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Canton Smart Chrono SL 8 – Kabellos und elegant in die moderne HiFi-Welt

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Auf den ersten Blick sind die Smart Chrono SL 8 hübsche Lautsprecher. Tatsächlich verbirgt sich hinter der klassischen Lautsprecher-Fassade aber ein modernes HiFi-System inkl. Verstärker, DAC, Bluetooth- und WiFi-Streaming-Möglichkeit. Nervige Kabelei ist also nicht nötig und selbst physische Quellen werden nicht zwingend gebraucht. Klingt vielversprechend und zeigt sich in der Praxis als superpraktisch. Dazu kommen noch coole Heimkino-Skills. Auch das habe ich ausprobiert …

So platzsparend und aufgeräumt kann ein modernes und umfangreich ausgestattetes HiFi-System heute ausschauen.

Die Zeiten großer HiFi-Türme sind in vielen Haushalten endgültig vorbei. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen haben die Leute keine Lust und keinen Platz mehr dafür. Zum anderen liegt die eigene Musiksammlung heutzutage eh auf dem Computer, auf NAS-Platten oder man streamt direkt aus dem Internet. Das heisst: Die moderne HiFi-Anlage besteht heute oftmals aus aktiven Lautsprechern und einem Computer oder Streamer. Diese Modernisierung treibt auch Canton mit seiner Smart-Serie voran – und geht sogar noch einen Schritt weiter: Alle Aktiv-Lautsprecher der Smart-Linie können nämlich wahlweise per Kabel oder auch drahtlos verbunden werden. Die Quelle wird dabei am Master angeschlossen, der dann den Slave mit entsprechenden Signalen versorgt – selbstverständlich kabellos.
Diese Vorgehensweise gilt für jeden Smart-Lautsprecher aus dem eigenen Portfolio, denn in allen großen Standmodellen stecken identisch ausgestattete Module. Folglich stellt sich die Frage, inwiefern sich die Smart Chrono SL 8 beispielsweise von der Smart GLE 9 unterscheidet.

Die Smart Chrono SL 8 sind zeitlos gestylt und richtig gut verarbeitet.

Pluspunkt: Style

Beginnen wir beim Offensichtlichsten, beim Design: Die Smart GLE 9 ist rund 106,3 Zentimeter, die Smart Chrono SL 8 exakt einen Meter hoch. Mit 210 Millimetern ist die GLE zudem genau zwei Zentimeter breiter als die SL 8. Gegenüber dem klassisch-eckigen Auftritt der Smart GLE 9, kommt die Smart Chrono SL 8 dann eher gerundet daher. Harte Kanten sucht man im Kleid dieses Lautsprechers vergebens. Statt rechter Winkel, beispielsweise zwischen Schall- und Seitenwand, regieren hier sanfte Rundungen. Das wirkt in meinen Augen gefälliger, edler und auch anspruchsvoller.
Zur aufwändigeren Verarbeitung kommt dann noch die Oberflächenbehandlung: In der Smart GLE 9 setzt Canton auf ein unempfindliches Folienfurnier. Die Smart Chrono SL 8 kommt dagegen in mehrfach aufgetragenen, seidenmatten Schleiflackausführungen daher. Ein wesentlich aufwändigerer Vorgang, der aber auch optische Vorzüge genießt. Die SL 8 ist einfach schöner und wirkt auf den ersten Blick wertiger.

Mehr Flexibilität

Der dritte große, offensichtliche Unterschied findet sich im Gehäusedesign: In der Smart GLE 9 setzt Canton auf Tradition und spendierte dieser eine klassische Behausung mit rückseitigem Bassreflexport. Die etwas schlankere Smart Chrono SL 8 hingegen steht auf einer Basisplatte, die über vier sogenannte Spacer auf Abstand zum Gehäuse gehalten wird. Das hat optische und auch klangliche Gründe, denn die Austrittsöffnung sitzt in diesem Modell in der Gehäuseunterseite und strahlt ihre Klanganteile in definiertem Abstand auf die besagte Basisplatte. So konstruiert, verspricht sich die Smart Chrono SL 8 als flexibler in der Aufstellung. Warum man das nicht in der Smart GLE 9 gemacht hat? Ganz einfach, weil es einen komplexeren Korpusaufbau und andere technische Parameter erfordert (auf die ich gleich noch näher eingehe). Und das alles kostet soviel mehr Zeit, Aufwand und Geld, dass man den attraktiven Preispunkt der GLE 9 nicht im Ansatz hätte realisieren können.

Der Lautsprecherkorpus wird über sogenannte Spacer im definierten Abstand zur Bodenplatte gehalten.

Geführt und doch frei

Zu den offensichtlichen Unterschieden kommen die eher unsichtbaren: Das wäre in der Chrono SL 8 beispielsweise der aufwändigere Gehäuseaufbau. Stabile MDF-Wände, ein cleveres Mehrkammer-System und massive Verstrebungen versprechen eine absolut verwindungssteife Behausung. Punkte, die letztlich auch dem Klang zugute kommen sollen. Ein weiterer, eher auf den zweiten Blick sichtbarer, Unterscheid liegt im Hochtöner. Hier spendierte Canton seiner smarten Chrono-Standbox einen 25 Millimeter durchmessenden Tweeter mit Alu-/Keramikkalotte und Transmission Frontplate, der von einem sehr kraftvollen Magneten angetrieben wird. Der Hochtöner sitzt hier, geschützt von einem feinmaschigen Metallgitter, leicht vertieft im Zentrum der Transmission Frontplate, die ihr als eine Art Waveguide dient. Trotz dieser gezielten Schallführung verspricht Canton ein ausgeglichenes Rundumstrahlverhältnis. Bei dieser Hochton-Konstruktion handelt es sich übrigens um einen altbewährten Aufbau, der in ganz ähnlicher Form auch in der Vento-Linie, also der zweitgrößten Passiv-Serie Cantons, zum Einsatz kommt.

In der Smart Chrono SL 8 arbeitet Cantons neuer Alu-Keramik-Hochtöner.

Schnell und kräftig

In den weiteren Wegen setzt Canton ebenso auf Altbewährtes, auf Titanium. Die Weilroder bezeichnen damit den dreilagigen Verbund aus Titan und Aluminium. Diese Konstruktion ist beispielsweise deutlich aufwändiger und teurer als die Bestückung in der Smart GLE 9. Zugleich ist sie aber auch steifer und leichter. Das alles macht das Schwingverhalten des 160er-Mitteltöners in der Smart Chrono SL 8 besser kontrollierbar. Hinzu kommt, dass Hoch- und Mitteltöner so eng wie möglich beieinander sitzen, wobei der Mitteltöner oben thront. Diese Anordnung hat bei Canton Tradition. Unterhalb dieser Kombi thront dann die Bass-Abteilung. Sie besteht hier aus zwei jeweils 160 Millimeter Basstreibern im eigenen Gehäuseabteil. Allen drei großen Chassis spendierte Canton übrigens seine nochmals überarbeitete Wave-Sicke. In der Chrono SL 8 ist sie nun dreifach gefaltet. Das wiederum verspricht ein fehlerfreies Ein- und Ausschwingverhalten bis hin zum Maximalhub und somit äusserste Präzision und jede Menge Kraft.

Traditionell sitzt der Mitteltöner bei Canton über dem Hochtöner. Das ist auch bei der Smart Chrono SL 8 der Fall.

Smarte Sektion

Identisch ist in beiden Modellen hingegen die smarte Aktivsektion. Mit je 350 Watt liefert jede Smart Chrono SL 8 zunächst einmal genug Leistung, um auch Abhörräume bis zu einer Größe von 40 – 50 Quadratmetern locker mit Konzertpegeln zu füllen. Neben leistungsstarken Endstufen hat jede SL 8 dann noch einen eigenen Vorverstärker inkl. Quellverwaltung und umfangreicher Einstellmöglichkeiten an Bord. Das bedeutet, man könnte diesen Lautsprecher theoretisch auch autark verwenden. In besagten Einstellmöglichkeiten kann man dann beispielsweise die Wiedergabeart (Stereo, Music, Movie) bestimmen, Angaben zur automatischen Laufzeitkorrektur hinterlegen, einen Sleeptimer aktivieren, Lippensynchronität anpassen, weitere Smart-Lautsprecher koppeln, die gewünschte Quelle wählen bzw. individuell benennen oder die Lautstärke justieren. All das wird dann über das kleine aber sehr gut ablesbare Display im Fuß des Lautsprechers kontrolliert. Die Befehligung all dieser Einstellungen erfolgt über eine, mit nur 17 Tasten übersichtlich gestaltete, Infrarot-Fernbedienung, die jedem Master-Lautsprecher beiliegt.

Die mit 17 Tasten übersichtlich gestaltete Fernbedienung ehört selbstverständlich zum Lieferumfang. Über sie können sämtliche Systemeinstellungen sowie die tagtägliche Bedienung vorgenommen werden.

Anschlussvielfalt

Die Verkabelung zwischen den beiden Lautsprechern entfällt hier vollständig. Aufgestellt und mit Strom versorgt, wird zunächst der Master über einen Kippschalter eingeschaltet. Nach etwa 6-8 Sekunden ist er dann für die kabellose Paarung bereit, so dass der zweite Smart Chrono SL 8 ebenfalls eingeschaltet werden kann. Ist das geschehen, verbinden sich beide Lautsprecher kurz darauf vollautomatisch. Die erfolgreiche Paarung wird nun mit den Lettern „CON“ in den Displays beider Chronos angezeigt.
Wird dem Master nun ein Quellsignal zugespielt, werden die für den Slave benötigten Klanganteile kabellos an ihn übermittelt. Anschließend geben beide SL 8 die Musik absolut zeitkorrekt wieder. Alternativ kann man seine Quelle aber auch am Slave anschließen. Das funktioniert, weil beide Lautsprecher mit je einem koaxialen und optischen Digitalzugang, sowie je einem Cinch- und XLR-Eingang ausgerüstet sind. Nur beim Master kommt noch ein USB-Port für den Anschluss eines Computers oder einer anderen digitalen Quelle dazu.

Jede Smart Chrono SL 8 ist mit einem umfangreich ausgestatteten Anschlussmodul ausgerüstet. Die Master-Box besitzt noch einen zusätzlichen USB-Port.

Die Smart Chrono SL 8 ist kabellos und individuell

Welcher Eingang gerade gewählt ist, auch darüber gibt dann das erwähnte Display Auskunft. Alternativ kann aber sogar ganz auf kabelgebundene Zuspieler verzichtet werden. Zum Beispiel lässt sich das Smartphone, Tablet, der Computer und sogar der neue OLED-Fernseher per Bluetooth konnektieren. Wie das funktioniert, darauf gehe ich gleich im ersten Teil meines Praxistests näher ein.
In diesem Zusammenhang noch ein wichtiger Punkt: Auf der Fernbedienung findet sich die Taste „Play Mode“. Über sie ruft man vorinstallierte Klangpresets für Stereo, Music und Movie ab. Wann welcher Modus verwendet wird und welche Auswirkungen er auf den Klang hat, auch dazu später mehr. Ein Fingertipp auf die Taste „Sound“ erlaubt dann noch die individuelle Klanganpassung. Die funktioniert in der Smart Chrono SL 8 übrigens sowohl im Hochton, im Mittelton und Bassbereich in jeweils 12 Stufen.

Feste Verbindung

So, die physischen Unterschiede sind genannt. Jetzt möchte ich wissen, inwieweit die Chrono SL 8 klanglich punkten kann. Diesbezüglich steht zunächst der Test als klassischer Aktiv-Lautsprecher an. Danach lasse ich die beiden hübschen Schallwandler noch kabellos mit dem kürzlich von mir getesteten Canton Smart Connect 5.1. kommunizieren.
Den ersten Testabschnitt starte ich dann ganz einfach und verbinde ich Chronos per Bluetooth mit meinem Smartphone. Für die Kopplung drücke ich die M-Taste auf der Fernbedienung und navigiere zu „WIS“, um dort „Bluetooth“ auszuwählen. Das Display zeigt nun: „Bluetooth koppeln“. Anschließend gibt sich der Master-Lautsprecher in der Liste verfügbarer BT-Spielpartner auch schon als „SL 8“ zu erkennen. Dieser Vorgang ist übrigens nur ein einziges Mal vorzunehmen. Sind Smartphone und Smart Chrono SL 8 einmal miteinander gepaart, genügt künftig der Druck auf die Bluetooth-Taste und schon kann die auf dem Handy gelagerte Musik sofort über die Lautsprecher wiedergegeben werden.

Die Bluetooth-Verbindung zur Smart Chrono SL 8 ist in wenigen Augenblicken aufgebaut. Ist die Kopplung einmal hergestellt, verbinden sich Smartphone und Lautsprecher jedes Mal automatisch, sobald sie sich in Reichweite befinden.

Musik liegt in der Luft

Auf dem Handy liegen in der Regel hauptsächlich MP3-Dateien. Das ist auch bei meiner portablen Musiksammlung der Fall. Und damit werden die Smart Chrono SL 8 nun gefüttert. Den Anfang macht Madonna mit „Medellin“: Einem Song, der nach eher langsamem Intro schnell Fahrt aufnimmt. Diese „Fahrt“ wird dann sofort imposant in den Hörraum übertragen. Straffe Elektrosounds zeichnen eine klare Atmosphäre. Die Hintergrund-Kombo sorgt zugleich für Gefühl, während Madonna das ganze mit ihrer unverkennbaren Stimme garniert. Obwohl eher unspektakulär, strotzt dieser weniger bekannte Song der Pop-Diva nur so vor Energie. Diese Energie sorgt dann auch dafür, dass mein Test-Duo aus dem Stand zu Höchstleistungen aufläuft. Pulsierende Elektrobeats, der Hall in Madonnas Stimme und intensive Grundtonaktionen füllen den Hörraum. Allem voran beeindruckt mich die wirklich hohe Grundtonimpulsivität. Dass das eine MP3-Aufnahme sein soll, werden hier nur die allerwenigsten raushören – ich gehöre zugegebenermaßen nicht dazu.

Ist die Quelle Bluetooth gewählt, wird dies im Display mit den Lettern “BT” angezeigt.

Temperament und Dynamik

Anschließend sollen sich die Cantons dann am Smart Connect 5.1 beweisen. Mit Daft Punks Elektro-Hymne „Get Lucky“ streame ich zunächst einen Titel in CD-Auflösung zu. Agile Elektro-Beats füllen den Raum. In Verbindung mit den straffen Oberbässen ergibt sich so ein Klangbild, das sofort Spaß macht. Und das sofort ins Blut übergeht. Die vielen kleinen Beats im Hintergrund werden dabei auch von der temperamentvollen Spielweise der Chronos nicht verdeckt. Nicht minder beeindruckend sind die satte Grundtondynamik und eine wirklich feine Auflösung, die vor allem im Mittenbereich kaum zu überbieten ist. Tonal liefern meine Testgäste jetzt einen kaum greifbaren Charakter, außer dem, dass sie einfach direkt und saftig durchspielen. Was noch auffällt ist die Neutralität und Präzision, mit der die Smart Chrono SL 8 zu Werke geht und echte Live-Atmosphäre erzeugt. Keine Spur von Markenklang. Stattdessen werde ich von der reinen, offensichtlich unverfälschten Wiedergabe der zugeführten Musik umhüllt.

Im zweiten Testabschnitt werden die Smart Chrono SL 8 über den Smart Connect 5.1 (links neben dem Fernseher) mit Signalen gefüttert.

Eine Frage des Geschmacks

Interessant wird es, als ich zwischendurch mal die bereits erwähnte Taste mit der Aufschrift „Play Mode“ ausprobiere: Ein kurzer Druck bestätigt mir, dass die Smart Chrono SL 8 gerade im Stereo-Modus spielt. Nach einem weiteren Fingertipp auf den gummierten Knopf wechselt das Setup auf „Movie“. Die Änderung wird umgehend hörbar, die Klangbühne sofort deutlich verbreitert. Sie reicht nun bis an die Seitenwände meines Hörraumes. Dieses „Aufspannen“ geht zwar ein wenig zu Lasten der akustischen Ordnung, beeindruckt aber durch Raum, Tiefe und einen schlichtweg fülligeren Sound. Ein Modus, der in etwa mit dem „Virtual Surround“-Mode vergleichbar ist, den man heute von vielen Soundbars kennt. Und der sich meiner Meinung nach optimal für die Wiedergabe von Filmen oder Live-Musik eignet. Wer also gern Live-Konzerte streamt oder eine entsprechende Blu-ray-Sammlung besitzt, für den wird dieser Modus sich als ideal darstellen.

Music oder Stereo?

Ein weiterer Druck bringt den Wechsel auf „Music“. Jetzt wird das Klangbild wieder etwas schmaler. Etwas schmaler ist für die klassische Musikwiedergabe von CD oder Spotify aber genau richtig. Zumindest für meinen Geschmack. Nach dem direkten Vergleichshören habe ich diesen Modus nämlich für mich als ideal zum Musikhören entdeckt. Die Bühne stellt sich jetzt etwas breiter dar als im Stereo-Modus. Das macht das Klangbild luftiger, räumlicher und nachvollziehbarer. Zugleich geht dabei aber auch nicht zu viel von der akustischen Ordnung verloren. In Sachen Staffelung und Präzision ist der Stereo-Mode zwar zu bevorzugen, dafür wirkt die gesamte Präsenz im Preset „Music“ lebendiger und greifbarer. Diesen Kompromiss gehe ich gern ein. Aber letztlich ist auch das eine Sache des Geschmacks. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am besten gefällt. Kaputtmachen kann man nichts, jede Einstellung lässt sich mit einem Knopfdruck wieder ändern.

Über die “Play Mode”-Taste lassen sich die vorinstallierten Presets “Movie”, “Music” oder “Stereo” abrufen.

Realistische Natürlichkeit

Im nächsten Testabschnitt geht es dann deutlich ruhiger zu, dennoch wird dieser in der Disziplin Räumlichkeit zu einer weiteren imposanten Darstellung. Im Ray-Brown-Trio-Klassiker „Summertime“ werden Stimmen und Instrumente von meinem Kabellos-Duo sofort, ohne Umschweife und in ihrer ganzen Natürlichkeit dargestellt. Instrumente und Musiker sind akustisch sauber im Hörbereich – zwischen und über die physikalischen Standpunkte der Lautsprechern hinaus – abgebildet. Es ist, als würde die Musik neben, hinter und zwischen den Cantons spielen. Das können andere Setups auch, nur werden Instrumente dann oft auch mal gern übergroß dargestellt. Das ist zwar im ersten Moment imposant, genau genommen aber falsch. Bei der Wiedergabe über die Smart Chrono SL 8 ist das ausdrücklich nicht so. Hier behalten sämtliche Instrumente ihre korrekte Größe. Nichts wirkt übertrieben oder aufgebauscht, sondern einfach nur echt und wird zu einer Performance, die sofort den Eindruck vermittelt direkt vor der Live-Bühne zu sitzen.

Dank der cleveren Bassreflexführung lassen sich die Smart Chrono SL 8 auch wandnah betreiben.

Leichtfüssig und zielgerichtet

Den gleichen Effekt erlebe ich kurze Zeit später, als ich auf „Ever Fallen In Love“ von Nouvelle Vague wechsle. Einem ohne jegliche elektrische Unterstützung vorgetragenem Cover des Fine Young Cannibals-Klassikers. Und eins das eher leise, zugleich aber auch schwung- und druckvoll in unseren Hörraum gestellt wird. Auch jetzt finden sich die akustischen Gitarren und die Percussions gleichmäßig hinter der Sängerin im Raum verteilt wieder. Dabei wird ein Klangbild aufgespannt, das trotz fast fühlbarer Dynamik nichts von seiner Leichtigkeit einbüsst. Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Die Smart Chrono SL 8 zeigen stattdessen eine weitere Stärke auf, indem sie durch durch ihre offene und unglaublich präzise, aber nicht aufdringliche Höhenwiedergabe brillieren. Das sich der Tiefbassbereich dabei weiterhin dynamisch und trocken herausgestellt, ist fast schon Ehrensache. Im Ergebnis erlebe ich so ausgewogene Musikalität, weitreichende Räumlichkeit und eine klanglich detaillierte und interessante Alternativ-Version dieses 80er-Jahre-Klassikers.

Unspektakulär richtig

Mit der 2.0-Version „Die Mensch-Maschine“ – von Kraftwerks 3D – Der Katalog-Blu-ray – geht es anschließend deutlich handfester zur Sache. Jetzt will ich erfahren, was passiert, wenn die Ärmel hochgekrempelt werden müssen.
Die Antwort ist schnell gegeben und ebenso ungewöhnlich wie imposant: Zunächst einmal sprühen meine Testgäste nur so vor Kraft und Dynamik. Besonders beeindruckend ist der ausgeprägte Grundton, der ordentlich knallt und die kurzen Oberbässe impulsstark in den Raum drückt. Dazu kommt eine ordentliche Portion Tiefgang, die sich in der Magengegend bemerkbar macht. So muss der Sound kommen! Das macht mächtig Spaß und fordert unweigerlich einen kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkeregler ein. Deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke fühlen sich die Cantons dann ebenso wohl. Trotz des nun deutlich höheren Pegels ist die Mittenwiedergabe weiterhin sauber und brillant. Und sie ist im besten Sinne unspektakulär, sondern offenbar einfach richtig. Ein besseres Kompliment kann man einem Aktiv-Lautsprecher kaum machen …

Auch die aktuelle Lautstärkesituation lässt sich über das Display im Fuß der Smart Chrono SL 8 ablesen.

Smart Chrono SL 8 im Heimkino

Apropos Blu-ray: Eingangs erwähnte ich ja den angeschlossenen Smart Connect 5.1. Er fungiert in meiner Testkette quasi als Vorverstärker und Quellenverwaltung. Zugleich bietet er nahezu alle Funktionen, die man von AV-Receivern kennt. Das funktioniert auch, ohne dass man fünf Lautsprecher angeschlossen haben muss. Hat man, wie ich, nur zwei Schallwandler verbunden, dürfte die Funktion „3D Audio“ besonders interessant sein. Einmal aktiviert, rechnet der Smart Connect 5.1 ihm zugelieferte Mehrkanal-Tonspuren – selbstverständlich auch Dolby Atmos und DTS HD – auf die beiden Wiedergabe-Kanäle um. Im Grund genommen handelt es sich dabei um eine Art Virtual Surround. Exakt das habe ich auch mit den Chrono SL 8 ausprobiert. Mit einem Ergebnis, das um Klassen effektiver und raumgreifender ist, als ich das bislang von jedem AV-Receiver in diesem Modus gehört habe. Wie sich das im Detail darstellt, erfahren Sie in meinem Test des Smart Connect 5.1.

Nur etwas über fünf Zentimeter ist der Smart Connect 5.1 hoch, bietet aber trotzdem fast alle Features, die man von modernen AV-Receivern kennt.

Fazit

Die Smart Chrono SL 8 bringt viel mehr mit, was man heutzutage von einem modernen Aktiv-Lautsprecher erwartet. Diese Schallwandler beinhalten leistungsstarke Verstärker, einen DAC, ein Bluetooth-Modul und sind perfekt fürs HiRes-Streaming, sowie den Multiroom- und Heimkino-Einsatz vorbereitet. Bis auf die Verbindung zur Steckdose muss dazu nicht ein einziges Kabel verlegt werden. Selbstverständlich stehen aber auch entsprechende Anschlüsse für kabelgebundene Quellen wie Streamer, Computer, CD- oder Blu-ray-Player zu Verfügung. Zur Ausstattung kommen ein gefälliges, wohlproportioniertes Design und eine Verarbeitung, die man bei genannter Ausstattung in dieser Preisklasse sonst nur selten findet. Klanglich spielt die Smart Chrono SL 8 ebenfalls ganz vorn mit und offeriert ein Höchstmaß an Kraft, Agilität und Räumlichkeit. Wer mit dem Gedanken spielt, seine betagte HiFi-Anlage gegen ein modernes, raumsparendes, schickes und zukunftssicheres All-in-One-Setup zu ersetzen, sollte sich diese smarten Aktiv-Speaker unbedingt mal ansehen und anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94

94

95

Technische Daten

Modell:Canton
Smart Chrono SL 8
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preis:3.000 Euro / Set (=Master-/Slave-Paar)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz Seidenmatt
- Weiß Seidenmatt
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 / 2870
www.canton.de
Abmessungen (H x B x T):1000 x 190 x 300 mm
Gewicht:19,4 kg/St.
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1x 25 mm, Alu Oxyd Keramik
Mitteltöner:1x 160 mm, Titanium
Tieftöner:2x 160 mm, Titanium
Übertragungsbereich:24 - 30.000 Hz
(Herstellerangabe)
Leistung:350 Watt pro Lautsprecher (Herstellerangabe)
Eingänge:1x Analogeingang (Cinch)
1x Bluetooth 3.0 aptX
1x Digitaleingang (koaxial)
1x Digitaleingang (optisch)
1x USB-Eingang
1x XLR (Balanced)
Ausgänge:1 x Digital (koaxial)
Dekoder:- Dolby Audio
- DTS Digital Surround
- Virtual Surround
- Virtual Center im 4.0-Heimkinobetrieb
Maximale Samplingrate/Auflösung:PCM 96 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- 1x Smart Chrono SL 8 (Master)
- 1x Smart Chrono SL 8 (Slave)
- Fernbedienung
- Netzkabel
- optisches digitales Audiokabel (3,0m)
- koaxiales digitales Audiokabel (3,0m)
- analoges Stereo Audiokabel (3,0m)
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ schnelle Installation
+ kabellose Übertragung zwischen beiden Lautsprechern
+ Laufzeitkorrektur
+ leistungsstarke Verstärker
+ LipSync-Funktion
+ Voice-Funktion
+ Klanganpassung
+ 3 Klangpresets
+ Dekoder für DTS und Dolby Audio
+ punchige Grundtondarstellung
+ USB-Wiedergabe von PC & Co
+ sehr gute Verarbeitung
+ übersichtliche Fernbedienung

Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Canton Smart Chrono SL 8 – Kabellos und elegant in die moderne HiFi-Welt erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


AperionAudio Bravus II 10D – Heißer Tipp für die Heimkino-Wunschliste

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Der AperionAudio Bravus II 10D ist ein Subwoofer, der richtig Druck entfaltet und überraschend konturiert und druckvoll aufspielt. Richtig Aufgestellt, hievt er das Heimkino- und Musik-Erlebnis auf ein neues Level. Hinzu kommen eine solide Verarbeitung und ein imposantes Ausstattungspaket. Der Blick auf das Preisschild lässt einen dann zweimal nachgucken. Ach ja, da dieses Modell nur online zu beziehen ist, ist der Kauf risikolos. Gute Gründe, diesen Zehnzöller mal ausführlich zu testen.

Der AperionAudio Bravus II 10D ist kompakt bemessen, dafür aber massiv ausgestattet. Die Ideallösung für den Wohnraumeinsatz.

Jeder Filmliebhaber kennt das: Der neue Blockbuster kommt endlich auf Blu-ray heraus und wird zum Glück auch am gleichen Tag geliefert. Die Chips stehen auf dem Wohnzimmertisch bereit, dass Bier ist kaltgestellt und alles ist für den gemütlichen Kinoabend vorbereitet. Voller Vorfreude startet der Film, doch was ist das? Bei der ersten Explosion glaubt man einer geplatzten Knallerbse zuzuhören und der Wolkenkratzereinsturz klingt wie ein Fall eines Kartenhauses. Ohne entsprechende Unterstützung eines kräftigen Subwoofers kann mancher Actionkracher zum langweiligen B-Movie werden. Damit dies nicht passiert, gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten sein Surround-Setup zu pimpen. Ganz wichtig dabei: Ein Subwoofer. Idealerweise einer, der sich leicht ins Wohnambiente einbinden lässt wie der Bravus II 10D aus dem Hause AperionAudio. Gemessen an seiner Ausstattung ist der sogar fast ein Schnäppchen.

Die Verarbeitung des Bravus II 10D ist erstklassig. Unsaubere Übergänge oder andere Fehler in der Oberfläche sucht man hier vergeblich.

Wer ist AperionAudio?

Seit 1999 beherrscht AperionAudio als erster Lautsprecher-Direktvertrieb den HiFi-Markt in den USA. Vom ersten Tag an investierte man alles in die Forschung und Entwicklung hochwertiger HiFi-Produkte. Die werden bis heute zu vergleichsweise niedrigen Preisen angeboten. Das wiederum liegt am schlanken Direktvertriebskonzept. In Deutschland liegen die Vertriebsrechte bei HifiPilot, einem Online-Händler, der u.a. hierzulande auch der erste Ansprechpartner für XTZ, Buchardt Audio und IotaVX ist. Das heisst: AperionAudio-Produkte sucht man im stationären Fachhandel vergeblich. Sie können ausschließlich bei HifiPilot bestellt werden. Das gilt für das gesamte Lautsprecher- und Subwoofer-Programm, aus dem ich mir mal den erst kürzlich in Europa eingeführten Bravus II 10D, also einen Zehnzöller, zum Test bestellt habe.

Bass-Unterstützer

Damit Musikliebhaber und Filmfan gleichermaßen in den vollen Hörgenuss kommen, müssen auch Bassanteile ordnungsgemäß, zeitrichtig und im erforderlichen Maße wiedergegeben werden. Hier liegt dann der Hase im Pfeffer, denn viele Lautsprecher sind schlichtweg nicht in der Lage Bassanteile realistisch wiederzugeben. Hier kann und soll der Subwoofer helfen. Was wären beispielsweise mitreißende Disco-Rhythmen ohne den eindringlich, taktangebenden Beat oder der actiongeladene Film ohne den kräftigen, explosiven Bass? Aber Vorsicht: Der Sub sollte in seiner Größe, Ausstattung und Leistung zum vorhandenen Soundsystem und den räumlichen Gegebenheiten passen. Er sollte über eine Phasenregelung, eine regelbare Übergangsfrequenz und im besten Fall auch über Hochpegeleingänge verfügen. Der AperionAudio Bravus II 10D erfüllt all diese Voraussetzungen. Bei ihm kommen zudem noch ein Lautstärkeregler, zwei Line-In-Anschlüsse und ein LFE-Eingang dazu. Zu guter Letzt ist dann noch der kleine Kippschalter zu nennen, über den man den Aperion-Sub dauerhaft aktivieren oder in den Automatik-Betrieb versetzen kann.

Das Aktivmodul des Bravus II 10D ist mit allem ausgestattet, was man heute von einem aktiven Subwoofer erwartet. Selbst Hochpegeleingänge (rechts) hat der 10-Zöller an Bord.

Tolles Outfit

Der Bravus II 10D ist richtig schick und zeitlos gestylt. Hinzu kommt sein kompaktes Design. Dieser Subwoofer ist quasi für den Einsatz im Wohnzimmer gemacht. Mit seinem weiß-lackierten Gehäuse fügt sich hier als stylistisches Klangmöbel ein. Alternativ ist der 10-Zöller aber auch in schwarzem Hochglanz zu haben, da glänzen nicht nur die Augen des Betrachters. Das Gehäuse selbst ist formschön gerundet, was zur optischen Leichtigkeit beiträgt. Nimmt man die beiden mit Stiften gehaltenen Abdeckungen ab, wird der Blick auf die Technik frei. Es gibt zwar nur zwei Abdeckungen – je eine in den beiden Seitenwänden – aber drei Bass-Chassis. Die zwei seitlich angebrachten Membranen werden passiv angetrieben und sind etwas nach innen versetzt ins Gehäuse eingelassen. Unterseitig thront dagegen der aktive mit einer Alu-Membran versehene Treiber. Er ist bündig und sauber in den Boden eingelassen und wird über vier Füße im definierten Abstand zum Boden gehalten.

Für den Betrieb im Wohnzimmer gemacht: Der Aperion Bravus II 10D.

Aussehen ist nicht alles

Der Subwoofer soll aber nicht nur optisch einen guten Eindruck machen, sondern auch exzellent klingen. Grundsätzlich gilt dafür: Die Wahl des Standorts ist mit besonderer Sorgfalt vorzunehmen. Stellt man den Sub nah an die Wand oder in die Raumecke, wird der Bass voluminöser, größer. Was erstmal positiv erscheint, kann aber auch in ein nerviges Wummern ausarten. Idealerweise stellen Sie den Subwoofer erstmal in einiger Entfernung zur Wand auf und hören einen gut bekannten Song mit ordentlich Bass. Dann schieben Sie den Sub in 10-Zentimeter-Schritten näher zur Wand. Die Idealposition ist gefunden, sobald der Bass voluminös und knackig erscheint ohne übertrieben, aufgedickt oder wummerig zu wirken.
Für den sicheren und ruhigen Stand gibt es dann zwei Möglichkeiten: Entweder man stellt den Sub auf vier Gummifüße, dadurch werden Vibrationen Richtung Boden abgegeben. Alternativ werden die mitgelieferten Spikes verwendet, die letztlich auf festen Metall-Plättchen stehen.

Der Aperion-Sub steht wahlweise auf Gummifüßen …

Wofür ein Subwoofer?

Subwoofer werden hauptsächlich in Heimkinoanwendungen genutzt. Die erzeugten Basstöne eines solchen Aktiv-Lautsprechers liegen in der Regel im Frequenzbereich zwischen 20 und 200 Hertz. Inzwischen entdecken aber auch vermehrt HiFi-Fans den Subwoofer für sich. Dabei geht es oft gar nicht um mehr Tiefgang, sondern darum die Hauptlautsprecher vom Knochenjob der Basswiedergabe zu entlasten. Ist das der Fall, lässt sich oft eine bessere Performance im Hoch- und Mitteltonbereich erzielen. Voraussetzung hierfür wäre ein entsprechender Ausgang am HiFi-Verstärker, wie er bei AV-Receivern seit Jahren zum festen Bestandteil gehört. Viele Stereo-Amps, zum Beispiel der NAD M10 oder der Elac DS-A101-G sind heute bereits mit einem solchen Ausgang ausgerüstet. Ist der nicht vorhanden, wird der Bravus II 10D über die bereits erwähnten Hochpegeleingänge mit dem Stereo-Amp verbunden.

… oder auf Spikes, die dann wiederum auf kleinen Plättchen stehen können, um empfindliche Bodenbeläge zu schonen.

Gut geschützt

Der Subwoofer wird mir sehr gut verpackt angeliefert. Im Karton ist der Bravus II 10D nahezu vollständig von festem Dämmmaterial umhüllt. Das macht schonmal einen sehr guten Eindruck. Um den Sub aus dieser sicheren Schachtel zu entfernen sind idealerweise vier Hände, oder mehrere Drehungen der Box notwendig. Nachdem das geschehen ist, wird der zarte Stoffsack sichtbar, der den letzten Schutz bietet. Ist auch er entfernt, ist der Aperion-Bassist endlich freigelegt. Diese Aktion ist nicht ganz einfach, da der „Kleine“ schon ein Gewicht von knapp über 17 Kilo auf die Waage bringt. Aber zum Glück muss das alles ja nur einmal gemacht werden. Und ehrlich gesagt, mache ich das gern. Mit dieser Verpackung ist schließlich sichergestellt, dass der Woofer auch unbeschadet bei mir zu Hause ankommt. Ein nicht ganz unwichtiger Punkt, wenn man ein so schweres Produkt online kauft.

Alles nötige dabei

Im Paket enthalten ist zunächst einmal der Subwoofer. Selbstverständlich. Dazu kommt eine kurz gehaltene Bedienungsanleitung und ein kleiner Karton. In letzterem befinden sich das Netzkabel, ein Reinigungstuch und zwei Sets mit je vier Gummifüßen und Spikes. Dass Gummifüße und Spikes mit entsprechenden Unterleg-Plättchen beiliegen ist sehr praktisch. Egal welche Bodenausführung (Holz, Fliesen, Teppich) man bei sich zu Hause hat, es ist sofort möglich den Aperion-Sub in Betrieb zu nehmen, ohne dass man irgendwelches Zubehör kaufen muss. Das einzige, was noch fehlt, ist das Signalkabel zum AV-Verstärker. Das müsste also noch besorgt werden. Bei Bedarf können entsprechende Leitungen bei HifiPilot aber auch gleich mitbestellt werden. Doch zurück zur Installation: Egal ob Füße oder Spikes. Beide sind über die M6-Gewinde schnell und ohne die Zuhilfenahme von zusätzlichem Werkzeug schnell montiert. Nur bei den Spikes empfiehlt es sich Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Plättchen exakt zu positionieren.

Dank seitlich eingelassener Passiv-Membranen ist der Aperion-Sub flexibler in seiner Aufstellung.

Schneller Aufbau

Ist das erledigt, wird noch das Netzkabel eingesteckt und die Kabel-Verbindung mit dem AV-Receiver hergestellt. Das kann wahlweise über die klassischen Line-Eingänge oder über den separaten LFE-Port geschehen. Wird letzterer genutzt, werden nur die für den Subwoofer gedachten Bassanteile an diesen weitergeleitet. Nutzt man einen Line-In, kommen bei der Verwendung kompakter Lautsprecher (wenn im AV-Receiver auf „small“ gestellt) erhält der Basswürfel auch die Bassanteile, die normalerweise den Lautsprechern angeliefert werden. Für meinen Test verwende ich den LFE-Eingang. Ausserdem entscheide ich mich für die Montage von Spikes. Sie sollen den Sub an den Boden ankoppelt, was letztlich einen kräftigeren und saubereren Klang verspricht. Mit Hilfe der Kontermuttern können die Spikes unterschiedlich weit eingeschraubt werden. So lassen sich eventuelle Boden-Unebenheiten ausgleichen. Soll der Bassmeister auf einem Fliesen- oder Holzboden stehen, werden zum Schutz noch die besagten Plättchen untergelegt.

In der Magengegend …

So, der Bravus II 10D ist aufgestellt und korrekt platziert. Zeit also, es gleich im ersten Testabschnitt mit „Transformers – Ära des Untergangs“ von Blu-ray so richtig krachen zu lassen: Der gesamten Menschheit droht die Ausrottung. Nur Optimus Prime und seine Autobots können dies noch verhindern. Nach dem Angriff der Regierungstruppen auf Yeagers Farm, auf der sich Optimus Prime versteckt hält, entsteht eine heiße Verfolgungsjagd. In der sind es es dann nicht nur die großen Explosionen, sondern beispielsweise auch das Brechen der Maispflanzen, die der Subwoofer absolut realistisch und fast schon fühlbar reproduziert. Der Bass ist klar und bringt den Raum kräftig in Schwingung. Der Abstand von rund 40 Zentimetern zur Stirnwand ist offensichtlich optimal gewählt. Hier rummst es ordentlich und der Bass macht sich auch in meiner Magengegend deutlich bemerkbar. Nerviges Gewummer oder unkontrollierte Bassbeben gibt es hier aber nicht.

Der untere Woofer wird aktiv angesteuert, bei den beiden seitlich platzierten handelt es sich um Passivmembranen.

Auf den Punkt

Bei einem Film dieser Kategorie sind es besonders die großen Dinge, die hier im Vordergrund stehen. Der AperionAudio-Sub bringt diese auch entsprechend groß zu Gehör. Die hohe Kunst ist es jedoch auch die kleinen Effekte nicht zu überdecken. Exakt diese Kunst beherrscht der Bravus II 10D, wie sich auch während der zahlreichen Wandlungen der Metallboliden beweist. Einrastende Gelenke, klirrendes Metall, klickende Kugellager. Jede Stufe der sich verwandelnden Autobots wird vom Subwoofer akustisch unterstützt. So transformieren sich die Fahrzeuge quasi im eigenen Wohnzimmer.
Ebenso hautnah erlebe ich auch den Flug der feindlichen Decepticons durch die Hochhausschluchten von Chicago. Eine Szene, die erst durch die Bassunterstützung zum atemberaubenden Erlebnis für den Zuseher wird. Der Sub hält sich zunächst im Hintergrund. Erst als ein Schiff ins Bild kommt, werden die kräftigen Düsengeräusche mit ordentlich Nachdruck wiedergegeben, so dass der Eindruck entsteht das Schiff flöge direkt über meine Couch. Genial!

Schnell, tief, zielgerichtet

Im nächsten Testabschnitt geht es dann mit dem James Bond-Kracher “Spectre” weiter. James Bond ist in auf einer nicht genehmigten Solo-Mission unterwegs. Bereits zu Anfang des Films wird mein Testgast kräftig gefordert. Die erste Szene der Toten-Parade in Mexiko, die tatsächlich ohne jeglichen Schnitt gefilmt wurde, geht durch die Paukenschläge direkt unter die Haut und lässt mich die Stimmung des Handlungsortes spüren. Das ist schon genial. Es wird aber noch besser: Die beeindruckende Szene endet nämlich mit einem imposanten Knall, der so trocken und tief vom Bravus II 10D interpretiert wird, dass er mir durch Mark und Bein geht. Genau so muss Heimkino sein. Der Bass muss kommen, wenn er gefordert ist, blitzschnell, knackig und auch schnell wieder weg. Exakt das macht der AperionAudio-Bassist. Dabei fügt er sich so gut ins Soundsystem ein, dass er kaum zu orten ist und seine Kraft im ganzen Raum verteilt.

Selbst ohne Abdeckungen macht der 10-Zöller eine optisch ansprechende Figur.

Detail-Entdecker

Wie schon in der ersten Testphase, sind es auch hier nicht nur die großen Dinge, die beeindrucken. Auch die markante Filmmusik mit den eingesetzten Streichinstrumenten, mit ihren Bläsern und dem Schlagzeug macht mächtig Eindruck und wirkt den ganzen Film über fast wie ein Konzertbesuch. Auch daran hat der Subwoofer seinen Anteil. Er kann leise, aber auch laut. Meist bleibt er jedoch im Hintergrund und setzt erst dann ein, wenn erforderlich. Wer schonmal vom ständig wummernden Bass im Heimkino eines Freundes genervt war, der erlebt hier ein völlig anderes Klangbild – was zugegebenermaßen auch an der Platzierung und den Einstellungen liegt. Selbst bei spannungshebender Musik übernimmt der Bravus II 10D die Reproduktion sämtlicher Bassanteile. Die imposanten Explosionen haut er dann entsprechend impulsgeladen, zugleich aber fast schon leichtfüßig raus, ohne dabei zu nerven. Auch diese Qualitäten sollte ein Bassmeister mitbringen, um die Grundlage für ein imposantes Filmerlebnis zu schaffen.

Rock-Konzert

Apropos Musik: Mit AC/DCs Blu-ray “Live at River Plate” geht es in die finale Testsequenz: Standesgemäß geben hier die legendären Glockenschläge in “Hells Bells“ den Startschuss für den Einsatz des Subwoofers. Als schließlich die Drums einsetzen und der Bravus II 10D auf Hochtouren läuft, hält mich nichts mehr auf dem Sitz. Ich wippe quasi mit der Menge im Takt. Auch hier zeigt mein Testgast wieder jede Menge Feingefühl und trennt klar. Die Bässe kommen impulsiv, sobald gefordert. Tiefe Bässe werden sauber vom Grundtonpunch unterschieden und liefern echtes Konzerterlebnis. Das alles ohne permanentes Dröhnen oder aufdringliches Brummen. Wenn Angus Young auf der Bühne voll aufdreht und Phil Rudd am Schlagzeug alles gibt, sind alle auf dem „Highway To Hell“. So ein Rockkonzert benötigt einfach Bass. Den gibt es hier in perfekter Abstimmung mit den Lautsprechern und wohlproportioniert. So erlebe ich ein wirklich fulminantes Live-Erlebnis in den eigenen vier Wänden.

Jedes hier eingesetzte Bass-Chassis verfügt über eine 250 Millimeter durchmessende Ultra-Long-Stroke Aluminium-Schwingfläche.

Fazit

Mit dem Bravus II 10D von AperionAudio machen sowohl maximale Filmpegel mit Erdbeben-Charakter wie dynamisch gespielte Livemusik richtig Spaß. Egal welche Anteile diesem Subwoofer übergeben werden, alle zugeführten Signale werden akkurat und impulsiv reproduziert. Selbst leise Töne hat der Bravus II 10D präzise und impulsstark im Griff. Auch hier erweitert er das Hörvergnügen eindrucksvoll bis in die tiefsten Frequenzetagen. Dabei bewegt er nicht nur seine drei großen Bassmembranen, sondern auch die Herzen ambitionierter Musik- und Heimkino-Liebhaber. Zur Performance kommt das Design: Das seines hübschen Styles macht der Aperion-Sub auch im Wohnzimmer einen optisch ansprechenden Eindruck.
Das Beste kommt aber noch, denn all das lässt sich der Direktvertrieb HifiPilot mit gerade einmal 699 Euro bezahlen. Mit Blick auf Ausstattung, Performance und Design kann hier also von einem echten Schnäppchen gesprochen werden.

Test & Text: Andreas Hohn
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

80

80

Technische Daten

Modell:AperionAudio
Bravus II 10D
Produktkategorie:Subwoofer, aktiv
Preis:699,00 Euro
Garantie:Chassis: 5 Jahre, Elektronik: 2 Jahre
Ausführungen:- Weiß, Seidenmatt
- Schwarz, Seidenmatt
- Schwarz Hochglanz
Vertrieb:HiFiPilot GmbH, Eisingen
Tel: +49 7232 / 364 01 55
www.hifipilot.de
Abmessungen (HBT):380 x 345 x 345 mm
Gewicht:17,2 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:geschlossen (2 Passiv-Membranen)
Chassis:1 x 250 mm, aktiv
2 x 250 mm, passiv
Leistung:800/500 Watt
Frequenzbereich:28 - 350 Hertz
Phasenregelung:Regler (0-180°)
Anschluss:- LFE
- Line In (2x)
- Hochpegel
Lieferumfang: - Bravus II 10D
- Gewebeabdeckungen
- Gummifüße
- Spikes mit Unterleg-Plättchen
- Anleitung
- Netzkabel
Pros und Contras:+ drei Bass-Treiber
+ sehr gute Verarbeitung
+ Hochpegeleingänge
+ punchiger Grundton
+ tiefe Abstimmung
+ wandnahe Aufstellung möglich
+ sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

- keine Contras
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Preis-/Leistunghervorragend

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DAC/Vorverstärker SPL Director Mk2 – High End-Dirigent für das HiRes-Orchester

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Cleverer Transfer: SPL, seit über 30 Jahren bekannt für bestes Studio-Equipment, macht seine Top-Technik mit der wohnzimmerfreundlichen „Professional Fidelity“-Serie auch audiophilen HiFi/High End-Hörern schmackhaft. Der SPL Director Mk2 übernimmt dabei als DAC und Vorverstärker die Regie: Er besitzt zahlreiche Schnittstellen für analoge und digitale Zuspieler, beherrscht HiRes bis hin zu wahnwitzigen PCM 768 Kilohertz/32 Bit sowie DSD256, bietet eine aufwändig-superbe DAC- und Verstärkersektion mit der selbstentwickelten Voltair-Technologie – und punktet mit Features wie dem Einschleifweg und der Wahl zwischen fixem und variablem Ausgang.

Der SPL Director Mk2 zeigt Charakter: Neben der ungewöhnlichen Formgebung und dem gerundeten Design ziehen insbesondere die analogen VU-Meter die Blicke auf sich.

Es gibt Produkte, die einem direkt beim Auspacken ein Gefühl von Hochwertigkeit und Außergewöhnlichkeit vermitteln. Der SPL Director Mk2 ist so eine Komponente: Mit seiner charakteristischen Optik und der ungewöhnlichen Geometrie hebt er sich wohltuend von dem üblichen Consumer-HiFi-Standard ab. Zudem fällt sofort die ausgezeichnete Fertigungsqualität auf. Dies alles haben wir bereits bei dem von uns getesteten SPL Phonitor xe bewundert, beim Director Mk2 finden wir es bestätigt. So erstreckt sich auch dieser DAC/Preamp mit den Maßen 10 mal 28 mal 33 Zentimeter deutlich mehr in die Tiefe als in die Breite. Das stellt einen deutlichen Gegensatz zu der gängigen Gerätebreite von 43 Zentimetern dar. Zudem ist es eine Veränderung gegenüber dem ursprünglichen Director, der nur etwa halb so hoch war. Es steckt nun auch mehr drin, wie wir sehen werden.

Optisches Erlebnis: Die wunderschön gestalteten analogen, beleuchteten VU-Meter unterstreichen den Retro-Look des Direktors.

Retro-Look trifft auf Moderne

Die schön abgerundete, vorgesetzte Front, die SPL-typisch aus millimeterdickem gebürstetem Aluminium besteht und wahlweise in Metallicrot, Mattsilber und Mattschwarz ausgeführt ist, hat gegenüber der Mk1-Generation ebenfalls ein Facelifting erfahren: Nun ist die Stirnseite, wie bei etlichen anderen Komponenten der „Professional Fidelity“-Serie, auch mit den markanten VU-Meter ausgestattet. Die beleuchteten, zeigerbewehrten Analog-Anzeigen erinnern natürlich an die Verstärker vergangener Dekaden. Diese Retro-Optik wird durch die kleinen, in Metall ausgeführten Kippschalter unterstrichen. Der eine dient als An/Standby-Schalter, der zweite ermöglicht die Aktivierung oder Abschaltung des Tape-Monitor-Einschleifwegs, der dritte erlaubt in drei Stufen die Empfindlichkeits-Veränderung der VU-Meter. So kann der Zeigerausschlag bei schwachen wie sehr starken Eingangssignalen immer optimal dargestellt werden. Der absolute Kontrast ist nun das auf die Moderne verweisende Matrix-Display: Es zeigt mit roten LED-Punkten den gewählten Eingang an und informiert bei digitaler Zuspielung anschließend über die Qualität des aktuell laufenden Files. Das leuchtende Rot dieses Displays wird nun von einer Punkt-LED aufgegriffen, die in das Lautstärkestellrad integriert ist. Sie signalisiert einerseits die Betriebsbereitschaft des Director Mk2 und dient andererseits Orientierung über den eingestellten Pegel. Das sie beherbergende schwarz mattierte, metallene Stellrad hat eine wunderbare, sahnige Gängigkeit, das Hin- und Herdrehen ist schlicht ein Gedicht. Kein Wunder: Dahinter sitzt ein Premium-Potentiometer des renommierten japanischen Herstellers Alps, das einen ausgezeichneten Gleichlauf für den linken und rechten Kanal garantiert. Das letzte Bedienelement auf der Front ist der Quellenwahlschalter, der über die Anwahl der zehn Eingänge hinaus noch eine Stummschaltung der Ausgänge ermöglicht. Damit sind wir schon bei den analogen und digitalen Schnittstellen.

Mit dem VU-Schalter, der unter der rechten Anzeige positioniert ist, lässt sich die Intensität des Zeiger-Ausschlags verändern: In der Mittenstellung „0“ bedeutet eine VU-Anzeige von „0“ null Dezibel, in Stellung „6“ hingegen +6 Dezibel, in der Stellung „12“ dann +12 Dezibel. Mit dem „Tape Monitor“-Schalter aktiviert und deaktiviert man den Einschleifweg.

