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Advance Paris MyConnect 50 – Kompakter Streaming-Verstärker für hohe Ansprüche

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Seit einigen Jahren sind Streaming-Dienste sehr in Mode, nachdem zuvor lokal gespeicherte Musikdateien die CD weitgehend abgelöst haben. Wer diese Etappen der HiFi-Geschichte selbst aktiv durchlief, besitzt nun womöglich diverse Wiedergabe-Komponenten – da wäre ein einzelnes Gerät, das klassisches und modernes HiFi vereint und dazu auch noch optisch interessant und preislich attraktiv ist, doch eine sehr interessante Alternative. Zu schön, um wahr zu sein? Keineswegs, wie Advance Paris mit dem MyConnect 50 eindrucksvoll demonstriert.

Kompakt, aber sehr vielseitig: Der MyConnect 50 von Advance Paris hat einiges zu bieten.

Kompakt, aber sehr vielseitig: Der MyConnect 50 von Advance Paris hat einiges zu bieten.

Der französische Kompaktkünstler braucht mit seinen 27 Zentimetern Breite zwar kaum Platz, bringt dafür aber umso mehr Talente mit. Primär ist der MyConnect 50 natürlich ein Stereo-Verstärker, füllt allerdings auch die Rolle des Netzwerkspielers, Radio-Receivers und CD-Players vortrefflich aus. Wer das Rundum-sorglos-Paket wünscht, kann der Empfehlung des Vertriebs folgen und das Multitalent im Paket mit den Regallautsprechern „Chromium Style 2“ von Quadral erwerben (der Paarpreis liegt bei rund 900 Euro), die dem MyConnect 50 daher auch in unserem Test zur Seite stehen. Eine Kombination, die schnell nachzuvollziehen ist, wenn man weiß, dass Advance Paris in Deutschland von Quadral vertrieben wird. Das ist direkt ein weiteres Indiz für die hohe Qualität, die seit jeher eins der wichtigsten Ziele der Entwicklungsarbeit des französischen Unternehmens ist. Darauf kann man sich angesichts von gleich drei Jahren Garantiezeit auch stets verlassen und mit der hochwertigen Technik geht natürlich auch ein ebenso guter Klang einher – den man zu sehr erschwinglichen Preisen bekommt. Gerade einmal 790 Euro werden für den MyConnect 50 aufgerufen. Ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis, das man unserem Testgast schon auf den ersten Blick ansieht.

Chic Noir

Die optische Erscheinung ist das wohl auffälligste Markenzeichen von Advance Paris. Die französischen Modelle bestechen durch eine umfangreiche Ausstattung bei kompakten Abmessungen, etwa in Form von Halbformat-Gehäusen. So auch beim MyConnect 50, der selbstverständlich auch die inzwischen schon fast traditionell zu nennende Acrylglas-Front zur Schau stellen darf. Eine makellose Verarbeitung und die hohe Materialgüte – der kompakte Verstärker bringt immerhin 5,5 Kilogramm auf die Waage – haben in der Fertigung nun mal einen hohen Stellenwert. Stilistisch darf es dabei aber trotz des grundsätzlich minimalistischen Ansatzes durchaus unkonventionell zugehen.

Die schwarz glänzende Front beeindruckt mit schön in Szene gesetzten Akzenten.

Die schwarz glänzende Front beeindruckt mit schön in Szene gesetzten Akzenten.

Das äußert sich beim MyConnect 50 in der Kombination aus schwarzem Gehäuse und weiß beleuchteten, silberfarbenen Bedienelementen, die dem Streaming-Verstärker mit diesem gelungenen Kontrast seine schlichte Eleganz verleihen. Für den nötigen Überblick wird das Zentrum der Front von einem großzügig dimensionierten Display mit zweizeiligem Informationstext beherrscht. Die Anzeige ist oberhalb des Großteils der Bedienelemente und des CD-Laufwerks platziert, rechts komplettiert der großzügig dimensionierte Drehregler das Bild. Auf der linken Seite finden sich der Standby-Button sowie ein USB-A-Anschluss und die Kopfhörerbuchse, allesamt natürlich optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Eine Qualität, die der MyConnect 50 auch für sein Innenleben beherzigt.

Der kompakte MyConnect 50 passt besonders gut zu Regallautsprechern, hier ein Paar Chromium Style 2.

Der kompakte MyConnect 50 passt besonders gut zu Regallautsprechern, hier ein Paar Chromium Style 2.

Ein hochwertiger Verstärker – und noch so viel mehr!

Grundsätzlich ist der MyConnect 50 in erster Linie ein Stereo-Verstärker, der zweimal 70 Watt pro Kanal im Class-AB-Modus liefert (an 4 Ohm; bei 8 Ohm sind es zweimal 48 Watt). Damit ist er vor allem auf den Betrieb an Regallautsprechern ausgelegt, was sich ja angesichts seiner kompakten Abmessungen auch empfiehlt. Advance Paris verspricht unter diesen Voraussetzungen satten und dynamischen sowie detaillierten Klang, wobei natürlich auch die Qualität der Boxen eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Für unseren Test stellen wir dem Verstärker wie bereits erwähnt die Quadral Chromium Style 2 zur Seite. Angeschlossen werden die Spielpartner wie gewohnt auf der Rückseite des MyConnect 50. Dort stehen zwei Paar Schraubklemmen für abisolierte Kabelenden oder Bananenstecker bereit. Sind diese belegt, erfüllt der Verstärker also schon einmal seinen primären Zweck, hat bei Bedarf aber noch deutlich mehr zu bieten.

Mehr als nur ein Verstärker: Der MyConnect 50 hat unter anderem auch ein CD-Laufwerk an Bord.

Mehr als nur ein Verstärker: Der MyConnect 50 hat unter anderem auch ein CD-Laufwerk an Bord.

Lässt man den Blick ein wenig nach oben schweifen, fallen direkt die Netzwerk-Schnittstellen des MyConnect 50 ins Auge. Wie sein Name schon andeutet, hat der vielseitige Verstärker auch Streaming-Qualitäten, die wahlweise per Ethernet-Kabel oder noch komfortabler per WLAN genutzt werden können. Das Zuspielen per Bluetooth ist alternativ ebenfalls möglich, hierfür wird allerdings eine zusätzliche Antenne („Dongle“) benötigt. Nicht nur deshalb ist der Einsatz der WLAN-Verbindung nach Möglichkeit vorzuziehen, insbesondere natürlich in Kombination mit einem Internetzugang. Dadurch erhält der MyConnect 50 via TuneIn Zugriff auf die riesige Auswahl an Internet-Radio-Sendern und ermöglicht das Stöbern in den nicht minder umfangreichen Bibliotheken der bekannten Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer, Tidal und Qobuz. Zudem lassen sich selbstverständlich auch lokal gespeicherte, digitale Mediatheken auf dem Computer oder NAS-Laufwerk ebenso nutzen wie die Musikdateien auf dem Smartphone oder Tablet. Sogar das „klassische“ Radio per UKW wird vom MyConnect 50 empfangen und auch die CD-Sammlung kann hier noch zum Einsatz kommen. Sogar für den guten alten Plattenspieler ist ein Anschluss vorhanden, nämlich rechts unten im Anschlussfeld. Hier stehen gleich drei Paar Cinch-Buchsen bereit, von denen eins per Schalter wahlweise als Aux-Eingang oder Phono-Anschluss verwendet werden kann. Außerdem gibt es einen Subwoofer-Ausgang, sodass der MyConnect 50 bei Bedarf sogar als Herzstück eines 2.1-Systems für Heimkino-Zwecke fungiert.

Drahtlose Zuspielmöglichkeiten beherrscht der MyConnect 50 selbstverständlich perfekt und auch Multiroom ist mit ihm möglich.

Drahtlose Zuspielmöglichkeiten beherrscht der MyConnect 50 selbstverständlich perfekt und auch Multiroom ist mit ihm möglich.

Im digitalen Sektor verfügt der Verstärker über zwei optische und einen koaxialen Eingang, die die empfangenen Signale an den integrierten Digital-Analog-Wandler Wolfson WM8740 weitergeben. Der Chip von Cirrus Logic (das US-Unternehmen kaufte vor einigen Jahren den schottischen Hersteller Wolfson auf) kann Signale bis 192 kHz/24 Bit verarbeiten und gilt in seiner Klasse bereits seit einiger Zeit als eins der Spitzenmodelle für audiophile Signalwandlung. Erfahrung ist eben auch in dem Metier ein nicht zu unterschätzender Trumpf.
Bei einer derartigen Ausstattung versteht es sich beinahe von selbst, dass der MyConnect 50 auch multiroom-fähig ist. Er kann also im Verbund mit weiteren Geräten von Advance Paris gemeinsam und raumübergreifend musizieren. Leider mangelt es uns für diesen Test an möglichen Spielpartnern und wir müssen den Praxistest also (vorerst) ohne Berücksichtigung der Multiroom-Option durchführen. Auf die Smartphone-App wollen wir dabei aber nicht verzichten.

Analog wie digital empfängt der MyConnect 50 auf mehreren Wegen Signale.

Analog wie digital empfängt der MyConnect 50 auf mehreren Wegen Signale.

Bedienkomfort per Smartphone

Für den Einsatz des MyConnect 50 im Multiroom-Verbund ist die kostenlose App „Advance Playstream“ für Smartphone oder Tablet notwendig und selbstverständlich kann sie auch im Einzelbetrieb genutzt werden. So geht die Bedienung des Streaming-Verstärkers nämlich besonders komfortabel von der Hand, insbesondere beim Zuspielen digitaler Musikdateien von anderen Netzwerkgeräten wie zum Beispiel ein NAS-Laufwerk. Um drahtlos darauf zugreifen zu können, muss der MyConnect 50 zunächst im WLAN angemeldet werden, was wahlweise per WPS oder durch die manuelle Eingabe des Passworts geschieht. Wer die App nicht nutzen möchte, kann dies natürlich auch im Display-Menü des Verstärkers erledigen. Beide Varianten führen auf schnellem Wege zum Ziel und schon stehen unter „Meine Musik“ Netzwerk-Festplatten und Co zur Verfügung. Alternativ kann man per App selbstverständlich auch direkt auf Musikdienste wie Tidal oder Spotify zugreifen oder per Internet-Radio Musik hören. Die Bedienung erfolgt stets sehr intuitiv, auch die Navigation durch Ordnerstrukturen gelingt mühelos. Die gezielte Suche nach bestimmten Titeln oder Interpreten ist ebenfalls möglich und wer möchte, kann sich per App auch Wiedergabelisten anlegen. Zum Beispiel, um einen Hörtest durchzuführen – genau das haben wir schließlich vor.

Der MyConnect 50 lässt sich wahlweise per Fernbedienung oder Smartphone-App steuern.

Der MyConnect 50 lässt sich wahlweise per Fernbedienung oder Smartphone-App steuern.

Klangqualität par excellence

Für den Auftakt haben wir uns einen Gute-Laune-Song ausgesucht und beginnen mit „Happier“ von Marshmello feat. Bastille. Die Dynamik des Titels greift direkt um sich und der MyConnect 50 punktet mit dem sehr sauberen Bass, der mit einem ziemlich kräftigen Punch aufwartet und den Song zugleich mit einem sehr großflächigen und vor allem soliden Tieftonfundament ausstattet. Auf diesem aufbauend platziert der Verstärker die restlichen Instrumente und den Gesang von Dan Smith sehr sauber und präzise gestaffelt. Ein sehr guter, erster Eindruck, den „No Roots“ von Alice Merton im Anschluss umgehend bestätigt. Sämtliche der gerade festgestellten Stärken kommen hier sogar noch deutlicher zum Tragen. Insbesondere das Zusammenspiel des noch intensiver ausgeprägten Tieftons (das Intro könnte kaum besser klingen!) mit der charismatischen und auf größerem Spektrum agierenden Stimme Mertons sorgt für Begeisterung. Zudem demonstriert der MyConnect 50 seinen hervorragenden Überblick, der ihm seine sehr hohe Detailtreue auch im wilden Schlussviertel des Titels ermöglicht. Trotz der nun sehr komplexen Kulisse bleibt der lebhafte Gesang absolut sauber im Zentrum der Wiedergabe, ohne dabei auch nur ansatzweise an Dynamik einzubüßen. Sogar eine beherzte Drehung am Lautstärkeregler stellt den Verstärker nicht vor Probleme, er behält seine Qualität auch noch bei Pegeln jenseits gesunder Grenzen bei.

Dank des zweizeiligen Displays ist man immer gut informiert, was gerade läuft.

Allzu lange wollen wir unsere Ohren aber nicht mit der unvernünftig hohen Lautstärke strapazieren und wechseln bei der Gelegenheit auch gleich die Quelle. Mit der CD „Lateralus“ von Tool und dem gleichnamigen Titel-Track stellen wir die Fähigkeiten des MyConnect 50 im „klassischen“ Metier auf die Probe. Wie erwartet zeigt er auch hier keinerlei Schwächen. Bereits die ersten Takte des Titels deuten den enorm authentischen Sound an, der uns hier erwartet. Der Verstärker präsentiert uns sogar die ganz feinen Fragmente im Hintergrund, die schwache HiFi-Ketten stets verlieren. So ausgewogen wie der MyConnect 50 muss man eben erstmal aufspielen können und da zahlt sich die Erfahrung bei Advance Paris und ein bewährtes und dementsprechend perfekt aufeinander abgestimmtes Setup aus.

Insbesondere natürlich im HiRes-Bereich, in dem sich sämtliche Stärken noch einmal potenzieren. Schließt man die Augen, wähnt man sich direkt im Studio, so sauber und ungestört spielt der Streaming-Verstärker auf. Der Klang wird insgesamt noch kräftiger und voluminöser als ohnehin schon, die Kulisse wächst und der MyConnect 50 arbeitet die bereits vorher sehr präzisen Details noch feiner heraus. Im direkten Vergleich mit dem klassischen Radio-Titel „Get Lucky“ von Daft Punk und Pharell Williams fällt dieser Effekt auch hier wieder auf. Mit der HiRes-Datei klingt derselbe Track auf einmal viel agiler und „bunter“ als im Radio und Details, die man im Winterschlaf wähnte, erwachen auf einen Schlag zum Leben und sorgen für einen Sound, der besser nicht sein könnte.

Perfekte Partner: Die Chromium Style 2 von Quadral vervollständigen mit dem MyConnect 50 ein hervorragend abgestimmtes Stereo-Setup.

Perfekte Partner: Die Chromium Style 2 von Quadral vervollständigen mit dem MyConnect 50 ein hervorragend abgestimmtes Stereo-Setup.

Fazit

Der MyConnect 50 unterstreicht als vielseitiger und preiswerter Streaming-Verstärker deutlich den hohen Entwicklungsanspruch von Advance Paris. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 790 Euro und einer dreijährigen Garantiezeit fällt der MyConnect 50 mehr als nur positiv auf. Die Ausstattung punktet mit großer Vielfalt und Wahlfreiheit und auch äußerlich präsentiert sich der Verstärker absolut makellos. Der Bedienkomfort lässt keine Wünsche offen und klanglich übertrifft der MyConnect 50 ganz locker sämtliche Erwartungen, die man an ein Modell seiner Preisklasse stellen darf. Die Messlatte dafür liegt jetzt jedenfalls deutlich höher…

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1+
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

98 %

95 %

97 %

Technische Daten

Modell:Advance Paris MyConnect 50
Produktkategorie:Streaming-Verstärker
Preis:790,00 Euro (UVP)
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:quadral GmbH & Co. KG, Hannover
Tel.: 0511 / 7 90 40
www.advance-acoustic.com/de
Abmessungen (HxBxT):136 x 265 x 385 mm
Gewicht:5,5 kg
Verstärker:- 2x70 Watt
- Verstärkerklasse AB
D/A-Wandler:Wolfson WM8740
Eingänge:- 2x Cinch / AUX
- 1x Cinch / Phono/AUX
- 2x digital optisch
- 1x digital koaxial
- 1x USB-A (Front)
- 1x Ethernet
- 1x Bluetooth Vorbereitung (für aptX Dongle X-FTB01)
- 1x CD-Laufwerk
Ausgänge:- 2x Lautsprecheranschluss
- 1x Cinch Pre Out/ Rec Out
- 1x Sub Out
- 1x 6,3-mm-Klinke (Kopfhörer)
Lieferumfang:- Advance Paris MyConnect 50
- Fernbedienung
- WiFi-Antenne
- DAB/FM-Antenne
- Netzkabel
- Quick Start Guide
Besonderheiten:- intuitive Bedienung
- erstklassige Verarbeitung
- kostenlose Smartphone-App
- Multiroom-Unterstützung
- Zugriff auf Online-Musikdienste wie Tidal, Spotify u.a. (Account erforderlich)
- Internetradio
- hervorragender Klang
Benotung:
Klang (60%):1+
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1+
Gesamtnote:1+
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Transrotor Dark Star – Die dunkle Seite der Macht

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Was für eine Ausnahme-Erscheinung: Mit dem Dark Star lässt Transrotor seine luzide Alu- und Acryl-Anmutung hinter sich und wendet sich der dunklen Materie zu. Der tiefschwarze Wunder-Werkstoff POM vereint die besten Eigenschaften der bisherigen Materialien – und beschert dem matt-schimmernden Transrotor Dark Star ein optisch und akustisch glänzendes Entrée auf der High End-Bühne. Dazu tragen natürlich auch der externe Präzisions-Motor, das ausgelagerte geregelte Netzteil, der S-förmige Tonarm und das spezialgeschliffene Abtastsystem bei. Das lite-Magazin startet die Expedition zu diesem dunklen Stern.

Schwärzer und schöner geht’s kaum: Der Dark Star macht seinem Namen alle Ehre.

Transrotor – dieser Name fällt eigentlich immer, wenn Musikbegeisterte über den Traum-Plattenspieler redet. Die meisten denken dann an raumfüllende und kontoleerende Vinyl-Altäre. Dabei bietet die deutsche High End-Schmiede auch Plattenspieler, die großen Klang bei kompakten Maßen zu einem moderaten Preis bieten. Zu diesen Modellen zählt der Dark Star – allerdings steht dieser Vinyldreher mit seiner dunklen Aura in komplettem Kontrast zu den hochglanzpolierten Alu- und Acryl-Modellen, für die Transrotor bekannt und berühmt ist. Schauen wir uns diesen Ausnahme-Player mal näher an.

Der Plattenteller des Dark Star wiegt satte 6 Kilogramm. Die Reliefstruktur der Unterseite verhindert unerwünschte Resonanzen.

Die dunkle Materie

Wer den Transrotor Dark Star vor sich sieht, ist von seiner Wirkung und Ausstrahlung sofort gebannt: Durch und durch schwarz, zugleich matt und doch seidig schimmernd steht dieser Plattenspieler vor uns. Der Wunder-Werkstoff, der das bewirkt, heißt Polyoxymethylen. Dieses POM ist ein echter Kunst-Stoff: Der Thermoplast gehört wegen seiner Festigkeit, Steifigkeit und Härte zu den bevorzugten Konstruktionswerkstoffen, die akustischen Meriten liegen in den ausgezeichneten Dämpfungseigenschaften, in seinem klanglichen Verhalten liegt POM laut Transrotor zwischen Acryl und Aluminium – also genau jenen beiden Werkstoffen, die üblicherweise bei dem bekanntesten deutschen Plattenspieler-Hersteller zum Zuge kommen. Beim Dark Star ist POM prominent vertreten: Chassis samt Füße, Plattenteller samt Klemme sind aus dieser schwarzen Materie gefertigt. Das Chassis besteht aus einer drei Zentimeter starken Grundplatte, diese Basis besitzt vier Ausläufer. Sie münden vorne in zwei kreisrunde Flächen, die ober- und unterseitig von Rondellen eingefasst sind. Diese Scheiben wirken kunstvoll-geschmeidig gedrechselt, auch die haptische Qualität ist ausgezeichnet. Die dunkle Materie fühlt sich einfach gut an. Das untere Rondell ist jeweils der Fuß, der über einen vibrationsdämpfenden Silikonring Kontakt zum Untergrund hat. Das obere Rondell dient hingegen der Höhenverstellbarkeit. So lässt sich der komplette Dark Star durch einfaches Drehen dieser gewichtigen, aber leichtgängigen Scheiben binnen kürzester Zeit exakt horizontal ausrichten. Das ist exzellent gelöst!

Die Ausrichtung des Plattenspielers geht einfach, weil die beiden vorderen Standbeine mit den oben aufgesetzten Rondellen schnell und präzise höhenverstellbar sind. Wir haben die absolute Waagerechte mit dem „Turntable Alignment Gauge“ PP-A-01 von Phonophile eingestellt.

Elegantes Masse-Laufwerk

Der dritte, allerdings fixe Fuß sitzt hinten rechts unterhalb der Basis. Oberhalb der Gehäuseplatte findet er seine Fortsetzung in Form eines schwarzen Zylinders samt Plateau, auf dieser Ebene ist der Tonarm montiert. Links hinten endet die Plattenspieler-Basis nun etwas überraschend mit dem Ausläufer – ohne Fuß. Der Steg besitzt aber eine konkave Aussparung, hier kann sich der externe Motor anschmiegen, der in einem runden zylindrischen Gehäuse steckt. Damit ist die optische Symmetrie des Dark Star perfekt. Aber Moment mal: Steht dieser Plattenspieler wirklich nur auf drei Beinen? Nein. Der vierte Fuß ist, fürs Auge unsichtbar, unter dem Chassis verborgen. Er stützt durch seine Positionierung optimal das massive Lager, das sich nun oberhalb der Basis auftürmt. Dieses Inverslager beherbergt die Spindel für den Plattenteller. Bei diesem Dorn handelt es sich um eine zehn Millimeter starke Stahlachse, sie läuft auf einer kleinen, harten Stahlkugel. Die Lagerbuchse, die die Kugel und die Spindel einfasst, ist hingegen aus weicherer Bronze gefertigt. Die Spindel geht oberhalb des Lagers in einen kleinen Teller über. Auf diesem Subteller thront schließlich der knapp sechs Zentimeter messende und fünf Kilogramm wiegende Plattenteller. Diese schwarze Schwungmasse ist ebenfalls in dem quasi-gedrechselten Design der Rondelle gehalten. Mittig ist eine Nut gezogen, sie ist die Führung für den Gummiriemen. Beim Dark Star kommt ein runder, präzise geschliffener Antriebsriemen zum Einsatz. Wer den Teller nun umdreht, entdeckt zahlreiche kreisrunde Ausfräsungen. Die konzentrischen Vertiefungen optimieren das Resonanzverhalten des gewichtigen Plattenträgers. Soweit der Aufbau des Chassis. Fügt man alle Teile des Dark Star zusammen, ergibt sich als Ganzes ein bildschön gestaltetes, elegant geschwungenes Masse-Laufwerk.

Der Dark Stark ist für Neun-Zoll-Tonarme ausgelegt, Transrotor bestückt ihn mit dem s-förmigen TR 800-S. Er ist mit einem SME-Bajonett-Verschluss versehen, so lassen sich die Kopfplatte und das darunter montierte System in wenigen Sekunden wechseln.

Top-Allrounder: Der Tonarm TR 800-S

Auf das Chassis des Dark Star moniert Transrotor seinen Tonarm TR 800-S. Dieser 9-Zoll-Tonarm kommt in zahlreichen Modellen der High End-Manufaktur zum Zuge. Er entspricht dem SA-250 des japanischen Tonarm-Spezialisten Jelco. Das etwa 600 Euro teure Modell ist ein ziemlicher Allrounder: Der ein-Punkt-gelagerte, sanft S-förmig gebogene Arm aus Aluminium zählt zu den mittelschweren Modellen, die mit einer Vielzahl von Tonabnehmern harmonieren. Für die leichte Kompatibilität mit verschiedenen Abtastern sorgt auch der Bajonett-Schraubverschluss. Er wurde einst von dem Hersteller SME ersonnen, weswegen er auch SME-Bajonettbefestigung genannt wird und eine Quasi-Norm geworden ist. Mit dieser Befestigung und ihrer Überwurfmutter zur Arretierung lassen sich Kopfplatten mitsamt des montierten Systems leicht und schnell austauschen. Es soll durchaus Leute geben, die für verschiedene Musikrichtunegn auch verschiedene Abtastsysteme verwenden. Der TR 800-S hat ein präzise arbeitenden Lift, auch bei sofortigem Umlegen des Hebels senkt sich die Nadel sanft in die Rille. Damit der Stylus dann mit der richtigen Auflagekraft in der Rille liegt, wird am hinteren Ende ein Gegengewicht aufgeschraubt, es ist selbstverständlich Teil des Lieferumfangs. Damit auf die Nadel auch horizontal die richtigen Kraftverhältnisse wirken, besitzt der Tonarm ein Anti-Skating-Einstellrad. Damit gleicht man jene Kraft aus, die den Tonarm während des Abspielens zur Plattenmitte zieht, wodurch die innenliegende Flanke der Vinylrille stärker strapaziert wird. Das verhindert der Anti-Skating-Mechanismus – und damit wird auch die empfindliche Nadel geschont.

