Der Name verheißt es: Die neue Dali Epikore 11 ist die Weiterentwicklung des bisherigen Serien-Flaggschiffs Epicon 8 durch etliche Technologien des Leuchtturm-Lautsprechers Kore. Damit steigt die Epikore 11 zum Top-Modell der Dänen auf – und macht den Referenz-Klang des Ausnahme-Schallwandlers zum erschwinglicheren Preis möglich. Die Features und Highlights der Epikore 11 stellen wir in diesem Video vor.
Epicon-Design und Kore-Ästhetik
Gleich beim Anblick erkennt man die Verschmelzung: Die Epikore 11 kombiniert optisch das geschwungene Korpus-Design der Epicon 8 mit der Ästhetik der Kore. Das gerundete Gehäuse, das parallele Wände und damit stehende Schallwellen vermeidet, verweist noch auf die Epicon, ist aber mit den Maßen 168 mal 45 mal 59 Zentimeter deutlich hochaufragender und schlanker, wodurch die Epikore 11 fast Kore-Dimensionen erreicht und somit ähnlich elegant und imposant wie dieser Leuchtturm-Lautsprecher auftritt. Im Gegensatz zur 90.000 Euro kostenden Kore ist der U-förmige Korpus der mit 40.000 Euro deutlich erschwinglicheren Epikore 11 aus dickwandigem MDF gefertigt. Auch die Front bietet für die beiden Tieftöner-Areale je eine eigene, vier Zentimeter starke MDF-Schallwand. Die Mitteltöner und der Hybrid-Hochtöner sind hingegen in ein Aluminium-Druckgusselement eingebettet. Dieses aufwändige Feature betont, auch mit seiner Formgebung, wiederum die Nähe zur Kore.

Imposanter Auftritt: Die Dali Epikore 11 präsentiert sich als hochaufragender 4,5-Wege-Lautsprecher mit clean-gerundetem Design und exzellentem Finish.
Edle Echtholz-Optik, superbes Highgloss-Finish
Auch die Ausleger, die dem schlanken Lautsprecher zu sicherem Stand verhelfen, erinnern an die Kore – wie auch die Kontermuttern der höhenverstellbaren Spikes, die für die Bodenankopplung und Kippelfreiheit sorgen. Im Unterschied zur Kore, die exklusiv in Amara-Ebenholz realisiert wird, ist die Epikore 11 wahlweise mit einem Echtholzfurnier in Walnuss oder Kastanienbraun gekleidet oder ist alternativ in Schwarz gehalten. So oder so besteht das Finish aus einem superben Hochglanzlack, der die Hochwertigkeit des Lautsprechers unterstreicht. Die vorzüglichen rückseitigen Anschlussklemmen sind mit ihrer massiven Ausführung und der mattgoldenen Gestalt wiederum direkt von der Kore abgeleitet. Dank der großen Aufnahmen finden hier auch Kabel querschnittstarker Litzen Anschluss. Die vier Klemmen ermöglichen nach Entfernen der Kabelbrücken zudem Bi-Wiring oder Bi-Amping, also die getrennte Ansteuerung von Hoch- und Tiefton mit zwei Kabeln oder zwei Verstärkern.

Der Anschluss an den Verstärker gelingt mit einem exklusiven Terminal, dessen Design von dem Referenz-Lautsprecher Kore abgeleitet ist. Die großen, massiven, matttgoldenen Klemmen ermöglichen die separate Ansteuerung des Hoch-/Mitteltons und des Tieftons für Bi-Wiring oder Bi-Amping. Für den Betrieb mit einfacher Verkabelung und einem Verstärker werden die mitgelieferten Kabelbrücken eingesetzt.
Modifiziertes Evo-K-Hybrid-Hochtonmodul der Kore
Bei den Chassis setzt sich die Kore-Verwandtschaft fort. So glänzt die Epikore 11 mit eben jenem Evo-K-Hybrid-Hochtonmodul, das für die Kore auf ein neues Level gehoben wurde. Das Modul besteht aus einem Kalotten/Magnetotstat-Team. Diese Lösung kombiniert eine offen-luftige Wiedergabe mit einer breiten horizontalen Streuung und einer hohe Belastbarkeit. So punktet auch die Epikore 11 mit einer außergewöhnlich großen 35-Millimeter-Kalotte, die gegenüber herkömmlichen kleineren Ausführungen eine fast doppelt so große Abstrahlfläche bietet. Dadurch schallwandelt die Kalotte, die ab 3.100 Hertz ihren Dienst aufnimmt, mit weniger Verzerrungen und geringeren Kompressionseffekte im unteren Frequenzbereich. Der Magnetostat, der ab rund zehn Kilohertz sanft einsteigt, ab 12,5 Kilohertz seinen vollen Beitrag leistet und gen Frequenzhimmel bis über 30 Kilohertz agiert, ist ebenfalls auf das Kore-Niveau gehoben worden. Er bietet mit stärkeren Neodym-Magneten und neu gestaltetem Waveguide einen höheren Wirkungsgrad, geringere Verzerrungen bei der Schallwandlung und eine optimierte Schallabstrahlung.

