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Hama Sonos Play:1 Speaker Stand – Mittendrin statt nur dabei

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Im Zusammenhang mit dem Thema Multiroom stolpert man früher oder später zwangsläufig über Lautsprecher der Marke Sonos. Nicht unbedingt die günstigsten Vertreter dieser Nische, allerdings in Hinblick auf Klang und Design zu Recht Vorreiter. Zu schade also, um sie irgendwo an die Zimmerwände in Regale oder auf Schreibtische zu verbannen. Mit Hamas passenden Speaker Stands rückt zum Beispiel der Sonos Play:1 mitten ins Geschehen.

Der Speaker Stand für den kompakten Sonos Play:1 rückt den Sonos-Lautsprecher gekonnt in den Mittelpunkt.

Der Speaker Stand für den kompakten Sonos Play:1 rückt den Sonos-Lautsprecher gekonnt in den Mittelpunkt.

 

Wie bei fast allen Multiroom-Systemen sind auch Sonos-Lautsprecher in verschiedenen Größen zu haben. Zu den verschiedenen Modellen bietet der Zubehörspezialist Hama auch die genau passenden Lautsprecherständer. Wir haben uns – in aller Bescheidenheit – erstmal für die passenden Speaker Stands zum kleinsten Modell, dem Play:1, entschieden. Schließlich geht es bei dem Lautsprecherständer ja nicht nur darum, das maximale Klangpotenzial auszunutzen, sondern auch darum, den Sonos Play:1 ansehnlich ins Wohnambiente zu integrieren. Und das ist natürlich leichter, wenn der Lautsprecher einigermaßen kompakt ist – wie der passende Speaker Stand auch.

 

Pure Stärke mit hübschem Gesicht

Unser Testmuster ist komplett in mattem Weiß gehalten, alternativ bietet Hama allerdings auch eine schwarze Ausführung. Der Speaker Stand macht einen sehr robusten Eindruck, nicht zuletzt dank seines vergleichsweise stattlichen Gewichts von ca. fünf Kilogramm, von denen der Großteil auf die massive Bodenplatte entfällt. Diese wirkt allerdings alles andere als klobig und schwer, sondern fällt erstaunlich flach, ja fast schon filigran, aus. Die Ecken sind wie auch beim Trägerarm und der Lautsprecher-Halterung gerundet. An ihren Seiten verläuft die Kontur der Bodenplatte zwar gerade, die Längsseiten vorne und hinten sind allerdings kurvig nach innen gekrümmt, was das Erscheinungsbild noch einmal auflockert. Letztlich sorgen auch die nach unten gerichteten Kuppeln samt darin integrierter Gewinde für optische Leichtigkeit, denn so scheint es fast, als schwebe die Bodenplatte ein paar Millimeter über dem Boden. Ein kleiner Trick, der einen großen Effekt hat und nicht zu unterschätzen ist.

Dank Kuppeln und Silikonfüßchen (alternativ Metallspikes) scheint die Bodenplatte des Speaker Stand über dem Boden zu schweben.

Dank Kuppeln und Silikonfüßchen (alternativ Metallspikes) scheint die Bodenplatte des Speaker Stand über dem Boden zu schweben.

Der Trägerarm erweckt zusätzlich den Eindruck, dass der Sonos Play:1 nur wenige Gramm wiegt, denn er ist von seiner Befestigungsposition vorn auf der Bodenplatte leicht nach hinten gebogen. Das lockert optisch auf, bietet allerdings auch Stabilität, denn so hängt der Play:1 später exakt mittig über der Bodenplatte und der Speaker Stand bleibt schön im Gleichgewicht. Clever! Der Trägerarm selbst wiegt vergleichsweise wenig, was daran liegt, dass er hohl ist und daher auch ganz hervorragend als Kabelführung dient. Ein schöner, optischer Effekt, der die lästige Kabelei verschwinden lässt und sich als in sich geschlossenes „Kunstwerk“ darstellt.

Der Trägerarm ist hohl und fungiert daher auch als versteckte Kabelführung.

Der Trägerarm ist hohl und fungiert daher auch als versteckte Kabelführung.

Werkzeug bitte bereit halten!

Vor dem Staunen steht allerdings ein bisschen Arbeit, denn der Hama-Lautsprecherständer wird nicht vormontiert geliefert. Die gute Nachricht: Er besteht allerdings auch nur aus den erwähnten drei Teilen: Bodenplatte, Trägerarm und Halterung. Diese werden von insgesamt drei Schrauben gehalten, die mit einem 10er-Schraubenschlüssel befestigt werden. Da kann es übrigens nicht schaden, eine helfende Hand zu haben, denn insbesondere die Verbindung von Bodenplatte zu Trägerarm ist – angesichts des Gewichts der Bodenplatte – alleine nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Machbar ja, aber man muss sich ja keine unnötigen Unannehmlichkeiten machen. Gleich zwei Schrauben (die beiden kürzeren) werden dabei von unten durch die Bodenplatte in die Gewinde des Trägerarms geschraubt, die längere Schraube verbindet den Lautsprecher-Halter mit dem oberen Ende des Trägerarms.

Für die Montage der Schrauben am Boden benötigt man einen Schraubenschlüssel.

Für die Montage der Schrauben am Boden benötigt man einen Schraubenschlüssel.

Zwecks schönerer Optik kann und sollte das obere, offene Ende des Trägerarms (durch das die Schraube eingesetzt wurde) mit dem zum Lieferumfang gehörigen Kunststoff-Stöpsel verschlossen werden. Falsch machen kann man da eigentlich nichts, in der Bedienungsanleitung ist jeder Schritt mit einer zugehörigen Abbildung beschrieben. Wer beispielsweise mit Ikea-Möbeln zurechtkommt, wir hiermit kein Problem haben. Wichtig ist nach erfolgter Montage allerdings die Kontrolle, denn falls versehentlich eine Schraube beim Festziehen verkantet oder schlicht nicht fest genug angezogen ist, fehlt dem Speaker Stand die nötige Stabilität. Also: lieber einmal zu häufig überprüfen, als einmal zu oft einen neuen Lautsprecher zu bestellen …

Die eigentliche Halterung wird von oben mit Hilfe eines Kreuzschlitz-Schraubendrehers fixiert.

Die eigentliche Halterung wird von oben mit Hilfe eines Kreuzschlitz-Schraubendrehers fixiert.

Der Sonos Play:1 wird nach der Montage des Speaker Stands ebenfalls mittels einer Schraube fixiert (hierzu wird ein Kreuzschlitz-Schraubendreher benötigt). Vorher sollte allerdings noch der schmale, selbstklebende Schaumstoff-Streifen an der Haltevorrichtung angebracht werden. So werden Kratzer und sonstige Beschädigungen am Lautsprecher vermieden. Damit auch der Bodenbelag frei von Beschädigungen bleibt, gibt es je nach Untergrund zwei verschiedene Möglichkeiten, den Speaker Stand vom Boden zu entkoppeln.

Der Halter des Speaker Stands ist mit exakten Vorbohrungen ausgestattet. Über die obere wird der Sonos Play:1 fixiert.

Der Halter des Speaker Stands ist mit exakten Vorbohrungen ausgestattet. Über die obere wird der Sonos Play:1 fixiert.

Kommt der Lautsprecherständer auf Teppichboden zum Einsatz, sollten die Metallspikes in die dafür vorgesehenen Gewinde eingedreht werden. Für den Einsatz auf härteren Bodenbelägen (insbesondere Parkett und Laminat) liegen Silikonpuffer bei, die unter die Bodenplatte geklebt werden können. Komplett verzichten sollte man auf diese Optionen übrigens nicht, ansonsten könnte der Klang des Sonos Play:1 durch entstehende Schwingungen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Auf Teppichboden und Co. dürfen gern auch Metallspikes zum Einsatz kommen.

Auf Teppichboden und Co. dürfen gern auch Metallspikes zum Einsatz kommen.

Unsichtbare Kabel? Aber sicher!

Ist der Speaker Stand montiert, sollte man – vor allem aus optischen Gründen – von der versteckten Kabelführung im Inneren des Trägerarms Gebrauch machen und das Kabel des Sonos Play:1 hier hindurchführen. Am einfachsten geht das mit einem kleinen Trick, indem man nämlich eine Schnur mit einem kleinen Gewicht bestückt und dann von oben durch die Kabelführung rutschen lässt. Anschließend kann man das Schnurende unten am Kabel befestigen und dieses dann ganz bequem nach oben durch die Kabelführung ziehen. Aufgrund der im Vergleich zu „normalen“ Lautsprecherständern relativ großzügigen Innenmaße des Trägerarms sollte sich hier in jedem Haushalt ein geeignetes Gewicht finden lassen (zur Not nimmt man einfach einen kleineren Schraubenschlüssel aus dem hoffentlich vollständigen Sortiment).

Am Speaker Stand sind die durchgeführten Lautsprecherstrippen so gut wie nicht zu sehen.

Am Speaker Stand sind die durchgeführten Lautsprecherstrippen so gut wie nicht zu sehen.

Alles easy

Der Speaker Stand für den Sonos Play:1 ist mit einem Easy-Fix-System ausgestattet, das in einem gewissen Rahmen eine stufenlose Ausrichtung des montierten Lautsprechers ermöglicht. Schwenken lässt sich die Halterung um bis zu 60 Grad nach links und rechts, dazu kommt eine Neigungsmöglichkeit von +6 bis -20 Grad – mit anderen Worten: Der Play:1 lässt sich etwas weiter nach vorn kippen als nach hinten. Das funktioniert übrigens sehr gut und absolut problemlos. Ein versehentliches Verstellen, zum Beispiel durch Anstoßen des Lautsprechers ist kaum möglich, dafür greift das Hama-Easy-Fix-System zu stabil, dennoch ist die Handhabung angenehm und benötigt kaum Kraft- oder Montageaufwand. Selbst das bequeme Verstellen mit einer Hand ist machbar, sofern der Speaker Stand einen festen Stand hat.

Das Hama-Easy-Fix-System ermöglicht eine flexible Ausrichtung des Sonos Play:1.

Fazit

Multiroom-Lautsprecher sind nicht nur praktisch, sondern auch schick. Damit man sie aber entsprechend einsetzen kann, benötigt es passende Lautsprecherständer, die sich natürlich im umfangreichen Hama-Portfolio finden lassen. Der Speaker Stand für den kompakten (und vielleicht meistverkauften Multiroom-Lautsprecher der Welt) Sonos Play:1 erweist sich als optisch sehr gut gelungenes Exemplar, rückt den Sonos-Speaker gekonnt in den Mittelpunkt und bietet ihm eine ebenso angemessene und zuverlässige wie flexible Bühne.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Preis-/Leistung: sehr gut

87 %

96 %

95 %

160529.Hama-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Hama Lautsprecherständer für Sonos PLAY:1
Produktkategorie:Lautsprecherständer
Preis:79 Euro (UVP)
Garantie:2 Jahre Gewährleistung
6 Monate Garantie
Ausführungen:- weiß
- schwarz
Vertrieb:Hama GmbH & Co KG, Monheim
Tel.: 09091 / 50 20
www.hama.de
Abmessungen (HBT):973 x 320 x 220 mm
Gewicht:ca. 5 kg
Maximale Traglast:3 kg
Neigung:+6 / -20 Grad
Schwenkbereich:120 Grad
Besonderes:- unsichtbare Kabelführung
- stufenlose Drehung und Neigung
- Easy-Fix-System
- Schwingungsdämpfer (Silikonpuffer/Metallspikes)
- 360°-Drehung zur optimalen Ausrichtung des Lautsprechers
Lieferumfang:- Lautsprecherständer
- Schraubensatz
- Metallspikes
- Silikonpuffer
- Montageanleitung

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Teufel Varion Impaq Streaming – Kompletter geht es nicht

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Von Null auf Hundert: Mit der Varion-Reihe hat Teufel einmal mehr eine Serie aus dem Ärmel geschüttelt, die aus gelegentlichen Filme-Guckern innerhalb kürzester Zeit Heimkino-Enthusiasten machen soll. Mit der Blu-ray-Komplettanlage Varion Impaq Streaming als Flaggschiff-Kombination gibt es nun ein Paket, das nicht nur Filmspaß, sondern auch den komfortablen Einstieg in die begeisternde Welt des Multirooms verspricht. Klingt gut? Allerdings! Aber das ist noch nicht alles …

Ob Standfuß oder Wandmontage: Die Varion-Satelliten (hier neben einem 55-Zoll-TV) machen immer eine tolle Figur.

Ob Standfuß oder Wandmontage: Die Varion-Satelliten (hier neben einem 55-Zoll-TV) machen immer eine tolle Figur.

Sehr variontenreich

Direkt vorweg, falls sich jemand sagt: Schön und gut, die Lautsprecher sehen ja auch vielversprechend aus – aber ich brauche doch gar keine Blu-ray-Anlage? Das hat Teufel natürlich berücksichtigt und auch an diejenigen gedacht, denen die schicken Varion-Lautsprecher in ihrer matten Oberflächenoptik sympathisch sind, die allerdings bereits über entsprechende AV-Receiver, Blu-ray-Player und all die schönen Dinge verfügen, die man im Heimkino halt so braucht und von denen sie sich nun gar nicht so wirklich trennen wollen. Deshalb offeriert die brandneue Varion-Serie nämlich gleich diverse verschiedene Konfigurationen fürs Wohnraumkino. Als Basis dienen dabei das 2.1-Set (399,99 Euro) und das 5.1-Surround-Set (699,99 Euro), die ausschließlich aus Varion-Satelliten und Subwoofer bestehen. Mit diversen Ergänzungen wie einer CoreStation als AV-Receiver bieten die Berliner aber auch vollumfängliche Komplettpakete wie das „Varion Complete 5.1“ (1.399,99 Euro) oder das „Varion Complete Streaming 5.1“ (1.549,99 Euro) inklusive Raumfeld Connector. In den Blu-ray-Systemen wird die CoreStation durch den Blu-ray-Receiver Impaq 8000 ersetzt, hier gibt es dann das Paket „Varion Impaq“ (1.599,99 Euro) und die Premium-Variante „Varion Impaq Streaming“ mit Raumfeld Connector (1.749,99 Euro). Erhältlich sind die Varion-Produkte übrigens erst ab Dienstag, dem 28. Juni 2016 – wir hatten allerdings den wunderbaren beruflich bedingten Vorteil, uns schon vorab mit dem Varion Impaq Streaming beschäftigen zu dürfen.

Flexibilität bis zum Anschlag

Das Varion-Portfolio zeichnet sich vor allem durch seine superschlanken Micro-Lautsprecher aus, die sich gleich auf diverse Arten aufstellen und einsetzen lassen. Egal ob an der Wand, auf dem Lowboard oder auf dem Fußboden – mit dem passenden Zubehör sind den Kombinationsmöglichkeiten der Satelliten bei vernünftigem Einsatz kaum Grenzen gesetzt. So sind die filigranen Säulenlautsprecher mit fest montiertem Frontgitter und mit Gewinden wie Schlüssellochaufhängung versehen, die ein und denselben Lautsprechertyp für Front-, Center-, Surround- und Rear-Speaker präparieren. So kann der Varion-Satellit nämlich einerseits direkt an die Wand gehängt oder alternativ sowohl horizontal wie vertikal auf die Halterung der Standfüße und auf den Center-Speaker-Stand montiert werden (das magnetische Herstellerlogo lässt sich dann natürlich auch „mitdrehen“). Der Vorteil des Einsatzes eines baugleichen Modells (und bei Teufel nicht unüblich) ist ein sofort ausgewogenes Klangbild.

Die Varion-Lautsprecher lassen sich variable und immer ansehnlich aufstellen.

Die Varion-Lautsprecher lassen sich variable und immer ansehnlich aufstellen.

Ausgewogen allein ist für Teufel natürlich lange nicht genug, ein kraftvoller Sound ist schließlich ebenso wichtig. Dass der Berliner Hersteller von genau dieser Kombination – kompakte Abmessungen, wuchtiger Klang – etwas versteht, hat er ja schon mehrfach bewiesen und tut es bei den Varion-Satelliten erneut. Im Zwei-Wege-Prinzip entwickelt, kommen hier gleich sieben Treiber zum Einsatz; ein 19-Millimeter-Hochtöner wird von jeweils zweimal drei Mitteltönern mit einem Durchmesser von 55 Millimetern flankiert. Diese schimmern sogar dezent durch das schwarze Frontgitter durch und sorgen dementsprechend nicht nur klanglich für Akzente.

Die Mittel- und der Hochtöner schimmern deutlich sichtbar durch das Frontgitter hindurch. Das Herstellerlogo (rechts) haftet übrigens magnetisch und kann daher auf Wunsch auch horizontal platziert werden.

Die Mittel- und der Hochtöner schimmern deutlich sichtbar durch das Frontgitter hindurch. Das Herstellerlogo (rechts) haftet übrigens magnetisch und kann daher auf Wunsch auch horizontal platziert werden.

Besonders betont wird das hübsche Auftreten durch die verschiedenen Montagemöglichkeiten. Wer seinen Fernseher bereits mittels Halterung an die Wand montiert hat, kann dies natürlich auch bei den Front-Lautsprechern sowie dem Center Speaker des Varion-Sets tun. Aufgrund der schlanken Maße (die Kantenlänge der Varion-Satelliten beträgt gerade einmal sieben Zentimeter) stehen die kompakten Säulen selbst bei extrem flachen TV-Geräten maximal zwei bis drei Zentimeter weiter hervor – bei vorher sorgfältig ausgemessenen Bohrlöchern sorgt das dann schon rein optisch für ein optisch verdammt ansprechendes Gesamtbild und wird nicht nur Heimkinofans gefallen.

Eine der Montagemöglichkeiten der Varion-Lautsprecher ist eben den Gewinden auch die Schlüssellochaufhängung fürdie Wandmontage.

Eine der Montagemöglichkeiten der Varion-Lautsprecher ist eben den Gewinden auch die Schlüssellochaufhängung fürdie Wandmontage.

Stabile Standfüße in edler Optik

Falls das TV-Gerät auf einem Lowboard oder einem anderen Möbelstück steht, lohnt sich die Wandmontage nicht mehr so sehr, dafür kommen dann allerdings die flache Center-Schale und die Standfüße der Varion-Reihe ins Spiel. Hier gibt es eine kurze (129,99 Euro pro Paar) und eine lange Variante (159,99 Euro pro Paar), letztere ist allerdings für die Aufstellung auf dem Boden gedacht und als reiner Zubehörartikel nicht Teil der Komplettpakete. Ein Paar der Tisch-Standfüße für die beiden Front-Lautsprecher gehört bei unserem Flaggschiff-Paket aber zum Lieferumfang. Und hier darf sogar ein wenig gebastelt werden. Ein bisschen erinnert der Bausatz an eine Mischung aus Legotechnik und – wegen der Sechskant-Schrauben – die Möbel eines skandinavischen Einrichtungshauses. Der Vorteil: Im Gegensatz zu den meisten Lego-Basteleien machen die Varion-Lautsprecher auch nach abgeschlossener Montage noch mindestens genau so viel Spaß wie der Aufbau selbst!

Die schicken Standfüße werten die ohnehin ansehnlichen Varion-Satelliten nochmal auf.

Die schicken Standfüße werten die ohnehin ansehnlichen Varion-Satelliten nochmal auf.

Bis die Varion-Satelliten auf den schicken Standfüßen stehen, ist etwas Aufbauarbeit vonnöten. Die Standfüße bestehen aus drei Elementen, nämlich der Zierplatte als Fundament, einer Verbindungsstange (die gleichzeitig als unsichtbare Führung für das integrierte Kabel dient) und der eigentlichen Halterung. Anders als bei den üblichen Lautsprecherständern wird hier das Lautsprecherkabel vom Blu-ray-Receiver nicht einfach durchgeführt. Stattdessen besitzt die Zierplatte auf ihrer Unterseite zwei Schraubklemmen, die für den Anschluss bereit stehen. Auf der Rückseite der Klemmen sitzen Kontakte, auf die das Ende des im Verbindungsrohr des Standfußes integrierten Kabels aufgesteckt werden. Dabei ist natürlich auf die richtige Polung zu achten, was sich allerdings durch die unterschiedlich großen Flachstecker recht einfach gestaltet. Eine pfiffige, durchdachte und praktische Lösung, die Fehler bei der Installation nahezu ausschließt. Bei unserem Test-Modell waren die Kabel noch rot und schwarz ummantelt, das ist beim finalen Produkt aus optischen Gründen nicht der Fall. Hier gibt es komplett schwarze Kabel, sowohl in den Standfüßen als auch im mitgelieferten Zubehör (Teufel legt dem Varion-Set eine 30-m-Rolle bei, die je nach Bedarf gekürzt werden kann). Das sieht dann noch eleganter aus. Markiert sind die Kabel natürlich trotzdem, wenn auch wesentlich dezenter und damit ansehnlicher.

Beim Zusammenbau der Standfüße werden Flachstecker an die Schraubklemmen angeschlossen. Bei unseren Testmodellen sind die Kabel noch rot und schwarz, das finale Produkt setzt komplett auf dezentere schwarze Kabel, passend zur mitgelieferten 30-m-Rolle zum Anschluss an den Impaq 8000.

Beim Zusammenbau der Standfüße werden Flachstecker an die Schraubklemmen angeschlossen. Bei unseren Testmodellen sind die Kabel noch rot und schwarz, das finale Produkt setzt komplett auf dezentere schwarze Kabel, passend zur mitgelieferten 30-m-Rolle zum Anschluss an den Impaq 8000.

Vorab werden die Flachstecker von oben durch das Gewinde in der Mitte der Zierplatte geführt und die Verbindungstange anschließend dort eingeschraubt. Dazu werden eine Unterlegscheibe und eine Mutter benötigt, die mit dem mitgelieferten Steckschlüssel befestigt werden. Steht der untere Teil, wird eine Zierscheibe auf die Verbindungsstange aufgesetzt und anschließend die Halterung ebenfalls via Mutter befestigt. Beim Festschrauben mit dem Steckschlüssel ist es übrigens sinnvoll, das Kabel in die jeweils andere Richtung durch das Verbindungsrohr zu ziehen, um den Steckschlüssel problemlos auf die Mutter aufsetzen zu können. Anschließend wird es möglichst weit nach oben durch die Verbindungsstange und durch die Führungen der Lautsprecherhalterung gezogen. Der Varion-Satellit muss nun nur noch mit zwei der mitgelieferten Sechskantschrauben an der Halterung fixiert werden und die abisolierten Kabelenden in die entsprechenden Klemmen eingeführt werden – auch hier natürlich bitte wieder auf die richtige Polung achten und die farblich passenden Klemmen nutzen.

Saubere Sache: Nachdem der Tischfuß montiert ist, erfolgt die Verbindung zum Satelliten ganz einfach über die integrierten Lautsprecherkabel.

Saubere Sache: Nachdem der Tischfuß montiert ist, erfolgt die Verbindung zum Satelliten ganz einfach über die integrierten Lautsprecherkabel.

Die Montage der Center-Schale geht sogar noch etwas leichter von der Hand: hier wird der sehr flache und wie die Standfuß-Halterungen gepolsterte Lautsprecher-Ständer lediglich mit zwei Sechskantschrauben am horizontal ausgerichteten Varion-Satelliten befestigt. Eine Kabelführung gibt es hier nicht. Der Vorteil der flachen und schlichten Konstruktion: Der Center lässt sich so auch problemlos direkt vor einem Fernseher auf dem Lowboard platzieren, ohne ins Bild hineinzuragen. Das Phänomen hat uns ja schon bei der Cinebar 11 begeistert, die natürlich auch von Teufel stammt und zeigt, dass diese Konstruktion kein Zufall ist.

Die Center-Schale lässt den Lautsprecher minimal über dem Lowboard schweben, versperrt aber nicht den Blick auf den Bildschirm.

Die Center-Schale lässt den Lautsprecher minimal über dem Lowboard schweben, versperrt aber nicht den Blick auf den Bildschirm.

Optisch zurückhaltend, klanglich präsent

Im Varion-Set kommt stets der Aktiv-Subwoofer US 2106/1 zum Einsatz, der zwar fast acht Kilogramm auf die Waage bringt, aber mit einer Grundfläche von 28×28,5 Zentimetern und einer Höhe von 38,5 Zentimetern vergleichsweise kompakt daherkommt. Vier stabile Standfüße halten ihn unerschütterlich an seinem Platz und sorgen für den nötigen Bodenabstand. Ein nicht ganz unwichtiger Punkt, denn die 160-mm-Membran aus beschichteter Zellulose ist im Downfire-Prinzip im Gehäuseboden eingesetzt, ebenso wie gleich zwei Bassreflexports. Die Folge: Die Seiten, die Front und die Oberseite des Subwoofers sind hübsch schlicht gehalten und weisen keinerlei unnötigen Schnickschnack auf. Einziger Hingucker ist das auch hier dezent am unteren Rand der Front platzierte Herstellerlogo. Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ lässt sich der Subwoofer gut im Raum unterbringen, ohne im Gesamtambiente wie ein Fremdkörper zu wirken.

Der Subwoofer des Varion-Sets ist zurückhaltend gestaltet.

Der Subwoofer des Varion-Sets ist zurückhaltend gestaltet.

Auf der Rückseite befinden sich dann die nötigen Dinge, die man bei einem Heimkino-Woofer nunmal so braucht. Zum Einen wären da natürlich der An/Aus-Schalter sowie ein Kippregler zum Aktivierung der Einschaltautomatik (ist sie aktiviert, schaltet sich der Subwoofer bei eingehendem Signal selbständig ein und bei fehlendem Signal nach zehn Minuten in den Standby-Modus). Letzterer nimmt in Teamarbeit mit dem Phasenschalter die Status-LED in die Mitte. Zum Anderen gibt es noch den Lautstärkeregler, der direkt neben dem Line-In-Anschluss sitzt. Der Phasenschalter sorgt für das Ein- und Ausschalten der Phasenverschiebung. Probieren Sie ruhig beide Varianten aus und bleiben Sie bei der Einstellung, mit der der Subwoofer lauter und präziser klingt. Den Sub um wenige Zentimeter zu verschieben kann übrigens auch einen deutlichen Klangunterschied machen. Die Lautstärke lässt sich anschließend natürlich noch über den entsprechenden Regler anpassen.

Im Boden des Subs sitzt der Tieftöner im Downfire-Prinzip, unterstützt von zwei Bassreflexports.

Im Boden des Subs sitzt der Tieftöner im Downfire-Prinzip, unterstützt von zwei Bassreflexports.

Am Line-In-Anschluss kann entweder ein Kabel vom Blu-ray-Receiver oder – in unserem Fall – der SubConnect angeschlossen werden. Dieses kleine Kästchen sorgt nämlich dafür, dass man den Subwoofer auch ohne Signalleiter mit dem AV-Receiver verbinden und den Tieftöner daher ganz woanders im Zimmer platzieren kann, ohne lange Kabel quer durchs Zimmer ziehen zu müssen. So bleiben lediglich zwei Stromkabel, die natürlich die Nähe einer Steckdose voraussetzen, dafür aber deutlich besser zu verstecken sind als meterlange Strippen. Eines lässt sich aber jetzt schon sagen: wer keine Fußleisten mit Kabelkanal besitzt, wird den SubConnect schnell zu schätzen wissen. Insbesondere in einem Raum mit Türen auf beiden Seiten oder ähnlichen, architektonisch anspruchsvollen Heimkino-Gegebenheiten an denen sonst Kabel entlang geführt werden müssten. Bei der Aufstellung des Subwoofers hat man demzufolge auch relativ freie Hand, lediglich von Zimmerecken und wackeligem Untergrund sollte man Abstand nehmen. Beides kann (und wird) den Tiefton sonst beeinträchtigen und das ist nun mal immer noch das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Aufstellungsortes.

Die übersichtliche Ausstattung auf der Rückseite des Subwoofers ist selbst für Laien keine Herausforderung.

Die übersichtliche Ausstattung auf der Rückseite des Subwoofers ist selbst für Laien keine Herausforderung.

Impaq 8000: Die Kommandozentrale des Sets

Als Herzstück des Varion-Sets kommt mit dem Impaq 8000 BR ein schicker Blu-ray-Receiver zum Einsatz, den wir auch schon in Kombination mit dem Cubycon-Ensemble und dem Flachsubwoofer T 4000 getestet haben. Äußerlich ist der Impaq 8000 eher schlicht designt, lediglich ein paar schräge Flächen und abgerundete Kanten lockern das Erscheinungsbild auf. Ein großzügig dimensionierter Drehregler zur Quellen- und Lautstärkewahl bestimmt die rechte Seite der Front, darunter finden sich zwei gut zugängliche Anschlüsse für einen Kopfhörer und USB-Speichermedien. In der Mitte der Front sind Disc-Schacht, Display und zwei Soft Keys für das Auswerfen von Blu-rays und das Aktivieren der Quellenwahl untergebracht, ganz links finden sich der Standby-Knopf und das Herstellerlogo.

Der schlicht-elegante Blu-ray-Receiver Impaq 8000 lässt sich bei Bedarf auch im Lowboard verstecken.

Der schlicht-elegante Blu-ray-Receiver Impaq 8000 lässt sich bei Bedarf auch im Lowboard verstecken.

Die Rückseite des Impaq 8000 ist den Anschlüssen vorbehalten, hier hat Teufel den durchschnittlichen Bedarf ziemlich gut getroffen. Drei HDMI-Eingänge sind vorhanden, ebenso ein ARC-fähiger HDMI-Ausgang, der zum Anschluss ans TV-Gerät gedacht ist. So kann sowohl das Bild-Signal der Blu-rays zum Fernseher als auch dessen per integriertem Tuner empfangener Ton zum Blu-ray-Receiver übertragen werden. Auch auf der Rückseite des Impaq 8000 ist ein USB-Slot platziert, dazu kommen Eingänge für jeweils ein Koaxial- und ein optisches Digitalkabel sowie auf analogem Wege für ein Cinch-Kabel (Aux-In).

Praktisch am Blu-ray-Receiver sind die Frontanschlüsse für Kopfhörer und USB-Speichermedien unter dem großzügigen Drehregler.

Praktisch am Blu-ray-Receiver sind die Frontanschlüsse für Kopfhörer und USB-Speichermedien unter dem großzügigen Drehregler.

Wer lieber ein 7.1-Set einsetzen möchte, kann den Aux-Ausgang zum Anschluss eines externen Verstärkers nutzen, mit dem dann die Rear-Kanäle versorgt werden. Auch ein Subwoofer lässt sich natürlich anschließen, alternativ kann dieser aber auch kabellos über den im Set enthaltenen SubConnect an den Blu-ray-Receiver gekoppelt werden. Um den Impaq 8000 ins Internet zu bringen, wird entweder ein WLAN-Stick oder das LAN-Kabel benötigt und zu guter Letzt ist ein Anschluss für ein FM-Antennenkabel an Bord.

Anschlussseitig bietet der Impaq 8000 ein gesundes Maß fürs Wohnraumkino

Anschlussseitig bietet der Impaq 8000 ein gesundes Maß fürs Wohnraumkino.

Raumfeld Connector: Multiroom ist immer gut

Im Lieferumfang des Varion Impaq Streaming-Pakets befindet sich auch der Raumfeld Connector (auch im „Varion Complete Streaming 5.1“ enthalten), ein WLAN-Netzwerkplayer der Spitzenklasse. Damit zeigt Teufel, dass das Thema Multiroom, also ein über mehrere Räume verteiltes und per WLAN verbundenes (und damit zentral steuerbares) Musiksystem, eine immer ernstzunehmendere Zukunftsperspektive besitzt und über kurz oder lang wohl kein Weg mehr daran vorbei führen wird.
Das flache Kästchen im reduzierten und edlen Design wird ganz einfach über ein Stereo-Cinch-Kabel (im Lieferumfang enthalten) oder ein optisches Digitalkabel an den Impaq 8000 angeschlossen. So wird es möglich per Gratis-App auf Musik aus dem Internet und die eigenen Musiksammlung, zum Beispiel auf einem NAS-Laufwerk oder Smartphone, zuzugreifen und via Heimnetzwerk an die Varion-Anlage zu senden und abzuspielen. Damit das so klingt wie man es von Teufel erwartet, beherbergt der Raumfeld Connector einen D/A-Wandler von Cirrus Logic, der Musikdateien mit einer Auflösung von 24 Bit bei einer Abtastrate von 192 kHz unterstützt.

Unscheinbar, aber extrem wirkungsvoll: Der Raumfeld Connector macht das Varion-Ensemble zur Multiroom-Komponente.

Unscheinbar, aber extrem wirkungsvoll: Der Raumfeld Connector macht das Varion-Ensemble zur Multiroom-Komponente.

Als Quelle stehen, wie erwähnt, unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Besonders interessant ist dabei natürlich für Musikfreunde die kabellose Zugriffsmöglichkeit auf die lokal gespeicherte Sammlung. Das schließt Netzwerklaufwerke ebenso ein wie DLNA/UPnP-Medienspeicher und natürlich die Dateien auf dem Smartphone oder Tablet. Darüber hinaus hat der Raumfeld Connector aber auch ein Herz für nicht netzwerkfähige Speichermedien, die sich via USB-Anschluss ankoppeln lassen (zum Beispiel ganz normale externe Festplatten oder USB-Sticks). Falls die eigene Sammlung aber entweder überschaubar oder zu eintönig geworden ist, bietet die Raumfeld-App auch Zugriff auf diverse Internet-Streaming-Dienste, die künftig weiter ausgebaut werden sollen.

Besonders spannend wird das Ganze, sobald man Besitzer gleich mehrerer Raumfeld-Komponenten ist und so in verschiedenen Räumen dieselbe Musik zeitgleich abspielen und zentral vom Smartphone aus steuern kann. Sogar die Musik vom Plattenspieler kann mit einem Raumfeld Connector in andere Räume gestreamt werden. In diesem Fall wird das entsprechende Gerät an die Line-In-Buchsen des Connectors angeschlossen. Und trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten ist die Steuerung via App denkbar einfach und intuitiv. Die Auswahl und das Abspielen der Musik versteht man auch ohne Anleitung schnell und zur Einrichtung einzelner Raumfeld-Lautsprecher oder ganzer Gruppen innerhalb des Multiroom-Setups leistet der Einrichtungsassistent gut verständliche Hilfe. Die „Raumfeld Controller App“ ist natürlich für iOS- und Android-Geräte erhältlich und steht kostenlos im jeweiligen AppStore zur Verfügung.

Verfügbaren Platz effizient genutzt: Der kleine Connector bietet Eingänge für Cinch-Kabel und USB-Medien.

Verfügbaren Platz effizient genutzt: Der kleine Connector bietet Eingänge für Cinch-Kabel und USB-Medien.

Wohldosierte Kraft statt purer Power

Bei kleinen und kompakten Lautsprechern lässt die Frage „Können die auch laut?“ nie lange auf sich warten. Spätestens seit unseres Test der optisch etwas fülliger wirkenden Cubycons von Teufel wissen wir: Oh ja! Laut, sehr laut sogar! Und dabei sind sie sogar noch erstaunlich präzise und detailliert. So ist es fast schon logisch, dass die Varion-Satelliten diese Erfahrung bestätigen, obwohl sie in Abmessung und Ausstattung etwas anders konstruiert sind. Wie erwähnt, handelt es sich um ein Zwei-Wege-System, was per se vorteilhaft für moderate Pegel ist und ab einem gewissen Niveau grundsätzlich eine sehr gute räumliche Abbildung vorweisen kann. Genau das Richtige also fürs Wohnraumkino, was ja allein aus Platzgründen normalerweise kompaktere Lautsprecher wie die Varion-Satelliten verlangt und in klassischen Wohnungsituationen vor allem deshalb den Vorzug gegenüber voluminöserer Lautsprecher bekommt. Das macht aber absolut nichts, denn die Varion-Satelliten besitzen ein Zwei-Wege-System das gleich gleich sechs Mitteltöner zu Verfügung stellt – an der nötigen Power mangelt es also nicht. Nun aber genug der Theorie, uns geht es um die Praxis!

Die Standfüße der Varion-Satelliten verfügen über massive Schraubklemmen, die das vom Receiver kommende Kabel aufnehmen.

Die Standfüße der Varion-Satelliten verfügen über massive Schraubklemmen, die das vom Receiver kommende Kabel aufnehmen.

Und da zeigen die Varion-Lautsprecher direkt mal, wo „der Hammer hängt“. Da wir mit dem Blu-ray-Receiver Impaq 8000 schon unsere (positiven) Erfahrungen machen durften, als wir besagtes Cubycon-Ensemble getestet haben, schnappen wir uns wie damals die Blu-ray des Actionfilms „John Wick“ und lassen Keanu Reeves ordentlich auf die Pauke (und die Nasen der Gangster) hauen. In der obligatorischen und Profikiller-gerecht choreographierten Nachtclub-Szene stellen wir dann beim Experimentieren mit der Volume-Taste fest, dass die schlanken Varion-Satelliten ab Pegel oberhalb der Zimmerlautstärke dann doch leicht hinter den Cubycons zurückstecken müssen, was sich allerdings sowieso erst in Sphären jenseits der Zimmerlautstärke und somit auch jenseits einer angenehmen Kulisse bemerkbar macht. Dementsprechend halten wir uns gar nicht lange im obersten Pegelbereich auf, denn auch in gemäßigteren Lautstärkegefilden donnern insbesondere die kräftigen Bässe unverändert heftig auf die Ohren. Der Unterschied zum unterm Sofa platzierten Flach-Subwoofer T 4000 aus dem Cubycon-Set ist lediglich der spürbare (Körper-)Bass, der hier mit dem US 2106/1 ebenfalls etwas etwas moderater zum Tragen kommt. Das ist aber keineswegs tragisch, denn beim Filmton sollte es ja ohnehin nicht darum gehen, ausschließlich Krach zu machen, sondern um das Aufziehen einer realistischen Klangkulisse.

Die kraftvolle Seite zeigt das Varion-Ensemble dann auf der pulsierenden Tanzfläche des Clubs und natürlich während der rasanten Autofahrt, mit der Wick seinen Einfallsreichtum im Zweckentfremden von Alltagsgegenständen als tödliche Waffe zur Schau stellt. Der oft strapazierte Begriff der Spielfreude ist hier gar kein Ausdruck für die agile und passionierte Herangehensweise der Varion-Satelliten. Überall um uns herum scheinen die Reifen zu quietschen, Lack zu zerkratzen und Schüsse zu pfeifen. Dumpfer Aufprall wechselt sich mit knirschenden Kollisionen ab, immer wunderbar präzise ins voluminöse Gesamtbild eingebettet. Spätestens mit dem einsetzenden Regen beim Showdown ist dann klar, dass die schlanken Varion-Lautsprecher problemlos ein Gewitter simulieren können und lediglich die Sprinkleranlage fehlt noch zur völligen Illusion. Aber darauf können wir auch gut verzichten, sonst wird nachher noch das Popcorn matschig.

Der kleine SubConnect hat große Wirkung: Er erspart das Verlegen von Subwooferkabeln quer durchs Zimmer.

Der kleine SubConnect hat große Wirkung: Er erspart das Verlegen von Subwooferkabeln quer durchs Zimmer.

Lautsprecher auf Ohrhöhe

Apropos Illusion: Die erfahren wir mit dem Varion-Ensemble ohne Frage, denn während Wick sich den Weg durch den Nachtclub bahnt und sich dabei mit Waffengewalt und bloßer Faust seiner Widersacher entledigt, macht sich die angesprochene Räumlichkeit spektakulär bemerkbar. Die knappen Dialoge sind glasklar zu verstehen und die einzelnen klanglichen Details wirken noch genauer platziert, als zum Beispiel die im noch etwas ruhigeren Setting aus der Hand geschlagene Pistole, die akustisch exakt dort aufschlägt, wo man es anhand der Flugkurve erwartet. Sehr präzise Arbeit, sowohl vom Auftragskiller auf der Leinwand als auch vom Entwicklerteam von Teufel! Hier spielt es natürlich auch eine Rolle, dass die Frontlautsprecher durch die Tischstandfüße ziemlich genau auf Ohrhöhe des Publikums platziert sind, was die Anschaffung dieser Zubehörprodukte nicht nur aus optischen Aspekten nochmal empfehlenswert macht. Die kleinen Details können nun mal den Unterschied ausmachen und wer schon fast 1.750 Euro investiert, sollte ruhig nochmal neun bis zehn Prozent davon in sich auszahlende Ergänzungen stecken – überzogen teure Kinotickets werden danach sowieso erst mal für lange Zeit uninteressant sein.

Stattdessen sorgt der SubConnect für eine drahtlose Übertragung des Subwoofersignals.

Stattdessen sorgt der SubConnect für eine drahtlose Übertragung des Subwoofersignals.

Durchdachte Konstruktion: Die Verbindungsstange des Standfußes fungiert zugleich als Kabelführung.

Durchdachte Konstruktion: Die Verbindungsstange des Standfußes fungiert zugleich als Kabelführung.

Musikalische Qualitäten

Musikalisch zeigt sich das Varion-Set natürlich auch, hier wird dann allerdings vom 5.1-Betrieb auf Stereo oder 2.1 umgestellt. Selbstverständlich binden wir nun auch den Raumfeld Connector ein, um das erst kürzlich erschienene Album „The Getaway“ von den Red Hot Chili Peppers ans Varion zu streamen. Speziell die räumliche Darstellung fällt sofort auf, trotz relativ naher Aufstellung zueinander, eröffnen die Frontlautsprecher umgehend eine breite Bühne und geben den auf dem realen Gegenstück immer sehr agilen Musikern jede Menge Freiraum. Den nutzen die kalifornischen Funk-Rocker natürlich gerne aus, insbesondere der Titeltrack und die nicht weniger dynamische Single „Dark Necessities“ fordern eine Menge Präzision, die das Varion-Ensemble problemlos aufbietet. So kommen melodiöse Gitarren und der Slap-Bass sogar im Kontext des unter Josh Klinghoffer nochmals angestiegenen Multiinstrumentalismus schön zur Geltung und zeigen, dass auch die mittlerweile älter gewordenen Peppers noch immer verdammt gute Musik abliefern.

Auch die Rückseite der Halterung selbst verfügt über eine Kabelführung.

Auch die Rückseite der Halterung selbst verfügt über eine Kabelführung.

Fazit

Vielseitig einsetzbar, gutaussehend und talentiert: Träten die Varion-Sets in einer Casting-Show an, würden sie die Konkurrenz vermutlich innerhalb weniger Sekunden pulverisieren. Ein sehr hohes Niveau, das Teufel mit den diversen Varion-Kombinationen hier ansetzt und damit schonungslos Druck auf die Mitbewerber ausübt. Das Flaggschiff Varion Impaq Streaming setzt neben reinem Heimkinobetrieb auch noch auf das Thema Multiroom-Streaming und Wireless HiFi, wodurch das Ensemble neben hohem Komfort auch noch ganz nebenbei eine zukunftssichere Variante darstellt.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

100 %

100 %

100 %

160626.Teufel-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel Varion Impaq Streaming
Produktkategorie:5.1-Blu-ray-Komplettanlage
Preis:1.749,99 Euro
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Hochtöner (FCR):19 mm
Mitteltöner (FCR):6x 55-mm
Tieftöner (Subwoofer):1x 160 mm (Zellulose, beschichtet)
Abmessungen:Satelliten: 50 x 7 x 6,7 cm
Subwoofer: 38,5 x 28 x 28,5 cm
Impaq 8000: 8 x 40 x 36 cm
Raumfeld Connector: 2,8 x 17,2 x 12,7 cm
Gewicht:Satelliten: 1,2 kg/Stück
Subwoofer: 7,9 kg
Impaq 8000: 4,8 kg
Raumfeld Connector: 0,29 kg
Prinzip:Zwei-Wege-System
Anschlüsse:Impaq 8000
1x koaxial
1x optisch
1x Cinch-Eingang
1x Cinch-Ausgang
1x 3,5-mm-Kopfhörerausgang
1x Subwoofer-Ausgang
1x HDMI-Ausgang
3x HDMI-Eingänge
2x USB 2.0
1x LAN-Anschluss
1x FM-Antennenanschluss
Buetooth

Raumfeld Connector
1x optischer Digital-AusgangDigital-Ausgänge optisch
1x Cinch-Eingang Stereo
1x Cinch-Ausgang Stereo
1x USB 2.0
1x LAN
Unterstützte Formate
(Raumfeld Connector):
- MP3
- WMA
- WAV
- AAC
- FLAC
- OGG
- Apple Lossless
- Samplingraten bis 192 kHz
- Gapless playback
Lieferumfang:5x Varion-Satellit
1x Center-Schale
1x Subwoofer US 2106/1
1x Blu-ray-Receiver Impaq 8000 inkl. Fernbedienung
1 Paar Tischstandfüße
1x Wireless Subwoofer-Modul
1x Raumfeld Connector inkl. Cinch-Kabel
1x Kabelset mit Lautsprecherkabel (30 m) und HDMI-Kabel (1,5 m)
Besonderes:- 4K-UHD-Support
- integrierter Slim-Line-Blu-ray-AV-Receiver
- HD-Audio
- 3D
- Multiroom-Streaming über WLAN
- kabellose Subwoofer-Verbindung
- sofort spielfertig
- MKV- und DivX-HD-Support
- FM-Radio mit RDS
- 7.1-Option
- Slot-in-Laufwerk
- NFC
- aptX
- LAN
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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AVID DIVA II SP – Clever konstruiert auf dem Weg zur Plattenspieler-Legende

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Schallplatten und Plattenspieler sind wieder in aller Munde. Wer aus audiophiler Sicht etwas auf sich hält, der hört Musik von Vinyl. Seien es die aufgehobenen, alten Schätzchen aus dem letzten Jahrhundert oder aktuelle Scheiben, denn inzwischen gibt es kaum noch Erstveröffentlichungen aktiver Künstler, die nicht auch auf Vinyl gepresst werden. Eine erfreuliche Entwicklung für Musikfans, Audiophile und Hipster und insbesondere für alle, die der Schallplatte auch in den vergangenen dreißig Jahren die Treue gehalten haben. Wie beispielsweise Conrad Mas.

