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Revox Studiomaster M300 – Audiophile Vollversorgung für die ganze Familie

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Der Revox Studiomaster M300 kann viel mehr, als sein zeitloses Äusseres vermuten lässt. Tatsächlich verspricht er sich als audiophile Vollversorgung für die ganze Familie. Dank intuitivem Bedienkonzept und Multi-User-Funktion greift jedes Mitglied auf seine favorisierten Quellen und Playlists zu – ganz einfach mit einem einzigen Knopfdruck. Zur Vielfalt und Flexibilität verspricht Revox auch die bestmögliche Klangqualität. Das wollte ich genau wissen …

Der Studiomaster M300 ist optisch zurückhaltend gestaltet, im Test erweist er sich aber als Alleskönner mit Spezialisten-Qualitäten.

All-in-One-Systeme sind in. Sie nehmen wenig Raum in Anspruch, bieten dafür aber jede Menge Features und versprechen sich als audiophile Vollversorgung. Dieses hohe Versprechen können aber nur die wenigsten Systeme wirklich einhalten. Der enorme Ausstattungsumfang erfordert oft einen schier aussichtslosen Kampf durch den Menü-Dschungel. Da vergeht einem schnell die Lust am Musikhören – einmal abgesehen davon, dass viele kompakte Alleskönner meist auch weit weg von audiophiler Klangqualität sind. Glücklicherweise gibt es aber auch Ausnahmen: Eine davon hatten wir vor einigen Monaten im Test, den Revox Studiomaster M500. Dieser kompakte Streaming-Receiver hat uns durch sein geniales Bedienkonzept, seine erstklassige Verarbeitung, sein zeitlos-elegantes Design und seine hohe Klangkultur begeistert. Sein Killer-Feature aber ist die Multi-User-Funktion. All das verspricht auch das kleine Geschwisterchen, der Studiomaster M300. Ein guter Grund für mich, auch das kompakte High-End-Audiosystem auf den Testparcours zu schicken.

Erstklassige Verarbeitung: Das umlaufende Alu-Gehäuse ist perfekt gefertigt und makellos lackiert.

Einfache Einrichtung

Wer sich ein neues HiFi-Setup zulegt, der möchte idealerweise auch ohne stundenlanges Studium der Bedienungsanleitung gleich loslegen können. Exakt das ist hier möglich. Der Studiomaster M300 ist in wenigen Augenblicken betriebsbereit. Aufstellen, Stromkabel und Lautsprecher dran, WiFi-Antenne anschrauben, schon kann es losgehen. Anschließend bringt man den Revox noch schnell in das heimische Netzwerk. Die dafür erforderliche Revox Multiuser-App gibt es kostenlos im Google Playstore und auch im Apple Store. Ist sie installiert und geöffnet, erscheint unten rechts ein blauer Kreis mit einem Connect-Symbol. Ein einfacher Fingertipp genügt, um zum nächsten Schritt zu gelangen. Nun wird ein schwarzer Button mit der Aufforderung „Make Revox device discoverable“ angezeigt. Habe ich diesen angetippt, erscheint der Studiomaster als möglicher Spielpartner. Einmal ausgewählt, zeigt die App nun alle erreichbaren Netzwerke an. Im letzten Schritt wird nun das eigene Netzwerk ausgewählt und das zugehörige Passwort eingegeben. Jetzt könnte es schon losgehen.

Der Studiomaster M300 wird sofort von der App gefunden und ist schnell eingerichtet.

Feintuning

Ich mache mich aber zunächst ans Feintuning: Dieses startet nach einem Tipp auf das Symbol mit dem Zahnrad. Im ersten Schritt gebe ich meinen User-Namen an. Anschließend kann ich bei Bedarf die gewünschte Sprache und/oder die Hintergrundfarbe verändern. Tippe ich auf das jetzt in der Menüleiste platzierte Zahnrad-Symbol, kann ich noch bestimmen, wieviele User-Profile und wieviele Zonen insgesamt angelegt werden sollen. Dazu aber später noch mehr. Zunächst einmal benenne ich noch schnell die Zone, in der der M300 aktuell steht in „lite-Office“ um. Dann will ich Musik hören. Das erfordert nur einen Fingertipp auf das Sternchen-Symbol unten rechts, woraufhin mir alle verfügbaren Quellen angezeigt werden. Zur Auswahl stehen „Lokale Quellen“ wie ein angeschlossener CD-Player, Plattenspieler oder Tonband-Gerät, „Musik Server“ wie zum Beispiel NAS-Platten, „Internet Radio“, „Podcasts“, „Tidal“, „Deezer“ und „Spotify“. Um die Übersicht zu vereinfachen, können nicht verwendete Quellen im Menü aber auch ausgeblendet werden.

