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B.M.C. Audio UltraDAC – Audiophile Dreifaltigkeit mit DAC, Vorverstärker und Kopfhörer-Amp

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Einsen und Nullen sind die Basis unseres heutigen Musikgenusses. Der B.M.C. Audio UltraDAC setzt deshalb konsequent auf digitale Datenzuspielung – und verwandelt dieses Rohmaterial in edlen Klang: Sein DAC konvertiert HiRes-Files der Formate PCM, DSD und sogar DXD, sein Pre-Amp liefert Feinkost für eine Endstufe, sein Kopfhörer-Verstärker stellt die Musik fix und fertig für Muschelträger bereit. Der Qualitäts-Clou: Der Audio-Output ist komplett symmetrisch.

Modern und markant: Der B.M.C. Audio UltraDAC glänzt optisch mit seiner Kombination aus Aluminium-Gehäuse, verspiegelter Front und Display-Illumination.

Es gibt Marken mit Markanz, die erkennt man auf den ersten Blick. Der High-End-Hersteller B.M.C. Ist hier ein Paradebeispiel: Vom CD-Spieler bis zum Verstärker sind sämtliche Produkte des Portfolios frontseitig von dem zentralen, hervorragenden Bullauge geprägt. Diese Formsprache ist auch im Firmenlogo der Berliner stilisiert – und im B.M.C. Audio UltraDAC in reinster Ausprägung dreidimensionalsiert. Hier zieht wird dir Rundung des frontalen Bullauges über die gesamte Gehäusedecke hinweg bis zur Rückseite fortgeführt, dies mutet wie das Mittelschiff eines flachen Klangtempels an. Die edle Erscheinung wird durch das goldenen Dekor bekräftigt, das deckenseitig die Rundung des zentralen Auges unterstreicht und als abschließende Applikation die Flanken vorn und hinten ziert. Doch es gibt noch mehr Markanz.

Goldkante: Vier goldene Applikationen markieren die vorderen und hinteren Enden der Gehäuseflanken.

Elektrisches Erweckungs-Erlebnis

Das zweite B.M.C.-Charakteristikum ist die Vollmetall-Fertigung: Das Gehäuse besteht komplett aus Aluminium. Front und Rückseite haben eine Wandstärke von mehr als acht Millimeter, und die Lüftungsschlitze auf der Gehäusedecke verraten uns, dass die Haube mit vier Millimetern Metall ebenfalls höchst solide ist. Eine innere Bedämpfung des Gehäuses sorgt für mechanische „Ruhe im Karton“. Der Materialeinsatz trägt natürlich zum Gewicht des B.M.C. Audio UltraDAC bei, er wiegt beachtliche 6,3 Kilogramm. Die Materialwahl ist außerdem mitverantwortlich für die hochwertige Erscheinung. Das dritte B.M.C.-Erkennungsmerkmal ist der verspiegelte Frontbereich samt der Inszenierung seiner Illuminierung. B.M.C. hat es geschafft, das Einschalten eines Geräts zu einem elektrischen Erweckungs-Erlebnis zu erheben. Mit dem Druck auf den An/Aus-Schalter beginnt die Erleuchtung des Geräts, plötzlich erscheinen im Spiegel wie aus dem Nichts die Bezeichnungen der Tasten und Schalter. Das zentrale Bullauge entpuppt sich nun als Runddisplay, es präsentiert uns das Firmenlogo und die Produktbezeichnung – und schließlich in großen Balken die Start-Lautstärke sowohl für den Vorverstärker als auch für den Headphone-Amp.

Das zentrale Display in Bullaugen-Anmutung ist ein Markenzeichen von B.M.C.Audio.

Verstärker-Doppel: Pre-Amp …

Die beiden Verstärker sind die sichtbaren Funktionseinheiten des B.M.C. Audio UltraDAC. Jedem der Amps ist eine Geräteseite gewidmet. Der linke Flügel repräsentiert den Vorverstärker. Hier finden wir frontseitig als erstes den An/Aus-Schalter für die Stromversorgung. Sie ist der zweite Gewichtstreiber des Geräts, gegenüber dem Netzteil des kleinen Bruder-Modell, dem PureDAC, ermöglicht sie eine um satte 70 Prozent größere Spannungsversorgung und damit eine stabilere Musikwiedergabe. Diese Leistungsfähigkeit, aber auch ein aufwändigeres Verstärkerkonzept, adeln unsere Version zum „Ultra“. Zurück zum Frontgeschehen: Die Musik, besser die Quelle, wählt man nun mit dem Input-Taster. Hier stehen die vier Schnittstellenarten AES/EBU, USB, S/PDIF Toslink und S/PDIF koaxial zur Verfügung. Die Potenz dieser Ports ergründen wir später im Abschnitt „Schnittstellen“. Nun folgt die Kernkompetenz, die Verstärkung: Mit den „Hoch“- und „Runter“-Tastern lässt sich die Lautstärke zwischen Null bis 66 verändern. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Verstärkerschaltung und eine patentierte, verlustfrei arbeitende Lautstärkeregelung, die B.M.C. „Discrete Intelligent Gain Management“ getauft hat. Zuguterletzt finden wir den Mute-Schalter, mit dem der Verstärker stumm geschaltet wird. Ein sattes Relaisklacken deutet uns an, dass der Signalweg physikalisch komplett aufgetrennt ist.

Für Audiophile bietet der UltraDAC einen symmetrischen Audio-Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Alternativ geht es auch unsymmetrisch über die beiden Cinch-Buchsen.

… und Kopfhörer-Verstärker

Nun zum rechten Flügel des B.M.C. Audio UltraDAC: Er ist allein dem Kopfhörerverstärker vorbehalten, der schaltungstechnisch völlig unabhängig vom Pre-Amp arbeitet und bedient werden kann. Dementsprechend besitzt der rechte Flügel seine eigenen Mute- und Lautstärke-Taster, und natürlich hat der Kopfhörerverstärker seinen eigenen Ausgang. Hier bietet der UltraDAC einen Leckerbissen: Zum üblichen unsymmetrischen Ausgang, der als Klinkenbuchse ausgeführt ist, finden wir einen symmetrischen Ausgang in Form einer vierpoligen XLR-Buchse. Symmetrische Ausgänge sind im Beschallungs- und Studio-Bereich seit vielen Jahren der Standard, weil sie die beste Übertragungsqualität gewährleisten: Das Signal wird über zwei Adern doppelt durch die Leiter geschickt, einmal normal, einmal invertiert. Durch diese sogenannte differentielle Übertragung lassen sich Störungen, die bei der Signalübertragung auf das Kabel eingewirkt haben, erkennen und bannen. Diese symmetrische Signalführung bietet der B.M.C. Audio UltraDAC beim Kopfhörer-Ausgang, aber ebenso beim Pre-Amp-Ausgang: So wird eine nachfolgende Endstufe bestmöglich bedient. Wer das Signal trotzdem unsymmetrisch abgreifen möchte oder muss, kann auch dies tun: Der B.M.C. Audio UltraDAC bietet dafür beim Vorverstärker-Ausgang zwei Cinch-Buchsen und beim Kopfhörer-Ausgang eine große Klinkenbuchse. Soweit die Verstärker – doch im Namen des Modells und unter der Haube des Geräts steckt eine dritte Kraft, die ganz am Anfang wirkt und Gutes schafft.

Der Kopfhörer-Verstärker glänzt ebenfalls mit einem symmetrischen Ausgang, aber auch hier steht als Alternative eine Klinkenbuchse für den unsymmetrischen Anschluss parat.

Klasse-Konverter mit Präzisions-Uhrwerk

Im Innern des B.M.C. Audio UltraDAC wirkt ein erlesener Digital-Analog-Umsetzer. Er ist das eigentliche Herz des Geräts, denn hier, am Anfang der Signalkette, entscheidet sich, wie es später um die Qualität des abgegebenen Musiksignals bestellt ist. Darum setzt B.M.C. auf einen Premium-Konverter, der die eingehenden Digitaldaten exakt verarbeitet und in ein möglichst artefaktfreies Audiosignal übersetzt. Damit das Timing stimmt, also Daten zum richtigen Zeitpunkt geliefert und gelesen werden, muss die Taktung beim Transport der Einsen und Nullen stimmen. Schwankt hingegen die Genauigkeit, dann kommt es zu Abtastfehlern, zu einem zeitlichen Taktzittern. Dieser sogenannte „Jitter“ nistet sich als Störsignal in die eigentliche Musikinformation ein. Mit einem Präzisions-Uhrwerk, das B.M.C. Audio „Referenz­Clock“ nennt, wird dieser Jitter vermieden. Dadurch ist das Klangbild spürbar reiner und ruhiger. Wer einen Blick unter die Haube des B.M.C. Audio UltraDAC wirft, sieht das hier auch so bezeichnete „Uhrwerk“ als monolithisches Modul aus der Hauptplatine emporragen. Dieser Taktgeber ist aber eigentlich ein Doppel-Herz: Im Ultra DAC arbeiten gleich zwei Clock-Systeme, eines für 44.1 Kilohertz (das ist die Abtastrate für Audio-CD) sowie eines für 48 Kilohertz und dessen Vielfache, womit die Verarbeitung von HiRes-Files gewährleistet ist. Welcher Eingang des B.M.C. Audio UltraDAC nun welche hochauflösende Qualität akzeptiert, schauen wir jetzt.

Der UltraDAC bietet vier digitale Eingänge:1 x Cinch/koaxial, 1 x Toslink, 1 x USB-B und 1 x AES/EBU. Über die B.M.C. Link-Buchsen kann der UltraDAC mit Verstärkern von B.M.C. via Lichtleiter gekoppelt werden.

Ausschließlich digitale Schnittstellen

Der B.M.C. Audio UltraDAC richtet sich eindeutig an moderne Musikhörer, das verrät ein Blick auf die Rückseite: Die Eingänge sind samt und sonders digital. Hier werden alle Möglichkeiten abgedeckt: Für S/PDIF-Signale stehen ein elektrischer Koaxialeingang und ein optischer Toslink-Input zur Verfügung, hier werden PCM-Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit akzeptiert. Hinzu kommt ein USB-Port mit Typ-B-Buchse für den Anschluss an den Computer. Der USB-Eingang ist asynchron, das bedeutet: Die Clock im UltraDAC gibt das Timing vor und sagt dem Computer, wann er wieviel Daten zu liefern hat. Dadurch ist der UltraDAC unabhängig von den Taktschwächen des Computers und seines USB-Busssystems, das verhindert Fehler in der Datenübertragung und die daraus resultierende Qualitätseinbußen. Über den USB-Port geht PCM bis 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD bis DSD128, hinzu kommt die Fähigkeit zur DXD­-Wiedergabe. DXD ist das Kürzel für „Digital eXtreme Definition“, es wurde ursprünglich entwickelt, um DSD-Dateien komfortabel wie PCM-Audio-Dateien bearbeiten zu können. Mittlerweile wird DXD aber darüber hinaus auch als eigenständiges Format verwendet, es bietet eine noch bessere Dynamik als DSD und ist weniger kritisch im Rauschverhalten. Das alles geht also über den USB-Port, hier ist der UltraDAC mit Linux sowie Mac kompatibel, für Windows ist der ASIO­-Treiber sogar schon enthalten.Krönender Abschluss der Anschluss-Seite ist der AES/EBU-Eingang. Das Kürzel steht für „Audio Engineering Society/European Broadcasting Union“, als Format zur Übertragung digitaler Audiosignale ist es hauptsächlich im professionellen Studio- und Rundfunk-Bereich zu finden. Der B.M.C. Audio UltraDAC bietet uns diese Schnittstelle als symmetrischen Eingang in Form einer XLR-Buchse. Das ist ein starkes Statement für den Qualitätsanspruch des UltraDAC. Zwei weitere Buchsen sind als „B.M.C. Link“ ausgewiesen. Sie sehen wie Toslink-Ausgänge aus, es sind auch Lichtleiter-Schnittstellen, doch sie dienen allein der Ankopplung eines nachfolgenden B.M.C.­ Leistungsverstärkern wie zum Beispiel des PureAmp. Über diesen Weg soll die Geräte-Kombination eine noch bessere Klang-Performanz bieten.

Zehn, neun, acht …: Nach dem Einschalten beginnt das Warm-Up mit einem Countdown, danach ist der B.M.C. Audio UltraDAC startklar.

Countdown zum Wohlklang

Wer den UltraDAC einschaltet, erlebt nicht nur die Illumination der Front, sondern sieht zudem in der zentralen Bullaugen-Anzeige ein Runterzählen von Zehn bis Null. Das geschieht sowohl auf der Pre-Amp-Seite als auch auf der Headphone-Seite des Displays. Dies ist der Countdown zum Wohlklang. Danach ist der B.M.C. Audio UltraDAC startklar und beginnt mit seiner Grundlautstärke. Sie ist mit „10“, sehr moderat bis leise. So ist gewährleistet, dass bei beiden Einsatzmöglichkeiten – also im Rahmen einer Klangkette mit einer Endstufe oder aber allein mit einem Kopfhörer – das Ohr immer mit einem gehörschonenden Anfangspegel beschallt wird. Prima! Wir starten die Beschallung im Kopfhörerbetrieb. Mit dem Audeze LCD-CX, den wir letzte Woche getestet haben, steht uns ein perfekter High End-Spielpartner zur Verfügung. Wir können mit ihm sowohl den symmetrischen Ausgang der Headphone-Sektion testen als auch über einen Adapter den unsymmetrischen Ausgang. Dafür spielen wir den Fackeltanz op. 51 von Moritz Moszkowski zu. Moszkowski war ein deutsche Spätromantiker, er galt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einer der großen Komponisten seiner Zeit, heute hingegen ist er leider so gut wie vergessen. Doch der Dirigent Martin West und das San Francisco Ballet Orchestra rufen uns den Romantikers wieder in Erinnerung. In der erstklassig produzierten Einspielung erweist sich Moszkowskis Feuertanz als tolles Orchesterstück, beim Wechsel vom unsymmetrischen zum symmetrischen Eingang wird daraus sogar ein funkensprühendes Fest der Sinfonik. Die Dreidimensionalität des Orchesters, zuvor schon exzellent, wird nun geradezu atemberaubend! Wir können die verschiedenen Instrumentengruppen wunderbar definiert heraushören und verorten, die einzelnen Instrumente gewinnen noch einmal an Griffigkeit – bis hin zu den ganz hinten platzierten Pauken. Auch in punkto Offenheit und Luftigkeit, wo der Magnetostat-Kopfhörer sehr sensibel Unterschiede aufzeigen kann, erweist sich der symmetrische XLR-Ausgang des B.M.C. Audio UltraDAC als überlegen. Hier klingt alles klingt noch müheloser, selbstverständlicher, einfach natürlich. Darum eine große Bitte: Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt die symmetrische Variante wählen.

Zum B.M.C. Audio UltraDAC gibt es auch eine Fernbedienung. Der Befehlsgeber ist aus Kunststoff gefertigt und ergonomisch geformt, dadurch liegt er leicht und gut in der Hand. Diese RC-2 ist eine Systemfernbedienung, mit ihr können auch andere B.M.C.-Komponenten gesteuert werden. Für den Audio UltraDAC sind sämtliche Funktionen verfügbar, die auch am Gerät selbst eingestellt werden können.

Wir legen den Kopfhörer nun beiseite und nutzen den UltraDAC jetzt als Konverter/Pre-Amp-Duo. Auch das ist eine ausgezeichnete Klangveredelungs-Kombination, wie wir nach dem Austausch unseres bisherigen Hardware-Setups schnell feststellen. Wir erfahren das mit Musik von der norwegischen Sängerin und Liedermacherin Kari Bremnes, sie ist für ihre audiophil produzierten Alben bekannt. Durch die Qualität der Aufnahme kommt die Ausdrucksstärke ihrer Musik und gerade ihrer Stimme voll zur Geltung. Wir haben die mystisch-melancholische Nummer „Coastal Ship“ ausgesucht, der Track beginnt mit schweren Trommelschlägen, die sich nach mehrfachem Wiederhall in der Ferne verlieren, aber auch in den Tiefen der sphärischen Synthesizer-Sounds versinken, die zeitgleich die Atmosphäre intensivieren und ab und an durch einzelne hinzugefügte Klavierakkorde neue Klangfarben erlangen. Ein toller Anfang – und er wird mit dem Umstieg auf den B.M.C. Audio UltraDAC noch toller. Die Trommeln gewinnen jetzt an Volumen und fahren uns nun wie Donnerschläge in die Glieder. Uff! Das ist eine deutliche Steigerung in der Dynamik, aber auch im Bass, zugleich wirkt der Klang konturierter. Es dauert deutlich länger, bis die Trommelechos im Nichts verhallen. Die Wiedergabe hat also an Auflösung und Tiefe gewonnen, die Synthesizer-Klänge hüllen uns nun nahezu ein.

Erhabene Decke: Die Rundung des Bullauges wird auf der Gehäuseoberseite fortgeführt.

Dann beginnt der Gesang von Kari Bremnes. Diese klare, warme, fast feenhafte Stimme besitzt eine natürliche Kraft, sie trägt ohne jegliche Forcierung und steht sofort im Fokus. Mit dem UltraDAC gewinnt ihre Stimme abermals physische Präsenz: Wir hören nun selbst die allerzartest gehauchten Endungen, Konsonanten, die mit einem Rest an Atem die Lippen verlassen. Allein die Songzeile „dreaming by a fjord so deep“ ist schlicht zum Schwärmen und beschert uns mit dem finalen „p“ eine wohlige Gänsehaut. Dieser wunderschöne Gesang, eingebettet in ein mystisches Klanggewand, verschlägt uns schließlich den Atem. Vor lauter Faszination haben wir am Ende des Liedes unwillkürlich die Luft angehalten, bis die letzten Trommelschläge und die dunklen Sphärenklänge in der Unendlichkeit verschwunden sind. Das dauert Dank des immensen Auflösungsvermögens des B.M.C. Audio UltraDAC scheinbar eine Ewigkeit. Das Mehr an Auflösung beschert uns also einen intensiveren Musikgenuss.

Aktives USB-Audio-Kabel als Signal-Aufbereiter: Musik-Übertragung via USB kann eine knifflige Sache sein, gerade bei größeren Entfernungen. Das Digitalsignal, vom PC ursprünglich als akkurate Informationsfolge von sauberen Rechtecken losgeschickt, erleidet auf dem Weg durch das Kabel Störungen und Übertragungsverluste, es kommt schließlich ziemlich deformiert am USB-Eingang der Audiokomponente an. Die aktive Elektronik des B.M.C. PureUSB1 entfernt diese Signalverformungen und filtert zudem die USB-Versorgung. So erhält der DAC des Audiogeräts ein sauberes Signal, das verbessert hörbar den Klang. Preis: ab 290 Euro (zwei Meter) beziehungsweise ab 390 Euro (fünf Meter).

Dieser Zusammenhang leuchtet auch sofort ein, wenn man mit dem B.M.C. Audio UltraDAC eine Aufnahme erst in CD-Güte und dann in HiRes-Qualität hört. Wir wählen dafür den den Song „Dusty Groove“ von der Deep Funk-Band The New Mastersounds. Die Live-Einspielung aus dem Hamburger Kampnagel besitzen wir in 44,1 Kilohertz/16 Bit und in 192 Kilohertz/24 Bit. Das britische Quartett klingt schon in CD-Güte prima: Wir sind mitten im Publikum drin und nah an den Musikern dran, der Sound ist differenziert und durchsichtig. Jetzt der Wechsel zum HiRes-File – und prompt zeigt der UltraDAC die Unterschiede auf: Die funkige E-Gitarre, mit weichem Wah-Wah-Pedal gespielt, hat nun einfach mehr Grip, die ganze Band wirkt noch strukturierter. Wer auf die Snare des Schlagzeugs achtet, hört auf einmal mehr von dem Rasseln des Teppichs, er sitzt der unter dieser Trommel und sorgt für den typischen Charakter der Snare. So muss diese Trommel klingen! Mit dem HiRes-File und dem B.M.C. Audio UltraDAC sind wir also schlicht und einfach näher an der Natürlichkeit. So klingt es amtlich.

Perfect Match: Mit einem passenden Partner wie dem Auzeze LCD-XC kann der B.M.C. Audio UltraDAC die Qualität seines Kopfhörerverstärkers eindrucksvoll ausspielen.

Fazit

Wer für HiRes-Files plädiert, bekommt mit dem B.M.C. Audio UltraDAC eine High End-Argumentationshilfe. Er vereint einen ausgezeichneten Konverter, einen erstklassigen Vorverstärker und einen exzellenten Kopfhörer-Amp – und bietet damit eine audiophile Dreifaltigkeit, die hochauflösenden Files in hochtransparente, ultraklare und wunderbar natürlich klingende Musik verwandelt. Dabei geht über USB PCM 384 Kilohertz/32 Bit sowie DSD 128 und sogar DXD, die zwei S/PDIF-Inputs und die professionelle AES/EBU-Schnittstelle erlauben PCM 192 Kilohertz / 24 Bit. Für die bestmögliche Signalübertragung werden die Signale auch symmetrisch ausgegeben – sowohl für den Kopfhörer als auch für eine nachfolgende Endstufe. Den Premium-Klang mit Profi-Features präsentiert der B.M.C. Audio UltraDAC in einem elegant-markanten Gehäuse, so ist er Hingucker und Hinhörer zugleich.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

95 %

94 %

94 %

18ß424.BMC-Testsiegel

Technische Daten

Modell:B.M.C. Audio
UltraDAC
Produktkategorie:DAC / Vorverstärker / Kopfhörerverstärker
Preis:3.198,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:B.M.C. Audio GmbH
Tel.: +49 30 / 692 006 061
www.bmc-audio.com
Abmessungen (HBT):103 x 365 x 328 mm
Gewicht:6,3 kg
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
- S/PDIF (elektrisch, optisch) und AES/EBU: PCM 192 kHz / 24 Bit
- USB: PCM 384 kHz / 32 Bit; DSD 128, DXD
Eingänge (digital)1 x Coax (S/PDIF elektrisch)
1 x Toslink (S/PDIF optisch)
1 x USB Typ B
1 x AES/EBU
Ausgänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
1 x Kopfhörer symmetrisch (XLR)
1 x Kopfhörer unsymmetrisch (Klinke, 6,35 mm)
Ausgänge (digital):2 x B.M.C. Link zum Anschluss an B.M.C.-Verstärker (Toslink)
Lieferumfang:- B.M.C. Audio UltraDAC
- Fernbedienung RC-2
- Batterien (2 x R03-AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung mit Garantieerklärung (Englisch)
Besonderes:- exzellente Klangqualität
- Formatvielfalt und hohe Samplingraten/Auflösungen
- als DAC, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker einsetzbar
- symmetrische und unsymmetrische Ausgänge
- edel-markantes Design
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Canton C-Serie in 5.1-Version – imposanter Heimkino-Genuß zum Schnäppchen-Preis

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Heimkino-Lautsprecher-Setups gibt es wie Sand am Meer. Ist man aber auf der Suche nach einem 5.1-Paket, dass auch gehobeneren Ansprüchen gerecht wird, knackt man schnell die 2000-Euro-Grenze, heißt es. Das stimmt nicht immer, Canton bietet über seinen Online-Shop nämlich aktuell ein spannendes Sextett der C-Serie an, dessen Ausstattung deutlich mehr verspricht, als es der Preis vermuten lässt.

Die Canton C-Serie zeigt sich sehr gut verarbeitet und beeindruckend ausgestattet.

Der deutsche Lautsprecher-Hersteller Canton ist seit nunmehr über 45 Jahren erfolgreich auf dem Markt unterwegs. Die Hessen sind bekannt für exzellente Lautsprecher und ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Pünktlich zum 45-jährigen Jubiläum beging Canton im Vorjahr neue Vertriebswege. Während man Produkte der Weilroder bislang nur im gut sortierten Fachhandel erstehen konnte, ist die neue C-Serie ausschließlich über den hauseigenen Online-Shop erhältlich ist. Der Kauf ist übrigens risikolos, das Probehören ist bequem Zuhause möglich, Canton bietet zum Jubiläum ein 45-tägiges Umtauschrecht an.

Klotzen statt Kleckern

Hauptakteure des uns zum Test überlassenen Sets sind die beiden erwachsenen Standlautsprecher C309, die bereits in unserem Einzeltest beeindruckten und bewiesen, dass exzellentes HiFi nicht zwingend teuer sein muss. Für die Hochtonreproduktion kommt hier ein 25-Millimeter messender Tweeter mit Alu-Mangan-Kalotte zum Einsatz. Dieser ähnelt dem beispielsweise in Cantons legendärer Ergo-Linie eingesetztem Hochtöner. Ein mit 180 Millimetern Durchmessern vergleichsweise gewaltiger Mitteltöner verantwortet hingegen den darunter angesiedelten Frequenzbereich. Canton-typisch sitzt dieser oberhalb des eben erwähnten Tweeters im obersten Gehäuseabteil. Gleich zwei 180er-Woofer übernehmen dagegen die Bass- und Grundtonwiedergabe. Mit Titanium-Membranen und Wave-Sicke ausgestattet, zeugen sie ebenso vom steten Technologietransfer der hessischen Audioschmiede. Ein Modell in ähnlicher Ausführung war bislang der Vento-Serie vorbehalten.
Zur C309 gesellen sich der passende Center-Speaker C305, die beiden Regalboxen C302. Mit identischen Hochtoneinheiten versorgt, unterscheidet sich die technische Bestückung hier insofern, das Mittel- und Tieftoneinheit im Center mit je 160 Millimetern etwas kleiner ausfallen und die die Zwei-Wege-Regalbox mit einem dedizierten Tief-/Mitteltöner bestückt wurde. Die entsprechenden Membranen bestehen allerdings aus identischen Materialien, das lässt ein homogenes Klangbild erwarten. Fehlt nur noch der Bassmeister: Auch hier setzen die Hessen auf einen passenden und durchaus potenten Subwoofer namens Sub300. 350 Watt Maximalleistung treiben hier einen modern ausgeführten Frontfire-Woofer mit einem Durchmesser von 310 Millimetern an. Statt einer klassischen Bassreflexöffnung spendierten die Canton-Entwickler ihrem Bass-Boliden eine nach unten gerichtete Passivmembran mit einem Durchmesser von ebenfalls stattlichen 31 Zentimetern. Das verspricht einen noch tieferen Abstieg in den Basskeller, Temperament und reichlich Leistungsreserven. Wie bereits erwähnt; erhältlich sind alle C-Serienfamilienmitglieder – wahlweise in schwarzer oder weißer Ausführung – ausschließlich und zu fast schon unschlagbaren Konditionen im Canton-Online-Shop.

Die Zwei-Wege-Regalbox C302 dient in unserem Praxistest als Rearspeaker.

C-Serie, der Erste Eindruck

Angeliefert wird das Set in äußerst stabilen Verpackungen. Mit Ausnahme der C302 – sie werden paarweise geliefert – thront dabei jeder Mitspieler dieses Setups in seiner eigenen und beachtenswert robusten Kartonage, sicher gebettet in große Styropor-Elemente. Das macht Eindruck und lässt meine Vorfreude bereits beim Auspacken steigen. Einmal von besagter Umverpackung befreit, stehen die Cantons dann endlich in meinem Testraum. Wer nun glaubt, dass Drei-Wege-Standlautsprecher für 299 Euro oder beispielsweise Regalboxen für einen Stückpreis von 129 Euro schlecht verarbeitet sein müssen, der irrt gewaltig! Im Gegenteil, technisch aufwendig, konstruktiv und in Sachen Verarbeitung ausgezeichnet halten meine Testgäste auch dem zweiten, genaueren Blick locker stand. Selbstverständlich können die C-Modelle in ihrer Materialqualität und Ausstattung beispielsweise nicht mit einer Vento mithalten, dafür kostet sie aber auch nur einen Bruchteil dessen, und für besagte Schnäppchenpreise bekommt man hier richtig viel geboten. Visuell halten sich die C-Modelle dagegen etwas zurück, wirken schlicht, zugleich aber doch elegant. Man könnte sie beispielsweise als „klassisch designt“ bezeichnen. Das trifft es gut, nur dass die Cantons in Sachen Verarbeitung keine Wünsche offen lässt, was sich von vielen ähnlich ausgepreisten Mitbewerbsschallwandlern nicht immer sagen lässt. Egal, welches Modell der hier vorgestellten Serie man in genaueren Augenschein nimmt, jedes verfügt über ein stabiles MDF-Gehäuse. Die hochwertige, leicht strukturierte Vinyl-Folie lässt auf den ersten flüchtigen Blick fast an eine Echtholz-Struktur glauben. Eine großzügig dimensionierte Sockelplatte macht die C309 noch etwas stilvoller und bietet ihr ganz nebenbei mehr Stabilität, während die Regalmodelle C302 idealerweise auf einem Standfuß platziert werden. Einen solchen (LS 300) bietet Canton übrigens optional an. Abgerundet wird die gelungene Optik durch feinmaschige Metall-Frontabdeckung, welche binnen Sekunden kinderleicht entfernt oder angebracht werden können. Besonders praktisch finde ich die nach vorn gerichtete Bassreflexöffnung der C309. So lässt sich die stattliche, 109 Zentimeter hohe Standbox auch wandnah platzieren. Somit zeigt sich der Drei-Wege-Lautsprecher nicht nur optisch, sondern auch technisch erfreulich wohnraumtauglich.

Das Design der C-Serie ist klassisch, die Verarbeitung beeindruckend.

Na dann zeigt mal, was ihr könnt …

Nachdem alle Lautsprecher nun ihren Platz in meinem Testkino gefunden haben und die obligatorische, 48-stündige Einspielzeit beendet ist, geht es endlich ans Eingemachte. Jetzt will ich wissen, was dieses Set klanglich so drauf hat. Und da als 5.1-Paket konfiguriert, geht es entsprechend mit einem Hollywood-Blockbuster los, in dem es akustisch teilweise ziemlich heftig her geht: Ich beginne meinen Test mit dem ersten Aufeinandertreffen der amerikanischen Expeditionsgruppe und dem Riesenaffen Kong. Dabei dauert es nur wenige Augenblicke und ich werde mitten ins Geschehen gezogen. Ein Satz, den Sie in ähnlicher Form sicher schon häufiger gelesen haben, der sich hier aber einfach nicht treffender beschreiben lässt, denn ich bin sofort Teil der Handlung. Gefühlt lässt sich in meinem Testkino tatsächlich jeder einzelne Schuss akustisch verfolgen. Das Setup will offenbar richtig ernst genommen werden, die Kulisse steht stabil, das gesamte Klanggeschen ist geschlossen und wirkt detailreich und klar. Das alles ohne zu „überdrehen“. Und obwohl es hier mitunter eher chaotisch zugeht – was nicht an den Lautsprechern, sondern an der Handlung liegt – werden beispielsweise Stimmen sehr klar verständlich und kleine Einzelheiten erstaunlich präsent dargestellt. Sie haben es vermutlich geahnt, selbstverständlich bekommt hier auch der Subwoofer jede Menge zu tun, meistert diese teils exzessive Tieftonszene aber bravourös. Der Tiefbass ist präsent und körperlich spürbar, das alles mit enormen Druck und Präzision, während Grundtonanteile trocken und erstaunlich exakt an meinem Hörplatz ankommen. Klasse!

Die Frontlautsprecher zeigen ein beeindruckendes Rundstrahlverhalten. Das ist sehr gut für den Einsatz in dedizierten Heimkinoräumen, in denen möglichst alles Zuschauer eine perfekte Klangperformance erleben sollen.

Gemeinschaftsarbeit

Bewusst erwähle ich für den anschließenden, zweiten Testabschnitt dann eine klanglich teilweise noch unübersichtlichere Szenerie. Diesmal an der Reihe: der Kampf der Avengers in „Captain America – Civil War“ auf dem Leipziger Flughafen. Eine Passage, die akustisch jede Menge brachialer Passagen bereithält, zugleich aber auch nach einer homogenen Abstimmung verlangt, um eine rundum füllende Surroundkulisse aufzuspannen. Anforderungen, die so manches Lautsprechersetup schnell an seine Grenzen bringt. Nicht aber die C-Serie. Selbst unter „schwerstem Beschuss“ geht das hessische Sextett hier absolut aufgeräumt, unangestrengt, schnörkellos, zugleich aber auch als echter Verbund zur Sache. Die akustische Kulisse steht sofort, der Soundtrack wird tatsächlich mitten in den Raum gestellt. Ganz nebenbei offenbaren mir C309, C302 und Co. fantastische Surroundeffekte, die mich erneut mitten in die Handlung katapultieren. Chapeau, das ist es, was eingefleischte Heimkinofans lieben und erleben wollen. So machen Action-Blockbuster doppelt Spaß. So viel Spaß, das aus dem geplanten „kurz reinschnuppern“ tatsächlich eine längere Filmsession wird. Eine, die mich sogar noch den Abspann diesen Streifens erleben lässt. Das zum einen, weil ich einfach nicht genug bekommen kann und mich immer wieder auf die nächste Szene freue, zum anderen weil man den Abspann eines Marvel-Films prinzipiell abwarten sollte.

Der Sub 300 zeigt sich imposant ausgestattet. Neben griffigen Drehreglern zur Justage der Lautstärke, rennfrequenz und Phase finden sich hier auch Hoch- wie Niederpegeleingänge.

Heimkino wird zum Konzertsaal

Zu guter Letzt geht es dann musikalisch weiter – selbstverständlich in Mehrkanalversion. Dazu lege ich Adele „Live At Royal Albert Hall“ in den Player. Eine grandios produzierte Blu-ray, die ich immer wieder gern nutze, um Lautsprechern oder anderem Heimkino-Equipment auf den Zahn zu fühlen. Nach den vorangegangenen Passagen ist die Erwartung entsprechend hoch und es überrascht mich wenig, dass ich auch jetzt voll auf meine Kosten komme. Der Sound ist schlichtweg grandios und der Raum erneut akustisch gefüllt. Was aber doch überrascht, ist die Gelassenheit, mit der die Cantons nun zu Werke gehen. Eine Gelassenheit, die die unvergleichliche Stimme der britischen Ausnahmekünstlerin quasi auf ein Podest stellt, sie zugleich aber auch perfekt und glaubhaft in die begleitende Instrumentalisierung einbettet. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: jedes Instrument scheint für sich fokussiert – genau wie die Stimme. Die Aufnahme wirkt dabei aber nicht die Spur seziert. Orchester und Musikerin spielen im Einklang, alles klingt sehr harmonisch und integriert, alles kommt unglaublich klar und präzise bei mir an. Ein vollumfängliches Klangbild erstreckt sich zwischen allen fünf bzw. sechs Lautsprechern. Dabei fällt mir noch etwas auf: Hat man Canton-Lautsprechern vor einigen Jahren noch nachgesagt im Hochton manchmal etwas vorlaut zu sein, ist davon hier keine Spur zu hören. Besagter Frequenzbereich ist zwar präsent, das C-Klassen-Sextett spielt zugleich sehr neutral, aber nicht im Ansatz langweilig. Es „knistert“ geradezu, der Hörraum wird zum Konzertsaal und der Sound äußerst klar und detailreich wiedergegeben.

Die als Rearspeaker eingesetzten C302 sollten in Richtung Auditorium ausgerichtet werden.

Fazit

Die neue „C-Klasse“ aus dem Hause Canton hat es in sich. Elegant, zeitlos und schnörkellos gestaltet, klanglich unaufgeregt und vorbildlich präzise, liefert dieses Setup in der Musik- wie Filmtonwiedergabe enormen Spaß. Hinzu kommen die flexiblen Möglichkeiten. Dieses Set fühlt sich klanglich wie optisch in dedizierten Heimkinoräumen ebenso wohl wie in modern eingerichteten Wohnzimmern. Das alles ist bei einem Gesamtpreis von rund 1400 Euro ganz sicher nicht an der Tagesordnung. Preislich ist das C309-Set in der Einstiegsklasse einzuordnen, klanglich gehört es dagegen an die obere Grenze der Mittelklasse. Wer aktuell ein potentes und schickes 5.1 Setup zum Schnäppchenpreis sucht, wird nur sehr schwer an diesem hier vorbeikommen. Die C-Serie aus dem Hause Canton ist aus diversen Gründen eine absolute Kaufempfehlung!

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

95 %

96 %

93 %

180422.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
C-Serie 5.1
Produktkategorie:5.1-Heimkinoset mit aktivem Subwoofer
Preise:5.1-Set: 1404,00 Euro

Einzelpreise:
C309: 299 Euro/Stück (Front)
C305: 199 Euro (Center)
C302: 129 Euro/Stück (Surround)
Sub 300: 349 Euro (Subwoofer)

Gesamt: 1.404 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):- C309: 1050 x 240 x 311 mm
- C305: 170 x 155 x 300 mm
- C302: 295 x 170 x 260 mm
- Sub 300: 472 x 36 x 511 mm
Gewicht:- C309: 23 kg/Stück
- C305: 9,0 kg
- C302: 6,5 kg/Stück
- Sub 300: 23,8 kg
Hochtöner:Front: 25 mm, Alu-Mangan
Center: 25 mm, Alu-Mangan
Surround: 25 mm, Alu-Mangan
Mitteltöner:C309: 2 x 180 mm, Titanium (Wave-Sicke)
C305: 1 x 160 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Tieftöner:C309: 2 x 180 mm, Titanium (Wave-Sicke)
C305: 1 x 160 mm, Titanium (Wave-Sicke)
C302: 1 x 160 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Sub 300: 310 mm, Titanium (Wave-Sicke)
+ 310 mm (Passiv-Treiber)
Prinzip:C309: Drei-Wege Bassreflex
C305: Drei-Wege Bassreflex
C302: Drei-Wege Bassreflex
Sub 300: Bassreflex
Lieferumfang:Lautsprecher:
- feinmaschige Metallabdeckung
- Bedienungsanleitung

Subwoofer:
- Stromkabel
- Aluminiumgitter
- Anleitung
Besonderes:- exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis
- sehr gute Verarbeitung
- Titanium-Tief-/Mittelton-Chassis
- homogene Abstimmung
- durchzugsstarker Grundton
- kraftvoller Bass
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Supra LoRad DC-Blocker – Wachmann des Wechselstroms

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Gleichstrom im Wechselstrom? Diese nachteilige Mischung ist im heimischen Haushalt leider der Normalfall, die Stromverschmutzung stört Netzteile bei ihrer Arbeit und beeinflusst die Qualität von Audio- und Videokomponenten. Wenn es brummt und rauscht, kann ein Gleichspannungsfilter wie der Supra LoRad DC-Blocker der erste Schritt zur Störungsfreiheit sein. Wir haben’s ausprobiert.

Dezenter Dienstleister: Der Supra LoRad DC-Blocker hat ein handliches Format und besitzt ein nüchternes Design.

Wie gelangt denn Gleichstrom in den Wechselstrom? Theoretisch sollte aus der Steckdose doch eine Spannung in sauberer Sinusform kommen. Praktisch wird sie jedoch durch verschiedenste Einflüsse deformiert. Schon auf dem Weg zu uns weist der Strom Verzerrungen und Schwankungen auf, in unserem Heim sorgt dann die Vielzahl unserer elektrischen Geräte für weitere Störungen. Eine dieser Deformationen ist der Gleichspannungsanteil: Die Sinuswelle verläuft nicht mehr ober- und unterhalb der normalen Nullachse, sondern schwingt um eine Linie auf einem höheren Spannungsniveau. Dieser Verschiebung bewirkt der Gleichstromanteil im Wechselstrom, der Versatz wird auch DC Offset genannt. Die Folge: Netzteile arbeiten ungleichmäßig, der Eisenkern im Trafo wird übersättigt. Dadurch sinkt die Effizienz, es kommt zu thermischen und mechanisch-akustischen Effekten: Das Netzteil wird warm und brummt. Schlecht arbeitende Netzteile haben auch Einfluss auf die nachfolgende Elektronik, Audio- und Videokomponenten profitieren von reinem Strom und einer sauber arbeitenden Versorgung. Der erste Schritt ist die Einschaltung eines Filters, das den unerwünschten Gleichstromanteil beseitigt. Ein solchen Helfer ist der Supra LoRad DC-Blocker von Supra Cables.

Stabil und sicher: Der Supra LoRad DC-Blocker besitzt ein ultrasolides Aluminium-Gehäuse.

No Nonsens

Hinter der Marke Supra Cables steckt die schwedische Firma Jenving Technology. Gründer Tommy Jenving hat als Pionier der Branche vor über vierzig Jahren überhaupt das Bewusstsein geweckt, dass Kabel ein Teil der Klangkette sind, später folgte die Erkenntnis, dass auch die Energiezufuhr Einfluss auf die Audio-Performance hat. Seither hat Supra Cables ein Portfolio an Strom- und Signalleitern aufgebaut und bietet dazu eine Reihe von Netzleisten und Netzfiltern an – alles mit skandinavischer Attitüde: Entwicklung und Produktion im eigenen Land, in diesem Fall im Göteborg-nahen Ljungskile, maximale Material- und Fertigungsqualität, Verzicht auf unnötigen Schnickschnack und sinnlose Ausstattungsmerkmale sowie nüchterne Kosten-Nutzen-Kalkulation. Bei Supra Cables fasst man das alles unter dem Motto „No Nonsens“ zusammen. Das soll auch für den Supra LoRad DC-Blocker gelten.

Pragmatisch und clever: Auf der Oberseite ist kurz zusammengefasst die Bedienungsanleitung zu lesen.

Gleichstrom-Abwehr

Wer den Supra LoRad DC-Blocker betrachtet, kann die No-Nonsens-Einstellung sofort sehen: Supra Cables hat den Anspruch, kein Geld für „schöne“ Gehäuse zu verschwenden, in ein nüchternes Design münden lassen. Das supersolide Gehäuse besteht aus einem drei Millimeter starken Aluminiumprofil und wird vorn sowie hinten durch aufgeschraubte Alu-Kappen mit gleicher Materialdicke abgeschlossen. In die Oberseite ist eine Folge von drei Kunststoffplatten eingelassen. Auf der ersten prangt die Produktbezeichnung, die zweite liefert eine kurze Bedienungsanleitung, das ist clever! Die dritte trägt die Steckdose des Supra LoRad DC-Blocker – hier wird der gefilterte Wechselstrom für eine nachfolgende Netzleiste bereitgestellt. Die Robustheit der mechanischen Ausführung spiegelt sich auch in der elektrischen Belastbarkeit wider: Der DC-Blocker erlaubt eine maximale Stromaufnahme von 3.680 Watt und ist bis 16 Ampere abgesichert. Bei höheren Strömen löst eine Schmelzsicherung aus, sie ist in einem herausnehmbaren Fach neben der Netzbuchse untergebracht. Dieser Anschluss ist eine IEC 60320 C19-Buchse, sie verlangt ein entsprechendes Netzkabel, ein Standard-Kaltegerätekabel kommt also nicht in Frage. Supra Cables hat mit dem optionalen LoRad 2.5 CS-EU natürlich eine passende Lösung in petto. Der darüber ankommende Strom wird nun von seinem Gleichstromanteil befreit, die maximale Filterkapazität beträgt 3,5 Volt DC.

Der Supra LoRad DC-Blocker ist mit einer IEC 60320 C19-Buchse ausgerüstet, sie verlangt ein passendes Netzkabel. Supra Cables bietet hier das LoRad 2.5 CS-EU an (ab 105,00 Euro).

Diese Reinigung soll etliche Meriten zur Folge haben: minimiertes Transformator-Brummen und geringere Erwärmung von Netzteilen, was ihre Leistungsfähigkeit erhöhen und die Lebensdauer verlängern kann. Dazu ein geringeres Grundrauschen und generell reduzierte Klangeinflüsse, was insbesondere bei Digitalequipment Härten im Klang verschwinden lässt, überdies eine straffere Basswiedergabe und Zugewinne bei perkussiven Instrument wie dem Schlagzeug, hier soll der Supra LoRad DC-Blocker für eine bessere Rhythmus-Wahrnehmung sorgen. Zusätzlich zu diesen Verbesserungen sorgt eine Abschirmung des Geräts gegen elektrische und magnetische Felder dafür, dass Störeinstrahlungen von anderen elektrischen Geräten des Haushalts sowie dem WLAN außen vor bleiben – LoRad ist das Kürzel für Low Radiation und bedeutet: geringe Strahlung. Diese LoRad-Abschirmung ist ein Ausstattungsmerkmal, das alle Supra Cables-Produkte für Strom und Spannung auszeichnet.

Ein eigenes Fach beherbergt die Schmelzsicherung. Hier ist auch noch Platz für ein Ersatzexemplar.

Der Supra LoRad DC-Blocker geht ans Netz

Vorweg müssen wir an dieser Stelle eventuell überzogene Erwartungen dämpfen: Wer glaubt, durch den Einsatz eines Stromfilters plötzlich eine komplett anders klingende Anlage zu haben oder sich die wunderbare Verwandlung in eine High End-Klangkette erhofft, muss seinen Anspruch doch herunterschrauben. Ein Stromfilter kann klangtechnisch segensreich wirken, ein messianischer Heilsbringer ist er jedoch nicht. Was er uns bringt, testen wir aber mit dem Messias: Wir wählen das gleichnamige Oratorium von Georg Friedrich Händel in der sehr schön aufgenommenen Dubliner Fassung mit dem Dunedin Consort. Das preisgekrönte schottischen Barockensemble singt und spielt den Chor „And the Glory of the Lord“, wir hören ihn zuerst mit dem „normalen“ Setup, also ohne Filter: tolle Aufnahme. Nun schalten wir wie empfohlen alle Geräte aus, also schließlich auch die schaltbare Netzleiste Supra Lo Rad MD06-EU/SP, an die sämtliche Komponenten unserer Klangkette angeschlossen sind. Jetzt setzen wir den Supra LoRad DC-Blocker zwischen Steckdose und Netzleiste, schalten alle Geräte wieder in umgekehrter Reihenfolge an und starten erneut den „Messias“. Ja, es wirkt ein klein wenig feiner im Klang, eine Spur detailreicher, am besten ist das kurz vor dem Ende des Chors wahrnehmbar. Hier gibt es eine Zäsur, Sänger und Instrumentalisten schweigen nach der Anrufung des „Lord“, hier kann man wunderbar dem Hall nachspüren. Wir hören, wie sich der Gesang in der Greyfriars Kirk von Edinburgh langsam verliert – aber dieses Verklingen dauert nun ein wenig länger, dazu hören wir auch mehr von dem latenten Geräuschteppich, der in jedem Raum zu hören ist. Nun der Gegencheck: Alles wieder zurück auf die Ausgangskonfiguration, nochmals hören – ja, es ist ein sehr kleiner, aber feiner Unterschied. Mit Popmusik erleben wir vorwiegend einen etwas definierteren Bass, das zeigt sich gerade bei Donald Fagens „Morph The Cat“ mit seinem berühmten Tiefton-Fundament. Auch das Schlagzeug klingt einen Tick knackiger. Wir erleben zudem insgesamt genau den Effekt, auf den der Hersteller hinweist: Uns erscheint anfänglich die Dynamik ein wenig reduzierter – eine Wahrnehmung, die auf Abwesenheit von Fehlern zurückzuführen sei. Der Klang hat nicht weniger Dynamik, sondern mehr Distinguiertheit. Wie gesagt: Wir reden hier von Nuancen. Abseits der akustischen Veränderungen erfahren wir noch einen ganz handgreiflichen Effekt: Das Netzteil unseres Streamers, das zuvor im Betrieb permanent mehr als handwarm gewesen ist, zeichnet sich seither durch eine bemerkenswerte Kühle aus. Cooles Ergebnis!

Der Supra LoRad DC-Blocker wird zwischen Wandsteckdose und Netzleiste gesteckt, hier ist es die Supra Cables LoRad MD06-EU/SP, ein schaltbarer Sechsfach-Verteiler mit Transientenfilter und Überspannungsschutz.