AVID DIVA II SP: der vielseitige und aufrüstbare Plattenspieler mit weiteren Besonderheiten ...

AVID DIVA II SP: der vielseitige und aufrüstbare Plattenspieler mit weiteren Besonderheiten …

Der charismatische Brite, ich hatte letztes Jahr erstmals die Gelegenheit ihn persönlich kennen zu lernen, ging mit seiner Firma AVID 1995 an den Start. In einer Zeit also, als die Schallplatte in der öffentlichen Wahrnehmung faktisch bereits gestorben war. Aus heutiger Sicht eine goldrichtige Entscheidung, aus damaliger wohl nur durch puren Enthusiasmus zu erklären. Eben dieser Enthusiasmus ist auch heute noch zu spüren, wenn man Conrad trifft und ihn über die analoge Musikwiedergabe und natürlich sein „(A) Very Interesting Design“ reden hört, das hinter dem Firmennamen AVID und seinen Hi-Fi-Komponenten steckt. Interessant ist neben dem Konzept auch die Geschichte seiner Plattenspieler, deren Entwicklung bereits in den 80er-Jahren begann – und zwar computergestützt an einem Rechner, der Conrad nur stundenweise und das auch nur in der Nacht zur Verfügung stand. In einer Zeit, als Heimcomputer noch eine Seltenheit darstellten und so phantastische Dinge wie computer-aided design (CAD) ausschliesslich solventen Konzernen oder Universitäten vorbehalten waren. Gerade für ein, damals offiziell noch nicht einmal gegründetes, Ein-Mann-Unternehmen eine absolute Besonderheit. Der Lohn dieser Mühen war ein vergleichbar schneller Erfolg in der analogen HiFi-Szene. Einer, der bis heute anhält, denn AVID-Produkte erfreuen sich weiterhin wachsender Beliebtheit – und das völlig zurecht. Dabei stellt der DIVA II SP das ursprünglich kleinste Modell der hauseigenen Good/Better/Best-Reihe dar. Nach diesem Schema werden AVID-Geräte nämlich entwickelt:
Zunächst wird das technisch Machbare ausgelotet. Bei den Plattendrehern geschah das mit dem „Acutus Reference SP“. Anschließend wird das entsprechende Konzept schrittweise so weit vereinfacht, bis sich eine breite Modellpalette in die verschiedenen Preisbereiche ergibt. Die DNA der großen Modelle bleibt auf diese Weise aber selbst in den günstigeren Geräten erhalten. Das ist zum Beispiel zu erkennen an Subchassis und Tellerlagern, die alle Modelle – angefangen beim Reference bis zum DIVA II – im Kern gemeinsam haben. Lediglich der günstige Ingenium, den wir hier auch schon genauer betrachtet haben, macht da eine Ausnahme. Darüber hinaus sind die Unterschiede aber natürlich durchaus nennenswert. Selbst die beiden, optisch sehr ähnlichen DIVAs, die in der Namensgebung lediglich durch das Kürzel „SP“ voneinander abweichen, unterscheiden sich in technischer Hinsicht deutlich voneinander.

Sieht schick aus und spielt noch besser: Die Kombination aus AVID DIVA 2 SP, SME 309, Denon DL103 und Oehlbach XXL Phono-Preamp hat im Test richtig viel Freude gemacht.

Sieht schick aus und spielt noch besser: Die Kombination aus AVID DIVA 2 SP, SME 309, Denon DL103 und Oehlbach XXL Phono-Preamp hat im Test richtig viel Freude gemacht.

A Very Interesting Design

Um die Konstruktion des DIVA II SP komplett verständlich zu erklären, muss ich etwas ausholen: Während Hersteller konventioneller Subchassis-Plattenspieler, beispielsweise die Marken Linn oder Thorens, ihr Subchassis mit der Aufgabe betrauen äußere Einflüsse vom Abtastvorgang fern zu halten, steckt hinter den AVID-Plattenspielern ein gegenteiliges Kalkül: Die hier entstehenden Vibrationen sollen durch Schallplatte, Tonarm, Plattenteller, Lager und Chassis, möglichst schnell in die Dämpfungselemente abgeleitet werden. Dadurch kann der Tonabnehmer ungehindert seiner Aufgabe nachkommen, also wirklich nur das in den Rillen steckende Signal aufnehmen und wandeln, statt auch noch hausgemachte Vibrationen mit auf die Reise zu schicken. Durch diesen Konstruktionsaufbau müssen alle Teile und Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten natürlich so ausgeführt sein, dass sie dieser Aufgabe möglichst gut nachkommen können. Aus diesem Grunde bildet ein pfeilförmig gestaltetes Subchassis aus Aluminium-Druckguss die Basis eines jeden AVID-Plattenspielers. Natürlich auch beim DIVA II SP. Dieses Bauteil ist das Herzstück der englischen Maschinen. Und schaut man sich dieses hervorragend gefertigte Gussteil einmal genauer an, wird schnell deutlich warum es in den vergangenen zwanzig Jahren nicht verändert wurde. Die aufwändige Konstruktion, die sich aus lauter Dreiecksflächen zusammensetzt, könnte nämlich kaum stabiler, verwindungssteifer und damit zweckmäßiger ausfallen. In der Mitte des „Pfeils“ sitzt das invertierte Tellerlager, das an seiner Spitze eine Kugel aus Wolframkarbid trägt, auf die der äußere Teil des Lagers aufgesetzt wird. Besagte Kugel ist, in Verbindung mit einer Lagerpfanne aus Saphir, der einzige vertikale Kontakt zwischen dem immerhin gut sechseinhalb Kilogramm schweren Aluminium-Plattenteller und seinem Unterbau. Durch die Konzentration auf eine extrem kleine Lagerfläche werden Vibrationen aus dem Teller optimal in das Chassis abgeleitet. In den Teller gelangen sie über die verklebte Kork-Matte, auf der die Schallplatte mittels der charakteristischen AVID-Plattenklemme fixiert wird. Dabei gilt: „the tighter, the better“, denn nicht nur Vibrationen werden durch das Festspannen der Platte abgeleitet, auch kleinere Höhenschläge im Vinyl werden zumindest temporär beseitigt. Neben dem Weg über Schallplatte und Teller, können Vibrationen aber noch einen zweiten Weg einschlagen: Den über den Tonarm. Damit sie auch hier schnell abgeleitet werden, präferiert Conrad Mas Tonarme mit festem Headshell, wie beispielsweise die von Rega oder die großen SME „IV“ und „V“. Auf meinem Testmodell kommt hingegen ein SME 309 zum Einsatz. Dieser ist zwar mit einem Wechsel-Headshell ausgestattet, dieses ist aber formschlüssig mit dem Tonarmrohr verbunden und nicht einfach nur geklemmt, wie bei vielen anderen Armen üblich. So gibt es auch an dieser Stelle keine Probleme mit der Ableitung störender Schwingungen. Durch den Tonarm geht die Reise dann in die Armbasis, die ihrerseits bereits Teil des Chassis ist. Sie stellt, bildlich gesprochen, den Schaft des Pfeils dar.

Das pfeilförmige Subchassis mit dem massiven, eingepressten Lagerdorn ist das Herzstück eines jeden AVID-Plattenspielers. Im Hintergrund ausserdem gut zu erkennen: Das Motor-Pulley für den Doppelriemen-Antrieb des DIVA 2 SP, einer der wichtigen Unterschiede zum kleineren Modell.

Das pfeilförmige Subchassis mit dem massiven, eingepressten Lagerdorn ist das Herzstück eines jeden AVID-Plattenspielers.
Im Hintergrund ausserdem gut zu erkennen: Das Motor-Pulley für den Doppelriemen-Antrieb des DIVA 2 SP, einer der wichtigen Unterschiede zum kleineren Modell.

Auf den äußeren Teil des Lagers wird der über sechs Kilogramm schwere Plattenteller aufgesetzt. Durch die besondere Bauform des Lagers ist es fast wartungsfrei. Lediglich alle zehn Jahre sollte das Lager vom Hersteller mit frischem Öl versorgt werden.

Auf den äußeren Teil des Lagers wird der über sechs Kilogramm schwere Plattenteller aufgesetzt. Durch die besondere Bauform des Lagers ist es fast wartungsfrei. Lediglich alle zehn Jahre sollte das Lager vom Hersteller mit frischem Öl versorgt werden.

AVID DIVA II SP: Clever konstruiert

Im Chassis angekommen, werden beschriebene Schwingungen dann direkt in die drei Standfüße abgeführt. Im Inneren dieser Füße befinden sich dreistufig aufgebaute Dämpfungselemente aus einem Elastomer, in denen Vibrationen in Wärme umgesetzt werden. Durch diese geschickte Konstruktion werden sowohl beim Abtastprozess entstehende Störungen eliminiert, wie auch Einflüsse von außen abgehalten. Das lässt sich leicht überprüfen, in dem man bei aufgesetzter Nadel und stillstehendem Plattenteller auf das Rack klopft. Der AVID DIVA II SP zeigt sich von dieser „Störung“ absolut unbeeindruckt.
Um auch den Einfluss des kräftigen Motors fernzuhalten, ist dieser in einer separaten Motordose untergebracht. Sie besteht ebenfalls aus Aluminium, ist erstaunlich schwer und wird zur Trennung vom Chassis noch mittels Silikonfüßchen vom Untergrund entkoppelt. Die einzige Verbindung zum Plattenspieler stellen die beiden Riemen dar, die den Plattenteller für das Auge unsichtbar auf der Unterseite antreiben. Der kräftige Motor mit Doppelriemen-Antrieb ist ebenfalls elementarer Bestandteil der AVID-Philosophie, denn Conrad Mas vertraut „lieber auf einen kräftigen Motor, als auf Gott“, um den Plattenteller auf Solldrehzahl zu halten. Damit das auch möglichst akkurat geschieht, darf am Netzteil selbstverständlich nicht gespart werden. Und am Netzteil des DIVA II SP ist natürlich nicht gespart worden. So wird die Wechselspannung zum Betrieb des Motors im Netzteil komplett neu generiert, statt sich an der Netzfrequenz zu orientieren. Dabei wird rausch- und verzerrungsarm auf das nötige Niveau verstärkt. Auch der Komfort kommt nicht zu kurz: Der Wechsel von 33 auf 45 Umdrehungen geschieht selbstverständlich bequem auf Knopfdruck. Eine Möglichkeit zur Feinregulierung der Drehzahl ist natürlich ebenfalls gegeben. Dafür braucht es dann zusätzlich eine Stroboskop-Scheibe oder eine Smartphone-Applikation, wie die App „rpm“.
Apropos Komfort: Einmal mehr habe ich während des Tests festgestellt, dass der SME 309 wirklich gar nicht weit davon entfernt ist „the best pick-up arm in the world“ zu sein, wie es ein bisschen großspurig auf dem Karton heißt. Denn wer jemals einen SME-Arm montiert und justiert hat, will nie wieder etwas Anderes!

Diese clevere Lösung erspart lästige Fummeleien an den beiden Antriebsriemen. Denn nach dem der Teller aufgesetzt ist, legen sich die beiden Riemen, durch einen sanften Dreh am Teller, automatisch um das Motor-Pulley.

Diese clevere Lösung erspart lästige Fummeleien an den beiden Antriebsriemen. Denn nach dem der Teller aufgesetzt ist, legen sich die beiden Riemen, durch einen sanften Dreh am Teller, automatisch um das Motor-Pulley.

Unendliche Möglichkeiten

Damit wären wir dann auch beim spannendsten Teil des Checkups, dem Praxis- und Hörtest. Dieser lief diesmal allerdings etwas anders ab als gewohnt, da ich neben dem DIVA II SP noch die „einfache“ Version des DIVA zur Verfügung hatte – meinen privaten Plattendreher, mit dem ich in meiner Freizeit höre. Möglicherweise bin ich also nicht ganz unvoreingenommen, was die Qualität von AVID-Plattenspielern angeht. Zugleich eine tolle Gelegenheit den DIVA II schrittweise zum DIVA II SP aufzurüsten, um jegliche Veränderung tatsächlich nachvollziehbar zu machen. Zunächst beginne ich damit, den DIVA um das größere Netzteil zu erweitern. Ein Vorgang, der mich ob der deutlichen Veränderung im Klang in Erstaunen versetzt und sich in feiner aufgelösten Höhen und deutlich mehr Kontur im Bass darstellt. Zugleich halbiert sich die Schwankungsbreite um die Solldrehzahl auch messbar, was sich mittels Smartphone-App „rpm“ graphisch sehr schön darstellen lässt. Als nächstes wechsele ich vom leichten Holz-Plattenteller auf den schweren Aluminium-Teller und das zugehörige Lager des „SP“. Eine Angelegenheit, die durch die beiden verdeckten, direkt auf den Teller wirkenden Riemen durchaus fummelig sein könnte. Ist sie aber dank einer cleveren Lösung der Briten nicht:
Die beiden Riemen werden an einem kleinen Stift, der außen in den Teller gesteckt wird, vorgespannt. So legen sie sich um das Motorpulley, sobald der Plattenteller aufgesetzt und um ein paar Zentimeter gedreht wird. Anschließend wird der Stift vorsichtig entfernt, fertig. Nun also Platte auflegen, Klemme festziehen und „Play“ drücken. Die beiden Riemen nehmen nun begeistert ihre Arbeit auf, quietschen einmal kurz vor Freude und beschleunigen den Teller innerhalb von ca. zwei Sekunden auf Nenndrehzahl.

Hochwertiger Tonarm zum hochwertigen Plattenspieler - und beides natürlich von der Insel: Der SME 309 passt mit seiner tollen Verarbeitung, wie auch optisch hervorragend zum AVID.

Hochwertiger Tonarm zum hochwertigen Plattenspieler – und beides natürlich von der Insel: Der SME 309 passt mit seiner tollen Verarbeitung, wie auch optisch hervorragend zum AVID.

Meine Ohren freuen sich ebenfalls, denn besonders im Bass verbessern sich Durchzug und Dynamik nun merklich. Und auch höhere Tonlagen gewinnen deutlich vom Teller mit höherer Massenträgheit und erscheinen nochmals präsenter und sauberer. Und während ich bei meinem Diva – mit kleinerem Netzteil und Holzteller – noch gelegentlich unsauber ausschwingende Töne feststellen kann, sind dem SP solche „Nachlässigkeiten“ absolut fremd! Mit stoischer Ruhe zieht der große DIVA nun unbeirrt seine Kreise. Beeindruckend! Fehlt also noch der Tonarm. Der Wechsel gelingt durch die tolle Anleitung und die tatsächlich einfache Justage spielerisch, so dass ich nach wenigen Minuten auch gleich weiterhören kann. Beim Weiterhören geht mir dann ein Licht auf, denn nun scheint das Paket wirklich komplett. Der SME 309 passt mit seiner natürlichen und völlig leichtfüßigen Spielweise perfekt zum quirligen aber durchzugsstarken AVID DIVA. Im direkten Vergleich zum Rega RB301 löst sich der Klang noch einmal merklich von den Lautsprechern und steht nun tatsächlich frei im Raum. Selbst feinste Nuancen, wie das Ausschwingen von Gitarrensaiten, bildet die Kombination aus DIVA II SP und SME 309 detailliert und mit fast holographischer Räumlichkeit ab. Dafür braucht es nichtmal einen exorbitant teuren Tonabnehmer. Das altbekannte Denon DL103 oder das hervorragende Nagaoka MP-150 genügen hier völlig. So wurde Coldplays „A Rush Of Blood To The Head“ für mich zu einer echten Überraschung. Dieses Album besitze ich zwar schon seit Jahren, habe es aber schon ewig nicht mehr gehört, da ich es klanglich nie besonders mochte. In meiner Erinnerung bestand das Album aus einem undifferenzierbaren und bassarmen Klangbrei, gespielt aus einer nicht erkennbaren Anzahl an Instrumenten. „Typisches Coldplay-Geschrammel“, dachte ich immer. Was aber tatsächlich auf dieser Platte enthalten ist, erfahre ich nun erst durch den DIVA II SP, denn auf einmal ist doch Bass drauf und auch die verschiedenen Instrumente lassen sich plötzlich wunderbar differenzieren. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Piano – alles da und fein säuberlich voneinander getrennt. Geschuldet ist Letzteres wohl der tollen Räumlichkeit, die alle AVID-Plattenspieler auszeichnet und die sie in ihrem Klangcharakter vereinen.
Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle Besitzer eines „normalen“ DIVA II (ohne SP): Es gibt ein Update auf den DIVA II SP! Und zumindest in meiner weiteren Hi-Fi-Planung ist das jetzt fest vorgesehen.

In unserem Test musste sich der DIVA II SP u.a. an der Quad-Artera-Kombi beweisen.

In unserem Test musste sich der DIVA II SP u.a. an der Quad-Artera-Kombi beweisen.

Fazit

Der AVID DIVA II SP ist eine Wucht von einem Plattenspieler. Optisch futuristisch gestaltet, technisch aussergewöhnlich und obendrein hervorragend verarbeitet, leistet er auch klanglich Großartiges. Besonders in Verbindung mit dem erstklassigen SME 309 ergibt sich eine Kombination, bei der man als Analog-Enthusiast schnell schwach werden kann.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

98 %

95 %

95 %

160701.AVID-Testsiegel

Technische Daten

Modell:AVID
DIVA II SP
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:- AVID DIVA II SP: 4.000,00 Euro
- SME 309: 2.550 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):140 x 450 x 390 mm
Gewicht:19,0 Kg
Tonarm (optional):SME 309
Tonabnehmer (optional):- Denon DL103
- Nagaoka MP-150
Besonderes:- innovatives Motorkonzept
- Doppelriemenantrieb
- exzellente Verarbeitung
- zeitlos-futuristisches Design
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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2.1-Set Dali Zensor Pico und Fazon Sub 1 – Kleine Boxen, große Freude

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Vor ein paar Jahren versuchten Handyhersteller, immer kleinere Modelle zu entwickeln. Und auch Lautsprecher dürfen in letzter Zeit gerne etwas kompakter ausfallen. Im Gegensatz zu Mobiltelefonen wird bei den Schallwandlern allerdings unverändert sehr viel Wert auf ein hohes Klangniveau gelegt. Keine leichte Aufgabe also, kraftvollen Sound in ein kleines Gehäuse zu verpacken. Dali hat das aber nicht weiter gestört, sie haben es bei ihren Zensor Pico und dem Subwoofer Fazon Sub 1 einfach mal gemacht.

Extrem kompakt, aber trotzdem klangstark: Die winzigen Dali Zensor Pico sind auch im Heimkino-Setup schlagkräftig.

Extrem kompakt, aber trotzdem klangstark: Die winzigen Dali Zensor Pico sind auch im Heimkino-Setup schlagkräftig.

 

Es kommt nicht auf die Größe an

Im Rahmen der Zensor-Serie stellt die Pico logischerweise den kleinsten Lautsprecher dar. Mit 23 Zentimetern Höhe und 14 Zentimetern Breite ist die Front der Pico nur unwesentlich größer als ein Din-A5-Blatt. Dazu kommen nicht einmal 20 Zentimeter in der Tiefe, so dass die kompakten Lautsprecher fast überall ein geeignetes Plätzchen finden. Trotz kompakter Größe handelt es sich dennoch um einen vollwertigen, ausgereiften Lautsprecher, der sich in klassischer Stereo-Anordnung, in einem 2.1-Setup (wie in diesem Test) oder sogar in einem 5.1-Surroundset einsetzen lässt. Für letzteres Szenario hält Dali dann auch einen entsprechenden Pico-Centerspeaker im Querformat namens „Zensor Pico Vokal“ bereit. Dank des geringen Gewichts von 3,1 Kilogramm lassen sich die Picos übrigens auch problemlos mittels integrierter Schlüssellochaufhängung an die Wand bringen. In diesem Fall sollten allerdings die selbstklebenden Gummi-Füße dann allerdings als Abstandshalter an der Rückseite angebracht werden. So ist gewährleistet, dass der Bassreflexport nicht blockiert wird und der Tiefton nicht negativ beeinflusst wird.

Das schlicht designte Kleid der Zensor Pico ist übrigens in drei Ausführungen zu haben, neben unserem Testmodell in Weiß stehen auch Laminatfolierungen schwarze Esche und helle Walnuss zur Auswahl. Die Optik des Gehäuses ist jeweils matt, nur die Schallwand ist hochglänzend in Weiß und bei den Holzvarianten in Schwarz gehalten. In diese sind auch vier Öffnungen eingelassen, die der Aufnahme der Pins der Frontabdeckung dienen. Dabei handelt es sich um eine klassische schwarze Stoffbespannung, die mit leichtem Abstand zur Schallwand befestigt wird.

Die Frontabdeckung der Pico ist aus feinmaschigem, schwarzen Stoff gefertigt.

Die Frontabdeckung der Pico ist aus feinmaschigem, schwarzen Stoff gefertigt.

Die Rückseite unsere Testgäste ist, wie der Rest des Gehäuses, in Weiß gehalten und sehr sorgfältig verarbeitet. Oben befindet sich die Schlüssellochaufhängung zur Wandmontage, darunter folgen der 30 Millimeter durchmessende Bassreflexpor, sowie das Bi-Wire-Anschlussterminal. Letzteres besteht aus zwei robusten Schraubklemmen, die massivere Lautsprecherkabel oder wahlweise auch Bananenstecker oder Kabelschuhe aufnehmen.

Die robusten Schraubklemmen sind für Einstiegsmodelle keineswegs selbstverständlich.

Die robusten Schraubklemmen sind für Einstiegsmodelle keineswegs selbstverständlich.

High-End-Ausstattung im Einsteigermodell

Obwohl die Pico als Einstiegsmodell gilt (was auch der Paarpreis von ca. 238 Euro unterstreicht), greift Dali für die inneren Werte auf bewährte Mittel der höherklassigen Zensor-Exemplare zurück. Das Zwei-Wege-System besteht daher traditionell aus dem leichten Gewebekalotten-Hochtöner und dem rötlich schimmernden Tiefmitteltöner mit verwindungssteifer Holzfasermembran. Der Hochtöner misst 25 Millimeterim Durchmesser und profitiert von der Entwicklung der High-End-Lautsprecher Dalis, wodurch er sich mit exzellenter Auflösung und sehr hoher Präzision auszeichnen kann. Detailliert verspricht sich auch die Tieftonwiedergabe des 115-Millimeter-Tiefmitteltöners, die zudem sehr druckvoll erwarten lässt. Und das, obwohl die Pico aufgrund ihrer kompakten Baunorm deutlich weniger Volumen zu bieten hat als das nächstgrößere Modell Zensor 1.

Bei der Austattung profitiert die Zensor Pico von der Entwicklung der High-End-Modelle der Serie.

Bei der Austattung profitiert die Zensor Pico von der Entwicklung der High-End-Modelle der Serie.

Fazon Sub 1 als starke Ergänzung

Auch der Subwoofer ist unter seinesgleichen das kleinste Exemplar im Dali-Sortiment, dafür allerdings mit ca. 350 Euro auch relativ günstig zu haben. Äußerlich eher zierlich und unaufgeregt macht sich der Fazon Sub 1 wunderbar im Wohnzimmer. Dort steht er weder im Weg herum, noch dominiert er die übrige Einrichtung. Und er bietet noch eine Besonderheit: Er darf sogar recht nahe an Wänden oder in Zimmerecken platziert werden, dann nämlich verspricht der 165-Millimeter-Tieftöner im Downfire-Prinzip besonders kraftvollen Bass und einen gewissen Körperschallanteil. Im Detail handelt es sich im Übrigen um einen Langhub-Tieftöner mit Papierfasermembran.

Im kompakten Subwoofer arbeitet trotzdem ein respektabler 165-mm-Langhubtieftöner.

Im kompakten Subwoofer arbeitet trotzdem ein respektabler 165-mm-Langhubtieftöner.

Ebenfalls im Gehäuseboden des Sub 1 sind vier massive Gummistandfüße montiert, die für die Ankopplung an den Boden sorgen. Zur Klangjustierung gibt es auf der Rückseite Regler für Lautstärke, die obere Trennfrequenz (diese lässt sich zwischen 50 und 150 Hz festlegen) sowie einen Phasenumkehrschalter, über die der Sub 1 sowohl an die Zensor Pico, als auch an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. Für eine grundsätzlich gute Abstimmung mit den übrigen Lautsprechern sorgt der integrierte Verstärker des Subwoofers, der mit einem sehr schnellen Ansprechverhalten aufwarten kann. Wie sich das bemerkbar macht, werden wir später beim Filmton feststellen.

Die Rückseite des Subs bietet diverse Funktionen zur Klangregelung.

Die Rückseite des Subs bietet diverse Funktionen zur Klangregelung.

Ausrichten ist nicht nötig

In Hinblick auf die Filmtonwiedergabe ist es empfehlenswert die Picos ungefähr auf Ohrhöhe der Zuschauer zu platzieren, also zum Beispiel auf Lautsprecherständern oder indem man sie schlicht an die Wand hängt. Das gilt besonders dann, wenn auch der Fernseher schon dank einer Halterung auf Bodenkontakt verzichtet. So klingen die Zensor Pico nicht nur gut, sondern werten das Setup auch optisch nochmal deutlich auf. Wichtig ist hier das schon erwähnte Anbringen der selbstklebenden Gummifüße auf der Rückseite der Lautsprecher, um den nötigen Abstand zur Wand zu gewährleisten.

Alternativ zur simplen Aufstellung können die Pico auch problemlos an die Wand montiert werden.

Alternativ zur simplen Aufstellung können die Pico auch problemlos an die Wand montiert werden.

Wer Grund zur Aufstellung auf dem Lowboard oder ähnlichem hat, sollte dennoch auf eine wandnahe Position achten. Diese verspricht ein Bassvolumen, das man einer Box dieser Größe niemals zutrauen würde. Ebenfalls ist es wichtig, die Zensor Pico (wie generell die Zensor-Modelle) nicht direkt auf den Hörplatz auszurichten, sondern leicht nach aussen auszuwinkeln. Der Grund ist das breite Abstrahlverhalten der Pico, die auch bei geringem Platzangebot eine möglichst weitreichende Klangkulisse aufbauen sollen.

Die Pico sind für eine breite Schallabstrahlung konzeptioniert und werden daher parallel zur Wand aufgestellt.

Die Pico sind für eine breite Schallabstrahlung konzeptioniert und werden daher parallel zur Wand aufgestellt.

Wo sind denn die großen Lautsprecher?

Eine berechtigte Frage, wenn man den Hörtest mit den Zensor Pico startet. Denn wenn man es nicht besser wüsste, würde man hier fast schon „normalgroße“ Regalboxen als Schallquelle vermuten. Trotz ihrer sehr kompakten Abmessungen wachsen die Boxen im wahrsten Sinne des Wortes klanglich über sich hinaus. Mit ihrem sehr voluminösen Klangbild lassen die Zensor Pico dann schnell vergessen, wie klein sie eigentlich sind. Besonders beeindruckend ist die Räumlichkeit, mit der die Dali-Lautsprecher nun zu Werke gehen, hier ist die breite Streuung des Schalls Gold wert. Diese macht sich beim hymnengleichen Auftritt von Bruce Springsteens „High Hopes“ dann auch gleich bemerkbar. Ein Song, mit dem wir direkt mal die Grenzen der Picos auszuloten gedenken. Erfolglos allerdings, die kleinen Lautsprecher werden den Ansprüchen nämlich ganz locker gerecht und bringen die melodiösen Parts ebenso gut rüber wie das kräftige, gut gestaffelte Fundament der Rhythmusfraktion. Die raumgreifende virtuelle Bühne ist angesichts des Erscheinungsbilds der Dali-Lautsprecher nicht unbedingt zu erwarten und auch die druckvolle Dynamik des Klangs ist in diesen Größenordnungen ein extrem seltenes Phänomen. Übrigens: bitte nicht wundern, wenn die Zensor Pico nicht aus dem Stand ein gewaltiges Klanggewitter abfeuern – Dali empfiehlt satte 100 Stunden Einspielzeit, um das volle Potenzial der Lautsprecher auszuschöpfen. Aber keine Sorge, auch nach wesentlich kürzerer Zeit deutet sich ein entsprechender Fortschritt an und man kann auch als ungeduldiger Mensch schnell Freude an den Picos haben.

Der Subwoofer Fazon Sub 1 macht sich beim Filmton mit solidem Fundament bezahlt.

Der Subwoofer Fazon Sub 1 macht sich beim Filmton mit solidem Fundament bezahlt.

Und die haben wir dann schnell mit ein wenig Metal. Die Künste des Hochtöners zeigen sich nämlich schnell beim, im Vergleich zum „Boss“, wesentlich aggressiveren Sound von Parkway Drive. Mit „Wild Eyes“ drücken die nämlich von Beginn an kräftig aufs Tempo. Zugleich lassen sie die Dalis schnell beweisen, dass auch in den eher niedrigen Preisklassen richtig gute Qualität verbaut sein kann. Das beweist sich sich wenige Sekunden später
erneut, als die Lead-Gitarre nicht mehr als Solist auftritt, sondern von einem verzerrten Rhythmus-Gegenstück sowie Bass und Schlagzeug flankiert wird. Hier demonstrieren die Zensor Pico direkt einmal Stärke und leisten erstaunlich kraftvolle Arbeit, die selbst im Tieftonbereich äußerst respektabel ausfällt. Bei gemäßigtem Pegel benötigen die kompakten Winzlinge dann nicht einmal die Unterstützung des Subwoofers, der sich allerdings als Kraftpaket durchaus bezahlbar macht, sobald es etwas lauter werden soll oder man eine Party beschallen möchte.

Für die nötige Entkopplung vom Boden sorgen stabile Gummifüße.

Für die nötige Entkopplung vom Boden sorgen stabile Gummifüße.

Kraftvolle Unterstützung beim Filmton

Nach dem ersten, äusserst beeindruckenden Auftritt der ultrakompakten Dänen, wechseln wir das Betätigungsfeld und widmen uns dem Filmton. Heisst: die Dali spielen nun im 2.1-Verbund. Hier macht sich die Unterstützung des Subwoofers direkt sehr positiv bemerkbar, denn der Fazon Sub 1 steht den beiden Picos kraftvoll und offenbar mit jeder Menge Reserven zur Seite. Davon überzeugen wir uns in „The Dark Knight Rises“ als Batman der Polizei in seinem „The Bat“ entkommt. Beim unerwarteten Start des Fluggeräts in der dunklen Gasse spielen die Zensor Pico überraschend ganz groß auf, während der Sub 1 passend zum kräftigen Wind auf der Leinwand ordentlich die Wände wackeln lässt. Selbst die plötzliche Beschleunigung und der Flug quer über die Köpfe der erstaunten Polizisten werden erstaunlich präzise in die räumliche Darstellung eingebettet, was insbesondere in kleinen Räumen extrem gut funktioniert. Das donnernde Grollen des spektakulären Gefährts im Tiefflug durch die Häuserschluchten ist allerdings längst nicht alles was der Sub 1 so drauf hat, auch knackiger Punch liegt ihm absolut. Das zeigt sich während der im Laufe des Films immer wieder auftretenden Explosionen und Schüsse, die durchaus nachvollziehbar darstellen, warum man nicht auf Gedeih und Verderb ein vollwertiges 5.1-Surround-Set in jedes noch so kleine Zimmer quetschen muss. Mit dem richtigen 2.1-Setup macht das Filmeschauen mindestens genau so viel Spaß.

Ein schönes Detail: Die Frontabdeckung schwebt leicht vor der Schallwand.

Ein schönes Detail: Die Frontabdeckung schwebt leicht vor der Schallwand.

Die erforderliche Räumlichkeit für ein gelungenes Filmambiente bringt die Kombination aus Zensor Pico und Fazon Sub 1 absolut mit. Das stellen wir erneut wieder fest, als wir die Blu-ray wechseln und John Wick mal wieder im Platzregen seinem Antagonisten gegenübersteht. Die vom Himmel prasselnden Wassermassen füllen das ganze Zimmer akustisch aus und trotzdem gelingt es den kompakten Lautsprechern Dialoge weiterhin mit exzellenter Klarheit ins Zentrum zu stellen. Keine einfache Aufgabe, doch hier macht sich die auf High-End ausgelegte Entwicklung eben bezahlt, von der die Pico als Einstiegsmodell profitieren kann. Ganz viel Klang für ganz wenig Geld mag zwar selten sein, die Dali-Winzlinge halten dieses Versprechen allerdings locker.

Ein hochwertiges Herstellerlogo darf natürlich auch nicht fehlen.

Ein hochwertiges Herstellerlogo darf natürlich auch nicht fehlen.

Fazit

Kein Raum ist zu klein und kein Zimmer zu eng. Äußerlich schlicht gestaltet und kompakt konzipiert, findet Dalis Zensor Pico quasi überall Platz. Erweitert man die kompakten Dänen dann um den Fasson Sub 1 zu einem 2.1-Setup, werden selbst mittelgroße Räume druckvoll und raumfüllend beschallt. Dabei verdienen sich die kompakten Dänen insbesondere dank enormer Räumlichkeit Pluspunkte im Wohnraumeinsatz, die präzise und dynamische Wiedergabe tut ihr Übriges dazu. Ein vielseitiges und preisgünstiges Setup also, das sich perfekt für anspruchsvolle HiFi-Einsteiger eignet und sich zudem problemlos um weitere Zensor-Modelle „upgraden“ lässt, sollte ein wechselnder Einsatzort zukünftig einmal entsprechende Verstärkung erfordern.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

95 %

96 %

160710.Dali-Testsiegel

Technische Daten

ModellDali Zensor Pico/Fazon Sub 1
Produktkategorie:2.1-Set
Preis:Zensor Pico: ca. 238 Euro/Paar
Fazon Sub 1: ca. 359 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Light Walnut (Zensor Pico)
Vertrieb:DALI GmbH, Bensheim
Tel.: 06251 / 9 44 80 77
www.dali-deutschland.de
Abmessungen (HBT):Zensor Pico: 230 x 141 x 196 mm
Fazon Sub 1: 255 x 230 x 255 mm
Gewicht:Zensor Pico: 3,1 kg
Fazon Sub 1: 7,5 kg
Prinzip:Zensor Pico: 2-Wege, Bassreflex
Fazon Sub 1: Downfire, geschlossen
Hochtöner:1x 25 mm Gewebekalotte
Tiefmitteltöner:1x 115 mm Holzfasermembran
Tieftöner:1x 165 mm Papierfasermembran
Eingänge (Subwoofer):- Cinch
- Stereo Line-Pegel (tiefpassgefiltert)
Lieferumfang:- mehrsprachige Bedienungsanleitung
- selbstklebende Gummidämpfer
Besonderes:- ausgewogene Klangqualität
- enorme Räumlichkeit
- sehr gute Verarbeitung
- geringer Platzbedarf
- flexible Aufstellungsmöglichkeiten
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Standlautsprecher Canton Vento 886 – Konzertmeister mit Rock im Blut

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Bei Canton hat man klare Ziele: Hervorragendes immer noch ein bisschen besser machen. Zum Beispiel die neue Vento-Linie, für deren Klangziel man sogar mit alten Traditionen bricht und auf markentypische Alu-Membranen verzichtet. Etwas hübscher sind die neuen HiFi-Flaggschiffe jedenfalls geworden, doch klingen sie auch besser als ihre legendären Vorgänger?

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die neue Vento kaum von ihren Vorgängern ...

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die neue Vento kaum von ihren Vorgängern …

Für einen eingefleischten HiFi-Redakteur ist es fast schon eine Ehre, hautnah bei der steten Weiterentwicklung eines Produktes dabei zu sein. Zumindest ist es für mich eine absolute Besonderheit, denn als Canton Anfang 2005 die erste Auflage seiner neuen Flaggschiffserie namens Vento vorstellte, gehörte ich bereits zu den wenigen Testredakteuren, die die erste Version noch vor offizieller Markteinführung auf Herz und Nieren testen durften. Drei Jahre später präsentierten die Hessen dann die vollständig überarbeitete Nachfolgeserie und wieder gehörte ich zum auserwählten Kreis der ersten Tester. Und auch die dritte Vento-Linie – die sich auf den ersten Blick nur kosmetisch, technisch allerdings schon recht deutlich von ihren Vorgängern unterschied und den Namenszusatz „.2“ trug – landete schnell in meinem Testraum. Damit aber nicht genug, denn der Besonderheit, dass ich die jeweils brandneuen Schallwandler schnell zu Gehör bekam, durfte ich zwischenzeitlich auch mal in die Entwicklung der dritten Serie hineinschnuppern. Eine Ehre für mich und ein wichtiger Informationspool für Canton-Chefentwickler Frank Göbl, der immer wieder Meinungen verschiedener Fachredaktionen einholt, um die „berufsbedingten Scheuklappen“ zu umgehen und die nächste Vento eben noch ein bisschen besser zu machen. Aus meiner Sicht ein nicht ganz unwesentlicher Baustein des Erfolge, den die Vento seit ihrer ersten Vorstellung feiert.
Jetzt, 11 Jahre nach der Vento-Premiere, stellen die hessischen Audio-Spezialisten die vierte Auflage ihrer optisch ansprechenden Lautsprecher-Serie mit dem markentypischen, nach hinten verjüngtem Gehäuse vor. Kein Wunder also, dass ich die Veto 886 gleich nach Markteinführung zum Test lud.

Mitgedacht: Canton liefert zu jedem Paar Vento 886 ein antistatisches Mikrofasertuch. Damit lassen sich Staub und Fingerabdrücke schnell und schonend entfernen.

Mitgedacht: Canton liefert zu jedem Paar Vento 886 ein antistatisches Mikrofasertuch. Damit lassen sich Staub und Fingerabdrücke schnell und schonend entfernen.

Aus Prinzip: Bugform

Eine Vento-Box erkennt man direkt am Gehäuse. Und das schon seit ihrer ersten Auflage, denn seit jeher an setzt Canton in den Modellen seiner HiFi-Flaggschiffserie auf das sogenannte bugförmige Gehäuse. Und zwar aus Prinzip, denn die nach hinten verjüngte Gehäuseform ist nicht nur zeitlos und hübsch anzusehen, sondern birgt auch klangliche Vorteile: Der unter hohem Druck und Hitze entstandene und verstrebte Mehrschichtlaminat-Korpus ist in Folge von Materialwahl und Verarbeitung nämlich extrem stabil und verwindungssteif. Ein ganz wichtiger Punkt, denn so können sich gehäusebedingte, den Klang beeinflussende, Resonanzen erst gar nicht entfalten. Die gewölbten Seitenwände bieten einen weiteren Vorteil, denn da die Box so fast ohne gerade, sich gegenüberstehende Wände auskommt, wird auch die Entstehung stehender Wellen im Gehäuseinnern auf ein Minimum reduziert. Bildhübsch ist sie obendrein, denn die leicht gewölbte Form lässt eine Vento immer etwas filigraner wirken als klassische Mitbewerbsmodelle gleichen Volumens. Somit wirkt sie in geschmackvoll eingerichteten Wohnsituationen nicht wie ein kantiger Fremdkörper, sondern wie ein edles Möbel. Eines, das sich wahlweise optisch im Hintergrund hält oder eben auch stolz präsentiert werden kann. Diesen Anspruch unterstreicht auch die massive Bodenplatte, auf der jede Vento-Standbox ruht. Ihre Abmessungen übersteigen die der Gehäusegrundfläche ein klein wenig, was für einen stabileren Stand sorgt und den Designanspruch nochmals unterstreicht. Mittels vier sogenannter „Spacer“ wird der Korpus auf etwa zwei Zentimeter Abstand zu besagter Bodenplatte gehalten. Eine Konstruktion, die ebenfalls auf optischen wie technischen Überlegungen fußt. Zum einen scheint es nun fast so, als würde die Box oberhalb der Platte schweben, zum andern konnte der benötigte Bassreflexport so in die Unterseite des Gehäuses wandern, wodurch sich die Veto 886 nun flexibler im Raum platzieren lässt. Ein Prinzip, das sich bereits in den Vorgängerserien bewährte, denn da die über des Reflexrohr austretenden Schallanteile nicht zur Rückseite ausgegeben werden (wie bei den allermeisten Mitbewerbsprodukten), lässt sich die 1,04 Meter hohe Drei-Wege-Box etwas tiefer in der Raumecke oder nahe der Wand betreiben, ohne das nerviges Basswummern den Klanggenuss stört.
Und es gibt eine weitere Besonderheit: die Lackierung. Während Canton bei seiner ersten Vento noch auf einen High-Gloss-Lack verzichtete, gilt dieser seit der zweiten Generation regelrecht als Markenzeichen der Linie. Naja, hochglänzende Gehäuse gibt es reichlich, werden Sie denken. Stimmt. Jedoch kaum eines, das es mit der Fertigungsqualität einer Vento aufnehmen kann, denn Einschlüsse, Wellen, Verläufe oder andere Unschönheiten sucht man hier vergebens. Stattdessen liefert Canton hier eine mehrschichtige Hochglanzlackqualität ab, die bei bestimmten Lichteinfall fast noch nass erscheint. Das ist tatsächlich beeindruckend! Die mehrfach geschliffene, grundierte, lackierte und polierte Oberfläche ist in der aktuellen Vento-Serie übrigens wahlweise in schwarzer, weißer oder kirschfarbenem High Gloss verfügbar.

Seit Markteinführung der ersten Veto setzt Canton auf die sogenannte Bugform. Gemeint ist ein seitlich gewölbtes und nach hinten verjüngtes Gehäuse.

Seit Markteinführung der ersten Veto setzt Canton auf die sogenannte Bugform. Gemeint ist ein seitlich gewölbtes und nach hinten verjüngtes Gehäuse.

Neuester Stand: Die Technik

Wer die Canton-Historie über die letzten Jahre bzw. Jahrzehnte ein wenig verfolgt hat, dem ist der Hauptgrund des Erfolges der hessischen Audio-Schmiede nicht verborgen geblieben: der stete Technologie-Transfer, von dem die hauseigenen Modellreihen seit jeher profitieren. So wird gewährleistet, dass die Vorteile sämtlicher Neuentwicklungen und neuer Materialien nach und nach durch die einzelnen Serien „sickern“ und diese somit beharrlich perfektionieren. Frei nach dem Motto: Hervorragendes eben noch ein bisschen besser zu machen. Ein Vorgang, von dem selbst die Vento-Serie partizipiert, profitiert diese doch vom Entwicklungsvorsprung der hauseigenen Reference-Linie. Zunächst wäre in diesem Zusammenhang der 25 Millimeter durchmessende Hochtöner zu nennen, dessen Keramik-Kalotte anfangs nur besagten Reference-Modellen vorbehalten war. Ein im eigenen Hause entwickelter Tweeter und kein Modell „von der Stange“ (wie im Allgemeinen üblich), der speziell auf seinen Einsatzzweck zugeschnitten und in unzähligen Hörsessions abgestimmt und optimiert wurde. Oberhalb des Hochtöners, also im oberen Abteil des Gehäuses der Vento 886 sitzt der 180 Millimeter durchmessende Mitteltöner, während die beiden gleichgroßen, identisch aufgebauten Tiefton-Treiber unterhalb des Tweeters thronen. Statt auf canton-typische Alu-Chassis setzen die Hessen in der neuen Linie jetzt auf ein Schwingsystem mit Titanium-Membran. Ein wesentlich aufwändigeres und teureres Konstrukt, das sich allerdings als noch steifer bei zugleich geringerem Gewicht darstellt und so dem Ideal des masselosen Schwingsystems noch ein bisschen näher kommt. Besagtes Chassis-Trio hat aber noch ein As im Ärmel, welches der Hersteller wie folgt beschreibt: „In der neuen Vento Serie wird sowohl im Mittel- als auch im Tieftonbereich Titanium als Membranmaterial eingesetzt. In Kombination mit der neuesten Generation der jetzt dreifach gefalteten Wave-Sicke sichert dies ein kontrolliertes, fehlerfreies Ein- und Ausschwingverhalten bis hin zum Maximalhub“. Bedeutet: selbst bei höchsten Lautstärkepegeln geraten die Membranen auch bei größter Auslenkung nicht ausser Kontrolle – die Cantons spielen weiterhin sauber und unverzerrt.

Besonders stolz ist man bei Canton auf den hier eingesetzten Keramik-Hochtöner. Vor mechanischer Beschädigung geschützt, befinden sich dieser hinter einem feinmaschigen Metallgitter.

Besonders stolz ist man bei Canton auf den hier eingesetzten Keramik-Hochtöner. Vor mechanischer Beschädigung geschützt, befinden sich dieser hinter einem feinmaschigen Metallgitter.

Unkompliziert: Die Aufstellung

Die neuen Boxen sind technisch und optisch erste Klasse und fantastisch verarbeitet. Jetzt sollen sie natürlich noch den bestmöglichen Sound in die eigenen vier Wände bringen. Ein Klangerlebnis liefern, das eine akustische Bühne aufbaut, straffe Bässe liefert und einen deutlichen Unterschied zu den vielen 08/15-Boxen dieser Welt liefert. Das ist einfacher als gedacht und erfordert weder teure Zukäufe, noch tiefstes Expertenwissen. Das technische Rüstzeug ist vorhanden, jetzt benötigt es nur noch die Umsetzung einiger Faustregeln und etwas Zeit.

