er akribische Entwickler vor einiger Zeit nun sein eigenes Unternehmen gegründet. In Los Angeles entwirft er exquisite Kopfhörer, in denen Jahre der Entwicklung und handwerkliche Leidenschaft stecken und die sowohl klanglich als auch optisch überzeugen wollen. Alle Kopfhörer werden im Werk in Reseda einzeln montiert und streng selektiert. Anschließend lässt jedes einzelne Modell ein akustisches Einbrennen von über 300 Stunden über sich ergehen. Das alles, damit sie in tadellosem Zustand und perfekt eingespielt beim Kunden eintreffen. Eine Hingabe, die an vielen Stellen sichtbar ist.

Soviel sei schonmal vorweg genommen: Kombiniert mit einem sehr guten Kopfhörerverstärker legt dieser Magnetostat klanglich noch eine Schippe drauf.

Das Ding aus dem Diplomatenkoffer

Ausgeliefert wird der RAD-0 in einem wettergeschützten Koffer, der fast an einen Diplomatenkoffer erinnert. Äußerst robust, dürfte dieser ohne Beeinträchtigungen auch etliche Schläge und Stürze überstehen. So schützt er sein Inneres ohne jeden Zweifel perfekt. Außen protzen zwei wuchtige Verriegelungen, die ungewünschten Zugriff auf den Schatz im Inneren verwehren. Mir ist während meines Tests niemand begegnet, der die Riegel ohne einen Moment nachzudenken öffnen konnte. Dabei ist der Mechanismus denkbar einfach, aber eben so ungewöhnlich, dass der Mechanismus erst einmal erforscht werden muss. Okay, das hält niemanden davon ab, sich des Inneren zu bemächtigen, daher gibt es noch robuste Ösen, die mit einem wirklich dicken Schloss abgesichert werden können. So kann der Koffer auch mit einem Drahtseil am Tisch angekettet werden. Das mag nützlich sein, wird aber wohl niemand ernsthaft verwenden, unterstreicht aber den wertvollen Inhalt und die diplomatische Anmutung des Koffers.

Geliefert wird der RAD-0 im ultrarobusten Kunststoffkoffer.

Aus dem Koffer auf dem Kopf

Wird der Koffer geöffnet, präsentiert sich das persönliche Unikat des RAD-0, gut geschützt und von reichlich Schaumstoff gepolstert, in vollem Glanz. Zunächst fallen die hochglanz-polierten Gelenke auf, die Muschel und Kopfband möglichst beweglich miteinander verbinden. Der nächste Blick fällt natürlich auf die sogenannten Ringe, die die Verbindung zwischen den Kopfbandgelenken und den Ohrpolstern herstellen und die Chassis aufnehmen. Es geht das Gerücht um, jeden Morgen verarbeite Alex Rosson einen nächtlichen Traum zu jenen Unikaten, die jedes Exemplar dieser Kopfhörer einzigartig machen. Was aber kein Gerücht, sondern Tatsache ist: Jedes Design des RAD-0 gibt es nur ein einziges Mal! Dieses Unikat liegt dann gut geschützt in einem robusten Meer aus Schaumstoff. Neben dem Kopfhörer werden sowohl ein stoffummanteltes Kopfhörerkabel mit 3,5 Millimeter Klinkenstecker plus Adapter auf 6,3 Millimeter sowie ein Balanced-XLR-Anschluss geliefert. Eine reichliche Anzahl an Rosson-Aufklebern darf natürlich nicht fehlen.

Im Koffer ist der RAD-0 sicher auf dem Transportweg geschützt.

