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ViewSonic PG705HD – Full-HD-Projektor für Heimkino-Einsteiger

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Ein hübsches Design im eleganten weißen Gehäuse und einen erstklassigen Bedienkomfort, exakt das bietet der neue Full-HD-Präsentations-Beamer von ViewSonic. Obendrein verspricht der Hersteller eine breite Farbpalette, 15.000 Lampenstunden, eine intuitive Bedienung und brillante Bildprojektionen in nahezu jeder Umgebung. Ideale Voraussetzungen für den Einsatz als Heimkino-Beamer im Wohnzimmer! Wir haben den auch preislich attraktiven ViewSonic PG705HD auf den Testparcours geschickt.

Der ViewSonic PG705HD lässt sich unauffällig in Wohnzimmer und Büro installieren. Dank der handlichen Fernbedienung gelingt die Navigation im On-Screen-Menü bequem vom Sofa aus.
Foto: Michael B. Rehders

Wer einen hellen Business-Projektor für den Einsatz im Wohnzimmer oder Büro sucht, der weit unter 1000 Euro kosten soll, weil das Budget nicht mehr hergibt, sieht sich einer schier überwältigenden, zugleich aber auch ziemlich unübersichtlichen Menge an Projektoren gegenüber. Die Auswahl schrumpft allerdings erheblich, sobald die Auswahlkriterien vergrößert werden. Soll der Projektor zum Beispiel Full-HD-Auflösung liefern, netzwerkfähig sein und zwecks Flexibilität auch einen brauchbaren optischen Zoom bieten, wird die Auswahl schnell kleiner. Wer überdies aktuelle Blockbuster projizieren möchte, auf ein geringes Betriebsgeräusch und ein unauffälliges und dennoch gefälliges Design großen Wert legt, der muss schon sehr genau hinschauen, um ein passendes Modell aus den zahlreichen Angeboten herauszufiltern. Genau hier kommt jetzt der ViewSonic PG705HD ins Spiel.

Sämtliche Anschlussterminals befinden sich auf der Geräterückseite. VGA- und zwei HDMI-Eingänge lassen gleich mehrere Nutzer ihre Notebooks oder Smartphones ganz einfach direkt mit dem Projektor verbinden. Zuhause können alternativ gleichzeitig ein Blu-ray-Spieler, ein Mediaplayer oder ein SAT-Receiver via HDMI angeschlossen werden, um hochaufgelöste Spielfilme und Serien auf die Großbildwand zu projizieren. Über den großen runden Knopf auf dem Gehäuse kann der Projektor bequem ein/ausgeschaltet werden, sollte die Fernbedienung mal nicht zur Hand sein.
Foto: Michael B. Rehders

Flexibel und schnell installiert

ViewSonic macht es den stolzen Besitzern eines PG705HD denkbar einfach, diesen Full-HD-Projektor in Betrieb zu nehmen. Zunächst wird der Beamer an die Steckdose angeschlossen und mit Netzstrom versorgt, anschließend wird er mit einem Zuspieler verbunden. Egal ob DVD- oder Blu-ray-Player, SAT-Receiver, DVB-T2-Box, Amazon Fire-TV-Stick, Notebook oder Smartphone – der ViewSonic erkennt jedes Eingangssignal automatisch. Dank optischem 1,2-Fach-Zoom wird die finale Bildausrichtung auf die Leinwand erleichtert. Obendrein kann die Aufstellungsentfernung variabel gestaltet werden. Der PG705HD kann beispielsweise in einem Abstand von 2,54 bis 3,52 Metern von der Leinwand entfernt platziert werden, um ein zwei Meter breites Bild darzustellen. Ideale Voraussetzungen für den schnellen Aufbau im Wohnzimmer oder auf der Terrasse (Stichwort: Fußball-WM 2018).
Das Betriebsgeräusch meines Testgastes ist mit 29 Dezibel im Eco-Modus als leise zu bezeichnen. Im hohen Lampenmodus wird die 30-dB-Grenze zwar überschritten, sobald aber Filme, Serien und Präsentationen mit Ton vorgeführt werden, empfinde ich die Lautstärke des Beamers aber durchaus noch als angenehm. Im Super-Eco-Modus wird die Bildprojektion auf 70 Prozent gedimmt, wenn selbst nach 20 Minuten kein Eingangssignal anliegt. Unter anderem durch diesen Vorgang soll die Lampenlebensdauer im Durchschnitt auf 15.000 Stunden verlängert werden.
Eine Besonderheit sind die acht Steuercodes in der Fernbedienung. Kommen beispielsweise auf einer Messe oder in einem Bürokomplex mehrere PG705HD gleichzeitig zum Einsatz, treten üblicherweise Probleme mit der Fernbedienung auf, da alle installierten Projektoren in aller Regel auf jeden Signalgeber reagieren. Ein Handicap, das die Installation und den Betrieb erheblich erschwert. Nicht so beim ViewSonic PH705HD. Jeder Fernbedienung lässt sich hier ein eigener Code zuweisen, so können mehrere baugleiche Projektoren gleichzeitig angesteuert, konfiguriert und mit unterschiedlichen Signalen betrieben werden. Ein für mein Empfinden durchaus praktisches Feature da sowohl die Installation mit Kalibrierung als auch die Zuspielung von individuellem Content präzise für jeden einzelnen PG705HD erfolgen kann. Wer schon mal mehrere Displays auf einer Messe in drei Metern Höhe installiert hat, wird dieses Feature zweifelsfrei zu schätzen wissen.
Optional bietet ViewSonic gegen Aufpreis den ViewSync3. Dabei handelt es sich um einen Wireless Presentation Gateway inklusive zwei USB-Dongles. Mit ihm können Multimediainhalte kabellos an bis zu zwei Projektoren geliefert werden. Mittels dazugehöriger Moderations-Software lassen sich so bis zu 50 (!) Zuspieler verbinden. Anhand einer Vorschau wird dann bestimmt, welche Inhalte von welchem PC, Notebook, Smartphone oder Tablet gerade projiziert werden sollen. Mehr Innovation geht kaum noch!

Der Handsender ist angenehm klein und übersichtlich strukturiert. Acht integrierte Steuercodes erlauben dem Nutzer bis zu acht Projektoren individuell mit einem Signalgeber zu steuern.
Foto: Michael B. Rehders

Bildgröße und Schärfe lassen sich präzise einstellen. Die Regler für Zoom und Fokus sind ins Gehäuse eingelassen, damit die Einstellungen nicht versehentlich verstellt werden.
Foto: Michael B. Rehders

Integrierte Stromquelle

Wer auf teure und störanfällige lange HDMI-Kabelverbindungen verzichten und seine Bildsignale stattdessen kabellos via Funk an den Beamer streamen möchte, der kann seinen Projektor beispielsweise um das von uns getestete Oehlbach Falcon HD-Set erweitern. Damit können dem Projektor jegliche HDMI-Bildsignale (bis zu Full-HD-Auflösung) sogar aus dem Nebenraum schnurlos und störungsfrei zugeführt werden. Das Beste daran: auf Empfängerseite ist kein weiterer Stromanschluss erforderlich, da der ViewSonic die Stromversorgung des Falcon HD übernimmt. Diesbezüglich steht ein USB-Stromausgang (5 V / 1,5 A) zur Verfügung, der sich ebenfalls auf der Rückseite des Beamers befindet. Für jegliche temporäre Installation auf Messen und Events bedeutet das eine erhöhte Flexibilität. Selbstverständlich können auch die Dongles (Empfänger) des ViewSync3 über diesen Port mit Strom versorgt werden.

Das On-Screen-Menü ist leicht verständlich aufgebaut. Verschiedene Symbole und die eindeutige Beschriftung ermöglichen eine sichere Navigation durch die verschiedenen Menüs. Rudimentäre Einstellungen wie Helligkeit und Kontrast sind ebenso vorhanden, wie tiefergehende Features für Experten zur Farbeinstellung.
Foto: Michael B. Rehders

Hohe Helligkeit für fünf Meter breite Bildwände

Wie üblich geht es vor dem Praxistest noch in unser Messlabor. Wie alle anderen Projektoren in unseren Tests, die wir zur besseren Vergleichbarkeit durchgemessen haben, muss sich hier nun auch der ViewSonic PG705HD objektiv behaupten. Der Business-Charakter tritt in der Werkseinstellung eindeutig hervor: Der PG705HD startet im Bildmodus „Präsentation“ und feuert 2300 Lumen auf unsere Testleinwand. Das reicht tatsächlich aus, um Bildbreiten bis 5,30 Meter strahlend hell auszuleuchten. Sollte Restlicht im Raum sein, sind immer noch Bildbreiten oberhalb von 2,50 Meter problemlos zu realisieren. Die Farbtemperatur beträgt rund 7500 Kelvin. Das kommt vielen Nutzern durchaus entgegen, da dies dem natürlichen Sehempfinden im deutschsprachigen Bereich entspricht. Der native On/Off-Kontrast von rund 1000:1 ist preisklassenüblich. Besonders gut fällt der ANSI-Kontrast mit 452:1 aus, der in dedizierten Heimkinoräumen herausragend plastische Ergebnisse bei Mischlichtszenen ermöglicht.
Dank Color Management System können Primär- und Sekundärfarben sogar weitgehend korrigiert werden. Wie bei fast allen hellen Präsentations-Projektoren üblich, ist das grüne Farbspektrum des PG705HD ein wenig begrenzt, sattes Grün erscheint hier eher wie Limonengrün. Ist keine direkte Referenz im Bild, fällt dies im Filmbetrieb aber nicht auf.
Nach der Kalibrierung auf Rec.709-Standard erzielt der ViewSonic weiterhin beachtenswerte 1080 Lumen (D65). Mehr als genug für Bildwandbreiten von bis zu 3,60 Metern. Die Farbtemperatur liegt mit rund 6400 Kelvin im Sollbereich. Blockbuster, Games und TV-Serien sind somit nahezu exakt so zu sehen, wie es sich die Filmemacher vorgestellt haben. Der Kontrast reduziert sich ob der Kalibrierung auf 462:1 (On/Off) und 297:1 (ANSI).
Während das Farbmanagement für Rot, Blau, Gelb und weitgehend auch Cyan exzellente Anpassungen ermöglicht, ist eine Farbtemperatureinstellung mittels RGB-Gain/Offsetregler nicht möglich, da die RGB-Parameter bei YUV-Zuspielung ausgegraut sind. Hier wäre es wünschenswert, wenn ViewSonic mit einem Update demnächst Abhilfe schaffen könnte. Wirklich problematisch ist dieser Umstand zunächst jedoch nicht, da der PG705HD den Sollwerten mit seinen rudimentären „Farbtemperatur“-Preset schon recht nahe kommt. Da jede UHP-Lampe im Laufe der Zeit aber an Lichtleistung einbüßt und sich ihr Farbspektrum unter Umständen leicht verändert, wäre es vorteilhaft, wenn dieses Feature aktiviert würde, um auch nach mehreren hundert Stunden eine präzise Korrektur zu ermöglichen.
Darüber hinaus zeigt sich die gleichmäßige Ausleuchtung (Uniformity) als ausserordentlich beeindruckend. Nennenswert sichtbare Helligkeitsunterschiede von der Bildmitte zum Seitenrand sind nicht festzustellen, wofür es gleich ein paar dicke Extrapunkte für unser Testgerät gibt.

Unser Testbild offenbart die hervorragende Schärfe des PG705HD eindrucksvoll. Oben links ist ein Schachbrett in Full-HD-Pixelauflösung zu sehen. Die schwarzen und weißen Felder sind sauber voneinander getrennt, vollständig vorhanden und mit bloßem Auge bestens differenziert erkennbar.
Foto: Michael B. Rehders

Brillante Farben mit wenigen Handgriffen

An dieser Stelle zeige ich auf, wie Sie auch ganz ohne Messequipment eine ordentliche Farbendarstellung realisieren: Der ViewSonic PG705HD lässt sich mit nur wenigen Handgriffen so einstellen, dass sich Kontrast und Farbreproduktion auf Idealmaß bringen lassen. Während der Einstellung kann der Projektor im Bildmodus „Präsentation“ verbleiben.

Nehmen Sie folgende Einstellungen vor:
Bildmodus: „Präsentation“
– Farbtemperatur: „Warm“
– Erweitert => Gamma: „G3“ und Brilliantcolor auf „3“.
– Fertig!

Im Menüpunkt „Erweitert“ werden Gamma „G3“ und Brilliantcolor „3“ eingestellt. Darüber hinaus wird die Farbtemperatur auf „Warm“ gewechselt, schon sind subjektiv natürliche Farben und ein perfekter Gammaverlauf vorhanden.
Foto: Michael B. Rehders

Brillante Farben und perfekte Schärfe

Setzt man einen Projektor für Präsentationen ein, sollte das vorrangigste Ziel sein, dass Texte klar und deutlich lesbar sind. Eine Voraussetzung, die für meinen Testgast keine Schwierigkeit darstellt. Schriften und Grafiken werden in Full-HD-Auflösung pixelgenau abgebildet und Farben weitgehend originalgetreu projiziert. Davon profitiert in gleichem Maße dann auch der Heimkinofreund, was sich bei der Zuspielung der ersten Testbilder schnell herausstellen soll. Der rote Doppeldecker und die orangen Türen der U-Bahn werden exakt so dargestellt wie im Original. Der graue Asphalt erscheint unverfärbt. In diesem Zusammenhang: Dinge wie Shading (leichte Verfärbungen im Bild) werden von Chip-DLP-Projektoren wie dem PG705HD ebenso wenig erzeugt wie unschöne Konvergenzfehler. So erscheinen Schriften klar abgegrenzt und kleinste (im Bild vorhandene) Elemente für den Betrachter bestens differenziert.
Positiv auffällig ist überdies, dass die Bildübertragung vollkommen störungsfrei gelingt, was unter anderem den fest in den Anschlussbuchsen sitzenden Kabelverbindungen zu verdanken ist.

Meine Originalaufnahme von Hamburg wird in brillanter Farbdarstellung und perfekter Schärfe auf die drei Meter breite Leinwand projiziert. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ wird vollständig dargestellt (kleines Foto).
Foto: Michael B. Rehders

Fensterblick in die Dritte Dimension

Bevor es mit „Star Wars: Die letzten Jedi“ ins Kino geht, projiziere ich noch einmal Episode 7 in 2D über den PG705HD von Blu-ray auf meine Leinwand. Schon das Lucasfilm-Logo erscheint farbenfroh und satt. Die gelbe Laufschrift erscheint in voller Pracht auf dem Screen und ist klar vom Sternenhimmel abgegrenzt. Lediglich ein minimales Ruckeln ist wahrnehmbar, was in dieser Preisklasse allerdings durchaus üblich ist, da die Zwischenbildberechnung nur selten zum Ausstattungspaket gehört. Als tatsächlich störend empfinde ich das Miniruckeln allerdings nicht. Der Filmlook wird gut aufrechterhalten, Sterne erstrahlen punktuell und hell. Der Weltraum selbst zeigt sich nicht ganz so tiefschwarz wie ich es von anderen Projektoren in diesem Preissegment gewohnt bin. Angenehm überrascht bin ich vom kaum wahrnehmbaren Regenbogen-Effekt. Farbige Blitzer an kontrastreichen Kanten fallen selbst mir kaum störend auf. In dieser Beziehung sehe ich den PG705HD sogar deutlich vor einigen Projektoren, die deutlich teurer sind.
Als die Raumschiffe der Ersten Ordnung dann auf dem Planeten landen (Kapitel 4), werden die roten Laser im Feuergefecht absolut brillant und intensiv dargestellt. Fast schon bedrohlich glühen sie in der Dunkelheit. Kylo Rens Maske zeichnet sich klar vom Hintergrund ab, Metallapplikationen werden vorzüglich herausgearbeitet. Jetzt kommt der gute ANSI-Kontrast des ViewSonic in unserem dedizierten Testkino voll zur Geltung.
Das war schonmal beeindruckend. Nun aber lege ich die 3D-Version des selben Films ein. Ja, der ViewSonic PG705HD ist in der Lage auch 3D-Filme wiederzugeben – und damit legt das Filmvergnügen noch einmal mächtig zu. Mittels einer handelsüblichen 3D-Brille – eine Brille gehört nicht zum Lieferumfang des ViewSonic, kann aber für wenige Euro zugekauft werden – wird mir nun ein flimmerfreies Bild kredenzt. Das ist unter anderem der 144-Hz-Technik zu verdanken, die auch als Triple-Flash bezeichnet wird. Als der Sternenzerstörer langsam aus der Leinwand Richtung Auditorium fliegt, schwebt er für wenige Sekunden vollständig im Kinoraum. Das ist beeindruckend, jedes noch so kleine Teil seiner Aufbauten ist zu erkennen. Als Rey mit dem Millennium Falcon anschließend vor den Raumschiffen der Ersten Ordnung flüchtet, zieht sich eine großartige Bildtiefe auf. Jetzt kann ich durch das Fenster des Falcon bis tief ins All schauen. Das ist der pure Wahnsinn, das macht Spaß. So muss Heimkino sein.
Kurz vor Testende will ich noch etwas über die Tonwiedergabe des ViewSonics erfahren. Immerhin soll sein Lautsprecher satte 10 Watt an Leistung liefern. Positiv überrascht bin ich schon mal vorab, weil Dolby Digital und DTS vom Projektor dekodiert werden sollen. Höhen klingen klar und deutlich, Mitten tönen ausgewogen. Männliche und weibliche Stimmen sind gut zu verstehen. Für eine provisorische Wiedergabe taugt der eingebaute Schallwandler also allemal. Tiefbass ist von einem Projektor verständlicherweise nicht zu erwarten. Wer druckvolle Basswellen in seinem Heimkino erleben möchte, der sollte zu einem ausgewachsenen 5.1-Heimkino-Wohnzimmerset wie beispielsweise dem von uns bereits getesteten Quadral-Set der Phase-Serie greifen.

Der ViewSonic PG705HD erscheint in seinem weißen Finish edel. Er lässt sich unauffällig unter der Zimmerdecke im hell eingerichteten Wohnzimmer integrieren.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Der ViewSonic Full-HD-Projektor PG705HD ist die ideale Lösung für Heimkino-Einsteiger, die ihrem Hobby im Wohnzimmer nachgehen. Sein elegantes Design ist benutzerfreundlich, die Bedienung intuitiv. Mit nur wenigen Änderungen im On-Screen-Menü lässt sich eine natürliche Farbwiedergabe realisieren. Die hohe Lichtausbeute ermöglicht strahlend helle Bilder auf Leinwandbreiten jenseits von fünf Metern oder bei zunehmendem Restlicht im Raum auf entsprechend kleineren Bildbreiten. Dank hervorragender Schärfe lässt sich der PG705HD aber auch sehr gut als Präsentationsbeamer nutzen. In Summe ist der ViewSonic PG705HD ein flexibler Projektor mit stattlicher Ausstattung und sinnvollem Zubehör zum attraktiven Preis, der sich bevorzugt für den Einsatz im Wohnzimmer und/oder Büro empfiehlt.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

90 %

95 %

96 %

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Technische Daten

Modell:ViewSonic
PG705HD
Produktkategorie:Projektor (Full HD)
Preis:799,00 Euro
Garantie:3 Jahre (Projektor)
2 Jahre (Lampe)
Ausführungen:- weiß
Vertrieb:ViewSonic Technology, Dorsten
Tel.: 02362 9544 805
www.viewsoniceurope.de
Abmessungen (HBT):332 x 261 x 135 mm
Gewicht:3,6 Kg
Technik:1-Chip DLP
Helligkeit:1080 Lumen (nach Kalibrierung)
Kontrast (On/Off):462:1 (nach Kalibrierung)
Schwarzwert:2,33 Lumen (nach Kalibrierung)
Bildauflösung:1920 x 1080 Pixel
Lens-Shift:nein
3D-Wiedergabe:ja (144 Hz)
3D-Transmitterim Lieferumfang enthalten
3D-Brille:optional erhältlich
Eingänge1x Computer in (D-sub 15pin) (nutzbar über "Component")
2x HDMI (HDMI 1.4 / HDCP 1.4)
1x Composite Video in (RCA)
1x S-Video
1x Audio in (Mini Jack)
1x Audio out (Mini Jack)
2x Lautsprecher 1 Watt
1x USB-Typ A (Stromversorgung 5V/1,5A)
1x USB-Mini Typ B
1x RS232
1x RJ45
Lieferumfang:- ViewSonic PG705HD
- Fernbedienung
- Batterien
- VGA-Kabel
- Netzkabel
Besonders:+ Sehr gute Schärfe
+ 1,2-facher Zoom
+ 8 Fernbedienungs-Codes für 8 Projektoren
+ Drahtlose Gruppenpräsentation ViewSync3 (optional)
+ 3D mit 144 Hz (Triple Flash)
Benotung:
Bildqualität (50%):1,1
Praxis (25%):1,0
Ausstattung (25%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag ViewSonic PG705HD – Full-HD-Projektor für Heimkino-Einsteiger erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


ViewSonic VP3881 – XXL-Curved-Monitor für Profis und Multitasker

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Mit einer Diagonale von einem knappen Meter gehört der ViewSonic VP3881 zu dem größten Monitoren für Bildbearbeitungsprofis und jene, die auf dem Weg dahin sind. Passend dazu bietet der 38-Zöller im Curved-Design jede Menge Features, z.B. HDR-10, USB-C, 4K, Multi-ViewSplit-Technik. Doch was verbirgt sich hinter den zahlreichen Superlativen und was kann man mit dem obendrein bereits ab Werk kalibrierten Monitor sonst noch so alles an anfangen?

Verblüffende Farben und ungeahnte Extras: Das bietet der ViewSonic VP3881.
Foto: Michael B. Rehders

Wem ein 32-Zoll-Monitor auf dem Schreibtisch inzwischen nicht mehr ausreicht, da aufwändige Bildbearbeitung und Filmschnitt nach einem größeren Display verlangen, für den bietet ViewSonic jetzt ein Spezial-Modell im XXL-Curved-Design. Im Detail handelt es sich beim VP3881 um einen 4k-Profi-Monitor mit einer Diagonalen von 38 Zoll bzw. 96,5 Zentimetern, der trotz seiner Größe auf dem Schreibtisch nicht überdimensioniert wirkt. Dank jeder Menge Ausstattung und neuester Bildwiedergabetechnik verspricht der Hersteller eine absolut akkurate Farbwiedergabe. Um diese in der Praxis auch zu gewähren, wird jeder einzelne VP3881 vor Auslieferung individuell kalibriert. Um es deutlich zu machen: jedes Display wird individuell vermessen und auf Sollwert kalibriert, bevor er das ViewSonic-Lager verlässt. Obendrein bietet sich dem Nutzer die zusätzliche Möglichkeit die interne, hardwaregestützte Kalibrierungsfunktion zu nutzen. Ein sinnvolles Feature, so werden die Grafikkarte des Rechners und der Bildschirm optimal aufeinander abgestimmt. Auf diese Weise kann der sRGB-Standard perfekt eingehalten werden, ein standardisierter Workflow ist die Folge. Vorbildlich, so muss man sich am Ende der Produktionskette nicht über Farbabweichungen im Druck oder in Videos ärgern. Grafikern und Videoartisten bieten sich zudem noch viel weitreichendere Möglichkeiten. Aber der Reihe nach:

Sämtliche Anschlussbuchsen befinden sich auf der Rückseite des ViewSonic VP3881. Sehr gut, so bleibt die Front jederzeit schön aufgeräumt und übersichtlich.
Foto: Michael B. Rehders

Schnell, bequem und sicher

Wie von ViewSonic gewohnt, gestaltet sich auch die Aufstellung dieses XXL-Displays angenehm einfach. Der VP3881 wird sicher verpackt in zwei Teilen geliefert. Im Detail handelt es sich um einen stabilen Schnellspannfuß und den 38-Zoll-Bildschirm. Für den Zusammenbau wird das Display lediglich in die Säule des Fußes eingehakt. Ein dafür vorgesehener Schnappverschluss rastet automatisch ein und stellt sicher, dass das Display fest arretiert ist und nicht herunterfällt. Die Montage dauert tatsächlich nur wenige Sekunden und der Monitor steht betriebsbereit auf dem Schreibtisch. Werkzeuge sind für diese Montage übrigens nicht notwendig. Bereits dafür gebührt der ViewSonic-Entwicklungsabteilung ein großes Kompliment. Wer nun seinen PC, Mac oder ein Notebook anschließen möchte, dem eröffnen sich diesbezüglich gleich mehrere Möglichkeiten: Die Schnittstellen DisplayPort und HDMI versprechen diesbezüglich angenehme Flexibilität. Via USB Typ-C-Anschluss verbunden, wird sogar nur eine einzige Kabelverbindung benötigt, um Bildsignale schnell zu übertragen und den Zuspieler (z.B. PC) mit Strom vom PV3881 zu versorgen. Für eine temporäre Nutzung ist das überaus praktisch, da kein zusätzlicher Netzanschluss erforderlich ist. Im Gegenteil, dient ein Notebook als Quelle, wird dieses vom ViewSonic sogar während der Arbeit aufgeladen. Das ist nicht nur sehr praktisch, sondern vermindert ganz nebenbei auch noch den Kabelsalat unter dem Schreibtisch. Die HDMI-2.0-Schnittstellen am VP3881 unterstützen zudem den Kopierschutz HDCP 2.2. Somit lässt sich der Monitor auch als 4k-Display zur Wiedergabe von DVD und Blu-ray einsetzen, was bei einer Diagonalen von 96,5 Zentimetern auch durchaus Sinn macht. Selbst brandneue 4K-Blu-rays mit HDR-Content können über den ViewSonic ausgegeben werden.
Die Ausrichtung des Bildschirms ist in der Höhe individuell anpassbar. Wer seinen Schreibtisch beispielsweise in der Studentenbude vor einer Wandschräge im Dachgeschoss stehen hat, profitiert von der flexiblen Höhenverstellbarkeit des VP3881.

Der ViewSonic VP3881 kann sowohl in der Höhe eingestellt als auch gedreht und geneigt werden. Dank IPS-Panel bietet der ViewSonic einen Betrachtungswinkel von satten 178°. So können mehrere Nutzer nebeneinander sitzen, die Bildqualität bleibt für jeden Zuschauer gleich gut.
Foto: Michael B. Rehders

VP3881 = Präzise Farbwiedergabe und ultrahohe Auflösung

Mit 3840 x 1600 Pixeln ist die Auflösung des VP3881 hervorragend, sie übertrifft Full-HD um Längen. Für Fotografen und Grafiker ein nicht unwesentlicher Punkt, werden die eigenen Bildwerke doch mit mehr sichtbaren Details abgebildet, was wiederum die Bearbeitung erleichtert. Das Seitenverhältnis beträgt übrigens nicht 16:9 sondern 2,40:1. Das kommt wiederum Filmproduzenten zu Gute. Bedeutet es doch nicht weniger, als dass Filme sogar im Cinemascope-Format vollständig dargestellt werden. Kino-Blockbuster können zudem ohne Letterbox-Balken (die schwarzen Balken oben und unten) reproduziert werden – vorausgesetzt die Zuspielung erfolgt vom PC. Zum Lieferumfang des 38-Zöllers gehören zudem ein paar individuelle Kalibrierungsprotokolle. Diese sollen nachweisen, inwiefern der VP3881 vor Auslieferung kalibriert wurde.
Um die Ergebnisse aus unserem Messlabor an dieser Stelle schon mal vorweg zu nehmen: EBU und SMPTE-C haben wir zwar nicht kontrolliert, die Farbkalibrierungsnachweise für sRGB und REC.709 stimmen allerdings tatsächlich punktgenau. Grafiker und Filmproduzenten können ihre Zuspieler auch dann am VP3881 nutzen, wenn diese die standardisierten Farbprofile wie z. B. REC.709 nicht 100 prozentig korrekt ausgeben sollten, über den ViewSonic kann dieses Manko ausgeglichen werden. In Zusammenarbeit mit X-Rite hat ViewSonic für den VP3881 diesbezüglich eine hardwareunterstützte Kalibrierungsfunktion entwickelt. Mit den Sensoren i1 Display Pro und i1 Display Pro 2 von X-Rite kann das zugespielte Bild analysiert und schließlich korrigiert werden. Die Korrekturdatei, zum Beispiel für einen PC, wird dann direkt in die Speicherbank (z. B. Kalibrierung 1) des VP3881 geschrieben. Wird dieser PC später wieder verwendet, genügt es lediglich diesen Speicher (Kalibrierung 1) anzuklicken, schon ist eine akkurate Farbwiedergabe sichergestellt. Der Kalibrierungsvorgang selbst dauert nur wenige Minuten.

Wer trotz der hervorragenden Werte noch Hand an die Farbdarstellung legen möchte, dem steht mit der Colorbration-Software eine zusätzliche Hardwarekalibrierungs-Funktion zur Verfügung. Darüber lassen sich Graustufenverlauf, Gamma und Gamut mit den Reglern des Farbmanagements im VP3881 anpassen.
Foto: Michael B. Rehders

Aus dem Messlabor

Bevor es in den Praxistest geht, muss sich der ViewSonic in unserem Messlabor behaupten. Hier soll sich herausstellen, wie präzise die Werkseinstellung des VP3881 ist. Tatsächlich hat der Hersteller nicht zuviel versprochen, im Grunde müssen keinerlei Änderungen der Presets vorgenommen werden. Bereits Out-of-the-Box sitzen die Farbräume für die Standards sRGB und REC.709 fast punktgenau. Fotografen und Grafiker können für den digitalen Workflow also einfach in den Bildmodus sRGB schalten, um standardisierte Werke entsprechend dieser Norm herzustellen. Videokünstler und Filmproduzenten werden dagegen den Bildmodus REC.709 bevorzugen, um Produktionen für TV, DVD und Blu-ray zu erzeugen.
Die Leuchtdichte beträgt 288 cd/m², das kommt der beworbenen Maximalhelligkeit von 300 cd/m² bereits sehr nahe. Der Kontrast ist mit 220:1 (ANSI und On/Off) dagegen verbesserungswürdig. Optimierung erfährt der VP3881 hier, indem die „Schwarzwertstabilisierung“ im Menüpunkt „Farbanpassung“ vollständig zurückgenommen wird. Hierbei handelt es sich um ein Feature, das dunkle Bereiche stark aufhellt. Dieses wird gern von Gamern genutzt, um auch in dunklen Szenen immer den vollen Durchblick zu haben. Wird die „Schwarzwertstabilisierung“ auf 0 zurückgesetzt, verbessert sich der Kontrast auf immerhin 352:1 (ANSI und On/Off). Das ist noch immer nicht perfekt, die dargestellten Grafiken, Blockbuster und Fotos gewinnen allerdings sichtbar an Plastizität. Sämtliche Graustufen unserer Testbilder sind vollumfänglich erkennbar. Die Verteilung der Helligkeit ist zudem mehr als ordentlich, Bilder erscheinen bis zum Rand hin homogen. Diesbezüglich gehen die beigelegten Messprotokolle mit unseren eigenen Messungen und Bildeindrücken ebenfalls einher.

Auf der Rückseite des Bildschirms befindet sich die Tastatur (siehe links). Über sie lassen sich im übersichtlich gestalteten On-Screen-Menü sämtliche Einstellungen bequem vornehmen.
Foto: Michael B. Rehders

Natürliche Farben und unzählige Details

Unmittelbar nach dem der VP3881 mit unserem PC verbunden ist, ändert sich die Monitoreinstellung vollautomatisch auf 3840 x 1600 Pixel. Der ViewSonic VP3881 wird also wie empfohlen angesteuert. Sollte das in Verbindung mit Ihrem Rechner nicht automatisch vonstatten gehen, lässt diese Änderung im Grafikkartenmenü aber auch händisch vornehmen. So eingestellt schöpfen Sie die volle Performance des Monitors dann auch aus. Die meisten meiner Fotoaufnahmen liegen auf meinem Computer im 4:3-Seitenverhältnis vor. Der VP3881 stellt diese sofort geometrisch richtig auf seinem riesigen Curved-Display dar. Ich erkenne feinste Details in meinen Bildwerken. Einzelheiten, die ein Monitor mit Full-HD-Auflösung nicht mehr darzustellen vermag, da es ihm diesbezüglich schlicht an Auflösung fehlt. Der ViewSonic VP3881 reproduziert meine Bildwerke hingegen in originalgetreuen Farben. Der blaue Himmel auf meiner Panoramaaufnahme von Hamburg erschein absolut natürlich, der Helligkeitsverlauf ist perfekt. Die Farbdarstellung gefällt mir besonders gut. Selbst minimalste Unterschiede in Rotfarbtönen werden korrekt abgebildet. Bäume an den Straßen weisen feinste Nuancen von Grünabstufungen auf. Selbst Spitzlichter auf dem Wasser glänzen, dass es eine wahre Pracht ist.

Dem ViewSonic VP3881 liegen gleich mehrere Kalibrierungsnachweise bei. Neben Gamma werden auch die Ergebnisse für Graustufenverlauf, Uniformity sowie Primär/Sekundärfarben ausgewiesen. In unserem Messlabor deckten sich die ermittelten Werte mit den ViewSonic-Protokollen.
Foto: Michael B. Rehders

Riesige Bilder im Cinemascope-Format

Filme in Full-HD und UHD-Auflösung werden ebenfalls geometrisch korrekt reproduziert und stehen meinen Fotoaufnahmen in keiner Weise nach. Knackscharf erscheint „Alien: Covenant“ auf dem Bildschirm. In Kapitel 3 wirkt der Raum in all seinen Grauabstufungen angenehm neutral. Während sich David mit seinem Erbauer unterhält, erscheinen Hautfarben natürlich und realistisch. Der anschließende Titelschriftzug im Weltraum liefert eine vorzügliche Kantenschärfe, einzelne Sterne funkeln im Hintergrund. Der ViewSonic bietet bei Full-HD-Zuspielung übrigens die Möglichkeit, den Film 1:1 darzustellen, also mit 1920 x 1080 Pixeln. Ist diese Einstellung gewählt, erscheint um das Bild herum ein schwarzer Rahmen. Besser gefällt mir da aber schon der „Zoom“-Modus via PC. Einmal angewählt, wird das gesamte Cinemascope-Display gefüllt. Die schwarzen Letterbox-Balken bleiben buchstäblich außen vor. Statt schwarzer Balken, sind jetzt einzig die vorhandenen Filminhalte zu sehen – und diese sehen auf dem riesigen Bildschirm einfach umwerfend aus. Dank Curved-Design und einem geringen Betrachtungsabstand von zirka 50 Zentimetern fühle ich mich quasi mitten im Bild. Jetzt erlebe ich die Handlung wie im großen Kino. Die Geometrie bleibt dabei voll erhalten. Aufgrund der perfekten Ausleuchtung sind auch die Aufnahmen auf dem Planeten, von dem die Besatzung der Covenant einen Notruf erhalten hat, immer gleichmäßig ausgeleuchtet. Die Darstellung des wolkenbehangenen Himmels profitiert obendrein von der vorzüglichen Uniformity. Als sich die riesigen goldenen Sonnensegel der Covenant öffnen, sind die selbst feinen weißen Haltetaue zu erkennen. Das funkelnde Gold ist einfach prächtig. Alles schient genau richtig, eben weil der VP3881 die Farben tatsächlich exakt so wiedergibt, wie es sich die Filmemacher vorgestellt haben.

In der Ausschnittsvergrößerung ist wunderbar zu sehen, wie präzise Feindetails abgebildet werden. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ auf dem roten Doppeldecker wird perfekt dargestellt. Der Asphalt ist völlig farbneutral, und an den orangenen U-Bahntüren sind selbst die schmalen schwarzen Türgummis erkennbar.
Foto: Michael B. Rehders

Werden hingegen Blu-ray-Player und/oder Spielekonsole mit dem ViewSonic verbunden, bieten sich dem Nutzer bei Zuspielung von Full-HD-Material zwei Möglichkeiten. Erstens: Blockbuster, Serien und Games werden 1:1 in Full-HD-Auflösung dargestellt. Der schwarze Rahmen aus den nicht genutzten Pixeln (Windows-Boxing) gefällt mir allerdings weniger gut. Zweitens: Das Bild wird auf dem gesamten Bildschirm „ausgelegt“. Dabei wird es allerdings oben und unten etwas zusammengestaucht, während es auf die volle Monitorbreite horizontal gestreckt wird. Es kommt also zu unnatürlichen „Eierköpfen“ der Protagonisten – ein Punkt, der allerdings nur via HDMI zugespieltes Quellmaterial betrifft. Wünschenswert wäre, wenn es bei Zuspielung von Blu-ray-Player und Spielekonsole stattdessen auch hier eine Zoom-Funktion gäbe, damit Filme und Games geometrisch korrekt auf dem Cinemascope-Display abgebildet werden und die enorme Displaygröße vollflächig genutzt werden könnte. Diesen Wunsch habe ich bereits beim Hersteller platziert. Wann dieses Update erscheinen wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Bei PC-Zuspielung werden Filme und Fotos mit nativer UHD-Auflösung und geometrisch richtig auf dem riesigen Curved-Display abgebildet. Kinofilme und Games im Cinemascope-Format können via PC entsprechend vergrößert werden, so dass der ganze Bildschirm ohne Letterbox-Balken genutzt wird.
Foto: Michael B. Rehders

Aus 1 mach 4

Mithilfe der KVM-Switch-Technologie (Keyboard, Video, Mouse) und USB 3.1-Typ-C-Anschluss lassen sich gleich mehrere Zuspieler mit nur einer Tastatur und Maus steuern. Darüber hinaus kann die sichtbare Display-Fläche des VP3881 für Multitasking-Anwendungen in bis zu vier Segmente aufgeteilt werden. Das macht neugierig, weshalb ich gleich mal alle Zuspieler mit dem ViewSonic verbinde, die in unserem Redaktionsraum gerade verfügbar sind. Zwei PCs und zwei Notebooks, um genau zu sein, eines davon mit USB-3.1-Typ-C-Schnittstelle.
Unter „Menüeinstellungen“ => „Mehrfachbilder“ habe ich jetzt die Möglichkeit, bis zu „vier Fenster“ anzulegen, beziehungsweise diese zuzuordnen. Die Zuordnung könnte beispielsweise so ausschauen: oben links USB-C, unten links HDMI 1, oben rechts HDMI 2, unten rechts DisplayPort (siehe Foto unten).
Anschließend lassen sich die zugespielten Fotos und Filme wahlweise direkt bearbeiten. Das ist für Fotografen besonders praktisch, die es gewohnt sind ihre Videoschnitts auf zwei Monitoren durchzuführen. An meinem Arbeitsplatz stellt sich die Aufteilung beispielsweise so dar: Auf einem Monitor habe ich die Werkzeuge von Adobe Premiere, auf dem anderen Display die Filmvorschau mit Timeline. Aufgrund der enormen Größe des VP3881 stellt die Bearbeitung mehrerer Bilder auf nur einem Bildschirm jetzt aber absolut keine Schwierigkeit mehr dar. Ich benötige tatsächlich nur noch diesen einen XXL-Monitor, um Filmvorschau mit Timeline und Werkzeuge unterzubringen. Spannende Kunden-Präsentationen, Überwachungen von Räumlichkeiten, parallele Bildbearbeitung von mehreren PCs bzw. Notebooks sowie Videoschnitt und mehrere Streams von Live-Übertragungen von Sportveranstaltungen und Modenschauen sind nun zeitgleich möglich, um nur einige Beispiele für die Nutzung aufzuzählen. Der Kreativität sind mit diesen Möglichkeiten Tür und Tor geöffnet. Ein großartiges Feature!

Vier Zuspieler liefern individuelle Bildsignale, die separat bearbeitet werden können. Die Platzierung ist selbsterklärend im Menü „Mehrfachbilder“ – und funktioniert prächtig.
Foto: Michael B. Rehders

Banner, Plakate und Seitenlayouts auf einen Blick

Wer für den gesamten digitalen Workflow als kleinsten gemeinsamen Nenner das sRGB-Farbprofil nutzt, quasi um Zeit und Kosten zu sparen, der kann mit dem ViewSonic sofort loslegen. Ich habe den Text für diesen Test tatsächlich auf dem VP3881 verfasst. Das Schriftbild ist gestochen scharf, brillant und die Bilder zur Illustration bekomme ich so zusehen, wie sie später im Internet erscheinen. Für eine Broschüre mit mehreren Seiten können auf der enormen Displayfläche sogar zwei Doppelseiten vollständig abgebildet werden. Plakate und große Banner wirken ob des riesigen Displays wegen ihrer natürlichen Farben beeindruckend, die Bewertung von Schriftgröße, Textumfang und Illustration erscheint auf dem fast einen Meter breiten Cinemascope-Display obendrein viel authentischer. Die ultrahohe Auflösung bietet für Feindetails und Farbverläufe ein Höchstmaß an Kontrollmöglichkeiten.

Mit einem stattlichen Gewicht von 12,6 kg steht der ViewSonic VP3881 fest und vollkommen sicher auf dem Schreibtisch. Das elegante Design inklusive gebogener Bildfläche ist schlichtweg beeindruckend.
Foto: Michael B. Rehders

Fazit

Mit seinem 38-Zoll-IPS-Display mit fast einem Meter Diagonale stellt der VP3881 ultrahochaufgelöste Bilder gestochen scharf dar. Selbst unter Winkel ist die Ausleuchtung weitestgehend homogen. Via PC oder Notebook mit 3840 x 1600 Pixel im Cinemascope-Format zugespielte Spielfilme und Games erscheinen außergewöhnlich detailreich und farbgenau – selbst bis in die Ecken. Zu verdanken ist das in erster Linie den hervorragenden Werkseinstellungen, hier werden die Farbprofile sRGB und REC.709 nahezu punktgenau getroffen. Falls überhaupt benötigt, bietet die Hardwarekalibrierbarkeit zusätzliche Möglichkeiten der Bildoptimierung. Aufgrund stattlicher Displaygröße und dank der hervorragend funktionierenden Splitscreen-Technik kann beim Videoschnitt und der Bildbearbeitung sogar auf einen zweiten Monitor verzichtet werden. In der Summe gelingt ViewSonic mit diesem Monitor tatsächlich der großer Wurf. Am VP3881 werden Fotografen, Grafiker und Videoartisten gleichermaßen große Freude haben.

Test, Text & Fotos: Michael B. Rehders

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

99 %

92 %

180105.ViewSonic-Testsiegel

Technische Daten

Modell:ViewSonic
VP3881
Produktkategorie:Monitor, hardwarekalibriert
Preis:um 1250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:schwarz
Vertrieb:ViewSonic Technology, Dorsten
Tel.: 02362 9544 805
www.viewsoniceurope.de
Abmessungen (HBT):629 x 896 x 299 mm
Gewicht:12,7 Kilogramm
Seitenverhältnis:16:9 bzw. 2,40:1
Bildschirmdiagonale:38 Zoll
Bildauflösung (max.):3840 x 1600 Pixel
Helligkeit:- 288 cd/m² (kalibriert)
Kontrast (kalibriert):- 352:1 On/Off und ANSI (kalibriert)
Reaktionszeit:- 5 ms (Herstellerangabe)
Anschlüsse:2 x HDMI 2.0 / HDCP 2.2
3 x USB (davon 1 x USB-C)
1 x Display Port

1 x 3,5 mm-Klinke (Audioausgang)
1 x 3,5 mm-Klinke (Audioeingang)
Lieferumfang:- VP3881
- 1 Tischfuß
- Netzkabel
- Display-Port-Kabel
- USB 3.1 Typ-C-Kabel
- USB 3.0 Upstream-Kabel
- Audiokabel
- Schnellanleitung CD-ROM
Besonderes:+ Hardwarekalibrierbar
+ 38“ Display
+ Curved Display
+ HDR/4K-fähig
+ Kalibriert ab Werk
+ vielfältige Anschlüsse
+ Multi-Splitscreen-Technik
Benotung:
Bildqualität (40%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Praxis (40%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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On-Ear-Kopfhörer Pioneer SE-MHR5 – Für HiRes gemacht, aber für alles offen

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Mit hochauflösenden Musikdateien lässt sich das Hörvergnügen auf ein höheres Niveau steigern, sowohl zuhause als auch unterwegs. Außerhalb der eigenen vier Wände benötigt man allerdings auch einen adäquaten Kopfhörer, der die gesteigerte Qualität umsetzen kann. Der On-Ear-Kopfhörer SE-MHR5 von Pioneer bietet sich dafür mit edler Optik und cleverer Konstruktion an – zumal er auch preislich vielen Konkurrenten mindestens einen Schritt voraus ist.

Der SE-MHR5 sieht gut aus, ist komfortabel und liefert hervorragenden Klang - Pioneers HiRes-Kopfhörer ist damit der ideale Begleiter für unterwegs.

Der SE-MHR5 sieht gut aus, ist komfortabel und liefert hervorragenden Klang – Pioneers HiRes-Kopfhörer ist damit der ideale Begleiter für unterwegs.

Hochauflösende Musikdateien sind eine feine Sache, wenn man Wert auf sauberen und detailreichen Klang legt. Das tun inzwischen offensichtlich eine Menge audiophiler Musikfreunde, denn HiRes-Files erfreuen sich wachsender Beliebtheit, die auch dazu geführt hat, dass sie mittlerweile relativ einfach verfügbar sind und auch aktuelle Titel zum Beispiel als FLAC-, DSD- oder MQA-Datei heruntergeladen oder gestreamt werden können. Um das Potenzial dieser Dateitypen voll auszuschöpfen, ist es aber nicht mit einem hochwertigen Quellgerät getan – vor allem bei einer mobilen HiFi-Lösung. Die präsentiert sich in der Regel als relativ kurze Kette, die allerdings auch nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Folglich bringt selbst der beste Mediaplayer wenig bis nichts, wenn der daran angeschlossene Kopfhörer das Niveau nicht halten kann. Daher ist es nur logisch, dass so produktive und vielseitig ausgerichtete Hersteller wie Pioneer auch gleich sämtliche Komponenten zur Zusammenstellung einer HiFi-Kette im Programm hat. Das gilt für das klassische Home Entertainment genauso wie für den Bereich „Mobile HiFi“, was der Test des HiRes-Mediaplayers XDP-300R bereits zeigte. Der HiRes-Kopfhörer SE-MHR5 spielte im damaligen Bericht noch eine Nebenrolle, hier und jetzt steht er allerdings als Hauptdarsteller im Fokus.

Edel und voll im Trend

Das Rampenlicht steht dem Pioneer-Kopfhörer außerordentlich gut. Der SE-MHR5 ist bekanntlich für den mobilen Einsatz prädestiniert, folgerichtig muss er gut aussehen und praktisch sein. Beides trifft vollkommen auf ihn zu und nicht einmal der vergleichsweise günstige Preis von rund 150 Euro wirkt sich in irgendeiner Form kompromissfordernd auf das optische Erscheinungsbild aus. Beim Material greift Pioneer zwar hier und da auf Kunststoff zurück, das allerdings größtenteils in Aluminium-Optik einen sehr edlen Eindruck hinterlässt. Farblich dominiert jedoch nicht der silbrige Glanz, sondern zeitloses Schwarz. Sowohl der Kopfbügel als auch die Memory-Foam-Ohrpolster zeigen sich dunkel-elegant. Zusätzlich sind die Außenseiten der Ohrmuscheln mit einer von feinen Kreisen gezeichneten, schwarzen Oberfläche bedeckt, die zudem ein filigraner und verchromter Ring einfasst. Dadurch kommt das darauf befestigte (wiederum silberne) Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Die dominante Farbe des SE-MHR5 ist Schwarz. Dadurch kommen Akzente wie das Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Die dominante Farbe des SE-MHR5 ist Schwarz. Dadurch kommen Akzente wie das Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Den Übergang vom flexiblen Kopfbügel zu den Ohrmuscheln markiert ein Scharnier, das auch farblich abgesetzt ist. Die Kolorierung bewegt sich im Spektrum von Kupfer bis Roségold – das darf dann gerne jeder für sich selbst entscheiden. Unabhängig davon sieht es tatsächlich sehr chic aus, auch weil die Stecker der Kabel und die filigranen Rahmen der Bassreflexports im unteren Bereich der Ohrmuscheln die Farbe aufgreifen. Das Element am Kopfbügel sieht aber nicht nur gut aus, es ermöglicht auch das Einklappen sowie das Drehen der (zusätzlich klappbaren) Ohrmuscheln um bis zu 90 Grad. Dadurch kann der SE-MHR5 sehr kompakt zusammengefaltet werden, was sich beim Einsatz als mobiler Kopfhörer schnell bezahlt macht. Abgesehen davon ist es allerdings auch äußerst praktisch, um eine möglichst präzise Anpassung an die unterschiedlichen Kopfformen und Ohren der verschiedenen Besitzer zu ermöglichen. Dazu ist der Kopfbügel in drei Segmente unterteilt. Der mittlere Teil ist gepolstert und mit schwarzem Kunstleder bezogen, um einen gleichermaßen sicheren wie komfortablen Sitz zu gewährleisten. Links und rechts vom Polster besitzt der Kopfbügel zwei flache, aber stabile Bändchen, mit denen sich die Länge des Kopfbügels durch Herausziehen stufenweise verstellen lässt. So gewährleistet Pioneer maximale Flexibilität, behält aber auch die nötige Stabilität bei, um den Tragekomfort nicht zu beeinträchtigen. Ein positiver und sicherlich nicht ungewollter Nebeneffekt der perfekt sitzenden Ohrpolster ist, dass der SE-MHR5 sogar ohne Noise Cancelling sehr effektiv Umgebungsgeräusche unterdrückt.

Den Übergang vom Kopfbügel zu den Ohrmuscheln bildet beidseitig jeweils ein kupferfarbenes Scharnier, das sowohl klapp- als auch drehbar ist.

Den Übergang vom Kopfbügel zu den Ohrmuscheln bildet beidseitig jeweils ein kupferfarbenes Scharnier, das sowohl klapp- als auch drehbar ist.

Mehr braucht man nicht

Wo hohe Qualität herauskommen soll, muss eben auch hohe Qualität drinstecken. Folgerichtig beherbergt der SE-MHR5 zwei 40-Millimeter-High-Performance-Treiber. Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung verbirgt sich eine Neuentwicklungen von Pioneer, die mit Fokus auf eine perfekte Balance und logischerweise die HiRes-Wiedergabe vorangetrieben wurde. Leicht nach vorne ausgerichtete Bassreflexöffnungen im unteren Bereich der Ohrmuscheln gehören deshalb ebenfalls zur Ausstattung des SE-MHR5. Das Ergebnis ist ein überaus breiter Frequenzbereich, den Pioneer mit 7 – 50.000 Hertz beziffert. Durchaus imposante Zahlen, zu denen jeder gern seine eigene Einschätzung haben darf. Nicht diskutieren muss man aber über den Effekt, dass der SE-MHR5 tatsächlich sehr präzise Klangdetails hervorbringt, die von Dateiformaten wie FLAC, DSD oder MQA geliefert werden. Letzteres Format wird inzwischen auch von einigen Smartphones unterstützt (das V30 von LG konnte dies im Test bereits unter Beweis stellen), weshalb der SE-MHR5 selbstverständlich mit Mobiltelefonen kombiniert werden kann (bei Bedarf dann gerne auch mit Unterstützung eines mobilen DA-Wandlers wie dem AudioQuest DragonFly). Das dafür übliche 3,5-Millimeter-Miniklinkenkabel ist im Lieferumfang enthalten, ebenso allerdings auch eine Alternative in Form eines symmetrischen Kabels mit 2,5-Millimeter-Klinke – das passende Gegenstück findet man zum Beispiel beim HiRes-Mediaplayer Pioneer XDP-300R.

Die 40-mm-Treiber des SE-MHR5 werden von kleinen Bassreflexports unterstützt.

Die 40-mm-Treiber des SE-MHR5 werden von kleinen Bassreflexports unterstützt.

Egal, für welches Kabel man sich entscheidet, eins haben beide Optionen gemeinsam: Sie sind jeweils 1,2 Meter lang und auch damit auf den mobilen Einsatz ausgelegt. Zum mobilen Quellgerät bleibt genug Spielraum, am Verstärker zuhause hingegen dürfte das Kabel etwas zu kurz ausfallen – mal ganz davon abgesehen, dass dort wohl eher ein 6,3-Millimeter-Stecker benötigt würde. Anders als am SE-MHR5, der einen für beide Kabel passenden Anschluss an der linken Ohrmuschel bereithält. Die Anschlussbuchse fällt grundsätzlich positiv auf, vor allem aber aufgrund ihrer Arretierung. Zwei kleine Zapfen verhindern nämlich, dass das Kabel unabsichtlich aus dem Anschluss gezogen wird. Dafür ist lediglich darauf zu achten, dass das Kabel nach dem Einstecken um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht wird. So ist der Stecker fest verankert – sogar wenn sich die Kabel irgendwo verhaken. Damit sie dabei nicht sofort Schaden nehmen, sind sie trotz aller Flexibilität relativ robust ummantelt und dementsprechend gut vor Knicken oder sonstigen Beschädigungen geschützt. Alles bis zu einem gewissen Grad natürlich, weshalb man nicht völlig sorglos und unvorsichtig mit Kabel und Kopfhörer umgehen sollte. Bei Nichtbenutzung empfiehlt sich daher der Transport im gepolsterten Case, das ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist und den On-Ear wortwörtlich in Sicherheit wiegt.

Zwei Anschlusskabel sind im Lieferumfang enthalten und werden dank zwei kleiner Zapfen am Stecker sicher am Kopfhörer arretiert.

Zwei Anschlusskabel sind im Lieferumfang enthalten und werden dank zwei kleiner Zapfen am Stecker sicher am Kopfhörer arretiert.

Auf alles vorbereitet

Sicher sein kann man sich auch bei den klanglichen Qualitäten des SE-MHR5. Grundsätzlich präsentiert sich der Kopfhörer als lebendig-dynamischer Zeitgenosse, der ein räumlich sehr ausgeprägtes und dabei präzise gestaffeltes Klangbild aufweist. Auch an Kraft mangelt es ihm nicht, sodass er selbst bei höheren Pegeln kaum schwächelt. Allerdings sei das nur am Rande erwähnt, da man Kopfhörer seinen Ohren zuliebe bekanntlich nicht bei hoher Lautstärke betreiben sollte. Nicht nur aufgrund des gesundheitlichen Aspekts, sondern auch weil das Zuhören dadurch früher oder später ziemlich anstrengend wird. Ganz abgesehen davon, dass der SE-MHR5 es dank seiner passiven Geräuschdämpfung überhaupt nicht nötig hat, etwaige Störgeräusche massiv zu übertönen. Selbst beim Betrieb am ganz normalen Smartphone – hier zeigt der SE-MHR5, dass er auch ohne adäquaten Spielpartner ein respektables Gesamtergebnis hervorzaubern kann. Im Vergleich zu den stets mitgelieferten In-Ears des Mobilgeräts klingt die Wiedergabe simpler MP3s plötzlich sehr viel voluminöser und erwachsener. Anders ausgedrückt: Der Pioneer-Kopfhörer bringt Farbe ins Spiel und sorgt für einen deutlich erhöhten Spaßfaktor. Vor allem Titel aus dem weiten Feld der Popmusik gewinnen dadurch enorm an Qualität, da sie über den SE-MHR5 endlich genug Freiraum bekommen, um sich richtig zu entfalten.