Mit dem Gegengewicht wird der Tonarm erst ausbalanciert und dann mit der zum Abtastsystem passenden Auflagekraft versehen. Mit dem Antiskating-Rad (rechts neben der Tonarmlagerung) egalisiert man die Zugkräfte, die beim Abspielen auf die Nadel wirken.

Feine Abtastung: Das Tonabnehmersystem Uccello

Der kleinste Komponente des Plattenspielers hat die größte Wirkung auf die Wiedergabe: Die Nadel und das sie beherbergende Trägersystem. Die Art und Qualität der Abtastung entscheidet über Dynamik, Auflösung, Klangbild – und nicht zuletzt über die Geräuschhaftigkeit oder Ruhe im Klangbild. Wer je von einem preiswerten auf ein hochwertiges System umgestiegen ist, wird sich wundern und freuen, welchen klanglichen Zugewinn man erreicht und wie entspannt die Wiedergabe werden kann, auch weil durch die bessere Abtastung viel weniger Nebengeräusche zu hören sind. Unser Dark Star ist mit dem Uccello von Transrotor ausgestattet. Dies ist ein Moving Magnet-System auf Basis der Goldring G1000-Baureihe. Goldring gehört seit über 80 Jahren zur Nadel-Garde, Transrotor hat den deutschen Vertrieb inne – und veredelt die britischen Abtaster für die eigenen Plattenspieler. Im Fall des Uccello ist das System mit einem Super Fine Line-Spezialdiamanten veredelt. Der komplexe Schliff des Edelsteins ist eine Weiterentwicklung des Shibata-Schliffs, dieser wurde in den 1970er-Jahren von dem JVC-Mitarbeiter Norio Shibata erfunden. Der japanische Entwickler arbeitete an der Quadrophonie-Wiedergabe per LP. Shibata wollte bei der Abtastung des Vinyls durch die Nadel eine größere Kontaktfläche erreichen, ohne die Rille stärker zu beanspruchen. Das Quadrophonie-Verfahren hat sich nicht durchgesetzt, der Shibata-Nadelschliff und der letztlich davon abgeleitete Super Fine Line-Schliff aber sehr wohl: Durch die größere Auflagefläche werden die Rillenflanken weniger belastet, die Politur der diamantenen Nadelspitze vermindert zudem die Gleitreibung. In Summe sorgt der Transrotor-Spezialschliff für mehr Klang, weniger Geräusche und eine schonendere Abtastung.

Der Dark Star kann mit verschieden Abtastern ausgestattet werden. Unser Testmodell ist mit dem Transrotor Uccello bestückt, dies ist ein Moving Magnet-System.

Synchron-Motor für exakte Drehzahl

Eine saubere Abtastung setzt aber erst einmal einen sauberen Antrieb voraus. Den besorgt beim Dark Star ein ausgelagerter Motor. Hier ist ein extrem guter Gleichlauf gefragt, darum setzt Transrotor auf einen hochqualitativen Zweiphasen-Synchron-Motor. Ein solcher Motor läuft synchron zur angelegten Spannung, das heißt: ändert man die Spannung, ändert sich die Geschwindigkeit. Dieser Motor hat keinen direkten Kontakt zum Laufwerk, die einzige Verbindung besteht über den Gummiriemen. So wird vermieden, dass sich Vibrationen, die trotz der großen Laufruhe des Motors durch den Betrieb entstehen, auf den Plattenspieler übertragen werden. Trotzdem erscheint der Antrieb als integraler Teil des Dark Star, weil er durch die zylindrische Gestalt der Motordose wie ein viertes Standbein wirkt. Dabei wird diese Dose in die gerundete Aussparung des Chassis nur eingepasst, aber eben nicht angedockt. Auf der Oberseite des Motors sitzt der sogenannte Pulley. Über diese Antriebsscheibe wird der Riemen gespannt, der zuvor um den Plattenteller gelegt worden ist. So wird die Rotation des Motors auf den Teller übertragen. Um die beiden verschiedenen Umdrehungszahlen zu erreichen, hat der Pulley zwei Scheiben mit unterschiedlich großem Durchmesser. Das ermöglicht zwei verschiedene Übersetzungen, ähnlich wie bei der Gangschaltung eines Fahrrads. So wird rein mechanisch mit der oberen kleinen Scheibe die LP-Geschwindigkeit 33 1/3 Umdrehungen pro Minute (UpM) erreicht, mit der unteren hingegen die Single-Geschwindigkeit 45 UpM.

Der laufruhige Motor treibt den Plattenteller über den Pulley mit einem Rundriemen an. Zieht man den Riemen über das kleine Rad, erreicht man 45 UpM, zieht man ihn über das große Rad, rotiert der Plattenteller mit 33 1/3 UpM. Wer den Dark Star mit dem „Konstant Studio“-Netzteil betreibt, nimmt den Geschwindigkeitswechsel stattdessen bequem an dieser Stromversorgung vor.

Präzisions-Netzteil für perfekte Spannung

Die Umdrehung lässt sich aber auch elektronisch regeln – und das erledigt das Transrotor Konstant Studio. Dieses Plattenspieler-Netzteil besitzt einen eigenen Generator, es baut sich also die benötigten Wechselspannungen selbst auf und verstärkt jede der beiden benötigten Phasen mit einer eigenen Endstufe. So wird der Motor mit einem hochstabilen und sauberen Spannungssignal versorgt – für beide benötigten Drehzahlen. Die wählt man mit dem Drehschalter auf der Front aus. Um die absolut exakten Geschwindigkeiten zu erreichen, kann man das Netzteil über zwei Trimmer feinjustieren. Diese Stelllschrauben liegen hinter den Öffnungen auf der Front, sie lassen sich mit einem kleinen Schraubendreher um plus/minus fünf Prozent verstellen. Exakter geht’s nicht.

Das externe Netzteil „Konstant Studio“ versorgt den Dark Star mit hochreinem Strom, seine Steuerungselektronik bürgt für absolut stabilen Gleichlauf. Mit dem Drehschalter wählt man die gewünschte Umdrehungszahl. Zwei Stellschrauben ermöglichen die Kalibrierung der Geschwindigkeit. Im Betrieb leuchtet im ersten „O“ des Transrotor-Schriftzugs eine blaue LED.

Leichter Aufbau …

Transrotor macht es dem Kunden wirklich leicht: Der Dark Star wird soweit wie möglich vormontiert, eingerichtet und damit fast spielfertig geliefert. Das bedeutet: Das Laufwerkchassis ist bereits mit dem Plattentellerlager bestückt und mit dem Tonarm ausgestattet, dieser Tonarm ist mit der Headshell verschraubt, und unter diese Trägerplatte ist auch schon das Tonabnehmersystem unserer Wahl montiert, verkabelt und justiert. Hier muss man also gar nichts mehr machen – nur noch später den Nadelschutz entfernen. Transrotor liefert übrigens eine Einstellschablone mit, falls man, etwa nach einem Systemwechsel, doch mal eine erneute Justage vornehmen muss. Wir brauchen nun auf den TR 800-S nur noch das mitgelieferte Gegengewicht aufschrauben, mit seiner Hilfe für die richtige Auflagekraft sorgen und dann das Antiskating einstellen. Das alles ist kein Hexenwerk, und die Anleitung von Transrotor ist gut verständlich. Sie startet mit der Standortfrage: Dort, wo der Plattenspieler gleich seinen Dienst antreten soll, wird er auch jetzt eingerichtet. Dafür setzt man als erstes den Plattenteller vorsichtig auf das bereits von Transrotor eingesetzte Lager, dann zieht man den Riemen auf. Jetzt wird der Dark Star ausgerichtet. Dazu nimmt man eine Wasserwaage zu Hilfe. Wir haben dafür das praktische Multifunktions-Lehre PP-A-01 von Phonophile verwendet. Über die beiden Rondelle, die jeweils den oberen Abschluss der vorderen Standbeine bilden, können wir den Dark Star nun in wenigen Sekunden so ausrichten, dass das Laufwerk zu keiner Seite ein Gefälle hat. Super!

Der Dark Star reicht das von ihm abgetastete und elektrifizierte Signal über ein Paar Cinch-Stecker an den Verstärker weiter. Die Stecker besitzen vergoldete Kontaktflächen – wie auch der Gabelschuh der Erdungsleitung. Sie wird an die Erdungsklemme des Verstärkers angeschlossen, so lassen sich störende Brummgeräusche verhindern.

… und einfache Einrichtung

Nun legen wir für die weiteren Einstellungen eine Schallplatte auf. Dann stellen wir den Lifthebel nach hinten und schrauben das Gegengewicht auf das hintere Ende des Tonarms auf. Das Ziel ist es, den Tonarm in freischwebende Balance zu bringen. Der muss Arm parallel zur Schallplattenoberfläche sein. Hier arbeitet man sich peu à peu heran, durch vorsichtiges, teilweises Absenken des Liftes merkt man schnell, ob der Arm niedergeht oder ob der perfekte Schwebezustand erreicht ist. Wenn die Balance stimmt, beginnt die Einstellung der Auflagekraft: Der vordere Teil des Gewichts besteht aus einer Skalenscheibe, sie stellt man auf „Null“, ohne dabei das restliche Gewicht zu verdrehen. Erst jetzt dreht man Gewicht und Skalenscheibe, bis die richtige Auflagekraft erreicht ist. Für jedes System gibt der Hersteller einen Wert vor, im Fall des Uccello beträgt der Nennwert 1,75 Gramm. Wir drehen das Gewicht samt Skalenscheibe also solange hin zur Headshell, bis dieser Nennwert erreicht ist. Hier kann man ein wenig Klangtuning betreiben: Mit etwas mehr Auflagekraft erhält man einen etwas volleren Bass. Schließlich justieren wir das Antiskating. Das geht beim Transrotor Darkstar denkbar leicht: Die Kraft wird mit dem kleinen Drehrad entsprechend der Gewichtskraft des Abtastsystems eingestellt, in unserem Fall also auf den Wert 1,75. Auch das hat Transrotor übrigens bereits für uns erledigt. Eigentlich sind wir nun fertig. Die Cracks können jetzt noch kontrollieren, ob der Dark Star wirklich die absolut exakten Umdrehungszahlen bringt. Transrotor liefert zum Abgleich eine Stroboskop-Scheibe mit, die man auf den Plattenspieler legt und nun mit einem Stroboskop beleuchtet, das im 50-Hertz-Takt Lichtblitze sendet. Es funktioniert aber alternativ auch mit einer Glühbirne, die durch unsere hiesiges Netzspannung eh mit 50 Hertz quasi „pulsierend“ leuchtet – mit Abweichungen von rund einem Viertelprozent. So oder so: Die Geschwindigkeit stimmt, wenn die Striche der Scheibe trotz der Rotation scheinbar stillstehen. Auch diese Justage hat Transrotor vor der Auslieferung gewissenhaft durchgeführt. Der Dark Star ist perfekt eingestellt – und darum kann es jetzt endlich losgehen!

Der Motor hinten links sieht wie ein integraler Bestandteil des Dark Star aus, in Wirklichkeit steht er getrennt vom Chassis. Der Aufsatz auf dem Label der Schallplatte ist die Plattenklemme, mit ihrem großen Gewichti drückt sie das Vinyl auf den Teller.

Der Transrotor Dark Star in der Praxis

Wir haben den Transrotor Dark Star mit standesgemäßen Spielpartnern kombiniert: Zur Aufbereitung des Signals geht`s in den von uns bereits getesteten Phono-Verstärker SteinMusic Stateline Phono 2 Signature, als Verstärker haben wir den ebenfalls schon vorgestellten Hegel H590 eingesetzt und als Alternative den Cambridge Edge A. ausprobiert, die Schallwandlung übernimmt die Spendor D9. Feines Set-Up, dazu kommt nun feine Musik: Wir starten mit Alison Krauss & Union Station und wählen das Album „so long so wrong“. Dieses wunderbare 1997er-Album wurde 2004 nochmals von Mobile Fidelity Sound Lab gemastert und auf schwerem 180-Gramm-Vinyl herausgegeben. Mobile Fidelity ist für derartige audiophile Schallplatten-Neuausgaben bekannt, auch diese MFSL-Scheibe klingt fantastisch. Alison Krauss & Union Station glänzen auf dieser Platte wieder mit ihrer mitreißenden Country/Bluegrass-Melange, wir wählen aber die wunderschöne Ballade „It Doesn’t Matter“. Kaum senkt sich die Nadel des Dark Star die Rille, erleben wir die erste Wohltat: Der dunkle Stern zieht hier in aller Ruhe seine Bahn. Kein nervöses Knistern, kein störendes Rauschen, wie es mit nicht ganz so edlen Abtastern und Analog-Laufwerken oft der Fall ist. Wir können also voll und ganz die Musik genießen – und dieser Genuss beginnt schon mit den beiden einleitenden Akustik-Gitarren. Langsam und im teils zweistimmigen Picking spielen sie die melancholischen Moll-Akkorde, schon mit diesen wenigen gezupften Töne eröffnet sich uns ein wunderbar plastisches, offenes Klangbild: Ron Block und Dan Tyminski sitzen mit ihren Western-Gitarren livehaftig links und rechts direkt vor uns. Der Klang der Saiten, das Resonieren der Gitarren-Holzkorpi – es ist alles in der Aufnahme, und der Dark Star holt es aus der Rille. Toll! Dann tritt Alison Krauss zwischen ihre Gitarristen und stimmt mit engelsgleicher Stimme ihre resignierte Klage an: „It doesn’t matter what I want, It doesn’t matter what I need“. Dieser weiche, traurige, verletzliche Gesang ist herzerweichend und zum Niederknien schön. Uns läuft die Gänsehaut über den Rücken – und wir wünschen uns, dass dieser kostbare Augenblick nicht vergeht. Mehr Intensität ist kaum möglich, doch dann setzt in der zweiten Strophe die Mandoline ein: Adam Steffey steht direkt neben Alison Krauss, er unterlegt mit gefühlvollen Verzierungen ihren Gesang. Zu Beginn sind es viele schnelle, aber ganz leise Tremolo-Töne. Der spezielle Anschlag mit einem Plektrum erzeugt dabei einen leicht hohlen Klang mit viel Attack und weniger Ton, der Sound scheint fast zu rascheln. Wie der Dark Star das auch feindynamisch mit allen zarten Steigerungen herausarbeitet, ist exzellent. Wir haben das Gefühl, Adam Steffey direkt auf die Finger sehen zu können. Zugleich setzt der Bass ein, zuerst dezenter mit einigen stützenden Tönen, dann prominenter mit einem eigenen Thema. Das ist ein herrliches Tieftonfundament: Der Dark Star überhöht hier nichts, der Bass klingt nicht überladen, eher straff, aber präsent und trotzdem kraftvoll – genauso muss ein Kontrabass klingen.

Die massive Lagerblock des Dark Star: Wer den Metalldorn dieses Inverslagers leicht hochzieht und wieder absenkt oder über den glänzenden Subteller die Spindel dreht, erlebt, wie perfekt dieses Lager gefertigt ist und wie präzise es läuft.

Verführung …

Wechseln wir das Genre: große Oper im kammermusikalischen Rahmen. Eline Denice Risager und Thomas Sigh singen „Il core vi dono“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts Tugend- und Treue-Test-Oper „Così fan tutte“. Die Mezzosopranistin und der Bariton werden von den LiveStrings unter der Leitung von Jesper Nordin begleitet. In diesem Duett verführt der verkleidete Guglielmo mit Charme und schmeichelnden Worten Dorabella, die Verlobte seines Freundes – und uns: Dem Dark Star gelingt nämlich auch hier eine wunderbar detailreiche, feinauflösende und plastische Darstellung. Wir spüren geradezu, wie Thomas Sigh mit perfekt kontrollierter Kraft seinen baritonalen Ton in der Brust formt, wie er verführend jedes „R“ lasziv über seine Kehle rollen lässt. Die physische Präsenz ist einfach überragend, auch die Intimität zwischen den Sängern, denen wir so nahe sind. Hier entlarvt der Dark Star, dass Eline Denice Risager in punkto Charisma nicht an den unwiderstehlichen Thomas Sigh heranreicht. Auch das gehört zur Transparenz der Darstellung. Die reicht nun bis in die Weiten der imaginierten Bühne. Dem Dark Star gelingt nämlich auch eine sehr schöne Tiefenstaffelung: Die deutlich im Hintergrund positionierten Streicher, die das Duo begleiten, eröffnen uns den Raum, der fein wiedergegebene Hall der Stimmen und Instrumente versetzt uns in einen kleinen Konzertsaal, wo wir einen Platz direkt vor der Bühne haben. So fern die Streicher positioniert sind, so differenziert und definiert ist trotzdem ihre Abbildung: Wir können aus dem Mischklang heraushören, wie ein Geiger den Bogenstrich so forsch ausführt, dass der Ton kurzfristig etwas an Schärfe gewinnt, bei den teils kunstvoll ineinander verflochten Instrumentalstimmen sind die Streicher von der Violine bis zum Bass wunderbar zu unterscheiden – und wir entdecken hinter der vordergründigen gesanglichen Verführung mit jedem Hördurchgang neue Feinheiten im instrumentalen Zusammenspiel.

Und er glänzt doch: Das metallene Firmenschild ist neben dem Lager-Subteller der einzige nichtschwarze Bestandteil des Dark Star. Wer sich fragt, was „JR“ bedeutet: Der Firmengründer von Transrotor ist Jochen Räke.

… und Vollgas

Soweit die Abteilung Feingeist. Mit dem Dark Star kann man es aber auch ordentlich krachen lassen: Wir legen von dem Southern Rock-Quartett Gov’t Mule den Band-Klassiker „Mr. High & Mighty“ auf. Der harte Bluesrocker startet mit einem kernigen Gitarrenriff, wir erleben den Front- und Axtmann Warren Haynes direkt vor seinem Marshall-Verstärker. Der Amp wiederum ist direkt auf unser Sofa gerichtet, er bläst uns das Monsterriff in satter Lautstärke entgegen – und wir sind so nah dran, dass wir sogar heraushören können, das Haynes eine Gibson-Gitarre spielt. Amtlich! Dann setzt der Rest der Band ein: Das Schlagzeug punktet mit einer trocken-knackigen Snare, crsip klingenden Becken und mit einer fetten Bassdrum, die gerade bei den Unisono-Teilen von Bass und Schlagzeug ungemein wuchtig und herrlich dynamisch klingt. Dabei übt Andy Hess mit seinem stoisch stampfenden, raumfüllenden Viersaiter eh schon beständigen rhythmischen Druck auf unseren Magen aus! Wir spüren bei dieser Vollgas-Wiedergabe die dunkle Seite der Macht – doch der Dark Star bleibt trotz der großen Rillenauslenkung bei der Abtastung souverän und präzise – und zieht ruhig seine Bahn.

Der Transrotor Dark Stark ist auf jedem Rack quasi eine HiFi-Skulptur. Wir haben ihn mit dem Phono-Verstärker SteinMusic Stateline Phono 2 Signature betrieben, als Boxen kamen die Spendor D9 zum Einsatz, als Verstärker fungierte der Hegel H590 – aber auch zum Vergleich, wie hier, der Cambridge Edge A.

Fazit

Der Transrotor Dark Star ist außergewöhnlich: Mit seiner durch und durch schwarzen Erscheinung auf Basis des Kunststoffs POM steht er in deutlichem Kontrast zu den sonst von Alu und Acryl geprägten Plattenspielern der bergischen High End-Schmiede. Typisch ist dagegen seine Konstruktion und Bestückung: Der edel wirkende und schlank geformte Dark Star ist ein Masselaufwerk, das mit dem s-förmigen Alu-Tonarm TR 800-S ausgerüstet ist. Dieser von Transrotor gerne verwendete Arm kann Dank des SME-Bajonettverschlusses schnell mit einem alternativen Abtaster versehen werden. Unser Modell ist mit dem hochwertigen MM-System Ucello ausgestattet, dessen spezieller Schliff für eine saubere und offene, plastische und dynamische Wiedergabe sorgt, die mit ihrer Ruhe und Nebengeräuscharmut einen wunderbaren Musikgenuss möglich macht. Den erreicht man schnell, weil der Dark Star weitgehend vormontiert und eingerichtet geliefert wird und die waagerechte Aufstellung des Dark Star mit den von oben verstellbaren Füßen genial einfach ist. Klasse-Komfort, Klasse-Optik, Klasse-Klang – und das zu einem mehr als fairen Preis. So macht der Dark Star seinem Namen in allen Bestandteilen Ehre.