Leichtes Schwergewicht

Wer glaubt, der Koffer ist aber schwer, wird sich wundern, wenn er den RAD-0 das erste Mal in die Hand nimmt. Der neue Kopfputz bringt satte 620 Gramm auf die Waage und reiht sich damit in das Gewichtsmittelfeld bei den Magnetostaten ein. Der Sendy Audio Aiva, den ich vor einiger Zeit im Test hatte, bringt 450 Gramm auf die Waage. Dafür halte ich mit dem RAD-0 aber auch ein nochmals hochwertiger verarbeitetes Gerät in den Händen. Ohne Zweifel werden diese Scharniere am Kopfbügel ewig halten, genauso wie die Lederpolster an den Ohrmuscheln und für die Kopfauflage. Das stoffummantelte Kabel verzwirbelt sich nicht und ist auch sonst bei Bewegungen sehr geräuscharm. Hier beweist sich, dass Alex Rosson viel Zeit in Tonstudios verbracht hat. Die Geräusche eines einfachen Kabels bei leichten Bewegungen können bei Aufnahmen oder beim Abmischen wirklich nerven. Das ist hier allerdings nicht der Fall.

Eine bessere Materialqualität und Verarbeitung kann man sich von einem Kopfhörer kaum wünschen.

Tragekomfort

Beim Aufsetzen fällt zunächst das hohe Gewicht des RAD-0 auf. Anfangs fand ich das etwas unangenehm, inzwischen trage ich den Kopfhörer aber bereits einige Stunden (mit kurzen Pausen zum Kaffeeholen). Das Gewicht verteilt sich angenehm auf die Polster, der Kopfhörer sitzt rutschfest und stramm auf meinem Kopf. Dennoch drückt er nicht unangenehm. Sehr positiv fällt mir die offene Gestaltung der Ohrkapseln auf. Die meisten Aussengeräusche sind auch bei aufgesetztem Kopfhörer unverfälscht wahrzunehmen. So kann ich mich sogar mit meiner Frau unterhalten, ohne dabei herumbrüllen zu müssen. Die Ohrpolster umschließen meine Ohren vollumfänglich. Die Polster sind so großzügig dimensioniert, dass meine Ohren nicht an die Membranabschirmung anecken. Auch bleiben die Ohren durch die offene Gestaltung angenehm kühl und heizen sich nicht sonderlich auf. Kommt Musik ins Spiel, fügt sich diese entsprechend in das Allgemeinklima ein. So kann ich mich berieseln lassen, ohne den Postboten zu verpassen.

Das hhe Gewicht verteilt sich gleichmäßig auf dem Kopf. So wird der RAD-0 auch nach Stunden nicht zu schwer.

Ehrlich, ausgewogen und nicht aufdringlich

Nachdem die mechanische Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben ist, wird es Zeit etwas über den Klang des RAD-0 zu schreiben: Der Magnetostat liefert ein exzellentes Impulsverhalten und spricht überaus spielfreudig an. Im Bassbereich spielen die beiden Kapseln knackig auf und liefern einen dichten und sehr reinen Klang ab. Ich bemerke eine sanfte Anhebung im Bassbereich, die allerdings einen soliden warmen und nicht übersättigten Sound vermittelt. Instrumente erhalten durch tiefe Grundtöne ein gutes Fundament, das nicht in den Vordergrund prescht. Der Klangkörper hat erfreulich viel Druck und ich empfinde ihn als sehr ausgewogen und nicht aufdringlich fett. Dabei schmiert er nicht in den unteren Mitteltonbereich ein. Keine Spur von Markenklang. So gewinnt Yello an ausreichend Tiefe und Dieter Maier bleibt dennoch klar akzentuiert. Der Klang ist jederzeit lebendig und regt an, intensiver in das Material hineinzuhören und immer wieder Neues zu entdecken.

Die Ohrpolster umschließend das Ohr, bieten aber dennoch genug Freiheit.