Pralles Portfolio: analoge Eingänge und digitalen Schnittstellen

Drehen wir den Director Mk2 mal um, dann haben wir eine bessere Übersicht über das üppige Angebot. Eingangsseitig entdecken wir satte zehn Line-Eingänge. Damit hat unser Regisseur gegenüber seinem Vorgänger deutlich zugelegt. Allein in der Analogsektion offeriert er uns sechs Zugänge. Zwei davon sind symmetrisch ausgelegt und als XLR-Buchsen realisiert. Diese symmetrische Signalübertragung ist Studio-Standard. Wenn das Quellgerät es erlaubt, soll man diese bestmögliche Zuspiel-Art wählen. Alternativ besitzt der Director Mk2 vier unsymmetrische Eingänge in Form von Cinch-Buchsen. Dies ist die im Consumer-Bereich übliche Anschlussweise. Einen Plattenspieler-Eingang samt nachgeschaltem Phono-Vorverstärker besitzt der Director Mk2 hingegen nicht. Hierfür bietet SPL mit dem Phonos eine passende externe Lösung an. Nun zur digitalen Eingangs-Sektion: Hier finden wir alle Schnittstellen, die das HiRes-Herz begehrt. Mit je einem optischen und einem elektrischen S/PDIF-Input sowie einem AES/EBU-Zugang, der ebenfalls im Studio Standard ist, lassen sich hochauflösende Files bis 192 Kilohertz/24 Bit zuspielen. Das ist das mögliche Maximum dieser Schnittstellen-Standards. Höher hinaus geht es mit dem USB-B-Port: Über ihn lassen sich HD-Files bis PCM 768 Kilohertz/32 Bit und DSD256 abspielen. Das sind immens hohe Werte, derartig hochauflösende Files muss man erst mal finden! Damit erweist sich der Director Mk2 als überaus zukunftsfest. Apple-User können sich darüber umstandslos freuen, PC-Nutzer müssen erst mal einen Windows-Treiber installieren, damit höhere Abtastraten als 44,1 Kilohertz oder 48 Kilohertz ausgegeben werden. Den Treiber stellt SPL auf der Homepage als kostenfreien Download zur Verfügung (hier geht es zum Treiber-Download).

Der Director Mk2 zeigt sich anschlussfreudig: Er bietet vier Digitalschnittstellen, zwei symmetrische und vier unsymmetrische Analog-Eingänge, dazu eine Tape Monitor-Schleife und je einen Ausgang mit fixem und veränderbarem Pegel. Der links positionierte Netzschalter erlaubt es, den Director Mk2 komplett vom Netz zu trennen.

Die Ausgänge: pfiffig-flexibles Angebot

Nun zu den analogen Ausgängen. Auch hier bietet die Mk2-Version eine Veränderung, Nach wie vor gibt es einen symmetrischen und einen unsymmetrischen Anschluss, doch nun unterscheiden sie sich in ihrer Funktionsweise: Der symmetrische „Preamp-Out“ ist in der Lautstärke durch den Director Mk2 steuerbar. Dieser Ausgang eignet sich also für den Anschluss von Endstufen oder Aktivboxen, die über keine eigene Regelung verfügen. Der unsymmetrische „Direct Out“ gibt das Signal hingegen mit einem fixen, kräftigen Pegel aus, der mit 0 dBfs einem vollausgesteuerten Digitalsignal entspricht. Diesen Anschluss wählt man, wenn die nachfolgende Verstärkerkomponente eine eigene Lautstärkeregelung besitzt. Das kann ein Vollverstärker sein, der über einen Preamp-Input verfügt, auch ein normaler Line-Eingang eines guten Verstärkers kann mit dem Pegel klarkommen. Das kann aber ebenso ein nachgeschalteter Kopfhörerverstärker sein. Einen Headphone-Amp besitzt der Director Mk2 nämlich nicht, hierfür hat SPL ja seine Phonitor-Modelle im Angebot. Als neues Plus-Feature bietet der Director Mk2 nun noch eine Tape-Schleife. Äh … wie bitte? Wer außer uns verfügt noch über Tapedeck oder Tonbandgerät? Offenbar mehr HiFi-Hörer als man denkt, denn SPL betont, diesen Einschleifweg ausdrücklich auf Wunsch der Kundschaft hin integriert zu haben. An die Ein- und Ausgangsbuchsen dieses Tape Monitors ist ebenso ein externer Equalizer anschließbar. So lässt sich die Musik von der Quelle klanglich bearbeiten und dann gegebenenfalls auf Band aufzeichnen. Das vom Director über den „Tape Send“ ausgegebene Signal kann man mit einem Schalter nun noch um 10 Dezibel absenken. Das kann nötig sein, falls das eingeschleifte Gerät mit dem satten Pegel überfordert ist und es deswegen zu Signalverzerrungen kommt. Zum Ausgleich hebt der Director Mk2 das zurückkommende Signal am Return-Eingang wieder um 10 Dezibel an. Pfiffiges Feature!

Der symmetrische „PREAMP OUT“ liefert einen variablen Pegel, der unsymmetrische „DIRECT OUT“ hingegen einen fixen Pegel. Der mit „LEARN IR-REMOTE“ beschriftete Taster (links) wird betätig, um eine Infrarot-Fernbedienung für die Lautstärkeregelung und Quellenwahl anzulernen. Über die „AMP CTL“-Anschlüsse kann einem nachfolgenden Verstärker ein Betrieb/Bypass-Triggerimpuls gesendet werden.

Premium-DAC und Voltair-Technik für audiophiles Hi-Res

Auch beim Digital-Analog-Konverter hat mit dem neuen Director ein Generationenwechsel stattgefunden. Der bisherige AD 1955 von Analog Devices mag der Rolls Royce unter den Konverter-Bausteinen sein, ist aber wie sein Automobil-Pendant halt schon betagt und limitiert. Deshalb löst ihn nun mit dem AKM AK4490 ein frischer, potenterer DAC ab. Er meistert bei PCM-Signalen eine Abtastrate von 768 Kilohertz mit einer Auflösung von 32 Bit, bei DSD-Streams beherrscht er HiRes bis DSD256 – das ist die 256fache Abtastrate des normalen CD-Standards. Dieser exzellente Baustein ist frei auf dem Markt erhältlich. Die Kunst besteht nun darin, ihn in eine analoge Schaltung einzubetten. Hier beweist SPL sein jahrzehntelanges Know-how in Analog- und Digitaltechnik. Statt einer Standard-Beschaltung kommt die selbstentwickelte „Voltair-Technologie“ zum Zuge. Das vom DAC gelieferte analoge Audiosignal bedarf immer der Filterung durch einen Tiefpass, um unvermeidliche Audio-Artefakte, die durch die Wandlung entstehen, wieder zu entfernen. Die in der Filterung eingesetzten Operationsverstärker hat SPL selbst entwickelt. Sie arbeiten mit einer vierfach höheren Betriebsspannung als üblich. Dadurch entfallen Limitierungen, die sonst durch die niedrige Versorgungsspannung entstehen. Die Operationsverstärker haben so nämlich mehr Aussteuerungsreserven. Das bringt drei Vorteile: Die Gefahr von Verzerrungen wird drastisch gesenkt, die Dynamikfähigkeit dramatisch gesteigert und der Rauschabstand, also der Abstand zwischen Signalpegel und dem von jeder Audioschaltung verursachten Rauschpegel, deutlich vergrößert. Dieses selbstentwickelte Filtermodul nennt die Niederkrüchtener Manufaktur „DLP120“. Die 120 verweist dabei auf die +/- 60 Volt Betriebsspannung, mit der die Operationsverstärker versorgt werden, und DLP steht für „Dual Low Pass“: Je nachdem ob, das Analogsignal einst als PCM- oder DSD-Signal kodiert war, durchläuft es verschiedene Filter. Diesen „Dual Low Pass“ setzt SPL nur in seinen Premium-Produkten ein – etwa dem Phonotor xe und eben dem Director Mk2.

Über den USB-Port kann der DAC seine immense HiRes-Fähigkeit zeigen. Hier läuft mit „Summer Vibe“ ein PCM-File der Güte 768 Kilohertz/32 Bit – zugespielt über ein Laptop, abgespielt über die audiophile Playersoftware Audirvana.

Sauberste Verstärkung mit analoger Lautstärkeregelung

Was in der Konverter-Sektion funktioniert, sollte seine klanglichen Meriten doch auch in der Verstärker-Abteilung entfalten können. Schließlich ist der Director Mk2 ja ebenso ein ausgewiesener Vorverstärker. Und so ist es auch: Die Platinen mit der Voltair-Technik samt Spezial-OPs sehen wir auch in der Preamp-Schaltung, sie ermöglichen auch hier das Dreifach-Plus von Verzerrungsarmut, Dynamikreichtum und exzellentem Rauschabstand. Das verspricht klaren Klang, eine lebendige Wiedergabe und ein entspanntes Musikhören. Um das nun mit viel Aufwand erreichte Klangniveau zu erhalten, setzt SPL auch auf eine eigene Lautstärkeregelung. Sie arbeitet analog – und damit steht sie im Gegensatz zu den meist üblichen Standard-Schaltungen. Diese bedienen sich der digitalen Lautstärkeregelung, welche der DA-Wandlerchip gleich in seinem Funktionspaket mitanbietet. Die digitale Regelung hat aber einen Haken: Sie liefert nur bei maximalem Pegel, also null Dezibel, die getreue Auflösung des Signals. Bei geringerem Pegel verringert sich diese Auflösung. Da niemand auf Maximallautstärke hört, ist hier die Klangeinbuße schon im Schaltungsdesign angelegt. Um HiRes mit der maximalen Auflösung zu ermöglichen, ist die Lautstärkeregelung des Director Mk2 deshalb analog realisiert. Das dabei eingesetzte erstklassige Potentiometer haben wir ja bereits gewürdigt, doch seine Motorisierung haben wir noch nicht erwähnt: Durch diesen Antrieb kann der Director Mk2 auch ferngesteuert werden. Dies gelingt mit jeder gängigen Infrarot-Fernbedienung selbst mit der puristischen Apple Remote Control: Der Director kann auf vier beliebige Taster des Ferngebers konditioniert werden, so gelingt nicht nur die Senkung und Erhöhung der Lautstärke, sondern zudem auch das Vor- und Zurückspringen bei der Quellenauswahl.

Der große, zentrale Volumenregler gibt mit seiner roten LED selbst im Dunklen eine gute Orientierung über den eingestellten Pegel. Hinter dem wunderbar gängigen Metallrondell sitzt ein Premium-Potentiometer – und dies wiederum arbeitet innerhalb einer aufwändigen, vollanalogen Lautstärkeregelung.

Der SPL Director Mk2 in der Praxis

Den ersten guten Eindruck hinterlässt der Director Mk2 direkt beim Einschalten: Wir hören das satte Klacken von Relais. Dies ist das beruhigende Zeichen, dass hier mechanisch für eine vollkommene, saubere Trennung oder Verbindung der Signalwege gesorgt wird. Dieses wohltuende Geräusch hören wir auch, wenn wir zwischen den analogen Eingängen hin- und herschalten. Wir starten aber erst mal digital. Uns reizt natürlich die vom Director Mk2 in Aussicht gestellte Wandlungsfähigkeit. Deshalb spielen wir über unser Laptop, auf dem die audiophile Player-Software Audirvana läuft, „Summer Vibe“ – eine Aufnahme, die in PCM 768 Kilohertz/32 Bit gemastert ist. Diese lässige Jazz-Nummer mit Latin-Groove spielt Beagle Kick, ein junges japanisches Quintett in der Besetzung Trompete, Gitarre, E-Piano, Bass und Percussion/Cajon. Was sofort beim Intro, das Takashi Itani am Cajon und Takashi Sugawa am Bass spielen, auffällt: Die Musik klingt absolut klar und sauber. Natürlich haben Beagle Kick schon bei der Aufnahme dieses Vorzeige-Tracks für beste Verhältnisse gesorgt. Davon zeugt die penible Auflistung der eingesetzten Mikrofone, Mikrofonverstärker, Aufnahme- und Mastering-Tools. Doch der Director Mk2 kann diese audiophile Vorlage auch verwandeln: Die Reinheit der Aufnahme und der Wiedergabe sorgt für eine atemberaubende Unmittelbarkeit. Wir sind direkt und ganz nah dran am Geschehen. Im Internet gibt es Fotos von der Aufnahmesession, sie zeigt den kleinen Raum, in dem die Musiker stehen und sitzen – und genau hierhin verpflanzt uns der Direktor. Wir stehen etwa drei Meter von Bass und Cajon entfernt und hören schlichtweg jedes, wirklich JEDES Detail. Gut, den Bassisten hat man erst im Mix zur Band gesellt, bei der Aufnahme stand er im Nebenraum, damit sein Mikro nicht zuviel von den Mitmusikern aufnimmt. Takashi Sugawa spielt nämlich einen akustischen Kontrabass – und der besitzt in diese Produktion eine exzellente Körperhaftigkeit. Wir können das charakteristische Knurren des Instruments hören, seinen runden, warmen Ton in den Tiefen, das Näseln in den höheren Lagen. Die bespielt Sugawa auch ausgiebig, denn jeder Musiker des Quintetts hat seinen Solo-Spot. Wir hören Fleisch auf Metall, wenn Sugawa mit seinen Fingern wieseflink die drahtumsponnenen Saiten zupft und mit der anderen Hand über den Instrumentenhals flitzt und zugreift. Wir erleben dabei das Knarzen der Saiten, ihren Aufschlag auf das Griffbrett bei den hart angeschlagenen Passagen. Der Kontrabass klingt schlicht livehaftig und echt – und Takashi Sugawa erscheint zum Greifen nah.

Die digitale Eingangssektion: Über den USB-Port nimmt der Director Mk2 Files bis PCM 768 Kilohertz/32 Bit und DSD256 entgegen, über die AES/EBU-Schnittstelle und die optischen und elektrischen S/PDIF-Inputs geht PCM 192 Kilohertz /24 Bit.

Ausgezeichnete Auflösung, überragende Dynamik

Für diese Körperhaftigkeit sorgen die ausgezeichnete Auflösung und die exzellente Dynamikfähigkeit des Director Mk2. Davon profitiert nun auch Takashi Itani, der im Mix mit seinem Cajon zwar hinten postiert wurde, aber mit jeder Finesse seiner Handarbeit zu hören ist. Er variiert ständig seinen Anschlag, diese Agilität reproduziert der Director Mk2 mit größer Leichtigkeit – egal, ob es feinste Abstufungen bei leisen Passagen sind, bei denen Itani die hölzerne Schlagplatte des Cajon fast streichelt, oder ob es explosive Hiebe sind, die uns die dynamische Bandbreite dieses Percussion-Instruments eindrucksvoll beweisen. Es klingt einfach selbstverständlich und anstrengungslos, frei von irgendwelchen Limitierungen oder Kompressionseffekten. Diese Dynamikvermögen ist überragend – und es trägt auch zu einer tollen Präsenz des Percusionisten bei. Trotzdem wirkt er nicht künstlich nach vorne geholt oder in den Fokus gestellt. Dies gilt für ebenso für den Trompeter Masateru Nishikata, den Gitarristen Satoshi Izumi und die Keyboarderin Sumika Horiguchi: Ihre Instrumente sind fein herauszuhören, seien es Anschlagsnuancen samt minimal unsauber getroffener Saiten der Gibson-Gitarre, seien es die perlenden Klangkaskaden des Wurlitzer-Pianos oder die nuancierten Trompetentöne samt leisester Anblasgeräusche. Das alles ergibt ein harmonisches, transparentes Ganzes. Die Staffelung besitzt dabei eine schöne Tiefe und Breite. Wie lebendig, reichhaltig und räumlich diese Wiedergabe ist, erleben wir bei einem zugegebenermaßen unfairen Vergleich: Der Song ist auch auf YouTube zu finden, wenn man nun den Ton des Videos und die Wiedergabe des HiRes-Files nacheinander hört, erlebt man, wieviel mehr Spaß die Musik mit dem Director Mk2 macht, wieviel mehr Details es zu entdecken gibt, wieviel mehr Tiefe uns geboten wird.

Die zehn Eingänge selektiert man mit dem Quellenwahl-Schalter, in der Stellung „Remote“ läuft die Bedienung jedoch über einen angelernten Ferngeber. Die gewählte Quelle zeigt das LED-Display an, bei digitalen Eingängen informiert es dann auch über die Samplingrate des gerade laufenden Files.

Exzellente Wandlung

Welch exzellentes Wandlungswerk der DAC verrichtet, erfahren wir mit einem faireren Vergleich. Dafür greifen wir zu Barb Jungrs Interpretation von Bob Dylans Song „Sarah“. Die renommierte Sängerin mit der einschmeichelnden, warmen Stimme wird von Klavier und Bass begleitet, diese Aufnahmen in der Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit spielen wir nun abwechselnd über einen bestens beleumundeten DAC-Stick und über den Director Mk2. Unserem Direktor gelingt dabei eine feinere, nuancenreichere Wiedergabe mit einem präziseren Klavier, einem kontourierteren Bass und einer präsenteren Barb Jungr. Chapeau! Wie zeigen sich die Wiedergabeunterschiede nun im großen Format, dem Orchester? Auch hier wählen wir eine Aufnahme mit Gesang: Elisabeth Watts brilliert in der Arie „The soldier, tir’d of war’s alarms“ aus Thomas Arnes Oper „Artaxerxes“, begleitet wird die britische Sopranistin von der Classical Opera Company. In dieser 192/24-Produktion erleben wir mit dem Director Mk2 ein frischeres, strafferes Orchester mit poinierteren Celli und Bässen. Der Klangkörper besitzt im Ganzen etwas mehr Tiefe, die Räumlichkeit der Aufnahme ist etwas größer und wirkt eine Spur freier, luftiger. Elisabeth Watts erscheint zudem geringfügig präsenter im Vordergrund, ihr Gesang klingt ein Quäntchen geschmeidiger – frei von der leichten Härte, die der Vergleichs-DAC liefert. Wir haben den Director Mk2 bislang über den Direct Out mit unserem Spitzenklasse-Verstärker, den Arcam FMJ A29, verbunden. Nun wechseln wir zum Preamp Out, also dem regelbaren Ausgang. Hier können wir erleben, wie gleichmäßig der Preamp des Director Mk2 über seinen ganzen Verstärkungsbereich hin agiert. Wir steigern allmählich den Pegel am DAC/Preamp und verringern im Gegenzug die Lautstärke am Verstärker, so dass wir im Endeffekt stets bei der gleichen Hörlautstärke bleiben – doch trotz dieser Veränderung bleibt das Klangbild konstant. Es bewahrt also den Klangcharakter ohne Changieren oder Kolorieren. Das gilt auch bei Zuspielungen über die analogen Eingänge. Was ebenso auffällt: Der Director Mk2 arbeitet überaus rauscharm, ja, man sollte eigentlich sagen: rauschfrei. Wir haben ihn im Leerlauf bis zum Anschlag aufgerissen, erst dann laaaangsam und vorsichtig unseren Verstärker aufgedreht – und es passiert: nichts. Erst als der Arcam ebenfalls in den Bereich der Maximalverstärkung fahren, können wir ein klitzekleines Räuschelchen hören- aber nur, wenn wir unser Ohr auf den Hochtöner unserer Audio Physic Tempo 3i legen. Dieser Rauschabstand ist überragend und trägt auch dazu bei, dass wir die Musik in so einer Reinheit und Ruhe hören – jetzt natürlich wieder mit normalen Pegeleinstellungen. So geht Genießen und Entspannen Hand in Hand.

Der Director Mk2 passt mit seiner Kombination von retro und modern zu jedem Einrichtungsszenario – und ist wegen seines gelungenen Designs ein echter Hingucker.

Fazit

Der SPL Director Mk2 ist in seiner Doppelfunktion als DAC und Vorverstärker ein exzellenter Regisseur in der Klangkette und erweist sich als High End-Dirigent für das HiRes-Orchester. Mit sechs analogen Line-Eingängen und vier verschiedenen Digitalschnittstellen lässt er dabei fast keine Anschlusswünsche offen. Dank seines Konverters, dessen Herzstück einer der zurzeit weltbesten DAC-Chips ist, beherrscht er HiRes bis zu den herausragenden Qualitäten PCM 768 Kilohertz/32 Bit und DSD256. Klanglich profitiert dieser Wandler – wie auch die Vorverstärkersektion – von der Voltair-Technologie, die ein Plus an Auflösung, Dynamik und Rauscharmut verspricht. Dieses Versprechen löst der Director Mk2 mit Bravour ein: Die Wiedergabe glänzt mit einer ausgezeichneten Klarheit und Transparenz, mit größter Präzision und Anstrengungslosigkeit. Das gilt selbst bei perkussiven Herausforderungen, auch hochdynamisch-explosive Momente sind frei von jeglichen Kompressionseffekten. Dabei vermeidet der SPL Director Mk2 jegliche klangliche Schärfe. So kann man beim Hören dem musikalischen Geschehen analytisch auf den Grund gehen oder schlicht und einfach die stimmige und entspannte Wiedergabe genießen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

98

98

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200415.SPL-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SPL
Director Mk2
Produktkategorie:DAC/Vorverstärker
Preise:3.499,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:-- Front: Metallic-Rot, Mattsilber, Mattschwarz
- Gehäuse: Mattschwarz
- Bedienknöpfe: Mattschwarz/Silber
Vertrieb:SPL electronics GmbH, Niederkrüchten
Tel.: +49 2163 98340
spl.audio
Abmessungen (HBT):100 (inkl. Füße) x 278 x 330 mm
Gewicht:4,55 kg
Eingänge (analog):2 x Line symmetrisch (XLR, Impedanz: ca. 10 kΩ)
4 x Line unsymmetrisch (Cinch, Impedanz: ca. 47 kΩ)
Eingänge (digital):1 x USB Typ B
1 x AES/EBU (XLR)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x S/PDIF elektrisch (Cinch, koaxial)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: PCM 768 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- AES/EBU: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
Ausgänge (analog):1 x Preamp symmetrisch (XLR)
1 x Direct unsymmetrisch (Cinch), fixer Pegel: 0dBfs
1 x AMP CTL (3,5 mm Mono-Klinkenbuchse), 12 V-Trigger für Betrieb/Bypass-Impuls an Endstufe
max. Ausgangspegel32,5 dBu
Frequenzgang:10 Hz (-0,1 dB) - 200 kHz (-1,2 dB)
Dynamikumfang:- analog: 135 dB
- digital: 115,2 dB
Rauschen
(A-bewertet):
- analog:-102,5 dB
- digital: -100,2 dB
Lieferumfang:- SPL Director Mk2
- Netzkabel (1,5 m)
- Bedienungsanleitung (Englisch, Deutsch)
Pros und Kontras:+ erstklassige Verarbeitung
+ außergewöhnliches Design
+ exzellente Wiedergabe mit ausgezeichneter Klarheit und überragender Dynamik
+ HiRes bis PCM 768 kHz/32 bit und DSD256
+ 10 Eingänge
+ 2 symmetrische Line-Inputs
+ 1 symmetrischer Preamp-Output
+ alle gängigen Digitalschnittstellen (AES/EBU, S/PDIF, USB)
+ Einschleifweg (Tape Monitor)
+ Lautstärke und Quellenwahl fernbedienbar mit jeglichem Infrarot-Befehlsgeber
+ einstellbare Anzeigenempfindlichkeit

- Preamp Out ausschließlich symmetrisch (XLR), Direct ausschließlich unsymmetrisch (Cinch) verfügbar
- kein Phono-Eingang
- kein Kopfhörer-Ausgang
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):98/100
Ausstattung (20%):97/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistung:gut

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Advance Paris X-P500/X-A220 – Feingeister mit Kraft, Punch und Präzision

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Mit seiner Kombination aus Vorverstärker X-P500 und den Mono-Endstufen X-A220 liefert Advance Paris eine HiFi-Kombi mit jeder Menge Leistung. Genug Leistung, um auch die Nachbarschaft jederzeit an den eigenen Lieblingssongs teilhaben zu lassen. Das enorme Leistungspotenzial ist aber nicht nur dazu da, um mächtig laut aufzudrehen. Es verspricht vor allem unter moderaten Pegeln einen deutlichen Klanggewinn. Das habe ich mal ausprobiert …

Vor-/Endstufen-Systeme haben wir ja eher seltener im Hörraum. Umso mehr haben wir uns über diese Kombi gefreut.

Der Schritt vom Stereo-Vollverstärker zum Vorverstärker mit getrennter Endstufe ist für viele HiFi-Fans nach wie vor ein Traum. Oftmals bleibt dieser unerfüllt, denn eine solche Kombination ist meist sehr kostspielig, teilweise unerschwinglich. Die Advance Paris-Kombination aus Vorverstärker und zwei Endstufen ist auch nicht günstig, bleibt aber preislich deutlich unter der 5000-Euro-Marke. Wir befinden uns also in einem Preisbereich, der für Hobbyisten und anspruchsvolle HiFi-Fans durchaus erschwinglich ist. Dafür wird nicht nur optisch mit zwei unglaublich großen Pegelanzeigen in der dicken Acrylglas-Front etwas geboten. Auch die Anschlussseite bietet nahezu jeder Quelle Zugang. Und natürlich verspricht das französische Trio Leistung satt. Darüber hinaus gibt es aber noch einige weitere Details an den Advance Paris-Boliden zu erkunden.

Advance-typisch ist die vorgesetzte und massive Acryl-Platte.

Wer ist eigentlich Advance?

Das Unternehmen Advance Acoustic wurde 1995 unweit von Paris gegründet. Seinerzeit begann man mit der Entwicklung von Lautsprechern, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten sollten. Der Erfolg wurde durch diverse Auszeichnungen dann auch schnell messbar. Im Jahre 2000 wurden zusätzlich Center- und Rear-Lautsprecher mit in das Sortiment aufgenommen, um auch Heimkinofans Zugang zum Advance-Portfolio bieten zu können. Seit 2002 fertigt Advance auch Elektronik-Komponenten. Dazu gehören Vollverstärker, CD-Spieler oder komplette HiFi-Systeme. Die Marke Advance Paris wurde dann 2013 ins Leben gerufen. Sie soll die edleren Geräte zieren und findet sich inzwischen auf allen Produkten des Unternehmens wieder. Einige, wie den MyConnect 50, hatten wir auch bereits im Test. Charakteristisch für Advance Paris ist die durchgängige Designsprache. Typisch ist die dicke Acrylglasscheibe auf der Front, sowie Knöpfe und Regler aus gebürstetem Aluminium. Beleuchtete Elemente sind immer in Blau gehalten und die analogen Leistungsanzeigen der Verstärker sind groß ausgeführt.

Kompakt, aber sehr vielseitig: Der MyConnect 50 von Advance Paris hat einiges zu bieten.

Kompakt, aber sehr vielseitig: Der MyConnect 50 von Advance Paris war auch bereits bei uns im Test.

Vorstufe Advance Paris Classic X-P500

Die Überschrift trifft es nicht ganz, im Inneren des X-P500 arbeiten genau genommen gleich zwei separate Vorstufen. Der linke und rechte Kanal werden hier nämlich über zwei identische Vorstufen-Schaltkreise geführt. Dabei verfügt jeder Zweig selbstverständlich über eine eigene Stromversorgung. In der Folge beeinflussen sich die beiden Kanäle hier lediglich noch an der Zuleitung für die beiden Transformatoren, denn selbstverständlich muss nur ein Stromkabel eingesteckt werden. Sehr angenehm gestaltet sich die Anschlussvielfalt, verfügt die X-P500 doch über fünf Aux-Eingänge, sowie Anschlussbuchsen für CD, Tuner, zwei optische und einen Koax-Eingang für digitale Zuspieler. Darüber hinaus wird ein umschaltbarer MM/MC-Phono-Eingang angeboten. Optional bietet der Hersteller zudem ein Bluetooth-Modul mit der Bezeichnung X-FTB01 an, das einfach in den X-P500 gesteckt wird. Dieses ist dann kompatibel mit allen gängigen Formaten wie aptX mit bis zu 48 Kilohertz und 24 Bit.

Das Herz der Anlage: Der Dual-Mono-Vorverstärker X-P500.

Bedienung bitte!

Auf der übersichtlich gestalteten Front des Advance Paris Classic X-P500 befinden sich eine Standby-Taste und ein Multifunktionsknopf. Direkt darüber liegt das Punkt-Matrix-Display, das immer über den aktuellen Status informiert. In Kombination mit dem Multifunktionsknopf können zahlreiche Einstellungen der Vorstufe verändert werden. Durch Drehen des Buttons werden Optionen geändert oder die Lautstärke angepasst. Deutlich übersichtlicher gelingt dies meines Erachtens aber über die beigelegte Systemfernbedienung. Über sie lässt sich die Vorstufe nahezu vollständig aus der Ferne bedienen, einzig die Umschaltung in den Class-A-Betrieb und die automatische Abschaltung lässt sich ausschließlich direkt am Gerät vornehmen. Des Weiteren befinden sich in der Front zwei Kopfhörerbuchsen in den gängigen Größen 6,3 Millimeter und 3,5 Millimeter. Rückseitig lassen sich Impedanz und Empfindlichkeit mittels Schiebeschaltern für beide Buchsen getrennt beeinflussen.

Die Befehligung der Advance Paris-Kombi gelungt nahezu vollumfänglich über die zum Lieferumfang gehörige Infrarot-Fernbedienung.

Alles eine Frage der Einstellung

Über die Systemfernbedienung können auch die wichtigsten Einstellungen des Advance Paris Classic X-P500 vorgenommen werden. Beispielsweise lässt sich die Klangregelung, also die Anpassung von Höhen und Tiefen auch von hier regeln. Selbstverständlich gelingt auch die Verschiebung der Balance vom Sofa aus. Für die neutrale Wiedergabe verfügt der Infrarot-Handsender über eine Bypass-Taste und die Loudness-Funktion kann ebenfalls von hier aus zugeschaltet werden. Auch für die Anwahl des gewünschten Zuspielers muss man keinen Fuß vor den anderen setzen, wobei die wichtigsten Quellen (CD, Optischer Eingang 1, USB und AUX1) sogar eine eigene Taste besitzen. Und sollte die Helligkeit des Displays nicht den individuellen Wünschen entsprechen, hilft die Fernbedienung auch hier, dass die perfekt gefundene Hörposition nicht verlassen werden muss.

Die Analoge Eingangssektion des X-P500: Mehr geht kaum.

Noch mehr digitale Eingänge

Es wird aber noch besser, denn auf auf seiner Rückseite hat der Advance Paris Classic X-P500 noch weitere digitale Eingänge parat. Mit der USB-A-Buchse lassen sich USB-Sticks oder entsprechende Festplatten als Zuspielmedium verwenden. Das Handbuch spricht hier ausschließlich von MP3. Da ich gerade keinen Stick zur Hand habe, kann ich zur Kompatibilität mit anderen Formaten leider keine Aussage treffen. Ich habe den Vorverstärker hauptsächlich vom PC aus per USB-B-Buchse mit Signalen versorgt und damit gleichzeitig den ausgezeichneten Wolfson WM8742-Wandler getestet. Das Bluetooth-Modul nutzt übrigens den gleichen Wandler. Einen analogen Zugang bin ich noch schuldig geblieben: Auf der Rückseite befinden sich nämlich noch echte XLR-Buchsen für die symmetrische Speisung. Und auch ausgangsseitig bietet mir der X-P500 symmetrische Ausgänge an. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Dieses ungewöhnliche Angebot habe ich im Test sehr gern angenommen und die beiden Mono-Blöcke über diesen Weg mit dem Pre-Amp verbunden.

Das Display des X-P500 informiert über die aktuell gewählte Quelle.

Was rein kommt, muss auch raus

Tatsächlich kann ich mich auch über die Möglichkeiten, mit der Signale das Gerät wieder verlassen können nicht beklagen. Die beiden Kopfhörerausgänge haben ja bereits Erwähnung gefunden. Überdies finden die beiden Endstufen Anschluss per Pre-Out, wobei dies wahlweise symmetrisch per XLR- oder unsymmetrisch per Cinch-Kabel möglich ist. Soll noch ein Subwoofer in das System eingeschleust werden, findet dieser über die Sub-Out-Buchsen den richtigen Zugang in das System. Damit der Tiefton richtig aufgeteilt wird, kann die Endstufe auch gleich an den Pre-Out-Hi-Pass angeschlossen werden. Die Trennfrequenz kann dann per Schiebeschalter zwischen 75 Hertz und 150 Hertz umgeschaltet werden. Das heisst: Der Pre-Amp bietet auch markenfremden Endverstärkern ideale Bedingungen. Der Advance Paris Classic X-P-500 wäre ausserdem nicht komplett, hätte er nicht auch einen ungeregelten Rec-Out. Hier lassen sich klassische Kassettendecks, ein Tonbandgerät oder MD-Aufnahmegeräte verbinden.

Die Kopfhörer-Ausgänge lassen sich rückseitig an die gerade verwendeten Headphones anpassen.

Zwei fette Endstufen

Das Erste, was mir beim Anheben auffällt, ist das satte Gewicht von 21 Kilogramm – pro Endstufe wohlgemerkt! Das nächste Staunen entgleitet mir dann beim Aufstellen der Boliden. In der Front prangt ein VU-Meter, also eine riesige analoge Anzeige, die über die Leistungsaufnahme der Endstufe informiert. Die angezeigten 220 Watt an der Null-Position des Displays stellen gleich klar, dass hier ordentlich was geboten wird. Die Bedienungsanleitung spricht von einem 700-Watt-Transformator im Inneren des Gehäuses. Es empfiehlt sich also, beide Endstufen räumlich getrennt aufzustellen. So ist sichergestellt, dass jede Advance Paris X-A220 auch einzeln eingeschaltet wird. Für Highender eine Selbstverständlichkeit, dennoch sollte es hier erwähnt werden. Schließlich wollen die vier ebenso fetten Kondensatoren erst einmal aufgeladen werden, damit auch wirklich ordentliche Peaks bedient werden können. Wird die Stromversorgung der beiden Mono-Endstufen dagegen gleichzeitig in Betrieb genommen, kann es sein, dass die Sicherung dem Treiben einen Riegel vorschiebt.

Ein echter Bolide: Jede Mono-Endstufe X-A220 bringt satte 21 Kilo auf die Waage.

Ausstattung und Schalter

Auf der selbstverständlich ebenfalls in Acrylglas gehaltenen Front der Advance Paris X-A220 finden sich prominent die besagte, analoge Leistungsanzeige und eine Standby-Taste. Etwas unauffällig auf der rechten Seite befindet sich noch eine Anzeige für den High-Bias-Modus, besser bekannt als Class-A-Modus. Ist er gewählt, arbeitet die Endstufe im A-Betrieb, was der Abbildung eines Röhrenverstärkers näher kommt und auf 45 Watt Ausgangsleistung limitiert ist. Das hört sich vielleicht nach wenig an, genügt aber locker, um den Nachbarn von der Couch zu schütteln. Wird mehr Leistung gefordert, schaltet die Endstufe direkt in den A/B-Betrieb und liefert die gewünschte Lautstärke. Der entsprechende Schiebeschalter zur Umstellung der Betriebsart befindet sich neben einigen anderen auf der Rückseite des Mono-Verstärkers. Hier lässt sich auch die Beleuchtung der analogen Anzeige abschalten. Dies kann im Heimkinobetrieb von Vorteil sein, falls das Spiel der Zeiger zu sehr vom Film ablenken sollte.

Das VU-Meter ist auch aus einigen Metern Entfernung gut sichtbar, wirkt dabei aber niemals aufdringlich.

Die elektronische Band

Nach der umfangreichen Untersuchung darf das Gespann nun aber endlich losspielen: Mein Testsetup besteht hier aus besagter Dual-Mono-Vorstufe Advance Paris Classic X-P500, den zwei Advance Paris X-A220 Endstufen und einem Paar Quadral Aurum Vulkan 9. Die Vulkan 9 zählt zu den traditionell hervorragend beleumundeten Top-Modellen von Quadral. Sie zeichnet sich durch exzellenten Tiefgang und einen präzisen, harten Kickbass ab. Der Bändchenhochtöner agiert äußerst feinfühlig und spritzig. Insgesamt stellt die Vulkan 9 mit ihren 350 Watt Dauerbelastbarkeit also einen optimalen Spielpartner für das französische Trio bereit. Für die Verkabelung habe ich mich diesmal für Lautsprecherleitungen aus dem Hause Atlas Cables entscheiden.

In meinem test durfte sich das Advance Paris-Trio an der legendären Quadral Aurum Vulkan 9 beweisen.

Natürliche Klänge

Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Meine Erwartungen an den Sound werden nicht enttäuscht. Als Schlagzeuger gefällt mir hier schonmal speziell die dynamische Abbildung der Besen auf der Snare in Diana Kralls „Temptation“. Auf die seichten Ghost-Note-Schläge des Besens folgen dann peitschende Akzente, die von den VU-Metern der Endstufe mit einem sanften Nicken begleitet werden. Während die Sängerin gefühlvoll von der Gitarre untermalt wird, betont der Bass den entsprechenden Akkord straff und gezielt. In der Class-A-Einstellung wird mir dabei eine neutral-warme Darstellung aller beteiligten Komponenten kredenzt. Diana Kralls Stimme wird sauber und detailreich herausgearbeitet und erklingt angenehm warm und leicht nach vorn in den Raum gestellt. Sauber arbeitet die Verstärkerkombination auch das sanft-düstere Säuseln des Ride-Beckens in den Breaks heraus. Die Hammondorgel dudelt klar gezeichnet und doch sauber im Hintergrund positioniert vor sich hin. Gerade im eher natürlichen Bereich schmeichelt diese Einstellung den Ohren – ohne zu übertreiben.

Bei Highendern nach wie vor beliebt: Große VU-Meter. Jede X-A220 bietet davon ein riesiges auf.

Als wäre man live dabei

In „Cornflake Girl“ von Tori Amos werden sämtliche Geräte dann perfekt auf der breit aufgestellten Bühne verteilt und lassen sich klar orten. Das Piano liegt sauber im Stereofeld. Dabei wird es so exakt abgebildet, dass ich den Eindruck habe, selbst in die Tasten zu greifen. Das Setup steht, und auch die Stimme der Sängerin wird von der Advance-Paris-Vorstufe exakt in der Mitte eingefädelt. Hier glänzt sie mit einer seidig warmen Präsenz. In unserem rund 25 Quadratmeter großen Hörraum stimmt dann auch die Positionierung. Die Vocals stehen leicht vor dem Piano, das den Raum in Breite und Tiefe bereitet. Die Staffelung ist wirklich gut und breitet sich sogar ein Stück über die physischen Standpunkte der Schallwandler hinaus. So erklingen die Schellen von leicht links und gliedern sich nicht passgenau und niemals überspitzt in die Klangkulisse ein.

Das Display des X-P500 gibt auch Auskunft über die aktuell anliegende Abtastrate.

Mit der Kraft der zwei Endstufen

Wenn es etwas elektronischer sein soll, wechsle ich gern zu Fifi Rong und Yello mit „Kiss The Cloud“. Hier können die beiden X-A220 dann mal zeigen, wie viel Power sie wirklich drauf haben. Das tun sie dann auch, diesmal im A/B-Betrieb. Hier zuckt die Nadel in der Leistungsanzeige deutlich weiter Richtung Mitte. Und obwohl es im Bass richtig zur Sache geht und klare Kante gegeben wird, ist noch ausreichend Leistung für die feinen Details im Hintergrund übrig. Davon gibt es bei Yello ja üblicherweise reichlich. So erlebe ich Dynamik pur, wobei sich die Stimme Fifi Rongs auch durch die massiven, synthetischen Bass-Drums nicht aus der Ruhe bringen lässt. Mit ihrem sanftem Hauch gelingt es ihr den Refrain kristallklar zu präsentieren. Dabei macht sich natürlich auch der Einsatz der feinfühligen Bändchen der Vulkan 9 bemerkbar, die exzellent mit den französischen Präzisionsgeräten von Advance Paris harmonieren.

Selbst HiRes-Files bis zu einer Abtastrate von 192 kHz können dem X-P500 zugeführt werden.

In Höhen und Tiefen

Richtig Spaß machen auch mir aber auch die eher ruhigen, dynamischen Stücke. Ein Beispiel wäre „Opening Peace“ von Snowy White. Im Intro geht es dabei zunächst noch locker und ruhig zu. Zugleich setzt der Bass mit seiner sauber gezeichneten Line klare Akzente. Genau genommen bilden meine Testgäste scharf und präzise ab und öffnen dabei quasi den Hörraum. Die Kongas tippeln den Takt vor, wobei auf Takt eins und drei, sowie ein satter, tiefer Akzent jede Menge Saft von den Endstufen saugt. Für das Advance-Setup ist das aber kein Problem, das Klangbild steht weiterhin felsenfest im Raum und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Zugleich arbeitet sich die leicht rauchige Orgel im Hintergrund durch die Akkorde, während mich die Gitarren in eine leicht hawaiianische Stimmung versetzen. Ich sprach eben von Raum. Den kreieren die Franzosen mühelos und beeindrucken durch einen völlig von den Schallwandlern gelösten Sound.

Leistung satt

Losgelöst heisst aber nicht frei. Das Klangbild ist nämlich auch hier fest vor, hinter und neben den Lautsprechern strukturiert. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass die Musik in höchster Intensität aus der Mitte zwischen den beiden Vulkan 9 heraus erklingt. Das können andere Systeme auch, bei meiner Kombi aus X-P500 und X-A220 erfolgt das aber mit einem Selbstverständnis und einer Ruhe, die man sich kaum besser wünschen könnte.
Selbstverständlich darf in meinem Test auch ein Stück aus dem Herkunftsland der Kombo nicht fehlen. Fröhlich tanzen die Zeiger der Leistungsanzeige in „Tilted“ von Christine and the Queens hier gegen den Rhythmus der Musik. Die großen Kondensatoren wollen schließlich schnellstens wieder gefüllt werden, denn die filigrane Abbildung der kantigen Bass-Line und die schnellen Bewegungen der Bass-Membranen verlangen nach jeder Menge Leistung. Und die bekommen sie auch und wandeln die angelieferten Signale rhythmisch, dynamisch kraftvoll und auch klangfarbenstark in Hörschall.

Am Anschlussfeld des X-P500 findet nahezu jede analoge wie digitale Quelle Verbindung.

Fazit

Mit seinem Vorverstärker X-P500 und den beiden Endstufen X-A220 liefert Advance Paris eine wunderbare und klassische konstruierte Vor-/End-Kombi. Die bereits in der Vorstufe beginnende Trennung beider Kanäle sorgt für eine beeindruckend klare Darstellung und feine Abbildung der einzelnen Akteure und ihrer Position auf der Bühne. Im Class-A-Betrieb liefert sie einen angenehm neutralen bis warmen Sound mit guter Stimmpräsenz. Wird richtig Leistung benötigt, schaltet die Kombination auf A/B-Betrieb um. Dabei wird sie klanglich einen Hauch kühler, liefert dann aber verzerrungsfreie 220  Watt pro Kanal. Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich eine Vor-Endstufen-Kombination zuzulegen, sollte sich dieses Trio von Advance Paris auf jeden Fall einmal genauer anhören. Die vielfältigen Einstell- und Anschlussmöglichkeiten sind verlockend und der Sound über jeden Zweifel erhaben. Das alles gibt es zum Preis von rund 4.200 Euro. Gemessen an dem, was ähnlich leistungsstarke Konkurrenz-Kombinationen kosten, kann man hier dann schon fast von einem Schnäppchen sprechen.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut / gut-sehr gut

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Technische Daten

Modell:Advance Paris
X-P500
Produktkategorie:Vorverstärker (Dual-Mono)
Preis:1.250,00 Euro (UVP)
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com
Abmessungen (HxBxT):120 x 430 x 280 mm
Gewicht:3,6 kg
D/A-Wandler:Wolfson WM8742
Eingänge (Analog):- 5 Cinch
- Phono (MM, MC)
- Tuner
- CD
- XLR IN
Eingänge (Digital):1 x Koax
2 x Optisch
1 x Bluetooth (optional)
1 x USB-A
1 x USB-B
Ausgänge:- Pre-Out
- Pre-Out Hi-Pass
- Sub-Out
- XLR-Out
- Rec-Out
- Kopfhörer 3,5 mm Klinke
- Kopfhörer 6,3 mm Klinke
Lieferumfang:- Advance Paris X-P500
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ umfangreiche Ausstattung
+ durchdachter Doppel-Mono-Aufbau
+ sehr gute Verarbeitung
+ hervorragender Klang
+ intuitive Bedienung
+ zwei Kopfhörer-Ausgänge
+ XLR-Ein- und Ausgang

- Bluetooth-Unterstützung nur mit zusätzlichem Modul
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):93/94
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Advance Paris
X-A220
Produktkategorie:Mono-Endstufe
Preis:1.500,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):200 x 430 x 450 mm
Gewicht:21,0 kg
Leistung- 1 x 220 Watt (8 Ohm)
- 1 x 350 Watt (4 Ohm)
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge: (analog)1 x Lautsprecher
Lieferumfang:- X-A220
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras+ Bias-Schalter für Class-A-Betrieb bei geringer Leistung
+ Große VU-Meter
+ ausschaltbares Display
+ hohe Leistungsaufnahme
+ punchiger Grundton
+ tiefe Bassdarstellung
- 4 Polklemmen für Bi-Wiring
- Schalter für Gain-Anpassung (-12, -6, -3 oder 0 dB)
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:gut - sehr gut

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Elac DFR52 Debut Reference: Standlautsprecher für HiFi-Aufsteiger

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Andrew Jones von Elac hat sich die beliebte Debut-Serie vorgenommen und Stand-, Regal- und Center-Lautsprecher fein säuberlich optimiert. Die neuen Modelle erkannt man am Namenszusatz „Reference“ und an überarbeiteten Gehäusen mit wunderschöner Verarbeitung und neuem Konstruktions-Konzept. Besonders deutlich wird der Unterschied in der Drei-Wege-Standbox Debut Reference DFR52, die auch klanglich einen deutlichen Sprung zum Vorgänger hinlegt. Wir hatten sie im Hörraum.

Schlanke Figur, perfekte Proportionen: Die Elac DFR52 fügt sich perfekt in moderne Wohnumgebungen ein.

Frisch aus dem Karton macht die DFR52 zunächst einmal einen sehr schlanken Fuß. Ohne Sockeltraverse misst das Gehäuse lediglich 185 Millimeter in der Breite, macht aber einen sehr soliden Eindruck. Jeder der 101,6 Zentimeter großen Lautsprecher bringt dabei 16,7 Kilogramm auf die Waage. Die Oberfläche ist in Walnuss laminiert, die Front in mattem Schwarz gehalten. Elac bietet die DFR52 alternativ aber auch in Eiche-Weiß-Kombination an. Das Gehäuse selbst ruht auf einer Traverse mit Spikes und passenden Unterlegern. So wird die Standfläche um je 4,5 Zentimeter in Tiefe und Breite erweitert, was dem Elac-Schallwandler zugleich einen stabileren Stand gibt.

Clever: Der Lautsprecher ruht auf metallenen Traversen. Das sieht gut aus und verleiht der DFR52 einen soliden Stand.

Mal was anderes

In der Front befinden sich die vier Chassis bündig eingefasst. Am unteren Rand befindet sich die rechteckige Bassreflexöffnung, rückseitig die beiden weiteren, runden Öffnungen. Hier fällt mir auf, dass der vordere Bassreflexport seitlich nach innen gerundet ist, um Strömungsgeräusche zu vermeiden. Sollen die Chassis lieber verborgen zu Werke gehen, so können sie von der grauen Gewebeabdeckung kaschiert werden. Hier hätte ich mir Alternativen in der Farbwahl gewünscht, die gibt es leider nicht. Sehr gut gefällt mir dagegen auch hier wieder, dass Elac die Halterung magnetisch ausgeführt hat, sodass in der Front keine Löcher prangen. Unter dem Bassreflexport auf der Vorderseite ist dann noch die dezent ausgeführte Aluminiumplakette mit dem Elac-Schriftzug sichtbar.

Die Verarbeitung der Debut Reference DFR52 ist für einen Lautsprecher dieser Preisklasse einfach hervorragend.

Chassis-Armada

Wie eben bereits kurz erwähnt, sitzen in der Elac Debut Reference DFR52 vier Chassis in der Front. Ganz oben thront der Hochtontreiber in Form einer 25 Millimeter messenden Gewebekalotte. Er sitzt mittig in einem nach innen gewölbten Waveguide aus Stahl. Er soll Frequenzen bis zu 35.000 Hertz verarbeiten. Direkt darunter befindet sich der aramidfaserverstärkte Mitteltöner mit einem Durchmesser von 130 Millimetern. Damit im Bass ordentlich was passieren kann, hat Elac unter ihm gleich zwei weitere dieser aramidfaserverstärkten Membranen für den Bass untergebracht. Obwohl sich vier Chassis in der Front des DFR52 befinden, handelt es sich also um einen reinrassigen Drei-Wege-Aufbau. Die beiden Woofer sind messen ebenfalls 13 Zentimeter im Durchmesser, was auch optisch sehr gefällig wirkt. Laut Herstelleraussage sollen sie hinab bis zu 42 Hertz spielen, was ordentlich Druck im Basskeller verspricht. Bei einer Nominalimpedanz von 6 Ohm erreichen die Lautsprecher eine maximale Belastbarkeit von 140 Watt.

Die Front der DFR52 zieren gleich vier Chassis – trotzdem handelt es sich hier um einen reinrassigen Drei-Wege-Lautsprecher.

Perfekt abgestimmt

Die Frequenzweiche trennt den Bassbereich in der DFR52 bereits bei 90 Hertz und schließt die Höhen bei 2200 Hertz wieder an. Eine gute Lösung. So wird der Mitteltöner vom Knochenjob der Basswiedergabe befreit und muss auch nicht zu hoch spielen. Auf der Rückseite befinden sich dann noch die beiden doppelt verrundeten Bassreflexports, die einen noch tieferen Abstieg in den Basskeller versprechen. Unter ihnen klebt die Typenplakette mit dem hübschen Debut-Reference-Schriftzug und den technischen Daten. Das ebenfalls rückseitig ansässige Kontaktterminal erlaubt den Anschluss mit Bananensteckern oder 10 Quadratmillimeter Litze. Das Gehäuse selbst besteht aus MDF-Tafeln mit der entsprechenden Laminierung. Diese ist bis ins Detail hervorragend aufgetragen und auch die Frontplatte ist präzise eingesetzt. Die Gehäusekanten sind, mit Ausnahme der hinteren Kante, fein gerundet und sehen wunderschön aus. Optisch kann sich die DFR52 also auf jeden Fall sehen lassen und wird zum Blickfang in jeder modernen Wohnsituation.

Anschlussseitig ist die Debut Reference DFR52 mit Single-Wire-Schraubklemmen ausgerüstet.