Test & Text: Volker Frech
Fotos:Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,1
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: gut

90 %

95 %

95 %

181218.Transrotor-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Transrotor
Dark Star
Produktkategorie:Plattenspieler
Preis:- ab 3.089,00 Euro
- in der Testmodell-Ausstattung (Transrotor Dark Star, Tonarm: Transrotor 800-S, Tonabnehmersystem: Uccello): 3.140,00 Euro
Garantie:2 Jahre (+ 5 Jahre Kulanz-Garantie gemäß den Transrotor- Garantiebedingungen)
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:Räke Hifi / Vertrieb GmbH, Bergisch Gladbach
Tel.: +49 2202 / 31046
www.transrotor.de
Abmessungen (HBT):- Laufwerk inklusive Motor: 350 x 460 x 340 mm
- Netzteil: 45 x 150 x 2170 mm (ohne Buchsen und Schalter)
Gewicht:- Dark Star komplett: 14,5 kg
- Teller: 5,0 kg
- Laufwerk: 5,2 kg
- Plattenklemme: 0,6 kg
- Motor: 2,6 kg
- Netzteil Transrotor Konstant Studio: 1,1 kg
Prinzip:- Laufwerk: Masse-Prinzip
- Lager: Inverslager
- Antrieb: Riemenantrieb
Tonarm (optional):Transrotor TR 800-S (9 Zoll)
Tonabnehmer (optional):- Transrotor Uccello (MM)
- andere Modelle möglich
Geschwindigkeiten:33 ⅓ und 45 UpM
Lieferumfang:- Transrotor Dark Star (Laufwerkchassis mit montierter Tonarmbasis/Tonarm und Plattentellerlager, inklusive Signalkabel samt Erdungsleitung)
- externer Zweiphasen-Hysterese-Synchronmotor
- externes Netzteil Transrotor Konstant Studio inklusive Steuerelektronik
- Antriebsriemen (rund)
- Plattenklemme
- Handschuhe
- Tonabnehmer-Einstelllehre + Stroboskop-Scheibe
- 3 Bedienungsanleitungen für Plattenspieler Tonarm, Netzteil (Deutsch)
- Garantiekarte
Besonderes:
Benotung:
Klang (60%):1,1
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,1
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistunggut

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Acapella Campanile 2 – Klangturm mit Plasmaflamme und sphärischem Horn

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Schallwandlung per Plasma-Flamme? Mit dieser verblüffenden Technik funktioniert der Ionen-Hochtöner – ohne Membran, ohne Masse und darum ultraschnell und präzise. Im Prinzip nutzt er die Ausdehnungsfähigkeit der Luft. Das elektrische Musiksignal wird dafür in eine pulsierende Flamme übersetzt: Die Flamme ändert, gemäß der Musik, ihr Volumen. Dadurch wird die Umgebungs-Luft bewegt, es entsteht Schall. Der Ionen-Tweeter ist der Hochton-Star der von uns bereits getesteten Acapella Campanile 2. Dieser 2,40 Meter hohe skulpturalen Klangturm fasziniert aber natürlich auch durch das bekannteste Markenzeichen von Acapella Audio Arts: das hypersphärische Horn, das den Hörer mit seiner exzellenten Darstellungskraft und direkten Ansprache packt. Acapella hat sein weltweites Renommee vor allem durch den gekonnten Einsatz von Treibern mit Trichtervorsatz erworben. Auf diesem Gebiet der Hornlautsprecher gehört die Duisburger Manufaktur zu den Pionieren der Branche, Acapella reklamiert für sich die Erfindung des sphärischen Horns. Erst diese spezielle Horn-Formung, die sich zum Hornmund hin immer stärker öffnet, hat eine audiophile Wiedergabe möglich gemacht. Die vorherigen Typen – sei es das konische Horn oder das Exponentialhorn – haben zwar einen prima Wirkungsgrad, das heißt: Sie verstärken ordentlich das Signal einer kleinen Kalottenmembran, die hinter dem Horn in einer Kammer schallwandelt. Doch diese Trichterformen sorgen für Trötenklang, sie verfärben und verzerren den Ton. Erst das sphärische Horn funktioniert ohne diese Nachteile und befördert eine kugelförmige Abstrahlung der Schallwellen – so, wie sich in der Natur der Schall von einer Punktschallquelle weg ausbreitet. Durch diese Kugelwellentrichter oder sphärischen Hörner wird die gerichtete Abstrahlung stark reduziert. Die Erfindung des Sphärenhorns ist somit der Grundstein für eine audiophile Wiedergabe. In der Campanile 2 übernimmt das Horn die Mitten. Für den beeindruckenden Bass sorgen dann vier mächtige 26-Zentimeter-Woofer. Drei Schallwandler-Arten in einem Lautsprecher? Wie sie in der Campanile 2 zusammenspielen, zeigen wir in diesem Video und bieten zugleich einen Einblick in den hornbewehrten Vorführraum der Duisburger High End-Manufaktur.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=TmJ3vSjRj78

Technische Daten

Modell:Acapella
Campanile 2
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:ab 70.000,00 Euro / Paar
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- nach Wunsch
- Gehäuse: Acryl (Weiß oder Schwarz), sämtliche Holzfurniere oder Lackierungen (gegen Aufpreis)
- Horn: alle Automotiv- oder RAL-Farben
Vertrieb:Acapella Audio Arts, Duisburg
+49 203 36 12 22
www.acapella.de
Abmessungen (HBT):2360 x 620 x 800 mm (mit Horn)
Gewicht:ca. 240 kg / Stück
Prinzip:3-Wege-Lautsprecher mit aktivem Ionen-Hochtöner, passivem Horn-Mitteltöner und passiven Konus-Tieftönern, geschlossenes Gehäuse
Hochtöner:1 x Ionenhochtöner mit Hornvorsatz
Mitteltöner 1 x 25 mm Kalotten-Lautsprecher mit hypersphärischem Hornvorsatz (62 cm)
Tieftöner:4 x 260 mm Konus-Lautsprecher (SEAS)
Frequenzbereich:20 Hz - 40 kHz
Übergangsfrequenzen:500 Hz / 7 kHz
Verstärkerleistung:ab 15 Watt
Wirkungsgrad:ca. 95 dB / 1 W / 1 m
Impedanz:8 Ohm
Lieferumfang:- Acapella Campanile 2
- Service: Lieferung, Einrichtung und Aufbau beim Kunden
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- Ionen-Hochtöner
- breitbandiges hypersphärischen Horn für die Mitten
- überragend holografische Abbildung und Dynamik
- verzerrungs- und verfärbungsfreie Schallwandlung
- exzellente Verarbeitung
- Fertigung auf und nach Wunsch des Kunden
Klasse:Referenzklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Denon Envaya: Bluetooth-Top-Sound für drinnen und draußen

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Mit seiner Envaya-Serie hat Denon gleich drei Bluetooth-Lautsprecher auf den Markt gebracht. Klanglich sollen sie Topleistungen abliefern, sie sollen aber auch robust genug sein, um draußen mit auf Abenteuerjagd zu gehen. Beides hat der kleine Envaya Pocket im Test bereits bewiesen. Heute ist das Serien-Flaggschiff an der Reihe.

Handlich, haptisch hervorragend und klanglich erwachsen. So verspricht sich der Denon Envaya DSB250.

Wer auf der Suche nach einem robusten, flexiblen und gleichzeitig schicken Bluetooth-Lautsprecher ist, der sollte sich den Envaya mit der Zusatzbezeichnung DSB250 von Denon mal genauer anschauen. Klanglich soll die 750-Gramm-Box mit den ganz Großen mithalten können. Optisch muss sie sich dank des ziemlich coolen Stoffüberzugs ebenfalls nicht verstecken. So macht sie – egal ob liegend oder aufrecht stehend – sowohl drinnen als auch draußen eine Top-Figur. Dank seiner speziellen Konstruktion aus Polymer und strapazierfähigem Gewebe soll der Lautsprecher sogar Stöße und Stürze locker wegstecken. Selbst Wasser soll dem großen Bluetooth-Speaker nichts anhaben können. Das klingt doch mal ziemlich verlockend …

Envaya: Ein Name, drei Modelle

Der Envaya des japanischen HiFi-Unternehmens Denon kam 2017 nicht alleine nach Europa, sondern hat gleich zwei kleine „Brüder“ mitgebracht. Die aktuelle Generation der Denon-Bluetooth-Lautsprecher kommt also als Trio daher. Der Envaya, um den es in diesem Test geht, kostet 199 Euro. Der etwas kleinere Envaya Mini 149 Euro und das kleinste Modell, der Envaya Pocket 99 Euro. Jedes Modell ist jeweils in einer schwarzen Version mit Stoffbespannung in schwarz oder im grau-schwarz gestreiften Design zu haben.
Alle drei Modelle wurden laut Hersteller besonders für diejenigen entworfen, die viel unterwegs sind und dabei gerne Musik in bestmöglicher Soundqualität genießen. Die tragbare Envaya-Lautsprecherfamilie kann daher nach persönlichen Vorlieben sowohl drinnen wie draußen aufspielen. Da die drei Speaker zudem staub- und wasserdicht sind, ist ihr Einsatzgebiet – zum Beispiel beim Beachvolleyball, Wandern, Grillen, Sonnenbaden, etc. – also nahezu unbegrenzt.

Der große Envaya DSB250 (hinten links) im Vergleich zu seinen Geschwistern der Denon-Bluetooth-Familie.

Flexibel einsetzbar

Denon hat auch ein paar Vorschläge mitgeschickt, wo welches Modell am besten einsetzbar wäre: Aufgrund seiner Leistungsstärke empfiehlt der Hersteller sein Spitzenmodell Envaya beispielsweise für die Nutzung in der Küche oder im Wohnzimmer. Selbst größere Räume soll das Familien-Oberhaupt problemlos beschallen. Dabei ist er, das muss erwähnt werden, mit seinen rund 21 Zentimetern Länge und seinem Gewicht von 750 Gramm noch kompakt genug, um ihn auch problemlos zu transportieren. Der mittlere Spross dieser Lautsprecherfamilie, der Envaya Mini, sollte dagegen in kleineren Räumlichkeiten, wie etwa dem Badezimmer oder Büro seinen Platz finden. Der kleine Envaya Pocket ist mit seinen knapp 400 Gramm hingegen der perfekte alltägliche Begleiter. Einer, der einfach überall mit hingenommen werden kann und dort – egal, ob im Park, am Pool oder auf dem Balkon – für die musikalische Untermalung sorgt.
Letztlich ist es aber gleich für welches der drei Modelle man sich entscheidet: Vier kleine Gummi-Füßchen sorgen dafür, dass jeder der portablen Lautsprecher flach hingelegt werden kann und so auch auf etwas holprigeren Flächen stabil platziert ist. Ist der Untergrund eben, lässt sich jede Envaya-Version aber auch aufrecht problemlos hinstellen. So findet der Bluetooth-Speaker auch auf engstem Raum ein Plätzchen oder passt sich bestens in ein freies Eckchen ein.

Dank IP67-Klassifikation lassen sich alle Envaya-Modelle auch in Feuchträumen, zum Beispiel im Badezimmer, betreiben.

Übersichtlich und leicht zu bedienen

Inzwischen ist der Envaya von seiner Verpackung befreit. Beim Auspacken werfe ich auch gleich mal einen Blick auf den weiteren Lieferumfang: Mit im Gepäck hat die Bluetooth-Box ein USB-Ladekabel, eine Handschlaufe und einen Quick Guide. Das Wort „Handschlaufe“ klingt vielleicht etwas unspektakulär. Dieses Utensil kann aber überall dort extrem von Vorteil sein, wo man den Lautsprecher nicht direkt hinstellen kann oder möchte, er aber dennoch zum Einsatz kommen soll. Das kann zum Beispiel an einer Hängematte sein, um die Bluetooth-Box sanft mitschaukeln zu lassen. Oder am Rucksack, damit man auch während einer Wanderung mit schönen Klängen versorgt wird.
Die wenigen Seiten im Quick Guide sind für die umfangreiche Bedienung auch vollkommen ausreichend. Das übersichtlich angeordnete Bedienfeld, bestehend aus nur fünf Tasten (An/Aus, lauter, leiser, Bluetooth und ein Anrufbutton), ist nämlich weitestgehend selbsterklärend.

AUX-Buchse und USB-Ladeport befiden sich gut vor Wasser und Staub geschützt unter einer gummierten Klappe.

Im Stoffkleid

Die Kombination aus Polymer und strapazierfähigem Gewebe offeriert dem Betrachter eine schlichte, schicke, zugleich aber auch robuste Optik. Der Envaya ist laut Hersteller wasser- und staubdicht. Die Steckverbindungen – unter anderem für das USB-Ladekabel – sind mit Kappen abgedeckt, alle Lücken durch entsprechende Dichtungen verschlossen und das Chassis wasserdicht gefertigt. So soll über einen bestimmten Zeitraum kein Wasser in das Gerät eindringen können. Die sogenannte IP67-Klassifikation verspricht dem Käufer, dass der Envaya in einem Meter Wassertiefe und über einen Zeitraum von bis zu 30 Minuten keinen Schaden nimmt. Das werde ich selbstverständlich ausprobieren …

Robust und doch fein gekleidet. Sein strapazierfähiges, zgleich aber auch optisch ansprechendes Stoffkleid macht den Denon Envaya einzigartig und zu einem echten Hingucker.

Laden und Bluetooth aktivieren

Bevor es aber in den Test geht, wird der Lautsprecher erstmal vorbereitet. Um den Lautsprecher aufzuladen, wird zunächst die Klappe auf der Rückseite geöffnet und der Envaya mit Hilfe des mitgelieferten USB-Ladekabels mit Strom versorgt. Bereits nach etwa drei Stunden ist der Akku dann voll. Fürs Anschalten halte ich den Power-Knopf nun ein wenig gedrückt, was von einem Signalton quittiert wird. Das Gerät befindet sich nun im Verbindungsmodus. Ist das nicht der Fall, muss einfach die Bluetooth-Taste gedrückt werden.

Danach geht es wie folgt weiter:
1. Bluetooth-Funktion auf dem Smartphone, Tablet, etc. aktivieren.
2. Nach verfügbaren Geräten scannen.
3. „Denon Envaya“ aus Liste auswählen – fertig.

Telefonieren und Siri aktivieren

Bevor es nun in den Klangtest geht, will ich mal schauen was der Envaya – außer Musik abzuspielen – noch so auf dem Kasten hat: Mit Hilfe des integrierten Mikrofons sollen sich auch Telefongespräche führen lassen. Dazu muss das Smartphone vorher via Bluetooth mit dem Envaya Pocket verbunden werden, schon ist alles startklar. Um einen eingehenden Anruf anzunehmen, wird dann die Taste mit dem Hörersymbol gedrückt. Der Anrufer ist nun gut und sauber zu verstehen. Auch meine Stimme dringt deutlich wahrnehmbar ans andere Ende durch. Übrigens: Hört man gerade Musik, stoppt diese automatisch, sobald es klingelt. Legt man auf, wird die Wiedergabe wieder fortgesetzt. Ein weiteres Feature: Als iPhone-Besitzer kann man über den Envaya auch mit seiner digitalen, persönlichen Assistentin „Siri“ sprechen. Dafür muss man lediglich den Telefonknopf am Envaya Pocket gedrückt halten und Siri wird aktiviert.

Das Oberhaupt der Denon Bluetooth-Speaker-Familie lässt sich nahezu überall platzieren. Ganz nebenbei eignet er sich auch als praktische Freisprecheinrichtung.

Sanfter Riese

Die ausgiebige Untersuchung des Denon ist abgeschlossen. Er ist zudem aufgeladen und per Bluetooth mit meinem Smartphone verbunden. Also geht es endlich mit dem Klangtest los: Dabei starte ich am frühen Abend zunächst mit leichter Hintergrundbeschallung. Diesbezüglich darf Frank Turner mit seinem Album „Last Minutes And Lost Evenings“ aus dem Denon Envaya klingen. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Die handgemachte, ehrliche Musik des britischen Singer/Songwriters passt perfekt zu selbstgemachten Burgern und kühlen Getränken, die sich ebenfalls auf dem Tisch ausbreiten. Die Stücke des Folk-Rockers mit Indie-, Punk- und Alternative-Einflüssen werden sinnlich aber keineswegs einschläfernd langsam wiedergegeben. Sie sind aber auch nicht unangenehm aufdringlich – also genau richtig als Hintergrundbegleitung. Bei „I Knew Prufrock Before He Got Famous“ werden die Gäste dann mit der etwas kratzigen Stimme Frank Turners und prominenten Gitarrenklang versorgt. Die Reduziertheit spricht für sich und wird vom Denon perfekt reproduziert – mehr braucht es auch gar nicht. Bei „I Still Believe“ und weiteren Songs kommen dann ein paar Drums und eventuell noch ein Keyboard dazu. Auch das wird klanglich absolut detailgetreu und ehrlich vom Denon dargeboten. Alles ohne Schnörkel oder negative Ausreißer – weder nach oben noch nach unten. In diesem Zusammenhang: Liegt die Box der Seite, wird ihr ein wenig mehr Bass entlockt. Stehend klingt dagegen alles ein wenig feiner. Die Aufstellung ist also auch eine Frage des Hörgeschmacks. Meine große Wohnküche wird jedenfalls optimal mit Sound ausgefüllt, ohne dass sich dieser unpassend in den Vordergrund drängt.

Klangstark in die 90er

Später am Abend wird der große Envaya dann an seine maximale Lautstärke herangeführt. Das Aufblinken aller fünf weißen LEDs zeigt an, dass das Maximum erreicht ist. Dabei fällt auf, dass die Tasten ein wenig schwergängig sind, was an dem sehr stabilen, aber nicht sonderlich flexiblen Polymer liegt. Mit der Zeit bekommt man aber schnell ein Gefühl dafür, wie fest und wie lang die einzelnen Knöpfe gedrückt werden müssen. Anschließend kommt es zu einer musikalischen Herausforderung. Sowohl für den Envaya und erst recht für meine Ohren: Meine Playlist mit Trash-Songs kommt zum Vorschein, die mich mit voller Wucht in die 90er Jahre zurückkatapultiert. „Hey Yo Captain Jack“ brüllt der gleichnamige Musiker ohne Vorankündigung durch die Wohnung. „Bring Me Back To The Railroad Track.“ Die Lautstärke ist für die vergleichsweise kompakte Größe der Box tatsächlich beeindruckend. Mit dem anschließend angespielten „Mr. Vain“ von Culture Beat gibt es dann einen ordentlichen Wumms auf die Ohren. Druck ist schonmal ausreichend da. Mit „Pray“ von DJ Bobo werden anschließend technoähnliche Bässe mit einem nahezu sakralen Gesang kombiniert, bevor sich bei „Ice Ice Baby“ von Vanilla Ice Flüstertöne und Rap-Passage abwechseln. All diese Herausforderungen meistert der Envaya mit Bravour. Das gilt auch für den extremen Hall in Kombination mit elektronischen Klängen bei Haddaways „What Is Love“ sowie den typischen Girl-Band-Klang der Spice Girls („Wannabe“). Mit „Barbie Girl“ und „Fred Come To Bed“ hört der Spaß dann aber auf, und eine neue Playlist wird gesucht. Das liegt aber weniger am Lautsprecher …

Alle benötigten Tasten befinden sich in der rechten Seite des Envaya. Alternativ lassen sich die wichtigsten Befehle aber auch per Smartphone übertragen.

Envaya + Envaya = Doppelte Power

Mit Hilfe eines zweiten Envaya-Lautsprechers soll laut Denon sogar ein echtes Stereosystem entstehen. Dazu soll der Hauptlautsprecher zunächst mit dem mobilen Endgerät gekoppelt werden, dann wird der zweite Lautsprecher eingeschaltet. Die Bluetooth-Taste wird an beiden Lautsprechern nun gleichzeitig und für mindestens sechs Sekunden lang gedrückt gehalten. Ein Piepton bestätigt dann, dass die Kopplung beider Geräte abgeschlossen wurde. Ein Lautsprecher übernimmt nun die Wiedergabe des linken Kanals, der andere die des rechten.

Versprechen gehalten

Denon stapelt bezüglich des Klangs übrigens nicht gerade tief: So ist zu lesen, dass die eingesetzten Treiber in Kombination mit der großen, passiven Bassmembran hier für einen Klang sorgen, der alles was konventionelle Kompaktlautsprechersysteme zu bieten haben, übertreffen soll. Soweit würde ich jetzt nicht gehen, der Sound ist aber – gerade im Vergleich zu Kabellos-Lautsprechern ähnlicher Größe – wirklich sehr gut. Das gilt drinnen wie draußen. „Komm, wir buddeln uns ‘nen Tunnel“ klingt es anschließend über die Terrasse. Ein typischer Fanta-4-Song von Smudo, Thomas D und Co. – mal lauter, mal leiser. Auch hier wird alles absolut sauber und unaufgeregt, gleichzeitig aber druckvoll und mit enormer Dynamik in die frische Luft getragen. Wow! Zu guter Letzt folgt noch der „Wassertest“. In Ermangelung eines tieferen Gewässers stelle ich den Envaya einfach mal für 30 Minuten in ein gefülltes Wasserglas. Anschließend hole ich ihn raus, schalte ihn ein und drücke die Playtaste auf meinem Smartphone. Was Denon verspricht, trifft hier uneingeschränkt ein. Der Lautsprecher spielt los, als wäre nichts gewesen. Was ebenso beeindruckt: Unter normaler Zimmertemperatur (21-22 Grad) trocknet das Gewebe des Envaya in wenigen Minuten. Damit eignet sich dieser Bluetooth-Lautsprecher auch uneingeschränkt für den nächsten Tracking-Trip, das Zeltlager oder das anstehende Festival-Wochenende!

Im finalen Test haben wir den Envaya in ein Glas Wasser gestallt. Anschließend spielte der Denon weiter, als wäre nichts gewesen.

Fazit

Dank schlichter und robuster Optik passt der Envaya von Denon einfach überall hin. Egal, ob in moderne Wohnlandschaften, auf die Terrasse oder zum Wacken-Festival. Flexibel und robust ist der Größte des neuen Bluetooth-Lautsprecher-Trios aus Japan definitiv, klanglich überzeugt er ebenso auf ganzer Linie. Seine Bedienung ist einfach, der Preis mit 199 Euro für eine Bluetooth-Box hingegen kein Schnäppchen. Nimmt man aber Klang, Performance, Bedienkomfort, Optik und Robustheit zusammen, ist der Preis in diesem Fall vollkommen gerechtfertigt.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Philipp Thielen/Sonja Bick

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80

80

79

181230.Denon-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon
Envaya
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher
Preis:199,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
- schwarz/grau
Vertrieb:Denon, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (BTH):209 x 74 x 77 mm
Gewicht:750 Gramm
Anschlüsse:- 3,5 Miniklinke (AUX)
- Bluetooth (aptX)
- USB (nur Ladefunktion)
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Chassis:- 2 x 40-mm-Breitbänder
- 1 Passiv-Tieftöner (53x135mm)
Akkulaufzeit:mind. 13 Stunden
Aufladezeit:ca. 3 Stunden
Freisprecheinrichtung:ja
Lieferumfang:- Envaya
- USB-Ladekabel
- Handschlaufe
- Anleitung
Besonderheiten:+ Wasser- und Staubdicht
+ kabellose Zuspielung
+ sehr gute Verarbeitung
+ starker Akku
+ vollumfängliche Bedienung am Gerät
+ agile Grundtondynamik
+ Freisprechfunktion
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Neat Iota Xplorer – der weltkleinste Standlautsprecher ist gewachsen

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Was für eine Erscheinung: Die Neat Iota Xplorer reicht gerade mal bis zum Oberschenkel, ihre Quaderfom wird durch eine markante Schräge zur gewagten Geometrie. Gleich nach der Optik verblüfft die Technik: Die Stars sind hier der obige Bändchen-Hochtöner und die unteren Bass-Chassis in Compound-Anordnung: Durch diesen Kniff liefert die kleine Zweieinhalb-Wege-Box einen großen Klang – und birgt in ihrem Innern ein Geheimnis.

Mit einer Höhe von 70 Zentimetern ist die Neat Iota Xplorer einer der kleinsten Standlautsprecher der Welt.

Es gibt immer für alles eine Erklärung – auch für die Formgebung der Neat Iota Xplorer. Die naheliegendste: Hier waren Engländer am Werk. Die wahre: Diese Box ist aus einem anderen Lautsprecher erwachsen – und es waren Engländer am Werk. Vor rund sieben Jahren haben die Neat-Gründer Bob Surgeoner and Paul Ryder, beide erfahrene Entwickler und enthusiastische Live-Musiker, ihren avancierten Anspruch in einer kompakten Box realisiert: Die Wiedergabe des einzigartigen Gefühls, das Live-Musik auslöst, wollten sie ins heimische Wohnzimmer bringen. Das Ergebnis war die Iota, ein klangstarker Zwei-Wege-Monitor mit Bändchen-Hochtöner und Konus-Mitteltieftöner. Diese kleine Box hat zwei besonders markante Eigenschaften: Sie klingt deutlich voluminöser als sie ist, und sie vollbringt dieses Wunder liegend. Die Speaker sitzen also nebeneinander. Die Iota ist zum Erfolgsmodell geworden – und deshalb zum Haupt einer ganzen Lautsprecher-Serie, die dem Prinzip „kleine Maße, großer Klang“ verpflichtet ist. Auf die Regalbox Iota ist zuerst die von uns bereits getestete Iota Alpha gefolgt, die wohl kleinste Standbox der Welt. Nun präsentiert Neat die Iota Xplorer. Sie wirkt wie die leicht vergrößerte Version der Alpha. Doch eigentlich ist hier fast alles anders gelöst – und deshalb begeben wir uns bei der Iota Xplorer auf Entdeckungsreise.

Einzigartiges Design: Die Iota Xplorer ist mit ihrer ungewöhnlichen Geometrie eine Ausnahmeerscheinung.

Wundersames Wachstum

Wir haben die ursprüngliche Iota vorhin bewusst als „Haupt“ der Serie bezeichnet. Sie bildet nämlich sowohl bei der Alpha als nun auch bei der Xplorer den Kopfteil der Box – allerdings mit abgeschrägter Schallwand, damit die Bändchen/Konus-Kombi trotz der geringen Boxenhöhe in Richtung Ohren strahlt und eine weiträumige Klangabbildung bieten kann. Das erklärt also die außergewöhnliche Formgebung der Iota Xplorer: Sie ist im Prinzip eine abgeschrägte Alpha mit daruntergesetztem Bass-Modul. So erklärt sich das wundersame Wachstum zum Standlautsprecher mit dieser doch gewagten Geometrie – nun mit den Maßen 74 mal 30 mal 22 Zentimeter. Der Ecken- und Kantenreichtum der Iota Xplorer erinnert dabei an den Einrichtungsstil der 1980er-Jahre. Wer als Holzfurnier „Eiche schwarz“ wählt, unterstreicht diesen Retro-Charme am stimmigsten. Die Iota Xplorer ist aber auch in den etwas zugewandteren Holzoptiken „Eiche natur“ und „amerikanische Walnuss“ zu haben, außerdem in Satinweiß. Unser Testmodell ist in ein Walnuss-Furnier mit sehr schöner Maserung gekleidet. Es fühlt sich beim Darüberstreichen genauso gut an, wie es aussieht, und wir stellen bei dieser optisch-haptischen Begutachtung fest, dass die Verarbeitung makellos ist. Zugleich fällt uns auf, dass hier einige Neuigkeiten Einzug gehalten haben. Das beginnt schon beim Haupt.

Der obere Bereich ist quasi eine abgeschrägte und weiterentwickelte Version des kleinen Zwei-Wege-Monitors Neat Iota.