Fazit

Der Supra LoRad DC-Blocker empfiehlt sich als erster Schritt bei der Behebung spannungsbedingter Störungen. Der DC-Blocker sorgt für gleichspannungsfreien Wechselstrom, er vermag bis zu 3,6 Volt DC herauszufiltern. Die Säuberung führt bei Netzteilen zu weniger Brummen und geringerer Erwärmung, klanglich verbessert sich Performance in punkto Auflösung, Definiertheit des Tieftons und Dynamik perkussiver Klängen. Diese akustischen Veränderungen haben wir als kleinen, aber sehr feinen Zugewinn erlebt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

97 %

95 %

180430.Supra Cables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Supra Cables
LoRad DC-Blocker
Produktkategorie:DC-Blocker (Gleichstrom-Netzfilter)
Preis:550,00 Euro
Ausführungen:Silber (Aluminium)
Vertrieb:GEKO, Soest
Tel: 02921/96949-20 + 22
www.geko-hifi.de
Abmessungen (HBT):53 x 170 x 89 mm (ohne Stecker)
Gewicht:0, 556 kg
Anschlüsse:1 x IEC 60320 C19-Buchse
1 x DIN VDE 0620-1 Schutzkontakt-Steckdose
Max. Leistungsaufnahme:3.680 W
Lieferumfang:- Supra Cables LoRad DC-Blocker
- selbstklebende Gummifüßchen
- Bedienungsanleitung (Englisch, Schwedisch)
- 2 x 4 Schrauben
Optionales Zubehör:LoRad 2.5 CS-EU (ab 105,00 Euro)
Besonderes:- filtert Gleichstromteile bis zu 3,6 Volt DC aus dem Wechselstrom
- vermindert die Erwärmung von Netzteilen
- sehr robuste Verarbeitung
- für die Montage an der Wand geeignet
- benötigt ein Netzkabel mit IEC 60320 C20-Stecker
Benotung:
Preis-/Leistungangemessen

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HMS Perfect Match Zobelglieder – der Weg zur perfekten Klang-Abstimmung

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Wer aus seiner HiFi- oder Surroundanlage klanglich alles herausholen will, der sollte vermeintliche Kleinigkeiten, wie die Verkabelung oder die Stromversorgung, keinesfalls nicht außer Acht lassen. Auch wenn es abgedroschen klingt, die Kette ist nur so stark wie … Sie wissen wie es weiter geht. Damit Ihren Lautsprecherkabeln die zweifelhafte Ehre des „Schwächsten“ nicht zuteil wird, offeriert HMS den Perfect Match zur Lautsprecherkabeloptimierung.

HMS liefert seine Perfect Match Zobelgieder nebst Anleitung.

Wie nahezu jedes System bestehen auch HiFi-Anlagen aus einzelnen Elementen, die erst in der Summe zu etwas Vollständigem werden. Lautsprecher, Verstärker und Quellgerät sind allein ziemlich nutzlos, abgesehen vom Dekorationswert erfüllen sie für sich allein meist keine sinnvolle Funktion. Erst die Verbindung aller Komponenten, für die dann in Form der Verkabelung wieder ein paar Weitere hinzu kommen, entlockt den Geräten bei optimalen Bedingungen ihr eigentliches Potenzial: Wohlklang. Zwar macht auch eine lieblos zusammengestellte Kette irgendwie Musik, doch selbst hochwertigste Komponenten können untereinander schlecht abgestimmt sein oder gar überhaupt nicht miteinander harmonieren. Man hört dann zwar Musik, so richtig viel Spaß macht es aber trotzdem nicht – egal, wie teuer das Equipment auch gewesen sein mag. Nach verbreiteter Meinung kann an einer ansonsten sorgfältig abgestimmten Anlage auch das Lautsprecherkabel Schuld am schwachen Sound sein und dem ersehnten Klangerlebnis im Wege stehen. Muss es aber nicht, wenn man es beispielsweise mit Hilfe eines Zobelglieds, wie dem Speaker Cable Optimizer Perfect Match von HMS, an die Gegebenheiten anpasst. Das erspart im Zweifel den Neukauf der Kabel und damit einhergehend meistens sogar Arbeit und viel Geld.

Bester Klang als Philosophie

Sie kennen HMS nicht? HMS gehört hierzulande zu den bekanntesten und anerkanntesten Herstellern von Audio- und Video-Zubehör. Die Leverkusener Audiospezialisten haben es sich seit Jahren auf die Fahne geschrieben Produkte zu entwickeln, die den Klang einer jeden HiFi-, Highend- oder Heimkino-Anlage auf ein neues Niveau heben. Jedes HMS-Produkt basiert auf nachvollziehbaren Grundlagen – und davon gibt es so einige. Diesbezüglich bietet das Unternehmen inzwischen eine breite Palette an Zubehör und Kabeln. Der Weg zur Klangverbesserung beginnt für HMS übrigens bereits an der Steckdose, der schließlich die Energie zur Versorgung der heimischen HiFi-Anlage entnommen wird. Von dort wird der Strom über Netzkabel und Netzfilter zu den Zielgeräten geliefert. Zwischen Verstärker, Plattenspieler, Streamer und Co. setzt sich der Weg anschließend fort, hier werden die zu transportierenden Informationen – das können analoge Signale oder Einsen und Nullen sein – über hochwertige Signalkabel geleitet. Der Audio-Transport endet schließlich bei den Lautsprecherkabeln, sie sollen das Musiksignal vom Verstärker möglichst verlustfrei zu den Lautsprechern transportieren. Sowohl für die Seite der Stromversorgung als auch für den Signalweg hält das HMS-Programm entsprechende Lösungen bereit. Die Preisspanne reicht dabei für die hochwertigsten Produkte bis in den viertstelligen Bereich. Das Perfect Match ist mit einem Preis von etwa 110 Euro allerdings deutlich günstiger. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Klang der eigenen Anlage nicht mehr stimmt – beispielsweise nach dem Erwerb eines neuen Verstärkers oder neuer Lautsprecher. Mit seiner Hilfe sollen die bereits vorhandenen Lautsprecherkabel perfekt an die gegebenen Erfordernisse des HiFi-Systems angepasst werden und der Kabelneukauf damit umgangen werden.

Die Zobelglieder werden einfach an die Lautsprecherklemmen gebracht. Einfacher könnte die Installation nicht sein.

Spulen, Kondensatoren und Frequenzen

Damit wären wir auch schon beim Kernthema: HMS geht es mit seinem Perfect Match darum Lautsprecherkabel und Schallwandler perfekt aufeinander abzustimmen und damit das Beste aus der Kombination aus Lautsprecher, Lautsprecherkabel und Verstärker herauszukitzeln. Um zu verstehen, wie das Perfect Match die Anpassung genau erreicht, ist mehr als nur ein bisschen Grundlagenwissen in Elektrotechnik notwendig. Selbst vereinfacht dargestellt ,wird der folgende Abschnitt eher technisch, es geht um Wechselspannung. Aber keine Angst, der praktische Teil, in dem meine kleinen Testgäste zeigen sollen was sie können, folgt im nächsten Abschnitt.
In einem einfachen Gleichspannungsstromkreis, zum Beispiel bestehend aus einer Batterie und einer Glühbirne, gibt es zwei bestimmende Faktoren: Spannung und Widerstand. Der eigentliche Strom, also der Fluss der Elektronen, stellt sich als resultierende Größe in Abhängigkeit der beiden genannten ein. Bei einem HiFi-System das in der Regel Lautsprecher, Verstärker und Kabel beinhaltet, handelt es sich hingegen um Wechselspannungsstromkreise, die sich ungleich komplizierter darstellen. Zwar bleiben Spannung und Widerstand als zentrale Größen vorhanden, es kommen jedoch noch weitere hinzu. Beispielsweise die Frequenz, mit der die Spannung ihre Polarität ändert. Sie entspricht der Tonhöhe, liegt daher üblicherweise zwischen 20 Hertz und 20 Kilohertz, – also 20 und 20.000 Schwingungen pro Sekunde. Von der Frequenz ist nun ein Teil des Widerstandes abhängig, der als Impedanz bezeichnet wird. Bindend ist die Impedanz ihrerseits an zwei weiteren Faktoren: der Kapazität und der Induktivität. Bei Kapazitäten handelt es sich um Kondensatoren, die man sich vereinfacht als kleine Akkus vorstellen kann. Sie werden blitzschnell ge- und wieder entladen. Die Induktivität wird von Spulen verursacht, wie sie beispielsweise als Antrieb in Lautsprecherchassis vorkommen. Nun sind alle diese Größen keinesfalls isoliert zu betrachten, sie beeinflussen einander und sie verursachen weitere Phänomene. Beispielsweise Phasenverschiebungen, die man sich als Verzögerungen des Signals vorstellen kann oder ungewollte Schwingungen, wie sie in der Akustik beispielsweise als Raumresonanzen (z.B. Dröhnen) vorkommen.
Um nun zu verstehen wie das Perfect Match funktioniert, stellen wir uns die Kombination aus Verstärker, Kabel und Lautsprecher vor, wobei wir die Boxen gedanklich durch eine Spule ersetzen. Die Lautsprecherspule hat ihrerseits die Eigenschaft mit zunehmender Frequenz einen größeren Widerstand für die Wechselspannung darzustellen, bis sie schließlich ganz zumacht und nichts mehr durchlässt. Nun bleiben also noch der Verstärker und das Kabel mit gewissermaßen offenem Ende übrig. Das Kabel können wir uns ebenfalls als Spule, also als Induktivität, vorstellen. Das durch den Stromfluss vom Leiter selbst verursachte Magnetfeld wirkt auf das Lautsprecherkabel zurück und erzeugt eine Induktivität. Das System aus Verstärker, der einen Innenwiderstand besitzt, und Kabeln, die eine Induktivität darstellen, bildet nun einen Schwingreis mit Resonanzfrequenz im hohen Frequenzbereich. Beginnt das System auf dieser hohen Frequenz zu schwingen, ohne bedämpft zu werden, schaukelt es sich immer weiter auf. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass die Endstufe beschädigt wird. Natürlich haben die meisten Verstärkerhersteller vorgesorgt und eine Schutzschaltung integriert. Dabei handelt es sich um das sogenannte Zobelglied. Diese kleine Schaltung, auf der auch das Perfect Match basiert, besteht aus einem Kondensator und einem Widerstand, die zusammen den Verstärker kurzschließen, sich also zwischen dem Plus- und Minuspol befinden. Nun hat der Kondensator bei niedriger Frequenz einen hohen Wechselstromwiderstand und bei hoher Frequenz einen niedrigen – genau andersrum wie die Lautsprecherspule. Jetzt erschließt sich das Prinzip: Der Kondensator wird (idealerweise) im gleichen Maß durchlässiger in dem die Spule undurchlässiger wird, das Zobelglied ersetzt mit höher werdender Frequenz den Lautsprecher als Last am Verstärker und hindert ihn dadurch zu schwingen. Genau dieses Prinzip versucht HMS mit seinem Perfect Match nun zu perfektionieren, es exakt auf die Kapazität des Lautsprecherkabels abzustimmen, statt nur „Pi mal Daumen“ größeren Schaden am Verstärker zu verhindern. Diesbezüglich ist das kleine Kistchen auch ganz vierfach an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassbar.

Die HMS-Zobelglieder lassen sich vierstufig justieren und helfen Lautsprecherkabel und Lautsprecher perfekt aufeinander abzustimmen.

Mehrstufige Anpassung zum „Perfect Match“

Nach der komplexen Technik sind wir bei der recht einfachen Anwendung angelangt, denn für die Inbetriebnahme des Perfect Match muss man nicht studiert haben. Die kleinen HMS-Helfer werden mit ihren soliden Anschlusskabeln einfach parallel zum Lautsprecherkabel am Terminal der Boxen angeschlossen. Diesbezüglich sind die Enden der rot- und schwarz-markierten Kabel mit vergoldeten Aderendhülsen versehen. Rot markiert den Pluspol, Schwarz ist Minus. An Terminals mit sogenannten Querlochanschlüssen können die Zobelglieder also sofort angeschlossen werden. Verfügt das Terminal am Lautsprecher jedoch nicht über Querlöcher, die mindestens 4mm2 messenden Kabeln Anschluss gewähren, müssen die Enden am Perfect Match mit Kabelschuhen versehen werden. Das ist der einzig echte Kritikpunkt an den ansonsten hochwertig gefertigten Speaker Cable Optimizern: Wünschenswert wäre, dass werksseitig Kabelschuhe verbaut werden, da Aderendhülsen für die Mehrzahl der Lautsprecher unbrauchbar sind. An Bi-Wiring-Terminals funktioniert das Perfect Match hingegen ohne Einschränkung. In diesem Fall sollten die Zobelglieder am Hochtonzweig angeschlossen werden, da sie erst bei höheren Frequenzen wirken. Für den Bi-Wiring Betrieb bietet HMS übrigens alternativ auch ein doppeltes Perfect Match, welches beide Signalzweige abdeckt. Sind die kleinen Adapter dann angeschlossen, müssen sie nur noch über die hochwertigen Jumper auf die genutzten Kabel eingestellt werden. Dafür stehen vier Einstellung zur Verfügung: Eine für einfache Zwillingsleitungen mit hoher Induktivität, zwei für mittlere und eine für niedrige Induktivität besonders aufwändiger Kabel. Das war es dann auch schon. Wer sich nicht sicher ist welche Einstellung die für ihn passende ist, der findet mit Hilfe der Anleitung (und auch mittels Gehör) schnell die passende Stellung.

Werden die Perfect Match an Bi-Wire-Lautsprechern betrieben, empfiehlt sich die Anbindung am Hochtonzweig.

Hörbarer Effekt

Genau das habe ich in meinem Test gleich ausprobiert, obwohl es in meinem Fall unstrittig ist, dass es sich bei den Lautsprecherkabeln um einfache Zwillingsleitungen handelt. Es ist also die höchste Kompensationsstufe angeraten. Um die kleinen Perfect Match erweitert, klingen meine Lautsprecher im direkten Vergleich dann tatsächlich sofort luftiger und offener. Das Klanggeschehen scheint den Raum, besonders in den höheren Frequenzen, nun deutlich besser zu füllen. Die Wiedergabe wirkt detailreicher und brillanter. Selbst die Stimmwiedergabe hat sich offenbar verändert. Eric Claptons Stimme, die mir zuvor teilweise etwas belegt erschien, stellt sich nun etwas prägnanter und frischer dar.
Meine Neugier ist geweckt, weshalb ich nun auch noch die nächste Position ausprobiere und mittels der kleinen Steckbrücke die Anschlüsse zwei und drei miteinander verbinde. Auch jetzt ist ein Effekt festzustellen: Zunächst klingt alles etwas zurückhaltender und vielleicht auch unspektakulärer. Jedoch stellt sich diese Einstellung bereits nach kurzer Hörzeit als goldrichtig heraus, der Klang wirkt nun knackiger, insgesamt präziser und detaillierter. Weiteres Probieren scheint mir unnötig, doch probiere ich natürlich auch die beiden verbleibenden Einstellungen noch aus: Stufe 3, die eigentlich für das von mir verwendete Kabel nicht mehr geeignet sein sollte, verlieh dem Klang dann einen noch etwas gefälligeren, runderen Charakter. Einen, der sich nach einiger Zeit jedoch auch als langweilig herausstellte. Die letzte Stufe scheint dann völlig ungeeignet. Die Wiedergabe wirkt nun mittenbetonter, Stimmen von Clapton und Cale stehen – trotz der hervorragenden Produktion dieses Albums – isoliert und fast schon blutleer vor der Instrumentierung, ohne dass sich alles zu einem fülligen Klanggeschehen verbinden will. Ich wechselte also schnell zurück zur zweiten Stufe und hörte zufrieden Musik …

Der Einfluss der HMS Perfect Match ist klanglich sofort feststellbar.

Fazit

Die kleinen Perfect Match Speaker Cable Optimizer von HMS sind die ideale Ergänzung um Lautsprecherkabel perfekt an die Gegebenheiten des vorhandenen HiFi-Systems aus Kabel, Verstärker und Lautsprecher anzupassen. Der technische Hintergrund erscheint zwar kompliziert, die Nutzung könnte dagegen kaum einfacher sein. Innerhalb weniger Minuten installiert, ist die klangliche Veränderung schnell nachvollziehbar. Sind Sie – beispielsweise nach dem Kauf neuer Lautsprecher – nicht mehr so ganz zufrieden mit dem Klang Ihrer Anlage, können die kleinen Helfer aus dem Hause HMS tatsächlich kleine Wunder bewirken.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: hervorragend

95 %

97 %

95 %

180501.HMS-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS Perfect Match
Produktkategorie:4-fach einstellbare Zobelglieder für Lautsprecher
Preis:um 110,00 Euro
Garantie:3 Jahre (zzgl. 24 Monate bei Registrierung)
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:HMS Elektronik
02171/ 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen (HBT):ca. 80 x 30 x 25 mm
Besonderes:+ kinderleichte Installation
+ 4-stufig anpassbar
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistunghervorragend

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Netzwerklautsprecher Elac Discovery Z3 – Schicke Streaming-Box für wohnungsweiten Wohlklang

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Elac kappt das Kabel: Mit der Discovery-Serie segeln die Kieler jetzt Richtung Streaming und Multiroom. Auf einen HiRes-Music Server/Streamer folgt nun der Elac Discovery Z3 – und dieser aktive Netzwerklautsprecher hat es in sich: Er leistet satte 140 Watt, er lässt sich über LAN, WiFi, Bluetooth oder AirPlay in das heimische Musiksystem einbinden und bequem über Smartphone oder Tablet steuern, er harmoniert perfekt mit dem Discovery-Streamer – und als Sahnehäubchen ist er Roon Ready und Spotify Connect-fähig.

Der Elac Discovery Z3 ist ein aktiver Netzwerk-Lautsprecher, schon mit einem Smartphone ergibt das eine komplette Kompakt-Anlage.

Wer A sagt, sollte auch B sagen – das beherzigt Elac mit seiner Discovery-Serie. Als der Norddeutsche HiFi-Hersteller seinen Spitzen-Streamer Elac Discovery DS-S101-G präsentierte und damit in das Thema Streaming/Multiroom einstieg, stellte sich natürlich die Frage, wohin der Musikstrom, den er senden kann, denn fließen soll. Nun liefert Elac die Antwort: Mit dem Wireless-Lautsprecher Discovery Z3 hat die Produktreihe jetzt endlich einen Empfänger und der Streamer einen passenden Partner.

Herrliches Design: Die Alu-Rahmung und die Metallgitter sorgen für eine hochwertige Anmutung, die Lochraster-Struktur der Oberseite verleiht dem Z3 ein leichtes Racing-Flair.

Edel-Box

Die Passgenauigkeit beginnt schon bei der äußeren Erscheinung, denn der Discovery Z3 setzt die edle Anmutung und die hochwertige Verarbeitung fort. Die vertikalen Blenden auf Vorder- und Rückseite sowie die Wangen des Z3 greifen das gebürstete Aluminium des Streamer-Gehäuses auf, die horizontalen umlaufenden Zierleisten, die die Box hin zu Decke und Boden abschließen, dienen schon beim Streamer als Einfassung von Front und Rear. Auch die zentrale, gen Untergrund strahlende Weißlicht-LED als Betriebsanzeige ist eine Reminiszenz an den Musikzuspieler. In die Oberseite des Z3 ist eine matte Gummierung mit Lochraster-Look eingelassen. Das sorgt für eine sportliche Optik und eine griffige Haptik – und ist ein Verweis auf den gleichgestalteten Elac EA 101EQ-G: Dieser Verstärker kommt Dank seiner Bluetooth-Fähigkeit übrigens ebenfalls als Spielpartner des Z3 in Betracht. Die Poren-Struktur setzt sich beim Z3 in den vier tiefschwarzen Metall-Blenden fort, hinter denen die Lautsprecher-Chassis ihren Dienst verrichten. Hier passt also alles zusammen: Stimmiges und abgestimmtes Design, ausgezeichnete Materialgüte, tadellose Fertigung. Dadurch strahlt der Discovery Z3 eine hohe Wertigkeit aus, diese schicke Edel-Box ist ein echter Wohnraum-Aufwerter. Der Materialeinsatz spiegelt sich auch im Gewicht wider, der Z3 bringt es auf beachtliche viereinhalb Kilogramm. Das liegt natürlich nicht nur an den Äußerlichkeiten, sondern auch an den inneren Werten.

Für die Nahbedienung bietet der Elac Discovery Z3 drei Tasten. Sie ermöglichen die Anhebung und Absenkung der Lautstärke sowie das Starten und Pausieren der Musik. Wer diese mittlere Taste länger drückt, startet man das Bluetooth-Pairing – falls man diese Kopplung nicht über die Bedien-Software erledigen möchte.

Sechs Chassis für satten Sound

Wer einen intensiven Blick durch die Lautsprecher-Gitter wirft, entdeckt Erstaunliches. Zur Vorderseite hin strahlt auf jeder Seite des Stereo-Systems ein sogenanntes Koaxial-Chassis. Das ist eine Lautsprecher-im-Lautsprecher-Konstruktion, hier sitzt ein Hochtöner im Zentrum eines Mitteltieftöners. Dadurch kommt der Klang von einer einzigen Einheit statt von zwei nebeneinandersitzenden Lautsprechern, das ist eine Annäherung an die Art und Weise, wie die Schallausbreitung in der realen Natur vonstatten geht. Bei dem Elac Discovery Z3 ist der Hochtöner als 25-Millimeter-Textilkalotte ausgeführt. Sie haust in einem 100-Millimeter-Mitteltieftöner, der mit einer aramidfaserverstärkten Membran bestückt ist. Auf der Rückseite der Box sieht die Geschichte komplett anders aus: Hier entdecken wir auf jeder Seite einzig und allein eine völlig flache 10-Zentimeter-Membran. Es handelt sich um einen sogenannten Passivradiator. Er hat keine eigene Technik im Nacken hat, die ihn in Bewegung setzt, stattdessen schwingt er einfach mit dem Mitteltieftöner der Vorderseite mit. Der Sinn dieser Lösung: Durch die zusätzliche Membranfläche wird insgesamt mehr Luft bewegt, so sorgt der Passivradiator vor allem für eine Unterstützung im Bassbereich. Das macht in Summe also sechs Chassis zugunsten eines satten Sounds. Konzept und Speaker sind samt und sonders für den Discovery Z3 entwickelt worden – von keinem geringeren als dem weltweit bestens beleumundeten Lautsprecher-Entwickler Andrew Jones, der seit 2015 für Elac arbeitet. Jeder der Lautsprecher wird jeweils über einen separaten Verstärkern mit Signalen versorgt – besser: Mit den Signalanteilen, die in den jeweiligen Kompetenzbereich fallen. Dafür sorgt eine aktive Frequenzweiche. Für jeden Hochtöner arbeitet ein 20-Watt-Amp, die Mitteltieftöner werden von zwei 50-Watt-Aggregaten beliefert. Das ergibt für die Aktiv-Box eine Gesamtleistung von fetten 140 Watt – eine bemerkenswertes Leistungspotenzial für einen derart kompakten Lautsprecher!

Pfiffige Schallwandler-Bestückung: Während vorne zwei Koaxial-Chassis arbeiten, unterstützen die hier abgebildeten rückseitigen Passivmembranen den Tiefton und sorgen so für den satten Bass des Discovery Z3.

Streaming auf fünf Wegen

Wo kommt nun die Musik her, die der Z3 zu Schall macht? Die Rückseite gibt uns einen ersten Aufschluss. Hier finden wir eine 3,5 Millimeter-Miniklinken-Buchse, über diesen Eingang kann man mit einem entsprechenden Kabel auf klassisch-analogem Weg einen Stereo-Zuspieler anschließen, etwa ein Smartphone oder einen MP3-Player, eventuell sogar ein Plattenspieler, wenn ein entsprechender Phono-Verstärker zwischengeschaltet ist. Unter der Klinkenbuchse finden wir eine Ethernet-Schnittstelle, auf diesem Weg bringt man den Discovery Z3 ins heimische LAN, um per Strippe zu streamen. Nun möchten die meisten aber Freiheit vom Signalkabel, um die Box nach Belieben aufstellen zu können, sei es im Wohnzimmer, in der Küche, im Schlafzimmer oder im Bad. Dafür bietet der Elac Discovery Z3 gleich drei Funkverbindungsmöglichkeiten: WiFi, AirPlay und Bluetooth. Damit ist der Z3 sowohl für Apple-Benutzer als auch für Androiden interessant – und darum gibt’s für beide Fraktionen die grundlegende Discovery Z3 Control-App.

Neben den hier sichtbaren physikalischen Eingängen (LAN und analoger Line-In in Form einer Miniklinken-Buchse) bietet der Z3 noch drei kabellose Streaming-Möglichkeiten: WiFi, AirPlay und Bluetooth.

Per App zum Musikspaß: Erst die Discovery Z3 Control …

Um die Aktiv-Box über WLAN ans Fliegen zu kriegen, benötigt man die Elac Discovery Z3 Control-App. Die lädt man sich aus dem Google Play Store bzw. aus dem Apple App Store herunter. Mit dieser App wird der Z3 nun im eigenen WiFi-Netz angemeldet, das geht schnell und unkompliziert, wenn man sein Passwort parat hat. Danach führt der Z3 selbständig einen Neustart durch und ist damit in das Netzwerk integriert. Nach dem WiFi-Setup führt man am Besten gleich das Firmeware-Update durch, dann sind Software und Hardware-Steuerung auf dem neuesten Stand. Danach benötigt man die Z3 Control-App eigentlich nicht mehr, trotzdem bietet sie noch im Menüpunkt „Control“ diverse Einstell- und Konfigurationsmöglichkeiten: Zuerst die Gesamtlautstärke, dann eine Klangregelung, die neben der Höhen- und Bass-Einstellung auch ein „Bass-Enhancement“ erlaubt. Dieser Equalizer ist aber nur bei Benutzung von Bluetooth, AirPlay oder des Miniklinken-Eingangs einstellbar, über Spotify Connect, Roon und Roon Essentials hingegen geschieht diese Bass-Erweiterung automatisch. Schließlich lässt sich noch die LED-Anzeige des Z3 in ihrer Intensität einstellen oder ganz abstellen, und schließlich legt man fest, ob der Elac Discovery Z3 über Bluetooth auffindbar sein soll.

Die Discovery Z3 Control-App braucht man für die Einbindung des Lautsprechers im Netzwerk (linkes Bild), für Updates (mittleres Bild) und für wenige grundlegende Einstellungen (rechtes Bild).

… dann iTunes, Spotify Connect und Roon

Die wichtigen Einstellungen wird man aber fortan über die favorisierte Musik-Steuersoftware des Streamers tätigen – und hier bietet der Discovery Z3 einige Möglichkeiten. Über AirPlay beschickt man ihn beispielsweise vom Computer aus mit den Inhalten der eigenen iTunes-Musikbibliothek. Über Bluetooth sendet man dem Z3 die Songs vom Smartphone zu, hier gibt es eine riesige Auswahl an Player-Software. Beim Z3 ist auch schon der Zugang zu Spotify Connect vorgesehen – allerdings setzt das einen kostenpflichtigen Premium-Account bei diesem Online-Musikdienst voraus. Dann hat man aber über die Spotify-App schnell den Z3 als Abspielgerät integriert und das riesige Musikangebot in 320 kpbs zur Verfügung. Highlight ist aber natürlich die Zertifizierung als Roon Ready-Gerät. Der Elac Discovery Z3 kann somit über die beliebte Streaming- und Musikverwaltungssoftware Roon genutzt werden, sie ist die wohl ausgereifteste Lösung für ein ultraleichtes, übersichtliches Musikmanagement. Die Nutzung dieser Software ist allerdings nur mit einem kostenpflichtigen Abonnement möglich, doch Elac hat die leicht abgespeckte Version Roon Essentials lizensiert, so lässt sich der Z3 fast ähnlich amtlich als Endpunkt eines Netzwerks betreiben, bei dem die Musik von einer NAS (also einem netzwerkgebundenen Speicher) kommt und über den Computer gesteuert wird – oder per Smartphone respektive Tablet. Für ein komfortables kabelloses Streaming der Musikdateien in einem Raum oder gar mehrere Räume bedarf es dann eines Streamers, hier bietet sich natürlich der schon erwähnte Elac Discovery DS-S101-G an, für ihn ist der Discovery Z3 ja auch als passender Partner entwickelt worden. Wer diesen Streamer einsetzt, hat automatisch Roon Essential an Bord. Im Verbund mit dem Elac Discovery-Streamer ist zudem der Aufbau und Ausbau eines Multiroom-Systems für die Beschallung multipler Räume mit mehreren Z3-Aktivboxen eine Leichtigkeit. Prima, dass uns dieser Streamer zur Verfügung steht, deshalb haben wir ihn natürlich auch als Spielpartner im Rahmen dieses Z3-Tests eingesetzt – doch diese krönende WiFi-Lösung heben wir uns für das Finale auf.

Der Elac Discovery Z3 wird sofort erkannt und reibungslos integriert, so geht etwa das Streamen über AirPlay (linkes und mittleres Bild) und Bluetooth (rechtes Bild) mit wenigen Fingetipps.

Der Elac Discovery Z3 rockt die Räume

Wir testen als ersten Zuspielweg AirPlay, da passt nun prima Musik von den AC/DC-Nachfolgern Airbourne. In unserer iTunes-Bibliothek stoßen wir auf „Breakin’ Outta Hell“ – und mit dem Track machen die Australier auf unserem Redaktionstisch, wo der Elac Discovery Z3 steht, ordentlich Alarm. Dieser kleine Quader liefert richtig fette Bässe, dazu ein knackiges Schlagzeug, das mit Punch den Song nach vorn treibt. Über dieses Festbeton-Fundament legen die beiden drahtig-druckvollen Gitarren ein amtliches Rockriff, und dann röhrt uns Frontmann Joel O’Keeffe seine „Ihr könnt mich mal“-Botschaft ins Gesicht – wow! Für den vollen Adrenalin-Schub wollen wir natürlich noch mehr Gas geben, hier ist nun eines zu beachten: Im AirPlay-Modus sind die Lautstärken der Geräte nicht gekoppelt, wir müssen den Level sowohl am Z3 als auch am Tablet, Smartphone oder Computer einstellen. Befindet sich also der Z3 auf einer geringen Lautstärke, wird man allein mit der Steuerung via Software nicht auf einen satten Pegel kommen. Das gilt auch für Bluetooth, was wir als zweiten Zuspielweg ausprobieren, und ebenso für den kabelgebundenen Line-In, den wir als dritte Möglichkeit prüfen. Diese allgemeingültige, also nicht Elac-spezifischen Eigenart der genannten Zuspielwege sollte man kennen, dann klappt es auch mit der Adrenalin-Ausschüttung. Der Elac Discovery Z3 liefert nämlich richtig Pegel – ohne dabei zum Brüllwürfel zu werden. Das ist sehr beeindruckend!

Besonders komfortabel lässt sich der Z3 mit der Software Roon einbinden – hier als Roon Endpoint in ein Netzwerk, das mit dem Elac Discovery-Streamer betrieben wird.

So unterhält man leicht einen übersichtlichen musikalischen Spielbetrieb in mehreren Zonen oder Räumen.

Mit seinen handlichen Maßen ist der Z3 als ein Schallwandler für jeden Raum konzipiert, und so machen wir mit ihm mal die Runde und testen die Einsatzszenarien nun im Verbund mit dem Discovery Streamer – so sind wir bei unserer Raumwanderung unabhängig von einem Signalkabel, können bis zur HiRes-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit streamen und brauchen jeweils nur eine Steckdose. Über das exzellente Musikmanagement der Roon-Software suchen wir uns nun den Track „Neue Luft“ von dem aktuellen Clueso-Album „Neuanfang“, das wird unser musikalischer Begleiter auf unserem Rundgang. Als erstes geht es in unseren Hörraum, also quasi ins das Tester-Wohnzimmer. Hier stellen wir den Z 3 auf ein Audio-Rack. Nun muss die Aktivbox beweisen, dass sie ihre Klangfülle auch ohne mitschwingendes Mobiliar wie die Schreibtischplatte hinbekommt – und der Z3 liefert: Der Sound ist nach wie vor satt, wir erleben am Beginn von „Neue Luft“ einen wunderbar voluminösen Bass, der in schweren Achtelnoten den Raum ausfüllt, auch das fett-schleppende Schlagzeug hat richtig Wumms. Ausgezeichnet! Darüber hinaus imponiert uns aber die Größe des Klangbildes: Der Sound klingt eben nicht so, als käme er aus einem kleinen Kasten. Dem Discovery gelingt es, eine schöne Räumlichkeit und eine überraschend große Bühne abzubilden.

Wenn der Z3 lauter oder leiser gestellt wird oder im Bluetooth-Pairing-Modus ist, wird die eigentlich weiße LED rot.

Darüber hinaus kann man wunderbar die Feinheiten heraushören, etwa den atmosphärischen Hall, in den gerade Cluesos Gesang und die sphärischen Keyboard-Klänge gehüllt sind. Sehr gut. Wir ziehen nun mit dem Song in Küche um und stellen den Z3 auf den Hängeschrank. Das ist eine knifflige Position, weil die Box damit deutlich über unserem Kopf abstrahlt. Trotzdem gelingt es dem Elac Discovery Z3, uns auch in diesem ungünstigen Winkel gut zu beschallen, selbst auf kurzer Distanz, die tonalen Veränderungen halten sich in engen Grenzen. Prima! Finale Station unserer Raum-Reise: das Bad. Natürlich ist der Kachelsaal die kritischste Etappe, weil die glatten, harten Wände und die geringe Möblierung (Badewanne zählt nicht!) für viele Reflexionen und einen grellen Ton sorgen. Trotzdem schlägt sich der Z3 auch hier sehr gut, mann sollte nur eine grundlegende Aufstellung beachten, die allerdings für alle Räume gilt: Die Box stellt man nach Möglichkeit nicht zu nah an Wand, sonst wird der Bass überbetont bis wummerig. Gewährt man dem Elac Discovery Z3 aber gebührend Abstand, glänzt er wieder mit dem vollen, klaren und basstarken Klang, mit dem er uns auch schon in den anderen Räumen beeindruckt hat.

Perfekte Partner: Der Z3 spielt prima mit dem Elac Discovery Streamer – hier nah beieinander, im Test aber auch über Räume hinweg.

Fazit

Der Elac Discovery Z3 hat sich im Test als Audio-As erwiesen: Der kleine Quader liefert einen großen Klang mit klaren Höhen, satten Bässen und guter räumlicher Abbildung. Mit diesen Qualitäten kann sich der aktive, 140 Watt starke Netzwerk-Lautsprecher als alleiniger Stereo-Schallwandler behaupten, er empfiehlt sich aber ebenso als Ergänzungslbox in einem Multiroom-Setup. Dafür bietet der Z3 mit WiFi, AirPlay und Bluetooth drei kabelfreie Streaming-Optionen, signalleitergebunden offeriert er zudem eine LAN-Schnittstelle und einen analogen Line-In. Als Roon Ready-Gerät funktioniert der Z3 mit der Musikmanagement-Software Roon, gerade im Zusammenspiel mit dem Elac Discovery-Streamer, für den der Z3 wie gemacht ist, hat man damit eine hochwertige, komfortable und ausbaufähige Heimbeschallung. Da der Elac Discovery Z3 zudem mit einfacher Bedienbarkeit, sehr schönem Design sowie einer hochwertigen Material- und Verarbeitungsgüte auftrumpft, nimmt er in seiner Preisklasse einen Spitzenplatz ein. Antesten!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

97 %

92 %

180503.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Discovery Z3
Produktkategorie:Netzwerklautsprecher / Multiroom-Lautsprecher
Preis:599,00 Euro
Garantie:2 Jahre (3 Jahre bei Registrierung)
Ausführung:Schwarz/Silber
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):127 x 279,4 x 190,5 mm
Gewicht:4,5 kg
Treiber:2 x 25 mm (Textilkalotte)
2 x 100 mm (Bass-Treiber)
2 x 100 mm (Passivradiator)
Frequenzgang:60 Hz - 20 kHz (Herstellerangabe)
Leistung:2 x 20 W (Hochton) + 2 x 50 W (Bass) = 140 W
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN
1 x Apple AirPlay
1 x Bluetooth
1 x LAN (Ethernet)
1 x Aux In (analoger Line-In, Mini-Klinke)
Unterstützte Audio-Formate:PCM, WAV, FLAC, AIFF, MP3, AAC, WMA u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
192 kHz / 24 bit
Unterstützte Online-Musikdienste:Spotify Connect
Lieferumfang: - Elac Discovery Z3
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- volles und räumliches Klangbild
- kabelloses Streaming und Multiroom bis 192 KHz / 24 bit
- optionaler Zugriff auf Spotify Connect
- Roon Ready (funktioniert als Roon Endpoint)
- einfache Bedienung
- erstklassige Material- und Fertigungsqualität
- ausgefeilte Lautsprecher-Lösung mit 2 Koax-Chassis und 2 Passiv-Membranen
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Teufel 3Sixty – die coole, smarte und flexible HiFi-Anlage von morgen

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Teufel bezeichnet sein Radio 3Sixty als „Weltempfänger des 21. Jahrhunderts“. Mit Internetradio, DAB+, Bluetooth, Netzwerkstreaming und Spotify Connnect kommt es mit allen wichtigen Empfangsarten klar. Für rund 280 Euro sind die gebotene Ausstattung, das coole Design und die sehr gute Verarbeitung zudem kaum zu übertreffen. Fragt sich nur noch, wie das 3Sixty klingt und ob es tatsächlich die Leistung abliefert, die sein Anblick erwarten lässt?

Das Radio 3Sixty wirkt auf den ersten Blick robust und leistungsstark. Zudem birgt es ungeahnte Qualitäten …

Menschen hören heute mehr Musik als jemals zuvor. Egal, wo man geht und steht, ist man von Musik umgeben, unterwegs wie in den eigenen vier Wänden. Um seine Lieblingssongs zu genießen, bedarf es aber nicht immer der großen HiFi-Bausteinkombination nebst platzraubender Boxen. Manchmal ist eine kompakte Lösung mehr als ausreichend. Beispielsweise dann, wenn nach einem HiFi-System für den Einsatz im Büro, im Ess- oder Jugendzimmer gesucht wird. Hier werden dann meist modernere Varianten bevorzugt, die gern etwas kompakter daherkommen, zugleich aber auch etwas üppiger ausgestattet sein dürfen. Attribute, die auf das Radio 3Sixty von Teufel zu 100 Prozent zutreffen, wobei bereits der erste Blick klar macht, dass man es hier nicht mit dem klassischen Tischradio zu tun hat.

Zugriff auf Millionen von Songs

Wie eingangs erwähnt, tituliert Teufel sein Radio 3Sixty als „Weltempfänger des 21. Jahrhunderts“. Auf den ersten Blick mag die Bezeichnung „Weltempfänger“ vielleicht zutreffen, befasst man sich jedoch etwas eingehender mit dem tiefschwarzen All-in-One-Gerät, wird schnell klar, dass der klassische Weltempfänger gegen das 3Sixty schnell einpacken kann. Statt sich aber auf eine einzige Empfangsart festzulegen, zeigt sich das Teufel-Radio deutlich vielseitiger und offen für fast jede Art der Signalzuspielung.
Wie es sich für ein HiFi-Gerät gehört, dass den Namenszusatz „Radio“ trägt, ist diesbezüglich zunächst der klassische, analoge Radio-Empfang via FM zu nennen. Den beherrscht das 3Sixts quasi aus dem Effeff. Wem das nicht ausreicht und wer seine Lieblingssender bevorzugt rauschfrei und in brillanterer Soundqualität genießt – ohne sein Radio ins Netzwerk einbinden zu müssen – für den empfiehlt sich der Empfang via DAB+. DAB+ klingt deutlich besser, die Senderauswahl ist allerdings begrenzt. Dürfen es dagegen ein paar (tausend) Radiokanäle mehr sein, beispielsweise die gern gehörte Station aus dem letzten Urlaub, bietet sich die Nutzung des integrierten Internetradio-Moduls an. Allein über diesen Weg lässt sich aus weltweit über 20.000 Radiostationen wählen – alles übersichtlich auf dem frontseitig eingelassenen Display sortiert.
Die Auswahl wird aber noch viel größer: Sind Sie Inhaber eines Spotify Premium-Accounts (9,99 Euro im Monat), kommt der Zugriff auf rund 40 Millionen (!!) Songs hinzu. Die bevorzugten Alben bzw. Einzeltitel lassen sich dann über die Spotify-App am Smartphone bzw. Tablet bequem, auswählen und dank Spotify-Connect-Funktion direkt und ohne Umwege über das Radio 3Sixty wiedergeben. Besitzer eines Tidal-, Amazon-Music- oder Deezer-Accounts streamen ihre Playlists und Lieblingssongs hingegen via Bluetooth an den Teufel-Alleskönner. Wünsche von Besitzern mobiler Audiogeräte, die ihre Musikstücke bevorzugt per Kabel übertragen, werden hier ebenfalls erfüllt. Für genau diesen Zweck stellt das 3Sixty einen analogen Aux-Eingang zu Verfügung. Über den nebenan platzierten USB-Port lässt sich hingegen ausschließlich der Akku vom Smartphone oder Tablet laden, falls dieser zwischendurch mal schlapp macht. Für das Aufspielen eventueller Firmware-Updates ist dieser Port nicht gedacht, die zieht sich das Teufel-Radio ganz einfach über die Netzwerkverbindung.

Auch wenn das 3Sixty auf den ersten Blick vielleicht klassisch wirkt, ist es hochmodern ausgestattet. U.a. mit Spotify Connect.

Rundum-Sound und tiefe Bässe

Anschlussseitig macht meinem Testgast aus Berlin kaum ein Konkurrent was vor, dem will auch die technische Ausstattung nicht nachstehen. Muss sie auch nicht, denn was in diesem schwarzen, aus robustem ABS-Kunststoff gefertigten Kästchen steckt, ist aller Ehren wert.
In allererster Linie sind in diesem Zusammenhang die beiden Breitband-Chassis zu nennen, die die Wiedergabe sämtlicher mittlerer und hoher Frequenzanteile übernehmen. Direkt nach oben ausgerichtet und auf einen sich nach unten verjüngenden Kegel strahlend, werden sämtliche Schallanteile zu den Seiten umgeleitet. So soll eine 360-Grad-Abstrahlung erzielt und der Sound rundherum in identischer Qualität zu hören sein. Damit wäre dann ganz nebenbei auch geklärt, woher das 3Sixty seinen Namen hat. Ein im definierten Abstand zum Boden in der Gehäuseunterseite eingelassener Subwoofer kümmert sich indes um die Reproduktion tieffrequenter Schallanteile. Additive Unterstützung erfährt der stattliche Acht-Zentimeter-Woofer von der gleich nebenan platzierten Bassreflexöffnung. Eine Anordnung, die flexible Aufstellungsmöglichkeiten und eine Extraportion Bass verspricht. Adäquat angetrieben, wird besagtes Treiber-Trio von der integrierten 30-Watt-Endstufensektion, die ihren Platz im Herzen des Teufel-Alles-Empfängers findet.

Beschriebene Breitbänder strahlen nach oben ab. Über spitz zulaufende Kegel wird der Sound zu dem Seiten abgeleitet und so ein echtes 360-Grad-Klangbild erzeugt.

Analog und Digital

Bei genauerem Hinsehen fällt zunächst die rückseitig platzierte Teleskop-Antenne auf. Sie dient dem Empfang analoger wie digitaler Radiosender. Ist die Antenne herausgezogen und die Taste „Source“ gedrückt, lässt es sich über den linken Drehregler zur gewünschte Quelle navigieren. Um nun den FM-Sendersuchlauf zu aktivieren, genügt ein Druck auf „FM“, gefolgt von einem Fingertipp auf „Skip vorwärts“. Ist die gesuchte Station gefunden, kann diese fest auf einer der fünf Stationstasten hinterlegt werden, die sich direkt unterhalb des Displays befinden. Ein etwa dreisekündiger Druck auf die gewünschte Taste (z.B. SWR3 auf Taste 3) genügt nun und der gesuchte Sender ist fest gespeichert.
Ähnlich verhält es sich bei der digitalen Stationssuche. Ist die Quelle DAB gewählt und der Sendersuchlauf beendet, ist die Speicherung auf besagten Hardkeys ebenso möglich.

Das rückseitig platzierte Anschlußfeld sitzt unter besagter Teleskop-Antenne und umfasst einen USB-Port (nur mit Ladefunktion) und einen analogen Audioeingang.

Musik vom Handy, Tablet, Laptop

Wie es sich für ein modernes Hifi-System gehört, ist das Radio 3Sixty selbstverständlich mit einem Bluetooth-Modul ausgestattet. Damit die auf dem Smartphone oder iPad gelagerten Musikstücke auch annähernd in CD-Qualität übertragen werden können, setzen die Berliner bei der Blauzahn-Verbindung auf das klangfördernde 4.0-Protokoll. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Verbindungsaufbau supereinfach und selbst von unerfahrenen Technikeinsteigern in wenigen Augenblicken erledigt. Ist die Quelle „Bluetooth“ gewählt und die Pairing-Taste gedrückt (Bluetooth-Symbol blinkt), gibt sich mein Testgast auch schon in der Liste verfügbarer Bluetooth-Spielpartner zu erkennen. Jetzt genügt ein Fingertipp auf „Teufel Radio 3Sixty“ und Smartphone und 3Sixty stellen den kabellosen Verbindungsaufbau her.

Der Bluetooth-Verbindungsaufbau ist schnell und einfach durchgeführt.

Ab ins Netzwerk

Die Netzwerk-Einrichtung ist quasi selbsterklärend. Ist das Radio 3Sixty erstmals mit Strom versorgt, startet der Einrichtungsassistent automatisch. Im einfach gestalteten Menü lässt sich nun wählen, ob die Ersteinrichtung via Netzwerk oder über DAB+ erfolgen soll. Entscheidet man sich für ersteres und hat man das WLAN-Passwort seines DHCP-Netzwerks parat, ist die Einrichtung tatsächlich in weniger als zwei Minuten abgeschlossen und geht wie folgt von statten:

1. eigenes Netzwerk auswählen
2. „WPS überspringen“ drücken
3. Passwort eingeben

Das war es auch schon. Sind diese drei Schritte durchgeführt, ist das 3Sixty auch schon ins heimische Netzwerk integriert. Ab sofort lässt sich auf mehr als 20.000 Radiosender zugreifen, die nach regionalen Kriterien oder nach Genre sortiert zu Verfügung stehen.

Bass, wir brauchen Bass: Neben des Tieftöners findet sich auch der Bassreflexport in der Unterseite des Gehäuses und gibt seine Schallanteile im definierten Abstand Richtung Boden ab.

Unterschätze nie Dein Publikum

Die optische Untersuchung ist abgeschlossen, jetzt wird es Zeit für den schönsten Teil, den Praxistest. Diesen starte ich zunächst via DAB+: Das großzügig dimensionierte und dimmbare Display gibt mir sehr gut lesbar Auskunft über den gewählten Sender, das Datum und die aktuelle Uhrzeit. Das erste, was mir anschließend positiv auffällt ist nicht die Musik an sich, sondern die Zugkraft mit der mein vergleichsweise kompakter Testgast sofort loslegt. Punchig, durchzugsstark und mit entsprechendem Knack. Das beeindruckt sofort, weshalb ich schon zu Testbeginn einen kräftigen Rechtsdreh am Lautstärkesteller wage. Schnell ist ein hoher Pegel erreicht – und der macht fast schon eher mir zu schaffen, als dem 3Sixty! Jetzt ist es laut. Sehr laut, aber nicht kratzig oder verzerrt, was man bei einem Gerät dieser Größe vielleicht erwarten würde. Absolut überzeugend, was das kleine Teufel-Radio im Grund- und Tieftonbereich leistet und welche Pegel realisiert werden. Eine Performance, die das 3Sixty auch für hartgesottene Rockfans interessant macht, die in Sachen Lautstärke gern mal über die Stränge schlagen. Eine Tatsache, die mich neugierig macht. Genauer gesagt, stelle ich mir die Frage, ob dieses Gerät nicht eine Alternative für meinen gern auf der Terrasse eingesetzten Bluetooth-Lautsprecher sein könnte. Der ist zwar sehr praktisch und klingt auch richtig gut, leider besitzt er aber keinen eigenen Tuner.
Die folgende Bluetooth-Übertragung ist auch aus diesem Grunde sehr interessant für mich. In der Kabellos-Übertragung sammelt der Teufel-Tausendsassa dann auch gleich die nächsten Bonuspunkte. Die Gorillaz performen „Feel Good Inc.“. Ein Titel, dessen Dynamik fast wie selbstverständlich in den Hörraum gedrückt wird und der schnell richtig Spaß verbreitet. Offensichtlich sauber reproduzierte Höhen, wohlproportionierte Mitten, tiefe Bässe; das 3Sixty ist energiegeladen, zeigt sich zugleich aber auch ausgewogen und präzise. Soweit der Sound auf dem Lowboard. In freier Aufstellung zeigt sich die Basswiedergabe dann etwas dezenter, aber noch immer beeindruckend voluminös und punchig. Jetzt wird aber auch klar, was Teufel mit „360-Grad-Sound“ meint, der Klang scheint rund um das 3Sixty herum austariert und gezielt. Das Rundstrahlverhalten ist exzellent, keine Spur von Einbußen, muffigen Höhen oder fehlenden Details. Die nächste Gartenparty kann also kommen …

Genial, dank echtem 360-Grad-Sound klingt das 3Soxty überall gleich.