Die Mitten

Im Mitteltonbereich liefert der RAD-0 ein sehr angenehmes Timbre und trennt Instrumente räumlich sauber voneinander. Stimmen treten aus der Gesamtmischung minimal hervor, wirken aber niemals überrepräsentiert. Der Gesang wird angenehm verständlich dargestellt. Dennoch würde ich das Gesamtbild nicht „als ins Warme tendierende“ beschreiben. Dem RAD-0 gelingt das Kunststück eine plastische Bühne zu bereiten, die feine Nuancen herausarbeitet, dabei aber keine Übertreibungen liefert. Im Tiefmitteltonbereich liefert der Kopfhörer die Wurzeln für einen freien Spielraum in den höheren Frequenzen. Stimmen wirken hierdurch gut geerdet und haben ausreichend Spielraum für Feinheiten. Ebenso erhalten E-Gitarren genug Bauch und erklingen in den höheren Saitenlagen saftig und facettenreich. Sehr rund gefällt mir zum Beispiel „Show Me How To Live“ von Audioslave. Die Bassgitarre hat ordentlich Saft und doch wird Chris Cornell nicht erdrückt, sondern sanft vor die Instrumente gestellt. Die E-Gitarren liefern einen schönen abgerundeten Background mit reichlich Details.

Das Polster unter dem Kopfbügel trägt zur effektiven Gewichtsverteilung bei.

Hochtonbereich

Die Höhenwiedergabe des RAD-0 ist wirklich beeindruckend. Die Treiber sprechen zackig an, runden das gesamte Spektrum nach oben angenehm ab und liefern reichlich Raum für seidenweiche aber auch flotte Akzente. Höhen fügen sich sauber in den Gesamtsound ein und klingen jederzeit natürlich. Die Samba-Shaker in „Corazon Espinado“ von Santana säuseln sanft in Harmonie mit den Becken und den Ketten der Snare. Zugleich sind sie mehr als nur schmückendes Beiwerk. Sie runden das Gesamterlebnis harmonisch nach oben hin ab und arbeiten präzise mit angenehmer Zurückhaltung in ihrem Bereich. Auch unter höheren Pegeln beginnen sie nicht zu zerreißen. Überhaupt bleibt die Abstimmung des RAD-0 in allen Lautstärkebereichen angenehm neutral, mit angenehmem Biss aber stets ohne Übertreibungen. Sehr beeindruckend sind die Fairfield Four mit „These Bones“. Hier können die Elektrostaten ihre Stärke vollends beweisen. Die Tiefe Stimme des Basses wird saftig präsentiert und verliert selbst in den höheren Lagen nicht an Charme.

Signalkabel werden beidseitig geführt. Mikrofonie-Effekte treten hier nicht auf.

Gesamteindruck des RAD-0

Es fällt sofort auf, dass im RAD-0 ausschließlich ausgewählte Komponenten Verwendung finden. Handwerklich ist dieser Kopfhörer nur aus feinstem Material gefertigt. Und auch akustisch kann er mit jeder Art von (Zuspiel-)Material mithalten. Diana Krall und ihr Piano klingen ebenso atemberaubend wie Toto oder Chris Jones. Aber auch härterem Futter verschließt sich der elegant gestylte und zugleich robuste Over-Ear nicht, sondern lässt es bei Bedarf richtig krachen. Ein fein aufgelöstes Erlebnis bietet „Gonna Be A Fight Tonight“ von Danko Jones. Satter aber unaufdringlicher Bass der Drums und der Bassgitarre stellen den Sänger auf eine Basis, die trotz verzerrter Gitarren sauber und verständlich bleibt. Auch Eric Sardinas eher helle Abmischung von „Tenfold Trouble“ weiß den Hörer zu verzaubern. Auch hier liefert der Bass ein stattliches Fundament für die hellen Becken, die dennoch nicht zischeln und das eigentliche Geschehen eher dominieren.

Ein Blick ins Innere. Die Ohrmuscheln sind vergleichsweise groß. Das ist dem Klang und dem Tragekomfort zuträglich.