AMT für frischen Hochton

Die Xplorer mag aus der Iota erwachsen sein und einfach wie der große Bruder der Alpha erscheinen, doch bei der Speaker-Bestückung geht Neat neue Wege. Als Bändchen-Hochtöner kommt nun erstmals statt eines normalen Magnetostaten eine Sonderform dieser Schallwandler-Art zum Zuge: ein sogenannter Air Motion Transformer (AMT). Hier schwingt, wie bei einem üblichen Magnetostat, eine hauchdünnen Folie in einem Magnetfeld. Diese Folie ist mit Leiterbahnen überzogen, durch sie fließt das Musiksignal in Form von elektrischem Strom. Nun die Besonderheit: Die Folie ist zudem wie eine Ziehharmonika gefaltet – und so bewegt sich diese Membran auch: Wenn das Musiksignal durch die Leiterbahnen der Folie fließt, ziehen sich durch elektromagnetische Effekte die Falten zusammen und gehen wieder auseinander. Dadurch wird die Luft zwischen den Falten herausgepresst und hineingesogen. Das passiert wesentlich schneller als bei einer herkömmlichen Membran, die sich kolbenartig vor- und zurückbewegt. Deshalb kann der Air Motion Transformer sehr impulstreu arbeiten und selbst ganz hohe Frequenzen besonders exakt wiedergeben. Dadurch erzeugt dieser Schallwandler einen frischen, offenen Klang und eine tolle Räumlichkeit.

Der AMT-Magnetostat sorgt mit seiner gefalteten Folienmembran für einen offenen, agilen Hochton und für eine sehr räumliche Wiedergabe.

Konus-Allrounder für Mitten und Bässe

Weil der Air Motion Transformer so flott ist, tut ihm ein agiler Spielpartner gut. Neat setzt auch hier auf eine neue Lösung. Für die Mitten, aber ebenso die Bässe zeichnet ein konventioneller Konus-Lautsprecher verantwortlich, der mit 17 Zentimeter Durchmesser aber deutlich größer ist als bei den Schwestermodellen und zudem eine Membran aus beschichtetem Papier statt aus Polypropylen aufweist. In der Mitte thront zudem ein Phase Plug. Dieser metallene Dom sorgt dafür, dass die Wärme, die bei der Schallwandlung entsteht, schnell abgeleitet werden kann. Das ist vorteilhaft, weil der Speaker als Allrounder für Mitten und Bässe ordentlich ans Arbeiten kommt. Zusammen mit dem AMT-Hochtöner bildet der Konus-Lautsprecher eine komplette Zwei-Wege-Box – quasi eine Iota. Deshalb spielen diese beiden Chassis auch in ihrer eigenen, völlig abgeschlossenen Gehäusekammer. Sie beziehen im Gesamtkorpus der Neat Iota Xplorer die gesamte obere Etage. Doch was passiert nun im unteren Teil?

Der obere Konus-Speaker wandelt sowohl die Mitten als auch die Bässe. Die dabei entstehende Wärme wird über den silbernen Metalldom abgeleitet.

Die Bass-Woofer: Entdeckung …

Jetzt beginnt die Entdeckungsreise erst so richtig: Wer sich zur Unterseite der Xplorer vorarbeitet, entdeckt einen zweiten Konus-Lautsprecher. Er ist ein enger Verwandter des obigen Speakers: Er misst ebenfalls 17 Zentimeter, ist auch mit einer Membran aus Papier ausgestattet, kommt aber ohne den Phase Plug aus. Dieser Lautsprecher unterstützt allein die Bass-Wiedergabe. Mit ihm funktioniert die Xplorer als Zweieinhalb-Wege-Box. Wenn die Xplorer spielt, strahlt dieser Woofer seinen Bass-Schall nach unten ab. Der Schall wird dann vom Boden reflektiert und gleichmäßig zu allen Seiten hin im Raum verteilt. Dieses sogenannte Downfire-Prinzip soll Boxen aufstellungsunkritischer machen. Man kann sie etwas näher an der Wand platzieren. Außerdem verringert sich so die Gefahr, aufgrund von Raummoden (also stehende Wellen im Raum, die zu Frequenzauslöschungen führen) einen Bassabfall zu erleiden. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds regt der nach unten gerichtete Speaker auch den Boden an. Er wird also Teil der Klangerzeugung. So kann der Bassbereich hörbar und auch spürbar kräftiger werden. Das ist gerade bei Heimkino-Subwoofern erwünscht. Aber auch hochklassige HiFi-Boxen machen sich das Prinzip zunutze.

Der eine Bass-Woofer der Xplorer ist in die Unterseite des Gehäuses eingelassen und strahlt Richtung Boden ab. Dieses sogenannte „Downfire-Prinzip“ sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Tieftons.

… und das verborgene Compound-Geheimnis

Die Iota Xplorer birgt aber noch eine echte Überraschung: In ihrem Korpus ist ein weiterer Woofer versteckt! Er ist auf einer Zwischendecke montiert, sie ist im unteren Teil des Gehäuses eingelassen und lässt den versteckten Woofer nun in eine geschlossene Gehäusekammer strahlen – genau auf die Rückseite des sichtbaren Basswoofers. Hier arbeitet also ein echtes Speaker-Tandem: Die beiden Lautsprecher sind baugleich, sie sitzen hintereinander, sie strahlen in die gleiche Richtung ab und spielen dabei phasengleich, also im Gleichtakt. Diese relativ selten verwendete Bau- und Funktionsweise bezeichnet man als Compound-Anordnung oder isobarisches Prinzip. Neat verwendet es gerne auch in anderen Lautsprechern. Entwickler Bob Surgeoner hat nämlich festgestellt, dass so nur das halbe Gehäusevolumen nötig ist, um den gleichen tonalen Tiefgang wie mit einem einzelnen Woofer zu erreichen. Dies ist das Geheimnis für den großen Bass dieser kleinen Box. Sie spielt derart bestückt runter bis zu beachtlichen 33 Hertz. Dazu trägt aber auch die sogenannte Bassreflexabstimmung bei. Auf der Rückseite der Iota Xplorer finden wir die dafür charakteristische Korpusöffnung. Hier sitzt der Luftkanal, über den eine definierte, frequenzabhängige Druckregulierung der großen mittleren Gehäusekammer stattfindet. So wird das Tieftonverhalten der Iota Xplorer abgestimmt. Das lässt sich nun zusätzlich noch über die Positionierung der Box individuell optimieren – und damit sind wir bei der Aufstellung.

Für den richtigen Abstand sorgen die kegelförmigen Standfüße. Mit den anschraubbaren Spikes lassen sich Niveauunterschiede des Untergrunds ausgleichen. Um den Boden zu schonen, kommen unter die Spikes die mitgelieferten Metallteller.

Die Aufstellung

Iota Xplorer bietet einige Möglichkeiten, Klang und Charakter zu verändern. Fangen wir mit dem Bass-Verhalten an. Zugunsten einer definierten Tiefton-Wiedergabe ist die Box mit hochwertigen konischen Metallfüße bewehrt. Sie sorgen für den richtigen Abstand des nach unten strahlenden Woofers zum Boden. In die Füße werden nun noch die mitlieferten Spikes eingeschraubt. Sie komplettieren die Kegelform der Füße. Mit den Spikes lassen sich zum einen eventuelle Unebenheiten des Bodens ausgleichen. Zum anderen kann man aber auch in geringem Umfang den Bass beeinflussen. Auf festem Untergrund erzielt man den besten Effekt, ein dämpfender Teppichboden wie in unserem Testraum verringert die Einflussnahme allerdings deutlich. Da bietet die Positionierung im Raum mitunter eine effektivere Möglichkeit zur Klanggestaltung. Durch eine wandnahe Aufstellung betont die Box den Bass, mit zunehmender Entfernung vom Gemäuer wird der Tiefton dezenter. Darüber hinaus kann die Iota Xplorer aber auch ihren Charakter in punkto Offenheit, Luftigkeit und Homogenität wandeln – je nach dem, ob die AMT-Hochtöner jeweils nach außen liegen oder innen. Spielen wir doch mal mit den vielen Möglichkeiten!

Die kompakten Klemmen für die Lautsprecherkabel besitzen vergoldete Kontaktflächen. Eine freilaufende Andruckscheibe schont beim Festschrauben die feinen Drähtchen, falls man blanke Litze verwendet.

Die Neat Iota Xplorer in der Praxis

Zwischen Aufstellung und Klang besteht bei dieser Box eine besonders enger Zusammenhang, darum ist die Positionierung auch Teil dieses Praxis-Komplexes. Wir starten mit unserer Grundaufstellung, dem gleichschenkligen Dreieck. Zwischen den Boxen und dem Hörplatz herrscht also ein identischer Abstand. Wir wählen ihn mit 1,80 Metern erst mal relativ gering, schließlich ist die Iota Xplorer als kleiner Standlautsprecher ja auch für kleine Räume gedacht. Neat empfiehlt, die AMT-Hochtöner nach außen zeigen zu lassen, wir beginnen also mit dieser Aufstellungsmöglichkeit und winkeln die Boxen so ein, dass die Speaker zu uns zeigen. Das Resultat testen wir mit „Desert Island“ von Nanna Øland Fabricius. Die dänische Sängerin ist besser bekannt als „Oh Land“, unter diesem Künstlernamen macht sie Elektropop, der hier schön elegisch beginnt, mit Sphärenklängen die Tiefen des imaginierten Raums auslotet – und mit der Gesangsstimme die Möglichkeit bieten, eine perfekte Ausrichtung zu erreichen. Was uns sofort positiv auffällt: Diese gerade mal oberschenkelhohe Boxen, die einerseits schräg nach oben und andererseits komplett nach unten strahlen, die mit Bändchen, Konus-Speakern und zusätzlichen Compound-Woofern verschiedenste Schallwandlungsweisen kombinieren, spielen – homogen! AMT und Mitteltieftöner harmonieren absolut bruchlos, die Woofer sorgen für eine stimmige Komplettierung.

Über die Bassreflex-Öffnung wird das mittlere Gehäusevolumen für den Bass ventiliert, auch auf diesem Weg ist das Tiefton-Verhalten der Box abgestimmt.

Nah und live dabei

Allein der Air Motion Transformer erweist sich bei der Ausrichtung auf den Hörplatz als etwas zu dominant. Wir drehen die Lautsprecher weiter nach außen – und so wird’s immer besser. Irgendwo zwischen zehn und 15 Grad liegt das Optimum, Nanna Øland Fabricius steht lebensgroß vor uns, die Iota Xplorer vollbringen eine wunderbar plastische Abbildung der zarten Sängerin, gerade der elfenhafte, anfangs fast gehauchte Gesang ist faszinierend. Wir hören alle Feinheiten, die eine Stimme lebendig machen: Atmer, Lippengeräusche, feinste Silbenenden und leiseste Konsonanten – alles ist da, der AMT liefert alles spielend leicht, unerhört detailreich und in wunderbarer Klarheit. Der famose Bändchen-Tweeter sorgt zudem dafür, dass die Sphärenklänge, die diesen fragilen Gesang umgeben, auch uns umspülen; wir können diesen Tönen ohne Mühe bis die entfernten Weiten und Tiefen des durch die Aufnahme künstlich kreierten Klangraums nachspüren. Diese Offenheit ist verblüffend! Alle Zweifel, ob einer so niedrigen und nichtvoluminösen Box eine weiträumige Abbildung gelingen kann, sind eindrucksvoll entkräftet. Die Wirkmacht des Air Motion Transformers reicht sogar über die Realität hinaus: Das hören wir bei Beethovens Violinkonzert, das die Geigerin Lisa Batiashvili mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen eingespielt hat. Die Aufnahme besitzt eine tolle akustische Tiefe, wir erleben die Orchesterstaffelung mit einer spektakulären Tiefenschärfe und Räumlichkeit, auch die Violine der Weltklasse-Geigerin hat eine unglaubliche Brillanz und Dreidimensionalität. Das mag absoluten Puristen etwas zuviel sein, wird genießen aber diese Darstellungskraft, die die Iota Xplorer zurecht stolz zur Schau trägt – da spüren wir dieses kribbelnde Feeling, nah und live dabei zu sein.

Die Holzoberfläche mit ihrer schönen Maserung und die die Qualität der Verarbeitung sorgen für eine hochwertige Anmutung.

Präzise und dynamisch bis runter in den Bass

Was passiert nun, wenn wir die beiden Boxen vertauschen, sodass die Hochtöner innen liegen? In unserem Hörraum ist die Offenheit dann ein wenig geringer, dafür wird Nanna Øland Fabricius noch greifbarer, noch körperhafter. Das ist nun ein wenig die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns für die Offenheit und tauschen wieder zurück. Nun beginnen wir, den Abstand der Boxen zu vergrößern – und stellen fest, dass die Iota Xplorer auch bei normalen Entfernungen von 2,20 Metern und sogar darüber hinaus ihr bruchloses Klangbild aufrechterhält. Damit funktioniert sie also auch in etwas größeren Räumen problemlos. Das gilt auch für die Schallwandlung jenseits der Höhen. Gerade bei den Mitten und Bässen verblüfft die Iota Xplorer mit einer Abbildung, die deutlich größeren Boxen zur Ehre gereichen würden. Das zeigen uns Thorbjørn Risager & The Black Tornado mit dem toll produzierten, hart gespielten Blues-Rocker „I’m Not Giving In“. Die achtköpfige Band macht richtig Dampf, als Taktgeber für das göttliche Gitarrenriff räumt eine Mörder-Bassdrum unseren Magen auf – diese kleine Box liefert ordentlich Druck und zeigt uns kraftvoll-souverän die Riesen-Bassdrum, die Martin Seidelin ohne Gnade über seine Fußmaschine tritt! Zudem liefert die Xplorer auch einen überraschend voluminösen Tiefton, was spätestens mit dem Einsatz von Søren Bøjgaards pumpendem Bass eindrucksvoll belegt wird. Wir schließen die Augen – und sind uns sicher, eine deutlich größere Box zu hören! Toll: Die Iota Xplorer klingt richtig erwachsen. Natürlich ist bei einer derart kompakten Box irgendwann Schluss, das kann auch der Compound-Kniff nicht vermeiden. Doch die Iota Xplorer vermeidet den Fehler, mehr zu wollen, als sie kann. Deshalb gibt es auch kein schwammig-undifferenziertes Woofer-Wabern im Tiefstton, keine unangenehmen Kompressionseffekte, sondern eine durch und durch präzise, dynamische und anstrengungsfreie Wiedergabe – auch dafür: Chapeau!

Niedriger als ein Sideboard: Die Iota Xplorer ist ideal, wenn im Wohnzimmer keine großen Klangsäulen stehen sollen.

Fazit

Die Neat Iota Xplorer ist allein schon durch ihre Erscheinung ein Ausnahme-Schallwandler: Sie besitzt eine einzigartige, gesprächsanregende Gestalt und misst mit 70 Zentimetern eine für Standlautsprecher außergewöhnlich geringe Höhe. Damit ist sie ideal für kleine Räume oder für HiFi-Freunde, die keine großen Lautsprecher im Raum sehen wollen – wohl aber hören möchten. Diese Illusion gelingt der Iota Xplorer exzellent: Wer die Augen schließt, glaubt, einen deutlich größeren Schallwandler zu erleben. Dieses Wunder gelingt der Zweieinhalbwege-Box durch einen Air Motion Transformer, der für einen klaren Hochton und eine überaus offene, weiträumige und plastische Wiedergabe mit großem Detailreichtum sorgt, sowie durch einen Mitteltieftöner und zwei Bass-Speaker in Compound-Anordnung, Dank derer die Iota Xplorer trotz ihres geringen Volumens einen überraschend satten und tiefen Bass liefert. Dabei fühlt sie sich nicht der absoluten Neutralität verpflichtet, sondern bietet eine verblüffend musikalisch-mitreißende Performance – ganz im Sinne ihrer Erfinder, die das Live-Feeling des Konzerts ins Wohnzimmer holen wollen. Den Spaß sollte man sich unbedingt mal gönnen!

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 92/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: angemessen

92

93

92

190108.Neat-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Neat
Iota Xplorer
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:3.898,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Eiche natur
- Eiche schwarz
- amerikanische Walnuss
- Satinweiß
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HBT):740 x 300 x 220 mm
Gewicht:16 kg / Stück
Bauart:2,5-Wege, Isobarik-Bass, Bassreflex
Impedanz:6 Ohm
Hochtöner:1 x AMT (Magnetostat)
Mitteltieftöner:1 x 170 mm (Neat P1/R3, Konusmembran, beschichtetes Papier)
Tieftöner:2 x 170 mm (Neat P1/R2, Konusmembran, beschichtetes Papier)
Frequenzbereich:33 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:87 dB / 1W / 1m (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Neat Iota Xplorer
- Spikes mit Unterlegscheiben
- Frontbespannungen (in verschiedenen Farben möglich)
Pros und Contras:+ außergewöhnliches Design
+ geringe Größe für einen Standlautsprecher
+ Flächenstrahler (AMT) als Hochtöner
+ isobarische Bass-Treiber-Sektion
+ erwachsenes Klangbild
+ sehr gute räumliche Abbildung

- Terminal nur für Single-Wiring ausgelegt
- keine Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):92/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):92/95
Gesamtnote:92/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Heco Celan Revolution 7 – Irgendwie schräg, irgendwie kantig aber irgendwie auch rund

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Die Heco Celan Revolution 7 ist robust ausgeführt und gut verarbeitet. Das kantige Design ist ungewöhnlich aber doch ansprechend, die Chassis-Armada verspricht einen knackigen Antritt. Den liefert sie dann auch …

1,12 Meter sind eine stattliche Größe. Dank ihrer eleganten Linienführung wirken die Hecos allerdings weder massiv, noch klobig.

Meine ersten Erfahrungen mit Heco datieren noch aus den 1970er Jahren. Tatsächlich besitze ich noch ein schickes Paar Sound Master 25 von 1968, die damals noch im Taunus entwickelt und hergestellt wurden. Seit dieser Zeit hat sich aber so Einiges getan. Lautsprecher in Nussbaum sind heute nicht mehr so gefragt. Auch die langen Filzuntersetzer nicht mehr, um die Holzbox möglichst vom Möbel zu entkoppeln. Und ein einfacher rechteckiger Kasten, der vorn mit Stoff bespannt wird, ist auch nicht mehr zeitgemäß.

Widmen wir uns der Gegenwart

Inzwischen gibt es eine ganze Nachfolger-Ahnenreihe meiner Lautsprecher. Aktuell wäre das die Celan Revolution-Serie, die in deutlich modernerem Design daherkommt. Sie gehört zum Heco-Highend-Segment, das nur noch von „The New Statement“ übertroffen wird.
In der mit zahlreichen Polstern versehenen Kartonage findet sich dann zunächst die Heco Celan Revolution 7. Anbei liegen zwei Aluminium-Traversen, die mit je vier Schrauben am Gehäuse befestigt werden. Das sieht gut aus und bietet der Box eine breite Standfläche. Dazu kommen vier Standfüße, wahlweise mit Gummi- oder Aluminiumspikes. Zum Lieferumfang gehören zudem eine magnetisch haftende Frontblende. Ein Exemplar dieser Gattung bringt dann stattliche 29,5 Kilogramm auf die Waage. Bei der Aufstellung sollte also unbedingt ein Helfer bereitstehen, damit die Schallwandler ihren finalen Standort auch sicher erreichen. Wie der Titel schon anklingen lässt, sind die Lautsprecher schräg gestylt. Ich spreche natürlich von der Oberseite, die zur Schallwand hin abgesenkt ist. Daher ist beim Anschrauben der Traversen auch etwas Vorsicht gefragt, damit das auf dem Kopf stehende Gehäuse nicht umkippt. Ansonsten zeigt das Äußere der Box nach oben, unten und hinten klare Kante. Nach vorn heraus ist die Box etwas bauchig und leicht gerundet, zur Rückseite hin verjüngt sie sich.
Die Revolution 7 ist wahlweise in Piano Schwarz, seidenmattem Weiß sowie in der Farbe Espresso mit edlem Holzfurnier zu haben. Die vier Chassis sind bündig in die Frontplatte eingelassen, wobei die Körbe von vier deutlich sichtbaren Schraubenpaaren gehalten werden. Nur der Hochtöner wird durch vier einzelne Schrauben fixiert. Alle Lautsprecher-Chassis wurden speziell für die Celan Revolution-Serie entwickelt. Am Auffälligsten tritt hier die Hochtonkalotte in ihrer Mehrwellen-Frontplatte in Erscheinung. Sie verspricht ein ausgewogenes und harmonisches Abstrahlverhalten.

Dier Traversenfüße verleihen der Heco den optischen Feinschliff, verschaffen ihr zugleich aber auch einen stabileren Stand.

Ausgefallene Klangtürme für den Wohnraum

Die Celan Revolution 7 stellt die kleinere der Celan Revolution-Standboxen aus der Heco-Reihe dar. Sie kommt inklusive der Traverse mit nur 320 Millimetern in der Breite aus. In der Tiefe misst sie 390 Millimeter und sie erreicht stattliche 1,18 Meter in der Höhe. Die Musiktürme fallen in jeder Hinsicht auf. Ihre Verarbeitung ist erstklassig. Die Aluminiumkörbe der Tieftonchassis sind mit je acht Schrauben sicher verankert. Selbst die silberfarbenen Traversenfüße fügen sich sauber in die optische Erscheinung der Box ein. Selbst das bündig in die angewinkelten Oberseite eingelassene Typenschild bricht nicht mit dieser Ästhetik. Und wenn das Design der deutlich abgesetzten Chassis zu aufdringlich wird, kann die schwarze Frontblende Abhilfe schaffen. Sie haftet magnetisch an der Front, wie heute bei den meisten Herstellern üblich. Ist die Technik versteckt, trägt der Lautsprecher optisch nicht mehr so dick auf, sondern schmiegt sich eher sanft in die Umgebung ein.

Die Gewebeabdeckungen haften hier magnetisch und verhindern den Blick auf die Technik.

Die Heco Celan-Serie hat sich technisch weiterentwickelt

Mit ihrem Ursprung in der Celan GT-Serie, hat sich die Celan Revolution 7 noch einmal neu erfunden. Dies gilt nicht nur für das ungewöhnlich geformte Gehäuse. Zu dieser Revolution zählt speziell der 30 Millimeter messende High-Energy-Hochtöner. Er sitzt in einer Aluminium-Frontplatte, die die Frequenzabstrahlung optimieren soll. Darüber thront ein 170 Millimeter messendes Mitteltonchassis mit Hecos bekannter Kraftpapier-Membran. Sie ist durch eine neu entwickelte akustisch optimierte Staubschutzkalotte geschützt. Unter dem Tweeter befinden sich die beiden Tieftonmembranen mit je 170 Millimeter Durchmesser. Die Tieftöner arbeiten in einem gemeinsamen Bassabteil und versprechen reichlich Druck. Jener wird durch die beiden rückseitig platzierten Bassreflextunnel nochmals unterstützt. Auch sie sind mit Aluminiumringen verschraubt. So abgestimmt, erreicht die Box laut Herstellerangabe die stattliche Frequenzabdeckung von 21 Hertz bis 52 .000 Hertz!
Unter den Tunneln liegt das Anschlussterminal. Über dieses lässt sich die Revolution per Schraubklemme oder Bananenstecker mit dem Verstärker verbinden. Auch Bi-Wiring oder Bi-Amping ist möglich. Mittels einer fünften Buchse kann man Hochtonbereich linear verlaufen lassen oder um +2 Dezibel anheben. Ein cleveres Feature, das gerade in Räumen mit hohem Hochtonabsorptionsgrad (Vorhänge, Teppiche, schwere Polstermöbel) Sinn macht. Welche Variante letztlich die richtige Lösung darstellt, ist von der Raumgeometrie und -einrichtung sowie nicht zuletzt vom eigenen Hörgeschmack abhängig. Probieren Sie einfach einmal beide Möglichkeiten aus. Bei der Aufstellung sollte dann noch beachtet werden, dass der Lautsprecher mindestens 50 Zentimeter Raum nach hinten hat. Wird der Abstand geringer, nimmt die Bassintensität zu. Mehr Abstand bedeutet hingegen etwas weniger Bass, dafür ein Plus an Kontrolle.

Aussergewönlich aber sinnvoll: Über die fünfte Buchse lässt sich die Hochtonwiedergabe um zwei Dezibel erhöhen.