Praktisch und intuitiv

Zum Testabschluss noch ein paar Worte zur Bedienung: Bei den zahlreichen Funktionen, die das Teufel-Radio bietet, überrascht es fast, dass das 3Sixty mit vergleichsweise wenigen Bedienelementen auskommt. Den Audio-Spezialisten aus der Bundeshautstadt ist es offenbar gelungen, ein simples und intuitives Bedienkonzept zu realisieren, bei dem man sogar auf eine Fernbedienung verzichtet. Eine Anleitung liegt dem mattschwarzen Rocker hingegen bei, benötigt wird sie aber eigentlich nicht. Mit ein wenig Herumprobieren hat man die wichtigsten Funktionen schnell entschlüsselt und verinnerlicht – selbst dann, wenn man sich mit technischen Geräten kaum auskennt. Neben der übersichtlichen Gestaltung und der intuitiven Bedienung sind beispielsweise das Volumenrad und der große Select-Regler positiv herauszuheben: Mit leichter Rastung offerieren sie die für meinen Geschmack optimale Gängigkeit. Sehr gut! Gängigkeit und die gut gewählten Druckpunkte der Regler und Taster sind vorbildlich, die Lautstärkejustage ist zudem haarklein gestaffelt und fein einstellbar. Das zwischen besagten Reglern platzierte Display ist simpel gehalten, ist aber selbst aus zwei Metern Entfernung noch ablesbar. Neben Information zur gewählten Quelle gibt dieses zugleich Auskunft über Datum und Uhrzeit. Und wo es eine Uhrzeitanzeige gibt, gibt es zumeist auch einen Timer und Wecker. Beides bietet das 3Sixty ebenfalls an, den Wecker sogar in doppelter Ausführung. So kann man sich beispielsweise am Wochenende zu einer anderen Uhrzeit wecken lassen, als am Wochenende. Dabei lässt sich – mit Ausnahme von Bluetooth oder analog verbundenen Zuspielern – sogar die Quelle wählen, von der man geweckt werden möchte. Über den Sleeptimer kann das Teufel-Radio so programmiert werden, dass es sich in einem Zeitrahmen von 15 und 60 Minuten in 15-Minuten-Schritten automatisch ausschaltet.

Die beiden großeb Drehregler sind leicht gerastet und laufen sehr gängig.

Fazit

Das Teufel Radio 3Sixty ist cool und in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich. Obwohl mit sämtlichen Empfangsarten wie Internetradio, DAB+, FM, Bluetooth, Netzwerkstreaming und Spotify-Connect ausgestattet, lässt es sich selbst von Technikeinsteigern kinderleicht einrichten und bedienen. In Sachen Klang legt es die Messlatte für Tischradios und andere kompakte Audiosysteme ganz weit nach oben. Satte Sounds, reichlich Punch, eine saubere Hochtonreproduktion zeichnen das Teufel Radio aus. Beeindruckende Leistungsreserven und echter 360-Grad-Sound empfehlen es zudem für höhere Aufgaben als für die Beschallung kleinerer Räume oder die Grillparty auf der Terrasse. Das alles gibt es übrigens schon für rund 280 Euro – und das absolut Risikofrei. Die Bestellung im Teufel-Shop geht mit einem großzügigen Rückgaberecht einher. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass das 3Sixty Ihren Anforderungen nicht gerecht wird, können sie es innerhalb von acht Wochen einfach wieder zurückgeben.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder (1)

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

98 %

98 %

180504.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel
Radio 3Sixty
Produktkategorie:Smartradio
Preis:279,99 Euro
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Abmessungen (HBT):175 x 280 x 160 mm
Gewicht:ca. 2,5 kg
Anschlüsse:Eingänge:
- AUX (3,5mm Miniklinke)
- USB (nur Ladefunktion)
- Bluetooth (4.0)
- WiFi
- Spotify Connect
Quellen:- DAB+
- FM
- Internetradio
- Mediaplayer
- Bluetooth
- Spotify Connect
Lieferumfang:- Radio 3Sixty
- Anleitung
- Externe DAB/FM-Antenne
Besonderheiten:- Bluetooth
- DAB+/FM-/Internetradio-Empfang
- echter 360-Grad-Sound
- sehr gute Detailwiedergabe
- dynamisches Klangbild
- 2 Weckfunktionen
- Sleeptimer
- Digitaluhr
- Dimmbares Display
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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O2A Quintessence Sublim Lautsprecherkabel – Auf dem Weg zur Wahrheit

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Tolle Anlage, fader Klang? Das könnte an den Kabeln liegen. Gerade bei der finalen Etappe vom Verstärker zu den Boxen zahlt sich eine hochwertige Lösung aus, so bleiben Dynamik, Frische und Natürlichkeit der Musik erhalten. Welches Potential in den letzten Signalmetern steckt, haben wir mit dem High End-Lautsprecherkabel O2A Quintessence Sublim erlebt – und gestaunt.

Das O2A Quintessence Sublim in der 2,5-Meter-Ausführung. Das Kabel gibt es in allen Wunschlängen bis maximal 15 Meter.

Das Beste, was man über eine Audio-Komponente sagen kann ist: Sie ist qualitativ-konstruktiv erstklassig gemacht, signaltechnisch neutral und transportiert deshalb die Emotionen, die in einer guten Aufnahme stecken. Zum Hörgenuss führt also eine Mischung aus Musikalität und Technik. Deshalb ist es durchaus vorteilhaft, wenn ein Audio-Hersteller mit beiden Welten vertraut ist. Genau das ist bei O2A der Fall: Hinter dieser Kabelmarke steckt mit Anna Robathin eine musische Ingenieurin. Als künstlerisch begabtes Kind mit absoluten Gehör hat sie am renommierten Konservatorium in Moskau die Ausbildung zur Konzertpianistin absolviert. Als Tochter eines russischen Raumfahrt-Ingenieurs hat sie dann das väterliche Faible für das Engineering fortgesetzt, ihr Studium der Nachrichtentechnik und Telekommunikation schloss sie mit Auszeichnung ab. Anna Robathin weiß also einerseits, wie der richtige Ton entsteht und andererseits, wie er bewahrt wird. Das künstlerische Können und das technische Know-How hat sie schließlich zusammengeführt. In Kooperation mit französischen Ingenieuren entstanden Lautsprecher und Verstärker, in alleiniger Regie allerdings strebt Anna Robathin nach dem perfekten Signalleiter – mit der Marke O2A.

Das Lautsprecherkabel ist hier mit Bananas ausgestattet, alternativ kann es mit Kabelschuhen bestückt werden – oder mit beiden Ausführungen.

Wahrheit der Klangreproduktion

Seit O2A 2008 die erste Linie von Akustik-Kabeln vorgestellt hat, geht es auch hier um die fundamentale Frage, die alle Audiophilen umtreibt: Wie kommt ein Signal von A nach B ohne Verluste und frei von Verfälschungen? Das Transportgut wird durch sein Transportmittel ja leider beeinflusst: Jeder metallische Leiter hat einen eigenen Widerstand, durch das Wechselstrom-Signal kommen noch induktive und kapazitive Einflüsse hinzu – im Prinzip ist die Strippe also eine kleine elektrotechnische Schaltung. Zudem wirkt die lange Leitung wie eine Antenne, sie ist empfänglich für alles, was von äußeren elektromagnetischen Feldern und Wellen zu ihr gelangt. Der Versuch, alle äußeren Einflüsse fernzuhalten und alle inneren Einflüsse kleinzuhalten, ist der Ausgangspunkt einer seit Generationen mit immensem Einsatz von Geist und Materie betriebenen Suche nach der Wahrheit der Klangreproduktion. Darum ist es keine Seltenheit, dass für Kabel im High End-Bereich vierstelligen Summen als Preis aufgerufen werden. Eins ist allerdings klar: Wenn eine HiFi-Anlage oder eines ihrer Teile nichts taugt, kann auch das beste Kabel daran nichts ändern. Wenn aber alle Komponenten auf sehr hohem Niveau spielen, können gute Signalleiter das Klang-Können der Kette vor Ohren führen. „Durch eine wahre Wiedergabe“ betont Anna Robathin, „kann man die Schwingungen mit geschlossenen Augen ‘sehen’ und sich den Empfindungen, welche die Musik auf wundersame Weise auslöst, überlassen, uns in die andere Dimension zu versetzen“. Dieses poetisch-philosophisch formulierte Ideal bedingt ganz prosaisch die Stimmigkeit etlicher physikalisch-musikalischer Gegebenheiten: Reihenfolge der harmonischen Schwingungen, Timing, Klangbild, Timbre und Geschwindigkeit, Transparenz, Neutralität, ausgewogener Tieftonbereich, detaillierte Hochtonbereich. Das alles soll natürlich auch das O2A Quintessence Sublim Lautsprecherkabel leisten – und das gucken wir uns nun näher an.

Der Banana-Stecker ist eigentlich eine beschichtete, auf einer Seite unterbrochene Hohlhülse, diese Steckerart bietet eine federnde und zugleich große Kontaktfläche.

Erhabene Quintessenz

Im Kabel-Kosmos von O2A ist die Quintessence-Serie die dritthöchste Reihe, in der erhabenen Variante „Sublime“ steigt sie dann sogar zur zweitplatzierten Serie des gesamten Portfolios auf – ganz hohes Niveau also. Aus dieser sublimierten Serie stammt das Lautsprecherkabel unseres Tests. O2A charakterisiert es als hyperschnelles LS-Kabel mit sehr geringem Widerstand. Das ermöglicht eine verlustfreie Übertragung bis zu 15 Metern Kabellänge, so sollte im Habitat eines Normalsterblichen wohl doch eine ausreichende Reichweite gewährleistet sein. Im Kern des Kabels liegen speziell versilberte Kupferleiter in einer multiaxialen Anordnung. Das minimiert auch innere, vom Kabel selbst erzeugte Einflüsse, die allein schon dadurch entstehen, dass Signale in Form von Kleinstströmen durch das Kabel fließen. Um äußere Stör- und Stressfaktoren fernzuhalten, besitzt das Kabel eine mehrteilige Mantelung. Durch eine fünffache Isolierung ist das empfindliche Musiksignal gegen HF-Emissionen (also hochfrequente Einstreuungen), elektromagnetische Störungen, thermische und mechanische Beeinträchtigungen und UV-Strahlen, die eine Materialalterung befördern, geschirmt. Die Ummantelung besteht aus einem Polyethylen, diese Kunststoffschicht beschert dem O2A Quintessence Sublim eine weiche, schwarz satinierte Haut. Zwei dieser bestens behüteten Signalleitungen bilden ein Lautsprecherkabel, zum mechanischen Schutz sind sie gemeinsam in einen schwarzen Geflechtschlauch eingelegt, der mit seiner Struktur und seinem Schimmer an eine Reptilienhaut erinnert. Unsere Ausführung ist schwarz, hier ist auch Wunsch aber auch eine andere Kolorierung aus dem vielfarbigen Angebot wählbar. Das Geflecht ist engmaschig genug, um für mechanischen Schutz zu sorgen, aber weitmaschig genug, um die Biegesteifigkeit nicht zu stark werden zu lassen. Im Gegensatz zu manch anderem High End-Kabel ist das O2A Quintessence Sublim nicht störrisch-starr, das erleichtert die Handhabung und Verlegung ungemein.

Neben der fünffachen Isolierung sorgen das massive Abschluss-Stück und der Knickschutz für die Unversehrtheit der Signalleiter. Der Pfeil auf der Banderole verrät die Laufrichtung des Kabels.

Zugunsten der Unzerstörbarkeit ist der Übergang vom Geflechtbereich hin zu den einzeln geführten Signalleitungen auf jeder Seite mit einem massiven Abschluss-Stück samt viereinhalb Zentimeter langen Knickschutz realisiert. Die beiden Signalleitungen wiederum münden in lötfrei verbundene Bananas, der Übergang ist mit einem Schrumpfschlauch zusätzlich stabilisiert. Statt der beschichteten Hohlstifte unserer Ausführung sind alternativ auch Kabelschuhe möglich – oder auch Bananas auf der einen und Kabelschuhe auf der anderen Seite. Da die Kabel in Handarbeit hergestellt werden, kann sowohl die Bestückung als auch die Länge nach Wunsch ausgeführt werden. Unser O2A-Lautsprecherkabel ist mit einer Laufrichtungsangabe versehen, ein Pfeil auf einer der weißen Typenbezeichnungen verrät uns dass wir das Kabel vom Verstärker in Pfeilrichtung hin zu den Boxen anschließen sollen. Eine solche Laufrichtungsangabe ist bei hochwertigen Kabeln nicht ungewöhnlich. Das Leitermaterial soll in diesem Fall beim Fertigungsprozess in seiner Molekularstruktur so verändert sein, dass die Übertragungsqualität für eine Richtung optimiert ist. Die Laufrichtungs-Geschichte und ihre reale Wirkung sind in der HiFi-Branche ein Streit-Dauerbrenner, wer eine Runde von Audio-Enthusiasten auf Trab bringen will, hat hier ein exzellentes Einstiegsthema. Statt zu diskutieren, starten wir lieber mit dem Hören.

Die Struktur des Gewebeschlauchs verleiht dem Kabel eine reptilienhafte Anmutung.

Das O2A Quintessence Sublim im Praxistest

Wir verwöhnen unsere Ohren mit Kari Bremnes, die norwegische Sängerin ist für ihre audiophilen Aufnahmen bekannt, wir wählen mit „A Lover In Berlin“ den Auftaktsong ihres wunderschönen Albums „Norwegian Mood“. Wir hören den Song zuerst mit einem gutklassigen Kabel, das auch schon eine dreistellige Summe kostet, und das Resultat ist wirklich sehr gut. Nun der Kabelwechsel zum O2A Quintessence Sublim – und jetzt klingt es, als habe man die akustische Fensterscheibe geputzt: Auf einmal wirkt alles etwas frischer, sauberer, klarer. Das hört man gleich bei den ersten Schlägen der Drums: Der Schlagzeuger spielt sein Set mit Besen und beginnt mit einem Akzent auf eine unbetonte Zählzeit – das ist ein rhythmisch raffinierter Kunstgriff, der uns bei diesem Hördurchgang zum Staunen bringt: Dieser leichte Schlag setzt sich mühelos im Klangbild durch, er dominiert nicht, hat aber eine tolle Präsenz, weil er mit einer immensen Dynamik und Transparenz erklingt. Auch die Einbettung des Schlagzeugs in den Raumhall ist uns zuvor nicht derart deutlich geworden! Wir hören jetzt zudem das metallische Nachklingen des Drumsets, das ist ein deutliches Plus an Räumlichkeit und an Details. Der Bass hat zu seiner eh schon existenten Fülle, die erhalten bleibt, mehr an Definition, er klingt nun konturierter.

Zur Unterscheidung von Plus und Minus sind die Schrumpfschläuche, die den Übergang von den Adern zu den Steckern stabilisieren, rot und schwarz gekennzeichnet.

Dann setzt die Gitarre ein: Zuvor klang sie nicht nur in moll, sondern auch ein wenig matt – das ist jetzt passé, die melancholische zweistimmige Tonfolge hat nun eine größere Präsenz. War es vorher ein wenig diffus, merkt man jetzt, dass der Gitarrist mit seinen Fingern einen warmen, weichen Ton erzeugt. Der Moment des Zupfens hat bei aller Weichheit trotzdem eine schön perkussive Note – auch hier ein Zugewinn an Information, der uns der perfekten Illusion etwas näher bringt. Ganz großes Kino ist ein helles Glöckchen, das im Hintergrund kurz angeschlagen wird. Vorher ging diese Zimbel mit ihrem feinen, hell-metallischen Ton fast im Gesamtklang unter, nun ist das Glöckchen deutlich im Hintergrund zu hören. Es scheint, als wäre auf einmal mehr Platz für alle musikalischen Informationen da. Das ist wirklich beeindruckend! Wir haben uns nun noch den Spaß gemacht, das Kabel mal umzudrehen und entgegen der ausgewiesenen Laufrichtung zwischen Verstärker und Boxen anzuklemmen. Beim ersten Hördurchgang bemerken wir keinen Unterschied. Alles Humbug? Wir versuchen es nochmals und verkabeln wieder richtig herum und im Anschluss wieder verkehrt herum. Mmmhhh … instrumental macht es für uns keinen Unterschied – aber bei der Stimme, bei Kari Bremnes wunderschönem Gesang, erscheinen uns die S-Laute eine klitzekleine Spur sauberer. Das sind nun ein fast homöopathischer Unterschied, wir könnten eigentlich auch prima mit einem falsch herum angeschlossenen Kabel leben – Hauptsache, es ist dieses.

Das O2A Quintessence Sublim im Einsatz: Dank der Hohlhülsen ist der Kontakt zu den Buchsen optimal.

Fazit

Das O2A Quintessence Sublim liefert eine beeindruckende Antwort auf die Frage, ob ein Kabel zum Klang beiträgt. Transparenz, Dynamik, Räumlichkeit – das gesamte Potenzial, das eine sehr gute Klangkette besitzt, wird durch dieses handgefertigte Lautsprecherkabel freigegeben. Es bewahrt die Details und Nuancen, nähert sich damit der Wahrheit der Klangreproduktion – und so wird aus reinen Tönen Emotionen weckende Musik. Dieser Spaß hat sicher seinen Preis, aber der sollte es einem Audiophilen wegen des Zugewinns an Hörvergnügen auch wert sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

97 %

99 %

93 %

180508.O2A-Cables-Testsiegel

Technische Daten

Modell:O2A
Quintessence Sublim Lautsprecherkabel
Produktkategorie:Lautsprecherkabel
Preis:ab 1.800,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
(alternativ diverse Farben)
Vertrieb:Conceptas Sound Engineering, Wien
Tel.: +43 676 84 10 01 20
wwww.o2acables.com
Anschlüsse:Bananas
(alternativ Kabelschuhe oder Bananas/Kabelschuhe)
Längen:- 2 x 2,5 m
- 2 x 3,0 m
- 2 x 3,5 m
- 2 x 4,0 m
(weitere Längen bis 15 Meter möglich)
Kabeldurchmesser:12 mm
Besonderes:- ermöglicht einen extrem transparenten, detailreichen und räumlichen Klang
- Kabel auf Maß bestellbar
- Konfektion mit gewünschter Stecker/Kabelschuh-Kombination
- verschiedene Schlauchfarben
Benotung:
Gesamtnote:Empfehlung
Preis-/Leistungangemessen

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Quadral Aurum Rodan 9 – Gelungene Frischzellenkur

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Revolution statt Evolution: Die neunte Generation der fast 40 Jahre alten Aurum Serie ist mit einem komplett neuen Bändchen-Hochtöner ausgestattet und geht auch in punkto Konstruktion und Design frische Wege. Was sich getan hat, erleben wir mit dem kleinsten Drei-Wege-Standlautsprecher der Reihe, der Quadral Aurum Rodan 9.

Die Quadral Aurum Rodan 9 ist grazil, beschallt aber locker Räume bis etwa 30 Quadtratmeter.

Irgendwann ist es soweit: Die eigenen Lautsprecher erscheinen einem optisch altbacken bis antiquarisch, dazu sind die Boxen auch akustisch in die Jahre gekommen, durch Materialalterung hat sich die Klangqualität verschlechtert. Zeit für was Neues – und hier lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Aurum-Serie von Quadral. Chef-Entwickler Sascha Reckert und sein Team haben es mit der nunmehr neunten Generation geschafft, die Serie quasi neu zu erfinden. Mit dieser Radikal-Renovierung lassen die Hannoveraner schon den direkten Aurum-Vorgänger der achten Generation alt aussehen, die Frischzellenkur erkennt man direkt am neuen Design.

Die leichte Neigung nach hinten nimmt der Rodan 9 jegliche Kastigkeit und sorgt zugleich für einen Ausgleich der Laufzeitunterschiede.

Mehr Eleganz und Raffinesse

Das Design der Aurum 9-Serie basiert auf einer ästhetischen Erkenntnis, die für nicht-nerdige Musikliebhaber eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Lautsprecher sind Möbelstücke, die sich harmonisch in ihr Umfeld einfügen müssen. Darum ist die Optik der aktuellen Serie schlicht, aber elegant. Das gilt insbesondere für den kleinsten und schlanksten Standlautsprecher der Reihe, die Quadral Aurum Rodan 9. Die ein Meter hohe Box besitzt eine 22-Zentimeter-Front und ist 35 Zentimeter tief, dabei verjüngt sich ihr Korpus nach hinten. Mit diesen Proportionen ist die Rodan die Grazie unter den insgesamt vier Aurum-Standlautsprechern. Wer sie nun locker hochheben möchte, erlebt allerdings sein blaues Wunder: Die Box wiegt mehr als dreißig Kilogramm! In dem massiven Korpus sorgt eine aufwändige Innenkonstruktion mit zahlreichen Streben und viel Dämmmaterial für die Pfunde. Bleiben wir lieber beim schönen Äußeren: Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit und als Erkennungsmerkmal der aktuellen Generation ist das Aufeinandertreffen von Wangen und Front nicht als Kante, sondern als Fase ausgeführt, auch die Ränder der Decke besitzen zu den Wangen hin eine leicht, fast unmerkliche Neigung. Sämtliche Übergänge sind durch sanfte Radien abgemildert. Damit wirkt die neunte Generation trotz gleicher Maße deutlich wohnraumtauglicher als ihre Vorgänger. Auch die leichte Neigung des Gehäuses nach hinten befördert die Eleganz. Die Schräge der Front hat auch einen akustischen Vorteil. Sie sorgt für eine Laufzeitkorrektur, das heißt: Die Musiksignale der einzelnen Chassis kommen zugleich beim Hörer an.

Die Fasung der Kanten erhöht die Eleganz des Korpus.

Die Noblesse wird nun noch durch eine hochwertige Hülle unterstrichen. Die Quadral Aurum Rodan 9 ist in geöltes Nussbaum-Echtholz gekleidet oder präsentiert sich mit einer Hochglanz-Lackierung, wahlweise in Weiß oder Schwarz. Auf Wunsch wird die Box aber auch mit einem Piano-Finish überzogen oder in der bevorzugten Kolorierung aus dem RAL-Farbenkosmos lackiert. Unser Testmodell ist in Hochglanz-Schwarz gehalten, die aufwändige Mehrschichtlackierung erweist sich als erstklassig ausgeführt. Zur Abdeckung der Chassis liefert Quadral eine mit Stoff bekleidete Metallblende, die mit ihren angewinkelten Rändern die Form der Boxenfront nachzeichnet. Eine derart hochwertige und optisch perfekt passende Blende haben wir selten gesehen. In ihrer Gesamterscheinung wirkt die Quadral Aurum Rodan 9 somit um Klassen frischer und zeitgemäßer als ihr direkter Vorgänger. Sie hebt sich natürlich umso stärker von noch älteren Lautsprecher-Designs ab. Wenn man sich den Spaß macht, eine deutlich betagtere Box danebenzustellen, fällt einem der Unterschied zwischen Modernität und Museumsreife besonders krass auf. Wir haben die Quadral Aurum Rodan 9 einfach mal neben eine alte Quadral Amun aus den 1990ern positioniert. Ja, das ist unfair, aber optische und haptisch sehr erkenntnisreich: Abgesehen von der plumpen Formgebung kann auch die Lackierung der alten Box schlicht nicht mehr mit dem Qualitätsstandard der heutigen Zeit mithalten.

Der Vergleich ist nicht ganz fair, aber aufschlussreich: Zwischen diesen beiden Boxen liegen rund zwanzig Jahre Design-, Material- und Technologie-Entwicklung.

Früher war alles besser?

Die Überschrift wird allein schon durch den optisch-haptischen Vergleich der Boxen Lügen gestraft, führt aber zu der grundsätzlichen Frage, was denn abseits ästhetischer Vorstellungen für die Verabschiedung von einem alten Lautsprecher spricht. Die wichtigste Antwort: Es ist die nachlassende Qualität der Schallwandlung. Der Klangverfall ist bedingt durch eine Alterung der Materialien. Das beginnt bei den Bauteilen der Frequenzweiche, so trocknet bei den Elektrolyt-Kondensatoren mit der Zeit das flüssige Innenleben aus, was das elektrische Verhalten des Bauteils verändert, was wiederum seine Wirkung auf die Schaltung beeinflusst – und letztlich den Klang beeinträchtigt. Viel offensichtlicher zeigt sich die Materialermüdung aber bei den Lautsprecherchassis. Hier ist vor allem die Sicke zu nennen, also die Gummiwulst, die die Membran mit dem Rand des Chassiskorbs verbindet. Die Sicke wird mit der Zeit spröde und härtet aus. Das verändert ihre ursprünglich abgestimmte Flexibilität, dadurch schwingt die Membran anders. Auch das macht sich in einer tonalen Veränderung bemerkbar. Krass ist dann das finale Sicken-Siechtum: Die Wulst beginnt zu reißen, im Spätstadium bröseln einem schließlich die harten Partikel buchstäblich auf den Boden. Haben wir schon selbst erlebt. Auch die Membran selbst wird im Laufe der Zeit nicht besser. Bei beschichteten Membranen – hier kommt wieder die alte Quadral Amun ins Spiel – wird die Oberfläche mitunter klebrig, die Alterung sorgt ebenso hier für eine Materialveränderung und damit für eine Verhaltensveränderung. Handelt es sich um einen Magnetostaten, altert die Kunststoff-Folie, auf die die Leiterbahn aufgetragen ist, dadurch sinkt ihre Schwingfähigkeit. Dies alles führt zu einem geringeren Wirkungsgrad, die Box wird also kraftloser, ihr Klang verliert an Knackigkeit. Doch es geht nicht nur um Materialermüdung, sondern auch um Werkstoff-Innovationen, die die heutige Boxen effizienter machen. So waren die Magnete, die hinter den Membranen als Teil des Lautsprecher-Antriebs arbeiten, früher schlicht schlapp. Heutige Neodym-Magnete hingegen sind um ein Vielfaches kräftiger, was die Schallwandler leistungsfähiger macht. Auch rein mechanische Modifikationen führen zu einer besseren Performanz. Allein schon die heutigen Simulationsmöglichkeiten am Computer helfen, Strömungsgeräusche zu minimieren, die Schallabstrahlung zu optimieren, die verschiedenen Chassis aufeinander abzustimmen und die Luftkammern im Boxengehäuse, die sogenannten Volumen, besser zu nutzen. Wie das alles bei der aktuellen Quadral Aurum Rodan 9 aussieht, gucken wir uns nun an.

Das verchromte Schild auf der Oberseite nobilitiert die Box – eine elegante Veränderung gegenüber dem Vorgänger, bei dem ein plakatives Schild auf der Front prangte.

Echtes Alu-Bändchen für die Höhen

Für den Hochton hat Quadral einen komplett neuen Bändchen-Hochtöner namens „quSENSE“ entwickelt. Er ist nicht nur in Hannover kreiert worden, sondern wird hier auch in Handarbeit gefertigt. Oft meint man mit „Bändchen“ eine Folie, die durch aufgebrachte Leiterbahnen zur schwingfähigen Membran wird, im quSENSE hingegen bewegt sich ein wirkliches Bändchen: Ein acht bis zehn Mikrometer feiner, im Zickzack gefalzter Alu-Streifen sitzt zwischen zwei starken Neodym-Magneten. Fließt nun das Musiksignal durch das Bändchen, wird es durch die elektromagnetische Wirkung nach vorne und hinten bewegt. Dies passiert extrem schnell und verzögerungsfrei, weil das Bändchen eine äußerst geringe Masse und Trägheit hat. Solche Schallwandler können bis zu extrem hohen Frequenzen präzise agieren, der quSENSE etwa spielt hoch bis zu sagenhaften 65 Kilohertz. Selbst ein intaktes menschliches Gehör reicht nur bis rund 20 Kilohertz. Darüber liegende Frequenzen spielen aber eine Rolle für unsere Wahrnehmung und Ortung, sie haben also Einfluss auf die Räumlichkeit der Wiedergabe. Beim „quSENSE“ schwingt ein etwas kürzeres und dafür deutlich breites Bändchen als üblich, das ergibt eine größere und robustere Membranfläche, sie schwingt stabiler und produziert deshalb geringere Verzerrungen bei der Schallwandlung.

Quadral setzt bei der neunten Generation der Aurum-Reihe auf einen echten, selbstentwickelten und -gefertigten Bändchen-Hochtöner. In der Rodan kommt das relativ breite und kurze Bändchen in seiner kleinsten Form zum Einsatz.

Material-Mix für die Mitten

Gleich unter dem quSENSE-Hochtöner sitzt der Mitteltöner, er übernimmt ab etwa 3.500 Hertz. Er besitzt wie die beiden nachfolgenden Tieftöner einen Gesamtdurchmesser von 155 Millimetern. Die eigentliche Membran selbst misst dabei etwa neun Zentimeter. Bei allen drei Konus-Lautsprechern besteht die schwingende Fläche aus Altima. Dies ist das Kürzel für ein von Quadral entwickeltes Kompositum aus Aluminium, Titan und Magnesium. Dieser mittlerweile bewährte Material-Mix ist zugleich steif und ziemlich leicht, das ermöglicht der Membran bei ihrer Arbeit große Präzision und eine hohe Geschwindigkeit. Zugleich verhindert der Mix Klangverfälschungen. Resonanzen, die etwa bei Mono-Metall-Membranen entstehen, treten hier nicht auf. Gegenüber der vorherigen Aurum-Generation kommen die Membranen der Quadral Aurum Rodan 9 nun ohne den zentralen Staubschutz aus. Sie weisen dadurch eine gleichmäßigere Fläche auf, so sollen sie ein verbessertes Abstrahlverhalten bieten.

Auch der Mitteltöner ist eine Eigenentwicklung. Quadral setzt bei der Membran auf einen Material-Mix aus Aluminium, Titan und Magnesium.

Kammer-Konzert im Tiefton

Bei dem Mitteltöner kann man all das sehen, bei den beiden Tieftönern hingegen nur erahnen: Sie sitzen hinter Gittern leicht zurückversetzt in einer Gehäusevertiefung. Die Gitter sind in Wirklichkeit schwarze Gummibänder, die allein der optischen Geschmeidigkeit dienen. Sie betonen die Schlankheit der Box und kaschieren die sogenannte „Druckkammer“. Dies ist eine quadral-eigene und aurum-typische Besonderheit, die auch bei der neunten Generation nicht fehlen darf. Die beiden Tieftöner sollen beim Schwingen in dieser Kammer anderen Luftdruckverhältnissen ausgesetzt sein als Schallwandler, die frei auf der Front agieren. Nach vorne arbeiten die beiden Tieftöner-Membranen also auf ein sogenanntes Luftvolumen. Wenn sie hingegen nach hinten schwingen, bewegen die Membranen die Luft, die sich in der Box selbst befindet – also abermals ein Luftvolumen, das in diesem Fall die Tieftöner-Gehäusekammer ausfüllt. Diese Kammer wiederum ist mit einem Bassreflexkanal verbunden, die Quadral Aurum Rodan 9 arbeitet also sowohl nach dem Druckkammer- als auch nach dem Bassreflex-Prinzip. Durch diese zweifache Wirkweise soll die Box von 350 Hertz bis runter zu 28 Hertz einen noch druckvolleren und kräftigeren Bass bieten. Die Mündung des Bassreflexrohrs ist in der aktuellen Version gen Front gerichtet, wir finden sie unten in der Druckluftkammer. Das ist gleich doppelt praktisch: Zum einen wird auch diese Öffnung durch die Gummibänder kaschiert, zum anderen kann die Box näher an der Wand aufgestellt werden, ohne dass es zu tonalen Verfärbungen kommt.

Die beiden Tieftöner sitzen zurückgesetzt in einer Druckkammer. Die davor gespannten Gummibänder haben rein dekorative Funktion.

Amtliches Terminal mit Hochton-Schalter

Durch die Absenz einer hinteren Rohmündung kommt auf der Rückseite umso besser das hochwertige Anschlussfeld zur Geltung. Die Quadral Aurum Rodan 9 ist mit einem erstklassigen, auf Aluminium präsentierten Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal ausgestattet. Die vier Klammen erlauben also die getrennte Ansteuerung des Hochtons und des Mitteltieftons – entweder mit zwei Kabeln oder sogar mit zwei Verstärkern. Die Klemmen besitzen üppige Aufnahmen, hier passen also Kabellitzen mit großen Querschnitten. Ein vergleichender Blick auf das Terminal der alten Quadral Amun, wo gerade mal ein besserer Klingeldraht einführbar ist, zeigt auch hier den Qualitätssprung. Eine freilaufende Andruckscheibe, die die empfindlichen Adern gegen mechanische Dehnung schützt, gab es früher ebenfalls nicht. Zurück zur Rodan 9. Ihr Terminal bietet über den Klemmen noch einen Schalter. Mit ihm kann der Pegel des Hochtonbereichs geringfügig abgesenkt oder angehoben werden. So lässt sich der Klang an den eigenen Geschmack anpassen oder an die räumlichen Gegebenheiten. Das Zimmer, in dem eine Box spielt, hat großen Einfluss auf den Klang: Bei halligen Räumen etwa wirken Höhen oft überbetont, bei stark bedämpften Räumen mit Teppich und Vorhängen hingegen erscheinen die Höhen oft etwas zu schwach. Das lässt sich mit dem Hochton-Schalter beheben. Die Quadral Aurum Rodan 9 beweist damit auch akustisch, dass sie sich harmonisch in ihr Umfeld einfügen kann.

Mit dem Hochton-Schalter hebt und senkt man den Pegel des oberen Frequenzbereichs. So lässt sich die Rodan 9 an den eigenen Raum anpassen.

So klingt die Quadral Aurum Rodan 9

Zur Aufstellung und Ausrichtung von Boxen eignet sich immer ein Stück mit Gesang. So kann man gut herausfinden, ob das Klangbild räumlich und größenrichtig ist und die Stimme im Zentrum steht. Wir nehmen dafür den superb aufgenommenen Song „Up To The Mountain“ des dänischen Duos Hush. Nach einem kurzen Akustikgitarren-Intro setzt Dorthe Gerlach mit ihrer engelsgleichen Stimme ein, und das ist so faszinierend, dass wir das Ausrichten der Boxen auf den zweiten Hördurchgang verschieben. Es klingt schon jetzt sehr gut, aber: Da ist mehr drin. Beim Abstand der Boxen zueinander sind wir schnell mit 2,20 Metern im grünen Bereich, bei der Entfernung zum Hörplatz legen wir nach und nach zu und landen schließlich bei 2,70 Metern. Nun winkeln wir die Quadral Aurum Rodan 9 noch leicht zum Hörplatz hin ein – und jetzt geht vollends die Sonne auf. Die Westerngitarre von Michael Hartmann besitzt eine herrliche Drahtigkeit, das Metall ist bei den Diskantsaiten in voller Brillanz zu hören, bei den tiefen Basssaiten hingegen genießen wir den perkussiven Druck, der durch den Anschlag der umsponnenen Metalldrähte entsteht und vom hölzernen Gitarrenkorpus verstärkt wird. Die Gitarre hat eine wunderschöne Körperlichkeit und Räumlichkeit, hier leistet der Bändchen-Hochtöner fantastische Arbeit. Er schallwandelt so sensibel, dass er mühelos das Grundrauschen, dass dieser Aufnahme innewohnt, herausholt. Wow! Wem dies zu brillant ist, der senkt einfach mit dem Schalter auf der Boxenrückseite den Hochtonpegel ab. In dieser Stellung ist der für das Ohr kritischen Höhenbereich nun etwas gemindert, und so klingt diese helle Aufnahme in unserem Raum anfangs noch stimmiger. Mit dem Einsetzen des Gesangs wird es knifflig: Der Zauber, der dem betörende Gesang von Dorthe Gerlach innewohnt, ist in der neutralen Einstellung doch eine Spur größer. Herrlich, wie wir selbst kleinste, fast nicht mehr ausgesungene Wortenden quasi von ihren Lippen abhören können, das erzeugt eine ungemeine Intimität. Diese Nähe bleibt auch erhalten, wenn Gerlach ihre Stimme erhebt und mit Inbrunst singt, diese mal größeren, mal kleinen Sprünge meistert die Quadral Aurum Rodan 9 ohne jegliche Einflussnahme, ohne Kompressionseffekte, mit toller Feindynamik. Sehr gut!

Amtliche Anschlussklemmen: Die üppigen Aufnahmen erlauben die Einführung von Kabeln mit großem Querschnitt, eine freilaufende Andruckscheibe schont hierbei die feinen Adern der blanken Litze. Dank der vier Klemmen ist sowohl der normale Betrieb als auch Bi-Wiring oder Bi-Amping möglich.

Nun darf die Box gern ihre Pegelstärke und Basskraft beweisen. Wir wählen dafür Musik von Thorbjorn Risager & The Black Tornado. Die achtköpfige Band liefert mit „I’m Not Giving In“ ein amtliches Bluesrock-Pfund. Eine herrlich raue Axt eröffnet mit einem räudigen Gitarrenriff à la AC/DC – und dann drücken uns die fetten Viertelschläge einer Mörder-Bassdrum in unser Hörraum-Sofa. Uff! Die Quadral Aurum Rodan 9 liefert jeden Tritt, mit dem Drummer Martin Seidelin das Fell seiner Basstrommel traktiert, mitleidslos an uns weiter, auch das Volumen dieser Riesen-Drum reproduziert sie mit immenser Kraft in unserem Hörraum – das hätten wir dieser kleinen Box wirklich nicht zugetraut! Der Bassist greift diese stampfenden Viertel auf, das sorgt für einen mächtigen Dauerpuls, mit dem die Rodan 9 unseren Körper massiert, weil wir den Song natürlich in ordentlicher Lautstärke genießen. Das ist ein Hochgenuss, weil die Box bis zu überraschend hohen Pegeln auch grobdynamisch austeilen kann, ohne selbst ins Schwitzen zu kommen. Soll heißen: Der Druck geht nicht auf Kosten der Klarheit, das Gefüge der Band bleibt trotz der Vielzahl an Sounds und Instrumenten bis zu den hinten postierten Bläsern transparent und ortbar.

Die Rodan steht zur akustischen Entkopplung auf Sandwich-Füßen aus Metall und Kunststoff. Wer die Box lieber auf Spikes stellt, findet dafür Aufnahmen für M8-Gewinde.

Dieses Bewahren der Übersicht zahlt sich natürlich auch bei orchestraler Musik aus, wir erleben George Gershwins Klavierkonzert, eingespielt in einer herausragenden Aufnahme von Kirill Gerstein und dem St. Louis Symphony Orchestra in der Powell Hall von St. Louis. Die Produktion steht der Interpretation in nichts nach, und so kann auch die Rodan 9 hier mit einer plastischen Bühnendarstellung glänzen. Das Klavier steht dabei schön präsent und zum Greifen real vor uns, der Klangkörper ist in realistischem Abstand positioniert und besitzt eine richtige Tiefenstaffelung. Das Klangbild ist bei aller Transparenz, bei aller Herausarbeitung der Details, stets homogen – und so ist das abschließende Allegro Agitato dieser Aufnahme künstlerisch wie akustisch Referenzklasse. Der abschließende Applaus dieser Live-Aufnahme gilt in diesem Fall auch der Quadral Aurum Rodan 9.

Mithilfe des Druckkammer-/Bassreflex-Prinzips liefern die beiden Tieftöner einen beeindruckenden Bass.

Fazit

Die Quadral Aurum Rodan 9 ist die kleinste Standbox der Aurum-Reihe und gilt als Grazie unter diesen Drei-Wege-Lautsprechern. Das ist optisch absolut zutreffend, die schlanken Proportionen, das überaus gelungene Design und die hochwertigen Finishes sorgen dafür, dass gerade diese Ein-Meter-Säule jeden Wohnraum ziert. Die Zierlichkeit hört beim Klang auf: Hier hält die Rodan sehr beeindruckend das Quadral-Versprechen, ein unerwartetes Bassvolumen liefern zu können. Das gelingt auch Dank der Aurum-typischen Druckkammer/Bassreflex-Konstruktion. Fast noch imponierender ist die Wirkung des Alu-Bändchen-Hochtöners: Mit seiner Hilfe erreicht die Rodan eine tolle Transparenz und Räumlichkeit in ihrer Abbildung, durch den Hochtonpegel-Schalter passt sich diese Box auch akustisch dem Wohnraum an. Wer gerade einen frischen Schallwandler sucht, könnte also bei der Aurum Rodan 9 fündig werden. Dass Quadral auf diese Lautsprecher zehn Jahre Garantie gibt, ist nun wiederum ein Zeichen dafür, dass der nächste Boxenwechsel erst in ferner Zukunft wieder ein Thema sein wird.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,2
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

85 %

90 %

90 %

180515.Quadral-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quadral
Aurum Rodan 9
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 2.500,00 Euro / Stück
Garantie:10 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Schwarz (Hochglanz-Finish)
- Weiß (Hochglanz-Finish)
- Nussbaum (geöltes Echtholz)
- Piano-Finish
- individuelle Lackierung (RAL-Farbe, matt oder glänzend)
Vertrieb:Quadral, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):990 x 220 x 350 mm
Gewicht:31,5 kg / Stück
Prinzippassiv, 3-Wege, Druckkammer/Bassreflex
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad (dB/1W/1m):86 dB (Herstellerangabe)
Nennbelastbarkeit:180 Watt
Hochtöner:1 x Aluminium-Bändchen (Quadral quSENSE)
Mitteltöner:1 x 155 mm Konuslautsprecher (Quadral Altima)
Tieftöner:2 x 155 mm Konuslautsprecher (Quadral Altima)
Prinzip:Drei-Wege, Bassreflex
Frequenzgang:28 Hz - 65 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:250 Hz, 3.500 Hz
Lieferumfang:- Quadral Aurum Rodan 9
- Abdeckungen
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- kraftvolle Basswiedergabe dank Druckkammer/Bassreflex-Prinzip
- sehr präzise, räumliche Wiedergabe
- echter Bändchen-Hochtöner (Aluminium)
- Schalter zur Absenkung/Anhebung des Hochtons
- ausgezeichnete Verarbeitung
- elegantes Design
Empfohlene Raumgröße:bis 30 Quadratmeter
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,2
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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SteinMusic High Line „Bobby“ S – Kleines Horn für große Klangmagie

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Hörner, die nicht wie Hörner klingen – das ist die Faszinations-Formel, wie man Schallwandlung mit Vorsatz betreibt und sie zugleich von abträglichen Trichter-Effekten bewahrt. SteinMusic wendet diese Formel auf mitunter schrankformatige Boxen an, doch spannend ist der Horneinsatz gerade bei der kleinsten Box im Portfolio, der SteinMusic High Line „Bobby“ S: Dieser Zwei-Wege-Lautsprecher besitzt nur noch ein zusätzliches Konus-Chassis, deshalb muss der Trichter hier also erst recht beweisen, dass er ein Wunderhorn ist.

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist ein kompakter Lautsptrecher, der insbesondere in ein modernes Ambiente passt.

Wer sich das Portfolio von SteinMusic ansieht, fragt sich verwundert: Machen die High Ender denn alles? Unter der Ägide des experimentellen Entwicklers Holger Stein bietet die Mülheimer Manufaktur ein komplettes Kabelsortiment, Powerbars, Raumakustik-Optimierer und Speaker-Matches, ein Plattenspieler-Tonabnehmersystem, zwei Verstärker-Linien und, last but not least, ein stattliches Angebot an Lautsprechern. An manchen Raum- und Klangoptimierungsprodukten scheiden sich die Geister, andere Produkte sorgen ohne wenn und aber für Zustimmung bis Begeisterung: Auf der gerade vergangenen High End präsentierte etwa Technics seine Produkte mit den Kabeln und dem Tonabnehmer von SteinMusic, im eigenen Messe-Vorführraum herrschte großer Andrang, weil die Mülheimer eine herausragende Vorführung boten – unter anderem mit drei Meter hohen Schallwandlern, die optisch imponierten und akustisch beeindruckten. Dagegen nimmt sich unser Testmodell, die SteinMusic High Line „Bobby“ S, geradezu winzig aus.

Außergewöhnlich: Die High Line S hat einen Korpus in Trapezform.

Anmutiges Trapez

Der Kosename „Bobby“ kommt nicht von ungefähr, und das „S“ im Namen ist wirklich als Größenangabe zu verstehen: Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist die kleinste Box der High Line-Serie – und des gesamten Schallwandler-Sortiments der Mülheimer überhaupt. Dabei ist dieser Kompaktlautsprecher mit den Maßen 395 mal 280 mal 290 Zentimeter im Vergleich zu den vielen Kompakt-Modellen der Konkurrenz eher großformatig. Das Volumen bürgt dafür, dass die High Line S auch im Bass etwas bieten kann. Wer die Box hochhebt, kommt außerdem schnell zu dem Schluss, dass das Luftvolumen von reichlich Gehäusematerial umgeben ist: Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist kein Leichtgewicht, hier schlagen der massive Korpus sowie seine Verstrebung und Dämmung im Verbund mit Schallwandlern und Frequenzweiche mit knapp 14 Kilo zu Buche. Trotzdem wirkt die Box schlank und geschmeidig, dafür sorgt ein gelungener Gestaltungs-Kniff: Der Korpus ist trapezförmig, er verjüngt sich nach vorne und misst hier nur noch 23 Zentimeter. Durch diese Formgebung ist die SteinMusic High Line „Bobby“ S eine außergewöhnliche Erscheinung, es ist eine Absage an die Kastigkeit, und sie besitzt eine Anmut, die noch durch die sanft abgerundeten Kanten gesteigert wird. Der Übergang zum Boden ist zusätzlich noch mit einer Fase versehen. Durch diese cleveren Design-Kniffe wirkt die Bobby S regelrecht grazil. Zur Veredelung dieses schönen Körpers ist die Box in ein sauberst ausgeführtes Piano-Finish gehüllt. Die Lackierung ist wahlweise Schwarz oder Weiß, das Horn wird entweder in der gleichen Farbe gehalten oder komplementär koloriert – oder gegen Aufpreis in jeder gewünschten RAL-Farbe und fast allen Autolack-Tönen. Damit wird die Hochtonsektion natürlich gleich zum Doppel-Hingucker, denn mit einem Trichtervorsatz ist eine Box schon per se ein Blickfang – und eine akustische Verheißung.

Das Horn für den Hochton ist der Hingucker des Schallwandlers. Das kleine Loch an der Seite ist eine der beiden Bassreflexrohr-Mündungen.