1. Wandnähe meiden
Auch wenn die Vento 866 dank nach unten geführter Bassreflexöffnung näher an die Wand gerückt werden darf als ein Großteil ihrer Mitbewerber, sollten sie bei der Aufstellung Sorgfalt gelten lassen und die Lautsprecher nicht zu nah an die Rückwand oder zu tief in die Raumecke stellen. Denn für nahezu jede Box gilt: je näher der Lautsprecher an die Wand gerückt wird, desto voluminöser der Bass. Was im ersten Augenblick vielleicht vorteilhaft erscheint, ist in der Praxis zumeist ein Nachteil, denn der so erzeugte Bass neigt sehr schnell dazu überzogen, wummerig und nervig zu wirken. Merke: idealerweise sticht der Bass nicht aus dem Klangbild heraus, sondern stellt die Musik auf ein solides Tieftonfundament.
Unser Tipp: Experimentieren Sie ein wenig mit der Aufstellung Ihrer neuen Lautsprecher. Schon um einige wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig anderes Klangbild ergeben.

Das Bassreflexport der 886er sitzt im unteren Teil des Gehäuses und strahlt seine Schallanteile in definiertem Abstand auf die massive Bodenplatte.

Das Bassreflexport der 886er sitzt im unteren Teil des Gehäuses und strahlt seine Schallanteile in definiertem Abstand auf die massive Bodenplatte.

2. Anwinkeln der Lautsprecher
Idealerweise stellen Sie Ihre beiden neuen Schallwandler zunächst in einem identischen Abstand zueinander und zum Hörplatz auf. Winkeln Sie sie Ihre Lautsprecher dann zunächst auf den Hörplatz aus. Und zwar so, dass sie dem Hörer nun direkt „ins Gesicht schauen“. Drehen Sie die Boxen anschliessend in Zentimeterschritten nach aussen, ohne dabei den Abstand zum Hörplatz zu verändern. Die ideale Ausrichtung der Lautsprecher ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr an den Boxen „klebt“, sondern offenbar mitten im Raum zu stehen scheint. In meinem Test lieferte mir die leichte Ausrichtung der 886 auf den Referenzplatz übrigens das beste Klangerlebnis.

3. Ankopplung an den Boden: Spikes oder Gummifüße?
Ganz Wichtig: Um klangliche Bestleistungen zu liefern, benötigt jeder Lautsprecher einen festen Stand. Um dies zu gewährleisten, legt Canton jeder Standbox einen Satz höhenverstellbarer Spikes bei. Zur Bodenseite leicht abgerundet, eignen sich diese „Allrounder“ für den Einsatz auf Teppich, können aber auch auf Fliesenböden eingesetzt werden. Mein Tipp: tauschen Sie diese gegen „Spezialisten“ aus. Steht Ihre Box beispielsweise auf einem Teppichboden, empfiehlt sich der Kauf passender Spikes mit scharfer Spitze. Besitzt Ihr Hörraum hingegen einen Holz- oder Fliesenboden, können eben erwähnte Spikes ebenfalls gute Dienste leisten, da sie Gehäuseresonanzen direkt in den Untergrund (Boden) abführen. Das verspricht klanglich zwar beste Voraussetzungen, kann auf Parkett-, Laminat- oder Steinböden aber schnell dazu führen, dass die Spitzen den Bodenbelag zerkratzen. Verhindern lässt sich diese Problematik, in dem man kleine Metall-Plättchen direkt unter die Spitzen der Spikes legt. Solche Plättchen gehören zumeist sogar zum Lieferumfang der neuen Spikes. Alternativ eignet sich hier aber auch der Einsatz schraubbarer Gummifüßchen. Beide Varianten sind im gut sortierten HiFi-Fachhandel für ein vergleichsweise geringes Budget zu haben.

4. Die richtigen Kabel
Für jeden Lautsprecher dieser Welt gilt: Er kann nur so gut klingen, wie die vorhandene Kette es zulässt. Geizen Sie deshalb nicht am falschen Ende und investieren Sie ein paar Euro für hochwertige Lautsprecherkabel. Die vielen HiFi-Geräten und Boxen beiliegenden Strippen dienen maximal der ersten Funktionsüberprüfung und sollten besser nicht in den ständigen Betrieb genommen werden. Angst vor einer teuren Investition müssen Sie nicht haben, denn ordentliche Verbindungen müssen nicht zwingend teuer sein. In unserem HiFi-Test haben wir im Zusammenspiel mit der Vento 886 sehr gute Erfahrungen mit dem Oehlbach Twin Mix One gemacht (Art.-Nr.: 1071/uvP.: 9,99 Euro laufender Meter), das sich flexibel verlegen lässt, sich klanglich neutral darstellt und mittels hochwertig verarbeiteter (optional erhältlicher) Bananas einen festen Halt und somit den bestmöglichen Signaltransfer verspricht.

Das Bi-Wire-Anschlussterminal der Veto 886 ist großzügig dimensioniert und nimmt auch Kabel größeren Querschnitts auf.

Das Bi-Wire-Anschlussterminal der Veto 886 ist großzügig dimensioniert und nimmt auch Kabel größeren Querschnitts auf.

Vento 886 mit Impulsfreude und Lehrbuch-Bass

Ein ebenfalls ganz wichtiger Punkt: gönnen Sie Ihren neuen Lautsprechern eine entsprechende Einspielzeit. Ein Vorgang, der jedem Lautsprecher zum Vorteil gereicht, denn erst nach einer adäquaten Einspielzeit, die bei manchen Modellen auch schonmal 40, 60 oder mehr Stunden betragen kann, sind die Voraussetzungen für die Ausschöpfung des bestmöglichen Klangpotentials gegeben. Die Gründe für diese Vorgabe erklären sich unter anderem in der anfangs hohen Steifigkeit einiger mechanischer Bauteile der Treiberkonstruktion. Ein Punkt, den ich vor Beginn des Praxistests natürlich berücksichtigte und die mir zum Test überlassenen Vento 886 übers Wochenende mit James Blake einspielen liess. Die Wahl des ersten Teststückes war dann auch der vorangegangenen Einspielphase geschuldet, denn hier und unter (relativ) geringem Pegel ging die Canton bereits erstaunlich druckvoll und knackig zu Werke. Gute Gründe also, meinen Hörtest mit James Blakes „The Wilhelm Scream“ zu beginnen. Ein Song, den man sich zuhause wahrscheinlich nicht unter höherem Pegel geben wird, der sich aufgrund seiner enormen Energie aber perfekt eignet, um dem eigenen HiFi-Setup Informationen über Impulsverhalten und Dynamik zu entlocken. Genau diese Energie ist es dann auch, die nur wenige Augenblicke nach Betätigung der Play-Taste in den Hörraum geschoben wird. Eine Performance, die unvermittelt unter die Haut geht und mich aufgrund der nun generierten Impulskraft sofort in Ihren Bann zieht. Wow, denn die hübsche Hessin erzeugt eine Drucklast, die ich diesem vergleichsweise schlanken Standlautsprecher nicht unbedingt zugetraut hatte und die man einfach einmal gehört, bzw. erlebt haben muss! Eine Darstellung, in der die zweitgrößte Vento-Säule nur so vor Entschiedenheit und Dynamik strotzt, was mich nach kurzem Zögern zu einem nicht unwesentlichen Lautstärkesprung verleitet. Ein unbegründetes Zögern, wie sich schnell herausstellt, denn auf den durchgeführten Pegelanstieg scheinen die beiden Vento 886 nur gewartet zu haben. Das, was jetzt nämlich folgt, ist schier unbändige Durchzugskraft bei zugleich voller Kontrolle und höchster Akkuratesse. Selbst die zwischenzeitlich wechselnden Tempi im Grund- und Bassbereich werden sauber und ansatzlos reproduziert, worunter die enorme Energie dieses Stückes nicht im mindesten leidet, sondern wie vom Künstler gewollt und in vollem Umfang im Vordergrund steht. Eine Vorstellung, die zu einem großen Teil den neuen Chassismaterialien und erwähnter Wave-Sicke zu verdanken ist. Zugleich eine Darbietung, die man sich unter besagter Pegellast kaum besser vorstellen kann und die feine wie grobe Abstufungen in Sachen Lautstärke und Dynamik weder durch Änderungen der Klangfarbe noch im Timbre nach sich zieht.

In unserem Test durfte sich die Vento 886 an einer Marantz-Kombi, bestehend aus PM-14S1SE und SA-14S1SE, beweisen.

In unserem Test durfte sich die Vento 886 an einer Marantz-Kombi, bestehend aus PM-14S1SE und SA-14S1SE, beweisen.

Im zweiten Testabschnitt will ich dann wissen, wie sich die Ventos schlagen, sobald Informationen über Feingeist und Agilität gefordert sind, wozu ich mit „Did Trouble Me“ von Tom Jones einen Track anspiele, bei dem es überaus facettenreich zur Sache geht. Ein Titel, dessen einleitende Vocals gleich nach vorn gehen und Neugierde aufkommen lassen. Was dabei sofort positiv auffällt, ist die hervorragende Räumlichkeit der breit aufgespannten Klangbühne, die auch in ihrer Tiefe sauber ausgeleuchtet scheint. Es scheint fast so, als wäre noch ein zusätzlicher Center am Werk.
Schnelligkeit, Agilität und Spielfreude sind jetzt eindeutig die Attribute, die nun innerhalb weniger Sekunden aus dem bloßen CD-Hören ein imponierendes Musik-Erlebnis machen. Ein Erlebnis, das einen regelrecht anspringt und einfach mitreisst. Dabei ist es völlig egal, ob Bassdrums, Westerngitarre oder die präsente Stimme der walisischen Legende, jede Einzelheit trägt hier ihren Beitrag zu einer Gesamtdarstellung, die fasziniert und abermals unter die Haut geht. Neben der feinen Abstimmung ist das absolute Markenzeichen der Vento 886 aber eindeutig ihr exzellentes Auflösungsvermögen. So hat es den Eindruck, als würde jede noch so kleine Einzelheit sorgfältig in die Obhut der hessischen Drei-Wege-Säulen genommen, um anschließend akkurat und mit größter Sorgfalt wiedergegeben zu werden. Dass die Spielfreude dabei nicht einen Deut zu kurz kommt, ist umso erfreulicher und bei Lautsprechern mit hervorragendem Auflösungsvermögen keine Selbstverständlichkeit. Im Gegenteil; Schallwandler mit besagtem Attribut werden gern mal als reine Feingeister bezeichnet, denen es dann allerdings oft an Agilität und Leidenschaft mangelt. Nicht so diesem Canton-Duo, dass seine mitreissende Lebendigkeit niemals zu verlieren scheint und durch einen offenen, luftigen und fast schon unbeschwerten Sound mit entrechtendem Drive zu begeistern weiß.
So kommt es, dass ich nach dieser beeindruckenden Darstellung noch einmal das Genre wechsle und mir ein paar Tracks des legendären AC/DC-Albums „Black Ice“ gebe, was meinen Hörraum schnell zum bebenden Konzertsaal werden lässt – und zwar unter erneut gesteigertem Pegel. Laut – so muss das bei AC/DC einfach sein! Wie auf Kommando füllen meine Testgäste jetzt akustisch den Raum. Natürlich erneut mit unbändiger Spielfreude, wobei sie mir durch ihre scheinbar unbekümmerte Spielweise erneut imponieren. Doch es ist mehr als das, denn während die Ventos weiterhin höchstes Engagement an den Tag legen, bleiben sie dennoch jederzeit und souverän Herren der Lage über die temperamentvoll abgemischten Tracks, die nun den Hörraum fluten. Und obwohl erneut deutlich oberhalb der Zimmerlautstärke angekommen, glänzt der Hochton erneut durch sein feines, zugleich kräftiges Spiel, während sich die Tieftonabteilung durch satte Grundtonarbeit und heftige Schübe im Basskeller bemerkbar macht. Heftig rau und hemdsärmelig können die 886er also auch …

Canton setzt in der Veto 886 auf zwei kleinere, statt eines großen Tieftöner. Das  bringt mehr Kontrolle im Bass und erlaubt eine schmalere und filigranere Gehäuseausführung.

Canton setzt in der Veto 886 auf zwei kleinere, statt eines großen Tieftöner. Das bringt mehr Kontrolle im Bass und erlaubt eine schmalere und filigranere Gehäuseausführung.

Fazit

Cantons Vento 886 sind bildhübsch, exzellent verarbeitet, unglaublich gut ausgestattet und klangliche Multitalente. Mal seidenweich, mal brillant und mal hart und mit hochgekrempelten Ärmeln – ganz so, wie es das anliegende Musikgenre gerade erfordert. Kurz gesagt: die neue Vento 886 ist tatsächlich besser als ihr Vorgänger und somit schlichtweg einer der besten Lautsprecher seiner Klasse. Mission erfüllt!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

100 %

95 %

100 %

160713.Canton-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Canton
Vento 886 DC
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.399,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Lack schwarz "high gloss"
- Lack weiss "high gloss"
- Lack kirsch "high gloss"
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):1025 x 250 x 330 mm
Gewicht:18,0 Kg / Stück
Hochtöner:25 mm (Keramik-Kalotte)
Tieftöner:2 x 180 mm (Titanium-Membran)
Mitteltöner:1 x 180 mm (Titanium-Membran)
Trennfrequenz:300 / 3000 Hertz
Lieferumfang:- Vento 890.2
- Spikes
- antistatisches Mikrofasertuch
- Gummifüsschen (selbstklebend)
- Gewebeabdeckung mit Magnethaltern
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- erstaunliche Pegelreserven
- hohe Spielfreude
- sehr gute Räumlichkeit
- massive Gehäusekonstruktion
- exzellente High-Gloss-Oberfläche
- flexible Aufstellung
- sehr gutes Rundstrahlverhalten
- Gewebeabdeckung mit Magnetbefestigung
- vergoldetes Bi-Wire-Anschlussfeld
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Mit- und Gegenspieler:
- Marantz PM-14S1 SE
- Marantz SA-14S1 SE
- Oehlbach Twin Mix One
- Blue Horizon Sanctum
- IsoTek Initium

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Klipsch HD Wireless 2.1-Towers-System – wenig Platzbedarf, hohe Flexibilität, satter Sound

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Mit dem Kauf eines Wireless-Speakers entfällt das nervige und aufwändige Kabelverlegen. Allerdings nutzen viele der angebotenen Systeme diesen Vorteil nur unzureichend oder sie klingen einfach schlecht. Mit dem HD Wireless 2.1-Towers-System präsentiert Klipsch nun seine wohnraumtauglich Lösung, die überraschend flexibel einsetzbar ist und selbst audiophilen Ansprüchen genügen soll.

Keine Lautsprecherburg, keine lästigen Kabel - so kann ein vollwertiges Heimkino- und HiFi-Setup ausschauen: Das Klitsch HD Wireless 2.1Towers-System.

Keine Lautsprecherburg, keine lästigen Kabel – so kann ein vollwertiges Heimkino- und HiFi-Setup ausschauen: Das Klitsch HD Wireless 2.1Towers-System.

Die kabellose Audioübertragung wird immer beliebter. Kein Wunder, denn neben der Tatsache, dass man die lästigen Kabel nicht mehr verlegen und verstecken muss, erleichtert diese Möglichkeit des Signaltransfers auch die Platzierung der Lautsprecher im Raum. Während diese bei kabelgebundenen Modellen aufgrund der unvermeidlichen Kabelage immer nahe dem Rack oder Lowboard aufgestellt werden, lassen sich Wireless-Schallwandler auch an Orten nieder, die für klassische Lautsprecher aufgrund ihrer „festen Bindung“ bislang unerreichbar waren. Beispielsweise auf der anderen Seite des Durchganges, der sich unglücklicherweise direkt neben der HiFi-Anlage bzw. dem Flachbild-Fernseher befindet. Wie gesagt, Kabellos-Boxen gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Farben. Doch nur wenige von ihnen halten das Versprechen eine praktische und klanglich anspruchsvolle Lösung darzustellen. Mit ihrem HD Wireless RP-440WF stellen die unumstrittenen Audio-Spezialisten von Klipsch nun eine eigene Lösung vor. Und wer sich schon einmal mit der 1946 im amerikanischen Hope gegründeten Marke befasst hat, der weiß, dass hier kein Spielzeug zu erwarten ist, sondern eine funktionierende Lösung, die kompromisslosen Sound verspricht.

Markenzeichen: Selbstverständlich setzt Klitsch auch in diesem System auf sein inzwischen längst legendäres Tractrix-Horn.

Markenzeichen: Selbstverständlich setzt Klitsch auch in diesem System auf sein inzwischen längst legendäres Tractrix-Horn.

Mitgedacht

Bevor es aber ans Eingemachte geht, werfen wir schnell einen Blick auf Lieferumfang und Ausstattung des besagten Klipsch-Systems. Dazu gehören neben den beiden Hauptlautsprechern RP-440WF inkl. Netzkabel und Gewebeabdeckung, ein Subwoofer namens RP-110WSW, das HD Wireless Control Center und eine Fernbedienung. In gewohnter Klipsch-Manier bleiben die Amerikaner ihrer Linie auch hier treu und gehen in der Designgebung ihrer Lautsprecher keinerlei Kompromisse ein. Statt auf ein filigranes Alukleid oder Schnickschnack setzt Klipsch auf ein klassisches, massives mehrfach verstrebtes und leicht nach hinten geneigtes Echtholzgehäuse, das wir ihn ähnlicher Form bereits aus unserem Test der RP-280F kennen. Gerade einmal 15,5 Zentimeter breit (Gehäuse) unterscheidet sich die RP-440WF dann aber doch ein wenig von ihren typischen Markengenossen – ohne allerdings ihre Herkunft zu verleugnen. Entnimmt man die magnetisch gehaltene Gewebeabdeckung, wird der Blick auf die frontseitig eingelassene, kupferfarbene Chassis-Armada frei. Das Wörtchen „Armada“ ist keineswegs überzogen, denn da der Einsatz großer Schwingsysteme aufgrund des schmalen Gehäuses nicht möglich war, pflanzte man der 440er einfach mal mehrere kleine Chassis ein. Gemäß dem Firmenslogan „Pissing off the Neighbors“ soll das System ja auch klingen und ordentlich Druck erzeugen. Angeführt wird besagte Chassis-Armada von einem 25-Millimeter-Hochtöner, der, wie sollte es bei einer Klipsch-Box anders sein, in einem ihn umgebenden Tractrix-Horn sitzt. Direkt darunter kommen dann gleich vier jeweils 100 Millimeter durchmessende Tief-/Mitteltöner zum Einsatz, die eine gewisse Grundtonagilität und jede Menge Druck im Bassbereich versprechen. Der Clou dabei: da die beiden Lautsprecher perfekt auf die Schwingsysteme abgestimmte Verstärker an Bord haben, ist der Kauf eines teuren AV- oder Stereo-Receivers nicht mehr nötig. Sie verbinden Ihre Quellen, z.B. den Flachfernseher, Blu-ray-Spieler, die Settop-Box oder die Spielkonsole einfach direkt an den HD Wireless Control Center, der das Herzstück Ihres neuen Entertainment-Systems darstellt.

Lässt reichlich Druck erwarten: Jede RP-440WF bietet gleich vier jeweils 100 Millimeter durchmessende Tief-/Mitteltöner auf.

Lässt reichlich Druck erwarten: Jede RP-440WF bietet gleich vier jeweils 100 Millimeter durchmessende Tief-/Mitteltöner auf.

Aufstellung, Einrichtung

„PLUG. SYNC. DONE“. So beschreibt der Hersteller die Einrichtung des HD Wireless 2.1-Towers-System auf seiner Webseite. Und tatsächlich sind Installation und Verbindungsaufbau in wenigen Minuten abgeschlossen. Haben Lautsprecher, Subwoofer und Control Center nämlich einmal ihren Platz gefunden und sind mit Netzstrom versorgt, ist der aufwändigste Teil bereits erledigt. Wird das Control Center dann eingeschaltet, stellt es vollautomatisch die Verbindung zu seinen Spielpartnern her. Im einem letzten Schritt lässt sich dann noch auswählen, welcher Lautsprecher welchen Kanal wiedergeben soll. Ein Kinderspiel, denn um zu wählen welche Box die rechte und welche die linke ist, drückt man den im unteren Bereich auf der Gehäuserückseite befindlichen Knopf einfach so oft, bis die gewollte Position am ebenfalls dort befindlichen Display angezeigt wird. Voilà.

Einfacher geht es einfach nicht: Sind die Boxen mit Strom versorgt und stehen an ihrem finalen Platz, wird per Knopfdruck ausgewählt welcher Kabel ausgegeben werden soll.

Einfacher geht es einfach nicht: Sind die Boxen mit Strom versorgt und stehen an ihrem finalen Platz, wird per Knopfdruck ausgewählt welcher Kabel ausgegeben werden soll.

Unendliche Möglichkeiten

Das hier beschriebene 2.1-Setup erscheint nun auf den ersten Blick wie ein klassisches Lautsprechersystem. Tatsächlich ist es aber viel viel mehr. Was mit dem HD Wireless 2.1-Towers-System tatsächlich alles möglich ist, lässt dann ein Blick auf die Rückseite des Control Centers erahnen. Diese stellt neben eines Cincheinganges und je eines optischen und koaxialen Audioports gleich vier HDMI-Eingänge wie einen HDMI-Ausgang zu Verfügung. Insgesamt können somit drei Audio- und vier Videoquellen direkt verwaltet werden. Bedeutet: Sie können Audiosignale von Ihrem Fernseher, von einem CD-Player oder anderen digitalen und/oder analogen Audio-Quellen zuspielen, oder aber auch Videozuspieler wie Blu-ray-Player, Streaming-Devices, Mediaplayer o.ä. direkt an das Control Center anschließen. In letzterem Fall werden eingehende Videosignale dann direkt an den angeschlossenen Fernseher oder Projektor durchgeleitet, während der zugehörige Ton automatisch über die Lautsprecher ausgegeben wird. Seinem Namen vollends gerecht wird das HD Wireless letztlich durch sein integriertes Bluetooth-Modul, über das sich dann auch Audiodaten kabellos vom Smartphone oder Tablet an das Control Center übertragen lassen. So muss ein vollwertiges Entertainment-System aussehen.

Das üppig bestückte Anschlussfeld des Control Centers bietet analogen wie digitalen Quellen reichlich Gelegenheit ihre Signale zuzuführen.

Das üppig bestückte Anschlussfeld des Control Centers bietet analogen wie digitalen Quellen reichlich Gelegenheit ihre Signale zuzuführen.

Bluetooth-Aufbau des Klipsch HD Wireless

Wo wir gerade beim Thema Bluetooth sind, gleich ein paar Worte zum kabellosen Verbindungsaufbau zum Handy oder anderen bluetoothfähigen Quellen. Dieser stellt sich als absolut einfach und ist selbst von unerfahrenen HiFi-Einsteigern in weniger als einer Minute erledigt.

1. Funktion „Bluetooth“ im Smartphone/Tablet aktivieren
2. BT-Taste auf Fernbedienung des Control Centers 3 Sekunden gedrückt halten
3. „Klipsch“ aus Liste verfügbarer BT-Empfänger auswählen
4. Musikwiedergabe starten

Der Verbindungsaufbau via Bluetooth ist in weniger als einer Minute erledigt. Somit ist die kabellose Musikzuspielung von Handy oder Tablet ein Kinderspiel.

Der Verbindungsaufbau via Bluetooth ist in weniger als einer Minute erledigt. Somit ist die kabellose Musikzuspielung von Handy oder Tablet ein Kinderspiel.

Kein Stein auf dem anderen lassen

Aufgestellt und eingerichtet ist das Set also. Bevor es aber in den Hörtest geht, gilt es noch die richtige Ausrichtung der beiden Klangsäulen zu finden. Mit der leicht auf den Hörplatz ausgerichteten Aufstellung haben wir diesbezüglich schnell die für unseren Raum perfekte Winkelung der Lautsprecher gefunden. Nachdem auch dieser Punkt erledigt ist, geht es dann endlich los, wobei wir unsere Testprobanden zunächst in ihren wohl häufigsten Einsatzzweck schicken; die Filmtonwiedergabe. Die mit vielen kleinen Einzelheiten gespickte Stuhlfahrt durch die unterirdischen Gänge in „Casper“ dient uns dabei als erste Testsequenz. Und was das Klipsch-Set von der ersten Sekunde an leistet, kann sich durchaus hören lassen. So wird uns schnell eine breit wie tief aufgezogene Klangbühne kredenzt, auf der sämtliche Maschinen wie beispielsweise die automatische Zahnbürste oder der riesige Föhn absolut detailreich und dabei erstaunlich dynamisch dargestellt werden.
Kritisch beäugen wir bei dieser Gelegenheit natürlich auch die Qualität der Funkübertragung zwischen Control Center und Lautsprecher. Wenn es überhaupt einen Unterschied zu einem kabelgebundenen Setup gibt, dann muss dieser mickrig. Aussetzer gibt es keine, auch während der folgenden Testsequenzen nicht – soviel sei an dieser Stelle schonmal vorweg genommen.
Mit „Terminator – Salvation“ legen wir dann einen Titel nach, in dem größerer Facettenreichtum und mehr Tiefgang gefordert sind. Schon in der relativ ruhigen Eingangspassage, in der die Vorgeschichte des Hauptprotagonisten erzählt wird, beweisen unsere Testprobanden, dass sie auch unter noch gemäßigten Pegeln eine raumfüllende Soundkulisse zu erzeugen wissen. So kommt dann auch schnell echtes Kinogefühl auf, sehr gut! Dass Stimmen kleinste Einzelheiten inmitten der Soundtrackwiedergabe glasklar und präzise zu Gehör geliefert werden, ist für ein 2.1-Set nicht unbedingt selbstverständlich. Für das hier agierende Klipsch-Ensemble aber schon. Mehr noch, denn selbst während der ersten actionreichen Szene, Marcus` halsbrecherischer Flucht, werden Dialoge wie kleinste Details erneut tadellos und erstaunlich realitätsgetreu wiedergegeben. Eine Tatsache, die eigentlich nicht verwundern dürfte, schließlich ist Klipsch seit vielen Jahren in der Filmtonwiedergabe zuhause. Dennoch: Hut ab!
Nach dem einleitenden Kapitel springen wir dann mitten ins Geschehen. Genau genommen in die legendäre Tankstellenszene, in der die beiden Frontlautsprecher nebst Frontfire-Subwoofer nun jede Menge zu tun bekommen. Darauf scheint das amerikanische Boxen-Trio aber nur gewartet zu haben und pumpt die ersten extrem tieffrequenten Explosionen – die riesige Maschine hat es eben nicht gern, wenn Menschen flüchten wollen – mit erstaunlichem Nachdruck in den Hörraum. Eine Performance, die selbst den verwöhntesten Heimkinofreund staunen lassen sollte. So richtig los geht es dann aber erst, als Marcus und sein kleines Team ebenfalls die Flucht wagen,.
Die nun folgende, von Explosionen, Kollisionen und Schüssen aus großkalibrigen Waffen begleitete Szene hat nämlich so Einiges zu bieten. Alles allerdings absolut kein Problem für das Klipsch-Wireless-Paket, dem es auch hier gelingt eine breit ausgeleuchtete Klangbühne aufzuspannen, der es offenbar an nichts fehlt. Dynamik, Kraft, Detailtreue und Druck? Alles vorhanden – und zwar im Überfluss. Selbst kleinste Einzelheiten reproduziert das Audio-Setup nahezu perfekt und stellt die vielen tieffrequenten Tonanteile körperhaft und dynamisch dar, wobei zwischenzeitlich der Eindruck entsteht deutlich voluminösere Boxen zu hören.
Was aber noch wichtiger ist: trotz der vielen unterschiedlichen, teilweise übergreifenden Audioinformationen behalten unsere Testgäste jederzeit den Überblick und bleiben stets souverän und agil.

Der Subwoofer - mit einem 250 Millimeter durchmessenden Bass-Treiber ausgestattet - wird ebenfalls kabellos vom Control Center bedient.

Der Subwoofer – mit einem 250 Millimeter durchmessenden Bass-Treiber ausgestattet – wird ebenfalls kabellos vom Control Center bedient.

Den Heimkino-Part hat das Klipsch-System also schonmal mit Bravour und Auszeichnung bestanden. Sehr gut. Nun wollen wir wissen, wie sich die Säulen plus Sub in der reinen Musikwiedergabe schlagen, weshalb wir mit Daft Punks „Something About Us“ gleich einen eher anspruchsvollen Titel von CD zuspielen.
Ein Song, der schnell jede Menge in unseren Hörraum liefert, wobei der Bass für unseren Geschmack ein wenig zu voluminös erscheint. Da wir es hier aber glücklicherweise mit einem Wireless-System zu tun haben, ist dieser kleine Makel schnell behoben in dem wir den Subwoofer einfach ein klein wenig aus der Raumecke ziehen. Nur um ca. 15 Zentimeter verschoben passt jetzt alles. Tief und kontrolliert macht sich der dynamische Song nun in unserem Hörraum breit. Genial, so macht Musikhören vom ersten Augenblick an richtig Spass, was sogleich nach weiteren Stücken der französischen Electropop-Spezialisten schreit. Der Idee folgt der prompte Wechsel auf „Harder, Better, Faster, Stronger“ – diesmal allerdings via Bluetooth vom Smartphone geliefert. Kaum angespielt, bestimmen die unzähligen kleinen Beats und Details das Klangbild, bevor es kurz darauf melodiös umfangreicher und wesentlich dynamischer weitergeht. Eine Steigerung, die schnell zu einer nicht unwesentlichen Lautstärkeerhöhung verleitet. Das dies für unsere Test-Kombi kein Problem darstellen wird, war spätestens nach der brachialen Filmtonwiedergabe klar. Pfeilschnell, agil und erneut detailreich, dabei aber stets harmonisch und mit beeindruckendem Timing gelingt es dem Klipsch-Ensemble jetzt abermals hervorzustechen. Wie clean und temperamentvoll sämtliche Einzelteile dieses Gute-Laune-Songs selbst jetzt noch ans Ohr geliefert werden, war allerdings nicht unbedingt zu erwarten. Das Wörtchen „Temperament“ ist hier übrigens mit voller Absicht gewählt, denn die Lebendigkeit die die schlanken Klangsäulen nun an den Tag leben, ist schlichtweg imponierend.

Das Control Center misst knapp 24 Zentimeter in seiner Breite und lässt sich somit unauffällig in jedem Rock oder Lowboard platzieren.

Das Control Center misst knapp 24 Zentimeter in seiner Breite und lässt sich somit unauffällig in jedem Rock oder Lowboard platzieren.

Fazit

Dieses Set ist dem anspruchsvollen Musik- und Filmfreund gewidmet, der den Kauf eines „großen“ Surroundsets bislang aus Platzmangel oder aufgrund schwieriger Aufstellungsverhältnisse mied. Natürlich kann ein 2.1-Set ein sehr gutes 5.1 oder 7.1-Surround-Setup klanglich nicht ersetzen. Es kann dem aber verdammt nahe kommen und dabei noch eine praktische und platzsparende Lösung darstellen. Das Klipsch HD Wireless 2.1-Towers-System tut genau das. Ein schnell und einfach zu installierendes 2.1-Set, das ausgewachsenen Standboxen in der Musikwiedergabe kaum nachsteht und obendrein noch eine erstaunliche Klangqualität in der Filmtonwiedergabe bietet. Dass sich Besitzern eines solchen Systems nun unverhoffte Flexibilität eröffnet, sie sich das lästige Kabelverlegen und obendrein den Kauf eines teuren Verstärkers ersparen, sind weitere Pro-Argumente, die für das hier getestete Setup sprechen. Aus unserer Sicht eine ganz klare Empfehlung!

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: gut - sehr gut

90 %

100 %

100 %

160715.Klipsch-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Klipsch
HD Wireless 2.1-Towers-System
Produktkategorie:Aktiv-Lautsprecher mit Subwoofer und Hub
Preis:4250,00 Euro / Set
Ausführung:- schwarz
Vertrieb:Osiris Audio AG, Wiesbaden
Tel.: 06122 - 72 76 00
www.osirisaudio.de
Abmessungen (HBT):Lautsprecher: 1045 x 240 x 275 mm (mit Standfuß)
Subwoofer: 425 x 380 x 418 mm
Control Center: 48 x 235 x 149 mm
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:25mm (im Tractrix-Horn)
Mittel-/Tieftöner:4 x 100 mm
Verstärkerleistung:2 x 125 Watt
Eingänge:- 4 x HDMI
- optisch Digital
- koaxial Digital
- analog (Cinch)
- Bluetooth
Ausgänge:- HDMI
Lieferumfang:- 2 x RP-440WF
- RP-110SW
- Control Center
- Fernbedienung
- 3 Netzkabel
- HDMI-Kabel
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Kabelfreiheit
- kinderleichte Installation
- integrierte Verstärker
- integrierter DAC
- reichlich Pegelreserven
- hohe Grundtonagilität
- hohe Flexibilität
- fernbedienbar
- eigene Lautstärkeregelung
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1+
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunggut - sehr gut

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Standlautsprecher KEF Q700 – Pointierte Effizienz mit Charakter

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Klanglich ist KEF ohnehin ganz weit oben mit dabei. Optisch kann man den Lautsprechern aus britischer Entwicklung ebenfalls nichts vorwerfen, wie sich in der Q-Serie wieder einmal bestätigt. Die Standlautsprecher Q700 aus der Reihe beeindrucken uns im Test mit präzisem und stilsicherem Design – oh, und natürlich auch mit mitreißendem Klang. Aber fangen wir mal von vorne an…

Schlichtes Design mit gezielten Akzenten: Die Q700 von KEF sind nicht nur klanglich top.

Schlichtes Design mit gezielten Akzenten: Die Q700 von KEF sind nicht nur klanglich top.

 

Mit der Q-Serie hat KEF ein Komplettprogramm im Angebot, das sowohl diverse HiFi-Setups ermöglicht und sich problemlos zu umfangreichen Heimkino-Lösungen kombinieren lässt. Verschiedene Größen, vier Ausführungen und ein passender Subwoofer sorgen dafür, dass hier so ziemlich jedes Szenario bedient werden kann. Ganz nebenbei auch noch zu absolut annehmbaren Preisen, die vor allem im Online-Bereich das ein oder andere Schnäppchen ermöglichen. Wir konnten uns aber gerade noch zurückhalten und haben uns für unseren Test auf ein Stereo-Pärchen beschränkt.

Bewährtes bleibt

Mit der Q700 beehrt uns die mittlere der drei Standboxen, bei der es sich um einen Zweieinhalb-Wege-Bassreflexlautsprecher handelt. Das übliche, irgendwo aus dem Gehäuse hinausführende Bassreflexrohr suchen wir allerdings vergeblich (die sind nur bei den Regallautsprechern der Serie vorhanden), denn in den Q700 kommen stattdessen zwei Passivmembranen zum Einsatz. Diese ergänzen den belüfteten 25-Millimeter-Aluminium-Hochtöner und den ebenfalls 165 Millimeter messenden Aluminium-Tieftöner, die sich in KEFs bewährten Uni-Q-Chassis vereinen und die ein natürliches, lebendiges und weiträumiges Klangbild versprechen. Ein cleverer Aufbau, denn so muss man nicht mehr zwangsläufig einen absoluten Sweet-Spot festlegen, sondern kann auch abseits des Referenzplatzes noch erstklassigen Klang genießen.

Der Tangerine Waveguide darf auch nicht fehlen.

Der Tangerine Waveguide darf auch nicht fehlen.

Dabei verfügt der Hochtöner über eine versteifte Kalotte, die Verzerrungen aus dem hörbaren Bereich verbannt und zusätzlich mit dem „Tangerine-Waveguide“ ein breites Abstrahlverhalten für sehr präzisen Klang ermöglicht. Letzteres schützt zudem vor mechanischer Beschädigung. Für die Reproduktion niedriger Frequenzen ist der extrem leichte Aluminiumkonus mit schneller Resonanz zuständig, der sowohl sauber als auch kraftvoll zu Werke gehen und dabei auch von den internen Versteifungen des Gehäuses und dessen Volumen profitieren soll.

Gesunde Basis mit stilsicheren Akzenten

Auf den ersten Blick hat KEF die Q-Serie mit geringem Risiko designt, die klassische Kastenform des Gehäuses mitsamt schwarzer Stoffabdeckung kommt hier zum Zuge – anders, als noch in der Vorgängerserie. Unsere Testobjekte sind in weißer Ausführung gehalten, die alternativen Varianten reichen von dunkelbraunem Walnuss über rotes Palisander bis hin zu schwarzer Eiche (KEF verwendet hier übrigens ganz im Sinne des Umweltschutz recycelte Holzfasern). Auf den zweiten Blick offenbaren sich allerdings einige Details, die aus der schlichten Erscheinung ein ziemliches Schmuckstück machen. Am auffälligsten sind dabei wohl die beiden Sockel aus schwarzem Kunststoff, die im Gehäuseboden verschraubt werden und die vier schwarzen Spikes aufnehmen. Diese werden in die integrierten Gewinde eingedreht und anschließend von oben durch Abdeckungen versteckt. Also clever und edel zugleich.

Das Grunddesign der Q700 ist schlicht, die Verarbeitung wie gewohnt gut.

Das Grunddesign der Q700 ist schlicht, die Verarbeitung wie gewohnt gut.

Etwas dezenter ist das schicke Detail in der Frontblende, bei dem es sich um einen silberfarbenen Einsatz handelt, der sein Gegenstück in der Schallwand aufgreift. Nimmt man die Stoffabdeckung nämlich ab, fällt der Blick sofort auf den sich über die komplette Breite ziehenden Streifen, der den Hoch- vom Tieftonbereich auch optisch voneinander trennt und linksbündig das Herstellerlogo trägt. Ansonsten wird die Front visuell natürlich vom Uni-Q-Chassis bestimmt, wobei speziell der Hochtöner die Blicke auf sich zieht. Das liegt am erwähnten neunrippigen „Tangerine-Waveguide“, der aus dem Hochtöner herausguckt und wesentlich zum Gesicht der Lautsprecher aus KEFs Q-Serie beiträgt. Das gilt natürlich auch für den Aluminiumkonus der Chassis, wodurch die Q700 einen futuristischen Look bekommen.

Eins der feinen Details ist der Einsatz in der Schallwand.

Eins der feinen Details ist der Einsatz in der Schallwand.

Mit einer Höhe von nicht ganz einem Meter sind die Standlautsprecher recht angenehm wirkende Zeitgenossen, die weit weniger besitzergreifend und auffällig auftreten als andere Vertreter ihrer Gattung. Natürlich gibt es in der Q-Serie mit den Q900 auch nochmal größere und mit den Q500 kleinere Geschwister, für durchschnittlich große Wohnräume sind die Q700 allerdings ziemlich perfekt dimensioniert. Auffällig genug, um sich der ihnen zustehenden Aufmerksamkeit sicher zu sein, aber eben auch zurückhaltend genug, wenn es darum geht, mit dem allgemeinen Wohnraumambiente zu harmonieren – wenngleich sie nicht einfach irgendwo zwischen bereits vorhandene Möbel gestellt werden sollten.

Auch in der Frontabdeckung wird Wert auf Akzente gelegt.

Auch in der Frontabdeckung wird Wert auf Akzente gelegt.

Bitte Abstand halten!

Bei der Platzierung gibt KEF gleich ein paar Richtlinien bezüglich der nötigen Abstände, an die man sich idealerweise halten sollte. Aber keine Sorge, wenn das mal nicht hundertprozentig machbar ist; die Q700 sind bis zu einem gewissen Maß durchaus kompromissbereit. Denn ist man ehrlich, ist es nicht in jeder Wohnumgebung ohne Weiteres möglich, beide Lautsprecher mit jeweils einem Meter seitlichem Abstand zur Wand und mindestens zwei Metern Abstand zueinander aufzustellen. Immerhin ist rückwärtig lediglich 22,5 Zentimeter Freiraum notwendig, das sollte machbar sein. Wir haben uns aber gleich mal für ein Extrem entschieden und eine der beiden Q700 in eine recht schmale Lücke zwischen Lowboard und Wand „gequetscht“. Nicht optimal, darüber brauchen wir nicht reden, aber auch noch lange kein Weltuntergang. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt die KEF-Lautsprecher in seinen Besitz aufzunehmen, sollte sich über die möglichen Aufstellungsorte dann aber trotzdem mal ein paar Gedanken machen und gegebenenfalls das Mobiliar ein wenig umstellen, um den neuen Schallwandlern ausreichend Freiraum zu schaffen.

Für Entkoppelung sorgen schwarze Spikes, die im Sockel verschraubt werden.

Für Entkoppelung sorgen schwarze Spikes, die im Sockel verschraubt werden.

Etwas schwieriger könnte es beim Bodenbelag werden. Denn im Lieferumfang der Q700 sind weder Teller für die Spikes noch alternative Standfüße aus Gummi oder Silikon enthalten. Das bedeutet, dass die Lautsprecher im Prinzip erst mal nur auf Teppichboden aufgestellt werden können. Laminat, Fliesen oder Parkett sind hier einfach zu großer Gefahr ausgesetzt und auf Kratzer im Boden kann wohl jeder gut verzichten. Insofern tatsächlich etwas schade, dass KEF hier nicht entsprechende Optionen mitliefert. Was bleibt also? Freunde der Improvisation greifen in solchen Fällen gerne mal auf Münzen zurück, die unter die Spikes gelegt werden. Dabei sollte man dann allerdings auch darauf achten, für alle acht Spikes die gleiche Münze zu verwenden und nicht den Inhalt des Portemonnaies bunt durcheinander zu würfeln – ansonsten erfüllen die Spikes ihren Zweck nämlich nicht mehr zu 100 Prozent. Wer als Freund der bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten kein Kleingeld im Haus hat, kann theoretisch auch mit etwas dickeren (Fuß-)Matten arbeiten – aber die Ästhetik bleibt dann natürlich ein wenig auf der Strecke. Optisch ansprechender und dementsprechend beliebt sind Granitplatten, die den Boden schützen und den Q700 sowohl sicheren Stand als auch in gewisser Weise eine Bühne bieten. Wer hingegen ein eher schlichtes Fundament bevorzugt, bekommt im Onlinehandel problemlos und relativ günstig (ca. 4-5 Euro) Bodenschutz-Tellerchen, auf denen die Spikes platziert werden können.

Die Spikes eignen sich allerdings nur für Teppichboden, eine Alternative für Parkett oder Laminat gibt es leider nicht.

Die Spikes eignen sich allerdings nur für Teppichboden, eine Alternative für Parkett oder Laminat gibt es leider nicht.

So viele Möglichkeiten

Auf der ansonsten schlicht gehaltenen Rückseite ist das Anschlussterminal mit den vergoldeten Schraubklemmen klassisch im unteren Bereich der Q700 platziert. Hier bieten sich diverse Optionen, neben Single- und Bi-Wiring ist nämlich auch Bi-Amping möglich. Der Unterschied ist schnell erklärt, die beiden Wiring-Varianten erfolgen beim Anschluss an einen Verstärker, beim Bi-Amping kommen deren zwei zum Einsatz. Das Single-Wiring ist sozusagen die Standardvariante, hier wird ein Lautsprecherkabel vom Anschluss des Verstärkers zu dem des Lautsprechers gezogen. Sind wie bei der Q700 zwei Paar Kabelklemmen vorhanden, wird das untere Paar genutzt. Häufig sind die beiden Klemmenpaare dann sichtbar über eine Brücke miteinander verbunden, im Falle der Q700 sind stattdessen allerdings nur zwei Drehregler zu sehen, die im Uhrzeigersinn gedreht werden – beim Bi-Wiring ist natürlich das Gegenteil der Fall, denn hier muss die direkte Verbindung zwischen den Klammen natürlich aufgehoben werden. Bei dieser Variante werden nämlich zwei Lautsprecherkabel verlegt, die dann den Hochton- und den Tieftonzweig des Lautsprechers getrennt voneinander versorgen. Voraussetzung dafür ist natürlich ein zweites Paar Kabelklemmen sowohl am Lautsprecher und am Verstärker. Der Vorteil der getrennten Ansteuerung soll ein verbessertes Klangbild sein, da sich die Zweige nicht „in die Quere“ kommen können. Wer davon jetzt zum ersten Mal gehört hat: Machen Sie sich darum nicht zu viele Gedanken und schließen Sie die Q700 erst mal „ganz normal“ an.

Das hochwertige Anschlussterminal der Q700 erlaubt Single- und Bi-Wiring sowie Bi-Amping.

Das hochwertige Anschlussterminal der Q700 erlaubt Single- und Bi-Wiring sowie Bi-Amping.