Aufgestellt und angespielt

Damit die Heco Celan Revolution 7 auch ordentlich aufspielen kann, stelle ich die Lautsprecher in ein Stereodreieck von knapp drei Metern Seitenlänge. Zur Rückwand habe ich etwa 80 Zentimeter gelassen und die Lautsprecher leicht auf den Hörplatz eingedreht. Als Verstärker-Kraftwerk dient der Magnat RV 4, der mit zweimal 150 Watt Dauerleistung ausreichend Spielraum bietet. Die Lautsprecher möchten mit 30 Watt aufgewärmt werden und vertragen bis zu 350 Watt in der Spitze. Zur Eingewöhnung beginne ich mit einem Pegel leicht oberhalb der Zimmerlautstärke. Dabei sollen die Lautsprecher zunächst mit Suzanne Vegas facettenreicher Stimme ihr Können beweisen. Nachdem ich die Hecos dann noch etwas zusammengerückt habe, tönt „Tom’s Diner“ aus den Schallwandlern. Der Sound ist beeindruckend rund und Revolution 7-Duo bildet ganz nebenbei auch noch ausreichend Raum ab. Die hohen Töne passen sofort und auch die Bruststimme wird akkurat abgebildet. Das klingt schon ganz wunderbar, aber eine Stimme allein macht noch kein Orchester. Der wandlungsfähigen Altstimmenwelt bleibe ich anschließend aber mit London Grammar treu. Hannah Reid erklingt angenehm satt und füllig in „Help Me Lose My Mind“. Der Synthesizer umspielt mich geradezu und die Bass-Drum gibt den druckvollen Rhythmus vor. Aufgrund der Raumgeometrie ziehe ich die Lautsprecher anschließend noch etwas von der Wand weg, weil mir der Bass noch ein bisschen zu sehr betont wird. Wenig Aufwand, große Wirkung! Jetzt entspricht das Klangbild ziemlich genau meiner Vorstellung. Meine Empfehlung: Spielen Wie ein wenig mit der Aufstellung der Lautsprecher, es lohnt sich. Schon um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig neues Klangbild ergeben.

Hoch- und Mittelton der Revolution 7 sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt.

Revolution 7 auf allen Ebenen

Die beiden Celan Revolution 7 entfalten jetzt ihre ganze Pracht. Instrumente werden absolut präzise im Raum positioniert. Das gesamte Klangbild „rastet“ ein und hinterlässt einen exzellenten Eindruck. Bässe kommen mit der nötigen Energie, werden aber niemals überbetont abgebildet. Kurz darauf weiß dann auch John Martin von der Swedish House Mafia mit seiner rauen Stimme in „Don’t You Worry Child“ zu brillieren. Auch hier passt alles. Richtig schön zur Geltung kommt der Mitteltonbereich in der Reproduktion der guten alten Orgel des Delvon Lamarr Organ Trios in „Move On Up“. Jetzt füllt sich der Raum bis in den letzten Winkel mit Musik. Bei Martin Garrix beweisen die Hecos anschließend, dass sie auch mit moderner Musik sehr gut klar kommen. Die tiefgreifenden, hammerharten Bässe bereiten ihnen ebenso keine Probleme, wie knackige, fetzige Höhen. Das funktioniert übrigens auch unter hohen Lautstärken noch ganz ausgezeichnet. Hier wird schlichtweg das ausgegeben, was der Verstärker an Signalen liefert. Alle Chassis beweisen dabei jederzeit die erforderliche Impulstreue. Die Celan Revolution 7 spielt in jedem Frequenzbereich agil und lebendig. Das funktioniert andersrum aber auch bei mitternächtlicher gedämpfter Zimmerlautstärke. Und zwar ohne, dass ein musikalisches Detail leidet.

Schräge Sache: Die Gehäusedecke ragt zur Rückseite hin weiter nach oben. Ausserdem ist das Gehäuse vorn etwas bauchig und nach hinten leicht verjüngt.

Klassischer Sound im modernen Gewand

Klar, nicht jeder hört ausschließlich moderne, von synthetischen Klängen geprägte Musik. Daher wird die Revolution 7 jetzt auch mit älteren Stücken konfrontiert. Meine Zeitreise führt mich dann zunächst zu „I Believe You“ von Talk Talk. Zugegeben, auch hier spielen noch Synthies mit, aber das säuselnde Ride-Becken hat mich sofort so beeindruckt, dass ich es einfach erwähnen muss. Die Box stimmt die Bass-Drum satt an, selbst das feine Piano passt sich wunderbar in das gesamte Akustikgewirk. Auch vor Blues-Titeln diverser Künstler schreckt das Heco-Paar nicht zurück. Gerade Gitarren, egal ob elektrisch oder akustisch, profitieren von der homogenen Abstimmung zwischen Mittelton und Hochtonbereich. In meinem Test soll aber auch die Klassik nicht zu kurz kommen. Als bekanntestes Stück dient mir die „Toccata Con Fuga“ in D-Moll von Johann Sebastian Bach für den Hörcheck. Eigentlich gibt es hier dann nicht viel zu beschreiben. Das gesamte Orgelstück klingt schlichtweg so, wie es klingen sollte. Die Orgel wird absolut natürlich abgebildet, während die Kirche in voller Räumlichkeit erklingt. Dabei tanzt keine noch so kleine Pfeife aus der Reihe. Selbst die dicken Rohre werden mit der benötigten Stimmgewalt reproduziert. In Beethovens neunter Sinfonie gelingt der Drei-Wege-Standbox die Abbildung der unterschiedlichsten Instrumente ebenfalls mit Bravour. Die Pauke wirkt wunderbar plastisch und sogar die von mir sonst so gefürchteten Blechbläser erklingen präzise. Die Revolution 7 zeigen sich somit als echte Allrounder, die sich für die Wiedergabe nahezu jeden Musik-Genres qualifizieren.

Das Bass-Duo sorgt für reichlich Druck in den unteren Frequenzetagen.

Erweiterbarkeit

Da heute offensichtlich niemand mehr ohne Subwoofer leben kann, kann das Revolution 7-Paar selbstverständlich um einen Serien-Bassmeister erweitert werden. Selbstverständlich immer vorausgesetzt, der Verstärker bietet einen entsprechenden Ausgang an. Meiner Meinung nach benötigt das Duo zwar keine Bassunterstützung, aber die Möglichkeit besteht. Mit dem Sub 32A hält Heco dazu einen kraftvollen Aktiv-Sub mit 300 Millimeter-Membran bereit. Alternativ lässt sich auch ein vollständiges Celan-Revolution-Surroundset aufbauen. Zu diesem Zweck bietet Heco den Center Celan Revolution 4 und die Revolution 3 an, die beispielsweise als Rear-Lautsprecher eingesetzt werden können.

Die beiden rückseitig eingelassenen Reflexports sind strömungsoptimiert ausgelegt und unterstützen das Tiefton-Duo in der Bassarbeit.

Fazit

Mit der Revolution 7 hat Heco wieder einmal saubere Arbeit geliefert. Das hochwertig verarbeitete und sehr hübsch gestaltete Gehäuse wirkt ein wenig futuristisch, passt sich aber in jede moderne Wohnsituation ein. Die geschwungene Gehäuseform mit ihrem geschrägten Deckel verleiht dem Kraftmeier ein charmantes Äußeres. Die 7er ist ein Highend-Lautsprecher, der durch seine schnelle und harmonisch abgestimmte Technik beeindruckt. Selbst mit hoher Impulskraft einer starken Endstufe wissen die Hecos locker umzugehen. Nimmt man Verarbeitung, Materialqualität und den sehr guten Klang zusammen, ist der Preis von knapp 1.600 Euro für eine Celan Revolution 7 auch absolut angemessen. Da staunt selbst meine alte Sound Master 25.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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190110.Heco-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Heco
Celan Revolution 7
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:1.599,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Hochglanzlackierung
- Seidenmattlackierung
- selektiertes Echtholzfurnier
Vertrieb:Voxx, Pulheim
Tel.: 02234 / 807120
www.heco-audio.de
Abmessungen (HBT):1182 x 320 x 390 mm
Gewicht:30,0 Kg/Stück
Hochtöner:30 Millimeter
Mitteltöner:130 Millimeter
Tieftöner:2 x 130 Millimeter
Lieferumfang:- Celan Revolution 7
- Traversen
- Spikes
- Gummifüsschen (schraubbar)
- Gewebeabdeckungen
- Bedienungsanleitung
Pros und Contras:+ futuristisches Design
+ edler Oberflächen
+ exzellente Verarbeitung
+ Hochtonanpassung
+ Impulsstark
+ gute Raumdarstellung
+ hübscher Standfuß

- raumgreifend
Benotung:
Klang (60%):93/95
Praxis (20%):92/95
Ausstattung (20%):93/95
Gesamtnote:93/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Denon CEOL N10 – Endlose Soundoptionen für Netzwerk- und Klassik-Audio

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Mit der Ceol N10 liefert Denon das neueste Mitglied seiner bewährten Kompakt-Serie. Die kleine Kompakte vereint die Qualitäten eines CD-Spielers, eines Netzwerk-Players und eines universellen Streamers. Die Möglichkeit die N10 via Sprachsteuerung zu kontrollieren und die HEOS Multiroom-Funktion runden das Profil der Anlage ab.

Die Denon Ceol N10 ist kompakt, kat ausstattungstechnisch aber ordentlich was zu bieten.

In Sachen “Zukunftstechnologie” sind wir (zumindest im Bereich Home-Entertainment) längst in der Gegenwart angekommen. Einen der vielen Beweise dafür stellt Denons schicke Kompaktanlage Ceol N10: Unkompliziertes Streamen via Spotify, Amazon Music, Deezer, Napster oder Tidal hat mein Testobjekt locker drauf. Ebenso die unendlichen Weiten des Internetradios, die Übertragung per Bluetooth und das klassische Abspielen von CD. Obendrein kommen clevere Funktionen wie AirPlay 2, Amazon Alexa Sprachsteuerung und Multiroom-Einbindung dazu. Jetzt bekommt man schnell eine Ahnung davon, was man mit diesem ausserdem hübsch gestylten Multitalent so alles anfangen kann.

Willkommen in der Ceol-Familie

Nach nunmehr rund vier Jahren hat Denon mit der Ceol N10 die neueste Generation seines Netzwerk-Musiksystems an den Start gebracht. Der Nachfolger der erfolgreichen N9 ist das jüngste Mitglied der Ceol-Serie. In puncto Design und Verarbeitung weiß sie sofort zu überzeugen: Ein großer Vorteil der N10 ist ihr kompaktes Format. Im Regal, auf dem Lowboard oder im Schrank: Dieses HiFi-Multitalent lässt sich nahezu überall unterbringen. Erhältlich ist die kompakte Ceol in den Farbvarianten Schwarz, Weiß und Grau. Alle Versionen sind in matter Ausführung gehalten. Visuell überzeugt der schicke Quader auf den ersten Blick durch sein “ausgeklügeltes Industriedesign”, wie es der Hersteller nennt. Dabei steht ein gewisser Minimalismus in Vordergrund. Er basiert auf einer klaren Linienführung, dem Verzicht auf überflüssige Elemente und der eleganten Form mit gerundeten Kanten. Diese Bauweise verspricht, dass sich die N10 in jeder Umgebung gut macht. Egal, ob der Wohnstil eher in Richtung klassisch-konservativ oder modern geht. Mit der überzeugenden Ästhetik geht die hohe Verarbeitungsqualität einher. Sämtliche eingesetzten Materialien fühlen sich massiv und hochwertig an. Und alles ist, wie man es von Denon kennt, ohne Schönheitsfehler verarbeitet.

Sanfte Ecken, elegente Übergänge. In Sachen Verarbeitung spielt die kleine Denon-Anlage in der ersten Reihe.

In diesem Fall ist aller Anfang leicht!

“Schon wenige Minuten nach dem Auspacken füllt sich Ihr Zuhause mit Musik”, das verspricht Denon auf seiner Website. Daran habe ich die Ceol N10 auch gemessen. Kurzes Fazit vorab: Stimmt! Die Lautsprecher werden einfach mit der N10 verbunden. Der Stecker geht ans Stromnetz und schon kann die Einrichtung mit Hilfe der gut verständlichen Anleitung vorgenommen werden. Denon hat nicht zuviel versprochen. In der Tat ist das System innerhalb weniger Minuten ins Heimnetzwerk integriert.
Diesbezüglich führen drei sehr einfache Methoden ans Ziel: In der ersten Variante integriert man die N10 mit Hilfe eines bereits im Netzwerk befindlichen iOS-Gerätes (Version 7 oder neuer). Hierbei erhält man die Anleitung direkt über das entsprechende Device. Die zweite Möglichkeit ist die Kopplung direkt über den WPS-Router – immer vorausgesetzt, Sie besitzen einen entsprechenden Router. Wählt man diesen Schritt, benötigt es lediglich drei Tastenklicks und ein wenig Geduld. Bietet der eigene Router diese Funktion nicht, findet man das Netzwerk ganz klassisch über den “WLAN-Scan”. Hat man das entsprechende Netzwerkpasswort zur Hand, ist man dann ebenfalls schnell “drin”. Ist die Ceol einmal verbunden, sind nur noch wenige Kleinigkeiten zu erledigen. Dazu gehören beispielsweise die Überprüfung der Signalstärke, die Einstellung der Netzwerk-Steuerung, des Auto-Updates sowie die Festlegung der Zeitzone. Diese Einstellungen sind allerdings in wenigen Sekunden erledigt. Ist man damit fertig, stehen einem sämtliche Funktionen zur Verfügung.

Dazu gehören:
– CD-Player
– Streamingdienste, (Spotify, Amazon Music, Deezer, Napster, Tidal, Soundcloud)
– Apple AirPlay 2
– Internetradio
– Streaming von NAS-Netzwerken
– Bluetooth
– Multiroom-Sound (HEOS-Technologie)
– Amazon Alexa Sprachsteuerung (z.B. mit Amazon Echo Dot)

Die Bedienung erfolgt wahlweise via App oder per intuitiver Touchoberfläche.

Die Qual der Wahl: Welche Musikquelle darf’s denn sein?

Eine kleine Übersicht aller Funktionen ist also gegeben. Auf die wichtigsten davon davon möchte ich jetzt etwas näher eingehen. Dabei lasse ich den klassischen CD-Player erstmal außen vor. Arbeitsschritte wie „auf CD schalten“, „CD einlegen“ und „Play drücken“ sollten allgemein bekannt sein. Spannender wird es da schon bei der Nutzung der Streamingdienste oder des Internetradios. Die clevere Ceol N10 unterstützt nämlich viele der gängigsten Dienste. So wählen Sie – einmal mit dem heimischen Netzwerk verbunden – Ihren bevorzugten Anbieter mit wenigen Klicks auswählen. Ebenso sieht es mit der Nutzung von Apple AirPlay aus. Aus jeder Airplay unterstützenden App reicht ein kurzer Fingertipp auf das AirPlay-Symbol, schon kann gestreamt werden. Wählt man auf der Fernbedienung den Punkt „Internetradio“, lässt sich die Lieblingsmusik aus einer nahezu unbegrenzten Anzahl an Sendern oder den verschiedensten Genres wählen. Meine hauptsächliche Quelle während des Tests war die Musik-Bibliothek meines Smartphones, ganz einfach weil ich einen Großteil meiner Lieblingssongs dort liegen habe. Selbstverständlich ist aber natürlich die Integration ins Heimnetzwerk die eigentliche Stärke der N10. Man kann seine Musik aber natürlich auch 1:1 vom Smartphone oder Tablet abspielen – via Bluetooth. Die Kopplung funktioniert, wie mittlerweile üblich, mit wenigen Klicks und ist in kürzester Zeit hergestellt.

Die N10 nimmt Audiodateien über nahezu jede gängige Quelle entgegen. U.a. selbstverständlich auch via USB.

Eine Anmerkung noch zur Übertragungsqualität: Egal, ob ich meine Musik via Bluetooth oder per WLAN übers Netzwerk abgespielt habe, die Übertragung verlief jederzeit stabil und unterbrechungsfrei. Qualitative Aussetzer wie Rauschen oder Knistern waren ebenfalls nicht feststellbar. Alles lief immer sehr stabil und lieferte im Zusammenspiel mit den Definitive Technology-Lautsprechern einen durchgehend hervorragenden Klang ab!

Die Lösung für Fingerfaule: Die Ceol N10 hört aufs Wort

Man kann sie mögen oder auch nicht, die Möglichkeit Geräte per Sprache zu befehligen. Wie dem auch sei, heutzutage ist sie aus der HiFi-Szene nicht mehr wegzudenken. Abgesehen von der herkömmlichen Bedienung über die Tasten auf der Anlage oder die umfangreiche Fernbedienung, lässt sich die Ceol N10 auch über sämtliche Amazon-Echo-Geräte steuern. In meinem Test habe ich die Kompaktanlage mit Amazons Echo Dot gepaart. Ist das erledigt und der HEOS Home-Entertainment-Skill in die Alexa-App geladen, lässt sich die Ceol per Sprachbefehl steuern. Das funktioniert nun beispielsweise bei der Lautstärkejustage („Alexa, Lautstärke im Wohnzimmer erhöhen“), der Wahl der gewünschten Quelle oder für das Skippen durch die aktuelle Playlist.

Der Amazon Echo Dot gehört nicht zum Ausstattungsumfang, ist bei Amazon aber zwischenzeitlich für unter 30 Euro zu haben.

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Stichwort Multiroom: HEOS macht‘s möglich!

Neben dem Komfort, die heimische HiFi-Landschaft per Sprache zu kontrollieren, hat Denon seiner N10 auch gleich noch die hauseigene HEOS-Multiroom-Kompatibilität spendiert. Das Prinzip dahinter ist einfach: Sämtliche Geräte mit HEOS-Modul können mit Hilfe der HEOS-App schnell und einfach miteinander verbunden werden. Ist das geschehen, werden sie von nun an zentral über das Smartphone angesteuert. Je nach Anforderung lassen sich zum Beispiel alle Räume parallel mit dem gleichen Sound beschallen. Alternativ ist es aber auch möglich jeden Raum individuell mit Musik zu befeuern – wie gesagt, alles zentral vom Handy aus gesteuert. Mit der App kann man dann auf eine Vielzahl von Musikquellen zugreifen – angefangen bei den bekannten Steamingdiensten, über die Bibliothek des Handys bis zu den Inhalten eines Musikservers. Internetradio im Wohnzimmer, Spotify in der Küche und Musik von NAS-Platte auf der Terrasse – alles kein Problem und schnell ausgewählt. Die App ist übrigens nicht nur gratis, sie ist auch angenehm intuitiv und einfach in der Handhabung. Nicht ganz unwichtig, schließlich möchte man die Soundsteuerung ja einfacher machen und nicht komplizierter. Hier wird dieses Versprechen Realität! Endgeräte, die über HEOS-Technologie verfügen, gibt es inzwischen in ausreichender Vielfalt, so dass für jeden Räume und Geldbeutel die passende Lösung dabei sein dürfte.

Die Ceol N10 reiht sich in das inzwischen riesige HEOS-Portfolio ein und wird somit zu einem Teil des heimischen Multiroom-Netzwerks.

Ein Top-Begleiter für die Ceol N10

Ausgeliefert wird die Ceol N10 ohne bzw. mit Denon-Boxen. Wir haben uns für unseren Test für die lautsprecherlose Version entschieden und die kleine Ceol mit Schallwandlern der amerikanischen Lautsprecherschmiede Definitive Technology gepaart. Genauer gesagt mit dem Modell Demand D7. Regallautsprecher, deren vordergründige Vorteile in Sachen Haptik, Verarbeitung und Design zu finden sind. Reine Designobjekte sind die hübschen Zweiwegler deshalb aber noch lange nicht, sie klingen auch richtig gut. Die kompakte aber recht massive Bauweise steht für Qualität und die fühlt und hört man: Über den gesamten Frequenzbereich liefern die D7er Präsenz und Dynamik. Kraftvoll auf der einen, zugleich aber auch sehr detailversessen auf der anderen Seite. So könnte man ihre klanglichen Eigenschaften am ehesten umreißen. Den Boxen gelingt es spielend leicht, Instrumente und sämtliche Stimmlagen angemessen zu betonen. Dabei stellen sie ein präzises und stimmungsvolles Klangbild her. Das ist übrigens völlig unabhängig davon, ob ich ein Hörbuch aus meiner Bibliothek starte, es mit Dendemann krachen oder mit Metallica das Wohnzimmer rocken lasse. Diese Lautsprecher liefern immer eine starke Performance ab. Natürlich dürfte die Ceol N10 auch mit anderen Lautsprechern bestens harmonieren, wenn Sie jedoch einen Tipp haben möchten: Die Definitive Technology Demand D7 wäre einer!

In unserem Test haben wir die Ceol N10 mit den Demand D7 von Definitive Technology gepaart.

Worauf es wirklich ankommt: Die N10 im Soundcheck

Bei aller Begeisterung für die multifunktionelle Konzeption dieser Kompaktanlage, kommt es doch in erster Linie auf den Klang an. Auch diesen habe ich ausgiebig überprüft. In Verbindung mit den bereits erwähnten Demand D7 Regallautsprechern startet mein Test mit der Wiedergabe eines Hörbuchs. Das mache ich immer wieder gern, um die von musikalischer Begleitung befreite Stimm- und Detailwiedergabe beurteilen zu können. Diesmal erwähle ich dazu die „Drei Fragezeichen“ und die „Straße des Grauens“. Vom ersten Moment an fällt mir dabei die Klarheit der Stimmen positiv auf. Die über einfachere Audiosysteme oftmals überhörten Nebengeräusche werden hier nicht unterdrückt. Im Gegenteil, sie kommen gut zur Geltung und sorgen für das Fünkchen „mehr“ an Atmosphäre. Das wiederum führt dazu, dass ich eine sehr detailreiche Hörspiel-Atmosphäre erlebe, die mich sofort in die Geschichte zieht.

Klassische und modern. Neben den genannten modernen Quellen spielt die N10 auch CDs ab oder empfängt Radiosender via FM.

Vielseitigkeit ist Trumpf

Anschließend wird es dann deutlich musikalischer und lebhafter: Inzwischen habe ich es mir auf der Couch gemütlich gemacht und lasse mich von Dendemanns Meisterwerk „Vom Vintage verweht“ beschallen. Mein Gemütszustand wechselt dann auch recht schnell von „gemütlich“ zu „ich will mitrocken“. Wen wundert´s, die kleine Denon-Anlage liefert nämlich sofort eine beeindruckende Dynamik und überzeugt durch große Bassfreude. Bereits nach wenigen Takten bin dann ich voll in mein neues Hamburger Lieblingsalbum eingetaucht. Ein Lieblingsalbum lässt man dann auch gern mal durchlaufen. Dabei erfreue ich mich immer mehr an der Ausgewogenheit des Klangs. Apropos Ausgewogenheit: Eines der Alben, in dem von zart und leise bis bombastisch und laut fast alles drin ist, kommt nun im Anschluss an den Start: Die Rede ist von Udo Lindenbergs Unplugged-Konzert aus dem Jahr 2011. Angefangen bei „Cello“, „Horizont“ und „Goodbye Sailor“ über „Mein Ding“ und „Reeperbahn“ bis hin zur „Honky Tonky Show“ deckt der Altstar das gesamte Spektrum zwischen sanfter Ballade und knallendem Schlagzeug ab. Das gelingt der Ceol N10 ebenso. Weder beim einen noch beim anderen Extrem offenbart mein Testobjekt irgendwelche Schwächen. Ganz im Gegenteil: Die kleine N10 macht die Zartheit der Balladen ebenso zu einem Erlebnis wie die krachenden, lauten Passagen.

Besser kann ein kompaktes und umfassend ausgestattetes HIFi-Setup kaum klingen.

Erwartungen übertroffen

Nach einem entspannten Abenteuer in Rocky Beach und einem lebhaften Dendemann-Ausflug kommt es mir rein akustisch nun so vor, als wäre ich mit dabei im Hotel Atlantic. Bei den folgenden Streifzügen durch die Musikgenres bleiben dann ebenso keine Wünsche offen. Von Klassik bis Hardrock kann die Kombination aus Denon Ceol N10 und Demand D7 fast alles. Denon schreibt auf seiner Website zur N10: „Die Ceol N10 ist für eine optimale Soundperformance ausgelegt.“. Nach meiner ausgiebigen Testphase kann ich nur sagen: Sie ist nicht nur dafür ausgelegt, sie liefert für ihre Verhältnisse eine optimale Soundperformance und jede Menge Spaß!