Die Faszination des Horns

Hornlautsprecher besitzen den Ruf, ein besonders intensives Klangerlebnis zu bieten, die Schallwandlung ist ungemein impulstreu und dynamisch. Das liegt daran, dass der eigentliche Schallwandler wenig Kraft für seine Tätigkeit aufbringen muss, weil der vorgesetzte Trichter wie ein Verstärker wirkt. Kleine Auslenkungen haben dadurch eine große Wirkung. Hornlautsprecher besitzen deshalb eines hohen sogenannten Wirkungsgrad. Die Membran eines solchen Lautsprechers kann deshalb sehr filigran, leicht und klein sein, das erlaubt dem Schallwandler ein ungemein schnelles Agieren. SteinMusic geht es aber gar nicht nicht darum, den Wirkungsgrad durch den Einsatz von sogenannten Kompressionstreibern zu erhöhen. Die Wahl des Horns ist dem Umstand geschuldet, dass es eine perfekte Anpassung der Membranbewegung an die Luft ermöglicht. Dadurch wird im Vergleich zu einem herkömmlichen Lautsprecher, der die gesamte Luft im Raum direkt bewegen muss, eine deutliches Plus an Feininformationen erreicht. Im Fall der SteinMusic High Line „Bobby“ S kommt eine 25 Millimeter messende Gewebekalotte zum Einsatz. Ihr Schallwandlungswerk wird nun durch das Horn geschickt – und hier beginnt die Komplexität: Ein bloßer Trichter würde den Klang stark verfärben, darum besitzen Hörner im HiFi-Bereich zumeist eine sogenannte sphärische Form. Der Schallkanal wird dabei vom Hals bis zum Mund nicht gleichmäßig größer, sondern öffnet sich in zunehmendem Maße. Dies ergibt die außergewöhnliche Gestalt des sphärischen Horns. Die optimale Formung gehört zu den Betriebsgeheimnissen eines jeden Hornbauers. Nicht ganz so geheim ist der Werkstoff, mit dem diese komplexe geometrische Gestalt realisiert wird: SteinMusic setzt wie fast alle Konkurrenten auf glasfaserverstärkten Kunststoff, kurz GFK. Dieses Material ist noch mit einer Speziallackierung überzogen, die das Horn bis zum Rand seiner maximalen Öffnung bedeckt. Dieser Hornlautsprecher ist bei der High Line S allein für den Hochton zuständig.

Die Mitten und Bässe wandelt ein 17-Zentimeter-Woofer.

Kleiner Woofer, große Basskraft

Unterhalb von etwa 2.400 Hertz übernimmt dann ein Mitteltieftöner. Hier kommt ein 15 Zentimeter messender Konus-Lautsprecher mit zentraler Staubschutzkalotte zum Zuge, das raue Membranmaterial besteht aus einer kohlenstoffbeschichteten Naturfaser. Sie ist, wie die Membran des Hochtöners, zusätzlich mit SteinMusic Maestro-Lack behandelt. Holger Stein schreibt dieser Behandlung eine sehr natürliche Klangsignatur zu, die über den gesamten Frequenzbereich, den die Bobby S reproduzieren kann, gleich ist. Die Mitteltiefton-Membran besitzt eine ausgeprägte Sicke, diese Gummi-Wulst verbindet Membran und Chassiskorb, ihre niedrige Dämpfung sorgt für ein sauberes Einschwingverhalten. So kann der Mitteltieftöner seine Arbeit akkurat und kraftvoll verrichten. Schließlich soll dieser Lautsprecher ja auch die Bässe liefern, wir haben es hier mit einer Zwei-Wege-Box zu tun. Zur Kräftigung des Tieftons ist die SteinMusic High Line „Bobby“ S als Bassreflexbox ausgelegt, so spielt sie runter bis 45 Hertz. Die Öffnungen für den Luftaustausch befinden sich auf der Front. Man sieht sie aber nicht auf den ersten Blick, weil sie optisch hinter dem Horn liegen. Das ist keine rein kosmetische Maßnahme, sondern stellt das optimale Ergebnis eines Trial-and-Error-Prozesses dar: Durch diese Positionierung treffen Mittenanteile, die über das Bassreflexrohr ebenfalls emittiert werden, von hinten auf das Horn und werden dadurch diffus verteilt. Das soll zwei Effekte zeitigen: Der Bass klingt sauberer und wirkt lauter, die Windgeräusche hingegen werden eliminiert. Wer den Tiefton dieser Box noch stärker kräftigen möchten, kann sie mit der SteinMusic High Line „Bobby“ S Bass Extension erweitern. Dies ist ein Bassmodul, das geometrisch die Trapezform fortsetzt und deshalb mit der dann aufgesetzten High Line S optisch eine Einheit bildet. Doch die Zwei-Wege-Box besitzt auch bordeigene Mittel, um ihren Klang zu verändern.

Zwei Schalter für die Klanganpassung: Mit „Level“ senkt man den Hochton ab, mit „Slope“ verändert man die Übernahmefrequenz.

Zweifache Klanganpassung

Dafür werfen wir einen Blick auf die Rückseite, hier finden wir im oberen Bereich des Anschlussterminals zwei Schalter. Der eine ist mit „Level“ bezeichnet, mit diesem Schalter lässt sich der Hochtonbereich leicht absenken. Das zahlt sich aus, wenn man einen akustisch hellen Raum hat, mit vielen harten und glatten Flächen und wenig schallabsorbierenden Elementen wie Vorhänge, Teppiche oder Polstermöbel. Eine solcher Raum neigt dazu, Höhen zu stark zu betonen. Mit dem Betätigen des „Level“-Schalters kann man dies kompensieren. Der zweite Schalter ist mit „Slope“ bezeichnet. Wer ihn betätigt, verändert die Kompetenzaufteilung von Horn-Hochtöner und Konus-Mitteltieftöner. Die sogenannte Trennfrequenz sinkt, das Horn wird für mehr Frequenzanteile zuständig. Dadurch verändert sich die Klangcharakteristik der Box. Hier ist es nun reine Geschmackssache, welche Einstellung dem persönlichen Hörempfinden eher zusagt.

Die Klemmen sind erstklassig. In der Nahaufnahme erkennt man die freilaufenden Andruckscheiben, sie schonen die zarten Adern, wenn man blanke Litze verwendet. Hier passen dann wegen der üppigen Aufnahmen der Klemmen auch große Kabelquerschnitte.

Top-Terminal

Unterhalb dieser beiden Schalter bietet uns das Anschlussfeld der Box vier Klemmen in amtlicher Vollmetall-Ausführung, damit ist die Box Bi-Wiring- und Bi-Amping-fähig. Wer seine Box mit nur einem Lautsprecherkabel und einem Verstärker betreibt, lässt einfach die wie ein filigranes Fragezeichen geformten Brücken drin. Sie verbinden die Klemmen für die Bereiche „High“ und „Low“. Die Klemmen sind mit einer Kabelschonung versehen. Sie besitzen eine freilaufende Andruckscheibe, die beim Festziehen der Überwurfmutter verhindert, dass die feinen Drähtchen der eingeführten Litze in Mitleidenschaft gezogen werden. Dieses Problem stellt sich bei Kabeln mit Schuhen oder Banana-Steckern, die ebenfalls Aufnahme in den Klemmen finden, natürlich nicht. Damit sind wir auch schon beim Praxiseinsatz der Box – und der Beginnt mit der Aufstellung.

Die High Line S steht auf drei Holzrondellen, diese Füße sorgen für kippelfreien Stand.

Aufstellung und Anschluss

Wir haben die SteinMusic High Line „Bobby“ S gleich im Verbund mit den Bass Extension-Modulen geliefert bekommen. Die Wirkung dieses Tiefton-Erweiterungs-Moduls werden wir in einem späteren Test behandeln, doch als perfekt passende Untersätze kommen die beiden Module uns schon in diesem Test natürlich zupass. Alternativ habe wir die SteinMusic High Line „Bobby“ S aber auch auf Boxenständer gestellt – Hauptsache, der Horn-Hochtöner befindet sich ungefähr auf Ohrhöhe. Bei der Aufstellung und Ausrichtung erweist sich die SteinMusic High Line „Bobby“ S als sehr unkompliziert. Mit einer Standardaufstellung, also gut zweieinhalb Meter Entfernung zueinander und drei Meter Distanz zum Hörplatz, sind wir schon fast am Ziel, letztlich landen wir beim fast perfekten, gleichschenkligen Stereo-Dreieck. Bei der Einwinklung erreichen wir schließlich mit einer deutlichen Ausrichtung auf den Hörplatz das perfekte Ergebnis. Nun kann es losgehen!

Geschmeidige Gestalt: Neben der Trapezform sorgen die sanften Gehäserundungen für die attraktive Optik.

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S im Klangtest

Wir haben zur Boxenaufstellung Musik mit Gesang ausgesucht, so geht die Optimierung der Platzierung sehr leicht. Bei dieser Musik bleiben wir auch im anschließenden Hörtest, weil hier eine phänomenale Aufnahme mit einer fantastischen Wiedergabe direkt für richtigen Hörspaß sorgt. Bei der Musik handelt es sich die Joni Mitchell-Nummer „Barangrill“ in der Interpretation von Ian Shaw, produziert in SACD-Qualität. Ian Shaw singt den Evergreen mit großem Feingefühl und viel Seele, dazu weiß der walisische Jazzvokalist seine herausragende Stimme perfekt einzusetzen. Er fesselt den Zuhörer mit sämtlichen Spielarten vom sonoren Brustton bis zum sanft gehauchten Falsett. Zu diesem beeindruckenden Auftritt trägt die SteinMusic High Line „Bobby“ S ein ordentliches Scherflein bei: Sie bildet Ian Shaw derart holografisch ab, dass wir mit geschlossenen Augen geradezu nach dem sympathischen Sänger, der unzweifelhaft von uns steht, greifen möchten – das ist eine tolle Wiedergabe! Damit bestätigt die High Line S, dass Hornlautsprecher gerade bei Stimmen ein geradezu magische Wirkmacht entfalten. Dabei sind auch kleinste Nuancen hörbar. So fällt uns auf, dass Ian Shaw erst mit dem Einsatz seines Gesangs den Kopf vollends zum Mikrofon hinwendet. Diese kleine Kopfdrehung und die damit verbundenen geringfügigen Unterschiede in Klangfarbe und Lautstärke arbeitet die Box grandios heraus. Genauso mühelos gelingt es ihr, sich unsichtbar zu machen und eine Bühne zu erzeugen, die weit über die Breite des Stereo-Dreiecks hinausgeht. Das erleben wir schon nach wenigen Takten, denn Ian Shaw wird von einer vielköpfigen Band begleitet. Gleich der Einsatz der Tabla-Trommeln zu Beginn des Songs ist ein akustisches Fest. Die Trommeln haben eine tolle Perkussivität, einen immensen Tiefgang, und die SteinMusic High Line „Bobby“ S schafft es exzellent, die Tablas in ihrem Klangvolumen, aber auch in ihrer räumlichen Ausbreitung darzustellen. Im Verbund mit Rainstick und weiterem Schlagwerk hören wir einen quirligen, breit angelegten Perkussions-Background, der mit einer wunderbaren Leichtigkeit und Agilität nahezu unsere gesamte Hörraum-Breite einnimmt.

Klang-Verfeinerung: Wir haben die Boxen auch mal mit SteinMusics Lautsprecherkabel Cotton TopLine getestet – Ergebnis: Die Box klingt noch detailreicher.

Der nun einsetzende Kontrabass sorgt abermals für Verblüffung: Toll, wie satt und volumenreich die Boxen diesen Tieftöner reproduzieren können! Jetzt kommen noch ein Streicherensembe sowie Keyboards hinzu – doch die High Line S hat alles mühelos unter Kontrolle. Sie versetzt uns auch sofort in den Hallraum, mit dem diese Aufnahme veredelt worden ist. Die gesamte Wiedergabe wirkt dabei wie aus einem Guss, Horn und Konus-Lautsprecher arbeiten perfekt zusammen. Was passiert nun, wenn wir diese Kooperation verändern und den Slope-Schalter umlegen? Der Klang erscheint in unserem Hörraum dadurch ein bisschen mittenbetonter, auch nicht mehr ganz so luftig und offen, darum kehren wir zur ursprünglichen Klangcharakteristik zurück. Auch bei der Höhenabsenkung landen wir nach kurzem Ausprobieren wieder bei der normalen Einstellung, so entfaltet die SteinMusic High Line „Bobby“ S ihre ganze Klangmagie. Die zeigt sie auch bei orchestraler Musik. Wir genießen das beim Rondo des Flötenkonzerts G-Dur K313 von Wolfgang Amadeus Mozart, eingespielt vom Scottish Chamber Orchestra, als Solistin tritt mit Alison Mitchell die erste Flötistin des Orchesters auf. Und die Wiedergabe ihres kunstvollen Spiels ist eine Offenbarung: Wie die Australiern mit ihren Lippen den Ton formt und die metallene Röhre mit ihrem Atem flutet – das hören wir in jeder Feinheit, mit jedem Ton, dazu sehen wir förmlich die Aufstellung des kompakten Orchesters. Wir erleben die feindosierte Kraft des Klangkörpers und die Virtuosität seiner Solistin auf der Bühne in der Usher Hall in Edinburg. Auch hier gelingt es der kleinen SteinMusic High Line „Bobby“ S die große Illusion: Aus einem Test im Hörraum wird ein Fest im Konzertsaal.

Hier stehen die SteinMusic High Line „Bobby“ S auf der optionalen Bass-Extension, mit dieser modularen Erweiterung kann man das Bassvermögen der Box vergrößern.

Fazit

Die SteinMusic High Line „Bobby“ S ist ein optisch hochattraktiver Zwei-Wege-Lautsprecher, dessen akustischer Star der Horn-Hochtöner ist: Mit ihm gelingt der trapezförmigen Box eine wunderbar plastische und impulstreue Wiedergabe, die ein lebendiges, detailreiches Klangbild liefert und gerade bei der Abbildung von Stimmen eine geradezu magische Wirkung entfaltet. Doch der Mitteltieftöner leistet ebenfalls hervorragende Arbeit: Er sorgt dafür, dass der kompakte Schallwandler ein sattes Bassvolumen erzeugt und auch mithilfe der Bassreflexabstimmung trotzdem mühelos agiert. Beide Chassis kooperieren perfekt, wer trotzdem eine tonale Veränderung wünscht, bekommt mit zwei Schaltern für die Höhenabsenkung und die Veränderung der Trennfrequenz die Möglichkeit, die Box an den eigenen Geschmack oder an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen. So hat man an dieser Box lange Spaß, dafür bürgt allein schon die gewährte Garantie von satten zehn Jahren. Zum Abschluss noch eine weitere gute Nachricht: High End kann auch bezahlbar sein.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

92 %

94 %

88 %

180522.SteinMusic-Testsiegel

Technische Daten

Modell:SteinMusic
High Line „Bobby“ S
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:4.998,00 Euro / Paar
Garantie:10 Jahre
Ausführungen:- Schwarz (Piano-Finish)
- Weiß (Piano-Finish)
- Horn: Schwarz oder Weiß, gegen Aufpreis in jeder gewünschten RAL-Farbe und fast allen Autolack-Tönen
Vertrieb:SteinMusic, Mülheim
Tel.: +49 208 32089
www.steinmusic.de
Abmessungen (HBT):395 x 230 (vorn) bzw. 280 (hinten) x 290 mm
Gewicht:14 kg / Stück
Bauart:2-Wege, Bassreflex, Hochton-Horn
Belastbarkeit:80 Watt
Hochtöner:1 x 25 mm (Gewebekalotte mit Hornvorsatz)
Mitteltieftöner:Mittelttieftöner:
1 x 15 cm (Konusmembran, kohlenstoffbeschichtete Naturfaser)
Impedanz:4 Ohm
Trennfrequenz:2.400 Hz
Frequenzumfang:45 Hz - 24.800 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- SteinMusic High Line „Bobby“ S
- Abdeckung für Mitteltieftöner
Optionales Zubehör:- Super Naturals Plus Audio Component Feet (368,00 Euro/3er Set)
- Super Naturals Signature Audio Component Feet (578,00 Euro/3er Set)
Besonderes:- klares, detailreiches und voluminöses Klangbild
- attraktives Design
- ausgezeichnete Verarbeitung
- Schalter für Höhenabsenkung
- Slope-Schalter für Veränderung der Übernahmefreuqnez
- modular erweiterbar mit High Line Bass Extension
- optional als speziell veredelte Signature-Version erhältlich (mit individueller Anpassung für an die Wünsche des Kunden)
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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HiFi-/Heimkino-Lautsprecher Nubert nuVero 50 – Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum

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Eine für alles: Die Nubert nuVero 50 präsentiert sich als hochwertiger Audio-/Video-Satellit für Surround-Sets oder Satelliten-Subwoofer-Systeme. Durch das flache Gehäuse und die schwenkbare Halterung ist diese Zwei-Wege-Box wie gemacht für die Wand- und Deckenmontage – und zwar ohne Abstand: das resonanzoptimierte Gehäuse und eine zweiteilige Klanganpassung machen’s möglich. Neben dem Einsatz als Front-, Rear- und Center-Speaker funktioniert die Nubert nuVero 50 aber auch als reiner Stereo-Schallwandler. Doch wie klangstark ist dieser Universal-Lautsprecher wirklich?

Die Nubert nuVero 50 kann direkt an die Wand montiert werden.

Mit Nuberts nuVero-Serie haben wir bislang beste Bekanntschaft gemacht, aus dieser Reihe sind bereits die edle nuVero 60 Exclusiv, die nuVero 110, die nuVero 140 und die mannshohe nuVero170 zu Gast in unserer Redaktion gewesen. Obwohl all diese Boxen samt und sonders für die audiophile Zweikanal-Beschallung ausgerichtet sind, erkennen wir einige ihrer Features nun auch bei der Nubert nuVero 50 wieder, die sich sowohl an HiFi-Hörer als auch an Heimkino-Fans richtet – und das Déjà-vu beginnt gleich bei der äußeren Erscheinung.

Liegend geht’s auch: Die Box kann ebenso als Center eingesetzt werden – und hat ohne jegliche Montage festen Stand.

Klangsegel …

Als Erstes fällt natürlich die Front der Nubert nuVero 50 auf: eine aufgesetzte Schallwand, die eine sanfte Wölbung besitzt und über den Boxenkorpus hinausragt. Dieses sogenannte Klangsegel ist das optische Charakteristikum der gesamten nuVero-Serie. Das Klangsegel dient einerseits der optimalen Schallabstrahlung, andererseits soll es den Einfluss der Kantendispersion minimieren, also die Brechungen des sich ausbreitenden Schalls an den Begrenzungen der Front. Das Klangsegel ist in den nuVero-typischen Farben Diamantschwarz, Kristallweiß und Goldbraun zu haben, diese Lackierung ist im Metallic-Look ausgeführt. Unser Testmodell ist Weiß – und während wir gegen das Licht die tadellose Qualität der Ausführung bewundern, entfaltet der Überzug seine tolle Tiefenwirkung und seinen herrlich funkelnden Glanz. Wow! Die Fläche beherbergt an den Frontecken vier schwarze Aufnahmen, hier dockt die die Abdeckung an – und da staunen wir ein weiteres Mal: Statt der üblichen Stoffabdeckung bietet diese Box ein gelochtes, leicht gewölbtes Metallgitter. Es ist mechanisch hochstabil und optisch absolut stimmig. Die aufwändige Ausführung mit separaten metallenen Abstandshaltern und elastischen Kunststoffaufnahmen, die etwaige Vibrationen verpuffen lassen, sind nicht nur für die Oberklasse, in der die Nubert nuVero 50 spielt, außergewöhnlich hochwertig.

Das sanft gerundete Klangsegel der nuVero 50 ragt zu allen Seiten über den Korpus hinaus. Hier ist das aufwändig gestaltete Schutzgitter aufgesetzt.

… und Flachkorpus

Hinter diesem Klangsegel verschwindet fast das eigentliche Boxengehäuse. Es ist im Gegensatz zur glatt-glänzenden Front mit einem samtig-matten Nextel-Überzug versehen. Mit den Maßen 45 mal 17 mal 13 Zentimeter ist dieser Lautsprecher schlank-kompakt und ziemlich flach. Gerade durch die geringe Tiefe empfiehlt sich die nuVero 50 für die Montage an der Wand. Damit hier keine unerwünschten Resonanzen entstehen, muss das MDF-Gehäuse dickwandig sein – und inwandig gut verstrebt und gedämpft. Diese Optimierungsarbeiten hat Nubert gewissenhaft ausgeführt, und so erlebt man beim Hochheben der Nubert nuVero 50 sein blaues Wunder: Das vermeintliche Leichtgewicht wiegt schon ohne Haltebügel satte 9 Kilo! Das Qualitätsgehäuse lässt Nubert bei einem deutschen Tonmöbelspezialisten fertigen, made in Germany sind übrigens auch die Frequenzweiche, das Terminal, die Edelstahl-Halterung und das Gitter. Das alles trägt zum üppigen Gewicht der Box bei – wie auch die Chassis-Bestückung.

Zwei Exemplare dieses robusten Konus-Lautsprechers schallwandeln den Mittenbereich und die Bässe.

Zwei Wege, drei Speaker

Wer sich die Lautsprecher der Nubert nuVero 50 anschaut, findet mit dem Hochtöner das zweite Charakteristikum der nuVero-Serie: Der Tweeter ist exzentrisch, das heißt: Die Membran sitzt seitlich versetzt. Diese Positionierung außerhalb der Mittelachse des Korpus reduziert – wie auch die Abrundung der Front – die Brechung gewisser Frequenzen an den Rändern der Schallwand. Mit nichtzentrierten Hochtönern kann man den Brechungseffekt, der unschöne Klangadditive liefert. Reduzieren. Genau diesen Kniff wendet Nubert bei der nuVero-Serie an. Bei der nuVero 50 kommt dabei die serienübliche 26-Millimeter-Seidenkalotte zum Zuge. Sie ist von der ebenso typischen zweifachen Schallführung eingefasst. Durch sie wird zusätzlich das Abstrahlverhalten des Speakers verbessert. Der Kalotten-Hochtöner ist von zwei Konus-Lautsprechern umgeben, sie übernehmen als Team die Schallwandlung der Mitten und Bässe. Die Chassis sind mit 15 Zentimetern Durchmesser ausgewiesen, die Membran misst dabei neun Zentimeter. Doch dank zweier Chassis verdoppelt sich auch die schwingende Fläche, das kommt besonders dem Bassbereich zugute. Für einen guten Bass muss die Membran stabil schwingen und komfortabel auslenken können, deshalb verwendet Nubert hier sogenannte Langhub-Lautsprecher. Sie sind mit einer Glasfaser-Sandwich-Membran bestückt, dies bürgt bei geringem Gewicht für eine hohe Steifigkeit der Schwingfläche. Mit ihren insgesamt drei Speakern arbeitet die Nubert nuVero 50 als Zwei-Wege-Box mit geschlossenem Gehäuse. Sie deckt dabei Frequenzen von 25 Kilohertz bis runter zu 90 Hertz oder 72 Hertz ab – je nachdem, ob man diese Box wandfern oder wandnah aufstellt. Damit kommen wir zu den Spielmöglichkeiten, die die Box selbst oder mit zusätzlichen Komponenten bietet.

Der Hochtöner sitzt seitlich versetzt, durch diese asymmetrische Positionierung lassen sich klangschädliche Kantenreflexionen vermeiden.

Klang-Schalter für alle Einsatzmöglichkeiten

Wer noch mehr Tiefton wünscht, sollte die Nubert nuVero 50 mit einem optionalen aktiven Tuning-Modul betreiben, also einer externen elektronischen Klangregelungen. Nubert bietet für die nuVero 50 das ATM-5 Modul an. Alternativ kann man die Nubert nuVero 50 mit einem zusätzlichen Subwoofer kombinieren. So kreiert man beispielsweise ein 2.1-Satelliten-Subwoofer-System, das für eine sehr gute Stereo-Wiedergabe sorgt und ebenso den TV- und Filmton veredelt. Die Klangnobilitierung lässt sich noch steigern: Die erstklassigen Anschlussklemmen der nuVero50 erlauben Bi-Wiring und Bi-Amping, also den Betrieb mit zwei Kabeln pro Seite als auch mit je einem Verstärker pro Kanal. Über einen entsprechenden Receiver können aber auch mehrere Nubert nuVero 50-Boxen als Heimkino-Surround-Set zur Mehrkanalton-Wiedergabe betrieben werden. Dabei ist die nuVero 50 sowohl als Front-, Rear- und Center- und Decken-Speaker einsetzbar, die Box funktioniert also sowohl in vertikaler als auch horizontaler Aufstellung. Vor allem: Dieser Schallwandler arbeitet auch direkt an der Wand. Dafür ist die Nubert nuVero 50 über die mechanische Klangoptimierung hinaus mit zwei Schaltmöglichkeiten ausgestattet. Da ist zum einen der Aufstellungsschalter. Mit ihm wählt man zwischen den Varianten „wandnah“ und „frei aufgestellt“. So passt man die Box an die verschiedenen Wiedergabebedingungen an. Mit „frei aufgestellt“ wird auch die Basswiedergabe stärker betont, das ist die naheliegendste Lösung, um der Nubert nuVero 50 etwas mehr Tiefton zu entlocken. Zum anderen finden wir noch einen Höhen-Schalter, mit ihm lässt sich der Anteil der hohen Frequenzen durch die Stufen „brillant“, „neutral“ und „sanft“ verändern. So kann man seine persönlichen Soundvorlieben pflegen, aber auch stark bedämpfte Zimmer und akustisch sehr helle Räume kompensieren.

Die Nubert nuVero 50 ist mit einem Spezial-Terminal ausgestattet: Hier sind sowohl die beiden Wippschalter der Klangregelung als auch die Polklemmen für die Lautsprecherkabel untergebracht.

Platzierung und Ausrichtung

Damit dieser Lautsprecher an Wand oder Decke seinen Platz findet, wird die Nubert nuVero 50 mit einer massiven Halterung geliefert, die dem Gewicht der Box mehr als angemessen ist. Es ist ein massiver Bügel, der aus vier Millimeter starkem und 1,3 Kilogramm schwerem Edelstahl gefertigt ist. Er fasst die Box hinterrücks durch seine U-Form ein. Mit zwei Bohrungen befestigt man diesen Bügel an der Wand. Ein drittes Loch im Bügel wäre wünschenswert, durch diese Öffnung ließen sich die Anschlusskabel unauffällig in die Wand führen, falls man entsprechende Kabelkanäle im Gemäuer gezogen hat. Zwei Schraubknöpfe, die sehr ansprechend als Edelstahl-Rondelle gestaltet sind, halten die Box im Bügel und sorgen zugleich dafür, dass der Lautsprecher schwenkbar ist – um volle 180 Grad. So lässt sich die Nubert nuVero 50 perfekt auf den Hörplatz ausrichten. Damit die gewichtigen Lautsprecher in Position bleiben, besitzt jeder der Schraubknöpfe eine Bohrung, hier führt man einen Metallstift ein, mit diesem Hebel geht das Anziehen besser und fester. Damit hierbei das Metall und die Gehäuselackierung geschont wird, schützen Kunststoffscheiben die Kontaktflächen. Auch der Bügelboden ist mit mehreren Gummierungen ausgerüstet. So kann man die Box sogar gut gepuffert als Center aufstellen. Durch die gute Ausbalancierung der Aufhängung funktioniert das sogar ohne Festschrauben. Aus dem Bügel wir nun also ein Ständer. Bei einer solchen waagerechten Nutzung sollte die exzentrische Hochtöner-Membran der Box nach oben weisen. Wenn die Boxen aufrecht betrieben werden, richtet man die asymmetrischen Hochtonchassis nach innen, so erzielt man die beste Ortbarkeit.

Die ultramassive Wandhalterung erlaubt mit ihrer Bügelform einen Schwenkradius von 180 Grad.

Die Nubert nuVero 50 auf dem Schlachtfeld

Zuerst haben wir der Nubert nuVero 50 gemäß ihrer Bestimmung als Wand- und Deckenlautsprecher den direkten Kontakt zum Gemäuer gewährt. Schließlich soll sich die Box ja dadurch auszeichnen, dass sie abstandsfrei montiert werden kann und trotzdem gut klingt – und gut heißt: neutral. Wir wählen für den Testbeginn die finale Kampfszene aus „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian“. Der satte Soundtrack ist genauso beeindruckend wie die optische Opulenz der Schlacht. Das beginnt schon mit dem Heranpreschen der Telmarischen Reiter: Die furchteinflößende Kavallerie nähert sich in Nahaufnahme dem Schlachtfeld von Beruna, wir werden fast von den donnernden Rosshufen überwältigt – und schon hier zeigt die kleine Nubert nuVero 50 ihre Muskeln, der Sound hat richtig Volumen und ist trotzdem knackig. So wird auch die nun einsetzende Zerstörungsorgie zum beeindruckenden Abriss-Unternehmen. Als erstes zertrümmern die Katapult-Kugeln der Telmarer die Reste von Aslans Steinhügelgrab, dem Sammlungsort der Narnianer. Da zucken wir bei jedem Einschlag zusammen, das Krachen des Gesteins liefern die kleinen Wandlautsprecher mit richtig Kraft. Im Gegenzug zerschlagen die Narnianer im Untergrund alle steinernen Stützen des Gewölbes, welches das von den Telmarern eroberte Schlachtfeld unterhöhlt. Diese berstenden Steine, die von der Leinwand her regelrecht auf uns zufliegen, pressen die Nubert-Boxen mit tollem Druck in unsere Magengrube. Respekt! Sehr eindrucksvoll, welchen Punch die beiden kleinen Boxen auch bieten! Selbst die Bässe liefern sie mit Bravour: Als die feindliche Reiterhorde unter großem Getöse mit dem Boden einbricht und Richtung Souterrain versinkt, stellen uns die Nubert nuVero 50 das Einstürzen der Erdmassen mit fett-dumpfem Grollen, aber ohne Dröhnen in den Raum. Der Gesamtklang bleibt deshalb auch bei wuchtigen Pegelspitzen sehr klar. Das merkt man, wenn man etwa auf den dramatischen orchestralen Musik-Soundtrack achtet, der unter dieser Szene liegt.

Exzellente Polklemme: Die Überwurfmutter presst mit einem freilaufenden Stempel die Litze materialschonend an. Die breite Aufnahmeschlitz ermöglicht den Anschluss von Kabeln mit großem Querschnitt.

Bei aller Abbildungskraft ist der Tiefton der Nubert nuVero 50 nicht überzeichnet. Er bleibt im Rahmen dessen, was mit optimaler Nutzung der Gehäusegröße möglich ist. Natürlich bietet eine größere Box mehr Bassvolumen, aber es geht hier ja um eine dezente, raumsparende Lösung und um eine neutrale Wiedergabe. Wer mehr Bass will, bindet einen zusätzlichen Subwoofer ein oder gönnt sich das optionale Aktive Tuning-Modul– oder legt an der Nubert nuVero 50 einfach mal den Schalter um. Dann spielen die Boxen nicht mehr in der Einstellung „wandnah“, sondern „frei“. Nun werden die Bässe stärker betont, das ist zwar nicht mehr neutral, gibt der Szene gleich noch mal mehr Schmackes und Fulminanz, allerdings geht dies ein wenig auf Kosten der Klarheit. Probieren wir doch gleich auch mal den anderen Schalter, mit dem die Höhen verändert werden: Aus der Neutralstellung gehen wir nun zu „brillant“ über – und jetzt gewinnt der Sound in dieser Szene noch mal so richtig dazu: Bei den aufeinanderprallenden Schwertern der Kämpfer hören wir das schneidende Singen des Metalls, und die abgeschossenen Pfeile, mit denen sich Königin Susan und ihre Mitstreiter ihrer Feinde erwehren, sirren mit herrlicher Rasanz in der Luft. Sie wirken nun noch schneller, gefährlicher und tödlicher, wenn sie knapp an unserem Kopf vorbeisausen. Jetzt sind wir wirklich drin in der Schlacht! Die Nuberts geben – abseits aller von uns vorgenommenen Klangveränderungen – den Sound nämlich mit einer sehr schönen Räumlichkeit wieder. Die Homogenität stimmt ebenfalls, da gibt es keine Einbrüche, und das gilt auch außerhalb der besten Sitzposition, dem sogenannten „Sweet Spot“ zwischen den Boxen: Selbst einen Meter links oder rechts vom Premium-Platz kann man die Schlacht ohne Klangeinbußen genießen.

Das aufgesetzte Metallgitter sorgt für Schutz und passt mit Form und Farbe perfekt zur Box.

Die Nubert nuVero 50 in HiFi-Sphären

Nun holen wir die Nubert nuVero 50 mal wieder von der Wand und stellen sie frei im Raum auf, mit etwa 50 Zentimeter Abstand zur Raumbegrenzung. Bei den Schalterstellungen setzen wir die Höhen zurück auf „neutral“ und den Aufstellungsmodus auf „frei“. Musikalisch suchen wir jetzt den Kontrast, auf das hektische Kampfgetöse folgen nun harmonisch-entschleunige Klänge: „Desert Island“ von Nanna Øland Fabricius. Die dänische Sängerin ist besser bekannt als „Oh Land“, unter diesem Künstlernamen macht sie Elektropop, der in diesem Fall schön elegisch beginnt. Nach zwei kurzen lapidaren Paukenschlägen besingt Oh Land ihre metaphorische Reise, die zarte Skandinavierin steht mit ihrer leicht angerauten, etwas tiefer timbrierten Stimme im Raum, zwei Meter vor uns. Wir hören jeden kleinsten Hauch, der über ihre Lippen geht, die Nubert nuVero 50 gibt ihren Gesang schön detailreich wieder, ebenso den großen Raum, in dem Oh Land steht. In dieser Weite der Wiedergabe wirkt die Dänin fast ein wenig verloren, bis sie dann von sanften Keyboard-Klängen in ein Soundbett eingehüllt wird. Da werden nun die richtig tiefen Register aufgerufen. Der Nubert nuVero 50 gelingt auch hier im Bass ein richtig gutes Abbild, denn sie versucht erst gar nicht, sich an den Tiefsttönen dieser Produktion zu verheben. Deshalb wirkt die Wiedergabe auch hier ausbalanciert und stimmig. Richtig klasse schafft es die nuVero 50, den nun einsetzenden Frauenchor zum Schweben zu bringen. Dieser ätherische Sirenengesang lässt einen sofort die Augen schließen, die Stimmen scheinen schwerelos dahinzuströmen. Nun kann die Box noch mit den Impulsen des Elektro-Beats punkten: Satt und präzise legt sich dieser Rhythmusteppich unter die Musik, das ist gutes Timing, hier beweist insbesondere der Hochtöner seine Agilität. Sehr gelungen ist auch die Abbildung der zugleich einsetzenden E-Gitarre: Wir hören neben dem herrlich runden, aber trotzdem drahtigen Ton selbst die kleinen Rutschgeräusche auf den Saiten, die bei den Akkordwechseln entstehen. Es sind diese Details, die für eine authentische, wirklichkeitsnahe Wiedergabe des Instruments sorgen – und die Nubert nuVero50 kann sie liefern.

Das frontale Klangsegel glitzert und glänzt durch den perfekt polierten Metalleffekt-Lack.

Kann die Box es auch musikalisch krachen lassen? Dafür ziehen wir nun doch noch einmal in die Schlacht mit AC/DCs „War Machine“. Der Song beginn mit einem stoischen-durchgängigen Bassgrollen und einzelnen, satten Bassdrum-Schlägen. Hier zeigt die nuVero 50 wieder ihren tollen Punch. Große Klasse ist die HiHat: Dieses Doppelbecken klingt ungemein crisp, das treibt den Song nach vorn. Dann endlich Gitarren – und auch die geben die Boxen richtig gut wieder: Schön crunchig, rau und räudig, dabei trotzdem mit dem warmen Ton eines Röhrenverstärkers, schön klar im Gesamtsound eingebettet. So müssen AC/DC-Gitarren klingen, und so schallen sie uns auch aus den Boxen entgegen. Die Transparenz bleibt selbst bei gesteigerter Lautstärke erhalten. Wie laut es ist, zeigt das Eintreffen des Redaktionskollegen, der eigentlich im Nebenraum sitzt, nun aber kurz seinen Kopf in den Raum steckt und knapp kommentiert: „Die machen aber ordentlich Dampf!“ Was will man mehr – Zwei-Raum-Beschallung mit einem Boxenpaar! Im Ernst: Natürlich ist irgendwann bei diesen Schallwandlern die Grenze erreicht, aber die liegt weit oben – weiter, als manchem Nachbarn halt lieb ist. Wir haben jedenfalls unseren Spaß gehabt.

Durch ihre flache Bauweise bildet die Nubert nuVero 50 mit einem wandmontierten Flatscreen quasi eine Ebene.

Fazit

Die Nubert nuVero 50 ist der Allrounder der nuVero-Serie: Mit diesem geschlossenen Zwei-Wege-Lautsprecher lassen sich Satelliten-Systeme zur HiFi-Beschallung realisieren, aber auch Mehrkanal-Surround-Sets für den Heimkino-Betrieb. Dabei funktioniert die Box als Front-, Rear- und Center-Speaker. Durch die kompakte und vor allem flache Bauweise, aber auch durch die schwenkbare Halterung kann die nuVero 50 ans Gemäuer montiert oder einfach auf dem Lowboard aufgestellt werden – oder ganz klassisch auf Ständern im Raum. Für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten ist die Box zudem mit einem Aufstellungs- und einem Höhen-Schalter zur Klanganpassung ausgestattet. All diese Features machen die Nubert nuVero 50 zu einem Alleskönner für Wand und Decke, Regal und Raum. Dabei glänzt sie im Bassbereich mit einem Volumen, das man ihr kaum zutraut. Doch sie respektiert hier ihre physikalische Grenze – und deshalb macht auch die Nubert nuVero 50 dem Seriennamen alle Ehre: „vero“ bedeutet „Wahrhaftigkeit“.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

96 %

99 %

180529.Nubert-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuVero 50
Produktkategorie:Wand-/Deckenlautsprecher
Preise:625,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Diamantschwarz
- Kristallweiß
- Goldbraun
(Front: Metallic, Korpus: samtig-mattes Nextel, Gitter: in Frontfarbe)
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: +49 7171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):470 x 203 x 150 mm (inklusive Klangsegel und Gitter)
Gewicht:9,0 kg / Stück
Prinzip: passiv, 2-Wege, geschlossen
Hochtöner:1 x 26 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 150 mm (Glasfaser-Sandwichmembran)
Frequenzgang (+/- 3 dB):- 90 - 25 000 Hz (frei aufgestellt)
- 72 - 25 000 Hz (wandmontiert)
(Herstellerangabe)
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad (1W/1m):84,5 dB (Herstellerangabe)
Belastbarkeit:180 Watt
Lieferumfang:- Nubert nuVero 50
- vormontierter Edelstahlhaltebügel mit Montageset (Dübel + Schrauben)
- Frontgitter mit Befestigungsset
- Lautsprecherkabel (4,0 m)
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- ATM-50 nuVero-Modul (zur Erweiterung des Bassbereiches)
Besonderes:- wandnahe Aufstellung und Montage möglich (benötigt keinen Mindestabstand zur Wand)
- mehrerer Einsatzmöglichkeiten:
- HiFi-Lautsprecher für Satelliten-/Subwoofer-System
- Satellit (Front, Center, Rear) für Surround-Sets
- Deckenlautsprecher in einem Dolby-Atmos-System mit Höhenkanälen
- exzentrischer Hochtöner
- Klanganpassung über 2 Kippschalter
- aufgesetztes, gerundetes Klangsegel als Schallwand
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Wharfedale SW-10 – Kraftvoller Subwoofer mit dem Gespür für feine Details

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Ein Subwoofer weckt in der Regel Assoziationen mit dem Heimkino. Dabei gibt es auch Modelle mit ernstzunehmenden HiFi-Qualitäten, die selbst einem Paar Standlautsprecher gut zu Gesicht stehen. Der SW-10 von Wharfedale ist ein solcher Kandidat, der in nahezu allen Bereichen des Home Entertainment eine hervorragende Figur abgibt. Ein guter Grund, den englischen Tiefton-Spezialisten zum Test einzuladen.

Der Aktiv-Subwoofer SW-10 von Wharfedale ist ein eleganter und leistungsstarker Spielpartner für HiFi- und Heimkino-Setups.

Der Aktiv-Subwoofer SW-10 von Wharfedale ist ein eleganter und leistungsstarker Spielpartner für HiFi- und Heimkino-Setups.

Der SW-10 ist in unseren Testräumen zwar der erste Subwofer aus dem Hause Wharfedale, allerdings nicht das erste Produkt der englischen Traditionsmarke. Im Laufe der Jahre haben wir bereits einige Lautsprecher unter die Lupe nehmen dürfen, zuletzt die Regalbox Diamond 11.1. Auswahl gibt es schließlich genug, schon seit 1932 ist Wharfedale im Lautsprecher-Business unterwegs. Ähnlich lange ist auch der gute Ruf vorhanden, 1945 hat sich Unternehmensgründer Gilbert Briggs durch die Kombination unterschiedlicher Chassis sogar eine gewisse Vorreiterrolle für moderne Lautsprecher erarbeitet. Neuentwicklungen sind allerdings nicht das einzige Markenzeichen Wharfedales, deren Lautsprecher darüber hinaus auch mit feiner Optik und einem traditionell bemerkenswert guten Preis-Leistungsverhältnis für zufriedene Kunden sorgen. Die Subwoofer-Serie mit dem SW-10 und seinen beiden größeren Geschwistern SW-12 und SW-15 soll daran anknüpfen, beispielsweise als Ergänzung zu Standlautsprechern wie den Diamond 250 oder zu einem 5.0-Surroundset wie dem Crystal 4. Optisch reihen sich die Tiefton-Spezialisten jedenfalls nahtlos ins Portfolio ein.

Elegantes Powerhouse

Der SW-10 ist der kleinste der drei Subwoofer seiner Familie, wirkt allerdings nur neben den beiden größeren Geschwistern verhältnismäßig zierlich. Für sich allein betrachtet ist davon keine Rede mehr, so erwachsen und fast schon dominant tritt der SW-10 auf. Mit einer Kantenlänge von ziemlich genau 33 Zentimetern und einer Gesamthöhe von knapp über 40 Zentimetern gehört der Bass-Experte längst nicht mehr zur Sorte der kompakten Tieftonwürfel. Da steckt ordentlich Energie und Power im robusten Gehäuse, das nicht umsonst auf vier unerschütterlichen Standfüßen ruht. Der Preisklasse entsprechend haben wir es hier mit robusten Kunststoff-Kegeln zu tun, die optisch natürlich ein wenig hinter verchromten Exemplaren zurückstecken müssen, in Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis allerdings besonders wertvolle Dienste leisten. Mal ganz davon abgesehen, dass die Standfüße ohnehin weitaus weniger im Fokus stehen als das Gehäuse und vor allem die Front des SW-10, die im allerbesten HiFi-Stil zu beeindrucken weiß. Im wahrsten Sinne des Wortes übrigens, das uns zum Test überlassene Modell erstrahlt in – Sie ahnen es – makellosem Weiß.

Saubere Folierung und Hochglanzlack: Unser SW-10 steckt in einem edlen Kleid ganz in Weiß.

Saubere Folierung und Hochglanzlack: Unser SW-10 steckt in einem edlen Kleid ganz in Weiß.

Das Gehäuse selbst ist mit einer sauber verarbeiteten Folierung veredelt, die Schallwand punktet mit einer ebenso hervorragend aufgetragenen Hochglanz-Lackierung. Die abnehmbare Frontblende mit einer eleganten Stoffbespannung in Schwarz setzt einen hübschen Kontrast und macht den SW-10 auch optisch zum perfekten Spielpartner für die Standlautsprecher im Wharfedale-Portfolio. Wer es dezenter mag (zum Beispiel im Heimkino), bekommt den Aktiv-Subwoofer natürlich auch in einer komplett schwarzen Ausführung. Den HiFi-Look unterstreicht die Front des SW-10 in beiden Varianten auch ohne Abdeckung, schlicht und elegant wird der zehn Zoll große, schwarze Tieftöner in Szene gesetzt. Dazu trägt insbesondere der breite und chromglänzende Rahmen bei, der mit acht Zierschrauben fast schon ein wenig wie ein besonders geschmackvolles und blitzblank poliertes Bullauge wirkt. Direkt darunter zeigt eine kleine Status-LED den Betriebszustand (bei aufgesetzter Frontblende schimmert sie dezent durch den Stoff) und der filigrane Schriftzug die Herkunft des SW-10 an. Vier kleine Pins in den Ecken dienen als Befestigung für die abnehmbare Frontabdeckung, setzen nebenbei aber auch zusätzliche Akzente. Das gelingt auch der aufgesetzten Schallwand durch eine leichte „Stufe“ zum restlichen Korpus. Ein kleines Detail, das den Subwoofer effektiv vom klassischen Würfel-Look befreit und sein gesamtes Erscheinungsbild frisch und modern wirken lässt.

Für Punch und Präzision

Den bereits erwähnten Kontrast zwischen Weiß und Schwarz können wir auch ohne Frontblende begutachten, dafür sorgt der 25 Zentimeter große Langhub-Basstreiber aus ungepresster Zellulose. Das sieht nicht nur sehr schick und elegant aus, sondern sorgt auch für erhöhte Steifigkeit und ein verbessertes Dämpfungs- sowie Einschwingverhalten. Zusätzlich sorgen Kupferauskleidungen an den Belüftungsöffnungen für eine effektivere Wärmeableitung und eine Reduzierung der magnetischen Verzerrungen. Schließlich sollen der SW-10 und seine Serien-Geschwister nicht nur ordentlichen Punch hervorbringen, sondern auch audiophilen Ansprüchen genügen. Folglich bleibt Wharfedale beim bewährten Prinzip, ausgereifte Endstufen mit Fokus auf eine hohe Wirkung bei niedrigen Frequenzen einzusetzen. Dadurch sollen die Tieftöner sowohl für Filmton als auch für Musik bestens aufgestellt sein.

Der Langhubtieftöner sorgt nicht nur für ein kraftvolles Klangfundament sondern auch für präzisen und knackigen Bass.

Der Langhubtieftöner sorgt nicht nur für ein kraftvolles Klangfundament sondern auch für präzisen und knackigen Bass.

Aus diesem Grund verfügt der SW-10 auch über eine stufenlos regelbare Frequenzweiche sowie eine Phasenanpassung. Zusätzlichen Komfort schafft die optionale Automatikschaltung, die dem SW-10 in Abhängigkeit vom eingehenden Signal (zum Beispiel bei zu geringer Grundlautstärke) die Möglichkeit zum autonomen Wechsel in den Standby-Betrieb gibt. Wer den SW-10 im Dauereinsatz betreiben möchte, kann natürlich auch auf diese Funktion verzichten. Schaden kann zusätzliche Qualität im Tieftonbereich bekanntlich nicht, daher wird der Frontfire-Treiber des SW-10 auch durch einen Downfire-Bassreflexport komplettiert. Die nach unten abstrahlende Bassreflexöffnung erfordert allerdings ein wenig „Luft“ bei der Aufstellung – allzu weit in eine Zimmerecke sollte man den SW-10 also nicht schieben. Außerdem relevant für die Wahl des Aufstellungsortes ist die Länge des Verbindungskabels zwischen AV-Receiver oder Verstärker und dem Subwoofer. Hier kann je nach Ausgang am Quellgerät sowohl ein Stereo- als auch ein Mono-Cinch-Kabel verwendet werden. Im Lieferumfang ist es allerdings nicht enthalten, schließlich hat da fast jeder Kunde anderen Bedarf.

Zusätzlich zum Frontfire-Treiber verfügt der stabil auf vier Füßen stehende SW-10 über einen Bassreflexport im Downfire-Prinzip.

Zusätzlich zum Frontfire-Treiber verfügt der stabil auf vier Füßen stehende SW-10 über einen Bassreflexport im Downfire-Prinzip.

Grundsätzlich gilt bei der Aufstellung eines Subwoofers, dass er nicht zu nah an Hindernissen wie Wänden oder Möbelstücken platziert werden sollte. Reine Downfire-Subwoofer sind zwar oftmals weniger wählerisch, dennoch droht bei allzu beengter Arbeitsumgebung häufig ein unsauberes Dröhnen. Abgesehen davon ist bei Subwoofern das Prinzip „Trial and Error“ (oder salopp auf Deutsch: „Versuch macht kluch!“) eine veritable Methode, den besten Aufstellungsort zu ermitteln. Meist finden sich die Basskünstler (insbesondere Frontfire-Kandidaten wie der SW-10) zwischen den Frontlautsprechern wieder, gegebenenfalls ist aber auch eine seitliche Positionierung sinnvoll. Hier spielen auch die räumlichen Gegebenheiten eine mitentscheidende Rolle. Erlaubt ist, was gefällt und vor allem gut klingt – das gilt für ein Surround-System genauso wie für ein 2.1-HiFi-Setup.

Bei der Aufstellung des SW-10 gilt wie bei fast jedem Subwoofer: ein bisschen Platz muss sein.

Bei der Aufstellung des SW-10 gilt wie bei fast jedem Subwoofer: ein bisschen Platz muss sein.