Zielsicher und reaktionsschnell

Die Q700 beherrschen so ziemlich jede Musikrichtung und spielen, je nachdem, ob sie es gerade mit reduzierten Arrangements oder komplexen Kompositionen zu tun haben, ihre vielfältigen Stärken ganz gezielt aus. Lediglich massiv pumpender Bass gehört nicht zum ansonsten umfassenden Wiedergabe-Portfolio der Lautsprecher. Macht aber nichts, wir wollen schließlich Musik hören und nicht einfach nur Krach machen. Und deshalb darf Chris Rea mit „I Can Hear Your Heartbeat“ direkt mal zeigen, wie gut die KEF-Lautsprecher die markante, tiefe Stimme mit der Melodie des Titels vereinbaren können. Schnell stellt sich hier fest: Sehr gut können sie das und noch dazu völlig problemlos. Die bereits erwartete Räumlichkeit macht sich sofort bemerkbar. Eine breite Bühne füllt den Raum und obwohl alles extrem voluminös wirkt, lassen sich die einzelnen Instrumente und Parts klar und deutlich voneinander trennen, ohne dabei isoliert zu wirken. Der Eindruck wird sofort bestätigt, als mit „Postlude“ von Razz wesentlich aktuellere Musik aus den Boxen strömt. Auch hier zeigt sich die Flexibilität und vor allem die schnelle Reaktionsfähigkeit der KEF-Lautsprecher, denn die abrupten Wechsel – sowohl der Instrumentalparts als auch der zwischen sanft und rau pendelnden Stimme von Sänger Niklas Keiser – fließen wie aus einem Guss und sorgen für ein wunderbar abgestimmtes akustisches Ambiente.

Selbstverständlich kommen die bewährten Uni-Q-Chassis zum Einsatz.

Selbstverständlich kommen die bewährten Uni-Q-Chassis zum Einsatz.

Beeindruckend ist vor allem, wie gut es die Q700 verstehen, einerseits Agilität und dynamische Melodien mit andererseits sehr trockenem, druckvollem Tiefton zu vereinen. Das zeigt sich beim Wechsel zu ungleich härteren Genres, in dem beispielsweise „Tool“ zuhause sind und mit dem Drum-Intro von „Ticks And Leeches“ ganz andere Klänge anschlagen. Es wird rauer – und trotzdem verlieren die KEF-Lautsprecher auch hier nicht einmal ansatzweise Kontrolle oder Übersicht, sondern gehen das kraftvollere Tempo einfach mal mit. Selbst das schon leicht ins Schrille tendierende „Wild Eyes“ von Parkway Drive verursacht den schlichten Britinnen keinerlei Schwierigkeiten, so dass die Q700 sich sogar als ernstzunehmende Kandidaten für die Reproduktion härterer Heavy-Metal- und Hardcore-Tracks empfehlen – angesichts ihrer hübschen Erscheinung nicht unbedingt der erste Gedanke.

Der Tieftöner sorgt für knackigen und trockenen Bass.

Der Tieftöner sorgt für knackigen und trockenen Bass.

Fazit

Schlichtes und akzentuiertes Design, absolut vertretbarer Preis und ein sehr prägnanter Klang zeichnen die Q700 aus, die als mittelgroße Standlautsprecher die Q-Serie von KEF würdig vertreten. Die mit viel Erfahrung entwickelte und bis ins Detail durchdachte Konstruktion macht sich absolut bezahlt und setzt Maßstäbe in ihrer Preisklasse. Wer keinen aggressiven Tiefton möchte und stattdessen Wert auf Präzision und ein absolut stimmiges Gesamtbild legt, bekommt hier genau das Richtige geboten.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

91 %

94 %

160724.kef-Testsiegel

Technische Daten

Modell:KEF
Q700
Produktkategorie:2,5-Wege-Standlautsprecher
Preis:ca. 1500,00 Euro/Paar
Garantie:- 2 Jahre
- 5 Jahre (bei Registrierung)
Ausführungen:- Weiß
- Eiche Schwarz
- Palisander
- Walnuss
Vertrieb:GP Acoustics, Essen
Tel.: 0201 / 170390
www.kef-audio.de
Abmessungen (HBT):967 x 325 x 312 mm (inkl. Sockel)
Gewicht:17,2 Kg / Stück
Prinzip/Bauart:2,5-Wege/Bassreflex
Chassis:- 25-mm-Aluminium-Hochtöner
- 1x 165-mm-Aluminiumtieftöner
- 2x 165-mm-Aluminium-Passivmembran
Anschluss:- Bi-Wire-Schraubklemmen
Lieferumfang: - Zubehörpaket
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Uni-Q-Chassis
- vorbildliches Anschlussterminal
- makellose Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Teufel Ultima 20 Complete – Das 2.1-Set für große Räume

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Lange waren 2.1-Systeme die Lösung für kleine Räume und Filmfans mit wenig Platz. Allerdings greifen mittlerweile auch diejenigen mit größeren Wohnräumen auf die kompakten Sets zurück – sei es nun weil sie die Kabel für ein Surroundsystem aus architektonischen Gründen nicht verlegen können oder schlicht keine Lust auf diverse Lautsprecher im Wohnzimmer haben. Hier kommen dann leistungsstarke 2.1-Vertreter ins Spiel, wie etwa das Komplettset Ultima 20 Complete von Teufel, das alle Wünsche auf einen Schlag erfüllt.

Schlichte Lautsprecher im kompakten 2.1-System: Das Ultima 20 Complete eignet sich auch in größeren Räumen, die nicht primär als Heimkino genutzt werden.

Schlichte Lautsprecher im kompakten 2.1-System: Das Ultima 20 Complete eignet sich auch in größeren Räumen, die nicht primär als Heimkino genutzt werden.

 

Ein Komplettpaket ist immer dann gefragt, wenn man sich am liebsten gar nicht mit der Zusammenstellung eines Setups auseinandersetzen möchte oder sich dies mangels Erfahrung nicht zutraut. Teufel hält für diesen Fall gleich diverse Kompletpakete für so ziemlich jeden Anspruch bereit, meistens geht es da allerdings um Surroundsysteme wie die auch schon von uns getesteten Varion Impaq Streaming oder Cubycon Impaq. Aber auch die kleineren 2.1-Varianten erfahren wieder mehr „Zuneigung“ und eignen sich natürlich auch hervorragend als Einstieg in die Heimkino-Welt. Beim Ultima 20 Complete ist dementsprechend auch alles dabei, was man so braucht – abgesehen vom Blu-ray-Player vielleicht, aber der oder eine für den Zweck ebenfalls geeignete Spielkonsole wird ja wahrscheinlich ohnehin vorhanden sein. Mit dem Ultima 20 Complete bekommt man dann auf einen Schlag noch ein 2.1-System, den sehr kompakten AV-Receiver CoreStation Compact und alle nötigen Kabel sowie mit dem SubConnect eine kabellose Anschlussmöglichkeit für den Subwoofer dazu.

Schlicht mit schmuckvoller Schallwand

Packt man die beiden Ultima 20 Mk2 aus ihrem Karton, wirken die Regalboxen auf den ersten Blick tatsächlich ein wenig unscheinbar. Abgerundete Kanten, ein mattweißes Gehäuse und eine schwarze Stoffabdeckung – da kann man eigentlich nicht meckern, insbesondere natürlich wenn man sich ohnehin eine dezente Heimkinolösung wünscht. Allerdings wäre Teufel nicht Teufel, wenn nicht doch noch irgendwo ein Hingucker versteckt wäre. Und der sitzt bei den Ultima direkt hinter der Frontabdeckung. Nimmt man diese ab, verpassen die Schallwand in schwarzer Hochglanzlackierung und der Tiefmitteltöner mit Kevlar/Fiberglas-Membran und chromfarbener Phase Plug den unscheinbaren Lautsprechern gleich ein ganz anderes Gesicht.

Nimmt man die Frontblende der Ultima 20 Mk 2 ab, zieht der Mitteltieftöner alle Blicke auf sich.

Nimmt man die Frontblende der Ultima 20 Mk 2 ab, zieht der Mitteltieftöner alle Blicke auf sich.

Über dem Tiefmitteltöner kommt logischerweise ein Hochtöner zum Einsatz, dabei handelt es sich hier um ein Exemplar mit 25-mm-Kalotte. Das Zwei-Wege-System kann das relevante Frequenzspektrum problemlos abbilden, auch ohne Verzerrungen bei höheren Pegeln, was durch die hohe Belastbarkeit gewährleistet wird. Durch den Einsatz der bei Teufels Lautsprecherentwicklung üblichen Klippel-Messtechnik gelingt zudem eine sehr natürliche und ausgewogene Wiedergabe, sodass auch ohne Feinjustierung hohe Qualität garantiert ist. Unterstützend kommen Bassreflexrohre zum Einsatz und Holzverstrebungen im Inneren der Lautsprecher eliminieren mögliche Vibrationen sofort. Wer die Ultima 20 Mk 2 übrigens nicht einfach auf dem Lowboard platzieren möchte, kann alternativ auch zusätzliches Zubehör wie Wandhalter und Standfuß für eine alternative Aufstellung nutzen.

Robuste Anschlussklemmen, wie man sie von Teufel-Lautsprechern kennt.

Robuste Anschlussklemmen, wie man sie von Teufel-Lautsprechern kennt.

Kleiner Kraftprotz

Den beiden Ultima 20 Mk 2 wird der Subwoofer US 2106/1 SW zur Seite gestellt, den wir auch schon aus dem Varion-Set kennen. Trotz der relativ kleinen Grundfläche von nur 28×28,5 Zentimetern wiegt der Basskünstler fast acht Kilogramm und steht daher sicher auf den stabilen Standfüßen. Die verschaffen ihm auch den nötigen Abstand zum Boden, damit der 160-mm-Downfire-Tieftöner und die beiden ebenfalls nach unten gerichteten Bassreflexports genug Spielraum haben. Das Gehäuse des US 2106/1 SW ist in unserem Set wie die Ultima 20 Mk 2 auch in Weiß gehalten. Die Seiten und die Front sind abgesehen vom vorne am unteren Rand angebrachten Hersteller-Logo ohne Verzierungen sehr schlicht gehalten. Auf der Rückseite befinden sich dafür umso mehr Elemente. Wichtig sind hier natürlich der An/Aus-Schalter und der Anschluss fürs Stromkabel. Dazu kommt ein Kippregler, mit dem die Einschaltautomatik des Subwoofers aktiviert werden kann, so dass er sich bei eingehendem Signal selbsttätig aktiviert und bei Ausbleiben desselben auch wieder in den Standby-Modus versetzt. Praktisch, weil der Subwoofer ja meistens so platziert ist, dass man die Rückseite nur noch schlecht erreicht. Auch ein Phasenschalter ist vorhanden, mit dem sich der Klang anpassen lässt (wählen Sie hier die Einstellung, die lauteren und präziseren Sound produziert. Auch die Lautstärke lässt sich noch einstellen.

Der Subwoofer des Sets ist äußerst kraftvoll, dabei aber angenehm kompakt.

Der Subwoofer des Sets ist äußerst kraftvoll, dabei aber angenehm kompakt.

Der Anschluss an die CoreStation erfolgt entweder via Kabel am Line-In-Anschluss oder auf drahtlosem Wege per SubConnect – in jedem Fall die empfehlenswertere Variante, insbesondere wenn man nicht mehr Kabel als nötig verlegen möchte. So kann man den Subwoofer nämlich auch relativ frei im Raum platzieren, lediglich zwei Steckdosen für den Sub und seinen Connector werden gebraucht. In dem Fall wird der SubConnect über das mitgelieferte, kurze Kabel mit dem Line-In-Anschluss verbunden und anschließend per Knopfdruck mit der CoreStation gekoppelt, wobei die Anleitung hier leicht verständliche Hilfestellung leistet.

Für den satten Bass sorgen ein langhubiger 160-mm-Tieftöner und zwei Bassreflexports im Downfire-Prinzip.

Für den satten Bass sorgen ein langhubiger 160-mm-Tieftöner und zwei Bassreflexports im Downfire-Prinzip.

Kompakte Zentrale

Bei der CoreStation ist das solide Aluminiumgehäuse ebenfalls etwas dezenter gehalten, viel Platz für optische Details bietet der kompakte Mini-Receiver ja auch nicht. Erwähnenswert ist allerdings der passive Aufbau der mit Class-D-Verstärker ausgestatteten CoreStation, der ohne Lüfter und damit ohne Betriebsgeräusche auskommt. Technisch also mit viel Aufwand konstruiert, optisch eher zurückhaltend. Die seitliche Rippenstruktur und das in die Oberseite geprägte Logo sind da schon die ausgefalleneren Akzente, auffällig ist natürlich auch das kleinere Logo in der Front direkt unter der Status-LED. Die Bedienelemente der CoreStation umfassen die Tasten An/Aus, Quellenwahl für TV, Bluetooth und Aux, die Stummschaltung sowie „Leiser“ und „Lauter“. Die schmalen Elemente sind allerdings erst bei genauem Hinsehen zu erkennen. Im Prinzip nicht schlimm, denn einerseits kann die CoreStation auch mit der normalen TV-Fernbedienung gesteuert werden und andererseits lässt sie sich auch komplett verstecken, indem man sie per mitgelieferter Halterung auf der Rückseite des TV-Geräts befestigt. Das funktioniert natürlich vor allem bei Fernsehern mit Standfuß – wird das Gerät an die Wand gehängt, ist für die CoreStation nur in Ausnahmefällen noch Platz.

Die sehr kompakte CoreStation Compact lässt sich überall gut unterbringen - sogar auf der Rückseite des TV-Geräts.

Die sehr kompakte CoreStation Compact lässt sich überall gut unterbringen – sogar auf der Rückseite des TV-Geräts.

Die ausschließlich auf der Rückseite befindlichen Anschlüsse sind recht überschaubar, hier sind als Inputs ein HDMI-Eingang mit ARC-Funktion (dadurch wird auch das vom TV-Tuner empfangene Tonsignal über das einzige Kabel an die CoreStation übertragen) und der Aux-Eingang (für Stereo-Cinch-Kabel) vorhanden. Dazu gibt es Anschlüsse für die beiden Lautsprecher sowie den Subwoofer, der sich allerdings über die entsprechende Pairing-Taste auch kabellos koppeln lässt. Darüber hinaus gibt es zwei Drehregler zum Einstellen der Trennfrequenz und der Subwoofer-Lautstärke sowie eine Service-Buchse zum Aufspielen von Software-Updates und natürlich den Anschluss fürs Stromkabel. Prinzipiell reicht das aus, zumal weitere Geräte natürlich auch am TV-Gerät angeschlossen und dann zu CoreStation „durchgeschleift“ werden können. Manchmal wünscht man sich allerdings doch den ein oder anderen zusätzlichen Slot – da wird man dann aber auf die ausgewachsene CoreStation zurückgreifen müssen.

Anschlussseitig ist nur das Nötigste vorhanden, für mehr reicht der Platz einfach nicht.

Anschlussseitig ist nur das Nötigste vorhanden, für mehr reicht der Platz einfach nicht.

Standardmäßig wird die CoreStation übrigens per „Puck Control“-Funkfernbedienung gesteuert, die optisch – aufgrund des Namens nicht verwunderlich – an einen Eishockey-Puck erinnert. In Hinblick auf das Design natürlich super, mit Blick auf die Praxis ist dann aber doch die klassische TV-Fernbedienung vorzuziehen. Dafür ist lediglich die CEC-Kompatibilität des Fernsehers vorauszusetzen. Sollte diese nicht gegeben sein, kommt dann doch die „Puck Control“ zum Einsatz. Dafür ist das Pairing mit der CoreStation erforderlich. Dafür muss diese eingeschaltet und die Fernbedienung in unmittelbarer Nähe (maximal 25 Zentimeter Abstand) platziert sein. Anschließend muss die kleine Taste an der Seite gedrückt werden, bis der seitlich umlaufende LED-Ring blinkt. Ist dies drei Mal der Fall, war das Pairing erfolgreich, bei zehnmaligem Aufleuchten muss der Vorgang noch einmal durchgeführt werden. Die Steuerung per „Puck Control“ erfolgt über nur zwei Tasten, die bereits erwähnte seitliche und den Deckel der Fernsteuerung. Dieser wird zum Einschalten und zum Stummschalten (dann natürlich im aktiven Modus) kurz, zum Ausschalten ca. die Sekunden lang gedrückt. Zur Einstellung der Lautstärke wird der Deckel gedreht, zur Quellenwahl dient erneut die seitliche Taste.

Ein nettes Gimmick ist die einem Eishockey-Puck ähnelnde Fernbedienung der CoreStation.

Ein nettes Gimmick ist die einem Eishockey-Puck ähnelnde Fernbedienung der CoreStation.

Musik vom Smartphone

Dank Bluetooth-Modul nimmt die CoreStation Compact gerne auch Musikdateien vom Smartphone entgegen, die bequem von der Couch aus gestreamt werden können. Die Qualität ist dank Bluetooth 4.0 mit aptX-Codec auf hohem Niveau und lässt keine Wünsche offen. Streaming-Dienste wie Spotify können so ganz einfach über das Ultima-Set wiedergegeben werden. Zum Einrichten einer Verbindung muss man lediglich die Bluetooth-Funktion am Smartphone aktivieren und anschließend die Bluetooth-Taste an der CoreStation gedrückt halten. Die LED in der Front wird daraufhin blau blinken und in der Liste der verfügbaren Geräte auf dem Smartphone sollte der Eintrag „Teufel CoreStation Compact“ auftauchen. Einfach antippen und schon ist die Verbindung hergestellt.

Für kabellose Verbindung des Subwoofers sorgt der kleine SubConnect.

Für kabellose Verbindung des Subwoofers sorgt der kleine SubConnect.

So wird das gemacht!

Wie eingangs angekündigt ist das 2.1-Set auch für größere Räume geeignet. Konkret heißt das: bis zu 30 Quadratmeter sind kein Problem für das Ultima 20 Complete. Der Grund dafür ist ein sehr ausgewogener, kräftiger Sound, der auch bei hohen Pegeln nichts an Qualität einbüßt. Das gilt natürlich auch für die Musikwiedergabe, allerdings haben wir uns die aufgrund des Einsatzortes im TV-Bereich nur pro forma angehört und wollen darauf gar nicht näher eingehen. Es gibt ehrlich gesagt auch gar nicht viel dazu zu sagen, die stets hohe Qualität der Teufel-Lautsprecher ist ja ohnehin allgemein bekannt. Und wenn man es ganz genau nimmt: Wer wirklich „echte“ HiFi haben möchte, setzt nicht auf eine noch so gute Bluetooth-Verbindung. Insofern darf man wohl ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass das Ultima 20 Complete musikalisch vor allem in Sekundärsituationen (Partys, Hintergrundbeschallung, etc.) zum Einsatz kommt, für die es von Haus aus überqualifiziert ist und daher wohl niemals auch nur annähernd an seine Grenzen stößt.

Die musikalische Qualität der Ultima 20 Mk 2 - hier der großzügige Hochtöner - wird in diesem Setup wohl kaum ernsthaft auf die Probe gestellt.

Die musikalische Qualität der Ultima 20 Mk 2 – hier der großzügige Hochtöner – wird in diesem Setup wohl kaum ernsthaft auf die Probe gestellt.

Wir konzentrieren uns also auf den Betrieb in Teamarbeit mit dem Fernseher. Beschränkt man sich dabei auf das normale Programm, macht sich im Vergleich zum TV-Lautsprecher natürlich sofort eine wesentlich höhere Verständlichkeit bemerkbar und alles klingt grundsätzlich voluminöser – was sich zum Beispiel bei Liveübertragungen von Konzerten oder Sportveranstaltungen auszahlt. Allerdings wird eine solche Anlage ja vor allem fürs Heimkino genutzt und muss sich dementsprechend beim Filmton beweisen.

Die Verarbeitung des Ultima-Sets ist gewohnt hervorragend.

Die Verarbeitung des Ultima-Sets ist gewohnt hervorragend.

Um diesen auf die Probe zu stellen, machen wir gleich richtig Druck und legen die Blu-ray des Actionkrachers „Olympus Has Fallen“ (die aktuelle Fortsetzung „London Has Fallen“ hatten wir zum Test leider noch nicht vorliegen) ein und springen direkt zum Kapitel mit dem Luftangriff aufs Weiße Haus. Der Vollständigkeit halber weisen wir nur nochmal darauf hin, dass wir es hier mit einem vergleichsweise kleinen Subwoofer und zwei Kompaktlautsprechern zu tun haben – denn was wir zu hören bekommen, lässt ein weitaus größeres Setup vermuten. Zunächst wäre da das fulminante Tieftonfundament zu nennen, das sich aufgrund der donnernden Motoren des Flugzeugs sofort im ganzen Zimmer ausbreitet und den Zuschauer auch ohne Surround-Effekt sofort mitten ins Geschehen verfrachtet. Richtig spektakulär wird es dann mit dem Einsetzen der Bordkanonen, deren Salven akustisch unglaublich präzise und wuchtig abgefeuert werden. Die breite virtuelle Bühne erweist sich hier als sehr hilfreich, weil sie den einzelnen Soundeffekten genug Raum zur individuellen Platzierung bietet.

Die hochglänzende Schallwand macht einen sehr guten Eindruck und selbst die Stecklöcher für die Frontblende stören nicht.

Die hochglänzende Schallwand macht einen sehr guten Eindruck und selbst die Stecklöcher für die Frontblende stören nicht.

Spätestens mit den abstürzenden Jets macht das Ultima 20 Complete dann mit viel Nachdruck klar, dass es keineswegs nur aus Platzmangel angeschafft werden sollte. Die Wände zittern schon beim Einschlag der Raketen und die Explosionen und der Aufschlag der Flugzeuge bringen das Mauerwerk ordentlich zum Wackeln. Der Downfire-Subwoofer sorgt dafür, dass man die von Turbulenzen geprägte Flugphase sehr gut nachempfinden kann und die bequeme Couch leicht dazu tendiert, sich spontan in einen Schleudersitz zu verwandeln.

Der Sound des Subwoofers kann auf der Rückseite noch angepasst werden, falls die Wände doch zu sehr wackeln.

Der Sound des Subwoofers kann auf der Rückseite noch angepasst werden, falls die Wände doch zu sehr wackeln.

Allerdings braucht das 2.1-Set nicht unbedingt explosive Sequenzen, um zu überzeugen. Auch die Dialoge unterstreichen die hohe Qualität der Ultima-Lautsprecher, die sämtliche Gespräche kristallklar und mit sehr hoher Verständlichkeit ins Zimmer tragen. Das ist insofern erwähnenswert, weil Mike Banning und seine Gesprächspartner fast ausschließlich via Funkgerät oder Mobiltelefon kommunizieren und diese in Hollywood ja offenbar grundsätzlich über eine recht bescheidene Qualität verfügen. Wo TV-Lautsprecher dann schon mal gerne ins nuschelnde Flüstern verfallen, fällt das künstliche und logischerweise beabsichtigte Rauschen der Tonspur beim Ultima 20 Complete überhaupt nicht störend auf, sondern macht das Filmerlebnis im Gegenteil gleichsam authentisch wie angenehm.

Für Entkopplung sorgen selbstklebende Gummifüße - zumindest beim Aufstellen auf dem Lowboard.

Für Entkopplung sorgen selbstklebende Gummifüße – zumindest beim Aufstellen auf dem Lowboard.

Fazit

Egal welche Gründe man für den Einsatz eines 2.1-Sets hat, mit dem Ultima 20 Complete liegt man richtig. Es verbindet Kompaktheit mit ausgeprägtem Klang und einen sehr moderaten Preis mit herausragender Qualität. Dazu kommt die sofort mögliche Inbetriebnahme aufgrund des alles notwendige umfassenden Lieferumfangs und der sehr guten Grundeinstellung. Selbst Einsteiger werden sich hier problemlos zurechtfinden und jede Menge Spaß haben.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

94 %

91 %

160731.teufel-ultima-21-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Teufel Ultima 20 Complete
Produktkategorie:2.1-Komplettanlage
Preis:699,99 Euro
Garantie:bis zu 12 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Lautsprecher Teufel GmbH, Berlin
Tel.: 030 / 300 9 300
www.teufel.de
Hochtöner (Ultima):1x 25-mm-Gewebehochtöner
Tiefmitteltöner (Ultima):1x 165-mm-Kevlar/Fiberglas, chromfarbener Phase Plug
Tieftöner (Subwoofer):1x 160 mm (Zellulose, beschichtet)
Abmessungen:Ultima: 50 x 7 x 6,7 cm
Subwoofer: 38,5 x 28 x 28,5 cm
Impaq 8000: 8 x 40 x 36 cm
Raumfeld Connector: 2,8 x 17,2 x 12,7 cm
Gewicht:Satelliten: 1,2 kg/Stück
Subwoofer: 7,9 kg
Impaq 8000: 4,8 kg
Raumfeld Connector: 0,29 kg
Prinzip:Ultima: Zwei-Wege-System, Bassreflex
Subwoofer: Bassreflex
Anschlüsse:CoreStation:
1x Cinch-Eingang Stereo
1x Subwoofer-Ausgang
1x High-Level-Lautsprecher-Ausgänge
1x HDMI-Eingang
- Bluetooth 4.0 aptX
Lieferumfang:2 x Regal-Lautsprecher UL 20 Mk2
1 x Mono-Subwoofer US 2106/1 SW
1 x CoreStation Compact
1 x Netzteil für CoreStation Compact
1 x Puck-Control-Funkfernbedienung
1 x Sub Connect RX
1 x Netzteil
1 x Mono-Cinch-Kabel 0.5m - C3005A
1 x 15 m Lautsprecherkabel C1015S
1 x 1,5 m HDMI-Kabel 1.4 C1515V

Besonderes:- sofort spielfertig
- detaillierte Wiedergabe
- flacher und kompakter 2.1-Receiver zur Montage am TV-Gerät
- Bluetooth 4.0 mit aptX
- Steuerung über TV-Fernbedienung via HDMI-CEC möglich
- alle benötigten Kabel im Lieferumfang enthalten
- kabelloser Subwoofer-Anschluss
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Der Beitrag Teufel Ultima 20 Complete – Das 2.1-Set für große Räume erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


WHD GL 100 WR – Gartenlautsprecher mit WLAN und viel Power

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Während im Winter der Partykeller zum Einsatz kommt, sind im Sommer die Terrasse und der Garten die bevorzugten Austragungsorte für Feiern jeder Art. Grill und Kühltruhe sind schließlich schnell zur Hand. Lediglich eine vernünftige Beschallung ist draußen etwas komplizierter, gerade bei etwas größeren Arealen bräuchte man schon ein Multiroom-System unter freiem Himmel. Genau dafür eignet sich der GL 100 WR von WHD, der als wetterfester Vertreter der Multiroom-Komponenten einiges zu bieten hat.

Moderner Look, stabiles Auftreten: Der GL 100 WR erfüllt als Gartenlautsprecher alle Ansprüche.

Moderner Look, stabiles Auftreten: Der GL 100 WR erfüllt als Gartenlautsprecher alle Ansprüche.

 

Neben einigen anderen interessanten Details ist die Multiroom-Fähigkeit natürlich der entscheidende Faktor beim GL 100 WR. Denn er lässt sich wie einige andere WHD-Produkte (zum Beispiel der bereits von uns im Multiroom-Setup getestete Qube) per kostenloser Smartphone-App mit Musik versorgen. Dies geschieht über die App „Multiroom Player“, die Musik an bis zu sechs Lautsprecher gleichzeitig streamen kann. Die Musiksammlung kann dabei sowohl auf dem Smartphone selbst als auch auf dem NAS-Laufwerk oder anderen im WLAN eingebundenen Speichermedien abgelegt sein – mehr Komfort geht wohl nicht.

Wetterfest in modernem Look

Von den Multiroom-Komponenten im WHD-Portfolio ist der GL 100 der größte Vertreter. Rund 50 Zentimeter hoch und mit einer Grundfläche von 36×36 Zentimetern braucht er ein wenig Platz und lässt sich nicht mal eben auf dem Gartentisch aufstellen (dafür gibt es aber auch den erwähnten Qube). Im Gegensatz zum Gartenlautsprecher SL 25 in Steinoptik (mittlerweile übrigens ebenfalls als WLAN-Variante erhältlich) verfolgt WHD beim GL 100 wieder deutlich moderne Ansätze und sorgt damit für eine Alternative für alle, die lieber einen „aufgeräumten“ statt naturbelassenen Garten haben. Das Grunddesign des wetterfesten Kunststoffgehäuses ist im Prinzip ein Würfel. Darauf liegt eine Deckplatte auf, die von vier kurzen Säulen gehalten wird. In ähnlichem Design hat man sicherlich schon die eine oder andere Terrassenbeleuchtung gesehen, insofern passt der Gartenlautsprecher also gut an seinen Bestimmungsort. Blickt man seitlich in den Freiraum zwischen den beiden Gehäuseteilen, fallen zwei Kegel auf, die direkt unter den Breitbandlautsprechern platziert sind. Diese dienen natürlich vorrangig nicht der Optik, sondern der gleichmäßigen Verteilung des Schalls, um eine 360-Grad-Abstrahlung zu ermöglichen. Damit sich auch der Tiefton frei entfalten kann, sind an den beiden Gehäuseseiten, an denen die Chassis befestigt sind, Aluminium-Lochgitter eingesetzt.

Die flache Pyramidenform der Oberseite lässt Regenwasser abfließen und macht den GL 100 wetterfest.

Die flache Pyramidenform der Oberseite lässt Regenwasser abfließen und macht den GL 100 wetterfest.

Interessantes Innenleben

Der GL 100 ist ein Zwei-Wege-Lautsprecher, der auf eine Kombination aus Breitbandlautsprecher und Tieftöner mit Passivmembran setzt. Erstere kommen in doppelter Ausführung und mit neun Zentimetern Durchmesser zum Einsatz, in den unteren Oktaven wird ein 20-cm-Subwooferchassis mit Doppelschwingspule aktiv und durch ein passives Gegenstück auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite unterstützt. Dazu kommt der WLAN-Receiver WR 225, der unsichtbar im Gehäuseinneren verbaut ist. Er unterstützt Airplay, UPnP und DLNA und verfügt über eine Reichweite von maximal 30 Metern. Bei Hindernissen wie Wänden, Möbelstücken oder dichter Bepflanzung wird diese allerdings vermindert und die Musik-Wiedergabe beginnt zu stottern. Insbesondere schwache Router sind da ein Problem, insofern sollte man sicherheitshalber per Smartphone die Signalstärke im Garten prüfen, bevor man hier die Platzierung von Lautsprechern plant. Denn bei den üblichen vom Telefonanbieter gelieferten Modellen kann es vorkommen, dass das Signal des Routers gerade einmal bis zur Terrassentür reicht. In diesem Fall muss ein WLAN-Repeater eingesetzt werden, um die Reichweite des Routers in ausreichender Stärke auszuweiten und dem WLAN-Receiver des GL 100 die Chance zu geben, ein Signal aufzufangen – hier sollte man im Zweifel lieber noch in die Verstärkung fürs WLAN-Signal investieren, denn wenn die Verbindung immer wieder unterbricht, macht Multiroom schlicht keinen Spaß.

Im oberen Teil des GL 100 sitzen die Breitbandlautsprecher, unten logischerweise die Tieftöner.

Im oberen Teil des GL 100 sitzen die Breitbandlautsprecher, unten logischerweise die Tieftöner.

Flexible Aufstellung – Steckdose und fester Untergrund genügen

Lässt man das WLAN-Signal mal außer Acht, kann der GL 100 prinzipiell überall im Garten platziert werden. Lediglich eine Steckdose sollte in der Nähe sein – ansonsten hilft natürlich auch ein Verlängerungskabel, wobei das dann keine sinnvolle Dauerlösung ist. Der WLAN-Receiver ist laut Herstellerangaben nur bei Temperaturen zwischen 0 und +30 Grad einsetzbar, daher sollte der GL 100 auch nicht unbedingt in der prallen Sonne stehen. Abgesehen von der Stromversorgung sollte der Untergrund idealerweise eben und einigermaßen fest sein. Auch sollte sich am Standort kein stehendes Wasser sammeln, falls es mal heftiger regnet.

Die Füße sorgen für sicheren Stand, der abnehmbare Gehäuseboden ist allerdings nicht gegen von unten eindringendes Wasser resistent.

Die Füße sorgen für sicheren Stand, der abnehmbare Gehäuseboden ist allerdings nicht gegen von unten eindringendes Wasser resistent.

Wasser von oben macht dem GL 100 WR hingegen nichts aus, das fließt aufgrund der flachen Pyramidenform sofort ab. Von unten könnte es allerdings ins Gehäuse eindringen, denn anders als beim SL 25 ist die Unterseite hier nicht versiegelt. Der Grund ist der innenliegende WLAN-Receiver, den man ja bei Bedarf (z.B. zum Reset bei der Einbindung in ein neues Netzwerk) noch erreichen muss. Allerdings ist daher auch die Gefahr größer, dass Wasser eindringt und Schäden verursacht. Dazu müsste der Pegel zwar auf einige Zentimeter steigen, aber man muss es ja gar nicht erst darauf ankommen lassen. Eine leichte Erhöhung z.B. in Form einer Steinplatte ist also nicht verkehrt. Zumal es da ja auch durchaus hübsche Exemplare im Gartencenter gibt, die den GL 100 zusätzlich nochmal optisch aufwerten bzw. ins Zentrum rücken können.

Die Aluminiumgitter vor den Tieftönern sind sauber verarbeitet und unauffällig in Gehäusefarbe lackiert.

Die Aluminiumgitter vor den Tieftönern sind sauber verarbeitet und unauffällig in Gehäusefarbe lackiert.

Hilfreicher Assistent

Ähnlich simpel wie die Aufstellung ist grundsätzlich auch die Inbetriebnahme des GL 100 WR denkbar einfach. Stromkabel in die Steckdose, Smartphone zur Hand nehmen und den Anweisungen des Assistenten folgen. Im ersten Schritt nimmt man per Smartphone Kontakt zum eigenen WLAN des Lautsprechers auf, um diesen anschließend per App-Assistent ins eigentliche WLAN einzubinden. Das geschieht Schritt für Schritt und ist auch problemlos für Laien machbar. Ist der GL 100 WR ins heimische WLAN integriert, kann jeder Lautsprecher noch mit einer eigenen Bezeichnung (entweder frei einzugeben oder aus einer Liste wählbar) versehen werden. Denn natürlich können mehrere Lautsprecher zeitgleich betrieben werden und da hilft es, diese auch auf der virtuellen Bühne der App auseinanderhalten zu können.

Der WLAN-Receiver ist normalerweise gut verschlossen im Inneren verstaut - bei der Installation wird er unter Umständen benötigt.

Der WLAN-Receiver ist normalerweise gut verschlossen im Inneren verstaut – bei der Installation wird er unter Umständen benötigt.

Problematisch wird es bei der Einrichtung übrigens nur, wenn der Lautsprecher schon mal in einem anderen WLAN angemeldet war. Dann muss der Receiver nämlich zurückgesetzt werden, was nur per Knopfdruck möglich ist. Und dieser Knopf ist im Inneren des WLAN-Receivers zu finden, der wiederrum im Inneren des Gehäuses an der Bodenplatte befestigt ist. Um dorthin zu kommen, müssen also insgesamt zwölf Schrauben gelöst werden, acht im Gehäuseboden und vier im Receiver-Kasten. Anschließend fällt der Blick auf jede Menge Elektronik, die allerdings getrost ignoriert werden kann. Relevant ist nämlich nur der kleine schwarze Knopf unter dem von Außen ins Kästchen geführte Stromkabel. Das muss natürlich trotzdem eingestöpselt sein, so dass die LED neben dem erwähnten Knöpfchen leuchten. Nun kann der Reset-Button gedrückt werden, bis die linke LED rot aufleuchtet. Anschließend ist der beschriebene Einrichtungsprozess möglich.

Muss der WLAN-Receiver zurückgesetzt werden, ist erst einmal Schrauben lösen angesagt.

Muss der WLAN-Receiver zurückgesetzt werden, ist erst einmal Schrauben lösen angesagt.

App mit großen Evolutionsschritten

Seit unserem letzten Test hat sich die Multiroom-App von WHD für iOS und Android sehr positiv weiterentwickelt. So ist nun zum Beispiel der Zugriff auf Mediaplayer auch mit Android-Geräten problemlos möglich und verbessert die Multiroom-Systematik nochmals enorm. Ebenfalls toll ist die Option, per Druck auf das Lautsprechersymbol auf der Bühne einzelne Lautsprecher direkt mit dem Internetradio zu verbinden – dann wird das Smartphone als Zuspieler nicht mehr benötigt.
Darüber hinaus bietet die App noch diverse zusätzliche Funktionen, wie zum Beispiel die Einstellung einer Verzögerung (in Millisekunden-Schritten) der einzelnen Lautsprecher, falls diese nicht hundertprozentig synchron spielen sollten. Natürlich können auch die Lautstärken aller Lautsprecher einzeln geregelt werden. Das ist sehr hilfreich, falls man verschiedene Lautsprechermodelle miteinander verbindet – so können zum Beispiel mehrere GL 100 im Garten verteilt werden, während auf dem Terrassentisch ein Qube seinen Dienst tut. Außerdem können wie gehabt mehrere Geräte auf das Multiroom-System und dessen einzelne Komponenten zugreifen, sofern sie sich im selben WLAN befinden und die Multiroom-App installiert ist. Die Bedienung erfolgt übrigens wie gehabt mit einer leicht verzögerten Reaktion, die aber in der Praxis nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kein Problem ist.

Bei der Einrichtung ins WLAN hilft der detaillierte Assistent der Smartphone-App.

Vielseitiger und ausgewogener Klang

Über die App suchen wir uns dann auch gleich mal ein paar Musikstücke aus, um diese im Praxistest zu hören. Beim Steinlautsprecher SL 25 ist uns ja schon vor allem das für einen Gartenlautsprecher beachtliche Tiefton-Talent aufgefallen und der GL 100 steht seinem Kollegen da ins nichts nach. Die beiden Tieftöner sorgen für ein sehr belastbares Fundament und eine nicht zu verachtende Dynamik. Daher ist der Hinweis durchaus angebracht, ab einer gewissen Uhrzeit entweder Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen oder diese lieber gleich zur Party einzuladen. Ansonsten könnten basslastige Titel wie „The Package“ von A Perfect Circle oder „Mountain At My Gates“ von Foals schnell dafür sorgen, dass man die Grenze zur Ruhestörung überschreitet. Denn selbst bei höheren Pegeln spielt der GL 100 weiterhin klar und präzise auf, was angesichts seines Volumens nicht wirklich überraschen wird. So pumpen die Bässe sehr ordentlich, während das Schlagzeug mit knackig-trockenem Punch aufwartet.

Die Technik steckt gut geschützt im Inneren des Gehäuses.

Die Technik steckt gut geschützt im Inneren des Gehäuses.

Was sich zudem sehr positiv bemerkbar macht, ist die sehr starke Wiedergabequalität der Höhen und Mitten, die dank der Breitbandlautsprecher deutlich über den Erwartungen liegt. Wie bei den Indoor-Multiroom-Komponenten nutzen wir die Tracks „Time“ von Pink Floyd“, „Red Eyes“ von „The War On Drugs“ und „Laughs and Jokes“ von Mark Knopfler zum Test, um sowohl rockige, elektronisch angehauchte und schlicht agil-melodiöse Sounds auf den Testparcours zu schicken. Negatives gibt es hier nicht zu berichten, der GL 100 meistert alle Herausforderungen problemlos und mit viel Spielfreude. Die Balance zwischen Kraft, Volumen und Präzision ist fast immer extrem ausgewogen, je nach Abmischung und Qualität der Musik kann es bei höheren Pegeln höchstens mal ein wenig zu deutlich in Richtung Bassintensität kippen. Das fällt allerdings nur beim „richtigen“ Zuhören auf und das dürfte bei Partys ohnehin nicht vorkommen – und wer alleine ein bisschen Musik zur Entspannung hört, verzichtet wiederrum auf diese Lautstärken. Als Rundumbeschallung bei Festivitäten oder sonstigen Aktivitäten im Garten – so macht das Unkrautjäten ja auch gleich viel mehr Spaß – ist der GL 100 fast schon überqualifiziert.

Sicherer Stromanschluss: Wie immer ist die Verarbeitung bei WHD über alle Kritik erhaben.

Sicherer Stromanschluss: Wie immer ist die Verarbeitung bei WHD über alle Kritik erhaben.

Fazit

Mit modernem Look und unerwartet starkem Klang zeigt der GL 100, dass Gartenlautsprecher ihren Indoor-Kollegen in nichts nachstehen müssen. Insbesondere als Teil eines Multiroom-Systems kann der WHD-Lautsprecher seine Stärken ausspielen und jede Gartenparty zum akustischen Highlight machen. Dank wetterfester Konstruktion und stabilem Gehäuse kann der GL 100 während der Hauptsaison problemlos im Freien bleiben und ermöglicht so auch einen spontanen Einsatz, der dank der kostenlosen Multiroom-App in Windeseile in die Tat umzusetzen ist. Komfortabel, flexibel und durchdacht – Multiroom ist mit dem GL 100 endgültig nicht mehr auf Innenräume beschränkt.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96 %

87 %

92 %

160807.WHD-Testsiegel

Technische Daten

Modell:WHD GL 100 WR
Produktkategorie:WLAN/Multiroom-Gartenlautsprecher
Preis:1.298,00 Euro
Ausführung:Betongrau
Vertrieb:WHD, Deißlingen
Tel.: 074 20 / 8 89-0
www.whd.de
Abmessungen (HBT):500 x 360 x 360 mm
Gewicht:16,5 Kg
Eingänge: - WLAN-Receiver
Chassis:2x 9-cm-Breitbandlautsprecher
1x 20-cm-Subwooferchassis mit Doppelschwingspule
1x 20-cm-Passivsubwoofer
Besonderes:- flexible Einsatzmöglichkeiten
- mit anderen WHD-Multiroom-Modellen kombinierbar
- ausgewogener Klang
- satter Tiefton
- per kostenloser App steuerbar
- unterstützt Airplay, UPnP und DLNA
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,2
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Netzwerk-Receiver Yamaha R-N602 – Entdecke die Möglichkeiten

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HiFi-Türme mit Silhouetten wie die Skyline US-amerikanischer Großstädte waren einmal, heutzutage sind kompakte Geräte gefragt. Die Ausstattung soll aber natürlich alle Eventualitäten abdecken und für die Zukunft gerüstet sein. Klingt erst mal nach einer sehr frechen Forderung, wird aber von Yamaha schon längst erfüllt. Ein Vertreter des umfangreichen Portfolios ist der Netzwerk-Receiver R-N602, der neben klassischer HiFi auch Streaming und natürlich die Multiroom-Technologie „MusicCast“ an Bord hat.

Der MusicCast-Netzwerkreceiver R-N602 ist schlicht, aber edel.

Der MusicCast-Netzwerkreceiver R-N602 ist schlicht, aber edel.

 

Damit bildet der R-N602 nicht nur die Zentrale für ein Stereo-Setup oder 2.1-System, er eignet sich auch hervorragend, um etwa vorhandene und liebgewonnene Passivlautsprecher in ein Multiroom-System zu integrieren beziehungsweise dieses in „Zusammenarbeit“ mit anderen MusicCast-Produkten aufzubauen. Wie genau das aussieht und wozu der R-N602 sonst noch imstande ist, haben wir uns mal in Ruhe angesehen und -gehört.

Mit Kanten und Kurven

In Form und Farben greift Yamaha auf die klassischen Optionen zurück. Der R-N602 ist in der gewohnten Quaderform gehalten und bewegt sich mit einer Grundfläche von 43,5 x 39,2 Zentimetern und einer Höhe von 15,1 Zentimetern im üblichen Rahmen. Die Seiten des in Silber und Schwarz erhältlichen Netzwerkreceivers kommen ohne spektakuläre Akzente aus und die Oberfläche widmet sich voll und ganz dem Bereitstellen von reichlich Lüftungsschlitzen. Lediglich die Front bietet also Raum für optische Details und da hat Yamaha ein abwechslungsreiches Gesicht platziert. Die Bedienelemente reichen von der simplen Taste über kreisrunde bis hin zu rechteckigen Drehreglern. Der Mix macht einen sehr guten Eindruck und verleiht dem R-N602 trotz der erwähnt klassischen Grundlage einen sehr modernen Look, der auf zwar niedrigen, aber massiven und robusten Standfüßen ruht.

Der R-N602 präsentiert sich mit einem Mix aus runden und rechteckigen Elementen.

Der R-N602 präsentiert sich mit einem Mix aus runden und rechteckigen Elementen.

Ebenfalls positiv fällt die dezente, aber deutliche Beschriftung der einzelnen Bedienelemente auf, die einen schnellen Überblick erlaubt. Links befindet sich der An/Aus-Schalter samt Signal-LED, direkt daneben sitzt der Sensor der Fernbedienung. Darunter finden Kopfhörer und USB-Speichermedien Anschluss, zwischen den beiden Slots lassen sich mit jeweils einer eigenen Taste die Lautsprecheranschlüsse A und B ein- beziehungsweise ausschalten.
Das mittlere Segment der Front des R-N602 wird von zwei Drehreglern eingerahmt, die der Quellenwahl (links) und dem Navigieren in der Menüstruktur (rechts) dienen. Der rechte Regler lässt sich auch eindrücken, dadurch wird die Auswahl bestätigt. Zwischen den beiden runden Reglern befinden sich vier rechteckige Exemplare, mit denen – von links gesehen – Bass, Höhen, Balance und Lautstärkepegel justiert werden.

Das Display ist sehr gut lesbar und bietet alle wichtigen Informationen auf einen Blick.

Das Display ist sehr gut lesbar und bietet alle wichtigen Informationen auf einen Blick.