Fazit

Aufgrund des doch recht hohen Gewichts des RAD-0 hatte ich erst Bedenken, aber auch nach einigen Stunden Betrieb muss ich diese Konstruktion als sehr gelungen bewerten. Die Kopf- und Ohrpolster liegen angenehm an, drücken aber niemals zu fest. Ich hatte schon leichtere Kopfhörer, die sich nicht so angenehm tragen ließen. Klanglich ist der RAD-0 über jeden Zweifel erhaben. So liefert er ein sehr angenehmes, unaufdringliches, zugleich aber facettenreiches Abbild dessen, was der Toningenieur sich bei der Mischung vorgestellt hat. Die Magnetostaten reagieren wieselflink auf alle Anforderungen. Dank der geringen Impedanz kann der RAD-0 an fast jedem Kopfhörerverstärker wirklich laut aufspielen. Auch im leisen Betrieb gibt er sich keine Blöße und gibt ganz nebenbei auch noch genug Freiraum für eine Unterhaltung bei Zimmerlautstärke. Perfekt, wenn man im Büro Musik hören und doch mitbekommen möchte, wenn man angesprochen wird.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Referenz
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

99

98

98

Technische Daten

Modell:Rosson Audio Design
RAD-0
Produktkategorie:Kopfhörer, Over-Ear,
Magnetostat
Preise:- um 3.300 Euro (uvP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Immer ein Unikat mit massivem Kopfbügel und Designermuscheln
Vertrieb:audioNEXT, Essen
Tel.: +49 (0)201 – 507 39 50
www.audiodomain.de
Gewicht:- 620 Gramm
- 35 Gramm Kabel
Prinzip:- Magnetotstat
- offene Bauweise
- ohrumschließend
Treiber:66 mm (Magnetostat)
Impedanz:29 Ohm
Anschluss:Kabel (beidseitig geführt)
Lieferumfang (Standard-Ausführung):- RAD-0
- unsymmetrisches Stereo-Kabel (2,00m)
-6,35mm-Adapter
- Transportkoffer
Pros und Contras:+ hervorragende Materialqualität
+ sehr gute Verarbeitung
+ exzellente Abstimmung
+ hoher Tragekomfort
+ perfekte offene Auslegung
+ Design immer ein Unikat

- hohes Gewicht
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:99/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungangemessen

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Quad Artera Solus Play – Audiophile All-in-One-Lösung

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Der neue Quad Artera Solus Play, den wir bereits ausführlich getestet haben,
übernimmt Quads Artera-Serie auch gleich die Spitzenposition – und das zurecht. Der audiophile All-in-One-Player erweist sich als komplette Medienzentrale, die mit HiRes-Streaming via LAN und WLAN punktet, digitale Schnittstellen und analoge Anschlüsse bietet, über ein CD-Laufwerk und einen amtlichen Vollverstärker verfügt – und on top noch mit dem Streaming/Multiroom-Standard DTS Play-Fi die Musikdienste verfügbar macht und das Musikmanagement im ganzen Haus ermöglicht. All diese Highlights stellen wir Euch in diesem Video vor.

Moderner Style mit Retro-Anleihen

Als erstes fällt bei diesem All-in One-Player das Design ins Auge: Der Quad Artera Solus Play ist richtig schick. Quad hat hier traditionelle Markenzeichen mit aktuellem Industrie-Design gepaart. Das Ergebnis ist ein gelungener, retro-moderner Look. Bei diesem stylischen, flachen Quader kommen Form und Funktion zusammen. Die markanten Wangen des Gehäuses dienen als Kühlkörper für den integrierten Vollverstärker. Die oberseitig eingelassene Glasplatte ist einerseits gelungenes Design, andererseits kaschiert das satinierte Glas die Lüftungsschlitze des Gehäuses und erweist sich als Teil des Kamin-Systems zur Kühlung.

Die eingelassene gläserne Platte bildet die attraktive Oberseite des Gehäuses. Sie liegt allerdings nur auf und hat durch ihre gummierten Puffer Abstand zum Korpus. So entsteht ein Luftschacht, über den der Solus Play seine Wärme ableiten kann.