Die weichen Ohrpolster aus Polyurethan sorgen für hohen Tragekomfort.

Die weichen Ohrpolster aus Polyurethan sorgen für hohen Tragekomfort.

Noch besser gelingt das allerdings in der Kerndisziplin, nämlich der HiRes-Wiedergabe. Dazu tauschen wir das Smartphone gegen den Digital Audio Player XDP-300R und wechseln von MP3 zu MQA. Hinter dieser Abkürzung steckt der Begriff „Master Quality Authenticated“ und bezeichnet verlustfrei komprimierte Soundfiles in der Studioqualität einer Masteraufnahme. Dank des geringen Speicherplatzbedarfs erfreut sich vor allem dieses Dateiformat aktuell großer Beliebtheit und kann beispielsweise über Tidal gestreamt werden. Auffällig ist im Vergleich zur MP3-Wiedergabe, dass der SE-MHR5 bei MQA-Dateien transparenter agiert – einerseits weil hier keinerlei Hilfestellung nötig ist, andererseits weil das eine Masteraufnahme ja quasi zwangsläufig erfordert. Schließlich soll das per se detaillierte Klangbild nicht verfälscht werden, indem dominantere Elemente durch zusätzliche Betonung zu sehr in den Fokus rücken. Erfreulicherweise droht diese Gefahr nicht beim Pioneer-Kopfhörer, der maximal ausgewogen arbeitet und stets den Überblick behält.

Die weiche Polsterung des Kopfbügels trägt zum sicheren Halt des SE-MHR5 bei.

Die weiche Polsterung des Kopfbügels trägt zum sicheren Halt des SE-MHR5 bei.

Was natürlich nicht heißt, dass er bei Bedarf nicht ordentlich aufs Gaspedal treten kann. Spielt man ihm kraftvollere Kompositionen zu, agiert der SE-MHR5 direkt energiegeladener und noch vollmundiger als ohnehin schon. Das schlägt sich dann vor allem im Bereich der Gesangswiedergabe nieder, die wunderbar klar erstrahlt und sich zwar wohltuend von der instrumentalen Besetzung abhebt, ohne aber losgelöst davon zu agieren. Die Ausgewogenheit und die Homogenität des HiRes-Kopfhörers zahlen sich auch hier wunderbar aus und begeistern durch die Bank sowohl bei ruhigen Titeln mit dunkler Gesangsstimme wie „To Leave Something Behind“ von Sean Rowe als auch bei in höheren Oktaven angesiedeltem, dynamischerem Gesang, wie man ihn von Ellie Goulding zu hören bekommt. Was übrigens nicht heißen soll, dass damit bereits das Einsatzspektrum des SE-MHR5 beidseitig abgesteckt wäre – da geht so Einiges …

Für eine möglichst präzise Anpassung an die Kopfform des Trägers ist der SE-MHR5 gleich mehrfach klapp- und faltbar.

Für eine möglichst präzise Anpassung an die Kopfform des Trägers ist der SE-MHR5 gleich mehrfach klapp- und faltbar.

Fazit

Der HiRes-Kopfhörer SE-MHR5 von Pioneer überzeugt mit tadellosem Klang, hochwertiger Ausstattung und edler Optik. Mit einem Kaufpreis von ca. 150 Euro ist er unter den HiRes-Spezialisten eines der günstigeren Modelle, lässt sich das allerdings nicht anmerken. Klanglich liefert er selbst am simplen Smartphone dank sehr gut abschließenden und dadurch Umgebungsgeräusche dämpfenden Ohrpolstern ein hohes Niveau. Deshalb und dank seines faltbaren Designs sowie des hohen Tragekomforts ist der SE-MHR5 perfekt für den mobilen Einsatz geeignet.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

97 %

97 %

180107.Pioneer_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer SE-MHR5
Produktkategorie:HiRes-On-Ear-Kopfhörer
Preis:ca. 150 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Schwarz/Silber/Kupfer
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Gewicht:240 g (ohne Kabel)
Impedanz:45 Ohm
Kernschalldruckpegel:102 dB
Frequenzgang:7 - 50.000 Hz
Belastbarkeit (max.):1.000 mW
Treiber:40-mm-High-Performance-Treiber
Anschlüsse:3,5-mm-Stereo-Ministecker (goldbeschichtet)
Ohrpolster:Polyurethan (Lederoptik)
Lieferumfang:- SE-MHR5
- 1,2 m Audiokabel (3,5-mm-Stecker)
- 1,2 m symmetrisches Audiokabel (2,5-mm-Supermini-Stereostecker)
- Transport-Tasche
- Kurzanleitung
- Garantiekarte
Besonderes:- hochwertige Verarbeitung
- sauberer und präziser Klang
- sehr großer Frequenzbereich
- vergleichsweise günstiger Preis
- hoher Tragekomfort
- symmetrisches Kabel im Lieferumfang enthalten
- praktisches Transportcase
- platzsparend zusammenklappbar
- auf HiRes-Wiedergabe ausgelegt
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Electrocompaniet EC Living Tana SL-1/Tana L-1 – Noble Norweger für kabelloses HiRes-Streaming

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Jetzt also auch die Norweger: Electrocompaniet, seit vier Dekaden bekannt für High End und höchstwertiges HiFi, steigt mit zwei attraktiven Audio-Quadern in den Markt der aktiven Wireless-Lautsprecher ein und verspricht, den firmeneigenen Klanganspruch nun auch im Kompaktformat zu tradieren. Um die audiophilen Ambitionen zu erfüllen, bieten die Electrocompaniet EC Living Tana SL-1 und die Tana L-1 Streaming in HiRes-Qualität.

Noble Norweger: Die Electrocompaniet EC Living Tana SL-1 und Tana L-1 strahlen ihre Hochwertigkeit auch optisch aus.

Der perfekte Sound ist ein akustisches Abbild des realen Hörerlebens – mit diesem Ideal, das die Praxis über Theorie und Messwerte stellt, hat Electrocompaniet es zu höchsten Weihen gebracht: Die Skandinavier sind seit fast zwanzig Jahren für einen der bestklingenden CD-Player der Welt berühmt, ihre Referenz-Verstärker gehören zum Inventar etlicher Aufnahme-Studios wie dem legendären Abbey Road. Dem Klang-Ideal konnte selbst ein zwischenzeitlicher Eigentümerwechsel nichts anhaben. Seit dem Comeback unter dem Dach des Elektronikkonzerns Westcontrol hat sich Electrocompaniet allerdings intensiver an den Kundenwünschen und den Anforderungen der Gegenwart orientiert: 2015 präsentierten die Norweger endlich den lange ersehnten Plattenspieler, nun gehen sie sogar über das traditionelle HiFi-Segment hinaus und betreten modernes mediales Neuland – mit dem komplett in Norwegen entwickelten und gefertigten Streaming-System „EC Living“.

Die EC Living-Serie passt gut zu einem stylischen Ambiente.

Easy Living

EC Living ist ein modulares Audio/Video-System, das Wireless HiFi ermöglicht. Für den kabellosen Klang sorgen vier Komponenten: ein reiner Streamer, eine Streamer/Verstärker-Kombi und zwei aktive Wireless-Lautsprechermodelle, von denen die die Master-Box Tana SL-1 mit allen Schnittstellen und einem Streamer ausgestattet ist, während die Slave-Box Tana L-1 eine reine Ergänzungsbox für Stereo- oder Mehrkanal-Setups ist und dementsprechend ohne Schnittstellenterminal und Streamer auskommt. Demnächst soll noch ein Subwoofer die EC Living-Reihe erweitern. Diese Komponenten sind optisch und funktional aufeinander abgestimmt, sie bilden also ein harmonisches Ensemble. Sie können aber ebenso als Einzelgeräte eine bereits bestehende Anlage ergänzen und auf einen modernen medialen Stand bringen. Für das „Easy Living“ bürgt dabei eine eigene, von Electrocompaniet selbst entwickelte App. Mit ihr werden einerseits die Module komfortabel kombiniert und bedient, andererseits läuft hierüber das bequeme Musikstreaming mit den angesagten Formaten und Diensten. So lassen sich verschiedenste Beschallungs-Bedürfnisse realisieren. Sie reichen von der einfachen Mono-Wiedergabe bis hin zum cineastischen 7.4-Mehrkanalsound. Es sind ebenso zimmerübergreifende Multiroom-Szenarien realisierbar, also die fernsteuerbare Musikversorgung verschiedener Räume. Hier verspricht Electrocompaniet, dass die Anzahl der Zonen unbegrenzt ist – das ist eine wahre Palast-Option. Wir haben uns aus dem Produkt-Portfolio der EC Living-Serie die beiden Boxen herausgesucht, denn schon mit der Electrocompaniet EC Living Tana SL-1 und der Ergänzungsbox Tana L-1 können wir ein kleines, aber sehr feines Stereo-Setup aufbauen.

Die Aluminium-Bänder sorgen nicht nur für die edle Anmutung, sondern auch für das einheitliche Erscheinungsbild der EC Living-Serie: Auch der Steamer und das Streamer/Verstärker-Modul der Reihe sind mit der metallenen Einfassung versehen.

Audiophile All-In-One-Lösung: die Tana SL-1

Eine aktuelle Anlage ist heutzutage schon mit zwei Komponenten realisierbar. Wir brauchen eine Quelle, das kann ein Abspielgerät wie ein CD-Player sein, aber auch ein Handy oder ein Musikspeicher, also ein USB-Stick, eine externen Festplatte oder ein Netzwerkspeicher (NAS). Als zweites benötigen wir eine Komponente, die die Musik empfängt, verstärkt und wiedergibt. Diesen Job erledigen aktive Lautsprecher mit integriertem Streamer. Im besten Fall bieten sie verschiedene Anschlüsse für die Quellen und beherrschen das Streaming über LAN und ebenso per WLAN. Idealerweise ermöglichen sie dabei auch via WiFi eine Streaming-Qualität, die über dem Bluetooth-Niveau liegt. Das bedeutet: Solche aktiven Wireless-Lautsprecher empfangen und verarbeiten Musik in unkomprimierter CD-Güte und bei Top-Geräten sogar in hochauflösenden HiRes-Formaten. Wenn hier dann neben PCM auch noch das DSD-Format möglich ist, befinden wir uns auf Spitzenniveau. Eine solche audiophile All-In-One-Lösung stellt die Electrocompaniet Tana SL-1 dar: Sie ist ein aktiver Wireless-Lautsprecher für HiRes-Files und bietet dementsprechend in einem Gehäuse einen Audio-Streamer, einen Digital-Analog-Konverter, einen HiFi-Vollverstärker und ein Hochtöner/Mitteltieftöner-Duo für eine Zwei-Wege-Wiedergabe. Hier kooperieren eine 25-Millimeter-Kalotte aus Seide und ein 133-Millimeter-Konus aus verwobenem Polypropylen.

Blick hinter die Kulissen: Unter der Stoffbespannung sitzen der Kalotten-Tweeter und die Konus-Mitteltieftöner.

Potenter Klangquader

Um die mediale Potenz der Electrocompaniet Tana SL-1 auszuloten, drehen wir zuerst diesen Klangkubus um und betrachten das rückseitige Terminal. Es bietet Anschlüsse für drei digitale Zuspieler: einen USB-A-Eingang sowie eine optische und eine elektrische S/PDIF-Schnittstelle, das heißt: eine TOSLInk- und eine koaxiale Cinch-Buchse. Darunter finden wir einen Ethernet-Port, über diesen Anschluss wird die Tana SL-1 per Kabel in das heimische Netzwerk integriert. Die an diesen vier Eingängen ankommenden Digitalsignale werden von einem DSP verarbeitet und dann von einem DAC gewandelt, der HiRes-Musikfiles bis 24 Bit/192 Kilohertz verarbeiten kann. Er unterstützt die gängigen Audio- und Container-Formate von WAV, FLAC und ALAC über APE und Vorbis bis hin zu WMA, AAC+ und MP3. Erstes Schmankerl: Neben diesen PCM-Formaten sind auch DSD-Dateien abspielbar, hier wird mit DSD128 die 128-fache Qualität einer CD erreicht. Zweites Schmankerl: Der integrierte Streamer der Electrocompaniet Tana SL-1 erlaubt diesen Datentransport ebenso via WLAN. Hier muss natürlich der heimische Router mitspielen, Electrocompaniet empfiehlt einen MIMO-fähigen WLAN-ac-Router, also ein halbwegs aktuelles Modell. Da das EC Living-System sowohl die Nutzer von Android-Geräten als auch die Apple-Fraktion ansprechen soll, hat Electrocompaniet die Tana SL-1 auch für iPhone, iPad und iPod ausgelegt, deshalb funktioniert also auch AirPlay als Streaming-Protokoll Bis Mitte dieses Jahres soll dann übrigens auch Bluetooth als alternative Funkverbindung möglich sein. Drittes Schmankerl: Wenn man für die Stereo-Wiedergabe die Ergänzungsbox Tana L-1 hinzuzieht, wird zwischen den Boxen eine eigene, das WLAN nicht belastende Funkverbindung aufgebaut, die eine HiRes-Wiedergabe in der immer noch famosen Qualität 24 Bit/96 Kilohertz ermöglicht.

Das Terminal der Masterbox Tana SL-1: Mit USB-Schnittstelle, optischem und elektrischem Digitaleingang und Ethernet-Port setzt dieser Aktivlautsprecher konsequent auf eine moderne mediale Anbindung und Vernetzung.

Klasse-Verstärker in Class-AB-Schaltung

Das nächste Schmankerl ist das eingebaute Kraftwerk: Damit die hochwertigen HiRes-Files nach ihrer Digital-Analog-Wandlung auch eine angemessene Amplifikation erfahren, arbeitet in der Electrocompaniet Tana SL-1 und in der L-1 jeweils ein Class-AB-Verstärker. Dieses Verstärkerkonzept ist der erstklassige Standard vieler ausgewachsener Vollverstärker, bei Aktivboxen hingegen ist es wegen des Raumanspruchs und der Wärmeentwicklung eher unüblich. Hier wird meist ein Class-D-Amp eingesetzt, also ein platzsparender Schaltverstärker. Dass Electrocompaniet sich für eine Class-AB-Lösung entscheidet und dabei auf eine Schaltung zurückgreift, die schon in dem High End-Vollverstärker ECI-3 für Wohlklang sorgt, ist ein echtes audiophiles Statement. Das Edel-Kraftwerk der Tana SL-1 leistet 150 Watt – auch das ist beachtlich und erklärt das großflächige Kühlrippenfeld auf der Boxenrückseite. Soweit das Innenleben. Aber wie ist es um die äußere Erscheinung der Box bestellt?

Die modernen Aktivboxen harmonieren auch mit einer Vintage-Einrichtung.

Lifestyle-Look

Electrocompaniet will beim Einstieg in den Markt der aktiven Wireless-Lautsprecher nicht nur klanglich herausragen, sondern auch optisch und haptisch. Wo die meisten kompakten Konkurrenten mit viel Kunststoff und wenig Gewicht daherkommen, ist die Tana SL-1 wie ihre Schwester Tana L-1 vorwiegend aus Metall gefertigt und bringt deshalb satte sechs Kilo auf die Waage – bei Maßen von gerade mal 18 x 18 x 25 Zentimeter. Das ergibt einen leicht gestreckten und dadurch schlank wirkenden Kubus, dem man ein solches Gewicht erst mal nicht ansieht. Bei genauer Betrachtung erklärt sich Schwere: Die Bodenplatte besteht aus Gussmetall. Der sanft gerundete Korpus ist in Aluminium gehalten, was für große Steifigkeit und geringe Vibrationsfreude bürgt. Aus Metall sind zudem die drei Bänder, die den Korpus zum Boden hin einfassen und für ein edles Erscheinungsbild sorgen. Unser Modell besitzt ein Tripel-Band aus gebürstetem Aluminium, alternativ wird die Bereifung in Kupfer oder in Schwarz angeboten. Oberhalb dieser Bänder sorgt eine mattschwarze Stoffbespannung für eine Verkleidung der Front und der Wangen, der Textilmantel mündet auf der Rückseite in das großflächige Kühlrippen-Areal zur Wärmeableitung.

Die Oberseite der Tana SL-1: Das Electrocompaniet-Emblem dient als Power-Anzeige, ein Touchscreen ermöglicht die Funktionen an/aus sowie lauter/leiser. Dazu geben drei LED Auskunft über den aktuellen Status.

Den oberen Abschluss der Electrocompagniet Tana SL-1 bildet eine glänzendschwarze Acrylglasplatte, sie bildet zusammen mit den Metallbändern und der Quaderform die komponentenübergreifenden Designmerkmale der EC Living-Serie. Dieses System – und damit auch die Tana SL-1 – ist optisch schlicht und dezent, verströmt dabei aber Wertigkeit und Formschönheit. Die glänzende Decke dient dabei nicht nur dem Design: Hier ist zur Stirnseite hin ein sensitives Feld mit drei Touch-Möglichkeiten integriert. Per Berührung können wir hier die Tana SL-1 vom Standby-Modus in den Spielbetrieb versetzen, mit den „+“- und „-“-Tasten verändern wir dann die Lautstärke. Rechts von diesem Touch-Screen verrät uns Tana zudem über drei LED ihren Status: Durch Farben und Blinkzeichen teilt sie uns mit, ob sie gerade in Betrieb geht, die Musik-Bibliothek durchsucht und aktualisiert oder ihrem DSP ein Software-Update gönnt, sie warnt aber auch vor Clipping, also Audioverzerrungen, und Überhitzung des Verstärkers. Wirklich auskunftsfreudig und bedienbar wird die Tana SL-1 aber erst durch die von Electrocompagniet entwickelte „EC Remote“-App.

Die Aktivboxen in der Ausführung mit Kupferband. Durch das kabelfreie Streaming unterstützen die Lautsprecher auch eine luftig-filigrane Möblierung.

App für den Bedienkomfort, Tidal & Co. für den Hörspaß

Die kostenlose „EC Remote“-App sorgt für die bequeme Erstinstallation, die Einbindung der Komponenten, die intuitive Bedienung des Ensembles und die schnelle Auswahl der Audioquellen – angefangen vom Handy oder Fernseher über die eigene Festplatte oder die NAS, bis hin zu den Internet-Radiostationen dieser Welt und den verschiedenen Internet-Musikdiensten. Hier sind Tidal, Spotify, WiMP und Qobuz (sogar Qobuz HiRes!) schon vorinstalliert, wobei Spotify allein über Spotify Connect geht, also über die eigene Bedienoberfläche dieses Anbieters. Um die Internet-Musikdienste nutzen zu können, benötigt man allerdings einen (kostenpflichtigen) Account. Zurück zur App: Sie ist schlicht gestaltet, aber sehr übersichtlich. Neben der Quellenanwahl können wir hier die Zonen einrichten, das wird natürlich erst richtig interessant, wenn man mit mehreren Streamern und Boxen ein Multiroom-Setup aufbaut. Im Menü „Settings“ nimmt man die grundlegenden Einrichtung vor: die LAN- und WLAN-Einstellungen, die Streamingdienst-Aktivierungen, aber auch den Aufbau der eigenen Musikbibliothek.

Die Einrichtung per App: Die Boxen werden automatisch gefunden und dann auf dem Bildschirm auf den passenden Platz gezogen (Bild 1: Installation mit dem iPad) oder über eine Auswahl hinzugefügt (Bild 2: Installation mit einem Android-Handy). So oder so: Am Ende präsentiert die Bedienoberfläche ihren Funktionsumfang.

Die eigenen Tracks und Alben, die auf verschiedenen Speichermedien liegen können, werden nach der Aktualisierung dann im Überblick im Menü „Music“ angezeigt – mit Album- und Interpreten-Cover, sofern diese vorliegen, und sortierbar nach Künstler, Album oder Genre. Wer die grundlegenden Bedienfunktionen der App schnell parat haben möchte, erreicht das beim Samsung-Tablet über das „Runterwischen“ auf dem Bildschirm. Dann klappt der Schnellzugriff auf die Einstellungen herunter, und hier ist nun ein Bedienfeld für die Tana sichtbar. Neben Titel- und Interpretenangaben bietet es Tasten für Start/Pause und für das Vor/Zurück-Springen. Die Lautstärkeregelung funktioniert aber auch mit der manuellen Wippe am Tablet. Innerhalb der App-Bedienoberfläche geht es etwas umständlicher vonstatten: Man muss erst den Menüpunkt „Now Playing“ aufrufen, und zur Pegelregulierung muss man dann zusätzlich noch das Lautsprechersymbol antippen, um mit der nun erscheinenden Stellrad-Grafik die Lautstärke verändern zu können. Beim Abspielen zeigt die App dann die verfügbaren Metadaten an: Titel, Interpret, Album, File-Qualität. Eine Playlist ist hier dann ruckzuck erstellt: Man tippt ein Album oder einen Tack länger an, mit dem nun erscheinenden Kontextmenü fügt man die Musik der Liste hinzu. Bevor es soweit ist, müssen wir aber erst einmal die Boxen in Betrieb nehmen.

Die Installation und Bedienung geht alternativ und besonders komfortabel auch am Mac oder am PC.

Anschluss und Einrichtung

Als erstes verbindet man die Electrocompaniet Tana SL-1 mit dem heimischen Netzwerk oder direkt mit dem Router. Dafür ist ein Ethernet-Kabelnötig, leider gehört es nicht zum Lieferumfang. Dies sollte man bei der Preisklasse eigentlich als Zubehör erwarten dürfen. Das Netzkabel hingegen liegt bei, und mit seinem Einstecken ist die Box auch gleich an das Stromnetz angeschlossen, denn einen mechanischen An/Aus-Schalter gibt es nicht. Somit haben wir prompt eine optische Erleuchtung: Auf der glänzendschwarzen Kopfplatte glimmt nun das emblematische „E“ der Norweger. Sehr schick. Nun machen wir rund zwanzig Minuten gar nichts, das gibt der Box die Gelegenheit, sich über ein automatisches Software-Update auf den neuesten Stand zu bringen. Danach schließen wir den Ergänzungslautsprecher Tana L-1 an, weil wir mit zwei Boxen die Musik in Stereo hören wollen. Jetzt richten wir die Tana SL-1 mit der App auf unserem Tablet ein. Alternativ lässt sich diese Arbeit auch am PC oder Mac mithilfe jedes beliebigen Webbrowsers von Chrome über Edge bis Firefox erledigen. Wir nehmen aber den Standard-Weg. Den absolviert man mit dem eröffnenden „Initial Setup Wizard“ in wenigen Schritten. Erst einmal muss die Box erkannt werden. Das geschieht bei unserem Testgerät trotz vorherigen System-Resets automatisch, während die Bedienungsanleitung eigentlich eine manuelle Auswahl über das „Zone“-Icon der App vorsieht. Umso besser.

Über den Menüpunkt „Sammlung“ kann man seine Musikbibliothek aktualisieren und erweitern. Ist die Sammlung eingepflegt, kann man die bebilderte Musikbibliothek nach Künstlern, Alben oder Genres durchsuchen. Beim Abspielen bietet die App zu den Metadaten des Tracks (Titel, Interpret, Album und File-Qualität) Bedienelemente zum Skippen, Stoppen und Pausieren; die Lautstärke verändert man über das angedeutete Volumen-Stellrad.

Nun wählen wir im Sprachmenü „Deutsch“ aus und geben unserer Box einen eindeutigen Namen, damit wir sie in unserem EC Living-System sofort wiederfinden können. Wir entscheiden uns für den schönen Namen „Hörraum“. Nach der erfolgreichen Taufe hakt jedoch die App bei unserem Android-Tablet (Samsung Galaxy Tab A6, SM-T580, Android-Version7.0). Dieses Problem wird mit dem nächsten Update der Software behoben, wie uns der deutsche Vertrieb versichert. Mit einem älteren Smartphone (Samsung S4 Mini, GT-19195, Android-Version 4.4.2) kommen wir hingegen komplett durch die Installation, erreichen aber trotz der Erkennung der beiden Boxen nur eine Mono-Wiedergabe über die Masterbox Electrocompaniet Tana SL-1. Dies wiederum klappt dann mit einem anderen Router: statt einer Fritzbox 7362 SL (WLAN 802.11 b/g/n mit bis zu 450 Mbit/s, 2×2 MIMO) eine aktuelle Connect Box (WLAN 802.11 b/g/n/ac mit bis zu 1300 Mbit/s, 3×3 MIMO), dann funktioniert es. Beim iPad (Pro MLMV2FD/A) hingegen läuft die komplette Einrichtung schon mit der Fritzbox reibungslos. Dort erscheint nun ein virtuelles Wohnzimmer, und wir werden aufgefordert, die Speaker in dieser Grafik zu platzieren: angezeigte Box antippen, an den gewünschten Ort ziehen, loslassen – fertig. Darauf folgt ein Test: Ein Rauschen wird über beide Boxen wiedergegeben – prima, die ersten akustischen Lebenszeichen unserer Boxen! Im nächsten Schritt wird die Internetverbindung getestet, auch hier kriegen wir von der App einen grünen Haken: alles o.k.

Bei den „Einstellungen“ kann man komfortabel die vorinstallierte Dienste aktivieren: Tidal, Qobuz, WiMP und Spotify. Mit der EC Bass Anpassung korrigiert man Überbetonungen oder Ausdünnungen durch Boards und Regale. Unter „Netzwerk“ listete die App alle Verbindungsdaten auf – inklusive der Netztstärke.

Dann kommt die Einrichtung unserer neuen Musikbibliothek, dafür treffen wir eine Auswahl unserer Musikquellen, also unserer Speicher. Wir klemmen unsere externe Festplatte an und legen sie in einer Auswahlliste, die uns die verfügbaren Speicher in unserem Netzwerk anzeigt, als einzigen Musiklieferanten für unsere Musikbibliothek aus. Danach haben wir die Möglichkeit, unsere Musikdienste einzubinden: Tidal, Spotify, Qobuz HiRes und WiMP können aktiviert werden – wie gesagt: sofern man bei diesen Diensten einen Account eingerichtet hat. Damit ist das Setup abgeschlossen. Wir bestücken nun noch die Musikbibliothek mit den Tracks und Alben unserer Festplatte. Das dauert natürlich seine Zeit, wenn die Platte eine umfangreiche Sammlung beherbergt. Unser iPad listet im Menü „Sammlungen“ artig alle Alben und Künstler auf, in der Musikbibliothek werden sie dann aber leider nicht gefunden. Nach vielen vergeblichen Versuchen probieren wir es mal mit einer anderen externen Festplatte: Statt der Toshiba Canvio Basics DTB310 klemmen wir nun die deutlich ältere Toshiba Stor.e Alu 2S PA4262E-1HE0 an– und plötzlich können wir gezielt Inhalte der Festplatte in den Untermenüs suchen, in die Musikbibliothek einlesen und abspielen. Na also! Unseren Android-Geräten hingegen kooperieren mit beiden externen Festplatten problemlos und prompt – und zwar richtig flott: Unsere ordentlich bestückte Festplatte ist in wenigen Minuten indiziert. Deshalb kann es jetzt auch endlich losgehen.

Das große Kühlrippenfeld leitet jene Wärme ab, die der integrierte 150-Watt-Verstärker in Class AB-Schaltung erzeugt. Ein wenig Abstand von der Wand ist deshalb bei der Aufstellung angesagt.

So klingen die Electrocompaniet Tana SL-1 und Tana L-1

Schon beim Ausprobieren fallen direkt einige Vorteile auf, die das Zuhören angenehm machen: Das System reagiert ausgesprochen flink auf die in der App angetippten Befehle, hier gibt es also keine lästigen Verzögerungen. Das gilt auch, wenn man beim Abspielen innerhalb eines Stückes springt. Es geht dann nahtlos an der neuen Stelle weiter. Zur Latenzarmut gesellt sich eine wohltuende Sensibilität: Die Lautstärkeeinstellung über das grafische Stellrad reagiert sehr präzise und kontinuierlich, also ohne Pegelsprünge. Das ist ebenso ohrenfreundlich wie die Fade-Funktion beim Stückwechsel. Der Übergang zum neu gewählten Track wird über ein Ausblenden des alten Stücks realisiert, das gelingt geschmeidig und ohne krasse Abbrüche, wie sie bei anderen Steuerungen durchaus vorkommen. Eine zuschaltbare Lautstärkeanpassung sorgt dafür, dass Pegelsprünge von Stück zu Stück vermieden werden. Beim Rumspielen und Kennenlernen der Boxen haben wir natürlich erst mal auf vertraute musikalische Kost zurückgegriffen, auf Donald Fagens exzellent aufgenommenen und mit einem Mörderbass brillierenden Track „Morph The Cat“. Die Wiedergabe dieses anspruchsvollen Songs gelingt dem Aktivboxenpaar hervorragend: Diese kleinen Quader liefern ein derart erwachsenes Klangbild, dass man mit geschlossenen Augen wetten würde, hier eine großformatige Kompaktbox zu hören. Der Sound ist überaus stimmig und hat glücklicherweise so gar nichts von dem leicht grellen und in den Bässen komprimierenden Ton, den man von etlichen Boxen dieser Größe schon gehört hat. Ganz im Gegenteil: Die Electrocompaniet Tana SL-1/L-1-Kombination klingt angenehm, fast weich in den Höhen, voll, aber nicht zu füllig in den Mitten und kraftvoll im Bass. Hier tönen die Quader wie selbstverständlich mit einem Volumen, das man diesen kleinen Boxen nie und nimmer zugetraut hätte. Da leisten die Bassreflex-Abstimmung und schon zuvor der digitale Soundprozessor großartige Arbeit.

WiFi macht’s möglich: Die Tana SL-1 sorgt dank des kabelfreien Streamings auch auf der Terrasse für Musikspaß.

Der DSP ermöglicht überdies auch ein Tiefton-Management: Durch die „EC Bass Anpassung“ lassen sich die tieferen Frequenzen anheben oder absenken. Dadurch kann man eventuelle räumliche Einflüsse ausgleichen. Gerade wenn man die Boxen auf ein geschlossenes Lowboard stellt, kann das zu einer Überbetonung der Bässe führen. Auf dem iPad funktioniert diese Einstellung in Echtzeit, also mit dem Bewegen des Schiebereglers; bei Android muss man erst auf einen OK-Knopf drücken, damit die Veränderung wirksam und damit hörbar wird. Dabei stellen wir fest, dass die neutrale Grundeinstellung für die von uns gewählte Platzierung auf dem Sideboard hervorragend passt. Neben diesem runden Klangbild punkten die Electrocompaniet Tana SL-1 und L-1 mit einer sehr gute Transparenz, einem üppigen Detailreichtum und einer schönen räumliche Darstellung. Das erleben wir bei dem Track „No Sanctuary Here“ des amerikanischen Singer/Songwriters Chris Jones. Bei dieser hochatmosphärischen Nummer hören wir gleich zu beginn eine toll präsente, sehr realistisch nach Holz und Stahl klingende Akustikgitarre. Sie liefert im Verbund mit einem vollen, aber staubtrockenen Bass das Fundament für eine sphärische, schön verhallte zweite Gitarre – toll, wie sie mit wenigen raumfüllenden Tönen eine leicht unheimliche Spannung erzeugt! Dann kommt aus einem Chor von Männerkehlen ein dunkles, raunendes, repetiertes „Hammm-Mah“. Es klingt wie eine schamanischen Beschwörung, die die Tana-Kombi in unserem Hörraum ausbreitet, während im Hintergrund Schellenkranz, Ratsche und diverse Becken als effektvoll eingesetzte Percussion die Dramatik und Spannung noch steigern. Ein perfekter Background für Chris Jones, wir hängen dem Sänger bei seiner Erzählung über die Zufluchtssuche nun mit gespannter Aufmerksamkeit an den Lippen. Trotzdem bemerken wir die sich fast hereinschleichende Orgel, die die Atmosphäre nochmals intensiviert. Trotz der übersichtlichen Instrumentierung ist „No Sanctuary Here“ ein ungemein dichter und detailreicher Track, der zu akustischen Entdeckungen geradezu einlädt. Die Electrocompaniet Tana SL-1/L-1-Kombination macht dieses Entdecken eindrucksvoll möglich. Durch ihre nominelle Leistung von 2 x 150 Watt liefert das Aktivboxen-Paar auch eine kraftvolle Wiedergabe mit sattem Punch und ordentlichem Pegel. Natürlich sind die kompakten Electrocompaniet Tana SL-1 und Tana L-1 nicht für die Bespaßung einer Großraum-Party gedacht, sondern für den Musikgenuss in kleineren bis mittelgroßen Räume – hier bieten die Boxen diesen Genuss selbst bei satter Lautstärke in audiophiler Qualität.

Kleine Boxen, großer Klang: So geht Film-, Fernseh- und Musikbeschallung mit minimalem Equipment.

Fazit

Electrocompaniet ist mit den aktiven Wireless-Lautsprechern Tana SL-1 und L-1, die Bestandteil der kabellosen und modularen Audio/Video-Serie EC Living sind, ein optisch und akustisch erstklassiges Entrée in die mediale Moderne gelungen. Diese noblen Norweger glänzen mit einer ausgezeichneten Material- und Fertigungsgüte, dezent-edlem Design und einem exzellenten Klang in HiRes-Güte. Hierfür sorgen ein Verstärker in Class AB-Schaltung, ein DAC, der bis 192 Kilohertz/24 Bit wandeln kann und – im Fall der Tana SL-1 – ein Streamer, der via WiFi eine hochauflösende Wiedergabe bis 96 Kilohertz/24 Bit möglich macht. Das ergibt zusammen eine All-in-One-Lösung, die im Verbund mit einer oder mehreren ergänzenden Slave-Boxen Tana L-1 eine moderne Stereoanlage oder ein Mehrkanal-Setup bis zu 7.4 auf audiophilem Niveau ergibt – oder mit weiteren Streaming-Modulen eine Multiroom-Anlage für beliebig viele Räume. Für die komfortable Einrichtung und Bedienung via Smartphone und Tablet hat Electrocompaniet eine eigene App für Android- und Apple-Geräte entwickelt, hier kann – je nach Modell, Art und Aktualität von Router, Festplatte, Handy oder Tablet – ein Problem bei der Installation auftreten, das mit dem nächsten Software-Update behoben sein soll. Ist diese Hürde überwunden, belohnen die Electrocompaniet Tana SL-1 und L-1 uns mit einer wohlklingenden und voluminösen Wiedergabe, die auch deutlich größeren Boxen bestens zu Gesicht stünde.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

94 %

80 %

90 %

180110.Electrocompaniet-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Electrocompaniet
EC Living Tana SL-1 / Tana L-1
Gerätekategorie:Multiroom-/WLAN-Lautsprecher
Preise:Tana SL-1: 930,00 Euro
Tana L-1 (Ergänzungslautsprecher): 780,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Korpus: Schwarz
- Applikationen: Silber, Kupfer oder Schwarz
Vertrieb:Electrocompaniet Europe, Bonn
Tel.: +49 228 / 92 39 42 91
www.electrocompaniet.de
Abmessungen (H x B x T):250 x 178 x 178 mm
Gewicht:6,0 kg
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Seidenkalotte)
Mitteltieftöner:1 x 133 mm (Konus-Membran, verwobenes Polypropylen)
Leistung:150 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN
1 x LAN (Ethernet)
1 x USB-A
1 x S/PDIF optisch (TOSLInk)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:- WAV, FLAC, ALAC, MP3, AAC+, Vorbis, APE, WMA u.a. bis 192 kHz/24 bit
- DSD bis DSD128 (5.6 MHz)
Maximale Samplingrate/Auflösung:- PCM 192 kHz/24 bit (Verarbeitungskapazität des DAC)
- PCM 96 kHz/24 bit (Wiedergabekapazität über WiFi)
- DSD128 (5.6 MHz)
Lieferumfang:- Tana SL-1 bzw. Tana L-1
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Schnellstart-Anleitung)
Besonderes:- herausragender Klang
- WiFi-Streaming in HiRes-Qualität (96 kHz/24 bit)
- DSD-Unterstützung bis DSD128
- Streaming über Airplay, NFS (Network File System) bzw. SMB (bzw. Server Message Block) oder UPnP (Universal Plug and Play)
- Class AB-Verstärkerstufe
- vorinstallierte Dienste: Spotify Connect, Tidal, WiMP, Qobuz HiRes
- eigene „EC Remote“-App für iOS und Android, alternativ Einrichtung/Steuerung per Webbrowser
- Multiroom-fähig für unbegrenzte Zonen-Anzahl
- ausgezeichnete Materialgüte, exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,3
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Electrocompaniet EC Living Tana SL-1/Tana L-1 – Noble Norweger für kabelloses HiRes-Streaming erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Hegel H190 – High End-Kraftwerk für digitales Streaming und analogen Bestklang

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Nachfolger – das heißt in der HiFi-Branche immer: besser als der Vorgänger. Genau das verspricht Hegel bei seinem neuen Vollverstärker Hegel H190. Der mit Analogeingängen, Digitalschnittstellen, Streamer, D/A-Wandler und Vor-/Endstufe punktende Amp löst den H160 ab und soll diesen Hegel-Bestseller und Award-Winner gleich dreifach übertrumpfen: neues Design, frischere Features, besserer Klang. Für das Performanz-Plus soll vor allem die neue Version der SoundEngine sorgen. Was hat es mit dieser Musikmaschine auf sich?

Nüchterner Norweger: Der Hegel H190 ist schnörkellos-stylisch im Design.

„Khan“ hätte er heißen können – das war zumindest der Projektname für diesen Verstärker. Der mongolische Herrschertitel wäre ein schönes Statement für die Kraft und Autorität dieses potenten Amps gewesen. Letztendlich haben sich die Norweger aber für den wesentlich prosaischeren Namen „H190“ entschieden, der den verwandtschaftlichen Bezug zum H160 deutlicher werden lässt. Ihn löst der Hegel H190 ab – und natürlich erwartet man vom Nachfolger, dass er den Vorgänger übertrumpft. Das ist durchaus ambitioniert, denn der H160 ist eines der meistverkauften Hegel-Produkte überhaupt und wurde von der EISA (European Imaging and Sound Association) in der Kategorie „Amplifier“ zum besten Produkt 2015-2016 gekürt. Betrachtet man allein die ausgewiesene Leistung, wird diese Überbietungs-Erwartung nicht erfüllt: Der Hegel H190 vermag mit 150 Watt an acht Ohm genau das, was auch der H160 liefert. Nun sagt der nackte nominelle Leistungswert nur bedingt etwas über das Klang- und Kraftvermögen eines Verstärkers aus. Zudem führt Hegel einige Veränderungen an, die unter der Haube des H190 für signifikante Verbesserungen sorgen sollen. Aber auch schon äußerlich hat sich etwas getan.

Die geschwungene Frontplatte ist das Erkennungsmerkmal von Hegel sorgt für die Eleganz des H190.

Skandinavien-Style

Auf den ersten Blick fallen die Veränderungen nicht auf, denn bei der Gestaltung bleibt grundsätzlich alles, wie es ist: Hegel setzt auf skandinavisches Design, also auf Funktionalität, Schnörkellosigkeit, Minimalismus. Das schlägt sich auf der Front in einer sehr aufgeräumten Anordnung wieder: Sie beherbergt ein zentrales Display, links einen Drehgeber für die Wahl der Quelle, rechts ein Stellrad für die Lautstärke, dann etwas abseits noch eine 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer. Das ist sehr symmetrisch, aber auch ziemlich stylish, denn hier sitzen nicht etwa platte Pucks auf einer planen Blende. Statt dessen sind die Drehgeber sanft gerundet, und sie wirken wie in die Front eingelassen, denn die aufgesetzte starke Stirnseite besitzt einen herrlichen Schwung, der den Display-Bereich ein wenig herausragen lässt. Sehr entgegenkommend! Zu den Kanten hin ist die Front, gleich den Drehgebern, durch sanfte Radien von allen Härten befreit. Dieses Design verleiht dem Hegel H190 eine geschmeidige Eleganz – und nicht nur ihm, sondern sämtlichen Komponenten der Norweger: Es ist quasi ein Erkennungsmerkmal von Hegel.

Die sanfte Rundung der Stellräder setzt das Design der Frontplatte fort.

Das zweite Erkennungsmerkmal ist die ultrasolide Fertigung und Verarbeitung: Das Gehäuse und auch die Stellräder bestehen aus massivem Metall, die Drehgeber haben eine wunderbare Gängigkeit mit fein definierten Rastungen. Auch die weitere haptisch-optische Begutachtung sorgt für zufriedenes Nicken: Der H190 ist tadellos gefertigt und makellos lackiert. Bei der Kolorierung setzt Hegel auf Schwarz, was de facto eher ein Anthrazit ist, oder Weiß, was – zumindest beim von uns schon getesteten Hegel Röst – einem Cremeweiß entspricht. Mit dieser Erscheinung passt der Verstärker gut in modern eingerichtete Wohnräume, doch durch die Dezenz des Designs gibt es auch mit anderen Stilen kaum Unverträglichkeiten. Soweit, so schön – aber: Was ist nun neu? Die erste Änderung nimmt man erst im eingeschalteten Zustand war: Statt der etwas plump wirkenden Anzeige mit groben, blau leuchtenden LED-Segmenten informiert uns jetzt ein schickes OLED-Display mit vielen feinen weißen Leuchtpunkten über den aktuellen Betriebszustand. Das wirkt nun viel stimmiger und erlaubt zudem eine differenziertere Anzeige. Sie weist neben der Quelle und der aktuellen Lautstärke auch aus, ob der H190 Verbindung zum Netzwerk hat. Die zweite Änderung in Bezug auf den H160 erkennt man hingegen auch im ausgeschalteten Zustand: Es gibt nun nur noch drei statt vier Füße, zwei vorne, eins hinten. Durch diese Dreipunkt-Auflage steht der Verstärker immer kippelfrei – außer man lehnt sich beim Anschließen auf eine der hinteren Verstärkerecken. Das lassen wir also besser und gucken lieber, was alles anschließbar ist.

Das große, gute lesbare OLED-Display liefert eine kontrastreiche, scharfe Anzeige. Sie wirkt edler als ein Display mit groben LED-Segenten. Der Haken links unten weist darauf hin, dass eine Verbindung zum Netzwerk besteht. Das nebenstehende Kürzel DMR bedeutet „Digital Media Renderer“, es erscheint, wenn der H190 als Abspieler in Verbindung mit der Bedien-App „Bubble UPnP“ verwendet wird. Streamt man über AirPlay, zeigt das Display dementsprechend „AirPlay“ an.

Analog-Anschlüsse mit Ambitionen

Auf der Rückseite gibt es eine klare Aufteilung: rechts die digitalen Schnittstellen, links die analogen Ein- und Ausgänge. Hier beginnen wir – und sehen gleich das audiophile Aushängeschild in Form eines XLR-Buchsenpaares. Ein solcher symmetrischer Eingang ist nur bei sehr hochwertigen HiFi-Komponenten zu finden oder im professionellen Studiobereich, wo diese Verbindungsnorm Standard ist. Kein Wunder, denn die symmetrische Signalführung garantiert die beste Übertragungsqualität. Das Signal wird hier doppelt durch das Kabel geschickt: einmal auf normalem Weg (nicht invertiert) und einmal um 180 Grad phasengedreht (invertiert). Dadurch heben sich etwaige Störungen, die auf das Kabel einwirken und sich als Sirren oder Brummen bemerkbar machen, auf. Sollte Ihr analoges Zuspielgerät einen symmetrischen Ausgang bieten, dann wählen Sie diese hochwertige Signalübertragungsvariante. Doch auch die unsymmetrische Signalführung über Cinch-Buchsen liefert erstklassige Ergebnisse. Der Hegel H190 bietet hier für Analog-Komponenten zwei Line-Pegel-Eingänge. Alle drei Inputs lassen sich über die mitgelieferten Fernbedienung in „Home Theater“-Eingänge umprogrammieren. Dadurch wird die Volumenreglung des Hegel H190 umgangen, dies ist nützlich, wenn man ihn in Verbindung mit einem Receiver als Heimkino-Komponente einsetzen will. Analogseitig bietet der Hegel H190 nun noch zwei Line-Ausgänge, der eine mit variablem Line-Level, der andere mit fixem Line-Level. Über diese Ausgänge kann man zum Beispiel einen Subwoofer anschließen oder eine externe Endstufe ansteuern. Den Abschluss der Analog-Sektion bilden die Lautsprecher-Anschlüsse. Hier erlauben vier Polklemmen von amtlicher Qualität den Anschluss von genau einem Boxenpaar.

Der Hegel H190 bietet analogseitig zwei unsymmetrische Line-Eingänge, einen symmetrischen Input in Form zweier XLR-Buchsen und zwei Line-Ausgänge mit festem beziehungsweise variablem Pegel.

Digital-Schnittstellen und Streaming-Möglichkeiten

Die rechte Seite des Geräterückens bietet uns nun die digitalen Zugänge. Hier finden wir einen elektrischen koaxialen Cinch-Eingang und drei optische TOSLink-Inputs – also insgesamt vier S/PDIF-Schnittstellen für digitale Zuspieler. Dazu gesellt sich eine USB Typ-B-Buchse für alle, die ihre Musik vom Mac oder PC einspeisen möchten. In diesem Fall erklärt sich der Hegel H190 selbst zur externen Soundkarte, so wird die meist mediokre Hardware des Computers umgangen, Mac und PC dienen nun allein als Daten-Lieferant. So kann der Hegel H190 mit seiner hochwertigen Wandlersektion und seiner erstklassigen Verstärkerelektronik ungestört seine Arbeit verrichten. Das erledigt der Amp mit den gängigen Audio-Formaten bis hin zu hochauflösender Qualität – allerdings beschränkt er sich auf PCM, mit dem alternativen Fileformat DSD kann er nichts anfangen. Bei PCM geht über USB die HiRes-Qualität 24 Bit/94 Kilohertz, mit allen anderen Eingängen ist sogar 24 Bit/192 Kilohertz möglich. Dies gilt auch für die Ethernet-Schnittstelle. Über diese LAN-Buchse findet der Hegel H190 Kontakt zum heimischen Netzwerk. Hier arbeitet er dann als sogenannter Renderer, der alle Files abspielt, die etwa auf dem vernetzten Computer oder einem ebenfalls im Netzwerk integrierten NAS-Server gespeichert sind. Als kabelloser Übertragungsweg kommt nun noch Apple AirPlay hinzu, der Amp harmoniert also mit sämtlichen AirPlay-fähigen Geräten bis hin zu Apple TV. Der Hegel H190 wird von diesen Komponenten auch automatisch erkannt. Das Mfi-Label (Made for iPod/iPhone/iPad) garantiert das uneingeschränkte Zusammenspiel mit den Apple-Produkten. Dadurch kann man das iPhone oder das iPad als sogenannten „Control Point“ nutzen, also als Steuerung, um die Musik vom Server auszusuchen und vom H190 als Renderer abspielen zu lassen. Wer die entsprechenden (kostenpflichtigen) Abonnements hat, spielt so auch die Songs von den angesagten Musik-Streaming-Diensten Tidal, Spotify und Qobuz ab – oder von einer Cloud. Die Bedienung soll demnächst noch komfortabler werden, auf der To-Do-Liste stehen Roon und Google Cast. Damit wird der Hegel H190 offen für verschiedene Systeme und Komponenten anderer Hersteller. Auf dem Verstärker ist überdies die Software für das Hausautomatisierungssystem Control4 vorinstalliert, damit kann der H190 demnächst auch in eine solche Vernetzung eingebunden werden. Das ist noch Zukunftsmusik, widmen wir uns erst mal der Gegenwart.

Auf der digitalen Seite stehen gleich drei optische und ein elektrischer Input als S/PDIF-Eingänge zur Verfügung, dazu eine USB-B-Schnittstelle und ein Ethernet-Port.

SoundEngine2: Die Musikmaschine

Was sorgt im Hegel H190 nun für den Wohlklang? Gegenüber dem Vorgänger H160 ist es vor allem die zweite Generation der SoundEngine. Dies ist eine Schaltungsspezialität von Hegel, die jeden Verstärker der Norweger ziert. Die patentierte Schaltung kombiniert die Meriten des Class-A-Verstärkungsprinzips mit den Vorzügen der Class-AB-Verstärkung – nämlich die große Signaltreue bei absoluter Verzerrungsarmut und unter Erzielung eines hohen Wirkungsgrades. Das bedeutet: klarer Klang bei wenig Wärme. Die SoundEngine soll dabei auch die kleinsten Restverzerrungen vermeiden. Das gelingt mit der sogenannten Gegenkopplung: Bei einer Verstärkerstufe wird ein Teil des verstärkten Ausgangssignals wieder zurück an den Eingang geführt. Dieses gängige Verfahren dient der Signalregelung, so verhindert man, dass eine Verstärkerstufe (ein sogenannter Operationsverstärker) ständig eine minimale oder maximale Ausgangsleistung liefert – also in Bereichen arbeitet, wo ein Verstärker verzerrt. Das zur Regelung rückgeführte Musiksignal kann aber kleine Unsauberkeiten aufweisen, die bei der Wiedereinspeisung in die Verstärkerstufe wiederum verstärkt werden. Die einstmals kleinen Verzerrungen werden dadurch potenziert. Hegel verhindert diesen unerwünschten Effekt, indem das Musiksignal gleich zum Ende der Verstärkerschaltung geführt wird und letztlich hier die Signalregelung stattfindet. So kann der Verstärker verzerrungsärmer und trotzdem stabil in seinem optimalen Arbeitsbereich tätig werden. Im Hegel H190 wirkt nun die überarbeitete SoundEngine2, sie liefert in der Ausführung für diesen Amp eine Leistung von zweimal 150 Watt an acht Ohm. Die Leistungsstufe ist der große Unterschied zum Vorgänger H160, die neue Version kann bei gleicher Nennleistung des gesamten Verstärkers nahezu doppelt soviel Strom liefern. Der Saft ist mit ihm, und deshalb ist der Hegel H190 in der Lage, auch fordernde Lautsprecher anzutreiben und unter Kontrolle zu halten. Die Leistungsstufe des H190 macht auch den Unterschied zu dem ansonsten sehr ähnlichen 75-Watt-Amp Hegel Röst, den wir vor einigen Monaten im Test hatten. Vorverstärker, Kopfhörerverstärker sind hingegen nahezu identisch. Deshalb haben wir natürlich schon eine Ahnung, auf was wir uns klanglich freuen dürfen. Also: Nehmen wir den Amp endlich in Betrieb!

Der Ein/Aus-Schalter des Hegel H190 befindet sich auf der Geräteunterseite – quasi unsichtbar und trotzdem gut erreichbar.

Aufstellen und Einrichten

Für den Hegel H190 gilt, was für jeden Verstärker üblich ist: Er sollte rundherum etwas Platz haben, um frische Luft zu bekommen und seine Hitze abgeben zu können. Nach der Verkabelung des Amps mit den Signalstrippen, den Boxenkabeln und dem Netzkabel kann es losgehen. Den An/Aus-Taster des Amps finden wir nicht vorne oder hintern, sondern an der Unterseite links vorne. Auch das ist eine Hegel-Eigenart. Der Amp startet stillschweigend, erst nach etwa dreißig Sekunden werden die Ausgänge zu den Boxen mit einem hörbaren, satten Klicken der Relais freigeschaltet. Sehr gut, durch diese Einschaltverzögerung gibt es keine unangenehmen Plopp-Geräusche, wie sie gerade englische und amerikanische Amps gerne von sich geben. Der Hegel H190 beginnt hernach mit der immer gleichen Lautstärke, der Pegelwert lässt sich nach Belieben einstellen. Hierfür und für alle anderen grundlegenden Funktionen nimmt man die mitgelieferte Fernbedienung zu Hand.

Die hochwertigen Fernbedienung besteht komplett aus Aluminium, sie liegt deshalb angenehm kühl in der Hand. Die Tasten des Ferngebers dürften allerdings gerne größer und besser gruppiert sein. Wer den Verstärker über den USB-Eingang mit einem Computer koppelt, kann die obersten drei Tasten nun zum Starten, stoppen und skippen einzelner Tracks verwenden.

Dieser vollmetallene Befehlsgeber setzt das hohe Qualitätsniveau des Amps fort. Die Tastenanordnung dürfte allerdings gerne übersichtlicher sein, und ein Taster für jede Quelle statt zweier zum Hoch- und Runtersteppen würden die Handhabung erleichtern. Mit dieser Fernbedienung konfigurieren wir bei Bedarf auch die Analog-Eingänge, um den Verstärker ins Heimkino-Setup einzubinden. Achtung: In diesem „Home Theater“-Modus liefern sie eine fixe, hohe Lautstärke! Um den Amp aber erst mal auf den neuesten Firmware-Stand zu bringen und bei Bedarf die IP-Adresseinstellung vorzunehmen, gehen wir an unseren Computer. PC-Nutzer finden den Hegel H190 bei den Netzwerkeinstellungen, MAC-User gehen über den Safari-Browser und gelangen über das Lesezeichen-Menü zum Bonjour-Tab. Klingt alles kompliziert? Wer einfach erst mal loslegen und Musikhören möchte, spart sich diesen Schritt und greift gleich zum Smartphone oder Tablet.

Wer den H190 über seinen MAC konfigurieren will, macht das über den Safari-Browser. Dort sucht man in den Lesezeichen den „Bonjour“-Tab (seine Anzeige muss unter Umständen bei den Einstellungen erst mit einem Häkchen aktiviert werden). Hier lässt sich nun die neueste Firmware installieren.

Streamingfähig: Der Hegel H190 besitzt neben seinem LAN-Zugang auch eine Zertifizierung für Apple AirPlay. Bei iTunes erscheint er nun im Menü der Wiedergabe-Geräte.