Das umfangreiche Menü gibt jede Menge Möglichkeiten zur Individualisierung her.

Nicht wählerisch

Zur Quellvielfalt kommen die vielen Möglichkeiten externe Zuspieler zu verbinden: Zum einen wäre das eine Analog-Sektion mit zwei Cinch-Zugängen, einem Sub-Out und einem Vorverstärker-Ausgang, der sich auch als Anschluss für einen externen Kopfhörerverstärker anbietet. Auf der digitalen Seite kommen dann ein Ethernetport, eine USB-Buchse für die Verbindung entsprechender Sticks und Festplatten, eine HDMI-Schnittstelle sowie je ein koaxialer und optischer Digitaleingang hinzu. Egal ob CD-Spieler, Blu-ray-Player, Spielkonsole oder Fernseher, hier findet jedes moderne Quellgerät den passenden Anschluss. Vergleicht man all das nun mit dem bereits von uns getesteten Studiomaster M500 stellt sich sicher schnell die Frage, was beide eigentlich unterscheidet. Beide sind identisch groß, gleich im Design und der Verarbeitungsqualität und bieten auch die exakt identische Anschlussvielfalt. Alles korrekt! Der einzige Unterschied findet sich in der Leistungsstärke. Während der M500 2 x 180 Watt (2 Ohm) bereit stellt, sind es beim M300 2 x 120 Watt (2 Ohm).

Nur ein Teil der vielfältigen Anschlusssektion …

Musik ab!

Meinen ersten Test starte ich mit meinem kürzlich erworbenen Revox-Tonband-Gerät B-77. Das ist ganz simpel per Cinch-Kabel mit dem M300 verbunden. Los geht es, als ich in der Quellauswahl auf „Lokale Quelle“ und anschließend auf „Analog Input 1“ tippe. Anschließend strömt die Musik auch schon aus den Lautsprechern. Im nächsten Schritt möchte ich einige meiner favorisierten Radiosender abspeichern. Dazu klicke ich zunächst auf „Internet Radio“ und anschließend auf das Lupen-Symbol rechts oben. Nun gebe ich einfach den Sendernamen ein: „Radio Neandertal“. Keine fünf Sekunden später werden mir alle Suchergebnisse auch schon angezeigt. Nun gilt es nur noch den eigenen Lieblingssender aus vielen Spartenprogrammen rauszusuchen, anzutippen und schon läuft Musik. Möchte ich meinen Lieblingssender in einer Favoritenliste abspeichern, tippe ich in den Suchergebnissen einfach auf die drei Punkte neben dem gewünschten Sender. Anschließend kann ich bestimmen, ob der Sender in den Radio-Favoriten oder den User-Favoriten abgelegt werden soll.

Beispiel Internetradio: Tausende von Sendern lassen sich bequem sortieren (beispielsweise nach Epfehlungen) und anschließend individuell für jedes User-Profil abspeichern.

Killer-Feature: Multi-User

Nachdem ich den Begriff nun mehrfach erwähnt habe, möchte ich „User-Favoriten“ jetzt mal erklären: Revox bietet mit einem einzigen M300 die Möglichkeit bis zu vier Benutzerprofile mit individuellen Favoriten anzulegen. Revox nennt das treffend „Multi-User“. Per App können für jeden Benutzer vollkommen unterschiedliche Startseiten und Favoriten-Übersichten erstellt werden. Vergleichbar wäre das in etwa damit, als könnte jedes Familienmitglied mit einem einzigen Fingertipp zuhause auf seine bevorzugte Senderliste am Fernseher oder das Lieblingslichtszenario im Haus zugreifen. Angeboten werden folglich nur die eigenen Favoriten und nicht die der anderen Familienmitglieder! Genau das ist hier möglich – und noch ein bisschen mehr. Jedes Benutzerprofil erhält zur Identifikation zunächst seinen eigenen, individuellen Namen, beispielsweise „Roman“, „Felix“ und „Simone“. Hinter jedem Profil lassen sich dann spezifische Einstellungen ablegen, sei es die Auswahl favorisierter Spotify-Playlists, bevorzugter Radiosender oder sogar eine Mischung aus Sendern von DAB, FM oder Internetradio.