Feintuning der DFR52

In Sachen Aufstellung erweisen sich die Elac DFR52 dann als vergleichsweise anspruchsvoll. Aufgrund ihrer rückseitigen Reflexports, fühlen sie sich in Ecken oder dicht an der Wand nicht so wohl. Man sollte ihnen also etwas Freiraum nach hinten gönnen. Am besten gefiel mir der Sound auf etwa 50 Zentimetern Abstand zur Rückwand und rund zwei Metern Differenz zwischen den Lautsprechern. Ist die richtige Platzierung einmal gefunden, macht der Sound sofort richtig Laune. Ich habe sie mit dem Hegel H360 befeuert, der mit seinen 250 Watt zwar weit mehr bereitstellen kann, als die Boxen vertragen, dafür aber auch ein sauberes Referenzsignal liefert. Bei der Wiedergabe der ersten Songs fällt mir dann sofort die warme Abstimmung der DFR52 auf. In „Tom’s Diner“ erhält Suzanne Vega sogleich eine satte Präsenz, allerdings ohne aufdringlich zu wirken. In den Höhen gibt sich die Box nämlich etwas zurückhaltender und peitscht nicht wild drauf los.

Für ein möglichst authentisches Klangbild werden die Elacs idealerweise leicht auf die Hörposition ausgerichtet.

Angenehmer Mittelfeldspieler

Diese warme Abbildung zeigt sich auch in „UFO“ von Ellen Alien. Der Synthesizer erreicht eine angenehm breite Ausdehnung, während der Bass im Intro den erforderlichen Punch liefert. Die DFR52 spannt auch eine angenehme Tiefe auf, sodass ich vollständig in die Musik eintauchen kann. Auch Fifi Rongs Darbietung in „Kiss The Cloud“ von Yello erhält eine sehr starke Präsenz. Eine, in der auch die Synthesizer fett und druckvoll wirken. Sehr beeindruckend empfinde ich dabei die weite Verteilung der Instrumente/Geräusche im Raum. „In Your Room“ erhält ein sehr schönes und rundes Bassfundament, das überraschend weit in die Tiefe hinabreicht. Die Stimme von Dave Gahan wird weit in den Vordergrund gestellt, klingt dabei aber gefällig warm. Bei Zimmerlautstärke und leicht darüber gefällt mir diese Abstimmung sehr gut. Dieser Lautsprecher eignet sich also perfekt für den echten Musikgenuss.

Die Gewebeabdeckungen werden magnetisch gehalten.

Ausgefeilter Tiefgang

Geht es darüber hinaus, arbeiten sich die Mitteltöner leicht in den Vordergrund. Das muss aber nicht negativ sein und ist immer vom Hörgeschmack und auch dem zugespielten Genre abhängig. In der Reproduktion der „Toccata con Fuga in D-Moll“ von Johan Sebastian Bach macht sich diese Änderung des Klangspektrums meiner Meinung nach nämlich sogar positiv bezahlt. Die Orgel erhält so eine ordentliche Präsenz und wirkt zugleich weniger unterkühlt.
Freude kommt auch in der Basswiedergabe auf: Durch die dediziert platzierten Bassreflexöffnungen kann die DFR52 nämlich richtig viel Luft bewegen. Das kommt beispielsweise dem tiefen Stimmfundament in Chris Jones‘ „No Sanctuary Here“ so richtig zu Gute. Das „Ommmmm“ im Intro hat ordentlich Volumen und eine sehr breite Abbildung im Raum. Darunter legt die Bassgitarre ein saftiges Fundament, dass es fast schon aus den Lautsprechern tropft. Genial, eine solche Fülle und einen solch sauber konturierten Bass hatte ich nicht erwartet.

Die beiden 130er-Tiefton-Chassis im unteren Gehäuseabteil zeichnen für eine solide Bassbasis verantwortlich.

Solide Basis

Auch beeindruckt mich die wuchtige Darstellung der akustischen Gitarre in „Maria“ von Grandson. Hier rammt der Bass tiefe Pfeiler ins das Frequenzspektrum. So bereitet er der leicht kratzige Stimme von Grandson die perfekte Basis. Hier tragen übrigens auch die Hochtöner ihren Teil zur sauberen Abbildung bei. Die glänzen dann anschließend auch in Stücken wie „I Don’t Care Anymore“ in der Akustik-Version von Hellyeah. Die harten, laut gespielten Stahlseiten verlangen nach Kraft, Dynamik und einer sauberen Verteilung. Kein Problem für die DFR52, die auch hier eine ganz ausgezeichnete Figur abgibt. Überhaupt weiß mir in vielen Stücken die Verteilung der Instrumente im Raum gut zu gefallen. Speziell bei Yello und Künstlern wie Angela Puxi mit ihren synthetischen Klängen, die sehr präzise abgemischt sind, fällt die weiträumige Verteilung im Raum immer wieder positiv auf. Aber auch bei der Reproduktion natürlicher Instrumente, wie beispielsweise in Totos „I Will Remember“, stimmt scheinbar alles.

Der 25 Millimeter messende Hochtöner thront ganz oben in der Schallwand und ist von einem feinmaschigen Metallgitter vor mechanischer Beschädigung geschützt.

Sauber abgestimmt

Das gilt unter anderem für die Positionierung der Instrumente auf der Bühne, sowie für den umfassenden Raumhall, der den Hörer direkt ins Geschehen mitnimmt. Die Stimme von Steve Lukather erhält über die DFR52 wiedergegeben eine wunderbare Klarheit und Wärme und weiß sich vor den Toms des Schlagzeugers im Hintergrund zu behaupten. Gerade die Floor-Tom verlangt den Lautsprechern wieder einen richtig guten Tiefgang und ausreichend Druck ab. Generell hat mich aber hier die Wiedergabe von Stimmen beeindruckt. Zum Beispiel in „These Bones“ von The Fairfield Four. Bereits die ersten Töne von Joe Thompson lassen bei mir Gänsehaut aufkommen. Selbst seine Mitstreiter – die zwar nicht so tiefe, aber dafür seidenweiche Stimmen für ihr Alter haben – werden perfekt in Szene gesetzt. In „All Your Love (Turned To Passion)“ von Sara K. beeindruckt mich aber auch die sauber dargestellte und wunderschön abgemischte Gitarre. Ich höre den geschwungenen Klangkörper förmlich heraus und kann die Flageoletts im Intro genießen. Die Hochtonchassis der DFR52 machen einen wirklich hervorragenden Job. Sie passen sich ausgezeichnet in die Gesamtabstimmung ein und sind mit für die ausgezeichnete Abbildung in der Breite verantwortlich.

In unserem Test musste sich die DFR52 u.a. am Hegel H360 und am Thorens Plattenspieler TD 402 DD beweisen.

Fazit

Mit seinem DFR52 hat Elac einen wunderbar klingenden und zugleich erschwinglichen Standlautsprecher für HiFi-Aufsteiger erschaffen. Gerade gut abgestimmte Aufnahmen mit Akustikinstrumenten gewinnen dank der warmen Abstimmung an Charakter. Stimmen erhalten eine ausgezeichnete Präsenz und auch im Bass wissen die beiden Tieftöner ordentlich zu beeindrucken. Die Verarbeitung und Abstimmung hinterlässt einen ebenso durchdachten und wertigen Eindruck. Und auch optisch gibt es nichts zu beanstanden. Lediglich die grauen Lautsprecherabdeckungen gefallen mir persönlich nicht so gut, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Richtig gut gefällt mir hingegen der schlanke Korpus, der sich wunderbar in nahezu jede moderne Wohnumgebung einfügt. Zusammengefasst ist die DFR52 ein echtes Schmuckstück, das üppig ausgestattet ist, richtig gut klingt und für die gebotene Performance auch noch vergleichsweise günstig zu haben ist.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Elac
Debut Reference DFR52
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:599,00 Euro / Stück
Garantie:- 5 Jahre
Ausführungen:- Eiche/Weiß
- Walnuss/Schwarz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):1016 x 185 x 242 mm
Gewicht:16,7 kg / Stück
Hochtöner:25 mm
Mitteltöner:130 mm
Tieftöner:2 x 130 mm
Frequenzbereich:42 Hz -35 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:90/2.200 Hertz
Lieferumfang:- DFR52
- Gewebeabdeckung
- Traversenfüße
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Pros und Contras:+ modernes Design
+ magnetisch haftende Gewebeabdeckungen
+ anspruchsvolle Verarbeitung
+ sehr gute Raumdarstellung
+ knackiger Grundton
+ solides Bassfundament

- kein Bi-Wire
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Canton Smart Connect 5.1 – Kabellos-Heimkino für 2 oder 5 Lautsprecher

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Coole Lösung oder gar Heimkino-Revolution? Cantons Smart Connect 5.1 ist viel mehr als ein AV-Vorverstärker. Mit ihm kann ich mir ein kabelloses Heimkino-Setup aufbauen – oder ich mache meine HiFi-Anlage schnell und einfach heimkinofähig. Ganz nebenbei ist diese dann auch noch um Streaming- und Multiroomfunktionen erweitert. Klingt kompliziert, aufwändig und teuer. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall.

Nur etwas über fünf Zentimeter ist der Smart Connect 5.1 hoch, bietet aber trotzdem fast alle Features, die man von modernen AV-Receivern kennt.

Der Smart Connect 5.1 ist kompakt, innerhalb weniger Minuten angeschlossen und installiert und ist, gemessen an seinen Funktionen und Möglichkeiten, auch noch extrem preisgünstig. Wie der kleine AV-Alleskönner klingt, das erfahrt ihr in meinem ausführlichen Test, den ihr hier findet. Einige der coolen Funktionen des Canton Heimkino-Preceivers möchte ich euch aber auch live in diesem Kurzvideo vorstellen:

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https://www.youtube.com/watch?v=AFEdBkKpjwg

Alles wireless

Im Grunde genommen handelt es sich beim Smart Connect 5.1 um einen AV-Receiver ohne Endstufen. Die braucht er aber auch gar nicht, denn dieses Gerät ist vielmehr als Lösung für andere Einsatzszenarien gedacht. Zum einen wurde er als HiFi- und Heimkino-Zentrale für die kabellose Verwendung mit Lautsprechern der Canton Smart-Serie entwickelt. Ohne auch nur ein einziges Audiokabel verlegen zu müssen, können von ihm bis zu acht Lautsprecher mit Signalen befeuert werden. Egal, ob es sich dabei um die Nutzung als Heimkino-Zentrale oder als Multiroom-Setup handelt.
Die Erstinstallation und die Zuordnung der einzelnen Lautsprecher ist kinderleicht und selbst von unerfahrenen Technikeinsteigern in wenigen Minuten durchgeführt:

Alles fast automatisch

Zunächst wird der Smart Connect 5.1 mit Strom versorgt und per HDMI mit dem Fernseher verbunden. Anschließend genügt ein Druck auf die M-Taste und die Menü-Oberfläche wird direkt am TV angezeigt. Über „Ausgangskonfiguration“ und „Lautsprecherzuordnung“ gelangt man dann an die Einrichtung.
Hier wird zunächst der linke Front-Lautsprecher angewählt und anschließend eingeschaltet. Die Verbindung wird nun automatisch hergestellt und mit dem Kürzel CON im Display angezeigt. Anschließend wählt man den rechten Front-Lautsprecher im Menü, schaltet diesen ein und wartet einen Moment, bis auch dieser verbunden ist. Sollen weitere Lautsprecher kabellos verbunden werden, wiederholt man diesen Vorgang in der Reihenfolge in der die einzelnen Kanäle im Menü aufgelistet werden.

Das OnScreen-Menü ist sauber strukturiert und selbsterklärend.

2, 5, 6, 8 oder 14 Lautsprecher

Man muss aber nicht zwingend mehrere Canton Smart-Lautsprecher sein Eigen nennen, um den Smart Connect 5.1 einsetzen zu können. Auch Besitzer markenfremder Aktiv-Lautsprecher können ihr System um die beschriebenen Heimkino-, Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten erweitern. Dazu müssen dann aber doch Kabel vom Canton zu den einzelnen Boxen gezogen werden. So verbunden, lassen sich dann bis zu sechs Aktiv-Lautsprecher vom Smart Connect mit entsprechenden Signalen versorgen.
Es geht aber noch mehr, denn auch die zeitgleiche Verbindung von Smart-Wireless-Speakern und kabelgebundenen Aktiv-Lautsprechern ist mit dem Canton Preceiver möglich. Im Maximalfall kann so ein System aus bis zu 14 Lautsprechern vom Smart Connect 5.1 kontrolliert und gesteuert werden.

Bis zu 14 Lautsprecher – acht davon kabellos und sechs kabelgebunden – lassen sich mit dem Smart Connect 5.1 verbinden.

Aus HiFi mach 3D-Heimkino

Wer keine Lust auf mehr als zwei Lautsprecher im Wohnzimmer hat und auch seinen HiFi-Verstärker und seine geliebten Passiv-Lautsprecher nicht abgeben möchte, muss auf imposanten Rundum-Sound in den eigenen vier Wänden nicht verzichten. Auch hierfür hat der Smart Connect 5.1 die richtige Lösung parat:
In diesem Fall wird der Smart Connect 5.1 einfach per Cinchkabel an einen freien Quelleingang am vorhandenen Stereo-Verstärker gesteckt. Die entsprechenden Quellen, das kann zum Beispiel ein Blu-ray-Player, die Setop-Box, ein Apple-TV oder die Spielekonsole sein, werden weiterhin mit dem Smart Connect verbunden.
So verkettet, wird das eigene HiFi-Setup heimkino- und multiroomfähig. Um Filme nun in beeindruckendem Surroundsound zu erleben, genügt die Wahl des entsprechenden Eingangs am Stereo-Verstärker und ein kurzer Abstecher ins Menü des Smart Connect 5.1. Unter „Systemeinstellungen“ lässt sich die Raumklang-Intensität im Unterpunkt „3D Audio“ anpassen. Zur Auswahl stehen hier die drei Presets „Gering“, „Normal“ und „Stark“.

Smart Connect 5.1 ist wirklich smart

Welches die richtige Vorwahl ist, ist dann vom Raum und dem persönlichen Hörgeschmack abhängig. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen klanglich am besten gefällt. Einen Fehler kann man nicht machen. Hierbei handelt es sich übrigens um einen einmaligen Einrichtungsvorgang. Hat man die für sich passende
Voreinstellung gefunden, wird diese bei der nächsten Wiedergabe automatisch übernommen. Und ein bisschen Komfort kommt auch noch hinzu:
Ist der Fernseher per HDMI/ARC mit dem Smart Connect 5.1 verbunden, schaltet sich der Canton beim Einschalten des LED-TV automatisch mit ein. Die Lautstärke des Canton-Vorverstärkers kann in diesem Fall dann auch über die Fernbedienung des Fernsehers gesteuert werden.
Drückt man die Lautstärketaste werden für wenige Sekunden Informationen über die gewählte Quelle, über das aktuell verwendete Tonformat und die momentane Lautstärke eingeblendet. Ähnliches gilt für das Display im Smart Connect 5.1. Dieses informiert in durchlaufenden blauen Lettern über alle wichtigen Einstellungen.

Trotz seiner kompakten Abmessungen ist der Smart Connect 5.1 üppig mit Anschlüssen ausgestattet.

Multiroom-Streamer

Das kleine Canton-Kästchen kann aber noch mehr und ist auch in der Lage Musik zu streamen oder ein Multiroom-Setup zu befehligen. Auch das funktioniert recht einfach und ist in wenigen Minuten durchgeführt:
Zunächst wird der Smart Connect 5.1 dazu mit dem hauseigenen WLAN verbunden. Das funktioniert über die Google Home-App, die sowohl im Google Play Store wie im Apple-Store kostenlos zu haben ist. Ist die App installiert und geöffnet, drückt man den „1 Gerät einrichten“-Button und wählt dann „Zuhause“. Anschließend wird der Suchvorgang gestartet und der Smart Connect 5.1 nach wenigen Augenblicken gefunden. Dann entscheidet man sich für den Standort des Gerätes (z.B. Wohnzimmer) und wählt sein WLAN aus der Liste. Damit wäre der Verbindungsaufbau dann auch schon abgeschlossen.
Dank integriertem Chromecast kann man nun direkt Musik von tausenden von Internetradiostationen über die TuneIn-App oder über die Spotify- oder Tidal-App empfangen. Immer einen entsprechenden Account vorausgesetzt.

Über die Google Home-App ist die Einrichtung in wenigen Minuten durchgeführt. Anschließend lässt sich die Wiedergabe direkt aus der Musik-App (hier Tidal) heraus starten.

Fazit

Der Smart Connect 5.1 ist der aktuell vielleicht vielfältigste, flexibelste, preiswerteste und attraktivste Weg sein Wohnzimmer mit Heimkinosound zu füllen. Dieser kleine Vorverstärker bietet mehr als viele moderne AV-Receiver. Besonders gefällt mir dabei aber die Möglichkeit die vorhandene Stereo-Kette heimkino- und streamingfähig zu machen. Wer sein geliebtes HiFi-Setup nicht hergeben will muss das auch nicht, sondern ergänzt es einfach um einem Smart Connect 5.1 und erfreut sich an den vielen neuen Funktionen und Möglichkeiten
Wer jetzt noch wissen will, wie der Smart Connect 5.1 klingt und was es noch Wissenswertes über ihn gibt, der findet dies in meinem ausführlichen Test. Diesen findet ihr hier!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Editor´s Choice
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

90

90

90

Technische Daten

Modell:Canton
Smart Connect 5.1
Gerätekategorie:AV-Vorverstärker
Preis:499 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (H x B x T):52 x 245 x 140 mm
Gewicht:1,23 kg
Dekoder:- Dolby Atmos
- DTS HD
- 3D Virtual Sound
Eingänge:3 HDMI
1 HDMI/ARC (aus Ausgang)
1 optisch Digital
2 koaxial Digital
1 Ethernet
1 Line In (analog)
WiFi
Bluetooth
Ausgänge:1 HDMI/ARC (auch Eingang)
6 Vorverstärker
Abtastrate:PCM bis 96 kHz/24Bit
Steuerung:- App
- Fernbedienung
- Tastenfeld
Lieferumfang:- Smart Connect 5.1
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ kompaktes Design
+ sehr Verarbeitung
+ Touchpanel auf der Oberseite
+ Dolby Atmos-Fähigkeit
+ imposanter Virtual-Sound
+ breite virtuelle Bühne
+ Chromecast integriert
+ Equalizer inkl. Klang-Presets
+ LED-Display
+ übersichtliche Fernbedienung
+ Multiroom-Steuerung per „Google Home“-App

- (noch) keine eigene Multiroom-App
Gesamtnote:Editor´s Choice
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Canton Smart Connect 5.1 – Kabellos-Heimkino für 2 oder 5 Lautsprecher erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Vollverstärker Nubert nuConnect ampX – Pfiffig-flexibles Audio-System

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Clever, kompakt, konnektiv: Der Nubert nuConnect ampX gilt zwar als Vollverstärker, er kann aber weitaus mehr. Mit analogen Eingängen, digitalen Schnittstellen und Bluetooth-Streaming erweist er sich als komplettes Audiosystem, das flexibel einsetzbar ist. Der ampX funktioniert klassisch mit passiven Boxen, agiert kabellos mit Nuberts X-Lautsprechern und operiert ebenso im Verbund mit weiteren nuConnect ampX-Verstärkern. So geht auch Multiroom-Beschallung. Mit dem Phonoeingang für MM- und MC-Systeme, dem Subwoofer-Ausgang und der HDMI/ARC-Schnittstelle für Film- und TV-Ton holt er zudem Vinylisten und Cineasten ins Boot – und dazu hat dieser pfiffige Allrounder noch etliche Feature wie die Raumkorrektur in petto.

Der Nubert nuConnect ampX ist kompakter Allround-Künstler.

Natürlich ist Nubert seit Dekaden Spezialist für Schallwandler, doch in den letzten Jahren waren die Schwaben auch im Verstärkerbau höchst erfolgreich – einerseits großformatig mit dem Preamp nuControl 2 sowie den Endstufen nuPower D und nuPower A, andererseits kompakt-integriert mit den Aktivboxen der Serien nuPro A und nuPro X. Genau mit dieser X-Serie, aus der wir bereits die nuPro X-3000, die nuPro X-4000 und die nuPro X-6000 getestet haben, ist der nuConnect ampX eng verwandt. Davon zeugen das identische Bedienkonzept sowie die ähnliche Anschluss- und Feature-Vielfalt samt App-Steuerung und DSP-Funktionen. Zudem erlaubt die Verbindungsmöglichkeiten mit der Verwandtschaft, also mit nuPro X-Boxen oder weiteren nuConnect ampX-Verstärkern, den Aufbau eines Wireless-Soundsystems bis hin zur Multiroom-Beschallung. Auch beim Funktionsumfang hat Nubert auch noch einmal ordentlich. Das alles schauen wir uns nun näher an.

Der ampX punktet mit dezentem Design. Hierzu tragen die sanft gerundete Front, die angedeutete Kühlrippen-Struktur der Wangen und die sauber ausgeführter schwarze Lackierung bei.

Kompaktes Design, exzellentes Display

Nubert ist es gelungen, die Vielzahl der Anschlüsse und Funktionseinheiten nebst dem kräftigen Vollverstärker, der satte 110 Watt für jeden Kanal leisten kann, in einen kleinen Quader zu packen, der gerade mal einen Platz von 7 mal 23 mal 23 Zentimetern in Anspruch nimmt. Das ist überaus wohnraumfreundlich, zumal der ampX auch optisch nüchtern-dezent auftritt. Sein Gehäuse ist in mattschwarz eloxiertem Aluminium gehalten und strahlt eine angenehm unauffällige Hochwertigkeit aus. Auch die Wangen mit ihrer feinen Rippenstruktur weisen kaum auf ihre Funktion als Kühlkörper des Verstärkers hin. So ruhen die Blicke auf der Front und hier vor allem auf dem ausgezeichneten OLED-Display, das den Großteil der Stirnseite einnimmt. Es zeigt mit exzellentem Kontrast und großer Schärfe alle relevanten Informationen an: im Normalbetrieb die aktuelle Quelle samt Lautstärke und aktiviertem Soundprofil, ansonsten die verschiedenen Features der Menüpunkte und die gerade aufgerufene Funktionen samt momentan eingestelltem Wert. Beim fünfbändigen Equalizer bietet uns das Display sogar eine grafische Darstellung der Schieberegler. Sehr gut!

Der Hingucker ist das ausgezeichnete, große OLED-Display. Es ermöglicht auch die Anzeige grafischer Info-Elemente.

Gelungenes Bedienkonzept

Um die zahlreichen Features und Funktionen des ampX zu erreichen, braucht es nun nur drei Bedienelemente. Sie flankieren auf der Front das Display und machen durch ihre silberne Farbgebung auf sich aufmerksam: links der An/Standby-Taster, rechts das dreh- und drückbare „Select“-Stellrad, mit dem man die Lautstärke verändert, Quellen anwählt, Menüpunkte aufruft und Einstellungen ändert. Um jeweils wieder zurückzufinden, hat dieser große Bedienknopf einen kleinen „Return“-Taster an seiner Seite, der uns mit jeder Betätigung eine Menü-Ebene höher bringt. Die Menüführung ist logisch und gut strukturiert, eigentlich findet man die gesuchten Einstelloptionen intuitiv. Wer sich vor dem Ausprobieren einen Überblick verschaffen möchte: Die vorbildliche Bedienungsanleitung bietet zur Orientierung eine Überblicksdarstellung aller Menüpunkte und -pfade. Die Bedienung am Gerät selbst ist eine von drei Möglichkeiten, den nuConnect ampX zu handhaben. Zu den Alternativen – Fernbedienung und App – kommen wir später, jetzt interessiert uns erst mal, was der Verstärker an Ein- und Ausgängen zu bieten hat.

Mit dem großen Select-Bedienknopf und dem kleinen Return-Button erreicht man sämtliche Einstellmöglichkeiten und Menüpunkte des ampX.

Properes Portfolio: die analogen Anschlüsse …

Direkt der ersten Analogeingang ist ein dicker Pluspunkt: Der ampX bietet eine Phono-Stufe – und das keine zugekaufte Standard-Platine, sondern ein aufwändiger Vorverstärker, der sowohl für MM-Systeme als auch für MC-Systeme ausgelegt ist. Ein Umschalter, der neben den Eingangsbuchsen positioniert ist, ermöglicht den Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten. Dabei hört man ein Relais klacken: Das ist das beruhigende Zeichen, dass hier mechanisch und sauber geschaltet wird. Um mögliche Brummschleifen zu verhindern, besitzt der ampX eine Erdungsklemme. Hier wird ein Kabel angeschlossen, das wiederum mit der Erdungsklemme des Schallplattenspielers verbunden wird. Als zweiten Analog-Eingang bietet der ampX einen „AUX“ getauften unsymmetrischen Line-In. Hier schließt man wahlweise eine HiFi-Komponente mit Line-Pegel-Output an oder auch ein Smartphone, dass einen geringeren Signaloutput hat. Damit es für beide Anwendungsfälle passt, kann die Empfindlichkeit dieses Eingangs auf 0 Dezibel oder +6 Dezibel eingestellt werden.

Anschlusseitseitig glänzt der ampX mit einem vollen Portfolio analoger und digitaler Schnittstellen, er bietet sogar einen Phono-Vorverstärker für MM- und MC-Systeme.

… und die digitalen Schnittstellen sowie Ausgänge

Nun zur Digitalsektion des ampX: Sie glänzt mit einem USB-B-Port für den Anschluss eines Laptops oder Festnetzrechners sowie zwei elektrischen und zwei optischen S/PDIF-Inputs. Sie alle akzeptieren PCM-Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit. Hinzu kommt ein USB-A-Port. Er lässt einerseits als Stromspender nutzen, um ein Smartphone oder Tablet aufzuladen. Andererseits kann hier der mitgelieferte HDMI/ARC-Dongle aufgesteckt und für den sicheren Betrieb angeschraubt werden. Damit gewinnt man einen HDMI-Eingang für die Film- und Fernsehton-Wiedergabe. Damit ist der ampX auch für Cineasten interessant. Folgerichtig bietet der ampX in seiner Ausgangssektion einen geregelten Sub Out für den Anschluss eines zusätzlichen Aktiv-Subwoofers. Ein zweiter Ausgang ist mit „Link Out“ bezeichnet, er gibt ein S/PDIF-Digitalsignal in der Qualität 96 Kilohertz/24 Bit aus. Hier kann man beispielsweise das Schallplattensignal abgreifen und seine nun digital gewandelten Vinylschätzchen als HiRes-Files abspeichern. Analog gibt der ampX die Musik über die Lautsprechereingänge aus. Hier wird ein Stereo-Boxenpaar angeschlossen. Die Klemmen sind etwas kurz: Banana-Stecker können nicht ganz eingeführt werden. Sie haben aber trotzdem einen festen Halt in den Buchsen.

Wer den mitgelieferten HDMI Dongle auf den USB-A-Port setzt, erweitert das Anschlussportfolio um einen HDMI-Eingang – und um die Möglichkeit, Film- und Fernsehton wiederzugeben.

Flexible Streaming- und Multiroom-Möglichkeiten

Zwei anschraubbare Antennen deuten es an: Zu den physischen Ein- und Ausgängen kommen nun noch zwei unsichtbare Schnittstellen. Zum einen Bluetooth in der Version 5.0, veredelt mit den Codecs aptX HD und aptX LL. „HD“ steht für „High Density“, mit diesem Codec ist das Streaming von hochauflösenden PCM-Files bis zu einer Güte von 48 Kilohertz/24 Bit möglich. „LL“ steht für „Low Latency“ und bezeichnet die geringe Verzögerungszeit bei der Signalübertragung. Die sogenannte Latenz ist so niedrig, dass beim Film- und Fernsehbetrieb kein Versatz von Bild und Ton wahrnehmbar ist. Neben Bluetooth bedient der ampXnun noch eine zweite Funkstrecke und bietet damit eine clevere weitere Wireless Streaming-Möglichkeiten an: Der ampX beherrscht die Signalübertragung von und zu Aktivlautsprechern der nuPro X-Serie, die neben Regal- und Standlautsprechern auch Soundbar und Subwoofer umfasst. Zudem kommuniziert der Verstärker ebenso mit weiteren ampX-Kollegen. Wer also im Nuberts X-Komponenten-Kosmos bleibt, kann so ein kabelloses Streaming-System aufbauen, mit dem eine Beschallung mehrerer Zonen und Räume möglich ist. Der ampX kann dabei flexibel sowohl als Slave oder Master eingesetzt werden: Als signalempfangender Slave spielt er ab, was von den Aktivlautsprechern oder einem anderen ampX übertragen wird, also Musik von einer Quelle, die an diesen Boxen angeschlossen ist. Als signalsendender Master streamt er Musik von einem an ihn angeschlossenen Zuspieler an die anderen Komponenten des Beschallungssystems. Mehr Flexibilität geht kaum.

Im Verbund mit anderen X-Komponenten bildet der ampX ein Beschallungssystem für mehrere Hörzonen. Dabei kann er als flexibel als Master oder Slave eingesetzt werden.

Bedienungskomfort und Bühnenvergrößerung

Um die ständig benötigten Funktionen komfortabel bedienen und nutzen zu können, liefert Nubert einen hochwertigen Ferngeber mit. Er erlaubt das An/Standby-Schalten, die Quellenauswahl und die Lautstärkeregelung samt Stummschaltung. Für die Klangveränderung bietet er Zugriff auf die Bass- und Mid/High-Einstellung sowie auf die Loudness-Funktion, die eine lautstärkeabhängige Anhebung der Bässe bewirkt. So empfinden wir den Klang auch bei leisem Pegel, bei dem das menschliche Ohr tiefe Töne schlechter hört, als ausgewogen-volltönend. Nun finden wir noch einen Knopf, der mit „Wide“ beschriftet ist. Hiermit erreichen wir bei der Musikwiedergabe eine virtuelle Erweiterung der Stereobühne, der Soundprozessor macht dieses Zauberwerk möglich. Er sorgt für eine größere Räumlichkeit und eine breitere Bühnenabbildung. Dieser Effekt lässt sich per Knopfdruck in vier Stufen steigern. Nicht zuletzt kann man über die Fernbedienung drei selbst festgelegte und abgespeicherte Klangprofile aufrufen. Programmieren lassen sich diese Presets allerdings nur über den ampX – oder über die zugehörige App.

Zur Fernbedienung dient ein wertiger Befehlsgeber, mit dem die wichtigsten Funktionen aufgerufen werden können.

App für den vollen Funktionsumfang

Die X-Remote-App bietet in punkto Fernbedienung den vollen Feature- und Funktionsumfang. Nubert stellt sie als iOS- und Android-Version in den jeweiligen Applikationsbüdchen kostenfrei zur Verfügung. Über die Bedienoberfläche dieser App erreicht man nun den fünfbändigen Equalizer, der eine gezieltere Veränderung des Klangs ermöglicht, den Balance-Regler, die Gain-Einstellung für den analogen Aux-Eingang, aber auch die Equalizer-Möglichkeiten für die Einbindung eines Subwoofers. Hinzu kommt das Setup-Menü, mit dem der Status des ampX definiert wird: Er ist „Single“ im Falle einer klassischen Einzelnutzung, im Verbund mit weiteren X-Komponenten agiert der ampX hingegen wahlweise als „Master“ oder „Slave“. Dann braucht man auch die nun folgenden Lautstärke- und Stummschalt-Funktionen des „Zone Control“-Menüs: Mit ihnen gelingt das Musikmanagement im Mehrzonen-Betrieb.

Die „Nubert X-Remote“-App orientiert sich optisch an der physischen Fernbedienung (Bild 1), ermöglich aber den Zugriff auf sämtliche Einstellmöglichkeiten. Dazu gehören die umfangreichen Möglichkeiten der Klanganpassung inklusive Loudness- und Wide Sound-Funktion (Bild 2). Der fünfbändige grafische Equalizer ermöglicht die gezielteste Veränderung des Klangs (Bild 3).

Einmess-Funktion für die Raumkorrektur

Eine Funktion beherrscht die App exklusiv: Die Raumeinmessung. Bei dieser „X-Room Calibration“ handelt es sich um eine Bassentzerrung, also um eine Korrektur, die sich ausschließlich um den Tieftonbereich kümmert. Hier sind jene Frequenzen angesiedelt, die in vielen Zimmern für überbetonte Basstöne oder gar Wummern sorgen. Diese Frequenzen findet die Raumeinmessungssoftware und erstellt nun ein optimiertes Klangprofil, mit dem auch unterrepräsentierte Basstöne gestärkt werden. Dass alles geschieht nach der Aktivierung der Einmess-Funktion automatisch. Dieses Feature ist allerdings nur in der iOS-Version der App verfügbar – aus einem nachvollziehbaren Grund: Bei Apple-Geräten werden Mikrofone verbaut, die die gleiche Qualität, die identischen technischen Daten und dieselben Fertigungstoleranzen haben. Das bürgt für einen einheitlichen Standard, der die Voraussetzung für eine brauchbare Messung ist. Diesen Standard können Android-Geräte nicht liefern, da die vielen Hersteller verschiedenste Mikrofonarten und -qualitäten einsetzen. Android-Benutzern wird deshalb empfohlen, sich zur Einmessung ein iOS-Gerät zu leihen. Das brauchen sie eigentlich nur einmal und nur kurz, wie wir nun im Praxis-Teil feststellen werden.

Die X-Room Calibration: Mit der automatischen Raumeinmessung wird der Tiefton optimiert. Die Kalibrierung startet mit einem einminütigen Messvorgang, bei dem über die Boxen ein lautes Rauschsignal geschickt wird, das über das Mikrofon des iOS-Smartphones oder Tablets am Sitzplatz aufgezeichnet wird (Bild 2). Daraus ermittelt die Software für den Bassbereich die akustischen Verhältnisse des Raums (Bild 3) und errechnet dann die Optimierung (Bild 4). Wer nun „use“ antippt, übernimmt diese Optimierung als grundlegendes Klangprofil. Es kann aber jederzeit deaktiviert werden.

Aufbau, Setup, Einmessung

Der ampX macht die Aufstellung durch seine Kompaktheit leicht, es gibt nur eins zu beachten: Man sollte ihm zu allen Seiten hin etwas Platz gönnen, damit die Wärme, die beim Betrieb entsteht, gut abgeleitet werden kann. Beim Anschließen genießen wir wieder die Nubert-Vollbedienung: Im Zubehör finden wir eine üppige Kabelauswahl, mit der nahezu alle Quellen an die analogen und digitalen Eingänge angedockt werden können. Dazu kommt noch der HDMI/ARC-Dongle für den Film- und Fernsehton. Das ist vorbildlich. Nach dem Anschließen von Plattenspieler, CD-Player, Fernseher und Lautsprechern koppeln wir den ampX in wenigen Schritten mit der Nubert X-Remote App, aktivieren auf unserem Tablet Bluetooth und erledigen auch hier binnen Sekunden die Bluetooth-Kopplung. bereits hier fällt uns auf: Die Benutzung der Bedienoberfläche funktioniert mit einer sehr geringen Reaktionszeit. Nun zum spannenden Teil, der Einmessung: Wir haben uns für den Test in unser Wohnzimmer begeben – also in einen Raum mit den üblichen akustischen Verhältnissen. Hier rufen wir nun über die App die Raumkorrektur auf. Die Einmessung geht wirklich fix und automatisch. Wir setzen uns auf unser Sofa und starten die Messprozedur. Eine Minute lang schickt der ampX ein ziemlich lautes Rauschsignal über die Boxen. Dieses Rauschen wird vom Mikrofon des iPhones aufgenommen. Hieraus errechnet die Software nun eine Korrekturkurve, die sie uns als Klangprofil anbietet. Das nehmen wir gerne an, zumal man dieses Tuning jederzeit wieder ausschalten kann. Genau das machen wir, weil wir den ampX erst mal ohne Tuning kennenlernen wollen.

Vorbildlich: Nubert liefert zum ampX ein umfangreiches Set an Kabeln für fast alle Anschlussfälle.

Der Nubert nuConnect ampX in der Praxis

Uns interessiert als eingefleischte Vinylisten natürlich zuerst, wie der ampX die Schallplattenwiedergabe meistert. Auf unseren Rega Planar 3, der mit dem MM-System Elys ausgestattet ist, kommt Patricia Barbers wunderschönes Album „Nightclub“. Es startet mit dem Dixon/Henderson-Klassiker „Bye Bye Blackbird“. In Barbers Interpretation beweist der ampX gleich seine Qualität: Die cool-jazzige Nummer startet hier mit einem markanten Motiv, das nur aus zwei gleichen, aber rhythmisch raffiniert gesetzten Tönen besteht. Die spielen Barber am Klavier und Marc Johnson am Bass unisono – und hier erleben wir einen wunderbar vollen, warmen Bass, der bei dem lang ausgehaltenen zweiten Ton des Motivs ein wunderbar voluminöses, aber trotzdem klar-konturiertes Fundament bietet, das unseren Hörraum flutet. Johnson spielt einen Kontrabass, der wesentlich mehr Klangnuancen bietet als ein elektrischer Bass. Dafür hat er aber charakteristische Frequenzdellen, die bei manchen tiefen Tönen zu einem schlankeren Bass führen, beim Spiel in höheren Lagen hingegen mitunter leicht näselnd klingen. Das macht diesen akustischen Viersaiter so interessant – und all das liefert der ampX. Nach dem vollen Fundament, mit dem der Verstärker seine Basskraft bewiesen hat, haben Barber und Johnson einen Solo-Spot, in dem der Bassist agile Ausflüge auf seinem Griffbrett unternimmt. Wir lernen so den Klangreichtum des Kontrabasses samt aller Spielgeräusche kennen, die eine Wiedergabe erst richtig lebendig machen. Auch das Klavier präsentiert der ampX in seiner ganzen Klangfarbenpracht. Das ist eine Paradedisziplin, denn hier schwingen pro Ton mehrere Saiten, bei vollgriffigen Akkorden also zwanzig bis dreißig Saiten, die durch die Pedale des Klaviers zudem noch gedämpft oder reduziert werden können. Auch durch die Nuancierung des Anschlags verändert sich die Klangfarbe. Mit all diesen Gestaltungsmittel spielt natürlich auch Patricia Barber. Durch die detailreiche, sehr gut auflösende Wiedergabe des ampX erleben wir ein Klavier, das einen brillant-auftrumpfend bis belegt-nachdenklichen Charakter annimmt. Faszinierend! Bei diesem Genuss stört auch kein Eigengeräusch des Verstärkers: Im Leerlauf ist erst bei weit aufgerissenem Amp ein leichtes Rauschen zu vernehmen, wenn man sein Ohr an den Hochtöner legt. Das ist für einen Phono-Amp, der die ungemein zarten Signale des Plattenspielers extrem hoch verstärken muss, ein sehr guter Geräuschabstand. Top!

Wer an den ampX – etwa für den Filmgenuss – auch mit einem aktiven Subwoofer betreibt, kann über die App die gewünschte Trennfrequenz festlegen.

Kraft und Kontrolle

Das gilt auch für den „Aux“ getauften analogen Line-Eingang, an den wir unseren Pioneer BDP-180 als CD-Player geklemmt haben, und geradezu rauschfrei ist der digitale S/PDIF-Input, an dem der Player parallel angeschlossen ist. Hier wird uns wieder in Erinnerung gerufen, wir leise die Barber-Schallplatte abgemischt ist. Denn mit dem Wechsel der Quelle haben wir auch die Musik geändert: Nun rotiert „Hey Now“ von London Grammar im Laufwerk, und diese normal ausgesteuerte Aufnahmen jagt uns ob ihrer Lautstärke einen gehörigen Schrecken durch die Glieder, weil am ampX immer noch ein Pegel von -30 Dezibel eingestellt ist. Uff! Wir senken die Hörlautstärke also schnell auf -45 Dezibel – und liegen damit immer noch deutlich über einer nachbarschaftsverträglichen Zimmerlautstärke. „Hey Now“ ist eine exzellent produzierte Trip Hop-Nummer, sie ist für ihren mächtigen Synthesizer-Tiefton bekannt. Dieser berüchtigte Bass setzt mit Beginn der zweiten Strophe des Songs ein – und hier bringt der ampX unsere ausgewachsenen Standlautsprecher ordentlich ans Arbeiten. So spüren wir die Macht dieses Basses am ganzen Körper. Weil der ampX bei aller Kraft auch die Kontrolle bewahrt, bleibt der Tiefton trotzdem präzise. Das hätten wir dem kleinen Verstärker, ehrlich gesagt, nicht zugetraut! „Hey Now“ bietet durch die Staffelung der drei Musiker und ihre Einbettung in eine wunderschöne Hall-Landschaft auch ein intensives räumliches Erlebnis. Das ist schon mit der neutralen Einstellung des ampX ein Genuss: Dieser Verstärker glänzt mit großer Klarheit, mit Transparenz und Detailreichtum, er klingt dabei ausgewogen und eher straff-exakt als warm und weich. Das erleben wir auch mit etlichen HiRes-Tracks, die wir anschließend per Laptop über den USB-Port zuspielen.

Der ampX bietet einen vollwertigen Phono-Vorverstärker für Plattenspieler mit Moving Magnet-oder Moving Coil-Systeme. Welche Betriebsart gerade eingestellt ist, zeigt das Display durch die Kürzel „mm“ und „mc“ an.

Effiziente Klangregelungen, verblüffender Wide Sound

Diese Neutralität des ampX lässt sich freilich ändern, denn sein Soundprozessor bietet ja einige Möglichkeiten zur Klangeinstellungen. Die erste ist die Aktivierung des Raumkorrektur-Presets: Holla! Nun wird der Bass wirklich konturierter, bei einigen Frequenzen, die unser Raum ohrenscheinlich mag, ist die Überbetonung weg. Wie sehr das gestört hat, merken wir erst jetzt so richtig: Der Gesamtklang ist klarer und kerniger. Prima, das lassen wir gerne so! Was bietet der ampX darüber hinaus? Die kombinierte Höhen/Mitten-Regelung und der Bass-Schieberegler arbeiten effizient, sind uns aber zu breitbandig. Zur zielgenaueren Klangveränderung gibt es ja noch einen 5-Band-Equalizer, mit ihm senken wir etwa in unserem akustisch hellen, weil mit Laminatboden ausgestatteten Wohnzimmer leicht den Bereich um fünf Kilohertz – schon klingt die Wiedergabe noch stimmiger. Verblüffend ist die Wirkung der „Wide“-Funktion für mehr Räumlichkeit. Bei London Grammars „Hey Now“ wird so der kathedralengleiche Charakter, der durch den starken Hall entsteht, noch intensiver. Einzelne perkussive Laute schwirren umso stärker vor uns hin und her, der imaginäre Horizont, hinter dem sie verschwinden, ist nun noch weiter entfernt. Was für ein Erlebnis! Bei einer echten Live-Aufnahme wie Eva Cassidys Version „Bridge Over Troubled Water“ bewirkt die „Wide“-Funktion eine größere Luftigkeit. Die Bühne, auf der die Sängerin und ihre Begleitband spielen, gewinnt wirklich an Breite und Tiefe. Allerdings wird die Wiedergabe mit jeder der vier Steigerungsstufen brillanter. Auf Stufe eins oder zwei besitzt dieses Feature aber durchaus Suchtpotenzial – also Vorsicht! Mittlerweile streamen wir die Musik über unser Smartphone LG V30, das mir dem Onkyo HiRes-Player ausgestattet ist, per Bluetooth aptX HD –und auch hier erleben wir eine klanglich sehr gute Wiedergabe. Den Abschluss macht aber die Zuspielung über den HDMI-Dongle: Wir legen die DVD „Four Flicks“ von den Rolling Stones ein, wählen den New Yorker Monster-Gig im Madison Square Garden und genießen es, wie die Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts samt Begleitmusikern eine fulminante Version von „Midnight Rambler“ rocken: fette Drums, satter Bass, erdig-röhrende Gitarren, dazu ein Bluesharp spielender Jagger vor einem frenetischen Publikum – da genügt schon die Stereo-Wiedergabe mit dem ampX, um für das Konzertfeeling zu sorgen, und mit sanfter „Wide Sound“-Unterstützung kommt dann auch die Gänsehaut.

Der kompakte nuConnect ampX ist eine kraftvolle Klangzentrale. Mit seinen 110 Watt pro Kanal treibt er auch ausgewachsene Standlautsprecher an. Hier spielt er mit dem Plattenspieler Thorens TD402 DD und einem Paar Dynaudio Evoke 30.

Fazit

Der Nubert nuConnect ampX glänzt gleich mehrfach: Er ist ein kompakt-klangstarkes Kraftwerk, das beim klassischen Betrieb über Passivboxen mit zweimal 110 Watt eine saubere Verstärkungsarbeit leistet. Doch eigentlich ist der ampX ein komplettes Audiosystem: Er bietet zwei analoge Eingänge inklusive einem vollwertigen Phono-Input für MM und MC. Er besitzt alle relevanten digitalen Schnittstellen für die Zuspielung von HiRes-Files und gibt per HDMI-Dongle den Film- und Fernsehton wieder. Überdies beherrscht er das Bluetooth-Streaming mit den Edel-Codecs aptX HD und aptX LL. Wireless geht aber noch mehr: Der ampX interagiert kabellos mit Nuberts X-Lautsprechern und kooperiert ebenso mit weiteren ampX-Verstärkern. Das ermöglicht die Beschallung von zwei Hörzonen und einen Multiroom-Betrieb. All dies steuert man am besten über die eigene App, über sie bietet der ampX auch eine Raumkorrektur und weitere Klang-Features wie die „Wide“-Funktion zur Steigerung der Räumlichkeit. Die hier gebotene Qualität, Flexibilität und Vielfalt ist, gerade mit Blick auf den Preis, schlicht herausragend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: herausragend

80

80

80

200422.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuConnect ampX
Gerätekategorie:HiFi-Verstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:689,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführung:Schwarz
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):- ohne Antennen: 67 x 234 x 230 mm
- mit Antennen: 67 x 234 x 245 mm
Gewicht:2,6 kg
Leistung:2 x 180 Watt (Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge (analog):1 x Phono (MM, MC)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x USB (Typ B)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
2 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x USB (Typ A) für HDMI/ARC-Adapter
1 x Bluetooth 5.0 (SBC, AAC, aptX HD, aptX LL)
1 x Wireless Empfänger für Nubert X-Komponenten
Ausgänge (analog):1 x Lautsprecher (Bananenbuchsen, Schraubklemmen bis 6 mm²)
Ausgang (digital):1 x Wireless Sender (Schraubantennen) für Nubert X-Modelle
1 x Link Out SPDIF (Cinch)
1 x USB (Typ A) zur Stromversorgung (5 V/1,5 A)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB-B: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch: PCM 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch (Link Out): PCM 96 kHz/24 bit
Leistung:2 x 110 W / 4 Ω (Dauerleistung; Herstellerangabe)
Minimale Anschlussimpedanz:4 Ω / Lautsprecher
Frequenzgang:20 - 20.000 Hz (+0, -0,5 dB)
(Herstellerangabe)
Rauschabstand:- 106 dBA (S/PDIF IN)
- 105 dBA (LINE IN)
Lieferumfang:- Nubert nuConnect ampX
- Fernbedienung mit Batterie (CR2025)
- 2 Funkantennen
- Netzkabel (3 m)
- HDMI/ARC-Adapter
- SPDIF-Koaxialkabel (3 m)
- Miniklinke/Cinch-Kabel (1,5 m)
- Lichtleiterkabel mit TOSLINK-Steckern (1,5 m)
- USB-Kabel Typ A/Typ B (1,5 m)
Pros und Kontras:+ sehr guter Klang
+ kompakte Maße
+ Phono-Eingang für MM und MC
+ Streaming per Bluetooth
+ klangoptimierbar durch drei verschiedene Equalizer und Loudness-Funktion
+ Raumkorrektur (Optimierung des Tieftons)
+ „Wide“-Funktion für größere Räumlichkeit und breiterer Bühnenabbildung
+ 3 Klang-Presets abspeicherbar
+ OLED-Display
+ App für Einrichtung und Steuerung
+ Fernbedienung
+ TV- oder Film-Ton über mitgelieferten HDMI/ARC-Adapter einspeisbar
+ kabelloses Streaming oder kabelgebundene Signalübertragung von und zu Aktivboxen der nuPro X-Serie
+ umfangreiche Zubehör-Ausstattung
+ sehr gute Bedienungsanleitung
+ ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis

- keine DSD-Files abspielbar
- kein Streaming via Ethernet-LAN/WLAN
- kleine Lautsprecherklemmen
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):80/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungherausragend

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Dynaudio Evoke 30 – Immer- und Überall-Lautsprecher mit High-End-Anspruch

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Die Dynaudio Evoke 30 sind richtig coole Lautsprecher. Lautsprecher, mit denen sowohl die ernsthafte HiFi-Session als auch die tägliche Nebenbei-Radio-Bedudelung erstklassig klingt. Dass diese Schallwandler dabei kaum Raum in Anspruch nehmen, in verschiedenen Ausführungen zu haben sind und auch der Preis stimmt, macht sie besonders attraktiv. Mehr noch, für mich gehören die auf den ersten Blick vielleicht eher unscheinbaren Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher zum klanglich besten ihrer Klasse.

Auf den ersten Blick zurückhaltend, auf den zweiten Blick edel und üppig ausgestattet. Die Evoke 30 hat einiges zu bieten, trägt das aber nicht offensichtlich zur Schau.

Wenn die neuen Lautsprecher im Wohnzimmer zum Einsatz kommen sollen, unterliegt die Auswahl zumeist speziellen Kriterien. Die neuen Schallwandler sollen natürlich bestmöglich klingen. Das ist heute aber lange nicht mehr das einzige Kriterium. In der Wohnumgebung sollen sie sich nämlich optisch zurückhalten, zugleich aber auch möglichst edel erscheinen und ein makelloses Äusseres offerieren. Sie sollen sich interessant machen, idealerweise aber erst auf den zweiten Blick. Und ihre Designsprache soll der ihrer Umgebung entsprechen. Achja, dann nehmen sie am besten auch noch wenig Platz in Anspruch, liefern im Bassbereich aber ordentlich Volumen und spielen auch sonst klanglich auf höchstem Niveau. Und sie sollen selbstverständlich auch preislich erschwinglich sein. Offensichtlich standen genau diese Wünsche auf dem Anforderungsprofil bei der Entwicklung der neuen Dynaudio Evoke-Reihe. Die kleinste Standbox der Serie, die Evoke 30, erfüllt jedenfalls jedes genannte Kriterium und bietet sogar noch einiges mehr.

Das leicht zur Rückseite verjüngte Gehäuse lässt die Evoke 30 filigraner erscheinen.