Freie App-Wahl für freies Streaming

Um die Streaming-Möglichkeiten des Hegel H190 nutzen zu können, brauchen wir zuerst mal eine entsprechende Software für das Handy oder das Tablet. Hegel bietet hier keine eigene App, um den H190 digital zu bedienen. Das ist durchaus clever, denn warum dem Kunden eine selbstentwickelte Lösung mit den unvermeidlichen und zahlreichen Fehlerkorrekturen zumuten, wenn es auf dem Markt schon ausgereifte Lösungen gibt? Für Apple empfiehlt Hegel die Linn Kinsky-App, für Android die Bubble UPnP-App, hier gehen aber auch andere Anwendungen. Zur Einbindung des H190 bietet Hegel sowohl für iOs als auch für Android eine instruktive Anleitung auf der Homepage an. Wir folgen Hegels Rat und installieren Bubble UPnP. In dieser App wird uns der Hegel H190 auch gleich als Renderer angeboten, er erscheint mit der Bezeichnung „H190_D3E006“. Unter dem Menüpunkt „Local and Clouds“ finden wir nun unsere Musik, also die vernetzten Speicher und die Streaming-Angebote, darunter unseren lite Mediaserver sowie die Zugänge zu Qobuz und Tidal, für diese Dienste müssen nun nur noch die Zugangsdaten die eigenen Accounts eingegeben werden – fertig! Wir sind nun gut versorgt für den Hörtest.

Android-Benutzer können über die Bedien-App Bubble UPnP streamen. Der H190 wird hier automatisch als „Renderer“ erkannt und angezeigt (Bild 1, roter Kasten links oben), in die „Library“ können nun Musiktitel von einem Netzwerkserver oder externen Festplatte eingebunden werden, aber ebenso von einer Cloud oder einem Streamingdienst wie Tidal (Bild 1, roter Kasten links unten). Mit entsprechendem Account steht nun das gesamte Angebot zur Verfügung (Bild 2). Die Bubble UpnP-App erlaubt eine intuitive Bedienung auf einer ansprechenden Bedienoberfläche (Bild 3).

So klingt der Hegel H190

Wir haben den H190 zuerst an die B.M.C. Audio PureVox angeschlossen, einen außergewöhnlichen Lautsprecher der Referenzklasse, und starten mit Musik aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label hat sich auf audiophile Aufnahmen insbesondere des Singer/Songwriter-Genres verlegt. Ein wunderschönes Stück ist „Not A Matter Of Pride“ von Mike Silver, eine kleine Ballade über die große Kunst, sich seine Liebe zu bewahren. Der H190 liefert uns Silvers vertonten Erfahrungsschatz in einer atemberaubenden Klarheit: Seine sanfte, aber eindringliche Stimme hat eine unwiderstehliche Präsenz und Intensität, der immer wieder hinzutretende mehrstimmige Backgoundgesang wirkt so, als stände der Kleinchor gleich hinter Mike Silver – und der steht direkt vor uns. Das ist zum Niederknien schön. Überboten wird dieses Zum-Greifen-nah-und-da nur noch von den beiden Gitarren, die gleich zu Beginn mit einem zweistimmigen Akkord-Picking für eine melancholisch-harmonische Stimmung sorgen. Wir hören den silbrigen Stahl der Western-Gitarrensaiten und das Saitenzupfen in einer ungemein agilen, lebhaften und damit lebensnahen Wiedergabe. Diese Klarheit und Offenheit des Klangbilds, die prompte Ansprache, das unmittelbare Agieren – das ist einfach toll! Dann setzt der Bass ein, wir kennen das Stück, er sorgt eigentlich für eine wohlige Fülle und ein festes Fundament, aber hier wünschen wir uns im Tiefton mehr Volumen. Vom Hegel Röst wissen wir, dass die Norweger für einen knackig-kontrollierten Bass stehen, eher schlank als fett. Darum schließen wir statt der kompakten B.M.C. Audio PureVox, die im Tiefton ebenfalls einen sehr konturierten Klang liefern, nun die volumenstarken Canton Vento 890.2 an. In dieser Kombination ist es stimmig: Der Bass liefert nun das volle Pfund, auf dem der Song aufbaut und ruht. Gerade die harmonischen Kontrapunkte und die Wechsel zur abgrundtiefen H-Saite sind ein Genuss. Der Klang behält auch bei solchen tiefen Tönen sein Volumen und seine Wärme, die lang ausgehaltenen Basstöne scheinen für eine Ewigkeit im Raum zu stehen. Diese Ruhe und Gelassenheit zeigen, welche Kraft der Hegel H190 hat und welche Kontrolle er über die durchaus fordernden Canton Vento 890.2 ausübt.

Die amtlichen Lautsprecherklemmen besitzen großzügige Aufnahmen, so lassen sich auch Kabel mit großen Querschnitten einsetzen. Natürlich passen hier auch Kabelschuhe und Bananen-Stecker.

Kraft und Kontrolle – damit punktet der Hegel 190 auch, wenn das Klanggeschehen flotter und großformatiger ist. Wir wählen „The Name Of The Game“, eine Nummer von dem großartigen „Funky ABBA“-Album, mit dem der schwedische Posaunist Nils Landgren dem legendären Pop-Quartett seine Reverenz erweist. Dafür hat Landgren seine Funk Unit ins Studio geholt – und die verwandelt den schunkeligen Abba-Hit in einen genial groovenden Tanz-Track. Harte Drum-Beats, treibender Bass, akzentuierte Keyboards, spritzige Bläser-Einwürfe, schimmernde Gitarren, darüber dann lässige Vocals von Magnum Coltrane Price und rhythmische Wortkaskaden von Rapper Nimo – das ist Funk vom Feinsten, der gerade in großer Lautstärke in Bauch und Beine geht. Der Hegel H190 macht das völlig mühelos, er bleibt auch bei hohen Pegeln ungemein klar und präzise – und er hat reichlich Reserven: Wir sind gerade mal bei Pegel 70 von 100 und haben den Punkt erreicht, an dem das Mobiliar vibriert. Dabei klingt die Musik immer noch stressfrei. Zu der beeindruckenden Klangqualitätdes Hegel H190 trägt auch der bordeigene Wandler bei: Wir haben den Elac Discovery angeklemmt und nutzen diesen Musikserver, um den Hi-Res-Track in 96 Kilohertz/24 Bit- Güte von unserer externen Festplatte zuzuspielen. Das können wir parallel über den analogen Eingang (dann leistet vorweg der Discovery die Konvertierung) und den digitalen Input (dann wandelt der Hegel H190 selbst). Beim Hin- und Herschalten zwischen den beiden Wegen stellen wir fest, dass die Musik mit der Hegelschen Wandlung eine Spur frischer klingt. Dieser Eindruck bestätigt sich bei der Wiedergabe über den Kopfhörer-Ausgang. Hier schließen wir den Ultrasone Edition 5 unlimited an und genießen auch auf diesem Ausspielweg eine exzellente Wiedergabe. Letztlich kehren wir aber zu der Boxen-Beschallung zurück, weil wir die Funk Unit wieder physisch im Bauch spüren möchten – also so, wie lebendige Musik live wirkt. Der H190 macht es mit seiner Kraft und Klangimagination möglich.

Der Hegel H190 harmoniert besonders gut mit einer modernen Möblierung.

Fazit

Der Hegel H190 erweist sich als würdiger Nachfolger des H160: Der 150-Watt-Vollverstärker liefert mit der neuen Version der bewährten Hegelschen SoundEngine einen ungemein transparenten, klaren und knackigen Klang. Dank der üppig dimensionierten Schaltung besitzt er jetzt noch mehr Kraft und Kontrolle, um auch fordernde Lautsprecher bei hohen Pegeln mühelos und deshalb akustisch stressfrei anzutreiben. Alternativ bietet der Amp einen hochwertigen Kopfhörer-Verstärker. So oder so: Der H190 kann dabei sowohl analog als auch digital sehr hohe Ansprüche erfüllen, er punktet mit drei analogen Eingängen, von denen einer sogar symmetrisch ausgelegt ist, und sechs digitalen Inputs, die HiRes-Streaming im PCM-Format bis 192 Kilohertz/24 Bit erlauben. Möglich wird das Streaming auch durch den integrierten DAC, die LAN-Schnittstelle und die Ausstattung mit Apple AirPlay und die Vorinstallation von Tidal und Co. Wer klassisches HiFi und modernes Musikstreaming auf High End-Niveau sucht, wird beim Hegel H190 fündig.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

89 %

97 %

87 %

180117.Hegel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Hegel
H190
Produktkategorie:Stereo-Vollverstärker, streaming- und netzwerkfähig
Preis:3.600,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz, Weiß
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: +49 201 / 170390
www.hegel.com
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):120 x 430 x 410 mm
Gewicht:19,0 kg
Leistung:150 W / 8 Ohm (Herstellerangabe)
Maximale Samplingrate/
Auflösung
- PCM 192 kHz/24 Bit (S/PDIF, Ethernet)
- PCM 96 kHz/24 Bit (USB)
Eingänge analog:1 x Line symmetrisch (XLR)
2 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge digital:1 x Cinch (elektrisch; koaxial)
3 x TOSLink (optisch)
1 x USB Typ B
1 x Ethernet (RJ45)
Ausgänge analog:1 x Line mit variablem Pegel (Cinch)
1 x Line mit fixem Pegel (Cinch)
1 x Kopfhörer (6,35mm-Klinke)
1 x Lautsprecher
Ausgänge digital:1 x HDMI
Lieferumfang:- Hegel H190
- Fernbedienung RC8
- 2 Batterien (AAA)
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- exzellente, klare und kraftvolle Wiedergabe
- erstklassige Verarbeitung
- LAN-fähig durch Ethernet-Schnittstelle
- Apple AirPlay- und Mfi (Made for iPod, iPhone, iPad)-zertifiziert
- hochqualitative Fernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Quadral Chromium Style Atmos-Set: Alles Gute kommt von oben

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Die Quadral Chromium Style-Serie ist schlank, sehr edel designet und erstklassig ausgestattet. Um dem Phase R6 als Deckenlautsprecher ergänzt, verspricht der Hersteller einen noch intensiveren Rundum-Sound und eine bisher unbekannte Detailreproduktion. Wer seinem Heimkino-Traum im Wohnzimmer nachgeht, könnte mit diesem eleganten Setup tatsächlich einen ganz großen Schritt in Richtung Klangperfektion machen.

Ein stattliches Heimkino-System lässt sich auch im Wohnzimmer betreiben. Die Quadral Chromium Style-Serie wurde speziell für diesen Einsatz kreiert.

Die aktuellsten Blockbuster erlebt man zuhause am Besten über ein ausgewachsenes Surround-System. Will man ganz up-to-date sein und noch tiefer ins Klanggeschehen eintauchen, sogar in Dolby Atmos. Im Vergleich zu den lange etablierten Soundformaten ist Dolby Atmos theoretisch nicht an eine bestimmte Anzahl an Tonkanälen gebunden. Vollständig wird die – bereits 2012 erstmals in kommerziellen Kinos eingesetzte – Surround-Technik im Heimkinobereich durch zusätzliche Lautsprecher, die zusätzliche Klanginformationen von oben kommen lassen. Voraussetzung für die Wiedergabe von Dolby Atmos-Tonspuren ist eine zutreffend kodierte Blu-ray und ein entsprechender AV-Receiver wie beispielsweise der Denon AVR-X4400H, der Yamaha RX-A670 oder der Pioneer SC-LX502, um nur einige Beispiele.
Vereinfacht erklärt, werden die zutreffenden Audiosignale dann über zusätzlich an der Decke montierte Boxen oder alternativ über Lautsprecher wiedergegeben, die Richtung Decke gerichtet sind und ihre Klanganteile reflektierend auf das Auditorium strahlen.

Vielseitig & clever

Genau hier kommt dann auch der heimliche Star unseres aktuelles Tests, der Quadral Phase R6 ins Spiel. Ein Lautsprecher, der in seinem Einsatz als Atmos-Unterstützung idealerweise unter der Decke platziert wird. Ein Aufwand, den man vielleicht nicht gern betreibt, der das eigene Surround-Setup aber in völlig neue Klangsphären bringen soll. Der Phase R6 hat aber noch mehr drauf und eignet sich in mehrerlei Hinsicht für den Heimkino-Einsatz. Er ist erfreulich flach, dezent in seinem Erscheinungsbild und kann optional um einfach zu montierende und flexibel nutzbare Halter aus dem Hause Quadral ergänzt werden. So ausgestattet, lässt sich der R6 sich als Rearspeaker an der Wand oder direkt unter der Decke montieren. Der bereits erwähnte Halter gewährleistet einen sicheren Halt, über ihn lässt sich der Speaker aber auch millimetergenau auf das Auditorium ausrichten.

Der optional erhältliche Wandhalter lässt sich wahlweise an der rechten oder linken Seite der Phase R6 befestigen. Egal, ob an Wand oder Decke: so montiert, kann die Box nun perfekt auf das Auditorium ausgerichtet werden.

Die volle Packung Heimkino – aber elegant

Nicht jeder Filmfreund verfügt über einen dedizierten Heimkinoraum im Keller oder auf dem Dachboden. Im Gegenteil, die allermeisten Surroundsysteme werden in Wohnzimmern installiert. Hier gelten allerdings andere Vorgaben, ist man in Sachen Optik, Größe und Platzierung doch streng limitiert, erst Recht, wenn die gute Stube nicht in einen Technikraum verwandelt werden soll.
Exakt für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnumgebungen, in denen die Technik visuell nicht in den Vordergrund treten soll, hat man bei Quadral die Chromium Style-Serie entwickelt. Grazil, gradlinig, ohne Schnörkel und zeitlos sind wohl die ersten Attribute, die mir beim Anblick des hier vor mir stehenden Surround-Setups durch den Kopf gehen. Kurz gesagt: die Chromium Style ist eine Lautsprecherserie, die sich perfekt integrieren lässt, andererseits aber eigentlich viel zu hübsch ist, um sie nicht zu präsentieren.

Gerundete Gahäuse, eine hochglänzende Gehäuseoberfläche und perfekte Proportionen: Die Chromium Style bringt alles mit, was eine für den Wohnraumeinsatz prädestinierte Lautsprecher-Serie mitbringen sollte.

Leistungsstarke Models

Insgesamt besteht das uns in schneeweißer Ausführung gelieferte Heimkino-System aus acht Schallwandlern unterschiedlicher Größe. Als Hauptlautsprecher dient mir dabei das Top-Modell der Serie, der Chromium Style 8. Eine stattlich bestückte Drei-Wege-Standbox, die trotz ihrer Größe von ziemlich genau einem Meter eher elegant und wohlproportioniert wirkt. Unterstützung erhalten besagte Standboxen vom Center namens Chromium Style 1 Base. Mit seiner Bauhöhe von knapp 16 Zentimetern findet dieser in nahezu jedem TV-Rack oder locker auf dem Lowboard Platz und bindet sich dank üppiger Ausstattung klanglich aber dennoch perfekt an die bereits erwähnten 8er an. Vervollständigt wird die Frontbeschallung durch den Subwoofer Qube 10. Wie der Name vermuten lässt, ist dieser ebenfalls im Hochglanzkleid kreierte Aktiv-Sub mit einem knapp 260 Millimeter durchmessenden Basschassis ausgestattet, das seine Schallanteile Richtung Boden abgibt und so für zusätzlichen Körperschall sorgt. Flatternde Hosenbeine und Druck in der Magengegend sind also vorprogrammiert, wenn es im Heimkino mal so richtig zur Sache geht.
Die Zwei-Wege-Regalbox Chromium Style 2 dient indes als Effektlautsprecher. In meinem Setup steht sie im hinteren Bereich und soll hier für eine effektgeladene Surroundkulisse sorgen. Über dem Auditorium, genauer gesagt etwa einen halben Meter davor, hängen dann die bereits erwähnten Phase R6 an der Decke. Sie geben die zusätzlich auf entsprechenden Blu-rays abgelegten Atmos-Kanäle wieder. Um ein absolut deckungsgleiches und realistisches Klangerlebnis zu schaffen, sind – natürlich mit Ausnahme des Subwoofers – alle Mitspieler der Chromium-Familie mit identischen Bändchen-Hochtönern und titanbeschichteten Polypropylen-Membranen für die Tief-/Mittelton-Reproduktion bestückt. Nur so ist gewährleistet, dass sich der Ferrari, der von links nach rechts durchs Bild bzw. sich der Hubschrauber, der zunächst von hinten zu hören ist, bevor er über das Publikum fliegt, an jedem Punkt im Heimkino gleich anhört. Nur wenn das gewährleistet ist, lässt sich von einem homogenen Surroundsound sprechen. Trotz unterschiedlicher Größe und Bauform lässt sich die Verwandtschaft aller Speaker zueinander jedoch sofort erkennen. Unter anderem ausschlaggebend dafür sind die gerundeten Gehäusewangen und die vorbildlich dargestellten Proportionen jedes Chromium-Lautsprechers. Dass ich es dabei mit einer an Perfektion grenzenden Verarbeitung zu tun habe, war nicht anders zu erwarten. Allem voran ist hier das mustergültig aufgetragene Hochglanzkleid zu nennen, das sich selbst bei kritischer Beäugung als tadellos zeigt.

Der Phase 6 lässt sich wahlweise als Surroundlautsprecher oder als Deckenlautsprecher in einem Dolby-Atmos-Setup einsetzen.

Nur das Beste für die Chromium

Besonders stolz ist man bei Quadral in diesem Zusammenhang auf den in allen passiven Chromium-Familienmitgliedern eingesetzten Bändchen-Hochtöner. Einen, der in seiner Qualität wohl in keinem Mitbewerbsmodell dieser Preisklasse zu finden sein dürfte. Kein Wunder, Quadral setzt hier tatsächlich auf ein imposantes Hochtonbändchen. Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern kauft Quadral sein Bändchen-Chassis übrigens nicht von der Stange, sondern setzt auf eigens für den jeweiligen Einsatzzweck entwickelte Modelle.
Vereinfacht erklärt handelt es sich bei dieser Art von Treiber um eine schwingende Folie, deren geringes Gewicht ideale Voraussetzungen für eine impulsstarke und präzise Hochtonwiedergabe bietet. Ein aufwändiges und teures Unterfangen, das der klassischen Hochton-Kalotte in Sachen Schnelligkeit aber Einiges voraus ist und zudem eine sehr hohe Detailgenauigkeit erwarten lässt.
Unter beschriebener Schwingfläche (im Center natürlich nebenan) kommen dann die titaniumbeschichteten Polypropylen-Membranben für die Mittel-/Tieftonwiedergabe zum Einsatz. Sie unterscheiden sich zwar in ihrer Größe – beispielsweise setzt die Chromium Style 8 auf 180 Millimeter durchmessende Tieftöner, während in der Regalbox Chromium Style 2 ein 155er Tief-/Mitteltöner zum Einsatz kommt – nicht aber in ihrer Materialzusammensetzung. Ein nochmals optimierter Materialmix, mit dem Quadral schon in anderen Serien hervorragende Ergebnisse in Sachen Ausschwingverhalten, Kontrolle und Präzision machte.
Letztgenannte Treiber werden von einem silberfarbenen Ring eingefasst, der dem Gesicht jedes Chromium-Familienmitgliedes etwas mehr Noblesse und Anmut verleiht und dessen Form seine niedersächsische Herkunft sofort erkennen lässt.

Aufwändig und teuer, dafür klanglich ganz weit vorn: Alle Familienmitglieder der Chromium Style sind mit einem Bändchen-Hochtöner bestückt.

Das Optimum herauskitzeln

Ziehen neue Lautsprecher ins Wohnzimmer ein, soll es in der Regel auch auch besser klingen als zuvor. Um eine akustisch stimmige Bühne, Agilität, einen satteren Grundton, gewaltige Basseinlagen und fein aufgelöste Höhen zu erhalten, gilt es allerdings einige einfach umzusetzende Tipps und Faustregeln zu berücksichtigen. Die Durchführung benötigt weder tiefes Expertenwissen noch überzogen teure Zubehörartikel. Es bedarf lediglich etwas Zeit, Muße und Mut, um die Klangwiedergabe in den eigenen vier Wänden wesentlich zu verbessern. Die am einfachsten umzusetzenden Tipps habe ich hier einmal kurz zusammengefasst:

Fester Stand & Ausrichtung
Ganz wichtig: ein stabile Stand und die möglichst ideale Ausrichtung der Lautsprecher haben höchste Priorität. Punkte, die viel zu oft vernachlässigt werden und die bei korrekter Vorgehensweise innerhalb weniger Augenblicke einen beeindruckenden Aha-Unterschied im Klang ausmachen können. Achten Sie als allererstes darauf, dass jede Box einen jederzeit stabilen und festen Stand hat. Höhenverstellbare Spikes helfen in den meisten Fällen. Handelt es sich dagegen um eine Regal- oder Kompaktbox, empfehlen sich entsprechende Lautsprecherständer. Diese bieten in der Regel auch gleich die korrekte Höhe. Wird die Box im Regal oder einem Möbel platziert, achten Sie darauf, dass sich der Hochtöner in etwa auf Ohrhöhe befindet. Ist das erledigt, richten Sie Ihren Lautsprecher zunächst mit dem „Gesicht“ direkt auf Ihren Hörplatz aus. Drehen Sie die Boxen anschließend parallel und in kleinen Zentimeterschritten vom Hörplatz nach aussen weg. Die ideale Ausrichtung ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr direkt aus den Lautsprechern zu kommen, sondern mittig im Raum zu stehen scheint. In meinem Test erwies sich die leichte Ausrichtung der Standbox Chromium Style 8 auf den Referenzplatz als ideal.

Boxen einspielen
Der nächste Tipp gilt für jeden Lautsprecher, egal welcher Marke: Lassen Sie die neuen Lautsprecher eine zeitlang einspielen. Erst nach einer ausreichenden Einspielzeit, bei manchen Modellen kann diese 30, 50 oder mehr Stunden betragen, sind die Voraussetzungen für die bestmögliche Klangperformance gegeben. Die Begründung dafür ist schnell gegeben: Die anfangs hohe Steifigkeit einiger mechanischer Bauteile wie Sicke, Zentrierspinne etc. lassen das Chassis unter Umständen anfangs etwas träge arbeiten. Eine entsprechende Einspielzeit lockert das Material und sorgt für bessere Voraussetzungen.

Eck-Aufstellung vermeiden
Ich weiß, im Wohnzimmer richtet sich die Positionierung der Lautsprecher nach der Einrichtung. Dennoch: Achten Sie möglichst darauf, dass die neuen Boxen der Wand oder in der Zimmerecke nicht zu nah kommen. Wände im Rücken haben eine nicht unerhebliche Anhebung im Tiefbass zur Folge. Was im ersten Moment wie ein positiver Effekt erscheint, führt in vielen Fällen aber auch zu nervigem Dröhnen, Verzerrungen und zu Präzisionsverlust im Bassbereich.
Auch wenn die Möglichkeiten zur Feinjustage im Wohnraum eher begrenzt sind, jede kleine Änderung bringt Sie dem Ideal näher. Selbst um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein neues Klangbild ergeben. Der ideale Abstand ist gefunden, sobald die Basswiedergabe am lautesten erscheint, dabei allerdings weder verzerrt oder sich so weit in den Vordergrund schiebt, dass andere Klanganteile unterdrückt werden.

Phase am Subwoofer
Der Effekt der Phasenregelung sollte keinesfalls unterschätzt werden, sie gehört zu den wichtigsten Justagewerkzeugen an einem Subwoofer. Sind die Boxen in einem anderen Abstand zur Referenzposition aufgestellt als der Bassmeister, entstehen Laufzeitunterschiede. Der abgegebene Schall vom Sub und der mitspielenden Lautsprecher erreichen das Ohr zu unterschiedlichen Zeiten. Hier hilft die Phasen-Einstellung, über sie ist die punktgenaue Anpassung möglich.
Die ideale Einstellung findet man idealerweise zu zweit: Während Person 1 am Hörplatz sitzt und dem Testton (idealerweise ein wiederkehrendes Basssignal) lauscht, dreht Person 2 behutsam am Phasenregler bzw. bedient den entsprechenden Schalter. Erscheint der Bass am lautesten, ist die korrekte Einstellung gefunden. Tipp: Bietet Ihr Sub keine entsprechende Phasenregelung oder sind Sie mit der Umschaltung von 0 auf 180° nicht zufrieden, können Laufzeitunterschiede auch durch die Veränderung des Abstandes zwischen Referenzplatz und Subwoofer ausgeglichen werden.

Der Qube 10 Aktiv ist mit diversen Justagewerkzeugen ausgestattet, die eine perfekte Anpassung an das Lautsprecher-Setup erlauben.

Einnehmend angenehmer Klangregen

Genug der Vorrede, alle Lautsprecher sind begutachtet, aufgestellt und feinjustiert, jetzt will ich wissen, wie sich das Setup im Praxistest schlägt, den ich mit Mad Max „Fury Road“ beginne. Max Rockatansky wird von den Warboys gefangen genommen und in das Verlies des Alleinherrschers Immortan Joe gebracht. Bereits die hier erzeugte Surroundkulisse zieht vom ersten Moment in ihren Bann. Schritte, Geschrei, Nachhall und die vielen kleinen Details im Höhlenlabyrinth, alles da, alles sortiert und trotzdem als großes Ganzes zu Gehör gebracht. Zwischendrin: Punch und Dynamik pur, aber niemals überzogen. Speziell der Grundton beeindruckt. Das macht jetzt schon Spaß und verspricht es auch auf lange Zeit zu bleiben. Als es kurz darauf in tiefere Frequenzetagen geht, erlebe ich statt sumpfiger Basspampe einen durchkonturieren Bass mit jeder Menge Zug. Das habe ich über andere Systeme schon ganz anders gehört. Teilweise vielleicht etwas voluminöser, dafür aber nur selten so differenziert und kontrolliert wie hier. Ich bevorzuge Letzteres, erweist sich diese Art der Wiedergabe doch als langzeithörtauglich und schlichtweg realistischer. Und um es schonmal vorweg zu nehmen: selbst nach mehr als zwei Stunden des akustischen Dauerfeuers (dieser Film hat es so richtig in sich) fühle ich mich vom Sound weder erdrückt, noch genervt.
Was aber mindestens genau so imponiert wie diese packende und zugleich angenehme Heimkino-Atmosphäre ist der Sound von oben. Wobei die Bezeichnung „von oben“ gar nicht so richtig zutrifft. Die von der Decke strahlenden Klanganteile sind zunächst nämlich gar nicht als solche zu erkennen. Viel eher wird man von einem runden Klangbild eingehüllt, ohne dass sich die beiden Phase R6 in den akustischen Vordergrund schieben. Statt es klanglich nur „von der Decke regnen“ zu lassen, erweitern die Atmos-Schallwandler die zuvor eher als zweidimensional erfahrene Surroundkulisse schlichtweg in ein dreidimensionales Akustikfeld. Eines, in das man sich wohlig eingebettet fühlt, statt eingelullt oder erdrückt zu werden.

Perfekt integriert: Selbst die gar nicht mal so kompakten Phase R6 fallen im Wohnzimmer optisch nicht sonderlich auf.

Als es dann wenig später zur turbulenten und ereignisreichen Hatz kommt, bei der jede Menge kreativ gestylter Retro-Schrottvehikel auf spektakuläre Weise zerlegt werden, zeigt das Quadral-Setup dann, dass es nicht nur filigran, straff und punchig, sondern auch brachial zu Werke gehen kann. „Brachial“ bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht „die volle Breitseite Tiefbass“, sondern kontrollierte Abstiege in den Frequenzkeller und eine drahtige Grundtonperformance mit Wucht. Ein Kickbass, der so schnell wieder weg ist wie er kam und sich zwischenzeitlich tatsächlich in der Magengegend bemerkbar macht. Das ist zu großen Teilen auch der perfekten Abstimmung aller Chromium-Mitspieler zu verdanken. Ein exzellentes Beispiel dafür stellt die Szene dar, in der Max, Furiosa und Co im Track vor der wilden Motorrad-Horde flüchten. Hier scheint unser Hörraum akustisch komplett ausgeleuchtet. Man fühlt sich fast an Bord des robusten und zwischenzeitlich brennenden Eisenvehikels. Der massive Big-Block blubbert im Hintergrund, der mitreissende Soundtrack steht mitten im Raum, diverse Explosionen und die immer wieder auftauchenden Motorräder sind akustisch schön gestaffelt im Hörraum platziert. Trotzdem werden kleine Einzelheiten und Feinnuancen nicht überdeckt, sondern sind weiterhin Teil des Gesamtklangbildes. Dabei imponiert das Quadral-Set durch Detailreichtum, Schnelligkeit – die zu einem Großteil den imposanten und niemals übertrieben oder nervig zur Sache gehenden Hochtönern zu verdanken ist – und Homogenität. Hier ist aber noch mehr, ein Mehr an Klang, an Tiefe, an Struktur. Zusätzliche Audioinformationen, die ganz klar auf das Konto der beiden an der Decke befindlichen Phase R6 gehen. Auch jetzt fällt auf: niemals hat es den Anschein, als kämen die akustischen Zusatzinformationen direkt von oben. Vielmehr klingt es als wüchse das Klangbild in Gänze in die Höhe, lückenlos und voller Volumen.

Die Quadral Chromium Style 2 dient in unserem Test-Setup als Surroundlautsprecher.

Fazit

Quadrals Chomium-Serie ist wohlproportioniert gestaltet, exzellent verarbeitet und prädestiniert sich aufgrund ihrer elegant-grazilen Form ganz eindeutig für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnsituationen. Geschmackvoll, fein, bei Bedarf aber auch brachial und durchzugsstark zeigt sich auch die Klangperformance. Ist man Besitzer eines entsprechenden AV-Receivers, lassen sich Räumlichkeiten von einer Größe bis zu 50 Quadratmetern mit dem hier getesteten Setup ganz locker akustisch füllen. Die Bezeichnung „füllen“ ist bewusst gewählt, beinhaltet das Quadral-Oktett doch ein Pärchen flexibel einsetzbarer Flachlautsprecher, die im Atmos-Einsatz für mehr Volumen sorgen und so ein noch beeindruckenderes und noch intensiveres Heimkino-Erlebnis liefern.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

91 %

95 %

180119.Quadral-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Quadral
Chromium Style Atmos-Set
Produktkategorie:7.1-Surround-Set
Preis:Style 8(Standlautsprecher): ca. 1.998 Euro / Paar
Style 1 Base (Center): ca. 599 Euro
Style 2 (Surround): ca. 898 Euro / Paar
Qube10 aktiv (Subwoofer): ca. 699 Euro
Phase R6: ca. 1089 Euro
komplett: ca. 5292 Euro
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- weiss
- schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel: 0511 / 7 90 40
www.quadral.com
Abmessungen (HBT):Style 8: 1006 x 210 x 344 mm
Style 1 Base: 156 x 480 x 268 mm
Style 2: 309 x 177 x 269 mm
Qube10 aktiv: 420 x 320 x 390 mm
Phase R6: 444 x 186 x 120 mm
Gewicht:Style 8: 22,14 kg
Style 1 Base: 7,6 kg
Style 2: 5,7 kg
Qube10 aktiv: 16,5 kg
Phase R6: 6,7 kg
Hochtöner:Alu-Bändchen
Mittel-/Tieftöner:Style 8:
2 x 185 mm Titanium-Polypropylen-Tieftöner
1 x 155 Titanium-Polypropylen-Mitteltöner

Style 1 Base:
1 x 155 mm Titanium-Polypropylen-Tieftöner
1 x 155 mm Titanium-Polypropylen-Mitteltöner

Style 2:
1 x 155 mm Titanium-Polypropylen

Qube 10 aktiv:
260 mm Langhub-Tieftöner

Phase R6:
2 x 155 mm Titanium-Polypropylen-Tief-/Mitteltöner
Prinzip:Style 8: Drei-Wege, Bassreflex
Style 1 Base: Drei-Wege, geschlossen
Style 2: Zwei-Wege, Bassreflex
Qube 10 aktiv: Downfire, Bassreflex
Phase R6: Zwei-Wege, geschlossen
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Connected Radio Block CR-10 – Groß auftrumpfen, wenn’s mal eng wird

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Noch immer gehört das Radio zu den beliebtesten Medien im deutschsprachigen Raum, auch wenn sich Streaming-Angebote zunehmende Anteile erobern. Als folgerichtige Entwicklung sind moderne Radiogeräte inzwischen nicht nur mit vielseitigen Empfängern, sondern zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Ein Paradebeispiel, wie Radiohörer wunschlos glücklich werden können, liefert Block mit dem Connected Radio CR-10, das wir deshalb nur allzu gern als weiteres Kapitel zu unserer Block-Testreihe hinzufügen.

Das kompakte CR-10 benötigt nicht viel Stellfläche.

Das kompakte CR-10 benötigt nicht viel Stellfläche.

Immer wieder präsentiert Block vielseitige Audioprodukte, die für nahezu jedes Einsatzszenario eine passgenau zugeschnittene Lösung bieten. Dabei bleiben sie allerdings auch noch so flexibel, dass die netzwerkfähigen Geräte auch wunderbar als Multiroom-System eingesetzt werden können. Das einzige Problem ist die den umfangreichen Funktionen geschuldete Größe, die bei geringem Platzbedarf zum Dilemma wird. Beziehungsweise wurde, weil das CR-10 genau diese winzige Lücke schließt und dank kleiner Grundfläche mit hoher Wahrscheinlichkeit überall einen Platz in der Nähe einer Steckdose findet. Eine Frage stellt sich da in Zeiten mobiler Lautsprecher natürlich direkt: Wenn das Gerät schon so schön kompakt ist, warum gibt es das dann nicht mit einem Akku? Tja, Block denkt mit und deshalb gibt es das CR-10 auch als mobile Version. Die heißt dann allerdings „CR-10ToGo!“ und kostet mit 299 Euro auch ein bisschen mehr als das bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 229 Euro liegende CR-10. Für den Sommer ist die „ToGo!“-Version definitiv ein sehr interessantes Produkt, aber angesichts der momentan noch sehr niedrigen Temperaturen und des stürmischen Wetters ziehen wir die Indoor-Variante dann doch erst einmal vor. Die ist nämlich  alles andere als eine Notlösung.

Es geht hoch hinaus

Schon das Internetradio CR-20 überraschte uns positiv mit seinen kompakten Abmessungen, die das CR-10 noch einmal unterbietet. Der Name lässt zwar vermuten, dass unser aktueller Testkandidat schlichtweg halb so groß ist wie das CR-20, ganz so simpel ist es aber nicht. Das CR-10 weicht von der klassischen Bauform der Block-Radios ab, weil nur ein einzelner Breitbandlautsprecher eingesetzt wird. Dadurch wird die sonst längliche Grundfläche fast quadratisch und zudem deutlich verringert, von 30 x 14 auf 11,5 x 11,8 Zentimeter. Allerdings ist das CR-10 mit einer Höhe von 20 Zentimetern großgewachsener als die verwandten Produkte (steht aber dank vier transparenter Standfüße trotzdem rutschfest und sicher). Das liegt daran, dass die einzelnen Elemente in der Front nicht mehr nebeneinander, sondern vertikal angeordnet sind. Die untere Hälfte des CR-10 ist fast vollständig dem Lautsprecher vorbehalten, für den Block ein rechteckiges Schutzgitter einsetzt. Das kennen wir schon beispielsweise vom Smartradio SR-100. Direkt darüber sitzen die Bedienelemente und das von ihnen eingerahmte Farbdisplay. Ganz oben folgt das Herstellerlogo, das nun ebenfalls der zentrierten Ausrichtung folgt und seinen angestammten Platz im linken oberen Eck verlässt. Genau die richtige Entscheidung, denn so glänzt das CR-10 in einem perfekten Design wie aus einem Guss.

Durch die vertikale Anordnung des Innenlebens rückt der Breitbandlautsprecher samt Frontgitter in die untere Hälfte des CR-10.

Durch die vertikale Anordnung des Innenlebens rückt der Breitbandlautsprecher samt Frontgitter in die untere Hälfte des CR-10.

Visuelles Highlight des Radios ist mit Sicherheit das Emblem des Herstellers, das in die Oberseite eingeprägt ist. Block weiß nun mal, wie man auf sich aufmerksam macht. Pluspunkte sammelt auch das von den Block-Smartradios gewohnte TFT-Farbdisplay, das im CR-10 ebenfalls zum Einsatz kommt. Zwar fällt es hier mit 2,4 Zoll etwas kleiner aus als bei den Geschwistern, ist aber nicht minder hochauflösend und dementsprechend trotzdem sehr gut lesbar. Die verschiedenfarbigen Icons der unterschiedlichen Quellen und die Coveranzeige gehören definitiv zu den Spezialgebieten des kleinen Screens, der wie gehabt von den Bedienelementen am Gerät flankiert wird. Die kleinen Drucktasten mit großem Kurvenradius erfreuen sich ebenso hoher Qualität wie der unter dem Display eingesetzte Multifunktionsdrehknopf, der nicht nur die Lautstärke reguliert, sondern auch durch die Menüpunkte navigiert und sie durch Drücken bestätigt. Auf diese Weise können unter anderem die Quellkanäle des CR-10 ausgewählt werden, von denen sich gleich mehrere im kompakten Radio verstecken – obwohl es gerade einmal drei Anschlüsse auf der Rückseite beherbergt.

Der massive Drehregler unter dem Display ermöglicht diverse Einstellungen.

Der massive Drehregler unter dem Display ermöglicht diverse Einstellungen.

Drahtlos vielfach verbunden

Stromanschluss, ein Aux-Eingang, ein Line-Ausgang – das CR-10 wirkt auf den ersten Blick überraschend sparsam bestückt. Ziemlich untypisch für Block und schnell wird klar, dass die beiden 3,5-Millimeter-Klinkenstecker längst nicht alles sind, was das Connected Radio aufzuweisen hat. Für die meisten Quellen werden allerdings schlichtweg keine Kabelanschlüsse benötigt. Für das gesamte Spektrum relevant sind viel mehr die Bluetooth-Funktion und die Netzwerkfähigkeit des CR-10. Erstere Technologie macht das Radio zum Empfänger für die von Smartphones oder Tablets gesendeten Signale. Per WLAN wird das CR-10 ins Heimnetzwerk eingebunden und ermöglicht dann den Zugriff auf NAS-Laufwerke und (einen Premium-Account vorausgesetzt) auf Spotify. Dazu ermöglicht das Connected Radio – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – die Verknüpfung mit anderen Audio-Geräten im Netzwerk, um per Undok-App ein Multiroom-System aufzubauen. Ebenfalls dank WLAN ist der Empfang von Internetradio möglich – neben dem klassischen UKW und DAB+ eine weitere attraktive Option, fast schon unzählige Radiosender zu empfangen.

Kabelgebundene Anschlüsse sind beim CR-10 rar gesät.

Kabelgebundene Anschlüsse sind beim CR-10 rar gesät.

Wo auch immer die Signale letztlich herkommen, am Ende landen sie beim drei Zoll messenden Breitbandlautsprecher, den ein Verstärker mit einer Leistung von fünf Watt antreibt. Die größeren Modelle des Radio-Portfolios von Block verfügt meist über eine doppelte Besetzung dieser Art, das kompakte CR-10 kommt aber gut mit einem „Einzelkämpfer“-Setup aus. So ganz allein ist der Lautsprecher auch gar nicht, denn ein Bassreflexport auf der Gehäuserückseite unterstützt ihn tatkräftig. Zudem lässt sich der Klang über den Equalizer etwas tunen – entweder manuell oder durch die Auswahl voreingestellter Szenarien für beispielsweise Rock, Pop, Klassik oder Nachrichten-Sendungen. Ebenfalls praktisch ist die Weckfunktion des CR-10, das dank seiner kompakten Grundfläche sogar auf dem Nachttisch genug Stellfläche vorfindet. Auf Wunsch ebnet es mit dem Lieblingsradiosender (oder einer anderen Signalquelle) zu einem festgelegten Zeitpunkt den Weg zu einem gelungenen Start in den Tag – oder lässt diesen mit der Schlummerfunktion sanft ausklingen.

Tieftonunterstützung liefert der rückseitige Bassreflexport.

Tieftonunterstützung liefert der rückseitige Bassreflexport.

Noch mehr möglich mit Multiroom

Wer das CR-10 primär für sein Schlafzimmer in Betracht zieht, zugleich aber auch im Wohnzimmer dessen Vorzüge genießen möchte, muss das Radio nicht zwangsläufig hin- und hertragen. Die Block-Geräte sind schließlich echte Teamplayer und perfekt auf das Zusammenspiel in einem Multiroom-Verbund eingestellt. Dazu werden mehrere Audioquellen wie Lautsprecher, HiFi-Receiver und eben Radios in der Regel per WLAN in ein Heimnetzwerk eingebunden und können auf diesem Weg zeitgleich und synchron mit demselben Musiksignal versorgt werden. Die zentrale Steuerung übernimmt dabei eine App, die sowohl per Smartphone als auch per Tablet bedient werden kann. Im Falle der Multiroom-Geräte von Block ist es „Undok“, das auch von einigen anderen Herstellern genutzt wird und damit eine besonders hohe Flexibilität ermöglich. Bis zu sechs Lautsprecher (beziehungsweise allgemeiner gesagt: Bis zu sechs Geräte) können miteinander verbunden werden und dabei stets an ihrem angestammten Platz verweilen, da sie jederzeit als Basisgerät für das komplette Netzwerk dienen können. So lassen sich indirekt auch Anschlüsse nutzen, die ein einzelnes Gerät im Multiroom-Verbund selbst gar nicht besitzt. Beispielsweise kann das CR-10 an sich nichts mit Schallplatten oder CDs anfangen, der CD-Internet-Receiver CVR-100+ MKII hingegen schon. Sind beide per WLAN und Undok miteinander verknüpft, erklingt auch die Lieblingsmusik von Vinyl oder Silberscheibe plötzlich aus dem Connected Radio. Einen komfortableren Weg, die HiFi-Anlage im Wohnzimmer auch in der Küche verfügbar zu machen, gibt es nicht.

Das netzwerkfähige CR-10 greift gerne auch direkt auf Internetquellen zurück.

Das netzwerkfähige CR-10 greift gerne auch direkt auf Internetquellen zurück.

Selbstverständlich ist es aufgrund der ohnehin schon ins Netzwerk integrierten Multiroom-Komponenten auch problemlos möglich, auf Musikserver oder NAS-Laufwerke zuzugreifen sowie Streaming-Dienste wie Spotify zu nutzen. Dabei hat man sogar die Freiheit, die verfügbaren Geräte in eine große Gruppe („Multiroom“) oder mehrere kleine Zusammenschlüsse („Multisound“) aufzuteilen. So kann bei Bedarf ein Stereo-Paar aus den Aktivlautsprechern SB 50 oder den größeren SB 100 im Wohnzimmer den Fernsehton wiedergeben, während ein CR-10 in der Küche und das CR-20 im Arbeitszimmer denselben Radiosender wiedergeben. Bei Partys bietet es sich bei diesem Setup an, zum Beispiel im Wohnzimmer und Flur eine Spotify-Playlist mit Partymusik laufen zu lassen, während es in der Küche mit Chill-Out-Musik vom NAS-Laufwerk eher entspannter zugeht. Einen hohen Pegel überlässt das kompakte CR-10 nämlich lieber der größeren Verwandtschaft, knüpft ansonsten klanglich aber an die sehr guten Erfahrungen mit derselben an.

Per Undok-App kann das CR-10 auch bequem per Smartphone oder Tablet bedient werden.

Per Undok-App kann das CR-10 auch bequem per Smartphone oder Tablet bedient werden.

Kraft und Gefühl vereint

Wie seine größeren Geschwister fährt das CR-10 in  Sachen Klang kraftvolle Geschütze auf. Die Kombination aus Breitbandlautsprecher und Bassreflexport kennen wir wie erwähnt bereits aus anderen Block-Modellen und so überrascht es uns nicht mehr, dass auch das kleine Connected Radio mit sattem und kräftigem Tiefton aufwarten kann. Vorausgesetzt natürlich, man gewährt dem CR-10 eine passende Spielwiese und lässt es nicht als einzige Quelle einen großzügigen Wohnraum beschallen. Das wäre für das kompakte Radio dann doch ein paar Nummern zu groß und dafür gibt es aus gutem Grund besser geeignete Kandidaten wie beispielsweise die SB 100  im Block-Portfolio. Das CR-10 kommt besser dort zum Einsatz, wo keine großen Distanzen zwischen Lautsprecher und Hörer zu überbrücken sind – zum Beispiel am Bett, in der Küche oder auf dem Schreibtisch. Denn auch wenn der einzelne 3-Zoll-Lautsprecher seinen größeren Verwandten in Sachen Dynamik und Präzision grundsätzlich in nichts nachsteht, kann er allein selbstverständlich keine breite Stereobühne aufspannen und verliert bei massiv steigendem Lautstärkepegel etwas schneller den Überblick als die Kollegen, die sowohl größer dimensioniert sind als auch in Teamarbeit ihren Job verrichten. Im Alltag macht sich das zwar kaum bemerkbar, aber wer eine Möglichkeit sucht, ausufernde Partys zu beschallen, sollte sich zusätzlich auch mal näher mit den Aktivlautsprechern SB 50 und/oder SB 100 beschäftigen, um ein schlagkräftiges Multiroom-System aufzubauen.

Die Front des CR-10 gewinnt dank des umlaufenden Rahmens an Profil.

Die Front des CR-10 gewinnt dank des umlaufenden Rahmens an Profil.

Den alltäglichen Aufgaben, mit denen man vernünftigerweise ein Kompaktradio betrauen kann, begegnet das CR-10 allerdings sehr entspannt und spielt dank seiner Equalizer in jedem Genre frohen Mutes auf. Brian Fallons „If Your Prayers Don’t Get To Heaven“ bekommt eine gehörige Portion Groove verpasst, mit der die gelobten Bass-Qualitäten des Breitbandlautsprechers sehr schön zur Geltung kommen. Hier zeigt sich auch schon die Fähigkeit zur präzisen Wiedergabe, die sich bei etwas ruhigeren Passagen wie (zumindest zu Beginn) in „Worry“ von Jack Garratt vortrefflich beobachten beziehungsweise belauschen lässt. Der vielfach zu Testzwecken gehörte Song erstrahlt auch hier in bekanntem Glanz, alle erwartbaren Details zeigen sich wie gewohnt und ohne sich lange bitten zu lassen.

Aber auch sanfte Töne und höhere Oktaven sind dem CR-10 nicht fremd, wie sich bei „Heart And Shoulder“ von Heather Nova zeigt. Die glasklare Stimme der bermudischen Künstlerin strömt wunderbar weich aus dem Lautsprecher, während vor allem die Rhythmus-Fraktion der Instrumentalbesetzung durchaus energisch auftreten darf – ohne dabei die balladeske Grundstimmung des Songs kippen zu lassen. Sehr ähnlich sieht es auch bei „Renegade“ (erneut von Heather Nova und ATB) aus, obwohl das Tempo hier merklich angezogen wird und Novas Stimme deutlich höher und kraftvoller auftritt. Doch was Kompaktlautsprechern schnell mal zum Verhängnis wird, beherrscht das CR-10 noch immer relativ mühelos, so dass man sich auch beim gewohnten Programm des Mainstream-Radios keine Sorgen um die Qualität der Wiedergabe machen muss.

Optisch immer ein Highlight: Block stattet seine Audioprodukte mit einem in die Oberseite geprägten Logo aus.

Optisch immer ein Highlight: Block stattet seine Audioprodukte mit einem in die Oberseite geprägten Logo aus.

Fazit

Das kleinste der Smartradios von Block steht seinen größeren Verwandten qualitativ in nichts nach. Mit minimalem Platzbedarf liefert das CR-10 vor allem in Küche, Schlafzimmer oder Büro immer den richtigen Sound, wobei es besonders mit seinem kraftvollen Tiefton überzeugt. Wie gewohnt lässt sich das smarte Radio einfach und bequem in ein Multiroom-System integrieren und greift dabei zuverlässig auf sämtliche der vielfältigen Quellenangebote zurück.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

87 %

96 %

92 %

180121.Block-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Block CR-10
Produktkategorie:Internetradio
Preis:229,00 Euro
Ausführungen:- Weiß
- Schwarz
Vertrieb:Audioblock, Hude
Tel.: 04484/92009010
www.audioblock.com
Abmessungen (HxBxT):200 x 115 x 118 mm
Gewicht:1,17 kg
Display:2,4-Zoll-TFT-Farbdisplay
Lautsprecher:1x 3-Zoll-Breitbandlautsprecher
Verstärker:1x 5 Watt
Eingänge:1x 3,5 mm Aux In
Ausgänge:1x 3,5 mm Line Out
Formate:- AAC
- AAC+
- MP3
- WAV
- WMA
- FLAC
Streaming:- Bluetooth
- DLNA
- UPnP mit "UNDOK"-App
- Nativer Spotify-Support
Tuner:- UKW
- DAB+
- Internetradio
Lieferumfang:- CR-10
- Bedienungsanleitung
- 3,5-mm-Audiokabel
- Fernbedienung inkl. Batterie
Besonderheiten:- Bassreflexport für kräftigen Tiefton
- exzellente Materialqualität
- hervorragende Verarbeitung
- 2,4-Zoll-Farbdisplay
- WLAN-Streaming
- Internetradio
- Digitalradio
- Multiroom via Undok-App
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Kompaktlautsprecher B.M.C. Audio PureVox – 3D auf akustischer Breitwand

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Was für ein Schallwandler: Die B.M.C. Audio PureVox besitzt einen Korpus aus Vollmetall, sie ist eine Kompaktbox, die als skulpturaler Standlautsprecher auftritt – und bei der Schallwandlung setzt sie auf ein außergewöhnliches Konzept: Die PureVox hat ihre Speaker nicht nur vorne, sondern auch hinten. Zweimal zwei Wege? Wir wollten wissen, was es damit auf sich hat.

Die B.M.C. Audio PureVox wartet nicht nur mit einem ungewöhnlichen akustischen Konzept auf, sondern auch mit einer außergewöhnlichen Optik.

Wer die B.M.C. PureVox das erste Mal sieht, bekommt große Augen: Dieser Schallwandler scheint von einem anderen Stern zu kommen. Er hat weder die Kastenform einer Kompaktbox, die er nominell sein soll, noch die Säulengestalt eins Standlautsprechers, die er de facto ist. Seine Geometrie ist komplexes Kompositum: Der Korpus erscheint als ein ins Kubische transformiertes Parallelogramm, das zur Vorderseite hin abgeflacht und zur Rückseite hin abgerundet ist. Dieser Körper geht gen Boden nahtlos in einen elliptischen Zylinder über, er mündet schließlich in einer Bodenplatte, sie verleiht dieser ein Meter hohen Klangskulptur die nötige Standhaftigkeit. Was für ein unikales Design! Der einzigartige Eindruck wird durch die Riffelung der Korpuswangen und des kompletten Sockels vertieft. Man fragt sich unwillkürlich: Wie kann man so eine komplexe Kreation herstellen?

Massiver geht’s kaum: Die PureVox besteht komplett aus Aluminium, ihre dickwandigen Gehäuseflächen sind fest verschraubt.

Fertigung in Vollmetall

Wer die eigentlich filigran erscheinende Box anhebt und dadurch verblüfft ihr Gewicht von fast dreißig Kilogramm erfährt, bekommt eine Ahnung von seiner Gestaltwerdung: Dieser Lautsprecher besteht in Gänze aus Metall! Er ist aus einem Aluminium-Strangguss-Profil gefertigt, der Korpus wird in einem Stück gegossen. Das Material ist eine bewusste Wahl: Aluminium hat wenig Neigung zu klangschädlichen Schwingungen. Die Materialdicke des Gehäuses variiert zudem von sechs bis zehn Millimeter. Hierdurch, aber auch durch die Korpusgeometrie, die Rundungen und Riffelungen der Wandung, werden die Resonanzen des Gehäuses nochmals reduziert und schließlich durch Verstrebungen und eine inwendige Bekleidung mit Bitumen vollends eliminiert. Der innere Bezug der Box ist also weich, die äußere Umhüllung hingegen hart: Die B.M.C. PureVox ist wahlweise in einer Anodisierung in Silber oder Blue Titianium gehalten. Gerade diese optisch matte und haptisch raue Oberfläche, in der unser Testexemplar gehalten ist, unterstreichen die kühl-futuristische Anmutung des Lautsprechers. Die B.M.C. PureVox harmoniert so, aber auch in Silber, besonders mit einem modernen Ambiente. Genug der Außergewöhnlichkeiten? Von wegen: So unkonventionell die geometrische Komposition der Box erscheint, so exzeptionell ist ihre akustische Konzeption.

Die Riffelung setzt nicht nur einen optischen Akzent, sondern dient im Inneren des Korpus der Vermeidung stehender Wellen.

Das Doppel-Duo: Speaker vorn, Speaker hinten

Die B.M.C. Audio PureVox funktioniert als Bipol, das heißt: Sie besitzt Lautsprecher sowohl auf ihrer Front als auch auf ihrer Rückseite. Das kennen viele aus dem Heimkino-Bereich: Die Boxen für den Side-Surround- und Back-Surround-Betrieb sind so bestückt. Diese Diffusstrahler sollen die Effekte (etwa Zuschauerklatschen beim Konzert oder Regen und Verkehrsgeräusche bei Straßenszenen) wiedergeben, dabei aber zugunsten der perfekten Illusion möglichst nicht als Schallquelle zu orten sein. Das gelingt mit einem Kniff: Während normale Lautsprecher als sogenannte Direktstrahler arbeiten und mit ihren Chassis auf den Hörplatz gerichtet sind, stehen Diffusstrahler mit doppelter Chassis-Bestückung seitlich vom Sofa und geben ihren Schall nicht in Richtung Hörplatz, sondern parallel dazu nach vorne und nach hinten ab. Bei ihrer Schalllwandlung sind sie stark auf die Mitwirkung der heimischen Wände als Reflexionsflächen angewiesen. Erst durch den vom Gemäuer zurückgeworfenen Schall wird das Ziel erreicht: Die Wiedergabe besitzt eine tolle Räumlichkeit und Natürlichkeit, die Box selbst ist akustisch aber scheinbar verschwunden. Diesen Effekt soll die B.M.C. Audio PureVox nun im HiFi-Betrieb liefern. Doch primär hat Carlos Candeias, Entwickler der Box, Kopf von B.M.C. Audio und Urgestein der HiFi- und High End-Branche, ein anderes Ziel verfolgt: Homogener Klang auf weitem Raum.

Die Speaker auf der Rückseite sind die gleichen wie auf der Vorderseite. Sie strahlen allerdings im 45-Grad-Winkel nach oben. Diese Schrägung soll den Klangeffekt auch in kleineren Räumen ermöglichen.