Welches Profil aktuell gewählt ist, wird während des Betriebes prominent im Display angezeigt.

Jedem das Seine

Selbst Alben, Playlists oder einzelne Songs von Netzwerk-Speichern können hier integriert werden. Diese enorme Flexibilität steht selbstverständlich jedem angelegten Benutzerprofil zur Verfügung. Auf diese Weise bleiben die persönlichen Favoriten jederzeit erhalten. Jedes Familienmitglied wählt ganz einfach seinen Namen aus dem Menü und kann sofort bequem über sein eigenes Mobilgerät auf sein individuelles Programm zugreifen. So behält Papa die Übersicht über seine penibel zusammengestellten Rock-Sender, während die Tochter ausschließlich Musik über die eigens abgelegten RnB-Stationen hört. Ein einziger M300 genügt, und jeder kontrolliert „sein“ Programm über sein eigenes Handy, während die anderen Benutzerprofile unverändert bleiben.
Revox geht aber noch einen Schritt weiter: Beispielsweise kann man mehrere Studiomaster M300 (oder auch M500) kabellos zu einem Multiroom-Setup verbinden. Ist das der Fall lässt sich jede Quelle überall wiedergeben. Heisst: Man muss sich keine Gedanken darüber machen, wo sich der erforderliche Zuspieler gerade im Haus befindet.

Der Revox Studiomaster M300 ist wahlweise in schwarzer, silberfarbener oder (wie hier) in weißer Gehäuseausführung erhältlich.

Alles möglich

Ein M300 steht zum Beispiel in der guten Stube, der andere im Zimmer der Tochter. Obwohl der CD-Player per Kabel mit dem Wohnzimmer-M300 verbunden ist, lässt sich die wiedergegebene Musik auch im Domizil der Tochter wiedergeben. Selbstverständlich funktioniert das auch mit jeder weiteren Quelle, beispielsweise Radio oder Spotify. Die Platte läuft im Kinderzimmer und die Spotify-Playlist im Wohnzimmer. Oder man beschallt alle eingebundenen Räume schnell mit der gleichen Musik – alles ganz einfach zentral von einem Smartphone gesteuert und mit jedem im Netzwerk befindlichen Handy konfigurierbar.
Dazu kommt ein weiterer Vorteil: Mit jedem addierten Studiomaster erhöht sich die Anzahl der möglichen User-Profile um vier. Wofür, wenn man beispielsweise nur zu viert ist? Beispielsweise ein Profil für jeden Erwachsenen und jedes Kind, ein Party-Profil und individuelle Voreinstellungen für die Heimkino-Sessions. Oder vielleicht ein Profil für den monatlichen Spieleabend mit Freunden. Den Möglichkeiten sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

Optionale Erweiterungen via Unterputz-Taster oder Touch-Display

Neben der Smartphone-Nutzung können viele Einstellungen auch direkt an Gerät vorgenommen werden. Oder man erweitert sein System um unauffällig installierbare Wandbedienungen oder Touch-Displays. Sie erhöhen den Komfortfaktor. Die Wandbedienung in Unterputzausführung entstand in Kooperation mit den Installationsspezialisten von Gira und passt exakt in einen Installationssteckplatz. Heisst: Sie kann anstelle einer Steckdose oder eines Schalters eingesetzt werden. Über einen einzigen Tastendruck kann das eigene Benutzerprofil nun auch über diesen Weg aktiviert werden, ohne dass man dafür das Smartphone zur Hand nehmen müsste. Es genügt also ein Fingertipp auf „Roman“, um auf alle Voreinstellungen des Nutzers zuzugreifen. Titel- oder Senderskip, Lautstärke-Justage, Quellwahl und das Ein-/Ausschalten sind so ganz einfach möglich. Die einmalige Einrichtung der Benutzer-Voreinstellungen erfolgt ebenfalls mühelos über die zuvor beschriebene Smartphone-App. Standardmäßig ist besagte Wandbedieneinheit in der Ausführung reinweiß-glänzend lieferbar. Auf Anfrage sind optional aber auch andere Varianten zu haben.

Studiomaster M300 und M500 können optional durch praktische Wandbedieneinheiten erweitert werden, die die Bedienung nochmals vereinfachen.