Oberhalb der Drehregler thront das sehr gut ablesbare Display, das neben der aktiven Quelle und Lautstärke auch Informationen zum Beispiel zu den aktiven Lautsprecherausgängen oder Drahtlosverbindungen liefert. Direkt unter dem Display liegt eine Zeile weiterer Bedienelemente in Form von kleinen, runden Tasten. Darüber kann die Helligkeit des Display reguliert, zwischen angezeigten Informationen umgeschaltet, aktive Modi gewechselt, Sender gespeichert und gelöscht, zwischen FM und AM alterniert sowie Presets und Senderfrequenzen gewählt werden.
Ganz rechts schließen sich an den Auswahl-Drehregler die „Connect“-Taste zum Verbinden des R-N602 mit der Smartphone-App, der Lautstärke-Regler und die „Pure Direct“-Taste an. Letztere aktiviert die gleichnamige Funktion, die für den maximal möglichen reinen Klang der gewählten Quelle sorgt – dabei werden dann allerdings die Einstellungen über die zentralen, rechteckigen Regler ignoriert.

Wer die Bedienelemente am Receiver selbst ebenfalls ignorieren möchte, kann sich bei der Steuerung des R-N602 auch auf die mitgelieferte Fernbedienung beschränken. Diese beherbergt so ziemlich alle Tasten sowie einige Regler der Front des Receivers und ermöglicht außerdem die Steuerung bei der Wiedergabe (also Play/Pause, Titelsprung, etc.). Alles in allem sollten die Funktionen auch dank Beschriftung ziemlich selbsterklärend sein, zur Not hilft auch hier die Bedienungsanleitung mit einem beschrifteten Schaubild weiter.

Der Signalgeber ist zwar sehr umfangreich, aber dank Beschriftung trotzdem übersichtlich.

Der Signalgeber ist zwar sehr umfangreich, aber dank Beschriftung trotzdem übersichtlich.

Grenzenlos umfangreich

Grund für die umfangreich bestückte Fernbedienung ist natürlich die Optionsvielfalt des R-N602. Allein die verfügbaren Quellen sind dabei schon aller Ehren wert. Diese befinden sich fast vollständig auf der Rückseite des Receivers, lediglich der Kopfhöreranschluss und ein USB-Slot sind in der Front untergebracht. Gegenüber stehen insgesamt neun kabelgebundene Eingänge zur Verfügung, dazu kommen drahtlose Quellen via Bluetooth, AirPlay und WLAN. Auf „klassischem“ Wege wird sogar explizit ein Plattenspieler berücksichtigt, dafür steht der analoge Cinch-Eingang „Phono“ samt GND-Anschluss zur Verfügung. Darunter gibt es mit den drei Line-Eingängen noch weitere analoge Cinch-Anschlüsse, die letzten beiden verfügen auch über entsprechende Ausgänge. Ebenfalls explizit für ein Gerät vorgesehen ist ein weiterer analoger Cinch-Eingang, der dem Anschluss eines CD-Players dient. Auf digitalem Wege bietet der R-N602 Platz für gleich zwei Koaxialkabel sowie zwei optische Digitaleingänge, über die sich zum Beispiel Tonsignale von Blu-ray-Player oder Spielkonsole einspeisen lassen. Damit kommt das Thema Heimkino ins Spiel und in dem Zusammenhang wird auch der Subwoofer-Ausgang richtig interessant, der das Setup eines 2.1-Systems erlaubt. Wir haben uns beim Test allerdings auf die HiFi-Qualitäten konzentriert und dem R-N602 „nur“ zwei NS-F330 zur Seite gestellt – schicke Standlautsprecher, die wir demnächst auch nochmal gesondert vorstellen werden.

Der R-N602 bietet mehr als genug Eingänge und ersetzt damit die klassischen HiFi-Türme.

Der R-N602 bietet mehr als genug Eingänge und ersetzt damit die klassischen HiFi-Türme.

Aber zunächst zurück zum Netzwerk-Receiver und seinen Anschlüssen. Die sind nämlich noch nicht erschöpft, es gibt auch noch die FM- und AM-Antennenanschlüsse. Da ist allerdings zu vermuten, dass diese beiden Optionen zugunsten des Internetradios wahrscheinlich vernachlässigt werden. Um das „moderne“ Radio empfangen zu können, lässt sich der R-N602 wahlweise per LAN-Kabel oder WLAN-Antenne online bringen. Die dadurch entstehenden Möglichkeiten sind natürlich die Mittel der Wahl beim Zuspielen von Smart Devices oder um Medienserver als Musik-Quelle einzusetzen. Darüber hinaus bieten sich die Netzwerkoptionen aber auch an, um die Multicast-Funktion der Yamaha-Geräte zu nutzen.

MusicCast – Multiroom à la Yamaha

Der Begriff Multiroom ist mittlerweile sicherlich jedem, der sich für HiFi interessiert, untergekommen. Yamaha bietet natürlich auch Geräte mit der Möglichkeit, sie mit anderen Komponenten zu verbinden und zeitgleich über alle zusammen dieselbe Musik abzuspielen. Allerdings nennt sich das dann „MusicCast“ und ist vielmehr eine Erweiterung der Produkte als maßgebliches Feature. So kann man auch alle Produkte ganz normal als Einzelgerät verwenden oder ebene bei Bedarf mit anderen Komponenten verbinden. Nicht die einzige Besonderheit von MusicCast, denn strenggenommen ist dieses auch schon viel älter als das, was heute gemeinhin als „Multiroom“ bekannt ist. Für die erste Entwicklung Yamahas vor mehr als zehn Jahren waren die Kunden allerdings noch nicht bereit und so verzögerte sich der Erfolg. Die Zeit hat Yamaha allerdings genutzt und heute umfasst die Produktpalette unter anderem Soundbars, Aktivlautsprecher und HiFi-Verstärker, so dass man auf Wunsch (und mit entsprechendem Kontostand) problemlos die ganze Wohnung oder das komplette Haus mit passenden HiFi-Komponenten ausstatten und MusicCast bis zum Maximum einsetzen kann. Und dazu gehört auch, dass man Bluetooth-fähige Geräte anderer Hersteller in das MusicCast-System integrieren kann – damit ist Yamaha anderen Multiroom-Systemen durchaus noch voraus.

Die Connect-Taste zwischen den beiden Drehreglern wird zum Einrichten ins MusicCast-Netzwerk benötigt.

Die Connect-Taste zwischen den beiden Drehreglern wird zum Einrichten ins MusicCast-Netzwerk benötigt.

Unabhängig von der Größe des MusicCast-Systems – Yamaha bietet auch fertige Pakete wie das auch schon von uns getestete „Trio“ an – erfolgt die Steuerung dabei per kostenloser App „MusicCast CONTROLLER“, die im AppStore für iOS– und Android-Geräte geladen werden kann. Über die App hat man innerhalb des Multiroom-Systems dann Zugriff auf Musikdateien auf dem Smartphone, dem PC, dem NAS-Laufwerk oder diverse Streamingdienste wie vTuner, Spotify, Napster oder Juke. Voraussetzung ist lediglich die Einbindung der MusicCast-Produkte (und der Zuspielquellen) in ein gemeinsames WLAN, das allerdings heutzutage ohnehin in so ziemlich jedem Haushalt vorhanden ist. Bei der Wiedergabe hat man dann die Möglichkeit, in unterschiedlichen Räumen einzelne Lautsprecher anzusteuern oder die komplette Wohnung akustisch miteinander zu verknüpfen und überall dieselbe Wiedergabe zu genießen. Dabei werden sogar High-Res-Audioformate wie Apple Lossless, FLAC und AIFF (bei einigen Produkten wie dem R-N602 auch DSD) unterstützt, um eine hohe Klangqualität zu gewährleisten. Die Bedienung der App ist trotz des womöglich kompliziert klingenden Prinzips äußerst intuitiv und anschaulich gestaltet, zudem hilft die Assistenzfunktion bei den ersten Schritten zuverlässig weiter. Und für die Einrichtung gibt es zur Not auch noch einen „Setup Guide“ in Papierform, der die Installation anschaulich erklärt. Dasselbe gilt übrigens für die Bedienungsanleitung des R-N602, der auch gleich alle verfügbaren Anschlussoptionen für Lautsprecher beschreibt.

Unverzichtbar: Die WLAN-Antenne ist neben dem LAN-Anschluss die Eintrittskarte ins Heimnetzwerk.

Unverzichtbar: Die WLAN-Antenne ist neben dem LAN-Anschluss die Eintrittskarte ins Heimnetzwerk.

Zwei Paar Lautsprecher oder Bi-Wiring gefällig?

Wie bereits erwähnt bietet der R-N602 die Option, zusätzlich zu den beiden Lautsprechern einen Subwoofer anzuschließen. Man kann aber auch zusätzlich zu den beiden Lautsprechern noch zwei Lautsprecher anschließen. Wie bitte? Ganz recht, der Netzwerk-Receiver besitzt nämlich zwei Paar Anschlussklemmen, die freundlicherweise auch noch mit „A“ und „B“ markiert sind (jeweils zwischen den Klemmen für den linken und rechten Kanal). Eine schöne Sache vor allem für Besitzer von zwei Paar Lautsprechern, die müssen sich so nämlich nicht für eins der beiden Pärchen entscheiden. Wer hingegen nur ein Paar anschließen möchte, kann dies aber – sofern die Lautsprecher dafür ausgelegt sind – per Bi-Wiring tun. Die bereits erwähnten NS-F330 beispielsweise sind dafür geeignet. Beim Bi-Wiring werden die Hoch/Mittel- und Tieftonsektion voneinander getrennt, so dass sich die Frequenzen nicht in die Quere kommen. Dazu werden die oberen Kabelklemmen am Lautsprecher mit den oberen Klemmen des Receivers verbunden – das Prinzip bei den unteren Klemmen dürfte damit klar sein. Wichtig ist dann das vorherige Entfernen von vorhandenen Brücken zwischen den Kabelklemmen am Lautsprecher.

Die Anschlussterminals erlauben Bi-Wiring oder den gleichzeitigen Betrieb zweier Lautsprecherpaare.

Die Anschlussterminals erlauben Bi-Wiring oder den gleichzeitigen Betrieb zweier Lautsprecherpaare.

Verzichtet man auf das Bi-Wiring, bleiben die Brücken natürlich an ihrem Platz und es wird lediglich ein Kabel pro Lautsprecher verwendet. Die Schraubklemmen des R-N602 nehmen natürlich abisolierte Kabelenden (ca. 10 mm lang) auf, bieten aber auch die Möglichkeit, Kabel mit Bananensteckern zu verwenden. In dem Fall müssen die Schraubklemmen nicht gelöst werden, sondern lediglich die kleinen Kunststoffplättchen im Zentrum entfernt werden. Idealerweise wählt man zum Anschluss natürlich zunächst den oberen Lautsprecherausgang „A“, ein zweites Lautsprecherpaar kann dann an „B“ angeschlossen werden. Bleibt ein Ausgang unbenutzt, kann dieser per Knopfdruck an der Front des Receivers oder auf der mitgelieferten Fernbedienung abgeschaltet werden. Das Display gibt übrigens konstant durch den eingeblendeten Buchstaben darüber Aufschluss, ob ein Lautsprecherausgang aktiv ist.

Intuitive Bedienung mit doppeltem Boden

Zur Bedienung des R-N602 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, hier wird sich vermutlich jeder völlig intuitiv zurechtfinden. Für die erste Einrichtung muss man im Prinzip nur tun, was die App anzeigt und das sind im Wesentlichen nur fünf simple Schritte. Nach dem Starten der App schaltet man – falls noch nicht geschehen – das entsprechende Gerät wie zum Beispiel den R-N602 ein. Sobald dieser startklar ist, wird die „Connect“-Taste für etwa fünf Sekunden gedrückt, bis eben jenes Wort samt WLAN-Symbol im Display aufblinkt. Die App kann dadurch mit dem Receiver kommunizieren und bittet anschließend um Auswahl des gewünschten WLANs sowie Eingabe des entsprechenden Passworts. Ist die Verbindung erfolgreich, kann man das MusicCast-Gerät mit einem passenden Namen (zum Beispiel „Wohnzimmer“ oder „Küche“) benennen und sogar eine passende Abbildung auswählen, um die Darstellung der verschiedenen Räume besser zu illustrieren.

Ob es nun die Steuerung per Fernbedienung oder per Smartphone-App ist, alle Einstellungen und die Quellenwahl sind selbsterklärend gekennzeichnet und so wird man vermutlich ohnehin sofort nach dem Prinzip „Probieren geht über Studieren“ experimentieren wollen. All jenen mit Hang zu ausgeprägten Vorsichtsmaßnahmen sei aber versichert, dass die Bedienungsanleitung des R-N602 hier alle Optionen detailliert beschreibt und man keine Angst haben muss, den Netzwerk-Receiver per Knopfdruck zu zerstören oder gar das Internet zu löschen. Wer einigermaßen vertraut im Umgang mit Controller-Apps ist, wird vermutlich innerhalb weniger Minuten an dem Punkt sein, an dem wir uns jetzt auch befinden: Dem Musikhören.

Für Kopfhörer und USB-Medien stehen Anschlüsse in der Front bereit.

Für Kopfhörer und USB-Medien stehen Anschlüsse in der Front bereit.

Frisch und knackig

Wir haben wie erwähnt unsere NS-F330 angeschlossen, dabei allerdings für unseren Hörtest auf Bi-Wiring verzichtet – schließlich gehen wir davon aus, dass Single-Wiring noch die dominante Anschlussart darstellt. Daher sollte diese auch für uns als Testgrundlage dienen, obwohl wir natürlich auch gerne das potenziell „bessere“ Bi-Wiring nutzen würden. Schließlich hat man bei Universalgeräten wie dem R-N602 eigentlich immer im Hinterkopf, dass man es hier nun mal nicht mit einem Spezialisten zu tun hat und dementsprechend seine Ansprüche lieber etwas zurückschrauben sollte. Der Yamaha-Receiver allerdings sieht das ein wenig anders und fordert keineswegs irgendeine Form von Nachsicht. Nachdem wir ihn und die Lautsprecher erst einmal mit etwas Musik aus dem Internetradio warmlaufen lassen, wechseln wir anschließend zu den verschiedenen Zuspielmöglichkeiten digital gespeicherter Musik. Weil wir ein wenig Zurückhaltung in Sachen Tiefton erwarten, machen wir den Auftakt mit „Wild Eyes“ von Parkway Drive und skippen über das Gitarrenintro hinweg direkt mitten ins Geschehen – keine gute Idee, da der Lautstärkeregler dafür noch etwas zu hoch eingestellt ist. Prompt knallt uns der Metalsound mitten ins Gesicht und lässt uns fast vom Stuhl kippen. Sehr beeindruckend, wie viel Power in dem eigentlich eher unscheinbaren Receiver steckt – immerhin wäre damit direkt geklärt, dass für ihn auch größere Räume kein Problem sind. Das Tieftonfundament ist extrem dicht und satt, hier wird energisch und mit viel Nachdruck aufgespielt.

Trotzdem fehlt es nicht an Dynamik, wie sich beim Wechsel zur vielschichtigeren Musik von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats zeigt. Über „Wasting Time“ und „S.O.B.“ steigern wir langsam das Tempo hin zum Hit „I Need Never Get Old“. Statt auf pure Power konzentriert sich der R-N602 hier nun viel mehr auf Agilität und sämtliche Details, die im bunten Genre-Mix zur Geltung kommen. Und so universell der R-N602 in seinen Funktionen aufgestellt ist, so vielseitig ist er auch klanglich. Je nachdem, was ihm auf den unterschiedlichen Wegen zugespielt wird, setzt er andere Akzente und stellt sich förmlich auf das jeweilige Genre ein. Ganz allgemein behält er dabei aber stets einen sehr frischen und knackigen Klang, der einfach immer Spaß macht, egal welche Musikrichtung man bevorzugt.

Stabilen Halt bieten die flachen und robusten Standfüße.

Stabilen Halt bieten die flachen und robusten Standfüße.

Fazit

Die Zeiten umfangreicher HiFi-Türme sind zumindest im Wohnzimmer vorbei und kompakte Universalgeräte rücken an ihre Stelle. Auf diesem Gebiet hat sich Yamaha schon mehrfach ausgezeichnet und setzt mit dem Netzwerk-Receiver R-N602 noch einmal einen neuen Meilenstein, der unter anderem dank MusicCast-Funktionalität noch einige Jahre Aufmerksamkeit erfahren wird. Von den umfangreichen Funktionen sollte man sich übrigens auch als Laie nicht abschrecken lassen, denn die umfangreiche Bedienungsanleitung hilft eigentlich bei allen Fragen weiter. Ein rundum gelungenes Paket also, das Yamaha in ein ansprechend gestaltetes Gehäuse gesteckt hat und zu einem sehr fairen Preis anbietet.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

92 %

95 %

160814.Yamaha-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Yamaha R-N602
Produktkategorie:Netzwerk-Receiver
Preis:599,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Gewicht9,8 kg
Abmessungen (HxBxT)151 x 435 x 392 mm
Anzahl Endstufen (Leistung)2 (je 105 Watt)
Eingänge- 5 x Analog Chinch
- 2 x optisch Digital
- 2 x koaxial Digital
- Ethernet
- WiFi
- AirPlay
- DLNA
- Bluetooth
- USB
Ausgänge- 2 x Rec.-Out (analog)
- Subwoofer Pre Out
- 2 x Lautsprecher-Terminals (A+B)
- Kopfhörerausgang
Unterstützte Streaming-Dienste:- Spotify
- Napster
- vTuner
- Juke
Musik Formate- MP3
- WMA
- MPEG4
- AAC
- WAV
- FLAC
- AIFF
- ALAC
- DSD
Netzwerk- AirPlay
- DLNA
- Bluetooth
- WLAN
Besonderes:- MusicCast
- Bi-Amping-Betrieb
- Lautsprecher A, B oder A+B
- Netzwerkfunktionen
- AirPlay
- FLAC-Wiedergabe
- hochwertige Verarbeitung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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JBL Boost TV – Turbogang für den TV-Sound

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Mit Soundbars gelingt es fast überall, den Fernsehton deutlich aufzuwerten. Sehr viele Varianten gibt es mittlerweile auf dem Markt, sowohl was Ausstattung als auch Größe angeht. Doch auch hier galt lange das logische Prinzip: je kleiner das Gerät, desto schwächer der Pegel. Damit hat sich JBL aber nicht abfinden wollen und mit dem Boost TV den Beweis geliefert, dass jede Regel irgendwann gebrochen wird.

Mit gerade einmal 37,6 Zentimetern Breite findet der Boost TV so gut wie überall Platz.

Mit gerade einmal 37,6 Zentimetern Breite findet der Boost TV so gut wie überall Platz.

 

Wobei man an dieser Stelle gleich festhalten muss, dass der Boost TV keineswegs „nur“ eine Soundbar für den TV-Sound ist. Denn das kompakte Energiebündel ist auch mit Bluetooth ausgestattet und bietet via JBL Connect die Möglichkeit, den TV-Lautsprecher mit anderen Geräten zu einem Multiroom-System zu verbinden – das aufgrund der Vielzahl tragbarer und akkubetriebener JBL-Lautsprecher zudem auch noch äußerst flexibel ist. Bevor falsche Erwartungen geweckt werden: Einen Akku hat der Boost TV nicht, aber optisch steht er seinen Markenkollegen schon ziemlich nahe.

So seh’n auch Soundbars aus

Der Boost TV wirkt auf den ersten Blick nämlich gar nicht wie eine Soundbar, vielmehr erweckt auch er aufgrund von Form und Design den Eindruck eines portablen Aktivlautsprechers – wohl kein Zufall angesichts der übrigens JBL-Range. Davon inspiriert kommt der Boost TV ohne harte Kanten aus, fast alle Übergänge sind sanft abgerundet und geben dem kompakten TV-Lautsprecher ein in sich geschlossenes Erscheinungsbild. Das vorwiegend in Schwarz gehaltene Gehäuse wird lediglich durch das weiße Herstellerlogo in der Front sowie den hellgrauen (und natürlich beleuchteten) Tasten sichtbar kontrastiert. Etwas versteckt, nämlich auf der Unter- und Rückseite sind Standfläche und Anschlussfeld durch einen gummierten Einsatz in knalligem Orange auf im Heimkinobereich eher ungewöhnliche Art abgesetzt. Doch die Kombination funktioniert und das gewählte Material sorgt für sicheren und rutschfesten Stand des Boost TV.

Der gummierte Standfuß bringt Farbe ins Spiel.

Der gummierte Standfuß bringt Farbe ins Spiel.

Auch die oftmals in Klavierlackoptik gestalteten Gehäusevarianten sind beim Boost TV sehr sparsam eingesetzt, sie finden sich lediglich an den Seiten und den beiden Bassreflexports. Der Rest des TV-Lautsprechers ist von einem feinen Wabenmuster überzogen, das auf der Oberseite lediglich vom Bedienfeld unterbrochen wird. Hier finden sich insgesamt sieben Tasten, die allerdings optisch in einem einzigen Element untergebracht sind. Zentral befindet sich natürlich der im Vergleich zu den übrigen Symbolen leicht vergrößerte An/Aus-Button, der von den beiden Lautstärketasten eingerahmt wird. Ganz links liegt die Bluetooth-Taste, direkt daneben lässt sich die Virtual-Surround-Funktion an- und abschalten. Auf der rechten Seite hingegen sind die Tasten für JBL Connect und der TV-Button, der bei zweitem Drücken blau leuchtet und den SoundShift aktiviert.

Das Bedienfeld am Boost TV ist hübsch übersichtlich.

Das Bedienfeld am Boost TV ist hübsch übersichtlich.

Die mitgelieferte Fernbedienung im Mikroformat weist dieselben Tasten wie das Bedienfeld am Gerät selbst und darüber hinaus eine Stummschaltung auf, was die Steuerung auch vom Sofa aus bequem macht. Wer hingegen seine TV-Fernbedienung nutzen möchte, kann diese per Lernfunktion mit dem Boost TV kombinieren. Dazu muss zunächst die „Virtual Surround“-Taste fünf Sekunden lang gedrückt werden. Anschließend können das Ein- und Ausschalten sowie die Lautstärkeregelung inklusive Stummschaltung „einprogrammiert“ werden. Dazu ist es jeweils notwendig, die jeweilige Taste erst am Boost TV und anschließend auf der TV-Fernbedienung zu drücken. Für die Stummschaltung werden „Leiser“ und „Lauter“ am Boost TV gleichzeitig und anschließend die „Mute“-Taste der TV-Fernbedienung gedrückt. Sind alle Einstellungen erfolgt, wird der „Learning Mode“ durch erneut fünfsekündiges Drücken der „Virtual Surround“-Taste beendet.

Die kleine Fernbedienung lässt sich auch größtenteils durch den TV-Signalgeber ersetzen.

Die kleine Fernbedienung lässt sich auch größtenteils durch den TV-Signalgeber ersetzen.

Nur HDMI fehlt

Für einen TV-Lautsprecher sehr ungewöhnlich ist, dass der Boost TV keinen HDMI-Eingang besitzt. Wo andere Soundbars mitunter sogar mehrere Slots und die Möglichkeit zum Durchschleifen haben, herrscht hier eine recht übersichtliche Ausstattung – schließlich ist im kompakten Gehäuse nicht allzu viel Platz für ein umfangreiches Innenleben. Hier verrichten zwei 50-mm-Signalumwandler ihr Arbeit, unterstützt werden sie von den beiden seitlich abstrahlenden Bassports, die für satten Tiefton verantwortlich sind. Die dafür nötigen Signale empfangen sie in erster Linie über den optischen Digitaleingang. Das dafür nötige Kabel ist im Lieferumfang enthalten und mit rund 1,2 Metern ausreichend lang, um den Boost TV mit dem Fernseher zu verbinden. Auf diesem Wege kann der Boost TV auch Signale in Dolby Digital verarbeiten, was einen qualitativ hochwertigeren Ton verspricht.

Der Boost TV bietet einem optischen Digitalkabel und einem 3,5-mm-Audiokabel Anschluss - HDMI hingegen fehlt.

Der Boost TV bietet einem optischen Digitalkabel und einem 3,5-mm-Audiokabel Anschluss – HDMI hingegen fehlt.

Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, ein weiteres Zuspielgerät über ein analoges 3,5-mm-Miniklinkenkabel (natürlich ebenfalls im Lieferumfang enthalten) anzuschließen. Das kann zum Beispiel ein Smartphone sein oder auch der Fernseher, falls dieser keine Anschlussmöglichkeit für das optische Digitalkabel bietet. In diesem Falle tut es auch der Kopfhörerausgang des TV-Geräts. Für das Smartphone bleibt dann immer noch die kabellose Option via Bluetooth. Hier können übrigens bis zu drei Smart Devices mit dem Boost TV gekoppelt werden, was zum Beispiel mehreren Familienmitgliedern eine einfache Nutzung ermöglicht (um die gespeicherten Geräte zu löschen, muss die Bluetooth-Taste einfach nur lange gedrückt werden). Die Bluetooth-Verbindung ist übrigens sehr stabil und spielt auch über mehrere Meter Abstand und durch zwei Wände problemlos weiter.

Bluetooth mit cleveren Erweiterungen

Ist der Boost TV sowohl per Kabel mit dem Fernseher als auch per Bluetooth mit einem Smartphone oder ähnlichem verbunden, ermöglicht die SoundShift-Funktion, ohne große Umwege vom TV-Sound zur Bluetooth-Quelle zu wechseln. Sobald der SoundShift aktiviert ist, genügt es, auf dem Smartphone auf „Play“ zu drücken. Der Boost TV wechselt dann selbständig die Quelle und wechselt vom TV zu Bluetooth. Wird die Bluetooth-Wiedergabe beendet, erfolgt der Wechsel zurück.
Besitzt man neben dem Boost TV noch einen JBL Charge oder ein anderes Modell, können diese über die „JBL Connect“-Funktion drahtlos miteinander gekoppelt werden. Dadurch spielen sie anschließend dieselbe per Bluetooth gestreamte Musik ab. Dafür muss an den jeweiligen Geräten die Connect-Taste gedrückt werden, um sie miteinander zu verbinden – einfacher geht Multiroom nicht.

Für satten Tiefton sorgen die seitlichen Bassports.

Für satten Tiefton sorgen die seitlichen Bassports.

Wie? Kein Subwoofer? Klingt aber so!

Als wir den Praxistest beginnen, gehen wir natürlich von einem eher gemäßigter Leistung und entsprechendem Pegel aus. So kann man sich irren. Auch wenn der Boost TV ja schon vom Namen her als TV-Lautsprecher qualifiziert ist, probieren wir dann aber doch erst einmal die Musikwiedergabe per Bluetooth aus – per SoundShift natürlich. Und kaum drücken wir den Play-Button, schon zeigen „The Kooks“ mit „Sway“, dass die kleine Soundbar durchaus musikalische Qualitäten hat und mit dem richtigen Quellmaterial sogar eine amtliche virtuelle Bühne aufspannen kann. Natürlich ist die Platzierung nicht so exakt wie bei einem Stereo-Paar, Dynamik und Volumen sind aber aller Ehren wert. Sehr schön ist auch die Mischung aus sattem Bass und trockenen Drums, die wir bei „Ticks and Leeches“ von „Tool“ serviert bekommen. Hier versumpft nichts, alle Details bleiben sauber und auch höhere Pegel können der Souveränität des Boost TV nichts anhaben.

Das Herstellerlogo in der Front darf natürlich nicht fehlen.

Das Herstellerlogo in der Front darf natürlich nicht fehlen.

Das wollen wir im Filmton natürlich bestätigt wissen und legen mit dem Actionthriller „Point Break“ gleich mal eine Blu-ray ein, die unseren Testkandidaten in Sachen Räumlichkeit auf die Probe stellen soll. Und auch hier weiß die kompakte Soundbar zu beeindrucken, insbesondere mit der „Virtual Surround“-Funktion wird eine satte Akustik geboten. So wuchtig wie die Wellen auf dem Bildschirm flutet auch der Tiefton das Zimmer – verständlich, dass sich die neugierigen Ohren vom Flur das auch mal anhören wollen und sich dann verwundert nach einem Subwoofer umsehen. Den gibt es natürlich nicht, den hat der Boost TV nämlich auch gar nicht nötig.

Angesichts der kompakten Abmessungen ebenfalls sehr auffällig ist die extrem breite Bühne, die sich auch beim schon oft als Testmaterial genutzten Regenschauer in „John Wick“ bemerkbar macht. Mit großer Spannweite prasseln die dicken Wassertropfen hier virtuell ins Zimmer und trotzdem ist der nicht besonders freundliche Dialog der beiden Widersacher noch sehr gut zu verstehen. Zwar fehlt es den Effekten ab ca. drei bis vier Metern Sitzabstand zur Soundbar vielleicht ein wenig an räumlicher Tiefe, aber wir wollen ja keinen unfairen Vergleich zu einem Surround-System anstellen. Für einen so kompakten TV-Lautsprecher und vor allem in der Preisklasse liegt der Boost TV deutlich über den Erwartungen.

Wenn SoundShift (ganz rechts) aktiviert ist, wechselt der Boost TV bei eingehendem Bluetooth-Signal (ganz links) automatisch die Quelle.

Wenn SoundShift (ganz rechts) aktiviert ist, wechselt der Boost TV bei eingehendem Bluetooth-Signal (ganz links) automatisch die Quelle.

Fazit

Wenig Platz und kleines Budget sprechen nicht unbedingt gegen den Kauf einer klangstarken Soundbar. Mit dem Boost TV von JBL wird der Fernsehton gleich um mehrere Level vor allem in Sachen Räumlichkeit und Dynamik verbessert. Obendrauf gibt es noch eine sehr respektable Möglichkeit zur Musikwiedergabe, egal ob via Kabel oder Bluetooth. Dank JBL Connect kann der Boost TV zudem mit anderen kompatiblen Geräten gekoppelt werden und ein ebenso simples wie klangstarkes Multiroom-System aufbauen.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

96 %

93 %

86 %

160821.JBL_Testsiegel

Technische Daten

Modell:JBL Boost TV
Produktkategorie:TV-Lautsprecher
Preis:199 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Harman Deutschland, Garching
Tel.: 07248 711132
www.jbl.com
Gewicht:1,7 kg
Abmessungen (HBT):8,4 x 37,6 x 12,2 cm
Anschlüsse:- Aux-In
- optischer Digitaleingang
- Bluetooth
Prinzip:Bassreflex
Lautsprecher:2x 50-mm-Signalumwandler
Lieferumfang:- JBL Trip
- Mikro-USB-Kabel
- Sicherheitsdatenblatt
- Kurzanleitung
Besonderes:- Virtual Surround
- sehr kompakt
- alle Kabel im Lieferumfang enthalten
- sehr schnelle und einfache Einrichtung
- Multiroom-fähig dank JBL Connect
- Sound-Shift-Funktion
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,2
Gesamtnote:1,1
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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WHD Qube2go – Der flexible Multiroom-Lautsprecher

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Wer sich für einen Multiroom-Lautsprecher entscheidet, plant diesen im Normalfall für einen bestimmten Platz in der Wohnung ein. Aber warum sollte man sich auch hier nicht frei bewegen können? Der WLAN-Lautsprecher Qube2go von WHD ist natürlich primär als Multiroom-Komponente vorgesehen, kann darüber hinaus allerdings auch unterwegs für musikalische Unterhaltung sorgen – dank leistungsstarkem Akku und eigenem WLAN kennen seine Einsatzmöglichkeiten keine (realistischen) Grenzen.

Dank Akku ist der Qube2go auch im Garten oder unterwegs ein zuverlässiger Begleiter.

Dank Akku ist der Qube2go auch im Garten oder unterwegs ein zuverlässiger Begleiter.

 

Wir haben den Qube, also die Variante ohne Akku, bereits als Bluetooth-Version und im Multiroom-Verbund mit AirBridge und Excitern getestet, nun nehmen wir uns also auch die portable Variante vor. Und da fällt uns direkt auf, dass WHD hier nicht ohne Not auf irgendwelche Trends aufspringt, sondern sich treu bleibt – beim äußeren Erscheinungsbild fängt das direkt an.

Elegant aus der Reihe getanzt

Portable Akkulautsprecher sind in der Regel in farbenfrohe und robuste Kunststoffgehäuse gekleidet, die sich auf der Skala von weichen und harten Materialien immer ziemlich im Mittelfeld aufhalten. Der Qube2go verbindet allerdings statt der Kompromisslösung beide Extreme. Beim Gehäuse setzt WHD auf stabiles Aluminium, anstatt wie für portable Aktivlautsprecher eigentlich üblich Kunststoff zu verwenden. Die Front ist zudem aus schwarzem Stoff, wodurch der Qube2go tatsächlich eher „echten“ HiFi-Lautsprechern als dem Großteil der akkubetriebenen Kollegen ähnelt. Kein Wunder, schließlich ist er ja auch in Gestalt des QB 200 als solcher zu haben.

Bedienfeld und Anschlüsse sind übersichtlich gehalten - es gibt logischerweise nicht viel unterzubringen.

Bedienfeld und Anschlüsse sind übersichtlich gehalten – es gibt logischerweise nicht viel unterzubringen.

Farbenfroh geht es allerdings auch. Standardmäßig ist das Gehäuse des Qube2go schwarz oder weiß lackiert oder – wenn es etwas edler sein soll – Gold oder Titangrau eloxiert. Im Online-Shop stehen auch noch verschiedene Beispiele für Sonderfarben zur Verfügung. Wem keine der gezeigten Varianten gefällt, dem steht die Option offen, den Qube2go für einen Aufpreis von rund 48 Euro auch in der persönlichen Wunschfarbe zu bekommen.

Die Verarbeitung von Gehäuse und Stoff-Front ist wie immer makellos.

Die Verarbeitung von Gehäuse und Stoff-Front ist wie immer makellos.

WLAN-Lautsprecher durch und durch

Angesichts des kompakten Äußeren ist es logisch, dass es über das Innenleben gar nicht so viel zu sagen gibt. Der Qube2go arbeitet mit einem 8-cm-Breitbandlautsprecher im Bassreflexprinzip, was sowohl eine agile Wiedergabe als auch ein gewisses Tieftonpotenzial verspricht. Dazu beherbergt das stabile Gehäuse einen WLAN-Audioempfänger (IEEE 802.11n/WPA2), einen Verstärker und natürlich den Akku, der bei voller Lautstärke bis zu neun Stunden durchhält. Die wird allerdings kaum benötigt werden und so wird der aufgeladene Akku im Normalfall eher ca. elf Stunden musizieren können.

Der WLAN-Empfänger ermöglicht das Zuspielen von Musik via AirPlay, DLNA oder UPnP. Der Qube2go ist damit allerdings komplett auf Streaming ausgelegt, alternative Zuspielmöglichkeiten per Kabel gibt es nicht. Dementsprechend eignen sich als Musikquelle nur ebenfalls WLAN-fähige Geräte wie Smartphones oder Tablets, die auch die zum Abspielen notwendige „WHD Multiroom Player“-App installieren können. Allerdings ist der Qube2go auch als Bluetooth-Version verfügbar, falls diese Zuspielmöglichkeit explizit gewünscht ist.

Um den Qube2Go in einem anderen WLAN einzubinden, lässt er sich per Reset-Knopf zurücksetzen.

Um den Qube2Go in einem anderen WLAN einzubinden, lässt er sich per Reset-Knopf zurücksetzen.

Einzelkämpfer und Teamplayer gleichermaßen

Wie eingangs bereits angesprochen ist der Qube2go sehr flexibel in seinen Einsatzmöglichkeiten. Das liegt einerseits natürlich am integrierten Akku, der ein spontanes Umstellen überall in Haus oder Wohnung erlaubt. In Kombination mit dem eigenen WLAN des Qube2go ist der Einsatz allerdings nicht auf die eigenen vier Wände beschränkt, sondern funktioniert quasi überall, wo WLAN erlaubt ist. Dann verbindet man sein Smartphone nämlich einfach mit dem Lautsprecher-eigenen Netzwerk und kann auf diesem Wege die auf dem Gerät gespeicherte Musik streamen. Das ist auch notwendig, um ihn ins heimische WLAN einzubinden. In dem Fall verbindet man Smartphone und Lautsprecher-WLAN und öffnet anschließend die kostenlose „WHD Multiroom Player“-App. Dort kann man den gekoppelten Lautsprecher nun einrichten, der Assistent hilft dabei gut verständlich. Für ein übersichtliches Multiroom-System lassen sich übrigens alle Lautsprecher mit einer eigenen Bezeichnung versehen. Bei kabelgebundenen Lautsprechern könnte das zum Beispiel der jeweils für den Einsatz vorgesehene Raum sein, ansonsten sind auch eigene Namen (zum Beispiel die jeweilige Gehäusefarbe) möglich.

Für sicheren und rutschfesten Stand sorgen vier kleine Gummifüße.

Für sicheren und rutschfesten Stand sorgen vier kleine Gummifüße.

Der Qube2go lässt sich schließlich auch problemlos von Raum zu Raum tragen oder mal eben zum Frühstück auf den Balkon mitnehmen. Selbst beim Picknick am See oder als Begleiter für den Urlaub ist der aufgrund des massiven Gehäuses immerhin 1,2 kg schwere Aktivlautsprecher gut geeignet. Bei eher sportlichen Aktivitäten im Freien gibt es dann aber tatsächlich praktischere Lösungen – aber da benötigt man auch erst recht kein Multiroom-System und vor allem keine Akkulaufzeit von bis zu neun Stunden. Damit ist der Qube2go extrem ausdauernd und hält auch locker den Urlaubstag am Strand durch. Wenn man sich allerdings außerhalb eines WLAN mit Internetanbindung aufhält, fallen die daran geknüpften Streaming-Optionen natürlich weg (sofern man kein Datenvolumen der Deluxe-Klasse besitzt). Dann bleibt allerdings immer noch das Zuspielen von auf dem Smartphone gespeicherter Musik.

Falls gerade keine Internetverbindung in Reichweite ist, können Musikdateien vom Smartphone auch über das WLAN des Qube2go zugespielt werden.

Falls gerade keine Internetverbindung in Reichweite ist, können Musikdateien vom Smartphone auch über das WLAN des Qube2go zugespielt werden.

Sauber und präzise

Wir hatten ja bereits mehrfach festgestellt, dass die verschiedenen Ausführungen des Aktivlautsprechers Qube nicht mit der allergrößten Aggressivität zu Werke gehen und sich daher nicht primär zur lautstarken Beschallung einer Party von Metalfans eignen. Das liegt natürlich einerseits an der ziemlich kompakten Größe und an der möglichst vielseitigen Konstruktion. Auch der Qube2go neigt halt eher zu Melodien als zum Headbangen. Dabei kann er dann seine Dynamik richtig ausspielen, ohne allzu kraftprotzend auftreten zu müssen. Im Übrigen sind portable Aktivlautsprecher ja ohnehin nicht dafür ausgelegt, mit ihnen HiFi-Erlebnisse par excellence zu ermöglichen – vielmehr geht es um eine saubere Hintergrundbeschallung um zum Beispiel die Schreibtischarbeit angenehmer zu gestalten oder um am Wochenende nebenbei zu Grillen oder einfach nur in der Sonne zu relaxen. Und da wäre ein allzu aggressives Aufspielen ja auch nicht wirklich angebracht.

Der Qube2go ist auf Wunsch und für einen Aufpreis von ca. 50 Euro in so ziemlicher jeder Farbe zu haben.

Der Qube2go ist auf Wunsch und für einen Aufpreis von ca. 50 Euro in so ziemlicher jeder Farbe zu haben.

Die große Stärke des Qube2go ist in klanglicher Hinsicht sein sehr voluminöses Auftreten trotz der kompakten Abmessungen, das sich durch die Verwendungen im Multiroom-Verbund sogar noch potenziert. Schon als Einzelkämpfer plustert sich der Qube2go hier merklich auf und produziert eine beachtliche Bühne, die es auch erlaubt, auf ganz hohe Pegel zu verzichten. Dort lässt dann nämlich unter schwierigen Bedingungen (zum Beispiel lauten Umgebungsgeräuschen) die Präzision langsam nach, die ansonsten extrem stark daherkommt. Selbst die kleinsten Details kommen deutlich hörbar und sicher gestaffelt aus dem Breitbandlautsprecher geströmt, der in Sachen Agilität und Reaktionszeit ohnehin hervorragend aufgestellt ist. Derart aufbereitet machen das abwechslungsreiche „Time“ von Pink Floyd“, das stark von Synthiesounds beeinflusste „Red Eyes“ von „The War on Drugs“ und das multiinstrumentale „Laughs and Jokes“ von Mark Knopfler sofort richtig viel Spaß und sorgen blitzschnell für gute Laune.

Auch in der Küche ist der Qube2go gut aufgehoben.

Auch in der Küche ist der Qube2go gut aufgehoben.

Fazit

Geringer Platzbedarf, ein leistungsstarker Akku und trotzdem starker Sound zeichnen den Qube2go aus, der sich aufgrund dessen als derzeit vermutlich flexibelste Multiroom-Lösung empfiehlt. Dazu kommen eine stabile Streaming-Verbindung per WLAN, ein wie immer edles Aussehen (sogar in Wunschfarbe) und eine komfortable Steuerung per kostenloser Smartphone-App.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

92 %

95 %

160817.WHD-Testsiegel

Technische Daten

Modell:WHD Qube2go
Produktkategorie:WLAN/Multiroom-Lautsprecher mit Akku
Preis:WLAN-Version
- 414,00 Euro (Schwarz bzw. Weiß lackiert)
- 439,00 Euro (Gold matt bzw. Titangrau matt eloxiert)

Bluetooth-Version
- 332,00 Euro (Schwarz bzw. Weiß lackiert)
Ausführung:- Schwarz
- Weiß
- Gold matt
- Titangrau matt
- Sonderlackierung in jeder RAL- bzw. NCS-Farbe (Aufpreis 40 Euro zzgl. MwSt)
Vertrieb:WHD, Deißlingen
Tel.: 074 20 / 8 89-0
www.whd.de
Abmessungen (HBT):120 x 120 x 120 mm
Gewicht:1,2 kg
Eingänge: - WLAN-Receiver
Chassis:8-cm-Breitbandlautsprecher
Besonderes:- flexible Einsatzmöglichkeiten
- Akkubetrieben
- mit anderen WHD-Multiroom-Modellen kombinierbar
- ausgewogener Klang
- per kostenloser App steuerbar
- unterstützt Airplay, UPnP und DLNA
- hochwertiges Aluminiumgehäuse
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Marantz PM-14S1 SE / SA-14S1 SE – Klassische Tugenden modern aufbereitet

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Die 14er-Serie von Marantz gehört zum Besten was es in der HiFi-Welt zu kaufen gibt. Die Premium-Modelle mit dem Kürzel S1 sind einfach legendär. Marantz toppt das Ganze nun durch eine auf HiRes-Wiedergabe spezialisierte Audio-Kombi, die den schlichten Namenszusatz „Special Edition“ trägt. Ist diese Serie tatsächlich ein echtes Klangupgrade oder nur „alter Wein in neuen Schläuchen“?

Massive Bauweise gepaart mit wohnraumtauglichem Design: Marantz PM-14S1 SE und SA-14S1 SE.

Massive Bauweise gepaart mit wohnraumtauglichem Design: Marantz PM-14S1 SE und SA-14S1 SE.

Auch wenn die weltweiten Verkäufe typischer HiFi-Komponenten sich eher rückläufig darstellen, erfreuen sich hochwertige Audio-Bausteine im klassischen 44-Zentimeter-Format weiterhin größter Beliebtheit – vorausgesetzt sie bieten modernen Medien Anschluss. Eine klare Folge neuer Wiedergabequellen wie dem Smartphone oder Computer und der neuen Art Musik zu konsumieren. Und doch ist das „alte“ HiFi nicht tot. Im Gegenteil, denn einigen Marken gelingt es weiterhin ihre Kunden mit erstklassigen Audio-Komponenten zu begeistern, die sich den neuen Medien nicht zwingend verschließen. Als unbestrittener Spezialist hat sich das japanischen Traditionsunternehmen Marantz in der HiFi-Szene bis heute einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dieser fusst auf legendären Audio-Meilensteinen wie beispielsweise dem 1964 vorgestellten Tuner 10 b (der unter eingefleischten Musik-Enthusiasten noch heute als bestklingender Radioempfänger aller Zeiten gilt) oder der 1979 vorgestellten Plattenspieler-Legende TT-42, um nur einige wenige Modelle zu nennen. Mit der Markteinführung der S-Serie gelingt der 1954 von Saul B. Marantz gegründeten Marke dann der erfolgreiche Spagat, klanglich exklusive Audiokomponenten zu erschwinglichen Preisen anzubieten. In der aktuellsten Produktgeneration fährt Marantz sogar zweigleisig. Als überraschend erschwinglich zeigen sich dabei die 11er-Modelle der S3-Reihe, die das HiFi-Top-End des klassischen Portfolios darstellen. Darüber angesiedelt finden sich eingangs erwähnte Komponenten der 14er-Serie, die den namenszusatz S1 tragen. Sie gelten seit Jahren als durchaus leistbare High-End-Range und klangliches Nonplusultra der Japaner. Dieses galt es nun noch einmal zu toppen, weshalb Marantz mit der Special Edition seiner S1-Modelle nochmal einen drauflegt, dabei preislich aber erfreulicherweise nicht in übertriebene Sphären abhebt. Ich habe mir die auch optisch sehr ansprechende HiFi-Kombi einmal genauer angesehen und natürlich angehört.

Zum Lieferumfang jedes 14er-Gerätes gehört eine übersichtlich gestaltete und massiv gefertigte System-Fernbedienung.