Hier scheitern normale Boxen. Sie werden auf einen Hörplatz hin ausgerichtet, an diesem sogenannten Sweet Spot ist der Wiedergabe optimal, doch außerhalb dieses beschränkten Bereichs ändert sich der Klang deutlich, er mutet unnatürlich an. Dieser Effekt schränkt schon am optimalen Hörplatz die Abbildung der Außenbereiche ein: Die tollte Tiefenstaffelung der imaginierten Bühne nimmt zu den Seiten hin ab. Das liegt an einem Missverhältnis: Der Anteil des Direktschalls ist zu gering, der Anteil des von den Wänden reflektierten Schalls hingegen zu groß – und diese Reflexionen verhalten sich tonal anders, sie sind unausgeglichen. Hier setzt Candeias an: Die PureVox arbeitet nach vorne als Direktstrahler, nutzt nach hinten aber die Wirkweise eines Diffusstrahlers: Die rückseitigen Lautsprecher beschallen schräg nach oben ausschließlich die Wand, an der die B.M.C. Audio PureVox aufgestellt wird. Durch die 45-Grad-Abstrahlwinkel ist die Box auch in kleineren Zimmern mit wandnaher Aufstellung einsetzbar. Die so hervorgerufenen Reflexionen unterscheiden sich stark von denen, die normale Boxen erzeugen. Das führt insgesamt zu einem homogeneren, natürlicheren Klang, weil der Schall nun ähnlich abgestrahlt wird, wie es in der Realität geschieht: in mehr als eine Richtung. Dabei schwingen die vorderen und hinteren Speaker der B.M.C. Audio PureVox gleichphasig, das bedeutet: Wenn die Membranen auf der einen Boxenseite nach vorne auslenken, vollführen die Membranen auf der anderen Boxenseite die gleich nach außen gerichtete Bewegung. Das ist die Funktionsweise eines Bipols – ein weiterer Unterschied zu Heimkino-Boxen, die oft gegenphasig als Dipol geschaltet sind, deshalb besonders diffus abstrahlen können, aber leider auch im Bass durch akustische Auslöschungen schwächeln. Das verhindert Entwickler Carlos Candeias durch die bipolare Schaltung.

Der AMT-Hochtöner mit seiner gelben, gefalteten Folie sorgt für Frische und Klarheit im Klangbild.

Die Chassis: Markantes Doppel-Duo

Das außergewöhnliche Konzept der Box ist auch mit außergewöhnlichen Speakern realisiert. Im Hochton kommt ein selbstentwickelter Air Motion Transformer (AMT) zum Zuge. Er gehört zu den sogenannten Magnetostaten, bei denen eine hauchdünne, von Leiterbahnen durchzogene Folie mitten in einem Magnetfeld sitzt und schwingt, wenn das Musiksignal in Form von elektrischem Strom durch die Leiterbahn der Folie fließt. Der AMT ist dabei eine Sonderform: Während bei normalen Magnetostaten eine glatte Folie kolbenartig nach vorne und hinten schwingt, ist die Membran des AMT wie ein Akkordeon gefaltet, und diese Falten werden bei Stromfluss zusammengeschoben oder auseinandergezogen. Dadurch wird die Luft zwischen den Falten hineingesogen und herausgepresst. Dies geschieht etwa vierfach schneller als bei der kolbenartigen Vor- und Rückbewegung normaler Membranen. Deshalb ist der AMT ein besonders flotter Wandler. Wegen dieses Vorzugs wird er als Tweeter eingesetzt, im Hochton sorgt er für einen leichten, luftigen und klaren Klang. Mechanisch ist dieses filigrane Gebilde nur bedingt belastbar. Deshalb übernimmt bei der B.M.C. Audio PureVox unterhalb von 2.300 Hertz ein 175 Millimeter messender Mitteltieftöner. Seine Membran besteht aus einem Kevlar/Glasfaser-Geflecht. Das ist optisch überaus attraktiv, mechanisch hart und verwindungssteif und akustisch resonanzresistent. Diese beiden Speaker arbeiten nun als Zwei-Wege-Gespann – und das halt in zwiefacher Ausführung als Doppel-Duo. Die Schallwandler agieren dabei in einem geschlossenen Gehäuse, auch das ist für eine Zwei-Wege-Kompaktbox nicht gerade gewöhnlich. Damit sind wir aber noch lange nicht am Ende des Exzeptionellen.

Der Mitteltieftöner schwingt mit einer Kevlar-Fiberglas-Membran. Das Fasergeflecht ist leicht, steif und fest. im Zentrum sitzt als Staubschutz eine Kalotte aus Filz.

Klangwahl-Schalter

Weil die B.M.C. Audio PureVox den Raum mit seinem Reflexionsverhalten stark miteinbezieht, ist sie klanglich auch darauf angewiesen, dass das Zimmer mitspielt, dass es eine akzeptable Raumakustik hat. Um hier ein wenig korrigieren zu können, besitzt die Box auf der Rückseite einen Schalter. Mit ihm lässt sich die Charakteristik der Box ändern: Stellt man ihn nach oben in die „Bright“-Position, gibt es mehr „Atem“, das wirkt stark gedämpften Zimmern entgegen. Stellt man den Schalter nach unten in die „Warmth“-Position, werden wenig bedämpfte, reflexionsreiche Räume durch eine etwas wärmere Abstimmung nivelliert. Auch eine eher dunkel oder kühl klingende Zuspieler/Verstärker-Elektronik kann mit diesem Klangwahlschalter kompensiert werden.

Mit dem Schalter lässt sich die Box behutsam sowohl an wenig bedämpfte als auch akustisch dumpfe Räume anpassen.

Speakon-Terminal

Die Besonderheiten dieser Box finden ihr Finale beim Terminal: Am Fußende finden wir für den Anschluss eine Speakon-Buchse. Diese Lautsprecher-Verbindung hat unschlagbare Vorteile: Es gibt nur einen Stecker für eine Buchse, eine Verpolung ist damit ausgeschlossen. Die Verbindung bietet zudem eine größere Kontaktfläche und ist mechanisch stark belastbar. In der professionellen Tontechnik hat sich Speakon deshalb längst durchgesetzt, im HiFi-Bereich ist dieser Standard bislang noch eine Seltenheit. Dabei ist diese Steckverbindung ungemein praktisch: Einfach den griffigen Stecker einstecken und ein wenig drehen, bis die Arretierung einrastet – fertig. Einfacher geht es wirklich nicht. Neben dieser Speakon-Buchse steht natürlich auch ein konventionelles, amtliches Paar Schraubklemmen zur Verfügung. Hier finden blanke Litze, Kabelschuh und Bananen-Stecker sicheren Halt und Anschluss. Also: Kabel rein, und los geht’s!

Das Terminal bietet für den Anschluss nicht nur konventionelle Klemmen, sondern auch eine Speakon-Buchse.

So klingt die B.M.C. Audio PureVox

Normalerweise setzen wir vor den Klangtest ja immer eine Anleitung zur optimalen Positionierung, aber im Fall der B.M.C. Audio PureVox sollte man die Aufstellung und ihre Auswirkung in einem betrachten. Klar: Wir fangen so an, wie wir auch bei normalen Boxen vorgehen würden, diesmal stehen die Boxen 2,44 voneinander entfernt und haben auch jeweils die gleiche Position vom Hörplatz – wir erfüllen also die Aufstellungsregel vom gleichschenkligen Dreieck. Wir richten die Boxen erst einmal genau auf den Hörplatz aus, also stark eingewinkelt. Als erstes legen wir die fantastisch produzierte Nummer „Mr Bones“ des Singer/Songwriters Steve Strauss auf: Tief-sonore Stimme, zwei Westerngitarren, Bass, Perkussion und ein Saxophon – schon hören wir eine perfekt ausbalancierte Aufstellung: Steve Strauss vor uns in der Mitte, seine Mitmusiker auf der imaginären Bühne neben und hinter ihm verteilt, die Instrumente klingen dabei derart plastisch und echt, dass wir mit geschlossenen Augen wetten könnten, die Session fände gerade hier und jetzt im Hörraum statt. Die holografischen Abbildungskraft dieser Box ist exzellent – und das gilt auch für die seitlichen Bereiche weiter rechts und links, also über die ganze Breite des Bühnengeschehens. Es wirkt wie ein Wechsel von der Brille zur Kontaktlinse: Auf einmal sind auch die Außenbereiche scharf, plötzlich besitzt die Wahrnehmung eine größere Weite. Wow!

Der obligate Sockel macht aus der Kompaktbox eine Standlautsprecher, zudem trägt er zum Volumen des gesamten Gehäuses bei, das 30 Liter beträgt. Überdies ist hier die Frequenzweiche untergebracht.

Dabei gibt es diese Box gar nicht: Die PureVox ist vom ersten Ton an quasi inexistent, wie weggezaubert. Wir sind von dieser Wiedergabe ein wenig verblüfft, und das Wundern lässt auch nicht nach, als wir uns vom Sweet Spot wegbewegen, erst hin zu den Rändern unseres Sofas, dann ganz weg vom Hörplatz. Das Klangbild bleibt wirklich homogen. Nun ist es nicht so, dass andere Boxen hier komplett einbrechen, aber die B.M.C. Audio PureVox liefert im Außenbereich eine kohärentere Wiedergabe. Wir ändern nun den Winkel der Boxen. Dadurch wird die Bühne breiter, normalerweise erkauft man das mit einer schlechteren Ortbarkeit der Musiker. Das erleben wir bei der PureVox selbst bei parallel stehende Boxen nur bei einer von vielen Aufnahmen, grundsätzlich können diese Schallwandler auch jetzt noch das musikalische Geschehen zusammenhalten. Hut ab! Dabei bleibt die Wiedergabe ungemein transparent und detailreich, hier leistet der AMT-Hochtöner Großartiges, auch in der Leichtigkeit und Agilität der Schallwandlung. Sein Mitteltiefton-Mitspieler agiert ebenfalls bravourös, für eine Kompaktbox ohne Bassreflexabstimmung spielt die PureVox erstaunlich weit runter. Aber ganz klar: Hier hat die B.M.C. Audio PureVox ihre natürlichen Grenzen. Sie harmoniert deshalb insbesondere mit Verstärkern, die im Tiefton sehr präsent sind. Das Zusammenspiel mit dem eher schlank klingenden Hegel H190, den wir zuerst angeschlossen haben, liefert ein sensationelles Ergebnis in der Abbildung und Plastizität mit herrlichen Höhen und verfärbungsfreien Mitten; in der Basswiedergabe hingegen erweist sich der Arcam AJ 190 als stimmigere Wahl. Mit beiden Verstärkern bleibt hingegen der grundsätzliche Charakter der B.M.C. Audio PureVox erhalten: Dies Box spielt ungemein neutral.

Die Bodenplatte der Box ist mit vier einschraubbaren Tellerfüßen bestückt, sie haben über eine robuste Kunststoffschicht Kontakt zum Boden.

Im Zuge des Verstärkerwechsels haben wir auch gleich die Wirkung des Klangwahlschalters ausprobiert und in beiden Fällen dieselbe Erfahrung gemacht: Die Bright/Warmth-Einstellungen verändern den Charakter nur sehr behutsam, eine drastische Veränderung sollte man hier nicht erwarten. Wie geht die B.M.C. Audio PureVox nun mit großen Bühnen um? Im klassischen Konzertsaal erleben wir eine sehr analytische Wiedergabe mit einer fabelhaften Transparenz: Frédéric Chopins Erstes Klavierkonzert in e-Moll, eingespielt von der argentinischen Pianistin Ingrid Fliter mit dem Scottish Chamber Orchestra unter Jun Märkl, ertönt mit einer Durchsichtigkeit, die uns geradezu wie ein musikalischer Gang durch die Reihen des Klangkörpers erscheint. Weil hier auch die Instrumente der außen sitzenden Musiker deutlich und präzise zu lokalisieren sind, erscheint das Orchester noch eindrucksvoller und präsenter, als wir es von dieser Aufnahme kennen. Auch hier bleibt die Homogenität erhalten, selbst wenn wir den idealen Hörplatz verlassen. Mit diesen Qualitäten werden natürlich gerade Konzertmitschnitte zum Genuss, etwa die Aufnahme „Sting – Live in Berlin“. Was hier durch die präzise Wiedergabe eben auch der Randbereiche an Stadionflair und Publikumsatmosphäre zu hören ist, ist einfach grandios! Der Audio PureVox gelingt hier ebenfalls eine tolle Staffelung des Bühnengeschehen – in diesem Fall sogar Band plus Orchester mit Sting und etlichen musikalischen Gästen. Gerade bei den Percussion-Parts erleben wir, mit welchem Punch die B.M.C. Audio PureVox zu Werke geht, auch bei höheren Lautstärken bleibt sie hier artikuliert und tonal ausbalanciert. So macht Sting live gleich doppelt Spaß.

Die PureVox harmoniert besonders mit einer modern-nüchternen Einrichtung.

Fazit

Die B.M.C. Audio PureVox ist in allen Belangen eine aufsehenerregende Box: Sie besteht in Gänze aus Metall, sie ist eine Kompaktbox in Standbox-Ausführung, ihre Optik ist aufgrund der komplexen Gehäusegeometrie einzigartig – doch vor allem greift hier ein außergewöhnliches akustisches Konzept: Die PureVox agiert als Bipol, mit einem Doppel-Duo an Speakern strahlt sie sowohl nach vorne als auch nach hinten ab. Mithilfe der Raumreflexionen gelingt ihr so eine sehr räumliche Abbildung, die auch in den Randbereichen homogen ist. Dabei bleibt die Box selbst als Schallquelle unsichtbar. Vor allem Dank des Air Motion Transformers, der als Tweeter eingesetzt ist, gelingt dieser Box eine ungemein detailreiche Abbildung. Tonal ist diese Box sehr neutral, wobei sie naturgemäß im Tiefton ihre Grenzen hat, aber für einen Zwei-Wege-Lautsprecher ohne Bassreflexabstimmung erstaunlich erwachsen klingt – auch bei höheren Pegeln. Wer eine knackig-konturierte Basswiedergabe bevorzugt, sollte die B.M.C. Audio PureVox schon allein wegen der Räumlichkeit ihrer Wiedergabe mal testen – das führt zu einer akustischen Horizonterweiterung.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Referenzklasse
Preis/Leistung: gut

91 %

98 %

97 %

180124.B.M.C.-Testsiegel

Technische Daten

Modell:B.M.C. Audio
PureVox
Gerätekategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:6.148,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Blue Titanium
- Silber
Vertrieb:B.M.C. Audio GmbH
Tel.: +49 30 / 692 006 061
www.bmc-audio.com
Abmessungen (HBT):1000 x 200 x 330 mm
Gewicht:27,2 kg / Stück
Prinzip:passiv, 2-Wege, bipolar
Hochtöner:2 x AMT (Folien-Membran)
Mitteltieftöner:2 x 175 mm (Kevlar/Fiberglas-Membran)
Frequenzbereich:40 – 30.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:2.300 Hz
Impedanz:4 Ohm
Wirkungsgrad:89 dB / 1W / 1m (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- B.M.C. Audio PureVox
Besonderheiten:- bipolarer Lautsprecher
- extrem räumliche und transparente Wiedergabe
- AMT-Hochtöner
- Höhenanpassung per Kippschalter
- außergewöhnliches Design
- Speakon-Lautsprecheranschluss
- exzellente Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistung:gut

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Magnat Humidor – Edel bis ins Mark, Regallautsprecher für Genießer

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Der perfekte Abend vor dem Kamin: Zu einem guten Glas Rotwein oder dem edlen Scotch und der Zigarre passt hier insbesondere natürlich Musik. Bevorzugt die eigene Lieblingsmusik in bester Qualität. Für diese und andere schöne Musikmomente hat Magnat seit November einen besonders edlen Kompaktlautsprecher namens Humidor im Programm. Nur was hat dieser Schallwandler mit der Klimabox für Zigarren zu tun?

Verspricht mit jeder Faser Genuß pur: die Magnat Humidor.

Wenn Sie sich zu den Zigarrenliebhabern zählen, kennen Sie sich vermutlich mit Humidoren aus. Wer mit dem Begriff wenig anfangen, für den möchte ich kurz anschneiden wozu ein Humor im eigentlichen Sinne gut ist: Hochwertige Zigarren bestehen ausschließlich aus Tabak. Bei diesen Zigarren besteht das sogenannte Umblatt, anders als bei Zigaretten oder Zigarillos, ebenfalls aus Tabak. Damit Umblatt und Füllung nicht brüchig werden bzw. einen unangenehmen Geschmack entwickeln, sondern ihre Feuchtigkeit behalten, sollten sie in einem speziellen Klima- bzw. Feuchthaltebehälter aufbewahrt werden. Idealerweise in einem, der konstant eine genau definierte Luftfeuchtigkeit garantiert, das verspricht ein Humidor. Entsprechende Humidore (der Name stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „feucht“) sind meist ziemlich aufwendig und edel gefertigt und sie sind aus Zedernholz gemacht – ebenso wie der Magnat-Kompaktlautsprecher, um den es hier geht.

Die alten Stärken

Die Marke Magnat ist vielen HiFi-Fans u.a. als Hersteller ausufernder Car-HiFi-Anlagen bekannt, dabei handelt es sich jedoch nur um einen kleinen Teil des Produktsortiments und noch dazu um eine kurze Episode. Genau genommen startete Magnat nämlich bereits im Jahre 1978 mit der Markteinführung seiner ersten HiFi-Lautsprecher. Zwischendurch – und aus naheliegenden Gründen – widmeten sich die Entwickler im Nordrhein-Westfälischen Pulheim dann auch den fahrbaren Beschallungsanlagen. Dieser Abschnitt ist inzwischen allerdings Geschichte, mittlerweile hat sich Magnat wieder zu einem reinen Spezialisten für hochwertige Home-HiFi-Produkte entwickelt. Neben einigen Elektronik-Serien in Hybridbauweise, also in der Kombination aus klassischen Elektronenröhren und modernen Transistoren wie beim RV 4, besteht das heutige Sortiment aus einem beachtlichen Programm an Lautsprechern für die bestmögliche Stereo- und Surroundreproduktion.
Die neue Humidor nimmt dabei aktuell eine Sonderstellung ein, dieser Kompaktlautsprecher ist nämlich der einzige mit Echtholz-Finish und damit die perfekte Ergänzung für eine kleine, edle HiFi-Anlage. In unserem Testaufbau spielt sie übrigens mit der ebenfalls erst kürzlich vorgestellten Kombination aus Hybrid-Stereo-Receiver MR 780 und CD-Player MCD 750, die wir vor einigen Wochen ausführlich unter die Lupe genommen haben.

Optisch wie klanglich: die Humidor passt klanglich wie optisch perfekt zur Magnat-Kombi MR 780/MCD 750.

„Edle Produkte verdienen eine edle Verpackung“

So heißt es auf der Produkthomepage der Magnat Humidor. Mit „edle Verpackung“ ist jedoch keineswegs der kleine Karton gemeint, in dem die Lautsprecher geliefert werden. Obwohl es auch auf den zuträfe, der Karton ist hochglänzend bedruckt und hebt sich damit vom tristen Einheitsbraun der weiteren Testware in unserem Lager ab. Gemeint ist das edle Gehäuse der Humidor, das ist, genau wie das der namensgebenden Holzbox für die Zigarrenlagerung, aus Zedernholz gefertigt. Zumindest gilt diese Aussage für den sichtbaren Teil, unter der perfekten Oberfläche besteht das Gehäuse nämlich aus dem beliebtesten aller Lautsprecherwerkstoffe: MDF. Das ist jedoch keinesfalls ein Zeichen mangelnder Qualität. Im Gegenteil, dieses Material weist nämlich, anders als Naturholz, exakt spezifizierte Eigenschaften auf und eignet sich daher ideal für die präzise Herstellung von Lautsprechergehäusen. Das edle Zedernholz-Furnier ist dagegen für das edle Erscheinungsbild verantwortlich. Und das ist so perfekt gearbeitet, wie es besser kaum sein könnte. Eine Tatsache, die sich auf den ersten Blick auf die Kanten der Lautsprecher erkennen lässt, sie sind rundum präzise und im besten Sinne scharfkantig.
Selbst die optisch und fühlbar strukturgebende Maserung des Holzes ist fehlerlos ausgerichtet und schließt an ihren Übergängen perfekt an. Es hat fast den Eindruck, als wäre der Lautsprecher aus einem einzelnen Stück Holz gefertigt. Bei den kompakten Abmessungen von 14 x 25 Zentimetern Grundfläche und einer Höhe ebenfalls 25 Zentimetern wär das ja sogar möglich. Die Richtung der Maserung und der markante Zierstreifen aus hellem Holz, der in Längsrichtung ein mal um den Lautsprecher reicht, verraten allerdings, dass dem nicht so ist. Letztgenannter besteht allerdings nicht, wie zunächst vermutet, aus Birkenholz oder ähnlichem, sondern aus einer anderen Art der Zeder. Ein nettes Design-Highlight, das das Design perfekt abrundet und der Erscheinung des Lautsprechers den letzten Schliff gibt.

Das Echtholz-Furnier der Magnat Humidor ist sauber aufgetragen.

Widmen wir uns der Technik: ohne die kommt natürlich selbst die Magnat Humidor nicht aus. Glücklicherweise ist sie allerdings so stilvoll und sauber integriert, dass es fast schon natürlich wirkt. Alle sichtbaren Bauteile sind absolut bündig und mit perfekten Spaltmaßen in das beschriebene Gehäuse eingelassen: Auf der Gehäuse-Oberseite thront das Magnat-Logo, gelasert auf eine ovalen Metallapplikation. Rückseitig finden sich das hochwertige Anschlussterminal sowie der Bassreflexport. Die Front beherbergt dagegen die beiden Schallwandler: Einen 110 Millimeter messenden Tiefmitteltöner, darüber die hübsch gestaltete Gewebe-Hochtonkalotte im Durchmesser von 25 Millimetern – beide in metallisch schimmernde Metallringe gefasst. Das schaut edel aus und lässt ganz nebenbei die unumgängliche Verschraubung aus dem Sichtfeld verschwinden. Magnat beschreibt die Farbe besagter Metallelemente als Champagner. Eine gute Wahl, so sind die Metallapplikationen ideal auf das Holz abgestimmt und das passt dementsprechend hervorragend zum Finish der Lautsprecher.

Besser geht es kaum. Auch das Anschlussmodul ist sauber ins Gehäuse eingelassen. Die beiden massiven Schraubklemmen nehmen Lautsprecherkabel größeren Querschnitts auf.

Details bilden den Charakter

Auch das Anschlussfeld, im untersten Bereich der Rückwand platziert, ist eine Augenweide. Durch die Kombination hochwertiger Schraubklemmen, der metallenen Basisplatte und dem umschließenden edlen Zedernholz entsteht ein technischer und zugleich ästhetischer Look. Der elegante Auftritt setzt sich frontseitig mit den schick eingefassten Chassis fort. Selbstverständlich sind auch sie von entsprechender Qualität und stammen aus der eigenen Entwicklungsabteilung, passend zum Gehäuse eben. Bei den Schwingsystemen handelt es sich übrigens um gute Bekannte aus der Quantum-Serie, also der größten und aufwendigsten Linie aus dem Magnat-Produktportfolio. Wie bei der Top-End-Familie wurde das optimale Schwingverhalten der Alu-Keramik-Membran während des Entwicklungsprozesses mittels Klippel-Lasermessung überwacht. Ein aufwändiges Messverfahren, das selbst minimalste Abweichungen vom Soll erkennt. Während der Entwicklung wurde aber auch den Schwingspulen, die die Lautsprechermembran schließlich in Bewegung halten, besondere Aufmerksam zuteil: Sie sind niederohmig ausgelegt und recht wirkungsgradstark. Das hat einen simplen Grund, so lassen sich die Humor auch von leistungsschwächeren Verstärkern gut antreiben.
Beispielsweise sollte sich die Humidor so auch für den Betrieb an Röhrenvollverstärkern eignen.
Und selbst bei den Kleinigkeiten haben die Ingenieure bei Magnat an so ziemlich alles gedacht: Entnimmt man die Humidor ihrer hochwertigen und sicheren Verpackung, fallen einem die kleinen aber sehr soliden Gummifüße auf der Unterseite des Lautsprechers auf. Sie sind nicht geklebt, sondern verschraubt und somit fest montiert. Man kann die Humidore also direkt an ihrem künftigen Spielort aufstellen, ohne sich Gedanken um Beschädigungen jedweder Stellflächen machen zu müssen. Selbst kleine Unebenheiten lassen sich über die grauen Gummifüßchen ausgleichen.
Die zierliche Box bietet also visuelle Anreize und ausgefeilte Technik – und zwar in ziemlich perfekter Harmonie. Um die Technik bei Bedarf aber noch weiter in den Hintergrund rücken zu lassen, liegen den beiden Zwei-Wege-Boxen entsprechende Front-Abdeckungen bei, die zum Design-Anspruch der Lautsprecher passen. Sie sind etwas kleiner als die Frontfläche. Das hat seinen Grund, denn so bleibt rundherum noch etwas von der tollen Holzoberfläche sichtbar. Bespannt sind die magnetisch gehaltenen Abdeckungen mit einem Stoff, man könnte ihn cremefarben nennen, der an längst vergesse Lautsprecherklassiker erinnert. Ob mit oder ohne Abdeckung ist, wie so oft, eine Frage des Geschmacks. Ich jedenfalls kann mich nicht entscheiden in welcher optischen Variante ich die Lautsprecher besser finde, mit stilvoller Abdeckung oder ohne.

Selbst mit ihren aufgesetzten Gewebe-Abdeckungen gehört die Humidor noch zu den edleren Schallwandlern.

Knackig, intensiv und mit überraschendem Volumen

Für den anschließend folgenden Praxistest habe die zierlichen Lautsprecher zunächst so aufgestellt, wie ich es üblicherweise mit Standlautsprechern mache: Gute zwei Meter auseinander und einen halben Meter von der Rückwand entfernt. Während diese freie Aufstellung eher größeren Lautsprechern zugute kommt, fällt es freistehend platzierten Kompaktlautsprechern häufig schwerer ein adäquates Bassvolumen zu erzeugen. Unter diesen Voraussetzungen ist die gewählte Aufstellungsvariante für die kleine Humidor also nicht optimal. Aber ein bisschen Probieren muss erlaubt sein. Angeschlossen am neuen Stereo-System aus gleichem Hause und mit dem Elac Miracord 90 Anniversary als Zuspieler, setzen sie Magnats mit den ersten Tönen dann gleich ein Statement: Trotz ihrer kompakten Abmessungen zeigen sie sich selbst bei vollkommen freier Aufstellung durchaus in der Lage, einen ausgewogenen und raumfüllenden Klang abzuliefern. Mit ausgewiesener Präsenz verstehen sie es den Hörer sofort für sich zu gewinnen und in ihren Bann zu ziehen. Die gewählte Lautstärke muss dazu übrigens nicht sonderlich hoch sein, auch unter niedrigem Pegel spielen die Humidore straff und agil. Es ist schlichtweg beeindruckend, wie detailliert und wahrhaftig Bob Dylan selbst deutlich unter Zimmerlautstärke im Hörraum zu stehen scheint. Der Sound ist knackig und intensiv, hier fehlt nichts und es wird auch nichts hinzugefügt. Die extrem präsente und schön detaillierte Spielweise ist dabei aber keineswegs mit übertriebener Analytik oder einer unangenehmen Hochtonwiedergabe zu verwechseln. Im Gegenteil, stattdessen lässt sich der Klangcharakter der Humidor eher als „neutral“ und „angenehm ausgewogen“ skizzieren. Ich würde sie sogar als Feingeistig beschreiben. Insbesondere klassisch-akustische Instrumente, zum Beispiel die Streicher auf „Christmas In The Heart“, setzt die kleine Magnat-Box liebevoll in Szene. Selbst ein ganzes Orchester, wie auf dem Toten-Hosen-Album „Willkommen in Deutschland“, mit dem Sinfonieorchester der Robert-Schumann-Musikhochschule eingespielt, wird von unseren Testprobanden akustisch fein differenziert im Hörraum platziert. Bassintensive Impulse wie Paukenschläge werden mit erforderlichem Volumen glaubhaft dargestellt.

Edel bis ins Mark: Das Mgnat-Logo thront auf einer Metallplatte. Diese wiederum ist bündig in die Gehäuseoberseite eingelassen.

Für Jazz gemacht

Ähnlich gut verträgt sich das Magnat-Duo aus Pulheim dann mit Jazz. Für meinen Test wähle ich diesbezüglich den Fusion-Klassiker „In A Silent Way“ des Großmeisters Miles Davis. Ein Song, der mit seiner Stimmung offensichtlich ganz wunderbar zur Philosophie der Humidor und dem eingangs erwähnten Abend mit Rotwein vor dem Kamin passt – eine tolle Performance voller Gefühl und Temperament. Dass sie aber auch andere Genres, beispielsweise Rock, beherrscht, zeigt sich dann nur wenige Minuten später. Erst bei härterer Gangart setzt die Physik dann irgendwann ihre Grenzen und bringt die kleinen Tiefmitteltöner langsam ans Limit. Um größere Räume permanent mit Hard-Rock zu beschallen gibt es tatsächlich geeignetere Lautsprecher, aber das geht wohl auch in Ordnung so, für Konzert-Lautstärken sind diese kleinen Lautsprecher auch nicht gemacht. Bei wandnäherer Aufstellung legen die Humidore dann erwartungsgemäß im Bass noch etwas zu, die Tiefenstaffelung verliert zugleich aber an Präzision. Idealerweise experimentieren Sie bei der Aufstellung ein bisschen mit dem Wandabstand (eine Empfehlung für jeden Lautsprecher). Richtig ist, was gefällt: mehr Bass oder weniger Bass, dafür dann aber mehr Kontrolle, Staffelung und Kontur.

Regallautsprecher mit Charakter: die Magnat Humidor klare optische Akzente.

Fazit

Die neue Magnat Humidor ist ein Kompaktlautsprecher für anspruchsvolle Genießer: Mit besonderer Liebe zum Detail und aus edlen Materialen gefertigt, wird das Auge durch das anspruchsvolle Echtholz-Finish und die harmonische Farbwahl überzeugt. Für das Ohr ist sie dank sorgfältig entwickelter und hochwertiger Chassisbestückung aber mindestens ebenso imposant. Kurz zusammengefasst: die Magnat Humidor ist, gerade in Verbindung mit der hauseigenen Röhrenelektronik, die perfekte Wahl für den Einsatz in kleinen bis mittelgroßen Räumen, die stilvoll und angenehm mit Klang gefüllt werden sollen. Das wiederum lädt dann geradezu dazu ein den Abend mit gutem Wein, einer Zigarre und der eigenen Lieblingsmusik zu genießen.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

96 %

92 %

180126.Magnat-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Magnat
Humidor
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:799,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- zweifarbiges Zedern-Echtolzfurnier
Vertrieb:Audiovox, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.magnat.de
Abmessungen (HBT):140 x 245 x 258 mm
Gewicht:4,5 Kg / St.
Hochtöner:25mm Gewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:110mm
Anschluss:Schraubklemmen
(Single-Wire)
Lieferumfang:- Humidor
- schraubbare Gummifüsschen
- Abdeckungen
- Anleitung
Besonderes:- edles Design
- sehr gute Verarbeitung
- flexible Aufstellung
- enorme Spielfreude
- sehr gute Hochtonauflösung
- schraubbare Gummifüsse
- magnetisch gehaltene Gewebeabdeckung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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WLAN-Lautsprecher Teufel One M – Kraftprotz mit breiter Brust

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Stereo-Klang mit nur einem Lautsprecher? Da müsste es ja mit dem Teufel zugehen! Korrekt, so ist es. Nur dass hier nicht die Rede vom Satan ist, sondern von dem bekannten Berliner Unternehmen, das HiFi- und Heimkinofans seit Jahrzehnten mit cleveren Audioprodukten begeistert. So auch mit dem One M, dieser Single-Box-WLAN-Lautsprecher verspricht vielseitige Streaming-Möglichkeiten, hochmoderne Usability dank Smartphone-App und eben einen hervorragender Klang. Das alles zu einem gewohnt sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Eigentlich kaum zu glauben, oder?

Gelungener Look und großartiger Klang machen den Teufel One M zu einem empfehlenswerten WLAN-Lautsprecher.

Gelungener Look und großartiger Klang machen den Teufel One M zu einem empfehlenswerten WLAN-Lautsprecher.

Bei Teufel wundert uns inzwischen überhaupt nichts mehr, jede noch so kühne Ankündigung wird letztlich mit schöner Regelmäßigkeit erfüllt oder sogar übertroffen. Der One M soll da keine Ausnahme machen. Aktuell ist übrigens der perfekte Zeitpunkt, um sich davon zu überzeugen: Dank des Rabattcodes „TEUFEL2018“ ist der WLAN-Speaker momentan (noch bis Mittwoch, den 31. Januar) für 399,99 Euro erhältlich – satte 20 Prozent unter der unverbindlichen Preisempfehlung. Da werden wir uns auch nicht lange bitten lassen …

Der One M ist aktuell übrigens nicht das einzige Schnäppchen bei Teufel. Wie es sich für eine gute Multiroom-Serie gehört, ist gleich eine ganze WLAN-Lautsprecher-Serie in unterschiedlichen Größen erhältlich. Bei eingeschränktem Platzangebot empfehlen sich die kompakten One S und One M, das klassische HiFi-Szenario offeriert das Regallautsprecher-Paar Stereo M (auch optisch ganz anders als unser aktueller Testkandidat) und die Standboxen Stereo L – beide demnächst ebenfalls bei uns im Test. Teufel hält darüber hinaus unter dem „Raumfeld“-Dach noch weitere Multiroom-Produkte bereit, die zum Beispiel als Soundbar oder Sounddeck den Heimkino-Bereich abdecken. Der One M ist übrigens auch als TV-Lautsprecher einsetzbar, obwohl die Musikwiedergabe seine primäre Leidenschaft ist. Einen gewissen Sinn für Ästhetik und Design kann man ihm allerdings auch nicht absprechen …

Ab in die Manege

Optisch überzeugt uns der One M direkt, denn Teufel hat etwas gegen langweilige Gehäuse und bedient sich bei der Grundfläche der Form eines Trapez. Die beiden Schenkel verjüngen sich nach hinten, so dass sich die Front breiter (und zudem höher) als die Rückseite darstellt. Der optische Effekt: Von vorn betrachtet wirkt der One M absolut flach, seine Tiefe erst aus seitlichem Blickwinkel erkennbar. Ein kleiner, aber sehr wirkungsvoller Trick, um den verhältnismäßig gar nicht so kleinen WLAN-Lautsprecher hübsch und filigran wirken zu lassen. Dazu tragen auch die auflockernden Variationen geometrischer Figuren bei. Während die Front insgesamt ein Rechteck bildet, greift die darin am unteren Rand integrierte Leiste die grundlegende Trapezform des One M auf. Dieser Kontrast wird zusätzlich durch  die Materialwahl betont: Das Gesicht des Lautsprechers ist mit feinmaschigem, schwarzem Stoff bespannt, die Frontleiste hingegen aus gebürstetem Aluminium gefertigt. Die Farbe des Stoffes ist in beiden verfügbaren Varianten des One M übereinstimmend Schwarz, die Frontleiste hingegen folgt beim weißen Gehäuse der helleren Kolorierung. Das gilt auch für die in die Leiste integrierten Bedienelemente, die sich optisch nur wohltuend dezent abheben, um das sehr homogene Erscheinungsbild des One M nicht in Unruhe zu versetzen. Was der massive Drehknopf im Zentrum des Geschehens aber vermutlich als Fels in der Brandung zu verhindern wüsste.

Zentraler Fixpunkt der Front ist der massive Drehknopf des One M.

Zentraler Fixpunkt der Front ist der massive Drehknopf des One M.

Der runde und sehr robust wirkende Regler mitten in der Frontleiste erfüllt diverse Funktionen, aber auch optisch legt er die Messlatte ziemlich hoch. Filigran gearbeitet und mit hoher Anfassqualität gesegnet, steht das primäre Bedienelement des One M für das gewohnt hohe Verarbeitungsniveau der Teufel-Lautsprecher. Bestätigt wird dieser Eindruck von den Übergangsstellen der unterschiedlichen Materialien, die vollkommen sauber miteinander verschmelzen und daher ganz hervorragend zum absolut makellosen Gesamtbild beitragen. Dazu gehört auch der seitliche Blick, der einen zusätzlichen Einsatzort der Stoffbespannung offenbart. In den Seitenflächen des One M sind nämlich zwei Passivmembranen installiert, die sich hinter dem feinmaschigem Textil verstecken dürfen. Um dem modernen Look auch noch beim zweiten Blick gerecht zu werden, beschränkt sich die Stoffbespannung an dieser Stelle nicht bloß auf die Seitenflächen, sondern greift auch noch auf die Rückseite über. Ein schönes Highlight, das man nicht unbedingt erwartet und das unter anderem deshalb so gut wirkt, weil die Kehrseite des One M ansonsten sehr schlicht und aufgeräumt daherkommt. Ein Vorteil für das Anschlussfeld, das wunderbar übersichtlich in Szene gesetzt wird.

Wie so viele Teufel-Lautsprecher präsentiert auch der One M einen sehr gelungenen Materialmix.

Wie so viele Teufel-Lautsprecher präsentiert auch der One M einen sehr gelungenen Materialmix.

Eine Box, aber sieben Lautsprecher

Als WLAN-Lautsprecher bevorzugt der One M logischerweise die drahtlose Verbindung zu Signalquellen. Gänzlich abgeneigt ist er kabelgebundenen Optionen aber selbstverständlich nicht. Ein Aux-Eingang für 3,5-Millimeter-Miniklinken-Audiokabel ist ebenso an Bord wie eine USB-Schnittstelle. Auch einen LAN-Anschluss fürs Ethernetkabel hält der One M bereit, falls man der drahtlosen Netzwerkanbindung nicht zugetan ist. Sogar ganz ohne WLAN lässt sich der One M nutzen, da er über den rückseitig positionierten Button bereitwillig eine Bluetooth-Verbindung zum Mobilgerät der Wahl aufbaut. Zwingend notwendig ist allerdings das Netzkabel, um den One M mit der nötigen Energie zu versorgen. Auch dieser Anschluss ist auf der Rückseite zu finden und liefert die Power, die der Class-D-Verstärker benötigt, um die sieben Kanäle des One M zu Höchstleistungen zu treiben. Hier ist der WLAN-Lautsprecher nämlich alles andere als sparsam bestückt: Vier Hochtöner, zwei Mitteltöner, ein integrierter Subwoofer – die beiden Passivmembranen nicht zu vergessen. Dadurch beweist der One M vor allem, dass es ihm mit dem Tiefton ziemlich ernst ist, weil der langhubige Tieftöner präzise Bässe liefert und die Passivmembranen unsaubere Resonanzen bekämpfen. Für das Drei-Wege-System fährt Teufel also ziemlich üppig auf, was auch damit zusammenhängt, dass die Berliner dem One-Box-System eine echte Stereobühne entlocken wollen.

Hinter der stoffbespannten Front und dem je nach Lichteinfall dezent durchscheinenden, stoßfesten Kunststoff-Skelett sind insgesamt sieben Lautsprecher verbaut.

Hinter der stoffbespannten Front und dem je nach Lichteinfall dezent durchscheinenden, stoßfesten Kunststoff-Skelett sind insgesamt sieben Lautsprecher verbaut.

Da darf die Dynamore-Technologie natürlich nicht fehlen, die den Teufel-Lautsprechern die bestmögliche Abstrahlcharakteristik verpassen soll. Dazu wird die reale Akustik der Single-Boxen virtuell erweitert, um ein erweitertes Klangpanorama zu erzeugen. Schließlich ist nicht immer Platz für ein Stereo-Paar und ein einzelner Lautsprecher muss den Job im Alleingang übernehmen. Ein Vorteil von Dynamore-Lautsprechern: der sogenannte Sweet Spot – ein klar definierter Hörplatz, auf den die Lautsprecher ausgerichtet werden – wird nicht benötigt, der Sound klingt nahezu überall gleichermaßen gut – egal, ob man mittig oder außen auf der Couch sitzt. Gute Voraussetzungen, wenn für ein ausgewachsenes Stereo-Paar kein Platz vorhanden ist und man trotzdem raumfüllenden Klang und eine breite virtuelle Bühne erreichen möchte. Zwar ist in Details noch ein Unterschied zu echtem Stereo-Klang hörbar, im Vergleich zu einem klassischen Single-Box-Systemen ohne entsprechende technologische Finesse spielt der One M allerdings einige Ligen höher auf. Die Aktivierung der auch als „Stereoverbreiterung“ bezeichneten Funktion erfolgt per App, indem man über Einstellungen zur Raum- und Gerätekonfiguration navigiert und dort den Raum mit dem entsprechenden Lautsprecher anspricht. Unter „In diesem Raum“ wird dieser ausgewählt und anschließend im Kästchen direkt unter dem Produktfoto per Fingertipp ein Häkchen gesetzt. Wer möchte, kann bei der Gelegenheit auch gleich noch die Status-LED ein- oder ausschalten und die Zeitspanne bis zum automatischen Standby-Modus festlegen – die App ermöglicht einen sehr umfassenden Steuerungsrahmen für den One M.

Die wichtigsten Quellen sind per WLAN mit dem One M verbunden, aber auch das klassische Audiokabel ist immer eine Option.

Die wichtigsten Quellen sind per WLAN mit dem One M verbunden, aber auch das klassische Audiokabel ist immer eine Option.

App mit Fortschritt

Die Raumfeld-App war schon lange ein unverzichtbares Werkzeug, um WLAN-fähigen Teufel-Geräte ins Netzwerk einzubinden. Durch ein umfangreiches Software-Update sieht man die Verbindung zwischen Teufel und Raumfeld jetzt auch deutlich im Icon auf dem Homescreen. Zugleich darf man sich über eine noch bequemere Bedienung freuen. Also keine Sorge, falls es an Erfahrung mit WLAN-Lautsprechern oder Multiroom-Systemen mangelt – dank intuitiver Usability und einer umfangreichen Online-Anleitung findet man sich schnell und intuitiv zurecht. Das ist auch wichtig, da der One M nahezu vollumfänglich via App bedient wird. Von der Quellenwahl über bestimmte Titel bis hin zu den Equalizer-Einstellungen: überall kommt die App primär zum Einsatz, um möglichst hohen Bedienkomfort zu gewährleisten. Das gelingt der Software wunderbar und im Handumdrehen ist der One M ins heimische Netzwerk integriert.
Im Prinzip muss lediglich die Setup-Taste auf der Rückseite des WLAN-Lautsprechers gedrückt und dann den Anweisungen der App gefolgt werden. Gegebenenfalls ist noch die Eingabe des Netzwerk-Passwortes nötig und schon ist der Teufel-Speaker startklar. Bei Bedarf können auch weitere Komponenten eingebunden werden, ansonsten ist das auch jederzeit über das Hauptmenü und die Punkte „Einstellungen“ > „Raum- und Gerätekonfiguration“ möglich.

Per App können alle relevanten Einstellungen bequem vorgenommen werden.

Per App können alle relevanten Einstellungen bequem vorgenommen werden.

Die Einrichtungs-Navigation ist sowohl über das Hamburger-Menü oben links (die drei gestapelten, waagerechten Striche) als auch ganz simpel durch ein seitliches Wischen von links zu öffnen. Anschließend sind direkt alle relevanten Quellen verfügbar, ebenso können Einstellungen verwaltet und das Online-Handbuch sowie das Tutorial aufgerufen werden. In Hinblick auf die Musikwiedergabe sind zwei bekannte Streaming-Dienste direkt verknüpft, namentlich das Internetradio TuneIn und Spotify. Wer lieber auf die eigene Mediathek zugreift, wird sich wohl eher auf den Menüpunkt „Meine Musik“ konzentrieren. Dieser schließt sowohl die lokal auf dem Gerät als auch die auf Netzwerklaufwerken gespeicherten Dateien ein. Damit diese dort angezeigt werden, müssen die Quellen zunächst über den Menüpunkt „Einstellungen“ und „Meine Musik-Bibliothek“ hinzugefügt werden. Für die lokal gespeicherte Musik ist das mit einem Häkchen schnell erledigt, für Netzwerklaufwerke beziehungsweise Musikserver muss gegebenenfalls ein Suchlauf gestartet werden. Danach ist die Raumfeld-App jedoch zuverlässig in der Lage, auf sämtliche verfügbaren Quellen zuzugreifen.

Quellen- und Titelwahl gestaltet sich per App genauso einfach und bequem wie die Lautstärkeregelung samt Equalizer.

Quellen- und Titelwahl gestaltet sich per App genauso einfach und bequem wie die Lautstärkeregelung samt Equalizer.

Alternativ zu den netzwerkgebundenen Wiedergabemöglichkeiten kann man per App auch den Line-In-Anschluss ansteuern und ein beliebiges Wiedergabegerät per 3,5-Millimeter-Audiokabel an den One M anschließen. An dieser Stelle sei auch die Taste ganz rechts in der Frontleiste erwähnt – auf Knopfdruck aktiviert sie direkt den Line-In-Anschluss, ohne diesen per App auswählen zu müssen (hier soll es demnächst noch vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten geben). In dem Zusammenhang seien auch die drei Direktwahltasten in der Frontleiste des One M erwähnt. Diese können beliebig programmiert werden, um auf Knopfdruck beispielsweise den Lieblingsradiosender oder die persönliche Aufwach-Playlist abzuspielen. Dazu wird die Wiedergabe wie gehabt per App gestartet und anschließend die gewünschte Direktwahltaste gedrückt und ca. zwei Sekunden lang gehalten – eben so lange bis ein akustisches Signal ertönt. Damit ist die Programmierung bereits abgeschlossen und die verknüpfte Quelle wird fortan bei jedem kurzen Knopfdruck wiedergegeben. Die Usability stimmt also schon mal, jetzt muss nur noch der Klang mithalten.

Per App gewählte Internetradio-Sender können zur schnelleren Anwahl auf die Direktwahltasten übertragen werden.

Per App gewählte Internetradio-Sender können zur schnelleren Anwahl auf die Direktwahltasten übertragen werden.

Akustisches Spektakel mit Sinn für Details

Zum Sound der Teufel-Lautsprecher lässt sich allgemein festhalten, dass man hier eigentlich immer bedenkenlos zugreifen kann. Der One M macht da keine Ausnahme, tatsächlich übertrifft er sogar unsere Erwartungen. Bereits der bloße Klang überzeugt mit sehr guter Balance zwischen klaren Höhen und kraftvollem Tiefton, mit zugeschalteter Stereoverbreiterung kommen diese Stärken dann noch ausgeprägter zum Vorschein. Die virtuelle Bühne zeigt sich mindestens so breit wie versprochen und präsentiert eine saubere Staffelung. Mit Bosse und „Alter Strand“ gibt es für den One M gleich mal die Möglichkeit, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Das gilt vor allem für den Kontrast zwischen den langgezogenen Keyboard-Sounds und dem abgehackten Stakkato der Gitarren, der mit nahezu perfekter Ausgewogenheit erklingt. Alternativ lohnt sich auch der Griff zur Live-Version mit Sebastian Madsen vom Album „Kraniche – Live in Hamburg“, auf dem der Titel nochmal deutlich dynamischer und basslastiger interpretiert wird.

Zur reichhaltigen Ausstattung des One M gehören auch zwei seitlich positionierte Passivmembranen.

Zur reichhaltigen Ausstattung des One M gehören auch zwei seitlich positionierte Passivmembranen.

Rocken kann auch Brian Fallon mit dem neuesten Preview seines Albums „Sleepwalkers“, das den Titel „My Name Is The Night (Color Me Black)“ trägt und wie alle anderen Vorab-Veröffentlichungen wieder unschlagbare Argumente liefert, sich dieses Album auf jeden Fall zuzulegen. Knackige Drums, satter Bass, dynamische Gitarrenriffs und ein wie immer ein von perfektem Flow gesegneter Gesang – da kann ein Lautsprecher eigentlich gar nicht mehr schlecht klingen. Stimmt, der One M nutzt diese Vorlage auch prompt aus, um unter Beweis zu stellen, dass er sogar größere Regallautsprecher locker in die Tasche stecken kann. Eine gute Nachricht für alle, die nicht viel Platz für Schallwandler haben, aber aufs große Klangerlebnis nicht verzichten wollen. Das will der One M nämlich auch nicht und hat erfreulicherweise alle Voraussetzungen, um selbst für ein imponierendes Akustikspektakel zu sorgen.

Der kompakte One M ist dank der gummierten Leisten unter dem Gehäuse gut vor dem Verrutschen geschützt.

Der kompakte One M ist dank der gummierten Leisten unter dem Gehäuse gut vor dem Verrutschen geschützt.

Das zeigt er beispielsweise auch beim Titel „Helicopter“ der Band Bloc Party, die sich hier trotz ihrer Herkunft nicht an die feine englische Art halten und völlig ohne Vorwarnung mit dem ersten Ton in die Vollen gehen. Für den One M kein Problem, er läuft aus dem Stand zu Höchstleistungen auf. Sogar die in der Aufnahme fast schon schrillen E-Gitarren bewegen sich durch die Behandlung des One M noch im angenehmen Spektrum, ohne an Intensität oder Nachdruck einzubüßen. Ebenso wenig wie das schwungvolle „Alive“ von POD, das nicht minder dynamisch, aber wesentlich krachender daherkommt. Hier zeigt der One M, dass er trotz kompakter Abmessungen ordentlich Gas geben kann und selbst bei hohem Pegel ganz locker abliefert. Was allerdings nicht heißen soll, dass der One M nur ein eindimensionaler „Haudrauf“ ist. Im Gegenteil, das Handwerk der feinen Technik beherrscht er ebenso hervorragend, was sich in Charlie Winstons „Kick The Bucket“ beeindruckend zeigt. Dessen Beatboxing kommt beim One M ebenso präzise zur Geltung, wie sich zeitgleich auch der Tiefton mit Nachdruck bemerkbar macht. Wie so oft gilt eben auch hier: „Die Mischung macht’s“ und nicht nur unter diesem Aspekt ist man bei Teufel bekanntlich stets bestens aufgehoben.

Wer die gänzlich schwarze Variante des One M nicht so hübsch findet, freundet sich vielleicht eher mit dem weißen Modell an.

Wer die gänzlich schwarze Variante des One M nicht so hübsch findet, freundet sich vielleicht eher mit dem weißen Modell an.

Fazit

Kompakt, aber klanglich umso größer, löst der kompakte WLAN-Lautsprecher One M so manches Platzproblem, ohne akustische Kompromisse einzufordern. Dank akustischem Stereopanorama produziert das Single-Box-System im modernen Look eine beeindruckende Klangkulisse, die sich nicht hinter kompakten HiFi-Anlagen verstecken muss. Die Einbindung ins Heimnetzwerk ist ebenfalls möglich und beschert dem One M enorme Quellenvielfalt sowie die Option, ihn als Teil eines Multiroom-Systems einzusetzen. Damit einher geht ein hoher Bedienkomfort per Smartphone oder Tablet, der das grandiose Preis-Leistungsverhältnis abrundet.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

95 %

96 %

180128.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel One M
Produktkategorie:WLAN-Lautsprecher
Preis:499,99 Euro (UVP)
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Abmessungen (HBT):205 x 420 x 190 mm
Gewicht:5,2 kg
Prinzip:3-Wege, geschlossen
Frequenzbereich:36 - 20.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:4 x 25 mm (Gewebe)
Mitteltöner:2 x 75 mm (Zellulose, beschichtet)
Tieftöner:180 x 90 mm (Composite)
Anschlüsse:1x 3,5-mm-Line-In
1x USB 2.0
1x LAN
WLAN
Bluetooth 4.2
Lieferumfang:- Teufel One M
- Netzkabel
Besonderes:- "Dynamore"-Technologie für breites Stereopanorama
- voluminöser Klang
- integrierter Subwoofer
- Multiroom
- steuerbar per Raumfeld-App
- Sleeptimer
- Energiespar-Funktion
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Musikserver Meridian Media Core 200 / 218 Zone Controller – Audiophiler Weg zum modernen Musikhören

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Der Meridian Media Core 200 ist ein bravouröser Brückenbauer für alle, die sich von ihrem HiFi-Turm und ihren CDs verabschieden wollen – nicht aber von ihrem audiophilen Anspruch. Als Server beherbergt er die digitale Plattensammlung, als DAC besorgt er die HiRes-Wandlung, per Analog-Ausgang geht’s zum konventionellen Verstärker, mit der LAN-Schnittstelle hingegen ins heimische Netzwerk – und wer über ein Zimmer hinaus will, erweitert die Anlage mit dem Meridian 218 Zone Controller zum Multiroom-System.

Sehr präsentabel: Der Meridian Media Core 200 ist schlank, stylisch – und wird aufrecht aufgestellt. Dadurch hebt er sich von der üblichen HiFi-Horizontalität ab. Die Steuerung und Bedienung läuft ausschließlich über iPhone, iPod oder Computer.

Wenn schon anders, dann auch richtig: Wer sich mit dem Meridian Media Core 200 von der konventionellen Anlage verabschiedet, sagt ebenso der gewohnten HiFi-Optik Ade: Dieser Musikserver ist schlank, stylisch – und vor allem ein vertikal zu betreibendes Gerät. Das hat einen sehr praktischen Grund: Der Meridian Media Core 200 ist im Grunde ein Computer, er kommt aber ohne den eigentlich hier obligaten Lüfter aus. Dessen Betriebsgeräusch ist oft ein akustisches Ärgernis, und dies wollte Meridian unter allen Umständen vermeiden. Die Briten sind bekannt für den ultrasauberen Klang ihrer Komponenten, da ist das Dauersirren eines Propellers inakzeptabel. Deshalb nutzt der Meridian Media Core 200 den sogenannten Kamineffekt: Warme Luft kann oben entweichen, kalte Luft wird unten angesaugt. Zu diesem Zweck besitzt der MC 200 auf seiner Oberseite eine Lüftungsgitter, und so wird der Musikserver im Betrieb kaum mehr als handwarm. Meridian gelingt es, dieses funktionale Feature perfekt in das Design zu integrieren: Das Gitter ist Teil eines umlaufenden schwarzen Bandes, das von silbernen Wangen im Quadratformat eingefasst ist. Alle Ecken und Kanten sind abgerundet, und so steht hier eine formschöne, grazile Klangscheibe vor uns. Sie ist zugunsten der Standfestigkeit mit zwei schmalen, schwarzen Traversen unterfüttert, die Ausleger sichern die Statik und vollenden die Optik. Ganz klar: Mit dieser reduziert-nüchternen Anmutung ist der Meridian Media Core 200 natürlich am besten in einem modernen Wohnzimmer aufgehoben. Er macht dabei nicht nur eine schlanke, sondern auch ein schöne Figur: Meridian ist das Kunststück gelungen, das Kunststoff-Gehäuse edel aussehen zu lassen und ihm auch eine hohe haptische Qualität zu verleihen. Weil bis auf eine weiße Betriebs-LED nichts Aufschluss über die Funktion gibt, stellt sich dem Betrachter automatisch die Frage: Was kann diese schlanke Schachtel denn eigentlich?