Evoke 30 mit Gardemaß

Beginnen wir beim Offensichtlichen, beim Design: Die Evoke 30 ist 90 Zentimeter hoch. Das ist nicht viel aber auch nicht gerade klein. Mir sagte mal ein Entwickler ähnlich proportionierter Lautsprecher: Er habe diese Größe gewählt, weil man den Lautsprecher dann auch problemlos vor Fensterfronten stellen könne, da die durchschnittliche Höhe europäischer Fensterbänke bei 90 bis 100 Zentimeter läge. Ob die Höhenfindung der Evoke 30 bei Dynaudio nach gleichen Maßstäben vonstatten ging, weiß ich nicht. Was aber Fakt ist: Praktisch ist die Höhe schon, denn die mir in Blond Wood gehaltene Standbox wirkt nicht die Spur klobig oder störend. Im Gegenteil, dieser Zweieinhalb-Wege-Schallwandler erscheint auf den ersten Blick gefällig, wohlproportioniert und integrativ. Zugleich stellt er aber auch eine selbstbewusste Erscheinung. Eine, die sofort verdeutlicht, dass hier anspruchsvoller HiFi-Klang und mehr als genug Leistungsreserven zu erwarten sind, um die Bude zu rocken!

Setzt man die Gewebeabdeckungen auf, verschwindet zwar die Technik, die perfekten Proportionen bleiben aber weiterhin sichtbar.

Facettenreich und sicher

Die Evoke 30 kombiniert erwachsenes Gehäusevolumen und integratives Design. Letzteres ist vor allem der Variabilität der Kolorierung zu verdanken. Dynaudio bietet dieses Modell in den vier Farbvarianten Klavierlack-Schwarz, Klavierlack-Weiß, Walnuss-Holz und Blond Wood an. Für jede Wohnraumumgebung sollte sich also eine passende Ausführung dabei sein. Neben der filigranen Form und der Farbvarianz trägt aber auch die coole Standlösung zur Eleganz dieses Lautsprechers bei. Statt ihn auf einfache Spikes zu stellen, ruht dieser dänische Klangspezialist auf vier fest verschraubten Traversen, die wiederum mit höhenverstellbaren Spikes bestückt sind. Das sieht echt gut aus und verleiht der Evoke 30 ganz nebenbei noch einen deutlich sichereren Stand. Abgerundet wird das Gesamtbild dann durch das in etwa mittig platzierte Dynaudio-Logo und die magnetisch haftenden Gewebeabdeckungen. Sie verdecken übrigens nur den oberen Teil, also die Technik. So wirkt der Lautsprecher immer frisch und edel.

Lässt Besonderes erahnen: Der magnetisch gehaltene Transportschutz des Cerotar-Tweeters. Bevor es klanglich losgeht, wird der natürlich noch abgenommen.

Keine Kompromisse

Ist die leichte, zugleich aber auch robust wirkende Stoffbespannung entnommen, wird der Blick auf die Technik frei. Und der ist nicht minder beeindruckend. Zufällt mir hier der 28 Millimeter durchmessende Hochtöner auf, der nach dem ersten Auspacken noch von einer gelben Kunstoffkappe bedeckt ist. Dass der Tweeter derart vor mechanischer Beschädigung auf dem Transportweg geschützt wird, lässt auf dessen Wert schließen. Tatsächlich baut Dynaudio in der Evoke-Serie auf eine Besonderheit und setzt auf sogenannte Cerotar-Tweeter, die erstmals im Jubiläumsmodell Forty zum Einsatz kamen. Vereinfacht erklärt, handelt es sich dabei um eine speziell beschichtete Gewebekalotte. Hinzu kommt eine weitere Besonderheit in Form einer inneren Kuppel, Hexis genannt. In einem spezifischen Muster eingekerbt, soll sie den Luftstrom auf der Rückseite der Membran optimieren. Eine in unzähligen Versuchen entstandene Konstruktion, die sich wiederum in der Reduktion klangschädigender Resonanzen niederschlagen soll. Ich bin gespannt …

Bei genauerem Hinsehen, lässt sich der besondere Aufbau des Tweeters im Ansatz erkennen.

Optimale Abstimmung

Eine Etage unter besagtem Tweeter kommen die beiden identisch aufgebauten Tieftöner mit MSP-Membran zum Vorschein. MSP steht für Magnesium-Silikat-Polymer und beschreibt eine sehr leichte, zugleich aber auch hochfeste und sehr gut bedämpfte Schwingfläche, die eine absolut unverfälschte Wiedergabe verspricht.
Was mir dabei auffällt: Zwei Tieftöner und kein Mitteltöner? So steht es in der Dokumentation und auf der Homepage. Dynaudio bezeichnet die beiden 140 Millimeter durchmessenden Treiber tatsächlich als Tieftöner, was genau genommen aber nicht ganz korrekt ist. Es ist zwar so, dass beide bis zu einer Frequenz von 40 Herz herunterspielen (Herstellerangabe). Tatsächlich steigt das zweite Schwingsystem aber erst bei rund 1.200 Hertz ein, während das erste direkt an den Hochtöner angekoppelt ist. In der Praxis arbeitet einer der beiden somit als Mittel-/Tieftöner, womit es sich bei der Evoke 30 folglich um ein Zweieinhalb-Wege-System handelt.

Der obere der beiden Tieftöner sitzt nah am Tweeter und ist auch technisch direkt an diesen angekoppelt.

Klangoptimierung

Wie beschrieben, ruht das sich leicht zur Rückseite hin verjüngende Gehäuse auf vier Traversen. Sie werden fest mit dem Gehäuse verschraubt und mit höhenverstellbaren Spikes bestückt. So wird der Lautsprecher optimal an den Boden angekoppelt. Meiner Meinung nach ist die Verwendung der Spikes auch zu empfehlen. Neben der optischen Aufwertung macht sich die Nutzung nämlich auch durch einen gelösteren, ruhigeren Klang bemerkbar. Probieren Sie es einfach aus, Sie werden den Unterschied schnell feststellen. Muss der Untergrund vor Kratzern geschützt werden, lassen Sie die Spikes einfach weg. Der Lautsprecher steht dann sicher auf fest montierten Gummiringen.
Nun werfe ich noch einen Blick auf die Gehäuserückseite: Neben der massiven Bassreflexöffnung im unteren Gehäuseabteil, sie erlaubt der Evoke 30 noch eine Etage tiefer in den Basskeller hinabzusteigen, findet sich hier auch das obligatorische Anschlussmodul. Mit massiven Single-Wire-Schraubklemmen ausgestattet, nimmt dieses auch Kabel grösseren Querschnitts bzw. Bananas und Kabelschuhe auf.

Die Traversen werden fest mit den Gehäuse verschraubt. Falls möglich, empfiehlt sich die Nutzung der Spikes.

Feinjustage

Nachdem die Untersuchung abgeschlossen ist, geht es nun an die Aufstellung und Ausrichtung meiner Testgäste. Zunächst muss hier sichergestellt werden, dass die Lautsprecher auch stabil stehen. Das lässt sich über die höhenverstellbaren Spikes realisieren. Dann geht es um die Platzierung der Evoke 30: Aufgrund ihrer rückseitigen Bassreflexöffnung lässt sich hier ein wenig mit der Aufstellung experimentieren. Nahe an der Wand liefert sie ein sehr voluminöses Basserlebnis. Das kann gut sein, kann aber auch zu Kontrollverlust und nervigem Gewummer führen. Spielen Sie einfach ein bisschen mit der Aufstellung. Für meinen Hörgeschmack hat sich ein Abstand von rund 40 Zentimetern zur Rückwand als optimal herausgestellt. Haben die Lautsprecher nun ihren finalen Standort gefunden, geht es an die Einwinklung: Aufgrund des offensichtlich sehr guten Rundumstrahlverhaltens der Evoke 30 ist dieser Punkt schnell erledigt. Mit leicht auf den Hörplatz ausgerichteten Schallwandlern habe ich die für mich und meinen Hörraum passende Ausrichtung ermittelt.

Muss der Boden (Holz, Fliesen etc.) geschützt werden, lässt man die Spike einfach weg. Der Lautsprecher ruht dann sanft auf Gummiringen.

Frisch, lebendig, luftig

Bevor es nun in den ausführlichen Test geht, gönne ich den beiden Evoke 30 erst einmal ein verlängertes Wochenende zum Einspielen. Die Dynaudios sind laut Hersteller zwar bereits eingespielt, aber bei uns kommt jeder Schallwandler nach dem Auspacken erst einmal in den Genuss sich „warm“ zu machen. Was mir dabei direkt in den ersten Sekunden auffällt: Diese Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher spielen richtig schön frisch. Nichts klingt muffig oder zu voluminös, sondern einfach lebendig, frei und luftig, was vielleicht auch der Kombination mit dem Moon Audio Netzwerk-Amp ACE zu verdanken ist, der sich als echtes Allroundgenie für gehobene HiFi- und Streaming-Ansprüche zeigt. Unseren Test dazu gibt es dann demnächst, hier geht es nun weiter um das schlanke Dynaudio-Duo, dessen Klangcharakter sich auch nach der dreitägigen Eingewöhnungsphase nicht grundsätzlich ändert.

In unserem Test durfte sich die Evoke 30 am Moon Audio ACE beweisen, der u.a. von einem MacBook mit HiRes-Files gefüttert wurde.

Sauberer Bass

Auch jetzt agieren die Evoke 30 frisch und lebendig. Und sie sind schnell, wie sich in „Unluck“ von James Blake schnell zeigt. Bässe sind urplötzlich da und auch ebenso schnell wieder weg. Sehr gut, das können nicht so viele Lautsprecher. Hier wird es aber noch besser: Zu Schnelligkeit kommt nämlich auch eine beeindruckende Gelassenheit, mit der die beiden dänischen Wandler diesen Song interpretieren. Das liest sich jetzt erst einmal nach typischer Tester-Schreibe. Das ist es aber keineswegs. Um zu verstehen, was ich meine, muss man sich diesen Song vielleicht mal angehört haben. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei nämlich nicht wirklich um Musik, sondern eher um eine Aneinanderreihung brachial-tieffrequenter Klanganteile. Wie gesagt: Aus meiner Sicht ist das keine Musik, aber eine wunderbare Abmischung, um Lautsprechern im Basskeller mal so richtig auf den Zahn zu fühlen.

Auch Nuberts Kompakt-Amp nuConnect ampX diente uns im Test als Spielpartner der Evoke 30.

Temperament und Kontrolle

Die brachialen Bassgewitter sind für die Dynaudios aber überhaupt kein Problem. Selbst dann nicht, als ich die Lautstärke deutlich über Zimmerlautstärke katapultiere. Auch jetzt keine Spur von Hektik oder sich aufschaukelnder Bässe. Stattdessen spielen die Evoke 30 die harten und tiefen Tieftonattacken gelassen und vor allem schnell weg.
Ok, wenn das kein Grund ist nun das Skunk Anansie-Album „Weak“ hervorzuholen und mit dem gleichnamigen Titel mal so richtig loszulegen? Die Musik ist zwar eine andere, der Effekt allerdings gleich. Auch jetzt zeigen sich meine Testgäste in keiner Sekunde eingeschüchtert. Auch diesen Titel geben sie souverän, gelassen aber doch mit einer Extraportion Temperament wieder. Insbesondere sind es jetzt die markanten Gitarrenriffs, die mich begeistern. Mit Unterstützung des Bassreflexports schieben die beiden Basstreiber zugleich eine mächtige Kulisse in meinen Hörraum, die mit Blick auf die schlanke Erscheinung der Lautsprecher fast schon unrealistisch erscheint.

Lineare Spaßmacher

Die Abstimmung der Evoke 30 ist also ganz offensichtlich perfekt gelungen. Das macht sich dann auch während der schnellen Soli in höheren Oktaven bemerkbar. Auch hier – und noch immer unter hohen Lautstärken – gehen weder Tiefdruck, Präzision oder Spielfreude verloren. Apropos: Die Lautstärke ist hoch, richtig hoch. Das einzige was sich am Klangbild aber verändert, ist, dass es lauter wird. Ja, das sollte man erwarten. Bei den allermeisten Lautsprechern, speziell bei kompakteren, geht die Pegelanhebung dann aber auch mit einer unverhältnismäßigen Anhebung im Hochton oder im Bass einher. Das ist bei diesen Dynaudios aber ausdrücklich nicht der Fall. Mir kommt es so vor, dass alle Frequenzbereiche linear im Pegel steigen und so weiterhin exzellent miteinander harmonieren. Der Spielfluss ist weiterhin da, Betriebsamkeit und Biss ebenso. Alles ohne auch nur die Spur aufdringlich zu erscheinen. Das macht Spaß und trägt zur Langzeittauglichkeit bei.

Obwohl sich die Bassreflexöffnung der Evoke 30 rückseitig befindet, lässt sich dieser Lautsprecher vergleichsweise wandnah aufstellen.

Raumkünstler

Nachdem die Dynaudios die Ärmel hochgekrempelt haben, geht es im weiteren Testabschnitt nun etwas ruhiger zur Sache. Mit „Far Beyound Driven“ von Tim Christensen geht es dann zunächst zurückhaltend, dann deutlich rhythmischer und letztlich raumfüllend zu Werke. Der vordere Bereich meines Hörraums wird nun breit und tief akustisch ausgeleuchtet. Dabei geht die nun aufgespannte Klangbühne sogar leicht über die Grenzen der beiden Lautsprecher hinaus. Das Ganze passiert dabei aber nicht nur zwei- sondern sogar dreidimensional. Die Bühne öffnet sich nämlich nicht nur in ihrer Breite, sondern auch glaubwürdig in ihrer Tiefe. Stimme, Gitarre, Schlagzeug, alles wird lässig dargestellt, bleibt zugleich aber auch präsent und durchsetzungsstark. Dass das alles von einem durchweg sauberen und trockenen Bass unterlegt wird, versteht sich dabei fast von selbst. Ebenso zeigen die Evoke 30 auch hier ihre Schnelligkeit, Agilität und Substanz. Attribute, die aus dem bloßen Musikhören ein wirklich sehr schönes Musik-Erlebnis machen.

Perfekt abgestimmt

Was mich dabei, wie schon bei den vorangegangenen Tracks, beeindruckt, ist die Auflösung der Evoke 30, die ganz offensichtlich auf der eingangs beschriebenen Hochtonkonstruktion fußt. Im Ergebnis erlebe ich eine mit Temperament und Spielfreude einhergehende, schmeichelnde Seidigkeit. Ein Klangbild, das mich fasziniert, elektrisiert und das schlichtweg Spaß macht. Der Bassbereich der Zweieinhalbwege-Konstuktionen ist ebenso wunderbar akzentuiert gezeichnet und rund. Die sich so ergebende, nahezu perfekte Abstimmung macht sich dann auch im anschließend gestreamten „Crystal Ball“ von Carolin No deutlich. Ein Song, bei dem der Bass mit seinem ersten Einsatz direkt mit richtig Pfeffer los kickt. So baut sich auch hier ein solides Grundtonfundament auf, das der klaren Stimme der Würzburgerin und dem begleitenden Piano eine perfekte Basis bietet. Zugleich werden sämtliche Feinheiten und die damit verbundene Stimmung des Songs glaubhaft und nachvollziehbar transportiert. Der Rhythmus stimmt sofort und geht direkt ins Blut über. So muss Musik sein.

Die massiven Schraubklemmen nehmen auch Kabel größeren Querschnitts auf.

Fazit

Die Evoke 30 ist die kleinste Standbox der Dynaudio Evoke-Reihe. Aufgrund ihrer schlanken Proportionen und des durchweg gelungenen Designs würde ich sie allerdings als Grazie der Serie bezeichnen, die jeden modern eingerichteten Wohnraum ziert. Zum Design kommt der Klang: Neben einer nahezu perfekten Abstimmung begeistert dieser Schallwandler durch seine frische, ungebundene und temperamentvolle Spielweise. Besonders beeindruckend ist die Wirkung des Cerotar-Tweeters: Mit seiner Hilfe erreicht die Evoke 30 eine imposante Transparenz und Räumlichkeit in der Abbildung. Hinzu kommen ein unerwartetes Bassvolumen und ordentlich Knack im Grundton. Mit diesen Vorzügen und aufgrund ihrer Flexibilität gehört die Evoke 30 für mich zur absoluten Spitze in der 3.000-Euro-Klasse!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95

94

94

Technische Daten

Modell:Dynaudio
Evoke 30
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:3.200 Euro / Paar
Garantie:- 24 Monate
- 96 Monate bei Produktregistrierung
Ausführungen:- Schwarz Klavierlack
- Weiß Klavierlack
- Walnuss
- Blond Wood
Vertrieb:Dynaudio Germany GmbH, Rosengarten
Tel.: 04108 / 4 18 00
www.dynaudio.de
Abmessungen (H x B x T):900 x 180 x 267 mm (ohne Füße)
920 x 268 x 342 mm (inkl. Füße)
Gewicht:15,5 kg / Stück
Prinzip:2,5-Wege, Bassreflex
Hochtöner:28 mm, Esotec+ mit Hexis
Mittel-Tieftöner:2 x 150 mm
Übertragungsbereich:40 - 23.000 Hz
(Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:1.200/2.300 Hz (Herstellerangabe)
Empf. Verstärkerleistung:Max. 200 Watt
Lieferumfang:- Evoke 30
- Gewebeabdeckungen (magnetisch)
- Traversenfüße
- Spikes
- Anleitung
Pros und Contras:+ einfache Installation
+ flexible Gehäusegröße
+ sehr guter Klang
+ wohnraumtaugliches Design
+ makellose Verarbeitung
+ flexible Aufstellmöglichkeiten
+ hohe Dynamik auch unter niedrigen Pegeln

- kein Bi-Wire
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Creaktiv Sound Control – Die Basis des guten Klangs

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Brett drunter, Klang besser: Das klingt nach Voodoo, ist aber pure Physik. Audio-Komponenten können zur Bestform auflaufen, wenn ihre mechanischen Schwingungen absorbiert werden und sie von Vibrationen des Untergrunds entkoppelt sind – etwa durch Geräte-Basen. Ein solcher Klangoptimierer ist die Creaktiv Sound Control – und dieser audiophile Untersteller bietet dazu ein erstaunliches Tuning-Plus.

Die Creaktiv Sound Control sorgt als Absorber-Basis unter HiFi-Komponenten für ein einfach-effektives Klangtuning.

Es hat sich mittlerweile als Basis-Wissen etabliert: HiFi-Komponenten sind klangschädlichen Schwingungen des Untergrunds und der Umwelt ausgesetzt. Zudem erweisen sich die Geräte selbst als Vibrations-Verursacher, etwa durch den Transformator des Netzteils oder, beim CD-Player und Plattenspieler, durch die Rotation des Motors und des Laufwerks. Werden diese Erschütterungen absorbiert, agieren die Komponenten störungsfreier und können ihr vorhandenes Klangpotenzial ausspielen. Dies erreicht man etwa durch speziell dafür konzipierte Basen, die unter die Geräte gestellt werden. Das in Bad Honnef beheimatete Traditionsunternehmen Creaktiv bietet, neben Rack-Systemen wie dem Creaktiv Audio 1-4, ein umfassendes Portfolio solcher Basen und weiterer Lösungen für das Klang-Tuning an. Die neueste Entwicklung im Bereich der Absorber-Platten ist nun die Sound Control – und diese beidseitig nutzbare Basis betrachten wir nun näher.

Durch das dezente Design integriert sich die Basis gut in das heimische Ambiente.

Dezente Optik mit noblem Schimmer

Wir haben für unseren Test gleich ein Paar der Sound Control geliefert bekommen. Beide Basen besitzen die Maße 44 mal 40 mal zwei Zentimeter. Creaktiv bietet die Sound Control auch in anderen Größen an und fertigt zudem auf Wunsch nach Sondermaßen. Unsere Version ist die Standard-Ausführung SC 440, sie eignet sich also prima für Komponenten mit der bei HiFi-Geräten üblichen Breite von 43 Zentimetern. So passt die Sound Control auch prima in HiFi-Racks. Hierzu trägt ebenso die geringe Bauhöhe bei. Selbst eng dimensionierte Regalfächer sind somit kaum ein Thema. Die schlanke Anmutung verhindert überdies, dass die Basis optisch mit dem Player oder Verstärker konkurriert, der auf ihr thront. Diese Dezenz wird durch die Farbgebung unterstrichen. Zur Wahl stehen Weiß, Grau und Schwarz. Wer es noch passgenauer oder doch auffälliger wünscht, bekommt auf Anfrage aber auch eine andere Kolorierung. Unsere Basen sind in Schwarz gehüllt, wobei das eher ein dunkles Anthrazit ist. Der Überzug der Basis besteht aus einer Folierung. Sie erscheint auf den ersten Blick matt, doch bei Lichteinfall entfaltet sie einen sanft funkelnden Schimmer. Er verleiht dieser Oberfläche eine schöne Tiefe und Hochwertigkeit. Die Verarbeitung der Folierung ist sauber, auch an den leicht gerundeten Ecken und Stoßkanten.

Durch die geringe Höhe eignet sich die Basis auch gut für den Einsatz in HiFi-Racks.

Eine Basis, zwei Klang-Effekte

Was nun unter diesem Überzug steckt und die absorbierende Wirkmacht der Sound Control ausmacht, bleibt verborgen. Creaktiv spricht von einem neu entwickelten, sehr leichten und resonanzarmen Werkstoff, der durch drei aufeinander abgestimmte Einlagen in Verbindung mit den sehr harten Oberflächen äußerst wirksame Dämpfungseigenschaften erziele. Die Leichtigkeit des Seins können wir sofort bestätigen: Die Sound Control wiegt gerade mal 884 Gramm. Der Materialmix aus resonanzarmem Werkstoff und aufeinander abgestimmten Einlagen verspricht nun die Absorption von Resonanzen und Vibrationen, darüber hinaus aber auch ein Klangtuning. Die Sound Control kann nämlich beidseitig genutzt werden, und das soll verschiedene Effekte erzielen. Liegt die Basis so, dass das applizierte Firmenlogo auf der Stirnseite rechts ist, nutzt man die Sound Contol im neutralen Modus, der im Normalfall zu bevorzugen ist. Dreht man die Basis nun jedoch um, so dass das Logo links sitzt, sorgt die Sound Control für mehr Präsenz im Hochmittelton. So sollen mögliche Schwächen im Zusammenspiel der Komponenten ausgeglichen werden können. Um beim „Platten wechsle dich“ die Oberflächen zu schonen und ein Verrutschen zu verhindern, wird jede Basis mit fünf selbstklebenden Moosgummi-Pads geliefert. Dieses Wechselspiel soll nämlich überall seine Wirkung erzielen: Im Rack, auf dem Regal, erst recht auf dem blanken Fußboden. Das testen wir nun mal.

Die Basis ist beidseitig nutzbar und bietet so zwei verschiedene Klang-Optionen. Welche Option man gewählt hat, verrät die Position des Firmenlogos.

Die Creaktiv Sound Control in der Praxis

Natürlich starten wir erst mal ohne Basen. Der CD-Player steht auf dem Ikea-Lowboard, der Transistor-Vollverstärker Arcam FMJ A-29 hingegen davor auf dem Fußboden. So hören wir über unser Audio Physic Tempo 3i den Song „Kanskje“ von der norwegischen Sängerin und Liedermacherin Kari Bremnes. Ja, so kennen wir diese ausgezeichnete Produktion: Klar, transparent, räumlich, mit wunderbar voluminösem Bass. Nun unterlegen wir den Verstärker mit der Sound Control – und staunen nicht schlecht: In allen vier Disziplinen hat die Wiedergabe eine Veränderung erfahren. Die Stimme von Kari Bremnes ist nun etwas präsenter, Frau Bremnes scheint eine halben Schritt auf uns zugegangen zu sein. Dazu treten die zahlreichen akustischen Einsprengsel, mit denen dieser Song immer wieder das Ohr kitzelt, nun noch klarer hervor. Der akustische Raum, in dem sich die Synthesizer-Sounds und die elektronischen Geräusche ausbreiten, hat mit einem Mal mehr Weite und Tiefe. Die Wirkung des tollen Halls, mit dem diese Aufnahme versehen wurde, ist also intensiver geworden. Beim Bass hingegen erweist sich die Veränderung als zwiespältig: Zuvor besaß der Tiefton etwas mehr Volumen, war aber auch undefinierter. Nun ist er etwas drahtiger, hat jedoch mehr Kontur. Das ist erst mal gewöhnungsbedürftig, erweist sich aber insgesamt als Plus, weil andere Aufnahmen von der definierteren Basswiedergabe deutlicher profitieren. Das merken wir bei George Gershwins Klavierkonzert, das Kirill Gerstein und das St. Louis Symphony Orchestra in der Powell Hall von St. Louis spielen. Mit der Sound Control hat das überaus perkussiv angelegte Allegro Adagio, bei dem selbst das Klavier eher wie ein Schlaginstrument anmutet, mehr Zug, mehr Attacke, der straffere Bass unterstützt hier die Knackigkeit des Klangbild.

Zur Schonung der Oberfäche und des Untergrunds dienen Anti-Rutsch-Pads aus Moosgummi. Die selbstklebenden Pads bringt man natürlich erst auf, wenn man sich für eine der beiden Klangtuning-Optionen, die die Absorberplatte bietet, entschieden hat.

Mehr Frische, Dynamik und Drive

Tauschen wir mal das Kraftwerk und setzen nun den Röhrenverstärker LM-211IA von Line Magnetic ein, der demnächst bei uns im Test erscheinen wird. Hier treten die Unterschiede noch deutlicher zutage, vor allem: Nun gewinnt auch der Bass bei Kari Bremnes „Det Vi Har“. Der LM-211IA liefert per se einen opulenteren, aber weicheren Tiefton, da kommt die Zähmung durch die Sound Control gerade recht. Nun drehen wir den Spieß … äh… die Basis mal um: Ja, der versprochene Gewinn an Präsenz im Hochmittelton ist wirklich hörbar. Der Klang besitzt nun eine minimal größere Frische, die Wiedergabe wirkt etwas freier und luftiger. Die Wirkung hängt aber offenbar vom Gerät und seiner Platzierung ab: Beim Transistor-Amp ist auch hier der Unterschied geringer als beim Röhrenverstärker, bei bodenständigen Komponenten ist der Effekt größer als bei Geräten auf dem Sideboard oder in einem HiFi-Rack wie dem Creaktiv Audio 1-4. Da wir ja noch eine zweite Sound Control haben, kommt nun auch unser CD-Player in den Genuss eines absorbierenden Untersatzes – und wir kommen in den Genuss einer abermaligen Verfeinerung: Kari Bremnes erscheint noch präsenter, die elektronischen Sounds prägnanter, der Hallraum weitläufiger. Die Unterschiede fallen beim Zuspieler aber geringer aus als bei den Verstärkern. Das ändert sich schlagartig, nachdem wir als Quelle einen Plattenspieler wählen, erst den Thorens TD 402 DD, dann den Rega Planar 3. Auf den Teller kommt „Morph The Cat“ von Donald Fagen, und diese blendend produzierte, besetzungsstarke Nummer klingt mit untergeschobener Basis signifikant besser: Der Bass behält das Volumen seines berüchtigten Tieftons, hat nun aber deutlich mehr Kontur und Wirkmacht. Die ganze dreizehnköpfige Band spielt mit mehr Dynamik und Drive, das dichte, komplexe Klanggeschehen gewinnt merklich an Durchsichtigkeit. Das Schlagzeug hat mehr Punch, die HiHat, aber auch die Becken klingen definierter. Insgesamt spüren wir bei der Wiedergabe auch einfach ein Mehr an Ruhe und Souveränität. Hätten wir damit mal den Test begonnen! Aber so kommt halt das Beste zum Schluss.

Unter dem Plattenspieler Thorens TD 402 DD und unter dem Röhrenverstärker LM-211IA von Line Magnetic hat die Creaktiv Sound Control eine besonders effektive Klangverbesserung bewirkt.

Fazit

Brett drunter, Klang besser – mit der Creaktiv Sound Control funktioniert es. Diese Basis absorbiert wirksam klangschädliche Vibrationen von hochwertigen HiFi-Komponenten und entkoppelt sie von Schwingungen des Untergrunds. Das schlägt sich in einem transparenteren, detailreicheren Klang nieder, der zudem ein Mehr an Definition und Dynamik besitzt. Darüber hinaus bietet die Sound Control als Clou ein Tuning-Plus: Die Basis lässt sich wenden, wodurch zusätzlich eine etwas größere Präsenz im Hochmittelton erreichbar ist. Dies kann, je nach Komponente und Aufstellungsort, eine abermalige Performanz-Steigerung bewirken. Aber auch ohne dieses Wendemanöver beschert die Sound Control einen klanglichen Zugewinn, der, gerade mit Blick auf den Preis, eine echte Empfehlung wert ist.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Preis/Leistung: gut

94

93

94

200427.creaktiv-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Creaktiv
Sound Control
Produktkategorie:Gerätebasis, Absorberplatte
Preise:- SC Mini (250 x 140 x 20mm): 79,00 Euro
- SC Power (480 x 140 x 20mm): 129,00 Euro
- SC 440 (440 x 400 x 20mm): 199,00 Euro
- SC 500 (500 x 480 x 20mm): 239,00 Euro
Garantie:im gesetzlichen Umfang
Ausführungen:- Schwarz
- Grau
- Weiß
- Sonderfarben auf Anfrage
Vertrieb:Audio Selection Creaktiv, Bad Honnef
Tel.: 02224/949930
https://www.creaktiv-hifi.com/
Abmessungen (HBT):- SC Mini (20 x 250 x 140 mm)
- SC Power (20 x 480 x 140 mm)
- SC 440 (20 x 440 x 400 mm)
- SC 500 (20 x 500 x 480 mm)

Sondermaße auf Anfrage
Belastbarkeit:max. 30 kg (Modell SC 440, Gesamtbelastbarkeit, keine Punktbelastung)
Gewicht:0,88 kg (Modell SC 440)
Lieferumfang:- Creaktiv Sound Control
- 1 Satz (5 Stk.) Anti-Rutsch-Pads (Moosgummi, selbstklebend)
Pros und Contras:+ Zugewinn an Transparenz, Definition und Dynamik durch Dämpfung mechanischer Schwingungen
+ 2 verschiedene Klang-Effekte erzielbar (neutral/mehr Hochmittelton-Präsenz)
+ dezentes Design, geringe Basishöhe
+ 4 verschiedene Größen erhältlich

- Wirkungsintensität hängt von Audiokomponenten und Aufstellungsort ab
Benotung
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistunggut

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Transparent Audio PowerWave – Stromaufbereitung für anspruchsvolle HiFi-Setups

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Dass die Stromzufuhr einen erheblichen Einfluss auf den Klang hat, ist inzwischen jedem Musikliebhaber bekannt. Dass das auch mit einem nicht zu unterschätzenden Schutz der Anlage einhergehen kann, wissen nur wenige. Der mit sechs Steckplätzen für die meisten HiFi-Szenarien locker ausreichend bestückte PowerWave von Transparent Audio hat in unserem Test diesbezüglich den Beweis angetreten.

Den Klang der eigenen HiFi-Anlage kann man meist mit Hilfe einer besseren Stromversorgung verbessern. Transparent Audio verspricht genau das mit seinem Power Conditioner Powerwave.

Wer gesteigerten Wert auf hochwertige Komponenten seiner Audio- oder Video-Anlage legt, der macht wohl nicht nach Lautsprechern und Verstärker halt, sondern widmet auch dem Zubehör seine Aufmerksamkeit. Ohne ganz bestimmtes Zubehör geht es schließlich nicht, die eigenen Komponenten müssen natürlich mit Strom versorgt und untereinander verbunden werden. Und hier ist erhebliches Potanzial für eine Klangverbesserung vorhanden. Für alle, bei denen es in Sachen Stromversorgung auch etwas mehr sein darf als der gehobene Standard, haben wir mit dem PowerWave einen hochwertigen Power Conditioner von Transparent Audio in den Hörraum geholt. Der übernimmt übrigens gleich mehrere Aufgaben und verspricht neben der Aufbereitung und Filterung des eingehenden Stroms gleich noch mehrere Schutzfunktionen. Was er alles kann und wie er idealerweise genutzt wird, haben wir in unserem Praxistest herausgefunden.

Wer ist Transparent Audio?

Besonders in der aktuellen Situation ist ein Hobby, das man alleine zu Hause ausüben kann, Gold wert. Hochwertiges HiFi und das Musikhören wäre eine solches Beschäftigung. Musik ist schließlich ein integraler Bestandteil unserer Kultur. Hochwertige HiFi-Systeme lassen uns auch zu Hause Klangsphären genießen, die dem Original verblüffend nahe kommen können. Dabei ist zwar die Musik das was wirklich zählt, auf dem Weg zum perfekten Klang zählt jedoch auch jede Komponente und deren Zusammenspiel als Kette. Früh haben das auch drei Musikenthusiasten aus dem amerikanischen Bundesstaat Maine festgestellt. Bereits in den 1980er Jahren gründeten sie ein Unternehmen, das sich zunächst mit dem Handel anspruchsvoller Audiokomponenten und später mit der Herstellung hochwertigen Zubehörs beschäftigte. Der Garage, in der die Firma einst gegründet wurde, ist man inzwischen längst entwachsen. Der Fokus der Marke Transparent Audio liegt aber bis heute auf der bestmöglichen Klangwiedergabe.

Die Verarbeitung des Powerwave ist bis ins kleinste Detail erstklassig.

Transparent Audio-Produktrange

Von der Stromversorgung über analoge und digitale Signalkabel – für Audio und Video – bis hin zu Lautsprecherkabeln stellt das Unternehmen im nördlichsten Bundesstaat der USA alles her, was zum Betrieb der High-End-Anlage notwendig ist. Das Besondere hier: Bei Transparent Audio beschränkt man sich nicht darauf, was nur in Insiderkreisen als High-End gilt. Stattdessen steht eine relativ breite Produktpalette bereit, um unterschiedlich hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Vom Newcomer über über Enthusiasten bis zum Connoisseur soll jeder Musikfreund im Portfolio fündig werden und seine Wiedergabekette vervollständigen können.
Als „Einsteiger“ gilt in der Transparent-Klassifikation beispielsweise jemand, der eine hochwertige All-in-One-Lösung betreibt. Der „Kenner“ hingegen hat den ultimativen Anspruch an jedes einzelne Detail seiner Wiedergabekette. Mit unserem Testgerät, dem Power Conditioner PowerWave gehören wir zur Kategorie „Enthusiast“ und befinden uns somit in etwa in der Mitte des erwähnten Klassements.

Aufwändig im Detail

Wir betreiben eine hochwertige Wiedergabekette, die sorgfältig aus einzelnen Komponenten zusammengestellt wurde. Mit dem Anspruch steigt auch der Aufwand, weshalb wir den PowerWave zum Test baten. Er ist die zweitkleinste Stromversorgung im Programm und deutlich aufwändiger gefertigt als das Einsteigermodell. Hinsichtlich der Funktionalität orientiert er sich eher am großen PowerIsolator des Herstellers. Das heißt: Unsere Stromversorgung verfügt über ein aufwändiges Gehäuse, das sechs Geräten gefilterten Stromanschluss bietet und außerdem Netzwerk und Coax-Verbindung absichern soll. Die Möglichkeit die angeschlossenen Geräte gemeinsam zu schalten, sowie die Überwachung des phasenrichtigen Anschlusses runden das Gesamtpaket ab. Der Powerwave ist also deutlich mehr als eine gewöhnliche Mehrfachsteckdose. Dabei sind seine Abmessungen gar nicht viel größer: Auf 44 mal 20 Zentimetern Grundfläche werden alle Bauteile sicher untergebracht. Fertigungstechnisch ist das Gerät meilenweit von gewöhnlichen Anschlussleisten entfernt, das wird bereits mit dem ersten Blick auf das hochwertige und aufwändig gefertigte Gehäuse deutlich.

Der PowerWave bietet gleich sechs HiFi-Komponenten einen enstprechenden Anschluss.

Design mit Konzept

Das mustergültig verarbeitete Aluminium-Gehäuse ist laut Hersteller so gestylt und gefertigt, dass es magnetische Felder in Schach hält. Das heißt: Einerseits werden die im Innern durch den Stromfluss entstehenden Felder in Zaum gehalten, andererseits sollen es Magnetfelder von außen möglichst schwer haben in das Gerät einzudringen. Da wir diese Eigenschaften nicht technisch prüfen können, müssen wir später im Klangtest unseren Ohren vertrauen. Optisch macht das Gehäuse dem Gerätenamen „PowerWave“ jedenfalls alle Ehre. So ist die Oberseite tatsächlich mit einer wellenförmigen Struktur versehen. Auch die Front des Power Conditioners skizziert durch großzügige Rundungen und die aufwändige Form so etwas wie eine Welle. Die Formgebung macht das Gehäuse ungemein dynamisch. So ist es schön anzusehen und ordnet sich den anderen Audio-Komponenten auch nicht unter, sondern reklamiert einen ganz eigenen Anspruch. Understatement geht anders. Aber warum soll man sein Können nicht zur Schau stellen?

Das Design des Power Conditioners ist zeitlos und ansprechend. Und er kommt in klassischen 43-Zentimeter-Ausführung. So lässt er sich perfekt im HiFi-Rack integrieren.

Doppelfilter

Die Transparent Audio-Philosophie macht den Power Conditioner schließlich zu einem vollwertigen Gerät. Er ist also nicht nur Mittel zum Zweck der Stromversorgung, wie es eine einfache Mehrfachsteckdose ist. Das Einzige, was beide miteinander teilen, wäre die Möglichkeit mehreren Geräten stromseitigen Anschluss zu bieten. Hier können sechs Verbraucher angeschlossen werden. Damit lässt sich also durchaus eine amtliche Kette bestehend aus Vorstufe, Endstufen, CD-Player oder DAC und Plattenspieler betreiben. Gleichwohl rät der Hersteller dazu, nur drei Geräte am PowerWave anzuschließen, was die Einsatzmöglichkeiten deutlich einschränken würde. Dies hat den Hintergrund, dass die sechs Ausgänge je zu zweit in drei Gruppen unterteilt sind. Zwei Steckplätze teilen sich somit je eine Filterung. Beim Anschluss von nur einem Gerät pro Gruppe, hat jedes Gerät also seine eigene Filterung. Werden zwei Geräte pro Gruppe angeschlossen sollten diese sich ähneln. Zwei Endstufen beispielsweise gehen oder Vorstufe und Phonovorverstärker. Das bekommt man also hin.

Gereinigter Strom für mehr Klangdetails

Die Filterung ist naturgemäß eine der Hauptaufgaben des Power Conditioners. Die Filter für die drei Gruppen des PowerWave sind allesamt gleichberechtigt. Sie können angeschlossene HiFi-Bausteine mit insgesamt 15 Ampere, also knapp 3500 Watt Leistungen versorgen. Die maximale Leistung einer haushaltsüblichen Steckdose wird also praktisch nicht limitiert. Welches Gerät, beziehungsweise welche Geräteart, an welcher Gruppe angeschlossen wird, ist dabei irrelevant. Das liegt am Design der Filter. Das, was der Hersteller als „Transparent Generation 5 Power Airconditioner Filter Technology“ bezeichnet, ist eine nichtinvasive Filterung. Das heißt: Die Filterschaltung liegt nicht in der Leitung zwischen Gerät und Stromnetz, sondern parallel dazu. Die vom Gerät benötigte Leistung fließt also am Filter vorbei, während die hochfrequenten Störungen vom Filter quasi abgesaugt werden. Diese hochfrequenten Störungen kommen üblicherweise im Stromnetz vor, da sie von angeschlossenen Geräten eingespeist werden.

Die Filterung im PowerWave erfolgt zeitgleich für zwei Steckplätze.

Störungen reduzieren

Ein Elektromotor beispielsweise entnimmt dem Stromnetz die benötigte Leistung und hinterlässt dort so etwas wie eine Signatur. Diese Signatur kann wiederum andere Geräte beeinflussen. Der Fachausdruck dafür ist „Elektromagnetische Verträglichkeit“ oder „EMV“. Der Elektromotor und das von ihm gestörte Gerät müssen sich dabei nicht notwendigerweise im gleichen Haushalt befinden. Beispielsweise scheint sich die Ladeeinrichtung des Elektroautos meines Nachbarn auf meinen Backofen auszuwirken. Sobald das Auto lädt, gibt der Backofen ein hochfrequentes Pfeifen von sich. Das ist zugegebenermaßen ein extremes Beispiel, ebensolche Auswirkungen sind jedoch auch auf die HiFi-Anlage denkbar. Besonders, wenn es um winzige Signale, wie die in einem Phonoverstärker geht. In Audioanwendungen äußert sich eine hochwertige Stromversorgung dementsprechend beispielsweise in niedrigerem Grundrauschen, wodurch dann feinere Details im Klang hörbar werden können. Zu sehen ist von der Filterung übrigens nicht viel, denn die Schaltung ist mit Kunstharz vergossen, um die Anfälligkeit durch äußere Einflüsse zu reduzieren.

Sinnvolle Zusatzfeatures

Die Filterung ist zwar die Hauptaufgabe des Power Conditioners, sie ist jedoch nicht die einzige. Aus Sicherheitsaspekten sind zwei weitere entscheidender: Die Überlastsicherung und der Überspannungsschutz.
Die Überlastsicherung ist auf die bereits angesprochenen 15 Ampere ausgelegt und trennt die Anlage vom Netz, falls durch einen Kurzschluss oder einen anderen Defekt ein höherer Strom fließt. Der Überspannungsschutz wird manchmal auch als Blitzschutz bezeichnet, was seine Funktion schon ziemlich genau beschreibt. Es sollen jedoch nicht nur massive Überspannungen wie die eines Blitzschlags gefiltert werden, sondern auch kleinere Spannungsüberschreitungen. So könnte sich die Lebensdauer der angeschlossenen Geräte möglicherweise auch ohne das Eintreten des Supergaus verlängern. Im Fall des Transparent PowerWave sind nicht nur die sechs Geräte-Steckplätze abgesichert, sondern auch eine Netzwerkverbindung und ein Koaxverbinder für Satellitensignale.

Der Transparent Power Conditioner schützt auch eine Netzwerk- und eine Koax-Quelle (z.B. Sat-Receiver).

LED-Informanten im PowerWave

Diesbezüglich sind auf der Rückseite je zwei Ethernet-Ports und zwei F-Buchsen platziert. Hier werden dann bei Bedarf Sat- und Netzwerkkabel angeschlossen und zum Zielgerät durchgeschleift. Über diesen Weg sind dann beispielsweise auch Netzwerkplayer und Sat-Receiver vor Überspannungen geschützt. Die Schaltung zum Überspannungsschutz ist selbstheilend, sie funktioniert also nicht nur einmal. Auskunft über die einwandfreie Funktionalität der Schaltung gibt eine LED auf der Front des PowerWave. Leuchtet sie, sind die angeschlossenen Geräte auch geschützt. Gleich nebenan befinden sich noch zwei weitere LEDs. Eine davon sollte im Normalbetrieb leuchten, die andere nicht. Erstere gibt an, ob die Stromversorgung aktiv ist, denn über einen kleinen Schalter auf der Front lassen sich alle angeschlossenen Geräte gemeinsam Ein- und Ausschalten. Die andere LED informiert über eventuelle Phasenfehler beim Anschluss der Powerbank ans Stromnetz. Sie sollte also im Normalfall nicht leuchten. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Über die frontseitig eingelassenen LED-Indikatoren lässt sich der jeweilige Betriebsstatus ablesen.

Kinderleichte Inbetriebnahme dank Phasendetektor

Für den Anschluss des Transparent Audio PowerWave ans Stromnetz ist im Lieferumfang ein hochwertiges, zwei Meter langes Transparent Performance Power Cord enthalten. Ein doppelt geschirmtes Netzkabel mit üppigem Querschnitt, das dabei angenehm flexibel bleibt. Es ist an beiden Seiten mit hochwertigen, schwarzen Steckern versehen. Auf der einen Seite der bekannte Schuko-Stecker für die Steckdose, auf der anderen Seite ein C19-Stecker zum Anschluss an den PowerWave Netzfilter. Die Phasenlage ist am Schukostecker mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Man muss also nur noch herausfinden, wo sie an der Steckdose liegt. Dazu dient die im vorherigen Abschnitt erwähnte LED, so dass hier kein Messgerät bemüht werden muss. Das ist sehr komfortabel. Auch an den Ausgängen des PowerWave ist die Phase gekennzeichnet, so dass auch hier nur noch herauszufinden ist, wo die Phase bei den Netzkabeln der anzuschließenden Geräten liegt.

Der Transparent PowerWave wird wahlweise mit dem Performance Power Cord …

High Performance-Netzkabel

Greift man hier auf Transparent-Kabel zurück, was der Hersteller selbstverständlich empfiehlt, so ist die Phase auch dort markiert. Das macht den korrekten Anschluss leicht. Ob sich das sogenannte Ausphasen wirklich klanglich bemerkbar macht oder nicht, ist zwar durchaus umstritten, da es jedoch nur ein paar Minuten dauert und nichts kostet, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund darauf zu verzichten. Zum Anschluss einer Komponente verwenden wir das Transparent-Modell „High Performance“, also ein Update zum Transparent Standard-Kabel „Performance“. Übrigens kann man den PowerWave für einen Aufpreis von 250 Euro auch mit diesem, statt mit dem eben beschriebenen Performance-Kabel bekommen. Augenfällig unterscheidet es sich vom günstigeren Modell durch die Verwendung noch exklusiverer Steckverbinder und das Einhüllen der Leitung in einen Geflechtschlauch. Das Kabel selbst scheint in beiden Fällen identisch. Für verlustfreien Stromtransport sorgen darin drei Leiter aus je zwölf feinen Litzen hochreinen Kupfers.

… oder alternativ mit dem etwa hochwertigen High Performance Power Cord ausgeliefert.

Körperhaft und opulent

So, genug der Theorie. Jetzt geht es in den Hörtest: Dieser findet selbstverständlich in gewohnter Umgebung und mit gewohnter HiFi-Bestückung statt. Dabei tritt der Transparent PowerWave gegen gleich zwei Vergleichsgeräte an: Eine einfache 19-Zoll-Netzleiste von Bachmann und die hervorragende Supra Audios LoRad Silver-Edition. Zunächst habe ich meine komplette Anlage am PowerWave angeschlossen und warm spielen lassen. Mein erster Klangeindruck ging dann in Richtung eines guten Merlot, um mal einen ungewöhnlichen Vergleich zu bemühen. Was ich damit meine ist, dass der Klang einerseits sehr körperhaft (engl. full-bodied) und opulent ist, andererseits sanft und gefällig, quasi Everybodys Darling. Um nun genauer herauszufinden welchen Anteil der Transparent PowerWave hat, habe ich nun mehrfach zwischen den drei Stromversorgern gewechselt. Dabei habe ich meine aktiven Lautsprecher direkt an die Wandsteckdose angeschlossen und nur Vorstufe und Röhrenphonovorverstärker umgesteckt, da dies schneller geht und ich diese beiden Geräte für die empfindlichsten halte.

Direkter Vergleich

Die Supra Cables-Leiste war in den letzten Wochen dauerhaft in Betrieb und ist daher sozusagen das Basis-Szenario. Umgesteckt auf den Transparent Power Conditioner, wobei auch das Netzkabel der Vorstufe mit gewechselt wurde, macht der Hochton für meinen Geschmack einen Schritt zurück. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Der Klang wirkt zwar nicht weniger detailliert, dafür jedoch etwas sanfter und gefälliger. Auch die Tendenz zur etwas körperhafteren Spielweise bleibt im Direktvergleich erhalten. Insgesamt wirkt die Musik klarer und präsenter, vielleicht auch lauter, selbstverständlich ohne dass der Lautstärkeknopf betätigt wurde. Das macht die Wiedergabe für mich dann etwas glaubhafter als zuvor. Also noch mal schnell umgesteckt: An der Bachmann-Leiste wirkt der Klang im direkten Vergleich recht grob und rau. Die zuvor erlebte, feingeistige Spielweise geht verloren und auch die Räumlichkeit leidet etwas.

Die Überlastsicherung ist rückseitig zugänglich.

Richtig machen

Dass dieser Unterschied so deutlich ausfällt, hätte ich vorher nicht gedacht. Bevor es zum Fazit kommt, deshalb noch einmal ein dringender Appell an alle anspruchsvollen Musikfreunde: Jede HiFi-Anlage verlangt nach etwas Zubehör, um überhaupt in Betrieb genommen werden zu können. Ohne Signalkabel zwischen den Geräten, Lautsprecherkabel, Netzkabel und Netzleiste geht es schließlich nicht. Man kann es sich leicht machen und die mitgelieferten Strippen verwenden, oder man macht es richtig: Stromseitig zum Beispiel mit dem Power Conditioner PowerWave von Transparent Audio. Im Vergleich zur Standardverkabelung hebt er die Stromversorgung der Anlage durch seine Features auf ein neues Level. Das stellt er auch in meinem abschließenden Test unter Beweis: In „We’ve Landed“, dem letzten Song des brillanten Albums „Rejoice“, wird Tony Allen’s tiefe Stimme gestochen scharf und klar positioniert in den Raum gestellt, bleibt dabei aber lebhaft und voller Temperament.

Ein großer Teil der PowerWave-Technologie entstammt aus dem großen PowerIsolator.

Fazit

Das aufwändig gefertigte Gerät aus schwarzem Aluminium schirmt gegen interne und externe elektromagnetische Felder. Zugleich säubern drei integrierte Netzfilter den Steckdosenstrom von hochfrequenten Störungen und stellen ihn an sechs Anschlüssen zur Verfügung. Dank Überspannungsschutz werden gefährliche Spannungsspitzen beseitigt und alle verbundenen Geräte vor Beschädigung geschützt. Über einen zentralen Schalter lassen sich alle Verbraucher zudem gemeinsam ein- und natürlich wieder ausschalten. Im Fall eines Defekts sind sie außerdem durch eine interne Überlastsicherung geschützt. Die LED auf der Gerätefront informiert zudem über die Phasenrichtigkeit aller Audiokomponenten. Das Wichtigste jedoch ist, dass sich der PowerWave in unserem Test auch klanglich durchaus positiv bemerkbar gemacht hat. Über den Transparent PowerWave mit Strom versorgt, spielt meine Anlage feiner, transparenter und insgesamt glaubhafter. Eine rundherum gelungene Vorstellung und eine zukunftssichere Empfehlung für den Einsatz an anspruchsvollen Audio-Systemen.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Empfehlung
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: angemessen

95

95

93

Technische Daten

Modell:Transparent Audio
PowerWave
Produktkategorie:Power Conditioner / Netzfilter
Preis:- 2.400 Euro (mit Performance Power Cord)
- 2.650 Euro (mit High Performance Pwer Cord)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:G8 & friends GmbH, Hamm
Tel.: 05254/660188
www.g8friends.de
Abmessungen (HBT):95 x 436 x 200 mm
Gewicht:5,5 kg
Netzanschluss:D16
Ausgänge:- 6 x Schuko CEE 7/3 (max. 15 A / 3.500 Watt)
- 1 Ethernet
- 1 Koax
Lieferumfang:- Powerwave
- Power Cord
Pros und Contras:+ effektiver Netzfilter für 6 Komponenten
+ Filterfunktion
+ verringert Funkeinstreuungen (RFI)
+ gleichmäßige Stromversorgung für alle Ausgänge

- keine Vorher/Nachher-Anzeige
Benotung:
Empfehlung
Preis/Leistung:angemessen

Der Beitrag Transparent Audio PowerWave – Stromaufbereitung für anspruchsvolle HiFi-Setups erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

CD-Spieler Accustic Arts Player II – Edelstes Wandel-Werk

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Ein CD-Player? Ja! Allen Abgesängen zum Trotz ist die Silberscheibe immer noch fester Bestandteil vieler Musikbibliotheken – und zahlreiche Referenz-Aufnahmen harren einer audiophilen Abtastung und Wandlung. Diese Kunst beherrscht der Accustic Arts Player II, zudem versöhnt er Tradition und Gegenwart: Als CD-Spieler nimmt er sich dem Daten-Diskus mit einem exzellenten Top-Loader-Laufwerk an, mit vier S/PDIF-Schnittstellen und einem USB-Port ermöglicht er die Zuspielung vom digitalen Player, Streamer, Computer oder Laptop. So agiert der Player II auch als reiner D/A-Konverter, der per Upsampling für akkurateste Wandlung bürgt.