Zum Lieferumfang jedes 14er-Gerätes gehört eine übersichtlich gestaltete und massiv gefertigte System-Fernbedienung.

Illuminierte Begehrlichkeit

Die Zeiten, in denen sich junge wie gestandene Männer die Nasen an den Scheiben des örtlichen HiFi-Dealers plattdrückten, sind vorbei. Auch wenn es den Ausdruck von Begehrlichkeit in dieser Form hierzulande offenbar nicht mehr gibt, die mir zum Test überlassene Stereo-Kombi von Marantz fällt einfach perfekt in das Beuteschema eingefleischter HiFi-Fans. Ich bin mir sicher, würde man das wahlweise in goldener oder mattschwarzer Ausführung lieferbare Duo entsprechend im Schaufenster platzieren, wäre das „Haben-will-Gen“ bei dem einen oder anderen Interessenten schnell aktiviert und das Verlangen entsprechend groß. Bei mir ist das jedenfalls so, wobei mir die mattschwarz ausgeführten PM-14S1 SE und SA-14S1 SE unglaublich gut gefallen. „Ein schwarz, dass so schwarz ist, dass es das Licht verschluckt“. Ein Satz, den ein zwar eine andere Premium-Marke für eines seiner (artfremden) Luxus-Produkte propagiert, der in Bezug auf die hier vor mir stehende Marantz-Kombi aber treffender kaum sein könnte. Erster Eindruck: Wow!
Im Zusammenspiel mit der senkrecht verlaufenden, blauen Illuminierung ergibt sich ein visueller Anblick, der kaum etwas mit dem gemein hat, was man von klassischen HiFi-Komponenten so kennt. Kurz gesagt, das Marantz-Duo holt die goldenen HiFi-Zeiten allein schon durch seine optische Präsenz zurück ins Wohnzimmer. Ein bildhübsches Pärchen, das einfach viel zu schön ist, um es im Rack, TV-Schrank oder im hintersten Eck zu verstecken. Wahlweise ist besagtes Stereo-Setup übrigens auch in goldener Ausführung zu haben.

Die blau illuminierten Reifen in der Front lassen sich bei Bedarf dimmen oder auch ganz ausschalten.

Die blau illuminierten Reifen in der Front lassen sich bei Bedarf dimmen oder auch ganz ausschalten.

PM-14S1 SE: Klassiker der Moderne

Die mattschwarze Kombi ist allerdings nicht nur hübsch, sondern auch erstklassig verarbeitet und technisch auf dem neuesten Stand. Beginnen wir beim zweimal 140 Watt leistenden Vollverstärker PM-14S1 SE. Der ist „Liebevoll auf High-Resolution-Dateien abgestimmt und leidenschaftlich optimiert“, wie der Hersteller auf seiner Homepage schreibt. Ein Blick auf die technische Ausstattung beweist dann schnell; die Aussage ist keineswegs übertrieben, denn der PM-14S1 SE ist ein Verstärker wie er im Buche steht. Er basiert nämlich auf einem extrem massiven und dediziert aufgebauten Metallgehäuse. Seine fünf Millimeter starke Deckelplatte verleiht ihm zusätzliches Gewicht. Ein kleines Feature mit großer Wirkung, denn so ist der Amp einfach unempfindlicher gegen Gehäusevibrationen, die sich schädlich auf den Klang auswirken können. Zu seinem vergleichsweise hohen Gewicht trägt auch der linksseitig platzierte Ringkerntransformator bei. Dieser dient allerdings weniger dazu das Gewicht zu erhöhen, sondern eher für eine ordentliche, selbst unter hohen Pegeln ausreichende und gleichmäßige Stromversorgung. Hinzu kommt, dass alle Sektionen im Innern des PM-14S1 SE so angeordnet wurden, dass kürzeste Signalwege realisiert werden konnten. Unabdingbare Ausstattungsmerkmale, wenn es darum geht das höchstmögliche Klangniveau zu erreichen. Sehr gut!
Auch anschlussseitig kann sich das massive Verstärker-Kraftwerk durchaus sehen lassen. Neben drei klassischen Analog-Eingängen bietet der 14er gleich je zwei Rekorder-Ein- und Ausgänge, einen Phono-Input inkl. Masseklemme, sowie einen Pre-Out – allesamt auf der Gehäuserückseite zu finden. Auffälligstes Merkmal sind hier allerdings die massiven Lautsprecherklemmen. Auch dabei handelt es sich nicht um ein Zulieferprodukt „von der Stange“, sondern um speziell angepasste Lautsprecheranschlüsse aus Eigenentwicklung. Abgerundet wird das umfangreiche und durchweg sinnige Anschlusspaket durch die frontseitig platzierte Kopfhörerbuchse in 6,35-Millimeter-Ausführung. Vorn thronen auch die beiden obligatorischen Drehregler; einer zur Lautstärkejustage und einer zur Quellenwahl. Unweit davon, genauer gesagt direkt in den senkrecht verlaufenden und blau illuminierten Vertiefungen, finden sich dann die entsprechenden Direktwahlelemente.
Das bedeutet, dass sich der Verstärker auch völlig autark am Gerät bedienen lässt, wenngleich er natürlich über eine erstaunlich hochwertige Infrarot-Fernbedienung verfügt.

Trotz seiner umfangreichen Ausstattung kommt der Vollverstärker optisch gefällig und aufgeräumt daher.

Trotz seiner umfangreichen Ausstattung kommt der Vollverstärker optisch gefällig und aufgeräumt daher.

SA-14S1 SE:

Zu einem anspruchsvollen HiFi-Setup gehört natürlich auch ein entsprechend hochwertiges Quellgerät. Selbstverständlich bleibt Marantz seiner langjährigen Linie auch hier treu und setzt auf einen exquisiten SACD-/CD-Player im zum Verstärker passenden Design. Gleiches Design heisst in diesem Fall aber nicht nur gleiche Optik, sondern tatsächlich auch identische Abmessungen. Und zwar sowohl in der Gehäusebreite, wie in Höhe und Tiefe. Und wenn man bei Marantz etwas anfasst, dann macht man es auch richtig. So verfügt dieser Universalplayer natürlich nicht nur über die gleichen Abmessungen, sondern über einen ebenfalls gewaltigen Gehäuseaufbau inkl. besagter Deckelplatte und Ringkerntrafo. Ein für einen Player eher ungewöhnlicher Aufbau, der die Ernsthaftigkeit allerdings nochmals unterstreicht, mit der die japanischen Audiospezialisten an die Sache heran gehen. Das Herzstück des SA-14S1 SE stellt dagegen das massive Laufwerk dar, welches seinen Platz direkt hinter und oberhalb des sehr gut ablesbaren Displays findet. Die hier gesammelten Daten der gerade eingelegten CD- oder SACD werden von dort auf direktem Wege in den integrierten DAC (Digital-Analog Converter) geleitet, welcher sie in analoge Form wandelt und an die Ausgänge des SA-14S1 SE bringt. Mal abgesehen von der Qualität der hier eingesetzten Bausteine ist dieser Vorgang soweit nichts Besonderes. Aussergewöhnlich ist dagegen allerdings, dass besagter DAC via optischem, koaxialem oder per USB-Zugang auch digitale Signale externer Quellen (bis DSD 5,6MHz) entgegen nimmt und zu verarbeiten weiß.
Heisst: über diesen Weg profitieren auch externe Geräte wie Streamer, Mediaplayer oder Laptop von den Vorteilen dieser hochwertigen Wandlereinheit. Hier schließt sich dann auch der Kreis, denn dank dieses Features wird aus der klassischen HiFi-Anlage das eingangs beschriebene, moderne und zukunftssichere HiRes-System.

Informativ: Das Display zeigt die Samplingfrequenz des gerade anliegenden Tracks an.

Informativ: Das Display zeigt die Samplingfrequenz des gerade anliegenden Tracks an.

Vom Klassiker zur Moderne

Wer schonmal eine HiFi-Anlage aufgestellt und sämtliche Komponenten miteinander verbunden hat, der wird bei der Installation der hier beschriebenen Marantz-Kombi keinerlei Schwierigkeiten bekommen. Die einzige Verbindung, die hier aufgebaut werden muss ist nämlich die Cinch-Verkabelung zwischen Player und Amp. Ist das geschehen, wird der Verstärker noch mittels entsprechender Kabel mit den Lautsprechern verbunden – in diesem Fall mit der kürzlich von mir getesteten Canton Vento 886 – und im letzen Schritt mit Netzstrom versorgt. Ist das alles erledigt, steht das klassische HiFi-Setup und es kann losgehen.
Aber halt, nicht so schnell. Wir wollen das japanische Audio-Duo ja auch hinsichtlich seines Umgangs mit neuen, hochaufgelösten Musikdaten testen. Aus diesem Grund gilt es nun noch eine entsprechende Verbindung zu einem Streamer herzustellen. Mit dem Auralic Aries LE nutze ich hier ebenfalls einen „guten alten Bekannten“, der in unserem vorangegangenen Test bereits Bestleistungen ablieferte. Wer sich nun einer schwierigen Installation ausgesetzt glaubt, der irrt gewaltig. Jetzt nämlich braucht es lediglich ein einziges USB-Kabel, mit dem Aries LE und SA-14S1 SE verbunden werden und schon ist die Einbindung besagter Streaming Bridge abgeschlossen. Keine Treiber-Installation, keine Hardware-Anpassung, keine wirre Kabelverbindung. Einfacher kann es kaum gehen. Übrigens: Die gleiche Vorgehensweise gilt bei der Einbindung eines Festrechners oder Laptops, was diese Kombi endgültig zukunftssicher macht.

Streamer, Laptop oder andere digitalen Quellen finden rückseitig am CD-Player Anschluss.

Streamer, Laptop oder andere digitalen Quellen finden rückseitig am CD-Player Anschluss.

Ausgeglichen und Temperamentvoll

Bei einem HiFi-Setup massiver Bauweise lässt man sich schnell dazu verleiten, zuerst auf das Bassfundament zu achten. Das ist bei der zwar eher wohnraumtauglich designeten, dabei aber massiv aufgebauten Marantz-Kombi nicht anders. Dennoch: Bass ist zwar reichlich vorhanden, dieser sticht allerdings keineswegs aus dem musikalischen Ganzen heraus, wie ich im Grace-Jones-Titel „Pull Up The Pumper“ von CD schnell feststelle. Das ist gut so, denn so kraftvoll wie Basswiedergabe ist, so sehr kann sie auch nerven, wenn sie sich dauerhaft in den Vordergrund spielt. Wie gesagt; das alles ist hier nicht der Fall. Im Gegenteil, denn statt durch überzogene Basseinlagen auf sich aufmerksam zu machen, liefert mir das Marantz-Duo von der ersten Sekunde an ein absolut ausgeglichenes Klangbild. „Ausgewogen, strukturiert und mit erstaunlichem Druck“ wäre wohl die korrekte Beschreibung dessen, was ich nun zu hören bekomme. Das alles, obwohl ich meinen Testgästen nicht einmal die ansonsten übliche Einspielzeit gönnte. Sehr gut, eine jetzt schon imponierende Performance, die zu diesem Zeitpunkt in dieser Form sicher nicht zu erwarten war. Auch wenn ich jetzt gern weitergemacht hätte, gilt es zunächst identische Grundlagen zu schaffen. Wie jedem anderen Testprobanden gönne ich dem tiefschwarzen Audio-Setup deshalb zunächst die obligatorische zweitägige Einspielzeit, bevor ich meinen HiFi-Test fortsetze. Selbstverständlich beginnend mit eingangs erwähntem Song. Tonal noch immer perfekt abgestimmt, mutet der Track nun allerdings eine Spur luftiger und freier an. Was ebenfalls sofort auffällt: das gesamte Klangbild überrascht jetzt durch noch mehr Feinzeichnung und eine Detailwiedergabe, die man sich kaum besser wünschen könnte. Obendrein scheint auch die räumliche Abbildung von besagter Einspielzeit zu profitieren, denn jetzt spannt mein Testset einen sauber umrissene Bühne auf, auf der Keyboard, Drums und Gitarre sauber gestaffelt und dennoch als zusammengehöriges Ganzes dargestellt werden. Und zwar ohne eines der Instrumente oder die Vocals der jamaikanischen Künstlerin zu sehr in den Vordergrund zu stellen oder die Bühne als zu groß erscheinen zu lassen. Nein, hier scheint alles zu stimmen; Raum, Instrumentalisierung, Stimme – alles präsent und dennoch homogen dargestellt. Eine sehr gute Basis, um auch mehrstündige Musiksessions mit viel Freude durchzustehen, was beileibe nicht mit jeder Stereo-Anlage der Fall ist.

Die in den Farben Schwarz oder gold erhältliche neue 14er Serie ist ein optischer Hingucker und ein klangliches Highlight.

Die in den Farben Schwarz oder gold erhältliche neue 14er Serie ist ein optischer Hingucker und ein klangliches Highlight.

Weiter gehts. Im nächsten Testabschnitt sollen sich meine Testprobanden nun in der HiRes-Wiedergabe beweisen. Diesmal mit „Isn`t It A Pity“ von Carol Kidd, zugespielt von besagter Auralic Aries LE Streaming-Bridge in 96 Kilohertz-Auflösung. Was folgt, ist eine Reproduktion, die erneut zu begeistern weiss. Eine Wiedergabe, wie ich sie gern habe: ruhig, mit warmem Timbre und doch irgendwie spektakulär. Das allerdings absolut unaufdringlich und einfach auf den Punkt. Gleiches erlebe ich, als ich kurz darauf den eingangs gehörten Grace-Jones-Track „Pull Up The Pumper“ anwähle – ebenfalls von Festplatte und nun ebenfalls in einer Samplingrate von 96 Kilohertz. Auch hier entfaltet die Marantz-Kombi ihre Musikalität mit erstaunlicher Ruhe und Gelassenheit, bleibt dabei aber dennoch ordentlich im Zug. Zugleich wirkt die breit – aber nicht zu breit – aufgezogene Klangbühne auch in ihrer Tiefe realistisch und rundum stimmig und geschlossen. Auch wenn es sich hier um einen Song aus den 80ern handelt, ist das alles andere als langweilig. Was dabei ganz nebenbei auffällt: meine Testkombi eignet sich auch ganz hervorragend für Leisehörer, denn selbst unter geringem Pegel gehen kleinere Einzelheiten nicht unter. Nein, auch hier bleibt die Wiedergabe homogen und lebendig – nur eben ein paar Stufen leiser.
Und wer gut leise kann, sollte auch gut laut können. Das herauszufinden gilt es im abschließenden Test dann mit Linkin Parks „Crawling“. Ein Titel, den man einfach laut – besser gesagt sehr laut – hören muss. Für mein Test-Duo stellt dieser Anspruch allerdings überhaupt kein Problem dar, das dieser Forderung sofort nachkommt. Ohne mit der sprichwörtlichen Wimper zu zucken verwandelt sich das eben noch jeden Ton fürsorglich behandelnde Audio-Duo in einen regelrechten Dampfhammer – und sich unser Hörraum binnen Sekunden in eine brodelnde Konzerthalle.
Und obwohl es sich hier keineswegs um einen perfekten Song im Sinne der Aufnahmequalität handelt, springt der Funke sofort über. Die Marantz-Kombi verzeiht also auch, eine gute Nachricht für Rocker und alle, die es zwischenzeitlich gern mal akustisch krachen lassen. Dabei ist sie allerdings kein Schönspieler, denn während die maximal durchschnittliche Aufnahme hier deutlich besser klingt, als über so manch anderes Audio-Equipment, verliert Chester Benningtons Stimme nicht einen Deut an Aggressivität und Nachdruck. „Temperamentvoll“ ist die wahrscheinlich treffendste Beschreibung für die nun erlebte Performance, die jede Menge Spaß bereitet und mich einige weitere Titel des Albums durchhören lässt. Und obwohl der Pegel die vielzitierte Zimmerlautstärke längst weit überschritten hat, wirkt nichts eckig, überschärft, wummrig und schon gar nicht angestrengt. Die Kraftreserven des PM14S1 SE sind also offenbar noch lange nicht erreicht.

Die Rückseite des PM-14S1 SE kann sich ebenfalls sehen lassen. Auffälligstes Maerkmal sind die wertigen Lautsprecheranschlüsse. Vorverstärker-Ausgänge (Pre Out) und ein Phono-Eingang inkl. Masseklemme sind hier ebenso selbstverständlich.

Die Rückseite des PM-14S1 SE kann sich ebenfalls sehen lassen. Auffälligstes Maerkmal sind die wertigen Lautsprecheranschlüsse. Vorverstärker-Ausgänge (Pre Out) und ein Phono-Eingang inkl. Masseklemme sind hier ebenso selbstverständlich.

Fazit

Mit der mattschwarzen Special Edition seiner 14S1-Serie offeriert Marantz schlichtweg die perfekte Symbiose aus klassischer HiFi-Tugend und modernem Anspruch. Sie schaut unverschämt gut aus, ist phänomenal verarbeitet, spielt CD, SACD und HiRes-Files aller gängigen Formate und Samplingraten und klingt obendrein auch noch herausragend gut auf.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

100 %

95 %

100 %

160824.Marantz-Testsiegel 1

Technische Daten

Modell:Marantz
PM-14S1 SE / SA-14S1 SE
Produktkategorie:- HiFi-Verstärker
- SACD/CD-Player / DAC
Preis:- 1999,00 Euro (PM-14S1 SE)
- 1999,00 Euro (SA-14S1 SE)
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- schwarz
- gold
Vertrieb:Marantz, Osnabrück
Tel.: 0541- 404660
www.marantz.de
Abmessungen (HBT):123 x 440 x 453mm (PM-14S1 SE)
123 x 440 x 453 mm (SA-14S1 SE)
Gewicht:18,5 kg (PM-14S1 SE)
14,5 kg (SA-14S1 SE)
Ein-/Ausgänge (PM-14S1 SE):1 Kopfhörerausgang (Front)
6 analoge Eingänge
2 analoge Ausgänge
1 Remote-Eingang
1 Remote-Ausgang
1 Pre-Out
Ein-/Ausgänge (SA-14S1 SE):1 USB-Eingang (Front)
1 Kopfhörer-Ausgang Front)
1 Analog-Ausgang
1 optischer Digitalausgang
1 Koaxial-Digitalausgang
1 optischer Digitaleingang
1 Koaxial-Digitaleingang
1 USB-Eingang
Lieferumfang:- PM-14S1 SE
- SA-14S1 SE
- 2 Fernbedienungen
- Netzkabel
- Bedienungsanleitungen
Besonderes:- erstklassige Verarbeitung
- massives Gehäusedesign
- DAC extern nutzbar
- zeitlose Optik
- zukunftssicher
- HiRes-fähig
- einfache Bedienung
- zauberhafter Klang
- enorme Leistungsreserven
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Wharfedale Reva-1 – erschwinglicher Wohnraumtraum mit Klanganspruch

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Reva-1 heisst das kleinste Bookshelf-Schmuckstück der neuen Reva-Serie. Wie von Wharfedale gewohnt, exzellent verarbeitet und zu einem attraktiven Preis zu haben. Das ist schonmal vielversprechend. Aber können die Briten auch klanglich mit der starken Konkurrenz in der Klasse der kompakteren Regallautsprecher mithalten?

Schnörkellos gestaltet: Die neue Reva-1 von Wharfedale ist zweifellos ein optisches Highlight.

Schnörkellos gestaltet: Die neue Reva-1 von Wharfedale ist zweifellos ein optisches Highlight.

Lautsprecher der Marke Wharfedale gehören seit mehr als einem halben Jahrhundert zu den gefragtesten Audio-Produkten Europas. Nicht ohne Grund, schließlich zählen Wharfedale-Schallwandler – wie beispielsweise die heute in zehnter Auflage offerierte Diamond-Serie – zum Besten, was es im (bezahlbaren) HiFi-Bereich zu kaufen gibt. Der enorme Erfolg des bereits 1932 gegründeten Unternehmens basiert auf einer einfachen Formel: die in jeder Klasse bestmögliche Klangqualität zu erschwinglichen Preisen zu bieten – und zwar ohne auf Anspruch in Verarbeitung, Design und Praktikabilität verzichten zu müssen. Eine Maxime, nach der Produkte die das Wharfedale-Logo tragen noch heute geplant, entwickelt und produziert werden, wenngleich die Marke aktuell zur „International Audio Group“, kurz IAG gehört. Mit ihrer Reva-Serie präsentierten die Briten Anfang des 2016 eine neue Linie, die mich schon auf den Norddeutschen HiFi-Tagen in Hamburg und auf der High-End in München neugierig werden ließ. Eine Serie, die sich direkt oberhalb besagter Diamond 10 ansiedelt und bereits auf den ersten Blick durch ihre zeitlos-schickes Äusseres und ihre sehr gute Verarbeitungsqualität auffällt.

Wohnraumtraum: die zeitlos-elegant gestaltete Reva-1 ist massiv konstruiert und erstklassig verarbeitet.

Wohnraumtraum: die zeitlos-elegant gestaltete Reva-1 ist massiv konstruiert und erstklassig verarbeitet.

Serie mit Serien-Highlight

Insgesamt fünf Modelle umfasst die in schneeweisser, tiefschwarzer Ausführung bzw. in hochglänzendem Rosenholz wählbare Reva-Serie. Zwei Standboxen, zwei Regallautsprecher und zur Komplettierung eines Mehrkanalsystems noch einen entsprechenden Center. Das Besondere dabei: die Material- und Verarbeitungsqualität der jeweiligen Schallwandler. Diese basieren beispielsweise auf einem massiv konstruierten, seitlich gewölbten und zur Rückseite hin leicht verjüngten Gehäusekorpus. Eine Form, die neben eines gewissen Designanspruches auch klangliche Vorteile bietet und deren Umsetzung einen gewissen arbeitstechnischen und finanziellen Aufwand bedeutet. Damit aber nicht genug, denn während andere Hersteller ihren Regallautsprechern dieser Preisklasse in der Regel ein Folienfurnier auftragen, spendiert Wharfedale seinen Reva-Familienmitgliedern eine Hochglanzlackierung. Genau genommen handelt es sich dabei um eine ungewöhnlich hochwertige, siebenschichtige (!) Hochglanz-Oberfläche, auf der selbst das kritische Auge Wellen, Kratzer oder Einschlüsse vergeblich sucht. In diesem Zusammenhang kurz zur Info: ich spreche hier über massiv konstruierte Zwei-Wege-Boxen zu einem Paarpreis von 699,00 Euro, was die Reva-1 für mich in Sachen Fertigung zu einem absoluten Serien-Highlight macht.
Unterstrichen wird dieser Eindruck von der aussergewöhnlichen Zwei-Wege-Bestückung, die hinter der magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung zum Vorschein kommt. Ganz oben: der 25 Millimeter-Hochtöner, der seinen Platz mittig in einer ihn umgebenden, leichten Vertiefung findet, die der gezielten Schallführung dient. Direkt darunter thront der 115 Millimeter durchmessende Tiefmitteltöner. Dieser erfreut sich einer Fieberglas-Membran aus Eigenentwicklung und -produktion, die extreme Stabilität bei zugleich geringstem Gewicht bietet. Attribute, die dem Ideal eines masselosen Schwingsystems sehr nahe kommen und ein agiles Impulsverhalten versprechen. Ein Blick auf die Rückseite der Reva-1 enthüllt dann ein weiteres, in dieser Preisklasse ebenfalls sehr seltenes, Highlight. Statt auf einfache Single-Wire-Klemmen, setzt Wharfedale anschlussseitig nämlich auf ein großzügig dimensioniertes und unglaublich hochwertig anmutendes Bi-Wire-Modul mit massiven Schraubklemmen. Diese nehmen nicht nur Bananas und Kabelschuhe, sondern ebenso unkonfektionierte Lautsprecherkabel größeren Querschnitts auf. Die obligatorische Bassreflexöffnung sucht man hier übrigens vergebens. Dennoch verzichtet Wharfedale keineswegs auf einen solchen Port, sondern versetzt diesen schlichtweg in die Gehäuseunterseite. Um ihm ausreichend Platz für einen adäquaten Druckausgleich zu gewähren, montierten die Briten darunter eine mattschwarze Sockelplatte, die mittels massiver Stelzen in einem definierten Abstand zum Lautsprechergehäuse gehalten wird. Ein System, das man sonst nur von einigen Standlautsprechern kennt. Zugleich eine clevere, wenngleich aufwändige Lösung, die der Reva-1 mehr Freiheiten in der Aufstellung bietet.

Sehr schön zu sehen: Die Reva-1 verfügen über leicht gewölbte Seitenwände und ein zur Rückseite hin verjüngtes Gehäuse.

Sehr schön zu sehen: Die Reva-1 verfügen über leicht gewölbte Seitenwände und ein zur Rückseite hin verjüngtes Gehäuse.

Die Bassreflexöffnung sitzt in der Gehäuseunterseite. Hier austretende Luft wird auf die im definierten Abstand gehaltene Sockelplatte geleitet.

Die Bassreflexöffnung sitzt in der Gehäuseunterseite. Hier austretende Luft wird auf die im definierten Abstand gehaltene Sockelplatte geleitet.

Tipps und Tricks zum besseren Klang

Mit dem Erwerb neuer Boxen geht in der Regel auch der Wunsch nach einer besseren Klangqualität einher. Eine, die eine akustisch stimmige Bühne aufbaut, agil agiert, satte und vor allem saubere Bässe liefert und im Hochton fein auflöst. Beachtet man einige einfach umzusetzende Tipps und Faustregeln, ist dieses Ziel einfacher zu erreichen, als man im ersten Moment vielleicht denkt. Das Beste aber ist: Sie benötigen weder Expertenwissen noch den Zukauf überzogen teurer Zubehörartikel um dem Sound in Ihren eigenen vier Wänden erheblich zu verbessern, sondern lediglich ein wenig Muße, Zeit und Mut. Ich habe die am einfachsten umzusetzenden Tipps einmal kurz zusammengefasst:

Boxen einspielen
Ein Vorgang, den Sie jedem neuen Lautsprecher – egal welcher Marke – gönnen sollten. Erst nach einer adäquaten Einspielzeit, die bei manchen Modellen auch 50, 60 oder mehr Stunden betragen kann, sind die Voraussetzungen für die bestmögliche Klangperformance gegeben. Die Begründung dafür findet sich mitunter in der anfangs hohen Steifigkeit einiger mechanischer Bauteile der Treiberkonstruktion. Eine entsprechende Einspielzeit ist somit Grundvoraussetzung für guten Klang und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Fester Stand & Ausrichtung
Die vielleicht wichtigsten Punkte betreffen einen stabilen Stand und die korrekte Ausrichtung der Lautsprecher. Punkte, die viel zu oft vernachlässigt werden und die bei korrekter Vorgehensweise innerhalb weniger Augenblicke einen echten Klangunterschied ausmachen können. Achten Sie als allererstes darauf, dass die Box einen jederzeit stabilen und festen Stand hat. Handelt es sich (wie am Beispiel der Reva-1) um eine Regal- oder Kompaktbox, empfehlen sich diesbezüglich entsprechende Lautsprecherständer. Diese weisen in der Regel auch gleich die korrekte Höhe auf. Wird die Box im Regal oder einem Möbel platziert, achten Sie darauf, dass sich der Hochtöner in etwa auf Ohrhöhe befindet. Ist das erledigt, richten Sie Ihren Lautsprecher zunächst mit dem „Gesicht“ direkt auf Ihren Referenzplatz aus. Anschließend drehen Sie die Boxen parallel und in kleinen Zentimeterschritten vom Hörplatz nach aussen weg. Die ideale Ausrichtung ist gefunden, sobald der Klang nicht mehr an an den Lautsprechern „klebt“, sondern mittig im Raum zu stehen scheint.

Leicht auf den Hörplatz ausgerichtet, erhielten wir das beste räumlich Klangbild.

Leicht auf den Hörplatz ausgerichtet, erhielten wir das beste räumlich Klangbild.

Eck-Aufstellung vermeiden
Wichtig: Achten Sie bei der Aufstellung auch möglichst darauf, dass die Lautsprecher nicht zu weit in der Zimmerecke bzw. zu nah an der Wand stehen. Bei Modellen mit rückwärtiger Bassreflexöffnung sollte dieser Tipp besondere Beachtung finden, denn Wände im Rücken sorgen für eine nicht unerhebliche Anhebung im Tiefbass. Das kann ein Vorteil sein, führt in vielen Fällen aber auch zu nervigem Dröhnen, Verzerrungen und zu Präzisionsverlust im Bassbereich. Ein Punkt, der bei der Reva-1 aufgrund besagter Down-Eire-Reflexöffnung allerdings geringere Auswirkungen hat, aber dennoch nicht unterschätzt werden sollte.
Empfehlung: Stellen Sie Ihre neuen Schallwandler auf ihren endgültigen Platz und vergrössern den Abstand zur Rückwand in kleinen Schritten. Die ideale Distanz ist gefunden, sobald der Bass am lautesten erscheint, dabei allerdings weder verzerrt oder sich so weit in den Vordergrund schiebt, dass andere Klanganteile unterdrückt werden. Am Beispiel der Reva-1 habe ich mit rund 40 Zentimetern Abstand zur Rückwand den für meinen Geschmack perfekten Abstand gefunden.

Die richtigen Kabel
Für jedes HiFi-System und speziell für Lautsprecher gilt: Es kann nur so gut klingen, wie es das schwächste Glied der Kette zulässt. Setzen Sie deshalb immer auf etwas besseres Zubehör. In erster Linie sind hier hochwertige Lautsprecherkabel gemeint. Die oft im Lieferumfang befindlichen Strippen dienen dagegen maximal der ersten Funktionsüberprüfung und sollten am besten sofort gegen hochwertigere Signalleiter ausgetauscht werden. Das muss nicht zwingend teuer sein, ordentliche Verbindungen sind vergleichsweise günstig zu haben. In unserem HiFi-Test haben wir mit dem Oehlbach Silverline 40 erneut sehr gute Erfahrungen gemacht (uvP.: 9,99 Euro/Meter). Ein gut geschirmtes Kabel in transparentem Mantel, das sich ganz nebenbei auch noch flexibel verlegen lässt.

Die Reva-1 bietet ein großzügig dimensioniertes Bi-Wire-Anschlussfeld.

Die Reva-1 bietet ein großzügig dimensioniertes Bi-Wire-Anschlussfeld.

Reva-1 im Test: Feingeist mit Durchzug

Nachdem das Reva-1-Duo die obligatorische Einspielzeit beendet und ihren finalen Einsatzort gefunden hat, geht es nun endlich in den Hörtest der – auf Lautsprecherständern platziert – eher zierlich wirkenden Zwei-Wegler. Dass ihr Sound aber alles andere als zierlich oder dünn ist, beweisen die Reva-1 dann ab der Sekunde, in der sie Mark Knopflers „Haul Away“ in Hörschall wandeln. Während die unverkennbare Stimme des Dire-Straits-Frontmanns sofort mittig zwischen den beiden Lautsprechern zu stehen scheint, gesellen sich die weiteren Instrumente wie Geige und Akkordeon akustisch rund um den britischen Künstler. In Folge dessen dehnt sich die Klangkulisse innerhalb weniger Augenblicke in ihrer Breite und Tiefe aus. Und während die Bühne nur etwas über die Positionen der beiden Schallwandler hinausragt, zeigt sie sich auch in ihrer Tiefe alles andere als zu weiträumig. Offensichtlich habe ich mit der leichten Ausrichtung auf den Hörplatz die richtige Winkelung gefunden. Eine, die eine eine realistische Klangkulisse nach sich zieht und die gleich noch einige weitere Besonderheiten parat hält. In erster Linie ist hier ihre tonale Ausgeglichenheit zu nennen, die gerade Freunde feinerer Töne begeistern wird. Daran ändert sich dann übrigens auch unter höheren Lautstärkepegeln kaum etwas. Die Reva-1 geht also sehr harmonisch zu Werke, hält dieses Niveau auch in höheren Pegellagen, beweist sich zugleich allerdings keineswegs als reiner Feingeist. Genau genommen würde ich sie eher als offen und direkt beschreiben. Den Beweis für meine EInschätzung tritt sie dann im darauf folgenden „Feel Good Inc.“ von den Gorillaz an. Ein Song, der eine entsprechende Agilität, Elan und Lebhaftigkeit einfordert, um ordnungsgemäß und mit reichlich „Schmackes“ wiedergegeben zu werden. Hier benötigt es also rege Betriebsamkeit. Kein Problem für unsere Testgäste, die sich auch unter diesen Umständen keine Blöße geben und durch zuvor ungeahnte Energie, eine satte Grundtonperformance und eine sauber dargestellte Instrumentalisierung überzeugen. Noch eine Spur umtriebiger bzw. impulsiver gehen die Wharfedales dann zu Werke, als ich auf Godsmacks „Awake“ wechsle. Jetzt nämlich fetzen die Wharfedales so richtig los. Und zwar voller Tatendrang. Dabei beweisen sie, dass sie im Oberbass sehr wohl jede Menge Druck erzeugen können, dabei aber jederzeit straff und durchzugsstark bleiben. Nichts versumpft, nichts wirkt wummrig oder unkontrolliert – übrigens auch unter deutlich höherem Pegel nicht.
Was trotz aller Dynamik auffällt: wenn es darum geht in den absoluten Tiefbassbereich hinabzusteigen, hält sich die Wharfedale vornehm zurück. Das ist in diesem Fall allerdings nicht als Kritik, sondern eher als Vorteil zu sehen. Während nämlich viele andere Lautsprecher ähnlichen Volumens mehr auf Tiefbasswiedergabe gedrillt sind und schnell einmal dazu neigen zu voluminös oder drückend zu agieren, schenkt sich die Reva-1 die letzte Stufe hinab in den Tiefbasskeller, bleibt dafür aber jederzeit durchhörbar, homogen und somit absolut langzeittauglich.
Kurz zusammengefasst: Sind Sie Fan elektronischer Musik, dessen Beats in Frequenzbereichen unterhalb 30 Hertz mit Druck ins Wohnzimmer gepumpt werden sollen, ist diese Box vielleicht nicht das Ideal für Sie. Sind Sie dagegen auf der Suche nach einem wohnraumtauglichen Lautsprecher mit dem Klassiker aus Rock, Jazz, Blues und Pop agil, mit Energie und imponierendem Grundtonschub zeitrichtig reproduziert werden sollen, dann sind Sie bei der Reva-1 an der richtigen Adresse.

Clevere Lösung: Der 25 Millimeter-Hochtöner sitzt in einer leichten Vertiefung, die als effektive Schallführung dient.

Clevere Lösung: Der 25 Millimeter-Hochtöner sitzt in einer leichten Vertiefung, die als effektive Schallführung dient.

Fazit

Die Reva-1 ist bildhübsch, durchdacht gefertigt und erstklassig verarbeitet. Geradlinig, zeitlos, ohne Schnickschnack und doch ein echter Hingucker, den man gern präsentieren darf. Auch klanglich gehört sie zweifellos zum besten ihrer Klasse, wobei sie durch Ausgewogenheit und – bei Bedarf – jede Menge Dynamik im Grundton auffällt. Die Ideale Lösung für den Einsatz in kleineren Räumen, mit der man es zwischenzeitlich auch mal heftiger krachen lassen kann.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

95 %

100 %

160831.Wharfedale-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Wharfedale
Reva-1
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:349,00 Euro / Stück (uvP)
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Weiß.Hochglanz
- Schwarz, Hochglanz
- Rosenholz, Hochglanz
- Walnuss
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.iad-audio.de
Abmessungen (HBT):317 x 172 x 235 mm
(ohne Terminals)
Gewicht:5,6 Kg / Stück
Hochtöner:25mm Gewebekalotte
Tief-/Mitteltöner:115mm Fieberglas-Membran
Besonderes:- hochwertige Chassis
- Bi-Wire-Anschlussports
- exzellente Verarbeitung
- zeitlos elegantes Design
- Siebenschicht-Hochglanzlack
- Downfire-Reflexport
- hohe Grundtonagilität
Lieferumfang:- Reva-1
- Abdeckgitter (magnetisch)
- Transporttaschen
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Wharfedale Reva-1 – erschwinglicher Wohnraumtraum mit Klanganspruch erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Saxx clearSound CS 170 – Schwungvoll und erschwinglich

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Im HiFi-Setup sind 3-Wege-Standlautsprecher noch immer die unangefochtene Nummer 1, wenn es um die Wahl der Boxen geht. Doch wenn das Budget knapp ist, greift man letztlich häufig doch zu kompakten Bluetooth- oder WiFi-Lautsprechern, denen allerdings in den meisten Fällen die Entspannung und Gemütlichkeit eines „klassischen“ Setups abgehen. Eine andere Lösung hat Saxx im Portfolio und verknüpft in Gestalt der CS 170 einen bezahlbaren Preis mit echtem HiFi-Genuss.

Die CS 170 sind keine übergroßen Standlautsprecher und fügen sich auch bei wenig Platz gut ein.

Die CS 170 sind keine übergroßen Standlautsprecher und fügen sich auch bei wenig Platz gut ein.

 

Die Produkte aus dem Hause Saxx sind uns ja längst nicht mehr fremd, diverse Lautsprecher-Pärchen haben wir schon begutachten dürfen. Unter anderem eben auch Modelle aus der clearSound-Serie, die sich mit ihren niedrigen Preisen primär an Einsteiger richtet. Bisher haben wir uns dabei auf die Regallautsprecher CS 120 und CS 130 konzentriert, als Standlautsprecher hatten wir bislang die CX 90 aus der etwas gehobeneren Serie coolSound zu Gast. In Sachen Standboxen bieten die beiden Serien übrigens jeweils zwei Modelle, die CS 170 stellen dabei die kleinere Variante dar. Das Flaggschiff (und damit das Äquivalent zur CX 90) ist die CS 190, die über einen zusätzlichen Tieftöner verfügt, allerdings auch einen um 100 Euro höheren Stückpreis aufweist. Anhand dessen ist auch schon zu erahnen, dass Saxx ein breites Portfolio bietet, das so ziemlich jeden Einsatzzweck und Preisrahmen abdecken kann. Ob HiFi oder Heimkino, Auswahl gibt es genug. Und die kann man sogar im Rahmen einer „HiFi@Home“-Veranstaltung zuhause ausprobieren, fachmännische Beratung seitens Saxx inklusive. Wir haben uns eine solche Veranstaltung natürlich auch nicht entgehen lassen, die CS 170 nehmen wir uns dann aber trotzdem nochmal in Ruhe vor.

Bekannte Grundlange mit feinen Details

Wie erwähnt sind uns die CS 120 und CS 130 bereits bekannt und optisch ist die Verwandschaft der CS 170 zu den beiden Regalboxen nicht zu übersehen. Kein Wunder, haben sich die bisherigen Testkandidaten aus der clearSound-Familie ja schon sehr homogen gezeigt. Demzufolge ist auch das Gehäuse der Standlautsprecher CS 170 aus mitteldichter Faserplatte konstruiert und größtenteils mit einer Folierung ausgestattet. Die günstigere Alternative zur Lackierung ist allerdings sehr sauber verarbeitet und bietet deshalb auch keinerlei Anlass zur Kritik. Die Schallwand ist ohnehin matt lackiert, natürlich auch in der jeweiligen Farbe wie die Folierung. Davon losgelöst ist die Frontabdeckung gestaltet, hier kommt nämlich bei beiden Ausführungen schwarzer Stoff zum Einsatz. Die magnetisch befestigte Blende versteckt übrigens auch die oberen der sonst sichtbaren Schraubenköpfe in der Schallwand, die bei der schwarzen Ausführung allerdings auch ohne aufgesetzte Abdeckung kaum auffallen.

Die CS 170 sind in den Ausführungen Schwarz und Weiß verfügbar, jeweils mit schwarzer Frontblende.

Die CS 170 sind in den Ausführungen Schwarz und Weiß verfügbar, jeweils mit schwarzer Frontblende.

Der Stoff der Frontblende ist sehr feinmaschig und verleiht den CS 170 gleich einen hochwertigen Charakter. Als Markenzeichen darf natürlich das kleine Etikett mit dem Herstellerlogo oben rechts an der Abdeckung nicht fehlen. Wie bei allen clearSound-Modellen ist das Etikett weiß mit schwarzer Schrift – die verschiedenen Serien von Saxx haben hier jeweils unterschiedliche Farben. Falls die Blende abgenommen wird, gibt es trotzdem noch einen Hinweis auf den Hersteller, das Logo ist nämlich auch noch einmal im unteren Bereich der Lautsprecher in die Schallwand eingelassen.

Bodenplatte statt Standfuß: Hier orientiert sich die CS 170 an deutlich teureren Modellen.

Bodenplatte statt Standfuß: Hier orientiert sich die CS 170 an deutlich teureren Modellen.

Direkt darunter wird der klassische „Kasten“-Look der Standboxen zusätzlich aufgelockert, indem die Bodenplatte durch vier robuste Abstandhalter – die zum Beispiel bei den Regallautsprechern CS 120 als Standfuß dienen – vom eigentlichen Korpus getrennt wird. Das erinnert an deutlich hochpreisigere Schallwandler und macht (nicht nur deshalb) einen sehr schönen Eindruck. Es muss halt nicht immer ein „richtiger“ Designlautsprecher sein, um ein bisschen Abwechslung und optische Charakteristika einzubauen. Unter der Bodenplatte selbst sind übrigens „nur“ noch Filzgleiter aufgeklebt, die Boden und Lautsprecher schützen und natürlich auch das Ausrichten erleichtern.

Die Verarbeitungsqualität des folierten Gehäuses ist absolut makellos.

Die Verarbeitungsqualität des folierten Gehäuses ist absolut makellos.

Hier gibt es mehr fürs Geld

Wenn ein Hersteller Lautsprecher in verschiedenen Preisklassen anbietet, ist die Chance groß, auch bei den günstigen Modellen Ausstattungsmerkmale der teureren Verwandten zu finden. So ist es auch bei den CS 170, die zum Beispiel mit vergoldeten Schraubklemmen aufwarten können. Hier lassen sich Lautsprecherkabel mit bis zu vier Millimetern im Querschnitt einfädeln, alternativ gibt es auch die Anschlussoption per Bananenstecker. Wie bei den Regalboxen ist dies eine durchaus komfortable Option für all diejenigen, denen das Auf- und Zuschrauben der in einer Vertiefung sitzenden Klemmen nicht so leicht fällt. Bi-Wiring oder Bi-Amping ist allerdings nicht möglich, dafür muss man sich dann schon in der coolSound-Serie umschauen.

Als Hochtöner kommt bei den CS 170 ein Gewebe-Tweeter zum Einsatz.

Als Hochtöner kommt bei den CS 170 ein Gewebe-Tweeter zum Einsatz.

Zurück zu den vorhandenen Ausstattungsmerkmalen, die Rückseite hat nämlich auch noch einen Bassreflexport zu bieten. Der misst Zentimeter im Durchmesser und sorgt damit natürlich auch nochmal für ordentlich Druck im Tieftonbereich. Man sollte bei der Aufstellung allerdings auch darauf achten, genug Freiraum zu schaffen und die Rückseite der Lautsprecher nicht direkt vor Wand oder Möbeln platzieren. Das mögen Bassreflexports nämlich nicht besonders, unabhängig von der Art der Lautsprecher. Die CS 170 sind übrigens im 3-Wege-Prinzip gebaut, sie verfügen also über jeweils einen Hoch-, Mittel- und Tieftöner. Ersterer ist ein Gewebe-Tweeter mit einem Durchmesser von einem Zoll, die beiden darunter liegenden Treiber sind jeweils 13 Zentimeter groß, bestehen aus beschichtetem Papier und kommen auch in der höherpreisigen coolSound-Reihe zum Einsatz – sie genügen also auch problemlos höheren Ansprüchen.

Die 13-cm-Mittel- bzw. Tieftöner genügen auch den Anforderungen der höherpreisigen Modelle.

Die 13-cm-Mittel- bzw. Tieftöner genügen auch den Anforderungen der höherpreisigen Modelle.

Nicht zu viel auf einmal!

Und das wollen wir nun natürlich auch auf die Probe stellen. Generell ist die clearSound-Reihe vor allem auf eine sehr musikalische Wiedergabe ausgelegt, die Melodien und Gefühl transportieren soll. Bereits bei den Regalboxen ist uns aufgefallen, dass der Sound eher weich und angenehm ist, während die coolSound-Kollegen agiler, knackiger und „funkiger“ agieren, was natürlich vor allem auf den AMT-Bändchenhochtöner zurückzuführen ist. Dieser Eindruck macht sich auch grundsätzlich bei den CS 170 bemerkbar, allerdings ist der Tiefton hier noch dynamischer ausgeprägt und kann mit einem deutlich größeren Volumen punkten. Kein Wunder, schließlich sind die CS 170 ja auch deutlich größer und können nicht zuletzt deshalb auch mit einem beachtlichen Leistungsvermögen punkten. Und das zahlt sich bei Titeln wie „Ticks and Leeches“ von Tool oder „The Noose“ von A Perfect Circle richtig aus, indem Schlagzeug und Bass wunderbar zur Geltung kommen. Insbesondere das Drumsolo zu Beginn von „Ticks and Leeches“ hat ordentlich Power zu bieten und zeigt, dass das Versprechen von Saxx, auch „knackige Beats“ zu beherrschen, keineswegs übertrieben ist.

Die vergoldeten Schraubklemmen nehmen auch Bananenstecker auf.

Die vergoldeten Schraubklemmen nehmen auch Bananenstecker auf.