OLED-Touch-Display und CD-Slot

Der Blickfang des Solus Play ist aber natürlich seine Anzeige: Das kreisrunde OLED-Display besticht durch seinen kräftigen Kontrast und die sehr gute Auflösung. Die Anzeige ist zudem ein Touch Display: Wer es oben berührt, betätigt Wiedergabe oder Pause, wer es unten berührt, tippt sich durch die Quellenauswahl. Das ist cool gelöst und sorgt für eine aufgeräumte Front. Hier fällt nach dem Display nun eigentlich nur noch ein schmaler Schlitz auf. Dies ist der CD-Slot, über ihn füttert man den integrierten CD-Player. Mit diesem Laufwerk bedient der Solus Play das traditionelle HiFi.

Cool gelöst: Das OLED-Display ist zugleich Touch-Screen für die Quellenwahl und die Lautstärkeveränderung. Dank seiner Schärfe und Kontraststärke ist die Anzeige gut ablesbar, auch wenn die Informationen nicht allzu groß abgebildet werden.

Schnittstellen und Anschlüsse für die Analog-, Digital- und Verstärkersektion

Für konventionelle Geräte besitzt der Solus Play auf seiner Rückseite auch analoge Eingänge und Ausgänge. Ansonsten ist der All-in-One-Player aber für die musikmediale Gegenwart und Zukunft konzipiert. Er bietet optische und elektrische S/PDIF-Inputs und Outputs, dazu einen USB-B-Port, über den HiRes-Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD256 zugespielt werden können. Er verfügt überdies über eine LAN-Buchse für kabelgebundenes Streaming. Die Antennen deuten es aber schon an: Das Streaming geht auch kabellos. Das gelingt per WLAN – und zwar in der HiRes-Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Als Alternative bietet der Solus Play Bluetooth – zum einen mit dem klangstarken Codec aptX, zum anderen mit dem verzögerungsarmen Codec aptX Low Latency. Das ermöglicht die Film- und Fernsehtonwiedergabe über Bluetooth mit synchronem Bild und Ton. Das reichhaltige Angebot an Anschlüssen runden nun die etwas klein geratenen Lautsprecherklemmen ab. Hier liegt das verstärkte Musiksignal an. Der Solus Play verfügt also auch über einen Vollverstärker. Das ist eine Kernkompetenz des renommierten HiFi-Hersteller Quad, und so ist hier eingebaute Kraftwerk klangstark und potent ausgefallen: Mit zweimal 75 Watt liefert der Solus Play eine amtliche Beschallung.

Auf der Rückseite zeigt sich der Solus Play durch etliche Analog- und Digital-Schnittstellen überaus anschlussfreudig. Die analogen Cinch-Anschlüsse und die digitalen S/PDIF-Anschlüsse dürften gern etwas eindeutiger als Ein- oder Ausgänge gekennzeichnet sein.

Fernbedienung und DTS Play-Fi-App

Für die Bedienung dieses All-in-One-Players liefert Quad einen System-Befehlsgeber. Für die gestreamte Musk läuft die Bedienung aber über Tablet oder Smartphone. Dafür setzt der Quad auf DTS Play-Fi. Diese Streaming- und Multiroom-Anwendung besitzt auch eine eigene App.Mit dieser ausgereiften Anwendung bringt man den Solus Play in wenigen und leichten Schritten in das heimische Netzwerk. Danach erlaubt die Play-Fi-App die Bedienung und die Verwaltung aller Musik, die man per LAN oder WLAN vom eigenen Netzwerk-Speicher streamt – oder von einem abonnierten Online-Musikdienst bezieht Hier reicht das geballte Angebot von Amazon Music und Napster über Deezer und Qubuz bis Spotify Connect und Tidal. Hinzu kommen die kostenfreien Internet-Radio-Dienste iHeart Radio und vTuner. DTS Play-Fi kann aber noch mehr: Alle Geräte, die diesen Streaming- und Multiroom-Standard unterstützen, können zu einem Beschallungssystem vereint werden. Es ist dabei egal, von welchem Hersteller die Komponenten stammen. Mit DTS Play-Fi lässt sich dann Musik von verschiedenen Quellen in verschiedenen Räumen wiedergeben. Bis zu acht Zimmer oder Hörzonen können mit Musik versorgt werden. Ebenso ist die Einrichtung eines Surroundsound-Sets möglich. Die Audioübertragung ist dabei verlustfrei. DTS Play-Fi unterstützt Hi-Res-Streaming bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit.