Unverkennbar ein Accustic Arts: Der Player II ist mit seinem blitzendem Chrom und dem gebürsteten Aluminium eine imposant-edle Erscheinung.

Traum, Teil drei: Nachdem wir vor einiger Zeit mit der Vor-/Endstufenkombination Tube Preamp II MK2/Mono II und dem Vollverstärker Power I edle Amplifizierungs-Komponenten von Accustic Arts getestet haben, erkunden wir mit dem Player II nun eine neue Gerätegattung aus der Referenz-Serie: einen CD-Spieler. In Zeiten, in denen alle vom Streaming reden und der Tod der Silberscheibe beschlossene Sache zu sein scheint, setzt Accustic Arts mit dem Player II also ein Zeichen – und zwar ein Ausrufezeichen: Mit seiner Material-Massivität und der für Accustic Arts charakteristischen Chrom/Aluminium-Optik strahlt dieser CD-Player eine ungemeine Hochwertigkeit und Noblesse aus. Hinzu kommen die makellose Fertigung und die perfekte Verarbeitung. Hierfür sind die Baden-Württemberger ja seit jeher bekannt: Alle Komponenten entstehen in der Laufener High End-Manufaktur durch penibelste Handarbeit. Diesen Anspruch und Aufwand sieht man dem Player II auf den ersten Blick an.

Der Hingucker des Accustic Arts Player II ist natürlich die außergewöhnliche und aufwändige Gestaltung der Laufwerk-Abdeckung.

Top-Loader in Top-Qualität

Den zweiten Blick zieht natürlich jene Mechanik auf sich, die auf der Oberseite des edel gebürsteten, starkwandigen Aluminium-Gehäuses thront. Dies ist die Abdeckung des CD-Schachts, sie besteht aus einer zentimeterdicken Aluminiumplatte, die mit einer chromglänzenden, runden Zierplakette besetzt ist. Der gewichtige Block weist eine kleine Mulde auf, mit deren Hilfe man ihn nach hinten schieben kann, um den Schacht zu öffnen. Dabei gleitet die Platte auf zwei runden, robusten Führungsschienen. Sie wiederum sind jeweils von stattlichen Metallrondellen eingefasst. Was für eine massive Konstruktion! Nun ist also der Schacht zugänglich, damit wir von oben die CD auf den kleinen Trägerteller legen können. Als Medien akzeptiert der Player II CD, CD-R und CD-RW. Damit die eingelegte CD sicheren Halt hat, wird zur Fixierung ein gewichtiger, verchromter und magnetisch haftender Metallpuck aufgesetzt. Wir haben es hier also mit einem sogenannten Top-Loader zu tun, der ohne Transport-Schlitten oder CD-Slot auskommt. Als Laufwerk setzt Accustic Arts das CD Pro 8 ein, dies ist ein Nachfolger des exzellenten Philips CDPro2. Das CD-Modul stammt von dem Wiener Unternehmen Stream Unlimited, welches wiederum aus einem ehemaligen Philips-Entwicklungszentrum hervorgegangen ist. Dieses Laufwerk besitzt ein metallenes Druckguss-Chassis, welches sowohl eine hohe Festigkeit als auch sehr gute Dämpfungseigenschaften bietet. Zur abermaligen Ruhigstellung ist dieses Laufwerk nochmals in einen massiven Aluminium-Block eingebettet. Die Laufwerk-Lagerung entspricht dem Subchassis-Prinzip, das auch bei Plattenspielern zur mechanischen Entkopplung eingesetzt wird.

Ein Blick auf das Laufwerk des Top-Loaders: Das exzellente CD Pro 8 ist an seinem charakteristischen Karbonfaser-Geflecht und der metallenen Einfassung erkennbar.

Attraktiv-aufgeräumt: die Front

Zur Bedienung wenden wir uns der Stirnseite des Player II zu. Hier suchen wir vergebens nach einer Knöpfchenphalanx, wie sie die meisten CD-Player bieten. Der Player II kommt komplett ohne die üblichen kleinen Schalter und Taster aus. Er besitzt allein zwei große, metallene, glänzend verchromte Bedienknöpfe. Der linke ist der Quellwahlschalter, denn der Player II ist ja weit mehr als ein CD-Spieler. Er bietet zusätzlich vier digitale Eingänge, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen. Wenn man den Bedienknopf allerdings nicht dreht, sondern drückt, erweckt man den Player II zu Leben: So holt man ihn aus dem Standby-Schlaf. Durch langes Drücken versetzt man ihn wieder in den Schlummer. Um ihn komplett auszuschalten, betätigt man auf der Rückseite den Netzschalter. Nun zum zweiten Bedienknopf auf der rechten Seite der Front: Er ist der Handhabung der CD-Funktionen gewidmet, also Start, Stop, sowie Tracksprung vor- und rückwärts. Durch Drehen erreicht man die jeweilige Funktion, was uns wie bei der Quellwahl durch kleine blaue LED angezeigt wird, und durch Drücken aktiviert man diese Funktion. Die Bedienung geht alternativ auch über eine Fernbedienung, zu der wir ebenfalls später noch kommen. Doch nur beim Betätigen der massigen Knöpfe kann man ihre schöne Gewichtigkeit und ihre superbe Rastung erfahren – dies ist schlicht ein haptisches Gedicht. Außer den beiden Bedienköpfen bietet uns die Front noch die aufwändige Gravur des Firmenlogos – und eine länglich eingelassene und verspiegelte Blende. Sie entpuppt sich als Display. Es informiert uns mit einer blauen LED-Segmentanzeige über die aktuelle Tätigkeit des Players – zum Beispiel „Open“, „Closing“ oder Vor- und Rücklauf. Beim vollendeten Einlesen der CD erfahren wir dann die Anzahl der Musikstücke sowie die Gesamtspieldauer. Bei der Wiedergabe informiert es uns wahlweise über die verstrichene oder die noch zu absolvierende Zeit – entweder des laufenden Tracks oder der kompletten CD.

Das Zentrum der aufgeräumten Front bietet unter der Gravur des Firmenemblems das schmale Display mit LED-Segmentanzeigen. Es präsentiert die wichtigen Infos – hier im CD-Betrieb die Tracknummer und die abgelaufene Zeit des Tracks.

Eigenständiger DAC mit Upsampling-Akkuratesse

Accustic Arts setzt mit dem Player II noch ein zweites Zeichen: Neben der alten CD kann er auch frische HiRes-Files handhaben, er ist also ebenso als eigenständiger Digital-Analog-Wandler einsetzbar. Dafür besitzt der Player II vier Eingänge. Zum einen bietet er einen USB-B-Port, an den ein Laptop, ein Computer oder ein Streamer angeschlossen wird. Die USB-Schnittstelle funktioniert asynchron, der D/A-Wandler des Player I ist also bei dem Transport der Musik nicht vom Taktgeber des zuspielenden Computers und des USB-Bussystems abhängig. Dadurch gelingt die Datenübermittlung deutlich stabiler, die Verarbeitung ist weniger fehleranfällig. Dieses Mehr an Exaktheit führt zu einem besseren Klang. Zu diesem USB-Port kommen nun noch drei unsymmetrische S/PDIF-Schnittstellen in Form zweier elektrisch-koaxialer Eingänge und eines optischen Toslink-Inputs. Einen symmetrischen AES/EBU-Eingang bietet der Player II hingegen nicht. Über alle Schnittstellen ermöglichen die Zuspielung von PCM-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit, der USB-Zugang akzeptiert darüber hinaus auch DSD-Files bis DSD128. Die Verarbeitung gelingt im sogenannten DoP-Verfahren, das bedeutet: Das DSD-Signal wird für den internen Datentransport in einen PCM-Container verpackt und erst beim Wandelvorgang von digital zu analog als DSD-File erkannt und entsprechend behandelt. Daher der Name „DSD over PCM“ (DoP). Eingegangene PCM-Signale werden vom DAC einem Upsampling auf 384 Kilohertz/32 Bit unterzogen. Von dieser Konvertierung und Erhöhung der Abtastrate kann der Klang profitieren. So wird vor allem der Jitter reduziert, also die Samplingfrequenz-Schwankung, die beim Abtasten zu Fehlern führt. Auch hier gilt wieder: das Mehr an Akkuratesse bei der Datenverarbeitung erlaubt eine exaktere Rekonstruktion des analogen Signals und führt damit zu einem besseren Klang.

Mit dem großen metallenen Chromknopf auf der linken Seite wählt man die Quelle aus. Da der DAC des Player II auch separat einsetzbar ist, können über die CD-Wiedergabe hinaus vier digitale Zuspieler eingebunden werden.

Innere Werte, vielfältige Ausgänge

Abgesehen vom Konverter wird beim gesamten technischen Innenleben ein immenser Aufwand betrieben: Hier ist vor allem der zweimal 25 Voltampere liefernde Ringkern-Transformator zu nennen, der erheblich zur Erschwerung des fast 21 Kilo wiegenden Player II beiträgt. Dazu kommen die beiden üppig dimensionierten, separaten Netzteilsektionen für die getrennte Versorgung der Lasersteuerung, der digitalen Signalverarbeitung, der Display-Ansteuerung und der D/A-Wandler-Sektion. Überdies sind die analoge und die digitale Sektion in der D/A-Konverter-Stufe räumlich getrennt, um einen optimalen Störspannungsabstand zu erzielen – also ein bestmögliches Verhältnis zwischen der Spannung des Nutzsignal und der Spannung des Störsignals, welches jede elektrische Schaltung erzeugt. Das aus diesem Aufwand resultierende Wandelwerk stellt der Player II schließlich als Analogsignal sowohl an einem unsymmetrischen Ausgang mit Cinch-Buchsen als auch an einem symmetrischen Ausgang mit XLR-Buchsen bereit. Das ist prima, denn die symmetrische Signalübertragung ist der beste Standard, um ein analoges Signal von A nach B zu transportieren. Durch die doppelte Signalübertragung – einmal normal, einmal invertiert – werden etwaig einstreuende Störsignale entdeckt und neutralisiert. Deswegen ist diese Übertragungsart auch im Tonstudio Standard. Der Player II ermöglicht aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Wer ihn als reinen CD-Transport nutzen möchte, etwa weil er einen externen DAC besitzt oder weil er die Musik am Computer bearbeiten möchte, kann die abgetasteten und ausgelesenen CD-Daten als PCM-Signal an zwei S/PDIF-Ausgängen auf der Rückseite abgreifen – wahlweise optisch an einer Toslink-Buchse oder elektrisch-koaxial an einer Cinch-Buchse.

Der Player II bietet etliche Anschlussmöglichkeiten: Die Eingangssektion umfasst drei S/PDIF-Inputs und einen USB-Port. Die Ausgangsektion bietet analog je einen symmetrischen XLR- und einen unsymmetrischen Cinch-Anschluss, digital kommen noch ein elektrischer und ein optischer S/PDIF Out hinzu.

Noble Fernbedienung

Wir wollten ja noch auf die Fernbedienung zu sprechen kommen – hier ist ebenfalls positives zu vermelden: Statt der in der Bedienungsanleitung abgebildeten einfachen Standard-Fernbedienung spendiert Accustic Arts zum Player II den edlen, aus Aluminium gefertigten System-Ferngeber. Ein schönes Upgrade, zumal auch die Tasten dieser Befehlsgeber einen sehr guten Druckpunkt besitzen. Nur das Geräusch, das die mit exaktem Spiel im Alu eingelassenen Tasten beim Bewegen der Fernbedienung erzeugen, ist anfangs leicht irritierend. Mit dieser Fernbedienung können wir den Player II in Betrieb nehmen oder in den Standby-Schlaf versetzen, die Musik starten, pausieren, stoppen und stummschalten, zum nächsten oder vorherigen Track springen, innerhalb des Tracks zurückgehen oder voranschreiten, wobei anfangs fünf Sekunden übersprungen werden, später dann größere Zeitintervalle. Der Repeat-Knopf entfaltet leider keine Wirkung, auf Schnickschnack-Funktionen wie Zufallswiedergaeb oder Trackprogrammierung wird komplett verzichtet. Mit den nummerierten Tastern lassen sich die Tracks eins bis neun direkt anwählen, der Druck auf den „Null“-Taster sorgt für eine Überraschung: Mit ihm verändert man stufenweise die Helligkeit des Displays. Im unteren Bereich präsentiert die Fernbedienung vier Taster, in deren Zentrum „Volume“ steht. Mit dem linken und rechten dieser Taster kann man zwischen den Eingängen des Player II hin- und herwandern, der obere und untere Pfeil verändert nun tatsächlich die Lautstärke – bei unserem in diesem Test hinzugezogenen Verstärker, der offensichtlich den gleichen Infrarot-Befehlscode verwendet. Sehr schön, das ist ein angenehmes Bequemlichkeits-Plus.

Zum Player II liefert Accustic Arts die edle System-Fernsteuerung. Sie ist, wie der CD-Spieler, in gebürstetem Aluminium und blitzendem Chrom gehalten.

Der Accustic Arts Player II in der Praxis

Wir haben den Player II sowohl über den symmetrischen als auch über den unsymmetrischen Ausgang an unseren Vollverstärker Hegel H360 angeschlossen, der wiederum ein Paar Canton Reference 7.2 DC antreibt. Als erstes Testen wir natürlich die Kernkompetenz des Player II und legen eine CD ein. Schon dies ist ein quasi ritueller Vorgang mit hohem Genussfaktor, ähnlich dem Auflegen einer Vinyl-Schallplatte: Wir schieben die schwere Alu-Platte, die das Laufwerk abdeckt, über die ihre Schienenführung nach hinten, legen den Datensilberling ein, beschweren ihn mit dem CD-Puck und schließen das Laufwerk wieder. Wir wählen „Boogie Street“ von Leonhard Cohens CD „Live in London“ aus und gehen zuerst über den unsymmetrischen Ausgang zum Hegel. Der Player II beeindruckt uns noch vor dem Start des Songs – mit dem eröffnenden Applaus des Publikums. Es ist bei Live-Aufnahmen immer ein Geschenk, wenn bei der Produktion darauf geachtet worden ist, dass die Fans vor der Bühne nicht als amorphe Geräuschwolke zu hören sind, sondern als Menschen aus Fleisch und Blut, die Ihre Begeisterung mit ihren Händen und Mündern äußern. Das ist hier der Fall, und der Player II gibt dieses Geschenk in Gänze weiter: Wir hören inmitten der Menge, direkt in unserer Nähe, einzelne frenetisch jubelnde Fans, ihre Begeisterungsrufe, das Aufeinanderklatschen der Handflächen – alles ist unglaublich realistisch. Wir sind sofort in der Konzert-Atmosphäre, auch weil wir direkt einen Eindruck von dem Konzertsaal haben: Das Geschehen findet nicht in einem entfernten akustischen Guckkasten statt, sondern direkt vor und bei uns. In dieser Plastizität und Klarheit haben wir den Live-Anfang noch nicht wahrgenommen.

Das Öffnen des Laufwerks, das Einlegen der CD und das Aufsetzen des Pucks erinnern ein wenig an das Ritual des Schallplattenauflegens. Der magnetisch haftende Puck sorgt für die sichere Fixierung der CD.

Atemberaubende Abbildungskraft

Diese Abbildungskraft setzt sich nun in der Wiedergabe des Bühnengeschehens fort: Sharon Robinson, die den Song „Boogie Street“ geschrieben hat und Cohen bei diesem Konzert als Sängerin zur Seite steht, übernimmt die Lead Vocals. Sie eröffnet den Song – und ihre attraktive, wohltönende, leicht dunkel timbrierte Stimme zieht uns sofort in den Bann: „Oh Crown Of Light“ intoniert sie ohne jegliche Begleitung, und wir spüren die Intensität und Innigkeit des Moments, weil Sharon Robinson in dieser Wiedergabe eben keine Stimme ohne Körper ist – diese charismatische Frau steht geradezu leibhaftig vor uns. Diese Gestaltwerdung gilt auch für die beiden Backgroundsängerinne neben ihr, die auf Robinsons dramatisch ausgehaltenes „Light“ hin einsetzen. Mit ihren Stimmen zaubern die Geschwister Charley und Hattie Webb einen mehrstimmigen Vokalsatz zu Dahinschmelzen. Sie sind etwas in den Hintergrund gemischt, aber trotzdem klar und deutlich zu hören, so dass wir den Stimmenverlauf der einzelnen Sängerinnen nachvollziehen können. Diese Physis und Definition ist eine Meisterleistung des Player II. Die pathetische Einleitung des Songs baut die Spannung für den Einsatz der gesamten Band auf, doch zugleich erleben wir den Anfang auch mit einer herrlichen Ruhe und Entspanntheit. Dies ist immer ein Zeichen von gutem Timing. Bei Lautsprechern bedeutet das, dass die Chassis für eine zeitrichtige Wiedergabe sorgen, bei Digitalkomponenten betrifft das Timing insbesondere den Abtastprozess bei der Digital/Analog-Wandlung. Hier merkt man, dass der Player II mit großer Akkuratesse arbeitet, was in der Wiedergabe für Transparenz und Klarheit sorgt, aber eben auch für Ruhe und Entspanntheit.

Vor dem Abspielen der CD wird die Abdeckung natürlich über den Schacht geschoben – mithilfe der kleinen Fingermulde, die in massive Alu-Platte gefräst ist.

Exzellente räumliche Staffelung

Es geht aber noch besser: Wie wechseln jetzt vom unsymmetrischen zum symmetrischen Signalweg. Neben einem höheren Pegel erzielen wir so auch eine rundere, vollere Wiedergabe: Der Bass von Roscoe Beck gewinnt merklich an Volumen, die Bassdrum von Rafael Bernardo Gayols Schlagzeugs besitzt mehr Durchsetzungskraft, die Gesangsstimmen haben nun eine größere Tragfähigkeit. Das gilt selbst für Leonard Cohen, der mehr raunend denn singend Sharon Robinson unterstützt. Mit der Rückkehr zum unsymmetrischen Weg erscheint uns die Wiedergabe dann fast ein wenig zahm. Also bleiben wir beim symmetrischen Weg – auch, weil die Staffelung so exzellent ist: Die Bühne, die der Player II aufbaut, besitzt mehr Tiefe, als wir es bislang gewohnt sind. So steht etwa der Saxophonist Dino Soldo bei seinem Solo weiter hinten als wir es bislang kennen, die gesamte Abbildung gewinnt also auch an Räumlichkeit. Das führt zu einem luftigeren Gesamteindruck: Das Klangbild ist frei von einem einengenden Rahmen, die Wiedergabe setzt sich über die räumlichen Begrenzungen unseres Hörraums hinweg. Wow! Nun kann der Player II ja auch als pures CD-Laufwerk agieren und sein Signal einem externen DAC zur Verfügung stellen. Deshalb haben wir ihn mit seinem digitalen Ausgang an unseren Hegel-Verstärker angeschlossen. Das Hin- und Herschalten zwischen analogem digitalem Input am Hegel zeigt nun interessante Unterschiede: Das vom Player II selbstgewandelte Signal führt zu einer etwas weicheren, wärmeren, runderen und ruhigeren Wiedergabe, übernimmt hingegen der Hegel die Wandlung, ist die Wiedergabe analytischer, ein wenig schlanker und drahtiger.

Für die Zuspielung per USB sollte man auf dem verwendeten Rechner eine audiophile, HiRes-fähige Software wie Audirvana einsetzen.

Dynamische Delikatesse

Kommen wir zu einer ganz anderen Praxismöglichkeit des Player II: Er ist ja losgelöst von seiner Laufwerk-Tätigkeit auch als eigenständiger Digital-Analog-Konverter einsetzbar. Deshalb spielen wir per USB von unserem Laptop, auf dem die audiophile Playersoftware Audirvana installiert ist, Musik von unserer Festplatte zu. Weil der Player II ja HiRes-fähig ist und auch DSD beherrscht, wählen wir eine Grammy-ausgezeichnete Aufnahme, die uns in DSD128 vorliegt: Manfred Honeck dirigiert sein Pittsburgh Symphony Orchestra durch den zweiten Satz aus Dmitri Schostakowitschs Fünfter Sinfonie in d-moll. Das Hören dieser audiophilen Aufnahme ist mit dem Player II eine doppelte Dlikatesse. Schostakowitsch hat mit diesem Allegretto die Karikatur eines lustigen Ländlers komponiert, das zeigt sich durch die skurrilen harmonischen Wendungen, aber auch durch starke Kontraste unvermittelt einsetzende Instrumente. Da folgt auf die zarte Melodie einer Oboe plötzlich ein tumb-brachiales Tutti des Orchesters, so dass wir aufgrund der großen Dynamik aufschrecken. Die Abbildung einer solchen Dynamik gelingt auch nur, wenn diese in den digitalen Daten hinterlegten Lautstärke-Informationen sauber wieder ins Analoge übersetzt werden. Das gelingt dem Player II im Feinen wie im Groben, bei den leisen, unheilschwanger-schwebenden Melodie der Violinen oder den dunklen Fagotten im Pianissimo wie auch bei den grellen, schmetternden Mariachi-Trompeten. Die Transparenz und Präzision der Orchesterabbildung ist dabei phänomenal, wir können quasi jeden einzelnen Musiker im Klangkörper lokalisieren. Schostakowitsch Idee, den Hörer mit Einwürfen verschiedenster Instrumente und Instrumentengruppen von links und rechts, vorne und hinten zu irritieren, funktioniert deshalb umso besser. Was für ein Paradox: Gerade die reine Wiedergabe des Player II ermöglicht die genussvolle Verwirrung.

Der Accustic Arts Player II mit seinen Spielpartnern: Als Verstärker fungiert der Hegel H360, als Schallwandler kommt die Canton Reference 7.2 DC zum Zuge, die Zuspielung per USB lauft über unser Laptop, auf dem Audirvana installiert ist.

Fazit

Mit dem Player II setzt Accustic Arts ein audiophiles Ausrufezeichen: Der CD-Spieler glänzt mit einem herausragenden Top-Loader-Laufwerk und einem exzellenten DAC, der mit seinem Upsampling eine höchst akkurate, jitterarme Wandlung leistet und HiRes-Files bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit und DSD-Files bis DSD128 konvertiert. Diese Fähigkeit stellt er auch als eigenständiger DAC über drei S/PDIF-Inputs und einen USB-Eingang zur Verfügung. Durch seine digitalen Ausgänge ist der Player II zudem als reiner CD-Transport einsetzbar. Bei seinen analogen Ausgängen wiederum glänzt er durch das Angebot sowohl eines unsymmetrischen als auch eines klanglich leicht überlegenen symmetrischen Anschlusses. Doch das ist eine Graduierung auf allerhöchstem Niveau, denn der Player II liefert im Ganzen eine Wiedergabe, die sich durch atemberaubende Abbildungskraft, exzellente räumliche Staffelung und dynamische Delikatesse auszeichnet. Die exakte Abtastung sorgt zudem für eine Ruhe und Entspannung, die den Hörgenuss abermals erhöht. So bietet der Player II, gerade bei audiophilen Aufnahmen und Referenzeinspielungen, edelstes Wandel-Werk.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 98/100
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: angemessen

98

97

98

200501.Accustic Arts-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Accustic Arts
Player II
Produktkategorie:CD-Spieler
Preis:14.900,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:Accustic Arts, Lauffen
Telefon +49 7133 97477-0
www.accusticarts.de
Abmessungen (HBT):165 x 482 x 380 mm
Gewicht:20,7 kg
Eingänge (digital):1 x USB 2.0 (Typ B)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Ausgänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge (digital):1 x S/PDIF elektrisch koaxial (Cinch)
1 x S/PDIF optisch (Toslink)
Maximale Samplingrate/Auflösung (Eingänge):- USB: PCM 192 kHz/24 bit, DSD128
- S/PDIF: PCM 192 kHz/24 bit
Abspielbare Medien:CD, CD-R, CD-RW
Eingangsdatenformate:- WAV, FLAC, ALAC, AIFF etc.
- DSD
Lieferumfang:- Accustic Arts Player II
- CD-Puck
- System-Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel (2 m)
- Bedienungsanleitung
- CD-ROM (USB-Treiber, Installationsanleitung)
- Ersatzsicherung
- Qualitätsprüfungszertifikat
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ exzellente Abbildung, Auflösung und Dynamik
+ herausragende Verarbeitung
+ Top-Loader mit ausgezeichnetem Laufwerk
+ Upsampling für akkurate Abtastung und Jitter-Minimierung
+ Resonanzoptimierung durch Subchassis-Konstruktion samt Einbettung in Aluminium-Block
+ aufwändige Schaltungstopologie
+ als eigenständiger HiRes-DAC nutzbar

- keine AES/EBU-Schnittstelle
Benotung:
Klang (60%):98/100
Praxis (20%):97/100
Ausstattung (20%):98/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis/Leistungangemessen

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Philips 55OLED934 – Megastarker Kontrast, ultrascharf und imposanter Rundum-Sound

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Der Philips 55OLED934 ist ein imposanter All-in-One-Heimkinomeister. Dieser OLED-55-Zöller kommt mit neuster Ambilight-Technologie, integriertem Mediaplayer und hat gleich noch eine Bowers & Wilkins-Soundbar an Bord. Neben großartigen Bildern in OLED-Qualität verspricht er also auch klanglich anspruchsvolles Heimkino-Feeling. Und er hält sein Versprechen …

Bringt das Heimkino ins Wohnzimmer – in anspruchsvoller Bild- und Tonqualität: Der Philips 55OLED934.

Die Fußball-EM ist um ein Jahr verschoben, Olympia ebenso und aufgrund der Corona-Pandemie sind auch alle anderen Großveranstaltungen abgesagt. Wir verbringen unsere kostbare Zeit in diesen Tagen überwiegend zu Hause. Da wird der aktuelle Fernseher schon mal zu klein. Vor allem dann, wenn regelmäßig großes Kino im Wohnzimmer erlebt werden soll. Ein neuer Fernseher muss her. Idealerweise ein schicker XXL-OLED mit einem starken Soundsystem und gemütlicher Ambient-Beleuchtung. Idealerweise ist das alles auch noch in einem einzigen Gerät verbaut. Das klingt fast zu schön um wahr zu sein.

Superschick und superschlank: Der Philips 55OLED934.

Bild- und Ton-Spezialist

Philips hat exakt das möglich gemacht und verspricht mit seinem 55OLED934, dass man gänzlich ins Filmvergnügen eintauchen kann. Neben dem eigenen Knowhow in Sachen Bildqualität hat man sich dafür noch die Kompetenz der britischen Audiospezialisten von Bowers und Wilkins ins Boot geholt. In der inzwischen zweiten Entwicklungsgeneration dieser Zusammenarbeit wurde so ein Fernseher kreiert, der hübsch ausschaut, knackscharfe und brillante Filmbilder liefert, ein schönes Kinoambiente zaubert und auch noch fantastisch klingen soll. Einen ersten Eindruck davon konnten wir uns bereits Anfang des Jahres machen, als Philips diesen 55-Zöller erstmals in Amsterdam zeigte. Jetzt haben wir den obendrein erschwinglichen OLED-Alleskönner endlich im Testraum.

Mit seinem 55OLED934 verspricht Philips Heimkinofeeling in perfekter Bild- und Tonqualität.

Fix aufgebaut und installiert

Der Philips 55OLED934 wird gut geschützt in einem großen Karton geliefert. Eine leicht verständlich illustrierte Bauanleitung liegt gleich obenauf. Sie ist das erste, das der stolze neue Besitzer zu sehen bekommt, sobald er die Verpackung öffnet. Idealerweise wird dieser 55-Zoll-TV dann zu zweit aus dem Karton gehoben und vorsichtig mit dem Display nach unten auf einen Tisch gelegt. Um das Display zu schützen, habe ich vorher eine Decke ausgebreitet. Anschließend werden Standsäule und Fuß an den Bildschirm geschraubt. Diese Montage ist in wenigen Minuten erledigt. Bevor dann aber Blu-ray-Player, Fire TV Stick, Sat-Receiver und Spielekonsole angeschlossen werden, stellen wir den OLED934 zunächst aufs Sideboard. Hier soll er dann gleich zeigen, was er kann. Anschließend werden alle Zuspieler verbunden. Besonders praktisch finde ich, dass die Peripherie-Geräte ganz leicht angeschlossen werden können. Sämtliche Terminals auf der Rückseite sind gut erreichbar.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich leicht zugänglich auf der Rückseite des 55OLED934.

Fernbedienung mit Tastatur

Im Grunde genommen, kann es dann auch schon losgehen. Der Sendersuchlauf wird gestartet und die gefundenen Programme sortiert. Das alles gelingt mir intuitiv. Da ich zusätzlich zum normalen Sendebetrieb mit festen Sendezeiten auf Mediatheken zurückgreifen möchte, bedarf es noch die Anbindung ans Netzwerk. Keine Bange, das gelingt mit dem Philips 55OLED934 ausgesprochen einfach. Im On-Screen-Menü wird auf den Reiter geklickt „mit Internet verbinden“. Sofort sind alle verfügbaren Netzwerke aufgelistet. Darunter auch unser „Studionet“. Da die Fernbedienung rückseitig eine komplette QWERTY-Tastatur besitzt, kann das Passwort wie auf einer Schreibmaschine eingegeben werden. Es muss also nicht jeder einzelne Buchstabe umständlich auf dem Bildschirm angeklickt werden, sondern man tippt sein Passwort einfach über die Tastatur ein. In nicht einmal 30 Sekunden ist mein Testgast dann verbunden. Dafür gibt es die ersten Bonuspunkte.

Die Fernbedienung mit QWERTY-Tastatur gehört bei Philips seit Jahren zum Standard.

Musikalischer Fuß

Zum guten Bild gehört aber natürlich auch der gute Ton. Diesbezüglich ist Philips vor rund drei Jahren mit Bowers & Wilkens eine Kooperation eingegangen. Bowers & Wilkins gehört zu den angesehensten Marken in der Audiotechnik, speziell in der Lautsprecherentwicklung. Damit die OLED-Displays aber so flach wie möglich bleiben, kamen herkömmliche Lautsprecherentwicklungen hier nicht in Frage. Stattdessen musste eine andere Lösung her, mit deren Entwicklung B&W beauftragt wurde. Im OLED934 besteht diese aus einer Art Soundbar, die mit gleich fünf Lautsprechern (inklusive Subwoofer) bestückt ist und als eine Art Standfuß des Fernsehers fungiert. Zwei Lautsprecher sind dabei für die Stereowiedergabe links und rechts, der Subwoofer für den Tiefton und zwei oben aufliegende Chassis sind für den Dolby-Atmos-Ton verantwortlich. So ausgerüstet ist der 55OLED934 sogar in der Lage entsprechende Filmanteile sogar über die Zimmerdecke zu reflektieren. So soll die Effektkulisse deutlich erweitert und die akustische Räumlichkeit beträchtlich erhöht werden.

Das von Bowers & Wilkins entwickelte Soundsystem passt sich perfekt in die gesamtoptik des 55-Zöllers ein und verhilft ihm ganz nebenbei auch noch zu einem sichereren Stand.

Ultrahohe Auflösung und Mega-Kontrast

Seit der 55OLED934 hier aufgebaut steht, drängt die Kollegin ihn auch endlich in Aktion zu bringen. Bevor aber der Filmspaß beginnen kann, muss sie sich noch ein wenig gedulden. Der Philips muss erst noch das übliche Messprozedere durchlaufen. Immerhin möchte ich meine subjektiven Bildeindrücke auch objektiv untermauern können. Darüber hinaus dienen die Messergebnisse einer späteren Vergleichbarkeit mit anderen TV-Geräten.
Der Philips 55OLED934 bietet eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixel (UHD), die sich auf einer Diagonalen von 139 Zentimetern verteilen. Der Farbraum Rec.709 für HDTV wird perfekt eingehalten. Die Farbtemperatur macht mit 6500 Kelvin (D65) eine Punktlandung. Der Graustufenverlauf ist im Grunde tadellos und bedarf nur einer ganz geringen Korrektur zur absoluten Perfektion. So gelingt bereits in der Werkseinstellung eine überaus präzise Farbdarstellung. Wolken, Himmel und dunkle Bereiche besitzen fantastisch viel Zeichnung – und das völlig farbneutral. Dafür vergebe ich die nächsten Extrapunkte.

Alle EInstellungen können bequem über das übersichtlich strukturierte Menü vorgenommen werden.

HDR-Automatisierer

Die maximale Lichtausbeute passt sich dem Inhalt an. Kleine, helle Spitzlichter werden mit bis zu 650 cd/m² abgebildet. Eine große weiße Fläche erreicht rund 165 cd/m². Das wären rund 60 Prozent heller als die maximale Lichtausbeute, die für HDTV-Content spezifiziert ist. Kurz: Die Lichtleistung reicht spielend aus, um auch am Nachmittag bei einfallendem Sonnenlicht einen spannenden Spielfilm zu erleben. Ganz nebenbei unterstützt der Philips gleich mehrere HDR-Technologien. Sogar Dolby Vision kann der 55OLED934 darstellen. Der Filmfreund muss sich diesbezüglich übrigens um nichts kümmern, der Philips erkennt das zugespielte Signal selbständig und schaltet automatisch das beste Format ein, sollte ein Film mehrere HDR-Techniken anbieten.
Der On/Off-Kontrast liegt mit über 300.000:1 über dem, was mein Messequipment zu ermitteln vermag. Allein die OLED-Technik ist imstande, neben einem weißen Pixel einen Pixel mit maximalem Schwarz abzubilden. Das erklärt den sensationellen Kontrast und die überaus plastischen Bilder dieser Technologie.

Neben den klassischen Bild- und Toneinstellungen lassen sich hier auch Presets ablegen und abrufen, sowie tiefere Bildeinstellungen vornehmen.

Expertentipp: Mit zwei Änderungen zum perfekten Bild

An dieser Stelle verrate ich noch, wie Sie die ideale Grundeinstellung erhalten.
Bereits ab Werk liefert der Philips 55OLED934 ein so beeindruckendes Bild, dass eigentlich gar nichts weiter nötig ist, als sich entspannt zurück zu lehnen – und seine Lieblingsfilme und -serien zu genießen.
Wem das Bild in Werkseinstellung zu „flüssig“ ist, wem es zu sehr nach „Lindenstraße“ aussieht, der muss nur eine einzige Änderung vorzunehmen:
– Schalten Sie in den Bildmodus: „Film“. Nun sind alle digitalen „Helferlein“ deaktiviert.
Wer mag, kann nun noch die gewünschten Tools hinzuschalten, um beispielsweise die Bewegungsschärfe zu verbessern.
Das war es dann auch schon, weitere Einstellungen sind tatsächlich nicht nötig, um ein absolut begeisterndes TV-Erlebnis zu erhalten.

Um die Durchzeichnung speziell bei HDR noch etwas zu verbessern, sollte Gamma auf -1 eingestellt werden.
Foto: Michael B. Rehders.

Spielfilme und Serien in Referenzqualität

Das Messprozedere und alle Voreinstellungen sind abgeschlossen. Nun darf auch meine Kollegin endlich erfahren, was der Philips so kann. Der schönste Teil des Praxistests beginnt: Das Filmeschauen. Wir machen es uns auf der Couch im Redaktionsraum bequem. Kaum ist das Licht ausgeschaltet, fällt das leuchtend helle dreiseitige Ambilight auf, das die Wand rund um den 55OLED934 in warmen Farben anstrahlt. Als erstes startet „Tomb Raider“ in Dolby Vision von 4K-Blu-ray. Unten rechts im Display informiert uns der Philips kurz über das automatisch detektierte Format. In Kapitel 2 gestartet, begeistern uns dann gleich die Stadtaufnahmen mit den Skyskraper. Knackscharfe Details, strahlend blauer Himmel und nichts überstrahlt. Als Lara Croft ins Gebäude ihres Vaters tritt, sind selbst die kleinsten Details auf ihrer schwarzen Lederjacke zu sehen. Ihre braunen Haare offenbaren jede noch so kleine Strähne.

Selbstverständlich bietet der 55OLED934 auch den Direktzugang zu Streamingdiensten wie Netflix, Prime Video …

… oder zu Rakuten TV.

Integrierter Mediaplayer

Auf der Insel, auf der ihr entführter Vater gefangen gehalten wird, erscheinen die grünen Blätter im Dschungel beeindruckend farbenfroh. Selten habe ich so ein sattes Grün gesehen. Spitzlichter strahlen unfassbar hell, wirken aber niemals übertrieben. Auch Hautfarben werden über die gesamte Laufzeit des Blockbusters natürlich dargestellt. Mit Gamma auf -1 sind dann auch dunkle Bereiche vorzüglich durchgezeichnet. Anschließend geht es mit einer Serie weiter: „The Mandalorian“ von Disney+ stammt aus dem Star-Wars-Universum. Meinen Testgast stellt das offenbar vor keine größere Herausforderung. Über den integrierten Streamer zugespielt, offenbart der 55OLED934, hier was für eine grandiose Bildqualität UHD-Material haben kann. Alle Informationen bis hin zu 10.000 Nits werden tatsächlich und durchgängig sauber reproduziert. Hell, klar und überaus brillant.

Eine satte Farbdarstellung und bester Kontrast lassen alle Details in dieser Höhle erkennen. Von hellen bis dunkelsten Flächen zeichnet der Philips OLED934 alles durch.
Foto: Michael B. Rehders

Kräftiger Sound und klare Höhen

In „Midway“ soll dann auch das Soundsystem von Bowers & Wilkins zeigen, was es drauf hat. Der bereits beschriebene, musikalische Standfuß erinnert gemeinhin an eine Soundbar. Diesbezüglich unterscheidet Philips allerdings: Soundbars sind separat erhältliche Speaker, um diese am TV zu betreiben. Fest integrierte Lautsprecher werden vom Hersteller als Soundsystem bezeichnet. Dazu gehört auch dieser schick gestylte B&W-Standfuß. Und das, was Bowers & Wilkens hier geschaffen hat, beeindruckt mich auch akustisch nachhaltig. Satte 50 Watt an Leistung warten unter dem feinen Stoffbezug nur darauf, abgerufen zu werden. Demzufolge tönen Dialoge überaus verständlich. Der Unterschied zu normalen TV-Lautsprechern ist immens. Wo Details bei anderen Fernsehern manchmal nur zu erahnen sind, tönt hier alles realistisch und sauber akzentuiert aus dem Philips.
Männerstimmen sind herrlich sonor. Frauenstimmen klar und deutlich zu hören, hier zischelt wirklich nichts.

Der 55OLED934 wird mit gleich zwei verschiedenen Standfüßen geliefert, die die perfekte Anpassung auf dem Low- oder Sideboard erlauben.

Alles Gute kommt von oben

Als Pearl Harbor im gleichnamigen Film von den Japanern angegriffen wird, röhren die Motoren tatsächlich satt über meinem Kopf. Die Atmos-Speaker im B&W-System funktionieren offensichtlich sehr gut. So werde ich fast vollständig von der Soundkulisse umgehüllt. Musik, Explosionen, Schussgeräusche. Das alles überrascht mich positiv. Effekte werden direkt an die Zimmerdecke gestrahlt und reflektieren von dort zu meinem Sitzplatz. Als eine Bombe in ein, vor Anker liegendes, US-Kriegsschiff einschlägt, kann ich die Holzsplitter förmlich durch das Zimmer fliegen hören. Als der Sprengkörper kurz darauf detoniert, drückt der integrierte Subwoofer einen imposanten Bass in den Raum. Zu den imposanten Bildern wird hier gleich noch der passende Sound geliefert – das ist Heimkino. Wer diesbezüglich noch höhere Ansprüche hat sollte, der muss schon auf ein potentes 7.1.4-Lautsprecherset zugreifen.

Das schick gestylte Audiosystem ist auch in der Lage Dolby Atmos-Tonspuren entsprechend auszugeben.

Mehr Stimmung durch Ambilight

Nach den Actionfilm-Sequenzen ist nun ein wenig Chillen angesagt. Immerhin geht es in Richtung Feierabend. Also spiele ich ein paar Musikstücke via Stream ab. Ruhige Chillout-Klänge füllen den Raum. Dabei transportiert das dreiseitige Ambilight die Emotionen über den Bildschirm hinaus. Die Wand wird in ein herrliches Farbenmeer getaucht. Ich muss nicht einmal die Augen schließen, um zu entspannen. Es genügt, einfach nur dazusitzen. Die Mischung aus klarer Musik mit kräftigem Bass und die zur Musik passende Beleuchtung gefallen mir sofort. Nachdem über 20 entspannte Minuten vergangen sind, schalte ich den Philips 55OLED934 aus. Das Ambilight bleibt nun noch für ein paar Sekunden eingeschaltet. Das gibt mir genug Zeit, um zur Tür zu gehen und das Raumlicht einzuschalten.
Dafür gibt es einen weiteren Pluspunkt, da der Zuschauer mit dem Ausschalten des TV nicht schlagartig im Dunklen sitzt.

Das Ambilight wird über viele integrierte LED-Indikatoren in der Rückseite des OLED-TVs realisiert.

Fazit

Der Philips 55OLED934 besticht durch eine natürliche Farbdarstellung und einen fantastischen Kontrast. Moderne HDR-Filme werden so in bester Qualität reproduziert. Darüber hinaus imponiert das integrierte Soundsystem von B&W durch eine klare Höhenwiedergabe und kräftige Bässe. Hinzu kommt eine umhüllende Surroundkulisse inklusive Atmos-Sound.
Seine Lieblingsserien streamt man mit dem OLED934 bequem via Netflix, Rakuten TV oder andere Mediatheken. Die entsprechenden Apps sind vorinstalliert und können sofort genutzt werden. Das exklusive Ambilight sorgt hier für die richtige Lichtstimmung und erweitert den emotionalen Eindruck über den Rand des Bildschirms hinaus. Dank einfacher Bedienung, Ambilight sowie großartiger Bild- und Tonqualität erklimmt der Philips 55OLED934 somit die Spitze unserer Referenzklasse.

Test & Text: Michael B. Rehders
Fotos: Philipp Thielen, Michael B. Rehders (2)

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95

94

94

95

Technische Daten

Modell:Philips
55OLED934
Produktkategorie:UHD-OLED-Fernseher (55 Zoll)
Preis:1.799,00 Euro (uvP.)
Garantie:2 Jahre Vor-Ort-Garantie
Ausführungen:- Schwarz (Bildschirm)
- Grau (B&W-Soundsystem)
Vertrieb:TP Vision, Hamburg
Tel.: 069 / 66801010
www.philips.de/tv
Bilddiagonale:55 Zoll / 139 cm
Abmessungen (HBT):770 x 1227 x 52 mm (inkl. Fuß 252 mm tief)
Gewicht:25,5 Kg
ArtOLED, UHD (3840 x 2160 Pixel), 16:9
Helligkeit (kalibriert):
Kontrast (On/Off):
Kontrast (ANSI):
165 Nits (650 Nits – HDR)
> 300.000:1
4940:1
Ein-/Ausgänge:4 x HDMI
1 x Komponente
2 x USB
WLAN
1 x LAN
1 x Antenne
2 x Sat
1 x CI+
1 x Audio-Eingang (DVI)
1 x optischer Digitalausgang
1 x Analog-Stereo-Audioausgang
1 x Kopfhörerausgang
1 x Serviceanschluss
- WLAN, 2 x 2 Dualband
- Bluetooth 4.2
HDMI-Funktionen:- 4k
- HDR
- ARC (Audio-Rückkanal)
SmartTV-Ausstattung:- Multiroom-Client- und -Server
- Simply Share
- HbbTV
- Pause TV
- USB-Aufnahme
- DVB-T/T2/T2-HD/C/S/S2
- Netflix
- Rakuten TV
- Online-Videoshops
- Browser für öffentliches Internet
- Social TV
- TV on Demand
Lieferumfang:- Philips 55OLED934
- Fernbedienungen (mit QWERTY-Tastatur)
- Batterien
- 2 Tischfüße
- Netzkabel
- Schnellanleitung
- Broschüre mit Sicherheitshinweisen
Besonderes:+ UHD-Auflösung
+ OLED-Technologie
+ HDR inklusive Dolby Vision
+ überragende Bildqualität
+ sehr hoher Kontrast
+ Ambilight
+ Schlankes Design und hochwertige Verarbeitung
+ sehr gut klingendes B&W-Soundsystem

- verschachteltes Menü
Benotung:
Bildqualität (40%):95/95
Klang (20%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Sonoro Maestro – Modern gestylter Multimedia-HiFi-Receiver mit Raumkorrektur

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Sonoros Maestro bringt dank massive Ausstattung alles mit, was der moderne und anspruchsvolle Musikliebhaber heute einfordert. Er glänzt durch seine schicke Klavierlackoberfläche und durch die vielfältigen Zuspielmöglichkeiten: Internetradio, Bluetooth, Streamingdienste oder ganz traditionell die Schallplatte. Über den Maestro wiedergegeben klingt es auch noch richtig gut, speziell dann, wenn man auch noch die Raumkorrektur nutzt …

Das Maestro kommt in typischer HiFi-Breite von 43 Zentimetern daher. Optisch erinnert sonst aber wenig an klassische HiFi-Komponenten.

Die Sonoro Audio GmbH hat ihren Sitz in Neuss, unweit von Düsseldorf. Dort wurde das Unternehmen 2006 bereits gegründet und ist man nach einem mehrjährigen Intermezzo in Köln nun auch wieder ansässig. Hier verfügt man in der Nordkanalallee über einen Verkaufsraum, in dem man die guten Stücke des Herstellers begutachten und natürlich auch anhören kann. Von beginn an steht Sonoro für anspruchsvollste Design-Audio-Produkte, die aber auch hervorragend klingen sollen. So hat die deutsche Marke unter anderem den „Red Dot Design Award“ und viele Auszeichnungen von Audiomagazinen einheimsen können. Darunter auch einige vom lite magazin. Bei Sonoro liegt der Fokus ganz klar darin qualitativ hochwertigen Produkte anzubieten, die sich zugleich als Musikspieler wie als Design- und Wohnelemente verstehen. Und die werden nicht einfach mit allen Features vollgestopft, die es so gibt. Unter dem Motto „Raumwelten“ entwickelt die junge Marke seine Modelle dediziert für den Einsatz in verschiedenen Raumsituationen.

Sanft gerundete Kanten, eine blitzsaubere Verarbeitung und perfekte Proportionen. Das kennt man von Sonoro und so zeigt sich auch das Maestro.

HiFi-Anlage im Kompaktformat

Nach dem Erfolg der hübsch gestylten und für bestimmte Einsatzszenarien entwickelten Kompaktsysteme, geht Sonoro mit der Entwicklung seines Multimedia-Vollverstärkers Maestro nun einen anderen Weg. Warum? Ganz einfach: Weil man das nötige Knowhow und die Werkzeuge besitzt auch die HiFi-Anlage im Wohnzimmer zu revolutionieren. Wer seinen geliebten Plattenspieler oder seine Lautsprecher nicht abgeben möchte, sollte das auch nicht müssen. Aus diesem Grunde entwickelte das Sonoro-Team einen umfangreich ausgestatteten Stereo-Verstärker, der gern auch auch Signale von externen Quellen entgegen nimmt und diese an die vorhandenen Schallwandler weiterleitet. Wer, wie ich, noch in den 1980ern ein ganzes Möbel mit HiFi-Komponenten füllte, um alle Quellen standesgemäß zu bedienen, kommt hier aber auch mit einem einzigen Gerät aus. Der Maestro bietet diesbezüglich einen integrierten CD-Player, einen FM/DAB/DAB+-Tuner und eine umfangreich ausgestattete Netzwerk-Sektion. Für Liebhaber der schwarzen Vinylscheibe ist zudem ein MM-Vorverstärker integriert, sodass auch der geliebte Plattenspieler Anschluss findet.

Schon das Auspacken des Maestro macht Spaß und sorgt für eine Extraportion Vorfreude.

Blitzsauber gearbeitet

Das Gehäuse des Sonoro Maestro ist aus Holz gefertigt und blitzsauber lackiert. Das sanft gerundete Klavierlackfinish, das wahlweise in Schwarz oder Weiß zu haben ist, verleiht dem Gerät ein ansprechendes Äußeres, das jede Wohnumgebung optisch aufwertet. Die Frontplatte sowie die Bedieneinheiten bestehen aus gebürstetem Aluminium – ein Sonoro-Markenzeichen. Sämtliche Drehregler und Tasten sprechen präzise an und vermitteln mir einen stabilen Eindruck. Für jeden Eingang steht sogar ein separater Button zur Verfügung. Der Lautstärkeregler verfügt über eine sanfte Rasterung. Auch sie fühlt sich langlebig und robust an. Über den Status und aktuell gespielte Titel gibt das 2,8 Zoll messende LCD Auskunft. Hier wählt man auch die gewünschte Quelle an. Unter dem Slot-in-Schacht des CD-Laufwerks befinden sich die notwendigen Knöpfe, um die CD-Wiedergabe zu beeinflussen. Neben dem Infrarotempfänger steht darüber hinaus noch eine 3,5 Millimeter-Buchse für den Anschluss eines Kopfhörers zur Verfügung.

Die Frontplatte besteht aus gebürstetem Aluminium. In ihr sind alle Taster und Drehregler sauber eingelassen.

Anschlussvielfalt

Der Maestro bietet auf seiner Rückseite einen Netzschalter an, über den sich das Gerät vollständig vom Stromnetz trennen lässt. Gleich darunter befindet sich die Buchse für das Netzkabel, das auch eine Kennzeichnung für die Phase (den stromführenden Leiter, L1) der Steckdose aufweist. Sonoro empfiehlt die Leiter mithilfe eines Phasenprüfers ausfindig zu machen und den Stecker entsprechend orientiert einzustecken. So soll sich der Klang verbessern lassen. Auch wenn ich im Praxistest keinen Unterschied ausmachen konnten, schadet dies sicherlich nicht. Neben dem großen Rippen, die die Class-D-Endstufen kühlen, sitzen die Lautsprecheranschlüsse. Sie nehmen sowohl Bananas, Kabelschuhe und auch Litzen mit großem Querschnitt auf. Sehr gut gefällt mir, dass Sonoro seinem Maestro gleich noch einen Vorverstärkerausgang integriert hat. Hier lässt sich zum Beispiel ein Subwoofer integrieren. Darüberhinaus befinden sich hier auch noch die Anschlüsse für die mitgelieferten WLAN- und Bluetooth-Antennen.