Form follows Funktion: Der Musikserver steht aufrecht, so kann warme Luft wie durch einen Kamin über das obige Lüftungsgitter abgeführt werden – ohne Lüfter und darum leise.

Vertikaler Vielkönner

Erst einmal ist der Meridian Media Core 200 ein Musikserver, das heißt: Er ist der Speicher für alle digitalen Tracks und Alben – also der Ort, an dem bald die heimische CD-Sammlung ihren Platz haben wird. Dafür steht eine Ein-Terrabyte-Festplatte zur Verfügung. Das genügt, um etwa 2.000 CDs in Original-Qualität zu speichern. Damit die Musik auf den Server gelangt, anschließend komfortabel verwaltet werden kann und zur Wiedergabe an Verstärker und Boxen geht, ist der Meridian Media Core 200 Teil von Sooloos. Dies ist Meridians hochgelobtes Management-System für Musikverwaltung, Vernetzung und Multiroom. Die Briten waren Vorreiter auf diesem Gebiet – und mit ihrer Bedien-App, den Software-Anwendungen und den Audio-Komponenten des Sooloos-Systems sind sie bis heute audiophile Avantgarde. Im Sooloos-System ist der Meridian Media Core 200 eine Kern-Komponente, deshalb wohnt dem Gerät zugunsten des Wohlklangs eine Digitalsektion vom Feinsten inne. Eine akribische Signalbehandlung durch einen speziellen Filter und einen ultrapräzisen Taktgeber sorgt dafür, dass keine signalfremden Artefakte (Jitter, Pre/Post-Ringing) durch unsaubere Umwandlungen entstehen. Dieses Edel-Signal, aber auch kostenpflichtige Musik von Tidal und Napster sowie kostenfrei Songs von den weltweiten Internet-Radiostationen gibt der Meridian Media Core 200 nun wahlweise analog oder digital aus. Dadurch kann man ihn in eine konventionelle HiFi-Anlage einbinden. Oder man betreibt ihn mit aktiven Boxen und der Bedien-App als komplettes Soundsystem für einem Raum. Oder man baut dieses System mit weiteren Komponenten gleich zur Multiroom-Lösung aus. So oder so oder so: Die nötigen Anschlüsse dafür finden wir auf der Rückseite.

Der MC 200 besitzt anschlusseitig eine Ethernet-Buchse für das LAN, zwei Cinch-Buchsen als Analog-Ausgang, eine „SpeakerLink“-Ethernet-Buchse für digitale Meridian-Lautsprecher und als Cinch-Buchse einen elektrischen S/PDIF-Ausgang. Die beiden „Expansion“-USB-A-Schnittstellen sind für Erweiterungen vorgesehen, beispielsweise um einen kompatiblen WLAN-Empfänger.

Anschlüsse und Schnittstellen

Wer den Meridian Media Core 200 umdreht, entdeckt oben mit dem Wipptaster für An und Aus. Er ist das einzige Bedienelement. Das ist eine respektable Reduktion, die restliche Bedienung erledigt man per Software, also über Computer und Handy. Unter dem Taster finden wir eine Anzahl an Buchsen, die das mechanische Einbinden des Servers kinderleicht macht. Über die Netzwerk-Buchse wird der MC 200 mit dem heimischen LAN-Netz verbunden. Zwei danebenliegende USB-A-Buchsen sind mit „Expansion“ gekennzeichnet und dienen der Erweiterung – etwa um einen kompatiblen WLAN-Empfänger, so lässt sich auch eine kabellose Netzwerkverbindung einrichten. Als nächstes finden wir einen analogen Ausgang. Über dieses Cinch-Buchsenpaar leitet der Musikserver ein Line-Level-Signal an einen konventionellen Vollverstärker, einen Vorverstärker oder einen aktiven Lautsprecher. Darunter entdecken wir eine Ethernet-Buchse namens „SpeakerLink“, über sie werden digitale Lautsprecher angeschlossen, etwas Meridians DSP3200. Hier lässt sich aber auch ein System-Controller von Meridian mit einem SpeakerLink-Eingang anschließen – zum Beispiel der 218 Zone Controller, mit dem man einen zusätzlichen Raum beschallen kann. Dann gibt es noch einen elektrischen S/PDIF-Ausgang, über diesen koaxialen Cinch-Out geht das Signal zu einem digitalen Vorverstärker, einem Surround-Controller oder einem System-Controller. Last but not least: Die Buchse für den Anschluss des externen Netzteils. Die Auslagerung sorgt dafür, dass Störeinflüsse der Stromversorgung vom Audiogerät ferngehalten werden – sehr gut! Weil der Anschlussbereich so übersichtlich ist, kommen wir auch gleich zur Verkabelung und Einbindung.

Am Computer ist die Einrichtung des Sooloos-Systems und der Komponenten mit der Software Control:Mac übersichtlich.

Einrichtung und Bedienung

Wir schließen den Meridian Media Core 200 an unseren Vollverstärker Hegel H190 an, dazu kommt die Netzverbindung über ein LAN-Kabel sowie das Netzteil – damit sind wir hardwareseitig schon fertig. Die Konfigurierung und Steuerung des Meridian Media Core 200 erledigt man heutzutage natürlich per Software. Am leichtesten haben es Apple-User, Meridian setzt vorwiegend auf Benutzer von iPhone, iPad und iPod. Für sie gibt es im Apple Store die Meridian Sooloos-App. Mit dieser intuitiv bedienbaren und optisch gut gemachten Bedienoberfläche kann man das vorhandene Musikangebot des Media Core 200 durchstöbern und die Wiedergabe in sämtlichen Zonen/Räumen steuern – sei es das eigene File-Archiv, seien es Tracks aus den eingebundenen Musikdiensten Tidal und Napster. Eine entsprechende App für Android gibt es leider nicht. Wer mehr machen möchte, wer Dateien importieren und exportieren oder ein Backup erstellen will, braucht nun eine weitere Software namens Control:Mac (für Apple-Benutzer) beziehungsweise Control:PC (für Nicht-Apfelisten). Sie wird auf dem Computer installiert, also auf dem Mac oder dem PC. Diese Anwendung ermöglicht über die Musiksuche und Wiedergabesteuerung hinaus den Musik-Transfer auf den Media Core 200 – entweder von CD oder von iTunes.

Mit der Software Control:Mac erledigt man auch den Datentransfer. Clever: Vor dem Importiert einer CD werden die Metadaten aktualisiert und vervollständigt.

Wer als Apple-Benutzer also schon eine iTunes-Musikbibliothek aufgebaut hat, kann sie in den Speicher des Meridian Media Core 200 importieren. Das Einlesen der eigenen CD-Sammlung geht unkomprimiert, aber auch platzsparend und datenreduziert, zum Beispiel mit 320 Kilobyte/Sekunde. Freunde von HiRes-Files kommen natürlich auch auf ihre Kosten: Der Meridian Media Core 200 kann Tracks bis zur PCM-Qualität 192 Kilohertz/24 Bit handhaben. DSD-Files nimmt er nicht. Als Formate funktionieren WAV, FLAC, Apple Lossless, AAC und MP3. Mit diesen Formaten erlaubt die Control-Software aber nicht nur den Datenimport, sondern auch den Export, also das Erstellen von Backups. Ein weiterer Weg zur Bedienung des Meridian Media Core 200 führt über den Computer. Dafür tippen wir in die Adresszeile unseres Webbrowsers die IP-Adresse ein, die der heimische Router dem Gerät zugewiesen hat. Wer schon Meridians Sooloos-System zur Vernetzung und Verwaltung seiner Musik nutzt, findet die IP-Adresse dort schnell, alle anderen loggen sich in ihren Router ein und lassen sich hier die Adresse anzeigen oder nutzen einen IP-Scanner, hierfür gibt es kostenfreie Programme im Internet. Auf diesem Weg gelangen wir zu der Sooloos-Webanwendung und können so Musik suchen und die Wiedergabe steuern, aber auch vielfältige Einstellungen vornehmen.

Schlichte Optik: Der 210 Zone Controller ist eigentlich für den Einbau im Rack konzipiert, er kann aber natürlich auch als Stand-alone-Gerät betrieben werden.

Von Mono-Room zu Multi-Room: Der Meridian 218 Zone Controller

Wohlklang in einem Raum ist mit Meridian-Produkten aber erst der Anfang. Wer Musik in mehreren Zimmern genießen möchte, ist direkt beim Thema Multiroom: Das zentrale Steuern der Hausbeschallung mit der freien Festlegung, welches Gerät wo und was und wie laut spielt, ist eine der Kernqualifikationen eines modernen Beschallungs-Systems. Meridian bietet hier die Möglichkeit, mit einzelnen Komponenten quasi peu à peu das eigene Haus musikalisch zu erobern. Dafür ist der Meridian 218 Zone Controller gemacht, mit diesem Streamer kann man eine weitere neue Hörzone schaffen und steuern – in HiRes. Dafür ist dieser kleine Kasten passgenau ausgestattet: Für die Vernetzung mit dem ganzen Haus verfügt er über einen LAN-Port. Für den Anschluss von Quellgeräten in dem Zimmer, für das er zuständig ist, hat er zuallererst einen analogen Eingang. Das hier eingehende Signal wird digitalisiert, dadurch lässt sich die Lautstärke der Musik auch über die Sooloos-Bedien-App regeln. Als weitere Eingänge stehen ein optischer und ein elektrischer digitaler S/PDIF-Input zur Verfügung. Raus gehen Signale zum einen über einen analogen Ausgang. Hier lässt sich nun ein konventioneller Verstärker anschließen, der wiederum passive Boxen antreibt. Damit das alles funktioniert, hat der Meridian 218 Zone Controller einen eigenen DAC an Bord, er wandelt Signale bis zur Güte von 192 Kilohertz/24 Bit.

Der 218 bietet rückseitig die nötigen Ein- und Ausgänge für die Einrichtung einer weiteren Hörzone und damit für den den Aufbau einer Mehrraum-Beschallung. Über den analogen und die beiden digitalen Eingänge können Musikquellen des betreffenden Raumes in das Multiroom-System eingebunden werden. Mit den „SpeakerLink“-Ein- und Ausgängen eignet sich der 218 Zone Controller insbesondere für Besitzer von Meridian-Lautsprechern.

Besonders geeignet ist der Meridian 218 Zone Controller jedoch für den Betrieb von Meridian DSP-Lautsprechern. Derartige Aktiv-Lautsprecher versorgt der Zone Controller über seine SpeakerLink-Ausgänge im Ethernet-Steckerformat. Über einen digitalen Cinch-Ausgang lässt sich ein weiterer 218 Zone Controller anschließen, um eine zusätzliche Zone einzurichten – dies ist eine Möglichkeit, wie man mit mehreren dieser Controller das Haus musikalisch erschließt. Natürlich ist auch der 218 Zone Controller ein Sooloos-Endgerät und wird somit Teil des Audio-Management-Systems. Für den Fernsehton gibt es mit der Lip-Sync-Funktion noch ein wichtiges Feature: Das Audio-Signal kann um bis zu 85 Millisekunden verzögert werden, um es mit dem womöglich hinterherhinkenden Bild zu synchronisieren. Die gesamte Heimvernetzung gelingt am besten und unauffälligsten, wenn man sie als Hausinstallation ausführt. Meridian hat das Thema Multiroom/Automatisierung konsequent zu Ende gedacht und seine Geräte für diesen Fall ausgelegt.

Mit der Sooloos-App hat man einen ansprechenden Überblick über die verfügbare Musik. Auch das Multiroom-Management geht fix – hier die Zuweisung zu den Hörzonen.

Das erkennt man auch an den Trigger-Buchsen, deren Steuerspannungen zum Ein- und Ausschalten von Komponenten genutzt werden können. Das erkennt man aber ebenso am Format: Der Meridian 218 Zone Controller kann nicht nur als freistehendes Gerät verwendet werden, sondern auch in ein 19-Zoll-Racksystem eingebaut werden. Er nimmt genau die Hälfte einer Höheneinheit (HE) ein. In metrischen Maßen ausgedrückt sind das 4,2 mal 20,4 Zentimeter bei einer Tiefe von 15,5 Zentimetern. Eine solche Rack-Lösung bietet sich an, wenn man ein zentral gesteuertes HiRes-Multiroom-System aufbauen möchte, ohne in jedem Raum viel sichtbare Technik stehen zu haben. Das Rack steht dann im Separée, in dieses Rack setzt man nun pro zu beschallendem Raum einen 218 Zone Controller und schließt die Controller beispielsweise an einen Meridian 258-Verstärker an. Das ist ein achtkanaliger Analog-Amp, mit dem man vier Boxenpaare betreiben kann. Wer zur Schallwandlung nun noch In-Wall-Lautsprecher wie die Meridian DSP320 wählt, hat das Ziel erreicht: überall Musik ohne sichtbare Technik.

Die App ermöglicht auch die Eingrenzung, was wiedergegeben werden soll: Nur HiRes? Oder Musik aus dem Angebot von Tidal oder Napster? Alles machbar.

Klang

Wer den Meridian Media Core 200 einschaltet hört erst mal – nichts. Dank der lüfterlosen Lösung arbeitet der Server absolut geräuschlos, das ist eine echte Wohltat. Als erstes laden wir uns Musik auf den Musikserver, das Album „Ænima“ von Tool in CD-Qualität. In weniger als vier Minuten ist die Musik an seinem neuen Platz, automatisch versehen mit aktualisierten Metadaten. Nun noch ein Einzeltrack, den „On Day One“ von Pat Metheny in der HiRes-Qualität 96 Kilohertz/24 Bit. Das geht auch flott, bei den Metadaten helfen wir ein wenig nach, weil die konsultierte Datenbank in diesem Fall alternative Fakten liefert. Aber mit Control:Mac sind zum Glück alle Einträge editierbar. Wir starten auch gleich mit diesem Opener des Albums „Kin (<–>)“, der Jazzgitarrist Pat Metheny hat diese 15-Minuten-Nummer mit seiner grandiosen Unity Band eingespielt und liefert einen John Coltrain/Weather-Report-Mix im Latin-Gewand. Eine tolle Produktion, und sie klingt in dieser HiRes-Qualität schlichtweg fabelhaft. Die Abbildung der fünfköpfigen Combo hat eine ungemeinen Transparenz und eine sehr schöne Tiefe. Schon die Drums von Antonio Sanchez sind ein Genuss, das Set klingt knackig, und bei der exzellenten Beckenarbeit hört man nicht nur die verschiedenen Areale, die Sanchez anschlägt, sondern auch das Ausklingen des Metalls – eine grandiose Auflösung! Dabei toben sich seine umstehenden Mitmusiker nicht gerade zurückhalten aus. Gerade der Saxophonist Chris Potter ist prominent in Szene gesetzt – und auch seine Blaskunst können wir in allen Facetten verfolgen: sein Luftholen, sein Überblasen der Töne, die Rauheit, die Parker mit seinem Luftstrom erzeugt – das ist eine kleine Saxophon-Lehrstunde. Gegen diese Brillanz setzt Pat Metheny mit seiner weich und erdig klingenden Gitarre einen lyrischen Kontrapunkt, und auch diese sanft fließenden Melodien nehmen den gebührenden Platz ein, obwohl der höhenarrne Gitarrensound durchaus knifflig in der Darstellung ist. Der Media Core 200 kann es, und auch dem 218 Zone Controller, mit dem wir probeweise ein zweite Hörzone eingerichtet haben, gelingt es. Beide untermauern Meridians Ruf, äußerst klar und sauber klingende Komponenten zu entwickeln.

Die Sooloose-App zeigt neben den üblichen Metadaten auch verfügbare Rezensionen zu den Alben an.

Das kommt natürlich besonders Musik zugute, die von der Kraft der Klängen und von luftigen Arrangements getragen wird. Der legendäre Klangtüftler Brian Eno ist so ein Fall: Sein Album „Apollo“, 1983 veröffentlicht und 2005 digital remastered, ist eine atemberaubende akustische Reise ins Weltall: Sphärische Synthie-Klänge wabern durch faszinierende Hallräume und suggerieren unendliche Weiten – das ist sensationell! Deshalb spielt es keine Rolle, dass Hall im All physikalisch natürlich Quatsch ist! Brian Eno hat mit diesem Ambient-Album einen Meilenstein der elektronischen Musik kreiert, er führt uns mit unglaublichen Sounds durch die Frequenzgalaxis. Das ist bei hoher Lautstärke und tiefen Tönen dann auch eine fantastische physische Erfahrung. Dieses Kopf- und Körperkino genießt man am besten mit geschlossenen Augen und über eine exzellente Anlage. Dann wird dieser Spacetrip in den Kosmos der Klänge zur Offenbarung. Mit dem Meridian Media Core 200 klappt das beeindruckend. Wenn der Sound klar und knackig ist, gibt das auch bei härterer Musik den Kick – und damit sind wir bei Tool, die hätten wir ja fast vergessen. Ihr Album „Ænima“ war eigentlich unser Kandidat um den Musikimport und die Metadaten-Vervollständigung zu testen. Aber ganz nebenbei verblüfft das Album mit einer sehr guten Produktion. Das ist für Metal nicht gerade üblich. Beim Titelsong sorgt gleich zu Beginn das hektisch gehauchte „Hey, hey, hey“ von Sänger Maynard James Keenan für Beklemmung, so unvermittelt und eindringlich klingt dieses Geflüster aus der Ecke des Raumes. Dann haut uns Gitarrist Adam Jones das Götter-Riff des Songs um die Ohren – Gänsehaut! So muss eine amtliche Axt klingen, Saitengeräusche und Verstärkerröhren-Rauschen inklusive! Bald wird die Gitarre von Schlagzeug und Bass unterstützt, das Zusammenspiel funktioniert in perfekter Präzision – und hier erfährt man eins: Akkuratesse ist beim Musizieren und bei der Reproduktion der Schlüssel, auch über das Rockgenre hinaus sorgen Genauigkeit und Timing für den entscheidenden Kick. Bei der Verarbeitung und Wandlung digitaler Musik sorgt eine solche Präzision zudem für Klarheit und Sauberkeit – der Meridian Media Core 200 ist hierfür der Beweis.

Aufgeräumte Anlage: Der Meridian Music Core 200 braucht auch im Verbund mit einem Vollverstärker fürs Analoge (hier der Hegel H190) wenig Platz für viel Musik. Der vorne stehende 218 Zone Controller trägt die Musik in ein zweites Zimmer, diese Arbeit kann er auch optisch versteckt verrichten.

Fazit

Der Meridian Media Core 200 ist ein optisch und akustisch überaus attraktives Angebot, die raumgreifende Plattensammlung und den klobigen HiFi-Turm hinter sich zu lassen: Der schicke Musikserver speichert auf kleinstem Raum bis zu 2.000 CDs, alternativ auch PCM-Files, die gerne hochauflösende Qualität haben dürfen, denn er ist Dank seiner ausgezeichneten Prozessor-Einheit inklusive DAC in der Lage, sie in HiRes-Güte zu behandeln und zu wandeln. Die Musik gibt er entweder an einen analogen Verstärker aus oder an Aktivboxen oder Meridian-Lautsprecher – so ermöglicht der Meridian Media Core 200 in verschiedenste HiFi-Szenarien. Als Teil von Meridians Sooloos-Musikmanagement-System wird der Meridian Media Core 200 per LAN ins Netzwerk eingebunden und kann nun vom Computer aus gesteuert werden – oder per iPhone, iPad oder iPod. Die entsprechende Sooloos-App gibt es nur für Apple-Benutzer. Wer seinen Musikgenuss ausweiten möchte, kann diese Anlage Raum für Raum mit dem Meridian 218 Zone Controller zum Multiroom-System ausbauen – auch und gerade im Rahmen einer Hausinstallation. Ob Mono- oder Multiroom: Die Klangqualität ist ausgezeichnet.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Preise

Meridian Media Core 200: 2.800,00 Euro
Meridian 218 Zone Controller: 990,00 Euro
Bundle (Media Core 200 + 218 Zone Controller): 3.000 Euro
Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut

93 %

88 %

84 %

180131.Meridian_MC200-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Meridian
Media Core 200
Produktkategorie:Musikserver
Preise:2.800,00 Euro
Garantie:2 Jahre bzw. 5 Jahre (nach Registrierung beim Hersteller)
Ausführungen:Silber/Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):264 x 58 (mit Fuß: 93) x 253 mm
Gewicht:1,2 kg
Eingänge / Schnittstellen:1 x LAN (RJ45-Buchse)
1 x Stromversorgung
Ausgänge:1 x digital (SPDIF, Cinch, koaxial)
1 x analog Line (Cinch)
1 x SpeakerLink (RJ45-Buchse) zum Anschluss digitaler Lautsprecher (z. B. Meridian DSP3200), eines Meridian Systemcontrollers einem SpeakerLink-Eingang
2 x USB (Typ A) zum Anschluss kompatibler WLAN-Empfänger (für eine kabellose Netzwerkverbindung)
Unterstützte Audio-Dateiformate / Containerformate:WAV, FLAC, Apple Lossless, AAC, MP3, MQA
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM bis 192 kHz/24 bit
Lieferumfang:- Meridian Media Core 200
- externes Netzteil
- Netzkabel
- Handbuch (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Niederländisch, Russisch, Chinesisch)
Besonderes:- sehr sauberer, klarer Klang
- integrierter DAC
- Sooloos-Endgerät
- Sooloos App-Steuerung ausschließlich für iPad, iPhone, iPod
- lüfterloser, geräuschfreien Betrieb
- Tidal, Napster/Rhapsody als Musikstreaming-Dienste vorinstalliert
- erstklassige Verarbeitung
- AudioVolver-Klangkorrektur als optionales Plug-in
- 30 Tage Installations-Support
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut
Gesamtnote: 1,1
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut

93 %

86 %

83 %

180131.Meridian_218-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Meridian
218 Zone Controller
Produktkategorie:Streamer
Preise:990,00 Euro
Garantie:2 Jahre bzw. 5 Jahre (nach Registrierung beim Hersteller)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359
www.audio-reference.de
Abmessungen (HBT):42 x 204 x 155 mm
Gewicht:0,56 kg
Eingänge / Schnittstellen:1 x LAN (RJ45-Buchse)
1 x analog (Line, Cinch)
1 x digital (SPDIF, Cinch, koaxial)
1 x digital (SPDIF, TOSLInk)
1 x SpeakerLink (RJ45-Buchse)
1 x IR
1 x Stromversorgung
Ausgänge:1 x digital (Cinch, koaxial)
1 x analog Line (Cinch)
1 x SpeakerLink (RJ45-Buchse)
1 x Trigger
Unterstützte Audio-Dateiformate / Containerformate:WAV, FLAC, Apple Lossless, AAC, MP3, MQA
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM bis 192 kHz/24 bit
Lieferumfang:- Meridian 218 Zone Controller
- Netzkabel
- selbstklebende Gummifüße
- Handbuch (Englisch)
Besonderes:- äußerst reiner Klang
- integrierter DAC
- Sooloos-Endgerät
- Lip-Sync-Funktion
- für Rackeinbau geeignet
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut

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AN Audio Sound de Couleur – Klangvolles Farbenspiel in Perfektion

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Lautsprecher müssen gut klingen, das ist klar. Aber gutes Aussehen schadet auch nicht – das Auge hört ja schließlich mit. Wie im Falle der Design-Lautsprecher Sound de Couleur aus dem Hause AN Audio. Mit farbenfrohem und elegantem Design sorgen sie für ein frisches Bild und spielen klanglich auf nicht minder hohem Niveau. Grund genug, uns die edlen Stücke aus dem Siegerland zum Test einzuladen.

Dank kompakter Abmessungen und elegantem Design machen die Sound de Couleur in jedem Wohnzimmer eine sehr gute Figur.

Dank kompakter Abmessungen und elegantem Design machen die Sound de Couleur in jedem Wohnzimmer eine sehr gute Figur.

Die Heimat der Sound de Couleur liegt in Siegen, in der „kleinen Manufaktur“ AN Audio. So bescheiden bezeichnet Namensgeber (und treibende Kraft) Alexander Neben sein Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, modern-ästhetische Lautsprecher mit hochwertigem Klang zu entwickeln. Dazu gehört nicht nur der stete Drang zur Optimierung der Entwicklungsprozesse, sondern auch die Fertigung der Produkte in Handarbeit. Denn in der Liebe zum Detail sieht man bei AN Audio einen wesentlichen Faktor dafür, dass die Kunden ihre Lieblingsmusik vollumfänglich genießen können. Dessen ist man sich in Siegen zwar sicher, gewährt aber dennoch für jeden Lautsprecher eine vierwöchige Testphase, in der man die bestellten Schallwandler zuhause in Ruhe testen darf – inklusive Geld-zurück-Garantie bei Nichtgefallen. Ein sehr nettes Angebot, an das wir im Fall der Sound de Couleur allerdings nicht einmal den Ansatz eines Gedankens verschwendet haben.

Elegante Farbenpracht

Ein gutes Design zeichnet sich bekanntlich dadurch aus, an den richtigen Stellen auf aktive Gestaltung zu verzichten. Das Motto „Weniger ist mehr“ hat sich nicht umsonst durchgesetzt. Auch auf die Sound de Couleur trifft dieser Leitspruch zu und prägt die eher schlichte Formensprache eindrucksvoll. Das gereicht den hübschen Schallwandlern allerdings absolut zum Vorteil, um sich besonders ansehnlich ins Wohnraumambiente zu integrieren. Das gelingt im Wesentlichen durch die Kombination aus der klassischen Quaderform mit quadratischer Grundfläche und fast doppelt so großer Höhe und der topmodernen Materialwahl. Boden- und Deckplatte der Sound de Couleur besteht aus hochglanzweißem, hochpolymerisierten Glas. Einen weichen und farbenfrohen Kontrast dazu stellt der Gewebebezug dar, der sämtliche Seitenflächen des Lautsprechers bedeckt. Die aktuellen Farbpalette stellt sowohl kräftige Töne wie Diamantblau und Orientrot als auch das dezentere Brillantschwarz zur Auswahl.

Die weiße Boden- und Deckplatten ergänzen sich hervorragend mit dem farbenfrohen Gewebebezug.

Die weiße Boden- und Deckplatten ergänzen sich hervorragend mit dem farbenfrohen Gewebebezug.

Sanfte Schale, kraftvoller Kern

Das unter dem Stoff versteckte Holzgehäuse der Sound de Couleur ist aus MDF gefertigt. Die doppelwandige Konstruktion unterdrückt unerwünschte Resonanzen und trägt damit zu einem sauberen Klangbild bei. Als Basis dafür dient das Zwei-Wege-System, das aus einem 25-Millimeter-Hochtöner mit Feingewebemembran und einem 150-Millimeter-Tieftöner besteht. Letzterer verfügt über eine Deep-Force-Membran aus Polypropylen und einen starken Magnetantrieb für besonders tiefe Bässe. Auf der Rückseite ist – gut versteckt hinter dem Dispersionsgewebe des Bezugs – zudem eine Bassreflexöffnung integriert, um zusätzliche Kraftreserven freizusetzen. Im unteren Bereich der Rückwand sind die Single-Wire-Schraubklemmen positioniert, die nicht nur abisolierte Kabelenden aufnehmen. Tatsächlich sind die Sound de Couleur sogar mit einem „Verlängerungskabel“ für Bananenstecker ausgestattet, die das benötigte Fingerspitzengefühl beim Anschluss auf ein angenehmes Minimum reduzieren. Sehr vorteilhaft, denn die Schraubklemmen verschwinden ebenso wie der Bassreflexport hinter dem Stoffbezug, der auf der Rückseite zwar offen verbleibt, dank der straffen Spannung aber nicht unbedingt den notwendigen Spielraum für Handwerker der ungeschickteren Sorte erlaubt. In diesem Fall ist die alternative Anschlussoption eine gern gesehene Möglichkeit, die Sound de Couleur ohne Anstrengungen in Betrieb zu nehmen.

Der Anschluss der Sound de Couleur ist dank des Kabels für Banananenstecker äußerst bequem.

Der Anschluss der Sound de Couleur ist dank des Kabels für Banananenstecker äußerst bequem.

In jedem Wohnraum zuhause

Grundsätzlich sind die Designlautsprecher von AN Audio recht anspruchslos, was ihren Arbeitsplatz angeht. Das Dispersionsgewebe des farbenfrohen Bezugs sorgt für eine sehr gleichmäßige Klangverteilung, lediglich zu unkonventionelle Aufstellungsvarianten kann es nicht ausgleichen. Daher sollte man bei der Aufstellung der Sound de Couleur möglichst die allgemeinen Regeln bei der Positionierung eines Stereo-Pärchens befolgen. Das bedeutet zunächst, dass die Lautsprecher sowohl zum Hörplatz als auch zueinander denselben Abstand einhalten sollten. Wer ein direktes Klangbild bevorzugt, dreht die Schallwandler dann noch ein wenig ein und richtet sie zielgenau auf den Hörplatz aus. Für eine eher räumliche Kulisse sind die Boxen hingegen parallel auszurichten. Dabei sollte man die Sound de Couleur nicht allzu dicht an Wänden oder anderen vertikalen Flächen platzieren, um keinen überbetonten Bass zu riskieren. Im Tieftonbereich sind die schlanken Design-Lautsprecher ja wie erwähnt sehr respektabel aufgestellt.

Vorhang auf: In der Rückwand der Sound de Couleur ist neben den Anschlussklemmen auch ein Bassreflexport platziert.

Vorhang auf: In der Rückwand der Sound de Couleur ist neben den Anschlussklemmen auch ein Bassreflexport platziert.

Nicht nur der Name ist klangvoll

Von den klanglichen Qualitäten können wir uns auch umgehend überzeugen und legen die Messlatte mit den Deftones gleich mal auf ein hohes Niveau. Beim Titeltrack „Gore“ des gleichnamigen Albums tobt sich vor allem das Schlagzeug ordentlich auf der Spielwiese aus, die von den Sound de Couleur bereitet wird. Die Bass Drum lässt nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, dass die schlanken Design-Lautsprecher einen absolut schlagkräftigen Punch besitzen, zugleich aber auch mit sehr viel Feingefühl und Präzision den Einsatz von Hi-Hat und Becken angehen. Ein maximal positiver Eindruck, der sich auch beim namensgebenden Titel des Albums „Diamond Eyes“ bestätigt. Weniger experimentell, dafür umso kraftvoller geht die Band um Chino Moreno hier zu Werke – stellt die Sound de Couleur dabei aber keineswegs vor Probleme. Ganz im Gegenteil, ihrem Namen entsprechend liefern die Lautsprecher hier eine noch kräftigere Klangfarbe. Mit besonders hoher Deckkraft fällt die akustische Kolorierung bei „Digital Bath“ aus (dem ältesten Deftones-Titel in unserer Playlist), das bei der Gelegenheit auch gleich nochmal unter Beweis stellt, dass die resonanzmindernde Gehäusekonstruktion ihre Funktion voll und ganz erfüllt. Selbst bei höheren Pegeln und steigender Intensität der Bass Drum lassen sich die Sound de Couleur nicht aus der Ruhe bringen.

Das Dispersionsgewebe der Sound de Couleur sorgt für eine gleichmäßige Klangverteilung.

Das Dispersionsgewebe der Sound de Couleur sorgt für eine gleichmäßige Klangverteilung.

Diese Standhaftigkeit bewahren sich die Design-Lautsprecher auch mit Blick auf die filigraneren Elemente der Musik. Sämtliche Details und Melodien dürfen sich hervorragender Präzisionsarbeit sicher sein, mit der sich die Sound de Couleur ihrer annimmt. Die sanfte Stimme Tom Lüneburgers erscheint uns als genau das richtige Werkzeug, um die entsprechende Qualifikation der Lautsprecher auf die Probe zu stellen. Was soll man sagen: selten wurde ein Test überzeugender gemeistert. Ob es nun das leicht elektronisch angehauchte „Losing You“ oder das melancholische „Driven Man“ ist, sämtliche Finessen des Singer/Songwriters kommen wunderbar zur Geltung. Losgelöst vom instrumentalen Teppich schwebt Lüneburgers Stimme sanft darüber, ohne jedoch die Bodenhaftung zu verlieren. Die Sound de Couleur zeichnen tatsächlich das glasklare und perfekt aufeinander abgestimmte Gesamtbild, das man sich von Lautsprechern im Idealfall erhofft.

Falls kein Kabel mit Bananensteckern zur Hand ist, können die Schraubklemmen auch ganz einfach abisolierte Kabelenden aufnehmen.

Falls kein Kabel mit Bananensteckern zur Hand ist, können die Schraubklemmen auch ganz einfach abisolierte Kabelenden aufnehmen.

Das gilt sogar bei schwierigeren Fällen und fast schon experimentell strukturierten Kompositionen, wie sie Marc Rizzo auf seinen Solo-Alben präsentiert. Doch selbst das hohe Tempo, mit dem Rizzo seiner Gitarre Flamenco-Rhythmen entlockt, bringt die Sound de Couleur nicht in Verlegenheit. Vollkommen souverän gehen sie mit einer vorbildlichen Präzision zu Werke und verknüpfen Rhythmus- und Lead-Gitarre zu einem musikalischen Gemälde, das zu der Annahme verleiten könnte, ihre Wurzeln lägen nicht im Siegerland sondern in Lateinamerika. Sogar das mit relativ ausgeprägten Genrewechseln ausgestattete „The Emerald Goblet“ klingt über die Sound de Couleur wunderbar ausbalanciert und nie angestrengt, obwohl hier sowohl effekttechnisch als auch in Hinblick auf die akustische Staffelung einige Herausforderungen für die Designlautsprecher lauern. Doch die schlanken Schallwandler nehmen jede Hürde gekonnt und ohne auch nur ansatzweise gefordert zu sein. Fast könnte man meinen, man sähe ihnen das nicht an, doch weil es so gut klingt, tut man das ja irgendwie doch …

Die Sound de Couleur besitzen nicht nur einen klangvollen (und sehr passenden) Namen, sie werden diesem auch akustisch mehr als gerecht.

Die Sound de Couleur besitzen nicht nur einen klangvollen (und sehr passenden) Namen, sie werden diesem auch akustisch mehr als gerecht.

Fazit

Kräftige Farben und kraftvoller Klang: Die Sound de Couleur beweisen, dass Designlautsprecher nicht nur hübsch aussehen, sondern ernstzunehmende HiFi-Qualitäten besitzen können. Mit einem satten Tieftonfundament und glasklarer Präzision liefern die schicken Schallwandler von AN Audio hervorragenden Sound, der im modern-eleganten Design einen perfekten Begleiter findet. Das Resultat ist ein in allen Belangen auf hohem Niveau angesiedeltes Stereo-Paar, das sich ohne falsche Bescheidenheit als Gewinn für jeden Wohnraum bezeichnen darf.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

92 %

87 %

180204.AN-Audio-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AN Audio
Sound de Couleur
Produktkategorie:Design-Lautsprecher
Preis:850 Euro / Paar
Ausführungen:- Diamantblau
- Orientrot
- Brillantschwarz
Vertrieb:Alexander Neben Audio, Siegen
Tel.: 0271 / 38 77 85 36
www.anaudio.de
Abmessungen (HBT):38 x 20 x 20 cm
Gewicht:5,6 kg/St.
Prinzip:2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25 mm, Feingewebemembran
Tieftöner:150 mm, Polypropylen-Deepforce-Membran
Impedanz:8 Ohm (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:90 db (1 Watt/1m, Herstellerangabe)
Lieferumfang:- 2x Sound de Couleur
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Fertigung in Handarbeit
- Ummantelung aus Dispersionsgewebe für gleichmäßig verteilten Klang
- doppelwandiges Gehäuse aus MDF
- Tieftöner mit starkem Magnetantrieb für besonders tiefe Bässe
- bequemer Anschluss für Bananenstecker
- 4 Wochen zuhause Probehören möglich
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Lautsprecher Canton GLE 496.2 BT Aktiv Set – HiFi-Genuss mit Bluetooth, Heimkino-Spaß in Surround

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Warum Entweder-oder, wenn Sowohl-als-auch geht? Auf die Frage, wie man HiFi und Heimkino unter einen Hut bekommt, liefert die Canton GLE 496.2 BT eine Antwort: Diese aktive Drei-Wege-Box bietet auf Knopfdruck den klassischen Zweikanal-Ton oder den cineastischen Surround-Sound. Es kommt noch besser: Durch analoge und digitale Eingänge, HDMI- und Bluetooth-Schnittstellen sowie den integrierten Verstärker ist die Beschallungsanlage mit diesen beiden Boxen quasi komplett.

Das Canton GLE 496.2 BT sorgt für Hörspaß – bei HiFi und Heimkino.

Deutschland hat ein akustisches Problem: Es gibt 1,7 Fernseher pro Haushalt, und hiervon sind 87 Prozent Flatscreens – also brillante Bildgeber mit miserabler Tonabsonderung. Darum ist klar: Fernsehen mit gescheitem Ton gibt’s nur mit zusätzlichem Beschallungs-Equipment. Wer nicht gerade Heimkino zum Hobby erkoren hat, verzichtet im Wohnzimmer gern auf das Boxenarsenal eines Surround-Sound-Sets und greift zum Soundbar. Wenn dieser Klangbalken dann auch noch Virtual Surround beherrscht, sorgt er mit dieser Raumklang-Simulation für richtig intensiven Filmspaß. Jetzt das Aber: Für eine hochwertige HiFi-Wiedergabe sind Soundbars wegen ihrer Querlage unterm Fernseher, der geringen Größe ihrer Chassis und dem begrenzten Gehäusevolumen nicht geeignet. Und jetzt? Zwei getrennte Anlagen mit jeweils artgerechten Boxen? Cleverer wäre eine Kombi-Lösung – und genau die liefert Canton mit der GLE 496.2 BT: Diese Box kann Hifi und Heimkino. Canton nutzt hier seine Doppel-Expertise: Die Hessen haben neben der langjährigen Erfahrung in der klassischen Stereobeschallung seit geraumer Zeit auch Know-How im Bereich Soundbars und Sounddecks aufgebaut – und so profitiert die GLE 496.2 BT von einigen selbstentwickelten Lösungen.

Die blaue LED-Anzeige ist gut ablesbar, doch wenn kein Befehl von der Fernbedienung kommt, schaltet sich selbständig ab.

Aktiv beteiligt

Ziemlich neu für Canton ist die Zusammenführung von Schallwandlern und Verstärker-Modul in einem Standlautsprecher. Eine solche Aktiv-Box bietet eindeutige Vorteile: Man benötigt keinen zusätzlichen Verstärker und kann sich sicher sein, dass Amp und Chassis aufeinander abgestimmt sind. Das spart Platz, aber auch Nerven: Nicht jeder hat Spaß an der Trial-and-Error-Suche nach einem passenden Verstärker-Boxen-Duo. In der direkt so konzipierten Canton GLE 496.2 BT ist es gleich stimmig – und zudem stark: Die Leistung wird mit 300 Watt ausgewiesen. Was kann die Aktivbox außer der Amplifizierung sonst noch? Das zeigt uns die Rückseite. Hier sitzen bei der linken Box die Anschlüsse und die Elektronik samt Display. Diese Box ist deshalb der sogenannte Master. Die rechte Box ist hingegen der Slave, der Klangknecht bekommt per Kabel die Befehle und Musiksignale von seinem Herrn, dem Master. Dessen Terminal und Technik beruhen auf dem Canton DM 90.3. Dieses Sounddeck hatten wir bereits im Test – und es erwies sich als Spitzenklasse. Die Canton GLE 496.2 BT punktet mit der gleichen Anschlussvielfalt. Beginnen wir mit der Audio-Sektion: Analog gibt es einen Line-Eingang für den CD-Player oder einen andere Zuspieler, digital finden wir je einen optischen und einen elektrischen S/PDIF-Eingang für digitale Geräte wie etwa einen Streamer, so kann man seine Files von der Festplatte abspielen. Auch ein etwas betagterer Satellitenempfänger oder DVD-Player, der keinen HDMI-Ausgang besitzt, lässt sich so integrieren. Dazu bietet die Canton GLE 496.2 BT mit Bluetooth noch eine unsichtbare Schnittstelle, damit klappt die kabellose Verbindung zu Tablet und Handy für den einfachen und schnellen Musikgenuss. Das geht in richtig guter Qualität, weil Canton hier auf die Bluetooth-Version 3.0 mit dem klangfreundlichen Codec aptX setzt. Die HiFi-Sektion bietet mit dem Sub Out auch einen Ausgang, hier können Bass-Fetischisten mit Massagebedürfnis einen zusätzlichen Subwoofer anschließen. Damit sind wir beim Heimkino-Angebot: Die GLE 496.2 BT punktet hier mit gleich vier HDMI-Schnittstellen. Die Ports unterstützen 3D und 4K – mittlerweile ein Ausstattungs-Standard. Drei der HDMI-Schnittstellen sind Eingänge für Blu-ray-Player, Spielkonsolen oder SAT-Receiver, die vierte ist ein HDMI-Ausgang mit Audio Return Channel (ARC). Hier schließt man den Fernseher an, wenn der Tuner im TV integriert ist. Sollte der Fernseher ebenfalls die Audiorückkanal-Funktion beherrschen, kann das TV-Gerät auf diesem Weg den Ton an die Canton GLE 496.2 BT leiten, ohne dass hierfür eine Extra-Verbindung mit einem Digital- oder Audiokabel nötig ist.

Das Canton GLE 496.2 BT bietet vier HDMI-Ports, zwei S/DIF-Inputs und einen analogen Line-Eingang – und als unsichtbare Schnittstelle Bluetooth.

Soundzauberer für Stereo und Raumklang

Die eingehenden Audio-Signale werden von der Elektronik der Canton GLE 496.2 BT passend behandelt: Der Signalprozessor und die Verstärkersektion verwandeln die ankommenden analogen Informationen und digitalen Daten in Musik und Filmton. Die 300 Watt-Beschallungs-Power des Verstärkers lässt sich äußerst fein dosieren, die Lautstärke wird in kleinen Schritten von Null bis 99 gesteigert. Durch den Soundprozessor kann man auch den Klang justieren: Bässe und Höhen sind in sechs Stufen steiger- oder absenkbar, zudem ermöglichen drei Equalizer-Presets die Anpassung der Wiedergabe an die Akustik des Hörraums. Doch bevor aus der GLE 496.2 BT etwas rauskommen kann, muss erst mal was reingehen. HiFi-seitig geht PCM bis 96 Kilohertz/24 Bit – das ist also schon hochauflösende HiRes-Qualität. Heimkino-seitig ist die Canton GLE 496.2 BT mit Decodern für Dolby Digital, DTS Digital Surround und DTS TruSurround ausgerüstet. Mehrkanal-Tonspuren von DVD und Blu-ray können also Stereo wiedergegeben werden, auf Wunsch zaubern die GLE 496.2 BT aber auch einen virtuellen Raumklang – ohne Einsatz weiterer Lautsprecher. Das geht mit einem Knopfdruck auf der beigefügten Fernbedienung, dann wechselt die Wiedergabe von „Stereo“ nach „Surround“. Das funktioniert auch mit Musikfiles, die man über einen Streamer zuspielt. Gerade bei Konzert-Aufnahmen verstärkt man so den Live-Charakter – prima! Der Sound-Zauberer kann aber noch mehr: Die „Dynamic Range Compression“ verringert Lautstärkeunterschiede von Dolby-kodierten Signalen, dadurch strapazieren brachiale Weltuntergangs-Szenarien nicht mehr so stark das Gehör, zarte Film-Dialoge hingegen sind besser wahrnehmbar. Hier kann zudem die „Lip Sync“-Funktion dafür sorgen, dass die Mundbewegung synchron zum klingenden Wort läuft. In jeweils 10 Millisekunden-Schritten ist eine maximale Ton-Verzögerung von 110 Millisekunden möglich. Nun zu dem, was nicht möglich ist: Formate wie DTS-HD Master Audio, Dolby True HD, DTS:X oder Dolby Atmos finden von der Canton GLE 496.2 BT keine Unterstützung. Die Hörer, an die sich Canton mit diesem Boxenpaar wendet, werden diese spezielleren Formate aber wohl kaum vermissen. Die GLE 496.2 BT richtet sich an alle, die mit geringem Aufwand geraumen Sound erreichen wollen. Zum Wohlklang tragen natürlich auch die Speaker der Box bei, wir schauen deshalb nun auf die Schallwandler-Abteilung.

Die flinke Metall-Kalotte des Hochtöners ermöglicht eine Beschallung bis 30 Kilohertz, der sie umgebende Waveguide sorgt für eine gleichmäßige Abstrahlung.

Glänzende Chassis

Wer die Cassis-Abfolge der GLE 496.2 BT betrachtet, erkennt auch hier die Canton-Charakteristik: Bei den größten Standboxen jeder Serie sitzt der Mitteltöner über dem Tweeter. In der GLE 496.2 BT sorgt eine neu entwickelte 25 Millimeter messende Alu-Mangan-Kalotte für den Hochton. Der sie einfassende, leicht trichterförmige Waveguide optimiert dabei die Schallabstrahlung. Die Mitten wandelt ein 18-Zentimeter-Konus aus Aluminium, im Bass kooperieren zwei Zwanzig-Zentimeter-Woofer, ihr Konus ist ebenfalls in Alu ausgeführt. Das Bass-Doppel hat mehrere Vorteile: Die beiden Membranen ergeben zusammen eine große schwingende Fläche für einen akustisch starken Bass. Mechanisch sind kleinere Chassis zudem leichter und verformungsfester – und optisch erlauben sie eine schlankere Front. So arbeiten also insgesamt vier Speaker in dieser Drei-Wege-Box, sie sorgen mit ihren Metall-Membranen für eine glänzende Erscheinung. Um den Bass weiter zu kräftigen, arbeitet die Canton GLE 496.2 BT nach dem Bassreflex-Prinzip, dadurch bewältigt die Box einen Übertragungsbereich von 30 Kilohertz bis runter zu cineastisch tiefen 22 Hertz. Die nötige Austrittsöffnung des Bassreflex-Kanals finden wir auf der Rückseite. Der Luftaustausch findet über einen leicht gerundeten Schlitz statt, er hätte gerne eine Glättung und ein Lackfinish erfahren dürfen.

Für den Bass ist ein Woofer-Duo zuständig. Dadurch ist die resultierende Membranfläche groß, was einer kräftigen Tieftonwiedergabe zugute kommt.

Gradliniger Auftritt

Optisch zeigt die Canton GLE 496.2 BT klare Kante: Das Gehäuse kommt ohne Rundungen aus. Ddurch wirkt die Box gerade in der weißen Variante unseres Testmodells sehr gradlinig und schnörkellos. Der Korpus ist klassisch im Design, mit gut einem Meter Höhe und einer Frontbreite von 21 Zentimetern wirkt die Box schlank, obwohl sie ein beachtliches Volumen hat. Und wer sich die GLE 496.2 BT näher anschaut, entdeckt noch weiteren dezenten Design-Kniff: Die Front der Box ist aufgesetzt und weist eine andere Oberflächenbeschaffenheit auf. Während der Korpus mit einem glatten Vinyl-Dekor foliert ist, besitzt die Front eine seidenmatte, leicht raue Lackierung. Sowohl dieses Finish als auch die Folierung sind makellos ausgeführt. In den alternativen Versionen der Canton GLE 496.2 BT ist die Erscheinung eine deutlich andere: Die schwarze Variante besitzt bei gleicher Frontbeschaffenheit eine optische und haptische Esche-Anmutung des Korpus, bei der Makassar-Ausführung hingegen mutet der Korpusüberzug wie ein glattes Holzfurnier an. Die Front ist in dieser Version ebenfalls schwarz. Durchgängig in Schwarz gehalten sind bei allen drei Varianten die mitgelieferten Abdeckungen. Sie bedecken aufgesetzt etwa zwei Drittel der Stirnseite. Halt finden die Stoffgitter über Steckstifte. Die entsprechenden Aufnahmen sind dezent in die Einfassungen der Chassis integriert und fallen deshalb optisch nicht auf. Wer den Blick gen Boden schweifen lässt, trifft bei der Masterbox unwillkürlich auf das Display. Es informiert mit blauen Segment-LED-Anzeigen über alle Veränderungen, die man per Fernbedienung vornimmt. Wenn keine Eingabe mehr erfolgt, schaltet sich das Display schnell ab, nur eine kleine grüne LED indiziert, das eine aktive Elektronik hinter der Front wirkt. Nun folgt auch schon der untere Abschluss der Box: Die Canton GLE 496.2 BT thront auf vier Füßen, bei denen ein silberner Metallring eine nachgiebige Kunststoff-Schicht einfasst. Beim Bewegen der Box auf empfindlichen Böden ist Achtung geboten, weil der weiche Kunststoff nur wenig über den Rand der harten Einfassung herausragt.

Die Canton GLE 496.2 BT steht auf weichen Kunststoff-Stempeln, die von einem Metallring eingefasst sind.

Anschluss leicht gemacht

Am Boden der Box finden wir rückseitig ein weiteres Highlight der Canton GLE 496.2 BT: Diese Aktivboxen werden mit Speakon-Verbindungen verkabelt. Dadurch wird das Strippenziehen kinderleicht: Es gibt nur einen Stecker, damit entfällt das Findungsverfahren, welche die Plus- oder Minus-Leitung ist. Zudem ist Schluss mit dem Gefummel beim Einführen der Litze, ebenso hat das Quetschen der Adern beim Festziehen der Überwurfmuttern ein Ende. Statt dessen wird einfach der griffige Stecker einsteckt und ein wenig gedreht, bis die Arretierung einrastet. Leichter geht es wirklich nicht. Canton legt das hierfür benötigte Kabel auch gleich den Boxen bei, im Zubehör finden wir überdies sämtliche Signalkabel und das Netzkabel. Das ist vorbildlich. Zusammen mit der sehr guten Bedienungsanleitung ist die Verkabelung auch für Laien einfach. Wenn die Canton GLE 496.2 BT mit dem Stromnetz verbunden wird, leuchtet in der Anzeige der linken Master-Box gleich die Betriebs-LED. Die Canton GLE 496.2 BT geht also sofort in den Standby-Modus. Einen Netzschalter gibt es nicht. Deshalb greift man zum Einschalten zu der Fernbedienung.

Die hochwertige Fernbedienung ist aus Metall gefertigt, handlich dimensioniert und übersichtlich gestaltet.

Erstklassiger Ferngeber

Die mitgelieferte Fernbedienung ist ein weiterer Pluspunkt dieser Box. Das Gehäuse des Gebers besteht aus Metall. Optisch ist die Fernbedienung attraktiv gestaltet, haptisch liegt sie gut in der Hand, logisch ist sie übersichtlich strukturiert. Die Tasten überzeugen durch einen gut definierten Druckpunkt. Nur bei der Quellenanwahl wäre es schöner, wenn man für jeden Eingang eine eigene Taste hätte statt sich mit zwei Tasten durch das Angebot klicken zu müssen. Die Infrarot-Steuerung der Canton GLE 496.2 BT ist nicht auf die mitgelieferte Fernbedienung begrenzt, das System ist lernfähig, so kann etwa die Lautstärke auch über den TV-Befehlsgeber geregelt werden. Ebenso schickt dann der Standby-Befehl für den Fernseher die Lautsprecher automatisch in den Schlaf. Die weiteren Funktionen vom Bluetooth-Pairing bis zur Bild-Ton-Synchronisierung meistert man ebenso mit wenigen Knopfdrücken. Prima!

ezenter Design-Kniff: Die Canton GLE 496.2 BT hat Ecken und Kanten – aber auch eine aufgesetzte Schallwand.

So klingt die Canton GLE 496.2 BT

Wir sind natürlich zuallererst auf den Heimkino-Spaß im Surround-Modus gespannt, wir nehmen dafür Sylvester Stallones Actionfilm „Daylight“ und gehen zur Szene im New Yorker Holland Tunnel. Juwelendiebe sind auf der Flucht, sie stoßen mit einem Chemikalien-Transport zusammen, die Kollision führt zu einer Katastrophe: Eine Kaskade von Explosionen zerstört gefühlt einhundert Autos, zum Finale stürzt dann der Tunnel ein. Das ist schon mit Zweikanal-Ton eine eindrucksvolle Verwüstungsorgie, die Canton GLE 496.2 BT gibt uns mit Punch und Basskraft ordentlich was auf die Lauscher. Im Surround-Modus jedoch ziehen uns die Boxen mitten ins Inferno: Bei den Detonationen der Gefahrengut-Laster fliegen uns die Stoßstangen und Glassplitter förmlich um die Ohren, die Kraft der Explosionen drückt uns ins Sofa, dabei haben wir in puncto Lautstärke gerade mal 70 von 99 erreicht! Die erzeugte Räumlichkeit ist verblüffend: Die Feuerbälle brüllen uns regelrecht an, wir spüren durch die Geräusche regelrecht die auf uns zurasende sengenden Hitze, und dann walzen die alles verzehrenden Flammen mit bassgewaltigem Grollen über uns hinweg – was für ein Spektakel! Getoppt wir das nur noch durch die Urgewalt des Tunneleinsturzes, hier rappelt der ganze Hörraum, während wir beim Bersten und Herabstürzen der Beton-Teile, die uns verschütten, leichte Klaustrophobie-Schübe bekommen. Der Canton GLE 496.2 BT gelingt es, die cineastische Urgewalt dieser Verwüstungsorgie auch akustisch eindrucksvoll in Szene zu setzen. Wow!

Canton geht bei der Boxenverkabelung neue Wege und setzt auf Speakon. Diese Lautsprecher-Steckverbindung hat mehrere Vorzüge: Es gibt nur einen Stecker für eine Buchse, eine Verpolung ist damit ausgeschlossen. Die Verbindung bietet zudem eine größere Kontaktfläche und ist mechanisch stärker belastbar.