Ihr Design ist vielleicht ungewöhnlich. Klanglich ist die Demand 7 von Definitive Technology aber eine absolute Empfehlung.

Fazit

Die Ceol N10 überzeugt als echtes Multitalent. Die enorme Funktionsvielfalt bietet Zugriff auf die modernsten Streamingdienste. Zudem lässt sich Musik per NAS-Platte, Smartphone, Computer oder Tablet zuspielen. Selbst die CD-Sammlung muss nicht nicht im Keller verschwinden, weil die N10 sogar ein entsprechendes Laufwerk an Bord hat. Die “Zusatzqualifikationen” Bluetooth, Sprachsteuerung und HEOS-Multiroom komplettieren die Palette an Fähigkeiten. Klanglich ist das kleine Denon-Multitalent eh über jeden Zweifel erhaben. In Verbindung mit dem gelungenen Design und der hervorragenden Verarbeitung legt die Ceol N10 dann eine jederzeit überzeugende Performance hin. Angesichts der Vielseitigkeit, der Qualität, und des vergleichsweise niedrigen Preises von rund 500 Euro ist diese Kompaktanlage eine echte Empfehlung. Eine Empfehlung für Musikfreunde, die nach einer platzsparenden und qualitativ hochwertigen All-in-One-Lösungen suchen. Einer, die viel kann, gut klingt und hübsch ausschaut.

Test & Text: Stefan Meininghaus
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

79

79

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190111.Denon-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon
Ceol N10
Produktkategorie:Netzwerk-/Hifi-System
Preis:um 500,00 Euro
Ausführungen:- Weiss
- Schwarz
- Grau
Vertrieb:Denon, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (HBT):- 108 x 280 x 305
Gewicht:- 3,4 Kg
Anschlüsse:- WiFi
- Bluetooth
- Ethernet
- USB (Front)
- analog Stereo (3,5 mm Miniklinke)
- 2 x optischer Digitaleingang
- Antenne

- Kopfhörerausgang
- Subwooferausgang
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Lieferumfang:- Denon Ceol N10
- Bedienungsanleitung
- Fernbedienung
Pros und Contras:+ exzellenter Klang
+ Stremingfunktionen
+ einfach bedienbare App
+ Bluetooth-Empfang
+ sehr gute Verarbeitung
+ vollumfängliche Bedienung am Gerät
+ intuitives Touchpad
+ kompakte Abmessungen
+ works with Amazon Alexa
+ HEOS-Multiroom

- kein aptX / NFC
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):78/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Nubert nuLine 264 – Schlanke Standlautsprecher auf höchstem Niveau

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Der Begriff „moderner Klassiker“ wird allzu häufig bemüht, im Falle der nuLine-Serie trifft er aber mit absoluter Berechtigung zu. Die Produkt-Familie unseres Testgastes nuLine 264, seines Zeichens ein schlanker Standlautsprecher, gehört seit Jahren zu den Bestsellern im Nubert-Angebot. Die Serie kombiniert eine hochwertige Ausstattung mit wohnraumtauglichem Design – bei dem für Nubert typischen, hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis.

Überaus schlank, aber mit raumfüllendem Klang: Die Nubert nuLine 264 hat echte Wohnraumqualitäten.

Überaus schlank, aber mit raumfüllendem Klang: Die Nubert nuLine 264 hat echte Wohnraumqualitäten.

Rund 1500 Euro kostet ein Paar der schlanken Standboxen nuLine 264, die klanglich allerdings direkt aus dem Stand über sich hinauswachsen. Die Entwicklung solcher Lautsprecher ist durchaus eine Herausforderung, stellt für die langjährige Erfahrung im Hause Nubert aber keine unüberwindliche Hürde dar. Die beiden Entwickler Günther Nubert und Thomas Bien verfügen über ein sehr beachtliches Know-How, mit dem sie eben auch in räumlich reduzierten Lautsprechern die gewohnte und sehr geschätzte Leistungsstärke unterbringen können. Aus den Mitgliedern der nuLine-Familie lässt sich deshalb vom einfachen Stereo-Setup bis hin zur ausgewachsenen Heimkino-Installation nahezu jedes Wunsch-Szenario umsetzen. Das beeindruckte uns schon im Test der Zweieinhalb-Wege-Box nuLine 244 und nun wollen wir wissen, ob die Erwartungen auch noch eine Etage höher erfüllt werden. Optisch trifft das auf jeden Fall schon mal zu.

Durchdachtes Design makellos umgesetzt

Generell gilt das Design der Nubert-Lautsprecher als zeitlos, manchen Interessenten sind Standboxen allerdings generell etwas zu mächtig. Die nuLine-Serie zielt mit ihren besonders schlanken Gehäusen auf eben diese Zielgruppe ab. Aus optischer Sicht lässt sich an der nuLine 264 und ihren Geschwistern (objektiv) nun wirklich nichts mehr aussetzen, so durchdacht und vor allem sauber verarbeitet wirkt das Äußere der hübsch anzusehenden Lautsprecher. Zeitlos ist das Design natürlich weiterhin, setzt aber mit den Traversenfüßen und der geschwungenen Frontblende aus fein gelochtem Metall sehr schöne und vor allem filigrane Akzente.

Auf die Frontabdeckung kann aber selbstverständlich verzichtet werden, was angesichts der etwas aufwändigeren Montage unter Umständen sogar eine willkommene Option ist. Wo allerdings Kinder oder Haustiere eine potenzielle Gefahr für die Treiber darstellen, sollten die Gitter wie vorgesehen mit Schrauben in den elastischen Kunststoff-Aufnahmen befestigt werden. Das kostet zwar etwas Zeit, bietet aber auch effektiven Schutz. Die Idee hinter dieser unkonventionellen Befestigung ist übrigens klanglicher Natur, so sollen auch die letzten Vibrationen eliminiert werden. Dadurch wird der Klang bei aufgesetzter Frontblende nicht beeinträchtigt. Auch in diesem Detail erweist sich die nuLine 264 also wieder als überdurchschnittlich konstruiert.

Eine makellose Verarbeitung versteht sich bei Nubert von selbst.

Eine makellose Verarbeitung versteht sich bei Nubert von selbst.

Sogar die bloße optische Erscheinung übertrifft die üblichen Erwartungen bereits. Das Frontgitter wird je nach Ausführung in Schwarz oder Weiß mitgeliefert. Die dunkle Variante gibt es beim ebenfalls schwarz lackierten sowie beim Nussbaum-furnierten Gehäuse (hier kommt übrigens Echtholz zum Einsatz). Der gegensätzliche Kontrast ist der weißen Ausführung vorbehalten, die uns für diesen Test zur Verfügung steht.
Unter dem in mehreren Schichten und makellos aufgetragenen Lack versteckt sich ein robustes MDF-Gehäuse. Beim Bau kommen sowohl 19 als auch 38 Millimeter starke Platten zum Einsatz, die dank Innenversteifungen und Dämmelementen an zusätzlicher Stabilität gewinnen und dadurch unerwünschte Eigenresonanzen unterbinden. Zudem sorgen die Kammern im Gehäuse für eine saubere Trennung der einzelnen Frequenzbereiche.

Die Frontblende der nuLine 264 setzt schöne Akzente.

Die Frontblende der nuLine 264 setzt schöne Akzente.

Meilenweit über dem Durchschnitt

Bei der nuLine 264 handelt es sich um eine großzügig bestückte Drei-Wege-Box. Jeweils ein Hochtöner mit Seidengewebekalotte und ein Mitteltöner sind vorhanden, dazu gesellen sich gleich drei Tieftöner und ein rückseitig positionierter Bassreflexport. Genau richtig also, um den traditionellen Ansprüchen an die Nubertschen Bassqualitäten gerecht zu werden. Mit der nuLine beschreitet Nubert allerdings neue Wege zu diesem Ziel, die sich in Gestalt des nuOva-Hochtöners, eines 123-Millimeter-Mitteltöners mit Flachmembran aus Glasfaser und den ebenso dimensionierten Longstroke-Tieftönern mit Polypropylenmembran darstellen. Die Hochtöner sind asymmetrisch angeordnet, also seitlich leicht versetzt. So ist schon auf den ersten Blick klar ersichtlich ist, welcher Lautsprecher auf welcher Seite aufgestellt wird. Die Kalotten müssen von vorn betrachtet innen positioniert sein, um die durch diese Neuentwicklung gesteigerte Klarheit und Staffelung des Klangs zu gewährleisten.

Ein kraftvoller Tiefton ist untrennbar mit Nubert-Lautsprechern verbunden. Die nuLine 264 trumpft im Bassbereich mit einer dementsprechend üppigen Bestückung auf.

Ein kraftvoller Tiefton ist untrennbar mit Nubert-Lautsprechern verbunden. Die nuLine 264 trumpft im Bassbereich mit einer dementsprechend üppigen Bestückung auf.

Im Zuge der Überarbeitung hielt auch ein neuer Mitteltöner-Typ Einzug ins Nubert-Portfolio. Bis dahin hielt die Anfälligkeit für störende Schwingungen die Konstrukteure von der Verwendung einer Flachmembran ab, während sie geduldig an einer effektiven Lösung dieses Problems arbeiteten. Der Schlüssel dazu liegt in der Wabenstruktur der Membran, mit der man die unerwünschten Eigenresonanzen in den Griff bekommt. So steht dem Einsatz in der nuLine nichts mehr im Wege.
Auch im Bassbereich steckt Pionierarbeit und die erwähnten Chassis, die mit einem Doppelmagneten ausgerüstet sind, können trotz der verhältnismäßig eher geringen Abmessungen sehr energiegeladen aufspielen – was nicht zuletzt natürlich auch schlicht an ihrer Zahl liegt. Drei Tieftöner plus Bassreflexport sind schließlich eine deutliche Ansage.

Der nuOva-Hochtöner sorgt für ein präzises und detailliertes Klangbild.

Der nuOva-Hochtöner sorgt für ein präzises und detailliertes Klangbild.

Perfektion bis in den letzten Winkel

Mit den Treibern allein ist das Innenleben der nuLine 264 allerdings noch längst nicht komplett. Damit die Chassis ihren Dienst wie beabsichtigt verrichten können, steht ihnen eine maßgeschneiderte Frequenzweiche zur Seite, die als ordnende Hand die Signalaufteilung übernimmt. Zudem kann der Klang manuell über zwei Schalter zwischen den Kabelklemmen auf der Rückseite der nuLine angepasst werden. Für den Hochton stehen die drei Optionen „Sanft“, „Neutral“ und „Brillant“ zur Wahl, die je nach Standort die vorherrschenden Raumeigenschaften ausgleichen – so schlucken ein dicker Teppichboden und schwere Vorhänge im „Brillant“-Modus nicht mehr so viel vom Klang und umgekehrt verliert zum Beispiel ein Parkettboden mit der Einstellung „Sanft“  etwas von seiner nicht zu leugnenden Härte.

Dank Kippschalter zwischen den Kabelklemmen kann der Klang der nuLine 264 feinjustiert werden.

Dank Kippschalter zwischen den Kabelklemmen kann der Klang der nuLine 264 feinjustiert werden.

Der untere Schalter erlaubt eine Absenkung des Basspegels, um trotz des Bassreflexports auch eine wandnahe Aufstellung zu ermöglichen. Die beiden Schalter sind zwischen den vergoldeten Schraubklemmen des Anschlussterminals zu finden, die auch Kabel mit großem Querschnitt aufnehmen und die Möglichkeit zum Bi-Wiring-Anschluss geben. Sofern der Verstärker ebenfalls entsprechend ausgestattet ist, können die 264er mit zwei statt nur einem Lautsprecherkabel angebunden werden. Eine Strippe leitet dabei die Signale für den Hochton-Bereich, die andere übernimmt die tieferen Frequenzen. Empfehlenswert ist das besonders beim Einsatz von längeren Lautsprecherkabeln, schaden kann es aber generell nicht. Erfreulicherweise muss man sich jedoch auch beim Single-Wiring-Anschluss keine Sorgen um die Klangqualität der nuLine machen.

Das hochwertige Anschlussterminal der nuLine 264 erlaubt auch Bi-Wiring.

Das hochwertige Anschlussterminal der nuLine 264 erlaubt auch Bi-Wiring.

Messerscharfe Präzision

Belässt man den oberen Terminal-Schalter im neutralen Modus, spielen die nuLine 264 auch exakt so auf: sehr neutral und ohne jegliche Verfärbungen. Als Beweis dafür dient uns „Ticks and Leeches“ von Tool, mit dem wir gleichzeitig sowohl Tiefgang als auch Punch der Bass-Qualitäten testen. Zunächst steht das Schlagzeug-Solo im Fokus, mit dem die Rockband den Titel eröffnet. Hier beweisen die nuLine 264 ihre hohe Impulstreue und die sehr kurze Reaktionszeit. Klanglich fühlt man sich direkt ans Drumset versetzt und verpasst keinen einzigen der in schneller Abfolge platzierten Anschläge und Kicks. Kurz darauf setzt auch der Bass schwungvoll ein und sofort gewinnt die knackige Wiedergabe zusätzlich an Kraft und Volumen. So zaubern die Nuberts ein sehr robustes Fundament in den Raum, auf dem sich der charismatische Gesang problemlos seinen Weg bahnt. Komplettiert wird das äußerst homogene Gesamtbild durch die brillanten Gitarrenspuren, die den authentischen Charakter der Instrumentalsektion geradezu veredeln.

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https://www.youtube.com/watch?v=KZeMzY3XmmI

Dem herausragenden Eindruck können selbst höhere Pegel nichts anhaben, die beiden nuLine 264 bleiben stets souverän. Innerhalb der vernunftgesteuerten Lautstärkebereiche stößt man mit den schlanken Standlautsprechern nicht einmal ansatzweise an Grenzen – ganz im Gegenteil. Fast könnte man meinen, die Nubert-Boxen benötigen diesen Extra-Schub Energie, um den Spaßfaktor so richtig auszukosten. Also stellen wir die Dynamik der nuLine 264 mit The Interrupters und ihrem Song „She‘s Kerosene“ auf die Probe. Aus dem Stand gehen die nuLine 264 hier in den Vollsprint und ziehen die Ska/Punk-Nummer tatsächlich ohne Atempause mit maximalem Engagement durch. Besser lässt sich die Energie des Titels nicht widerspiegeln, die Musik geht direkt ins Blut. Trotzdem behalten die Nubert-Lautsprecher auch in Höchstgeschwindigkeit den Überblick. Details wie der Hintergrundgesang fließen wunderbar ins Gesamtbild ein und die Boxen staffeln das gefühlte Chaos absolut sauber auf der virtuellen Bühne.

Ein ungewöhnliches Bild: Mit dem Flachmembran-Mitteltöner schöpft Nubert neue Möglichkeiten aus.

Ein ungewöhnliches Bild: Mit dem Flachmembran-Mitteltöner schöpft Nubert neue Möglichkeiten aus.

Neben der punktgenauen Platzierung demonstrieren die nuLine 264 auch noch eine hervorragende Präsenz in der räumlichen Tiefe. Diese Qualitäten lassen die Schallwandler bei „If Your Prayers Don’t Get To Heaven“ von Brian Fallon erneut zur Höchstform auflaufen. Die Dynamik ist auch hier ein sehr wesentlicher Faktor, dazu fällt der Hintergrundgesang noch üppiger aus. Dennoch drängt er sich erfreulicherweise nicht in den Mittelpunkt. Genau so muss das auch sein, das Gesamtbild des Klangs wird gewinnbringend ergänzt und nicht bloß stumpf übertüncht.

Das erlaubt den nuLine 264 auch das Beibehalten der so gelobten Präzision und Authentizität, mit denen selbst die kleinsten Details der Instrumente zum Tragen kommen. Hier zahlen sich die geduldige Entwicklung und insbesondere die Arbeit am nuOva-Hochtöner aus, die den nuLines diesen so angenehm anzuhörenden Sound bescheren. Eine rundum positive Überraschung für alle, die vorher noch nicht wussten, wozu Schallwandler aus dem Hause Nubert im Stande sind …

Die nuLine 264 geben nicht nur ein hübsches Stereo-Paar ab, sondern sind auch Kandidaten für ein Heimkino-System.

Die nuLine 264 geben nicht nur ein hübsches Stereo-Paar ab, sondern sind auch Kandidaten für ein Heimkino-System.

Fazit

Optisch wirkt die nuLine 264 sehr schlank und filigran, klanglich spielt die Standbox weit über möglicherweise damit verbundenen, zurückhaltenden Erwartungen. Der gleich dreifach vertretene Tieftöner produziert den von Nubert gewohnten druckvollen und leistungsstarken Tiefton, dem der gefühlvolle und detaillierte Mittel- und Hochtonbereich ein perfektes Fundament verdankt. Auch preislich ist die nuLine 264 mit rund 1500 Euro pro Paar durchaus attraktiv. Sogar für Heimkino-Anwendungen sind die Standlautsprecher mit der passenden Ergänzung aus der nuLine-Serie überaus gut geeignet, machen sie doch sowohl im Privatkino als auch im Wohnzimmer stets eine sehr gute Figur.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 88/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

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Technische Daten

Modell:Nubert nuLine 264
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:785,00 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Mehrschichtlack Weiß
- Mehrschichtlack Schwarz
- Echtholzfurnier Nussbaum
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (HBT):100,5 x 21,5 x 28,5 cm (inkl. Standfuß)
Gewicht:21 kg (pro Stück)
Prinzip:Passiv, Drei-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1x 26 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltöner:1x 123 mm (Glasfaser-Flachmembran)
Tieftöner:3x 123 mm Longstroke-Tieftöner (Polypropylenmembran)
Frequenzgang:35 – 23.000 Hz (+/- 3 dB, (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Bedienungsanleitung
- Metallabdeckung
- Traversenfüße
- 4 Meter Lautsprecherkabel (2 x 0,75 mm²)
Pro und Kontra:+ sehr natürliches Klangbild
+ kraftvoller Tiefton
+ exzentrischer Hochtöner
+ Klanganpassung per Kippschalter
+ schlanke Bauweise
+ makellose Verarbeitung
+ hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

- relativ aufwändige (optionale!) Montage der Frontabdeckung
Benotung:
Klang (60%):89/90
Praxis (20%):86/90
Ausstattung (20%):89/90
Gesamtnote:88/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Audiolab 6000A – Der Verstärker mit Sinn für die feinen Details

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Mit dem stetigen Wandel der Musikwiedergabe steigen nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Anforderungen an HiFi-Komponenten. Der Verstärker 6000A von Audiolab verkörpert ein Paradebeispiel für die Verschmelzung klassischer HiFi-Komponenten mit modernen Qualitäten und bietet eine ganze Reihe von Gründen, ihn ausführlicher zu betrachten.

Optisch eher unscheinbar ist der flache 6000A klanglich allerdings ein Riese.

Optisch eher unscheinbar ist der flache 6000A klanglich allerdings ein Riese.

Bereits seit den früheren 1980er Jahren ist Audiolab in der HiFi-Branche aktiv, gegründet wurde die inzwischen als Traditionsunternehmen sehr geschätzte Firma im englischen Cambridge. Zwischenzeitlich firmierte man nach einer Übernahme für ein paar Jahre unter dem Namen „TAG McLaren“, was sich bei weiterhin hoher Qualität allerdings auch in erhöhten Preisen bemerkbar machte. Diese Phase ist aber glücklicherweise bereits seit vielen Jahren Geschichte und mit der Rückkehr zum Namen „Audiolab“ folgte die Besinnung auf die ursprünglichen Tugenden – unter anderem und vor allem, erschwingliche HiFi-Produkte für anspruchsvolle Musikhörer zu entwickeln. Daran wird nun nicht mehr gerüttelt und das freut den Kunden. Der kommt nämlich aus diesem Grund mit dem 6000A in den Genuss eines hervorragenden Verstärkers, der für gerade einmal 799 Euro (UVP) zu haben ist.

Traditionell gutaussehend

Bei Audiolab ist nicht nur ein bemerkenswertes Preis-Leistungsverhältnis Tradition, auch die Design-Entwürfe sind durchweg von klaren Strukturen und einem unaufgeregten, funktionsorientierten Stil geprägt. Ausschließlich optisch motivierte Spielereien gibt es quasi nicht, lediglich ein paar Details sind dem Gesamtbild entsprechend modelliert. Das trifft zum Beispiel auf die großzügig abgerundeten Ecken des Displays zu, das sich damit den kreisrunden Bedienelementen und dem Kopfhörer-Anschluss in der Front anpasst. Ein ansehnliches und bewährtes Konzept, das man unter anderem auch vom 8300A sowie den bereits von uns getesteten M-One und M-DAC mini kennt. Wie gehabt gibt es bei der Wahl der Gehäusefarbe die Optionen Schwarz und Silber, letztere setzt das schwarz hinterlegte Display dank des Kontrasts besonders gut in Szene.

Schnörkelloses Design, hochwertige Verarbeitung: Audiolab wird seinem Ruf auch am Beispiel des 6000A gerecht.

Schnörkelloses Design, hochwertige Verarbeitung: Audiolab wird seinem Ruf auch am Beispiel des 6000A gerecht.

Unabhängig von der Farbe gilt festzuhalten, dass das Gehäuse des 6000A makellos verarbeitet ist und insbesondere an Ecken, Kanten und sonstigen Übergängen hervorragende Detailarbeit demonstriert. Die Bedienelemente rasten sicher in die einzelnen Stufen ein, lassen sich zugleich aber auch leichtgängig und komfortabel drehen. Auch der An/Aus-Knopf verfügt über einen sehr angenehmen Druckpunkt. Durch diesen Bedienkomfort und dank der schlanken und flachen Abmessungen – die Grundfläche beträgt 44,5 x 30 Zentimeter bei einer Höhe von nur 6,5 Zentimetern – erscheint die eigentlich robuste Form fast schon filigran. Sogar die massive Aluminium-Front wirkt optisch angenehm leicht, obwohl der Audiolab-Verstärker insgesamt fast acht sehr ernstzunehmende Kilogramm auf die Waage bringt. Dieses Gewicht ruht auf vier massiven und rutschsicher gummierten Standfüßen, die den Verstärker ohne Wenn und Aber an dem ihm zugeteilten Platz halten.

Analog, digital, drahtlos

Optisch weist der 6000A wie bereits erwähnt deutliche Parallelen unter anderem zum 8300A auf, der Blick auf das Anschlussfeld offenbart allerdings einen sehr relevanten Unterschied der beiden Verstärker. Im Gegensatz zum rein analogen Kollegen verfügt der 6000A nämlich über eine großzügige Palette digitaler Eingänge. Vier Stück sind es insgesamt, jeweils zwei für den Anschluss von Koaxial- und von optischen Digitalkabeln. Damit ist auch klar: Der Verstärker benötigt keinen externen D/A-Wandler, er hat den DAC bereits an Bord. Hier handelt es sich um den bewährten ES9018 aus der Referenzserie Sabre 32, der unter anderem auch im M-DAC mini seinen Dienst verrichtet. Bereits seit 2011 greift Audiolab auf diesen Chip-Typen zurück und hat die Abstimmung in seinen Komponenten im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert. Dadurch soll das ohnehin schon geringe Rauschen weiter reduziert und gleichzeitig der Dynamikumfang erhöht werden – was der M-DAC mini bereits erfolgreich demonstrierte, soll sich dementsprechend auch im Hörtest dieses Verstärkers bemerkbar machen. Interesse hat der integrierte DAC mit der Aussicht auf eine Auflösung bis zu 192 kHz/32 Bit jedenfalls schnell geweckt – dabei repräsentieren die digitalen Eingänge nicht einmal den größten Teil der Anschlussvielfalt des 6000A.

DAC inklusive: Der Audiolab 6000A ist mit einer Menge digitaler Anschlüsse ausgestattet.