Sonoro liefert auch ein Paar Baumwoll-Handschuhe mit. So bleibt das Maestro beim Auspacken von kleineren Kratzern und unschönen Fingerabdrücken verschont.

Eingänge wie ein Großer

Der Maestro nimmt selbstverständlich aber auch Signale von externen Quellen entgegen. Dafür bietet er zunächst zwei analoge Zugänge: Einen AUX-In für Cinch-Kabel und einen für die Verbindung mit 3,5 Millimeter-Klinkensteckern. Plattenspieler mit Moving-Magnet-Abnehmer finden hier ebenso Verbindung.
Fehlt noch die Digital-Sektion: Der eingebaute Digital-Analog-Wandler (DAC) lässt sich per optischem Anschluss oder Koaxial-Eingang erreichen. Damit Musik auch mal eben von anderen Zuspielern angeliefert werden kann, bietet der Sonoro gleich noch einen USB-Port an. Diesen hätte ich mir allerdings zusätzlich in der Front noch einmal gewünscht, da die Rückseite ja nicht immer zugänglich ist. Andererseits versteht der Receiver sich auch auf Bluetooth, sodass Musik auch über diesen Weg zugespielt werden kann. Und da der Maestro auf Zuverlässigkeit setzt, verfügt er nicht nur über WLAN-Konnektion, sondern auch über einen RJ45-Anschluss, also für die kabelgebundene Netzwerkverbindung. So kann er theoretisch sogar aus zwei unterschiedlichen Netzen erreicht werden, falls erforderlich.

Anschlüsse satt: Neben zwei analogen Eingängen bietet der Multimedia-Alleskönner auch diverse Digitalports an.

(Fern-)Bedienung

Der Maestro SO-1000 verfügt über ausreichend viele und gut verarbeitete Knöpfe auf der Front. Sie lassen sich intuitiv bedienen, dennoch wird der Besitzer auch die ebenfalls hervorragende Fernbedienung zu schätzen wissen. Auch sie wartet mit Tasten für für den Direktzugang zu den allermeisten Quellen auf, bietet zehn programmierbare Tasten. Dazu kommen Buttons zur Einstellung des Equalizers, der Höhen und Tiefen und natürlich der Lautstärke. Darüber hinaus steht mit UNDOK-Kompatibilität und der passenden App eine weitere bequeme Fernbedienmöglichkeit bereit, die der normalen Fernbedienung in nichts nachsteht. Im Gegenteil, die Appsteuerung bietet darüber hinaus den Vorteil, dass die Bedienung des Gerätes auch außerhalb der direkten Sichtlinie funktioniert, weil der Receiver über das Netzwerk gesteuert wird. Dafür muss das Maestro nur im gleichen Netzwerk wie das Smartphone angemeldet sein. Kennt man sein WLAN-Netz und das passende Passwort, ist die Einrichtung in weniger als zwei Minuten erledigt.

Große Tasten, sehr guter Druckpunkt übersichtliches Design: Auch die Fernbedienung überzeugt.

FM-Radio, DAB+ und Internetradio

Das Maestro bietet tatsächlich fast alle Empfangsmöglichkeiten: Angefangen beim klassischen FM-Empfang, über das deutlich komfortablere und besser klingende DAB+ bietet der Maestro SO-1000, so seine vollständige Bezeichnung, die meistverbreiteten Empfangsmöglichkeiten stationärer Sender. Aber auch Internetradiostreams weiß das Gerät zu verarbeiten. Über sein Bedienfeld lassen sich Senderlisten erstellen und anschließend den Schnelltasten zuweisen. Dabei können für jeden Empfangsweg zehn (!!) Sender fest abgespeichert werden. Sehr gut, so lässt sich der eigene Lieblingssender – egal ob terrestrisch oder aus dem Netzwerk empfangen – schnell und mit nur einem Knopfdruck anwählen, ohne dass man das Handy zur Hand nehmen muss. Sollte das beispielsweise im Internetradioempfang nicht ausreichen, erweist sich das „NUVOLA Smart Radio“-Portal als echte Hilfe. Einmal mit dem Maestro gekoppelt, kann das gesamte Internet über diesen Weg bequem nach Radiostreams und Podcasts durchsucht werden. Hat man eine persönliche Favoritenliste erstellt, kann diese auch über den Sonoro abgerufen werden.

Die gewünschte Quelle kann einfach über die Darstellung auf dem Display ausgewählt werden.

Streamingdienste

Selbstverständlich bietet der Sonoro auch den direkten Zugang zu den wichtigsten Streamingportalen. Dazu gehören Spotify, Napster, Tidal, Deezer, Qobuz und Amazon Music. Sie alle sind bereits auf meinem Testgast vorinstalliert. Hat man Benutzernamen und Passwort eingegeben, kann es sofort losgehen – sofern der Receiver eine Netzwerkverbindung hat. Die Befehligung funktioniert sogar direkt am Gerät: Sobald die kleine Wolken-Taste betätigt wird, öffnet sich ein Menü, in dem alle verfügbaren Streamingdienste angezeigt werden. Die Navigation erfolgt nun über den Lautstärkeregler. Seine Eingaben bestätigt man mit der OK-Taste. Ist eine Quelle ausgesucht, spielt die aktuell gewählte Playlist los. Die Auswahl der Musik muss allerdings, am Smartphone oder Tablet durchgeführt werden. Das ist nur konsequent, denn die Bedienung am Gerät wäre doch etwas umständlich. Allerdings speichert der Maestro bis zu zehn Playlists, die ebenfalls bequem über die Fernbedienung abgerufen werden können.

Die aktuell wichtigsten Online-Dienste wie Spotify, Tidal, Napster oder Amazon Music können hier ohne Zusatzgerät direkt angewählt werden.

Hörkulisse

Mit zweimal 100 Watt, die der Class-D-Verstärker bereitstellt, darf man sicher keine brachialen Konzertpegel erwarten. Dennoch kann der Maestro sehr laut und spielt dabei unglaublich gut. Er holt aus meinen gar nicht mal so kleinen KEF R3, die ich überwiegend für diesen Test verwendet habe, ein beeindruckendes Klangbild heraus. Das Stereofeld ist fein gestaffelt und sämtliche Instrumente sind klar auf der Bühne auszumachen. In Yellos „30 000 Days“ breitet mir der schicke Maestro eine angenehm breite Bühne aus, die auch in ihrer Tiefe an nichts vermissen lässt. Was mir dabei auch sehr gut gefällt, ist die realistische Größenabbildung der Instrumente. Die Synthesizer umspielen mich auf meiner Couch angenehm und greifen dabei auch nach dem Raum hinter mir. Auch Fifi Rong in „Kiss The Cloud“ wird luftig und scharf gezeichnet. Sie positioniert sich frei im Raum vor und zwischen den Lautsprechern und erhält eine ausreichende Dynamik.

Das Maestro stellt genug Leistung bereit um auch größere Lautsprecher (hier die Seta Audio Soulitaire Monitor) ordnungsgemäß anzutreiben.

Kraft in Tiefen und Höhen

Dafür, dass es sich bei der KEF R3 „nur“ um Regallautsprecher handelt, stellt der Maestro hier ordentlich Schub bereit. In Martin Garrix „Animals“ sorgen die kraftvollen Bässe locker für den nötigen Antrieb der elektronischen Tanzmusik. Aber auch jazzige Klänge liegen dem Receiver sehr gut: Die zum Test herangezogenen Kandidaten, wie der „Asphalt Canyon Blues“ von Kenny Burrell und Grover Washington, Jr. oder Suzan Tedeshi absolvierte der schneeweiße Streaming-Amp ohne zu Murren. Im Gegenteil, der tiefe Kontrabass erhielt eine lebendige und auch glaubwürdige Abbildung. Auch das Saxophon wird mit dem nötigen Säuseln und Rauschen ausgestattet, um die Jazzbühne direkt vor mir aufzubauen. Das Schlagzeug bei Suzan Tedeshi wird mit dem nötigen Kick unterfüttert, um den Blues so richtig fetzig zu präsentieren. Die Abstimmung würde ich als sehr stimmig, rund und neutral beschreiben. Unten herum trägt der Maestro gut aber niemals zu dick auf.

CDs nimmt das Maestro über seinen frontseitigen Slot-In selbstverständlich ebenfalls entgegen.

Stimmige Stimmen

Ebenso glaubwürdig und intensiv gelingt dem Sonoro die Wiedergabe von Stimmen. Mein Testgast verleiht der Stimme Suzan Tedeshis eine wundervolle Präsenz. Zugleich wird sie körperhaft und akkurat im Raum dargestellt. Was mir hier ebenso auffällt: Der Maestro ist nicht nur fein gestylt, er zeichnet auch feinste akustische Nuancen nach. Die Aufnahme von Angela Puxis „Anima“ ist wie gewohnt leicht mittenbetont. Das kenne ich so und das muss so. Und es beweist mir, dass der Maestro kein Schönspieler ist, der alles „glattbügelt“. Im Gegenteil, die Musik behält hier ihren Charakter, egal ob gut oder weniger aufgenommen und abgemischt. Dem Sonoro ist´s egal, seine eher neutral spielenden Endstufen spielen glaubhaft und verschleudern keine Details. Alle perkussiven Elemente klingen angenehm leicht, ja fast schon befreit. Das Saxophon von Grover Washington, Jr. verfügt über eine ausgewogene Mischung aus Mitten und leicht säuselnden Höhen.

Ist man Inhaber eines Spotify-Accounts, kann das Maestro sogar direkt aus der Spotify-App angesteuert werden – selbstverständlich immer vorausgesetzt, das Sonoro ist mit dem heimischen Netzwerk verbunden.

Raumanpassung

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist die Sonoro Raumkorrektur-App. Sie ermöglicht die klangliche Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten. Über die App wird eine Frequenzkorrekturkurve für den Maestro berechnet. Sie entgegnet Raummoden, also Schwingungen im Resonanzbereich des Raumes, indem sie dort den Pegel absenkt oder den Pegel dort anhebt, wo sich Frequenzen auslöschen oder minimieren. Das Ganze funktioniert, indem der Maestro 50 Sekunden lang ein rosa Rauschen ausgibt, das über das Mikrofon des Smartphones aufgenommen wird, während der Anwender mit dem Handy durch den Raum wandert. Ist die Messung abgeschlossen, berechnet das Programm eine Korrekturkurve, sodass ein möglichst linearer Frequenzgang entsteht. Vorbildlich ist, dass keine zusätzlichen Kosten für das Einmessen entstehen. Die App ist kostenlos verfügbar und es werden weder externe Mikrofon oder Rechner benötigt. Aktuell ist diese Funktion allerdings nur für iOS-Geräten ab iPhone 6 aufwärts nutzbar. Für Android ist aufgrund der vielen baulichen Unterschiede aktuell noch keine App verfügbar.

Ist die App auf dem iPhone geladen, wird sie noch schnell mit dem Maestro gekoppelt und die Einmessung kann beginnen.

Nach der Raumkorrektur

Ich habe erwartet dass der Klang nach der Anpassung etwas an Bass drauflegen würde. Meine Regallautsprecher versprechen zwar einen großen Frequenzumfang, im Bassbereich sind sie allerdings naturgemäß etwas schwächer unterwegs. Das Ergebnis hat mich dennoch positiv überrascht. Mein Abhörraum ist eigentlich gut gedämpft und bietet nur zwei parallele Wände an, die ich durch die Lautsprecher-Aufstellung einigermaßen gut kompensieren kann. Dennoch gewinnt die Wiedergabe nach der Raumkorrektur an Festigkeit und Druck im Bass. Durch die Absenkung störender Resonanzen entsteht dazu auch ein viel klareres Gesamtbild. Kontrabässe zerren viel dynamischer an den Saiten, das Klangbild erhält eine schärfere Kontur. Fifi Rong erklingt mit etwas mehr Volumen und die mir schon zur Gewohnheit verkommenen Überbetonungen in bestimmten Frequenzen werden geglättet. Zuvor kaum gehörte Fragmente werden zugleich klarer herausgestellt. Diese Anpassung hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn den größten Einfluss auf den Klang hat ja bekanntlich der Raum.

Dank integriertem Phono-Preamp lassen sich auch entsprechende Plattenspieler am Sonoro betreiben.

Fazit

Der Sonoro Maestro ist ein moderner HiFi-/Multimedia-Alleskönner. Zu den diversen Radioempfängern und dem CD-Laufwerk kommen Bluetooth, Streamingfunktionen und Direktzugänge zu vielen Streamingdienste. Obendrein bietet der exzellent verarbeitete Netzwerk-Amp sogar einen Phono-Vorverstärker auf. Zu Ausstattung und Design kommt der Klang: Hier imponiert der Maestro durch Leistungsstärke, Neutralität und eine sehr schöne Raumdarstellung. Absolut empfehlenswert ist die integrierte und ohne Zusatzkosten durchführbare Raumkorrektur. Sie arbeitet so effektiv, dass anspruchsvoller Musikgenuss auch unter ungünstigen Voraussetzungen möglich ist. Insgesamt muss ich Sonoro ein Riesenkompliment aussprechen: Der Maestro ist ein optisch ansprechendes Gerät, das bildhübsch gestylt, hervorragend verarbeitet und modern ausgestattet ist und – vor allem an seiner Größe gemessen – fantastisch klingt!

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

89

90

90

Technische Daten

Modell:Sonoro
Maestro
Produktkategorie:Multimedia-Verstärker (netzwerkfähig)
Preis:1.299,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 88 34 141
www.sonoro.de
Abmessungen (HBT):120 x 432 x 277 mm
Gewicht:6,0 kg
Eingänge, analog:- AUX 1 (Cinch),
- AUX2 (3,5 mm Klinkenbuchse)
- Phono (MM)
Eingänge, digital:- USB
- Optisch
- Koaxial
- LAN
- WLAN (2,4 GHz und 5 GHz)
- Bluetooth
Ausgänge1 x Vorverstärkerausgang
2 x Lautsprecher
Quellen:- Bluetooth (aptX)
- CD
- USB
- DAB+/DAB-Tuner
- FM-Tuner
- Internetradio
- Tidal
- Spotify
- Quobuz
- Deezer
- Amazon Music
Lieferumfang:- Maestro
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Teleskopantenne
- WiFi-Antenne
- Handschuhe
Pros und Contras:+ Raumkorrektur-App
+ 2,8-Zoll Display
+ Fernbedienungs-App
+ Webfrontend
+ lackiertes Holzgehäuse
+ Vorverstärker-Ausgang
+ exzellente Verarbeitung
+ ausgewogener Klang
+ hohe Leistungsreserven
+ integrierter CD-Player
+ multiroomfähig (UNDOK)

- keine Contras
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Xoro HRS 9194: Sat-Receiver mit Twin-Tuner und Media-Player im Mini-Format

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Der Xoro HRS 9194 kommt zwar recht unscheinbar daher, hat aber einiges auf dem Kasten: Mit diesem Mini-Receiver kann man dank eingebautem Twin-Tuner beispielsweise gleichzeitig eine Sendung schauen und ein anderes Programm aufnehmen. Und in dem „kleinen Schwarzen“ stecken noch weitere positive Überraschungen …

Der Xoro HRS 9194 ist kompakt bemessen aber randvoll ausgestattet.

Die meisten Fernseher haben mittlerweile ganz ordentliche Tuner fest eingebaut. Wer aber einen separaten und kostengünstigen Receiver sucht, um seine HD-Bilder etwa über einen Beamer an die Wand zu werfen, der sollte sich den Xoro HRS 9194 mal genauer anschauen. Er ist das Folgemodell des vielfach ausgezeichneten HRS 9192 und empfängt unverschlüsselte Satellitenprogramme natürlich in HD- und Standardauflösung.
Bildsignale werden über HDMI oder den MiniAV-Ausgang ausgegeben, so kann der HRS 9194 an nahezu jeden Fernseher angeschlossen werden. Flexible Antenneneinstellungen erlauben den Betrieb an allen gängigen Satelliten-Empfangsanlagen inklusive Ein-Kabel-Lösungen. Dank seines schicken Designs und der kompakten Größe passt der Receiver zudem in jede Ecke – und bringt einige coole Funktionen mit, die man ihm auf den ersten Blick gar nicht zutraut.

Sanfte Kurven statt schnöder Belüftungsschlitze. Auch wenn der HRS 9104 zumeist im Lowboard oder nah beim Fernseher steht und kaum zu sehen ist, kann er sich doch sehen lassen.

Der HRS 9194 punktet mit coolen Extras

Wie gesagt, dieser umfangreich ausgestattete Mini-Receiver ist für den Empfang unverschlüsselter Satellitenprogramme in HD- und SD-Qualität gerüstet. So weit, so gut, so normal. Doch jetzt kommt das wirklich besondere an dem Xoro-Kästchen: Durch seinen Twin-Tuner kann der HRS 9194 während einer laufenden Aufnahme einen beliebigen anderen Sender wiedergeben. Man kann also TV-technisch „zweigleisig“ fahren. Timeshift (zeitversetztes Fernsehen) ist ebenfalls möglich, ebenso die zeitgleiche Aufnahme zweier unterschiedlicher Sender.
Wie bei Receivern von Xoro üblich, unterstützt der integrierte HD Media-Player über seinen rückseitigen USB-2.0-Anschluss die Wiedergabe einer großen Anzahl unterschiedlicher Audio-, Video- und Bilddateiformate. Außerdem bietet er die Möglichkeit, Fotos vom Tablet oder Smartphone über das Heimnetzwerk auf dem Fernseher darzustellen.
Eine ASTRA 19.2 Senderliste ist bereits vorprogrammiert, verschiedene Satelliten und Transponder sind auswählbar und eine Menge Speicherplatz für Favoriten- und Senderlisten gibt es ebenfalls.

Über die drei Tasten neben dem Display lässt sich auch direkt am Gerät durch die Senderliste scrollen.

Alles dabei, was man braucht

Der Sat-Receiver kommt – entsprechend seiner zurückhaltenden Abmessungen – in einem Mini-Karton zu mir. Darin findet sich aber eine ganze Menge Zubehör: Neben dem HRS 9194 wären das ein Netzstecker, ein AV-Adapterkabel, eine Bedienungsanleitung und die Infrarot-Fernbedienung. Sie ist übersichtlich gestaltet, ziemlich flach und liegt sehr gut in der Hand. Die Bedienungsanleitung erklärt sämtliche Funktionen und gibt Hilfestellung, falls doch mal Probleme auftauchen. Ein HDMI-Kabel, das für den Empfang des HD-Signals benötigt wird, ist hingegen nicht im Lieferumfang enthalten. In der Preiskategorie, in der wir uns hier aufhalten, ist das aber üblich. Dieser kombinierte Twin-Sat-Receiver/HD Media-Player ist nämlich für schlanke 79 Euro zu haben.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist übersichtlich strukturiert und liegt gut in der Hand.

Schlicht, schick, niedlich

Der HRS 9194 selbst tritt in klassischem, edlem Schwarz auf. In Kombination mit der weißen Beschriftung ergibt sich ein sehr harmonisches Bild. Vier kleine Füßchen versprechen einen guten Stand, Belüftungsschlitze an den Seiten und stellen eine ausreichende Abkühlung sicher. Egal ob nah am Fernseher, im schlichten Sideboard oder einem hippen TV-Möbelstück: Ein wenig Freiraum sollte man dem Receiver lassen, damit die Schlitze ihren Zweck auch ungehindert erfüllen können. Optisch passt der Xoro HRS 9194 sowieso in jedes Umfeld, und mit seinen Mini-Maßen findet er auch überall seinen Platz. Dieser Receiver ist nur 14,3 Zentimeter breit und neun Zentimeter tief. Dank seiner Höhe von 31 Millimetern kann er ohne zu stören sogar locker direkt vor dem TV-Gerät positioniert werden. Oder er findet – in Abhängigkeit vom Design des TV-Standfußes – mittig oder seitlich unter dem Bildschirm seinen Platz. So habe ich ihn im Test betrieben.

Der Mini-Receiver lässt sich bei vielen Fernsehern sogar unter dem Display platzieren.

Übersichtlich und praktisch

An der Front des Xoro HRS 9194 findet sich die vierstellige LED-Anzeige, die im Standby-Modus über die aktuelle Uhrzeit informiert und sonst die gerade gewählte Programmnummer präsentiert. Auf die Anzeige des Sendernamens wird hier verzichtet. Rechts neben dem Display sind der Power-Knopf sowie zwei Tasten platziert. Über sie lässt sich direkt am Gerät durch die Programmliste navigieren.
Rückseitig finden sich dann zwei Eingänge für die Satellitenantenne, eine USB-Schnittstelle, ein HDMI-Port, ein analoger Audio- und Videoausgang (MiniAV), ein LAN-Steckplatz zur Netzwerkanbindung, sowie die Buchse für das Steckernetzteil. Anschlussseitig ist also mehr vorhanden, als man von einem solchen Gerät erwarten würde. Besonders positiv bin ich dabei vom USB-Anschluss angetan, denn über den lassen sich gewünschte TV-Inhalte auf entsprechenden USB-Sticks oder -Speicherplatten aufnehmen.

Das Anschlussfeld des HRS 9194 bietet mehr an, als man von klassischen DVB-S2-Receivern der Einstiegsklasse gewohnt ist.

Los geht’s in wenigen Schritten

Um den Xoro HRS 9194 startklar zu machen, sind tatsächlich nur ein paar Handgriffe notwendig:

1. Verbindung mit dem Strom:
Receiver mit Hilfe des Netzkabels an die Steckdose anschließen.
2. Anschluss an den Fernseher:
Fernseher und Receiver mit einem HDMI-Kabel (nicht im Lieferumfang enthalten) verbinden.
3. Anschluss an die Satellitenantenne:
Kabel der Satellitenempfangsanlage mit dem Antenneneingang (LNB 1 und/oder LNB 2) des Receivers verbinden.
4. Verbindung zum Netzwerk herstellen (optional):
Xoro HRS 9194 und Internetrouter mit Hilfe eines Netzwerkkabels (nicht im Lieferumfang enthalten) konnektieren.
5. Anschluss zu einem HiFi-System herstellen (optional):
Mittels Koaxialkabel (nicht im Lieferumfang enthalten) den MiniAV-Ausgang und das gewünschte Soundsystem verbinden.
6. USB-Anschluss:
Massenspeichergeräte (USB-Sticks, Festplatten) können zur Aufnahme und Wiedergabe von Medien angeschlossen werden.

Sendersuche etc.

Mit der ersten Inbetriebnahme des Xoro erscheint nach dem Einschalten das Xoro-Installationsmenü auf dem Bildschirm. Hier lässt sich zunächst einmal die gewünschte Sprache auswählen. Durch Drücken der Menü-Taste gelangt man anschließend ins Hauptmenü. Für den Empfang über Astra ist hier bereits eine Programmliste angelegt. Alternativ gelangt man per Sat-Taste aber auch zum manuellen Sendersuchlauf, den man dann mit einem Fingertipp auf den blauen Button starten kann. Nach diesen wenigen Handgriffen ist die Erstinstallation dann auch schon abgeschlossen. Wie genau die Verbindung – über ein oder zwei Empfangsteile sowie per UniCable – funktioniert, wird ausführlich in der Bedienungsanleitung erklärt.

Das Navigationsmenü ist modern und übersichtlich gestylt.

Individuell und feingeschliffen

Angeschlossen und startklar ist der Mini-Receiver jetzt also – los geht‘s mit meinem Praxis-Test: Man könnte jetzt direkt loslegen und seine Lieblingssendungen genießen. Wer es, wie ich, aber persönlicher mag, kann dem Gerät aber auch noch einen Feinschliff verpassen: Senderlisten bearbeiten, Favoritengruppen anlegen und benennen. Auch ein Sleeptimer lässt sich individuell programmieren. Diese Funktion ist für jeden, der gern mal vor dem Fernseher einschläft, kaum noch wegzudenken. Wer dann noch die Bildqualität perfektionieren möchte, muss das allerdings über den Fernseher machen, am Receiver geht in dieser Hinsicht nichts mehr. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass das Menü sehr übersichtlich gestaltet ist und auch Ungeübte und Technikeinsteiger schnell zum gewünschten Ergebnis kommen.

Gründergesichter vs. Glitzer-Göttin

Nun zum wichtigsten: Der Bildqualität. Dienstagabend, Vox, „Höhle der Löwen“. Während kreative Gründer mehr oder weniger überzeugend ihre Geschäftsideen vorstellen, um Investoren für sich zu gewinnen, weiß der Xoro HRS 9194 mit den vielen Gesichtern und Detailaufnahmen souverän umzugehen. Sämtliche Bilder sind gestochen scharf und überzeugen auch ohne weiteres Feintuning durch eine angenehme Farbpräsenz. Nicht zu hell, nicht zu matt, einfach gut. In der Werbung wird weitergeschaltet: Auf ProSieben läuft „The Masked Singer“. Eine skurrile Show in der Prominente – bis zur Unkenntlichkeit verkleidet – singen und die Jury erraten soll, wer in den aufwändigen Kostümen steckten könnte. Das Faultier kommt noch relativ unaufdringlich daher, die Kakerlake mit gold-glänzenden Ketten ist da optisch schon auffälliger, und die Göttin glitzert ohne Ende. Auch hier überzeugt die Bildqualität des Xoro voll und ganz.

Der Xoro ist so kompakt gehalten, dass er erst auf dem zweiten Blick zu sehen ist.

Aufnahme, Timeshift

Kann man sich nun nicht entscheiden, ob man die „Höhle der Löwen“ oder „The Masked Singer“ weiterschauen möchte, ist das kein Problem. Der Xoro hat dafür eine Top-Lösung parat: Dank Twin-Tuner ist es nämlich möglich eine Sendung aufzunehmen, um sie später anzuschauen, während man die andere live weiterverfolgt. Dafür müssen dann allerdings beide Sat-Eingänge des HRS 9194 genutzt werden. Ist der Receiver nur über ein Kabel angeschlossen, kann man aber natürlich auch Sendungen aufnehmen: Das geht zum einen über die Rec-Taste, zum anderen hilft hier die Timerliste, um den Überblick zu behalten und keine Lieblingsserie zu verpassen. Erinnerungen oder Aufnahmebefehle können hier ganz easy eingestellt werden. Anschließend sind die Aufnahmen über „List“ abrufbar. Was ebenfalls sehr praktisch ist: die Timeshift-Funktion. Drückt man die Pause-Taste, wird das TV-Programm angehalten. Zu einem späteren Zeitpunkt, sobald man das Telefonat beendet oder die Mail verschickt hat, kann ganz einfach weitergeschaut werden.

Gut informiert

Schaltet man um, was über die handliche Fernbedienung hier übrigens sehr zügig vonstatten geht, erscheinen automatisch die wichtigsten Infos auf dem Bildschirm. Das wären: Sendernummer, Name sowie das aktuelle und auch folgende Programm. Dazu kommen noch das Datum und die aktuelle Uhrzeit. Der elektronische Programmführer (EPG) ist ebenfalls sehr übersichtlich gestaltet. Alle Sendungen sind mit Startzeit aufgelistet. Über die Info-Taste werden dann noch alle verfügbaren Informationen zum aktuellen Programm, zur Handlung, über den Moderator, usw. aufgelistet. Ein Extra, das ich vor allem bei der Wiedergabe von Dokumentationen sehr praktisch finde, da man sich über diesen Weg schnell noch ein paar Zusatzinformationen zum Sendeinhalt holen kann. Ebenfalls mit an Bord und sehr beliebt, weil er die wichtigsten Schlagzeilen zu Politik, Wirtschaft, Sport und Co. auf einen Blick liefert: Der gute, alte Videotext. So ist man immer bestens informiert.

Das Display des Xoro ist auch aus drei Metern Entfernung noch gut ablesbar.

Fazit

Der Mini-Receiver Xoro HRS9194 ist recht schlicht gehalten, hat aber einige praktische Extras im Gepäck. Er ist schnell einsatzbereit, liefert scharfe HD-Bilder, ist einfach zu bedienen und sorgt auf einen Blick für die wichtigsten Infos zum TV-Programm. Das Highlight: Dank eingebautem Twin-Tuner kann ein Sender aufgenommen und gleichzeitig ein weiterer angesehen werden. Auch Timeshift, also zeitversetztes Fernsehen, ist mit dem kleinen Multitalent möglich. Dazu kommt der integrierte Media-Player, über den man Inhalte per USB-Stick zuspielen und wiedergeben kann. Damit ist der HRS 9194 vor allem für das Zusammenspiel mit Projektoren oder für den Einsatz im Gäste- oder Jugendzimmer prädestiniert.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Xoro
HRS 9194
Produktkategorie:DVB-S2-HD-Receiver
Preis:79 Euro (UVP)
Ausführungen:- Schwarz
Abmessungen (HBT):31 x 143 x 90 mm
Vertrieb:MAS Elektronik AG, Buxtehude
Tel.: 04161 / 800 24 24
www.xoro.de
Verbrauch (Herstellerangabe):8 W (Betrieb)
< 0,5 W (Standby)
Twin-Tuner:ja (2x DVB-S2)
HD-Empfang:ja (unverschlüsselt)
Netzwerkanschluss:ja (Ethernet)
USB-Aufnahme:ja
Timeshift:ja
Speicherplätze:4000 Sender
Favoritengruppen:16
Anschlüsse:1 x HDMI
1 x USB 2.0
1 x 3,5-mm-AV-Ausgang
1 x RJ45 (Ethernet)
2 x LNB-In
Lieferumfang:- Xoro HRS 9194
- Fernbedienung inkl. Batterien
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ Twin-Tuner
+ einfache Installation
+ integrierter Media-Player
+ USB-Rekorder
+ Time-Shift
+ integrierter Media-Player

- kein CI-Slot
Benotung:
Bildqualität (35%):69/70
Tonqualität (25%):69/70
Praxis (20%):70/70
Ausstattung (20%):69/70
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistung:sehr gut

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Adeus Elysium SL MKII – Aktiver High End-Hornlautsprecher

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Hornlautsprecher sorgen mit ihrer immensen Abbildungskraft und ihrer unmittelbaren Ansprache für ein faszinierendes Hörerlebnis. Dies gelingt auch der Adeus Elysium SL MKII, die wir bereits ausführlich getestet haben. Die aktive Elysium SL bietet aber noch mehr Features und Finessen, die sie zu einem High End-Lautsprecher der Extra-Klasse machen. Diese Highlights zeigen wir Euch in diesem Video.

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https://www.youtube.com/watch?v=jVw6aIn37no&t=24s

Sphärisches Horn als skulpturaler Blickfang

Bei der Elysium SL fällt natürlich als erstes das weiß glänzende, 94 Zentimeter durchmessende Horn ins Auge. Dieses Horn, das auch in jeder anderen gewünschten Farbe lackiert werden kann, verleiht der Elysium SL optisch den Charakter einer Skulptur. Akustisch sorgt der Trichter für einen hohen Wirkungsgrad. mDas Horn ist eine Art natürlicher Verstärker für den Schall, der durch diesen Trichter geführt wird. Damit das ohne klangliche Verfärbungen geschieht, besitzt das Horn eine besondere Form. Der Kanal öffnet sich immer stärker, bis er nach außen hin sogar gewölbt ist. Diese sphärische Horn-Form sorgt dafür, dass der Schall als Kugelwelle abgestrahlt wird. So geschieht auch die Schallausbreitung in der Natur. Das Horn verstärkt also gut, deshalb darf der dahinter sitzende eigentliche Schallwandler klein und leicht sein. Dann kann seine Membran schnell, exakt und impulstreu schwingen. Hinter dem Horn der Elysium SL arbeitet aber nicht nur eine Membran, sondern gleich ein Duo: Für die Höhen und Mitten kommt ein Koaxial-System zum Zuge. Hier sitzt der Hochtöner im Zentrum des Mitteltöners. Der Sinn dieser Anordnung: Der Koaxial-Treiber agiert als Punktschallquelle. So funktioniert die Schallabstrahlung auch in der Natur.

Das fast ein Meter durchmessende, hochglänzende Horn ist der Blickfang dieses Lautsprechers. Hier ist es in Weiß ausgeführt, auf Wunsch ist aber so gut wie jede Lackierung möglich.

Imposantes Bass-Modul

Das große Horn der Elysium SL sitzt in einer massiven Halterung aus Multiplex-Holz und Granit. Aus dem gleichen Material-Mix besteht das Gehäuse des großen Bass-Moduls. Durch diese Werkstoff-Kombination ist der Korpus immun gegen Vibrationen. Die Granit-Bekleidung ist drei Zentimeter stark, dieser Steinmantel ist mitverantwortlich für das immense Gewicht: Die Elysium SL wiegt satte 312 Kilogramm. Bei unserem Test-Modell sind die sauber gefasten Platten in „nero assoluto“ ausgeführt, es gibt aber auch andere Granitsorten, etwa ein funkelndes „star galaxy“ oder ein helles „kashmir white“. mBei aller Masse an Granit: Das Bass-Modul ist im Prinzip ein offenes Gehäuse. Den Blick ins Inneren kaschieren eine große Stoffblende der Front und drei kleine Verkleidungen auf der Rückseite. Wenn wir sie abnehmen, entdecken wir vier mächtige 18-Zoll-Chassis. Zusammen erreichen sie eine Membranfläche von einem Quadratmeter. Die Lautsprecher strahlen alle nach oben, jedes Chassis arbeitet dabei auf ein eigenes Gehäusevolumen. Diese Korpus-Kammern sind abwechselnd nach vorne und nach hinten geöffnet. So kann der Schall ungehindert austreten. Dadurch gibt es bei der Schallwandlung keine klangverschlechternden Kompressionseffekte. Auf der Rückseite finden wir nun noch sechs Anschlüsse für die drei Wege dieses Lautsprechers. Höhen, Mitten und Bässe werden also getrennt angesteuert und angetrieben.

Das granitbekleidete Bass-Modul unter der Hornsektion beherbergt die Chassis für den Tiefton. Der volumenreiche Quader sieht aus wie ein geschlossenes Gehäuse, …

… doch wer die Verkleidungen abnimmt, entdeckt ein offenes gefaltetes Gehäuse, in dem vier 18-Zoll-Woofer jeweils auf ein eigenes Volumen arbeiten. Hier ist ein solches „Abteil“ zusehen, in diesem Fall ist es nach hinten geöffnet.

Aktive Elektronik für Verstärkung und Klangoptimierung

Das wiederum ist der Job von „The Force“. Dies eine ausgelagerte Elektronik, durch sie wird die Elysium SL zum Aktiv-Lautsprecher. .„The Force“ übernimmt drei Aufgaben: Die Elektronik arbeitet als aktive Frequenzweiche und sorgt für das perfekte Zusammenspiel von Hornsektion und Bass-Fraktion. „The Force“ ist zudem ein Kraftwerk: Sechs Verstärker liefern für die Höhen, Mitten und Bässe jeder Seite die satte Leistung von 2.360 Watt. Die Eingangssektion dieses Verstärkers bietet auf der analogen Seite einen symmetrischen und vier unsymmetrische Line-Inputs. Die Digitalsektion umfasst insgesamt sechs S/PDIF-Schnittstellen.Die drei optischen Eingänge akzeptieren HiRes-Files bis 96 Kilohertz/24 Bit, die drei elektrischen Inputs beherrschen 192 Kilohertz/24 Bit. „The Force“ ist aber nicht zuletzt ein Soundprozessor. Er bietet mehrere Equalizer, mit denen man eine Klanganpassung vornehmen kann. Dazu gibt es für jeden Kanal eine Lautstärkeregelung und ein Delay. Mit diesen Werkzeugen kann man die Chassis aufeinander abstimmen oder bei ungleicher Aufstellung der Lautsprecher trotzdem eine stimmige, homogene Wiedergabe erreichen. So lässt sich außerdem der Klang nach den eigenen Vorlieben verändern. Vier Speicherplätze bieten dabei die Möglichkeit, verschiedene Klangpresets anzulegen.

„The Force“ ist fester Bestandteil der Elysium SL. Die ausgelagerte Aktiv-Elektronik übernimmt mit ihrem DSP und ihren Verstärkern den Antrieb und die Ansteuerung der Chassis, außerdem ermöglicht sie die Klangoptimierung und die Raumkorrektur.

Raumkorrektur für besten Klang in jedem Ambiente

Das wohl größte Plus des Soundprozessors ist aber die Raumkorrektur. Durch einen Einmess-Vorgang lässt sich die Elysium SL auf den Raum hin optimieren – und das gehört auch zum Service-Paket von Adeus: Die Manufaktur liefert die Lautsprecher, baut sie auf, richtet sie aus und sorgt dafür, dass sie im Raum des Kunden optimal klingen. Dafür greift der Adeus-Gründer und -Entwickler Dirk Uffelmann zum Laptop, er startet mithilfe der Einmess-Software ein Referenzsignal, das über die Elysium abgestrahlt wird. Ein Messmikrofon nimmt diese Wiedergabe auf und sendet sie über ein Audio-Interface an das Laptop. Hier vergleicht die Software das aufgenommene Signal mit dem Referenzsignal. So zeigt sich, in welchen Frequenzbereichen der Raum den Klang deformiert. Hier sorgt Dirk Uffelmann über die Software nun für eine Korrektur, bis der Klang ausgewogen ist. Nach dieser Einmessung kann die Adeus Elysium SL ihr volles Klangvermögen zeigen – und das ist schlicht exzellent. Das hat dieser High End-Lautsprecher eindrucksvoll in unserem Praxis-Test bewiesen, er bietet auch etliche weitere Details und Erklärungen zur Adeus Elysium SL MKII
((Link zum Test))
.

In diesen etwa 25 Quadratmeter großen Raum stehen bei uns die “Großen Jungs”. Gemeint sind große Lautsprecher, massive Verstärker-Boliden und umfangreiche Surround-Systeme. Zu Gast hatten wir hier in der Vergangenheit die Adeus Elysium SL MKII (Stückgewicht: 312 Kg), die Bohne Audio BB-10L, den Audio Research GSi75 oder die FinkTeam Borg, um nur einige Beispiele zu nennen.

Test & Text: Volker Frech
Video und Fotos: Philipp Thielen

Technische Daten

Modell:Adeus Audiofidelity
Elysium SL MKII
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 48.000,00 Euro / Paar (Inland, inklusive Lieferung, Aufbau, Einmessung)
Garantie:im gesetzlichen Umfang
Ausführungen:- Horn: Weiß (gegen Aufpreis alle RAL-Farben, Autolacke oder eine Blattgoldbeschichtung möglich)
- Gehäuse: Granit („kashmir white“, „nero assoluto“ oder „star galaxy“; weitere Granitsorten auf Anfrage möglich)
Vertrieb:authentic sound, Worms
Tel.: +49 6241 4960238
www.authentic-sound.com
Abmessungen (HBT):- Bassmodul: 930 x 560 x 560 mm
- Lautsprecher inkl. Horn: 1740 x 940 x 602 mm
Gewicht:ca. 312 kg / Stück
Prinzip:aktiver Horn-/Konus-Lautsprecher, 3-Wege, offenes gefaltetes Gehäuse
Hochmitteltöner:1 x 50 mm (koaxialer Horntreiber mit Ringradiatoren aus Polyester) mit sphärischem Hornvorsatz
Tieftöner:4 x 457 mm (Konus-Membran aus verstärktem, luftgetrocknetem Papier)
Frequenzbereich:Frequenzbereich:
25 Hz - 25 kHz (-3 dB)
Übergangsfrequenzen:250 Hz, 6.500 Hz
Wirkungsgrad:> 110 dB / 1 W / 1 m
Leistung des Verstärkers:- Hochton: 2 x 100 W / 4 Ω
- Mittelton: 2 x 280 W / 4 Ω
- Tiefton: 2 x 800 W / 4 Ω
Eingänge des Verstärkers (analog)- 1 x stereo Line symmetrisch (XLR)
- 4 x stereo Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge des Verstärkers (digital)- 3 x elektrisch/koaxial (Cinch), bis 192 kHz/24 Bit
- 3 x optisch (Toslink), bis 96 kHz/24 Bit
Ausgänge des Verstärkers: (analog)- 6 x mono Preout symmetrisch (XLR)
- 6 x mono Preout unsymmetrisch (Cinch)
Empfohlene Raumgröße: - reiner Hörraum: ab 20 qm
- Wohnraum: ab 30 qm
Lieferumfang:- Adeus Elysium SL MKII (Lautsprecher)
- Adeus The Force (Soundprozessor / Verstärker)
- Fernbedienung
- Vollservice: Lieferung, Aufbau, Einmessung
Pros und Kontras:+ exzellent dynamische, räumliche Abbildung
+ kraftvoller Klang mit voluminösem Bass
+ kompressionsfreie, anstrengungslose Wiedergabe
+ ausgelagerte Aktiv-Elektronik für optimale Ansteuerung der Chassis
+ koaxialerTreiber für Punkschallquellen-artige Abstrahlung der Höhen und Mitten
+ Horn-Vorsatz für natürliche kugelwellenartige Abstrahlung der Höhen und Mitten
+ DSP für Klangoptimierung und Raumkorrektur
+ Fertigung nach Wunsch des Kunden: Horn in allen RAL-und Automotiv-Farben erhältlich, Verkleidung in verschiedenen Granitsorten möglich
+ Vollservice: Lieferung, Aufbau, Einmessung der Lautsprecher

- großer Platzbedarf
- hohes Gewicht
- kleiner Sweet Spot
Benotung:
Klang (60%):99/100
Praxis (20%):96/100
Ausstattung (20%):99/100
Gesamtnote:98/100
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Quad Artera Solus Play – All-in-One im Retro-modern-Design

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Spitzenreiter: Der brandneue Solus Play nimmt in Quads audiophiler Lifestyle-Serie Artera sofort die Pole-Position ein. Kein Wunder: Der All-in-One-Player erweist sich als moderne, komplette und audiophile Medienzentrale mit HiRes-Streaming per WLAN und LAN, Bluetooth-Konnektivität, USB- und S/PDIF-Schnittstellen sowie analogen Eingängen, CD-Laufwerk und integriertem Vollverstärker. Zusätzlich punktet er mit dem Streaming/Multiroom-Standard DTS Play-Fi, über den zahlreiche Musikdienste verfügbar sind und das Musikmanagement im ganzen Haus zum Kinderspiel wird. Im lite magazin erlebt der Quad Artera Solus Play seine europaweite Test-Premiere.

Schicke Medienzentrale: Der Quad Artera Solus Play punktet mit seinem attraktiven Äußeren, das Retro-Look und Traditions-Anleihen mit modernem Industrie-Design vereint.

Mit der Artera-Serie strebt Quad eine Verbindung seiner klassischen HiFi-Qualitäten mit modernem Design und aktueller Audio-Technik an. Dies ist im Artera Solus Play am vollumfänglichsten realisiert. Während die anderen Komponenten der Serie – sei es der Vorverstärker Artera Pre, sei es der Netzwerk-Player/CD-Spieler/Preamp Artera Link oder die von uns bereits getestete Verstärker/DAC/CD-Kombination Artera Play/Artera Stereo – jeweils bestimmte Einsatz-Schwerpunkte haben, ist der ebenfalls von uns getestete Vorgänger Artera Solus bereits ein komplettes HiFi-System, das nur noch ein Paar Lautsprecher zur Wiedergabe benötigt. In der neuen Artera Solus Play-Version ist dieses Komplett-System nun noch kompletter – durch die Integration eines WLAN/LAN-Streaming-Moduls, durch die Einbindung von DTS Play-Fi und durch einige Aktualisierungen, die den Solus Play auf den neuesten Stand der Technik bringen. Schauen wir uns den Serien-Spitzenreiter doch mal genauer an.

Durch den Unterbau mit kleinerer Grundfläche scheint der Solus Play fast zu schweben. Hier ist auch optisch unauffällig der Anschluss für den Kopfhörer positioniert.

Retro-moderner Style

Quad ist zurecht stolz auf seine Tradition. Seit über 70 Jahren bauen die Engländer feinste HiFi-Elektronik, die ab den späten 1960er in einer charakteristischen, sehr britischen Formgebung präsentiert wurde. Prägnant waren das kleine kastige Gehäuse und die großen frontalen Stellräder. Auf diese Tradition spielt Quad mit den gegenwärtigen Komponenten an. Den Designern ist es gelungen, die optischen Markenzeichen mit heutigem Industrie-Design in einen überaus gelungenen retro-modernen Look zu überführen. Das Gehäuse ist nun zu einem stylischen flachen Quader mit den Maßen 11 mal 32 mal 32 Zentimeter gereift, Formgebung und Funktion sind zudem clever zusammenführt. So sind die lamellenbewehrten Wangen in Wirklichkeit massive, mit Rippen versehene Kühlkörper, die die Wärme der Elektronik und hier vor allem des integrierten Vollverstärkers abführen. Dem gleichen Zweck dient auch die oberseitige Glasplatte. Die eingelegte satinierte Scheibe mit dem schön in Szene gesetzten Firmenlogo adelt die schicke Anmutung des Solus Play. Rein praktisch ist sie aber Teil des Kamin-Systems: Kühle Frischluft wird durch die Lüftungsschlitze im Geräteboden durch den Solus Play gesogen und als warme Abluft durch die obigen Lüftungsschlitze wieder ausgegeben. Diese eher unattraktiven Öffnungen werden nun von der Glasplatte kaschiert. Damit der Kamin-Effekt funktioniert, ist sie durch Abstandhalter vom Gehäusedeckel distanziert. So kann die Luft zur Rückseite hin entweichen.

Die eingelassene gläserne Platte bildet die attraktive Oberseite des Gehäuses. Sie liegt allerdings nur auf und hat durch ihre gummierten Puffer Abstand zum Korpus. So entsteht ein Luftschacht, über den der Solus Play seine Wärme ableiten kann.

Edles OLED-Touch-Display

Nun zum andren Markenzeichen, dem großen Stellrad: Es ist in eine kreisrunde, pechschwarze, bündig in die Stirnseite eingelassene Scheibe transformiert worden. Nach dem Einschalten des Solus Play erweist sich diese Scheibe als OLED-Touch-Display. Es ist durch seinen sehr guten Kontrast und die feine Auflösung exzellent ablesbar. In dieses Display sind zwei berührungsempfindliche Tasten integriert. Mit dem oberen befehligt man Wiedergabe und Pause, der untere dient der Quellenwahl. Das ist cool gelöst und hilft, den Solus Play möglichst frei von Bedienknöpfen zu halten. So entdecken wir auf der vorgesetzten Alu-Front, die bei uns in mattiertem Silber ausgeführt ist, alternativ aber auch in Schwarz erhältlich ist, gerade mal zwei schmale Taster: einen für Standby/On und einen für den Einzug und Auswurf jener CD, die der zentral positionierte CD-Schlitz aufnimmt. War es das? Nicht ganz: Unterhalb der Frontplatte sitzen, optisch gut versteckt im zurückversetzten Unterbau, die große Klinkenbuchse für den Anschluss eines Kopfhörers sowie zwei LED zur Anzeige des Netzwerk-Status und der Stromzufuhr.

Cool gelöst: Das OLED-Display ist zugleich Touch-Screen für die Quellenwahl und die Lautstärkeveränderung. Dank seiner Schärfe und Kontraststärke ist die Anzeige gut ablesbar, auch wenn die Informationen nicht allzu groß abgebildet werden.

Mediale Vielfalt: Quellen, Schnittstellen, Streaming

Die erste Quelle hat der Solus Play gleich an Bord: Es ist der bereits erwähnte CD-Player. Mit dem Slot für Silberlinge bedient der Artera Solus Play das traditionelle, von physischen Tonträgern geprägte HiFi-Segment. Dem klassischen HiFi huldigt auch die analoge Anschlusssektion auf der Rückseite: Zwei unsymmetrische Cinch-Eingänge erlauben die analoge Zuspielung von zwei Quellgeräten, ein unsymmetrischer und ein symmetrischer Pre Out ermöglichen den Anschluss an einen externen Verstärker. Digitalseitig geht noch mehr. Hier zeigt der Solus Play, dass er zuvorderst für die musikmediale Gegenwart und Zukunft konzipiert ist. Dies beginnt mit je zwei optische und zwei elektrische S/PDIF-Inputs, über sie können Files in der Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit zugespielt werden. Je ein optischer und elektrischer Digital Out erlauben die Anbindung an einen externen DAC, fall der Solus Play allein für das bequeme Musikmanagement genutzt werden soll. Als nächstes sehen wir einen USB-B-Port für den Anschluss eines Laptops oder Festnetzrechners. Über diese Schnittstelle sind sogar Files bis zur HiRes-Güte PCM 384 Kilohertz/32 Bit abspielbar. Außerdem akzeptiert dieser Port DSD-Files bis DSD256, also im wahrsten Sinn des Wortes Quad-DSD. Nun kommen die großen neuen Pluspunkte: In der „Play“-Version ermöglicht der Solus Streaming über WLAN und LAN – und zwar in der HD-Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Dafür stehen auf der Rückseite eine Ethernet-Buchse für LAN und gleich zwei Empfangsantennen für WLAN bereit. Eine dritte Antenne ist dem alternativen Streamingweg Bluetooth vorbehalten. Hier legt der All-in-One-Player gegenüber seinem Vorgänger zu: Der Solus Play ist zwar nach wie vor mit der Blauzahn-Version 4.0 ausgerüstet, doch beim Codec kommt nun zu aptX, was für Top-Sound bürgt, außerdem noch aptX LL. Das „LL“ steht für „Low „Latency“, das bedeutet „geringe Verzögerung“ – und sie ist ein Segen für den Einsatz des Solus Play bei der Film- und Fernsehtonwidergabe, insbesondere bei der Wiedergabe über einen Bluetooth-Kopfhörer. Hier kommt es gerne zu einem Versatz von Bild und Ton, mit dem verzögerungsarmen apt XLL wird diese Latenz soweit minimiert, dass wir eine lippensynchrone Wiedergabe erleben.

Auf der Rückseite zeigt sich der Solus Play durch etliche Analog- und Digital-Schnittstellen überaus anschlussfreudig. Die analogen Cinch-Anschlüsse und die digitalen S/PDIF-Anschlüsse dürften gern etwas eindeutiger als Ein- oder Ausgänge gekennzeichnet sein.