Mehr als nur ein Kracher

Wie eingangs erwähnt sind Subwoofer nicht zwangsläufig nur für Heimkino-Fans als Unterstützung für ein Surround-System interessant. Auch Standlautsprecher können durchaus von einem Spielpartner wie dem SW-10 profitieren und in Teamarbeit die unteren Frequenzen der Musikwiedergabe noch detaillierter und präziser herausarbeiten. Voraussetzung ist natürlich entsprechendes Zuspielmaterial, das wir in „You Worry Me“ von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats finden. Mit einer ordentlichen Portion Groove geht es hier auch in den tiefen Frequenzen sehr dynamisch und agil zur Sache, sodass sich der SW-10 direkt hörbar einbringen kann. Die HiFi-Qualitäten der Wharfedale-Palette färben ganz offensichtlich auch auf den Tiefton-Spezialisten ab, der sich sofort von der spritzigen Spielfreude anstecken lässt. Er ergänzt die Mitspieler um zusätzliche Qualitäten ohne sich in den Vordergrund zu drängen und lässt den ohnehin schon recht opulent klingenden Titel noch voluminöser und kraftvoller wirken.

Bei energischeren Tracks wie beispielsweise „Sway“ von The Kooks, das passend zur breiten Stereobühne auch in der Tiefe gewinnt, wird die zusätzliche Power noch deutlicher. Der oft zitierte Klangteppich fällt hier besonders üppig aus, ohne etwas vom Klang zu verschlucken. Dem SW-10 gelingt sogar ein ausgesprochen trockener und knackiger Punch, wenn sich zum Beispiel die Bass Drum mit Nachdruck bemerkbar macht. Eine gelungene Kombination der unterschiedlichen Anforderungen im Tieftonsegment, denen der Wharfedale-Subwoofer spielend leicht gerecht wird. Sogar der raue und „ungeschminkte“ Stil von Brian Fallon kommt mit „My Name Is The Night (Color Me Black)“ hervorragend präzise zur Geltung. Gleiches gilt für komplexe Kompositionen wie das auch als „Fibonacci-Song“ bekannte „Lateralus“ von Tool. Mit dem SW-10 hat man das Gefühl, direkt vor dem Bassverstärker zu sitzen und diesen oftmals überhörten Part der Musik endlich angemessen zur Kenntnis zu nehmen – bei Hobbymusikern weckt die plötzliche Präsenz des Basses womöglich Erinnerungen an beengte Proberäume und den Hang zu aufgedrehten Lautstärkereglern. Apropos Regler: Wenn man den Drehknopf des SW-10 zwischendurch mal auf Null stellt, wird besonders deutlich, wie viel der Aktiv-Subwoofer tatsächlich zum Klangbild beiträgt.

Der Anschluss des SW-10 erfolgt per Cinch-Kabel - Mono und Stereo sind möglich.

Der Anschluss des SW-10 erfolgt per Cinch-Kabel – Mono und Stereo sind möglich.

Auch (beziehungsweise vor allem) in einem 5.1-System hat der Wharfedale-Subwoofer einen großen Anteil am satten Sound. Für den Hörtest beim Filmton greifen wir einmal mehr auf die Blu-ray von „John Wick“ zurück. Im Test des 5.0-Systems Crystal 4 vermissten wir seinerzeit noch den allerletzten Punch – diese Lücke füllt der SW-10 nun absolut und über alle Maßen zufriedenstellend aus. Insbesondere in der blutigen Nachtclub-Szene bebt der Bass nun deutlich spürbar durchs ganze Zimmer. Es fühlt sich förmlich so an, als ob wir direkt neben dem Protagonisten im Getümmel stehen, während er den Bodyguards seiner Zielperson ein paar Kugeln verpasst – das wirkt mit Unterstützung des SW-10 wesentlich nachdrücklicher. Neben den krachenden Schüssen kommen sogar die dumpfen Einschläge gut hörbar zur Geltung und setzen den zerstörerischen Alleingang Wicks besonders intensiv in Szene, während im Hintergrund der pumpende Bass der Musik weiterhin mit voller Power arbeitet. Ähnlich gut gelingt dem Wharfedale-Tieftöner die Mischung aus purer Kraft einerseits und präzisen Details andererseits. Eine kurze Sequenz am Ende einer Verfolgungsjagd unterstreicht diese Qualitäten. Als am Hafen ein Auto mehrere Meter in die Tiefe stürzt und fast schon in einem akustischen Inferno auf den Beton prallt, löst sich ein Reifen und fällt erst mit kurzer Verzögerung zu Boden. Doch trotz des spektakulären Crashs nur einen Augenblick zuvor hebt sich genau dieses winzige akustische Detail deutlich ab – eine beeindruckende Qualität!

Nicht nur klanglich glänzend: Der SW-10 setzt mit dem Chromring rund um den Tieftöner ein edles Detail.

Nicht nur klanglich glänzend: Der SW-10 setzt mit dem Chromring rund um den Tieftöner ein edles Detail.

Der SW-10 ist allerdings längst nicht nur auf kurze Knalleffekte spezialisiert, sondern beherrscht sogar den dramatischen Aufbau einer packenden Atmosphäre. Das wird bei „Sicario“ deutlich, als wir ins Kapitel kurz vor der Fahrt nach Juárez springen. Der Actionthriller nimmt sich hier bei ruhigeren Aufnahmen aus der Vogelperspektive eine kurze Auszeit und sorgt mit einer Mischung aus unheilvoller Filmmusik und dem anschwellenden Geräusch ganz allmählich heranfliegender Helikopter für einen äußerst effektiven Spannungsaufbau. Den unterstützt der SW-10 mit einer perfekten Performance. Einerseits präsentiert er mit der Filmmusik einen durchgängig satten Grundton, liefert dazu allerdings auch den fein detaillierten und sehr präzisen Sound der Rotorblätter. Das klingt so gut, dass man während des Anflugs die unsichtbare Position der Hubschrauber gefühlt auf den Meter genau bestimmen kann, bis sie schließlich mit markerschütterndem Donnern direkt über uns im Sichtfeld auftauchen. Ein derart ausgeprägtes Talent für das Heraufbeschwören einer bedrohlichen Atmosphäre hätten wir dem eleganten Engländer eigentlich gar nicht zugetraut … Dabei sind wir inzwischen eigentlich gewohnt, dass Wharfedale zumindest unsere Erwartungen dann doch immer wieder übertrifft.

Unterhalb des Tieftöners zeigt der SW-10 seinen Betriebszustand an.

Unterhalb des Tieftöners zeigt der SW-10 seinen Betriebszustand an.

Fazit

Musikalisch und ein echtes Kraftpaket: Mit dem Aktiv-Subwoofer SW-10 bietet Wharfedale sowohl HiFi- als auch Heimkinofreunden ein vielseitiges und preisgünstiges Upgrade für jedes Lautsprecher-Setup. Optisch äußerst elegant, klanglich dafür umso extrovertierter fügt sich der Tiefton-Spezialist als echter Teamplayer nahtlos in Stereo-Sets und Surround-Systeme ein. Preislich ist er zwar der Einstiegsklasse zuzuordnen, liefert allerdings auch in höheren Preisklassen noch gänzlich entspannt eine hervorragende Leistung ab.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

91 %

95 %

180530.Wharfedale-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wharfedale SW-10
Gerätekategorie:Aktiv-Subwoofer
Preis:499,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):416 x 336 x 381 mm
Gewicht:16,5 kg
Prinzip:Bassreflex-Subwoofer
Tieftöner:1x 250-mm-Langhub-Basstreiber
Ausgangleistung:200 Watt (Herstellerangabe)
Anschlüsse:1x RCA-Line-In (Stereo)
oder
1x Mono-Eingang (LFE)
Besonderes:- druckvoller Grundton
- Phase Inversion
- Auto-On/Off-Schaltung
- sehr gute Verarbeitung
- Frontfire-Prinzip
- Downfire-Bassreflexport
- massive Standfüße
Lieferumfang:- SW-10
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Teufel Real Blue NC Kopfhörer – Himmlische Ruhe, teuflisch guter Sound

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Noise-Cancelling-Kopfhörer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der Real Blue NC von Teufel verfügt, wie sein Namenskürzel NC es vermuten lässt, über eine ebensolche Funktion. Zudem soll er durch Teufel-typischen Klang überzeugen und höchsten Tragekomfort bieten. Wir haben dem schick gestylten Over-Ear-Modell einmal kräftig auf den Zahn gefühlt.

Der Teufel Real Blue NC löst den Mute BT ab, zeigt sich optisch wie technisch aber vollständig überarbeitet.

 

Als in wesentlichen Punkten überarbeiteter Nachfolger des erfolgreichen Mute BT präsentierte Teufel Ende 2017 den Real Blue NC. Das Spitzenmodell der Real-Serie unterscheidet sich im Wesentlichen durch sein laut Herstelleraussage deutlich verbessertes Hybrid-Active-Noise-Cancelling-Verfahren und sein cleveres, in der rechten Ohrmuschel platziertes, Touch-Bedienfeld zur einfacheren Handhabung. Auch in Sachen Design haben die Berliner ein vollkommen neues Konzept verfolgt, so unterscheidet sich der Real Blue NC auch optisch deutlich vom Vorgänger. Besagte Kopfhörer-Serie umfasst zur Zeit drei Modelle und startet mit dem Real pure, der als kabelgebundener Over-Ear klanglich anspruchsvolle Käufer anspricht, für die die kabellose Übertragungsart nicht im Mittelpunkt steht. In der Mitte des Serien-Trios ist der Real Blue angesiedelt. Ebenso wie das Spitzenmodell ist er mit Bluetooth und einem Touch-Bedienfeld ausgestattet, allerdings bietet er die aktive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen nicht an. Als Platzhirsch thront unser Testkandidat, den die Berliner mit allen erdenklichen Technikhighlights ausgestattet haben, an der Spitze des Real-Portfolios. „Alles drin, alles dran“, könnte man sagen. Ein Grund mehr, ihn einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Leichte Materialien, weiche Polster. Der Teufel Over-Ear verspricht höchsten Tragekomfort.

 

Technik satt

Wie beim Styling hat Teufel auch in Sachen Technik nicht gespart oder auf alte Technologien gesetzt. Das neue Spitzenmodell der Serie ist mit allem ausgestattet, was das Herz anspruchsvoller Musikfreunde höher schlagen lässt: High Definition-Treiber mit ultraleichter Membran, angetrieben von leistungsstarken Neodym-Magneten. Das verspricht Tiefgang, Kickbässe, eine ausgewogene Mitten- und Hochtonwiedergabe. Eine belüftete Rückraumkammer, einzigartig in dieser Preisklasse, trägt zur Reduktion des Klirrs bei und lässt einen offenen, präzisen Klang erwarten. Bei der Abstimmung der Kopfhörer haben die Entwickler zudem darauf geachtet „genreübergreifend“ zu arbeiten. So verwundert es nicht, dass Teufel seinen Real Blue NC sowohl als Spezialisten für Jazz, Klassik als auch für Rock oder Elektro ausweist. Wir haben es eingangs erwähnt, auch die Hybrid Noise Cancelling-Technologie wurde ebenfalls von Grund auf neu entwickelt. Das Ergebnis kann sich sehen bzw. hören lassen. Auf jeder Ohrseite verrichten nun zwei Mikrofone ihren Dienst. Eines zur Erkennung und Bestimmung von Umgebungsgeräuschen auf der Außenseite und eines direkt in der Muschel. Letzteres dient der Kontrolle – sicher ist sicher! In diesem Zusammenhang: Beim Akku weiß der Neue ebenfalls voll zu überzeugen. Laut Hersteller lassen sich Umgebungsgeräusche bis zu 60 Stunden am Stück unterdrücken – mit angeschlossenem Kabel. Das reicht locker um die Welt in einem Flugzeug zu umrunden. Verzichtet man aufs Kabel, überträgt über Bluetooth und aktiviert ANC soll der Akku noch immer genug Leistung für imposante 23 Stunden Musikgenuss bieten. Wird Noise Cancelling nicht genutzt, verlängert sich die Dauer um weitere sieben Stunden. Der Teufel Real Blue NC hat aber noch viel mehr drauf: er lässt sich sowohl mit Android wie iOs verbinden, kann als Telefon-Freisprecheinrichtung eingesetzt werden, ist kompatibel mit Spotify, Amazon Music, Apple Music und YouTube und nimmt Befehle über Siri und den Google Sprachassistenten entgegen.

Flexible Gelenkkonstruktionen passen den Real Blue NC an nahezu jede Kopfform an.

Alles drin, statt nichts dabei

Teufel packt alles in den Lieferumfang, was eventuell benötigt werden könnte. So finden wir beim Auspacken ein optisch ansprechendes Softcase, in dem der Kopfhörer sicher aufbewahrt wird. Ein gerade auf Reisen wichtiges Utensil. Das Zubehör findet seinen Platz ebenso in besagtem Case und ist so auch unterwegs immer zur Hand. In einem kleinen Beutel, der mittels Klettverschluss an den Deckel geheftet wird, finden sich ein USB-Ladekabel, ein 3,5-Millimeter-Klinkenkabel, sowie ein Flugzeug-Adapter. So ausgerüstet lassen sich die Kopfhörer beispielsweise auch unterwegs via Powerbank mit der nötigen Energie versorgen oder – im schlimmsten Fall – geht die Musikwiedergabe einfach per Kabel weiter, sollte dem Real Blue NC einmal der Saft ausgehen.

Geliefert wird der Real Blue NC in einem robusten, zugleich aber auch eleganten Schutz-Etui.

Kabellos festgezurrt

Für die Verbindung zum Abspielgerät stellt der Real Blue NC neben dem klassischen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss auch eine moderne Bluetooth-Schnittstelle bereit. Über diese lassen sich Musikfiles kabellos übertragen oder alternativ auch Telefonate führen. Um den Kopfhörer erstmalig mit dem eigenen Handy bekannt zu machen, sind nur wenige Schritte notwendig:

1. Real Blue NC einschalten und für zwei Sek. die Bluetooth-Taste drücken.
2. Teufel Real Blue NC im Bluetooth-Menü des Smartphones auswählen.
3. Geschafft: schon sind beide Geräte miteinander verbunden.

Kennen sich beide Geräte bereits, koppeln sie sich automatisch, sobald der Kopfhörer eingeschaltet wird. Ist der Real Blue NC per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, ist es als wäre die Verbindung „angenagelt“. Selbst durch zwei dicke Stahlbetonmauern hindurch blieb die Verbindung stabil und unterbrechungsfrei. Das haben wir in dieser Form bislang noch bei keinem Bluetooth-Headphone erlebt.

Ein Knopfdruck genügt und Bluetooth ist aktiviert.

Hinter der direkt nebenan befindlichen Gummilippe finden sich der Ladeport und die Buchse für den kabelgebundenen Betrieb.

Volle Kontrolle am Real Blue NC

„Egal wie, die Bedienung muss auch ohne Smartphone gelingen, das Handy bleibt in der Hosentasche“. So oder so ähnlich muss der Auftrag der an das Teufel-Entwicklungsteam gelautet haben. In unserem Test konnte das iPhone nach der erfolgreichen Kopplung per Bluetooth in genau dieser bleiben. Um eine umfassende Bedienung zu realisieren, stellt sich die Außenfläche der rechten Hörmuschel als unauffälliges Touchfeld dar. Einen Song weiter? Kein Problem, einfach mit dem Finger auf besagtem Feld von hinten nach vorne streichen und schon startet das nächste Stück. Ein bisschen lauter? Auch kein Ding für den Real Blue NC, einfach von unten nach oben Streichen und schon wird es lauter. Ein Stück zurück, leiser, Pause oder einfach stumm schalten, über den Touch ist das alles möglich. Das Beste aber ist: die Gesten sind nach zwei Minuten intuitiv erlernt.
Der Verzicht auf die Menge an Knöpfen ist nicht nur praktisch, sondern wertet den Kopfhörer auch optisch auf, was sich in einer klaren und eleganten Form widerspiegelt. Ganz auf Hardkeys verzichtet Teufel dann aber doch nicht. Ein Schalter, in der rechten Aussenseite eingelassen, schaltet den Kopfhörer ein- und aus. Direkt daneben, nur durch eine schmale LED getrennt, findet sich ein weiterer Taster zur Bluetooth-Aktivierung. Über einen dritten Schalter, in der linken Hörmuschel eingelassen, kann die aktive Geräuschunterdrückung ein- oder ausgeschaltet werden. So ausgestattet kann das Handy tatsächlich jederzeit in der Hosentasche verbleiben, was den Bedienkomfort gerade unterwegs (z.B. auf dem Fahrrad) erheblich steigert.

Ein kurzer Fingerstrich genügt, schon wird durch die Playlist navigiert bzw. die Lautstärke verändert.

Umgebungsgeräusche weggefiltert

Kommen wir zur bereits mehrfach angesprochenen Noise-Cancelling-Funktion: Ein Begriff, den jeder schonmal gehört beziehungsweise irgendwo gelesen hat. Aber was steckt hinter einer der größten Kopfhörer-Innovationen der letzten Jahre? Mit aktiver Geräuschunterdrückung (im Englischen: Active Noise Cancellation) lassen sich Umgebungsgeräusche gezielt reduzieren und ein ungetrübtes Hörerlebnis erzielen. Durch kleine Mikrofone in jeder Hörmuschel wird die Geräuschkulisse um den Nutzer herum gemessen, analysiert und berechnet. Durch gezielt reproduzierten Gegenschall werden bestimmte Umgebungsgeräusche eliminiert, indem die Polarität des Signals einfach umgekehrt wird. Auch unser Testkandidat bedient sich dieser Technik, um störende Umgebungsgeräusche zu unterdrücken. Wird der Schalter an der linken Ohrmuschel von Off auf ANC (ANC steht für Active Noise Cancellation) umgelegt, dauert es eine knappe Sekunde und es herrscht himmlische Ruhe. Eindringende Geräusche bestimmter Frequenzbereiche werden durch besagte Technik zum größten Teil gelöscht. Die aktive Geräuschunterdrückung meines Testgastes aus der Bundeshauptstadt leistet wirklich erstaunliche Arbeit, wovon ich mich eindrucksvoll überzeugen durfte. Zur Zeit meines Tests befanden sich aufgrund eines Wasserschaden drei Bautrockner, ein Bodenentwässerungsgerät und ein Luftreiniger in meiner Wohnung. Allesamt den ganzen Tag in Betrieb und ziemlich laut. Welches Szenario eignet sich besser, um sich eine Reduzierung der Umgebungsgeräusche zu wünschen? Folglich habe ich den Real Blue NC Zuhause mit dem Smartphone gekoppelt und den magischen Schalter auf ANC umgelegt. Das Ergebnis überzeugte auf ganzer Linie. Bereits ohne Musikzuspielung war der Unterschied deutlich merk- und hörbar. Das tiefe, statische, monotone Brummen der Trockner war nahezu verschwunden, nur das Rappeln des Gerätegehäuses war noch leicht wahrnehmbar. Ein kurzer Druck auf die Playtaste startete die Musikwiedergabe, selbst unter leisester Lautstärke rückten die letzten Restgeräusche jetzt so weit in den Hintergrund, dass diese nach einer Minute komplett ausgeblendet schienen. Kurzes Zwischenfazit: Hut ab Teufel, so lässt sich Musik selbst unter den widrigsten Umständen genießen.

Über den kleinen Schalter im unteren Bereich der Ohrmuschel lässt sich Noise Cancelling aktivieren.

Souverän, dynamisch, echt

Beeindruckt durch die exzellente Verarbeitung und die hervorragend funktionierende aktive Geräuschunterdrückung sind meine Klang-Erwartungen an den Real Blue NC schon sehr hoch. Mit Norah Jones’s „Come Away With Me“ geht es allerdings erstmal etwas ruhiger in den Hörtest. Von der ersten Sekunde an zeigt der Over-Ear dann, dass man es hier nicht mit einem x-beliebigen Modell von der Stange handelt, sondern um ein hochwertiges Audio-Produkt. Im Mittelpunkt steht hier die Detailwiedergabe, die sämtliche im Intro genutzten Instrumente klar und sauber darstellt. Alles ist da, gleichberechtigt und präsent, ohne dass auch nur ein Bereich in den Hintergrund geschoben wird. Der Bass kommt sanft, aber durchweg konturiert. An Druck fehlt es ihm dabei nicht die Spur. Auch in den Mitten und Höhen, die hier durch Klavier, Gitarre und die unvergleichliche Stimme Norah Jones` repräsentiert werden, füllen den Raum und finden sofort Anklang. Den gesamten Titel hindurch behält der Real Blue NC die volle Kontrolle. Das Stück wird ohne Dynamikverlust reproduziert. Die hier gelieferte Auflösung fällt ebenso positiv auf, wie der straffe, ausgewogene Grundton. Insgesamt wird mir eine schöne, warme Klangfarbe geliefert, die einfach nur angenehm erscheint. Mit einem Break, für den jeder DJ die Kündigung bekäme, wechsle ich zu „Stand Up For Rock `n` Roll“ von Airbourne. Jetzt soll sich zeigen, wieviel Teufel in diesem Kopfhörer steckt. Die Antwort ist „jede Menge“! Innerhalb weniger Augenblicke beschleunigt der Over-Ear jetzt druckvoll von null auf hundert und zeigt eindrucksvoll, was Pegelfestigkeit bedeutet. Die Australier, für ihren temporeichen Hard Rock bekannt, fordern den Real Blue NC von Beginn an, bringen ihn aber nicht im Ansatz an seine Grenzen. Selbst unter höchster Lautstärke, ein Pegel der bei längerem Gebrauch definitiv Schäden am Gehör hinterlässt, behält der nicht einfach nur die Kontrolle, sondern gibt das schnelle und gewaltige Musikstück immer noch detailliert und kraftvoll wieder. So verfliegen die vier Minuten und eine Sekunde Spielzeit wie im Flug, ohne dass man sich als Zuhörer gehetzt oder überfordert fühlt. In der letzten Hörsession erwartet mich dann mit Pink Floyds „Wish You Were Here“ ein Meilenstein der Musikgeschichte. Einer, welcher durch Atmosphäre und seine weltbekannten Gitarrenriffs lebt und Legendenstatus erreichte. Kaum angespielt, beweist der Real Blue NC auch hier eindrucksvoll, wie vielseitig ein Kopfhörer sein kann. Das Gitarren-Intro wird absolut präzise und detailliert wiedergeben, so dass wirklich jede kleine Berührung der Saiten so deutlich erlebbar sind, als säße man direkt vor der Gitarre. Als Gesang und Schlagzeug kurze Zeit später einsetzen, die Dynamik des Songs deutlich zunimmt und auch der Bass mit deutlich mehr Druck kommt, verliert die Wiedergabe nichts an Präzision und Souveränität. Alles klingt ausgewogen, allerdings nicht langweilig, sondern dynamisch und packend. Einfach imposant, wie vielseitig und elegant der Real Blue NC von Teufel auf die verschiedenen Musik-Genres eingeht, mit denen er gefüttert wird. Die straffe und konturierte Basswiedergabe begeistert den Zuhörer ebenso, wie die klare und dynamische Wiedergabe von Höhen und Mitten. Die in allen Frequenzbereichen hervorragende Kontrolle, seine detaillierte Wiedergabe gepaart mit seiner angenehmen Klangfarbe machen den Real Blue NC zu einer echten Musik-Allzwecklösung für unterwegs.

Das integrierte Touchpad ist als solches kaum erkennbar, beweist sich in unserem Test aber als echter Komfortträger.

Fazit

Wer seine Lieblingsmusik ungestört genießen möchte, findet im Real Blue NC von Teufel einen ganz heißen Kandidaten. Das implantierte Hybrid Active Noise Cancelling-System lässt Störgeräusche außen vor. So wird die obendrein hervorragende Klangperformance dieses Kopfhörers in den Vordergrund gestellt. Auch optisch macht der Real Blue NC richtig was her und überzeugt durch perfekte Verarbeitung und erlesene Materialwahl. Für gerade einmal 229,99 Euro offeriert Teufel einen Over-Ear-Kopfhörer, der in jeder Situation und in jedem Musikgenre bestens zu gefallen weiß und sich schnell in die Herzen seiner Besitzer spielen wird.

Test & Text: Bernd Heuer
Fotos: Philipp Thielen, Bernd Heuer

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

95 %

97 %

180601.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel
Real Blue NC
Produktkategorie:Kopfhörer, Noise Cancelling, Bluetooth
Preis:229,99 Euro / Set
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Gewicht:260 Gramm
Treiber:40 mm
Frequenzbereich:20 - 20.000 Hz
Anschluss:- Kabel (1,30m)
- Bluetooth
Akku-Laufzeit:bis zu 60 Stunden (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Teufel Real Blue NC
- Softcase
- Flugzeugadapter
- Anschlusskabel (3,5mm-Stecker)
Besonderes:- aktive Rauschunterdrückung
- Bluetooth-Übertragung
- sehr gute Verarbeitung
- Klappmechanismus
- hoher Tragekomfort
- geringes Gewicht
- effektive Geräuschunzterdrückung
- lange Akku-Laufzeit
- Betrieb auch ohne Batterie
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Teufel Real Blue NC Kopfhörer – Himmlische Ruhe, teuflisch guter Sound erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Vollverstärker Electrocompaniet ECI 6DX – High-End auf die moderne Art

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Der Vormarsch moderner HiFi-Varianten hat Musikfreunde lange vor eine schwierige Entscheidung gestellt. Möchte man seine Lieblingstitel zukunftsorientiert genießen oder den favorisierten Künstlern lieber auf allerhöchstem Niveau lauschen? Diese Frage ist inzwischen hinfällig. Mit dem Streaming-Verstärker ECI 6DX hat Electrocompaniet aus Norwegen eine Brücke zwischen Tradition und Moderne geschlagen, die fortschrittlichen Komfort mit der hohen Qualität klassischen High-Ends verknüpft.

High-End auf den ersten Blick: Dem ECI 6DX sieht man seine hohe Qualität sofort an.

High-End auf den ersten Blick: Dem ECI 6DX sieht man seine hohe Qualität sofort an.

Ein Vollverstärker mit hochmoderner Ausstattung – das ist im Portfolio eines traditionell vor allem im High-End-Segment beheimateten Herstellers durchaus etwas überraschend. Bei Electrocompaniet hat man allerdings schon vor einer Weile die Zeichen der Zeit erkannt und präsentiert sich nun zusätzlich in modernen Nischen. Folglich gehören inzwischen auch Streaming und Multiroom zu den Kompetenzen des norwegischen Traditionsunternehmens. Dazu wurde sogar eine ganze Serie namens „EC Living“ entwickelt, die uns in Gestalt der aktiven Wireless-Lautsprecher Tana SL-1 und L-1 schon zum Test besucht hat. Seinen wertgeschätzten Qualitäten bleibt Electrocompaniet auch auf diesen neuen Wegen selbstverständlich weiterhin treu, was zu einer sehr interessanten Mischung führt: Streaming auf High-End-Niveau, das findet man wahrlich nicht überall. Ganz so einfach ist das schließlich nicht zu bewerkstelligen und darum hat es auch seinen Preis – der ECI 6DX ist für 5.900 Euro zu haben. Wir haben es hier nun mal mit HiFi bester Güte zu tun, da geht es nicht nur darum, schnell und einfach nebenbei ein paar Hits zu streamen. Es geht um eine hochwertige Musikwiedergabe, um kompromissloses Genießen. Genau das ermöglicht der ECI 6DX mit seinen exzellenten HiFi-Qualitäten. Eigentlich kein Wunder, das hohe Niveau sieht man ihm sogar an.

Typisch Electrocompaniet

Schon der erste Blick auf den ECI 6DX verrät, dass man bei Electrocompaniet nicht einmal ansatzweise zu Kompromissen optischer Natur bereit ist. Zum Glück, das bedeutet nämlich ein sehr konsequent umgesetztes Design, das nahezu allen Komponenten der Marke einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Einen besonders edlen noch dazu, das Auge hört schließlich mit. Ausgewählte Materialien bilden die Grundlage für das vorbildliche Gehäuse, das mit hervorragender Verarbeitung glänzt. Vor allem von vorn betrachtet, hier zieht das Hochglanz-Panel alle Blicke auf sich. Links beherbergt die schwarze Front ein elegantes Display mit blau leuchtender LED-Anzeige, die primär die gewählte Quelle im Großformat präsentiert. Für die Visualisierung des Lautstärkepegels hat sich Electrocompaniet eine deutlich individuellere Lösung einfallen lassen: Das Logo im Zentrum der Front ist von einem nach unten geöffneten Kreis umgeben, in dem eine LED parallel zur Lautstärke im Uhrzeigersinn von links nach rechts wandert. Eine ebenso ansehnliche wie praktische Darstellung, die definitiv nicht „von der Stange“ kommt.

Der ECI 6DX beeindruckt mit einer besonders eleganten Darstellung der Lautstärke.

Der ECI 6DX beeindruckt mit einer besonders eleganten Darstellung der Lautstärke.

Die fünf Bedienelemente im Frontpanel gehören ebenfalls zur exklusiven Sorte. Die kreisrunden Tasten ermöglichen per Knopfdruck das Ein- und Ausschalten des ECI 6DX (dafür steht die Taste unterhalb des oben erwähnten Logos zur Verfügung) sowie die Lautstärkeregelung und die Quellenwahl. Letztgenannte Funktionen übernimmt das „Steuerkreuz“ auf der rechten Seite. Die Tasten auf der vertikalen Achse steuern den Pegel (oben lauter, unten leiser), die linke beziehungsweise rechte Taste springt zur nächsten Quelle des Verstärkers. Alternativ gibt es auch eine Fernbedienung im Lieferumfang des ECI 6DX oder – und jetzt wird’s nochmal interessant – eine kostenfreie Smartphone-App.

Selbst die Tasten in der Front des ECI 6DX versprühen luxuriöse Eleganz.

Selbst die Tasten in der Front des ECI 6DX versprühen luxuriöse Eleganz.

Steuerung per Smartphone

Die App „EC Remote“ ist in den gängigen App-Stores verfügbar, kann also problemlos auf modernen Smartphones installiert werden. Sofern der ECI 6DX beim Start der App eingeschaltet  und per Ethernet-Kabel ans Netzwerk gekoppelt ist, dürfte er auch direkt als verfügbare Zone angezeigt werden. „Zone“ deshalb, weil die App auch dazu dient, mehrere Komponenten zu einem Multiroom-System zu verbinden. Tippt man eine verfügbare Zone auf dem Touchscreen an, baut die App ein Pairing zwischen Verstärker und Smartphone auf. Anschließend lohnt es sich, direkt nach unten zu scrollen und zunächst das Menü „Einstellungen“ aufzurufen. Einerseits, um die Sprache der App bei Bedarf auf Deutsch umzustellen (in der Standard-Sprache Englisch geht das unter „Preferences“ ganz unten). Andererseits kann man hier auch die drahtlose Netzwerkverbindung einrichten (unter Einstellungen > Network) und den ECI 6DX fortan ohne möglicherweise störendes Ethernet-Kabel betreiben. Spätestens dann rücken auch die Hauptmenüpunkte in den Fokus, die im Kachelsystem vor allem die möglichen Musikquellen präsentieren. Neben der Internetradio-Funktion und der eigenen Mediathek sind insbesondere die Streaming-Dienste Tidal, Spotify und Qobuz interessant. Gerade Tidal mit seiner Auswahl an HiRes-Files dürfte für Besitzer des ECI 6DX sehr attraktiv erscheinen, zumal die Steuerung über die App intuitiv und angenehm erfolgt. Spotify als einer der am weitesten verbreiteten Anbieter muss (noch) über die eigene App bedient werden.

Streaming und Multiroom sind dem ECI 6DX nicht fremd, daher kann der Electrocompaniet-Verstärker selbstverständlich auch per Smartphone-App gesteuert werden.

Streaming und Multiroom sind dem ECI 6DX nicht fremd, daher kann der Electrocompaniet-Verstärker selbstverständlich auch per Smartphone-App gesteuert werden.

Gänzlich unabhängig von externen Streaming-Diensten ist man mit der eigenen, digitalen Musiksammlung auf einem Netzwerklaufwerk im heimischen WLAN. Auch diese Quelle unterstützt die App „EC Remote“ natürlich, allerdings muss man sie erst einmal auf die verfügbaren Speicherorte aufmerksam machen. Das gelingt mit dem Menüpunkt Settings > Library, der sogar selbständig nach verfügbaren Quellen sucht. Per Fingertipp kann man durch die Ordnerstruktur der Geräte navigieren und mit langem Druck die gewünschten Verzeichnisse zur Bibliothek des ECI 6DX hinzufügen. Direkt danach stehen die Titel auch schon unter „Music“ bereit. Selbstverständlich kann man einzelne Tracks auch zu einer Playlist hinzufügen. Um währenddessen zwischendurch wieder die aktuelle Wiedergabe aufzurufen, wählt man entweder das Play-Symbol oder die drei vertikal angeordneten Punkte, die je nach Navigationsebene in der App jeweils in der Ecke oben rechts angezeigt werden. Ein nettes Detail am Rande: Springt man während der laufenden Wiedergabe zu einem neuen Titel, erfolgt der Wechsel nicht abrupt, sondern mit einem sanften Übergangs-Effekt. Ein kleines Detail, das den Bedienkomfort mit der App allerdings erhöht und dafür sorgt, dass man die mitgelieferte Fernbedienung als Alternative quasi nicht mehr nutzen muss. Praktisch, dass man daher über die „EC Remote“ sogar den Funktionsumfang des Signalgebers einschränken kann. Wobei das vermutlich der einzige Teil der Ausstattung des ECI 6DX ist, auf den man freiwillig verzichten möchte.

Neben Zugriff auf Speichermedien im lokalen Netzwerk kann man per "EC Remote"-App auch auf Streaming-Dienste (hier im Bild ist es Tidal) zurückgreifen.

Neben Zugriff auf Speichermedien im lokalen Netzwerk kann man per “EC Remote”-App auch auf Streaming-Dienste (hier im Bild ist es Tidal) zurückgreifen.

Verstärker und noch so viel mehr

Die Bezeichnung „Vollverstärker“ ist eigentlich immer noch zu kurz gegriffen, um den ECI 6DX angemessen zu beschreiben. Er ist schließlich nicht nur ein vollwertiger und überdurchschnittlicher Verstärker, sondern eben auch ein bestens ausgerüsteter und leistungsstarker Streamer. Ein klarer Unterschied zu den klassischen HiFi-Verstärkern, die sich dann doch eher mit Schallplatten oder CDs auseinandersetzen. Bei Electrocompaniet hält man aber eben nicht zwanghaft an alten Zeiten fest, sondern geht auch neue Wege beziehungsweise gestaltet sie sogar mit. Daher ist der ECI 6DX auch weit entfernt von einem „ersten Versuch“ auf neuem Terrain, sondern ein ausgereiftes Produkt konsequenter Weiterentwicklungen. Als Nachfolger des ECI 6DS verfügt unser Testkandidat über einen hochwertigen D/A-Wandler und ein innovatives Streaming-Modul mit der hauseigenen und hochgeschätzten Hard- und Software. Die ermöglicht dem Verstärker wie erwähnt sogar die Einbindung in ein Multiroom-Setup, in dem der ECI 6DX mit anderen Electrocompaniet-Komponenten (beispielsweise den „EC Living“-Produkten) zusammenspielen kann. Alles auf besonders komfortable und hochwertige Art und Weise, versteht sich.

Ein Blick auf die Rückseite des ECI 6DX verrät: Der Verstärker ist äußerst umfangreich bestückt.

Ein Blick auf die Rückseite des ECI 6DX verrät: Der Verstärker ist äußerst umfangreich bestückt.

Nahezu jedes Audioformat wird in bester Qualität unterstützt und hochauflösende Daten sind selbstverständlich kein Problem für den ECI 6DX. Logisch, dass Electrocompaniet seinem Allrounder deshalb auch Direktverbindungen zu Streaming-Diensten wie Tidal oder Spotify spendiert hat. Allerdings verrät die Einordnung als Verstärker schon, dass der ECI 6DX weiterhin ein Faible für klassische Anschlussvarianten hat. Er ist sogar äußerst gut mit diversen Ports bestückt. Neben zwei Paar Schraubklemmen für Lautsprecherkabel hält die Rückseite des streamenden Verstärkers jeweils eine analoge und eine digitale Anschluss-Sektion bereit. Erstere ermöglicht die Aufnahme von zwei XLR-Kabeln (in Form eines symmetrischen XLR-Eingangs) und gleich drei Stereo-Cinch-Kabeln. Jeweils ein Paar dieser beiden Optionen steht auch als Ausgang zur Verfügung. Der digitale Bereich hingegen ist auf Eingänge beschränkt, zeigt sich dafür mit zwei optischen Digital- und zwei Koaxial-Anschlüssen sowie einer USB-B-Buchse umso umfangreicher aufgestellt. Auch USB-Speichermedien wie zum Beispiel Sticks können hier über eine eigene USB-A-Schnittstelle eingesteckt werden. Die ist auf der Rückseite zwar ein wenig versteckt, wird angesichts der zahlreichen und hervorragenden Alternativen aber vermutlich ohnehin eher selten benötigt. Der ECI 6DX bietet schließlich mehr als genug Optionen, um besten Klang zu genießen.

Das analoge Segment des ECI 6DX bietet nicht nur Ein-, sondern auch Ausgänge.

Das analoge Segment des ECI 6DX bietet nicht nur Ein-, sondern auch Ausgänge.

In allen Belangen gut, klanglich aber sogar noch besser

Wir haben schon erwähnt, dass Electrocompaniet seinen Produkten einen deutlichen optischen Stempel aufdrückt, der akustische Standard fällt allerdings mindestens ebenso großartig aus. Der ECI 6DX macht da keine Ausnahme und begeistert mit einer schlicht unfassbar guten Staffelung und Präzision. Die Qualitäten stechen so deutlich hervor, dass man nicht einmal lange probehören muss. Vor allem, wenn man schon bekannte Lautsprecher anschließt – plötzlich entdeckt man ein ganz neues Potenzial in seinen Schallwandlern und verliebt sich prompt noch einmal. Hier zeigt sich der ECI 6DX überhaupt nicht wählerisch, er hebt günstige Lautsprecher aus der Einstiegsklasse ebenso auf ein höheres Niveau wie höherpreisige High-End-Schallwandler. Vermutlich zeigen ihm lediglich namenlose Kunststoff-Boxen aus Fernost die Grenzen auf, aber die wird ja ohnehin niemand ernsthaft an einen Verstärker dieser Kategorie anschließen wollen. Der 6DX hat schließlich seriöse Spielpartner verdient und da wollen wir ihm auch nicht einfach irgendwas zur Wiedergabe vorsetzen. Die naheliegende Wahl ist im Falle des Skandinaviers die norwegische Band schlechthin. Mit „The Sun Always Shines On TV“ von a-ha zeigt der ECI 6DX, dass er sowohl getragene Melodien als auch dynamischen Pop gleichermaßen und hervorragend gut beherrscht. Der äußerst kurz gefasste Übergang vom recht zurückhaltenden Intro zum tanzbaren Beat gelingt vollkommen mühelos und wirkt überhaupt nicht wie ein Stilbruch, der er das ja eigentlich ist. Electrocompaniet versteht es eben, jedes noch so komplizierte Detail ganz beiläufig wie eine Selbstverständlichkeit aussehen zu lassen. Sogar längere Passagen mit dauerhaften Herausforderungen sind kein Problem.

Über zwei Paar robuster Schraubklemmen nimmt der ECI 6DX Kontakt zu den Lautsprechern auf.

Über zwei Paar robuster Schraubklemmen nimmt der ECI 6DX Kontakt zu den Lautsprechern auf.

Bei „Brooklyn In The Summer“ von Aloe Blacc präsentiert der ECI 6DX seine Souveränität in steinigem Terrain. Selbst hier lässt sich der Verstärker nicht aus der Ruhe bringen, die ziemlich arrhythmisch strukturierten Strophen strömen wie aus einem Guss in Richtung Hörplatz. Zwar wird der Titel nicht seiner musikalischen Raffinesse beraubt, klingt aber trotz des chaotisch anmutenden Takts erfreulich angenehm. Gleiches gilt für den von hohen Oktaven geprägten Refrain, der mit einer überforderten HiFi-Kette schnell mal anstrengend wird – ein Fremdwort für Electrocompaniet und seine Komponenten. Über den ECI 6DX klingt der Titel vollkommen harmonisch, was nicht zuletzt am unglaublich satten Sound liegt, der „Brooklyn In The Summer“ gefühlt mindestens fünf neue Ebenen entlockt und die Musik bis ins letzte Detail entfaltet.
Das gelingt dem Verstärker auch bei Heather Novas Klassiker „Heart And Shoulder“, der im Prinzip nur über ein adäquates Setup wirklich wertgeschätzt werden kann. Die charismatische und durchdringende Stimme der Sängerin operiert nun mal auf so hohem Niveau (in Hinblick auf sowohl die Qualität als auch den Frequenzbereich), dass schwächere HiFi-Systeme ziemlich schnell in die Knie gehen. Mit dem ECI 6DX steigen die Chancen selbst für schwächere Schallwandler enorm, so sauber und abgeklärt verarbeitet der Verstärker das Quellmaterial. Vollkommen unaufgeregt umschifft er jede noch so spitze Klippe und nimmt scharfen Kanten mit höchster Präzision elegant ihre Gefährlichkeit.

Als moderner Verstärker verfügt der ECI 6DX selbstverständlich auch über ein reichhaltiges Angebot digitaler Schnittstellen.

Als moderner Verstärker verfügt der ECI 6DX selbstverständlich auch über ein reichhaltiges Angebot digitaler Schnittstellen.

Manchmal darf es aber auch gerne etwas würziger sein, zum Beispiel bei Bruce Springsteens „High Hopes“ oder dem nicht minder opulent aufgezogenen „The Man“ der Killers. Aus beiden Titeln macht der ECI 6DX jeweils eine ganz große Show, mit einer auf die volle Breite ausgelegten Stereobühne und der bereits erwähnten Staffelung par excellence. Als wäre die saubere Herausarbeitung jedes noch so minimal beteiligten Instruments nicht schon beeindruckend genug, positioniert der Electrocompaniet-Verstärker all diese kleinen Details auch noch unfassbar präzise in einem energiegeladenen Gesamtbild, das mit absolut natürlichem Sound glänzt. Das gelingt übrigens nicht nur bei Rock-Hymnen so eindrucksvoll, sondern funktioniert generell bei vielschichtigen Songs. Wähnt man sich beim „Boss“ noch direkt vor eine der Bühnen der Rockarenen dieser Welt versetzt, wechselt man bei entspannten Titeln gefühlt direkt ins Aufnahmestudio. Das stellen wir zum Beispiel bei „You Worry Me“ von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats fest, das stilistisch zwar etwas weniger Dynamik versprüht, vom ECI 6DX aber mindestens genau so sauber und detailliert präsentiert wird wie seine Vorgänger in unserer Playlist. In Hinblick auf musikalische Genres zeigt sich der Electrocompaniet-Verstärker also als sehr pflegeleichter aber umso leistungstärkerer Allrounder. Aber eigentlich war das ja auch zu erwarten …

Sauber verarbeitet ist der ECI 6DX - eine Selbstverständlichkeit für Produkte aus dem Hause Electrocompaniet.

Sauber verarbeitet ist der ECI 6DX – eine Selbstverständlichkeit für Produkte aus dem Hause Electrocompaniet.

Fazit

Innen sehr modern, außen klassisch elegant verknüpft der Vollverstärker ECI 6DX hohe audiophile Ansprüche mit den modernen Möglichkeiten des Musikhörens. Durch das Streaming-Modul und Multiroom-Optionen ist der ECI 6DX ein zukunftsorientierter HiFi-Künstler, der zudem traditionelle Tugenden wie ein großartiges Gespür für musikalische Details besitzt. Rundum hervorragend aufgestellt lässt sich daher sogar in diesem gehobenen Segment von einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis sprechen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

90 %

93 %

180606.Electrocompaniet-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Electrocompaniet ECI 6DX
Gerätekategorie:Vollverstärker
Preise:5.900 Euro (UVP)
Ausführung:- Schwarz
Vertrieb:Electrocompaniet Europe, Bonn
Tel.: +49 228 / 92 39 42 91
www.electrocompaniet.de
Abmessungen (H x B x T):128 x 465 x 405 mm
Gewicht:20 kg
Eingänge:1x USB-A
1x USB-B
2x optischer Digitaleingang (SPDIF)
2x Koaxial-Eingang
3x Stereo-Cinch-Eingang
1x Stereo-XLR-Eingang
1x Ethernet-Anschluss
WLAN
Ausgänge:1x Stereo-Cinch-Out
1x Stereo-XLR-Out
2 Paar Lautsprecher-Anschlussklemmen
Unterstützte Audio-Formate:- WAV/WAVE, MP3, AAC+, Vorbis, AC3, DTS, ALAC, FLAC, APE, WMA (bis 192kHZ/24bit)
- DSD bis DSD 128 (5.6 MHz)
Unterstützte Streaming-Services:- Spotify Connect
- TIDAL
- Qobuz
- Internet Radio
- AirPlay
- DLNA
Lieferumfang:- ECI 6DX
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Schnellstart-Anleitung)
- Fernbedienung
Besonderes:- herausragender Klang
- edler Look
- große Anschlussvielfalt
- WiFi-Streaming in HiRes-Qualität (96 kHz/24 bit)
- DSD-Unterstützung bis DSD128
- vorinstallierte Dienste: Spotify Connect, Tidal, Qobuz
- eigene „EC Remote“-App für iOS und Android
- ausgezeichnete Materialgüte, exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Edwards Audio Apprentice TT Lite – Ausbaufähiger Plattendreher für Vinyleinsteiger

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Mit dem Apprentice TT Lite offeriert Edwards Audio einen grundehrlichen Plattendreher für preisbewusste Vinylfreunde mit einer bemerkenswerten Besonderheit: Dieser Plattenspieler lässt sich über diverse Wege preisgünstig upgraden und wächst so mit den Anforderungen seines Besitzers. Es gibt aber noch andere Gründe, warum dieses Gerät eine ganz heiße Empfehlung wert ist.

Superflach, superschick: Der Edwards Audio Apprentice TT Lite.

Vinylscheiben und Plattenspieler sind seit Jahren wieder in aller Munde. Nicht nur angegraute HiFi-Enthusiasten halten der schwarzen Scheibe die Treue, auch eine wachsende Anzahl jüngerer Musikhörer und selbstverständlich auch die sogenannten Hipster kaufen Musik wieder analog. Wer kein passendes Abspielgerät besitzt, dem bietet sich heute wieder ein umfangreiches Angebot an Drehern aller Preisklassen zur Auswahl. Von den billigsten Geräten, die es im Kaufhaus und beim Elektronikdiscounter gibt, nimmt man – seinen wertvollen Scheiben und deren Erhalt zu Liebe – aber besser Abstand.
Hochwertige Plattenspieler, die die eigenen Vinyls auch bei mehrmaligem Abspielen nicht beschädigen, gibt es auch schon ab rund 300 Euro. Da lohnen sich teure Experimente mit billigen Plattenspielern ohnehin nicht. Mit einem Preis von knapp 400 Euro ist der Apprentice TT Lite von Edwards Audio, einer Marke der Talk Electronics aus Großbritannien, nur geringfügig teurer als der absolute Einstieg. Der Preis ist erschwinglich, auf den ersten Blick wirkt der Apprentice TT sogar deutlich teurer. Das könnte damit zusammen hängen, dass Talk Electronics in Großbritannien produziert und seine Produktion nicht, wie es viele Wettbewerber getan haben, nach Fernost ausgelagert hat. Der Eindruck stimmt schonmal, jetzt gilt es herauszufinden, ob der schicke Plattenspieler auch klanglich hält, was die Optik verspricht.