Wie es sich für einen Verstärker gehört, verfügt unser Testgast nämlich auch über drei analoge Cinch-Eingänge, einen Phono-MM-Eingang sowie einen passenden Pre-Out-Anschluss. Dazu versteckt sich fast schon schüchtern ein kleines Bluetooth-Logo im Zentrum des Anschlussfeldes. Überraschend zurückhaltend, angesichts der Tatsache, dass man dem 6000A hier drahtlos auf aptX-Niveau Musik zuspielen kann. Wer diese über Lautsprecher wiedergeben möchte, nutzt zu diesem Zweck die beiden robusten Schraubklemmen-Paare, die sich auf der linken Seite des Verstärkerrückens befinden. Hier werden sich vermutlich in den meisten Fällen Regalboxen über die Verbindung zum 6000A freuen, da dieser mit einer Ausgangsleistung von 2x 50 Watt (an 8 Ohm) eher auf kompakte Schallwandler ausgelegt ist – der ihm ähnliche 8300A verfügt hier mit 2x 75 Watt über etwas größere Kraftreserven. Allerdings hat unser Testgast auch mittelgroße Standboxen hervorragend versorgt – hinsichtlich passender Spielpartner lohnt übrigens durchaus der Blick ins Portfolio von Wharfedale, Mission oder Castle.
Der Anschluss der gewählten Schallwandler geht grundsätzlich leicht von der Hand, der 6000A verfügt erfreulicherweise über ausreichend Freiraum an seinen Schraubklemmen. Dieser bewahrt sogar Besitzer kräftigerer Finger vor Frustration. Alternativ kann die Ausgabe der Tonsignale natürlich auch über den ebenfalls integrierten Kopfhörer-Verstärker und den bereits erwähnten 6,3-Millimeter-Anschluss in der Front erfolgen. So kann man auch mit Rücksichtnahme auf seine Mitmenschen die Qualitäten des 6000A genießen.

Der frontseitig platzierte Kopfhörer-Anschluss ist in 6,3-Millimeter-Version ausgeführt.

Der frontseitig platzierte Kopfhörer-Anschluss ist in 6,3-Millimeter-Version ausgeführt.

Für Melodien gemacht, für alles bereit

Rücksicht wird man allerdings nur nehmen müssen, wenn besagte Zeitgenossen zufällig gerade schlafen oder hochkonzentriert arbeiten müssen. Ansonsten weiß der 6000A nämlich auf Anhieb sämtliches Interesse auf sich zu ziehen – der Hörtest ist kaum gestartet, schon werden die ersten neugierigen Köpfe durch den Spalt der angelehnten Tür gesteckt. Dabei macht sich der Audiolab-Verstärker gerade bestenfalls ein wenig warm, während er das in CD-Qualität zugespielte „All Along The Watchtower“ von Jimi Hendrix zum Leben erweckt. Im wahrsten Sinne des Wortes, der Song klingt jetzt wesentlich dynamischer und intensiver als wir ihn in Erinnerung haben. Sehr agil und begeisterungsfreudig begleitet der 6000A die wilden Kunststücke von Hendrix‘ Gitarre, ohne dabei seine ihm eigene Ruhe zu verlieren. Insbesondere die fast zur Eskapade neigenden Soli driften bei manchen HiFi-Komponenten schon mal ein wenig in schrille Frequenzen ab, die der Audiolab-Verstärker aber mühelos und äußerst elegant ausbalanciert. Zudem ergänzt er die Mitten und Höhen durch eine sehr intensive und kraftvolle Tieftonwiedergabe, die ein sowohl ausgewogenes als auch hervorragend pointiertes Gesamtbild bewirkt.

Gesteuert wird der Audiolab-Amp wahlweise direkt am Gerät oder mit der übersichtlich strukturierten Infrarot-Fernbedienung.

Gesteuert wird der Audiolab-Amp wahlweise direkt am Gerät oder mit der übersichtlich strukturierten Infrarot-Fernbedienung.

Dieser erste Eindruck weckt umgehend Vorfreude auf das, was wohl von höher aufgelösten Titeln zu erwarten ist, wirft allerdings zugleich auch die Frage auf, ob die Klangqualität überhaupt noch zu steigern ist. Die Antwort ist schnell gefunden, natürlich ist es auch dem 6000A möglich, aus entsprechendem Quellmaterial noch präzisere Feinheiten herauszuholen – was ihm aufs Vortrefflichste gelingt. Der Detailgrad von „The Package“ (A Perfect Circle) scheint seit der letzten Hörsession deutlich gewachsen zu sein und der Audiolab-Verstärker haut hier ein ordentliches Pfund raus. Das noch relativ stille und klanglich eng umrissene Intro gewinnt mit dem Einsatz des Basses direkt spürbar an Volumen. Sofort spielt der 6000A seine enormen Stärken in der räumlichen Darstellung aus, die sich nach gut vier Minuten mit den nun immer kraftvolleren Gitarrenriffs noch einmal potenziert. Eine extrem intensive Performance, der es aber weder an Natürlichkeit noch Staffelung mangelt und die echtes Live-Feeling transportiert. Mit jeder akustischen Ergänzung baut der 6000A seine stetig wachsende virtuelle Bühne aus, ohne dabei bereits etablierte Details zu vernachlässigen oder zu überlagern.

Analoge Quellen finden am 6000A ebenfalls Anschluss. Selbstverständlich gehört auch ein Phono-Eingang zum Ausstattungspaket.

Analoge Quellen finden am 6000A ebenfalls Anschluss. Selbstverständlich gehört auch ein Phono-Eingang zum Ausstattungspaket.

Insofern überrascht es nicht, dass dem Audiolab-Verstärker trotz seiner prinzipiell grenzenlosen Bandbreite vor allem melodiöse Titel liegen. Wer auf krachenden Sound steht, kann sich natürlich auch gern an entsprechenden Tracks aus dem Bereich (Nu)Metal und Co bedienen und wird ebenso auf seine Kosten kommen. Sogar höhere Pegel oberhalb der Zimmerlautstärke meistert der Verstärker spielend und behält trotzdem seinen sauberen und klaren Klang bei. Dementsprechend erweist sich auch das immer wieder imposante „Leaving You With This“ der Emil Bulls als ein akustischer Tsunami, den der 6000A mit größtmöglicher Wucht über uns hereinbrechen lässt – wirklich gefordert ist er dadurch jedoch bei Weitem nicht. Das ist ihm überhaupt nicht vorzuwerfen, er präsentiert auch hier jedes Detail mit perfekter Dynamik. Doch er bekommt gar nicht die Chance, so richtig aufzublühen. Dafür ist er ein viel zu großer Ästhet und Feingeist, der eben auch die filigranen Nuancen der Musik zu schätzen weiß.

In dem Moment ist er quasi ein bisschen wie ein Fußballer mit fabelhaften Freistoß-Qualitäten, der sich auf einmal in der Innenverteidigung wiederfindet und nur noch den Ball nach vorne schlagen soll. Da man bei Audiolab sicherlich nicht so viel Zeit in die Entwicklung gesteckt hat, damit wir den Audiolab-Verstärker jetzt unterfordern, darf er sich – nach dem kurzen Ausflug in die Welt der reinen Klanggewitter – deshalb bei „Remember the Future“ von Marc Rizzo umgehend wieder entspannteren und vielschichtigeren Klängen widmen. Der vom Flamenco-Touch  geprägte Chill-Out-Titel lässt den 6000A sofort wieder ein Maximum an Details in einer maximal natürlich und realistisch klingenden Darstellung auffahren. Nicht nur die Musik, auch die Naturgeräusche im Hintergrund bereitet er mit einer so großen Präzision auf, dass man nur kurz die Augen schließen muss und sich beim sanften Wellenrauschen und Vogelzwitschern sofort an den Strand versetzt fühlt.

Das Display gibt Auskunft über die anliegende Quelle oder den Betriebszustand, in dem sich der 6000A gerade befindet.

Das Display gibt Auskunft über die anliegende Quelle oder den Betriebszustand, in dem sich der 6000A gerade befindet.

Fazit

Bereits mit seinen in allen Belangen hervorragenden Qualitäten darf sich der 6000A von Audiolab durchaus als nahezu konkurrenzlos bezeichnen. Sein überragendes Preis-Leistungsverhältnis macht ihn dann endgültig zu einem ganz heißen Tipp in der gehobenen Mittelklasse. Wie man es vom britischen Traditionsunternehmen kennt, gehen makelloses Design, beste Materialgüte und ein hervorragender Klang auch hier Hand in Hand. So möchte man den 6000A am liebsten gar nicht mehr aus derselben geben…

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

97 %

95 %

94 %

Technische Daten

Modell:Audiolab 6000A
Produktkategorie:Verstärker
Preis:799,00 Euro (UVP)
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- schwarz
- silber
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 617830
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):65,5 x 445 x 300 mm
Gewicht:7,8 kg
Ausgangsleistung:2x 50 Watt (8 Ohm)
D/A-Wandler:ES9018K2M
Abtastraten:bis 192kHz/32Bit
Eingänge:2x optisch
2x koaxial
Bluetooth
3x Cinch
1x Phono (MM, Cinch)
Ausgänge:1x Cinch
1x Kopfhörer (6,3 mm)
Lieferumfang:- Audiolab 6000A
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
Besonderes:- sehr gute Verarbeitung
- erstklassiger DAC
- Bluetooth-Empfang
- vielseitige Anschlussmöglichkeiten
- hoher Bedienkomfort
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

Denon Envaya: Bluetooth-Top-Sound für drinnen und draußen

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Mit seiner Envaya-Serie hat Denon gleich drei Bluetooth-Lautsprecher auf den Markt gebracht. Klanglich sollen sie Topleistungen abliefern, sie sollen aber auch robust genug sein, um draußen mit auf Abenteuerjagd zu gehen. Beides hat der kleine Envaya Pocket im Test bereits bewiesen. Heute ist das Serien-Flaggschiff an der Reihe.

Handlich, haptisch hervorragend und klanglich erwachsen. So verspricht sich der Denon Envaya DSB250.

Wer auf der Suche nach einem robusten, flexiblen und gleichzeitig schicken Bluetooth-Lautsprecher ist, der sollte sich den Envaya mit der Zusatzbezeichnung DSB250 von Denon mal genauer anschauen. Klanglich soll die 750-Gramm-Box mit den ganz Großen mithalten können. Optisch muss sie sich dank des ziemlich coolen Stoffüberzugs ebenfalls nicht verstecken. So macht sie – egal ob liegend oder aufrecht stehend – sowohl drinnen als auch draußen eine Top-Figur. Dank seiner speziellen Konstruktion aus Polymer und strapazierfähigem Gewebe soll der Lautsprecher sogar Stöße und Stürze locker wegstecken. Selbst Wasser soll dem großen Bluetooth-Speaker nichts anhaben können. Das klingt doch mal ziemlich verlockend …

Envaya: Ein Name, drei Modelle

Der Envaya des japanischen HiFi-Unternehmens Denon kam 2017 nicht alleine nach Europa, sondern hat gleich zwei kleine „Brüder“ mitgebracht. Die aktuelle Generation der Denon-Bluetooth-Lautsprecher kommt also als Trio daher. Der Envaya, um den es in diesem Test geht, kostet 199 Euro. Der etwas kleinere Envaya Mini 149 Euro und das kleinste Modell, der Envaya Pocket 99 Euro. Jedes Modell ist jeweils in einer schwarzen Version mit Stoffbespannung in schwarz oder im grau-schwarz gestreiften Design zu haben.
Alle drei Modelle wurden laut Hersteller besonders für diejenigen entworfen, die viel unterwegs sind und dabei gerne Musik in bestmöglicher Soundqualität genießen. Die tragbare Envaya-Lautsprecherfamilie kann daher nach persönlichen Vorlieben sowohl drinnen wie draußen aufspielen. Da die drei Speaker zudem staub- und wasserdicht sind, ist ihr Einsatzgebiet – zum Beispiel beim Beachvolleyball, Wandern, Grillen, Sonnenbaden, etc. – also nahezu unbegrenzt.

Der große Envaya DSB250 (hinten links) im Vergleich zu seinen Geschwistern der Denon-Bluetooth-Familie.

Flexibel einsetzbar

Denon hat auch ein paar Vorschläge mitgeschickt, wo welches Modell am besten einsetzbar wäre: Aufgrund seiner Leistungsstärke empfiehlt der Hersteller sein Spitzenmodell Envaya beispielsweise für die Nutzung in der Küche oder im Wohnzimmer. Selbst größere Räume soll das Familien-Oberhaupt problemlos beschallen. Dabei ist er, das muss erwähnt werden, mit seinen rund 21 Zentimetern Länge und seinem Gewicht von 750 Gramm noch kompakt genug, um ihn auch problemlos zu transportieren. Der mittlere Spross dieser Lautsprecherfamilie, der Envaya Mini, sollte dagegen in kleineren Räumlichkeiten, wie etwa dem Badezimmer oder Büro seinen Platz finden. Der kleine Envaya Pocket ist mit seinen knapp 400 Gramm hingegen der perfekte alltägliche Begleiter. Einer, der einfach überall mit hingenommen werden kann und dort – egal, ob im Park, am Pool oder auf dem Balkon – für die musikalische Untermalung sorgt.
Letztlich ist es aber gleich für welches der drei Modelle man sich entscheidet: Vier kleine Gummi-Füßchen sorgen dafür, dass jeder der portablen Lautsprecher flach hingelegt werden kann und so auch auf etwas holprigeren Flächen stabil platziert ist. Ist der Untergrund eben, lässt sich jede Envaya-Version aber auch aufrecht problemlos hinstellen. So findet der Bluetooth-Speaker auch auf engstem Raum ein Plätzchen oder passt sich bestens in ein freies Eckchen ein.

Dank IP67-Klassifikation lassen sich alle Envaya-Modelle auch in Feuchträumen, zum Beispiel im Badezimmer, betreiben.

Übersichtlich und leicht zu bedienen

Inzwischen ist der Envaya von seiner Verpackung befreit. Beim Auspacken werfe ich auch gleich mal einen Blick auf den weiteren Lieferumfang: Mit im Gepäck hat die Bluetooth-Box ein USB-Ladekabel, eine Handschlaufe und einen Quick Guide. Das Wort „Handschlaufe“ klingt vielleicht etwas unspektakulär. Dieses Utensil kann aber überall dort extrem von Vorteil sein, wo man den Lautsprecher nicht direkt hinstellen kann oder möchte, er aber dennoch zum Einsatz kommen soll. Das kann zum Beispiel an einer Hängematte sein, um die Bluetooth-Box sanft mitschaukeln zu lassen. Oder am Rucksack, damit man auch während einer Wanderung mit schönen Klängen versorgt wird.
Die wenigen Seiten im Quick Guide sind für die umfangreiche Bedienung auch vollkommen ausreichend. Das übersichtlich angeordnete Bedienfeld, bestehend aus nur fünf Tasten (An/Aus, lauter, leiser, Bluetooth und ein Anrufbutton), ist nämlich weitestgehend selbsterklärend.

AUX-Buchse und USB-Ladeport befiden sich gut vor Wasser und Staub geschützt unter einer gummierten Klappe.

Im Stoffkleid

Die Kombination aus Polymer und strapazierfähigem Gewebe offeriert dem Betrachter eine schlichte, schicke, zugleich aber auch robuste Optik. Der Envaya ist laut Hersteller wasser- und staubdicht. Die Steckverbindungen – unter anderem für das USB-Ladekabel – sind mit Kappen abgedeckt, alle Lücken durch entsprechende Dichtungen verschlossen und das Chassis wasserdicht gefertigt. So soll über einen bestimmten Zeitraum kein Wasser in das Gerät eindringen können. Die sogenannte IP67-Klassifikation verspricht dem Käufer, dass der Envaya in einem Meter Wassertiefe und über einen Zeitraum von bis zu 30 Minuten keinen Schaden nimmt. Das werde ich selbstverständlich ausprobieren …

Robust und doch fein gekleidet. Sein strapazierfähiges, zgleich aber auch optisch ansprechendes Stoffkleid macht den Denon Envaya einzigartig und zu einem echten Hingucker.

Laden und Bluetooth aktivieren

Bevor es aber in den Test geht, wird der Lautsprecher erstmal vorbereitet. Um den Lautsprecher aufzuladen, wird zunächst die Klappe auf der Rückseite geöffnet und der Envaya mit Hilfe des mitgelieferten USB-Ladekabels mit Strom versorgt. Bereits nach etwa drei Stunden ist der Akku dann voll. Fürs Anschalten halte ich den Power-Knopf nun ein wenig gedrückt, was von einem Signalton quittiert wird. Das Gerät befindet sich nun im Verbindungsmodus. Ist das nicht der Fall, muss einfach die Bluetooth-Taste gedrückt werden.

Danach geht es wie folgt weiter:
1. Bluetooth-Funktion auf dem Smartphone, Tablet, etc. aktivieren.
2. Nach verfügbaren Geräten scannen.
3. „Denon Envaya“ aus Liste auswählen – fertig.

Telefonieren und Siri aktivieren

Bevor es nun in den Klangtest geht, will ich mal schauen was der Envaya – außer Musik abzuspielen – noch so auf dem Kasten hat: Mit Hilfe des integrierten Mikrofons sollen sich auch Telefongespräche führen lassen. Dazu muss das Smartphone vorher via Bluetooth mit dem Envaya Pocket verbunden werden, schon ist alles startklar. Um einen eingehenden Anruf anzunehmen, wird dann die Taste mit dem Hörersymbol gedrückt. Der Anrufer ist nun gut und sauber zu verstehen. Auch meine Stimme dringt deutlich wahrnehmbar ans andere Ende durch. Übrigens: Hört man gerade Musik, stoppt diese automatisch, sobald es klingelt. Legt man auf, wird die Wiedergabe wieder fortgesetzt. Ein weiteres Feature: Als iPhone-Besitzer kann man über den Envaya auch mit seiner digitalen, persönlichen Assistentin „Siri“ sprechen. Dafür muss man lediglich den Telefonknopf am Envaya Pocket gedrückt halten und Siri wird aktiviert.

Das Oberhaupt der Denon Bluetooth-Speaker-Familie lässt sich nahezu überall platzieren. Ganz nebenbei eignet er sich auch als praktische Freisprecheinrichtung.

Sanfter Riese

Die ausgiebige Untersuchung des Denon ist abgeschlossen. Er ist zudem aufgeladen und per Bluetooth mit meinem Smartphone verbunden. Also geht es endlich mit dem Klangtest los: Dabei starte ich am frühen Abend zunächst mit leichter Hintergrundbeschallung. Diesbezüglich darf Frank Turner mit seinem Album „Last Minutes And Lost Evenings“ aus dem Denon Envaya klingen. Nicht zu laut, aber auch nicht zu leise. Die handgemachte, ehrliche Musik des britischen Singer/Songwriters passt perfekt zu selbstgemachten Burgern und kühlen Getränken, die sich ebenfalls auf dem Tisch ausbreiten. Die Stücke des Folk-Rockers mit Indie-, Punk- und Alternative-Einflüssen werden sinnlich aber keineswegs einschläfernd langsam wiedergegeben. Sie sind aber auch nicht unangenehm aufdringlich – also genau richtig als Hintergrundbegleitung. Bei „I Knew Prufrock Before He Got Famous“ werden die Gäste dann mit der etwas kratzigen Stimme Frank Turners und prominenten Gitarrenklang versorgt. Die Reduziertheit spricht für sich und wird vom Denon perfekt reproduziert – mehr braucht es auch gar nicht. Bei „I Still Believe“ und weiteren Songs kommen dann ein paar Drums und eventuell noch ein Keyboard dazu. Auch das wird klanglich absolut detailgetreu und ehrlich vom Denon dargeboten. Alles ohne Schnörkel oder negative Ausreißer – weder nach oben noch nach unten. In diesem Zusammenhang: Liegt die Box der Seite, wird ihr ein wenig mehr Bass entlockt. Stehend klingt dagegen alles ein wenig feiner. Die Aufstellung ist also auch eine Frage des Hörgeschmacks. Meine große Wohnküche wird jedenfalls optimal mit Sound ausgefüllt, ohne dass sich dieser unpassend in den Vordergrund drängt.

Klangstark in die 90er

Später am Abend wird der große Envaya dann an seine maximale Lautstärke herangeführt. Das Aufblinken aller fünf weißen LEDs zeigt an, dass das Maximum erreicht ist. Dabei fällt auf, dass die Tasten ein wenig schwergängig sind, was an dem sehr stabilen, aber nicht sonderlich flexiblen Polymer liegt. Mit der Zeit bekommt man aber schnell ein Gefühl dafür, wie fest und wie lang die einzelnen Knöpfe gedrückt werden müssen. Anschließend kommt es zu einer musikalischen Herausforderung. Sowohl für den Envaya und erst recht für meine Ohren: Meine Playlist mit Trash-Songs kommt zum Vorschein, die mich mit voller Wucht in die 90er Jahre zurückkatapultiert. „Hey Yo Captain Jack“ brüllt der gleichnamige Musiker ohne Vorankündigung durch die Wohnung. „Bring Me Back To The Railroad Track.“ Die Lautstärke ist für die vergleichsweise kompakte Größe der Box tatsächlich beeindruckend. Mit dem anschließend angespielten „Mr. Vain“ von Culture Beat gibt es dann einen ordentlichen Wumms auf die Ohren. Druck ist schonmal ausreichend da. Mit „Pray“ von DJ Bobo werden anschließend technoähnliche Bässe mit einem nahezu sakralen Gesang kombiniert, bevor sich bei „Ice Ice Baby“ von Vanilla Ice Flüstertöne und Rap-Passage abwechseln. All diese Herausforderungen meistert der Envaya mit Bravour. Das gilt auch für den extremen Hall in Kombination mit elektronischen Klängen bei Haddaways „What Is Love“ sowie den typischen Girl-Band-Klang der Spice Girls („Wannabe“). Mit „Barbie Girl“ und „Fred Come To Bed“ hört der Spaß dann aber auf, und eine neue Playlist wird gesucht. Das liegt aber weniger am Lautsprecher …

Alle benötigten Tasten befinden sich in der rechten Seite des Envaya. Alternativ lassen sich die wichtigsten Befehle aber auch per Smartphone übertragen.

Envaya + Envaya = Doppelte Power

Mit Hilfe eines zweiten Envaya-Lautsprechers soll laut Denon sogar ein echtes Stereosystem entstehen. Dazu soll der Hauptlautsprecher zunächst mit dem mobilen Endgerät gekoppelt werden, dann wird der zweite Lautsprecher eingeschaltet. Die Bluetooth-Taste wird an beiden Lautsprechern nun gleichzeitig und für mindestens sechs Sekunden lang gedrückt gehalten. Ein Piepton bestätigt dann, dass die Kopplung beider Geräte abgeschlossen wurde. Ein Lautsprecher übernimmt nun die Wiedergabe des linken Kanals, der andere die des rechten.

Versprechen gehalten

Denon stapelt bezüglich des Klangs übrigens nicht gerade tief: So ist zu lesen, dass die eingesetzten Treiber in Kombination mit der großen, passiven Bassmembran hier für einen Klang sorgen, der alles was konventionelle Kompaktlautsprechersysteme zu bieten haben, übertreffen soll. Soweit würde ich jetzt nicht gehen, der Sound ist aber – gerade im Vergleich zu Kabellos-Lautsprechern ähnlicher Größe – wirklich sehr gut. Das gilt drinnen wie draußen. „Komm, wir buddeln uns ‘nen Tunnel“ klingt es anschließend über die Terrasse. Ein typischer Fanta-4-Song von Smudo, Thomas D und Co. – mal lauter, mal leiser. Auch hier wird alles absolut sauber und unaufgeregt, gleichzeitig aber druckvoll und mit enormer Dynamik in die frische Luft getragen. Wow! Zu guter Letzt folgt noch der „Wassertest“. In Ermangelung eines tieferen Gewässers stelle ich den Envaya einfach mal für 30 Minuten in ein gefülltes Wasserglas. Anschließend hole ich ihn raus, schalte ihn ein und drücke die Playtaste auf meinem Smartphone. Was Denon verspricht, trifft hier uneingeschränkt ein. Der Lautsprecher spielt los, als wäre nichts gewesen. Was ebenso beeindruckt: Unter normaler Zimmertemperatur (21-22 Grad) trocknet das Gewebe des Envaya in wenigen Minuten. Damit eignet sich dieser Bluetooth-Lautsprecher auch uneingeschränkt für den nächsten Tracking-Trip, das Zeltlager oder das anstehende Festival-Wochenende!

Im finalen Test haben wir den Envaya in ein Glas Wasser gestallt. Anschließend spielte der Denon weiter, als wäre nichts gewesen.

Fazit

Dank schlichter und robuster Optik passt der Envaya von Denon einfach überall hin. Egal, ob in moderne Wohnlandschaften, auf die Terrasse oder zum Wacken-Festival. Flexibel und robust ist der Größte des neuen Bluetooth-Lautsprecher-Trios aus Japan definitiv, klanglich überzeugt er ebenso auf ganzer Linie. Seine Bedienung ist einfach, der Preis mit 199 Euro für eine Bluetooth-Box hingegen kein Schnäppchen. Nimmt man aber Klang, Performance, Bedienkomfort, Optik und Robustheit zusammen, ist der Preis in diesem Fall vollkommen gerechtfertigt.