Millionen von Songs

Entscheidet man sich für ein Streaming-System, ist man in der Regel auch Inhaber eines Streaming-Abos. Ist das ein Abo bei Tidal, Spotify oder Deezer, lässt sich der eigene Account direkt in der Revox-App ansteuern. Am Beispiel Tidal erfordert dies nur die Eingabe des Benutzernamens und des zugehörigen Passwortes. Ist die Eingabe korrekt, kann sofort auf eigene Playlisten und Favoriten zugegriffen werden. Oder man sucht einfach ganz bequem nach anderen Playlists, Alben oder einzelne Songs aus einer Auswahl von mehreren Millionen Titeln. Wer den Klang noch an seinen eigenen Geschmack oder den Raum anpassen möchte, kann einfach auf die Klangregelung zurückgreifen. Ein Equalizer findet sich unter dem Menüpunkt „Rooms“ und „Ton Einstellungen“. Achja, „Rooms“ beschreibt das Gerät oder den Ort an dem sich der Revox-Streaming-Receiver befindet. Befinden sich mehrere Geräte im Netzwerk, empfiehlt es sich diese zur eindeutigen Identifizierung individuell (in meinem Fall: Studiomaster M300) zu benennen.

Auch die derzeit gewählte Quelle sowie der aktuell gespielte Titel werden im Display dargestellt – sofern verfügbar.

Entspannt und locker

Wo ich schonmal grad bei Tidal bin, starte ich gleich den ersten echten Soundcheck: Da der M300 während meiner Untersuchung zwei Tage durchgängig aktiv ist, ist das „Warmspielen“ ja schon erledigt. Angeschlossen sind im Übrigen die kompakten Regallautsprecher Revox Shelf G70 MK3.
Mit „Down To Zero“ geht es mit einem Song der legendären Joan Armatrading aus ihrem 1976er Debut-Album los, der sich im Spannungsfeld von Jazz, Blues und Country bewegt, wobei Armatradings Musik immer entspannt und locker wirkt. So erlebe ich diesen Song dermaßen lässig, dass ich die Arbeit beim Zuhören fast vergesse. Begründet liegt das in der einnehmenden Art der Britin, zu gleichen Teilen aber auch an der Qualität der Aufnahme und ihrer Wiedergabe. Der Klang zeichnet sich durch seine wunderbare Klarheit und Reinheit aus. Er ist frei von störenden Nebengeräuschen, unangenehmen Schärfeeffekten, Irritationen und Artefakten, die durch die digitale Datenverarbeitung schonmal verursacht werden könnten.

Dank der gelungenen Struktur ist die Navigation durch das Tidal-Menü kinderleicht.

Musik im Fokus

In „Down To Zero“ klingt deshalb alles wie selbstverständlich. Der enorme Detailreichtum begeistert mich: Angefangen beim zurückhaltend gespielten Bass, dominiert der warme und leichte Sound, der sich um die Stimme der Künstlerin zu drehen scheint. Musik kann so schön sein, wenn sie im Mittelpunkt steht und nicht die Technik. Exakt das ist hier der Fall. Der Studiomaster M300 beeindruckt mich von Anfang an. Das soll sich nun fortsetzen, da „Today Today Today“ von James Taylor als nächstes auf meiner Playlist steht. Ich spiele ein wenig mit der Ausrichtung der Lautsprecher, bis sie quasi knapp an mir „vorbei strahlen“ und nehme wieder Platz. Als ich die Play-Taste der Revox-App berühre, überzeugt der Streaming-Receiver sofort durch sein volles und durchweg ansprechendes Klangbild. Hier gibt es kein Verschlucken von Details oder unnötiges Hervorheben diverser Anteile. Im Gegenteil, James Taylors Stimme bleibt unverkennbar, die begleitenden Instrumente werden deutlich voneinander differenziert dargestell

Die bestmögliche Klangqualität erlebten wir in unserem Hörraum mit leicht auf den Hörplatz ausgerichteten Lautsprechern.