Wächst mit den Aufgaben

Auch in der Produkthierarchie des Britischen Unternehmens Talk Electronics bildet der Apprentice TT Lite den Einstieg in die Welt der Plattenspieler. Darauf deutet schon der Name hin, denn Apprentice bedeutet Neuling, Lehrling oder Auszubildender. Damit ist die passende Überleitung zu einer Besonderheit dieses Drehers auch hergestellt: Der Apprentice TT Lite ist ein mitwachsendes Einstiegsmodell, das sich durch hochwertigere Komponenten Schritt für Schritt aufrüsten lässt. Steht dem Besitzer der Sinn nach Verbesserung, lassen sich einzelne Komponenten austauschen – ganz so, wie es das Budget oder der Plan zulassen.
Kurz gesagt: der Edwards Audio wächst mit seinen Aufgaben. Die Upgrademöglichkeit ist, so viel sei hier aber schonmal vorweggenommen, zwar reizvoll aber keinesfalls notwendig, denn auch in der Basisversion bekommt man mit diesem Gerät schon ziemlich viel Klang für’s Geld!

Subteller und Antriebsriemen vor dem Upgrade …

Modernes Design, bewährte Technik

Der Apprentice TT Lite ist im Grunde genommen ein klassischer Brettspieler. Das ist keinesfalls abwertend gemeint, es beschreibt lediglich die Bauform des Plattenspielers und die ist bis in den vierstelligen Preisbereich eine recht verbreitete Bauart. Die Grundlage dieses Drehers stellt eine 46 x 36 Zentimeter große Holzplattform bereit, in die alle benötigten Komponenten eingelassen sind. Gemeint sind die wichtigen Teile des Drehers, das sind der Plattenteller samt Lager, der Motor und Antrieb, sowie der Tonarm mit Tonabnehmer. Sie sind die tragenden Elemente eines jeden Plattenspielers, sie bestimmen den Klang maßgeblich. Damit die Form nicht ganz so langweilig daher kommt, wurden die Seiten schwungvoll ausgeschnitten, was die rechteckige Grundform etwas auflockert. Das sieht schick aus, bringt aber auch einen klitzekleinen Nachteil mit sich: Bei geschlossener Abdeckhaube kann Staub durch die gewölbten, seitlichen Öffnungen eintreten, es muss also etwas öfter geputzt werden. Doch zurück zur Technik, beginnend beim Lager: Dieses ist exakt in der Mitte der Grundfläche eingelassen und sorgt dafür, dass sich der darüber platzierte Plattenteller möglichst reibungsarm und geräuschlos drehen kann. Das Lager des Apprentice TT ist direkt mit dem Chassis verschraubt und guckt, bedingt durch die Brettspieler-Bauform, auf der Unterseite des Plattenspielers etwas heraus. Zu sehen ist die Befestigung jedoch nur, wenn der Dreher auf Augenhöhe steht. Steht er niedriger, was wohl in den allermeisten Einsatzszenarien der Fall sein dürfte, bleibt das Lager unsichtbar. In der Lagerbuchse dreht sich die Lagerachse, die im Fall des Apprentice mit einem Kunststoff-Subteller verbunden ist. Der Subteller, das ist eine kleinere Scheibe, die unterhalb des eigentlichen Plattentellers angeordnet ist. Sie übernimmt die Funktion der Lagerung und des Antriebs. Auf dem Subteller liegt dann der eigentliche Plattenteller, hier bestehend aus schickem Plexiglas, auf dem dann wiederum die Schallplatte ihren Platz findet. Den nötigen Antrieb übernimmt ein Motor. Dieser ist links hinter dem Subteller angeordnet und wird vom eigentlichen Plattenteller verdeckt. Der Antrieb rotiert mit konstanter Drehzahl, sie ist von der Netzfrequenz vorgegeben. Um die Plattenteller-Drehzahl zwischen 33 und 45 RPM zu ändern, wird der Antriebsriemen unter dem Teller bei diesem Vinyldreher umgelegt. In diesem Fall setzt Edwards Audio auf den bewährten Riemenantrieb ohne elektronische Geschwindigkeitsumschaltung. Diese Antriebsart ist die am weitesten verbreitete bei Plattenspielern, da der Motor so ohne großen Aufwand effektiv vom Teller entkoppelt ist und im Idealfall kaum Vibrationen auf den empfindlichen, mikroskopischen Abtastvorgang übertragen werden. Zum Wechsel der Geschwindigkeit wird der Riemen dann einfach am Motorpulley auf eine Führung mit anderem Durchmesser umgelegt. So ergibt sich ein anderes Übersetzungsverhältnis und der Teller dreht langsamer beziehungsweise schneller – einfacher und effektiver geht es kaum. Ein- und Ausschalten lässt sich der Motor mittels eines kleines Schalters, der vorn links in das Gehäuse eingelassen ist. Er stellt das einzige Bedienelement dar, weitere Knöpfe gibt es bei meinem Testgast nicht.

Der Plattenteller des Apprentice TT Lite besteht aus transparentem Acryl.

Musik aus der Rille

Fehlt noch die Abtasteinheit: Sie besteht aus Tonarm und Tonabnehmer und befindet sich, klassisch angeordnet, gegenüber des Motors auf der rechten Seite des Plattenspielers. Die Aufgabe des Tonarms ist es den Tonabnehmer, der die eigentlich Abtastarbeit übernimmt, möglichst ruhig und mit einer definierten Auflagekraft über die Platte zu führen. Damit er dieser Funktion bestmöglich nachkommt, muss er besonders leichtgängig und dennoch spielfrei sein. Aus diesem Grunde ist die Lagerung das A und O eines hochwertigen Tonarms. Am Apprentice TT gibt es diesbezüglich nichts auszusetzen, der Tonarm ist ebenfalls von bewährter Bauart. Er verfügt über einen Tonarmlift, der direkt am Schaft montiert ist und über eine Antiskating-Funktion, die, durch Reibung verursachte, ungleiche Abnutzung der Nadel verhindern soll. Damit sind wir beim letzten wichtigen Element des Plattenspielers: Dem bereits montierten Moving-Magnet-Tonabnehmer C50. Nur er hat direkten Kontakt zur Platte und tastet Informationen über einen winzigen Diamanten in der Rille ab. Anschließend werden die mikroskopischen Vibrationen mit Spulen und Magneten in eine ebenfalls winzig kleine, elektrische Spannung gewandelt. Diese Spannung wird fortan über das fest montierte Cinchkabel zum Verstärker transportiert. Wer am heimischen Verstärker keinen Phono-Eingang für den Plattenspieler hat, für den gibt es von Edwards Audio den passenden Vorverstärker passend zum Apprentice TT. Das kleine Kistchen hört ebenfalls auf den Namen Apprentice und ist wahlweise für MM- oder MC-Tonabnehmer erhältlich. Wofür das? Ein Phono-Vorverstärker ist nötig, da das vom Tonabnehmer kommende Signal extrem klein und andererseits verzerrt ist. Das Musiksignal ist auf Schallplatten nämlich nicht linear gespeichert, sondern mit deutlich abgesenkten Bässen und angehobenen Höhen hinterlegt, um Platz zu sparen und das Rillengeräusch zu übertönen. Diese sogenannte RIAA-Verzerrung entzerrt der Vorverstärker und macht aus dem empfangenen Signal wohlklingende Musik. Zu diesem Zweck wird der kompakte Verstärker einfach zwischen Plattenspieler und HiFi-Verstärker in den Signalweg eingebaut und über das beiliegende Kabel mit Strom versorgt. Verfügt ihr Stereo-Amp bereits über einen integrierten Phono-Vorverstärker, wird ein externes Gerät natürlich nicht mehr benötigt.

Optional bietet Edwards Audio den zum Apprentice TT passenden Phono-Vorverstärker namens Apprentice Phono Stage.

Apprentice TT: Einrichtung leicht gemacht

Besonders erfreulich ist, dass der Edwards Audio Apprentice TT bereits komplett spielfertig ausgeliefert wird, alle Justagearbeiten sind also bereits erledigt. Ich kann somit gleich damit beginnen, einen geeigneten Aufstellungsort zu suchen. Dieser sollte selbstverständlich eben sein und nicht schwingen, ansonsten ist man in Sachen Aufstellort relativ frei. Die drei Füße des Apprentice TT machen ihn wackelfrei. Eine dicken Gummiauflage unter den Füßen verhindern zudem, dass Vibrationen aus dem Untergrund auf ein Minimum reduziert werden. Ist der Apprentice dann seiner Verpackung entnommen, kann es fast schon losgehen. Im nächsten Schritt wird die unterhalb des Subtellers befindliche Transportsicherung entfernt. Anschließend wird die Abdeckhaube in die Scharniere an der Rückseite des Plattenspielers gesteckt. Hier gibt es einen kleinen Grund zur Kritik: Die Staubschutzhaube des Plattenspielers löst sich leicht aus ihrer Aufhängung. Das ist ärgerlich und kann vermieden werden, in dem man die Haube mit zwei Händen anhebt. Im Betrieb lässt sich diese Schwierigkeit jedoch elegant umgehen, in dem man die Haube einfach weg lässt. Das sieht übrigens besser aus und klingt auch noch besser.
Neben dem Anschluss an das Stromnetz und den Verstärker fehlt nur noch die Montage des Gegengewichts, dass den Tonarm ausbalanciert und für die richtige Auflagekraft des Tonabnehmers sorgt. Keine Sorge, auch das ist Kinderleicht: Das Gewicht wird einfach vorsichtig hinten auf das Tonarmrohr geschoben und zwar so weit es geht, fertig. Das passende Gewicht ist nun eingestellt und der Hörspaß kann beginnen.

Draufsicht: Beim Edwards Audio Apprentice TT Lite bestimmen sanfte Kurven die Optik.

Gute Performance in der Basis

Meinen Hörtest starte ich mit „The Breeze – An Appreciation of JJ Cale“, einem von Eric Clapton mit befreunden Musikern für den kurz zuvor verstorben JJ Cale veröffentlichtem Album. Die Platte ist eine echte Empfehlung und macht musikalisch unheimlich Spaß. Sorgfältig produziert, eignet sie sich auch hervorragend zu Testzwecken. In meinem ersten Hörtest zeigt sich dann schnell: Der Edwards Audio Apprentice TT Lite legt von Beginn an eine sehr gute Leistung ab. Dabei klingt er keinesfalls so, wie man sich den Schallplattenklang vorstellt, wenn man noch nie eine Platte gehört hat. Mit dem typischen Grammophon-Klang mit Rauschen, Knacksern und anderen Störgeräuschen hat das hier nichts zu tun. Der Klang ist rund und legt durch seinen üppigen Bass den Fokus auf die tiefen Frequenzen. Eine Klangcharakteristik, die zum Beispiel gut mit Kompaktlautsprechern mit zurückhaltendem Bass harmoniert. Doch auch an massiveren Standlautsprechern wie der Canton Chrono 509.2 DC macht der Apprentice eine gute Figur. Niemals überfordert, wird hier eine agile Performance mit großer Spielfreude geliefert. Lediglich in den feinsten Feinheiten wie Hall und den höchsten Höhen lässt der Edwards Vinyldreher klanglich etwas liegen. Gemessen am Einstandspreis ist die akustische Leistung aber mehr als in Ordnung – und wie eingangs erwähnt, haben wir ja schließlich noch die Möglichkeit den Apprentice TT upzudaten.

Schritt für Schritt in eine höhere Klasse

Und das wird nun auch gemacht. Ich beginne das Upgrade mit dem günstigsten Tuning-Teil, dem hochwertigen, blauen Antriebsriemen. Er trägt den Namen „Little Belter“ und ist für knapp 20 Euro zu haben. Für einen augenscheinlich einfachen Gummiriemen ist der Preis schon knackig, das Ergebnis aber überraschend: Bereits beim Einschalten des Antriebs ist der Unterschied hörbar. Der etwas dickere und strammere Riemen quietscht kurz, als er den Teller in Rekordzeit beschleunigt. Das macht schonmal einen guten Eindruck. Fühlbar wird der Unterschied, sobald man die aufgelegte Platte mit einer Carbonbürste säubert. Während der Plattenteller bei dieser Arbeit über den Standardriemen etwas abgebremst wird, zieht der Little Belter kraftvoll durch. Bei dieser Gelegenheit ein kleiner Tipp für Vinyleinsteiger: Das Abbürsten der Platten sollte man sich routinemäßig vor dem Absenken der Nadel angewöhnen. So wird grober Schmutz, der sonst von der Nabel in die Platte eingearbeitet wird, effektiv entfernt. Günstige Carbonbürsten und anderes Zubehör gibt es in jedem Vinyl-Shop oder alternativ in gut sortieren Onlineshops wie beispielsweise bei protected.de.
Der neue Antrieb macht sich aber nicht nur mechanisch bemerkbar. Auch das Klangbild des Apprentice TT bedankt sich für die Aufrüstung durch eine deutlich verbindlichere und knackigere Wiedergabe, die für einen nochmals steigenden Spaßfaktor sorgt. Zudem scheinen mir auch die Detailwiedergabe und insbesondere die akustische Raumdarstellung zuzulegen, alle Instrumente nahmen plötzlich gut hörbar ihre natürliche Position ein. Kurzfazit: Der Riemen ist definitiv schonmal eine Empfehlung wert.

Litte Belter nennt sich der blaue, hochwertigere Riemen über den sich der Apprentice TT Lite klanglich aufrüsten lässt.

Neuer Teller, neue Matte, neuer Klang

Das nächste Tuningteil ist mit knapp 100 Euro zwar etwas teurer, jedoch auch deutlich aufwendiger gefertigt: Es handelt sich um einen hochwertigeren Subteller. Aus Metall gefertigt, ersetzt er den einfachen Kunststoffteller. Durch seine höhere Masse gewinnt der Plattenspieler nun an Drehzahlstabilität. Zudem scheinen die Lagertoleranzen ebenfalls sorgfältiger gearbeitet, was sich bereits daran bemerkbar macht, dass eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis sich der Teller im Lager vollständig gesetzt hat. Das spricht für extrem genaue Passungen. Klanglich macht sich der Subteller, der dank des transparenten Plattentellers auch optisch eine Aufwertung darstellt, durch einen deutlich präziseren und klarer konturierten Bass bemerkbar, der nun nicht mehr nur üppig, sondern auch noch eine Ecke präziser klingt. Insgesamt wirkt der Klang des Apprentice TT nun wesentlich strukturierter und erwachsener. Alles irgendwie ernsthafter und richtiger als mit dem Kunststoffteller.
Die nächste Aufrüstung erfolgt über die Edwards Audio Korkmatte namens Matt Cork 3mm (uvP.: 24,90 Euro), die als Kupplungsschicht zwischen Teller und Platte zum Einsatz kommt. In der Standardversion liegt die Platte direkt auf dem harten Plattenteller, hier ist also noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Unter der Platte platziert, zügelt die Cork Mat dann das Temperament des Apprentice TT und verhilft ihm zu einer etwas entspannteren Spielweise. Insbesondere die Hoch- und Mitteltonwiedergabe erscheinen jetzt einen Tick sanfter und gefälliger. Ob das nun besser ist oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Den Unterschied würde ich fast in die Kategorie „Persönlicher Geschmack“ einsortieren aber mir hat die Veränderung definitiv gefallen. Zuviel des Guten ist hingegen eine markenfremde Filzmatte, die ich anschließend zum Vergleich ausprobiert habe. Liegt sie unter der Scheibe, wird der Klang dumpf und unspektakulär.

Subteller und Antriebsriemen nach dem Upgrade: Das neue Duo wertet die Optik auf und klingt auch besser.

Bleibt also noch ein letztes Tuningteil: Der Tonabnehmer Zephyr C100. Zum moderaten Preis von 60 Euro ersetzt er den Standard-Abtaster. Der System-Wechsel ist allerdings nichts für Ungeübte und sollte daher idealerweise vom Händler erledigt werden. Allein schon deshalb, weil etwas Werkzeug, eine Einstellschablone und eine Test-Platte benötigt werden. Für erfahrene Plattenliebhaber stellt der Wechsel jedoch keine Schwierigkeit dar. Nach erfolgreichem Wechsel des Abtasters präsentiert sich der Apprentice TT Lite dann klanglich tatsächlich eine Klasse besser. Obwohl für meinen Geschmack vorher nichts fehlte, scheint das gesamte Klangbild nun deutlich aufgewertet: Ein detaillierterer Hochton, stimmigere Mitten und ein schärfer konturierter, knackiger Bass. Alles garniert mit einer ordentlichen Portion Räumlichkeit. Im direkten Vergleich zu deutlich teureren Analog-Systemen fehlt mir zwar nach wie vor das allerletzte bisschen an Auflösung und Feinheit, der Apprentice TT Lite ist jedoch unbestreitbar ein knackig spielender Spaßmacher und in seiner Preisklasse eine absolute Empfehlung.

Der veielleicht größte Upgrade-Sprung: Das Nadelsystem C100.

Fazit

Der Edwards Audio Apprentice TT Lite überzeugt durch ein durchdachtes Konzept, seine hochwertige Verarbeitung „Made in the UK“, guten Klang und einen fairen Preis von knapp 400 Euro. Preisbewusste Vinyleinsteiger erhalten aber nicht nur einen guten Plattendreher, sondern ein Gerät, das mit den eigenen Ansprüchen wächst. Über verschiedene Tuningteile aufrüstbar, wird aus dem Einstiegsmodell ein ernsthafter Plattenspieler mit Anspruch. Die einzelnen Tuning-Schritte aus Antriebsriemen, Subteller, Korkmatte und Tonabnehmer (die selbstverständlich nicht in dieser Reihenfolge installiert werden müssen) sind klanglich sehr gut nachvollziehbar und absolut bezahlbar.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

97 %

96 %

180617.Edwards Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Edwards Audio
Apprentice TT Lite
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:ab 399,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Rot
Vertrieb:B&T hifi vertrieb GmbH, Erkrath
Tel.: +49 2104 / 175560
www.bthifi.com
Abmessungen (HBT):463 x 125 x 361 mm (inkl. Haube)
Gewicht:- 4,9 Kg
Prinzip:- Brettspieler
Tonarmbasis:standardgefräst für SME (Adapter auf Bestellung)
Tonarm (optional):- Edwards Audio EA101
Tonabnehmer (optional):- C 50
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- Apprentice TT Lite
- Haube
- Anleitung
Optionales Zubehör:- C100 Tonabnehmer
- Little Belter Antriebsriemen
- Alu-Subteller
- Korkmatte
Besonderes:- sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- diverse Upgrademöglichkeiten
- hochwertiger Tonarm
- gute Verarbeitung
- satte, knackige Bassperformance
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Edwards Audio Apprentice TT Lite – Ausbaufähiger Plattendreher für Vinyleinsteiger erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Midfield-Monitor ADAM Audio S3V – Hören wie die Profis

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ADAM Audio? Die machen doch eigentlich Monitore für Tonstudios, oder? Ja – aber Mittelfeld-Lautsprecher können auch im privaten Wohnzimmer für beste Beschallung sorgen. Wir haben deshalb aus der Flaggschiff-Reihe, der S-Serie, den ADAM Audio S3V zum Test bestellt: Der aktive Drei-Wege-Wandler besitzt einen ausgefeilten Sound-Prozessor, so lässt sich der Monitor an den Raum und an den eigenen Geschmack anpassen.

Der ADAM Audio S3V ist als kraftvoller Midfield-Monitor auch für den Heimbereich geeignet.

Nomen est omen: ADAM steht für „Advanced Dynamic Audio Monitors“, die Berliner bauen seit nunmehr knapp zwanzig Jahren Lautsprecher für den professionelle Studiobetrieb. In etlichen Sendeanstalten und Tonstudios mischen und mastern Produzenten und Toningenieure mit Monitoren von ADAM. Absolute Klangneutralität der Schallwandler ist dabei das oberste Gebot, und damit auch der Raum möglichst wenig Einfluss auf den Sound hat, kommen meist aktive Nahfeld-Monitore zum Einsatz. Die Distanz zwischen Hörer und Box beträgt gerade mal einen bis zwei Meter. Wer privat und zur Entspannung Musik hört, möchte natürlich nicht so nah vor den Lautsprechern sitzen. Deshalb empfiehlt sich für das heimische Wohnzimmer ein Mittelfeld-Monitor wie der ADAM Audio S3V. Er ist kräftiger und kann größere Räume beschallen, zudem ist der Sweet Spot größer, also der Bereich, in dem der Klang für den Hörer optimal ist. Und was ist nun mit dem Einfluss des Raums auf den Klang? Für dieses Problem bietet der S3V gleich mehrere pfiffige Lösungen, deshalb schauen wir uns diesen Midfield-Monitor nun genauer an.

Das massig-massive Gehäuse verhindert durch die Abrundungen der Front klangschädliche Kantenreflexionen des Schalls.

Stattliche Statur

Wer mit dem Wort „Monitor“ eine kleine, handliche Box assoziiert, darf sich von dieser Vorstellung gleich mal verabschieden. Der ADAM Audio S3V besitzt mit einer Höhe von 54 Zentimetern, einer Breite von 29 Zentimetern und einer Tiefe von 38 Zentimetern eine überaus stattliche Statur. Die optische Opulenz findet ihre Entsprechung in der bemerkenswerten Schwere: Der ADAM Audio S3V bringt satte 25 Kilogramm auf die Waage. Zum imposanten Gewicht trägt das ultramassive Gehäuse bei. Der dickwandige Korpus ist akustisch optimiert: Er sorgt für eine Reduzierung der Vibrationen, die Abrundung der Schallwand-Ränder minimiert zudem unerwünschte Kantenbeugungen des Schalls, die den Klang beeinflussen würden. Auch die frontseitigen Bassreflex-Öffnungen besitzen starke Rundungen, dies reduziert Geräusche der hier ein- und ausströmenden Luft. Das gesamte Gehäuse ist mit einem haptisch rauen Strukturlack überzogen, der in Mattschwarz gehalten ist. Da auch die Lautsprecher bis auf die Tweeter-Membran diese Farbgebung haben, betont der bestens verarbeitete ADAM Audio S3V mit einer nüchtern-effektiven Erscheinung seine ursprüngliche Bestimmung als Schallwandler für das Studio. Darauf verweisen auch die Gewinde, die in beide Gehäusewangen eingelassen sind. Mit ihnen lässt sich der Monitor in Wand- oder Deckenhalterungen einschrauben, falls man den S3V nicht auf einen Ständer stellen möchte. Dies geschieht übrigens in vertikaler Ausrichtung, das zeigt das „V“ in der Modellbezeichnung an. Dieser Monitor soll also hochkant betrieben werden, dafür sind auch die Waveguides des Hoch- und Mitteltöners ausgelegt: Diese aus Aluminium gefertigten Schallführungen sorgen für eine gute, homogene Abstrahlung in der Breite. Zugleich reduzieren sie die Schallemission nach oben und unten, wo im Studio Decke und Mischpult als störende reflektierende Flächen in Erscheinung treten. Damit sind wir auch schon bei den Speakern dieses Monitors – und die haben es in sich.

Der S-ART-Hochtöner ist ein weiterentwickelter Air Motion Transformer. Die gelbe Membran ist in Lamellen gefaltet. Eine LED über dem Hochtöner zeigt an, dass der ADAM Audio S3V in Betrieb ist.

Außergewöhnliche Chassis

Fangen wir mit dem Hochtöner an. Hier setzt ADAM Audio seit Jahr und Tag auf einen speziellen „Bändchen“-Lautsprecher, auf den sogenannten Air Motion Transformer (AMT). Er besitzt eine Membran, die wie eine Ziehharmonika gefaltet und von Leiterbahnen durchzogen ist. Durch die Bahnen fließt das Signal, und weil die Membran sich in einem Magnetfeld befindet, bewegt sie sich dabei wie eine Ziehharmonika: Sie zieht sich zusammen und geht dann wieder auseinander. Dabei wird die Luft zwischen den Membran-Lamellen in Richtung des Hörers gepresst – und zwar deutlich schneller, als es normale Schallwandler können, die kolbenartig vor- und zurückschwingen. Die Geschwindigkeitsübersetzung beträgt beim AMT 1:4. Dadurch und durch die geringe Masse ist der Air Motion Transformer ungemein präzise. Er sorgt in den Höhen für ein transparentes, frisches und hochauflösendes Klangbild. ADAM Audio hat diesen Air Motion Transformer modifiziert und stetig weiterentwickelt. Die neueste Version ist nach dem ART (Accelerating Ribbon Technology) und dem X-ART nun der S-ART, ADAM attestiert ihm einen noch höheren Präzisionsstandard samt strengerer Produktionskontrolle und bettet ihn zudem in eine neu gestaltetet Schallführung ein.

Außergewöhnlich: Die Membran des Mitteltöner ist ein Hybrid aus Konus und Kalotte.

Unter dem S-ART sitzt ein frisch entwickelter DHC-Lautsprecher für den Mittenbereich. Er übernimmt die Schallwandlung ab drei Kilohertz. Neu an diesem Zehn-Zentimeter-Speaker ist vor allem die exotische Mischform aus Kalotten- und Konustreiber. Sie gibt dem Lautsprecher auch seinen Namen: Das Kürzel DCH steht für „Dome Cone Hybrid“. Diese ausgefallene Geometrie verleiht der Membran eine hohe Stabilität, die Steifigkeit wird durch den Materialmix gewährleistet: Die Schwingfläche besteht aus einem speziell laminierten Kohlefaser-Verbundwerkstoff. Dadurch ist die Membran sehr resistent gegen Verformungen, und deshalb entstehen auch keine unerwünschten Materialschwingungen, die den Klang verfälschen.

Der 22 Zentimeter messende Tieftöner ist mit Kevlar beschichtet, eine darunter befindliche Wabenstruktur erhöht die Stabilität.

Auch im Tiefton arbeitet ein Debütant: Alles unterhalb von 250 Hertz fällt in den Aufgabenbereich des 22-Zentimeter-Wooofers. Er besitzt eine Hexacone-Konusmembran. Hierbei handelt es sich um eine Sandwich-Konstruktion, es ist eine Wabenstruktur aus Nomex-Kunststoff mit beidseitiger Kevlar-Beschichtung. Dies ergibt eine hochsteife und trotzdem leichte Membran. ADAM Audio nennt den Woofer ELE-Tieftöner, das Kürzel steht für „Extended-Linear-Excursion“. Der Tieftöner ist also als Langhub-Lautsprecher ausgelegt, durch seine spezielle Konstruktion kann die Membran sehr weit und dabei trotzdem gleichmäßig nach hinten und vorne schwingen. So schallwandelt der Speaker kräftig, präzise und verzerrungsarm – und das runter bis zu beachtlichen 32 Hertz.

Die Anzeige ist ein OLED-Display. Dies ermöglicht eine hochwertigere Darstellung als ein normales LED-Feld und ist besser ablesbar. Mit dem dreh- und drückbaren Bedienknopf nimm man die Soundeinstellungen vor.

Verstärker schon an Bord

Der ADAM Audio S3V ist ein aktiver Monitor, das heißt: Er hat die Verstärker für seinen Betrieb schon gleich an Bord. Diese Lösung ist für Studio-Lautsprecher üblich. Sie bietet zwei Vorteile, die sich auch im heimischen Ambiente auszahlen: Man braucht keine weiteren Verstärker, die im Wohnraum Platz beanspruchen, und die Verstärker sind auf die einzelnen Chassis, die sie antreiben, perfekt abgestimmt. Damit spart man sich die knifflige Suche nach der passenden Verstärker-Lautsprecher-Kombination, die Zeit, Geld und oft auch Nerven kostet. Beim ADAM Audio S3V kommen verschiedene Amps zum Einsatz: Für den Tief- und Mitteltöner arbeitet jeweils ein eigener Class-D-Verstärker. Diese sogenannten Schaltverstärker oder PWM-Verstärker (PWM bedeutet Pulsweitenmodulation) arbeiten mit viel Digitaltechnik äußerst effizient. Dadurch eignen sie sich insbesondere als kompakte, verlustarme Leistungsverstärker. Für den Bass kommt ein 500 Watt-Modul zum Zuge, im Mittelton wirkt ein 300 Watt starker Kollege. Der Hochtöner braucht keinen derart starken Amp, hier arbeitet ein 50 Watt-Verstärker. Er ist in Class AB-Schaltung aufgebaut. Dies ist die verbreitetste Schaltungsart, sie kombiniert zwei Vorzüge: den reinen verzerrungsfreien Klang der Class-A-Schaltung und den großen Wirkungsgrades der Class-B-Schaltung. Mit diesen insgesamt drei Verstärker-Modulen werden die einzelnen Chassis also bestens betrieben, doch damit sie auch perfekt zusammenspielen, bietet der ADAM Audio S3V noch eine ausgefeilte Klang-Elektronik.

Die Klangkorrektur ermöglicht eine Anpassung an den Raum oder das eigene Soundideal: Entweder breitbandig mit Shelving-Filtern für Höhen und Bässe …

DSP für Raumkorrektur und Klangdesign

Der ADAM Audio S3V ist mit einem digitalen Soundprozessor ausgestattet. Dieser DSP übernimmt zwei Jobs: Er fungiert zum einen als Frequenzweiche, die Zuweisung der Frequenzbereiche an die einzelnen Chassis gelingt ihm durch die aktive Steuerung präziser als den passiven Kollegen. Das schlägt sich in einem gleichmäßigeren resultierenden Frequenzgang nieder. Der DSP bietet zum anderen die Möglichkeit der Raumoptimierung und Klanganpassung – und das ist ein echter Ausstattungs-Clou dieses Aktiv-Monitors. Jeder Raum hat Einfluss auf den Klang, je weiter man von den Boxen entfernt sitzt, desto größer wird dieser Einfluss. Um diese raumbedingten Klangveränderungen auszugleichen, bietet der DSP mehrere Anpassungsmöglichkeiten. Ihre Einstellungen lassen sich leicht erledigen, denn auf der Rückseite der Box finden wir kleines, aber sehr feines und gut ablesbares OLED-Display sowie einen Bedienknopf, der zugleich Drucktaster und Drehgeber ist. Mit ihm navigiert man durch das Menü und stellt die gewünschten Werte ein. Da ist zuerst die Steuerung des Gesamtpegels, um die Grundlautstärke festzulegen und etwaige Unterschiede zwischen den Boxen zu nivellieren. Das kann nötig sein, wenn die Boxen einen ungleichen Abstand zum Hörplatz haben. Damit die Signale dann trotzdem zeitgleich am Hörplatz ankommen, lässt sich zudem ein Delay in 0,1-Millisekunden-Schritten einstellen. Mit dieser Verzögerung werden Laufzeitunterschiede bis maximal fünf Millisekunden ausgeglichen – ein sehr gutes Feature!

… oder mit sechs vollparametrischen Equalizern, durch die gezielt einzelne Frequenzbereiche verändert werden.

Für die Klangbeeinflussung stehen nun gleich mehrere Equalizer zur Verfügung. Zwei sogenannte Shelving-Filter heben oder senken breitbandig den Bass und die Höhen, hier sind jeweils die Eckfrequenz zwischen 20 und 20.000 Hertz und die Verstärkung von -12 bis +12 Dezibel einstellbar. Dazu kommen nun sechs weitere EQ, die vollparametrisch arbeiten. Hier kann man also jeweils die Einsatzfrequenz, die Verstärkung und die Bandbreite einstellen. Dadurch lassen sich gezielt Frequenzen oder ganze Frequenzbereiche anheben oder absenken. Mit der EQ-Sektion nimmt man aber nicht nur eine Raumkorrektur vor, sondern kreiert vielleicht auch seinen bevorzugten Klang – absolute Neutralität entspricht halt nicht jedermanns Soundideal. Für variierende Klangvorlieben bietet der ADAM Audio S3V die Möglichkeit, drei individuelle Klang-Presets abzuspeichern. Zwei weitere Werks-Presets sind schon vorgegeben und unveränderlich: In der Einstellung „Pure“ arbeitet der S3V ohne jegliche Veränderung des Frequenzgangs, das Preset „UNR“ (Uniform Natural Response) hingegen liefert laut ADAM eine dynamische, natürlich klingende Frequenzkennlinie. Was das bewirkt, werden wir im Hörtest herausfinden.

Mit der Delay-Einstellung lassen sich sogar Laufzeitunterschiede ausgleichen, falls die Boxen unterschiedlich weit vom Hörplatz entfernt stehen.

Professionelle Ein- und Ausgänge

Dafür müssen wir die Boxen aber erst einmal anschließen – und hierfür bietet der ADAM Audio S3V Anschlüsse vom Feinsten. Analog nimmt der Monitor symmetrische Signale über zwei XLR-Buchsen entgegen. Die symmetrische Signalübertragung ist im Studio-Bereich Standard. Sie kann elektromagnetische Einstreuungen, die das Signal auf seinem Weg durch das oft sehr lange Kabel mit Brummen oder Sirren beeinträchtigen, eliminieren. Natürlich muss das zuspielende Gerät einen ebensolchen Ausgang haben. Stehen hier nur asymmetrische Cinch-Buchsen zur Verfügung, kann man sich mit einem XLR/Cinch-Adapter behelfen, den gibt es für kleines Geld. Digital bietet der ADAM Audio S3V eine AES3-Schnittstelle. Sie ist ebenfalls der im Studiobereich üblich Standard, um digitale Musik-Signale zu übertragen. Eine weitere Buchse dient allein dem Software-Update sowie der komfortablen Konfiguration: Über eine USB-B-Buchse wird der Monitor mit einem PC oder Mac verbunden. Mithilfe einer speziellen Editor-Software, die registrierten Kunden auf der Hersteller-Webseite zum Herunterladen bereitsteht (hier geht es zum Link), kann man die Lautsprechereinstellung nun über den Rechner vornehmen. Dieses Feature werden alle lieben, die den ADAM Audio S3V fest in einer Wand verbauen möchten und dadurch dann keinen Zugriff mehr auf die Rückseite der Monitore haben.

Profi-Schnittstellen: Analog akzeptiert der Monitor über XLR ein symmetrisches Eingangssignal, digital nimmt er ebenfalls über XLR Signale des AES3-Standards an. Über die „Out“-Buchse wird das zweite Stereo-Signal an die zweite Box weitergegeben.

Der ADAM Audio S3V im Klangtest

Um den symmetrischen Audio-Eingang des ADAM Audio S3V nutzen zu können, verwenden wir als Vorverstärker und Wandler den exzellenten B.M.C. Audio UltraDAC und starten mit Musik von Kari Bremnes. Die norwegische Sängerin besitzt eine herrlich klare, ausdrucksstarke Stimme, und sie setzt die Vorzüge ihres Gesangs stets mit exzellent produzierten Songs in Szene. So verhält es sich auch bei „Kanskje“ vom aktuellen Album „Det Vi Har“. Mit dieser Musik richten wir die Monitore aus, bis der Gesang genau und größenrichtig in der Mitte steht. Zugleich erleben wir direkt die grandiose Abbildungskraft der ADAM Audio S3V. Kari Bremnes steht vor uns, die zarte Sängerin stellt uns ihren Song wie in einem Privatkonzert vor – das ist phänomenal! Ihren elfenhafter Gesang reproduziert der ADAM Audio S3V mit einer geradezu unglaubliche Reinheit. Das fasziniert uns dermaßen, dass wir erst beim zweiten Durchlauf des Songs merken, dass diese Reinheit die gesamte Wiedergabe betrifft: Ungemein sauber klingt die Musik – und dadurch ist das Zuhören absolut entspannend und stressfrei. Dazu schallwandelt der Monitor mit einer tollen Transparenz, wir hören jedes Detail, jeder Nuance bekommt Platz zur freien Entfaltung. Bei Bremnes’ Gesang können wir deshalb auch zartest gehauchte „t“ oder „s“ am Ende des Wortes hören – samt dem Entschweben dieser feinsten Laute in die fast endlosen Weiten des Raumes. Sehr eindrucksvoll, mit welcher Tiefe der S3V abbilden kann! Das gilt auch für das von Synthesizern und Elektronica-Sounds kreierte Klangpanorama. Die Produktion hüllt uns in mystisch wabernde Sounds ein, von links und rechts erheischen dann Perkussion-Schläge unsere Aufmerksamkeit, sie wandern im Hall zur entgegengesetzten Seite und entschwinden dann in die Unendlichkeit. Das ist ganz großes Klang-Kino in 3D! Dann setzt der Bass ein – tief und trocken treffen uns diese fünf Stakkato-Töne. Dieses Bassvolumen hätten wir dem Monitor trotz seiner Maße nicht zugetraut. Das müssen wir nochmal hören, jetzt aber laut – und auch das kann der ADAM Audio S3V, ohne Mühe stellt er den Tiefton in den Raum, wir spüren den Schalldruck, aber immer noch ist der Sound transparent, neutral, eigentlich nüchtern, fast schon analytisch. So lieben es die Profis.

Komfortabel: Mit der Remote-Software „S Control“ lässt sich der Monitor über die USB-Schnittstelle per Computer einstellen.

Nun nehmen wir den Equalizer in Anspruch, wir gehen von der puristischen Einstellung zum UNR-Preset. Hier erleben wir eine leichte Betonung der Höhen und Tiefen. Das klingt auf Anhieb reizvoller, wie früher die Loudness-Schaltung, doch bei genauem Hinhören erscheint der Bass nun doch etwas angedickt, und er verliert bei hoher Lautstärke etwas an Präzision. Das bestätigt sich auch nach dem Wechsel der Musik. Statt zart nun hart, Thorbjorn Risager & The Black Tornado liefern mit „I’m Not Giving In“ fetten Bluesrock mit amtlichem Sound. Nach einer herrlich knackig klingenden, rau-räudigen Gitarreneinleitung Marke AC/DC nötigen uns die fetten Viertelschläge einer Mörder-Bassdrum vollen Respekt ab. Mit dem UNR-Preset hat die Bassdrum sicherlich mehr Wumms, aber im Pure-Modus klingt sie definierter. À propos definiert: Dem S3V gelingt auch bei dieser insgesamt achtköpfigen Combo, die mit Orgel, Bläsern und Background-Gesang einen ungemein dichten Sound hat, eine sehr aufgeräumte, transparente und wunderbar räumliche Abbildung. So entdecken wir die vielen vermeintlichen Kleinigkeiten, die den Song aber erst so richtig lebhaft machen: Kurz eingestreute Slide-Effekte auf der Gitarre oder vereinzelte zweite Gesangsstimmen im Refrain sind mit dem Monitor exzellent herauszuhören. Geht es noch besser? Wir haben nun auch mal mit der Klangkorrektur gearbeitet, das ist zwar zeitintensiv, aber sehr lohnend: Letztendlich haben wir über den Low-Shelf-Filter den Bassbereich bis 40 Hertz um zwei Dezibel gesenkt – und so die Definiertheit des Klangs für unsere Hörraumverhältnisse perfektioniert. Das klappt auch über die gesamte Breite unseres Sofas, der Hörspaß geht also über deutlich den zentralen Hörplatz hinaus.

Der ADAM Audio S3V liefert in unserem Hörraum eine kraftvolle Vorstellung.

Fazit

Nur für Profis? Nein: Dem ADAM Audio S3V sieht man zwar seine Bestimmung für das Tonstudio an, auch der symmetrische Analog-Eingang und die digitale AES3-Schnittstelle in XLR-Ausführung weisen darauf hin. Doch als Midfield-Monitor eignet sich diese aktive Drei-Wege-Box auch prima für den privaten Musikgenuss. Durch die eingebauten Verstärker für jedes Chassis hat man eine perfekt harmonierende Two-in-One-Lösung, die Abstimmung mit dem Raum ermöglicht nun noch eine umfangreich ausgestattete Raumkorrektur per DSP. Damit ermöglicht der S3V eine lineare, neutral-nüchterne Wiedergabe, wie sie die Profis bevorzugen, aber auch ein Klangbild, das den eigenen Soundvorlieben entgegenkommt. So oder so glänzt der S3V mit toller Transparenz, dreidimensionaler Abbildung und äußerst sauberem Klang. Wer gerne alle Details des musikalischen Geschehens heraushören und verorten möchte, sollte diesem Monitor sein Ohr leihen.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

90 %

90 %

99 %

180610.LG-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Adam Audio S3V
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher, Midfield-Monitor
Preis:2.299,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre (2 Jahre + 3 Jahre optional bei Produktregistrierung)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Hörzone GmbH, München
Tel.: +49 89 721 10 06
www.hoerzone.de
Abmessungen (HBT):536 x 293 x 380 mm
Gewicht:25,0 kg / Stück
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 2420 mm² (S-ART, weiterentwickelter AMT mit Waveguide)
Mitteltöner:1 x 100 mm (Konus-/Kalotten-Hybrid aus laminiertem Kohlefaser-Verbundwerkstoff)
Tieftöner:1 x 223 mm (Hexacone-Konusmembran)
Frequenzbereich:32 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:250 Hz / 3 kHz
Verstärkerleistungen:- Hochton: 50 W
- Mittelton: 300 W
- Tiefton: 500 W
(Nennleistung der integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge:1 x analog (symmetrisch, XLR)
1 x digital (AES3, XLR)
1 x USB (nur für Aktualisierungen der internen Software und für den Einsatz einer computergestützten Fernsteuerungssoftware)
Ausgänge:1 x digital (AES3, XLR)
Maximale Samplingrate:192 kHz (internes Resampling auf 96 kHz)
Lieferumfang:- Adam Audio S3V
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- natürlicher, räumlicher, transparenter Klang
- DSP für linearen Frequenzgang
- aufwändige - Klangkorrektur/Anpassungsmöglichkeit mit 2 parametrischen Shelving-Filtern (Bass, Höhen) und 6 parametrischen Equalizern
- Delay (0-5 ms) zum Ausgleich von Laufzeitunterschieden
- symmetrischer Audio-Eingang (XLR)
- digitaler AES3-Eingang + Ausgang
- Limiter zum Schutz des Hochtons
- Eingangsempfindlichkeit regelbar
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

Der Beitrag Midfield-Monitor ADAM Audio S3V – Hören wie die Profis erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Roterring Belmaro 33 – praktische, flexible und maßgeschneiderte HiFi-Behausung mit Stil

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Das Belmaro 33 wirkt auf den ersten Blick wie ein klassischer TV-Schrank. Schlicht und zeitlos designet, will dieses clever aufgebaute Audio-Möbel aber sogar große HiFi- und Heimkino-Boliden aufnehmen und verspricht einfachen Zugriff auf die Verkabelung. Das halboffene Roterring Mobiliar hat darüber hinaus sogar noch ein paar Extras mehr zu bieten.

HiFi-Möbel, die auch größere Stereo-Verstärker oder Center-Lautsprecher in sich aufnehmen gibt es nur wenige. Roterring hat sich exakt auf diesen Markt spezialisiert und bietet mit seinem halboffenen Belmaro 33 eine effektive HiFi-Behausung.

Der Umzug steht an oder das Wohnzimmer soll renoviert und optisch auf Vordermann gebracht werden. Alles wird aufgeräumt, alles wird hübscher. Dazu gehört auch, dass die große HiFi- oder Heimkino-Anlage endlich aus dem Blickfeld verschwindet. Schluss mit schwarzen Kisten, nerviger Kabellage und Staub auf den Geräten. Die Anlage muss weg und ein hübsches Audio-Möbel her.
Damit wären wir schon bei der größten Schwierigkeit: Entsprechendes Mobiliar gibt es offensichtlich reichlich – HiFi-Möbel, die sich als Platzwunder versprechen und sowohl die Stereo-Anlage wie die CD- und Filmsammlung in sich aufnehmen wollen. Schaut man allerdings genauer hin, fällt schnell auf, dass die allermeisten TV- und HiFi-Schränke wohl eher für die Aufnahme ultrakompakter Audiosysteme, als für die Unterbringung erwachsener HiFi-Bausteine gemacht sind. Besitzer einer besseren HiFi-Kombination im 43-Zentimeter-Format kennen das Problem und suchen heutzutage schon gar nicht mehr im klassischen Möbelhaus nach entsprechenden Lösungen. Die Alternative wäre der HiFi-Fachhandel, für besagte Audio-Boliden findet man hier zumindest entsprechende Racks, die auch größere Elektronik-Bausteine in sich aufnehmen. Das ist ein erster Schritt, aber eigentlich auch nicht die gesuchte Lösung, schließlich sollen Technik, Kabel und Software ja aus dem Blick verschwinden. Obendrein soll sich der neue Einrichtungsgegenstand auch noch perfekt in den Wohnraum integrieren und nicht als HiFi-Herberge erkennbar sein. Kurz gesagt: Es muss ein Möbel her, das wie ein Möbel aussieht, auch größeren Stereo-Komponenten genug Stauraum – und vor allem Tiefe – bietet. Idealerweise offeriert es der Elektronik zudem eine ordentliche Belüftung und auch noch genug Platz für Kabel und das Handling hinter den Geräten.
Die Kreation exakt solcher Einrichtungslösungen hat man sich Roterring zur Aufgabe gemacht. Das Knowhow dafür ist da, schließlich verfügen die Münsterländer sowohl über jede Menge Erfahrung im Möbelbau, wie auch in der Gehäuse-Produktion von HiFi-Lautsprechern, Sounddecks und Frontsurroundlösungen. Hinzu kommt die Passion für die Musikwiedergabe, die in jedem Roterring-Produkt erkennbar ist. Hier werden HiFi-Lösungen von HiFi-Fans entworfen, davon konnten wir uns beispielsweise in unseren Tests des Scaena Protekt 260 oder des Belmaro 32 bereits selbst überzeugen.

Optisch kann sich das Belmaro 33 von jeder Seite sehen lassen. Auf Kundenwunsch lässt dieses Möbel in Sachen Größe, Farbe und Ausstattung variieren.

Belmaro 33: Makellos, zeitlos, flexibel

Das diesmal zum Praxistest erwählte Belmaro 33 schließt sich den positiven Eindrücken, die wir bislang von Roterring-Produkten gewonnen haben, nahtlos an. Zunächst das Offensichtliche: Dieses Möbel basiert auf dem uns bekannten Belmaro 32, es offeriert allerdings deutlich mehr Stauraum. Kein Wunder, das 32er ist ein Lowboard, beim 33er handelt es sich um ein halboffenes Sideboard. Genau genommen, um ein in diversen Farb- und Ausführungsvarianten verfügbares und individuell konfigurierbares Mobiliar. Sie bevorzugen es in Schwarz lackiert, in Nussbaum oder Struktureiche furniert oder gar zweifarbig? Alles ist möglich, Roterring macht ihr Möbel zum maßgeschneiderten Wunschmöbel. Eben so, wie man es beispielsweise aus der Automobil-Industrie als „Customizing“ kennt. In Customizing-Art lassen sich dann auch die oberen Fachhöhen bestimmen. Je nach Höhe der eigenen HiFi-Gerätschaft bietet sich diesbezüglich eine vierstufige Auswahl zwischen 140 bis 220 Millimetern pro Fach. Wählt man die größte Ausbaustufe, ließe sich hier beispielsweise sogar der größte Denon-Surround-Amp AVC-X8500H locker unterbringen. Damit nicht genug, dieses Heimkino-Flaggschiff passt aber ohne Schwierigkeiten auch in jedes der drei unteren Fächer – sogar in seiner Tiefe.

Die etwa 60 Millimeter durchmessenden Alu-Säulen wirken edel, bieten dem Möbel aber auch mehr Stabilität.

Das Beeindruckende dabei: Die massive Rückwand bietet der Gesamtkonstruktion enorme Stabilität, ist zugleich aber auch großzügig ausgeschnitten, dass die hier beherbergten Komponenten ordentlich Be- und entlüftet werden. Sehr vorbildlich! Diese Konstruktion offeriert gleich einen weiteren Vorteil, denn so lassen sich ganz nebenbei sämtliche Strom- und Signalkabel schnell und einfach einstecken und führen. Das nervige Herumgekrieche hinter dem Rack und das blinde Ertasten von Kabeln und Buchsen findet hier erst gar nicht statt. Das Herumgekrieche beim Aufbau entfällt ebenso. Roterring liefert sein Belmaro 33 nicht mit einem x-beliebigen Frachtführer, sondern durch einen erfahrenen Möbelspediteur aus. Dessen geschultes Personal übernimmt bei Ihnen zu Hause auch gleich die Montage. Ist der Spediteur weg, sind Aufbau und Feinjustage erledigt und die Technik kann einziehen.
Aber nochmal zurück zum Customizing: Dieses endet aber nicht bei der Farb- und Größenwahl, sondern geht bei der Selektion der Funktionsweise besagter Fächer weiter. So lässt sich bestimmen, ob diese als Schublade ausgeführt, mit Klappen bestückt sein sollen oder ob ein Mix beider Varianten gewünscht ist. Egal, wie man sich entscheidet, sämtliche Modulationen sind passgenau gearbeitet und im geschlossenen Zustand visuell nicht voneinander zu unterscheiden.