Allerdings zeigt sich auch bei den CS 170, dass die Vorzüge der Serie in Volumen und Gefühl liegen. Mit zunehmender Spieldauer und wachsendem Instrumentarium müssen die Standlautsprecher den Anforderungen doch ein wenig Tribut zollen und stoßen an ihre Grenzen. Je größer der darzustellende Frequenzbereich wird, desto schwerer tun sich die CS 170, auf allen Ebenen das maximale Niveau zu halten. In dem Fall muss man einfach realistisch sein und darf von Einsteigermodellen nicht das Potenzial der Spitzenklasse erwarten. Wer das Gitarrespielen lernt, kann als Einsteiger ja auch nicht sofort die Soli von Jimi Hendrix oder Slash nachspielen – und Lautsprecher wie die CX 90 werden ja auch nicht grundlos konstruiert.

Ebenfalls hochwertig: Die magnetisch befestigte Frondblende mit dem Saxx-üblichen Etikett.

Ebenfalls hochwertig: Die magnetisch befestigte Frondblende mit dem Saxx-üblichen Etikett.

Bevor die CS 170 jetzt aber schlecht da stehen, wechseln wir noch einmal zu erfahrungsgemäß passenderer Musik. Die Coverversionen von „9 Crimes“ von The Gaslight Anthem und „Sound of Silence“ von Disturbed kommen uns hier ganz gelegen und sofort fühlen sich die CS 170 wieder deutlich wohler. Auch die Präzision und Platzierung auf der virtuellen Bühne gelingt den beiden CS 170 erneut ganz hervorragend, bei richtiger Aufstellung und Ausrichtung darf man eine sehr gute Staffelung genießen. Hier liefert die beiliegende Anleitung übrigens hilfreiche Tipps, generell sollte man wie bereits erwähnt auf etwas Wandabstand (ca. 30-50 Zentimeter) und eine Platzierung des Hochtöners auf Ohrhöhe achten. Insbesondere das durchgängig ruhigere und homogene „9 Crimes“ wird mit viel Gefühl und sehr realistisch in den Raum gestellt. Aber auch der angesprochene „knackige“ Sound gelingt den großen Geschwistern der in dem Bereich eher zurückhaltenden CS 120 mit viel Spielfreude, was sich zum Beispiel bei Tracks von The Police oder Dire Straits bemerkbar macht. Lediglich die Verschmelzung von Extremen ist nicht so ganz nach dem Geschmack der Standlautsprecher. Alles in Maßen also, das Motto gilt auch für die CS 170 – wer nicht völlig überzogene Erwartungen hat, wird mit den Einsteigermodellen sogar fortgeschrittenen Spaß haben.

Zum Schutz von Parkett und Laminat ist die Bodenplatte der CS 170 mit Filzgleitern versehen.

Zum Schutz von Parkett und Laminat ist die Bodenplatte der CS 170 mit Filzgleitern versehen.

Fazit

Die Standlautsprecher CS 170 wirken gar nicht wie Einsteigermodelle, obwohl der sehr günstige Paarpreis von nicht einmal 500 Euro diese Einstufung bewirkt. Die gewohnt sorgfältige Verarbeitung, einige durchdachte Details und natürlich die teilweise aus höheren Preisklassen entliehene Ausstattung verpassen den Saxx-Boxen dementsprechend auch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

92 %

93 %

95 %

160911-saxx_testsiegel

Technische Daten

Modell:Saxx clearSOUND CS 170
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:249,00 Euro / Stück
Ausführungen:- schwarz
- weiß
Vertrieb:SaxxTec GmbH & Co. KG
Tel.: 05032/9567122
www.saxx-audio.de
Abmessungen (HBT):930 x 180 x 242 mm
Gewicht:15 kg
Prinzip:3-Wege-Bassreflexsystem
Frequenzbereich:42 – 22.000 Hz (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 2,6 cm-Gewebehochtöner
Mitteltöner:1 x 13 cm Papier, beschichtet
Tieftöner:1 x 13 cm Papier, beschichtet
Besonderheiten:- magnetische Frontabdeckung
- vergoldete Schraubanschlüsse
- für Bananenstecker geeignet
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Einstiegsklasse
Preis-/Leistung:sehr gut

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PSB Imagine T2 – Schlank, modern, integrativ und voller Energie

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Sie suchen optisch ansprechende HiFi-Standboxen für den gehobenen Musikgenuss, die sich harmonisch ins Wohnzimmer integrieren, höheren Klangansprüchen genügen und preislich im Rahmen bleiben? Dann könnten PSBs Imagine T2 die richtige Wahl für Sie sein.

Die PSB Imagine T2 ist schlank, bietet aber dennoch reichlich Volumen für satten HiFi-Klang.

Die PSB Imagine T2 ist schlank, bietet aber dennoch reichlich Volumen für satten HiFi-Klang.

Lautsprecher, die im Wohnzimmer zum Einsatz kommen sollen, unterliegen zumeist speziellen Kriterien. Sie sollen edel wirken, dezent gestylt sein und ein makelloses Äusseres offerieren, das sich perfekt ins Wohnambiente einfügt. Sie machen sich interessant – idealerweise aber erst auf den zweiten Blick – und zwar ohne ihre Umgebung zu dominieren oder aufdringlich zu wirken, schließlich sollen sie Teil der Möblierung sein und die Designsprache ihrer Umgebung nicht unterbrechen. Sie sind makellos verarbeitet, zeigen sich schnörkel- und zeitlos, offerieren aber dennoch feine Besonderheiten. Sie nehmen wenig Platz in Anspruch, sind aber technisch auf dem neuesten Stand und haben ausreichend Volumen um klanglich auf höchstem Niveau zu spielen. Und als wäre das alles noch nicht genug, bleiben sie auch preislich erschwinglich. Eigenschaften, die irgendwie nicht zusammen passen wollen, könnte man denken. Falsch, denn die Imagine T2 von PSB soll nach Herstellerangabe alle genannten Attribute erfüllen. Das hat mich neugierig gemacht, weshalb ich mir die die schlanken Audiolieferanten einmal genau angesehen und natürlich ausführlich angehört habe.

Wohnraumtauglich: Die Imagine T2 verfügt über ein nach hinten verjüngtes Gehäuse. Das gilt sowohl für die Seitenwände als sich für die Deckelplatte. Das lässt sie etwas filigraner wirken, bietet aber auch klangliche Vorteile.

Wohnraumtauglich: Die Imagine T2 verfügt über ein nach hinten verjüngtes Gehäuse. Das gilt sowohl für die Seitenwände als sich für die Deckelplatte. Das lässt sie etwas filigraner wirken, bietet aber auch klangliche Vorteile.

Die Basis stimmt

Wenn PSB eine neue Lautsprecher-Linie ankündigt, darf man gespannt sein. Das gilt für die Top-Serien Imagine und Imagine X, wie für die teilweise bereits von uns getestete Alpha-Familie. Die Imagine T2, um die es hier geht, ist zwar nicht gerade brandneu, aber dennoch ein hochinteressantes Drei-Wege-Modell bzw. streng genommen ein Fünf-Wege-Modell (dazu später mehr). Eines, das bereits auf den ersten Blick aufmerken lässt. Das ist keineswegs übertrieben, denn der inzwischen majestätisch im Rampenlicht unseres Testraumes stehende Schallwandler hat in jeder Hinsicht so Einiges zu bieten.
Beginnen wir bei der Konstruktion, der Basis jedes Lautsprechers. Sein Gehäuse muss stabil sein, streng verstrebt und idealerweise mit möglichst wenigen parallelen Flächen auskommen. Ein wichtiger Punkt, um stehende Wellen im Innern von Beginn an entgegen zu wirken. Genau das bietet die T2. Was einfach umzusetzen klingt, ist keineswegs trivial und alles andere als selbstverständlich, denn es erfordert eine akribische Planung und einen nicht zu unterschätzenden Materialaufwand. Attribute, die viel Zeit und Gehirnschmalz erfordern, was den Preis des entsprechenden Lautsprechers mal schnell in unerschwingliche Höhen treibt.
Letzteres ist allerdings nicht das Ziel von Paul Barton, seines Zeichens Gründer und Chefentwickler bei PSB, denn einen teuren Lautsprecher konstruieren kann schließlich jeder. Stattdessen möchte man bei PSB Schallwandler kreieren, die die bestmögliche Klangperformance zu einem erschwinglichen Preis liefern. Nachdem ich bereits einige sehr positive Erfahrungen mit PSB-Produkten machen durfte – zuletzt hatte ich die Imagine X1T im Test – hat mich natürlich ganz besonders interessiert, was die „große“ Imagine T2 klanglich zu bieten hat. Die Basis stimmt also schonmal. Doch ein sehr guter Lautsprecher braucht viel mehr als das …

Sämtliche Chassis sitzen leicht vertieft in der gebotenen Schallwand. Gummierte Applikationen helfen den Schall gerichtet zu führen.

Sämtliche Chassis sitzen leicht vertieft in der gebotenen Schallwand. Gummierte Applikationen helfen den Schall gerichtet zu führen.

Schön & klangstark müssen sie sein

Bevor ich zur Praxisbeschreibung komme, noch ein paar Worte zum Äusseren meiner Testgäste aus Kanada. Die Basis ist vielversprechend, das hatte ich bereits festgestellt. Dieser Güte will dann auch die Verarbeitung nicht nachstehen. Muss sie auch nicht, schließlich erfreut sie sich eines perfekt aufgetragenen und sorgsam gewählten Echtholz-Furnieres allererster Güte. Sauber umfasste Gehäusekanten, tadellose Übergänge zur makellos lackierten Schallwand und eine seidenmatt glänzende Maserung sind nur einige Attribute, die die gertenschlanke Imagine T2 bereits auf den ersten Blick zu einem ganz besonderen Schallwandler machen.
Genauer gesagt, ein wohlproportionierter Lautsprecher wie er im Buche steht und einer, der sich schlichtweg für den Einsatz in geschmackvoll eingerichteten Wohnumgebungen prädestiniert. Die Optik der in schwarzer Esche oder in Kirschausführung erhältlichen Klangsäulen stimmt also in jedem Detail. Eine hervorragende Verarbeitungsqualität äussert sich allerdings nicht nur über ihre sichtbaren Attribute, sondern auch über die Inneren Werte. Und die scheinen bei der T2 ebenso ausgereift. So verfügt der rück- und oberseitig verjüngte Mehrschicht-Korpus über eine Vielzahl diverser Innenverstrebungen bzw. über dedizierte Gehäuseabteilen. Bedeutet: der Korpus ist nicht nur massiv verstrebt und somit extrem verwindungssteif, sondern bietet (mit einer Ausnahme des Hochtöners) jedem Chassis zudem ein dediziertes Gehäusevolumen.
Im Detail sieht das so aus, dass sowohl der im obersten Abteil befindliche Mitteltöner, wie auch jeder der drei 133 Millimeter durchmessenden Tieftöner ein eigenes Gehäuseabteil ihr Eigen nennen, letztere sogar jeweils mit einem eigenen, nach hinten gerichteten Bassreflexport. Und da jeder der drei Woofer einem eigenen Frequenzbereich zugeordnet ist, müsste die Box strengerweise sogar als Fünf-Wege-Box bezeichnet werden. Da sich besagte Frequenzbereiche aber größtenteils überlagern, belasse ich es bei der Bezeichnung Drei-Wege-Box.
Der Hochtöner hingegen benötigt kein eigenes Volumen und teilt sich seine Behausung mit dem direkt unter ihm platzierten Tiefton-Chassis. Abgerundet wird das stimmige und extrem sinnvolle Gesamtpaket durch das rückseitig lokalisierte Bi-Wire-Terminal. Großzügig dimensioniert, bieten die hier platzierten Schraubklemmen sowohl Bananas, Kabelschuhe oder auch unkonfektionierte Kabelenden größeren Querschnitts problemlos Anschluss.

Sehr schick: Die Imagine T2 verfügt über ein hervorragend gearbeitetes Bi-Wire-Terminal und massive Schraubklemmen, die auch Signalleiter größeren Querschnitts aufnehmen.

Sehr schick: Die Imagine T2 verfügt über ein hervorragend gearbeitetes Bi-Wire-Terminal und massive Schraubklemmen, die auch Signalleiter größeren Querschnitts aufnehmen.

Extras gehören bei PSB dazu

In Sachen Aufbau und Ausstattung gehören die Imagine T2 also zur absoluten Spitze ihrer Preis- und Größenklasse. Das reichte den Kanadiern offensichtlich nicht ganz, weshalb sie der T2 – wie übrigens allen Modellen der Imagine-Reihe – ein optisches Highlight in Form einer gummierten Applikation spendierten, die jeden Mittel- und Tieftöner einrahmen. Dieses lockert die Optik der Box auf und dient obendrein den in der gebogenen Schallwand vertieft sitzenden Treibern als Schallführung. Etwas breiter ausgelagerte Kunststoffsockel, bieten der Imagine T2 zudem einen noch stabileren Stand und lassen sich bei Bedarf noch um Spikes oder Gummifüßchen (beide natürlich im Lieferumfang enthalten) erweitern.
Apropos Lieferumfang: zu diesem gehören natürlich noch die obligatorischen Gewebeabdeckungen. Selbstverständlich der Form der gebogenen Schallwand folgend ebenfalls „gecurved“ und mittels klassischer Steckpins am Lautsprecher zu befestigen. Kleiner Tipp am Rande: lassen Sie die Abdeckungen weg, denn ohne diese spielten meine Testgäste etwas präziser, offener und irgendwie richtiger auf.
Was zudem für alle Lautsprecher mit rückwärtigem Bassreflexport gilt, ist ein entsprechender Wandabstand. Zu nah an die Wand gerückt erscheint der Bass intensiver und voluminöser. Dem treten Sie entgegen, indem Sie Ihre Boxen ein paar Zentimeter in den Raum ziehen. Schon um eine Hand breit verschoben, kann sich ein komplett neues Klangbild ergeben. Die „Umplatzierung“ der Lautsprecher ist allerdings nicht in allen Räumen und Wohnumgebungen möglich. Aus diesem Grund legt PSB seinen Schallwandlern zwei gummierte (kein Schaumstoff) Verschlussstopfen bei, über die sich je ein Reflexport pro Box verschließen lässt. Das geht dann in der Regel mit geringen Verlusten im Tiefgang, dafür aber mit einem deutlichen Kontrollgewinn und einer druckvolleren Oberbasswiedergabe einher. Hier heisst die Devise: Einfach mal ausprobieren.

Zu jeder Box liefert PSB einen gummierten Verschlussstopfen mit. Mit seiner Hilfe lässt sich die Bassintensität anpassen.

Zu jeder Box liefert PSB einen gummierten Verschlussstopfen mit. Mit seiner Hilfe lässt sich die Bassintensität anpassen.

Die bereits montierten Ausleger lassen sich wahlweise um Spike oder Gummifüßchen erweitern. Beides gehört zum Lieferumfang.

Die bereits montierten Ausleger lassen sich wahlweise um Spike oder Gummifüßchen erweitern. Beides gehört zum Lieferumfang.

Energiegeladene Detailspezialisten

Endlich, inzwischen sind die ausführliche Untersuchung und auch die zweitägige Einspielzeit beendet. Zeit also, die Imagine T2 endlich in den Hörtest zu schicken, den ich mit David Munyons „Argyle Bridge“ beginne. Einem eher ruhigen, dafür aber mit jeder Menge kleinster Details gespickten Titel, dessen Einzelheiten von der ersten Sekunde an fein und sauber überbracht werden. Dabei gelingt es dem T2-Pärchen spielend unseren doch recht großen Hörraum in eine Bühne zu verwandeln, die bis in den letzten Winkel akustisch ausgeleuchtet scheint. Trotz dieser Darstellung bleibt das kanadische Duo absolut unaufgeregt, liefert zugleich aber eine Fülle an Details, und zwar über das gesamte Frequenzband, einen erfrischend natürlichen Klang und eine klar umrissene räumliche Abbildung. Und während ich da sitze und den fein aufgelösten Klängen lausche, fällt mir auf, dass die T2 einen jederzeit ausgewogenen Eindruck von Sängern und Begleitinstrumenten zeichnet, während sich die Klangbühne leicht über die Standpunkte der beiden Boxen erstreckt, sich in ihrer Tiefe aber so weit aufspannt, dass man fast glaubt Munyon nebst Gitarre anfassen zu können. Wahnsinn, wie die Stimme des US-Amerikanischen R&B- und Jazzkünstlers mittig zwischen beiden Boxen zu schweben scheint, während sich sich der akustische Raum zwischen den beiden Boxen füllt.
In diesem Zusammenhang: mit etwa 2,50 Metern Abstand zueinander und leicht ausserhalb des Referenzplatzes ausgerichtet habe ich die für meinen Geschmack ideale Positionierung der beiden PSBs erreicht. Und zwar mit einem Abstand von rund 40 Zentimetern zur Rückwand, was den Einsatz der mitgelieferten Verschlussstopfen überflüssig macht. So aufgestellt versorgen mich die schicken Drei-Wege-Boxen dann mit einem punchig-satten Grundton, der mich im anschließend angespielten Schiller-Titel „I Miss You“ schnell beeindrucken soll. „Staubtrocken, punktgenau geliefert und direkt unter die Haut“ ist wohl die korrekte Beschreibung für die nun kredenzte Performance, die mich kaum noch ruhig auf dem Sofa sitzen lässt und mich umgehend zu einer deutlichen Pegelerhöhung animiert.

In unserem Test musste sich die Imagine T2 am Marantz-Duo PM-14S1/SA-14S1 beweisen. Eine klanglich sehr passende Kombination.

In unserem Test musste sich die Imagine T2 am Marantz-Duo PM-14S1/SA-14S1 beweisen. Eine klanglich sehr passende Kombination.

Gedacht, getan! Das Ergebnis: selbst deutlich oberhalb der vielzitierten Zimmerlautstärke geht den schlanken Schallsäulen nicht die Puste aus. Jaaaa! Offenbar noch lange nicht, das lässt zumindest die wie selbstverständlich wirkende Agilität vermuten, mit der das Imagine-Zweigestirn jetzt unverblümt zu Werke geht. Im Nu wird die Oberbassdynamik dieses Stückes in ihrer ganzen Kraft reproduziert und füllt den Hörraum mit funkensprühender Energie. So wünscht man sich das. Impulskraft, Leistung und Lebhaftigkeit, alles da – und zwar in genau richtiger Dosierung! Wow, das macht Spaß und reisst mit, was schließlich dazu führt, dass ich mir noch ein paar weitere Titel des Schiller-Albums „Leben“ gebe – immer unter der Versuchung noch eine Spur lauter zu drehen. Noch halte ich mich zurück, was sich dann allerdings ändert, als ich auf den wohl bekanntesten Safri-Duo-Titel „Samb-Adagio“ wechsle. Einem weiter oben auf der BPM-Skala angesiedelten Song voller Temperament und Leidenschaft, den man einfach noch lauter hören muss. Kein Problem für meine Testgäste, die auch diese Lautstärkeanhebung locker wegstecken. So dauert es auch jetzt nur wenige Augenblicke bis der Funken überspringt und der Hörraum mit Dynamik und Spielfreude geflutet wird – alles locker und punktgenau dargestellt. Muss man gehört haben!
Wie bereits erwähnt, habe ich bislang ausschließlich extrem positive Erfahrungen mit PSB-Schallwandlern gemacht, dennoch hätte ich den optisch eher grazil erscheinenden Dreiweglern diese Lautstärken nicht so ganz zugetraut – zumindest nicht bei gleichbleibend ausgewogener Klangdarstellung. Was dabei ebenso auffällt: die T2 steigt recht tief in den Basskeller ab, vermeidet es aber, sich in allertiefsten Regionen aufzureiben. Das ist auch nicht weiter schlimm, sonder eher clever, denn Tiefbass liefert sie dennoch reichlich. Statt sich aber mit den untersten zwei bis drei Hertz abzukämpfen und unter Umständen zwar tief, dann aber zu wummrig zu agieren (wie man es von vielen ähnlich großen Mitbewerbsmodellen kennt), hält sich die PSB hier vornehm zurück und bietet so jede Menge Durchzug und Punch im Grundton. Eine Abstimmung, die nicht nur Fans dynamischer Rocksongs ganz klar begeistern wird.

Saubere Verarbeitung: selbst wo die lackierte Schallwand und das furnierte Gehäuse zusammen treffen, finden sich keine unschönen Übergänge. Im Gegenteil!

Saubere Verarbeitung: selbst wo die lackierte Schallwand und das furnierte Gehäuse zusammen treffen, finden sich keine unschönen Übergänge. Im Gegenteil!

Fazit

Die Imagine T2 ist ein Lautsprecher an dem man sich weder sattsehen, noch satthören kann. Durchdacht aufgebaut, erstklassig verarbeitet und sinnvoll bestückt gehört sie auch klanglich zur allerersten Garde ihrer Klasse. Ein musikalischer Schallwandler, der Emotionen zu transportieren weiß. Dazu ist er punchig, dabei aber selbst in höheren Pegelregionen ausgewogen und durchhörbar. Kurz gesagt: die T2 liefert eine akustisch ausdrucksreife Performance, die schnell mitreisst.

Test & Text: Roman Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1+
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

99 %

90 %

92 %

160914-psb-testsiegel

Technische Daten

ModellPSB
Imagine T2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:3000,00 €/Paar (UVP)
Ausführung:- schwarz
- kirsche
Vertrieb:SVSound GmbH, Wiesbaden
Tel.: 06122/7276020
www.psb-lautsprecher.de
Abmessungen (HBT):1050 x 210 x 346 mm
Gewicht:21,0 Kg (Stück)
Bauart:Bassreflex
Hochtöner:25 mm (Titankalotte)
Mitteltöner:103 mm
Tieftöner:3 x 133 mm (Polypropylen)
Frequenzgang:28 - 23.000 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Imagine T2
- Gewebeabdeckungen
- Spikes
- Gummifüße
- 2 Reflexport-Verschlussstopfen
- Bedienungsanleitung
- Garantieerklärung
Besonderes:- filigrane Bauform
- flexible Einsatzmöglichkeiten
- trockenes Grundtonfundament
- realistische Raumdarstellung
- erstklassige Verarbeitung
Benotung
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%)1,0
Gesamtnote:1+
Klasse:Spitzenklasse
Preis/Leistung:sehr gut

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Netzwerklautsprecher Block SB 100 – Zu dem kann man aufschauen

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Multiroom-Lautsprecher sind eine tolle Sache, weil Musik z.B. zeitgleich in jedem beliebigen Raum der Wohnung abgespielt werden kann. Wenn man allerdings nicht überall einen Lautsprecher hinstellen kann, geht der Komfort verloren. Alternatividee: man greift auf Boxen zurück, die sich konstruktionsbedingt schon perfekt zur Wandmontage eignen, wie etwa die schicken SB 100 von Audioblock.

Klassisch auf dem Sideboard oder oben an der Wand - der SB 100 ist beim Einsatzort nicht wählerisch.

Klassisch auf dem Sideboard oder oben an der Wand – der SB 100 ist beim Einsatzort nicht wählerisch.

Der SB 100 ist sehr praktisch und komfortabel – und natürlich nicht die einzige Multiroom-Komponente im Portfolio von Audioblock. Zusätzlich zu diesem integrativen Aktivlautsprecher gibt es mit dem CD-Internet-Receiver CVR-100+ MKII und dem bereits von uns getesteten Smartradio SR-100 zwei sogenannte Basisgeräte, die sich in das kabellos miteinander kommunizierende System einbinden lassen. Wo andere Hersteller verschiedene Lautsprechervarianten miteinander kombinieren, kommt Block mit einem einzigen, dafür aber erstaunlich ausgestatteten Modell, dem SB 100 aus. Clever, denn dieser lässt sich auf vielfältige Weise einsetzen und mit weiteren SB 100 ergänzen. Alternativ fängt man erst einmal mit nur einem SB 100 an und nutzt diesen als kompakten HiFi-Empfänger – auch das ist möglich, inklusive aller Streaming-Möglichkeiten natürlich. Bei der Wahl der Optik hat man übrigens auch noch außergewöhnlich viele Optionen.

Farbenfroh und kurvig

Farblich bieten sich sowohl schlichte wie farbenfrohe Designs, das wahlweise schwarze oder weiße Gehäuse lässt sich mit Stoffbespannungen in Schwarz, Rot, Blau und Grau kombinieren. Die Schallwand ist dagegen nicht wie bei den meisten Lautsprechern gerade, sondern konvex gewölbt. Das macht Sinn, wie wir gleich feststellen werden. Scharfe Kanten gibt es nicht, sämtliche Übergänge sind sanft abgerundet. Sehr gut. Und flexibel in seinem Einsatz ist unser Testgast auch noch. Wird der SB 100 hochkant platziert, befinden sich die Bedienelemente am unteren Rand. Dort sind sie unsichtbar hinter der Stoffbespannung versteckt, dank weißer LED-Beleuchtung sind die Tasten allerdings recht schnell und einfach zu finden. Je nach Blickwinkel und Installationsort kann es aber sein, dass die Symbole vielleicht auch mal nicht so richtig zu erkennen sind – da hilft es, dass das Bedienfeld recht übersichtlich bestückt ist und man nach kurzer Zeit ein Gefühl dafür hat, welche Funktion sich wo verbirgt. Und zur Not hilft immer noch die Skizze aus der Bedienungsanleitung, die dem Nutzer verrät, dass die Tasten (von links nach rechs) die Lautstärke verringern beziehungsweise erhöhen, zur nächsten Quelle schalten, den Betriebsmodus zwischen Einzel- oder Stereosystem wechseln und das Gerät in den Standby-Modus versetzen.

Das Bedienfeld versteckt sich hinter der Stoffbespannung und wird durch LED-Beleuchtung sichtbar.

Das Bedienfeld versteckt sich hinter der Stoffbespannung und wird durch LED-Beleuchtung sichtbar.

Links neben dem Bedienfeld geben drei vertikal angeordnete LED Aufschluss über den aktuellen Betriebszustand. Die mittlere, blaue LED signalisiert durch Illumination eine bestehende Netzwerkverbindung – beziehungsweise durch Blinken den Setup-Modus zur Einrichtung. Eingerahmt wird sie von einer grünen und roten LED, die den linken und rechten Stereokanal symbolisieren. Leuchten beide, spielt der SB 100 als einzelner Stereolautsprecher – auch das kann er. Noch weiter links ist ein Aluminium-Plättchen in die Stoffbespannung eingesetzt, das nicht nur das Logo des Herstellers präsentiert, sondern obendrein abnehmbar ist. Da es magnetisch in der Front haftet, muss lediglich leicht auf die linke oder rechte Seite des Plättchens gedrückt werden und schon lässt es sich abnehmen. Dahinter kommen dann ein Aux-Eingang sowie ein USB-Steckplatz zum Vorschein, über den sich Zuspielgeräte beziehungsweise Speichermedien direkt anschließen lassen. Ein Display fehlt dagegen ebenso wie die nur optional erhältliche Fernbedienung, beides ist aber auch nicht wirklich nötig, denn die Steuerung per kostenloser App „Undok“ ist in Sachen Komfort absolut konkurrenzlos.

Die drei LED geben Aufschluss über Status und Modus - grün und rot signalisieren den linken bzw. rechten Stereokanal, die blaue LED zeigt den Netzwerkstatus an.

Die drei LED geben Aufschluss über Status und Modus – grün und rot signalisieren den linken bzw. rechten Stereokanal, die blaue LED zeigt den Netzwerkstatus an.

Bequeme Steuerung per Smartphone

Benötigt wird die App allerdings in jedem Falle, nämlich um den SB 100 ins heimische WLAN einzubinden. Dies funktioniert wunderbar einfach und schnell, auch dank der ausführlichen Bedienungsanleitung. Ist der Lautsprecher eingeschaltet und mit der blinkenden blauen LED im Setup-Modus befindlich, kann man die App auch schon starten. Jetzt geht es wie folgt weiter:
1. links unten „Audiosystem einrichten“ auswählen.
2. Lautsprecher wird in der Liste der verfügbaren Geräte angezeigt und durch Antippen ausgewählt.
3. Nun lässt sich eine eigene Bezeichnung für den SB 100 eingeben. Z.B. Name des entsprechenden Raumes oder Hinweis auf die Kanalverwendung im Stereo-Setup.
4. Anschließend muss noch die Art der Netzwerkverbindung festgelegt werden, hier stehen WLAN, WPS und Ethernet zur Wahl. Entscheidet man sich für WLAN, muss noch das entsprechende Passwort eingegeben werden. Die restliche Einrichtung übernimmt die App dann selbständig.

Via App wird das ins WLAN einzubindende Gerät ausgewählt (l.), wie gewünscht benannt (M.) und schließlich der Verbindungstyp gewählt (r.).

Via App wird das ins WLAN einzubindende Gerät ausgewählt (l.), wie gewünscht benannt (M.) und schließlich der Verbindungstyp gewählt (r.).

Falls man direkt mehrere Multiroom-Komponenten miteinander verbinden möchte, kann man dies natürlich auch tun und über die Geräteübersicht zudem verschiedene Gruppen erstellen (auch diese lassen sich natürlich individuell benennen). Wer zuerst einmal nur einen SB 100 als Einzellautsprecher nutzen möchte, kann diesen Schritt natürlich überspringen und direkt Musik aus den angebotenen Quellen abspielen. Ohne weiteres Zutun stehen hier übrigens auch NAS-Laufwerke sofort zur Verfügung und lassen sich umgehend nutzen. Wer am Sound noch ein bisschen Feinjustage anwenden möchte, kann dies über die Equalizer-Funktion (diese lässt sich über das Bedienelement oben rechts in der App aufrufen) tun. Hier stehen diverse Presets zur Verfügung, die sich auch während eines laufenden Tracks sozusagen in Echtzeit ausprobieren lassen. Außerdem lassen sich Bässe und Höhen völlig frei regeln und in das persönliche Preset „My EQ“ übernehmen. Bevor wir aber auf den Klang eingehen, schauen wir uns erst einmal an, wie dieser überhaupt zustande kommt.

Die restliche Einrichtung geschieht fast von selbst, lediglich die gewünschte Quelle muss noch manuell ausgesucht werden.

Die restliche Einrichtung geschieht fast von selbst, lediglich die gewünschte Quelle muss noch manuell ausgesucht werden.

Randvoll, aber nicht überladen

Im Inneren des SB 100 stecken gleich zwei 5,3-cm-Breitbandlautsprecher sowie ein 10,2-cm-Subwoofer, die ein durchaus erwachsenes Klangbild abdecken können. Schließlich können Breitbandlautsprecher prinzipiell den gesamten hörbaren Frequenzbereich wiedergeben und dabei auch dem Ideal der Punktschallquelle nahe kommen – sehr gute Klangvoraussetzungen also, die der SB 100 hier mitbringt. Als Aktivlautsprecher verfügt der SB 100 zudem über einen eigenen, integrierten Verstärker mit einer Leistung von 25 Watt. Darüber hinaus beherbergt der Netzwerklautsprecher aber auch noch einen integrierten Triple-Tuner, mit dem sich UKW-, DAB+- und Internetradio empfangen lassen – wie gesagt, alles im Gehäuse integriert. Auch ein Bluetooth-Receiver ist an Bord, der auch nicht im Netzwerk registrierten Smartphones das Zuspielen von Musik erlaubt – praktisch zum Beispiel für Partys, wenn der Gastgeber das WLAN-Passwort gerade nicht zur Hand hat und trotzdem hören möchte, was seine Gäste so in ihrer Playlist haben. Bluetooth ist aber natürlich nicht die einzige kabellose Zuspielmöglichkeit, primär interessant ist logischerweise der WLAN-Empfänger, mit dem der SB 100 Kontakt zu so ziemlich jedem Gerät (zum Beispiel NAS-Laufwerke oder PCs) im Heimnetzwerk aufnehmen kann. Verarbeitet werden dabei neben den Standardformaten wie MP3, WMA und ALAC auch hochauflösende Musikdateien.

Auf der Rückseite stehen Anschlüsse für das Netzkabel, Ethernet und die FM-Antenne zur Verfügung.

Auf der Rückseite stehen Anschlüsse für das Netzkabel, Ethernet und die FM-Antenne zur Verfügung.

Falls das gewünschte Album nicht im Netzwerk abgelegt ist, sondern sich auf einem Smartphone oder USB-Stick befindet, lassen sich die entsprechenden Quellen natürlich auch auf „klassischem“ Wege über die beschriebenen Frontanschlüsse (hinter dem Herstellerlogo) an den SB 100 koppeln. Das Praktische dabei: die beispielsweise auf dem USB-Speichermedium abgelegten Ordner werden nun mit Titelnamen etc. (sofern so abgelegt) in der App angezeigt. So lassen sich die gewünschten Titel dann bequem vom Sofa aus anwählen.

Das Plättchen mit Herstellerlogo lässt sich abnehmen und legt Aux-Eingang und USB-Port frei.

Das Plättchen mit Herstellerlogo lässt sich abnehmen und legt Aux-Eingang und USB-Port frei.

Klangkurve im rechten Winkel

Noch einmal zurück zur ungewöhnlichen Gehäuseform. Diese ist so gewählt, dass sich die Boxen bequem an der Wand bzw. im Winkel zwischen Decke und Wand montieren lassen. So platziert, benötigen die SB 100 nämlich keine Stellfläche und sind dementsprechend nicht im Weg. Umgekehrt wird der Sound nicht beeinträchtigt (sofern man keine Möbel direkt davor platziert) und kann ungehindert den ganzen Raum beschallen. Zur Montage wird die mitgelieferte Wandhalterung genutzt, die zunächst vom SB 100 abmontiert und dann an der gewünschten Stelle angebracht wird. Dabei ist es völlig egal, ob der Lautsprecher waagerecht in einer Zimmerdecke oder senkrecht am Übergang von Wand und Decke montiert werden soll – lediglich auf die Ausrichtung der Halterung sollte natürlich beachtet werden. Außerdem empfiehlt es sich, den SB 100 nicht komplett ins Eck zu quetschen. Ein Punkt, den man bei jedem Lautsprecher – egal ob aktiv oder passiv – berücksichtigen sollte. Ein wenig Abstand links und rechts oder oben und unten (s. Skizze unten) sollte schon sein, damit der Bass durch angrenzende Wände nicht zu sehr überhöht und in unkontrolliertes Wummern übergeht. Prinzipiell gilt: man sollte in Sachen Platzierung ruhig etwas ausprobieren, bevor man den SB 100 fest installiert. Ist der Wandhalter dann montiert, wird der Lautsprecher mit dem Stromkabel (und gegebenenfalls dem Ethernet-Kabel) versehen, auf die Halterung gesteckt und mittels der seitlichen Schrauben per Sechskantschlüssel an ihr befestigt. Das erfordert im Übrigen ein wenig Fingerspitzengefühl. Ist das erledigt, ist der komplizierteste Teil der Inbetriebnahme auch schon durchgeführt.

Bei der Wand- oder Deckenmontage sollte man dem SB 100 ein wenig Freiraum lassen, wie man links und rechts oben sehen kann.

Bei der Wand- oder Deckenmontage sollte man dem SB 100 ein wenig Freiraum lassen, wie man links und rechts oben sehen kann.

Wer keine feste Position wünscht, kann den SB 100 natürlich auch in beiden Ausrichtungen auf Sideboard, Schreibtisch oder Küchenschrank platzieren. Hier wird die Wandhalterung natürlich nicht benötigt und kann ebenfalls demontiert werden. Die sichtbaren Schraublöcher werden dann mit den beiliegenden Gummistopfen verschlossen. Außerdem kommen hier die selbstklebenden Gummifüße zum Einsatz, die sich je nach Ausrichtung auf der Unterseite des Gehäuses befestigen lassen und dem SB 100 einen sicheren, wackelfreien Stand bieten.

Wer die Wandhalterung nicht benötigt, kann die seitlichen Schrauben auch entfernen und durch Gummistopfen ersetzen.

Wer die Wandhalterung nicht benötigt, kann die seitlichen Schrauben auch entfernen und durch Gummistopfen ersetzen.

Kompakt, aber kraftvoll

Unbequeme Schüler werden während ihrer Zeit in Bildungsinstitutionen eventuell bei zu lauten Zwischenrufen mal in die „stille Ecke“ (bei Zuschauern gewisser Fernsehsendungen auch durch die vom Prinzip her gleiche Treppe bekannt) verbannt worden sein. Wendet man diese Maßnahme auch beim SB 100 an, wird es allerdings nicht lange still sein. Der integrierte Verstärker bietet nämlich erstaunlich viel Kraft, die locker für die Beschallung mittelgroßer Räume ausreicht und dabei auch locker die übliche Geräuschkulisse bei Partys übertönt. Wichtig ist hier die Lautstärkesteuerung via App, die auch den Pegel für andere Quellen wie zum Beispiel Bluetooth regelt. Wird also in der App eine etwas leisere Gangart gewählt, wird via Bluetooth nicht darüber hinauszukommen sein. Ein sehr cleveres Feature, denn so ist der Hausherr immer der Chef über die Lautstärke auf der Party – auch wenn die Gäste gerade die auf ihren Smartphones befindlichen Playlists abspielen. Ein Punkt, den man bei den Grundeinstellungen berücksichtigen sollte.

Die Verarbeitung des SB 100 ist makellos, auch die Übergange zwischen Stoffbespannung und Gehäuse geben keinen Grund zur Beanstandung.

Die Verarbeitung des SB 100 ist makellos, auch die Übergange zwischen Stoffbespannung und Gehäuse geben keinen Grund zur Beanstandung.

Der Klang selbst ist (für vergleichsweise kleine Boxen) überraschend voluminös und wird allen Ansprüchen locker gerecht. Mehr als das, denn die Breitbandlautsprecher können jeden Stil und jedes Tempo mitgehen. Geht es dann etwas kraftvoller zur Sache, leistet der integrierte Subwoofer treffsichere Unterstützung und sorgt trotz der kompakten Ausmaße des SB 100 für ein kräftiges Tieftonfundament. Deutlich wird dies beim Titel „Ticks And Leeches“ von Tool, der sowohl mit knackigen Drums als auch saftigem Bass aufwarten kann. Jetzt gehts steil nach vorn. Der SB 100 geht hier richtig schön in die Vollen und haut ein sehr dichtes und voluminöses Klangbild raus, so dass er auch als Einzellautsprecher eine respektable Atmosphäre zustande bringt. Selbst prinzipiell breit aufgestellte Tracks wie „I Need Never Get Old“ von Nathaniel Rateliff & the Night Sweats strömt sehr voluminös aus dem schmalen SB 100 – verwendet man hier zwei Exemplare als Stereo-Setup, wird dies klassischen HiFi-Pärchen wohl kaum in etwas nachstehen.

Selbst bei fröhlichen und locker-leichten Pop-Songs wie „I Can Hear Your Heartbeat“ von Chris Rea geht nichts an Atmosphäre und Volumen verloren, in Sachen Dynamik und Agilität ruft der SB 100 hier sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr ab als bei den umfangreicheren und eher kraftvoll ausgelegten Songs. Sehr schön also, dass der Netzwerklautsprecher sich hier nicht als Spezialist für bestimmte Musikrichtungen aufspielt, sondern ungeachtet des gewählten Genres einfach das Maximum aus sich herausholt – und das ist nicht wenig!

Bei der Wandmontage wird die Wandhalterung zunächst abgenommen und montiert sowie sämtliche nötigen Kabel am SB 100 angeschlossen, bevor er wieder mit der Wandhalterung verschraubt wird.

Bei der Wandmontage wird die Wandhalterung zunächst abgenommen und montiert sowie sämtliche nötigen Kabel am SB 100 angeschlossen, bevor er wieder mit der Wandhalterung verschraubt wird.

Fazit

Der multiroomfähige Netzwerk-Lautsprecher SB 100 punktet nicht nur durch tollen Sound, vielseitige Einsatzmöglichkeiten und verschiedene Farbkombinationen, sondern vor allem durch seine kinderleichte Einrichtung und Bedienung. So ist sichergestellt, dass auch Technikeinsteiger das Thema Multiroom nicht scheuen müssen, sondern schnell sehr viel Spaß daran haben werden. Lediglich die (im Vergleich allerdings absolut gerechtfertigte) uvP. von fast 500 Euro pro Lautsprecher könnte bei schmalerem Budget dafür sorgen, dass man nicht sofort die komplette Wohnung mit den SB 100 ausstattet. Muss man aber auch nicht (sofort), denn schon ein einziger SB 100 bietet ungeahnte Möglichkeiten und den Zugang in die Multiroomwelt.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

97 %

96 %

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Technische Daten

Modell:Audioblock SB 100
Produktkategorie:Multiroom-Netzwerklautsprecher
Preis:499,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz/Schwarz
- Weiß/Schwarz
- Schwarz/Blau
- Weiß/Blau
- Schwarz/Rot
- Weiß/Rot
- Schwarz/Grau
- Weiß/Grau
Vertrieb:Audioblock, Oldenburg
Tel.: 04484 / 920 090 19
www.audioblock.de
Abmessungen (HBT):302 x 165 x 200 mm
Gewicht:3 kg
Lautsprecher:- 2x 5,3 cm Full Range
- 10,2 cm Subwoofer
Anschlüsse:- 3,5-mm-Aux In
- USB
- Ethernet-Anschluss
- 3,5-mm-Kopfhöreranschluss
- Bluetooth
- DLNA
- UPnP
Dateiformate:AAC, AAC+, MP3, WAV, WMA, FLAC
Lieferumfang:Fernbedienung inkl. Batterien, Antennen, Bedienungsanleitungen
Besonderheiten:- WLAN/LAN
- Bluetooth
- Streaming (DLNA/UPnP)
- Internetradio mit über 25.000 Sendern
- Multiroom-Funktionalität (bis zu 6 Räume)
- Steuerung über die kostenfreie App "Undok"
- flexible Aufstellungsmöglichkeiten
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Netzwerklautsprecher Block SB 100 – Zu dem kann man aufschauen erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.

Quad Artera Play & Stereo – perfekte Symbiose aus Tradition und Moderne

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Mit einer Reihe neuer Produkte will Quad die an alte Legenden des Hauses anknüpfen. Ein Beispiel wäre die modern ausgerichtete Verstärker/DAC/CD-Kombination der neuen Artera-Serie, bestehend aus Artera Play & Stereo. Eine ziemlich clevere HiFi-Lösung, die sowohl dem Plattenspieler ein adäquater Spielpartner sein soll aber auch dem Rechner oder Streamer Tür und Tor in die anspruchsvolle HiFi-Welt öffnet.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

Unauffällig und schick: Die brandneue Quad-Kombi lässt bereits auf den ersten Blick erahnen, was in ihr steckt. Sie lässt sich aber auch optisch zurückhaltend in die vorherrschende Wohnraumumgebung integrieren.

In audiophiler Hinsicht könnte man England fast schon als den Mittelpunkt der Welt beschreiben. Unzählige renommierte Hersteller sind auf der verregneten Insel ansässig oder wurden zumindest dort gegründet. Besonders hoch ist die Dichte an audiophilen Perlen in der – auf den ersten Blick eher – verschlafenen Grafschaft Cambridgeshire, rund um die Stadt Huntingdon. Böse Zungen behaupten, das läge daran, dass es dort so langweilig ist. Und zwar so langweilig, dass man mit seiner Zeit wenig anderes anfangen könnte als hochwertige High-End-Audio-Geräte zu bauen. Ob das auch der Grund war, warum sich Peter Walker – der inzwischen verstorbene Gründer der Firma Quad – sich dort niederließ, darüber kann nur noch spekuliert werden. Seine damalige Entscheidung, HiFi-Geräte zu bauen, scheint jedenfalls goldrichtig gewesen zu sein, denn in den vergangenen 70 Jahren fanden eine ganze Menge Geräte aus Huntingdon ihren Weg rund um den Globus. Nicht wenige davon gelten bis heute unter eingefleischten HiFi-Freunden als echte Legenden.
Folglich hat die brandneue und optisch aussergewöhnliche Artera-Serie keinen ganz so leichten Stand. Sie hat zwar jede Menge zu bieten, jedoch tritt sie in riesige Fußstapfen. Ob sie das Zeug zur nächsten Legende hat, das gilt es im nun anstehenden Praxistest zu klären.