Das Beste rausholen

Obwohl ich noch keine HiRes-Dateien zugespielt habe, zeigt sich bereits hier das klangliche Ideal, das Revox seit jeher forciert. Der Sound ist aufrichtig, durchdringend, wunderbar aufgelöst und auch kraftvoll genug. Und offensichtlich funktioniert das Upsampling im Studiomaster ebenfalls ausgezeichnet. Obwohl ich bisher noch keine HiRes-Dateien zugespielt habe, imponiert der Revox auf ganzer Linie. Selbst Musiksammlungen, die hauptsächlich aus komprimierten Sounddateien bestehen, erhalten durch meinen Testgast eine regelrechte Frischzellenkur. Es ist also nicht zwingend erforderlich, eine umfangreiche Sammlung von Musikstücken mit Abtastraten jenseits der 192 Kilohertz zu besitzen, um mit dem Studiomaster M300 ein exzellentes Musikerlebnis zu genießen. Eines muss in diesem Zusammenhang aber klarstellen: Der Revox kann selbstverständlich keine Wunder vollbringen und aus miserablen Aufnahmen HiRes-Köstlichkeiten zaubern. Nein, das nicht. Aber er holt das Beste aus dem zugespielten Material heraus. Das führt dazu, dass selbst komprimierte und digitalisierte Songs in einer völlig neuen Klangqualität erscheinen!

Massive Schraubklemmen, Wifi-Antenne und Anschlüsse für die kabelgebundene Hausautomation – der M300 bietet alles, was ein klanglich anspruchsvolles Audio-System mit Multiroom- und Multi-User-Funktionen benötigt.

HiRes-Wiedergabe

Er ist allerdings auch kein Schönspieler. Ist ein Song schlecht abgemischt, wird das in der Wiedergabe auch überdeutlich. Der M300 ist im besten Sinne ehrlich! Das bleibt auch so, als ich die Quelle wechsle. Inzwischen steckt ein Stick mit HiRes-Aufnahmen im rückseitigen USB-Port. Ein Fingertipp auf „Musik Server“ in der Revox-App genügt, um auf Inhalte des Massenspeichers zugreifen zu können. Mit „Cajun Moon“ von Eric Clapton in 192-Kilohertz-Auflösung geht es dann gleich so entspannt weiter wie zuvor. Rhythmische Gitarrensounds und die sanfte Stimme Claptons animieren sofort zum Fußwippen. Der knackig aufgenommene Song präsentiert mir die Kombo aus Bass, Drums und Gitarre quasi auf dem Silbertablett. Obwohl die hier gespielte HiRes-Wiedergabe im Vergleich zum Stream in CD-Qualität wenig spektakulär erscheint, offenbart sich bei genauerem Hinhören eine schlichtweg natürlichere Klangqualität. Alles klingt ein wenig entspannter und auf eine gewisse Weise authentischer – dabei jedoch beeindruckend und einfach schön.

Analoge Köstlichkeiten

Ganz nebenbei lassen die Direktheit und die unverfälschte Wiedergabe jegliche Form von aufgesetztem Spektakel vermissen. So muss das sein! Eigenschaften, die es ermöglichen auch über längere Zeiträume und bei höherer Lautstärke Musik über den Studiomaster M300 zu genießen, ohne dabei als aufmerksamer Zuhörer zu ermüden.
Zum Abschluss meines Tests kombiniere ich den Streaming-Receiver dann noch einmal mit meinen eingangs erwähnten B-77. Der Umbau ist rasch erledigt und schon erklingen Glockenspiel und Becken in kristallklarer Qualität. Tatsächlich handelt es sich bei meinem Test-Track lediglich um einen Radio-Mitschnitt von RPR1, der lässt mich jedoch sofort aufhorchen. Der Sound bewegt sich im Ping-Pong-Stereo durch den Raum, während kurz darauf eine messerscharfe Gitarre zwischen den Hintergrundinstrumenten erklingt. Dann gesellen sich Orgel, Bass und Percussion dazu. Der Klang wird nun voll und füllt den Raum aus, um sich allmählich zum Fleetwood Mac-Klassiker „Black Magic Woman“ zu steigern.

Zweites Testszenario: Auch mit klassischen Quellen, wie einem mehr als 40 Jahre alten Tonbandgerät, kommt der M300 sehr gut zurecht.