Die untere Ebene lässt sich wahlweise mit Schubladen oder auch Klappen ausstatten.

Besser geht es kaum

In Sachen Verarbeitung spielt die doppeletagige Audiobehausung ebenfalls ganz vorn mit. Das kennen wir von Roterring, bereits in unseren Tests des Belmaro 32 oder des Scaena 14 gab es in dieser Disziplin absolut nichts zu kritisieren. Das ist auch bei unserem diesmaligen Testgast so. Beginnen wir bei der Oberfläche: Selbstverständlich besteht jede Ebene aus einer durchgängigen Platte, Anstöße oder Nähte sind hier selbstverständlich nicht zu finden. Das liegt in visueller Hinsicht allerdings auch an dem cleveren Oberflächenschutz, den wir auch schon aus vorherigen Tests kennen. Wie beispielsweise im Belmaro Reto High setzt Roterring auch hier auf ein gegen Kratzer und andere mechanische Beschädigung unempfindliches Furnier. Das fasst sich etwas stumpf an, bietet dafür aber unschlagbare Vorteile: Schlüssel, HiFi-Gerätschaften oder Blumentöpfe können hier bedenkenlos aufgelegt bzw. abgestellt werden. Selbst das einfache Verschieben besagter Gegenstände stellt keine Schwierigkeit dar. Während andere Möbel dieses oft mit unschönen Kratzern belegen, bleibt dieser Vorgang hier zumeist folgenlos. Dazu passt die perfekte Umleimung jeder Ebene. Alles sitzt fest und die Stoßkante findet sich selbstverständlich an der am wenigsten sichtbaren Stelle auf der Rückseite. Apropos Rückseite: der massive Ausschnitt wurde bereits erwähnt, darüber hinaus bietet die schicke Audiobehausung auch gleich noch eine clevere Kabelführung. Diese fällt zunächst durch die große, mit einer Metallschiene geschlossene Lücke auf der Deckelplatte auf, durch den sich beispielsweise Strom- und HDMI-Kabel auf direktem Wege zum Fernseher führen lassen. Eine etwa fünf Zentimeter breite Leiste hinter der unteren Ebene dient als weitere Kabelführung. Hier lassen sich sämtliche Strippen bündeln und gemeinsam führen, wahlweise aber auch Mehrfachsteckdosen platzieren. Sehr gut, so lugen selbst beim Einsatz mehrerer Geräte keine Kabel unter dem Möbel hervor.

Das Oberflächenfurnier ist speziell behandelt. Das macht die Haut des Belmaro 33 unempfindlich gegen Kratzer, Finerabdrücke und Schlieren.

Hinter besagter Rückwand befindet sich noch ausreichend Platz zur Platzierung einer Steckerleiste. Sehr gut. Alternativ lassen sich hier aber auch Lautsprecher- und Signalleiter ablegen.

Details machen den Unterschied

Die Kombination aus Designanspruch. Knowhow und handwerklicher Qualität ist in jedem Detail zu finden. Schnörkellose Linien frischen die Optik auf. Sanft gerundete Kanten machen dieses Möbel zum echten Hingucker. So wirkt das Sideboard muskulös, zugleich aber auch filigran. Zu diesem Eindruck passen dann auch die massiven Edelstahlrohre, die der Gesamtkonstruktion ganz nebenbei auch noch zusätzliche Stabilität verleihen. Sie scheinen von der oberen Etage an abwärts durch alle Ebenen zu führen. Um wertvollen Raum hinter den Klappen bzw. Schubladen nicht zu verschwenden, ist die untere Einheit tatsächlich aber frei von jeglichen Metallstreben. Ein Punkt, den gerade Besitzer größerer HiFi- und Heimkinobausteine zu schätzen wissen.
Das Belmaro 33 ist flexibel in Design und Einsatz, die Aufteilung ist sinnvoll und zielgerichtet und handwerklich ist dieses Möbel eine echte Meisterleistung. Ein Eindruck, der spätestens bei der Beäugung der Klappen und Schubladen nochmals Bestätigung findet. Vergessen Sie die klapprigen Einheiten, die Sie von vielen Kaufhaus-Produkten kennen. Vergessen Sie die simpel zusammengesteckten Schubladen mit ihrer einfachen, dünnen Bodenplatte. Und vergessen Sie vor allem die billigen Plastikelemente, die spätestens nach einem Jahr ihren Dienst quittieren. Egal, ob Klappe oder Schublade, hier ist alles massiv gearbeitet und für den künftigen Einsatz perfekt vorbereitet. Die Front ist immer homogen, sämtliche Elemente in Waage und alle Spaltmaße identisch. Schubladen werden sauber, ruckelfrei und millimetergenau geführt. Selbst an die kleinen, oft aber sehr wichtigen Details, wie beispielsweise nahezu bündig versenkte Scharniere oder effektiv platzierte Gasfeder-Krabi hat man bei Roterring gedacht. Sie werden hier sogar zu entscheidenden Teilen des Belmaro 33, denn nur so gelangen die neuen Elektronik-Komponenten sauber und ohne störende Hindernisse schnell und sauber ins Möbel.

Clever: die Scharniere sind fast bündig in die Klappe eingelassen.

Fazit

Das Belmaro 33 wurde von HiFi-Freunden für HiFi-Fans gemacht und bringt alle Attribute mit, die es als Audio-Möbel prädestinieren. Ausreichend breit, hoch und tief nimmt es selbst große Stereo- und Mehrkanal-Boliden in sich auf. Konsequenterweise hat Roterring hier auch gleich an eine ausreichende Be- und Entlüftung und Vereinfachung der Verkabelung gedacht. Obwohl großzügig dimensioniert, dominiert das halboffene Belmaro 33 den Wohnraum nicht, sondern lässt sich dank individueller Gestaltung und zeitlosen Basisdesigns perfekt integrieren. Praktikabilität und Flexibilität stimmen, das gilt ebenso für Materialgüte und Design. Fehler in der oder Verarbeitung oder unnötige Details sucht man hier vergebens.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen (Location: Hifi Referenz, Düsseldorf)

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

96 %

97 %

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Technische Daten

Modell:Roterring
Belmaro 33
Produktkategorie:Media-Möbel, individualisert
Preis:- Belmaro 33 ab 2.485,00 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- indivuell auf Kundenwunsch
Vertrieb:Roterring, Ahaus
Tel.: 02567 / 939763
www.roterring.eu
Abmessungen (HBT):529 (bis 609) x 1853 x 555 mm
Belastbarkeit:80 Kg pro Ebene
Kabelführung:ja (auch Steckerleisten)
Made for:- HiFi-Equipment
- AV-Receiver
- TV-Geräte
- Sounddecks
- Soundbars
Besonderes:- in höhe, Farbe und Ausführung individualisierbar
- massive Konstruktion
- Klappen mit Gasfeder-Krabi
- alternativ mit Schubladen
- sehr gut verarbeitet
- großzügig dimensionierte Kabelauslässe
- Full-Service-Lieferung
- Made in Germany
Benotung:
Praxis (30%):1,0
Ausstattung (30%):1,0
Verarbeitung (40%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Roterring Belmaro 33 – praktische, flexible und maßgeschneiderte HiFi-Behausung mit Stil erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Advance Paris Smart Line PX1 und BX2 – Vor-/Endstufen-Kombi für eine stylisch-audiophile Klangkette

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Konventionelles HiFi und moderne Medienwiedergabe auf audiophilem Niveau und in schick-kompaktem Design – das ist die Zauberformel der Smart Line von Advance Paris. Die kräftigste Verstärkung der Serie liefert mit satten 215 Watt die Kombination aus dem Vorverstärker PX1 und den beiden Mono-Endstufen BX2. Der PX1 erweist sich zudem als wahres Schnittstellen- und Wandler-Wunder: Neben acht analogen Line-Inputs und sechs digitalen Eingängen bietet er Anschlüsse für einen Plattenspieler und gleich zwei Kopfhörer. Genug Gründe, sich diesen Advance Paris Smart Line PX1 und seine Endstufenkollegen näher anzusehen.

Der Advance Paris Smart Line PX1 und die zwei Mono-Endstufen BX2 ergeben eine ausgesprochen wohnraumfreundliche Verstärkerlösung.

Als wir vor wenigen Monaten den Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 zu Gast hatten, brachte er gleich seine Verstärker-Kollegen mit – und diese Smart Line-Komponenten von Advance Paris zogen gleich die Blicke auf sich: „Die sind aber schick!“ war der Tenor, und wirklich: Die Klang-Quader dieser Serie sehen durch die Bank smart und stylisch aus. Mit dem hohen Halbformat-Gehäuse in weißem Hochglanz-Lack und der massiven, vorgesetzten Acrylglas-Front heben sich diese Komponenten wohltuend vom oftmals tristen Aussehen vieler technoider HiFi-Gerät ab. Dieser Unterschied führt auch zu einem neuen Branding: Der französische Hersteller Advance Acoustic präsentiert die Geräte unter dem Namen „Advance Paris“. Diese Premium-Marke steht für die höchstwertigen Produkte der Gallier, und hierzu gehört die komplette Smart-Serie. Die Smart Liner gibt es nicht nur im wohnzimmerfreundlichen Weiß , sondern auch im markanten Schwarz. So oder so: Das Format und die spiegelnde Front macht die Smart Line-Komponenten zum Hingucker, auch die „Advance Paris“-Prägung auf den glanzlackierten Gehäusedeckeln unterstreicht den edlen Touch. Wir nehmen von dieser Serie nun die Kraftwerks-Komponenten unter die Lupe.

Die vorgesetzte Acrylglas-Scheibe und das metallene Stellrad sind Markenzeichen der gesamten Smart Line.

Vorverstärker Advance Paris Smart Line PX1

Sehr aufgeräumt – das ist der Eindruck, den der PX1 auf Anhieb vermittelt. Der 13 mal 23 mal 31 Zentimeter messende und gut 5 Kilogramm schwere Quader weist auf seiner Front gerade mal fünf Elemente zum Anschließen, Ablesen und Bedienen auf. Prominent sind natürlich der Taster für An-/Standby und der auffällig gestaltete Drucktaster/Drehgeber: Beide werden im angeschalteten Zustand von einem hellen Lichtkranz illuminiert. Sie sind, wie die Acrylglas-Front, die Erkennungszeichen aller elektronischen Komponenten von Advance Acoustic. Was man mit dem Drucktaster/Drehgeber einstellt, zeigt das gut lesbare LED-Display an. Weniger auffällig, aber am bemerkenswertesten auf der Front sind nun die Anschlüsse für die Kopfhörer – ja, Plural, denn gleich zwei Miniklinken-Buchsen ermöglichen einen gemeinschaftlichen Musikgenuss. Mindestens genauso bemerkenswert sind die Einstellmöglichkeiten für diese Eingänge: Damit verschiedene Kopfhörertypen verwendet werden können, können beide Eingänge separat geregelt werden. Über einen Schieberegler lässt sich die Ausgangsimpedanz des Amps zwischen 0 und 100 verändern. Hier ist außerdem die Empfindlichkeit der Vorstufe über einen Gain-Schalter in den Stufen +6, 0 und -4 einstellbar. Und wo findet man diese Regler? Natürlich auf dem Geräteboden!

Die Vorstufe Advance Paris Smart Line PX1: Reduzierte Front, funktionale Vielfalt.

Diese Positionierung leuchtet einem sofort ein, wenn man die Rückseite des Advance Paris Smart Line PX1 betrachtet: Hier herrscht fast schon Platzmangel wegen der große Fülle von Anschlüssen. Digitalseitig finden wir drei optische Toslink-, einen elektrischen Koax- und zwei USB-Schnittstellen. Die eine USB-Buchse ist vom Typ A, hier lassen sich auch iPod oder iPhone anschließen. Die andere ist vom Typ B, auf diesem Weg kann man Musik vom Rechner zuspielen, an der asynchronen Schnittstelle finden sowohl PC als auch Mac Anschluss. Der PX1 verarbeitet über seinen bordeigenen DAC hochauflösende Signale bis zu einer maximalen Güte von 192 Kilohertz/24 Bit – also High-Resolution-Files im PCM-Format. Wer kabellos streamen möchte, findet einen Port für einen optionalen Bluetooth-Funk-Empfänger. Advance Acoustic bietet hier den X-FTB01 an. Das an einen USB-Stick erinnernde Modul schlägt mit knapp hundert Euro zu Buche. Dafür gelingt die Zuspielung in sehr guter Qualität, weil hier eine Bluetooth-Version mit dem Codec aptX zum Zuge kommt. Nun zur analogen Seite: Dort glänzt der Advance Paris Smart Line PX1 mit einem einem symmetrischem XLR-Eingang, dazu gibt es sieben unsymmetrische Line-Eingänge. Ein echtes Schmankerl ist die integrierte Phono-Vorstufe: Hier finden sowohl Plattenspieler mit MM- als auch mit MC-Anschluss. Überdies ist für MC-Systeme der Level zwischen „High“ und „Low“ einstellbar, für MM-System lässt sich die Kapazität zwischen 100, 200 und 300 Picofarad variieren, damit können Einflüsse des angeschlossenen Signalkabels kompensiert werden. Das bieten selbst viele ausgewiesene Phono-Vorverstärker nicht.

Ungewöhnlich: Die Gain-Einstellung für die Vorstufe und die Impedanz-Anpassung für den Kopfhörerausgang nimmt an über vier Regler auf der Gehäuseunterseite vor.

Natürlich kommen aus dem PX1 auch Signale heraus. Da ist zum einen der analoge Rec Out – es lebe die gute alte Tape-Schleife! Natürlich kann man hierüber das Signal auch an jeglichen Analog-Eingang einer anderen Audio-Komponente oder eines Computers weiterleiten. Weitere Ausgänge sind zwei Mono-Buchsen für den Anschluss von gleich zwei Subwoofern, und für die Signalweiterleitung an eine Verstärker-Endstufe stehen sogar drei Stereo-Pre Outs zur Verfügung: zwei asymmetrische Ausgänge (normal und hochpassgefiltert) in Cinch-Ausführung und ein symmetrischer Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Über diesen Weg gibt der Advance Paris Smart Line PX1 sein Signal in bester Qualität aus. Damit sind wir bei der Kernkompetenz des Vorverstärkers: Der PX1 bringt die Signale auf ein erstklassiges Niveau – und zwar als dualer Mono-Verstärker. Für das klangliche Wohl des linken und des rechten Kanals arbeiten komplett eigene Baugruppen, der PX1 beherbergt also eigentlich zwei Verstärker in einem Gehäuse. Wer diese Signalaufbereitung völlig unverfälscht genießen möchte, kann die Klang- und Balance-Regelung des PX1 abschalten. Der Soundveränderung hingegen dient eine Loudness-Schaltung sowie die Wahl zweier verschiedener Klangcharakteristika: Der „Discrete Modus“ sorgt für einen eher straff-brillanten Transistorverstärker-Sound, der „Class A Modus“ bietet einen etwas weicheren, röhrenartigen Sound.

Anschlüsse satt: Der PX1 lässt analog und digital keine Verbindungswünsche offen. Zu den vielfältigen Signal-Schnittstellen gesellen sich noch zwei Trigger-Outs, über sie lassen sich die BX2-Mono-Endstufen ansteuern, um alle Geräte mit einem Knopfdruck an- und ausschalten zu können.

Mono-Endstufen Advance Paris Smart Line BX2

Da das Signal schon im Vorverstärker PX1 für den linken und den rechten Kanal separat behandelt worden ist, erweist sich die Fortsetzung der Amplifizierung mit zwei Mono-Endstufen als durchaus konsequent. Diesen Doppel-Job übernimmt ein Paar Advance Paris Smart Line BX2. Diese Amps sind eine echte Attraktion: Neben dem ansprechenden Design der Smart Line bieten sie eine riesige Leistungsanzeige – ein echtes, analoges VU-Meter mit mechanisch zappelndem Zeiger, der uns Auskunft über den aktuellen Leistungsstand des Monoblocks gibt. Die Anzeige ist in drei Abstufungen beleuchtbar, so wird dieses attraktive Display schön in Szene gesetzt. Jede einzelne Endstufe liefert satte 215 Watt an acht Ohm. Bei der Entwicklung der BX2 stand übrigens der Monoblock X-A1200 Pate, das ist der Referenz-Leistungsverstärker Advance Acoustic. Deshalb bietet nun auch der BX2 das für die Franzosen so typische Schaltungs-Schmankerl: Bei niedrigen Lautstärken und somit geringem Leistungsumsatz arbeitet der Monoblock wie ein reiner Class-A-Verstärker. Bei dieser Verstärkerschaltung erzielt man den saubersten Klang. Allerdings erreicht man so auch nur eine geringe Signalverstärkung, viel Energie wird hingegen in Wärme umgesetzt.

Die Mono-Endstufen Advance Paris Smart Line BX2 sind mit ihren analogen VU-Metern echte Hingucker.

Deshalb funktioniert die BX2 bei höheren Lautstärken als Class AB-Verstärker. Das ist die verbreitetste HiFi-Verstärkerart, weil sie die Sauberkeit der Class-A-Schaltung mit der großen Verstärkungsfähigkeit der Class-B-Schaltung kombiniert. Sie erzielt ein sehr gutes Verhältnis von verzerrungsarmer Verstärkung und Energie-Effizienz. Advance Paris nennt diese Lösung „High Bias“. Um sie zu aktivieren, stellt man auf der Rückseite einen Schalter um. Eine LED auf der Front signalisiert nun, dass diese Funktion aktiviert ist. Eine zweite LED zeigt an, dass eine Schutzschaltung den Amp vor Überlastung schützt. Zwei weitere LED auf der Vorderseite indizieren schließlich, ob der Monoblock symmetrisch per XLR beliefert wird oder unsymmetrische via Cinch. Um die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe anpassen zu können, bietet ein Gain-Regler die Einstellungen -12, -6, -3 und 0 Dezibel („Normal“) an. Wo wir gerade die Rückseite des Advance Paris Smart Line BX2 betrachten: Hier finden wir noch vier qualitativ sehr ordentliche Anschluss-Klemmen. Sie erlauben neben der Standardverkabelung auch das Bi-Wiring mit getrennten Kabeln. Die nachfolgenden Lautsprecherboxen müssen dafür natürlich ebenfalls mit entsprechenden Klemmen eine getrennte Ansteuerung von Höhen und Tiefen zulassen.

Die Endstufe BX2 verfügt über einen symmetrisch XLR-Eingang und einen unsymmetrisch Cinch-Input. Per Wahlschalter stellt man die passende Eingangsempfindlichkeit ein.

Aufbau und Anschluss

Beim Aufbau punkten die Smart Liner auf Anhieb – und das gleich mehrfach. Wo andere Mehr-Komponenten-Lösungen sich prominent im Raum breit machen, sind die kompakten Franzosen auch im Verbund eine wohnzimmerfreundliche Lösung – selbst wenn man sie, wie wir, als Tetra-Pack mit dem Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 betreibt. Überdies sorgt die Leichtigkeit der Geräte dafür, dass der Aufbau eine entspannte Angelegenheit ist. Die Endstufen sind mit gut acht Kilogramm keine Regaldurchbieger, das macht sie in punkto Aufstellung sehr flexibel. Die Monoblöcke sollten allerdings etwas Freiraum zu allen Seiten haben, damit die warme Luft durch die Lüftungsschlitze des Gehäuses ungehindert austreten kann. Das Verkabeln geht ebenfalls leicht, weil die Anschlüsse bei den Geräten logisch angeordnet und gut zu erreichen sind. Im Zweifel dreht man die Komponenten halt mal um, das geht eben auch bei den Endstufen problemlos. Beim Einschalten gibt es eine kleine Eigenart: Die Kippschalter der Endstufen legt man nach links um, die Schalter vom Steamer/Multiplayer und von der Vorstufe hingegen nach rechts. Das macht man allerdings nur einmal, weil alle vier Geräte vorne links einen Taster für An/Standby besitzen.

Glänzender Befehlsgeber: Zum PX1 wird eine schicke Fernbedienung mitgeliefert – je nach Modellfarbe in Schwarz oder Weiß.

Die Kraftwerk-Kombi im Klangtest

Wo wir den Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 gerade dahaben, nutzen wir ihn auch als Zuspieler und beginnen mit einer klanglich hochqualitativen Aufnahmen aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label ist für seine audiophile Produktionen bekannt, insbesondere in der Sparte Singer-Songwriter. Hierzu gehört auch Allan Taylor. Der britische Sänger und Gitarrist erzählt uns auf seinem Album „Hotels & Dreamers“ mit dem Song „Beat Hotel“ eine geheimnisvolle, unheimliche Story über das legendäre Pariser Etablissement, das in den 1960ern zum Treffpunkt der Beat Generation wurde. Taylors rau-raunende, dunkel timbrierte Stimme ist absolut fesselnd, der sparsam dosierte Hall sorgt dafür, dass Taylor realistisch klingt und als reale Person direkt vor uns zu sitzen scheint. Seine Band setzt Taylor dazu optimal in Szene: Die Westerngitarre verströmt den metallischen Glanz der Saiten und das vibrierende Holz des Korpus, sie trägt zusammen mit dem unendlich voluminösen, mordstiefen Bass Taylors eindringleiche Erzählung. Dazu gesellt sich eine tolle Perkussion-Arbeit: Mit einzelnen, aber sehr effektiven Trommelschlägen, dem Rauschen eines Rainsticks und reichlich Beckeneinsatz hält der Schlagwerker beständig die Spannung aufrecht, das Ohr bekommt viel Futter, ständig neuen Input – und diesen Detailreichtum kann die PX1/BX2-Kombination sehr schön abbilden. Die Band klingt mit der Smart Line-Verstärkerkombi richtig knackig-perkussiv, detailreich, auch der Bass hat richtig Kraft. Hier können die beiden BX2 ihre Wattstärke ausspielen. Sie bewältigen die Wiedergabe mit einer Souveränität und Ruhe, die wir den kleinen Quadern nicht zugetraut hätten. Chapeau! Klare Höhen und voluminöse Bässe liefert die Anlage auch bei kleineren Lautstärken, da ist der Einsatz der Loudness-Schaltung eigentlich nur nötig, wenn man einen durch Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel sehr stark bedämpften Raum hat oder die Lautsprecherboxen wenig Bass bieten. Subtiler ist da schon die klangliche Veränderung durch die Kapazitätsanpassung im Phono-Modul. Hier lohnt sich das ausprobieren, auch wenn man den Plattenspieler mit preiswerten Strippen an den PX1 anschließt. Richtig lohnend wird der Einsatz, wenn man hochwertige Signalkabel einsetzt, die die Auflösung und den Detailreichtum des empfindlichen Musiksignals nicht begrenzen. Das ist sicher ein Thema für Fortgeschrittene und für feine Ohren, aber: Der PX1 macht die Beschäftigung mit dieser Tuning-Materie möglich. Dieses Feature bieten selbst viele hochpreisige Phono-Vorstufen nicht!

Mit dem Streamer/Multimedia-Player UX1 (vorne) bekommt die Kraftwerks-Kombination PX1/BX2 (hinten) einen passenden Zuspieler, der sogar noch über ein CD-Laufwerk verfügt.

Für feine Ohren besitzt der Advance Paris Smart Line PX1 zudem die Möglichkeit, HiRes-Files zu verarbeiten und abzuspielen. Wir gönnen ihm und uns deshalb nun ein wunderschönes HiRes-File: Den Kopfsatz aus Wolfgang Amadeus Mozarts viertem Violinkonzert in D-Dur mit Marianne Thorsen und den Trondheim Soloists in der Qualität PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Die norwegische Geigerin steht mit ihrer Violine physisch präsent-prachtvoll im Vordergrund: Wir erleben jede Nuance ihres mal kraftvollen, mal zerbrechlich-zarten Tons. Gerade diese leisen Passagen sind ein Genuss, weil wir jede Nuance wahrnehmen können, obwohl das Geigenspiel musikalisch in das Orchester eingebettet ist. Beim Klangkörper wiederum können wir problemlos seine Ausdehnung wahrnehmen. Das Orchester hat eine schöne Tiefe, die Smart Line-Kombi bildet die Anordnung der einzelnen Instrumentengruppen und die Hallverhältnisse des Konzertraums sehr gut ab. Dazu zeichnet die PX1/BX2-Verstärkertrias auch die große Veränderungen nach, die für klassischen Musik so prägend sind: die abrupten Wechsel und Umschwünge von laut und leise, von forte nach piano, von dolce bis furioso – und damit auch die lebhafte Dynamik, die diesen Konzertsatz auszeichnet. So wird auch klassische Musik mit der Smart Line-Anlage zum klangstarken Erlebnis! Diese audiophile Qualität der Smart Line genießen wir sowohl über die S/PDIF-Schnittstellen als auch über die USB-Eingänge: Pat Methenys einschmeichelnde Fusion-Nummer „Adagia“ vom Album „Kin“ füllt in ausgezeichneter, kristallklarer 96 Kilohertz/24 Bit-Qualität unseren Hörraum, Methenys warmer Gitarrenton ist toll eingefangen und wird von der Anlage perfekt wiedergegeben, doch zu den wahren Stars werden mit der Smart Line-Kombi zwei seiner Mitmusiker: Zum einen der Saxophonist Chris Potter, der mit seinem Tenorsax bis hin zum kleinsten Anblasgeräusch zu hören ist, und zum anderen der Drummer Antonio Sánchez, dessen zartes Beckenspiel mit jeder Anschlagsnuance ein Genuss ist – und das, obwohl er im Ensemble ganz hinten sitzt. Mit der Smart Line-Kombi erfahren wir es auch hier: HiRes lohnt sich!

Wohnzimmerfreundlich: Die gesamte Kette, hier mit dem Streamer/Multimedia-Player UX1, passt prima in ein modernes Ambiente.

Fazit

Der Vorverstärker Advance Paris Smart Line PX1 bildet zusammen mit den beiden Endstufen BX2 eine klasse Kraftwerks-Kombination, die schick, kompakt und klangvoll ist. Für die Power sorgen die Monoblöcke mit je 215 Watt Leistung, mit geradezu verblüffender Vielseitigkeit glänzt hingegen die Vorstufe: Der PX1 offeriert acht analoge Line-Inputs, sechs digitale Eingänge sowie regelbare Anschlüsse für einen Plattenspieler und zwei Kopfhörer. Die symmetrische Signalführung rundet den audiophilen Anspruch dieser Anlage ab. Ihn erfüllt sie auch mit der Fähigkeit, HiRes-Files bis 192 Kilohertz/24 Bit verarbeiten zu können. Wer diese Trias nun noch um den passenden Zuspieler UX1 erweitert, ist stolzer Hörer einer kompletten, stimmigen und stylischen Streaming/Multimedia-Anlage.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

97 %

94 %

97 %

Oberklasse_Testsiegel_1+

Technische Daten

Modell:Advance Paris
Smart Line PX1
Produktkategorie:Vorverstärker
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):130 x 230 x 313 mm
Gewicht:5,25 kg
Eingänge/Schnittstellen (digital):3 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
1 x USB Typ A
1 x USB Typ B
1 x Bluetooth-Vorbereitung
Eingänge (analog):1 x Phono MM (Cinch)
1 x Line (XLR)
7 x Line (Cinch
Ausgänge: (digital)1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Ausgänge: (analog)2 x Kopfhörer (3,5mm-Klinke)
1 x Rec Out (Cinch)
1 x Pre Out (XLR)
1 x Pre Out (Cinch)
1 x Pre Out High Pass (Cinch)
1 x Sub Out (Cinch)
2 x Trigger
1 x IR
Formate:PCM, WAV, FLAC, WMA MP3, AAC+, RealAudio u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM 192 kHz / 24 Bit
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline PX1
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- Phono-Eingang für MM- und MC-Systeme, Vorverstärkung und Kapazität einstellbar
zwei Kopfhörereingänge
- 2 Kopfhörer-Ausgänge, Gain und Impedanz einstellbar
- XLR-Ein- und Ausgang
Modell:Advance Paris
Smart Line BX2
Produktkategorie:Mono-Endstufe
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):160 x 230 x 303 mm
Gewicht:8,14 kg
Leistung1 x 215 Watt (8 Ohm)
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
1 x Trigger
Ausgänge: (analog)1 x Lautsprecher (Bi-Wiring)
1 x Trigger
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline BX2
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- BIAS-Schalter für Class-A-Betrieb bei geringer Leistung
- 4 Polklemmen für Bi-Wiring
- Schalter für Gain-Anpassung (-12, -6, -3 oder 0 dB)

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Creek Evolution 50A und Evolution 50CD – audiophile Zukunftsperspektive

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Der Name ist Programm: Mit seiner Evolution 50-Serie bietet Creek Audio eine zunächst klassisch anmutende HiFi-Kombi, die mit den Ansprüchen ihres Besitzers wächst. Ein Upgrade macht den Klassiker hochmodern und HiRes-fähig. Ein anderes wandelt den Amp in einen Receiver. Und über eine weitere Platine wird das Duo dann auch für die kabellose Zuspielung interessant. Klanglich ist hier aber auch so Einiges zu erwarten.

Zeitlos schön gestaltet: Creek Audio Evolution 50CD (oben) und Evolution 50A (unten).

Bei mir war es eine Komplettanlage, die meine HiFi-Leidenschaft in Jugendtagen begründete. Plattenspieler, Tuner, Equalizer, Doppel-Tape-Deck, Verstärker, CD-Laufwerk – alles in einem stabilen Kunststoffgehäuse und mit zwei nicht wirklich schönen Pressspan-Boxen in einem Karton geliefert. Budget für ein besseres Baustein-System war damals nicht vorhanden, weshalb ich mich zunächst mit einer mäßigem Soundperformance zufrieden geben musste. Der Klang war maximal ok, die Auswahl an Quellen dagegen grandios. Egal, ob Schallplatte, CD oder Mixtape, jedes Medium konnte sofort abgespielt werden. Auch der Empfang meiner Lieblingsradiosendung war mit nur einem Knopfdruck möglich – alles mit dieser einen Anlage. Wie viel besser ein Stereo-System klingen kann, wurde mir dann etwa vier Jahre später mit dem Kauf meiner ersten Baustein-Kombination klar. Der Sound war plötzlich um Welten besser, zufrieden war ich dennoch nicht. Aus finanziellen Gründen anfangs auf Verstärker, CD-Player und Lautsprecher reduziert, musste ich jetzt nämlich auf die liebgewonnene Quellvielfalt verzichten. Dem Trio folgten später Tuner, Tape-Deck. Danach füllten ein Plattenspieler nebst Phono-Vorverstärker das Rack, bevor Verstärker und Tuner gegen einen Receiver ausgetauscht wurden. Immer unter folgender Prämisse: Eine ersthafte Stereo-Anlage besteht immer mindestens aus fünf bis sechs Geräten. Ein HiFi-Werdegang, den wohl jeder Musikfreund nur zu gut kennt. Seit einigen Jahren ist nun aber die Abkehr von Audio-Schreinen und mannshohen HiFi-Türmen hin zum Minimalprinzip zu verzeichnen. Mittendrin: Die Evolution 50-Serie von Creek. Hätte es sie damals schon gegeben, hätte ich mir jede Menge Aufwand und Geld sparen können. Das erschwingliche HiFi-Setup aus Großbritannien wächst nämlich einfach mit den Anforderungen seines Besitzers und wird von der klassischen Audio-Anlage für eingefleischte Musikfans zur modernen, versatilen und nahezu vollumfänglich ausgestatteten HiRes-Kombi für höchste Klangansprüche.

Keine Mannshohen HiFi-Türme, keine nervige Kabelei: So aufgeräumt kann ein Audio-Setup heutzutage ausschauen.

Zeitlos gestylt

Evolution 50A und Evolution 50CD heißen die beiden Hauptakteure dieses Tests. Auch wenn es sich dabei um erfreulich erschwingliche HiFi-Bausteine aus dem Hause Creek handelt, haben die Briten hier weder an Technik, noch an Ausstattung gespart und setzen obendrein auf einen beeindruckenden Materialmix. Fest macht sich das unter anderem an den massiven Frontplatten, hochwertig gemachten und illuminierten Knöpfen, soliden Gehäusen und großen, dimmbaren OLED-Displays. Passgenaue Spaltmaße, saubere Abschlüsse, gebürstetes Aluminium, griffige Drehregler und satte Druckpunkte bezeugen indes die exzellente Verarbeitung unserer Test-Kombi. Was ebenfalls sofort auffällt: Das Design ist zeitlos und zurückhaltend. Statt auf überflüssige Schnörkel und andere Verspieltheiten, setzt Creek hier auf gerade Linien, flüssige Übergänge und eine weitestgehend symmetrische Anordnung. Mittig findet sich das große, sehr gut ablesbare OLED-Display. Rechts und links davon je vier hinterleuchtete Druckknöpfe, die im Amp zu beiden Aussenseiten von jeweils einem großen Drehregler flankiert werden. Wahlweise sind der Evolution 50A und der passende Serien-CD-Player Evolution 50CD in mattschwarzer oder silberfarbener Ausführung verfügbar.

Die Verarbeitung ist erstklassig. Die Haptik begeistert ebenfalls. Knöpfe haben einen satten Druckpunkt, die griffigen Drehregler laufen leichtgängig.

Bestens vorbereitet

Die Modularität des meiner Test-Anlage beginnt in der Familie und könnte als optisches und technisches Rosinenpicken bezeichnet werden. Design, Material und Grundausstattung stammen nämlich von den großen Geschwistern Evolution 100A und 100CD. Sollten sich ihre individuellen Anforderungen im Laufe der Zeit ändern, lässt sich das Creek-Setup in vielerlei Hinsicht anpassen. Dazu später mehr …
Die ersten aussergewöhnlichen Details finden sich am Verstärker: In der Basisversion zeigt sich der Evolution 50A als exzellent verarbeiteter und kraftvoller Stereo-Kraftprotz für anspruchsvolle HiFi-Aufsteiger: 2 x 85 Watt Leistung (realisiert durch einen massiven Ringkern-Trafo), fünf analoge Cinch-Eingänge, XLR-Buchsen, massive Lautsprecher-Schraubklemmen, Ein- und Ausgänge für eine zentrale Steuerung, ein großes OLED-Display, Klangregelung, Kopfhörerausgang und eine Infrarot-Fernbedienung stehen bei diesem Gerät bereits ab Werk auf der Habenseite. Wer einen reinrassigen Stereo-Amp in der 1000-Euro-Klasse sucht, der auch in Sachen Verarbeitung, Materialgüte und Ausstattung auf allerhöchstem Niveau agiert, ist hier schonmal an der richtigen Adresse.

Der uns zum Test überlassene Evolution 50A wurde vor Auslieferung mit einer UKW-Tuner-Platine (AMBIT)

Wächst mit den Anforderungen

Kommen wir zur Individualisierung, die Kombi trägt den Seriennamen „Evolution“ ja nicht ohne Grund: Über verschiedene Module, die entweder direkt beim Erwerb vom Fachhändler des Vertrauens montiert oder alternativ auch Monate oder Jahre nach dem Kauf vom Händler oder Hersteller eingesetzt werden können, lässt sich der Evolution 50A jetzt noch punktuell aufrüsten. Das ist clever, so wird die Leistungsfähigkeit optimal genutzt und man zahlt nur das, was man auch tatsächlich benötigt. Upgraden lässt sich der schicke Amp dann gleich in mehrere Richtungen. Beginnen wir bei den klassischen Features: Wer einen besseren Stereo-Vollverstärker kauft, besitzt in der Regel auch einen Plattenspieler. Um das Optimum aus diesem herauszukitzeln, bietet Creek mit dem „Sequel MK3“ ein optional erhältliches Phono-Vorverstärker-Modul für gerade einmal 150 Euro. In diesem Zusammenhang: Ist das Sequel MK3 eingesetzt, wird der entsprechende Eingang automatisch als „Phono“ benannt. Bei Bedarf lassen sich die hiermit hinzugekommenen Buchsen aber auch als zusätzlicher Line-Eingang nutzen. Die Modularität setzt sich mit der „AMBIT“ genannten UKW-Platine dann in eine andere Richtung fort. Ist sie eingesetzt, wird der Verstärker zum Stereo-Receiver.
Mit der „RUBY“-Platine offeriert Creek dann eine beeindruckende Allzweck-Waffe. Entscheidet man sich für dieses Modul, kann man getrost auf die eben erwähnte „AMBIT“-Einheit verzichten, auch RUBY beinhaltet einen UKW-Empfänger. Für einen Preis von 498 Euro kommen hier aber noch ein Bluetooth-Chip, ein USB-Eingang und eine DAC-Platine dazu.

Ist der Verstärker um das SEQUEL MK3 erweitert, wird der entsprechende Eingang automatisch “Phono” benannt.

Kombination in der Kombination

Weiter geht`s im Evolution 50CD: Da Creek diesen als kombinierten D/A-Wandler und CD-Player tituliert, ist das zuletzt erwähnte Upgrade „RUBY“ im Evolution 50A nicht zwingend notwendig, sobald 50A und 50CD kombiniert werden. Der 50CD hat DAC und USB-Port nämlich bereits an Bord. Je zwei koaxialen und zwei optischen Digitaleingängen steht hier ein USB-Port zur Seite. Sie alle sind so ausgelegt, dass der Player bereits ab Werk in der Lage ist auch digitale Signale von Laptops, Festrechnern, Netzwerkplatten und anderen digitalen Quellen bis zu einer Datenrate von 192 Hertz zu verarbeiten. Hinzu kommen je ein koaxialer, optischer, symmetrischer XLR- und ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang. Anschlussseitig bietet der Evolution 50CD also alles auf, was das anspruchsvolle HiFi-Herz begehrt.
Wer sich jetzt noch Bluetooth-Kompatibilität wünscht, der findet diese in „COMET“, einem Modul das bereits für 150 Euro zu haben ist. Einmal installiert, ist das britische Duo nun auch in der Lage digitale Kabellos-Signale von Smartphone, Tablet und Co. entgegen zu nehmen.

Der Evolution 50CD ist CD-Player und DA-Wandler in einem. Über die Digitalsektion (links) können sogar Musikfiles anderer Quellen (z.B. Mediaplayer) gewandelt werden.

Überblick: Was ist alles machbar?

Ein Blick auf Ausstattung und Upgradevarianten macht schnell klar: Diese Kombi ist einzigartig. Die modularen Variablen bergen jede Menge Aufrüstmöglichkeiten und heben das Creek-Setup aus der Masse der vielen HiFi-Kombinationen am Markt heraus. Wunschgemäß lässt sich so aus der (auf den ersten Blick) klassischen HiFi-Anlage ein maßgeschneidertes Audio-Setup mit modernsten Fähigkeiten machen, über das sowohl analoge, digitale und auch moderne Kabellos- und HiRes-Files wiedergegeben werden können. Diesbezüglich hier noch einmal alle Zusatzmodule im Überblick:

AMBIT: Tuner-Modul für Evolution 50A (uvP.: 150 Euro)
SEQUEL MK3: Phono-Platine für Evolution 50A (uvp.: 150 Euro)
RUBY: DAC-/Bluetooth-/UKW-Platine für Evolution 50A (uvp.: 498 Euro)
COMET: Bluetooth-Platine für Evolution 50CD (uvp.: 150 Euro)

“RUBY” ist eines der optional erhältlichen Module für den Evolution 50A. Mit ihm erweitert sich der Ausstattungsumfang um digitale Ein- und Ausgänge, UKW-Tuner und Bluetooth-Kompatibilität.

Agilität und Realität

In unserem Hörraum aufgebaut, fallen erneut die exzellente Verarbeitung und die umfangreiche Ausstattung meiner beiden Testgäste aus England auf, die für meinen Check um die Module AMBIT, SEQUEL und COMET aufgerüstet wurden. Doch egal, ob ohne oder mit Upgrade, die mir zum Test überlassene Kombi soll selbstverständlich dem Klangideal entsprechen, das man von HiFi-Produkten aus dem Hause Creek Audio erwartet. Auf meiner Erwartungsliste stehen deshalb: ein großes Auflösungsvermögen, hohe Musikalität, enorme Agilität, Kraft sowie eine spritzige Soundperformance ohne Spitzen, Härten oder Behäbigkeit.
Nach der gebührenden Warmspielzeit geht es dann endlich mit der Anne Wylie Band los. Zugleich wird dann schnell klar, dass das „Warmspielen“ hier durchaus wörtlich genommen werden kann. Die Creek-Kombination klingt zwar tonal balanciert, jetzt aber eher etwas freier und offener, ein Charakter, der sich schon vor besagter Einspielphase andeutete, jetzt aber erst so richtig rauskommt. Was beim Einlegen der CD ebenfalls sofort positiv auffällt: Der Evolution 50CD zieht die auserwählte Silberscheibe nahezu lautlos und sanft in sein seinen Slot. Kaum ist dann „Silver Apples Of The Moon“ ausgewählt, zeigt sich die Agilität des Creek-Duos, das innerhalb weniger Augenblicke meine volle Aufmerksamkeit einfordert. Die im Vordergrund agierende Gitarre bietet dabei vom ersten Einsatz an jede Menge Impulskraft und wird sogleich akustisch beeindruckend satt in den Hörraum entlassen. Stramme Saitenzupfer kommen voller Tatendrang, laufen dabei aber zu keiner Zeit Gefahr übertrieben oder gar störend aufzutreten. Im Gegenteil, sie sind die treibende Kraft, die den Song nach vorn bringt und das Tempo bestimmt, während die Bässe nach und nach die Hauptarbeit übernehmen, dabei aber sinngemäß im Hintergrund verortet bleiben. Wow, die Bühnendarstellung stimmt also auch. Vorn, leicht rechts platziert, die weibliche, unzerbrechliche und berührende Stimme der irischen Sangeskünstlerin, rechts daneben die Gitarre, mittig dahinter die Percussions. Was dabei ebenfalls auffällt: Die akustische Staffelung geht in die Tiefe und bietet so eine plastische Differenzierung der Band. Zugleich geht die Bühne aber nicht sehr weit über die Standorte der beiden Lautsprecher hinaus. Eine Art der räumlichen Abbildung die mir ausgesprochen gut gefällt, da die musikalische Darbietung so jederzeit zusammenhängend und realistisch bleibt.

Alles drin: Die hier vor uns stehende Kombi umfasst einen Verstärker, D/A-Wandler, CD-Laufwerk, Tuner, Phono-Modul, Bluetooth-Empfänger, und USB-Anschluß – in nur zwei Bausteinen.

Evolution mit Substanz

Ähnlich geht es dann in „Moonlight On The Spring River“ von Zhao Gong – zu finden auf der hervorragend aufgenommenen „Dali CD Vol.3“ – weiter. Auch hier zeigt sich die Creek-Kombi nicht die Spur aufdringlich, sondern eher feinfühlig und gewissenhaft auflösend. So gibt es inhaltlich wie klanglich jede Menge zu entdecken. Eine großartige musikalische Darbietung, die jede noch so kleine Einzelheit ans Ohr bringt und die Bühne auch vor den Lautsprechern stattfinden lässt. Das ist ein sehr entspanntes Hören! Dem Evolution 50A gelingt es auch hier, die kleinsten Nuancen des fast meditativ vorgetragenen Stückes abzubilden. Das wiederum zieht unweigerlich einen „Zurücklehn“-Effekt nach sich. Das ändert sich auch nicht, als es eine ganze Ecke lauter wird. Klangeinbußen unter höheren Lautstärken? Fehlanzeige! Pegelreserven hat der Creek-Amp reichlich – und souverän bleibt er auch, das beweist er hier. Selbst deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke spielen Evolution 50A und Evolution 50CD locker auf allerhöchsten Niveau. Dabei kommen Bassläufe tief, sonor und mit sehr gutem Timing. Mit meinem Test-Duo geht es im Bassbereich aber generell ziemlich tief runter. Das wird im anschließend gewählten Gorillaz-Song „Last Living Souls“ nochmal unterstrichen. Mit vollem Volumen und substantieller Kraft wird das Stück der fiktiven Band ausgeliefert, wobei der Tiefgang hier tendenziell auf der vollmundigen, etwas weicheren Seite einzuordnen ist, denn auf der staubtrockenen. Der an Dynamik reiche Track drängt voller Temperament und Agilität und ohne jegliche Härten in den Raum. Für die zugleich entstehenden plastischen Eindrücke sorgen dabei die wohldosierten, teils abgrundtiefen Tieftoneffekte. Ebenso imponierend ist das beständige Bassfundament, das den Hörsaal mit unendlicher Ruhe füllt. Bei aller Leistungsfähigkeit im Tieftonbereich pflegen die beiden schlanken HiFi-Bausteine aber weiterhin das Klangideal in Richtung geschmeidiger, entspannter Wiedergabe. Eine Abstimmung, die eindeutig der Langzeithörtauglichkeit und dem „Zurücklehn-Faktor“ zu Gute kommt.
Um eventuelle Missverständnisse gleich auszuräumen: Die hier spielende Kombi ist alles andere als langweilig und bei Bedarf sehr wohl in der Lage voller Temperament unter die Haut zu gehen. Ist harter Punch gefordert, wird dieser auch umgehend geliefert, wie nur wenige Minuten später im Intro von „Dare“ bewiesen. Ein Song, der reichlich Energie und Durchzug zu bieten hat und mir helfen soll, meine Testprobanden mal so richtig zu fordern. Das tut er dann auch, worauf der Creek-Verstärker ansatzlos und ohne jegliche Anstrengung reagiert. Das nennt man wohl „volle Kontrolle“. Die Abbildung bleibt stabil, jederzeit. Zugleich geht trotz der enormen Kraft, die von Beginn an zu erleben ist, kein noch so kleines Detail verloren. Stimmen werden fein artikuliert, besitzen aber gleichzeitig auch Körper. Instrumente werden größenrichtig reproduziert, während selbst leise Melodiebögen zu erkennen sind und sich harmonisch in das Klangbild einfügen. Ein weiterer Punkt, der der offensichtlich sehr guten Abstimmung der Creeks zu verdanken ist und sie für höhere Klangaufgaben prädestiniert.

Das mittig platzierte OLED-Display ist auch aus zwei Metern Entfernung noch gut ablesbar und dimmbar.

Fazit

Bereits in der Basisversion beeindrucken Evolution 50A und Evolution 50CD aus dem Hause Creek Audio durch hervorragende Verarbeitung, stilvolles Design und eine stattliche Ausstattung. Klanglich legt das Setup sogar noch einen drauf, spielt locker eine Klasse über seinem Preis und imponiert durch Feingefühl, Temperament, Kraft und erstaunliche Leistungsreserven. Obendrauf kommt die clevere Modularität beider Komponenten. Statt teurer und nerviger Anlagen-Wechsel rüsten Sie Ihre Creek-Kombi einfach kostengünstig modular auf. So wächst das HiFi-System mit den Ansprüchen und wird zum musikalischen Lebensbegleiter, der auch nach Jahren up to date bleibt.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

97 %

94 %

180629.Creek-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Creek Audio E
volution 50A / Evolution 50CD
Produktkategorie:- HiFi-Verstärker
- DAC/CD-Player
Preis:- Evolution 50A: 998 Euro
- Evolution 50CD: 1200 Euro

Optionale Module:
- Ruby: 498 Euro
- Ambit: 150 Euro
- Comet: 150 Euro
- Sequel MK3: 150 Euro
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:inputaudio input audio, Gettorf
Tel.: 04346/600601
www.inputaudio.de
Abmessungen (HBT):- 50A: 60 x 430 x 280 mm
- 50CD: 60 x 430 x 280 mm
Gewicht:- 50A: 7,5 Kg
- 50CD: 5,5 Kg
Eingänge:50A:
5 x Cinch
1 x XLR
1 x RC Bus

50CD:
1 x USB
2 x koaxial Digital
2 x optisch Digital
1 x RC Bus
Ausgänge:50A:
2 x Lautsprecherklemmen
1 x RC Bus

50CD:
1 x Cinch
1 x XLR
1 x koaxial Digital
1 x optisch Digital
1 x RC Bus
Lieferumfang:50A:
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Anleitung

50CD:
- Netzkabel
- Fernbedienung
- Anleitung
Besonderes:+ modulare Upgrades möglich
+ erstklassige Verarbeitung
+ massives Gehäusedesign
+ DAC extern nutzbar
+ zeitloses Design
+ zukunftssicher
+ HiRes-fähig
+ einfache Bedienung
+ exzellenter Klang
+ hohe Feunauflösung
+ enorme Leistungsreserven
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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HMS Perfect Match Bi-Wiring – Dreifach-Anpassung für die optimale Klang-Abstimmung

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Alles Komponenten sind klasse, trotzdem ist der Klang nicht top? Das kann an vermeintlichen Kleinigkeiten liegen: Gleich zu Beginn an der Stromversorgung, ganz am Ende dann am Boxenkabel. Manchmal klappt’s auf dem letzten Meter mit einem anderen Signalleiter, oft kann hier aber auch ein sogenanntes Zobelglied das komplexen Zusammenspiel von Verstärker, Boxenkabel und Lautsprecher besser optimieren. Klingt knifflig, geht aber leicht – wir haben es mit dem HMS Perfect Match Bi-Wiring ausprobiert.