Der Hybrid-Hochtöner mit seiner Kombination aus Kalotte und Magnetosttat ist ein Markenzeichen von Dali. In seiner optimierten Version EVO-K wurde er ursprünglich für den Ausnahme-Schallwandler Kore entwickelt, nun kommt er auch bei der Epikore 11 zum Einsatz.
Mitteltöner mit Epicon- und Kore-Genen
Der 6½-Zoll-Mitteltöner ist sowohl mit der Epicon 8 als auch mit der Kore verwandt. Von der Epicon stammen seine grundlegenden Abmessungen, das Chassis und das Magnetsystem, von der Kore hingegen einige Finessen, welche die Performance deutlich steigern: Im Antrieb sind das der Schwingspulenträger aus Titan und insbesondere im Magnetsystem der Einsatz von Dalis SMC-Material in der neuesten Generation. Dieses Soft Magnetic Compound ist ein Spezial-Magnetgranulat: Es reduziert etliche ungünstige Einflüsse, die durch normale eisenbasierte Magnetmaterialien begünstigt werden – vor allem Hysterese- und Wirbelstrom-Effekte. Die neue Generation des SMC-Materials punktet nun mit doppelt verringerter elektrischer Leitfähigkeit, wodurch Verzerrungen im Magnetbereich, die den Klang verfärben, abermals reduziert werden. Eine sichtbare Kore-basierte Neuerung ist nun die Prägung der rotbraunen Papier/Holzfaser-Membran sowie die hier aufgetragene Beschichtung, welche die Kontouren verdickt. Diese Kunst-Kniffe erhöhen die Membran-Steifigkeit sowie die Resistenz gegen Partialschwingungen, ermöglichen ein besseres Einschwingverhalten und befördert das von Dali grundsätzlich befolgte Low-Loss-Prinzip.

Die Mitten liefert ein 6,5-Zoll Chassis. Es ist natürlich mit der Dali-typischen Papier/Holzfaser-Membran ausgestattet und besitzt die charakteristische braunrote Farbgebung. Die Schwingfläche hat Dali erstmals mit einer Prägung versehen. Diese Reliefstruktur wirkt stabilisierend und schwingungsmindernd. Diese Meriten werden durch den hernach aufgetragenen Lack nochmals verstärkt.
Vier Woofer für den Bass
Für den Bass setzt Dali auf die geballte Kraft von vier identischen, ebenfalls selbstentwickelten und im eigenen Haus gefertigten Acht-Zoll-Woofern. Dieser Tieftöner-Typ ist in seiner Dimensionierung dem Epicon 8-Treiber ähnlich, ansonsten aber eine Neuentwicklung. Bei der Membran wird Dalis bewährter Holzfaser/Papier-Werkstoff als steifes, gut bedämpftes Verbund-Material eingesetzt, eine neue, hochflexible und große Sicke aus Naturkautschuk begünstigt die Schwingfähigkeit dieser Membran und damit die Dynamik des Chassis. Die ebenfalls aktualisierte Aufhängung des Treibers dient einer gleichmäßigeren Membran-Rückstellkraft. Auch der Antrieb wurde hin zu noch größerer Linearität optimiert: Wie beim Mitteltöner kommt auch hier im Magnetbereich die neue Generation des Soft Magnetic Compound-Materials (SMC) zum Zuge. Die vier derart erneuerten Woofer arbeiten in der Epikore 11 nun paarweise als Team. Diese beiden Teams sind auf der Front zuoberst und zuunterst positioniert. Jedes Woofer-Duo arbeitet dabei auf ein eigenes, 65 Liter fassendes Volumen innerhalb des Gehäuses.