Nun zum Stereo-Teil des Tests: Wir wählen Musik von Dave Matthews. Der Amerikaner zählt mit seiner Dave Matthews Band in den USA zu den Stars der Musikszene, 2003 hat er seinen ersten Solo-Ausflug gewagt – auch der ist ein Platin-Erfolg geworden. Für uns gerade interessanter: Das Album ist sehr gut produziert und bietet auf der Bonus-CD einige Live-Mitschnitte, darunter „Jimmy Thing“. Diesen Hit haben wir sowohl analog als auch digital zugespielt, hierbei klingen die über die S/PDIF-Eingänge zugeführten Signal in der Wiedergabe etwas kräftiger, druckvoller, aber auch straffer und frischer. Die Wandler-Einheit der Canton GLE 496.2 BT macht hier also einen sehr guten Job. Zurück zum Konzert: Das Publikum erkennt den Klassiker natürlich gleich mit den ersten Takten. Dieser frenetische Jubel sorgt auch bei uns für Kribbeln, die Boxen geben das Bühnengeschehen des reduzierten Akustik-Gigs und die Atmosphäre in der berühmten Radio City Music Hall von New York sehr gut wieder. Einen echten Kick kriegen wir jedoch nachdem wir von Stereo auf Surround umgeschaltet haben und nun den Song nochmals starten: Toll, wie viel das Klangbild an Räumlichkeit gewinnt, die Bühne wirkt breiter, größer, greifbarer. Die Wiedergabe gewinnt zudem an räumlicher Tiefe, weil wir über das rhythmische Klatschen der Fans viel besser die Schallreflexionen der Halle wahrnehmen. So bekommt man ein wirkliches Konzert-Feeling! Der Stereo-Modus liefert uns dafür die etwas fokussiertere und exaktere Wiedergabe des Bühnengeschehens – und die gelingt der Canton GLE 496.2 BT mit einer ausgesprochen runden Abbildung: Sie liefert einen schönen Detailreichtum, die Gitarren klingen richtig drahtig und brillant, ohne dabei die Höhen zu überzeichnen. Der Gesang besitzt eine angenehme Präsenz, auch die kleinen, zarten Brüche und das leichte Kratzen in der Stimme von Dave Matthews sind im Detail zu hören. Sehr gut! Für ein vielschichtigeres Klanggeschehen wechseln wir nun zur ersten CD, hier spielt Matthews mit der kompletten Band. Gleich beim Opener „Dodo“ bestätigt die Canton GLE 496.2 BT den Eindruck des Acoustic-Gigs: Der Klang ist kräftig und knackig, der Gesang und die Instrumente klingen klar und präsent, der Bass besitzt dabei eine natürliche Fülle, die eine Betonung durch den Soundprozessor wirklich nicht braucht. Die Canton GLE 496.2 BT macht also auch Stereo Spaß – und mit dem Surround-Modus umso mehr.

Aufgeräumt: Die Canton GLE 496.2 BT braucht nur noch Zuspieler – in unserem Fall einen Flatscreen, einen Blu-ray-Player. So bleibt der Gerätepark gering.

Fazit

Die Canton GLE 496.2 BT kann es gleich doppelt: Sie sorgt für hochklassiges HiFi, sie liefert aber ebenso raumfüllenden und effektreichen Filmton. Damit beides gelingt, verfügt das Aktivboxen-Paar über einen integrierten 300-Watt-Verstärker inklusive Wandler und Soundprozessor, zudem über eine Vielzahl an Schnittstellen, die von HDMI über S/PDIF bis Bluetooth reicht und auch einen analogen Line-Eingang umfasst. Die Drei-Wege-Auslegung mit zwei Tieftönern und Bassreflex-Abstimmung ermöglicht einen klaren und kraftvollen Stereo-Klang, der Spaß-Turbo ist aber der Virtual Surround-Sound: Hier gelingt der Canton GLE 496.2 BT eine Beschallung mit ausgezeichneter Raumklang-Simulation. Die Illusion verblüfft schon im Stereo-Betrieb, beim Heimkino erzeugt sie den Wir-sind-mittendrin-Effekt.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

99 %

94 %

180207.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
GLE 496.2 BT Aktiv Set
Gerätekategorie:Standlautsprecher, aktiv
Preis:1.499,00 Euro / Set (=Master-/Slave-Paar)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Esche Vinyl Dekor Schwarz
- Vinyl Dekor Weiß
- Makassar
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (H x B x T):1060 x 270 x 310 mm
Gewicht:22,0 kg (Stück)
Prinzip:aktiv, 3-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Aluminium-Mangan-Kalotte)
Mitteltöner:1 x 180 mm (Aluminium-Membran)
Tieftöner:2 x 200 mm (Aluminium-Membran)
Frequenzgang:22 - 30 000 Hz
(Herstellerangabe)
Übergangsfrequenzen:300 / 3.200 Hz
Leistung:300 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge:- 3 x HDMI (mit 3D, 4K)
- 1 x Digital optisch (TOSLink)
- 1 x Digital elektrisch (Coax)
- 1 x Bluetooth 3.0 (mit apt-X Decoder)
- 1 x Analog (Cinch)
- 1 x Speakon (Slave-Box)
Ausgänge:- 1 x HDMI Output (mit ARC)
- 1 x Subwooferausgang (Cinch)
- 1 x Speakon (Master-Box)
Maximale Samplingrate/Auflösung:PCM 96 kHz/24 Bit
Lieferumfang:- Canton GLE 496.2 BT Aktiv Set (Paar)
- Frontabdeckungen (schwarz)
- Fernbedienung
- Batterie (CR2032)
- Netzkabel
- Speakon Kabel (5,0 m)
- HDMI Kabel (3,0 m)
- optisches digitales Audiokabel (3,0 m)
- koaxiales digitales Audiokabel (3,0 m)
- analoges Stereo Audiokabel (Cinch auf Stereo-Miniklinke, 3,0 m)
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- integrierter Verstärker
- integrierter DAC
- integrierte Decoder für Dolby Digital, DTS Digital Surround, DTS TruSurround
- LipSync-Funktion für exakte Sprachsynchronisation
- klangoptimierbar über DSP-Schaltung
- Equalizer mit 3 Sound-Presets
- Display
- hochwertige Fernbedienung
- IR-Lernfunktion - steuerbar mit TV- / Systemfernbedienung
Benotung:
Klang (60%):1,+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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VR-Radio IRS-690.HiFi – Digitaler Alleskönner zum Schnäppchenpreis

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Das IRS-690.HiFi von VR-Radio erscheint auf den ersten Blick wie ein klassischer Tuner, hat aber jede Menge weiterer pfiffiger Features auf dem Kasten. Neben FM-, DAB+ und Internetradioempfang macht es das betagte HiFi-System auch noch streaming-, netzwerk- und multiroomfähig. Und das alles für gerade einmal 169 Euro.

Mit dem IRS-690.HiFi rüsten Sie Ihr betagtes HiFi-System zu einem netzwerkfähigen Audio-Setup inkl. Multiroomfunktion auf.

In Zeiten von Digitalisierung, Multiroom und Streaming fällte es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Muss ich mich auf eine bestimmt Art der Musikwiedergabe festlegen oder gibt es eine Möglichkeit die Quelle im Handumdrehen zu wechseln? VR-Radio meint ja. Mit dem Modell IRS–690.HiFi bieten die Multimedia-Profis einen digitalen WLAN-HiFi-Tuner mit allerlei Extras, der nahezu alle Möglichkeiten der digitalen Musikwiedergabe bietet. Ob Internetradio, DAB+, FM-Radio, Musik-Streaming über das eigene Netzwerk, sowie MP3-Wiedergabe über externe USB-Sticks, Festplatte oder Handy, die Möglichkeiten erscheinen quasi grenzenlos. Selbst das Handy lässt sich über den USB-Port bei Bedarf laden.
Darüber hinaus ist der IRS-690.HiFi in der Lage Musik über den Musikdienst Spotify wiederzugeben – vorausgesetzt, man ist Besitzer des dazugehörigen Spotify-Premium-Accounts. Der krönende Abschluss des Ganzen ist dann die Multiroom-Fähigkeit des im Pearl-Shop unter der Bestellnummer ZX-1680-917 erhältlichen HiFi-Streamers. Sehr cool, so lässt sich sogar die sehr gut klingende, allerdings auch schon betagte HiFi-Anlage im Wohnzimmer auf den neuesten technischen Stand bringen und um moderne Netzwerkfunktionen erweitern.
Besitzt man ein weiteres IRS-690.HiFi oder ein anderes kompatibles UNDOK-Gerät, lässt sich die beispielsweise im Wohnzimmer gehörte Musik auch zeitgleich in andere Räume transferieren. Die Party kann also starten. Das alles zu einem Preis, der quasi unschlagbar ist, die aktuelle uvP. liegt bei gerade einmal 169 Euro. Kann das sein? Ein weiterer Grund für mich, mir dieses extraflache Kästchen im 44-Zentimeter-Format einmal etwas genauer anzuschauen.

Die wichtigsten Direktwahltasten, sowie der blau illuminierte Lautstärkeregler finden sich direkt auf der Front des IRS-690.HiFi.

Flexibel und zeitlos

Nachdem ich meinen Testgast aus seiner stabilen Transportverpackung befreit habe, geht es zuerst einmal darum, einen geeigneten Standort zu finden. In der Regel macht man das wohl direkt an der eigenen HiFi-Anlage. Wie gesagt, in Sachen Gehäusebreite bietet sich dies ja geradezu an. Da in meinem Wohnzimmer aber keine klassische Stereoanlage mehr steht, kommt in meinem Fall wohl nur der Geräteschrank im eigenen Heimkino infrage. Auch hier fügt sich das VR-Radio größentechnisch und optisch perfekt in das bestehende System ein. Da sich mein Kino im Keller befindet, kann ich auch gleich ausprobieren, wie sich DAB+ und FM Radio-Empfang unter schwierigeren Bedingungen realisieren lassen.
Nachdem ich das IRS-690.HiFi aufgestellt habe, sehe ich mir zunächst mal die Optik und Verarbeitung an. Das Gehäuse ist aus Metall, während die Gerätefront aus schwarzem, edel glänzenden Kunststoff gefertigt ist. Mittig in der Front sitzt ein 3,2-Zoll-TFT-Farb-Display, recht und links daneben die wichtigsten Direktwahltasten. Alles in allem wirkt das Design klar und strukturiert gestaltet und ordentlich verarbeitet. Drehregler und Testen zeigen sich solide und verfügen über einen satten Druckpunkt. Dafür gibt es schon die ersten Bonuspünktchen, denn das ist in dieser Preislage keine Selbstverständlichkeit.

Zum Lieferumfang gehört selbstverständlich auch eine übersichtlich strukturierte Infrarotfernbedienung.

Kinderleichte Installation

Nachdem mein Testgast dann an die Stromversorgung angeschlossen ist, kann es auch schon losgehen. Verbunden habe ich IRS-690.HiFi und Verstärker übrigens per optischem Kabel. Alternativ gibt es hier aber auch andere umfangreiche Möglichkeiten: digital per optischen oder koaxialen Eingang, oder analog per Stereo-Cinch. In der Gerätefront findet sich zudem noch einen USB-Port sowie ein Kopfhörer-Anschluss (3,5mm-Klinkenbuchse).
Das bereits erwähnte Farbdisplay in der Front ist großzügig gestaltet und gut ablesbar. Sehr gut, so kann ich direkt mit der Netzwerk-Einbindung beginnen. Und auch diesbezüglich bieten sich diverse Varianten: Ich entscheide mich für die kabellose Verbindung zu meinem WPS-verschlüsselten Router. Daneben bietet sich noch die Möglichkeit den Tuner per LAN-Kabel ins Netzwerk einzubinden. Nachdem der automatische Suchlauf abgeschlossen ist, ich das gewünschte Netzwerk ausgewählt und den Netzwerk-Schlüssel eingegeben habe, dauert es nur wenige Augenblicke bis auf dem Display „verbunden“ erscheint.
Übrigens lässt sich dieser Schritt sowohl an der Gerätefront, als auch über die mitgelieferte Fernbedienung einstellen. Ich habe Letzteres gewählt, was sich als etwas bequemer darstellt. Positiv fällt bei dieser Gelegenheit auf, dass die Fernbedienung angenehm schnell, präzise und ohne nennenswerte Verzögerungen reagiert.
In diesem Zusammenhang bietet mein Testgast ein weiteres tolles Feature: Den IRS-690.HiFi kann man nämlich auch ganz bequem per App via Smartphone steuern. Hierzu muss lediglich die App UNDOK aufs Handy, die kostenlos im App Store (IOS) oder im Google Play Store (Android) erhältlich ist. Natürlich wird dies als erstes erledigt. Als die App heruntergeladen und installiert ist, gilt es nun Smartphone und VR-Tuner miteinander kommunizieren zu lassen. Hierzu starte ich die App, schalte den Tuner ein und wähle den Modus „Internetradio“. Der Installations-Assistent der App hilft mir bei der Einrichtung und Verbindung beider Geräte. Nachdem ich noch die Standort-Erkennung zulasse, beginnt die Anwendung mit der Suche nach Verfügbaren Geräten. Schon nach wenigen Sekunden taucht der IRS-690.HiFi auf meinem Display auf. Ein kurzer Fingertipp genügt, und beide Geräte verbinden sich automatisch miteinander. Anschließend gelange ich in das Hauptmenü, von dem aus ich sämtliche Funktionen – angefangen bei der Auswahl der Modi, über die Senderauswahl bis hin zur Lautstärkeregelung – steuern kann. Das war wirklich einfach und erleichtert die Bedienung ungemein.

Die App-Einrichtung geht schnell von der Hand. Ist sie erledigt, können zusätzliche Quellen wie DAB+ und Internatradiosender oder Spotify-Playlists auf Knopfdruck abgerufen werden.

Auswahl aus mehr als 20.000 Sendern

Die Installation ist erledigt, es ist also Zeit in den Praxistest zu starten: Als erstes probiere ich den klassischen FM-Radioempfang aus. Da ich mich (wie bereits erwähnt) im Keller befinde, ist dieser erwartungsgemäß nicht so toll. Eine Etage höher im Wohnzimmer funktioniert der Empfang dann aber tadellos – auch dank der 70 Zentimeter langen Teleskop-Antenne auf der Geräterückseite. Hier steht das VR-Radio einem klassischen HiFi-Tuner in nichts nach. Danach wechsele ich in den DAB+ Modus. Nachdem der Sendersuchlauf aktiviert ist, hat der IRS-690.HiFi kurze Zeit später mehr als 20 Sender gefunden. Egal, welche Station man nun auswählt, mein Testgast gibt das gewählte Programm sauber und absolut störungsfrei wieder. Sehr gut, DAB+ funktioniert also selbst unter erschwerten Bedingungen (im Keller) einwandfrei.
Ebenso problemlos gestaltet sich die Musikwiedergabe in der Funktion „Internetradio“. Hier lässt sich auch ohne Suchlauf aus scheinbar zahllosen zur Verfügung stehenden Sendern – international wie national – wählen. Ob WDR 2, Radio Bob oder Laut-FM, jede Station wird fließend und störungsfrei wiedergegeben – vorausgesetzt, sie wird in einer brauchbaren Bandbreite gesendet. Mindestens ebenso beeindruckend ist die riesige Auswahl zu Verfügung stehender Podcasts. Da ich etwas ländlicher wohne und nicht über die schnellste Internetverbindung verfüge, ist dies umso erfreulicher. Also wurde auch dieser Punkt bravourös bestanden.

Gewünschte Internetradiosender lassen sich einfach nach Genre sortieren und gezielt auswählen.

Kreiere Deinen eigenen Radiokanal

Anschließend wechsele ich in Spotify Modus. Um das umfangreiche Spotify-Programm vollumfänglich nutzen zu können, ist allerdings ein Premium-Account erforderlich. Ist dieser vorhanden, lässt sich mit der passenden App auf dem Smartphone eine (oder mehrere) Playlist mit den ultimativen Lieblingssongs zusammenstellen. Das ist keineswegs übertrieben, der schwedische Musikstreaming-Dienst offeriert diesbezüglich aktuell mehr als 30 Millionen Titeln. Es sollte also für jeden Geschmack mehr als genug dabei sein.
Aber nochmal zum IRS-690.HiFi: Hat man also einen Spotify Premium-Account, lässt sich für die anstehende Party schnell eine Liste an Songs zusammenstellen und mit nur einem Knopfdruck über das VR-Radio wiedergeben. Des Weiteren ist natürlich auch der integrierte Media Player nicht zu vernachlässigen. Über ihn lässt sich Musik wiedergeben, die auf angeschlossenen USB-Sticks oder externen Festplatten lagert, Quellen, die wiederum über den entsprechenden Port in der Gerätefront mit meinem Testgast verbunden sein müssen. Dieser Port ist ein nicht minder geniales Ausstattungsmerkmal, das es den Partygästen erlaubt, mitgebrachte Musik schnell und unkompliziert wiederzugeben.

Mit Musik befüllte USB-Sticks werden einfach in den dafür vorgesehenen Port in der Gerätefront gesteckt.

Musik im ganzen Haus

Die Auswahl verfügbarer Quellen ist also enorm. Ein Ausstattungsumfang, der um bereits kurz beschriebene Multiroom-Option um ein weiteres Highlight erweitert wird. Installiert man den IRS-690.HiFi als Master im Netzwerk, lässt er sich mit vier weiteren multiroomfähigen Geräten – beispielsweise auf der Terrasse, im Gästezimmer, im Partykeller oder in der Küche – koppeln. Der Clou dabei: da mein Testgast ja via UNDOK-App gesteuert wird, lassen sich auch markenfremde UNDOK Produkte (z.B. sonoro, Block, Hama etc.) in das Multiroom-Setup einbinden und zentral befehligen. Über die entsprechende App kann die gewünschte Musik jetzt spielend einfach und zeitgleich in mehrere Räume verteilt werden. Alternativ lassen sich einzelne Zimmer auch hinzu- oder ausschalten – alles vom Wohnzimmer aus, ohne dieses verlassen zu müssen. Selbst eine zentrale Lautstärkeregelung ist vom Handy aus möglich. Voraussetzung für alle genannten Funktionen ist lediglich, dass sich alle Geräte im gleichen Netzwerk befinden.
Die diesbezügliche Einrichtung ist ebenfalls kinderleicht: Das Hauptmenü sowie die dargestellten Untermenüs der einzelnen Quellen meines Testprobanden sind so einfach strukturiert, dass man sich in der Navigation problemlos zurechtfindet. Obwohl ein recht ausführliches Handbuch im Lieferumfang enthalten ist, wird dieses selbst von Technik-Einsteigern eigentlich nicht benötigt.

Musik liegt in der Luft: Das IRS-690. HiFi lässt sich mit weiteren UNDOK-fähigen Produkten ohne großen Aufwand (und zwar kabellos) zu einem Multiroom-Setup aufrüsten.

Clevere Zusatzfeatures

Last, but not Least möchte ich die Weck- und Timerfunktion des IRS-690.HiFi nicht unerwähnt lassen. Wer sich gerne morgens von seinem Lieblings-Radiosender wecken lässt oder Abends mit einem Podcast oder der speziell dafür angelegten Spotify-Playlist einschlafen möchte, ohne dass das Gerät die ganze Nacht läuft, der wird auch an diesen kleinen aber nicht unwichtigen Features seine Freude haben. Dass das IRS-690.HiFi in diesem Zusammenhang auch über eine Digitaluhr und eine Datumsanzeige verfügt, ist fast schon selbstverständlich.
Nach einem so umfangreichen Angebot an Möglichkeiten sollte aber eines nicht zu kurz kommen; der Klang. Auch in dieser Disziplin weiß der Tuner durchaus zu überzeugen. Der an meine vorhandene Anlage geleitete Sound bleibt jederzeit homogen und klar. Höhen, Mitten und Bässe wirken sehr fein abgestimmt dargestellt. Besonders beeindruckt in diesem Zusammenhang die Stimmwiedergabe. So machen der Empfang der Abendnachrichten oder die Wiedergabe von Hörspielen Spaß. Als Referenz diente mir hier übrigens das Theater 500 Cinema Set aus dem Hause Teufel. Selbst unter höheren Pegeln wirkte der Sound differenziert und sehr fein abgestimmt aber niemals seziert.

Analoge Eingänge, digitale Eingänge, Ethernet, WiFi: Anschlussseitig hat das IRS-690.HiFi alles zu bieten, was zu einem kodernen Audio-Produkt gehört.

Fazit

Der digitale WLAN-HiFi-Tuner IRS-690.HiFi von VR-Radio ist ein echter Alleskönner und bereichert jede ältere HiFi-Anlage um weitere Quellen und Netzwerkfunktionen. DAB+, USB-Wiedergabe, Internetradio und Streaming – das alles beherrscht dieses clevere Multimedia-Genie aus dem Effeff – und zwar für einen Gegenwert von gerade einmal 169 Euro. Berücksichtigt man all das, ist das IRS-690.HiFi ein absolutes Schnäppchen und ein uneingeschränkter Geheimtipp, wenn es um den einfachen Einstieg in die Netzwerkwiedergabe geht. Kurz gesagt: das VR-Radio ist eine echte Kaufempfehlung für Musikfreunde, die mit ihrer betagten HiFi-Anlage klanglich weiterhin zufrieden sind, zugleich aber auch nach einer anspruchsvollen Aufrüstlösung in die digitale Welt suchen.

Test & Text: Thomas Schumann
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

96 %

98 %

180211.Pearl-Testsiegel

Technische Daten

Modell:VR-Tuner
IRS-690.HiFi
Produktkategorie:Hybridtuner
Preis:169,00 Euro
Widerruf/Garantie:- 14 Tage Widerrufsrecht
- 24 Monate Gewährleistung
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:Pearl, Buggingen
0180/55582
www.pearl.de
Abmessungen (HBT):76 x 435 x 300 mm
Gewicht:240 Gramm
Anschlüsse:Eingänge:
- 3,5 Miniklinke (AUX)
- Cinch
- USB
- optisch Digital
- elektrisch Digital (koax.)
- WLAN
- Ethernet (RJ45)

Ausgänge:
- 3,5 Miniklinke (AUX)
Radioempfang:- Internetradio
- DAB+
- FM
Quellen- Internetradio
- FM
- DAB+
- Netzwerkstreaming
- Spotify
Sonstiges:- 2 Weckzeiten
- Sleeptimer
- WLAN/WPS
Lieferumfang:- IRS-690.HiFi
- Fernbedienung
- 2 Batterien
- Anleitung
Besonderheiten:- WLAN-Streaming
- Internet-Radio
- DAB+
- UNDOK-Kompatibilität
- AUX-Eingang
- 90 Direktspeicherplätze
- DLNA- und UPnP-fähig
- kompatibel mit Spotify
- 2 Weckfunktionen
- Uhrzeitanzeige
- Fernbedienung
- USB-Port mit Ladefunktion
Benotung:
Klang (60%):1,2
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Advance Paris Smart Line UX1 – Streamer und Multimedia-Player für eine stylisch-audiophile Klangkette

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Advance Paris hat mit seiner Smart Line eine schicke und audiophile Serie gestartet, die konventionelles HiFi und moderne Medienwiedergabe möglich machen soll. Der nagelneue Streamer/Multimedia-Player Smart Line UX1 löst diesen Anspruch nun vollends ein: Er punktet mit einem CD-Laufwerk, Tuner und neun digitalen Schnittstellen, kann WiFi und WLAN und erlaubt über seine App ein Musik-Management bis hin zum Multiroom-Betrieb. Im lite-Magazin erlebt der UX1 nun seine weltweite Test-Premiere. Wir haben ihn vor die passende Vorstufen/Endstufen-Kombi PX1/BX2 geschaltet und geschaut, wie er sich in dieser Kette macht.

Der Advance Paris Smart Line UX1 ist der neue Star und die mediale Zentrale der Smart Line-Klangkette.

Die sind aber schick!“ – kaum stehen die Smart Line-Komponenten von Advance Paris auf unserem Redaktionstisch, haben die vier Klang-Quader auch schon die Blicke auf sich gezogen. Kein Wunder: Mit dem weiß lackierten, hohen Halbformat-Gehäuse und der massiven, vorgesetzten Acrylglas-Front sehen der Streamer/Multimedia-Player UX1, der Vorverstärker PX1 und die Monoendstufen BX2 wirklich schick und stylisch aus. Sie heben sich damit wohltuend von der Standarderscheinung vieler technoid-tristen HiFi-Gerät ab. Dieser Unterschied schlägt sich auch im Branding nieder: Der französische Hersteller Advance Acoustic führt die Gerät unter dem Namen „Advance Paris“, diese Premium-Marke steht für die höchstwertigen Produkte der Gallier. Dazu zählt die gesamte Smart-Serie, zu der noch ein Vollverstärker und ein DAC gehören. Die Smart Liner gibt es nicht nur im wohnzimmerfreundlichen Weiß mit hohem WAF (Women Acceptance Factor), sondern auch im markanten Schwarz. So oder so: Das Format und die spiegelnde Front macht die Smart Line-Komponenten zum Hingucker, auch die „Advance Paris“-Prägung auf den glanzlackierten Gehäusedeckeln unterstreicht den edlen Touch. Schauen wir uns die Komponenten mal im Einzelnen an.

Der Advance Paris Smart Line UX1 punktet mit CD-Slot, Radio und seiner Streaming-Sektion samt App.

Streamer/Multimedia-Player Advance Paris Smart Line UX1

Wir beginnen natürlich mit dem frisch auf den Markt gekommenen UX1, den wir weltweit als erstes Magazin testen. Hier handelt es sich um einen echten Tausendsassa, auf Neudeutsch heißt das: Multiplayer. Das verrät uns schon die Front mit den acht LED-Anzeigen für die verschiedenen Quellenarten, die der Smart Line UX1 beherrscht. Die LED für CD, Bluetooth, DAB- und FM-Radio rahmen das zentrale, gut lesbare und edel aussehende OLED-Display, das uns über den Betriebszustand des UX1 informiert. Darunter entdecken wir einen CD-Schlitten sowie sechs Taster für Start/Pause, Stopp, Vor, Zurück und Trackskipping – sehr gut! Die CD wird zwar totgesagt, sie ist aber für viele immer noch das unverzichtbare Standardmedium. Über den Schlitten, der filigran und flexibel ist und darum sanft behandelt werden sollte, akzeptiert der Smart Line UX1 nicht nur CDs, sondern auch SACDs, das heißt: Es gehen PCM-Signale und DSD-Signale, also die beiden grundlegenden Formate für digitale Musiksignale und Files. Hier wird es richtig hochwertig: Der integrierte DAC kann gemäß der Herstellerangabe theoretisch Daten bis PCM 768 Kilohertz/32 Bit sowie DSD256 verarbeiten. Damit ist klar: Der Advance Paris Smart Line UX1 ist zu Höherem bestimmt als zum bloßen CD-Abspielen.

Die vorgesetzte Acrylglas-Scheibe, das metallene Stellrad und das schöne OLED-Display sorgen für die edle Anmutung.

Schnittstellen-Vielfalt

Seine Potenz offenbart der UX1 auch über seine Rückseite: Hier finden wir die Eingänge und Schnittstellen. Zuoberst kommen die kabellosen Verbindungswege. Der Smart Line UX1 kann WiFi: Um ihn in das heimischen WLAN zu integrieren, wird zuerst die mitgelieferte Antenne angeschraubt, dann hilft uns ein Netzwerkassistent, den wir in den Systemeinstellungen finden, bei der Anbindung an das Netz. Alternativ nimmt man die Einrichtung über die Advance Playstream-App vor, die man sich auf das Smartphone oder Tablet respektive auf das iPhon oder iPad lädt. Zu ihr kommen wir gleich noch. Als Funk-Alternative zu WiFi bietet der UX1 dem geneigten MAC-Besitzer AirPlay an, das Gerät ist also auch für Apple-User hochinteressant. Als dritten Funk-Weg gibt es Bluetooth – allerdings benötigt man hierfür zusätzlich einen passenden Funk-Empfänger, der in die Bluetooth-Buchse passt. Advance Acoustic bietet hier den X-FTB01 an, das an einen USB-Stick erinnernde Modul schlägt mit knapp hundert Euro zu Buche. Dafür hat man dann auch die extrakomfortabel-leichte Zugangsmöglichkeit, um Musik von Handy oder Tablet abzuspielen. Das gelingt in sehr guter Qualität, weil hier eine Bluetooth-Version mit dem Codec aptX zum Zuge kommt. In der Abteilung Funk bietet der Advance Paris Smart Line UX1 noch den Radio-Empfang an. Über eine mitgelieferte Wurfantenne und den bordeigenen Tuner lässt sich sowohl UKW (FM) hören als auch Digitalradio, also DAB und DAB+.

Anschlüsse satt: Der UX1 lässt keine Verbindungswünsche offen.

Nun zu den Kabelverbindungen: Hier finden wir als erstes eine Ethernetbuchse, mit ihr können wir den UX1 per LAN in unser Netzwerk integrieren. LAN, WLAN, Bluetooth – mit diesen Optionen wird der UX1 also auch seiner Bezeichnung als Streamer vollends gerecht. Bei den Eingängen finden wir nun gleich drei optische und zwei elektrische Digital-Inputs, also insgesamt fünf S/PDIF-Schnittstellen für die Zuspielung digitaler Musikdaten. Dazu kommen noch zwei USB-Eingänge, einer vom Typ A, der andere vom Typ B. An die Typ A-Buchse kann man einen USB-Stick anschließen oder eine kleine Festplatte. Hier ist allerdings zwingend eine FAT32-Formatierung vorgeschrieben, und größer als 128 Gigabyte sollte der Speicher nicht sein. An der USB-A-Buchse akzeptiert der Advance Paris Smart Line UX1 Signale bis 96 Kilohertz/24 Bit. Über die Typ B-Buchse verbindet man den UX1 mit dem Computer, auf diesem Weg akzeptiert der UX1 Daten bis PCM 192 Kilohertz/ 24 Bit. Nun zu den Ausgängen: Hier gibt es digitalseitig je einen optischen und einen elektrischen Ausgang, dadurch können zum Beispiel digitale Rekorder angeschlossen werden. Analogseitig finden wir einen normalen unsymmetrischen Line-Ausgang in Form zweier Cinch-Buchsen, aber auch einen symmetrischen Ausgang in Form zweier XLR-Buchsen. Dieser Ausgang ist der höherwertige Signalübertragungsweg, XLR symmetrisch ist der Standard im Profi- und Studiobereich und sollte bevorzugt werden, wenn es der nachfolgende Verstärker zulässt.

Bluetooth-Befähigung: Mit dem optionalen Modul Advance Acoustic X-FTB01 kann der UX1 auch über die Blauzahn-Funkstrecke mit Musik versorgt werden – Dank aptX sogar in sehr guter Qualität.

Voll-Bedienung über Front und Fernbedienung …

Wer den Advance Paris Smart Line UX1 bedienen möchte, hat mehrere Optionen. Da ist zuerst das Angebot auf der Gerätefront. Hier finden wir die Tasten für die CD-Bedienung, dazu kommt das große metallene Stellrad, das mit seiner sanften Rastung ein sehr angenehmes Einstellen der Lautstärke erlaubt. Mit dem Drehgeber nimmt aber auch alle anderen Einstellungen vor und absolviert die Auswahl im Menü. Das Menü erreicht man durch einen sanften Druck auf das Rad. Sämtliche Einstellungen lassen sich auch durch das übersichtliche Display wirklich schnell bewerkstelligen. Noch flotter geht es mit der Fernbedienung, die zum Lieferumfang gehört. Sie passt mit ihrem glänzenden Gehäuse bestens zum Streamer/Mediaplayer, ist allerdings bei unserem weißen Testgerät in Schwarz gehalten. Mit der gut in der Hand liegenden Fernbedienung hat man einen schnelleren und bequemeren Zugriff auf alle Funktionen. Für das Streaming wählt man dann aber den dritten Weg: die App.

Glänzender Befehlsgeber: Zum UX1 wird eine schicke schwarze Fernbedienung mitgeliefert.

… oder über die Advance Playstream-App

Wer den Smart Line UX1 zum Streamen von Musik über WLAN oder LAN verwendet, nimmt zur Bedienung die zugehörige Advance Playstream-App. Sie steht als kostenfreier Download zur Verfügung: in der Android-Version im Play Store sowie als iOS-Ausführung – also für iPhone- und iPad-Nutzer – in Apples Appstore. Nachdem die App installiert ist, bringen wir mit ihr den UX1 in unser LAN und WLAN. Das geht in drei Schritten kinderleicht, entweder funktioniert es direkt über WPS, oder man muss einmalig das Passwort des heimischen Netzwerks eingeben – fertig. Nun hat man Zugriff auf die Musik von allen eigenen Speichern. Unter dem Menüpunkt „Meine Musik“ wird der verfügbare Track-Bestand etwa auf dem iPad und der NAS, also der im Netz integrierten Festplatte, angezeigt. Dazu ist der Zugriff auf etliche Internet-Musikdienste eingerichtet. Wer das entsprechende kostenpflichtige Abo hat, ist mit einem Fingertippen bei Tidal, Spotify oder qobuz, dazu kommen Exoten wie Ximalaya oder QQ Music. Darüber hinaus bekommen wir Zugang zu zahlreichen integrierten Internetradio-Dienste wie Pandora, TuneIn, iHeartRadio. So hat man über die App ein riesiges Musikangebot frei Haus. Damit man nicht bei der File-Flut die Übersicht behält, bietet die App eine Suchfunktion, sie filtert wahlweise nach den Kriterien Lied, Interpret, Album und Ordner. Wer in der Kategorie Lied stöbert, kann über einen zugehörigen Button festlegen, ob der Track als Favoriten markiert, zur Wiedergabeliste hinzugefügt oder als nächstes abgespielt werden soll, zudem kann man hier auch nach weiteren Interpreten- und Albuminformationen suchen lassen. Beim aktuell laufenden Track zeigt die App das Cover an und nennt als Information den Interpreten und den Liedtitel, sofern die Datei mit Metadaten versehen ist. Außerdem bekommen wir Auskunft über vergangene Trackspielzeit und Restspielzeit. Informationen zur Güte des Files gibt es hingegen nicht, diese Info ist wiederum auf dem Display des Smart Line UX1 sichtbar. Zum Abschluss die gute Nachricht für alle Freunde des Multirooming: Wer mehrere Räume seiner Wohnung oder seines Hauses beschallen möchte, hat über die App volle Kontrolle, was in welchem Zimmer laufen soll. Voraussetzung ist natürlich, dass man in den anderen Zimmern kompatible Komponenten stehen hat. Wir fahren den Advance Paris Smart Line UX1 bei diesem Test im Monoroom-Betrieb – und gehen über den XLR-Ausgang mit der Musik nun in den passenden Vorverstärker.

Schnelles Setup per App: Mit der Eingabe des Passwortes und der schnellen Netzwerk-Einbindung via WPS ist man in drei Schritten am Ziel.

Vorverstärker Advance Paris Smart Line PX1

Mit dem PX1 folgt nun ein feiner Vorverstärker, der die eingehenden Signale verarbeitet und für die Endstufe aufbereitet. Hier wird uns erneut ein pralles Angebot präsentiert Zuallererst nimmt der PX1 analoge Signale über einen symmetrischem XLR-Eingang entgegen, dazu gibt es sieben unsymmetrische Line-Eingänge. Ein echtes Schmankerl ist die integrierte Phono-Vorstufe: Hier finden sowohl Plattenspieler mit MM- als auch mit MC-Systeme Anschluss. Überdies ist die Kapazität und die MC-Vorverstärkung einstellbar. Das ist klasse! Nächster Höhepunkt: Der PX1 erlaubt den Anschluss von gleich zwei Kopfhörern. Für beide Eingänge gibt es auf der Geräteunterseite getrennte Einstellmöglichkeiten für den Gain und die Impedanz. Auch das ist top! Dazu gibt es einen elektrischen und drei optische S/PDIF-Eingänge, zu diesen digitalen Inputs gesellen sich noch ein USB-A und ein USB-B-Eingang und ein Port für ein optionales Bluetooth-Modul. Das Quellen- und Lautstärken-Management erledigt man entweder über den metallenen Drehgeber auf der Front oder über die mitgelieferte Fernbedienung. Die eingehenden Signale werden, wenn sie digital sind, gewandelt, hier geht maximal 192 Kilohertz/24 Bit. Dann zeigt der Vorverstärker seine Kernkompetenz und bringt die Signale auf ein erstklassiges Niveau – und zwar als dualer Mono-Verstärker. Das bedeutet: Hier arbeiten für das klangliche Wohl des linken und des rechten Kanals komplett eigene Baugruppen, der PX1 beherbergt also in einem Gehäuse eigentlich zwei Verstärker. Sein Werk gibt er standesgemäß in symmetrischer Form an zwei XLR-Buchsen aus. Das Signal lässt sich aber auch unsymmetrisch abgreifen: In normaler Form geht das über den Pre Out, alternativ gibt es einen HiPass-Pre Out, der über einen Hochpass-Filter die tiefen Frequenzen beschneidet. Die liefert dann der daneben liegende Sub Out, an den ein Subwoofer angeschlossen wird. Wir bleiben in diesem Test aber auf der symmetrischen Signal-Linie und gehen über die XLR-Ausgänge in die Endstufen.

Die Vorstufe Advance Paris Smart Line PX1: Reduzierte Front, funktionale Vielfalt.

Monoendstufen Advance Paris Smart Line BX2

Da das Signal schon im Vorverstärker PX1 für links und rechts getrennt behandelt worden ist, erweist sich die Fortsetzung der Amplifizierung mit zwei Mono-Endstufen als konsequent. Diesen Job übernimmt ein Paar Advance Paris Smart Line BX2, jeder Block liefert dabei satte 215 Watt an acht Ohm. Pate stand bei diesem Verstärker der Referenz-Monoblock X-A1200, und so bietet auch die BX2 das für die Franzosen so typische Schaltungs-Schmankerl: Bei niedrigen Lautstärken und somit geringem Leistungsumsatz arbeitet der Monoblock wie ein reiner Class-A-Verstärker. Bei dieser Verstärkerschaltung erzielt man den saubersten Klang, dafür erreicht man allerdings auch nur eine geringe Signalverstärkung, viel Energie wird einzig in Wärme umgesetzt. Deshalb funktioniert die BX2 bei höheren Lautstärken als Class AB-Verstärker. Das ist die weitverbreitetste HiFi-Verstärkerart, sie erzielt ein sehr gutes Verhältnis von verzerrungsarmer Verstärkung und Energie-Effizienz. Advance Paris nennt diese Lösung „High Bias“. Um sie zu aktivieren, stellt man auf der Rückseite einen Schalter um, eine LED zeigt dann auf der Front an, dass diese Funktion aktiviert ist. Des Weiteren markiert eine LED, ob die Endstufe symmetrisch per XLR beliefert wird oder unsymmetrische via Cinch. Die wirklich interessante Anzeige dieses Amps ist aber natürlich das VU-Meter: Ein echter mechanischer Zeiger zuckt über die Skala und gibt uns Auskunft über den aktuellen Leistungsstand des Monoblocks. Die Anzeige ist in drei Abstufungen beleuchtbar, so wird dieses attraktive Display schön in Szene gesetzt. Nun zum akustischen Output: Die BX2 stellt ihre geleistete Arbeit über vier Lautsprecherklemmen zur Verfügung, das erlaubt also neben dem normalen Betrieb auch Bi-Wiring beim Boxen-Anschluss. Damit sind wir auch schon beim Aufbau dieser Klangkette.

Die Monoblöcke Advance Paris Smart Line BX2 sind mit ihren analogen VU-Metern echte Hingucker.

Aufbau und Anschluss

Beim Aufbau punkten die vier Smart Liner auf Anhieb – und das gleich mehrfach. Wo andere Mehr-Komponenten-Lösungen sich prominent im Raum breit machen, sind die kompakten Franzosen auch im Verbund eine wohnzimmerfreundliche Lösung. Überdies sorgt die Leichtigkeit der Geräte dafür, dass der Aufbau eine entspannte Angelegenheit ist. Die Monoblöcke sollten hierbei etwas Freiraum zu allen Seiten haben, damit die warme Luft durch die Lüftungsschlitze des Gehäuses ungehindert austreten kann. Das Verkabeln geht auch easy, weil die Anschlüsse bei den vier Geräten, allen voran der Streamer/Multimedia-Player Advance Paris Smart Line UX1, logisch angeordnet und gut zu erreichen sind. Im Zweifel dreht man die Komponenten halt mal um, das geht auch bei den Endstufen problemlos. Als Lautsprecherkabel wählen wir das ausgezeichnete XT 25 von QED, es passt auch optisch wegen seiner Schlankheit und der weißen Anmutung gut zur Anlage. Durch eine schmale, definierte Ausbuchtung am Steckerstift sitzt dieses Kabel bombenfest in den Buchsen der Geräte. Beim Einschalten gibt es eine kleine Eigenart: Die Kippschalter der Endstufen legt man nach links um, die Schalter vom Steamer/Multiplayer und von der Vorstufe hingegen nach rechts. Das macht man allerdings nur einmal, weil alle vier Geräte vorne links einen Taster für An/Standby besitzen. Dann drücken wir mal drauf, damit es losgeht.

Unendliche Auswahl: Über die App hat man Zugang zu zahlreichen (kostenpflichtigen) Online-Musikdiensten und den zahllosen Internet-Radiostationen der Welt, per Antenne kommen noch die UKW- und DAB/DAB+Sender hinzu.

Der Streamer/Multimedia-Player UX1 in der Advance Paris Smart Line-Kette

Wir starten mit der CD-Wiedergabe, probieren hier aber direkt die SACD-Fähigkeit des UX1. SACD entspricht dem Format DSD64, das besagt: Die Abtastrate ist 64 mal so hoch wie bei der normalen CD. Das lohnt sich natürlich nur bei klanglich hochqualitativen Aufnahmen. Wir wählen eine SACD aus dem Hause Stockfisch. Dieses Label ist auf audiophile Produktionen spezialisiert, dazu zählt das Album „Hotels & Dreamers“ des britischen Singer-Songwriters Allan Taylor. Sein Song „Beat Hotel“ ist eine mysteriöse, leicht unheimliche Erzählung über das legendäre Pariser Etablissement, das in den 1960ern zum Treffpunkt der Beat Generation wurde. Taylor führt uns mit dunkler, raunender Stimme durch diese Absteige – und das ist ein fesselndes Erlebnis, weil der Barde direkt vor uns zu sitzen scheint, es ist ein intimer, fast geflüsterter Lagebericht, exklusiv für uns. Taylors Mitmusiker setzen den Sänger bestens in Szene: Die herrlich stählern klingende Westerngitarre des Barden wird bald von einem satten, abgrundtiefen Bass fundiert, rechts flankiert eine zweite Gitarre, der Drummer beschränkt sich auf wenige, aber hocheffektive Perkussions: Einzelne Trommelschläge, Rainstick und Becken, schön im Raum verteilt, sorgen für eine tolle Untermalung der geheimnisvollen Story. Klasse Aufnahme, klasse Wiedergabe. Wir haben nun das Bluetooth-Modul Advance Acoustic X-FTB01 angeklemmt, nach der Kopplung mit unserem Tablet zeigt das Display des UX1 nicht nur unser Gerät an, sondern auch die Klangqualität: Wir hören den Kopfsatz aus Wolfgang Amadeus Mozarts viertem Violinkonzert in D-Dur mit der norwegischen Geigerin Marianne Thorsen und den Trondheim Soloists, im Original beträgt die Qualität PCM 96 Kilohertz/24 Bit, über das Bluetooth-Modul mit aptX-Dekoder werden daraus mit 44,1 Kilohertz /24 Bit – und so klingt es sehr gut: Marianne Thorsen steht mit ihrer Geige physisch präsent im Vordergrund, Ihr Geigenspiel ist in jeder Nuance miterlebbar, obwohl sie musikalisch in das Orchester eingebettet ist. Beim Klangkörper wiederum können wir leicht seine Ausdehnung ausloten und die Anordnung der einzelnen Instrumentengruppen erleben. Über AirPlay kommen wir zu einem ähnlich guten Klangergebnis.

Die App in der iOS-Version (links) und in der Android-Variante (rechts). Optisch gefälliger ist die Oberfläche für das iPad, hier rotiert auch die stilisierte Schallplatte, wenn der Track läuft.

Über WiFi und über LAN gestreamt tönt das nun in voller HiRes-Qualität aber doch vernehmlich besser: Der Klang ist voller, gerade in den Bässen bietet er ein schöneres Fundament, dazu wirkt alles ein wenig klarer und feiner aufgelöst. Wir nehmen den Hall im Raum nun präziser wahr und sitzen dadurch wirklich im Konzertsaal – prima! Diese audiophile Qualität genießen wir natürlich auch über die S/PDIF-Schnittstellen und die USB-Eingänge: Pat Methenys sanfte Fusion-Nummer „Adagia“ vom Album „Kin“ flutet in ausgezeichneter, kristallklarer 96 Kilohertz/24 Bit-Qualität unseren Hörraum, Methenys warmer Gitarrenton ist perfekt eingefangen, die wahren Stars sind aber der Saxophonist Chris Potter, der mit seinem Tenorsax bis hin zum kleinsten Anblasgeräusch zu hören ist, und der Drummer Antonio Sánchez, dessen zartes Beckenspiel mit jeder Anschlagsnuance ein Genuss ist. Zwischenfazit: HiRes lohnt sich! Auch beim Radio-Betrieb punktet der Advance Paris Smart Line UX1: Er liefert sofort eine komplette Senderliste, wir finden prompt unseren Favoriten Radio Bob, und mit der Guns N’ Roses-Version von „Knocking on Heaven’s Door“ haben wir den perfekten Einstieg. Über TuneIn stehen uns dann noch die sämtliche Spartensender in ebenfalls sauberer Qualität zur Verfügung. Damit sind beim Betrieb des Advance Paris Smart Line UX1 per App. Im Ganzen erweist sie sich als sehr gut benutzbar, bei der Suche im eigenen Song-Schatz reagiert das System schön flott, das gilt ebenso für die Bedienung, etwa wenn man innerhalb der Stück springt, auch Start und Stopp-Befehle werden schnell befolgt. Einziges Manko: Die Lautstärke-Steuerung funktioniert mit der App leider nicht, der Schieberegler bleibt sowohl in der iOS- als auch in der Android-Version unverrückbar in der maximalen Position oder springt sofort wieder dorthin. Hier greift man also bis zum Update der App wieder zur Fernbedienung, sie ist eh unverzichtbar für die Funktionen und medialen Kanäle jenseits des Musikstreamings – und hier wie dort hat leistet dieser kleine UX1 Großartiges. Wer jetzt noch über Abonnements der verschiedenen Streaming-Musikdienste verfügt, dem steht mit dem Advance Paris Smart Line UX1 ein geradezu unendliches Musikangebot zur Verfügung.

Wohnzimmerfreundlich: Die gesamte Kette passt prima in ein modernes Ambiente.

Fazit

Der Advance Paris Smart Line UX1 ist der neue Star und die mediale Zentrale der Smart Line-Klangkette: Den noch immer zahlreichen CD-Besitzern bietet er einen CD-Spieler, den Radiohörern UKW- und Digitalradio. Darüber hinaus offeriert er das volle Angebot an digitalen Zugängen und Schnittstellen: WiFi, AirPlay und optionales Bluetooth für die kabellose Verbindung sowie LAN via Ethernet, drei optische TOSLInk-Eingänge und zwei elektrische Cinch-Inputs für die drahtgebundene Datenübermittlung. Der UX1 ist HiRes-fähig, er kann also hochauflösende Files abspielen – in PCM und DSD. Damit die sehr gute Klangqualität erhalten bleibt, besitzt der UX 1 parallel zum normalen unsymmetrischen Cinch-Ausgang einen symmetrischen XLR-Ausgang. Zur medialen Verwaltung steht dem Benutzer neben der Fernbedienung auch eine App für iOS und Android zur Verfügung, so geht per Handy und Tablet das Multirooming und Streaming über das eigene Netzwerk, aber auch der Musikgenuss von den kostenpflichtigen Online-Musikdiensten und den frei zugänglichen Internet-Radiostationen. Das alles steckt nun in einem schicken, kompakten Gehäuse, womit sich der Advance Paris Smart Line UX1 von dem HiFi-Einheitslook wohltuend abhebt. Diese kleine Komponente sorgt für großen Spaß.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

97 %

94 %

97 %

180214.Advance Acoustics-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Advance Paris
Smart Line UX1
Produktkategorie:Streamer / Multimedia-Player
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):130 x 230 x 310 mm
Gewicht:3,8 kg
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x LAN (Ethernet)
1 x AirPlay
1 x Bluetooth-Vorbereitung
3 x S/PDIF optisch (TOSLink)
2 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
1 x USB Typ A
1 x USB Typ B
Eingänge (analog):1 x Trigger
1 x IR
Ausgänge: (digital)1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Ausgänge: (analog) x Line XLR
1 x Line Cinch
1 x Trigger
1 x IR
Formate:- CD: CD, CD-R / RW, CD-DA (MP3 / WMA), SACD (DSD)
- Schnittstellen: PCM, WAV, FLAC, WMA MP3, AAC+, RealAudio u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
- PCM: 768 kHz / 32 Bit (Herstellerangabe)
(an USB-A: PCM 96 kHz/24 Bit, an USB-B: 192 kHz/24 Bit)
- DSD: DSD256 (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline UX1
- Fernbedienung
- WiFi-Antenne
- DAB/FM-Antenne
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- einfache Installation, intuitive Bedienung
- symmetrischer XLR-Ausgang
- Zugriff auf die Online-Musikdienste Tidal, Spotify, qobuz u.a. (Account erforderlich)
- Zugriff auf die Internetradio-Dienste: Pandora, iHeartRadio u.a. (Account erforderlich) sowie TuneIn (kostenfrei)
- Bedienung per Fernbedienung und Advance Playstream-App
- erstklassige Verarbeitung
- Multiroom-Unterstützung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet
Modell:Advance Paris
Smart Line PX1
Produktkategorie:Vorverstärker
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):130 x 230 x 313 mm
Gewicht:5,25 kg
Eingänge/Schnittstellen (digital):3 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
1 x USB Typ A
1 x USB Typ B
1 x Bluetooth-Vorbereitung
Eingänge (analog):1 x Phono MM (Cinch)
1 x Line (XLR)
7 x Line (Cinch
Ausgänge: (digital)1 x S/PDIF optisch (TOSLink)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Ausgänge: (analog)2 x Kopfhörer (3,5mm-Klinke)
1 x Rec Out (Cinch)
1 x Pre Out (XLR)
1 x Pre Out (Cinch)
1 x Pre Out High Pass (Cinch)
1 x Sub Out (Cinch)
2 x Trigger
1 x IR
Formate:PCM, WAV, FLAC, WMA MP3, AAC+, RealAudio u.a.
Maximale Samplingraten/
Auflösungen
PCM 192 kHz / 24 Bit
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline PX1
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- Phono-Eingang für MM- und MC-Systeme, Vorverstärkung und Kapazität einstellbar
zwei Kopfhörereingänge
- 2 Kopfhörer-Ausgänge, Gain und Impedanz einstellbar
- XLR-Ein- und Ausgang
Modell:Advance Paris
Smart Line BX2
Produktkategorie:Mono-Endstufe
Preis:990,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Weiß, Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):160 x 230 x 303 mm
Gewicht:8,14 kg
Leistung1 x 215 Watt (8 Ohm)
Eingänge (analog):1 x symmetrisch (XLR)
1 x unsymmetrisch (Cinch)
1 x Trigger
Ausgänge: (analog)1 x Lautsprecher (Bi-Wiring)
1 x Trigger
Lieferumfang:- Advance Paris Smartline BX2
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
- Bedienungsanleitung (Quick Start; Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch)
Besonderheiten:- BIAS-Schalter für Class-A-Betrieb bei geringer Leistung
- 4 Polklemmen für Bi-Wiring
- Schalter für Gain-Anpassung (-12, -6, -3 oder 0 dB)

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Teufel Stereo L – Streaming-Giganten mit ungeahnten Talenten

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Aktive Lautsprecher-Paare sind eine ideale Lösung für alle, die sich echtes HiFi ohne großen Gerätepark wünschen. Für Teufel ist das allein aber noch lange nicht genug. Da muss es schon ein Duo ausgewachsener Standlautsprecher mit Streaming- und Multiroom-Funktionalität sein. Gesagt, getan: Das Aktiv-Set Stereo L hat alles, was man braucht – und noch viel mehr …

Äußerlich dominiert zurückhaltende HiFi-Eleganz - innen herrscht jedoch pure Moderne.

Äußerlich dominiert zurückhaltende HiFi-Eleganz – innen herrscht jedoch pure Moderne.

Multiroom-Lautsprecher sind dem derzeit gängigen Bild entsprechend eher kompakte Modelle, oftmals konzipiert als One-Box-System oder Regallautsprecher-Pärchen. Klar, in der Küche oder im Schlafzimmer sind kompakte Aktivboxen halt attraktiver als ausgewachsene Schallwandler. Platzsparende Komponenten hat Teufel natürlich auch im Portfolio, ebenso echte Heimkino-Experten wie die „Soundbar Streaming“ und das „Sounddeck Streaming“. Aber manchmal muss es nun mal der klassische, ausgewachsene Standlautsprecher mit ernstzunehmenden Abmessungen und echten, altbewährten HiFi-Qualitäten sein. Genau das haben die Stereo L zu bieten, für einen aktuellen Verkaufspreis von rund 1.500 Euro. Dafür sind sie aber auch mit allem ausgerüstet, was im modernen Streaming-Zeitalter gefragt ist. Freunde klassischer HiFi-Lautsprecher müssen dennoch nicht besorgt sein, dass die Stereo L möglicherweise futuristisch wirken könnten. Optisch sind die beiden Standsäulen trotz modernen Innenlebens näher am altbewährten edlen High-End als am modernen „Streamer“-Look angesiedelt.

Wahre Größe in allen Belangen

Mit 119 Zentimetern Höhe sind die Stereo L nicht zu übersehen und überragen alle anderen Multiroom-Lautsprecher aus dem Teufel-Portfolio deutlich. Die imposante Erscheinung ist deshalb ganz sicher kein Kandidat für kleine Räumlichkeiten – dafür gibt es schließlich die kompakteren Geschwister. Während diese jeweils über in den Gehäuseboden integrierte Standflächen verfügen, sind die Stereo L mit extra zu montierenden und höhenverstellbaren Standfüßen ausgestattet. Pro Lautsprecher sind zwei Elemente zu befestigen, was mithilfe von jeweils drei Innensechskant-Schrauben (auch als Inbus bekannt) schnell erledigt ist. Da die Verschraubung von unten in den Gehäuseboden erfolgt, sind die Schrauben später gut versteckt und lediglich die matten Standfüße bleiben sichtbar. So machen die Stereo L einen richtig guten Eindruck, wobei uns das bei der Produktreihe nun wirklich nicht überrascht. Die Multiroom-fähigen Lautsprecher aus dem Teufel-Sortiment zeichnen sich allesamt durch feinmaschige Stoffbespannungen und gebürstetes Aluminium aus, bei den Stereo L zieht zudem der großflächig sichtbare, matte Schleiflack völlig zu Recht die Blicke auf sich. Die Farbpalette erlaubt die Wahl zwischen Schwarz und Weiß, lediglich die magnetisch befestigte Frontblende ist bei beiden Optionen in Schwarz gehalten.