Das HMS Perfect Match Bi-Wiring ist für Boxen mit vier Anschlussklemmen ausgelegt.

Wie kann das sein? Viele Hörer sind überrascht, was der Wechsel des Lautsprecherkabels an klanglichen Veränderungen bei der eigenen Anlage bewirkt. Der Klang kann offener, plastischer, bassstärker, detailreicher werden – oder es passiert genau das Gegenteil. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein Kabel kann niemals das Audiosignal verbessern, im besten Fall wird es das Signal aber nicht verschlechtern. Das Ergebnis hängt allerdings auch von dem „Mitspielern“ ab: Das Kabel ist halt kein unbeteiligter Signaltransporter, sondern Teil der Klangkette. Zusammen mit dem davorliegenden Verstärker und den dahinterstehenden Boxen bildet die Signalleitung eine elektrotechnische Schaltung, bei der die Bestandteile elektrisch aufeinander abgestimmt sein müssen, um akustisch optimal zu harmonieren. Dieses Thema treibt die Leverkusener High End-Manufaktur HMS um. Der renommierte Audio-Spezialist bietet ein breites Portfolio an Netzfiltern und Signalkabeln an, aber eben auch Komponenten die in eine bestehende Anlage integriert werden können und die gewünschte Abstimmung besorgen: sogenannte Zobelglieder. Äh… Zobelwas?

Die vier Kabel finden mit den geschlitzten Hülsen-Banana-Stecker perfekten Halt in den Buchsen der Box.

Pfiffiges Teamwork

Zobelglieder sorgen dafür, dass das Zusammenspiel von Verstärker, Boxenkabel und Lautsprecher funktioniert. Diese drei Komponenten bilden aus elektrotechnischer Sicht einen Schwingkreis, der sich bei hohen Frequenzen, also hohen Tönen, immer stärker aufschaukeln kann. Dies wäre schädlich für den Verstärker. Um das zu vermeiden, haben die meisten Verstärker eine Bedämpfung eingebaut. Diese Schutzschaltung wird nach dem Elektrotechniker Otto Julius Zobel, der sich mit der Anpassung von Signalen beschäftigt hat, „Zobelglied“ genannt. Bei dieser Schaltung wirken im Wesentlichen ein Kondensator und ein vorgeschalteter Widerstand, und damit kompensiert das Zobelglied die Effekte, die durch die spulenartige Wirkung von Kabel und Lautsprecher erzeugt werden. Das Zobelglied im Verstärker ist so ausgelegt, dass das Zusammenspiel mit verschiedenste Boxen- und Kabeltypen funktioniert. Dieses Teamwork klappt meist reibungslos, eine genaue Abstimmung ist so aber nicht möglich. Dadurch kommt es zu Deformationen des Musiksignals, als unerwünschte Additive kommen dann noch höherfrequente Schwingungen hinzu. All das führt zu einer Verschlechterungen des Klang. Wie lässt sich das verbessern? Da der heimische Verstärker und die eigenen Boxen in ihrem elektrotechnischen Verhalten nicht verändert werden können, verbleibt nur noch das Boxenkabel als Anpassungsmöglichkeit. Der Haupteinfluss des Lautsprecherkabels ist seine sogenannte Induktivität, dieses induktive Verhalten führt dazu, dass der Widerstand des Kabels mit steigender Frequenz größer wird. Die Induktivität eines Kabels kann allerdings sehr unterschiedlich ausfallen, sie hängt von den verwendeten Materialien und insbesondere vom Kabelaufbau ab. Deshalb gibt es hoch-, mittel und niederinduktive Lautsprecherkabel. Welche Induktivität nun am besten mit den eigenen Boxen und dem eigenen Verstärker harmoniert, kann man nun auf zwei Wegen herausfinden: Zum einen im Trial-and-Error-Verfahren mit verschiedenen Kabeln. Das bedeutet, dass man unter Umständen viel Geld und Zeit investiert, bis man die beste Lösung gefunden hat. Der zweite Weg ist komfortabler und cleverer: Man setzt in die bestehende Klangkette eine Komponente ein, die durch variable Einstellungen die Induktivität des bereits vorhandenen Kabels kompensieren kann. Damit sind wir beim HMS Perfect Match Bi-Wiring.

Alles klar: Welches Kabel wo angeschlossen wird, ist auf der Gehäuseoberseite angegeben.

Anpassung auf der Zielgeraden

Das Perfect Match von HMS ist im Prinzip ein veränderbares Zobelglied, das zwischen Boxenkabel und Lautsprecherklemmen eingefügt wird – also auf der Zielgeraden der gesamten Klangkette. HMS bietet seinen cleveren Klangverbesserer in zwei Ausführungen an: Zum einen für Lautsprecher mit zwei Klemmen, diese Perfect Match Single-Wiring-Version haben wir vor wenigen Wochen zu Gast in unserer Redaktion gehabt. Zum anderen gibt es die Perfect Match Bi-Wiring-Version für Lautsprecher mit vier Anschlussklemmen, diese Ausführung testen wir jetzt. Das HMS Perfect Match Bi-Wiring hat für den Anschluss an die Boxenklemmen vier abgehende Kabelenden, als Kabel kommt hier das hochwertige LSC 6 sq zum Zuge. HMS verwendet es auch solo als reines Ersatzkabel für die üblichen, aber meist klangbeeinträchtigenden Blechbrücken, mit denen Boxen üblicherweise ausgestattet sind. Auch beim HMS Perfect Match Bi-Wiring dienen die vier herausragenden Kabel als Brückenersatz. Die Enden der Kabel sind mit vergoldeten Banana-Hülsen versehen. Diese Hohlstifte besitzen an einer Seite eine durchgehende Aufgetrennung, dadurch können die Hülsen etwas zusammengedrückt werden. Das ergibt eine Art Feder-Effekt, deshalb stecken die Hülsen fest und sicher in den Anschlussbuchsen. Der Übergang vom Kabel zum Stecker ist jeweils mit einem Schrumpfschlauch überzogen, das verbessert die mechanische Belastbarkeit dieser neuralgischen Stelle. Je zwei Schrumpfschläuche sind dabei in Schwarz und Rot gehalten. Damit ist klar, wo sie eingesteckt werden sollen: Rot ist immer Plus, Schwarz immer Minus. Die Boxenklemmen weisen genau den gleichen Farbencode auf.

Zwischen den goldenen Buchsen sitzt, fast unscheinbar, der Umschalter für die Anpassung.

Nun muss man nur noch wissen, welche der Kabel für die Höhen und welche für den Bassbereich der Lautsprecher gedacht sind. Bei den Boxen steht an den Klemmenpaaren oft die Bezeichnung „Hi“, High“ oder „HF“ beziehungsweise „Lo“, „Low“ oder „LF“. Bei dem HMS Perfect Match Bi-Wiring ist auf dem Gehäuse an der Kabelaustritt-Stelle eine ebenfalls eindeutige Zuweisung zu finden: Die beiden äußeren Kabel sind dem „Tweeter“ zugeordnet, also den Höhen; die beiden inneren hingegen dem „Woofer“ also den Bässen. Um es ganz eindeutig zu machen, ist bei den Tweeter-Kabeln die Beschriftung Schwarz auf weißem Grund gehalten, beim Woofer hingegen Weiß auf schwarzem Grund. Zusätzlich sind die Kabel für den Tweeter ein wenig länger. Das hat auch einen ganz praktischen Sinn: Das HMS Perfect Match Bi-Wiring kann so geschmeidig nach unten hängen, das Mehr an Kabel kompensiert den Umstand, dass die Tweeter-Klemmen immer oberhalb der Woofer-Klemmen liegen. Der eigentlich interessante Teil des HMS Perfect Match Bi-Wiring befindet sich aber auf der andern Seite seines Korpus: Zwischen den beiden vergoldeten Buchsen, in die die Stecker des Lautsprecherkabels eingeführt werden, ragt ein Kippschalter aus dem Gehäuse. Mit ihm passt man das Zobelglied an das Lautsprecherkabel an. Das HMS Perfect Match Bi-Wiring bietet für hoch-, mittel- und niederinduktive Boxenkabel die drei Einstellungen „High“, „Medium“ und „Low“ an. Die Einstellung verändert man einfach durch Umlegen des Kippschalters. Das ist komfortabler gelöst als bei der Singe-Wiring-Version des Perfect Match, dort nimmt man die Einstellung durch das Umstecken eines Jumpers vor. Welche Kabel sind nun hoch-, mittel- oder niederinduktiv? Das verrät laut HMS die Zahl seiner isoliert geführten Signalleiter. Kabel mit nur zwei voneinander isolierten Signalleitern gelten als hochinduktiv, Kabel mit vier bis acht Leitern als mittelinduktiv, Kabel mit zwölf oder mehr Leitern als niederinduktiv. Weil nun nicht jeder den Aufbau seines Kabels kennt oder ihn per Durchschneiden der Signalstrippe in Erfahrung bringen möchte, findet man den Kabelcharakter und die notwendige Kompensation auch anders heraus: durch Ausprobieren – und genau das machen wir jetzt.

Die Anpassung an die Kabel-Induktivität ist in den Stufen „Low“, „Medium“ und „High“ möglich.

Das HMS Perfect Match Bi-Wiring im Praxis-Test

Wir wählen für den Test den Track „How It Feels“, eine leicht melancholische Midtempo-Nummer von Sophie Zelmani. Die schwedische Sängerin besitzt eine schlanke, mädchenhafte Stimme. Ihr lakonischer, teils gehauchter Gesang wird von einer Begleitcombo getragen, die aus akustischer sowie elektrischer Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug besteht. Wir hören die Nummer erst ohne das HMS Perfect Match Bi-Wiring, anschließend mit dem Zobelglied in der Einstellung „Medium“. Was verändert sich? Die einleitenden Zweiklänge der akustischen Gitarre, die mit aufgelegtem Handballen der Schlaghand gespielt sind und dadurch gedämpft-perkussiv klingen, zeigen sich mit dem mit dem Perfect Match akzentuierter, der Bass ist deutlich entschlackt, das Schlagzeug klingt knackiger, die solierende E-Gitarre und das Keyboard hingegen etwas mittenärmer. Der Gesang wirkt zudem nun ein wenig blutleer. Im Ganzen hat der Song allerdings ein bisschen an Definiertheit gewonnen. Nun wechseln wir von der Einstellung „Medium“ zur Einstellung „High“. Die einleitende gedämpfte Gitarre ist deutlich präsenter, auch die Keyboard- und E-Gitarren-Einwürfe setzen sich nun besser durch. Der Bass hat mehr Druck, das Schlagzeug klingt deutlich brillanter. Der Gesang ist etwas präsenter, aber immer noch leicht anämisch. Jetzt zur letzten Wahlmöglichkeit „Low“. Aha! Die gedämpfte Gitarre hat nun richtig Punch, der Bass besitzt nun ein schönes Volumen und hat Kraft, die Ausdünnung ist komplett verschwunden. Die E-Gitarre und das Keyboard haben nun endlich jenen „Körper“, der ihnen vorher gefehlt hat. Am meisten gewinnt aber der Gesang: Die Stimme von Sophie Zelmani ist deutlich beseelter, lebendiger, auch detailreicher. Die gesamte Aufnahme erscheint nun frischer und klarer, das Klangbild hat an Tiefe gewonnen – und unser Gewinn besteht in einem Mehr an Hörspaß.

Durch die verschieden langen Kabel für die Tweeter- und Woofer-Buchsen der Box liegt das HMS Perfect Match Bi-Wiring geschmeidiger an, die Kabel stehen so unter geringerem mechanischer Belastung.

Fazit

Kleine Komponente, große Wirkung: Das HMS Perfect Match Bi-Wiring sorgt mit seinem dreistufig einstellbaren Zobelglied für eine effektive Kompensation des Kabels und damit für eine optimale Abstimmung mit dem vorgeschalteten Verstärker und den nachfolgenden Boxen. Auch bei neuen Lautsprechern sorgt das Perfect Match-Modul für eine gelungene Integration. Dieses Tuning geht völlig unkompliziert, weil das Zobelglied einfach zwischen Boxenkabel und Lautsprecher geschaltet wird und mit seinem Umschalter komfortabel bedienbar ist. Nach spätestens zweimaligem Umschalten ist die Anpassung erledigt – und der Klang merklich verbessert.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Highlight
Preis-/Leistung: angemessen

95 %

99 %

99 %

180701.HMS Perfect Match Bi-Wire-Testsiegel

Technische Daten

Modell:HMS Perfect Match Bi-Wiring
Produktkategorie:3-fach einstellbares Zobelglied für Lautsprecher
Preis:320,00 Euro (Paarpreis)
Garantie:5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:HMS Elektronik
+49 2171 734007
www.hmselektronik.de
Abmessungen (HBT):220 80 x 20 mm
Gewicht:182 g
Lieferumfang:+ MS Perfect Match Bi-Wiring (2 Stück)
+ Transportkoffer
+ Garantie-Urkunde
Besonderes:+ 3-fach anpassbar
+ sehr gute Verarbeitung
+ einfache Handhabung
Benotung:
Gesamtnote:Highlight
Preis-/Leistungangemessen

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Dali Callisto 6 C – Wegweisendes Sound-System für kabelloses HiRes-Streaming

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Geht es echt so leicht? Zwei Aktiv-Boxen, ein Sound Hub, und fertig ist laut Dali die anspruchsvolle Klangkette, die traditionelles und modernes HiFi ermöglicht und sich einfach-elegant in den Wohnraum integriert – ohne Kabel, aber mit Komfort und Qualität: Einrichtung per Knopfdruck, Steuerung per Smartphone, WiFi-Streaming in HiRes-Qualität bis hin zu allen Boxen im gesamten Haus. Klingt wie ein Traum, deshalb haben wir uns gezwickt und das Dali Callisto 6 C Sound-System in der Realität getestet – natürlich mit den Flaggschiff-Boxen der Serie.

Das Dali Callisto besteht aus einem kleinen Sound Hub und zwei aktiven Schallwandlern. Es kommt komplett ohne Boxenkabel aus.

Aufbruch bei Dali: Die Dänen, bislang bekannt für erstklassige traditionelle Lautsprecher, gehen den Schritt Richtung Moderne und präsentieren mit Dali Callisto ihr erstes komplett-kompaktes Sound-System. Damit liegt Dali im Trend: Der klobige HiFi-Turm wird von cleveren Anlagen abgelöst, die vom Smartphone bedient werden, Musik nach Wunsch vom Online-Dienst, von der Festplatte oder jeder beliebigen Quelle abspielen – in einem Raum, mitunter aber im ganzen Haus, kabelgebunden per LAN und immer öfter drahtlos via WiFi. Dali geht mit Callisto allerdings deutlich weiter: Das kabellose Streaming zu den Boxen geschieht mit 96 Kilohertz/24 Bit, also in hochauflösender Qualität. Dazu kann man die gesamte Anlage durch einschiebbare Module einfach erweitern. Einfach – das ist der Leitgedanke des gesamten Callisto-Konzepts. Die Anlage soll in jeder Hinsicht selbstverständlich sein. Das gilt einerseits für ihre Integration ins Wohnumfeld, wo sich das Callisto Sound-System so geschmeidig wie möglich einfügen darf. Da ist die Kabelfreiheit ein wichtiges Plus, auch die bereits in die Boxen eingebauten Verstärker, aber ebenso die Tatsache, dass der Sound Hub, also die zentrale Steuerkomponente des Systems, ganz außerhalb des Sichtfeldes platziert werden kann. Wer will, sieht vom ganzen System also gerade mal die Lautsprecher. Die Selbstverständlichkeit des Callisto zielt aber auch auf die Bedienfreundlichkeit der Anlage. Das zeigt sich direkt bei der Einrichtung: Wo andere Systeme ein mitunter komplexes Paarungsritual erfordern, bis sich die Komponenten gefunden haben und zusammenspielen, geht das bei Dali Callisto mit einfachem Knopfdruck. Schauen wir uns die Protagonisten dieser Anlage nun mal näher an!

Der Sound Hub ist die schicke Schaltzentrale des Dali Callisto-Systems.

Herzstück und Zentrale: Der DALI Sound Hub

Fangen wir mit dem Herzstück des Dali Callisto an, dem Dali Sound Hub. Die logistische Zentrale des Systems ist optisch schick gemacht. Der rund 8 mal 30 mal 21 Zentimeter messende Korpus besteht aus mattschwarzem Kunststoff. In schönem Kontrast dazu steht die Decke aus hochglänzendem Acrylglas, die zusätzlich durch eine Ziernut abgesetzt ist. Das sorgt zum einen für eine hochwertige Anmutung. Zum anderen beherbergt diese Decke ein perfekt integriertes OLED-Display, das beim Pairing der Systemkomponenten einen stilisierten Hörraum mitsamt dem eingestellten Standort der Boxen anzeigt. Das ist toll gemacht! Wir kehren nochmal zurück zum Gehäuse, denn das ist bestens in Form: Die vertikalen Kanten sind schön gerundet, und die leichte Verjüngung hin zu den Wangen lässt den Sound Hub nochmals schlanker und optisch leichter erscheinen. Zudem hat der Sound Hub eine angenehm reduzierte Front. Der Sound Hub kommt hier nämlich mit gerade mal vier Bedienelementen und einem Display aus. Mit drei kleinen Tastern betätigt man für die Funktionen An/Aus, Stummschaltung und Quellenwahl, mit dem darunter positionierten Drehgeber verändert man die Lautstärke. Dieses Stellrad ist aus Metall, es besitzt eine wunderbar definierte Gängigkeit. Solche Features erhöhen die Wertigkeit. Das Stellrad ist in Wahrheit aber ein Stellring, er umfasst das zentrale, glänzend schwarze Display. Dies setzt den optischen Akzent der Gehäusedecke fort und hat zudem den ganz praktischen Nutzen, dass die Anzeige sehr gut ablesbar ist. In diesem schwarzen Auge wird uns die aktuelle Lautstärke angezeigt, aber ebenso mit sieben Piktogrammen die ausgewählte Quelle und die gegebenenfalls integrierten Zusatzmodule. Damit sind wir schon bei den Anschlüssen, Ports und Slots der Rückseite.

Toll gelöst: In die Oberfläche ist ein OLED-Display eingelassen, mit ihm ist die Einbindung der Boxen ein Kinderspiel.

Anschlüsse für alle Fälle

Der Blick auf das Heck bestätigt es: Das Dali Callisto ermöglicht traditionelles und modernes HiFi. Für alle, die noch analog unterwegs sind, bietet der Sound Hub einen Line-Input in Cinch-Ausführung und einen AUX IN in Gestalt einer Miniklinken-Buchse. Hier kann zum Beispiel das Smartphone angeschlossen werden. Für das Handy oder einen anderen Zuspieler gibt es dann auch gleich eine USB-A-Buchse zum Aufladen. Ausgangsseitig bietet der Hub eine Cinch-Buchse für einen Subwoofer und einen lautstärkegeregelten Pre Out. So kann man den Dali Sound Hub auch mit einer Endstufe und Passivboxen betreiben. Digital wartet der Dali Sound Hub mit einem elektrischen koaxialen Cinch-Input und zwei optischen Toslink-Schnittstellen auf. Hier werden Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit angenommen, für die interne Weiterverarbeitung werden die Signale allerdings nach 96 Kilohertz/24 Bit gewandelt. Alle Eingänge bis auf den AUX IN haben eine Autosensing-Funktion, das heißt: Wenn ein angeschlossenes Gerät seinen Betrieb aufnimmt, schaltet der Hub automatisch auf diesen aktiven Eingang. Das ist, um auf die Toslink-Schnittstelle zurückzukommen, insbesondere für den Einsatz mit einem TV-Flachbildschirm optimal: Der Sound Hub springt an, sobald der vom Fernseher ein Signal empfängt.

Der Sound Hub macht mit seinen analogen und digitale Ein- und Ausgängen traditionelles und modernes HiFi möglich.

Die Streaming-Abteilung

Eine aktuelle Anlage muss natürlich streamen können – und hier bietet das Dali Callisto einige Leckerbissen. Fangen wir mit den abgehenden Signalen an. Hier vollbringt der Dali Sound Hub ein exzellentes Werk: Er sendet das Musiksignal per Funk an die Boxen – und zwar in HD-Qualität, die Güte beträgt 96 Kilohertz/24 Bit. Der hochauflösende Funkverkehr gelingt über eine sogenannte I²S-Schnittstelle, sie wird manchmal auch I2S geschrieben. So oder so: Das Kürzel steht für „Inter-IC Sound“ und bezeichnet einen einst von Philips entwickelten Standard zur Übertragung von digitalen Audiodaten. Dank dieser Funk-Fähigkeit braucht der Hub keine freie Bahn zu den Boxen, man kann ihn also auch in einen Schrank oder ein Board verbannen. Das werden alle schätzen, die möglichst wenig technische Geräte sichtbar in der Wohnung haben wollen. Nach den Boxenkabeln verschwindet nun also auch noch der Sound Hub – samt der an ihn angeschlossenen Geräte, wenn’s nicht gerade der Fernseher ist. Die I2S Audioübertragung des Dali Sound Hub ist auf bis zu acht Kanälen möglich, hinzu kommt ein Signalkanal für die Lautstärke-Steuerbefehle. Damit ist der Sound Hub in punkto Streaming, Multiroom oder Mehrkanal-Erweiterungen bestens für die Zukunft gerüstet. Für das Streaming von der Quelle zum Soundsystem bietet der Dali Sound Hub in seiner Grundausstattung Bluetooth 4.2 in seiner besten Form: Neben dem einfachen Container-Format AAC werden auch die Standards AptX und sogar AptX HD unterstützt. Schon mit AptX ist die Klangqualität nahe dran an der CD, AptX HD ermöglicht nun auch ein komprimiertes Streaming von Musikfiles in HiRes-Qualität bis 48 Kilohertz/24 Bit. In punkto Streaming geht beim Sound Hub aber noch mehr – und damit sind wir beim cleveren Modulkonzept des Dali Callisto-Systems.

Auf der Rückseite des Hubs sind zwei Slots für Plug-In-Module vorgesehen. Hier steckt schon das „BluOS NPM-1“-Modul samt USB WiFi-Adapter für Streaming und Multiroom in HD-Qualität.

Ausbaufähig: Flexibel und zukunftssicher durch Plug-In-Module

Auf der Rückseite des Sound Hubs finden wir, durch Blenden abgedeckt, zwei Schächte: Es sind Ports für Einschübe. Mit diesen Plug-In-Modulen lässt sich der Hub und damit das gesamte Dali Callisto Sound-System flexibel und individuell ausbauen. So ist die Anlage auch zukunftssicher. Das erste Plug-In-Modul ist bereits verfügbar – und das hat es in sich: Mit dem „BluOS NPM-1“-Einschub wird das Dali Callisto zum audiophilen Streamer und zur Multiroom-Zentrale für die kabellose Beschallung in HD-Qualität. Das Modul bietet die Multi-Room-Plattform BluOS von Bluesound. Bluesound zählt im Bereich Streaming zu den führenden Anbietern, die Betriebssystem- und Musikverwaltungssoftware BluOS ist eine der reifsten Streaming-Lösungen. Sie funkt über den mitgelieferten USB WiFi-Adapter Musik mit bis zu 192 kHz/24 Bit – in jeden Raum des Heimnetzwerks und zu jedem Gerät, das BluOS unterstützt. Dies tun etwa sämtliche streamingfähigen Komponenten des Herstellers NAD. Ebenso ausgereift ist die kostenlose BluOS-App für iOS und Android, so klappt die komfortable Bedienung über Smartphone oder Tablet und das Management der verfügbaren Geräte. Mit BluOS stehen nun nahezu alle Streaming-Dienste von Spotify und Tidal über Deezer, Napster und WiMP bis Qobuz und Amazon Music zur Verfügung – sofern man für diese Dienste einen Account hat. Völlig frei zugänglich sind über TuneIn die Internet-Radiostationen der gesamten Welt. Um die eigene Musik zuspielen zu können, bietet das „BluOS NPM-1“-Modul einen zweiten USB-Port, an den sich eine externe Festplatte anklemmen lässt, außerdem eine LAN-Schnittstelle, mit der man das gesamte Dali Callisto Sound-System auch kabelgebunden ins heimische Netzwerk integrieren kann. Übrigens: Das Betriebssystem BluOs gilt als roon-Ready. Wer also einen Account bei Roon hat, wählt womöglich alternativ diese exzellente Musik-Management-Software zur Verwaltung und zum Abspielen von Files. Ein typischer Fall von Qual der Wahl. Zurück zum Plug-In-Modul-System des Sound Hubs: Was folgt nun als zweites Modul? Denkbar wäre ein Einschub für Mehrkanal-Audio einer HDMI-Quelle, also eines Blu-ray-Players oder eines Multimedia-Players. Hier ist alles denkbar – sofern die Technik auf Modul-Maße schrumpfbar ist.

Mit der BluOS-App geht die Einrichtung des Dali Callisto als Streaming- und Multiroom-System leicht (Bild 1). Nach wenigen Schritten stehen die gängigen Musikdienste und Internet-Radiostationen zur Verfügung (Bild 2) – und natürlich die die eigenen Musikfiles, die auf einem Speicher im eigenen Netzwerk oder auf einer angeschlossenen USB-Festplatte gespeichert sind (Bild 3).

Attraktiver Befehlsgeber

Zum Fernbedienen des Sound Hub liefert Dali eine kleine, aber sehr feine Fernbedienung. Sie ist perfekt auf das Design des Sound Hubs abgestimmt und hat durch die metallene Unterschale ein angenehmes Gewicht. Dazu sind die Druckpunkte der fünf Taster gut definiert. Sehr schön: Die Pfeile auf den Laut- und Leise-Tasten sind leicht erhaben. So findet man diese beiden wichtigsten Felder ohne hinzugucken. Dabei lohnt sich das Hinsehen: Die Fernbedienung besitzt nämlich ein eigenes Display, auf dem die Ausgewählte Quelle angezeigt wird. Die Fernbedienung funkt ihre Befehle via Bluetooth, sie braucht also keinen freien Sichtkontakt zum Sound Hub – auch dies ermöglicht es, den Hub nach Belieben platzieren oder verschwinden lassen zu können.

Stimmig im Design, wertig in der Ausführung: Die Fernbedienen ist sogar mit einem eigenen Display ausgestattet und benötigt Dank Bluetooth keine freie Bahn zum Hub.

Aktivbox Dali Callisto 6 C: mit Verstärker, ohne Kabel

Die Lautsprecher sind, wenn man möchte, somit der einzig sichtbare Part des gesamten Callisto Sound-Systems – und auch hier gibt es eine sehr dezente Lösung, nämlich den kompakten Regallautsprecher Dali Callisto 2 C, mit ihm heißt dann dann auch gleich das ganze Soundsystem Dali Callisto 2 C. Wir haben uns aber für die große Alternative entschieden, den Standlautsprecher Dali Callisto 6 C. Preisfrage: Wie heißt nun das gesamte Soundsystem? Selbst mit der 6 C-Klangsäule, die 100 mal 20 mal 35 Zentimeter misst, ist die Anlage alles andere als als raumbeherrschend. In der mattweiß folierten, sehr schön verarbeiteten Variante wirkt die Box sogar noch ein wenig zierlicher als in der Esche Schwarz-Ausführung. Dali setzt bei der Callisto-Box auf ein massives MDF-Gehäuse mit Kunststoff-Schallwand, diese Front sorgt mit ihrer leicht gerundeten Form für eine sehr geschmeidige Optik. Bei den Treibern hat Dali auf Bewährtes zurückgegriffen und der Callisto 6 C die firmentypischen Markenzeichen gegönnt: Als Tweeter wirkt ein Hybrid-Hochtonmodul, also eine Kombination aus Bändchen- und Kalottenlautsprecher. Beide Treiber arbeiten über einen großen Frequenzbereich parallel, das Bändchen sorgt dabei für die Frische der Wiedergabe und für die breite Abstrahlung – und wandelt schließlich zu den ganz hohen Tönen hin allein. Das sind stratosphärisch hohe 30 Kilohertz!

Der Hybrid-Hochtöner der Standbox Dali Callisto 6 c besteht aus einem Bändchen- und einem Kalotten-Schallwandler.

Die Mitten und Bässe werden ebenfalls von einem Duo behandelt: Hier kooperieren zwei 165-Millimeter-Mitteltieftöner, wie immer bei Dali besitzen sie eine rotbraune Konus-Membran aus einem Papier-Holzfaser-Mix. Dank der doppelten Membranfläche, aber auch Dank des Gehäusevolumens und der Bassreflexabstimmung – erkennbar an der beiden Luftkanal-Öffnungen auf der Rückseite – spielt die Dali Callisto 6 C runter bis 37 Hertz. Bei all dem profitiert die 6 C von dem Know-How der bisherigen Dali-Schallwandler. Der Clou und die große Neuigkeit sind aber die Aktiv-Ausstattung, die eingebaute Elektronik und die damit verbundenen Möglichkeiten. Die Standbox ist mit einem eigenen Verstärker-Modul ausgerüstet, dies erklärt auch das satte Gewicht von 22,4 Kilogramm. Das eingebaute Kraftwerk in Class D-Schaltung kann kurzfristig bis zu 250 Watt liefern. Durch diese integrierte Verstärkersektion, die zudem auf die Chassis abgestimmt ist, braucht man keinen weiteren Amp. Man benötigt zudem kein Signalkabel, weil der eingebaute Empfänger samt Signalprozessor die Daten vom Sound Hub zugefunkt bekommt und selbständig verarbeitet.

Die rotbraune Papiermembran der Mitteltieftöner ist nach dem Hybrid-Hochton-Modul das zweite Erkennungszeichen von Dali-Lautsprechern. In der Callisto 6 C arbeiten zwei dieser 165-Millimeter-Speaker als Duo.

Magisches Wischen für laut und leise

Jetzt kommt als Extra-Special der Wow-Effekt dieser Box: Zur Veränderung der Lautstärke streicht man einfach über die Decke – nach links wird es leiser, nach rechts lauter, durch Doppeltippen werden die Boxen stummgeschaltet. Sehr cool! In die Decke ist vorn ein optisch komplett unsichtbares berührungsempfindliches Bedienfeld eingelassen – so geht das Handling wie von Zauberhand! Das hat wesentlich mehr Magie als die ebenso mögliche Bedienung über den Ferngeber oder das Stellrad des Sound Hub. Das zusätzliche Highlight ist die zugehörige Illumination auf der Front: Eine LED-Lichterreihe leuchtet auf, sobald die Lautstärke geändert wird. Für jede zusätzliche der insgesamt 50 Lautstärke-Stufen strahlt eine LED mehr. Nach kurzer Zeit erlischt der Strahl – bis auf jene LED, die den aktuellen Lautstärkewert symbolisiert. Mit dem Wischen und der Lightshow ist die Dali Callisto 6 C ein absoluter Hingucker und Verblüffer. Deshalb enden die mitgelieferten Blenden selbstverständlich oberhalb dieses LED-Paneels. Die Abdeckungen kommen passend zur Boxenfarbe – wie übrigens auch die Netzkabel. Da hat Dali mitgedacht, sehr gut. Weil die Dali Callisto 6 C eine Aktiv-Box ist, lässt sich sogar eine Audioquelle direkt an die Box anschließen. Damit das reibungslos funktioniert, besitzt die 6 C eine hybride Frequenzweiche. Sie arbeitet bei digitaler Datenversorgung vollaktiv mit einem 24 Bit-Soundprozessor, bei analoger Ansteuerung über die „ADC In“-Cinchbuchse hingegen passiv. In diesem Fall muss die Quelle aber eigenständig in ihrer Lautstärke regelbar sein. So lässt sich die Box auch mit einem konventionellen Verstärker über dessen Pre-Out betreiben. Wir testen die Boxen aber natürlich mit dem zugehörigen Sound Hub – und schließen die Anlage jetzt endlich an.

Haptisches Highlight: Über das unsichtbar eingelassenen Touchfeld verändert man die Lautstärke mit einem Wisch.

Optisches Highlight: Die LED-Kette zeigt mit ihren Lichtpunkten die Lautstärkeeinstellung und -veränderung an.

It’s so easy: Aufbau und Einrichtung

Wenn doch alles so einfach ginge! Die Einrichtung des Dali Callisto ist wirklich ein Kinderspiel. Weil wir keine Kabel vom Hub zu den Lautsprechern ziehen müssen, sind wir bei der Aufstellung völlig frei, nur eine Steckdose muss für jede Box verfügbar sein. Wir stellen die Schaklwandler trotzdem ganz konventionell auf, so dass sie mit unserem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Dali rät zu einem Wand-Abstand von zwanzig Zentimetern und zu einer parallelen Ausrichtung der Boxen ohne Einwinklung – gut, machen wir. Nun schalten wir den Hub und die Aktivboxen ein. Für das Verbinden dieser drei Komponenten, das sogenannte Pairing, drücken wir einmal den „Link & Connect“-Taster des Hubs und gehen danach zum rechten Lautsprecher. Hier finden wir ebenfalls einen „Link & Connect“-Taster. Wir drücken ihn, schon quittiert er seine Berufung mit einer kurzen Tonfolge, zugleich sehen wir im darunter liegenden Anzeigefeld der Box die gleiche Hörraum-Abbildung, die auch das Decken-Display des Sound Hub anzeigt. Das ist super gelöst! Die Displays zeigt uns den möglichen Lautsprecher-Standort an. Mit jedem Druck auf den Taster wird diese Lokalisierung um eine Position verändert, bis der richtige, also der reale Standort eingestellt ist. Dann gehen wir zur linken Box und verfahren auf die gleiche Weise. So kann man im Handumdrehen selbst ein ganzes Surround-Boxensemble einrichten. Man ahnt hier schon, was die Zukunft hier bringen wird. Ein abschließender Druck auf den Taster des Hub – fertig. Weil wir den Sound Hub gerne mit dem BluOS-Streaming-Modul testen wollen, haben wir vorab schon den Einschub eingesetzt. Dafür schraubt man die Blende für den Port 1 ab, wofür ein Torx-Schraubendreher nötig ist, und schiebt das Modul ein. Auch das ist in wenigen Sekunden erledigt, wenn man das passende Werkzeug hat.

Einfaches Einrichten: Das Pairing und die Festlegung des Boxen-Standortes geht mit einfachem Knopfdruck auf den „Link & Connect“-Taster am Hub und an den Boxen.

Sehr komfortabel: Auf der Rückseite der Boxen findet sich für ein leichtes Pairing das gleiche Display wie auf der Oberseite des Hub.

Das Dali Callisto in der Praxis

Bevor es losgeht, geben wir den Boxen erst mal eine ordentliche Einspielzeit. Dali veranschlagt rund 100 Stunden, bis die Boxen ihr Optimum erreicht haben. Das lässt einem mehr als ausreichend Zeit, die BluOS-App auf das Smartphone zu ziehen und zu installieren. Bei der Erstinstallation fragt die App die Netzwerk-Zugangsdaten ab, danach wird der Sound Hub sofort erkannt und verbunden, unter Umständen zieht sich die App noch ein Update, um auf dem neuesten Stand zu sein. In der Zeit können wir ja schon mal ohne das Streaming-Modul die Bluetooth-Übertragung testen. Auch hier greift das Einfach-Konzept: Die Kopplung geht ruck-zuck. Jetzt kann es losgehen! Wir haben auf unserem Tablet den Track „Scorpio Rising“ von Yello. Die Schweizer Klangtüftler schichten hier kunstvoll Synthesizer-Sounds, die quer durch den Raum wabern – und das klingt über das Callisto Sound System einfach fabelhaft! Schon der anschwellende Anfang entführt uns in eine Art Klangkosmos, der Sound ist sehr offen und schön transparent, einzelne Ton-Tupfen prasseln in links-rechts-Verteilung auf uns ein und entschwinden zu den Seiten. Sehr eindrucksvoll! Diese Soundschwaden können wir dank des Detailreichtums der Abbildung mühelos nachverfolgen. Nun wird das Ganze mit einer sich wiederholenden Bass-Tonfolge unterlegt, sie erreicht dabei ultratiefe Frequenzen – und die können die Callisto 6 C Standboxen bravourös und mühelos abbilden. Uns dagegen lastet diese schwere Tiefton-Kost auf den Trommelfellen und auf der Brust, wir hören nämlich auf einer mehr als satten Lautstärke. Erkenntnis des Tages: So gut kann Musik über Bluetooth klingen!

Auf der High End in München hat Dali die Standboxen in der schwarzen Ausführung präsentiert.

Weil die BluOS-Software sich mittlerweile auf den neuesten Stand gebracht hat, aktivieren wir nun das Streaming-Modul und hören den Track nochmal – und staunen über den Zugewinn an Klangqualität: Das Gewaber wirkt nun noch sphärischer, eindringlicher und geheimnisvoller, die Synthie-Sounds entschwindenden in einen deutlich größeren und tieferen Raum, und das von rechts nach links hin- und hergeworfene Echo eines kurzen Trompeteneinwurfs vollführt in diesem Raum ein faszinierendes Ping-Pong-Spiel. Dazu haben die abgrundtiefen Bass-Tonfolgen nun an Volumen zugelegt und drücken uns noch stärker auf die Brust – aber jetzt im Verbund mit den schnellen laut-leise-vibrierenden Marimbaphon-Tönen. Die sind uns vorher gar nicht so deutlich aufgefallen, nun aber sind sie aber sogar zu spüren. Das gesamte Klangbild dieser komplexen Tonschichtungen hat merklich an Klarheit und Plastizität zugelegt, gerade das Hochtonmodul der Boxen sorgt für eine tolle Auflösung. Das C 6-Boxenpaar kann hier zudem zeigen, welche Kraft es besitzt. Dabei spielen wir den Track nun auf einer wesentlich geringeren Lautstärke-Einstellung ab, um zum gleichen Pegel zu kommen wie bei der Bluetooth-Übertragung. Wir sind jetzt gerade mal bei Stufe 26 von 50, und schon vibriert die Einrichtung. Das bleibt auch so, wenn wir den Track nun noch alternativ von der angeklemmten Festplatte statt vom Tablet streamen. Mit der BluOS-App geht die gesamte Handhabung des und das Ausprobieren wirklich einfach und komfortabel. Der Yello-Track liegt uns nur in CD-Qualität vor, wie sieht es nun mit hochauflösenden Files aus? Dafür ist das Dali Callisto Sound-System ja schließlich auch ausgelegt. Hier erreichen wir den Höchstgenuss: Die balladesk-jazzige Nummer „Fragile“ von Robert Len betört mit einer sanft-sonoren Saxophon-Melodie, die gleich im Anschluss von der Trompete wiederholt wird und danach von einer Konzertgitarre aufgegriffen wird, alles unterlegt von sanften Streicher-Klängen und eingebettet in einen wunderschönen Hall. Schließlich stoßen ein Bass als immens-voluminöses Fundament und ein Schlagzeug samt Perkussion dazu, bei dem insbesondere das feine Beckenspiel großartig eingefangen ist. Die Klarheit und der Detailreichtum dieser Aufnahme, die Greifbarkeit der Instrumente, die Ruhe bei der Wiedergabe, die Weite und Tiefe des Klangbilds – das alles ist einfach fabelhaft!

Noble Armatur: Ein metallener Ring dient als Drehgeber und zugleich als Einfassung für das OLED-Display des Sound Hubs.

Digitalseitig glänzt das Dali Callisto also uneingeschränkt, doch wie sieht es auf der analogen Seite aus? Wir testen das mit der Nummer „Come Away With Me“ von Norah Jones, wir spielen diesen Track von CD und vergleichen, wie der Song über den digitalen Coax-Eingang und den analogen Line-Eingang klingt. Hier ist der Klang dieser zart-intimen Nummer, die auf Gesang, Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug reduziert ist, eine Spur wärmer. Norah Jones Stimme klingt zudem etwas voller, dafür geringfügig verhaltener und etwas weniger silbrig. Das sind aber wirklich nur Nuancen, die gute Nachricht: Auch analoge Zuspielungen verwandelt das Dali Callisto Sound-System in eine erstklassige Wiedergabe. Beim ebenfalls analogen AUX In sieht die Sache wiederum anders aus: Dieser Eingang besitzt offenbar eine größere Eingangsempfindlichkeit, das ist für Zuspieler mit einem schwachen Ausgangssignal, eben Smartphones und Konsorten, ideal, für Quellgeräte mit amtlichem Line-Pegel ist dieser Eingang aber zu empfindlich. Das zeigt sich in einer lauteren, aber etwas unklareren Wiedergabe, die bei Spitzenpegeln dann verzerrt. Also: Hier sollte nur ein schwacher Zuspieler angeklemmt werden, dem das Dali Callisto System auf die Sprünge helfen kann. Für amtliche Signale ist hingegen der Line-In der richtige Eingang.Wo wir gerade bei der Signalstärke sind: Nachdem wir schon mit der Fernbedienung den Hub aus dem Nebenraum umschalten können, wollen wir nun wissen, wie weit diese Schaltzentrale und die Boxen voneinander entfernt stehen können. Im gleichen Raum klappt die Funkübertragung der Musik an jedem Punkt reibungslos, etwaige dadurch auftretende Lautstärkeunterschiede lassen sich übrigens ausgleichen: Jede Box hat eine individuelle Lautstärke-Einstellung, die im Rahmen von -9 Dezibel bis +9 Dezibel eingestellt werden kann. Nun tragen mal eine Box raus. Trotz Verlängerungskabel müssen wir zwischenzeitlich die Steckdose wechseln, schließlich sind wir stolze 13 Meter vom Hub entfernt und damit zwei Räume weiter, erst hier ist Schluss mit der HiRes-Funkstrecke. Also schnell wieder zurück, schließlich genießt man den tollen Klang des Dali Callisto am besten in vollendetem Stereo.

Wohnraumschmeichler: Das Dali Callisto fügt sich geschmeidg in das Interieur ein.

Fazit

Ja, es geht so leicht: Das Dali Callisto 6 C bildet mit zwei Aktiv-Boxen und einem Sound Hub eine komplette und klangstarke Klangkette, besser: ein audiophiles Wireless Music System. Das Dali Callisto 6C kommt nämlich komplett ohne Boxenkabel aus, es passt sich damit einfach und elegant in den Wohnraum ein, erreicht aber trotz der Kabelfreiheit eine HiRes-Datenübertragung zu den Boxen in ausgezeichneter 96 Kilohertz/24 Bit-Güte. HiRes-Streaming bietet das Callisto auch bei der Zuspielung: In der Grundausstattung mit AptX HD, mit dem optionalen Streaming-Modul sogar in 192 Kilohertz/24 Bit-Qualität. Mit diesem Einschub verfügt das Dali Callisto 6 C über die ausgezeichnete Streaming-Plattform BluOS von BluSsound und wächst damit auch zum vollwertigen Multiroom-System samt komfortabler Bedienung per App. Dank des cleveren Modul-Konzepts mit auswechselbaren Einschüben ist das Sound-System uneingeschränkt zukunftsicher. Es begeistert aber schon in der Gegenwart mit einer exzellenten Wiedergabe – und zur Qualität kommt der Komfort: So leicht haben wir noch kein System in der Einrichtung und in der Handhabung erlebt. Das ist, wie das gesamte Konzept des Dali Callisto 6 C, wegweisend.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

98 %

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180703.Dali-Testsiegel
Modell:Dali Callisto 6 C (Übersicht)
Produktkategorie:Sound-System
Preis:Ausstattung des Test-Sets:
- Dali Sound Hub: 649,00 Euro
- BluOS NPM-1 (Streaming-Modul): 499,00 Euro
- Dali Callisto 6 C (Standlautsprecher): 1.799,00 Euro / Stück
Garantie: 2 Jahre
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: +49 6251 944 80 77
www.dali-deutschland.de
Besonderes:- ausgezeichneter Klang
- kabellose Datenübertragung zu den Boxen in HiRes (96 kHz/24 Bit)
- leichte Installation und Bedienung
- durch Modul-Slots individuell und flexibel konfigurierbar
- mit optionalem BluOS NPM-1-Modul Streaming und Multiroom in HiRes
- sehr gute Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Dali Sound Hub
Produktkategorie:Stereo-Vorverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:649,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Abmessungen (HBT):76 x 300 x 213 mm
Gewicht:1,6 kg
Eingänge/Schnittstellen: 1 x Bluetooth 4.2 (AAC, AptX, Apt X HD [48 kHz/24 Bit])
1 x digital elektrisch (koaxial, Cinch)
2 x digital optisch (Toslink)
1 x analog Line (Cinch)
1 x analog Line (3,5 mm-Mini-Klinke)
1 x Power In (15 V)
2 x Slot für Plug-In-Module
Ausgänge:1 x I2S (96 kHz/24 Bit)
1 x Pre Out (Line, Cinch)
1 x Subout (Cinch)
1 x USB (Stromversorgung 1,5 V/Service)
Ausgänge analog:1 x Line variabel (Cinch)
1 x Kopfhörer
1 x Lautsprecher
Maximale Samplingrate/
Auflösung
PCM 192 kHz/24 Bit (internes Downsampling auf PCM 96 kHz/24 Bit)
Lieferumfang:- Dali Sound Hub
- externes Netzteil (1,75 m Kabellänge)
- Fernbedienung
- 2 Batterien (AAA)
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- HiRes-Funkverbindung zu den Lautsprechern per I2S (96 kHz/24 Bit)
- einfache Bedienung
- analoge und digitale Schnittstellen
- Decken-Display zum einfachen Pairing
- durch 2 Ports modular erweiterbar

Modell:BluOS NPM-1
Produktkategorie:Wireless Streaming-Modul
Preis:499,00 Euro
Ausführung:Schwarz
Abmessungen (HBT):35 x 115 x 155 mm
Gewicht:0,23 kg
Eingänge: 1 x LAN
2 x USB
1 x USB (nur Service)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
PCM 192 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- BluOS NPM-1
- USB WiFi-Adapter
- USB WiFi-Adapter Verlängerungskabel
- Aufbau-Kurzanleitung
Besonderes:- BluOS-Plattform für HiRes-Streaming/Multiroom
- mit kostenfreier bluOS-App steuerbar
- roon-ready
Modell:Dali Callisto 6 C
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.799,00 Euro / Stück
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche schwarz (Struktur-Folierung)
- Mattweiß (Folierung)
Abmessungen (HBT):1028 x 213 x 346 mm
Gewicht:22,6 kg / Stück
Prinzip:Aktiv-Lautsprecher, 2 1/2 + 1/2-Wege, Bassreflexsystem
Impedanz:5 Ohm
Empfindlichkeit:110 dB (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 17 x 45 mm (Bändchenlautsprecher)
1 x 29 mm (Gewebekalotte)
Mitteltieftöner:2 x 165 mm (Holzfaser-Membran)
Frequenzbereich:37 - 30.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:2.600 Hz (Herstellerangabe)
Verstärkertyp:Class D
Leistung:250 Watt (Musikleistung, Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Dali Callisto 6 C
- Lautsprecherabdeckung (magnetisch und mechanisch haftend)
- Ausleger-Füße
- Gummifüße
- Spikes
- Montagewerkzeug
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- kabelloser Datenempfang in HiRes-Qualität (96 kHz/24 Bit)
- Hybrid-Hochton-Modul (Bändchen-Kalotten-Kombination)
- Tiefmitteltöner mit Holzfaser-Membran
- herausragende räumliche Abbildung
- Audio-Eingang (Cinch)
- Lautstärke durch Wischen über sensitives Feld veränderbar
- LED-Paneel zur Lautstärken-Anzeige
- OLED-Display für das Pairing

Der Beitrag Dali Callisto 6 C – Wegweisendes Sound-System für kabelloses HiRes-Streaming erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

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