Der oberste der insgesamt vier Tieftöner: Diese acht Zoll durchmessenden Woofer bieten mit ihren Paper/Holzfaser-Membranen reichlich Schwingfläche. Im Verbund mit den großen Gehäusevolumina und der Bassreflexabstimmung ermöglicht dies einen kraftvollen, tiefreichenden Bass. Die beiden oberen und die beiden unteren Woofer arbeiten dabei jeweils als Team. Diese Tieftöner-Teams sind leicht unterschiedlich abgestimmt, dies optimiert die Abstrahlung.
Woofer-Abstimmung für optimierte Abstrahlung
Mit diesem Woofer-Quartett liefert die Epikore 11 einen Tiefton bis 29 Hertz. Dabei sind die oberen Tieftöner anders abgestimmt als die beiden unteren, die eine etwas höhere Grenzfrequenz aufweisen. Diese von Dali für die Kore entwickelte Floor Reflection Control-Technologie (FRC) verbessert nun auch bei der Epikore 11 die vertikale Abstrahlung der tiefen Frequenzen und sorgt hierbei dafür, dass der Abstrahlbereich etwas angehoben wird – also weg vom Boden, dessen Reflexionen unerwünscht sind. Damit vermeidet man die von diesen ungewünschten Reflexionen bewirkten Auslöschungen im kritischen Frequenzbereich um 250 bis 300 Hertz. Das sorgt für eine natürlichere Wiedergabe dieser unteren Mitten. Für eine Optimierung des Tieftons sorgt nun noch eine Bassreflexabstimmung: Jedes der beiden 64-Liter-Volumina ist mit einem großzügig dimensionierten Rohr ventiliert, das sich hin zum Port kontinuierlich vergrößert und so Luftstromverwirbelungen samt Resonanzen vermeidet. Durch eine sehr niedrige Abstimmungsfrequenz von 24 Hertz wird zudem die maximale Gruppenlaufzeit des gesamten Systems minimiert.

Die Bassreflexabstimmung der Epikore 11: Die großen, gekrümmt verlaufenden Rohre zur Ventilierung der zwei Bass-Gehäuse münden rückseitig. Ihre Ports sind geschmeidig in den gerundeten Korpus des Lautsprechers integrierten.
Text: Volker Frech
Video und Fotos: Branislav Ćakić
Klasse: Luxury-Klasse
Preis/Leistung: angemessen

Technische Daten
Modell: | Dali Epikore 11 |
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Produktkategorie: | Standlautsprecher |
Preis: | 40.000,00 € / Paar |
Garantie: | 2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung) |
Ausführung: | - Schwarz (Hochglanz-Lackierung) - Kastanienbraun (Hochglanz-Lackierung) - Walnuss (Hochglanz-Lackierung) |
Vertrieb: | DALI GmbH, Bensheim +49 6251 8079010 www.dali-speakers.com/de |
Abmessungen (HBT): | 1.602 x 442 x 554 mm |
Gewicht: | ca. 75,6 kg / Stück |
Prinzip: | 4,5 Wege, passiv, Bassreflexabstimmung, Bi-Wire |
Impedanz: | 4 Ω |
Hochtöner: | EVO-K Hybrid-Hochtonmodul: - 1 x 35 mm, Kalotte, Gewebe-Membran) - 1 x 55x10 mm (Magnetostat) |
Mitteltöner: | 1 x 165 mm (Konus, Holzfasermembran) |
Tieftöner: | 4 x 203 mm (Konus, Holzfasermembran) |
Frequenzgang: | 29 Hz - 34 kHz (±3 dB) (Herstellerangabe) |
Übergangsfrequenz: | 170 Hz / 370 Hz / 3.100 Hz / 12.500 Hz (Herstellerangabe) |
Wirkungsgrad: | 89 dB (@ 1 m / 2,83 V) (Herstellerangabe) |
Max. Schalldruck: | 116 dB |
Empfohlene Verstärkerleistung: | Empfohlene Verstärkerleistung: 40 - 1.000 W |
Lieferumfang: | - Dali Epikore - magnetische Lautsprecherabdeckung - 4 anschraubbbare Ausleger (+ Schrauben + Unterlegscheiben) - 4 einschraubbare /höhenverstellbare Spikes - 4 Überwurf-Sicherungsmuttern - 4 Spiketeller - 2 Anschluss-Klemmbrücken - Reinigungstuch - Inlay-Karte - 5mm-Inbusschlüssel - Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch, Japanisch, Chinesisch) |
Pros und Contras: | + exzellente Design mit elegant geschwungener Formgebung + Cleanes Industrial Design mit unsichtbaren Schrauben und Fixierungen + ausgezeichnete Material- und Fertigungsqualität + bietet etliche technische Finessen und Know-how der Kore + exzellente Klarheit und Transparenz + superbe Räumlichkeit mit vorzüglicher Breiten- und Tiefenstaffelung + herausragende Plastizität + immersive Imaginationskraft + hochgradige Impulstreue, Akkuratesse und Präzision + fulminante Fein- und Grobdynamik + vorzügliche Akkuratesse und Präzision + machtvoll-tiefreichender Bass mit überraschender Leichtigkeit + stimmig-natürliche Wiedergabe + Homogenität auch bei niedrigen Pegeln - hohes Gewicht |
Klasse: | Luxury-Klasse |
Preis/Leistung: | angemessen |
Gehört mit: | - CD-Spieler/DAC: Accustic Arts Player IV, Oppo UDP-203 - Vorverstärker: Accustic Arts Tube Preamp V - Endverstärker: Accustic Arts Mono VI - Vollverstärker Hegel H360 - Signalkabel: Audioquest Black Beauty XLR, Black Beauty RCA - Lautsprecherkabel: Audioquest Rocket 88 - Netzkabel: Audioquest Monsoon |
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