Die Front der Stereo L wird teilweise von einer feinmaschigen Stoffblende verdeckt,die magnetisch befestigt wird.

Die Front der Stereo L wird teilweise von einer feinmaschigen Stoffblende verdeckt,die magnetisch befestigt wird.

Die Stoffabdeckung bedeckt allerdings längst nicht die komplette Höhe der Stereo L, sondern beschränkt sich auf ungefähr die beiden oberen Drittel der Front. Darunter setzt die Dekorleiste in gebürstetem Aluminium das nächste Highlight. Während sich die Passivbox in diesem Element mit der Präsentation des Herstellerlogos begnügt, beherbergt der aktive Lautsprecher des Stereo-Paars zusätzliche Bedienelemente und eine Status-LED. Im Zentrum dieses Frontpanels strahlt der auch als Druckknopf nutzbare Drehregler eine besondere Dominanz aus. Sein deutlicher Größenvorteil gegenüber den insgesamt sechs kreisrunden Tasten ist daran nicht unschuldig. Zwei der kleinen Begleiter sind links vom Regler platziert und dienen der Wiedergabesteuerung. Die rechts positionierten Elemente können als Stationstasten für Radiosender und Playlisten eingesetzt werden, die Belegung erfolgt dabei relativ frei per App. Ob die Software Verbindung zur Stereo L aufnehmen kann, lässt sich an der weißen Status-LED ganz rechts ablesen: Leuchtet diese, ist der Standlautsprecher kommunikationsbereit.

Die Dekorleiste aus gebürstetem Aluminium präsentiert stolz das edle Herstellerlogo.

Die Dekorleiste aus gebürstetem Aluminium präsentiert stolz das edle Herstellerlogo.

Auf neuen Wegen

Die Kommunikation wird bei den Stereo L im doppelten Sinne großgeschrieben: WLAN stellt die bevorzugte Übertragungsvariante der Standlautsprecher dar. Völlig egal, ob man das Teufel-Duo nun als Streaming-, WLAN- oder schlicht Multiroom-Lautsprecher bezeichnet, eine Affinität für die drahtlose Übertragung von Musiksignalen wird von allen dieser Typisierungen impliziert. Bluetooth 4.2 ist deshalb selbstverständlich mit an Bord, für die schnelle Drahtlosverbindung und zur direkten Wiedergabe aus Apps wie Youtube oder Amazon Music. Die primäre Zuspieloption für die Stereo L ist jedoch WLAN, dicht gefolgt natürlich von der kabelgebundenen Option per Ethernet-Anschluss. In beiden Fällen kommt zur Wiedergabesteuerung die Raumfeld-App von Teufel zum Einsatz, mit der sich nicht nur die Stereo L bedienen lassen, sondern auch ein Multiroom-System aufgebaut werden kann. In einem solchen Verbund werden mehrere Lautsprecher in der gesamten Wohnung zusammengefasst und können anschließend mit einer zentralen Steuerungseinheit bedient werden. Diese Funktion kann jedes halbwegs moderne Smartphone oder Tablet erfüllen, so dass man jederzeit und von überall in der Wohnung die volle Kontrolle besitzt. Damit hat man beispielsweise die Stereo L im Wohnzimmer, den One M in der Küche und den One S im Schlafzimmer jederzeit in virtueller Reichweite. Je nach Bedarf kann man den unterschiedlichen Lautsprechern eigene Quellen zuweisen oder (zum Beispiel für eine Party) alle zusammen als perfekt harmonierendes Team aufspielen lassen. Spätestens dann rückt der Ethernet-Anschluss übrigens noch prominenter in den Fokus. Bei einem Setup mit mindestens drei Geräten ist es nämlich definitiv empfehlenswert, eine der Komponenten als Primärquelle („Host“) festzulegen und diese der stabileren Übertragung wegen kabelgebunden ins Netzwerk einzubringen. Deshalb haben die Standlautsprecher auch generell ein Herz für kabelgebundene Quellgeräte, die sowohl per USB-Port als auch über einen Line-In-Anschluss für Cinch-Kabel mit dem Teufel-Duo kommunizieren können. Das kann beispielsweise ein CD-Player sein, funktioniert mit einem Plattenspieler aber genauso gut. Nicht zufällig gibt es die Stereo L auch direkt als Komplettpaket mit dem Teac TN-300 als „Teufel Stereo L Vinyl“ zu kaufen.

Die Stereo L bevorzugen zwar drahtlose Quellen, bieten aber auch kabelgebundenen Zuspielern ausreichend Anschlussoptionen.

Die Stereo L bevorzugen zwar drahtlose Quellen, bieten aber auch kabelgebundenen Zuspielern ausreichend Anschlussoptionen.

Der letztlich gewählte Signalweg ist für die Stereo L und ihre Drei-Wege-Systeme übrigens eher nebensächlich. Dieses Selbstbewusstsein ist gerechtfertigt, schließlich verfügen die Standlautsprecher über gleich drei 150 Millimeter große Carbon-Tieftöner. Pro Box, versteht sich, sodass man sich um das Klangfundament wahrlich keine Sorgen machen muss. Gute Voraussetzungen für den Mitteltöner und den Hochtöner, um auch ihre Qualitäten auszuspielen. Erwarten darf man dabei Einiges, denn Teufel hat sich rund zweieinhalb Jahre Zeit genommen, um die hier eingesetzte Kombination aus Hoch- und Mitteltöner zu entwickeln. Statt untereinander sind sie nun ineinander platziert, der Mitteltöner mit seiner Aluminium-Hexacone-Sandwich-Membran umschließt den Gewebe-Hochtöner in einem koaxialen Flachmembran-Chassis. Das bewirkt beim Zuhörer dank der „Synchronized Coaxial Acoustics“ genannten Technologie eine Wahrnehmung als Punktschallquelle und damit eine realistischere räumliche Abbildung, als man es von getrennten Treibern her kennt. So können die Stereo L im Gegensatz zu den Einzellautsprechern der Multiroom-Serie auch guten Gewissens auf die Dynamore-Technologie verzichten – schließlich bringt das Duo auch ohne virtuelle Unterstützung eine mehr als nur respektable Stereo-Bühne zustande. Voraussetzung dafür ist allerdings das hochwertige, stoffummantelte XLR-Kabels, das die Aktivbox mit der Passivbox verbindet. Maximal fünf Meter können damit überbrückt werden. In der Praxis und mit Verzicht auf zu große Spannung des Kabels bleiben immer noch ca. vier bis viereinhalb Meter maximaler Abstand zwischen den Stereo L – sofern die Räumlichkeiten eine so großzügige Aufstellung genehmigen. Ansonsten genügt den Standlautsprechern auch deutlich weniger Spielraum, um eine der hochwertigen Optik entsprechende, beeindruckende Kulisse zu präsentieren.

Der Carbon-Tieftöner der Stereo L ist gleich dreifach vorhanden - kraftvoller Sound inklusive.

Der Carbon-Tieftöner der Stereo L ist gleich dreifach vorhanden – kraftvoller Sound inklusive.

Hoher Bedienkomfort dank Raumfeld-App

Bevor wir unsere hohen Erwartungen an die klanglichen Qualitäten der Stereo L mit dem tatsächlichen Potenzial vergleichen können, müssen wir unsere Testkandidaten erst einmal konfigurieren. Als Multiroom-Lautsprecher sind die Teufel-Boxen natürlich per Raumfeld-App bedienbar. Per Tablet und Smartphone kann man damit wie schon beschrieben sowohl die einzelnen Teufel-Produkte als auch ein ganzes Multiroom-Set aus mehreren Komponenten einrichten und steuern. Der erste Schritt dafür ist logischerweise in jedem Fall die Einbindung in dasselbe Netzwerk, in dem auch das genutzte Mobilgerät bereits registriert ist. Hat man die App aus dem zum jeweiligen Betriebssystem gehörenden App-Store heruntergeladen und installiert, kann man sogleich zur Tat schreiten. Der Einrichtungsassistent sorgt für hohen Bedienkomfort und macht es auch ohne Vorkenntnisse sehr einfach, die Stereo L ins WLAN zu integrieren. Man muss lediglich die Setup-Taste auf der Rückseite der Aktivbox drücken, anschließend führt die App zuverlässig und Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Falls die Einrichtung wider Erwarten fehlschlägt, hilft in der Regel ein Reset des Lautsprechers. Dazu drückt man den dementsprechend markierten, zentralen Button auf der Rückseite der Stereo L zum Beispiel mit einer aufgeklappten Büroklammer ein paar Sekunden lang ein, bis die Status-LED in der Front schnell blinkt. Anschließend sollte die Einbindung ins Netzwerk völlig problemlos vonstattengehen.

Bequemer geht es nicht: Die Stereo L können dank der Raumfeld-App ganz bequem per Smartphone oder Tablet bedient werden.

Bequemer geht es nicht: Die Stereo L können dank der Raumfeld-App ganz bequem per Smartphone oder Tablet bedient werden.

Sobald die WLAN-Verbindung steht, sind die Stereo L umgehend einsatzbereit. Es ist übrigens völlig egal, ob man die Aktivbox beim Aufstellen links oder rechts platziert – die Aufteilung kann mit der App während der Einrichtung und bei Bedarf sogar noch problemlos nachträglich eingestellt werden. Aber nicht nur dafür eignet sich die Raumfeld-Software: Über das Hauptmenü (gekennzeichnet durch die drei waagerechten Striche oben links) können alle relevanten Quellen angewählt, sämtliche Einstellungen verwaltet und bei Bedarf das Online-Handbuch aufgerufen werden. Wer direkt die Musikwiedergabe starten möchte, kann hier auch ohne Umwege auf das Internetradio TuneIn und den Streaming-Dienst Spotify zugreifen. Die eigene Mediathek ist über den Menüpunkt „Meine Musik“ erreichbar, unabhängig davon, ob die Dateien auf dem Mobilgerät selbst oder irgendwo im Netzwerk (beispielsweise auf einem NAS-Laufwerk) hinterlegt sind. Standardmäßig sind diese lokalen Quellen jedoch nicht aufgelistet, sondern müssen über den Menüpunkt „Einstellungen und „Meine Musik-Bibliothek“ einzeln aktiviert werden. Auf dem Gerät gespeicherte Dateien können ganz einfach in diesem Untermenü freigegeben werden, Musikserver werden per Suchlauf schnell gefunden und hinzugefügt. Anschließend sind alle auf diesem Weg ergänzten Quellen und ihre Inhalte zuverlässig und vollumfänglich im Browser der App zu finden.

Die Einrichtung per App (hier ausschnittsweise dargestellt) geht schnell und einfach von der Hand.

Die Einrichtung per App (hier ausschnittsweise dargestellt) geht schnell und einfach von der Hand.

Wenn doch alles so klingen könnte …

Per Raumfeld-App kann man die Titel in seiner Mediathek übrigens auf diverse Arten sortieren, beispielsweise nach dem Datum des Hinzufügens. In unserem Fall erscheint deshalb Brian Fallon mit seinem noch ziemlich frischen Album „Sleepwalkers“ ganz oben und darf daher auch den Hörtest eröffnen. Der Indie-Rocker aus den USA hat uns schließlich schon im Test des Teufel One M mit „My Name Is The Night (Color Me Black)“ begeistert und so ziehen wir den Titel auch als Testmaterial für die Stereo L heran. Eine gute Entscheidung, was sich gleich beim ersten Ton herausstellt. Die verzerrte E-Gitarre prescht sofort ohne jede Zurückhaltung hervor und deutet schon mal an, wozu die Stereo L in der Lage sind. Hier gibt es bei Bedarf richtig was auf die Ohren und das ohne jegliche Schönfärberei oder hübsche Filter. Ehrliche Musik muss auch so klingen und dafür ist Fallon definitiv genau der Richtige. Mit sattem und druckvollem Bass, knackigen Drums und einer immer etwas rauen Stimme behält der Frontmann von The Gaslight Anthem seinen unverwechselbaren Stil mit jedem neuen Titel bei, während er sich musikalisch stetig weiterentwickelt und immer mehr Nuancen in seine Alben einbringt. Diese Vielfalt zeigt sich auf „Sleepwalkers“ besonders im Verlauf von Titeln wie dem rockigen „My Name Is The Night“ über das eher hymnisch-groovige „Come Wander With Me“ bis zur ruhigen Rockballade „Etta James“. Für die Stereo L stellt eine solche Bandbreite keinerlei Herausforderung dar. Die Standlautsprecher sind offenkundig jeder Aufgabe gewachsen. Mit ihrer riesigen Stereo-Bühne und der beeindruckenden Räumlichkeit gelingt es ihnen zudem vortrefflich, den von Fallon gern eingesetzten Hintergrundgesang perfekt zur Geltung zu bringen.

Die spezielle Anordnung von Hoch- und Mitteltöner - Letzterer fasst Erstgenannten ein - sorgt für eine besonders realistische räumliche Abbildung.

Die spezielle Anordnung von Hoch- und Mitteltöner – Letzterer fasst Erstgenannten ein – sorgt für eine besonders realistische räumliche Abbildung.

Auch experimentell angehauchten Titeln wie „Pain“ von The War On Drugs sind die Stereo L sehr zugetan. Eigentlich logisch, denn mit drei Tieftönern sind die Teufel-Schallwandler ja auch alles andere als konventionell aufgebaut. Umso schöner, wenn sich das Beschreiten neuer Wege als so gewinnbringend erweist wie im Falle der Stereo L, die mit „Pain“ den eindrucksvollen Beweis für die ihnen nachgesagte Präzision erbringen. Eine so ausgefeilte und auf den Punkt zielsichere Staffelung bekommt man selbst als Testredakteur wahrlich nicht jeden Tag zu hören. Wenn die Metapher des Eintauchens in die Musik jemals gepasst hat, dann wohl hier. Takt für Takt entfaltet sich die atemberaubende Klangwelt immer wieder ein Stückchen mehr und offenbart kontinuierlich begeisternde Details – in etwa so wie sich die faszinierende Unterwasserwelt eines Korallenriffs mit jedem Meter in neuen Farben und Formen präsentiert. Umso passender, dass The War On Drugs mit „Ocean In Between The Waves“ auch noch einen weiteren zur Bildsprache passenden Titel im Repertoire haben, den wir ebenfalls gerne zu Testzwecken anhören. Da können wir ihn den Stereo L nun wirklich nicht vorenthalten. Auch hier liefert das Teufel-Duo einen beeindruckend kristallklaren Sound, der die fast schon ausufernd effektbeladenen Melodien der Gitarren und Keyboards wunderbar zur Geltung bringt. Kein Detail versumpft, kein Ton vermischt sich ungewollt mit einem anderen und jedes noch so kleine Stück des großen Ganzen nimmt genau den Platz ein, der ihm zugedacht ist. Kurz gesagt: Alles klingt genau so, wie es klingen soll. Verdammt gut nämlich, sogar wenn man den Lautstärkeregler zu fortgeschrittener Stunde mal ein wenig ausgelassener bedient. Reserven haben die beiden Standlautsprecher zur Genüge und damit bringen sie einen extrem kraftvollen Sound aufs Parkett.

Die Stationstasten der Stereo L können per App belegt werden - zum Beispel mit den favorisierten Internetradiosendern.

Die Stationstasten der Stereo L können per App belegt werden – zum Beispel mit den favorisierten Internetradiosendern.

Noch eine gute Nachricht: Das mächtige Potenzial der Stereo L schließt ein gefühlvolles Auftreten nicht aus. Ab und zu darf es abends statt einer ausschweifenden Party ja auch mal „nur“ ein entspanntes Abendessen oder ein gutes Glas Wein sein. In solchen Szenarien erweisen sich die robusten Stereo L als sanfte Riesen mit einem voluminösen und warmen Klang. Wie gemacht für entspannte Hintergrundbeschallung und „Go,Love“ von Mark Knopfler, das ebenso klar wie samtweich aus den Boxen strömt und bis in den letzten Winkel des Zimmers für wärmende Gemütlichkeit sorgt. Statt des energischen Auftretens bringen die Tieftöner nun ein sattes Fundament hervor, das sich wie ein dicker Teppich ausbreitet. Jegliche Störgeräusche werden auf dieser Basis umgehend eliminiert und die Musik hat absolut ungehinderte Entfaltungsmöglichkeiten. Perfekt ausgewogen und mit beispielloser Balance fügen sich die verschiedenen Instrumente und Knopflers entspannte Bassstimme zu einer hervorragenden Feelgood-Atmosphäre zusammen, die endgültig unter Beweis stellt, dass Teufel mit den Stereo L sehr starke Allrounder entwickelt hat. Wie so oft macht es eben die Mischung und die stimmt bei diesem Set definitiv.

Die Verbindung zwischen Aktiv- und Passivbox erfolgt über das mitgelieferte stoffummantelte XLR-Kabel.

Die Verbindung zwischen Aktiv- und Passivbox erfolgt über das mitgelieferte stoffummantelte XLR-Kabel.

Fazit

Weniger ist mehr, vor allem mit einem Teufel-Logo darauf! Mit dem Standlautsprecherpaar Stereo L gelingt den Berlinern die perfekte Kombination aus moderner Streaming-Technologie und der edlen Eleganz klassischer HiFi-Schallwander. Die breite Palette möglicher Quellen und die Multiroom-Technologie lassen schlichtweg keine Wünsche offen. Dazu kommen ein hoher Bedienkomfort und ein hervorragender, kraftvoller Klang, die den positiven Gesamteindruck vortrefflich abrunden. Damit sind die Stereo L ein echter Tipp für alle, die bislang auf eine HiFi-Anlage verzichtet haben: Mit diesem Duo bekommt man auf einen Schlag ein perfekt abgestimmtes und noch dazu preisgünstiges Komplettpaket.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

97 %

96 %

94 %

180218.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel Stereo L
Produktkategorie:WLAN-Lautsprecher
Preis:1.799,99 Euro (UVP, pro Paar)
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Abmessungen (HBT):119 x 36,2 x 40,2 cm (inkl. Standfuß)
Gewicht:26,5 kg (aktiv)
25,5 kg (passiv)
Prinzip:3-Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:38 - 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 25 mm (Gewebe)
Mitteltöner:1 x 130 mm (Aluminium-Hexacone-Sandwich-Membran)
Tieftöner:3x 150 mm (Carbon)
Anschlüsse:1x XLR-Ausgang
1x Cinch-Eingang Stereo
1x USB 2.0
1x Ethernet (RJ45)
W-LAN
Bluetooth 4.2
Unterstützte Dateiformate:- AAC
- Apple Lossless
- ASF
- FLAC
- MP3
- OGG
- WAV
- WMA
Lieferumfang:- Teufel Stereo L (aktiv)
- Teufel Stereo L (passiv)
- Netzkabel
- XLR-Verbindungskabel (5 m)
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- hervorragende Staffelung und Räumlichkeit
- voluminöser Klang
- enorme Kraftreserven
- steuerbar per Raumfeld-App
- Multiroom-fähig
- Direktzugriff auf Spotify und TuneIn
- edles Design mit brillanterVerarbeitung
- magnetische Frontabdeckung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Teufel Stereo L – Streaming-Giganten mit ungeahnten Talenten erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Netzwerkplayer Yamaha NP-S303 – Der Generalschlüssel zu Streaming und Multiroom

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Modernes HiFi setzt vor allem auf Streaming und ein vielfältiges, drahtloses Quellenangebot. Die klassische Stereoanlage ist damit zwar meist überfordert, muss aber deshalb noch lange nicht ausrangiert werden. Viel besser ist es, eine bestehende Anlage gezielt um die Netzwerkfähigkeit zu ergänzen. Ein Spezialist dafür ist der Netzwerkplayer NP-S303 von Yamaha, der als vielseitiger Streamer auftritt und unter anderem die Tür zur Multiroom-Welt öffnet.

Der Netzwerkplayer NP-S303 macht aus jeder Stereo-Anlage ein leistungsstarkes Streaming-Team.

Der Netzwerkplayer NP-S303 macht aus jeder Stereo-Anlage ein leistungsstarkes Streaming-Team.

Erstaunlicherweise stuft Yamaha den NP-S303 trotz seiner ausgeprägten Qualitäten sehr bescheiden als Einstiegs-Streamer ein, was eigentlich nur die hohen Ansprüche an die eigenen Produkte unterstreicht. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 349 Euro ist der Netzwerkplayer eher in der Mittelklasse zu verorten, könnte objektiv betrachtet aber auch noch höher angesiedelt sein. Mit Blick auf Wireless HiFi erfüllt der NP-S303 jeden Wunsch und ermöglicht den Zugriff auf diverse Quellen – von lokal gespeicherten Dateien bis hin zu allen relevanten Streaming-Diensten. Sogar den Betrieb im Multiroom-MusicCast unterstützt er und damit auch die Steuerung per App. Es kommt aber noch besser: Der NP-S303 ist nicht markengebunden und kann mit so ziemlich jedem Verstärker dieser Welt zusammenspielen. Für unseren Test haben wir ihm jedoch einen guten Bekannten zur Seite gestellt, den Yamaha A-S801. Einerseits, weil dieser Bolide mit seinen HiFi-Qualitäten einfach immer eine Empfehlung wert ist. Andererseits, weil Netzwerkplayer und Verstärker auch optisch sehr gut harmonieren.

Klare Linie auf hohem Niveau

Beim Design hat Yamaha eine klare Linie und bleibt sich bei seinen HiFi-Komponenten stilistisch treu. Warum auch nicht, bewegt man sich mit dem bewährten Retro-Look auf beliebtem Terrain und hohem Niveau. Elegant, edel und sehr geschmackvoll überzeugt der NP-S303 mit demselben begeisternden High-End-Look, der uns unter anderem schon im Test des Stereo-Netzwerk-Receivers R-N803D sehr positiv aufgefallen ist. In dieser Preisklasse ist ein so massives und makellos verarbeitetes Gehäuse leider nicht die Regel, Yamaha legt die Messlatte mit der Wahl hochwertigen Materials daher ziemlich hoch. Vor allem die Aluminium-Front mit Hairline-Finish überzeugt jeden noch so peniblen Stilkritiker und die Bedienelemente sind dank ihrer unkonventionellen, aber sehr ansprechenden Formsprache im besten Sinne unverwechselbar. Von der quadratischen An/Aus-Taste bis hin zum klassischen Drehregler in modern-massiver Umsetzung setzt der NP-S303 mit simplen Maßnahmen sehr wirkungsvolle Akzente.

Unter den Bedienelementen in der Front fällt der Drehregler besonders auf.

Unter den Bedienelementen in der Front fällt der Drehregler besonders auf.

Auch das schlank gehaltene Display des Netzwerkplayers zieht mit der deutlichen LED-Anzeige zwangsläufig die Blicke auf sich. Die wichtigsten Informationen zu den Quellen und der laufenden Wiedergabe gibt es hier zu sehen, alle anderen Auskünfte gibt es ja sowieso in der Smartphone-App. Direkt im Zentrum der Front reiht sich das Display symmetrisch perfekt in eine Linie mit den Bedienelementen zur Quellenwahl und Menü-Navigation ein, die aus zwei Drucktasten und einem Drehregler bestehen. Deren Form fällt insgesamt etwas filigraner aus, als man es beispielsweise von den robusteren Verstärkern und Receivern kennt. Generell ist der NP-S303 passend zur flacheren Form des Displays auch insgesamt vergleichsweise niedrig und damit optisch sehr leicht konstruiert. Eine elegante Abwechslung, da dem Streaming-Künstler ja mit ziemlicher Sicherheit stets ein robuster HiFi-Bolide zur Seite steht. Der NP-S303 ist aber nicht nur optisch ein echter Zugewinn.

Das Display des NP-S303 liefert die wichtigsten Informationen. Für alles andere lohnt der Blick in die Smartphone-App.

Das Display des NP-S303 liefert die wichtigsten Informationen. Für alles andere lohnt der Blick in die Smartphone-App.

Leinen los!

Der Netzwerkplayer entpuppt sich wenig überraschend als wahrer Spezialist für drahtlose Zuspielangebote und damit digital gespeicherte Musikdateien. Von der simplen MP3 (aus denen der NP-S303 erfreulicherweise überdurchschnittlich hohe Qualität herausholt) über Signale in CD-Qualität bis hin zu hochauflösenden Dateiformaten wie DSD und den „üblichen Verdächtigen“ Apple Losless, FLAC, AIFF und WAV mit 192 kHz wird in diesem Segment alles vom NP-S303 unterstützt. Für die Verarbeitung zeichnet ein Digital-Analog-Wandler von Burr Brown verantwortlich – der hohe Qualitätsstandard ist also gesichert. Klassische Anschlüsse überlässt der Streamer hingegen Verstärker oder Receiver. Die Front des Netzwerkplayers hält – quasi sicherheitshalber – noch einen USB-Eingang bereit, ansonsten hat der NP-S303 nur ausgangsseitig etwas für Kabel übrig. Dabei ist er allerdings nicht wählerisch und stellt gleich drei verschiedene Ausgänge zur Verfügung. Jeweils ein optischer und ein koaxialer Digitalausgang können zum Anschluss an den Verstärker genutzt werden. Auch der analoge Weg über den Cinch-Ausgang ist möglich – ein entsprechendes Anschlusskabel ist sogar schon im Lieferumfang enthalten. Das ist kein Zufall, denn auf diesem Wege kann der NP-S303 sämtliche Signale an seinen Spielpartner weitergeben, bei den digitalen Ausgängen ist er hingegen etwas eingeschränkter. Hier können „nur“ PCM-Signale ausgegeben werden und bei Dateien im DSD-Format beziehungsweise generell bei solchen mit mehr als 192 kHz bleibt der Verstärker stumm. Das erklärt dann auch das mitgelieferte Cinch-Kabel, mit dem sich diese auf dem Papier bestehende Einschränkung problemlos aufheben lässt.

Kabelgebunden geht eingangsseitig wenig beim NP-S303 - mit Ausnahme des USB-Ports in der Front.

Kabelgebunden geht eingangsseitig wenig beim NP-S303 – mit Ausnahme des USB-Ports in der Front.

Sieht man von den Ausgangs-Anschlüssen für Kabel ab, läuft beim NP-S303 alles vorzugsweise über drahtlose Verbindungen. Bluetooth unterstützt der Netzwerkplayer selbstredend auch (sogar deutlich stabiler und störungsresistenter als man es gewohnt ist), im Mittelpunkt steht jedoch seine (W)LAN-Konnektivität (alternativ zur Wiresless-Funktion kann man den Streamer auch per Ethernet-Kabel ins Netzwerk einbinden). Bei Yamaha ist diese Funktion quasi gleichbedeutend mit MusicCast. Unter diesem Namen ist das Multiroom-System von Yamaha bekannt, mit dem sich mehrere Geräte kabellos verknüpfen lassen. Die Japaner haben bereits seit Längerem eine breite Produktpalette mit MusicCast-Technologie im Portfolio und die Geräte-Auswahl ist folgerichtig außerordentlich groß. Insgesamt mehr als 50 Komponenten aus sieben Produktgruppen stehen zur Verfügung, darunter Kompaktlautsprecher, Soundbars, Receiver, Verstärker und eben spezialisierte HiFi-Experten wie der NP-S303. Trotz dieser unterschiedlichen Ausrichtung und Aufgabenfelder können sie alle in einem Multiroom-Verbund erfasst werden und folgen dann einer einzelnen, zentralen Steuerung. Für die Yamaha-Produkte steht zu diesem Zweck die kostenlose App „MusicCast Controller“ in den gängigen App-Stores bereit. Per Smartphone oder Tablet kann man auf diese Weise bequem auf kabelgebundene Quellgeräte sowie auf NAS-Laufwerke und die bekannten Streaming-Dienste wie Spotify, Tidal oder Deezer zugreifen. Zunächst müssen wir den NP-S303 allerdings erst einmal ins Netzwerk einbinden – auch hier kommt die App zum Einsatz.

Den Anschluss an einen geeigneten Verstärker ermöglicht der NP-S303 auf gleich drei verschiedenen Wegen.

Den Anschluss an einen geeigneten Verstärker ermöglicht der NP-S303 auf gleich drei verschiedenen Wegen.

Volle Kontrolle

Die Einbindung des NP-S303 ins Heimnetzwerk und damit die „Grundsteinlegung“ für ein Multiroom-System ist erfreulich schnell erledigt. Die App „MusicCast Controller“ sagt uns nach dem Start direkt, was zu tun ist. Ein fünfsekündiger Druck auf die Connect-Taste links neben dem Drehregler genügt, schon weiß die smarte Software über den Neuankömmling Bescheid. Prompt werden uns auch die am Einsatzort verfügbaren Netzwerke angeboten, in die wir den Netzwerkplayer einbinden könnten. Hier wählt man logischerweise das eigene WLAN und gibt bei Bedarf im nächsten Schritt das Passwort ein. Anschließend können wir den Netzwerk-Player noch einem Raum zuordnen, um bei einem umfangreicheren System nicht den Überblick zu verlieren. Es ist jedoch auch jederzeit möglich, die MusicCast-Geräte im Multiroom-Verbund ganz einfach per „Drag and Drop“ aus bestehenden Gruppierungen lösen oder zu neuen Kombinationen zusammenfügen. Diese Flexibilität und Kombinationsfreude ist letztlich der große Vorteil eines Multiroom-Systems und beim MusicCast mit seiner breiten Produktpalette kommen solche Pluspunkte doppelt und dreifach zum Tragen. So können bei Bedarf mehrere (wenn nicht gar alle) Räume der Wohnung zugleich in angenehmer Lautstärke beschallt werden – vorbei die Zeit, in der man bei einer Party die Anlage im Wohnzimmer extra laut aufdrehen musste, damit auch in der Küche ein bisschen Stimmung herrschte. Das ist jedoch ausdrücklich als Option und nicht als Pflicht zu verstehen: Alternativ ist es natürlich auch ganz klassisch möglich, jedes Mitglied des Netzwerks losgelöst von den anderen und nur für sich zu betreiben – gut zum Beispiel für den Samstagnachmittag, wenn eine vierköpfige Familie jeweils den eigenen Interessen nachgeht. Unser Test-Duo aus NP-S303 und A-S801 liefert dann im Musikzimmer bis ins Detail perfektionierten High-End-Sound, während sich die Soundbar im Wohnzimmer dem TV-Ton der Bundesligakonferenz widmet, die Aktivlautsprecher im Kinderzimmer die aktuellen Charts aus dem Internetradio schmettern und der Netzwerk-Speaker auf der Terrasse für entspannende Hintergrundmusik zum Relaxen in der Sonne sorgt. Wobei es gar nicht eines solch umfangreichen Einsatzplans bedarf, um die Vorzüge der MusicCast-Technologie schätzen zu wissen. Schon allein der Bedienkomfort der intuitiven Controller-App ist dank ihrer Übersichtlichkeit bemerkenswert und Wireless-HiFi funktioniert mit dem NP-S303 einfach richtig, richtig gut.

Die intuitiv zu handhabende Smartphone-App ermöglicht das Konfigurieren von Multiroom-Gruppierungen und die Wiedergabesteuerung samt umfangreicher Quellenwahl.

Die intuitiv zu handhabende Smartphone-App ermöglicht das Konfigurieren von Multiroom-Gruppierungen und die Wiedergabesteuerung samt umfangreicher Quellenwahl.

Haken gibt es nicht

Bevor wir uns wirklich ganz in Ruhe dem Klang widmen, stellen wir den Yamaha-Streamer erst einmal in Sachen Bedienkomfort auf die Probe. Wie schnell reagiert er auf Aktionen in der App, wie zuverlässig ist die Wiedergabe von den verschiedenen  Quellen? Die Antwort lässt sich kurz und knapp formulieren: Sehr schnell, sehr zuverlässig. Tatsächlich gibt es sowohl per WLAN als auch per Bluetooth so gut wie keine Verzögerung, wobei man dazu natürlich auch ein zumindest einigermaßen modernes Smartphone oder Tablet benötigt. Veraltete Modelle können das potenzielle Tempo des NP-S303 nicht mitgehen und bremsen ihn dadurch mit aus. Mit einem adäquaten Teamkollegen gibt es jedoch keinerlei Probleme. Ladezeiten fallen selbst im ungünstigsten Fall minimal aus, sofern sie im Alltag überhaupt registriert werden. Selbst bei schnellem Springen durch die Titel sind keine ungewöhnlichen Pausen zu vernehmen. Alles gut soweit, kümmern wir uns also um den Klang an sich. Unseren Hörtest beginnen wir mit dem Titel „The Man“ von den Killers, das sich aufgrund seines Detailreichtums anbietet. Die US-Rocker legen ja gerne mal einen gewagten Genre-Mix an den Tag, der sich in jeglicher Form durch ein sehr korpulentes Arrangement auszeichnet. Dem zollt unser Yamaha-Duo größten Respekt und behandelt jedes noch so kleine Detail äußerst pflichtbewusst und liebevoll. Keine Einzelheit geht verloren und die virtuelle Bühne erscheint trotz ihrer beeindruckenden Größe dicht gefüllt. Trotzdem kommen sich die gefühlt in Orchestergröße angetretenen Musiker und Vokalisten in „The Man“ nie in die Quere. Dem A-S801 gelingt es hier dank der brillanten Vorarbeit des NP-S303 vortrefflich, den Überblick zu behalten und mit einer sauberen Staffelung Ordnung herrschen zu lassen.

Neben WLAN kommuniziert der NP-S303 drahtlos auch per Bluetooth.

Neben WLAN kommuniziert der NP-S303 drahtlos auch per Bluetooth.

Was bei einer opulenten Hymne wie „The Man“ gelingt, schafft das Yamaha-Setup allerdings auch bei weniger umfangreich angelegten Songs – die Wiedergabe dynamischer Musik beherrscht unsere Netzwerkplayer-Verstärker-Kombination nämlich auch hervorragend. Da darf der Lautstärkeregler sogar wieder ein bisschen aufgedreht werden, schließlich spielt man „Maschin“ von Bilderbuch nicht zur entspannenden Hintergrundbeschallung. Sofort wechselt die Atmosphäre von einer möglichst voluminös und raumgreifend aufgespannten Akustik hin zum maximal zielgerichteten und kraftvollen Wiedergabeszenario. Trotzdem merkt man dem HiFi-Duo keinerlei Anstrengung an, dafür ist die Darbietung viel zu sehr von stimmungsvoller Leichtigkeit geprägt. Der nötige Punch im Tieftonbereich kommt dennoch sehr gut zum Tragen, so dass man sich durchaus auch an härtere Gangarten wagen darf.

Verarbeitung und Materialwahl sind wie von Yamaha gewohnt auch beim NP-S303 makellos.

Verarbeitung und Materialwahl sind wie von Yamaha gewohnt auch beim NP-S303 makellos.

Mit dem richtigen Genre zeigt der NP-S303 sogar echte Gefühle, indem er bei „The Noose“ von A Perfect Circle wesentlich melancholischer auftritt als zuvor. Der Bass ist nun noch trockener und knackiger, die Bass Drum und generell das Schlagzeug schießen  knallharte Salven aus den Lautsprechern. Die Bestätigung des hervorragenden Eindrucks holen wir uns direkt mit dem Drum-Solo im Intro von „Ticks and Leeches“ von Tool. So detailliert und realistisch klingt es sonst eigentlich nur, wenn man direkt vor dem Instrument sitzt – da wir uns sicher sein können, dass wir uns nicht dort befinden, spricht auch das für die Qualitäten des NP-S303. Die stellt er neben seiner Vorliebe für Drums auch bei effektgetränkten E-Gitarren zur Schau, was uns sowohl bei Joe Bonamassa als auch bei The War On Drugs auffällt. Während es mit „Mountain Climbing“ und „This Train“ des Bluesrock-Gitarristen noch generell sehr spielfreudig und temporeich zur Sache geht, konzentriert sich der Netzwerkplayer bei „Pain“ von The War On Drugs wieder etwas mehr auf das Experimentelle dieser Musik. Dabei geht er zwar genau so energiegeladen vor, verteilt die Kraft allerdings berechnender und lockt auf diese Weise auch kleine Details aus ihren Verstecken hervor. So zuverlässig wie der NP-S303 Stärken erkennt und fördert, könnte sich sogar so mancher Lehramtsanwärter noch etwas bei ihm abschauen …

Die niedrige Bauweise des NP-S303 lockert HiFi-Ketten optisch elegant auf und auch der Wechsel zwischen rechteckigen Tasten und runden Reglern macht einen guten Eindruck.

Die niedrige Bauweise des NP-S303 lockert HiFi-Ketten optisch elegant auf und auch der Wechsel zwischen rechteckigen Tasten und runden Reglern macht einen guten Eindruck.

Fazit

Der NP-S303 von Yamaha ist ein vielseitiger und benutzerfreundlicher Netzwerkplayer. Diese Eigenschaften machen ihn für Einsteiger wie Fortgeschrittene gleichermaßen attraktiv. Sein hoher Bedienkomfort sorgt gepaart mit tadelloser Leistung und hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis für das perfekte Streaming-Erlebnis. Zudem ist man mit dem Yamaha-eigenen MusicCast-Multiroom-System sehr gut für die Zukunft des Musikhörens aufgestellt und kann sein Setup dank einer breiten Produktpalette jederzeit gezielt erweitern.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Yamaha NP-S303
Gerätekategorie:Netzwerk-Player
Preis:349,00 Euro (UVP)
Ausführungen:- Schwarz
- Silber
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Abmessungen (HBT):87 x 435 x 289 mm (ohne Antenne)
148 x 435 x 289 mm (mit Antenne)
Gewicht:2,7 kg
Anschlüsse:1x USB-Eingang (Typ A)
1x Line-Out (Cinch)
1x Koaxial-Ausgang
1x optischer Digitalausgang
1x Ethernet-Anschluss
WiFi
AirPlay
Bluetooth
Lieferumfang:- Netzkabel
- Fernbedienung inkl. Batterien
- Stereo-Cinchkabel
- Schnellstartanleitung
- Bedienungsanleitung auf CD
Besonderheiten:- WLAN- und MusicCast-fähig
- steuerbar per App
- Unterstützung diverser Streaming-Dienste
- Unterstützung hochauflösender Audioformate
- Frontpanel aus gebürstetem Aluminium
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistung:sehr gut

Der Beitrag Netzwerkplayer Yamaha NP-S303 – Der Generalschlüssel zu Streaming und Multiroom erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

High End-Monitor Manger c1 – Tripel-Trumpf-Box mit Biegewellenwandler, Verstärker und Klangkorrektur

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Der berühmte Biegewellenwandler von Manger ist einzigartig – in seiner Wirkweise, aber auch in seiner Wiedergabequalität: Der Lautsprecher mit dem Stern liefert einen legendär natürlichen Klang. Geht’s besser? Offenbar ja: Damit auch im Vorfeld und im Umfeld der Schallwandlung alles stimmt, haben die Franken bei ihrem Kompaktlautsprecher Manger c1 gleich die passenden Verstärker eingebaut und den Monitor mit mehreren Filtern für die Raum- und Klangkorrektur ausgestattet. Was lässt sich hier noch herausholen?

Die Manger c1 passt gut in ein modernes Ambiente. Durch die vielfältigen Farben und Furniere kann sie auch optische Akzente setzen.

Manche Lautsprecher erkennt man auf den ersten Blick. Kaum hatten wir in unserer Redaktionsgruppe ein frisches Foto aus dem Hörraum mit der c1 gepostet, kam prompt der knackig-kurze Kollegen-Kommentar: „Manger.“ Das Chassis mit dem Stern ist halt das unverwechselbare Merkmal aller Schallwandler aus der Mellrichstädter Manufaktur, und dieser stellare Schallwandler ziert deshalb natürlich auch die kompakte Manger c1. Dabei ist der Stern nur die ungewöhnliche Vollendung eines außergewöhnlichen Schallwandlerprinzips, dessen Klang und Erscheinung seit Jahrzehnten audiophile Musikliebhaber in seinen Bann zieht.

Get a Grip: Die Manger c1 ist rückseitig mit einem Griff ausgerüstet. Das erleichtert das Auftstellen der Box erheblich.

Im Bann der Biegewelle

Diese Faszination ist verständlich, denn beim sogenannten Biegewellenwandler ist so ziemlich alles anders. Hier werden die Nachteile herkömmlicher Konus-Lautsprecher vermieden. Deren steife Membran schwingt kolbenartig vor und zurück, dies geschieht mit einer gewissen Trägheit und Fehlerhaftigkeit. Die daraus resultierenden Mängel betreffen das Einschwingverhalten und die Eigengeräusche der Lautsprecher. Die Folge: Defizite bei der Detailgenauigkeit, Unvollkommenheit bei der räumlichen Abbildung. Der Biegewellenwandler hingegen funktioniert ähnlich wie das menschliche Ohr, genauer: wie die Basilarmembran. Durch sie hören wir auch kleinste Geräusche, verorten deren Herkunft und vermessen so unsere Umwelt. Die Basilarmembran arbeitet nach dem Biegewellen-Prinzip, und dies hat Manger auf den Lautsprecherbau übertragen. Der Schallwandler besteht aus einer biegeweichen Kunststoffmembran, die sich verformen kann und soll. Sie wird nämlich so zur Vibration angeregt, dass sich Biegewellen entlang der ebenen Fläche ausbreiten – vom Zentrum hin zu den Rändern. Das ähnelt den Wellen im Wasser nach einem Steinwurf. Ähnlich wie bei der Basilarmembran schwingt bei der Mangerschen Kunststoff-Scheibe nicht immer die ganze Fläche. Bei tiefen Frequenzen werden große Areale angeregt, bei hohen Tönen hingegen vibriert wenig Fläche. Aus diesem Grund reagiert die Membran äußerst schnell auf kleinste Impulse. Um diese komplexen Membranbewegungen kontrollieren zu können, weist die schwarze Kunststofffläche unterschiedliche Strukturen auf, die Prägungen verändern die Steifigkeit des betreffenden Bereichs und damit sein Schwingverhalten. Kleine Wellen breiten sich auf der Membran nicht weit weit aus. Die großen Wellen aber laufen bis zum Rand der Scheibe und würden sogar wieder zurücklaufen – wenn sie nicht vom Stern gebremst würden.

Mechanisches Meisterwerk: Das alles steckt in einem Manger Schallwandler. Der Flachlautsprecher ist derart filigran und komplex, dass seine Herstellung acht Sunden dauert – in Handarbeit.

Die markante neunzackige Materialauflage, die dem Manger-Schallwandler sein unverwechselbares Aussehen verleiht, ist ein Dämpfer. Er entzieht den tieffrequenten Wellen auf ihrem Weg zum Membranrand ihre Energie. Von den Zacken des Sterns ziehen sich vier fein verdrillte Fäden axial gen Zentrum, es sind Anschlussdrähte für die Doppel-Schwingspule – eine weitere Manger-Spezialität: Dieses federleichte, gerade mal 0,4 Gramm wiegende Gebilde bremst die Membran nicht aus. Damit das Chassis trotzdem kraftvoll schallwandelt, ist die Schwingspule von 15 massiven Neodym-Magneten umgeben. Der Biegewellenwandler besteht als insgesamt aus einer Folge von Sonderlösungen. Das macht seine Herstellung zur kunstvollen Handarbeit und jedes Exemplar, trotz engster Toleranzen, zum Unikat. Der Lohn für diese aufwändige und kostenintensive Fertigung ist ein Lautsprecher, der extrem agil ist und deshalb eine große Impulstreue besitzt. Der Manger Schallwandler, kurz MSW, besitzt aber eine zweiten großen Vorteil: Er arbeitet sehr breitbandig, der Flachlautsprecher spielt von stratosphärisch hohen 40.000 Hertz runter bis 80 Hertz. Im Bereich der tieferen Töne ist das Wiedergabevermögen des Biegewellenwandlers also begrenzt. Deshalb wird er hier von einem konventionellen Konus-Lautsprecher unterstützt, mit seiner Hilfe spielt die Manger c1 runter bis 30 Hertz. Das ist ein imposanter Wert für einen Kompaktlautsprecher, erst recht, wenn auf eine Bassreflexabstimmung verzichtet wird. Die brächte zwar ein paar Hertz mehr im Bassbereich, würde aber Reaktionsgeschwindigkeit des Woofers und damit die Präzision mindern. Deshalb bleibt das Gehäuse, in dem der MSW und der Woofer ihre Arbeit verrichten, geschlossen.

Wenn man den Biegewellen-Wandler gegen das Licht hält, kann man erahnen, wie hauchdünn seine schwarze Membran ist: Sie misst gerade mal 390 Mikrometer.

Kompakte Form, klares Design

Die Manger c1 firmiert als Kompaktbox, doch mit knapp 50 Zentimetern Höhe, 27 Zentimetern Breite und 42 Zentimetern Tiefe strahlt sie allein schon optische eine gewisse Gewichtigkeit aus. Sie bestätigt sich auch auf der Waage: Satte 30 Kilogramm attestiert die Libra – für jede Box. Wo kommt dieses hohe Gewicht her? Dafür sorgt zum einen das ultrarobuste Gehäuse aus starkwandigem MDF. Vibrationen und daraus resultierende Verfärbungen des Klangs sind hier schlicht ausgeschlossen. Die Abrundungen der Front – sanft in der Vertikalen, mit kleinen Radien in der Horizontalen – befördern dabei nicht nur das akustische Abstrahlverhalten der Manger c1, sondern mildern auch die Kantigkeit. Das führt zu einer klaren Formgebung, Manger ist hierfür mit dem internationalen Designpreis „Focus Open“ ausgezeichnet worden. Die Form der Manger c1 ist fix, bei der Farbe hingegen herrscht Vielfalt: Unser Testmodell ist in einem seidenmatten Anthrazit lackiert, das je nach Lichteinfall eine grünliche oder bläuliche Nuance hat, Manger bietet aber jede gewünschten RAL- oder NCS-Farbe an – und überdies eine Auswahl edler Echtholzfurniere. Soweit das Gehäuse, der zweite Gewichtstreiber dieser Box ist aber natürlich die Elektronik und deren Kühlung, denn bei der Manger c1 handelt es sich um eine Aktivbox mit eingebauten Verstärkerstufen.

Starke und sanfte Radien bestimmen das dezente Design der Manger c1.

Perfekte Abstimmung durch das Aktivbox-Prinzip

Auf der Rückseite der Manger c1 finden wir das Verstärkermodul, das diese Box zum Aktiv-Lautsprecher erhebt. Kräftige Kühlrippen zeugen davon, dass hier ein leistungsfähiger Amplifizierer seine Arbeit verrichtet und seine dabei erzeugte Wärme ableiten möchte. „Der“ Verstärker ist allerdings nicht korrekt, denn für den Manger-Schallwandler und den Tieftöner kommt jeweils ein eigenes Kraftwerk zum Einsatz. Das ermöglicht eine optimale Abstimmung von Amp und Lautsprecher. Dies ist ja der unschlagbare Vorteil einer Aktivbox: Hier wird das ideale Zusammenspiel schon gleich durch die Entwicklung erreicht – und nicht erst im jahrelangen, kostenintensiven Trial-and-Error-Verfahren durch den Kunden. In der Manger c1 wirken ein 180-Watt-Verstärker für den Hochmittelton und ein 250-Watt-Amp für den Tiefton. Das sind Leistungswerte, die das Niveau vieler Stand-alone-Vollverstärker weit überbieten. Beide Amps arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nämlich als Class AB-Schaltung. Sie liefert einen sehr verzerrungsarmen Klang bei moderater Wärmeentwicklung. Im Verstärkerbau ist dieses Prinzip deshalb bewährt und äußerst beliebt. Manger setzt dabei auf eine analoge, diskret aufgebaute Schaltung, also: kein Schaltnetzteil, keine IC-Chips als Verstärker, sondern hochwertige Einzelbauteile. Das bürgt für höchstqualitative Signalverarbeitung. Dazu gehört natürlich auch eine starke Stromversorgung mit opulentem Ringkerntransformator, die dem Leistungshunger der Verstärker gewachsen ist.

Auf der Rückseite der Box sitzt die kühlrippenbewehrte Verstärkereinheit.

Begrenzer für den Boxenschutz

Bei soviel Leistungspotenz ist es sinnvoll, dass die Manger c1 mit einem Limiter ausgestattet ist, um die Chassis vor Überlastung zu bewahren. Je ein Begrenzer beschützt den MSW und den Tieftöner, so werden Verzerrungen durch zu starke Signale vermieden. Eine kleine LED auf der Stirnseite zeigt mit grüner Färbung an, dass der Limiter aktiviert ist, mit rotem Leuchten wird indiziert, dass der Begrenzer eingreift. In diesem Fall sollte man die Lautstärke verringern. Der Limiter kann bei Bedarf aber auch abgeschaltet werden. Neben der Limiter-Leuchte finden wir auf der Front noch eine zweite LED. Sie leuchtet grün, sobald die Box eingeschaltet wird. Der An/Aus-Schalter dafür sitzt auf der Rückseite der Box – und hier finden wir auch die Eingangsbuchse des Verstärkers. Manger setzt hier auf höchste Qualität: Die c1 bietet als Eingang ausschließlich eine XLR-Buchse. Es werden also nur symmetrisch zugespielte Signale akzeptiert. So ist garantiert, dass die Musik auf dem Weg zur Box keine Störgeräusche über das Kabel aufnimmt. Symmetrische Signalführung und XLR als Verbindungsnorm sind im Profi- und Studio-Bereich Standard, und hierfür ist die c1 als ausgewiesener Nahfeld-Monitor ja durchaus auch gedacht und gemacht. Da im Consumer-Bereich nur wenige Zuspielgeräte mit XLR-Ausgängen ausgestattet sind, kann man sich mit einem XLR-Cinch-Adapter oder einem entsprechenden Kabel behelfen. Das bekommt man auf Wunsch natürlich auch von Manger.

Zwei kleine Leuchtdioden zeigen an, dass Verstärker und Limiter in Betrieb sind. Ist die rechte LED rot, greift der Limiter zum Schutz der Chassis ein und begrenzt den Pegel des Signals.

Raumanpassung und Klangkorrektur

Biegewellenwandler, integrierte Verstärker – geht noch mehr? Ja! Manger hat die c1 zusätzlich mit mehreren Filtern ausgestattet, sie ermöglichen eine Anpassung an die Hörsituation und eine Egalisierung der Raumeinflüsse. Das sind Features, die für den Tonstudio-Betrieb fast unabdingbar sind, die aber auch im nichtprofessionellen häuslichen Bereich eine segensreiche Wirkung entfalten. Mit der Raumakustik-Korrektur etwa lässt sich in vier Stufen die Basswiedergabe für alle Frequenzen unterhalb von 100 Herz verändern. Dadurch kann man die Manger c1 sogar ohne Bassüberbetonung direkt an die Wand stellen. Für kleine Räume oder bei Verwendung eines zusätzlichen Subwoofers bietet sich alternativ der AV-Filter an: Wer diesen Schalter betätigt, aktiviert einen Hochpass, dadurch wird der Tieftonbereich ab 80 Hertz abwärts beschnitten. Der fünfstufige Trimmer für die hohen Frequenzen hingegen sorgt für einen Ausgleich, wenn der Raum durch Auslegeware, Vorhänge und Sofa zu stark bedämpft ist – oder durch deren Fehlen im Gegenteil akustisch zu hell klingt. Ein cleveres Filter ist dann die „Nearfield-/Cinema Screen-Correction“: Mit ihr beeinflussen wir den für unser Gehör besonders sensiblen Bereich zwischen drei und vier Kilohertz. Er ist mitunter der Grund, warum Violinen oder Sopranstimmen als aufdringlich empfunden werden. Das wirkt sich stark im Nahfeld aus, also bei geringem Abstand zu den Boxen. Diese Hörsituation ist typisch für ein Tonstudio, aber auch in vielen Wohnzimmern durchaus üblich. Deshalb kann man den kritischen Frequenzbereich in drei Stufen absenken. Er lässt sich aber auch um eine Stufe anheben. Dies bietet sich an, wenn die Boxen hinter einer akustisch transparenten Leinwand platziert werden. Durch die Anhebung wird die absorbierende Wirkung der Leinwand ausgeglichen. À propos Ausgleich: Wenn die zugespielten Signale einen schwachen Pegel haben oder links und rechts verschieden stark sind, lässt sich dies an jeder Manger c1 über die Eingangsempfindlichkeit egalisieren – zum einen mit einem elfstufigen Trimmer, zum anderen mit einem Schalter, der auf +6 Dezibel (Studio-Standard) oder 0 Dezibel (höhere Sensitivität) gestellt werden kann. Ist die Manger c1 damit für alle Anwendungsfälle gerüstet? Einer steht noch aus.

Zwei der vielfältigen Raum- und Klangkorrektur-Möglichkeiten: Oben der Trimmer für die Anpassung der Höhen, unten der Trimmer für den besonders sensiblen Frequenzbereich – so spielt die Manger c1 perfekt im Nahfeldbereich oder auch im Heimkino-Einsatz hinter einer Leinwand.

Auch für große Räume geeignet

Wegen ihrer Natürlichkeit und Neutralität sind Manger-Schallwandler wie gemacht für den Einsatz im Tonstudio, wo es auf absolute Unverfälschtheit ankommt. Etliche Studios mischen und mastern ihre Produktionen mit der Manger c1, weshalb sie auch als Monitor ausgewiesen ist, der bevorzugt als Abhöre im Nahfeld-Bereich eingesetzt wird. Wer etwas weiter von den Boxen entfernt sitzt, also spätestens ab 2,5 Metern, mag sich eventuell mehr Pegel wünschen, um höhere Lautstärken zu erzielen. Dieser Fall kommt laut Firmenchefin Daniela Manger zwar äußerst selten vor, doch für Lautstärke-Liebhaber gibt es das optionale Manger c1 LF-Modul zum Aufsatteln. Das stimmig passende Modul wird auf die c1 aufgesetzt und über ein Speakon-Kabel mit ihr verbunden. Im Inneren des Moduls sitzt ein passiver Lautsprecher, er arbeitet parallel zum Tieftöner der c1 und unterstützt diesen Woofer nun im Bass. Dadurch wird der maximale Pegel um satte sechs Dezibel gesteigert und zugleich vermieden, dass es in größeren Räumen Klangeinbußen im Tiefton gibt. Als Subwoofer ist dieses LF-Modul aber keinesfalls konzipiert: Wer es benutzt, betätigt auf der Rückseite der Manger c1 zugleich einen Schiebeschalter zur Anpassung – und das bedeutet: Der Basspegel wird um sechs Dezibel gesenkt, um einen ausgewogenen Klang zu bewahren.