DTS Play-Fi: Musikmanagement …

Um all diese Zuspiel- und Streaming-Möglichkeiten unter einen Hut zu bringen, reicht das frontseitige Touch-Display natürlich nicht aus. Bequemer und vielseitiger ist da die mitgelieferte Fernbedienung. Dieser System-Ferngeber funktioniert für die gesamte Artera-Serie. Beim Solus Play bietet er neben der Lautstärkeregelung und der Stummschaltung die üblichen Bedienfunktionen des CD-Players und die Anwahl der Quellen – mit einer Ausnahme: DTS Play-Fi. Diese Streaming/Multiroom-Anwendung kann man nur über das Frontdisplay aufrufen oder über ein Smartphone oder Tablet aktivieren. Dafür benötigt man die zugehörige App. Sie steht für iOS, Android und Kindl Fire in den einschlägigen App Stores kostenlos zur Verfügung. Mit dieser Anwendung nimmt man zuerst die Einbindung des Solus Play in das heimische Netzwerk vor – und danach die Bedienung und die Verwaltung aller Musik, die per LAN oder WLAN von der NAS gestreamt oder über einen Online-Musikdienst bezogen wird. Wer einen entsprechenden Account hat, dem steht das geballte Angebot von Amazon Music, Deezer, KKBox, Napster, Pandora, QQMusic, Qubuz, SoundMachine, Spotify Connect, Tidal sowie des Satellitenradio-Dienstes SiriusXM zur Verfügung. Hinzu kommen die kostenfrei empfangbaren Internet-Radiodienste iHeart Radio und vTuner.

Die Fernbedienung erlaubt die Anwahl aller Quellen, die Lautstärkeregelung und die Bedienung des CD-Players. Auch das über USB angeschlossene Laptop mit der Player-Software Audirvana versteht die Start-, Stop- und Sprung-Befehle.

… und Multiroom-Beschallung

DTS Play-Fi kann aber weitaus mehr. Eigentlich ist es ein von DTS entwickelter Multiroom-Standard, Er beherrscht die Streaming-Spezifikationen von UPnP und DLNA über Wi-Fi bis AirPlay (was der Solus Play allerdings nicht unterstützt). Dadurch lassen sich Geräte unterschiedlicher Hersteller zu einer Streaming-Anlage vereinen. Zudem ist DTS Play-Fi in der Lage, Musik von verschiedenen Quellen in verschiedenen Räumen wiederzugeben. Das reine Musikstreaming verwandelt sich dadurch in ein komplettes Beschallungs-Managementsystem. Bis zu acht verschiedene Räume oder Hörzonen können mit Musik versorgt werden, ebenso ist die Einrichtung eines Surroundsound-Sets möglich. Die Audioübertragung zu anderen Komponenten geschieht verlustfrei, das System unterstützt hierbei Hi-Res-Streaming bis PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Dafür muss man jedoch in der App den Modus „Kritisches Zuhören“ aktivieren, denn standardmäßig streamt DTS Play-Fi Dateien nur bis zu 48 Kilohertz/16 Bit ohne jegliche Kompression oder Formatwandlung. Audiodateien mit höherer Auflösung werden automatisch heruntergerechnet. So gewährleistet das System eine stabile WLAN-Übertragung auch in mehrere Räume. Wer je von einem ruckelnden Stream genervt worden, wird für dieses Feature dankbar sein. Zur Abrundung des Komforts unterstützt Play-Fi die Sprachsteuerung über Amazon Alexa und die Bedienung per Smart Watch. Mit der zusätzlichen DTS Play-Fi Headphones App lassen sich dann noch Audio-Signale zum Smartphone streamen und dadurch zu einem hier angeschlossenen Kopfhörer. So kann man sogar den Film- und TV-Ton per Kopfhörer genießen, die App besitzt für die zeitgleiche Wiedergabe von Bild und Ton ein zwischen Null und 395 Millisekunden veränderbares Lip Sync Delay.

Die Einbindung des Solus Play in das heimische Netzwerk gelingt mit der DTS Play-Fi-App reibungslos und in wenigen Schritten. Der Solus Play wird umgehend als Play-Fi-Gerät erkannt und in das WLAN-Netzwerk eingebunden (Bild 1). Nach der Installation bietet die App Zugang zu zahlreichen Online-Musikdiensten (Bild 2). Während der Wiedergabe (Bild 3) bietet die App neben den üblichen Bedienoptionen, die in der unteren Leiste positioniert sind, in obigen Leiste die Möglichkeit, den Song zu einer Playlist hinzuzufügen, auf die Song-Warteliste zuzugreifen oder die aktuelle Konfiguration als Preset zu speichern.

Audiophiler Vollverstärker

Damit dies alles auch bestens wiedergegeben werden kann, hat der Solus Play neben dem notwendigen HiRes-DAC für die Konvertierung der Digitalsignale ins Analoge eine erstklassige Verstärkereinheit an Bord. Sie besteht aus einer vollwertigen Vor- und Endstufensektion, bei der Quad seine langjährige Kompetenz im audiophilen HiFi ausspielen kann. Dementsprechend finden wir im Inneren des Solus Play einen sauberen diskreten Doppel-Mono-Aufbau der Class AB-Schaltung. Die Verstärkerplatinen der beiden Stereo-Kanäle sind links und rechts an die Innenseiten der metallenen Gehäusewangen geschraubt. So können insbesondere die Leistungstransistoren der Endstufen ihre Wärme gut abführen. Sie erbringen eine satte Leistung von 75 Watt, die der Solus Play über ein Paar Lautsprecherklemmen zur Verfügung stellt. Diese Anschlüsse sind relativ klein, Banana-Stecker von Boxenkabeln lassen sich nicht komplett einführen. Trotzdem haben die Stecker einen festen Halt. Die Versorgung der Vor- und Endstufen übernimmt ein stattlicher Ringkern-Transformator mit einer üppig dimensionierten Netzteil-Peripherie. Diese Versorgung trägt, neben dem massiven Gehäuse, wesentlich zu den rund zwölf Kilo Gewicht des Artera Solus Play bei.

Trotz der kompakten Maße beherbergt der Solus Play einen ausgewachsenen Vollverstärker. Deshalb benötigt er auch die seitlichen Kühlrippen zur Abfuhr der Wärme. Er liefert mit 2 x 75 Watt eine kraftvolle Wiedergabe – sei es über CD oder USB, WiFi, Bluetooth oder LAN, S/PDIF oder Analogeingang.

Aufstellung und Einrichtung

Bei der Aufstellung sind zwei Dinge zu beachten: Wegen der Wärmentwicklung sollte der Solus Play ein wenig Freiraum zumindest zu den Seiten haben. Wer den All-in-One-Player trotz seines schicken Designs in ein Regal oder Sideboard stellt, benötigt zudem Platz nach oben für die drei Antennen. Sie sind zwar drehbar, arbeiten aber aufgerichtet am besten. Abschließender Aufstellungspunkt: Wir schließen die Lautsprecher an. Die jetzt noch ausstehende Einrichtung des Solus Play geht fix: Wir laden uns die Play-Fi-App auf unser Tablet, öffnen sie, schalten den Solus Play an und drücken einige Sekunden lang den kleinen Set Up-Taster, der auf der Rückseite neben der Netzbuchse sitzt. Schon zeigt die App, dass sie unseren Solus Play als Play-Fi-Gerät erkannt hat. Nach der Eingabe unseres Passwortes ist er binnen Sekunden im heimischen Netzwerk angemeldet und eingebunden. Wer jetzt eine NAS integriert hat, also einen netzgebundener Speicher, kann seine dort in Form von Files gelagerte Musiksammlung finden und in die Bibliothek integrieren. Lobenswert: Die App gibt mit Einblendungen eine aktive Hilfestellung zur Bedienung. So finden sich Erstbenutzer schnell zurecht. Dabei ist die Benutzung der Bedienoberfläche eh schon intuitiv. Auch die Handhabung des Solus Play über die Fernbedienung und das Touch-Display der Front funktioniert wie selbstverständlich. Wir können also direkt starten!

Der USB-Port des Solus Play ermöglicht die beste HiRes-Qualität: Wer hier einen Rechner anschließt, kann Files bis PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 zuspielen. Zur Anbindung an den Solus Play und zur amtlichen Verwaltung der Musikbibliothek kommt bei uns die audiophile Playersoftware Audirvana zum Einsatz.

Der Quad Artera Solus Play in der Praxis

Da wir Play-Fi gerade geöffnet haben, fangen wir mit dem WLAN-Streaming an und holen uns von der NAS über unser Netzwerk die „New Mastersounds“ ins Wohnzimmer. Die Deep Funk-Band spielt eine mitreißende Mischung aus Funk, Blues und Rock und absolviert hier eigentlich eine Session im Hamburger Kampnagel. Dem Solus Play gelingt es aber sofort, uns in diesen Club zu versetzen: Wir hören von Drummer Simon Allen den leisen, an die Mitmusiker gerichteten Anzähler „One“ und bald darauf die begeisterten Zurufe des Publikums, kaum dass die Band die ersten Takte von „Dusty Groove“ gespielt hat,. Nach jedem Solo brandet zudem ein frenetischer Applaus mitsamt Pfiffen und Schreien auf. Klasse Stimmung – und wir sitzen in diesem Konzert ganz weit vorne! Dank der ausgezeichneten, brillanten Wiedergabe des Solus Play bekommen wir auch die kleinsten Details mit. Das beginnt beim hinten postierten Schlagzeug, bei dem selbst feinste Finessen der Beckenarbeit zu hören sind, und reicht bis zur Gitarre, die trotz ihres Wah-Wah-Einsatzes exzellent hören ist. Das Wah-Wah in Verbindung mit einem rhythmischen, schnellen Anschlag der abgedämpften Saiten ist ein klassisches Funk-Charakteristikum, das nicht fehlen darf. Allerdings geht die Gitarre oftmals im gesamten Bandsound auf, manchmal sogar unter. Dem Solus Play hingegen gelingt es hervorragend, das Bühnengeschehen transparent und bestens gestaffelt abzubilden. So können wir auch die exzellente Rhythmus-Arbeit des links postierten Gitarrist Eddie Roberts wunderbar heraushören, obwohl der rechts sitzende Keyboarder Joe Tatton sich mit seiner schmatzend-schwurbelnden Hammondorgel klanglich doch ziemlich breit macht. Der weiter hinten agierende Bassist Peter Shand rundet den Sound mit einem eher schlank abgemischten Bass ab. Dieser Tiefton klingt, je nach Anlage, manchmal etwas zu dezent, der Solus Play bildet ihn aber über unsere Standlautsprecher mit überaus amtlichem Bass ab. Wir haben ihn sowohl an die Audio Physic Tempo 3i als auch an die Acapella Harlekin angeschlossen.
Das Klangvolumen stellt sich bereits bei moderaten Lautstärken ein, erst recht aber bei höheren Pegeln, die der Solus Play mit seinem zweimal 75 Watt eindrucksvoll liefert. Während die Nachbarn unseren Musikgeschmack kennenlernen, schauen wir kurz auf das Display: Es weist die Lautstärke mit „50“ aus. Der Solus Play kann rauf bis 80, da gibt es als noch reichliche Reserven.

Im Play-Fi-Modus werden, wie hier abgebildet, gestreamte Files standardmäßig auf CD-Qualität heruntergerechnet. Dies garantiert eine stabile Übertragung. Wer in der Play-Fi-App die Funktion „Kritisches Hören“ aktiviert, ermöglicht ein HiRes-Streamig bis 192 Kilohertz/24 Bit. Wegen der hohen Datenrate kann es nun allerdings zu Aussetzern kommen.

Faszinierendes HiRes-Erlebnis

Was uns erst jetzt auffällt, weil es so selbstverständlich kappt: Wir streamen die Musik über WLAN in der HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit, weil wir den „Kritischen Zuhören“-Modus aktiviert haben – und der Solus Play spielt trotzdem sauber, verzögerungsfrei, ohne Ruckeln oder Aussetzer. Chapeau! Natürlich gelingt ihm das nun auch kabelgebunden über LAN. Die komfortable Bedienung mit der Play-Fi-App tut ein Übriges, dass sich diese Wiedergabe-Art zum Favoriten mausert. Natürlich haben wir auch die anderen Abspielmöglichkeiten und Zuspielwege getestet. Das CD-Laufwerk arbeitet ohne Fehl und Tadel, das Einlesen geht mit einer guten Geschwindigkeit vonstatten, die Wiedergabe ist makellos. Wir haben es parallel verglichen mit dem Track „Morph The Cat“ von Donal Fagen, den wir alternativ über den USB-Port zuspielen. Dies vollführen wir mit unserem Laptop, auf dem die HiRes-Player-Software Audirvana aufgespielt ist. Per USB können wir ja die maximal möglichen Qualitäten PCM 384 Kilohertz /32 Bit und DSD256 ausschöpfen. Dafür wählen wir nun „A Trace Of Grace“, eine Monteverdi-Hommage von Michel Godard. Er schlägt mit ausgesuchten Mitmusikern eine Brücke von der Alten Musik zum Jazz. Die Wiedergabe ist phänomenal: Bruno Helstroffer spielt auf seiner Theorbe das Bassmotiv von Monteverdi, er spielt darüber hernach eine wunderschöne Improvisation – und die Plastizität dieser Wiedergabe ist famos. Die Drahtigkeit der metallumsponnenen Saiten, die gedämpfte Wärme der Darmsaiten – wir hören diese historischen Langhals-Laute, als säße Helstroffer direkt links vor uns, besser: Als säßen wir vor dem Lautenisten in der Abteikirche des französischen Klosters Noirlac. Die Akustik dieses sakralen Raums ist mit einer atemberaubenden Auflösung eingefangen und für uns erfahrbar, auch über das Verhallen der Instrumente. Denn neben der Theorbe ist bald die Geige von Fanny Paccoud zu hören, das Saxophon von Gavino Murgia und der Serpent von Michel Godard. Er spielt dieses alte Blechblasinstrument mit dem schlangenförmig gewundenen, lederummantelten Rohr kaum drei Meter vor uns. So können wir den eigenartigen Ton studieren, der mal wie eine Tuba klingt, mal an ein Flügelhorn erinnert. Zudem vernehmen wir auch die Anblasgeräusche, wenn Godard mit der Formung eines Tons beginnt. Das ist HiRes – und dieser hochauflösende Musikgenuss ist mit dem Solus Play ein faszinierendes Erlebnis!

Wer den Solus Play im Verbund mit einer stärkeren Endstufe einsetzen möchte, kann das vorverstärkte Signal sogar über einen symmetrischen XLR-Ausgang abgreifen. Als Vollverstärker stellt der Solus Play das Audiosignal über kompakte Lautsprecherklemmen bereit.

Medialer Mehrwert per Play-Fi und Bluetooth

Beim Stöbern durch die Möglichkeiten des Solus Play sind wir auf ein interessantes Feature gestoßen: Klappt es wirklich, sich via Play-Fi den TV-Ton auf den Kopfhörer zu spielen? Zur Beantwortung der Frage schließen wir an den Solus Play unseren Blu-ray-Player Pioneer BDP-180 an, einerseits über den digitalen Toslink-Input, andererseits über den analogen Line In. So können wir die beiden Zuspielvarianten auch gleich testen. Als Blu-ray kommt uns ein Live-Konzert von Extreme gerade recht. Die begnadete Funk/Metal-Band hat ihr Über-Album „Pornograffitti“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums erstmals in Gänze live gespielt. Der Ton ist in dts 2.0 HD Master Audio verewigt, also mit 192 Kilohertz/24 Bit, und über den analogen Zuspielweg klingt diese HiRes-Produktion schon richtig klasse. Das Quartett, bestehend aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang, zündet im Hard Rock Casino Las Vegas mit „Get The Funk Out“ ein musikalisches Feuerwerk, mit ihrer Virtuosität sorgen die Musiker, allen voran der Ausnahmegitarrist Nuno Bettencourt, dafür, dass uns der Mund offensteht, beim mehrstimmigen Gesang kommt dann die Gänsehaut hinzu. Wow! Der Sound ist klar kraftvoll, und durchsichtig. Nun wechseln wir zum digitalen Eingang – und plötzlich hat das Schlagzeug mehr Dynamik und Durchschlagskraft, die Gitarre klingt etwas druckvoller, der Bass ist deutlich differenzierter. Hier leistet der DAC des Solus Play offensichtlich einen sehr guten Job und lässt den Pioneer, der durchaus für seinen Analogton gelobt wird, alt aussehen. Nun starten wir das Schonprogramm für die Nachbarn und aktivieren die Zusatz-App „Play-Fi Headphones“ – und ja, es klappt wirklich: Der Solus Play wird auch von dieser App umgehend als Play-Fi-Gerät erkannt. Nun suchen wir aus, von welchem Eingang des Geräts wir den Ton zugespielt haben wollen. Also wählen wir „OPT1“ für den Toslink-Input – und schon spielt die Musik auf unserem Tablet, während unsere Standlautsprecher stummgeschaltet sind. Mit eingestecktem Kopfhörer erreichen wir dann schließlich wirklich das Headphone-Streaming. Super! Weil Bild und Ton nicht ganz synchron sind, ändern wir noch die Latenz und setzen sie von der Grundeinstellung 120 Millisekunden auf 75 Millisekunden herunter – jetzt ist es absolut stimmig. Mit diesem medialen Mehrwert sorgt der Solus Play für eine gelungene Abrundung seiner Vielfalt an Zuspiel- und Abspielmöglichkeiten.

Der kompakte Solus Play besitzt genug Kraft, um auch ausgewachsene Standlautsprecher anzutreiben. Hier spielt er im Verbund mit der Acapella Harlekin.

Fazit

Der neue Quad Artera Solus Play nimmt zurecht die Pole Position in Quads audiophiler Lifestyle-Serie Artera ein. Er bietet die größte Könnektivität und Anschlussvielfalt, sein Portfolio umfasst HiRes-Streaming per WLAN, LAN und USB, Bluetooth mit aptX und aptX LL, optische sowie elektrische Digital-Schnittstellen, analoge Eingänge und sogar ein bordeigenes CD-Laufwerk. Damit deckt er alle gängigen Audio-Formate bis hin zu den HD-Formaten PCM 384 Kilohertz/32 Bit und DSD256 ab. Die Integration von DTS Play-Fi samt zugehöriger App ermöglicht ein komfortables Streaming des eigenen Musikbestands als auch des Angebots verschiedenster Online-Dienste, ein bequemes Musikmanagement und einen ausgereiften Multiroom-Betrieb im Verbund mit weiteren Play-Fi-fähigen Komponenten. Zum Komplett-System adelt ihn nun noch der integrierte Vollverstärker, der mit einer satten Leistung von 75 Watt auch ausgewachsene Standlautsprecher antreibt. Quad bringt hier zudem seine langjährige Erfahrung als Hersteller hochwertigster Audio-Komponenten ein. So glänzt der Quad Artera Solus Play als attraktive, audiophile, multimediale All-in-One-Lösung für die musikmediale Gegenwart und Zukunft.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 94/100
Klasse: Spitzenklasse
Preis/Leistung: sehr gut

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200508.Quad Artera Solus Play-Testsiegel
200508.Quad Artera Solus Play-Highlight

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Solus Play
Produktkategorie:HiFi-System, streaming- und netzwerkfähig
Preis:1.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen:- 105 x 320 x 320 mm (ohne Antennen)
- 105 x 320 x 355 mm (mit Antennen)
Gewicht:11,6 kg
Nennleistung:2x 75 W / 8 Ω
Eingänge (analog):2 x Line (Cinch)
Eingänge (digital):1 x WLAN (Dual-Band 802.11 a/b/g/n)
1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x Bluetooth (Standard: 4.0, Codecs: aptX, aptX LL)
1 x USB-B
2 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch-koaxial (Cinch)
Ausgänge (analog):1 x Pre Out symmetrisch (XLR)
1 x Pre Out unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer (Klinke, 6,35 mm)
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x optisch (Toslink)
1 x elektrisch-koaxial (Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, ALAC, WAV, FLAC, AIFF, WMA, MP3, AAC, AAC-HE/AAC+, DSD (DoP)
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 384 kHz/32 bit, DSD256 (DoP)
- SPDIF: PCM 192 kHz/24 bit
- WLAN, LAN: PCM 192 kHz/24bit
Unterstützte Streamingdienste:Amazon Music, Deezer, iHeart Radio, KKBox,Napster, Pandora, Qubuz, QQMusic, Radio.com, SiriusXM (Satelite Radio), SoundMachine, Spotify Connect, Tidal, vTuner
Lieferumfang:- Quad Artera Solus Play
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Pros und Kontras:+ ausgezeichneter Klang
+ attraktives Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF und Bluetooth
+ DTS Play-Fi für Musik- und Multiroom-Management
+ CD-Laufwerk
+ integrierter Vollverstärker
+ Soft-Touch-Display
+ Amazon Alexa-Unterstützung

- kleine Lautsprecherklemmen
- unübersichtliche Beschriftung der Anschlüsse
Benotung:
Klang (60%):93/100
Praxis (20%):94/100
Ausstattung (20%):95/100
Gesamtnote:94/100
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistungsehr gut

Der Beitrag Quad Artera Solus Play – All-in-One im Retro-modern-Design erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Vogel’s THIN 550 XL – superflacher Wandhalter für Riesen-Fernseher

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Mit der Vogel’s THIN 550 bringt man jeden Fernseher von 40 bis 100 Zoll und bis zu 70 Kilo an die Wand. Obwohl ultranah an die Wand gebracht, bleibt der neue Flat-TV trotzdem flexibel und beweglich. Die Installation ist dank App-Unterstützung tatsächlich ein Kinderspiel und das außergewöhnlich hochwertige Material macht diesen Wandhalter zu einem echten Highlight.

Die Aufnahme eines 65-Zöllers ist für die THIN 550 XL offensichtlich absolut keine Herausforderung.

Moderne Flat-TVs erreichen immer größere Bildschirmdiagonalen. Zugleich geht der Trend weiter in Richtung dünnerer Gehäuse und flacherer Bauweise. Gerade bei OLED-Modellen ist die Mattscheibe oft nur ein paar Millimeter dick und wird von einem aufgesetzten Gehäuse im unteren Bereich getragen. Diese Eigenschaften werden gerne genutzt, um den geliebten Großbildfernseher platzsparend und wohnraumtauglich an der Wand aufzuhängen. So fällt er weniger auf, wenn er gerade nicht genutzt wird, und man benötigt auch keine großen, mitwachsenden Möbelstücke. Damit der ultraflache TV jetzt nicht starr und weit von der Wand absteht, benötigt man eine Wandhalterung, die den Fernseher flach an der Wand hält und im besten Falle so flexibel ist, dass man den Bildschirm noch flexibel bewegen kann. Die THIN 550 XL vom Wandhalter-Experten Vogel’s verspricht diese Eigenschaften für Flat-TVs zwischen 40 und riesigen 100 Zoll. Also perfekte Voraussetzungen für meinen neuen Fernseher …

Geliefert wird der massive und hochflexible TV-Halter in einer flachen, unscheinbaren Verpackung.

Was brauche ich?

Nach langer Überlegung habe ich mir einen neuen, größeren und modernen Smart-TV angeschafft. Schnell war dabei klar: Das Teil kommt an die Wand!
Diese Entscheidung begründet sich durch mehrere Faktoren: Der erste war definitiv die Größe meiner neuen Errungenschaft. Mit 65 Zoll ist mein neuer QLED nämlich deutlich größer, als mein in die Jahre gekommener 42-Zoll-Fernseher aus dem vorletzten Jahrzehnt. Der zweite Faktor ist ein nicht unbedingt technischer: Mein Sohn. Der ist nämlich ein knappes Jahr alt und erreicht, seit er laufen kann, so einige spannende Objekte. Ein 65-Zöller auf einem ihm bis zur Hüfte reichenden Möbelstück sollte definitiv nicht dazu gehören. Es ist nicht gerade zukunftsfördernd – sowohl für meinen Sohn, als auch für den neuen Fernseher – wenn der Kleine gegen die Mattscheibe trommelt. Ausserdem vermitteln mir die zwei schmalen und filigranen Designfüße des Flachbildfernsehers auch nicht unbedingt den sichersten Eindruck.

Der Fernseher auf dem Lowboard ist oftmals keine Option.

Eckdaten: Passt!

Für mich stellt sich also lediglich die Frage nach dem richtigen Wandhalter. Von der zu tragenden Größe passt die Vogel’s THIN 550 XL schonmal perfekt. Bis zu den maximal 100 möglichen Zoll ist bei meinem 65er ja noch reichlich Luft. Die THIN 550 XL trägt laut Hersteller Fernseher bis 70 Kilogramm Gewicht. Mein neuer TV ist zwar mit 26 Kilo schon kein Leichtgewicht, sollte unter diesen Voraussetzungen aber locker gehalten werden. Mit flexiblen Metallarmen ausgestattet, soll man einen befestigten TV letztlich nun auch noch ausfahren, drehen und schwenken können. Für mich optimal, das probier’ ich aus! Schon beim Auspacken wird klar: diese Wandhalterung ist wirklich durchdacht. Viele Einzelteile erwarten mich nämlich nicht. Alles ist weitestgehend vorbereitet. Die Trägerschienen für das TV-Gehäuse sind vormontiert, der Wandträger mitsamt seinen Schwenkarmen ist ein einzelnes Bauteil. Letzterer deutet schon beim ersten Hochheben an, dass dieses Bauteil aus hochwertigem, massiven Material gemacht ist.

Das kann sich sehen lassen

Schwarzes, solides Metall in allen Bestandteilen verspricht hohe Stabilität und Tragfähigkeit. Diese Trägerkonstruktion ist zwar groß, wenn ich aber bedenke, dass Sie sogar bis 100 Zoll (wir reden hier von gewaltigen 2,54 Metern Bilddiagonale!) große Fernseher tragen soll, finde ich sie sogar fast kompakt. Das Material jedenfalls hinterlässt keinen Zweifel, ob die Tragfähigkeit gewährleistet wird. Ich bin begeistert von dieser Hochwertigkeit. Weiterhin enthalten sind zwei Kunststoffblenden und zwei Tüten mit Schrauben in diversen Größen und Längen. Eine Tüte beinhaltet das Zubehör für den Wandträger, die andere das Befestigungsmaterial des Fernsehers an den Trägerschienen. Jedes Fach für für eine andere Größe eingeteilt und beschriftet. Das nenne ich mal übersichtlich! Schraubenhaufen und langes Sortieren werde ich hier nicht haben und zum Baumarkt muss ich auch nicht. Zu guter Letzt liegt noch eine kleine Wasserwaage bei.

Der Lieferumfang des THIN 550 XL ist vollumfänglich. Selbst riesige Dübel gehören hier zum Lieferumfang.

Vorbereitung

Damit die Montage noch einfacher wird, legt Vogel’s der THIN 550 XL neben einer Anleitung noch eine übersichtliche Auflistung bei, welche Teile enthalten sind und welche Werkzeuge man benötigt. Richtig cool finde ich die ebenfalls beiliegende Schablone zum Anzeichnen der Bohrlöcher für die Trägerkonstruktion. Das nimmt mir schon etwas Angst, einmal falsch zu Bohren und die Wand zu versauen.
Und Angst vor der Montage muss man mit der THIN 550 XL definitiv nicht haben. Dank Vogel’s Vorbereitungen ist sie auch von handwerklich Unerfahrenen sehr leicht durchzuführen. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass wenn der Fernseher nicht zu groß ist, dass man ihn auch allein an die Wand bringen kann. Einfacher geht es natürlich zu zweit. Das ist bei größeren Fernsehern auch unbedingt zu empfehlen. So habe ich es jedenfalls mit meinem 65-Zöller gemacht.

Fehler kann man bei den mitgelieferten Dokumentation eigentlich nicht machen. Und dann gibts ja noch die App. Dazu aber später mehr …

Benötigtes Werkzeug

Für meine Montage habe ich folgende Werkzeuge benötigt:
– Bohrmaschine
– 5er Bohrer zum Vorbohren
– 10er Bohrer zum Endbohren
– Kreuz-Schraubendreher
– (dünner) Schlitz-Schraubendreher
– Stift zum Anzeichnen (bei mir Silber, weil dunkle Wand)
– 13er Nuss mit Ratsche und Verlängerung
– Klebeband um die Schablonen anzukleben
– Bandmaß (Zollstock geht auch)
– Smartphone für Installations-App
Wenn Ihr euch diese Werkzeuge vorher schon bereitlegt, geht die Montage ganz einfach und schnell von der Hand.

Mehr Werkzeug wird für die Montage des THIN 550 XL nicht benötigt.

Los geht’s

Sofern der Fernseher nicht frisch aus seiner Verpackung genommen wird, muss natürlich zuerst der Standfuß entfernt werden. Zunächst legt man den Fernseher zu zweit auf eine ebene Fläche die unbedingt größer ist, als das Display. Um das Panel nicht zu zerkratzen, legt man idealerweise eine Decke o.ö. unter. Die Füße stehen dabei über die Kante dieser Fläche über.
Ich lege meinen TV auf unser Sofa, die Fläche ist groß und fest genug. Dann entferne ich die montierten Standfüße. Mein Fernseher hat im oberen Bereich zwar keine ultradünne Scheibe, aber auch er verjüngt sich zur Oberseite hin. Um diese „Schräge“ auszugleichen, muss ich einen Abstandsadapter verwenden. Dieser liegt meinem TV aber glücklicherweise bei. Idealerweise schaut man vor der Montage zunächst mal in die Verpackung des Fernsehers nach perfekt passendem Zubehör. Es liegen aber auch Abstandshalter-Stücke im Lieferumfang der THIN 550 XL bei.

Als Erstes nehme ich das Vormontierte rechteckige TV-Aufnahme-Gestände mit dem Schlitz-Schraubendreher auseinander und platziere die dunklen Metallstangen auf den Gewindeaufnahmen des Fernsehers und dem Abstandsadapter.

Die Bohrung in der Trägerstange passt perfekt auf die nach Vesa-Norm platzierte Aufnahme am TV. Ein falsches Aufsetzen ist eigentlich nicht möglich. Ich benutze zur Befestigung die vier vorbereiteten M8 x 45mm Schrauben. Die Länge der Schrauben passt ebenfalls perfekt.

Jetzt schiebe ich die silbernen Trägerstangen über die Enden der zuvor montierten Metallstangen. In der Anleitung steht die Richtung zwar „falsch“ herum, aber die Stangen lassen sich nur in einer Richtung überschieben. Später in der Anleitung sind die Stangen dann auch wieder andersherum angezeigt, lassen Sie sich also nicht verwirren. Die Stangen schiebe ich so auf das montierte Metall, dass beide Seiten gleich weit überstehen. Da ich es genau wissen will, messe ich den Abstand schnell aus: 13,2 Zentimeter zu jeder Seite!

Jetzt ziehe ich die Schrauben an der Metallkante wieder an und fixiere die Metallschienen. Zum Abschluss noch die Gummikappen aufsetzen und fertig ist die erste Seite der Montage. Das war einfach.

Installations-Assistent per App

Jetzt geht es daran die zweite Seite der THIN 550 XL, also den Träger, an der Wand zu befestigen. Da ich von der Vogel’s Wall3345 weiß, wie gut der App-Assistent funktioniert, der die THIN 550 XL ebenfalls unterstützt, probiere ich diesen natürlich aus. Dafür benötige ich mein Smartphone und die „TV Mount Guide“ App von Vogel’s. Ich bin zwar etwas überrascht, dass diese App gewaltige 1,7 GB benötigt, merke aber schnell worin dies begründet ist. Die App greift nämlich auf eine riesige Datenbank von TV-Modellen zu. Dadurch kann man die Montage für den tatsächlich vorhandenen Fernseher durchgeführt werden. Das ist super vielseitig. Sofern man den Speicherplatz für die kurze Dauer der Installation entbehren kann, sollte man die App unbedingt nutzen, denn sie ist wirklich unglaublich gut!

Mit der App wird es jetzt so richtig cool …

Nach dem Start der App wird man durch ein kurzes Beispielvideo geführt. Hier gibt man dann auch gleich die wichtigsten Daten ein. Man wählt zuerst den vorhandenen Wandhalter aus dem Vogel’s-Angebot aus. Danach gibt man die Typenbezeichnung des Fernsehers ein. Dabei offenbart sich die riesige Auswahl an vorhandenen Daten. Mehr als 15.000 Modelle stehen in der App zur Verfügung.

Nun führt die App (wie auch die normale Anleitung) übersichtlich durch die Schritte, die ich bereits ausgeführt habe (Werkzeug bereitlegen und Trägerstangen montieren). Damit die Vogel’s-App eine Art Kalibrierung erfährt, messe ich den Abstand zwischen dem unteren Ende des montierten Trägers zur Unterkante des Fernsehers. Bei mir sind das 28,5 Zentimeter.

Technologie schlägt Augenmaß

Im nächsten Schritt klebe ich den beiliegenden „TV Mount Guide“ mit seinen orangefarbenen geometrischen Formen etwa an die Stelle, an der ich später den Fernseher aufhängen möchte. Die Vogel’s-App empfiehlt diese Stelle als Mittelpunkt des Fernsehers in etwa auf Augenhöhe der späteren Betrachtungsposition zu wählen.

Der Mount Guide soll mit der ebenfalls beiliegenden Wasserwaage von Vogel’s ausgerichtet werden. Das geht einfacher, wenn man die Ecken etwas von der Wand wegbiegt.

Zum Abschluss fixiere ich die Pappe noch mit Klebeband.

Wie cool ist das denn?

Folgt man den Anweisungen der App, wird nun die Kamera aktiviert (muss man der App heutzutage meistens erlauben). Steuert man anschließend mit der Kamera auf den Mount Guide zu, erkennt die App die Verhältnisse automatisch und aktiviert die TV-Live-Ansicht. Im ersten Moment sieht man erstmal eine dunkle Fläche, die allerdings den Fernseher darstellt. Nun bewege ich mich vorsichtig rückwärts von der Wand weg, bis ich den virtuell erzeugten Fernseher komplett im Display sehen kann. Jetzt simuliert die App, wie mein Fernseher an der Wand hängend ausschauen würde. Wie cool ist das denn? Ich bin so aus dem Häuschen, dass ich mein Ziel verliere und den Mount Guide neu ansteuern muss.
Anhand dieser Simulation sehe ich genau, wie mein Fernseher an dieser Position aussehen würde. Gefällt mir die Position nicht, positioniere ich den Mount Guide einfach neu und wiederhole das Prozedere mit der App-Kamera.

So kann ich mein Zimmer mit meinem Fernseher simulieren, noch bevor ich auch nur ein Loch in die Wand gebohrt habe. Theoretisch kann ich so sogar sehen, ob ein anderes, gewünschtes TV-Modell in dieses Zimmer passt – natürlich vorausgesetzt ich besitze bereits die Vogel´s THIN 550 XL.

Auf den zweiten Blick denke ich mir, das kann unmöglich stimmen. Mein Fernseher stand schon direkt vor der Wand, der ist größer, als das was die App anzeigt. An dieser Stelle kann aber verraten: Die App ist besser als mein Augenmaß. Nach einer Reposition bin ich mit der Simulation zufrieden und mutig genug, um weiterzumachen. Ich bestätige in die Position in der App und komme in die nächste Simulation. Die orange Schablone ist wieder zu sehen und wird von einer virtuellen, grünen Maske überlagert. Sie zeigt mir die Position für das erste Bohrloch an.

Ich zeichne das erste Bohrloch ich mit meinem silbernen Stift an, damit ich es anschließend auf der dunklen Wand wieder gut finden kann.

Jetzt wird gebohrt

Nun nehme ich die Bohrschablone zur Hand. Es müssen insgesamt fünf Löcher gebohrt werden. Hatte ich anfangs noch etwas Angst diesen Schritt zu versemmeln, bin ich jetzt schon deutlich selbstbewusster unterwegs diese Hürde zu meistern. Die vorgefertigten Markierungen für die Bohrlöcher ritze ich mit einem scharfen Messer an und durchsteche sie mit meinem Stift. Es geht auch ohne das Messer, ist aber einfacher mit.

Jetzt geht es an das erste Bohrloch. Das ist wieder ein Punkt, an dem es sinnvoll ist, zu zweit zu arbeiten. Um die dunkle Wand nicht mit dem gebohrten Lochinhalt zu versauen, bitte ich meine Frau den Staubsauger unter das Bohrloch zu halten. Ich bohre zuerst alle Löcher mit dem 5er Bohrer vor …

… und dann mit dem 10er Bohrer aus. So ist die Gefahr, mit dem dicken Bohrer beim Anbohren abzurutschen deutlich geringer.

Beim ersten Loch mit dem 10er Bohrer fällt mir auf: Nachdenken ist besser, als einfach einer Anleitung bzw. meiner Interpretation dieser zu folgen. Denn durch die Bohrschablone habe ich zwar alle Löcher an der perfekten Stelle, aber ich habe auch eine schöne Fläche geschaffen, unter der sich der Schmutz aus den Bohrlöchern sammeln kann.

Also empfehle ich euch, macht es nicht wie ich, sondern nutzt die Löcher in der Schablone, zeichnet die zu bohrenden Löcher an und entfernt die Schablone. So könnt ihr den Dreck auch komplett aufsaugen und haltet die Wand sauber.
Blöd von mir, aber es ist noch nichts verloren. Ich sauge den Dreck auf der Wand ab und tupfe den Rest mit einem feuchten Lappen ab, damit die Wand sauber bleibt.

Montage an der Wand

Die Löcher sind gebohrt. Das Schwierigste war tatsächlich das Bohren und das war eigentlich nicht der Rede wert. Wenn man richtig anzeichnet, ist das schnell gemacht und auch von handwerklich Unerfahrenen zu bewältigen. Jetzt nehme ich die Dübel aus der Verpackung. Es handelt sich sogar um richtig solide Dübel der bekannten Firma Fischer. Je nach dem, was Ihr für Wände habt, solltet ihr die Dübel mit einem Hammer in die Wand bringen. Bei mir lassen sie sich mit etwas Kraft in die Wand drücken. Die Dübel fühlen sich erst so an, als wären sie zu klein und würden wieder aus dem Loch raus flutschen, wenn aber später die Schrauben komplett drin sind, sitzen sie bombenfest in der Wand und bewegen sich kein kleinstes Bisschen.

Sind die Löcher gebohrt, werden die zum Lieferumfang gehörigen Dübel eingesetzt.

Nun drehe ich mit meiner Ratsche und einer 13er Nuss eine der langen Sechskant-Schrauben in das mittlere Loch (das ursprünglich erste Bohrloch). Ich schraube die Schraube nicht vollständig ein, sodass sie noch etwas absteht. Nun nehme ich endlich die Metallträgerkonstruktion und schiebe sie an der mittig platzierten Aussparung über die abstehende Schraube. Diese ziehe ich nun ein wenig fest, sodass ich die Metallkonstruktion noch bewegen kann. Zur Ausrichtung der Halterung lege ich die Wasserwaage von Vogel’s auf die Oberkante der Wandplatte. Diese hat unterseitig einen kleinen Magneten eingefasst, so dass sie magnetisch auf der Wandhalterung haftet. Das ist wirklich clever und durchdacht, ich bin schlichtweg begeistert. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. So gehört die Wasserwaage kurzfristig zur Halterung und erleichtert mir das Ausrichten ungemein.

Nach dem Ausrichten drehe ich jetzt auch die anderen vier Schrauben in die Wand. Die Verlängerung der Ratsche benötige ich zwar nicht zwangsläufig (es würde auch ohne sie oder mit einem 13er Schlüssel funktionieren), aber sie erweist sich als komfortabel.

Sind alle fünf Schrauben in der Wand, hängt der Träger der THIN 550 XL sprichwörtlich bombenfest. Zum Abschluss werden die beiden Kunststoff-Blenden über die Schrauben gesteckt. Sie halten ebenfalls durch kleine Magneten an der Wandplatte. Der Zweite Montageteil ist damit auch abgeschlossen.

Fernseher an die Wand

Auf diesen Schritt habe ich gewartet! Wenn ihr einen kleineren Flat-TV habt, funktioniert dieser Schritt sogar allein. Bei meiner Größe ist es des Handling wegen unumgänglich zu zweit zu arbeiten. Ich empfehle aber generell lieber im Duo zu agieren. Ich ziehe die Arme der befestigten Halterung aus, um auf Abstand zur Wand zu kommen. An dieser Stelle bemerke ich dann auch, wie weit sich die Halterung von der Wand ausziehen lässt.

Bevor der Fernseher eingehängt wird, empfiehlt es sich den Wandhalter weit herauszuziehen. So hat man genug Platz und Bewegungsfreiheit bei der Arbeit.

An den Trägerschienen, die ich zuvor auf den TV montiert habe, sitzen zentral zwei Schrauben mit Plastikabdeckung – je eine oben und eine unten in der silbernen Schiene. Die Abdeckung der oberen Schraube wird entfernt und die Schraube etwas losgeschraubt. Dabei benötigt es etwas Distanz zwischen Schiene und Mutter, da hier die Wandhalterung eingehakt wird. Die untere Schraube wird vorerst entfernt.

Jetzt nehmen wir den Fernseher zu zweit und schieben die obere Schraube über die V-förmige Aussparung an der Oberseite des zentralen Vertikalträgers des ausgezogenen Wandhalters.

Dann wird die untere Schraube des Querträgers durch einen Schlitz am unteren Ende des Vertikalbalkens geschoben und durch die zuvor entfernte Mutter festgespannt. Anschließend wird auch die obere Mutter festgezogen und der Fernseher hängt an der Wand. Das war’s. Wirklich einfach und trotzdem flexibel. Die gesamte Konstruktion sitzt tatsächlich sofort fest und sicher.

Ausrichtung

Mit der Wasserwaage und der unteren Mutter wird jetzt noch der Fernseher ausgerichtet. Den Abstand und den Winkel zur Wand schiebt man einfach so zurecht, wie man es gerade braucht. Dabei sind die Arme nicht zu fest eingestellt, es benötigt aber trotzdem einiges an Kraft, damit der Flatscreen sich nicht selbständig macht. Man bekommt den Fernseher um etwa 63 Zentimeter von der Wand gezogen! Das ist bei einem so großen und schweren TV wirklich beachtlich.

Zur Seite kann man seinen TV nun um bis zu 120 Grad schwenken. Das geht wohl nur mit kleineren Modellen, mit meinem großen 65er ist das nicht möglich, dafür ist er einfach zu groß. Der Winkel, den ich erreichen kann ich aber schon beachtlich, ich könnte so tatsächlich den Fernseher so schwenken, dass ich aus der nebenan befindlichen Küche schauen könnten. Den Neigungswinkel stellt man mit einer Innensechskant-Schraube und einem Getriebe ein. Dafür liegt dem THIN 550 XL sogar ein Inbus bei, man benötigt hier also kein eigenes Werkzeug.

Damit im ausgezogenen Zustand keine Kabel durch die Gegend baumeln, hat Vogel’s der THIN 550 XL eine kluge Kabelführung spendiert. Durch eine Kunststofföse in der Metallschiene an der TV-Rückseite leitet man Signal- und Netzkabel zur Gerätemitte. Von dort aus werden sie unterseitig in die Metallarme geführt und hinter einer Kunststoffabdeckung versteckt zur Wand geführt. Von dort aus bringe ich die Kabel über einen Kabelkanal an der Wand nach unten.

Der Fernseher hängt, ist ausgerichtet, die Kabel sind versteckt. Wenn ich jetzt die finale Position mit der laut App simulierten Position vergleiche, erkenne ich wie gut die App funktioniert. Das hat sich wirklich gelohnt! Insgesamt habe ich den Fernseher nach einer knappen halben Stunde an der Wand hängen. Meine anfängliche Angst die Wandmontage zu versauen oder nicht gut zu machen war im Nachhinein völlig unbegründet. Dank App, toller Vorbereitung und einem cleveren System ist die Montage kinderleicht. Das schafft jeder!

Die App-Simulation entspricht dem realen Zustand bis ins kleinste Detail.

Hochflexibel

Die Bewegungsmöglichkeiten der Vogel’s THIN 550 XL sind tatsächlich vielseitig. Die Materialqualität ist durchgehend hoch. Mein Fernseher ist zwar bei Weitem nicht so groß und schwer, dass er den THIN 550 XL an seine Grenzen bringen kann, aber er ist auch nicht wirklich klein. 65-Zoll muss eine Wandhalterung erst einmal leisten. Gängige 100-Zoll-Modelle sind zwar deutlich schwerer als die angegebenen 70 Kilo (oft so um die 120 Kilo), laut TÜV-Prüfung hält die THIN 550 XL aber auch das dreifache des angegebenen Wertes. Die „niedrigere“ Angabe soll vermutlich die Sicherheit der Konstruktion gewährleisten. Ich würde das angegebene Gewicht auch nicht unbedingt überschreiten, könnte mir aber vorstellen, dass sie mit größeren Dübeln und Schrauben durchaus in der Lage ist, auch dies zu stemmen.

Konstruktionsbedingt und mit Blick auf die verbauten Materialien traue ich der THIN 550 XL wirklich viel zu. Durch die auszieh- und schwenkbare Armkonstruktion bleibt der Fernseher zudem jederzeit beweglich, sodass ich auch schnell und unkompliziert an Kabel und Anschlüsse auf der Rückseite gelange. Zugegeben, die THIN 550 XL ist mit 350 Euro sicherlich eine der höherpreisigen ihrer Art. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit, der hochwertigen Materialqualität, ihrer Belastbarkeit und der grandios einfachen Montage ist ihr Preis-/Leistungsverhältnis trotzdem sehr gut. Die meisten Flat-TVs, die ein solches Leistungsspektrum erfordern, liegen locker im vierstelligen Bereich. Da ist das Verhältnis meiner Meinung nach dann völlig in Ordnung. Erwähnte ich schon, dass Vogel’s zudem eine lebenslange Garantie anbietet? Dieses Selbstbewusstsein ist begründet. Für mich steht jedenfalls fest: Diese Wandhalterung ist fantastisch und ich gebe sie nicht wieder her.

Der Fernseher an der Wand ist sicherer und sieht auch besser aus.

Fazit

Mit der Vogel’s THIN 550 XL hängt man wirklich fast jeden modernen Fernseher locker an die Wand. Dieser Wandhalter ist hochwertig verarbeitet, flexibel, megastark und vor allem supereinfach installiert. Mit ihm kriegt jeder seinen heiß geliebten Smart-TV an die Wand gehängt. Egal ob superflach an der Wand oder 63 Zentimeter weit von ihr entfernt, gekippt und geschwenkt, bis zu 120 Grad gedreht und bis hin zu 70 Kilo schweren oder riesigen 100 Zoll großen Fernsehern, die THIN 550 XL beeindruckt mit ihrer Flexibilität, Stärke und durch ihrem Komfort.

Test & Text: Philipp Thielen
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90

89

89

Technische Daten

Modell:Vogel´s
THIN 550 XL
Produktkategorie:TV-Wandhalter für Ultraflach-TVs
Preis:349,00 Euro (UVP)
Garantie:Lebenslang
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Vogel´s, Hüllhorst
05741 / 34610
www.vogels.com
Bildschirmgröße:40 - 100 Zoll
(102 - 254 cm)
Maximale Belastung:70 kg
Schwenk-/Neigefunktion:ja/ja
Motorisierung:nein
Lieferumfang:- TV-Halter
- Schrauben
- Montagematerial
- Bohr-Schablone
- Anleitung per App
- Montageschablone für App Preview
- Wasserwaage mit Magnetfuß
- Blende für Schrauben
Pros und Contras:+ für 40 bis 100 Zoll TVs geeignet
+ super stabil
+ sehr flach an der Wand
+ elegantes Design
+ hervorragende Verarbeitung
+ beweglich durch Schwenk- und Neigefunktion
+ drehbar bis 120 Grad
+ kinderleichte Installation
+ Preview per App
+ TV Mount Guide
+ TÜV-geprüft

- keine Contras
Benotung:
Praxis (40%):90/90
Flexibilität (30%):89/90
Ausstattung (30%):89/90
Gesamtnote:90/90
Preis/Leistung:sehr gut

Der Beitrag Vogel’s THIN 550 XL – superflacher Wandhalter für Riesen-Fernseher erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Canor AI 2.10 / CD 2.10 – HiFi-Spezialisten der Moderne

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Auf den ersten Blick wirkt die Canor-Kombi AI 2.10/CD 2.10 wie ein klassisches HiFi-System. Tatsächlich bringt sie auch alle Tugenden mit, die man von besseren Stereo-Anlagen erwartet. Darüber hinaus punktet sie aber noch durch ein cooles Display, ungeahnte HiRes-Fähigkeiten und einen seidenweichen Klang, der zu stundenlangen Musik-Sessions einlädt.

Mit Kombi bestehend aus AI 2.10 und CD 2.10 haben wir das aktuell kleinste Setup aus dem Canor Audio-Programm im Test.

Zunehmend werden klassisch gestylte HiFi-Systeme in europäischen Wohnzimmern durch kompaktere All-in-One-Systeme ersetzt. Unter anspruchsvollsten Musikfreunden erfreuen sich exklusive Audio-Komponenten im klassischen 43-Zentimeter-Format aber weiterhin größter Beliebtheit – vorausgesetzt, sie kommunizieren auch mit modernen Zuspielern. Die moderne Quelle spielt zumeist digital aus und das erfordert wiederum einen besseren Wandler, der die digitalen Signale auf die analoge Ebene bringt. Zugleich soll der klassische HiFi-Verstärker aber auch analoge Quellen wie beispielsweise den Plattenspieler nicht vernachlässigen. An beides hat Canor in der mir zum Test zu Verfügung gestellten Kombi gedacht und beides ist hier sogar strickt voneinander getrennt. Der Verstärker stellt dabei den Spezialisten für alle analogen Zuspielungen und der CD-Player hat einen HiRes-DAC an Bord. Er verarbeitet alle eingehende Musikfiles bis zu einer Abtastrate von 768 kHz. Damit ist das slowakische Duo bereit für nahezu jeden Einsatzzweck – und für meinen Test.

Wer ist Canor Audio?

Obwohl Canor bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert hochwertigste HiFi-Komponenten produziert, ist die in der Slowakei beheimatete Marke hierzulande noch eher unbekannt. Wer deshalb denkt, es handele sich um eine weitere Mikro-Firma, die meint schnell mal HiFi-Geräte herzustellen und verkaufen zu können, der irrt. Canor entwickelt und produziert bereits seit einem Vierteljahrhundert – u.a. auch als OEM-Partner für weltweit namhafte HiFi-Marken, über die man vertragsgemäß lieber Stillschweigen bewahrt. Im Laufe dieser Zeit hat man sich zu einem vertrauenswürdigen und zuverlässigen Hersteller gemausert und verfügt heute über riesige Produktionshallen im slowakischen Presov. Hier werden alle aktuellen Canor-Modelle auch tatsächlich gefertigt. So aufgestellt, mit einem komplett neu zusammengestellten Portfolio und einem Vertriebswechsel, wollen die osteuropäischen Audio-Spezialisten nun auch den deutschen Markt erobern. Die Voraussetzungen sind also gegeben. Anhand der Stereo-Kombi AI 2.10/CD 2.10 will ich nun herausfinden, wo die Marke in etwa einzuordnen ist.

Solides Gehäuse, massive Alu-Front. Die Verarbeitung der mir zum Test gelieferten Canor-Kombi ist sehr gut.