Immersiv und emotional

Die jetzt erlebte Performance beeindruckt mich in jeder Einzelheit. Zugleich werden meine audiophilen Erwartungen deutlich übertroffen. Nuancen der Musik entfalten sich in einer präzisen und ausdrucksstarken Darbietung. Dazu kommen tiefe und kraftvolle Bässe, warm-differenzierte Mitten und sauber wiedergegebene Höhen, die niemals ins Unangenehme übergehen. Meiner Test-Kombi gelingt es dabei spielend, selbst feinste Details zu reproduzieren. So erstreckt sich die Klanglandschaft im ganzen Hörraum und schafft eine immersive Atmosphäre. All das liegt zum einen in der Qualität der Quelle, zum anderen aber auch am Studiomaster M300. Die klanglichen Charakteristiken der beiden sind sich nicht unähnlich. Beide agieren mit Spielfreude und Detailverliebtheit. Der M300 nimmt alle ihm anvertrauten Signale in seine Obhut und liefert sie realistisch und mit der richtigen Portion Emotion in den Hörraum. All das führt dazu, dass das Musikhören mit dem Studiomaster M300 auch nach mehreren Stunden noch Spaß bereitet – auch bei gehobener Lautstärke.

Der Studiomaster M300 ist gerade einmal 20 Zentimeter breit und knapp 9 Zentimeter hoch. Damit lässt er sich bequem auf oder in jedem Sideboard oder Audio-Möbel unterbringen.

Fazit

Revox stellt mit seinem Studiomaster M300 erneut eindrucksvoll unter Beweis, dass es bei modernen All-in-One-Systemen nicht zwangsläufig auf die Größe ankommt. Der kompakte Raumverstärker/Streamer klingt an allen Quellen deutlich reifer, als es sein zierliches Erscheinungsbild vermuten lässt. Dank seiner herausragenden Wandlereinheit, die Low- und HiRes-Daten in höchste Analogqualität umsetzt, glänzt der Revox speziell in der Wiedergabe digital übertragener Musikdateien. Was den M300 jedoch wirklich einzigartig macht, sind sein cleveres Bedienkonzept und die Multi-User-Funktion. Letztgenannte bietet jedem Familienmitglied die maßgeschneiderte Audioversorgung. Der Preis von knapp 3.250 Euro erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas hoch. Tatsächlich bekommt man dafür allerdings ein rundum gelungenes, modern ausgestattetes und zukunftssicheres Audio-Gesamtpaket, an dem die ganze Familie Spaß haben wird.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: Branislav Ćakić, Roman Maier

Gesamtnote: Excellent Audio
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Revox
Studiomaster M300
Produktkategorie:Netzwerk-Receiver
Preis:3.250,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Silber
Vertrieb:Revox, Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721/87040
www.revox.com
Abmessungen (HBT):87 x 200 x 342 mm
Gewicht:4,4 kg
Nennleistung:2 x 120 W / 2 Ω
Multiroom/Multiuser:ja / ja
Eingänge (analog):2 x Cinch
Eingänge (digital):1 x WLAN
1 x LAN
1 x Bluetooth
1 x HDMI (ARC)
1 x USB-A (für FAT/FAT32-formatierte Speichermedien)
1 x optisch Digital
1 x koaxial Digital
1 x DAB+/FM Radio (F-Buchse)
1 x CD-Link
Ausgänge (analog):1 x Pre Out / Kopfhörer unsymmetrisch (Cinch)
1 x Subwoofer
1 x Lautsprecher
Ausgänge (digital):1 x HDMI (ARC)
Unterstützte Audio-Formate:- AAC
- ALAC
- AIFF
- FLAC
- MP3 (cbr + vbr)
- OGG Vorbis
- WAV
- MWA
Maximale Samplingraten/
Auflösungen:
- USB: PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF elektrisch (Eingang): PCM 192 kHz/24 bit
- SPDIF optisch (Eingang): PCM 96 kHz/24 bit
- LAN, WLAN: PCM (192 kHz/24 bit), FLAC (24 bit), AIFF (32 bit), AAC, MP3 (cbr+vbr, 320 kB), OGG-Vorbis, WMA, ALAC
Unterstützte Streamingdienste:Spotify, Qobuz, Deezer, Tidal
Radio:- FM
- DAB+
- Internetradio
Pros und Kontras:+ moderne App-Steuerung
+ Multi-User-Funktion
+ 4 User-Presets
+ dynamische Grundtonwiedergabe
+ Multiroom
+ imposante Dynamik
+ erstklassige Verarbeitung
+ edles, zeitloses Design
+ HiRes-Unterstützung per WLAN, LAN, USB, S/PDIF
+ Kopfhörerbetrieb über Pre Out

- keine DSD-Files abspielbar
Benotung:
Gesamtnote:Excellent Audio
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistungsverhältnis:hervorragend

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