Ständer für Aufstellung und Ausrichtung

Da jeder der beiden Kompaktboxen ein stattliches Gewicht von 30 Kilogramm hat, bewerkstelligt man den Aufbau am besten zu zweit. Die Manger c1 verlangt einen stabilen Stand auf einer guten Höhe. Dafür bietet Manger gleich das passende Utensil an: Der megasolide Ständer für die c1 ist aus dickem eloxiertem Aluminium gefertigt, er bietet mit der 36 mal 46,5 Zentimeter messenden Bodenplatte absolute Standsicherheit. Die Manger c1 wird einfach auf ihn aufgesteckt und thront dann mit ihrer Unterseite auf einer schonenden Schaumstoff-Schicht. Die Bodenplatte weist wie die Box einen gummierten Zylinder auf. Was bei der Box als Hebehilfe gedacht ist, funktioniert beim Ständer als Mobilisierungs-Unterstützung: Auf dieser Rolle kann man Box und Ständer leichter bewegen, nachdem man sie ein wenig nach hinten gekippt hat. Das macht das Ausrichten der Box einfacher. Mit dem Ständer erreicht die Manger c1 zudem gleich die richtige Höhe: Der Biegewellen-Wandler der Box ist auf Ohren-Niveau. Mit den untergeschraubten Gummifüßen befindet sich die Boxenunterkante somit auf 62 Zentimetern, die Oberkante schließt bei 112 Zentimetern ab. Wer es gern höher oder tiefer hätte: Manger fertigt auf Wunsch auch individuelle Maße an, alternativ gibt es auch eine höhenverstellbare Variante mit Gasdruck-Lift. So oder so: Mit den Ständern bilden die Boxen eine optisch und akustisch stimmige Einheit. Wir haben deshalb die Boxen gleich mit den Ständern zum Test bestellt und sind bei der Ausrichtung darüber sehr froh. Zur Platzierung: Manger Audio rät im Fall der c1 zu der klassischen Aufstellung, nach Möglichkeit sollen Boxen und Hörplatz die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks ergeben – und so spielt die Manger c1 wirklich am besten.

Pfiffig: Die Gummirolle des massiven Metallständers erleichtert das Manövrieren der Dreißig-Kilogramm-Box.

Optimaler Anschluss

Nach der Platzierung folgt nun der Anschluss. Signalseitig benötigt man, wie gesagt, XLR-Kabel oder einen XLR-Adapter, stromseitig liefert Manger zur c1 zwei erstklassige Netzkabel. Ihre Stecker sind an einer Stelle mit einem roten Punkt markiert, das bedeutet: Der hier befindliche Steckerstift soll mit der Phase der Steckdose verbunden werden. Phase nennt man den stromführenden Leiter der Steckdose, hier ist also „der Saft drauf“. Der zweite Leiter an der Steckdose ist der sogenannte Nullleiter. Dazu kommt noch der Schutzleiter, der an den sichtbaren Metalllaschen der Schutzkontakt-Steckdose angeschlossen ist. Um nun herauszufinden, wo bei der Steckdose die Phase angeschlossen ist, legt Manger einen Spannungsprüfer bei. Diesen schraubenzieherförmigen Prüfer führt man in ein Loch der Steckdose ein und drückt dann auf den Knopf am hinteren Ende. Wenn nun das rotes Lämpchen in dem Prüfer aufleuchtet, hat man die Phase gefunden. Der phasenrichtige Anschluss von Audio-Elektronik hat durchaus Einfluss auf die Klangqualität: Allein durch das Umdrehen des Steckers ist schon so manche Anlage von Brummen und Sirren befreit worden. Nun zu den Grundeinstellungen der Manger c1: Wir betreiben die Aktivboxen mit dem Ultra DAC B.M.C. Audio, dieser Wandler besitzt einen eigenen Vorverstärker und liefert links wie rechts ein gleich starkes Signal, deshalb brauchen wir an der Manger c1 weder mit dem Input Trim Differenzen egalisieren noch mit dem Input Sensivity-Schalter die Empfindlichkeit am Eingang erhöhen. Da wir auch keinen Phasenfehler im Signal haben, bleibt der Polarity-Schalter in der Aus-Stellung. Das gilt auch für den AV-Filter, da wir keinen Subwoofer betreiben, und auch für den Schalter für das externe Mager LF-Modul, da wir dieses Modul ebenfalls nicht haben. Nach dieser Grundeinstellung können wir endlich loslegen.

Konsequent: Die Manger c1 besitzt als Eingang allein eine XLR-Buchse für die symmetrische Signalzuleitung – das ist der Goldstandard und im Studiobereich Gang und Gäbe. Wenn das zuspielende Gerät nur Cinch-Buchsen hat, benötigt man einen Cinch/XLR- Adapter oder ein entsprechendes Kabel.

Die Manger c1 im Klangtest

Zum Ausrichten und Einspielen haben wir Musik von Cassandra Wilson ausgesucht, und mit ihrer Ballade „You Don’t Know What Love Is“ startet auch unser Musikgenuss – denn das ist es, was die Manger c1 gleich von den ersten Tönen an bietet. Die Eröffnung liefert die akustische Gitarre von Brandon Ross, sein Instrument klingt derart plastisch, nach schwingendem Stahl der Saiten, nach vibrierendem Holz des Korpus, dass man nur die Augen schließen muss, um den Gitarristen förmlich vor sich zu wissen. Ross zupft zarte Moll-Akkorde, und man hört sofort, dass er die Saiten ohne Plektrum spielt, also mit den Fingerkuppen – und man hört auch, wo er die Saiten anschlägt: mal weit vorn Richtung Gitarrenhals, also dort, wo das Schallloch der Gitarre sitzt, dann hat der Ton eine ganz weiche Note, mal spielt er weit hinten am Steg, wo die Saiten befestigt werden, dann ist der Klang brillant und hart, so betont er Akkordzerlegungen und schnelle Tonfolgen. Herrlich sind auch die Flageoletts, also Obertöne, die ganz hell und sphärisch klingen. Ross ruft das ganze Repertoire der gitarristischen Meisterschaft ab, und wir erleben es wie in einem intimen Privatkonzert. Im Mittelpunkt steht aber schnell Cassandra Wilson. Die charismatische Chanteuse ist von Haus aus mit einer vollen, warmen und ausdrucksstarken Stimme gesegnet, durch die Manger c1 werden wir von ihrer verführerischen Stimme geradezu gefesselt. Die Abbildung und damit die Illusion, der Sängerin ganz nah zu sein, zu glauben, sie singt nur für uns, ist schlicht großartig! Ganz großes Kino ist dann der überraschende Einsatz des Geigers Charlie Burnham. Der Klang seiner Violine ist derartig innig und präsent, das wir beim ersten Saitenabstrich leicht zusammenzucken. Wir können hier die das Reiben des Rosshaars vom Bogen an den Saiten geradezu spüren.

Vorbildlich: Manger liefert hochwertige Netzkabel mit. Ein Steckerstift ist mit einem roten Punkt markiert, das bedeutet: Dieser Stift soll mit der Phase der Steckdose verbunden werden soll. Unsere Netzleiste ist ebenfalls „ausgephast“, nun muss nur noch an der Steckdose die Phase gefunden werde. Dafür liefert Manger auch noch einen Spannungsprüfer mit.

Nun kommt ein größeres Ensemble ins Spiel: Der Jazz/Fusion-Gitarrist Pat Metheny hat auf dem Album „Kin“ mit seiner Unity Group die Idee realisiert, eine Jazz-Combo derart zu orchestrieren, dass so etwas wie die Technicolor- oder IMAX-Version einer Band zu hören ist. Das ist grandios gelungen: Gleich der Opener „On Day One“ glänzt nicht nur durch einen kristallklaren Sound, sondern auch durch eine hohe Sounddichte bei großer Bühnenweite. Hier kann die Manger c1 gleich mehrfach punkten: Schon beim Intro steht die Unity Group vom ersten Ton an derart plastisch vor uns, das wir uns mitten im Aufnahmeraum wähnen. Die räumliche Abbildung ist atemberaubend realistisch! Trotz der Dichte des Bandsounds hören wir jedes Instrument mit einer wunderbaren Transparenz, das fällt gerade beim hinten positionierten Schlagzeug auf: Der Drummer Antonio Sánchez stellt im Intro sein komplettes Schlagzeug vor, wir können den Charakter und die Größe jeder einzelnen Trommel erkennen, aber auch die verschiedenen Becken – Ride, Crash, HiHat –, die Sánchez an unterschiedlichsten Stellen anschlägt, mal glockig hell, mal zischend scharf. Dieser IMAX-Sound ist mit der Manger c1 großes Kino! Auch mit hohen Pegeln hat die c1 kein Problem, wir haben ordentlich Gas gegeben, wir spüren trotzdem noch die Kraft des Klangs an der Bodenvibration. Trotzdem spielen die Aktivbox klar und sauber, ohne Harschheit. Chapeau! Nur kurz geistert uns die Frage durch den Kopf, wer wohl das optionale LF-Modul für höhere Pegel benötigt.

Nun Testen wir mal die Filtermöglichkeiten. Als erstes die Raumkorrektur: Mit ihr können wir die Manger c1 an die Akustik und Geometrie des Zimmers anpassen. Im Wesentlichen wird hier die Basswiedergabe unterhalb von 100 Hertz beeinflusst. Bei freier Aufstellung im Raum wählt man die Neutralstellung (null Dezibel), bei wandnaher Positionierung stellt man den Schalter zur eine Absenkung auf minus drei Dezibel, bei Eckaufstellung auf minus sechs Dezibel. Wir haben die Manger c1 wandnah stehen und stellen den Drehschalter deshalb auf „-3 dB“. Der Kontrabass von Ben Williams klingt sehr akzentuiert und definiert, sehr gut. Geht’s noch besser? Wir stellen auf „0 dB“ – und nun hat der Bass zusätzlich noch eine angenehme Fülle. Bei „+3 dB“ ist es dann doch ein wenig zu füllig, also: zurück zur Neutralstellung, so ist es prima. Nächste Stellschraube: Die „Nearfield-/Cinema Screen-Correction“, mit ihr beeinflussen wir den gehörempfindlichen Bereich, der darüber entscheidet, ob wir Violinen oder Sopranstimmen als aufdringlich empfinden. Wir testen unser Ohr diesbezüglich mit der begnadeten Sopranistin Lucia Popp. Sie singt „E pur così in un giorno … Piangerò, la sorte mia“ aus Georg Friedrich Händels Oper „Giulio Cesare in Egitto“ HWV17, György Fischer leitet das English Chamber Orchestra. Wir hören die wunderbare Rezitativ-/Arien-Folge zuerst in der Neutralstellung: Es ist schon jetzt herzergreifend und berührend, wie die slowakische Sopranistin als Cleopatra ihr schreckliches Schicksal beweint. Nun senken wir den Frequenzbereich um drei Dezibel – und wir haben ein echtes Aha-Erlebnis: Lucia Popp, die ihrem brillanten Sopran per se eine angenehme Wärme geben konnte, klingt nun unendlich betörend, die Spitzentönen sind perfekt timbriert, alles erscheint jetzt absolut stimmig – und die Arie klingt so zum Dahinschmelzen schön. Geht’s noch schöner? Da bietet sich zum Finale der High-Frequency-Trim an: Unser Hörraum, mit Teppich und Sofa ordentlich bedämpft, dankt uns hier eine kleine Anhebung um ein Dezibel mit einer noch luftigeren Wiedergabe. Von ihr profitiert nicht nur der Gesang, sondern auch der Klangkörper, der noch gegenwärtiger wird – und im Ganzen gewinnt unsere Wahrnehmung der Räumlichkeit. Selbst Kollege Maier, nicht gerade als Opernfan verdächtig, bleibt stehen und hört fasziniert der Selbstverständlichkeit und der holografischen Abbildungskraft dieser Wiedergabe zu. So wird aus Genuss Hochgenuss.

Die Manger c1 steht optimal, wenn sie auf den Hörplatz ausgerichtet ist; aber auch geringere Einwinklungen funktionieren – ausprobieren!

Fazit

Die Manger c1 ist eine Tripel-Trumpf-Box. Erster Trumpf: Sie schallwandelt maßgeblich mit dem berühmten Biegewellenwandler und sorgt so für ein herausragend neutrales, natürliches und plastisches Klangbild. Nur im tieferen Tonbereich wird dieses Breitband-Chassis von einem Konus-Lautsprecher unterstützt, weshalb die c1 eine Zwei-Wege-Box ist. Zweiter Trumpf: Ein jeweils eigenes Verstärkermodul adelt die c1 zum Aktiv-Lautsprecher, bei dem Chassis und Amps perfekt aufeinander abgestimmt sind. Dritter Trumpf: Eine mehrteilige Raum- und Klangkorrektur ermöglicht eine Anpassung an den eigenen Hörraum, besser: dessen Neutralisierung. Die aus diesen Trümpfen resultierende Offenheit, Räumlichkeit und Realitätsnähe des Klangbildes ist einfach eine Offenbarung – und schnell ist klar, warum die Manger c1 im professionellen Tonstudio als Monitor eingesetzt wird. Dieses Vergnügen ist sicher nicht billig, aber im wahrsten Sinne des Wortes preiswert: Die Manger c1 liefert eine absolute High End-Performance, sie ist der bestklingende Kompaktlautsprecher, den wir bisher im Hörraum gehabt haben.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1+
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: angemessen

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180228.Manger c1-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Manger
c1
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher / Studiomonitor
Preis:ab 12.600,00 Euro / Paar
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:- RAL- oder NCS-Farben (seidenmatt)
- Echtholzfurnier (seidenmatt) (Aufpreis: 1.800,00 Euro / Paar)
- UltraHigh Gloss (hochglanz) (Aufpreis: 2.400,00 Euro / Paar)
- individuellen Gestaltung von Gehäuse und Sockel auf Anfrage
Vertrieb:Manger Audio, Mellrichstadt
Tel.: +49 9776 9816
www.mangeraudio.com
Abmessungen (HBT):495 x 270 x 424 mm
Gewicht:30 kg / Stück
Hochmitteltöner:1 x 200 mm (Manger, Biegewellenwandler)
Miitteltieftöner:1 x 200 mm (Glasfaser/Polyester-Sandwich-Membran)
Frequenzbereich:30 Hz - 40 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:330 Hertz
Verstärker:- max. Ausgangsleistung Hochton 180 W / 8 Ohm Class AB
- max. Ausgangsleistung Tiefton 250 W / 8 Ohm Class AB
Filter/Schalter/Trimmer:- Trimmer Eingangsempfindlichkeit (-2,5 dB bis 2,5 dB)
- Schalter Eingangsempfindlichkeit (6 dBu, 0 dBu)
- AV-Filter (Hochpassfilter, 80 Hz, 12 dB)
- Schalter für LF-Modul (LF -6 dB)
- Schalter Raumanpassung (Hochpass bei 100 Hz [+3 dB, 0 dB, -3 dB, -6 dB])
- Schalter für Nahfeld-/Leinwandanpassung (Glockenfilter bei 3.25 kHz, 1 Oktave [+3 dB, 0 dB, -1.5 dB, -3 dB)
- Trimmer Hochtonanpassung (Shelving Filter ab 10 kHz [+2 dB, +1 dB, 0 dB, -1 dB, -2 dB])
Lieferumfang:- Manger c1
- Netzkabel
- Libelle (Wasserwaage)
- Spannungsprüfer
- Handschuhe
- Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör: - c1 stand (Standardhöhe: 62 Zentimeter), 1.760,00 Euro
- c1 lift (höhenverstellbar mit Gasdrucklift zw. 780-1080 mm [Unterkante c1]), Preis auf Anfrage
- c1 LF-Modul (Tiefton-Erweiterungsmodul), ab 2.580,00 Euro
- XLR-Cinch-Kabel, Preis auf Anfrage
Besonderes- Aktivbox mit integriertem Verstärker
- Biegewellen-Wandler für Höhen und Mitten
- herausragender, natürlicher Klang, holografische Abbildung
- Filtermöglichkeiten zur Klangkorrektur und Raumanpassung
- ausschließlich XLR-Eingänge (ggf. also Cinch-Adapter erforderlich)
- zehntägiges Testhören unter heimischen Bedingungen möglich (gegen eine Kostenpauschale von 160,00 Euro, die bei Kauf angerechnet wird)
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

Der Beitrag High End-Monitor Manger c1 – Tripel-Trumpf-Box mit Biegewellenwandler, Verstärker und Klangkorrektur erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Pioneer Fayola FS-W50 Update – kabelfreier Musikspaß nun mit optionaler Sprachsteuerung

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Besser geht immer – deshalb zeichnen sich pfiffige Geräte durch ihre Fähigkeit zum Update aus, so können Leistungsvermögen und Funktionsvielfalt gesteigert werden. Pioneers Netzwerk-Musiksystem Fayola ist hier ein gutes Beispiel: Zum kabelfreien HiRes-Streaming und Multiroom-Management per App kommt nun dank frischer Firmware die Befähigung zur Sprachsteuerung über Alexa und Google Assistant. Wie das geht und was noch geht, haben wir uns angeschaut.

Die Pioneer Fayola besteht im Hifi-Setup aus dem Sound-System-Controller als Media-Center und zwei WLAN-Satellitenlautsprechern. Wer mehr Bass möchte, nimmt den Subwoofer hinzu, wer mehr Kino-Sound will, erweitert die Fayola mit zwei zusätzlichen Satelliten zur 4.1-Anlage.

Gutes bleibt – und deshalb ist die Pioneer Fayola auch mit der neu aufgespielten Firmware grundsätzlich die Gleiche geblieben. Das Wireless Music System, das wir schon als 2.0/2.1.-HiFi-Set und als 4.1-Heimkino-Set getestet haben, punktet nach wie vor mit den gleichen Vorzügen: Die Fayola ist eine kompakte Komplettanlage für HiFi und Heimkino, sie besteht im Stereo-Setup gerade mal aus einem schick-schlanken Media-Center und zwei kleinen Boxen, lässt sich aber mit einem Subwoofer und zwei weiteren Satelliten schnell bis zum 4.1-Heimkino-Set ausbauen. Der Knüller: Die Boxen werden nicht verkabelt, sondern per Streaming mit Signalen versorgt. Durch diese Kabelfreiheit ist die Anlage völlig aufstellungsflexibel. Zweiter Clou: Die Güte der Funkübertragung ist erstklassig. Dadurch streamt die Pioneer Fayola Musik und Filmton in Top-Qualität, die WLAN-Funkstrecke ermöglicht eine hochauflösende Audioqualität von PCM 96 Kilohertz/24 Bit. Über das kabelgebundene LAN ist dann sogar eine HiRes-Güte von PCM 192 Kilohertz/24 Bit sowie DSD128 möglich. Die Pioneer Fayola ist zudem in der Lage, unkomprimierten Mehrkanalton-Ton auszugeben und ihn auch in andere Räume zu übertragen. Damit sind wir beim dritten Trumpf: Das Streaming funktioniert zimmerübergreifend – also: Hausbeschallung per Multiroom. Um hier Kontrolle und Übersicht zu behalten, braucht man eine geeignete Bedienoberfläche, da erweist sich die leicht bedienbare Pioneer Remote-App für Android- und iOs-Geräte (also iPad, iPhone und iPod) als weiteres As. Nächster Pluspunkt: Die Pioneer Fayola ist sehr zugänglich. Das beweist sie mit elf Schnittstellen, die von Ethernet, Bluetooth und WiFi über den optischen Digitaleingang und USB sowie den analogen Input und die FM-Radio-Antenne bis hin zu den vier HDMI-Eingängen für Ultra-HD-Inhalte plus HDMI-Ausgang mit Audio-Return-Channel (ARC) reichen – die Pioneer Fayola ist halt auch ein kabelfreier Heimkino-Receiver. Ihre Zugänglichkeit zeigt die Fayola ebenso über das zugrundeliegende offene Multiroom-Audio-System, das in ihr steckt – und hier setzt das Update als erstes an.

Anschlussvielfalt: Der Sound-System-Controller glänzt mit elf Schnittstellen und Zugängen. Vier HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang sind die Highlights für die Heimkino-Fraktion.

Next Level: Aus „FireConnect“ wird „FlareConnect“

Das hinter Fayolas Fassade arbeitende Multiroom-Audio-System, eine Eigenentwicklung von Pioneer und der Schwestermarke Onkyo, hat eine Überarbeitung erfahren – und im Zuge der Aktualisierung auch einen Namenswechsel: Aus „FireConnect“ wird nun „FlareConnect“. Die Aufgabe ist immer noch dieselbe: Es sorgt als Multiroom-Standard dafür, dass die netzwerkfähigen Receiver, Streamer und Komplettsysteme von Pioneer und Onkyo vollkommen kompatibel sind – und als herstellerübergreifender Standard sorgt FlareConnect dafür, dass auch Produkte anderer Firmen eingebunden werden können. FlareConnect kooperiert deshalb mit DTS Play-Fi, dieser Standard wird von zahlreichen hochwertigen und namhaften HiFi-Marken unterstützt. FlareConnect setzt aber ebenso ebenso auf Google Cast, so sind Geräte, die mit diesem Standard funktionieren, ebenso mit im Boot wie Komponenten, die über einen Google Chromecast-Dongle netzwerkfähig gemacht worden sind. Beide Kooperationen führen nun zu der wohl wichtigsten Neuerung des Fayola-Updates: Die Befähigung zu Sprachsteuerung.

Aus 2.0 wird 2.1: Mit einem Subwoofer wird der Klang der Anlage noch kräftiger im Tiefton. Der passende Pioneer-Woofer arbeitet nach dem Downfire-Prinzip, sein Lautsprecher strahlt nach unten gen Boden ab.

Optionale Sprachsteuerung mit Amazon Alexa oder Google Assistant

Im Zuge von Alexa und Co. ist die Sprachsteuerung aktuell das Top-Thema, wenn es um Anwendungskomfort geht. Pioneer und Onkyo sind hier durch ihr offenes FlareConnect-System am Puls der Zeit: Durch die Play-Fi-Fähigkeit funktionieren die Komponenten, also auch die Fayola, mit Amazons Alexa Voice Service-Technologie. Dafür benötigt man allerdings zusätzlich einen entsprechend Smart Speaker, einen sprachsteuerbaren Lautsprecher, der die zur Kommunikation nötigen Mikrofone und Schallwandler besitzt und WiFi-fähig ist. Pioneers Schwestermarke Onkyo hat für Alexa-Anhänger den Smart Speaker P3 in petto. Einen weiteren Kommunikationsweg eröffnet die Chromecast-Ausstattung der Pioneer/Onkyo-Komponenten: Sie können dadurch einerseits mit sämtlichen Streaming-Media-Adaptern von Google betrieben und über die App „Google Home“ gesteuert werden – und sie sind andererseits nun mit Google Assistant kompatibel. Auch hierfür braucht man einen entsprechenden Zusatzlautsprecher. Onkyo bietet in diesem Fall den Smart Speaker G3 an, er ist quasi das Pendant zum Alexa-Modell P3. So oder so: Diese kleinen Lautsprecher bieten der Pioneer Fayola das Entrée in das fingerlose Zeitalter, in die Fernbedienung per Sprachsteuerung.

Der Onkyo Smart Speaker G3 ist mit Google Assistant ausgestattet, mit ihm kann die Fayola an die Sprachsteuerung angebunden werden. Für Alexa-Anhänger gibt es den Onkyo Smart Speaker P3.

Pfiffige Neuerungen für Soft- und Hardware

Was ändert das Update der Fayola noch? Es macht mit etlichen Modifikationen die gesamte Performanz von Soft- und Hardware geschmeidiger. Das heißt im Klartext: Die Fayola arbeitet schneller und läuft stabiler – selbst in schwachen und labilen Funknetzen. Es gibt auch neue Features und spürbare Verbesserungen, die über die Pioneer Remote App abgerufen werden können. Zu den Novitäten gehört die PlayQueue-Funktion: Eine Playlist kann nun aus Titeln bestehen, die von ganz unterschiedlichen Quellen des heimischen Netzwerks stammen. Ob die einzelnen Tracks vom Computer kommen, vom USB-Speicher oder vom NAS-Server, also einem netzwerkgebundenen Speicher – das ist ab jetzt egal. Prima! Auch hardwareseitig ist die Fayola noch flexibler geworden. Nun kann auch Musik von ganz konventionellen Zuspielgeräten bis hin zum analogen Plattenspieler in das heimische Netzwerk eingespeist und in anderen Räumen über eine Streaming Box abgespielt werden. Damit der Funkverkehr klappt, muss dieser Zuspieler natürlich an einen FlareConnect-fähigen Verstärker oder Receiver angeschlossen werden. Da die Fayola auch über einen analogen Eingang verfügt, macht das Netzwerk-Musiksystem nun selbst Vinylisten happy. Das passt zum klangvollen Namen: Fayola bedeutet „die Glückliche“. Mit dem Update bedeutet Fayola zugleich „die Flexible“, denn als FlareConnect-fähige Anlage kann sie nun verschiedenen Rollen einnehmen. War zuvor klar festgelegt, wer als Master Signale liefert und wer als Slave die Signale empfängt, so können FlareConnect-Komponenten nun frei als Master oder als Slave definiert und eingesetzt werden. Das ist ein großer Fortschritt gerade für die Verwaltung und Steuerung auch größerer Systeme, also etwa der Fayola in einem Multiroom-Betrieb mit mehreren Zimmern und verschiedenen Zuspielern.

Die Pioneer Remote App für Tablet und Smartphone macht das Multiroom- und Musikmanagement einfach: Räume lassen sich leicht einrichten und mit anderen Zimmern verknüpfen, schließlich hat man über das Tablet die Kontrolle über das gesamte musikalische Geschehen in der Wohnung.

Udaten und Downloaden, Installieren und Initiieren

Wir testen die Netzwerk-Musiksystem diesmal als Stereoset mit Subwoofer, in dieser Konfiguration nennt sich das Set Pioneer Fayola FS-W50. Als erstes erledigen wir das Update der Firmware. Die Aktualisierung geht fixer als verkündet: Statt der angegebenen halben Stunde dauert sie gerade mal zwölf Minuten. Dann öffnen wir die Pioneer Remote App, die noch von den vorherigen Tests auf unserem Tablet ist, und spielen mal ein wenig mit den Möglichkeiten. Die Reaktionszeit der Fayola ist offenbar kürzer geworden, das Anwählen von Tracks geht noch flotter vonstatten. Auch angenehm: Wenn wir die Lautstärke verändern, wird über dem Schieber in einem Kreis der aktuell erreichte Pegel als Zahlenwert angezeigten. So hat man eine bessere Kontrolle. Das sind zwei Beispiele für die angesprochenen Performanz-Verbesserungen, die man eher so nebenbei findet und erlebt. Uns interessiert natürlich am meisten, wie sich die Fayola nun mit der Sprachsteuerung macht. Dafür benötigen wir einen kompatiblen Smart Speaker, also beispielsweise den Onkyo G3 (für den Google Assistant) oder Onkyo P3 (für Alexa). Dann brauchen wir die kostenlose „Google Home“-App für Android oder iOs (das ist die Version für iPhone und iPad), die wir auf dem Tablet oder Smartphone installieren und so die Einrichtung des Smart Speakers vornehmen. Hierfür ist im Fall des P3 ein Amazon-Account nötig, analog hierzu ist für den G3 ein Gmail-Konto unabdinglich.

Für die Sprachsteuerung über den Onkyo Smart Speaker G3 installiert man auf dem Smartphone oder Tablet die Google Home-App und konfiguriert dann den Google Assistant. Mit „Voice Match“ kann man man die Spracherkennung auf die eigene Stimme trainieren und somit später auf persönliche Ergebnisse zugreifen. Über „Musikdienste hinzufügen“ werden die Anbieter integriert, für die man einen Account hat.

Mit dem Smart Speaker zur Sprachsteuerung

Wir haben uns für die Sprachsteuerung mit dem Google Assistant entschieden und dementsprechend den Onkyo Smart Speaker G3 hinzugezogen. Der Account bei Gmail dürfte wohl bei den meisten schon existieren, darum geht dieser Einrichtungsschritt flott. Ansonsten: Konto einrichten. Dann folgen schon die nächsten Account-Fragen: Wer Musik seiner bevorzugten Musikstreaming-Dienste abspielen möchte, wählt sie gleich bei der Einrichtung aus. Zur Verfügung stehen Spotify, Google Play Music und Deezer. Für diese Verknüpfung muss man gestatten, dass Google die Standort-Informationen verwenden darf, sonst könne der Google Assistant nicht korrekt arbeiten. Mit dieser Datenpreisgabe wird aber wohl niemand, der mit Alexa oder dem Assistant willentlich einen 24-Stunden-Zuhörer in sein Heim lässt, ein Problem haben. Zur Nutzung von Google Play Music und Deezer ist per se ein kostenpflichtiges (Premium-)Abo erforderlich. Spotify ist grundsätzlich als kostenloser Dienst verfügbar, mit der Free-Version ist allerdings keine Songauswahl per Sprachsteuerung möglich, wie wir direkt nach dieser Einrichtung des G3 beim ersten Test erfahren. Die freundliche Frauenstimme des Google Assistant weist uns darauf hin, dass die Auswahl eines spezifischen Songs nur mit der (bezahlpflichtigen) Premium-Version geht. Also: Abo – und dann steht einem die völlig freie Auswahl des bevorzugten Dienstes zur Verfügung. Den favorisierten Online-Musikdienst kann man übrigens leicht mit zwei Fingertipps in der Google Home-App neu festlegen. Nun wollen wir unsere Songs natürlich nicht über den kleinen, aber trotzdem erstaunlich gut klingenden G3 hören, sondern über das Netzwerk-Musiksystem Pioneer Fayola FS-W50, das mit seiner 2.1-Konfiguration klanglich doch deutlich überlegen ist.

Sage „Ok Google“ – und schon geht’s los. Mit der Google Home-App richtet man dann die gefundenen Komponenten in den verschiedenen Hörzonen ein. Hier heißt unsere Fayola-Anlage noch „Pioneer AC 400 E068D8“, aber das ändert man schnell über den Menüpunkt „Einstellungen. Der zweite Menüpunkt „Gruppe erstellen“ bietet die Möglichkeit, die über den Onkyo Smart Speaker G3 per Sprachbefehl angeforderte Musik auch über andere Geräte und damit in anderen Räumen wiederzugeben.

Fayola meets Google Assistant

Dafür benutzen wir die Google Home-App, gehen in das Hauptmenü und dann in den Menüpunkt „Geräte“. Hier hat der G3 nun ein eigenes Fenster, in dem seine aktuelle Aktivität angezeigt wird: Interpret und Song samt Cover-Foto sowie Quelle des Tracks – sie ist in unserem Fall Spotify. Dieses Fenster in der App steht für eine Hörzone in der realen Wohnung, in der das Gerät steht. Wir haben hier schließlich ein System, das Multirooom möglich macht, also die Beschallung des gesamten Hauses. Zurück zur Zone: In dem angezeigten Feld sieht man rechts oben drei Punkte, wer dort draufdrückt, findet die Einstellungen für den G3. Hier geht man nun zu „Standardlautsprecher für Musik“ – und schon hat man die Wahl, welche Komponente die Wiedergabe leisten soll. Wir wählen die Fayola, die die Google Home-App sofort gefunden hat, sie wird als „Pioneer AC-400 E068D8/Lautsprecher mit integriertem Chromecast“ ausgewiesen. Den Namen ändern wir sofort hin zum griffigeren „Fayola FS-W50“. Klappt nun alles? Machen wir den Test: „Hey Google, spiele Queen“. Prompt antwortet der Assistent: „Alles klar, Queen wird von Spotify auf dem Gerät AC-400 E068D8 abgespielt.“ Später kann die freundliche Frauenstimme stattdessen auch „Fayola“ sagen, sehr angenehm. Fast genauso prompt hören dann über die Fayola in sattem 2.1-Ton den Titeltrack vom Album „Innuendo“ in der Remaster-Version von 2011. Diese Informationen samt Coverfoto bekommen wir über die Google Home-App angezeigt. Das ist schön übersichtlich, so weiß man schnell, was in welchem Raum der Hausbeschallung gerade läuft. Alternativ sehen wir diese Informationen auch in der Pioneer Remote App, hier firmiert der G3 als zugefügte Quelle unter der Bezeichnung „Chromecast built in“. Die Daten werden uns des Weiteren über eine Laufschrift im Display des Sound-System-Controllers der Fayola angezeigt – oder, wenn man den Fernseher per HDMI angeschlossen hat, über den Flatscreen. Beim Testen, was geht, erleben wir eine Überraschung: Die Musikauswahl gelingt mit dem Spotify Free-Account bis hin zum Album des von uns gewünschten Interpreten! Nur beim gezielten Songwunsch werden wir wieder auf den dafür nötigen Premium-Zugang verwiesen.

Alternativ lässt sich im Menü der Google Home-App der Standardlautsprecher für die Wiedergabe festlegen. Wir haben es über die Sprachsteuerung sogar hinbekommen, im Hörraum auf die Fayola „Moon Over Bourbon Street“ von Sting zu wünschen und in der Küche auf den G3 „Sweet Dreams” von den Eurhythmics. Google Assistant hat’s verstanden, umgesetzt und in der App angezeigt – doch beim gleichzeitigen Streamen zweier Songs streikt Spotify. Was über den G3 zur Pioneer Fayola gestreamt wird, können wir alternativ auch in der Pioneer Remote-App sehen und in der Lautstärke steuern.

Welcher Lautsprecher spielt nun welche Musik? Da sind die Management-Möglichkeiten durch das Update und die Einbindung der Sprachsteuerung noch vielfältiger geworden. Mit der Pioneer Remote-App steuern wir alle Komponenten, die innerhalb des FlareConnect-Netzwerks als Ein-Zimmer-Lösung oder als Multiroom-Setup zusammenarbeiten – in unserem Fall also die Fayola. Wenn wir nun den Smart Speaker samt Sprachsteuerung einbinden, wechseln wir erst mal zur Google Home-App. Hier können wir einstellen, wo das, was wir über den G3 an Audio-Inhalten anfordern, schließlich abgespielt wird. So lässt sich zum Beispiel der G3-Lautsprecher als reine Steuer-Einheit für die Befehle verwenden, während die Fayola-Anlage die eigentliche Audio-Wiedergabe leistet. Das betrifft übrigens nicht nur die Musikauswahl, sondern das gesamte Informationsangebot, das eine Sprachsteuerung heute so liefert. Wir bekommen also auch das Wetter oder das Witzrepertoire des Google Assistant serviert – im erstklassigen Sound der Pioneer Fayola FS-W50. In der Google Home App können wir aber ebenfalls Gruppen erstellen und so die im Hörraum stehende Fayola und den in der Küche postierten G3 koppeln. Das geht ruck-zuck mit drei Fingertipps, und so spielt nun in beiden Zimmern die gleiche Musik – das ist schon Multiroom-Betrieb! Lief vorher über die Fayola ein File von einem anderen Zuspieler, wird auf den Musikwunsch per Sprachsteuerung umgeschaltet – dieser Weg hat also Vorrang. Die Lautstärke kann man aber stets über beide Apps regeln – also über Google Home und Pioneer Remote. Musik von der Fayola auf den G3 spielen geht dann allerdings nicht, weil der G3-Lautsprecher auf Chromecast geeicht ist, nicht aber auf FlareConnect. Seine Hauptfunktion ist in diesem Setup, der Pioneer Fayola die Welt der Sprachsteuerung zu eröffnen – und das klappt ja ausgezeichnet.

Die Fayola versteht sich auch mit der Google Home-App, so gelingt die Einbindung des Smart Speakers für die Sprachsteuerung und die Zuweisung zu den Hörzonen.

Fazit

Die Pioneer Fayola erweist sich als clevere Anlage für HiFi und Heimkino: Hat das Netzwerk-Audiosystem bislang schon durch sein kabelfreies HiRes-Streaming und Multiroom-Management per App gepunktet, so kann die Fayola nun allein durch ein Update der Software ihre Performanz nochmals steigern. Der auffälligste Zugewinn ist die Möglichkeit zur Sprachsteuerung: Mithilfe eines smarten Lautsprechers kann die Fayola nun die Songs von verschiedenen Musikstreaming-Diensten auch auf verbales Kommando hin spielen – wahlweise über Amazons Alexa oder den Google Assistant. Dazu gesellen sich weitere frische Funktionen und Fähigkeiten: PlayQueue etwa erlaubt nun eine völlig freie Musik-Zusammenstellung von verschiedensten Zuspielern im heimischen Netzwerk, die neue FlareConnect-Version ermöglicht eine flexible Master/Slave-Rollenverteilung der vernetzten Komponenten und sorgt zudem dafür, dass selbst analoge Abspieler wie den Plattenspieler als Musiklieferant in das Beschallungssystem eingebunden werden können. Besser geht halt immer: Mit dem Update erweist sich die Pioneer Fayola als noch flexibler und vielseitiger, stabiler und schneller.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

91 %

87 %

99 %

180307.Pioneer-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Pioneer
Fayola FS-W50
Produktkategorie:Wireless Music System
Preise:- 2.0-Set ohne Subwoofer (= FS-W40): 1.199,00 Euro
- 2.1-Set mit Subwoofer (= FS-W50): 1.499,00 Euro
- optionaler Subwoofer FS-SW40: 429,00 Euro
- optionale Surround-Satelliten FS-S40: 549,00 Euro (Paarpreis)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Titan, Weiß
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Telefon: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Abmessungen (HBT):- Sound-System-Controller: 680 x 445 x 290 mm
- Satellitenlautsprecher: 220 x 125 x 145 mm
Gewicht:- Sound-System-Controller: 3,2 kg
- Satellitenlautsprecher: 1,7 kg
Eingänge/Schnittstellen:1 x LAN (Ethernet, RJ45)
1 x WLAN (WiFi-Antenne)
1 x USB-A (2.0)
1 x digital optisch (TOSLink)
1x Bluetooth (Version 4.1+LE)
1 x analog (Cinch)
1 x Antenne (FM)
4 x HDMI (mit HDCP 2.2)
1x Radio-Tuner (FM)
Ausgänge1 x HDMI (mit HDCP 2.2 und ARC)
Unterstützte Audio-Formate:DSD (bis DSD128)
WAV, FLAC, ALAC, AIFF (bis 192 kHz/24 bit)
Apple Lossles (bis 192 kHz/24 bit)
LPMC (bis 48 kHz/16 bit)
mp3 (MPEG Layer III), WMA (44,1 kHz und 48 kHz)
Dolby TrueHD, Dolby Digital, Dolby Digital Plus, DTS, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution Audio, DTS 96/24, DTS ES, DTS-HD Express
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
192 kHz/24 bit (LAN)
96 kHz/24 bit (WLAN)
Frequenzgang der Satelliten:65 Hz - 20 kHz (ohne Subwoofer)
85 Hz - 20 kHz (mit Subwoofer)
Lieferumfang:- 1 x Sound-System-Controller AC-400
- 2 x WLAN-Satellitenlautsprecher FS-400
- Fernbedienung (RC-932S)
- FM-Zimmerantenne
- 2 Netzkabel für die Satellitenlautsprecher FS-400
- 2 Batterien (AAA)
- Schnellstartanleitung
- Sicherheitsbroschüre
- Garantiekarte
Besonderes: kabelloses Streaming, Multiroom und Heimkino
- offenes System, unterstützt Google Cast und PlayFi
- neue Funktionen nach Firmware-Update: Sprachsteuerungs-Anbindung per Alexa oder Google Assistant (nur mit optionalem Smart Speaker), Komponenten flexibel als Master oder Slave definierbar, freiere Einbindbarkeit analoger/digitaler Zuspieler, freie Playlisten per PlayQueue
- kompatibel mit Tidal, Spotify, Deezer und Tunein
- kompatibel mit Ultra HD-Video
- einfache Steuerung mit der Pioneer Remote App
- einfach erweiterbar
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Regallautsprecher Mission QX-1 – Eleganz und Stil von morgen schon heute

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Wenn man gerade eine richtig gute Lautsprecherfamilie entwickelt hat, macht man erst mal schön ausgiebig Urlaub und genießt den Erfolg. Oder man überlegt sich, wie man noch mehr Ansprüchen gerecht werden kann. Bei Mission in England hat man sich für letztere Option entschieden. Das Ergebnis ist die QX-Serie, der auch unser aktueller Testkandidat QX-1 angehört. Ein sehr kompakter Regallautsprecher, der einmal mehr alle Erwartungen zu übertreffen gedenkt.

Elegant und modern präsentiert sich die kompakte Regalbox QX-1 von Mission.

Elegant und modern präsentiert sich die kompakte Regalbox QX-1 von Mission.

Seit der Gründung von Mission im Jahre 1977 verfolgt das englische Unternehmen das Ziel, Lautsprecher mit hervorragendem Klang zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Das gelingt in zuverlässiger Regelmäßigkeit – auch die QX-1 stellt das mit einem Paarpreis von gerade einmal 349 Euro unter Beweis – und hat der inzwischen zur IAD Group gehörenden Marke einen sehr guten Ruf in der HiFi-Welt beschert. Den gilt es nun natürlich immer wieder aufs Neue zu bestätigen, was angesichts des bereits seit mehr als vier Jahrzehnten erfolgreich verfolgten Konzepts scheinbar selbstverständlich gelingt. Wie man es von Mission kennt, weist auch die jüngste Serie namens „QX“ ganz konsequent eine ziemlich umfangreiche Produktpalette auf. Zwar sind noch nicht alle Modelle im deutschen Online-Shop audiolust.de verfügbar, man darf sich allerdings auf insgesamt zwei Regallautsprecher (QX-1 und QX-2), drei Standboxen (QX-3, QX-4 und QX-5) sowie jeweils einen Center (QX-C), Surround-Speaker (QX-S) und Subwoofer (QX-12) freuen. Damit ist auch klar: Die QX-Serie erfüllt Anforderungen aus den Bereichen HiFi und Heimkino gleichermaßen gut und ist sogar noch umfangreicher aufgestellt als die ebenfalls nicht zu unterschätzende LX-Serie. Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten, allen voran die invertierte Treiberanordnung und der Einsatz modernster Technologien. Zu guter Letzt gibt es auch optisch wie gewohnt keinerlei Grund zur Kritik, was nicht zuletzt mit Missions hohen Ansprüchen bei der Materialwahl zusammenhängt.

Exquisit und topmodern

In der Entwicklungsabteilung der Briten wird definitiv Wert auf Qualität gelegt, für Kompromisse ist da kein Platz. Das zeigt sich nicht nur daran, dass ein so kompakter Lautsprecher wie die QX-1 trotz Abmessungen von 28 x 19,5 x 25,5 Zentimetern satte 6,31 Kilogramm auf die Waage bringt. Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass Mission hier (einmal mehr) einen Lautsprecher für Leute mit Geschmack entworfen hat. Die Farbpalette der aktuell verfügbaren QX-1 umfasst das elegante Schwarzholz, in dem sich auch unser Testkandidat präsentiert, und ein edles, rötlich schimmerndes Rosenholz. Wir können mit der vermeintlich schlichteren Variante allerdings sehr gut leben, denn die Kombination aus Holz (Gehäuse), Aluminium (Top- und Bodenplatte) sowie feinmaschigem Stoff (Frontblende) wirkt wunderbar harmonisch und trotz der insgesamt dunklen Farbpalette alles andere als düster. Elegant und modern, das beschreibt den Look der kompakten Regallautsprecher wesentlich passender.

Der Mix aus Holz und Aluminium zeugt von Eleganz und Stil.

Der Mix aus Holz und Aluminium zeugt von Eleganz und Stil.

Der moderne Touch kommt von den vielen kleinen Feinheiten des Designs der QX-1, die unter anderem mit großzügig abgerundeten Kanten die übliche Gehäuseform auflockert. Die eingesetzten Treiber wirken zumindest teilweise fast schon futuristisch, etwa die Einfassung des Mitteltieftöners oder das Dual-Ring-Prinzip beim Hochtöner – obwohl die visuelle Wirkung in beiden Fällen eigentlich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auch die magnetische Frontblende – die an sich schon ein Extralob wert ist – hält sich nicht an die vorherrschende Linienführung, sondern haftet passgenau auf den beiden Treibern. Optisch ist das perfekt gelöst, so eine Abdeckung sieht man in dieser Preisklasse definitiv nicht allzu häufig. Ebenso wenig wie ein Herstellerlogo, das fast schon ein massives Emblem darstellt. Filigran graviert und sauber auf der Schallwand platziert unterstreicht auch dieses kleine Detail die hohen Ansprüche, die man bei Mission an die eigenen Produkte stellt. Ansprüche, die übrigens mit Blick auf die Ausstattung der Lautsprecher mindestens genauso hoch sind.

Die dank Wabengitter stabile Frontabdeckung haftet magnetisch und passgenau auf den Treibern - ein sehr schönes Detail der QX-1.

Bewährte Methoden effektiv verfeinert

Die QX-1 ist im Zwei-Wege-Prinzip aufgebaut und verfügt über robuste Schraubklemmen zur Aufnahme von Lautsprecherkabeln. Die Anschlüsse sitzen gut erreichbar leicht schräg in ihrem Terminal, direkt unterhalb des großzügigen Bassreflexports. Der beansprucht den oberen Teil der Gehäuserückwand für sich, analog zum Mitteltieftöner auf der Vorderseite. Eine normalerweise unkonventionelle Position, für Mission ist diese Anordnung der Treiber aber völlig normal. Die Engländer fahren ja auch auf der anderen Straßenseite, warum also nicht den Mitteltieftöner über dem Hochtöner platzieren? Zumal das ja wunderbar funktioniert, wenn man weiß, was man tut. Bei Mission ist das ohne Frage der Fall, das hat uns schon der Test der LX-2 gezeigt und das unterstreicht die QX-1 nun noch einmal. Der britische Hersteller bezeichnet diese Anordnung übrigens auch ganz offiziell als „Inverted Driver Geometry“ ( „invertierte Treiber-Anordung“) und beabsichtigt damit die Angleichung der Laufzeiten von Hoch- und Mitteltieftöner. Von optischen Spielereien sind wir also weit entfernt, das hat schon alles eine fundierte Grundlage – wie die Wahl der Treiber selbst.

Bei den Schraubklemmen auf der Rückseite der QX-1 wird absolut nicht gespart, hier kommen sehr hochwertige Exemplare zum Einsatz.

Bei den Schraubklemmen auf der Rückseite der QX-1 wird absolut nicht gespart, hier kommen sehr hochwertige Exemplare zum Einsatz.

Der Mitteltieftöner der QX-1 folgt dem DiaDrive-System von Mission, dessen kurvenförmige Membran aus einem Mix aus Zellstoff- und Acrylfasern für einen besonders klaren mittleren Frequenzbereich sorgen soll (kraftvoller Bass versteht sich bei Mission ja ohnehin von selbst). Dazu gesellt sich ein neu entwickelter Ring-Dome-Hochtöner, der mit einem doppelten Ringaufbau eine hohe Detailtreue liefert und gleichzeitig Verzerrungen unterbindet – so zumindest die Theorie, das nehmen wir in der Praxis natürlich noch etwas genauer unter die Lupe. Doch damit ist noch längst kein Ende in Sicht, die QX-1 haben noch ein paar weitere clevere Details zu bieten. Das betrifft zum Beispiel die Einfassung des Mitteltieftöners und des Bassreflexports, die mit einer Rippenstruktur auf sich aufmerksam machen. Auch das dient nicht nur als Verzierung, sondern der Optimierung des Luftstroms durch das Unterbinden von Störgeräuschen. Dasselbe Ziel verfolgen die Top- und Bodenplatten aus Aluminium, die mit zusätzlicher Masse für erhöhte Steifigkeit sorgen und dadurch unerwünschte Vibrationen ebenso unterbinden wie eine Klangverfärbung und Verzerrungen.

Die Einfassung des Mitteltieftöners sorgt mit moderner Rippenstruktur für reduzierte Störgeräusche - und sieht nebenbei ziemlich gut aus.

Die Einfassung des Mitteltieftöners sorgt mit moderner Rippenstruktur für reduzierte Störgeräusche – und sieht nebenbei ziemlich gut aus.

Detailtreue mit kontrollierter Kraft

Theoretisch sind die QX-1 also hervorragend aufgestellt, praktisch müssen sie sich erst noch beweisen. Wir haben da allerdings inzwischen nicht mehr die Befürchtung, dass der Klang der Regallautsprecher nicht unseren Erwartungen entsprechen könnte. Eine hohe Detailtreue und viel Dynamik setzen wir erfahrungsgemäß bei den Mission-Lautsprechern voraus und stellen die QX-1 diesbezüglich mit „Snow“ von den Red Hot Chili Peppers auf die Probe. Das schnelle Gitarrenspiel von John Frusciante und die groovig-druckvolle Rhythmusfraktion stellen genau den Maßstab dar, an dem sich die Kompaktboxen mindestens messen lassen müssen. Das sieht das Stereo-Pärchen offenbar genauso und nimmt die Aufgabe dankbar an. Die Detailtreue ist absolut perfekt und selbst mit den einsetzenden Synthesizern klingt jede Schwingung der Gitarrensaiten vollkommen unverfälscht und sauber. Daran ändert auch der sich kontinuierlich steigernde Instrumenteneinsatz nichts, sondern sorgt lediglich für einen deutlichen Zugewinn an Dynamik und Volumen. Entscheidenden Anteil daran hat auch die präzise Staffelung der virtuellen Stereobühne, die sowohl ein homogenes Gesamtbild als auch eine klare Zuordnung zu bieten hat.

Das Dual-Ring-System des Hochtöners bürgt für besonders hohe Detailtreue.

Das Dual-Ring-System des Hochtöners bürgt für besonders hohe Detailtreue.

Das Dual-Ring-System des Hochtöners bürgt für besonders hohe Detailtreue.

Die hervorragende Stereo-Darstellung gelingt auch beim zu diesem Zweck immer wieder gern herangezogenen Titel „Naive“ von The Kooks, mit dem die QX-1 erfreut demonstriert, wie weit ihre virtuelle Bühne über die tatsächliche Position der Boxen hinausreicht. Sehr beeindruckend und einmal mehr ein positives Beispiel dafür, dass man auch mit sehr kompakten Lautsprechern großartigen Klang erleben kann. Wer mit einem Budget von maximal 400 Euro an den Erwerb von zwei ausgewachsenen Standlautsprechern denkt, sollte die QX-1 ernsthaft als Alternative in Betracht ziehen. Sie mögen optisch zwar nicht so wuchtig daherkommen, liegen in punkto Eleganz und Klang allerdings deutlich über dem, was der überwiegende Teil der großgewachsenen Kollegen in diesem Preisrahmen bieten kann. Oder um es mal auf dem Niveau gewisser Abendprogramme der Privatsender zu formulieren: Größe ist nicht alles, auf die Technik kommt es an.

Der großzügige Bassreflexport auf der Rückseite der QX-1 ist ebenfalls mit einer Einfassung zur Minderung von Störgeräuschen ausgerüstet.

Der großzügige Bassreflexport auf der Rückseite der QX-1 ist ebenfalls mit einer Einfassung zur Minderung von Störgeräuschen ausgerüstet.

Wo vermeintlich preisgünstige Standlautsprecher vor allem mit stumpfer Power agieren, spielen die QX-1 nicht minder kraftvoll, aber eben deutlich kontrollierter und vor allem wohldosiert auf. Das zeigt sich nicht nur bei „Naive“, sondern auch bei Brian Fallons „Come Wander With Me“, das vor allem von einer großen Portion Groove lebt und daraus den Großteil seiner mitreißenden Stimmung generiert. So gut die QX-1 diese transportieren können, so gut können sie auch ruhigere und geheimnisvollere Töne anschlagen. Dann versprühen die Mission-Lautsprecher sogar akustisch dieselbe Eleganz, die sie optisch zu bieten haben. Mit „Youth & Enjoyment“ von Razz zeigen sie genau das äußerst eindrucksvoll, ohne zu vergessen, an den entscheidenden Stellen wieder all ihrer Energie freies Geleit zu gewähren. Besonders dann, wenn Sänger Niklas Keiser von der eher sanften Stimmlage hin zum rauen Reibeisen wechselt, lässt auch die QX-1 all ihr Temperament heraus. Einen solch spontanen Ausbruch traut man vornehmen Briten eigentlich gar nicht zu, aber wir haben ja schon geklärt, dass man bei Mission gerne mal mutig und unkonventionell agiert – zum Glück!

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen und unterstreicht das hohe Design-Niveau der QX-1.

Das Herstellerlogo darf natürlich nicht fehlen und unterstreicht das hohe Design-Niveau der QX-1.

Fazit

Bei Mission darf man sich sicher sein, dass eine durchdachte Konstruktion und clevere Details wesentliche Bestandteile eines jeden Lautsprechers sind. Wie gewohnt ist auch die QX-1 eine formvollendete Kombination aus hochwertigem Material und sorgfältiger Verarbeitung, die dem Regallautsprecher ein ebenso elegantes Aussehen wie einen makellosen Klang beschert. Stets völlig ausgewogen und dennoch sehr dynamisch wird die QX-1 jedem Musikgeschmack gerecht. Qualitäten, die den Kompaktlautsprecher für nahezu jeden Musikfreund interessant machen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

96 %

96 %

180308.Mission_Testsiegel

Technische Daten

Modell:Mission QX-1
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:349 Euro/Paar
Ausführungen:- Schwarz
- Rosewood
Vertrieb:IAD GmbH, Korschenbroich
Tel: 02161/ 61 78 30
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):280 x 195 x 255 mm
Gewicht:6,31 kg/St.
Gehäusevolumen:8,1 Liter
Prinzip:2-Wege, Bassreflex
Frequenzbereich:55 Hz - 24 kHz
Hochtöner:1x 38-mm-Ring-Dome-Tweeter, Gewebe
Mitteltieftöner:1x 130 mm, Papier-Faser-Mitteltieftöner
Besonderes:- invertierte Treiberanordnung
- magnetische Frontabdeckung
- massive Schraubklemmen
- Top- und Bodenplatte aus Aluminium
- hohe Detailtreue
- dynamischer Sound
Lieferumfang:- Regallautsprecher QX-1
- selbstklebende Standfüße
- Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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