Quad Artera: Das gewisse Etwas

Kennt man den Werdegang und einige Meilensteine des Herstellers, so verbindet man wahrscheinlich in erster Linie zwei Dinge mit dem Namen Quad: Hervorragenden Klang und eine Optik, die sicher nicht immer jedermanns Sache war. Ich denke, mittlerweile lässt sich aber sagen, dass zumindest Letzteres Geschichte ist, denn alle aktuellen Quad-Komponenten sind durchweg wohnzimmertauglich gestylt, wenn nicht sogar richtig schön anzusehen. Dass die Entwickler und Designer die Wurzeln der Marke allerdings nicht verhehlen, zeigt sich beispielsweise am hervorragend klingenden Vega-Amp, den wir kürzlich bereits genauer betrachtet haben. Er transferiert das traditionelle Quad-Design in die Gegenwart. Und eben das war auch Vorgabe an die Designer der Artera-Serie: Traditionelle Quad-Elemente mit modernem, industriellem Design zu verbinden. Das Ergebnis kann sich in meinen Augen durchaus sehen lassen!
Dabei ist die Artera-Serie keineswegs aufdringlich oder effekthaschend, vielmehr zeitlos und elegant. Zwei wirklich sehr hübsche Audio-Bausteine, die wahlweise in schwarzer oder silberfarbener Ausführung zu haben sind. Und auch wenn das aktuelle Quad-Portfolio optische einen Riesenschritt nach vorn gemacht hat, bricht man nicht mit Traditionen. So verbindet unsere Testkombi zum Beispiel die Größe mit ihren Vorgängern: Denn in alter Quad-Tradition sind auch Artera Play & Stereo etwas schmaler gehalten, als das sonst übliche HiFi-Standardmaß von 43 Zentimetern. So bringt es die kompakte Kombi auf eine quadratische Grundfläche von 32 x 32 Zentimetern und eine Gesamthöhe von 25 Zentimetern – als Türmchen aufeinander gestapelt. Nebeneinander gestellt braucht das Duo demnach also etwas mehr Platz als zwei mal zweiunddreißig Zentimeter, denn die üppigen Kühlrippen an den Seiten der massiven Aluminium-Gehäuse wollen und sollen schließlich mit ausreichend Frischluft versorgt werden. Einen geeigneten Aufstellungsort zu finden, sollte durch die gegebene Flexibilität und die kompakten Abmessungen allerdings kein Problem darstellen. Optisch besonders gut macht sich das Duo meiner Meinung nach auf (unter Plattensammlern beliebten) Kallax- oder Expedit-Regalen. Während herkömmliche HiFi-Geräte inklusive Stecker und Kabeln schon mal nach hinten überstehen, ergeben sich solche Probleme mit der Artera-Serie hier nicht.

Die Schaltzentrale

Alles aus einer Hand. So könnte man das Funktionsprinzip der Artera Play kurz zusammenfassen. Die schmucke Kiste ist nämlich deutlich mehr, als ein einfacher Vorverstärker. Das hervorragend verarbeitete Gehäuse teilen sich ein amtlicher Digital-Analog-Wandler, kurz DAC, sowie ein CD-Laufwerk. So braucht es, neben dem inzwischen fast obligatorischen Plattenspieler, nicht zwingend weitere Geräte zum Musikhören. Kommt doch noch etwas an Zuspielern hinzu, ein SACD-Player, ein Streamer oder ein weiterer Plattenspieler beispielsweise, bietet der Artera Play jedoch genug Flexibilität um auch diesen Zuspielern Anschluss zu gewähren. Neben zwei analogen Cinch-Eingängen stehen diesbezüglich rückseitig zwei optische und zwei elektrische Digitaleingänge zur Verfügung. Damit aber nicht genug, denn für alle Computer-Audiophilen gibts noch eine USB-Schnittstelle, die direkt zum DAC führt – und die hat es in sich. Während man sich bei herkömmlichen digitalen Eingängen mit PCM-Signalen von 44,1 Kilohertz bis 192 Kilohertz begnügen muss (sofern man hier von „begnügen“ sprechen kann, denn eigentlich langt das dicke), bietet besagter USB-DAC die Möglichkeit auch noch Daten mit der doppelten Abtastrate, also 384 kHz zu verarbeiten. Wie viel verfügbare Musik es in dieser Auflösung gibt, da bin ich mir gar nicht so sicher. Fakt ist allerdings, dass die Artera Play somit auch für die Zukunft bestens gerüstet ist. Wem das immer noch nicht reicht, der kann auch DSD-Daten (Direct Stream Digital) zuspielen. Und zwar bis zum, nicht weniger wahnwitzigen, Vierfachen der ursprünglichen Auflösung, also DSD256. Allerdings gibt es bisher noch nicht wirklich viel Material, sieht man von diversen Demo-Titeln einmal ab.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Artera Play: Übersichtlich gestaltet und doch alles dran, was ein moderner HiFi-Vorverstärker heutzutage so alles braucht.

Dagegen wirkt das einfache CD-Laufwerk dann schon fast altbacken. Trotzdem war ich froh es zu haben, aber dazu später mehr. Ausgangsseitig sieht es beim Artera Play übrigens fast ebenso üppig aus: Neben einem herkömmlichen unsymmetrischen Cinch-Ausgang wartet die schicke Quad mit dem symmetrischen Studio-Standard XLR auf, der deutlich unanfälliger gegen Störungen von Außen ist als sein unsymmetrisches Pendant. Was fehlt ist ein Tape-Ausgang, an dem beispielsweise ein Kopfhörerverstärker angeschlossen werden könnte, denn so einer ist im Artera Play nicht vorhanden. Dafür gibt es aber zwei digitale Ausgänge, die für ebendiesen Zweck herhalten können, allerdings nur digital zugespielte Musikfiles weiterreichen. Netzanschluss und echter Netzschalter sind für ein anspruchsvolles HiFi-Produkt natürlich selbstverständlich. Ausserdem ein Trigger-Ausgang, über den die passende Endstufe zeitgleich ein- und ausgeschaltet wird.
So umfangreich die Funktionen sind, so aufgeräumt ist die Front. Dort finden sich nämlich nur zwei sichtbare Bedienelemente; ein Knopf zum ein- und ausschalten und einen um die eingelegte CD auszuwerfen. Das reicht vollkommen, mehr würde die reduzierte, stilvolle Optik auch nur stören. Gesteuert wird die Schaltzentrale deshalb über zwei Sensortasten am kreisrunden, bei Bedarf abschaltbaren Display, bzw. über die hochwertige und übersichtlich gestaltete Fernbedienung. Letzteres ist sowieso viel bequemer, als die Befehligung direkt am Gerät. Darüber hinaus hält sich die Quad mit Schickschnack zurück. Eine Balance- oder Klangreglung gibts nicht. So etwas würde dem puristischen Versprechen „dem wahren Klang am nächsten zu sein“ auch nur zuwider laufen. Bei einem Feature konnten sich die Entwickler dann aber wohl doch nicht zurückhalten. So verfügt der aufwändig konstruierte DAC über vier schaltbare Digitalfilter, „die das Hörvergnügen verbessern sollen“. So heißt es zumindest in der Anleitung.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Unscheinbar: Der CD-Slot sitzt mittig in der Gerätefront und wirkt auf den ersten Blick eher wie ein Designelement.

Das Kraftwerk

Während sich beschriebene Kombination aus DAC und Vorstufe um das Sortieren der Signale kümmert, ist die Endstufe Artera Stereo für Kraft und Leistung zuständig. Das sieht man ihr sofort an und das ist auch gut so. Das massive Gehäuse passt optisch selbstredend perfekt zu seinem vergleichsweise zierlicheren Bruder, baut aber etwas höher auf und bringt, nicht zuletzt durch den üppigen Ringkerntrafo im Innern, gut das doppelte an Masse auf die Waage. Stattliche 15 Kilogramm, die sich durch die kompakten Abmessungen nach noch etwas mehr anfühlen. Gewicht genug jedenfalls, um nicht von wuchtigen Lautsprecherkabeln aus dem Regal gehebelt zu werden. Angeschlossen werden besagte Signalleiter an klassischen Schraubklemmen, die jedoch alle Arten von Anschlüssen aufnehmen. Egal ob Bananenstecker, Kabelschuhe oder blanke Litzen, hier findet nahezu jede Art von Kabelende Anschluss. Eingangsseitig lässt die Artera Stereo ihrem Besitzer zudem die Wahl: Unsymmetrische Cinch-Anschlüsse oder symmetrische vom Typ XLR, denen ich den Vorzug gebe. Ansonsten finden sich Rückseitig noch ein Netzanschluss, ein Netzschalter, sowie das Gegenstück für den schon erwähnten Triggeranschluss, das war es auch schon. Ähnlich aufgeräumt geht es auf der Front zu: Standby-Schalter und Standby-LED, das war es dann auch hier. Nun ja, nicht ganz, denn der aufrechte Streifen auf der massiven Frontplatte ist nicht bloß ein farblicher Blickfang, sondern wird weiß hinterleuchtet, sobald die Endstufe aus dem Standby erwacht. Und das schaut tatsächlich ziemlich cool aus!

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Wie es sich für eine dedizierte Leistungsendstufe gehört, ist die Front beim Artera Stereo eher schlicht und zeitlos gehalten.

Es geht noch feiner …

Nach erfolgter Bestandsaufnahme ist es nun an der Zeit, das Quad Artera-Duo aus Play & Stereo in der Praxis zu begutachten. Die erste positive Überraschung gibt es übrigens gleich beim Auspacken. Die hochwertigen und sicheren Verpackungen enthalten nämlich nicht nur die Geräte nebst Anleitungen, einfacher Netzkabel und Fernbedienung, sondern auch je ein paar Baumwollhandschuhe zum Auspacken und Aufstellen der beiden schwarzmatten Schönheiten. Auf die Benutzung der Handschuhe zu verzichten kann ich übrigens nicht empfehlen, denn die Oberfläche der Quad-Komponenten ist von einer Beschaffenheit, die jede Verunreinigung (Z.B. Fingerabdrücke) umgehend sichtbar macht. Selbes gilt natürlich auch für die beiden Glasplatten, die die Oberseiten beider Gerätschaften zieren und den Quads ihr erfrischend anderes Auftreten bescheren. Auf dem bereits erwähnten Expedit-Regal aufgestellt, müssen beide Verstärker zur Inbetriebnahme nun lediglich mit Strom versorgt, miteinander verbunden und die Endstufe an die Lautsprecher angeschlossen werden. Dafür benötigt es keine Anleitung. Dem Hörvergnügen steht nun auch nichts mehr im Wege, denn dank des eingebauten CD-Laufwerks kann es jetzt direkt losgehen. Während es nach dem Einschalten der Vorstufe ein paar Sekunden dauert, bis die Elektronik hochgefahren und spielbereit ist, quittiert die Endstufe das Einschalten unmittelbar mit einem satten „Plopp“ aus den Lautsprechern und ist sofort Einsatzbereit. Und da es sich gerade anbietet, beginnen wir mit der CD-Wiedergabe. Die Disk gleitet sanft und fast geräuschlos in das Laufwerk und ist innerhalb weniger Sekunden eingelesen. Gestartet wird die Wiedergabe über die kurze Berührung der Oberkante des kreisrunden Displays. Das funktioniert hervorragend, genau wie die Quellen-Umschaltung an der Unterseite des Displays. Einzig die Lautstärkejustage, für die ich dann doch einen Blick in die Anleitung werfen musste, gestaltet sich etwas umständlicher. Um diese einstellen zu können, muss der Finger zunächst kurze Zeit auf dem Quellenwahlsensor verbleiben, bis im Display „Volume“ und der aktuell anliegende Pegel eingeblendet wird. Anschließend muss es schnell gehen, denn über Play und Source kann die Lautstärke nun erhöht bzw. verringert werden. Ist man dabei etwas zu langsam, kann es passieren, dass man stattdessen die nächste Quelle anwählt. Hier ist also etwas Übung gefragt. Komfortabler geht das allerdings eh über die Fernbedienung. Über sie lassen sich zudem weitere Funktionen, wie die programmierte Wiedergabe einzelner Titel oder die Direktanwahl bestimmter Tracks, bedienen. Als die Wiedergabe dann beginnt, bin ich von dem hohen Lautstärkepegel erstmal leicht erschrocken. An den wirkungsgradstarken Quadral Argentum 590 ist die Anfangslautstärke 12 (von 42 möglichen Stufen) nämlich keineswegs „sicher leise“, wie es in der Anleitung heißt, sondern eher Schmerzschwelle der Nachbarn. Auch die Abstufung scheint zu grob zu sein. Für das „Nebenbeihören“ finde ich beispielsweise keine passende Einstellung, 6 ist zu leiste, 7 zu laut. Ein erneuter Blick in die Anleitung bringt leider keine Abhilfe, also versuche ich mich zunächst damit abzufinden und schwelge in dem hervorragenden Klang der Kombi, denn dem tut die grobe Einteilung keinen Abbruch! Nebenbei überlege ich, wie ich das Manko der Lautstärkeeinstellung am Besten zur Sprache bringe und entschließe mich erstmal die verschiedenen Digitalfilter der Vorstufe auszuprobieren. Dafür sollte man, wie in der Anleitung beschrieben, die Programmtaste gedrückt halten, um ins Menü zu gelangen. Dort navigiert man dann über das Steuerkreuz der Fernbedienung und nicht weiter über die Programmtaste, wie es im Manual weiter heißt. Wie sich dann schnell herausstellt, irrt die Anleitung nochmal, bzw. verschweigt einen wichtigen Punkt; einen Tastendruck weiter lässt sich die Einteilung der Lautstärke dann nämlich doch anpassen. Statt 42 Stufen gibt es jetzt, deutlich feiner abgestufte 100 Level. Sehr gut, damit lässt sich arbeiten – und vor allem den hervorragenden Klang nochmals besser genießen.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Macht optisch was her: Die Grundflächen beider Quad-Komponenten ist identisch und beträgt 32 x 32 Zentimeter. Somit lassen sich die Geräte normgerecht sowohl über- wie nebeneinander platzieren.

Meine CD-Sammlung wächst …

Einige Minuten später lege ich dann die nächste CD ein. „The Idler Wheel …“ von Fiona Apple – jetzt in passender Lautstärke. Gleich im zweiten Song „Daredevil“ glänzt die Artera Kombi dann durch eine erstklassige Feindynamik, mit der sie die vielseitige und zunächst recht brüchig wirkende Stimme der Sängerin vor der spärlichen Instrumentierung präsentiert. Augenblicke später ist die Stimme dann deutlich kräftiger und wird von voluminösen und abgrundtief spielenden Pauken unterstützt, die beeindruckend souverän und präzise in den Hörraum gestellt werden. Wow! Doch auch das lässt sich noch toppen, denn als die Künstlerin fast schon schreit, liegt soviel Gefühl in ihrer Stimme, dass mir ein Schauer über den Rücken läuft. Gänsehaut pur. So geht HiFi! Tatsächlich gefällt mir die CD-Wiedergabe so gut, dass ich mir gleich ein paar neue CDs zugelegt habe. Keine Ahnung, wann das zuletzt vorgekommen ist, denn eigentlich bevorzuge ich eher die schwarzen Vinyl-Scheiben.
Die vier schon erwähnten Digitalfilter bieten übrigens die Möglichkeit, den Klang sämtlicher digitaler Quellen in feinen Nuancen an den eigenen Geschmack anzupassen. Die Standardeinstellung „Fast“ stellt einen guten Kompromiss dar. Ein Preset, auf dem man den Verstärker ruhigen Gewissens belassen kann. Das Filter „Smooth“ scheint dagegen eine Spur natürlicher zu klingen, die Anleitung empfiehlt ihn für akustische Aufnahmen, während sich „Wide“ insbesondere für hochauflösendes Musik-Material eignen soll. Das kann ich beides bestätigen, das Filter stellt den entspannten Klang höher aufgelöster Musik ab 24 Bit und 96 Kilohertz noch ein bisschen weiter heraus und verleiht ihm so den letzten Schliff. Die letzte Filtereinstellung „Narrow“ ist an den Industriestandard angelehnt und soll nur zu Vergleichszwecken dienen. Mir kam es klanglich etwas rauher vor als seine drei Kollegen.
Abschließend sollen nun noch die analogen Eingänge zeigen was sie können. Dafür liegt das aktuelle Album „… Like Clockwork“ der Queens of the Stoneage als 45er-Pressung auf dem Plattenteller. Kaum angespielt, bin ich dann erneut verblüfft, was die hochwertigen Quad-Spielpartner aus den vergleichsweise günstigen Quadral Argentum 590 holen. Der Bass ist angenehm voluminös, ohne dabei aufgebläht oder verwaschen zu klingen. Höhen kommen fein herüber und steuern zugleich eine Vielzahl feinster Details bei – allerdings ohne zu sezieren. Nochmals Wow! Der Mittelton klingt zudem natürlich und ausgewogen. Eben so wie er sein sollte. Das Ergebnis ist ein erstaunliches Klang-Match auf ganzer Linie. Die beiden analogen Eingänge überzeugen allerdings nicht nur durch ihre klanglichen Eigenschaften, die denen der digitalen Zugänge in nichts nachstehen, sondern insbesondere durch ein unscheinbares Feature: Im Display wird angezeigt, ob am ausgewählten Eingang ein Signal anliegt oder nicht. Klingt nach Spielerei ist aber durchaus hilfreich, denn die Anzeige ist empfindlich genug, um selbst das Rauschen der Einlaufrille einer Schallplatte zu erkennen. Hat man also beispielsweise zwei Plattenspieler am Verstärker angeschlossen, informiert einen das Display über die gerade aktive Quelle.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Quad Artera: Die ideale HiFi-Kombi für anspruchsvolle Analogfans wie Freunde hochaufgelöster Hi-Res-Tracks.

Fazit

„Tradition trifft Moderne“, so könnte man die Quad Artera Verstärker-Kombination, bestehend aus Vorstufe Play und Endstufe Stereo kurz und knapp beschreiben. Altehrwürdige Klangqualitäten treffen auf modernes Industrie-Design und neue Medien. Das Ergebnis ist optisch auf das Wesentliche reduziert, über die Fernbedienung leicht zu steuern und schaut schick. Das Wichtigste aber ist: es klingt vor allem ganz hervorragend.

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

95 %

93 %

91 %

160923-quad-testsiegel

Technische Daten

Modell:Quad
Artera Play & Stereo
Produktkategorie:Stereo-Endverstärker + Vorverstärker/DAC
Preis:- Artera Play: 1999,00 Euro
- Artera Stereo: 1999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.quad-hifi.co.uk
Abmessungen (HBT):- Artera Play: 105 x 320 x 320 mm
- Artera Stereo: 158 x 338 x 320 mm
Gewicht:- Artera Play: 8,5 Kg
- Artera Stereo: 15,0 Kg
Leistung:- Artera Stereo: 2 x 140 Watt
Samplingraten:- PCM bis 24 Bit/384 kHz
- DSD bis 11,3 MHz
Eingänge analog:2 x Cinch
Eingänge digital:2 x Toslink (optisch)
2 x Cinch (koaxial)
1 x USB
Ausgänge analog:1 x Cinch
1 x XLR
Ausgänge digital:1 x Toslink (optisch)
1 x Cinch (elektrisch; koaxial)
Lieferumfang:- Pre-Amp/DAC Quad Artera Play
- Verstärker Quad Artera Stereo
- Fernbedienung
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
- Baumwollhandschuhe
Besonderes:- zahlreiche digitale und analoge Schnittstellen
- massive Gehäusekonstruktion
- kompakte Abmessungen
- edle Glasapplikation
- Fernbedienung
- exzellente Raumdarstellung
- feine Hochtonauflösung
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,0
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Yamaha NS-F330 – Standlautsprecher mit Generalvorteil

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Ein bekannter Name, exzellente Ausstattung und ein tolles Design – mit diesen Voraussetzungen wird ein Standlautsprecher wohl kaum ein Schnäppchen sein. Es sei denn, man hat es mit einem innovativen Hersteller zu tun, der auch bei seinen Mittelklassemodellen wie den NS-F330 auf bewährte Technologien und konsequente Weiterentwicklung setzt. Dann bekommt man nämlich deutlich mehr fürs Geld, als der schnelle Blick aufs Preisschild vermuten lässt.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Preisgünstig, aber extrem schick: Die NS-F330 sind optisch über jeden Zweifel erhaben.

Den Namen Yamaha verbindet wahrscheinlich jeder Leser mit irgendetwas. Allerdings wird nicht allen dieselbe Assoziation durch den Kopf gehen, was vermutlich schlicht daran liegt, dass das Unternehmen in so vielen verschiedenen Bereichen aktiv ist, weshalb man die japanische Marke nicht auf irgendeine dieser Branchen beschränken kann. Begonnen hat alles 1887 mit dem Bau von Musikinstrumenten, Mitte des 20. Jahrhunderts kamen dann auch die hier relevanten HiFi-Geräte dazu. Schnell machte sich Yamaha seinerzeit einen Namen in der Unterhaltungselektronik und heutzutage bietet das japanische Traditionsunternehmen nahezu alles an, was man sich im Bereich der Unterhaltungselektronik vorstellen kann. Auffällig ist dabei eine durchgehend moderne Ausstattung sowie ein hochwertiges Erscheinungsbild aufgrund von ansprechendem Design und hervorragender Verarbeitung.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Der Hochtöner steckt in einem innovativen Waveguide.

Formvollendetes Design mit Hintergedanken

Diese Charakteristika weisen natürlich auch unsere Testgeräte auf. Die NS-F330 präsentieren sich in einer Mischung aus Hochglanzoptik für die Schallwand und einer Holzoptik-Folierung beim Rest des Gehäuses. Farblich treten die Yamaha-Lautsprecher in den beiden Klassikern Schwarz und Weiß auf, unsere Testmuster sind in der hellen Variante gehalten. Als Frontabdeckung kommt jedoch in beiden Fällen eine schwarze Stoffblende zum Einsatz, die von sichtbar in der Front eingesetzten Pins gehalten wird und etwa drei Viertel der Schallwand bedeckt. Dahinter sitzen der Hochtöner und der Dual-Tieftöner, die den NS-F330 ein sehr individuelles Gesicht verpassen. Das liegt vor allem am ungewöhnlichen Waveguide des Hochtöners, der die Grundform des Gehäuses aufgreift.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Der Mix aus hochglänzender Schallwand und Holzoptik weiß zu gefallen.

Diese ist auch das hervorstechendste Merkmal der Standlautsprecher. Beide Seiten des geschwungenen Gehäuses verlaufen in einer sanften Kurve. Das ist optisch durchaus ansehnlich, der Grund dafür liegt allerdings primär in der klanglich bedingten Konstruktion. Auf diese Weise werden parallele Flächen nämlich verringert, was stehenden Schallwellen im Gehäuseinnern und unerwünschten Schwingungen entgegen wirkt. Passend dazu ist die Schallwand der NS-F330 mit einer doppelten Struktur verstärkt, was sich ebenfalls positiv auf den Klang auswirken soll, der dadurch mehr Natürlichkeit gewinnt.

Die geschwungene Grundform verhindert stehende Wellen.

Die geschwungene Grundform reduziert die Entstehung stehender Wellen im Gehäuseinnern.

Mit Altbewährtem auf neuen Wegen

Obwohl die NS-F330 über drei Treiber verfügen, sind sie „nur“ im Zwei-Wege-Prinzip konstruiert und mit Bassreflexport auf ihrer Rückseite ausgestattet. Die Lautsprecher verzichten nämlich im Gegensatz zum größeren Modell NS-F350 auf einen reinen Mitteltöner. Stattdessen gibt es hier neben dem Hochtöner einen Dual-Tieftöner, der sich bereits in früheren Modellen bewährt hat und dessen Design nun noch einmal überarbeitet wurde. Das Ergebnis ist eine gleichermaßen sanfte wie druckvolle Basswiedergabe, die problemlos mittelgroße Räume ausfüllen soll – ob das bei den NS-F330 genauso gelingt, werden wir später überprüfen.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Optisch schick und klanglich stark: der Dual-Tieftöner hat einiges zu bieten.

Vorher werfen wir nämlich auch noch einen Blick auf den drei Zentimeter durchmessenden Aluminium-Hochtöner, der über einen sehr interessanten Waveguide verfügt. Das Horn in dessen Hals besagter Tweeter sitzt, greift die Grundform des Gehäuses auf und dürfte durch die Kurven, Biegungen und Rundungen ziemlich einzigartig sein. Trotzdem ist das keine bloße optische Spielerei, vielmehr greift Yamaha hier auf die Technologie zurück, die auch Studiomonitore zur gezielten Schallführung einsetzen. Nicht unbedingt der Standard in dieser Preisklasse und einmal mehr ein positives Beispiel dafür, wie auch erschwinglichere Modelle vom gehobenen Portfolio desselben Herstellers profitieren können. Der Hochtöner selbst ist ebenfalls kein Standardprodukt, hier spricht Yamaha selbst gar von einer neuen Generation. Vermutlich sogar zu Recht, denn hier die Aluminium-Kalotte im Inneren der Schwingspule platziert. Das wiederum soll eine gesteigerte Detaildarstellun und facettenreiche Hochtonwiedergabe bewirken. Wir sind gespannt, ob das Versprechen einer neuen Dimension hier nicht vielleicht etwas zu hoch angesetzt ist.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Die Anschlussterminals mit vergoldeten Schraubklemmen ermöglichen auch Bi-Wiring.

Bi-Wiring für sauberen Klang

Beim Blick aufs Anschlussterminal fällt sofort auf, dass die großen und vergoldeten Schraubklemmen auch Bi-Wiring ermöglichen. Es bieten sich also zwei Klemmenpaare, deren Plus- und Minuspole jeweils über eine Brücke miteinander verbunden sind. Dank dieser ist auch der klassische Anschluss über ein Kabel pro Lautsprecher möglich. Ist das gewünscht, bleiben die Brücken an ihrem Platz und das Kabel wird mit dem Minuspol an einer der beiden schwarz markierten Schraubklemmen sowie mit dem Pluspol an einer entsprechenden Klemme mit roter Markierung befestigt. Die Kabel sind übrigens nicht im Lieferumfang enthalten. In der Regel müssen diese also zusätzlich gekauft und anschließend abisoliert werden. Dazu werden circa 15 Millimeter der Kabelummantelung entfernt und das blanke Kabelende „verdrillt“, also mehrfach gedreht, damit die einzelnen Drähte nicht abstehen. Dieses Ende wird in die Schraubklemme eingefädelt, die nun festgedreht wird. Dabei ist es wichtig, dass sich weder die blanken Kabelenden berühren noch die Ummantelung eingeklemmt wird.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Beim Doppelkabelanschluss müssen die goldenen Brücken zwischen den Anschlussklemmen entfernt werden.

Alternativ kann man sich auch fürs Bi-Wiring (oder auch „Doppelkabelanschluss“) entscheiden. In dem Fall wird der Hochtöner getrennt von der Mitteltöner/Tieftöner-Sektion verstärkt, was für eine saubere Differenzierung und damit besseren Klang sorgen soll. Nur konsequent angesichts der Ausstattung und des damit angestrebten Ergebnisses. Wer sich nun des Bi-Wirings bedienen möchte, muss dazu zunächst die (eben kurz angesprochenen) Brücken der NS-F330 entfernen. Das obere Klemmenpaar versorgt nun den Hochtöner mit Signalen, das untere die Tieftöner. Idealerweise verfügt der Verstärker beziehungsweise Receiver in diesem Fall ebenfalls über zwei Anschlusspaare pro Kanal (in der Regel mit „A“ und „B“ gekennzeichnet), die dementsprechend mit den Gegenstücken am Lautsprecher verbunden werden. Wer sich für Bi-Wiring entscheidet, weiß vermutlich ohnehin, was er zu tun hat – ansonsten erklärt die Bedienungsanleitung der NS-F330 das Prozedere auch ausführlich und mit diversen Skizzen.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Für zusätzlichen Punch im Tiefton sorgt der rückseitige Bassreflexport.

Kraftvoll und nuanciert

Yamaha weist gerne darauf hin, dass die NS-F330 mit Schwerpunkt auf die Musikwiedergabe entwickelt wurden – das merkt man. Obwohl wir es hier mit Lautsprechern aus der preislich unteren Mittelklasse zu tun haben, machen sie einen weitaus besseren Eindruck als es das Preisschild vielleicht vermuten lässt. Zum Auftakt lassen wir es mit dem „Skinny Love“-Cover von The Gaslight Anthem zunächst ganz entspannt angehen. Hier zeigt sich dann gleich, dass Yamaha mit dem ausgesprochenen Anspruch auf feine Nuancen und einen klaren Hochton keineswegs übertreibt. Rhythmus- und Lead-Gitarre ergänzen sich im Gesamtbild hervorragend und vor allem der zweistimmige Gesang kommt wunderbar zur Geltung. Nichts wird verschluckt oder dominant in den Fokus gerückt, stattdessen präsentieren die NS-F330 eine harmonische Einheit, die selbst bei dieser sehr reduzierten instrumentalen Besetzung überraschend raumgreifend und atmosphärisch auftritt.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Ein Name mit Erfahrung: Das Yamaha-Logo in der Front ist ein Gütesiegel.

Die Standlautsprecher können ihre Stärken allerdings noch besser ausspielen, sobald es ein bisschen komplexer zur Sache geht. Das zeigt sich bei „Dark Necessities“ von den Red Hot Chili Peppers, die in Sachen Dynamik natürlich eine ganze andere Hausnummer darstellen, als der entspannte Cover-Song zum Einstieg. Weder Tempowechsel noch das Zusammenspiel von Bass, Klavier und Gitarre stellen die NS-F330 auch nur ansatzweise vor Probleme. Im Gegenteil, denn agil, kraftvoll und voller Spielfreude legen die japanischen Boxen nun eine beachtliche Performance hin. Die Präzision des vom Waveguide an die Hand genommenen Hochtöners erweist sich als punktgenau und sehr beeindruckend. In Sachen Feinauflösung und Detaildarstellung werden unsere Erwartungen sogar deutlich übertroffen.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Die unspektakuläre Frontblende wird von sechs Pins gehalten.

Ganz nebenbei zeigt sich zudem, dass der Dual-Tieftöner ein durchaus sattes Fundament bietet als auch durchaus knackig zu Werke gehen kann. Mehr noch, denn mit jeder Menge Temperament ist die NSNS-F330 immer für den einen oder anderen Knalleffekt zu haben. Um genau zu sein: Natürlich gibt es Lautsprecher am Markt, die tiefer in den Basskeller hinabsteigen – die liegen allerdings auch in anderen Preisklassen. So fällt zum Beispiel im Vergleich zu den deutlich hochpreisigeren NS-F901 natürlich ein Unterschied auf, wenn es mit dem krachenden „Leaving You With This“ der Münchener Metal-Band Emill Bulls noch einmal ein paar Stufen härter wird und man aus Rücksicht auf die Nachbarn aufpassen muss den Lautstärkeregler nicht zu sehr hochzuschrauben. Bleibt man aber in einer in Hinblick auf den Preis identischen „Gewichtsklasse“ müssen sich die NS-F330 keineswegs verstecken. Insbesondere, weil sie selbst in der Mittelklasse noch zu den günstigeren Modellen gehören und klanglich ganz locker auch im Mittelfeld der Oberklasse mitmischen könnten.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Ob in Schwarz oder in Weiß, die NS-F330 sind in beiden Ausführungen gelungen.

Fazit

Der Name Yamaha gehört zu Recht zu den wohlbekannten Herstellern von Unterhaltungselektronik. Mit den Zwei-Wege-Standboxen NS-F330 stellt das japanische Unternehmen seine unbestrittenen Qualitäten nun erneut eindrucksvoll unter Beweis und zeigt, dass dank steter Entwicklung und des Einsatzes hochklassiger Komponenten auch erschwingliche Standlautsprecher in Sachen Design, Ausstattung und Klang jede Menge zu bieten haben können. Wer auf der Suche nach agil aufspielenden Lautsprechern mit Klanganspruch zu einem attraktiven Preis ist, der sollte sich die Yamahas unbedingt mal anhören!

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

93 %

92 %

95 %

160925-yamaha-testsiegel

Technische Daten

Modell:Yamaha NS-F330
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ca. 299 Euro / Stück
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Yamaha, Rellingen
Telefon: 04101 / 30 30
www.yamaha.de
Abmessungen (HBT):950 x 202 x 297 mm
Gewicht:18,2 kg/Stück
Bauart:Zwei-Wege-Bassreflex
Hochtöner:3-cm-Aluminium-Kalotte
Tieftöner:2 x 13 cm Dual-PMD-Konus
Frequenzgang:40 Hz - 45 kHz
Besonderes:- nuancierter Klang
- sehr hochwertig verarbeitet
- abnehmbare Frontabdeckung
- innovativer Waveguide
- Bi-Wiring
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,1
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Inateck BH1105M: Kleiner Kopfhörer, kleiner Preis – große Leistung?

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In-Ears sind in den letzten Jahren in aller Munde – oder besser gesagt in aller Ohren. Designs und Passformen der kleinen „Knöpfe“ sind mittlerweile so ausgereift, dass sie einen Spitzensound direkt ins Ohr transportieren können, ohne als Fremdkörper empfunden zu werden. Aber kann man auch für unter 15 Euro bessern Klang und hohen Komfort erwarten?

Kleine Kopfhörer, kleine Verpackung. Bestellt man die BH1105M beispielsweise bei Amazon, wird ein solche kompaktes Böxchen geliefert.

Kleine Kopfhörer, kleine Verpackung. Bestellt man die BH1105M beispielsweise bei Amazon, wird ein solche kompaktes Böxchen geliefert.

In-Ear-Headphones sind aktuell beliebt wie noch nie. Sie sind praktisch, federleicht, klein und damit praktischer als klobige Kopfhörer im Ohrenwärmer-Style. Es gibt sie in den verschiedensten Designs, Ausführungen und Preislagen. Das führt zu einer Frage, die sich angesichts der breit gestreuten Preise für In-Ear-Kopfhörer schnell stellt (mir ging es bis vor kurzem auch so): Muss ich für einen guten Klang „to go“ zwingend richtig tief in die Tasche greifen oder liefern auch günstigere Geräte schon eine gute Leistung? Mit „günstigere Geräte“ meine ich in diesem Fall richtig günstig!
Indem ich den Inateck BH1105M Kopfhörer teste, möchte ich dieser Frage einmal genauer auf den Grund gehen. Diese wirklich sehr ansehnlichen Stöpsel mit ihrem aussergewöhnlichen Design sind für gerade einmal 13,99 Euro zu haben, somit für jeden Geldbeutel erschwinglich und versprechen trotzdem „beste akustischer Qualität“ – so zumindest die Herstelleraussage. Also, gelingt es Inateck – den selbsternannten „Experten für Technik & Zubehör“ – für wenig Geld nicht nur gut auszusehen, sondern auch eine gute Leistung abzuliefern? Ich werde den auf den ersten Blick eher unscheinbaren Karton jetzt mal öffnen und mich intensiv mit den kleinen Kopfhörern beschäftigen.

Die Inateck BH1105M werden in einer schlichten aber schützenden Verpackung geliefert.

Alles drin: Kopfhörer, Anleitung, Leinentasche und Rar-Tips finden sich in der unscheinbaren Schachtel.

Neuland auch für uns. Wer ist Inateck?

Der Test des BH1105M macht mich unter anderem deshalb besonders neugierig, weil es die „Inateck-Premiere“ fürs lite-magazin ist. Unserem ersten Produkt des Direktvertrieblers mit Deutschlandsitz im sächsischen Wiedemar widme ich mich nach dem Motto „es muss nicht immer teuer sein“. Dieser Slogan könnte auch ein Leitspruch von Inateck sein. Klickt man sich nämlich einmal durch das Portfolio, so findet man alle möglichen Produkte aus dem technischen Bereich; von der Schreibtischlampe bis hin zu Lautsprechern und eben Kopfhörern. Nur eines findet man nicht: überzogene Preise! Stattdessen; echt schicke Designs und das Versprechen, hohe Qualität zu liefern. Kurz und knapp zusammengefasst steht Inateck also für innovative Produkte, interessante, teilweise außergewöhnliche Designs und kleine Preise. Dass diese Selbstansprüche offensichtlich zutreffen, kann ich nach einem ersten Durchstöbern des Webshops schon mal bestätigen. Die Sache mit der Klangqualität bedarf dann aber doch des Selbstversuchs. Und den gehe ich jetzt mal an.

Kein Imitat, keine Folie! Die Gehäuse des BH1105M bestehen tatsächlich aus Echtholz.

Kein Imitat, keine Folie! Die Gehäuse des BH1105M bestehen tatsächlich aus Echtholz.

Sehen lassen kann er sich, der Inateck BH1105M

Schon auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass dieser Kopfhörer deutlich edler und stilvoller wirkt, als es die günstige Preisklasse vermuten lässt. Umweltschonend verpackt und im gewebten Leinenbeutel geliefert, stechen die kleinen Gehäuse aus Zebraholz (nicht zu verwechseln mit Zebrano) direkt ins Auge. In Kombination mit dem Aluminiumring, der das Holz von den Ear-Tips (werden übrigens in drei verschiedenen Größen mitgeliefert, um einen perfekten Sitz in jedem Ohr zu garantieren) abgrenzt, entsteht eine stilvolle, geradlinige und ansprechende Optik. Die Kopfhörerkabel bieten mit einer Länge von 120 Zentimetern und der integrierten Ein-Knopf-Fernbedienung ausreichend Bewegungsfreiheit und einen idealen Bedienkomfort. Selbst die Annahme und das Beenden von Telefongesprächen ist über sie ganz einfach per Knopfdruck möglich. Was mich besonders positiv überrascht: Die Kopfhörer sehen nicht nur edel und hochwertig aus, sie fühlen sich auch genauso an! Sowohl in puncto Materialwahl, als auch in der Qualität der Verarbeitung bietet Inateck hier eine Performance, die man selbst bei vielen deutlich höherpreisigen Wettbewerbern nicht findet. Insgesamt fällt mein erstes Kennenlernen mit den BH1105M also durchweg positiv aus: Schick, hochwertig, leicht und durch das Holzdesign auch noch ein wenig ausgefallen – das macht Lust auf mehr. Vor allem auf den Sound!

Zum Lieferumfang gehören drei Paar Ear-Tips in unterschiedlichen Größen und eine Transporttasche aus Leinen.

Zum Lieferumfang gehören drei Paar Ear-Tips in unterschiedlichen Größen und eine Transporttasche aus Leinen.

Jetzt gibt’s was auf (oder besser gesagt in) die Ohren!

Bevor ich in den Soundcheck eintauche, teste ich zunächst einmal, welche der mitgelieferten Ohrstöpsel anatomisch am besten zu mir passen. Die richtige Wahl ist schnell getroffen. Die Kopfhörer mit ihrem Acht-Millimeter-Treiber sitzen rutschfest in meinem Ohr und schließen erfreulich dicht zur lauten Außenwelt ab. Den „Sitztest“ haben sie also schonmal bestanden – doch jetzt geht es in den Praxistest: Dazu schließe ich die Kopfhörer an mein Smartphone an und teste sie mit Hilfe meiner gesammelten Musik- und Hörbuchvorräte. Wie immer, zunächst in aller Ruhe. Beim übrigens sehr hörenswerten Fußball-Werk „Diese verrückten 90 Minuten“ von Kommentator Wolff-Christoph Fuss fällt mir als erstes auf, dass die kleinen Kopfhörer die tiefe Stimme des Fußball-Experten voluminös und zugleich erstaunlich angenehm betonen. Selbst unter geringen Lautstärkepegeln verleihen verleihen sie den Monologen große Kraft. Dieser Eindruck bestätigt sich auch bei der Wiedergabe weiterer Hörbücher. Unabhängig von der Stimmlage des jeweiligen Vorlesers offerieren die BH1105M einen jederzeit satten und dichten Sound, so dass ich zu meinem ersten positiven Zwischenfazit komme: Das gesprochene Wort ist keine große Herausforderung für die Inatecks, sie beherrschen es nahezu perfekt.
Weiter geht’s mit Musik: Zum Start gibt’s mit Bob Marleys Album „Legend“, also etwas zum Chillen. Und auch hier liefern die Kopfhörer eine starke Performance ab. Egal, ob bei „Is This Love“, „Stir It Up“ oder beim „Redemption Song“ – der Klang stimmt. Das Verhältnis von Höhen, Mitteltönen und Tiefen ist sehr gut abgestimmt und so geht die Reggae-Atmosphäre direkt in den Kopf! Mit Thees Uhlmanns „& Jay-Z singt uns ein Lied“ geht’s weiter. Hier werden die Anforderungen allerdings etwas erhöht: Eine komplexere Instrumentation, Backing Vocals, Rap-Passagen von Casper. Zudem ist das Ganze deutlich rockiger als Bob Marley. Und erneut enttäuschen die Inateck BH1105M nicht. Sie liefern das komplette Spektrum klar, kräftig und angenehm atmosphärisch ab und machen auch in diesem Genre sehr viel Spaß. Wenn man einen Kritikpunkt finden möchte, so kann man feststellen, dass der Klang in sehr hohen Lautstärkebereichen hin und wieder durch ein leichtes Kratzen gestört wird. Allerdings dreht man den Pegel so weit wohl eh nur zu Testzwecken auf – und zudem sollte man meiner Meinung nach bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse einen solch unauffälligen Punkt einfach ignorieren.

Passt, wackelt nicht und lässt kaum störende Außengeräusche durch: Die Inateck BH1105M In-Ears sitzen auch bei sportlicher Belastung rutschfest im Ohr.

Passt, wackelt nicht und lässt kaum störende Außengeräusche durch: Die Inateck BH1105M In-Ears sitzen auch bei sportlicher Belastung rutschfest im Ohr.

Ich weiß ja nicht, wie Sie das handhaben, aber ich benutze In-Ear Kopfhörer eigentlich nur in den seltensten Fällen im „Ruhezustand“ auf der Couch. Vielmehr sind sie meine Entertainment-Begleiter bei sportlichen Aktivitäten. Da ich mein Testobjekt selbstverständlich auch hinsichtlich dieses Einsatzzwecks testen möchte, ziehe ich mir die Laufschuhe an und mache mich auf zu einer ausgiebigen Joggingrunde durch den Wald. Hier sind durch Bewegung, Schweiß, Puls und Atmung die Anforderungen an Kopfhörer deutlich höher. Während meiner gesamten Laufeinheit mit Caspers Album „Hinterland“ bin ich – abgesehen von langsam zunehmender körperlicher Erschöpfung – nahezu restlos begeistert: Kein Wackeln oder Verrutschen der Ear-Tips, keine unangenehmen Schweißtropfen, die sich irgendwie den Weg ins Ohr bahnen und auch der Stecker sitzt fest im Smartphone, was ich selbst bei deutlich teureren Exemplaren schon ganz anders erlebt habe. Um den guten Gesamteindruck der Kopfhörer abzurunden überzeugt mich auch die Klangqualität trotz schnaufender Atmung, hämmernden Herzschlags und jeder Menge Außengeräusche, die erstaunlich effektiv vom Ohr ferngehalten werden. So bin ich durch den exzellenten Sound perfekt von den körperlichen Qualen abgelenkt und kann einfach nur meine Lieblingsmusik genießen, die als angenehmer Taktgeber fürs Joggen fungiert. Kurz und gut: Die BH1105M von Inateck sind sowohl in Ruhe als auch unter sportlicher Belastung wirklich gute Kopfhörer. Welche, die wesentlich mehr als den derzeit aufgerufenen Preis von 13,99 Euro wert sind. Echte Preistipps eben. Zudem arbeiten sie laut Hersteller „in wissenschaftlich erwiesener optimaler Frequenzkurve“, so sollen Ihre Ohren zusätzlich geschützt sein. Ob dies so hundertprozentig stimmt, kann ich nach einem Test natürlich nicht beurteilen. Sicher ist aber, dass es sich hier um Kopfhörer handelt, die mich durchweg positiv überrascht haben. Sicher gibt es klanglich bessere Modelle und auch welche, die ausstattungs- und verarbeitungstechnisch mehr zu bieten haben. Allerdings wird es schwierig andere In-Ears zu finden, die es in dieser Preisklasse auch nur annähernd mit dem 1105er aufnehmen können.

Alternativ lassen sich die Inatecks natürlich auch an ein Laptop anschließen.

Alternativ lassen sich die Inatecks natürlich auch an ein Laptop anschließen.

Fazit

Selten ist ein Fazit so leicht und eindeutig ausgefallen wie im Falle der BH1105M. Zunächst einmal kann man für den supergünstigen Preis von derzeit 13,99 Euro einfach nicht viel falsch machen. Zum anderen kann man sich sicher sein, dass man viel mehr geliefert bekommt, als es dieser Preis vermuten lässt. Schon rein optisch fallen diese Kopfhörer mit ihrem edlen Holzdesign und der hochwertigen Verarbeitung positiv auf. Und auch der Klang ist ein klares Kaufargument: Zwar gibt es mit Sicherheit in höheren Preisklassen Konkurrenzprodukte, die noch detailreicher und ausgefeilter spielen, allerdings machen auch die Inatecks akustisch schon sehr viel Spaß. Die Passform ist hervorragend, so dass der sehr gute Klang direkt ins Ohr geht und vor störenden Außengeräuschen effektiv abgeschirmt wird. Insgesamt kann ich diese kleinen Stöpsel nur empfehlen. Bezüglich der in der Einleitung gestellten Frage, ob gute Kopfhörer immer teuer sein müssen, gibt es nach diesem Test von mir ein eindeutiges Nein! Inateck beweist, dass es in diesem Segment auch Qualität für kleines Geld gibt. Mir bleibt zu diesem Geheimtipp nicht mehr zu sagen als: Viel Spaß an alle Designliebhaber, die guten Sound zum Sparpreis erleben möchten!

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: Preistipp
Preis-/Leistung: hervorragend

91 %

93 %

90 %

161007-inateck-testsiegel

Technische Daten

Modell:Inateck
BH1105M
Produktkategorie:Kopfhörer (In-Ear)
Preis:13,99 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:schwarz/braun
Vertrieb:F&M Technology, Wiedemar
Tell: 034207/673081
www.inateck.de
Gewicht:11,5 Gramm
Treiber:8 mm
Anschluss:Kabel mit Fernbedienung und Mikro
Kabellänge:1,20 Meter
Zubehör:- Transport-Etui
- 3 Paar Ear-Tips in unterschiedl. Größen
Besonderes:- Kabel mit Fernbedienung/Mikrofon
- Echtholzgehäuse
- hervorragender Tragekomfort
- Freisprechfunktion
- große Flexibilität
- federleicht
- Transportetui
Benotung:
Gesamtnote:Preistipp
Preis-/Leistunghervorragend

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