Unverwechselbar

Gleich nach dem Auspacken fällt mir zunächst das eher ungewöhnliche, zugleich aber ansprechende Design auf. Das Gesicht eines jeden Canor-Produktes ziert eine gebürstete Aluminium-Platte, die von einem schwarz-glänzenden Gürtel durchzogen ist. In ihm sitzt das bemerkenswert große Dot-Matrix-Display, das jedes Canor-Produkten unverwechselbar macht. Diese Informationseinheit sieht gut aus und leistet exakt das, was man erwarten sollte: Es ist sehr gut ablesbar, selbst aus drei bis vier Metern Entfernung. Im Verstärker gibt es beispielsweise Auskunft über die aktuell gewählte Quelle und die derzeitige Lautstärke. Beim CD-Player befindet sich das große Display an der exakt gleichen Stelle und informiert über Tracknummer und Laufzeit der aktuell gespielten CD, über die Datenrate der dem DAC zugespielten Datei oder darüber, dass die CD gerade ausgeworfen wurde (Ejecting). Mittig über besagtem Gürtel thront ein massiver Drehregler, der im Amp für die Lautstärkejustage und im CD-Player u.a. für die wichtigsten Wiedergabefunktionen verantwortlich zeichnet.

Markant sind der große Drehregler und das coole Display des AI 2.10.

Alles Röhre

Zum Design kommt die technische Ausstattung: Zunächst muss dabei etwas Grundlegendes erwähnt werden. In den meisten aktuellen Modellen setzt Canor auf den Einsatz von Röhrentechnik. Eine Philosophie, die Mitgründer und Chefentwickler Zdeňek Březovják, selbst begeisterter Musiker, vom ersten Tag an verfolgte. Endsprechend kommen auch meine beiden Testgäste nicht ohne den Einsatz von Röhren aus. So handelt es sich beim AI 2.10 um einen sogenannten Hybrid-Vollverstärker mit Röhrenvorstufe und einer Ausgangsleistung von zweimal 150 Watt. Wie beim AI 2.10 wird die analoge Signalverarbeitung auch im CD-Player über hochwertige Röhrenstufen vorgenommen. In beiden Geräten kommen dementsprechend auch ausschließlich streng selektierte und zueinander passende Röhren zum Einsatz. Diesbezüglich wird jede einzelne an Lager befindliche Röhre in einem eigens dafür entwickelten Messsystem namens Aladdin durchgecheckt und ihren Parameter entsprechend in einer Datenbank abgespeichert. So kann sichergestellt werden, dass auch immer zueinander passende Röhren in einem Gerät verwendet werden.

Dedizierte Kraft

Wie eingangs erwähnt, ist Canor Audio bei seiner Ausstattung sehr sorgsam vorgegangen. Entsprechend seiner Bestimmung als Analog-Spezialist ist der AI 2.10 auch ausschließlich mit analogen Zugängen ausgerüstet. Das wären hier vier Paar Cinch-Buchsen, sowie zwei symmetrische XLR-Eingänge. Letztgenannte Verbindung ist im Zweifelsfall zu bevorzugen, ist sie doch die bestmögliche Art der analogen Audio-Übertragung. Sie gilt deshalb im Profi- und Studiobereich als Standard. Im Consumer-Bereich ist sie ausschließlich in hochwertigen Komponenten zu finden und bürgt für die bestmögliche Übertragungsqualität des Audiosignals. Sind alle eingehenden Signale verarbeitet, werden sie über die Endstufe verstärkt und ausgegeben. Und die hat richtig Power. Hängt man Lautsprecher mit einer Impedanz von vier Ohm an den AI 2.10, leistet er zweimal satte 150 Watt. Damit ist der preisgünstigste Amp im Canor-Programm aufgrund seines Hybrid-Aufbaus und dank des fetten Ringkerntrafos auch der leistungsstärkste. Das macht sich im Hörraum dann auch bemerkbar. Dazu gleich mehr …

Am AI 2.10 finden sich ausschließlich analoge Eingänge. Diese bietet der Amp in vierfach unsymmetrischer und zweimal in symmetrischer Ausführung.

Ernsthafte Quelle

Zu einem anspruchsvollen HiFi-Setup gehört natürlich auch ein entsprechendes Quellgerät. Für meinen Test habe ich den CD 2.10 geordert, einen CD-Player im zum Verstärker passenden Outfit. Selbst die Abmessungen sind identisch. Das gilt sowohl für die Gehäusebreite wie die Höhe und Tiefe. Dabei verfügt der Player aber nicht nur über die gleichen Abmessungen, sondern über einen nicht minder anspruchsvollen Aufbau inkl. Röhreneinheit. Ein für einen Player eher ungewöhnlicher Aufbau, der die Ernsthaftigkeit allerdings nochmals unterstreicht, mit der man bei Canor Audio an die Sache heran geht. Eher unauffällig links in der Front sitzt dann das schlanke Slot-In-Laufwerk. Auffälliger ist da der große, oben mittig platzierte Drehregler. Über ihn wird die Wiedergabe gestartet, pausiert oder durch das Album geskippt. Eine eher ungewöhnliche Ausführung, zumal Funktionen wie Stop oder das Vor- und Zurückspulen über die kleinen Taster rechts unter dem Regler vorgenommen werden.

Statt einer großen CD-Schublade setzt Canor im CD 2.10 auf einen filigranen Slot-In.

HiRes-Spezialist

Aber was mache ich, wenn ich eine digitale Quelle habe. Einen Streamer, Rechner oder Media-Player, den ich gern in meine Canor-Kette bringen will? Diese Quellen verbinde ich dann einfach mit besagtem Digital-Spezialisten, dem CD-Player. Der ist nämlich mit einem HiRes-DAC ausgestattet, der auch fremden Quellen zugänglich ist. Die können ihre Files dem CD 2.10 dann beispielsweise per Koaxial-Verbindung, optischem Digitalkabel oder per USB zuspielen. Über die beiden erstgenannten Wege in einer Abtastrate von bis zu 192 Kilohertz und per USB sogar bis 768 Kilohertz oder DSD 256. Damit nimmt der Canor-DAC nahezu jedes aktuell verfügbare Digitalfile entgegen. Ein weiteres Plus: Die USB-Schnittstelle funktioniert hier asynchron. Das heisst, der integrierte DAC ist beim Transport der Musik nicht vom Taktgeber des zuspielenden Computers oder des USB-Bussystems abhängig. Ausgegeben werden die gewandelten Digitalsignale dann entsprechend analog, entweder unsymmetrisch via Cinch oder bevorzugt symmetrisch über die entsprechenden XLR-Ausgänge.

Die Rückseite des macht schnell klar: Der hier eingesetzte DAC ist auch anderen Quellen (per USB, koax- oder optischer Verbindung) zugänglich!

Kraft satt

Sind die Begutachtung und die obligatorische Einspielzeit abgeschlossen, geht es endlich in den Praxistest. Dazu zunächst ein wichtiger Hinweis:
Wer sich diese Canor-Kombi beim Fachhändler seines Vertrauens anhört, wird sich vielleicht wundern, warum erstmal nichts passiert, nachdem man beide Geräte eingeschaltet hat. Das liegt an der hier eingesetzten Röhrentechnik. Sie benötigt etwas Zeit, um die Röhren quasi hochzufahren. Wer schonmal einen Röhrenverstärker besessen hat, der kennt das. Alle anderen werden sich vielleicht wundern. Sind die Röhren dann angewärmt, kann es auch endlich losgehen. Hat man ein eher massiveres HiFi-Setup vor sich, lässt man sich schnell dazu verleiten, zuerst auf das Bassfundament zu achten. Das geht es mir jetzt nicht anders. Entsprechend starte ich meinen Hörtest mit einem höher auf der Bass-Skala angesiedelten Song: Daft Punks „Something About Us“. Dem eher langsamen Intro folgt dann eine impulsstarke Performance, die man sich kaum knackiger, dynamischer und zielstrebiger wünschen könnte.

Klangtreue

Nach Daft Punk geht es dann mit dem nächsten Elektro-Song weiter: Diesmal mit Schillers „I Miss You“. Kaum angespielt, liefert das slowakische Setup erneut eine staubtrockene, punktgenaue Performance ab, die mich umgehend zu einer deutlichen Pegelerhöhung verleitet. Mein kräftiger Rechtsdreh am Lautstärkesteller – der übrigens satt läuft und einen wirklich guten haptischen Eindruck hinterlässt – scheint dem AI 2.10 allerdings nichts Besonderes abzuverlangen. Ja, es wird deutlich lauter, am Klangcharakter ändert sich jedoch nichts. Alles wird hier gleichmäßig lauter, ohne dass bestimmte Musikanteile eine besondere Betonung oder eine entsprechende Vernachlässigung erfahren. Korrekt, das sollte man auch erwarten. Leider ist das aber tatsächlich nur bei besseren Verstärkern der Fall. Der AI 2.10 ist eindeutig einer. Was mir noch auffällt: Der Canor krempelt zwar die Ärmel hoch und langt in den unteren Frequenzlagen ordentlich zu. Der so erzeugte Bass sticht allerdings niemals aus seinem musikalischen Umfeld heraus.

Ein Druck auf die Eject-Taste genügt und die CD wird wieder sanft ausgegeben.

Ausgeglichen, direkt

Das ist gut so, denn so kraftvoll die Basswiedergabe auch sein mag, so sehr kann sie auch nerven, wenn sie sich dauerhaft in den Vordergrund spielt. Glücklicherweise ist das hier aber nicht der Fall. Statt durch überzogene Basseinlagen hervorzutreten, liefern AI 2.10 und CD 2.10 ein durchweg ausgeglichenes Klangbild. Ausgeglichen, ohne jeglichen Anflug von Langeweile aber ausgewogen, strukturiert und mit erstaunlichem Druck. Die Musik schwebt förmlich im Raum und verteilt sich dort gleichmäßig. Diese Gleichbehandlung aller Musikanteile wirkt im ersten Moment vielleicht zurückhaltend, kommt aber auf jeden Fall der Langzeittauglichkeit zu Gute. Ohne zuviel vorweg zu nehmen: Auch nach meiner intensiven, zweistündigen Musiksession habe ich weder den Wunsch nach einer Pause, noch das Bedürfnis leiser zu drehen. Übrigens: Für meinen Hörtest habe ich die Canor-Kombi u.a. mit Lautsprechern der Marken Seta Audio, KEF und Magnat gehört. Den beschriebenen Klangcharakter behielt das Setup dabei in jeder Konstellation bei.

Die feine Seite

Mit dem The-Who-Cover “Light My Fire” von Friend `n Fellow geht es anschließend etwas ruhiger zu. Ein eher sanfter Song, von Constanze Friend gefühlvoll interpretiert und mit nur einer Gitarre minimal instrumentalisiert. Auch wenn der musikalische Umfang sich hier auf nur einmal zwei Künstler reduziert, beweist das Canor-Paar direkt seine Vielfältigkeit und zeigt aus dem Stand, was man von einem anspruchsvollen HiFi-Setup erwarten darf. Der eher feine Song geht mir dabei mit einem groovenden Charme sofort ins Blut über. Innerhalb weniger Sekunden erlebe ich so eine Performance, der ich mich kaum entziehen kann. Keine Spur von künstlicher Effekthascherei, die man von vergleichsweise kompakten HiFi-Setups sonst oft serviert bekommt. Stattdessen beweisen meine Testgäste, dass sie keineswegs nur auf die Pauke hauen können und liefern eine Feinzeichnung und Detailwiedergabe, die ich mir kaum besser wünschen könnte.

Jeder Canor Audio-Baustein kommt mit einer eigenen Fernbedienung.

Externe Zuspielung

Im nächsten Testabschnitt spiele ich dem DAC mit „Morph The Cat“ von Donald Fagen dann Musik vom Laptop zu. Gibt man den Canor in den Audio-Einstellungen des Computers als Ausgabegerät an, werden sämtliche Signale direkt per USB an ihn versandt. Jetzt muss am CD-Player (ja, richtig gelesen) noch der richtige Eingang gewählt werden und schon nimmt der interne DAC des CD 2.10 die digital zugespielten Files entgegen, wandelt sie auf analoge Ebene und übergibt sie dann über die analoge Kabelverbindung an den Verstärker. Das liest sich jetzt vielleicht etwas kompliziert, ist in der Praxis aber in wenigen Sekunden erledigt. Tatsächlich muss man nämlich nur das USB-Kabel einstecken und den entsprechenden Eingang wählen. Das macht man über den mit „INP“ beschrifteten kleinen Taster am Gerät. Welcher Eingang gerade angewählt ist, darüber informiert das Display dann in großen Lettern. Einfacher geht es nicht.

Wird von einer extrenen Quelle zugespielt, informiert das Display des CD 2.10 über den entsprechenden Eingang und die Abtastrate des aktuell gespielten Tracks.

Sanfte Eindringlichkeit

Doch zurück zum Sound: Auch wenn die gewählte Datei „nur“ in 48 Kilohertz zugespielt wird, zeichnen sich die musikalischen Strukturen sofort fein durch. Das einleitende Intro, wartet mit einem richtig schönen straffen, druckvollen und eindringlichen Bass auf. Der macht sich sogar ein bisschen in der Magengegend bemerkbar und verlangt quasi nach einem erneuten Pegelanstieg. Diesen verkneife ich mir aber jetzt, denn jetzt steigt auch Fagen ein. Dessen unverkennbare Stimme passt sich der begleitenden Instrumentalisierung sofort perfekt an. Alles klingt so präsent, aber nie aufdringlich, und authentisch. Ich würde jetzt nicht soweit gehen und sagen, dass ich den Eindruck habe, ich säße mitten im Aufnahmestudio. Aber wie eine digitale Konserve klingt es hier beileibe auch nicht. Offensichtlich kommt hier also die Röhre zum Tragen. Zumindest interpretiere ich die weiterhin straffe, zugleich aber auch butterweiche Performance der Kombo so, die da quasi direkt vor mir auf der Bühne steht.

In meinem Hörtest musste sich die Canor-Kombi in verschiedenen Räumen und an verschiedenen Lautsprechern beweisen. Hier in unserem Testraum 3 …

HiRes

Womit ich auch schon beim nächsten Punkt angekommen wäre: Der räumlichen Abbildung. Die nun erzeugte musikalische Bühne zieht sich nämlich vollständig zwischen den Lautsprechern auf. Genauer gesagt, spannt sie sich ein kleines Stückchen hinter den Schallwandlern auf und ragt auch ein bisschen in die Tiefe. Hier leuchtet sie das musikalische Geschehen dann voll aus, so dass wirklich kein Detail ungehört bleibt. Diesen Effekt erlebe ich dann auch in meiner nächsten Test-Sequenz. Diesmal mit Grace Jones und „Use Me“ in einer Abtastrate von 96 Kilohertz. Auch in diesem Titel werden sämtliche Instrumente sauber gestaffelt und dennoch als zusammengehöriges Ganzes, als Einheit, auf die akustischen Bühne gestellt. Und wie zuvor wird auch jetzt keines der eingesetzten Instrumente oder die Stimme der jamaikanischen Künstlerin bevorzugt oder unterdrückt. Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Korrektheit der musikalischen Inhalte. Alles scheint irgendwie richtig bzw. auch größenrichtig.

Größenrichtig

Was ich damit meine: Oftmals werden Instrumente akustisch viel größer dargestellt, als sie es in Wirklichkeit sind. Beispielsweise lässt eine solche „Effekthascherei“ Gitarren schnell mal an Reiz gewinnen. Das kann dem Charakter des Songs sogar kurzfristig zu Gute kommen. Wenn man dann aber genau zuhört, stellt man schnell fest, dass Instrumente räumlich aber oft einfach überdimensioniert dargestellt werden. Wo gibt es schon eine zwei Meter lange Gitarre? Dieser Effekt ist hier allerdings ausdrücklich nicht der Fall. Die Musik hat zwar eine gewisse Präsenz. Raum, Instrumentalisierung und Stimme werden aber nur dann besonders herausgehoben, wenn dies durch die Abmischung vom Künstler so gewollt ist. Das wiederum ist eine sehr gute Basis, um auch an mehrstündige Musiksessions viel Freude zu haben und Details zu erleben, die man von seinen Lieblingssongs bisher nicht kannte. Das ist beileibe nicht mit jeder Stereo-Anlage möglich, mit der Canor-Kombi aber auf jeden Fall.

… und hier in unserem Testraum 1.

Fazit

Die Canor-Kombi bestehend aus AI 2.10 und CD 2.10 mag auf den ersten Blick wie eine klassische HiFi-Anlage aussehen. Tatsächlich ist das hervorragend verarbeitete Duo aber viel mehr. Der Amp zeigt sich als hervorragender Analog-Spezialist, der seidenweich spielt, zugleich aber auch jede Menge Temperament zeigt. Der CD 2.10 ist ein hervorragender CD-Player, zugleich aber auch ein anspruchsvoller DAC, der Musikfiles bis zu einer Abtastrate von 768 Kilohertz verarbeitet. So ergibt sich ein Setup, das sich sowohl in der analogen wie digitalen Welt als Spezialist behauptet und klanglich zur absoluten Spitze seiner Preisklasse gehört. Wer abseits des Mainstreams auf der Suche nach einem richtig gut klingenden und etwas anders gestylten HiFi-System ist, sollte sich diese Kombi unbedingt mal ansehen – und vor allem anhören.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94

94

95

Technische Daten

Modell:Canor AI 2.10/CD 2.10
Preis:AI 2.10: 3.499 Euro
CD 2.10: 3.499 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Gold
- Silber
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):AI 2.10: 120 x 435 x 405 mm
CD 2.10: 120 x 435 x 405 mm
Gewicht:AI 2.10: 15,0 Kg
CD 2.10: 12,0 Kg
Ein-/Ausgänge (AI 2.10):4 x Analog Audio (Cinch)
2 x XLR
Leistung (AI 2.10):2 x 150 Watt (4 Ohm)
2 x 100 Watt (8 Ohm)
Ein-/Ausgänge (CD 2.10):Eingänge:
1 x Koaxial
1 x Optisch
1 x USB

Ausgänge:
1 x Koaxial
1 x Optisch
1 x XLR
1 x Analog Audio (Cinch)
Lieferumfang:AI 2.10:
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Anleitung

CD 2.10:
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Anleitung
Pros und Contras:+ DAC (CD 2.10) extern nutzbar
+ HiRes-DAC bis 768 kHz
+ sehr gute Verarbeitung
+ Massive Materialqualität
+ große Displays
+ ausgewogener Klang
+ temperamentvolle Bassperformance

-
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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KEF Q550 – bildhübsche, schlanke Klangsäule mit breiter Audiobühne

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Bei einem Paarpreis von unter 1000 Euro (!!) stellt die KEF Q550 die perfekte Symbiose aus wohldimensioniertem Standlautsprecher, üppiger Ausstattung und feingezeichnetem Klang dar, die in dieser Preisliga erreichbar ist. Auch hier sorgt das KEF-typische Uni-Q-Chassis für detailreiche Höhen und Mitten. Ein Tieftontreiber mit 130 Millimetern, unterstützt von zwei passiven Membranen gleichen Durchmessers, sorgen für reichlich Druck im Bass. Selbstverständlich liegt auch die Verarbeitung auf dem gewohnt hohem Niveau der Briten.

Schlanke Figur, massive Bestückung: Diese scheinbaren Gegensätze bringt die KEF Q550 perfekt unter einen Hut.

KEF liefert die Q550 wahlweise in Schwarz mit schwarzen Chassis oder Weiß, dann mit hellsilberfarbenen Membranen. Die folierte Oberfläche entspricht nicht ganz der Klasse der Hochglanz-Modelle der R- oder Reference-Reihe, sie wirkt dennoch sehr hochwertig und trotz massiver Technik dennoch zurückgenommen. Im oberen Bereich prangt das KEF-Logo. Direkt darunter sind der Uni-Q-Treiber, der 130 Millimeter große Basstreiber und die zwei unterstützenden ABRs eingelassen. Sämtliche Schrauben werden durch Blenden verdeckt, so bietet die Q550 einen sehr aufgeräumten Eindruck. Damit der schlanke Lautsprecher sicher steht, hat KEF großzügig dimensionierte Traversen beigelegt. Die hier eingelassenen Spikes können von oben verstellt werden. So kann das Gehäuse leicht in Waage gebracht werden. Sehr gut gefällt mir, dass KEF gleich noch Abschlusskappen beilegt, die auf die Spikes aufgedreht werden, um diese zu kontern. Für Hartböden sollte man sich Unterleger besorgen, damit die spitzen Spikes keinen Schaden anrichten.

Markant aber nicht protzig: Das KEF-Logo sitzt erhaben im oberen Teil der Schallwand.

Ordentliche Erscheinung

Die Rückseite gibt ebenso keine Rätsel auf. In der ganz leicht nach innen versetzten Rückwand sitzt das vertiefte Anschlussterminal. Diese ist mit zwei vergoldeten und nach oben gewinkelten Anschlussklemmen bestückt. Sie nehmen wahlweise Bananas oder Litzen mit einem Querschnitt von bis zu zehn Quadratmillimetern auf. Auf Bi-Wiring muss man in dieser Preisklasse verzichten. Ein Punkt zur Kritik ist das für mich aber nicht. Das Typenschild mit den wichtigsten Leistungsangaben und der Modellbezeichnung befindet sich etwas versteckt oberhalb der beiden Schraubklemmen. Nicht mitgeliefert werden die Frontblenden oder Grills, wie KEF sie nennt. Sie sind für 68 Euro Aufpreis zu haben und haften magnetisch an der Front der Schallwand. Einen sicheren Stand findet die KEF Q550 auf den bereits erwähnten Sockeltraversen. Sie kommen in der jeweiligen Gehäusefarbe und bestehen aus Kunststoff. Vorn wie hinten: Die Q550 macht einen insgesamt sehr aufgeräumten Eindruck.

Das Single-Wire-Anschlussterminal sitzt leicht vertieft in der Gehäuserückseite.

Basskontrolle

Bei der Entwicklung der Q550 hat sich KEF für eine geschlossene Variante entschieden. Zumindest fast, es gibt zwar keine Bassreflexöffnung, dennoch ist das System nicht völlig starr. Der Reflex-Port wird hier durch leichter zu kontrollierende Passivmembranen ersetzt. So erspart sich KEF unter anderem nervige Windgeräusche im Bassreflexkanal. Zudem werden unerwünschte Gehäuse-Reflexionen effektiv auf ein Minimum reduziert. Da das Bass-Chassis die beiden passiven Membranen mit antreibt, verfügt sie über mehr Luft zum Atmen und kann tiefer spielen. Über die gezielte Wahl der passiven Treiber kann das gesamte Klangverhalten im tiefen und mittleren Frequenzbereich zudem gezielt angepasst werden. So spielt die Q550 tief runter und bleibt dennoch kontrolliert. Die Hoch- und Mitteltonwiedergabe übernimmt unterdessen das KEF-Markenzeichen, das legendäre Uni-Q-Chassis. Bei diesem Aufbau liegt der Hochtontreiber im Zentrum des Mitteltontreibers, was dem Ideal einer Punktschallquelle sehr nahe kommt.

Unterhalb des Uni-Qs sitzt die Bassarmada der Q550. Hier nehmen zwei Passivtreiber den aktiven Tieftöner in die Mitte.

Datensalat

Ein paar technische Daten zur KEF Q550 möchte ich nicht schuldig bleiben. Wer sich für den Kauf dieser Exemplare entscheidet, erhält zwei 873 Millimeter große Standsäulen, die gerade einmal 18 Zentimeter in der Breite messen. Die Standfüße erweitern die Basis auf 299 mal 310 Millimeter und erhöhen das Gesamtbauwerk mit einem Gewicht von 14,5 Kilogramm auf 926 Millimeter. Im Gehäuse befindet sich besagter Uni-Q-Treiber mit 130 Millimetern Durchmesser und den zentral platzierten 25-Millimeter-Hochtöner. Dazu gesellen sich ein Tieftontreiber und zwei passive Membranen mit ebenfalls 130 Millimetern Durchmesser. Sie versprechen für einen abgebildeten Frequenzbereich von 45 Hertz bis 28 Kilohertz. Für den Antrieb dürfen Verstärker mit 15 bis 130 Watt Leistung an 8 Ohm herhalten, um dann maximal 110 Dezibel Schalldruck aus dem Gehäuse zu pressen (Herstellerangaben). Dabei werden die Signale in zweieinhalb Wege aufgetrennt. Die Frequenzbereiche der einzelnen Treiber überlappen also und lassen einen harmonischen Übergang erwarten.

Aufstellung und Zuspieler

Mit der Aufstellung hatte ich diesmal etwas mehr zu kämpfen, da mein Raum eine Mode zeigt, die der Lautsprecher bevorzugt mitbetonen möchte. Das habe ich in den griff bekommen, in dem ich die KEF Q550 etwas weiter von der Rückwand entfernt positioniert habe, als sonst üblich. Dafür belohnt mich die schlanke geschlossene Säule dann mit einem durchzugskräftigen Bass, der auch in den wirklich tiefen Bereichen noch eine stattliche Figur abgibt. Dank des sehr guten Rumdumstrahlverhaltens genügt eine ganz leichte Ausrichtung auf den Hörplatz, um eine schöne räumliche Abbildung zu schaffen. Den Antrieb besorgte u.a. mein Magnat RV 4 an dem sich die KEFs offensichtlich sehr wohlgefühlt haben. Sehr gut harmoniert hat die Q550 aber auch mit dem vergleichsweise preiswerten Pioneer A-40AE.

Das KEF-typische Uni-Q-Chassis kommt auch in der Q550 zum Einsatz. Hier sitzt ein 25-Millimeter-Hochtöner in der ihn umgebenden 130er-Mitteltoneinheit.

Kling und Klang

An beiden Verstärkern stellt sich ein zufriedenes Lächeln ein, als die KEF Q550 das erste Mal aufspielen. Ist die perfekte Positionierung gefunden, rollt eine schmeichelnde Bassfront auf die Couch zu, die von den akkurat trennenden Uni-Qs unterstützt wird. Stimmen lösen sich perfekt von den Schallwandlern, die weit gefächerten Klänge umspülen mich förmlich aus allen Richtungen. Das alles geschieht aktuell noch unter der vielkolpotierten Zimmerlautstärke. Zum Auftakt lege ich meinen Testgästen „No Sanctuary Here feat. Chris Jones“ in einer Version von Marian Herzog vor. Das Original ist schon ein fetziges Stück, die hochdynamische Untermalung mit ihrem gehaltvollem Kickbass und knackigen High-Hat-Sounds verleiht diesem Song einen zusätzlichen Hauch von Kraftwerk. Gut, das muss man mögen, aber hier geht es ja darum die Lautsprechern zu fordern. Für die KEFs kein Problem, sie liefern einen knackigen Bass ab, der für den nötigen Drive sorgt.

Praktisch und auch optisch schick gelöst: Die zum Lieferumfang gehörigen Traversen verleihen der Q550 mehr Stabilität und machen auch optisch was her.

Uni-Q, immer wieder ein Genuss

Die Verteilung der Gitarren, Synthesizer und dem typischem „Oooom“ im Raum gelingt dem Uni-Q-Chassis wie erwartet exzellent. KEF-typisch ist dabei die saubere Zeichnung der Höhen, die mir persönlich richtig gut gefällt. In Yellos „30000 Days“ kann die Chassis-Armada anschließend sehr schön unter Beweis stellen, wie fein sie die Synthie-Sounds im Raum verteilen können. Weit über die Aufstellbasis hinaus spannen die beiden Q550 die Bühne in ihrer ganzen Breite auf. Die Hoch-Mittelton-Kombo brilliert durch fein platzierte Instrumente. Auch in der Tiefe ist klangliche Vielfalt angesagt: Kuhglocken, Snare und Synthesizer saugen den Zuhörer förmlich in das Geschehen hinein und lassen vergessen, dass hier ein vergleichsweise preiswertes System aus dem Hause KEF am Werk ist. Nochmal zur Erinnerung: Diese richtig schön gestylten und massiv bestückten Lautsprecher kosten gerade einmal 998 Euro – das Paar! Und das liefert eine klangliche Abstimmung, die mir richtig gut gefällt.

Voller Saft und Kraft

Den KEF Q550 beim Musizieren zuzuhören, macht tatsächlich richtig Freude. Obwohl auf dem Papier lediglich 45 Hertz als Untergrenze angegeben werden, spielt der Bass zum Teil tief, zum Teil drehfreudig und spritzig auf. Dabei merkt man den Q550 niemals an, dass hier „nur“ ein einziger, kleiner 130 Millimeter-Treiber aktiv ist. Der Mitteltonbereich ist sehr homogen angeschlossen. So klingen Stimmen jederzeit glasklar und fein nuanciert. Das kommt auch feinen Gitarren- und Klavierklängen sehr zu pass. „Corazon Espinado“ von Santana wartet natürlich mit der für Santana typischen Gitarre auf, die weder in den höheren, noch in den tiefen Lagen enttäuscht. Die Perkussion reißt mich mit ihrer knackigen Ansprache direkt mit und es fällt mir schwer, nicht einfach Hörplatz aufzustehen und mitzutanzen. Kurz gesagt: Das ganze Ensemble strahlt vor Lebendigkeit und erfüllt den gesamten Raum.

Dank Uni-Q-Chassis müssen die Q550 nur leicht auf den Hörplatz ausgerichtet werden, um eine realistische Raumabbildung zu schaffen.

Harte Töne oder sanfte Klänge

Eine schöne Übersicht über das Zusammenspiel der vier Treiber liefert mir anschließend auch „Elephants On Ice Skates“ von Brian Bloomberg. Das beschwingte Zusammenspiel von Bassist, Bläsern, Gitarren und Schlagzeug wird von der Q550 akustisch perfekt umgesetzt. Im Bass liefern sie reichlich Druck. Speziell im Intro – in dem der Bassist mal zeigt, was man alles mit einem Slap-Bass anstellen kann – halten die Lautsprecher allen Belastungen stand. Das Bläser-Ensemble in seinem Rücken bläst die Bühne breit und tief auf und jedes Instrument lässt sich klar orten. Wer den schmalen KEFs noch nicht über den Weg traut, kann sich bei „Way Down Deep“ von Jennifer Warnes überzeugen lassen, dass eine tiefe Trommel hier wirklich die nötige Wucht erreicht. Der Uni-Q-Treiber sorgt zugleich für die schöne breite Verteilung der Instrumente auf der Bühne. Die Stimme von Jennifer Warnes klingt angenehm weich, sanft und überaus natürlich.

Die gewellte Sicke wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich. Die vielen kleinen Erhebungen helfen die vom Hochtöner abgegebenen Schallanteile verfärbungsfrei zu übertragen.

Fazit

Mit der Q550 ist KEF ein wirklich schöner Standlautsprecher gelungen. Einer, der dank ordentlich Membranfläche im Bass ordentlich mitspielen kann, optisch aber einen schlanken Fuß macht. Das Uni-Q-Chassis ist spielt umrissen scharf, analytisch und passt sich dem druckvollen Bassfundament hervorragend an. Die Q550 spielen sehr lebendig, bilden Stimmen sehr überzeugend ab und machen auch nach längerem Hörgenuss immer noch Spaß. Ich bin zwar bereits ein KEF-Freund, aber ich hätte nicht erwartet in dieser Preisklasse so viel Spaß mit Lautsprechern haben zu können. Da ich aber auch ein Freund von geschlossenen Systemen bin, fühle ich mich hier eigentlich perfekt bedient. Wer gerade nach hübschen Lautsprechern der 1000-Euro-Klasse Ausschau hält, die das Wohnzimmer optisch aufwerten und zugleich richtig gut klingen, der sollte sich die Q550 unbedingt mal anhören.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

89

90

89

Technische Daten

Modell:KEF
Q550
Produktkategorie:2,5-Wege-Standlautsprecher
Preis:ca. 998,00 Euro/Paar
Garantie:- 2 Jahre
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):926 x 310,6 x 299 mm (mit Anschlüssen und Standfüßen)
Gewicht:14,5 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:2,5-Wege/Bassreflex
Chassis:1 x 25 mm-Aluminium-Hochtöner
1 x 130 mm Mitteltöner
1 x 130 mm-Aluminiumtieftöner
2 x 130mm (Aluminium-Passivmembran)
Anschluss:- Single-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - Traversen
- Spikes (höhenverstellbar)
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ sehr gute Verarbeitung
+ üppige Chassisbestückung
+ sehr gute Abstimmung
+ höhenverstellbare Spikes
+ hervorragende Raumabbildung
+ hohe Dynamik

- keine Abdeckungen im Lieferumfang
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Magnat MC 200: Kompakte HiFi-Komplettversorgung mit Streaming-/HiRes-Qualitäten

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Mit dem MC 200 stellt Magnat einen multifunktionalen Netzwerk-Player vor, der neben der guten alten CD-Wiedergabe auch sämtliche Streaming-Varianten bedient und ebenso in den unendlichen Weiten des Internetradios zu Hause ist. Das Beste dabei: Der MC 200 ist nur so groß wie ein Schuhkarton und wirklich gut verarbeitet. Ein echtes Allround-Talent also, dem ich mal genauer auf den Grund gehe.

Optisch hält sich der MC 200 vornehm zurück …

immer weiter fortschreitender Spezialisierung sind universell einsetzbare Geräte, wie der MC 200, nach wie vor enorm beliebt. Natürlich vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Dass dies bei Magnat der Fall ist, davon kann der interessierte Kunde ja traditionsgemäß beinahe schon ausgehen. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, nehme ich den kleinen Allrounder aus der Pulheimer HiFi-Schmiede heute mal genauer unter die Lupe. Viele Talente zu haben (beispielsweise CDs abspielen zu können, die üblichen Streamingdienste zu unterstützen, herkömmliches FM- sowie Internetradio wiederzugeben) ist die eine Sache. Das Ganze aber mit einer überdurchschnittlichen Bedienfreundlichkeit zu verbinden und den Hörer auch qualitativ und designtechnisch zufriedenzustellen, das ist dann doch noch ein ganz anderer Anspruch. Ich erwarte viel vom Magnat MC 200. Passend zu meinen hohen Ansprüchen an den kompakten Alleskönner, greife ich für meinen Test ein zweites Mal ins Magnat-Portfolio und paare den MC 200 mit den kompakten Signature 703.

Pechschwarzes Metallgehäuse, gebürstete Alu-Front: Der Magnat Allrounder ist zeitlos gestylt und passt sich in nahezu jede Wohnumgebung ein.

Ein erster Eindruck: Design, Materialwahl und Verarbeitung

Wenn der Begriff vom „klassischen Design“ bei einem Testobjekt angebracht ist, dann ganz sicher beim Magnat MC 200: Der ist übrigens der verbesserte Nachfolger des MC 100, den wir vor einiger Zeit auch bereits im Test hatten. Im ganz in Schwarz gehaltenen, massiven Metall-Gehäuse entspricht dieser kleine Allrounder dem Bild einer zeitlosen HiFi-Komponente, die in jedes Wohnzimmer passt. Ein Blick auf die Frontplatte aus gebürstetem Aluminium macht direkt einen guten Eindruck. Nach dem Prinzip „Übersichtlichkeit durch schlichte Eleganz“ befindet sich hier alles Nötige am richtigen Platz: Das angenehm präsente Display, das dezente CD-Schubfach, sowie sämtliche zur Bedienung am Gerät notwendigen Tasten und Regler. Der MC 200 sieht wertig aus und fühlt sich mit seinem Gewicht von rund sechs Kilogramm auch genauso an. Alle Ecken und Kanten sind übrigens, typisch Magnat, sehr akkurat und ohne die kleinste Ungenauigkeit verarbeitet.

Der MC 200 ist gerade einmal 27,7 Zentimeter breit aber mit allen wichtigen Wiedergabefunktionen ausgerüstet.

Hi-Res-Zertifikat

Bevor es ans Eingemachte geht, noch ein wichtiger Hinweis: Der MC 200 trägt, genau wie die hier im Test mitspielenden Signature 703, das Hi-Res-Logo. Das ist eine von der Japan Audio Society (JAS) verliehene Zertifizierung, mit der ausschließlich hochauflösende HiFi-Systeme und Lautsprecher ausgezeichnet werden. Um dieses Prädikat erhalten zu können, müssen die entsprechenden Modelle in der Lage sein besonders hohe Grenzfrequenzen verarbeiten zu können, die weit über der CD-Qualität liegen. Um sich das begehrte Gütesiegel also zu verdienen, muss die Digitalsektion des MC 200 mindestens 24 Bit und 96 kHz verarbeiten können. Das wiederum entspricht dem Einstiegsformat der hochauflösenden digitalen Audiowelt. Für Lautsprecher und analoge Geräte sieht die Zertifizierung eine obere Grenzfrequenz von mindestens 40.000 Hertz vor. So soll sichergestellt werden, dass auch entsprechende Signale korrekt wiedergegeben werden.

Der edle Look des MC 100 kombiniert gebürstetes Aluminium mit eleganten Bedienelementen.

Das Siegel beweist: Der MC 200 kommt auch mit hochaufgelösten HiRes-Files zurecht.

Das bedeutet universell: Die Anschluss-Optionen

Nicht allzu häufig trifft man auf ein Gerät, das in einer solchen Übersichtlichkeit so viele Anschlussoptionen abdeckt. Der Magnat MC 200 verfügt frontseitig über eine einen anlogen Line-In und einen 6,3-Millimeter-Kopfhörerausgang. Dazu gesellen sich rückseitig ein Netzschalter, der obligatorische Netzanschluss, die zwei Lautsprecher-Schraubklemmen, zwei analoge Cinch-Eingänge, ein Sub-Out, ein Rec-Out, je ein optischer und koaxialer Digitaleingang, eine Ethernet-Buchse, ein USB-Port (nur für Updates), sowie Anschlüsse für die WLAN- und DAB/FM-Antennen. Abgerundet wird das Ausstattungspaket noch von einem Bluetooth-Empfänger. Magnat verspricht seinen MC 200 als Universaltalent und gemessen an der Anschlussvielfalt hat man hier schonmal nicht Zuviel versprochen. Bis auf eine USB-Buchse für die Zuspielung von Sticks und entsprechenden Speicherplatten ist also alles an Bord. Aufgrund der umfangreichen Möglichkeiten der kabellosen Zuspielung empfinde ich das aber nicht unbedingt als Kritikpunkt.

Das Anschlussfeld ist übersichtlich gestaltet, bietet aber alles an, was ein modernes HiFi-System heutzutage haben sollte. Nur eine USB-Schnittstelle zur Audio-Übertragung gibt es nicht.

Ein zentrales Bedienelement: Die Magnat Streaming App

Der Einsatz einer eigens konzipierten App zur Steuerung der HiFi-Landschaft gehört mittlerweile zum guten Ton. Und selbstverständlich stellt auch Magnat eine solche Applikation namens „Streaming App“ bereit. Positiv fällt mir direkt auf, dass diese Anwendung auch für die Generation intuitiv verständlich ist, die nicht mit Apps aufgewachsen ist. Innerhalb von Minuten installiert, integriert sie den MC 200 ins heimische Netzwerk. Von nun an wird sie als zentrales Bedienelement genutzt. Verfügt man über mehrere kompatible Geräte, so lässt sich sogar ein Multiroom-System aufbauen. Die App bietet nun Zugriff auf zahllosen Internetradiosender sowie auf sämtliche Musikquellen des heimischen Netzwerks. Selbstverständlich funktioniert auch die Befehligung verschiedener Streamingdienste wie Spotify, Napster oder TIDAL. Nicht zu vergessen, dass sich die Steuerung (lauter, leiser, Pause, Weiterschalten eines Stückes, Alarm einstellen) ebenso über die App regeln lässt. Sie ist ein zuverlässiges Steuerungsmodul und wirklich für jeden verständlich.

Die Startvorbereitungen: Anschließen, einrichten, Menüdurchlauf

Ist der MC 200 mit beiden Lautsprechern verbunden, die App installiert und alle beteiligten Komponenten ins heimische Netzwerk integriert, verschaffe ich mir noch schnell einen Überblick über die Funktionen des Menüs. Hier finde ich neben den organisatorischen Funktionen des Geräteupdates, der Systeminformationen (Firmware-Versionen) und der Option des System-Resets, verschiedene Feintuning-Möglichkeiten. So lässt sich beispielsweise die Intensität der Bassleistung variieren, ebenso die Betonung im Hochtonbereich. Mit „Balance“ verschiebt sich der Stereomittelpunkt und der Menüpunkt „Loudness“ sorgt für eine Art Bass-Boost, der gerade unter niedrigen Pegeln sehr vorteilhaft sein kann. Den richtigen Mix dieser Einstellungen justiere ich im Praxistest immer wieder leicht nach, um je nach Programm, optimale Klangergebnisse zu erhalten. Vervollständigt wird das Menü von der Sleep-Funktion, die eine Abschaltung nach 5 bis maximal 240 Minuten erlaubt. Das Menü des MC 200 bietet also alles, was man auch benötigt und verzichtet auf überflüssigen Schnickschnack.

Die zum Lieferumfang gehörige Fernbedienung ist mit jeder Menge Knöpfen ausgestattet, aber trotzdem übersichtlich strukturiert.

Einmal Hörbuch mit Humor bitte!

Über die Bluetooth-Verbindung greife ich zum Start des Soundchecks auf meine Audible-Bibliothek zu und navigiere mich zu Atze Schröders Zweitroman „Der Turbo von Marrakesch“. Ich höre eine leicht überdrehte aber durchaus witzige Geschichte aus dem Spannungsfeld zwischen Geheimdienst-Story und Ruhrgebiets-Charme. Vor allem aber höre ich die sehr realitätsnahe und angenehm basslastige Stimme des Lockenkopfs aus Essen. Als ich bei den Einstellungen der Bässe und im Hochton kleinere Optimierungen vorgenommen habe, ist der Klang vergleichbar mit einer Lesung unter professionellen Bedingungen. Besonders die Stellen, an denen Schröder seinen Bass bewusst „zelebriert“, spielt das Gespann aus Magnat MC 200 und den leicht auf den Hörplatz ausgerichteten Signature 703 wie ein eingespieltes Team mit wirklich hohem Qualitätsbewusstsein. Tiefe im Klang ohne Kratzen und mit ganz viel Klarheit, so könnte man die Übertragung im Bereich Hörbuch auf den Punkt bringen.

Der Magnat MC 200 ist in wenigen Sekunden per Bluetooth mit dem Smartphone oder Tablet verbunden.

Jetzt wird’s musikalisch: Der MC 200 im Livekonzert-Einsatz

Im zweiten Testabschnitt aktiviere ich die App und hole aus den Tiefen meiner Musikbibliothek das Album „Live Im Tempodrom“ von Element of Crime hervor. Die Netzwerk-Verbindung steht stabil und die klangliche Qualität ist auch in der Disziplin „Singer-Songwriter-Rock“ sehr gut. Sven Regeners markante Stimme im norddeutschen Slang kommt wunderbar pur aus den Boxen. Nichts verfärbt hier, es klingt tatsächlich als stünde Regener vor mir im Raum. Doch nicht nur er, die Präsenz im Sound ist über die komplette Bandbreite erlebbar. Angefangen beim Applaus des Publikums, über die einzelnen Instrumente, bis hin zum Gesang überträgt der MC 200 den besonderen Livecharakter des Albums direkt ins Wohnzimmer. Zwar sind Stücke wie „Schafe, Monster und Mäuse“, „Stein, Schere, Papier“ und „Delmenhorst“ nicht wirklich eine akustische Belastungsprobe in Sachen Power und Dynamik, aber auch die leiseren Töne wollen gekonnt sein. Und diesen Test besteht das Magnat-Setup ganz locker.

Für meinen Praxistest habe ich den MC 200 mit den Magnat Signature 703 gepaart.

Auf der Suche nach Krach: Ein Streifzug durchs Internetradio

Um die oben beschriebene Belastungsprobe dann doch noch zu arrangieren, schalte ich per Fernbedienung auf „Net-Radio“. Der Magnat reagiert auf der folgenden Suche nach einer geeigneten Station fix und ohne größere Verzögerung auf meine Befehle. Aus den unendlichen Weiten der Sender ist das „Megarock Radio“ dann auch schnell als Expertensender für laute Töne auserwählt. Zunächst genieße ich eine Zeit lang die Playlist und erfreue mich über echten Rock à la Iron Maiden, Vollbeat und Art of Anarchy. Dabei erlebe ich Dynamik, Basskraft und Tempo in Kombination mit klarem Sound und hoher Lautstärke. Kurz gesagt, ich erlebe fast schon die Atmosphäre eines Rockfestivals in den eigenen vier Wänden. Auch wenn die Lautsprecher nicht unwesentlich für diesen Erfolg verantwortlich zeichnen, so hat doch der MC 200 seinen Anteil an dieser beeindruckenden Soundstärke. Die Übertragung ist einfach Spitze!

CD inside

Wenn sich schon ein CD-Laufwerk im MC 200 befindet, muss das natürlich auch mal ausprobiert werden: Dafür genügt zunächst ein kurzer Fingertipp auf die entsprechend beschriftete Eject-Taste rechts neben der Lade. Einmal gedrückt, fährt die Lade auch sofort heraus – sogar ziemlich schnell. Ist sie dann mit einer CD belegt und wieder eingefahren, schaltet der MC 200 dann allerdings leider nicht automatisch auf die Quelle „CD“. So drücke ich die dafür vorgesehene Taste auf der Fernbedienung und der Befehl wird sofort umgesetzt. Ist die CD eingelesen, drücke ich noch die Play-Taste und der Abtastvorgang beginnt. Positiv fällt mir hier sofort auf, dass die CD wirklich sehr leise im Laufwerk rotiert. Selbst in nur 25 Zentimetern Abstand zum Gerät höre ich die CD nicht drehen. Was ich allerdings höre, ist der inzwischen über die Lautsprecher ausgegebene Klang. Und über den lässt sich nur Positives sagen:

Ein kurzer Druck auf die Eject-Taste genügt, um die CD-Lade ein- oder ausfahren zu lassen.

Raum und Körper

Mit Ane Bruns „These Days“ habe ich nun offensichtlich eine Titel gewählt, der meinem Testgast besonders gut liegt. Der Hörraum wird nun nämlich direkt mit Volumen gefüllt. Der Sound löst sich sauber von den Lautsprechern. Die offensichtlich große Trommel steht links hinter der Künstlerin, die sich wiederum direkt mittig zwischen den Schallwandlern postiert. Die Raumabbildung ist wirklich gut und der Durchzug, den gesagte Trommel einfordert, macht sich ein wenig in der Magengegend bemerkbar. Die von rechts kommenden Synthie-Klänge sind präsent aber nicht aufdringlich. Und die Künstlerin? Die steht felsenfest in der Mitte des Raums. Die geheimnisvolle, mystische Stimme ist ortbar und körperhaft. Allerdings ist sie in der Stimmfarbe nicht ganz korrekt, dafür aber erfreulich druckvoll und, was mir sehr wichtig ist, ohne jegliche Schärfe im Hochtonbereich. So wird mir ein vollmundiges, großes aber niemals überbordendes Klangbild geboten, das vom ersten Moment an richtig Spaß macht.

Der große Drehregler rechte neben dem Display ist für die Lautstärkejustage und die Navigation durchs Menü verantwortlich.

Last but not least: Finale Anmerkungen

Der MC 200 hat sich in meinem Test als rundherum stimmiges Universaltalent entpuppt, das klanglich, funktionell und designtechnisch überzeugt. Entsprechend seiner Vielseitigkeit ist die Fernbedienung relativ umfangreich ausgestattet. Die pure Anzahl von über 40 Tasten scheint auf den ersten Blick etwas kompliziert. Die Bedienung stellt sich jedoch, ähnlich wie die Steuerung am Gerät selbst, als sehr intuitiv dar, so dass man zum „Lernen“ nicht lange braucht. Zudem sei für die Radiofreunde unter Ihnen noch erwähnt, dass für den FM- und für den DAB-Radiobetrieb jeweils ein unabhängiger Senderspeicher zur Verfügung steht. Insgesamt können so bis zu 40 Sender programmiert werden. Ebenfalls erwähnenswert: Im Internetradio-Betrieb kann man seinen Sender nach Location oder Genre suchen, Podcasts nach Inhalten sortiert filtern sowie bis zu 99 Speicherplätze mit Sendern belegen. Das sollte für ein abwechslungsreiches Programm genügen.

Praktisch: Unter dem frontseitigen Line-In bietet der MC 200 auch gleich noch einen Kopfhörer-Ausgang in 6,3-Millimeter-Ausführung an.

Fazit

Magnat liefert mit dem MC 200 die Komplettversorgung in Sachen HiFi für zu Hause. Streamingdienste werden ebenso bedient wie die musikalische Bibliothek im heimischen Netzwerk und sogar die alte CD-Sammlung. Dabei ist die Bedienung dank kabellosem Signaltransfer und der unkomplizierten App kinderleicht und die Übertragung jederzeit zuverlässig. Besonders in Verbindung mit den Magnat Signature 703 wurde mein Test dann zu einem richtig guten Klangerlebnis – unabhängig von der Wahl der Musikquelle. In Sachen Design, Verarbeitungsqualität und Materialwahl liegt Magnat ebenso im obersten Tabellenbereich. Der „Kompakt-Receiver“, wie der Hersteller seinen Alleskönner nennt, passt sowohl von seinen Maßen wie auch stilistisch in jedes Wohnzimmer. Mit einem aktuellen Sonderpreis von 499 Euro ist er ausserdem ein echter Preis-Leistungs-Geheimtipp! Wenn Sie also auf der Suche nach einem HiFi-Multitalent sind, das den kompletten Bedarf an „Musikversorgung“ abdeckt, dann werfen Sie mal ein Auge auf den MC 200. Es könnte sich lohnen!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Simone Maier

Gesamtnote: Preistipp
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79

79

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Technische Daten

Modell:Magnat
MC 200
Produktkategorie:CD-Receiver
Preis:699,00 Euro (UVP)
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Frontplatte aus gebürstetem Aluminium
Vertrieb:Magnat Audioprodukte GmbH, Pulheim
Tel.: 02234 / 8070
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):132 x 277 x 370 mm
Gewicht:5,8 kg
Eingänge:2x Analogeingang (Cinch)
1x optischer Digitaleingang
1x koaxialer Digital-Eingang
1 Ethernet-Schnittstelle
1 x 3,5-mm-Audioeingang
1 x Bluetooth 4.0 mit aptX1 DAB/FM-Antennenanschluss
Ausgänge:- Subwoofer-Ausgang
- Record-Out-Festpegelausgang
- 6,3-mm-Kopfhörerausgang
- 2 Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel
Bluetooth:4.1
Unterstützte Abtastraten:- 44.1 kHz
- 48 kHz
- 88.2 kHz
- 96 kHz
- 176.4 kHz
- 192 kHz
Lieferumfang:- MC 200
- Fernbedienung
- Batterien
- Netzkabel
- FM/DAB-Antenne
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ HiRes-Fähigkeit
+ CD-Laufwerk integriert
+ supereinfache Bedienung
+ App-Steuerung
+ Streaming-/Multiroomfähigkeit
+ präsenter Hochton
+ agile Mittel- und Grundtonwiedergabe
+ Kompatibel mit Online-Musikportalen

- keine USB-Zuspielung
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Magnat MC 200: Kompakte HiFi-Komplettversorgung mit Streaming-/HiRes-Qualitäten erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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