Die Einbindung des Solus Play in das heimische Netzwerk gelingt mit der DTS Play-Fi-App reibungslos und in wenigen Schritten. Der Solus Play wird umgehend als Play-Fi-Gerät erkannt und in das WLAN-Netzwerk eingebunden (Bild 1). Nach der Installation bietet die App Zugang zu zahlreichen Online-Musikdiensten (Bild 2). Während der Wiedergabe (Bild 3) bietet die App neben den üblichen Bedienoptionen, die in der unteren Leiste positioniert sind, in obigen Leiste die Möglichkeit, den Song zu einer Playlist hinzuzufügen, auf die Song-Warteliste zuzugreifen oder die aktuelle Konfiguration als Preset zu speichern.

Alexa-Sprachsteuerung und Musik-Streaming zum Kopfhörer

Zur Komplettierung des Komforts unterstützt Play-Fi die Bedienung per Smart Watch und die Sprachsteuerung über Amazon Alexa. Mit der zusätzlichen DTS Play-Fi Headphones App lassen sich dann auch noch Audio-Signale zum Smartphone streamen – und dadurch zu einem hier angeschlossenen Kopfhörer senden. Das ist die kabellose Alternative, denn der Solus Play besitzt auch einen konventionellen Kopfhöreranschluss auf der Front.
Mit diesem reichhaltigen Feature- und Funktions-Umfang ist der neue Solus Play klarer Spitzenreiter in Quads Artera-Serie. Mehr Details zum Quad Artera Solus Play und zu seiner Performance bietet unser ausführlicher Test.

Trotz der kompakten Maße beherbergt der Solus Play einen ausgewachsenen Vollverstärker. Deshalb benötigt er auch die seitlichen Kühlrippen zur Abfuhr der Wärme. Er liefert mit 2 x 75 Watt eine kraftvolle Wiedergabe – sei es über CD oder USB, WiFi, Bluetooth oder LAN, S/PDIF oder Analogeingang.

Text: Volker Frech
Video & Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Solus Play
Produktkategorie:HiFi-System, streaming- und netzwerkfähig
Preis:1.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen:- 105 x 320 x 320 mm (ohne Antennen)
- 105 x 320 x 355 mm (mit Antennen)
Gewicht:11,6 kg
Nennleistung:2x 75 W / 8 Ω
Eingänge (analog):2 x Line (Cinch)
Eingänge (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 a/b/g/n)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Standard: 4.0, Codecs: aptX, aptX LL)
1 x USB-B
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out symmetrisch (XLR)
1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x optisch (Toslink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC, AAC-HE/AAC+, DSD (DoP)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF: PCM 192 kHz/24 bit
- WLAN, LAN: PCM 192 kHz/24bit
Unterstützte Streamingdienste:Amazon Music, Deezer, iHeart Radio, KKBox,Napster, Pandora, Qubuz, QQMusic, Radio.com, SiriusXM (Satelite Radio), SoundMachine, Spotify Connect, Tidal, vTuner
Lieferumfang:- Quad Artera Solus Play
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF und Bluetooth
+ DTS Play-Fi für Musik- und Multiroom-Management
+ CD-Laufwerk
+ integrierter Vollverstärker
+ Soft-Touch-Display
+ Amazon Alexa-Unterstützung

- kleine Lautsprecherklemmen
- unübersichtliche Beschriftung der Anschlüsse
Benotung:
Klang (60%):93/100
Praxis (20%):94/100
Ausstattung (20%):95/100
Gesamtnote:94/100
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistungsehr gut

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