Test & Text: Sonja Bick
Fotos: Philipp Thielen/Sonja Bick

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

80

80

79

181230.Denon-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Denon
Envaya
Produktkategorie:Bluetooth-Lautsprecher
Preis:199,00 Euro
Ausführungen:- schwarz
- schwarz/grau
Vertrieb:Denon, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.denon.de
Abmessungen (BTH):209 x 74 x 77 mm
Gewicht:750 Gramm
Anschlüsse:- 3,5 Miniklinke (AUX)
- Bluetooth (aptX)
- USB (nur Ladefunktion)
Bluetooth-Reichweite:bis zu 10 Meter
Chassis:- 2 x 40-mm-Breitbänder
- 1 Passiv-Tieftöner (53x135mm)
Akkulaufzeit:mind. 13 Stunden
Aufladezeit:ca. 3 Stunden
Freisprecheinrichtung:ja
Lieferumfang:- Envaya
- USB-Ladekabel
- Handschlaufe
- Anleitung
Besonderheiten:+ Wasser- und Staubdicht
+ kabellose Zuspielung
+ sehr gute Verarbeitung
+ starker Akku
+ vollumfängliche Bedienung am Gerät
+ agile Grundtondynamik
+ Freisprechfunktion
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):80/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Neat Iota Xplorer – Mini-Standlautsprecher mit Geheim-Woofer

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Eine einmalige Erscheinung: Die Neat Iota Xplorer ist ein Standlautsprecher – doch mit 70 Zentimetern Höhe reicht sie gerade mal bis zum Oberschenkel. So außergewöhnlich wie die Optik ist auch die Technik dieser Zweieinhalb-Wege-Box: Mit ihrem obigen Bändchen-Hochtöner und den unteren Bass-Chassis in Compound-Anordnung liefert dieser kleine Schallwandler einen großen Klang. Wie der Neat Iota Xplorer das gelingt, sehr Ihr in diesem Video.

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https://www.youtube.com/watch?v=sKBlQ1s0vm0

Die Neat Iota Xplorer ist allein schon durch ihre Gestalt ein echter Hingucker: Ihre Quaderfom wird durch eine markante Schräge zur gewagten Geometrie mit zehn Ecken. Auf dem abgewinkelten Schallwand-Areal sitzen ein Air Motion Transformer als Hochtöner und ein Konus-Lautsprecher als Mitteltieftöner. Zusammen ergeben sie eine Zwei-Wege-Box, die in einer eigenen Kammer des Xplorer-Gehäuses spielen – quasi als abgeschrägte und modifizierte Form des ultrakompakten Monitors Neat Iota, aus dem die Xplorer hervorgegangen ist. Ein daruntergesetztes Bass-Modul erweitert sie nun zum Zweieinhalb-Wege-Standlautsprecher. Hier arbeiten zwei Woofer in Compound-Anordnung: Diebeiden identischen 17-Zentimeter-Speaker sitzen hintereinander, strahlen in die gleiche Richtung ab und spielen dabei phasengleich, also im Gleichtakt. Der erste ist dabei auf eine Zwischendecke im Gehäuse montiert und strahlt in eine geschlossene Gehäusekammer, der zweite ist in die Boxenunterseite eingelassen und feuert Richtung Boden. Durch dieses Downfire-Prinzip – also die Abstrahlung auf den reflektierenden Untergrund – wird der Tiefton-Schall gleichmäßig im Raum verteilt; und durch das Compound- oder Isobarik-Prinzip ist nur das halbe Gehäusevolumen nötig ist, um den gleichen tonalen Tiefgang wie mit einem einzelnen Woofer zu erreichen. Das ermöglicht die außergewöhnlich geringe Höhe der Iota Xplorer. Damit ist sie ideal für kleine Räume geeignet oder für HiFi-Freunde, die keine großen Lautsprecher im Raum sehen möchten – wohl aber hören wollen. Diese Illusion gelingt der Iota Xplorer ausgezeichnet: Wer die Augen schließt, glaubt, einen deutlich größeren Schallwandler zu erleben. Dabei fühlt sie sich nicht der absoluten Neutralität verpflichtet, sondern bietet eine überaus musikalisch-mitreißende Wiedergabe – ganz im Sinne ihrer Entwickler, die das Live-Feeling des Konzerts ins Wohnzimmer holen wollen.

Technische Daten

Modell:Neat
Iota Xplorer
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:3.898,00 Euro / Paar
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Eiche natur
- Eiche schwarz
- amerikanische Walnuss
- Satinweiß
Vertrieb:Bellevue Audio, Unna
Tel.: 02303 / 3050178
www.bellevueaudio.de
Abmessungen (HBT):740 x 300 x 220 mm
Gewicht:16 kg / Stück
Bauart:2,5-Wege, Isobarik-Bass, Bassreflex
Impedanz:6 Ohm
Hochtöner:1 x AMT (Magnetostat)
Mitteltieftöner:1 x 170 mm (Neat P1/R3, Konusmembran, beschichtetes Papier)
Tieftöner:2 x 170 mm (Neat P1/R2, Konusmembran, beschichtetes Papier)
Frequenzbereich:33 Hz - 22 kHz (Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:87 dB / 1W / 1m (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Neat Iota Xplorer
- Spikes mit Unterlegscheiben
- Frontbespannungen (in verschiedenen Farben möglich)
Pros und Contras:+ außergewöhnliches Design
+ geringe Größe für einen Standlautsprecher
+ Flächenstrahler (AMT) als Hochtöner
+ isobarische Bass-Treiber-Sektion
+ erwachsenes Klangbild
+ sehr gute räumliche Abbildung

- Terminal nur für Single-Wiring ausgelegt
- keine Bedienungsanleitung
Benotung:
Klang (60%):92/95
Praxis (20%):93/95
Ausstattung (20%):92/95
Gesamtnote:92/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungangemessen

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Kompaktlautsprecher Canton Chrono 30 – Tradition im modernen Gewand

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Im Portfolio des inzwischen seit über vierzig Jahren aktiven Unternehmens Canton erfreut sich die Chrono-Serie besonderer Beliebtheit. Der Fortschritt macht aber selbst davor nicht halt und das hat positive Folgen. Ein guter Grund, die neuen Kompaktlautsprecher Chrono 30 zum Test einzuladen – gesagt, getan!

Canton bleibt bei der Chrono 30 der bewährten Kombination aus Vinylfolie und Hochglanzlack treu.

Canton bleibt bei der Chrono 30 der bewährten Kombination aus Vinylfolie und Hochglanzlack treu.

Unter dem bekannten Familiennamen Chrono gibt es seit Spätsommer 2018 neue Modelle aus dem Hause Canton, die sich vor allem durch ein modernisiertes Design und eine noch hochwertigere Ausstattung auszeichnen. Die ursprünglich verwendeten Aluminium-Konusmembranen für Mittel- und Hochtöner weichen in der Neuauflage den Titanium-Chassis, die Canton sonst in der fast doppelt so teuren Vento-Serie einsetzt. Insgesamt sieben Schallwandler profitieren von diesem Technologie-Transfer: Die Chrono-Serie umfasst drei Stand- und zwei Kompaktlautsprecher unterschiedlicher Größen sowie den Wandlautsprecher Chrono 10 und den Center Chrono 50. Auch Heimkino-Setups sind also problemlos kombinierbar. Preislich liegen die einzelnen Modelle zwischen 309 Euro pro Stück für die kleine Chrono 10 und 949 Euro pro Stück für das Flaggschiff, die Standbox Chrono 90. Die hier von uns getestete Chrono 30 ist die größere der beiden Kompakt-Boxen und geht für 369 Euro pro Stück über die Ladentheke. Die Schallwandler sind auch online direkt bei Canton erhältlich, versandkostenfrei und mit 45 Tagen Rückgaberecht. Mehr als genug Gründe also zum unverbindlichen Probehören. Kein Wunder, dass ein Paar der Chrono 30 auch bei uns im Testraum landete …

Elegant und mit Struktur

Wie gewohnt sind auch die neuen Chrono-Modelle überaus hübsch anzusehen. Canton bleibt der bewährten Kombination aus Vinyl und Hochglanzlack treu, wagt allerdings den Schritt von der Holzoptik zur unifarbenen Strukturfolie. Die hochglänzende Lackierung bleibt der Schallwand vorbehalten, das restliche Gehäuse ist wie gewohnt absolut makellos in der passenden Farbe foliert. Die Chrono 30 sind wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich. Die leicht transparente und mit schwarzem Stoff bespannte Frontabdeckung sorgt bei unserem weißen Testexemplar für einen schönen Kontrast, da der untere Teil der Schallwand auch mit aufgesetzter Frontblende sichtbar bleibt. Hier ist das Herstellerlogo platziert, das zusätzlich für einen sehr eleganten und edlen Akzent sorgt.

Die Chrono 30 machen auch auf den passenden Stativen eine sehr gute Figur.

Die Chrono 30 machen auch auf den passenden Stativen eine sehr gute Figur.

Ebenfalls erwähnenswert ist die Befestigung der Frontblende, die magnetisch an ihrem Platz gehalten wird. So kommt die Schallwand ohne Pins oder Löcher aus, was natürlich ganz besonders stilvoll ist – auch das ist üblicherweise eher in höherpreisigen Lautsprecher-Serien zu beobachten. Angesichts dieser Eigenschaften der Frontblende erscheint es nur logisch, dass auch die Korbringe der Chassis ohne sichtbare Schrauben befestigt sind und bündig mit der Schallwand abschließen. Bei dieser sehr aufgeräumten und modernen Optik möchte man die Frontabdeckung eigentlich gar nicht mehr anbringen, zumal auch die neue Membran des Tiefmitteltöners mit ihrem silbrigen Glanz bereits visuell beeindruckt.

Zeit für Fortschritt

Wie erwähnt profitiert die Chrono-Serie vom Technologietransfer aus der Vento-Reihe und so verfügt auch die Zwei-Wege-Box Chrono 30 über einen hochwertigen Titanium-Tiefmitteltöner. Er ergänzt den bewährten 25-Millimeter-Alu-Mangan-Hochtöner, der uns ebenfalls schon in diversen Canton-Lautsprechern begegnet und in guter Erinnerung geblieben ist. Im Gegensatz zu diesem kleinen Spezialisten für die höheren Frequenzen ist der neue Tiefmitteltöner natürlich deutlich größer dimensioniert. Er misst 18 Zentimeter im Durchmesser und verfügt neben der neuen Membran über die patentierte Wave-Sicke Cantons. Sie ist eins der besonderen Merkmale der Lautsprecher aus Weilrod und sorgt mit großzügigem und kontrolliertem Hub zuverlässig für satten und kraftvollen Klang.

Der Tiefmitteltöner der Chrono 30 stammt eigentlich aus der höherpreisigen Vento-Serie.

Der Tiefmitteltöner der Chrono 30 stammt eigentlich aus der höherpreisigen Vento-Serie.

Dazu trägt selbstverständlich auch der Bassreflexport auf der Rückseite der Chrono 30 bei. Aufgrund dieser Öffnung sollte man den Kompakt-Lautsprechern durchaus etwas Raum zur Entfaltung geben und sie nicht direkt an Wände oder ähnliche vertikale Flächen pressen. Sollte dafür auf dem Regal oder Lowboard nicht ausreichend Platz verfügbar sein, könnten die passenden Stative LS 660 Abhilfe schaffen (Paarpreis 150 Euro, ebenfalls in Schwarz und Weiß verfügbar). Ein weiterer Vorteil von etwas mehr Wandabstand: Die vergoldeten Schraubklemmen auf der Rückseite der Chrono 30 sind leichter zu erreichen. Hier finden per Single-Wiring nahezu alle Lautsprecherkabel-Typen von der blanken Litze bis hin zum Bananenstecker Anschluss, sodass die Inbetriebnahme der Kompaktboxen kaum Zeit benötigt und man sich quasi umgehend dem Hörgenuss widmen kann.

Feiner Klang mit Durchschlagskraft

Auch wir lassen uns nicht lange davon abhalten, den Chrono 30 Gehör zu schenken. Unsere Wahl fällt zunächst auf Bruce Springsteens „High Hopes“, das für Kompaktlautsprecher auch mal etwas zu opulent ausfällt. Nicht so bei unseren Testkandidaten, die tatsächlich sehr raumgreifend mit einer breiten Bühne operieren. Das führt zu einer sehr präzisen Staffelung der ziemlich umfassenden Instrumentalbesetzung, die der „Boss“ mit seiner E Street Band aufweisen kann. Generell eigentlich keine leichte Aufgabe für kompakte Zwei-Wege-Lautsprecher, doch die Chrono 30 bewältigen die Herausforderung überaus zufriedenstellend. Sie werden nicht nur dem hohen technischen Niveau des Titels gerecht, sondern auch der ebenfalls sehr ausgeprägten Dynamik. Die typische Energie, die bei Springsteen von der Bühne schwappt, ist auch bei den Chrono 30 deutlich spürbar.

Für den Hochtonbereich verrtrauen die Chrono 30 auf das bewährte Alu-Mangan-Exemplar.

Für den Hochtonbereich verrtrauen die Chrono 30 auf das bewährte Alu-Mangan-Exemplar.

Ganz ähnlich sieht es bei „You Worry Me“ von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats aus, die etwas weniger kraftvoll, dafür mit umso mehr Groove auftreten. An Emotionen mangelt es der Kombo ebenfalls nicht und die Chrono30 wissen das sehr zu schätzen. Mit sattem Sound und ausgeprägtem Volumen sorgt das Canton-Duo für gute Stimmung und rückt jedes Detail an die richtige Stelle. Davon gibt es schließlich mehr als genug, auch Rateliff und seine Mitstreiter sparen nicht am Einsatz diverser Instrumente. Trotzdem lässt sich jedes einzelne davon sowohl bestens wahrnehmen als auch mühelos auf der virtuellen Bühne lokalisieren.

Gefühlvoll und krachend

Das gelingt sogar bei vergleichsweise wilden Kompositionen wie dem krachenden „Smells Like Rock’n’Roll“ der Emil Bulls. Die Münchener lassen hier ordentlich die Wände wackeln und geben den Chrono 30 auch direkt die Gelegenheit, ihre Qualitäten bei elektronischen Sound-Effekten zu beweisen. Dieser Bereich fällt vor allem ins Aufgabenspektrum des Hochtöners, dem die Herausforderung scheinbar spielend leicht gelingt. Selbst die schärfsten Samples im oberen Frequenzbereich zeichnen die Canton-Schallwandler so intensiv und klar, dass die insgesamt durchaus positiv-aggressive Stimmung des Songs einfach richtig Spaß macht.

Das Anschluss-Terminal der Chrono 30 fällt wie bei Canton üblich sehr hochwertig aus.

Das Anschluss-Terminal der Chrono 30 fällt wie bei Canton üblich sehr hochwertig aus.

Zu guter Letzt wollen wir aber noch herausfinden, ob die Chrono 30 diese Spielfreude auch bei ruhigen und gesetzteren Titeln an den Tag legen. Mit Sean Rowes „To Leave Something Behind“ sollen sie den Beweis antreten und tun das auf bestmögliche Art und Weise. Die Stimme des US-Amerikaners klingt über die hessischen Lautsprecher schlichtweg erstklassig weil überaus authentisch und unverfälscht. Das ausdrucksstarke Timbre des Singer-Songwriters kommt hervorragend zur Geltung und erstrahlt im perfekten Verbund mit dem sanften Instrumentalgerüst. Im Prinzip ist diese perfekte Symbiose auch keine Überraschung, schließlich haben wir es hier in beiden Fällen – Musik und Lautsprecher – mit ehrlichem Handwerk und sehr viel Liebe zum Detail zu tun.

Die Verarbeitung der Chrono 30 ist absolut makellos und sehr hübsch anzusehen.

Die Verarbeitung der Chrono 30 ist absolut makellos und sehr hübsch anzusehen.

Fazit

Die neuen Modelle der Chrono-Serie stehen ihren Vorgängern definitiv in nichts nach – sie sind ihnen in manchen Dingen sogar folgerichtig einen Schritt voraus. Dank des Technologietransfers aus höherpreisigen Canton-Familien und der gewohnt hochwertigen Fertigungsarbeit überzeugen die Chrono 30 im Test auf ganzer Linie. Mit ihrem vielseitigen Einsatzspektrum im HiFi- und Heimkino-Bereich und dem daraus resultierenden sehr guten Preis-Leistungsverhältnis sind die Chrono 30 deshalb in allen Belangen außerordentlich attraktive Lautsprecher.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 80/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

80

79

79

Technische Daten

Modell:Canton Chrono 30
Produktkategorie:Kompaktlautsprecher
Preis:369 Euro / Stück
Garantie:5 Jahre
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:Canton, Weilrod
Tel.: 06083 2870
www.canton.de
Abmessungen (HBT):36 x 19 x 27 cm
Gewicht:8 kg/Stück
Bauart:Zwei-Wege, Bassreflex
Impedanz:4 - 8 Ohm
Wirkungsgrad (1 Watt/1m):86,5 db (Herstellerangabe)
Nenn-/Musikbelastbarkeit:70 / 130 Watt (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 25 mm, Alu-Mangan
Tiefmitteltöner:1 x 180 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Frequenzbereich:33 Hz -40.000 Hz (Herstellerangabe)
Übergangsfrequenz:3.000 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Canton Chrono 30 (Paar)
- Gerätefüße
- Stoffabdeckung
- Bedienungsanleitung
Pro und Kontra:+ ausgeprägte virtuelle Bühne
+ hohe klangliche Präzision
+ sehr saubere Detailwiedergabe
+ kraftvoller Grundton
+ hervorragende Verarbeitung
+ magnetische Frontabdeckung
+ für HiFi- und Heimkino-Setups geeignet

- „nur“ Single-Wiring-Anschlüsse
Benotung:
Klang (60%):80/80
Praxis (20%):79/80
Ausstattung (20%):79/80
Gesamtnote:80/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Electrocompaniet EC Living Tana SL-1/Tana L-1/Sira L-1 – kabelloses HiRes-Streaming mit kraftvollem Subwoofer

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Jetzt kommt die Verstärkung: Electrocompaniet spendiert seinen attraktiven Wireless-Lautsprechern Tana SL-1 und Tana L-1 einen kabellosen Subwoofer. Mit diesem Bass-Upgrade sollen die kleinen Quader dem Klanganspruch der Norweger noch näher kommen: Streaming in HiRes-Qualität – auf audiophilem Niveau und mit vollem Fundament. Erreicht die Kombi mit dem kompakten Sira L-1 den perfekten Tiefton?

Der Subwoofer Sira L-1 verstärkt die Tana SL-1 und die Tana L-1 im Bass, zusammen spielen sie als 2.1-Setup.

Electrocompaniet ist seit vier Dekaden für High End und höchstwertiges HiFi bekannt – allerdings mit klassisch-konservativen Komponenten. Mittlerweile betreten die Norweger aber auch modernes mediales Neuland: Mit „EC Living“ bieten sie ein modular aufgebautes, komplett im eigenen Land entwickeltes und gefertigtes HiRes-Streaming-System für Wireless HiFi. Bislang sorgen vier Komponenten für den kabellosen Klang: Ein reiner Streamer ,eine Streamer/Verstärker-Kombi sowie die beiden aktiven Wireless-Lautsprechermodelle Tana SL-1 und Tana L-1, die wir bereits im Test vorgestellt haben. Nun erweitert Electrocompaniet die EC Living-Serie um den Subwoofer Sira L-1. Damit bieten die Norweger eine schallwandlerisch überaus sinnvolle Ergänzung: Ein 2.1-Setup mit zwei Satelliten und einem Subwoofer gilt als patente Lösung, wenn man großen Klang in kleinen Räumen erreichen möchte – oder schlicht so wenig Lautsprecher wie möglich sehen möchte. Wie sich das mit der Tana/Sira-Kombination im Rahmen des EC Living-Konzepts realisieren lässt, schauen wir uns nun an.

Die modernen Aktivboxen harmonieren auch mit einer Vintage-Einrichtung.

Modularer Musikspaß: Das EC Living-System

Das modulare Konzept von EC Living hat einen klaren Vorteil: Man nimmt nur, was man braucht. Wer seine analoge Anlage zu digitalem HiRes-Streaming befähigen will und womöglich auch auf seine passiven Boxen nicht verzichten mag, greift zum Streamer Rena S-1 oder zum Streamer/Amp Rena SA-1. Wer sich hingegen komplett vom klassischen HiFi verabschieden möchte, braucht allein die Wireless-Lautsprecher. Die EC Living-Serie bietet hier nämlich mit der Tana SL-1 eine Master-Box, die mit allen Schnittstellen und einem Streamer ausgestattet ist. Die Slave-Box Tana L-1 dagegen ist eine reine Ergänzungsbox für den Stereo-Betrieb oder für ein Mehrkanal-Setup. Sie kommt deshalb ohne Schnittstellenterminal und Streamer aus. Nun tritt also noch der Subwoofer Sira L-1 hinzu. Er lässt sich leicht einbinden, weil alle Komponenten der EC Living-Reihe sowohl optisch als auch funktional aufeinander abgestimmt sind. Dazu gehört auch die gemeinsame Steuerung über eine eigene, von Electrocompaniet selbst entwickelte App. Durch sie kann man die Module komfortabel kombinieren und bedienen, und über sie läuft auch das Musikstreaming mit den angesagten Formaten und Diensten. Die App und die Wireless-Lautsprecher ermöglichen unterschiedlichste Beschallungs-Szenarien. Sie reichen von der einfachen Mono-Wiedergabe bis zur Heimkino-Lösung mit 7.4-Mehrkanalsound. Natürlich geht auch Multiroom-Beschallung, also die zentralgesteuerte Musikversorgung verschiedener Räume. Die Anzahl der Zonen ist laut Electrocompaniet dabei unbegrenzt. In Ermangelung einer Luxusvilla beschränken wir uns auf einen Raum und testen, was das Trio Tana Sl-1, Tana L-1 und Sira L-1 als 2.1-Wireless Speaker-System kann. Widmen wir uns den Protagonisten aber erst mal im Einzelnen.

Noble Norweger: Die Electrocompaniet EC Living Tana SL-1 und Tana L-1 strahlen ihre Hochwertigkeit auch optisch aus.

Tana SL-1: Masterbox in Vollausstattung …

Die Tana SL-1 ist eine All-In-One-Lösung: Sie benötigt nur noch eine Quelle – also einen CD-Player, ein Smartphone oder einen Musikspeicher in Form eines USB-Sticks, einer externen Festplatte oder eines Netzwerkspeichers (NAS) – , alles andere macht sie ganz allein. Als aktiver Wireless-Lautsprecher mit integriertem Streamer, DAC, Schnittstellen-Terminal und HiFi-Vollverstärker kann die Tana SL-1 Musik empfangen, wandeln, amplifizieren und wiedergeben. Weil Electrocompaniet natürlich nichts auf den eigenen audiophilen Ruf kommen lässt, beherrscht die Masterbox die File-Verarbeitung und das Daten-Streaming in HiRes – sowohl über LAN als auch über WLAN. Wofür die Tana SL-1 empfänglich ist, zeigt uns das Terminal auf ihrer Rückseite. Hier sehen wird einen USB-A-Port für einen Stick oder eine externe Festplatte sowie eine optische und eine elektrisch-koaxiale S/PDIF-Schnittstelle für digitale Zuspieler. Darunter sitzt eine LAN-Schnittstelle, über diesen Ethernet-Port findet die Tana SL-1 via Kabel Anschluss an das heimische Netzwerk. Was über diese insgesamt vier physikalischen Eingänge an Digitalsignalen zugespielt wird, erfährt vom nachfolgenden DSP eine Aufbereitung und vom anschließenden DAC eine Umwandlung.

Das Terminal der Masterbox Tana SL-1: Mit USB-Schnittstelle, optischem und elektrischem Digitaleingang und Ethernet-Port setzt dieser Aktivlautsprecher konsequent auf eine moderne mediale Anbindung und Vernetzung.

… für amtliches HiRes-Streaming

Diese Digital-Sektion ist gleich doppelt HiRes-fähig: Zum einen kann sie PCM-Musikfiles bis 192 Kilohertz/24 Bit verarbeiten. Sie unterstützt dabei die gängigen Audio- und Container-Formate von WAV, FLAC und ALAC über APE und Vorbis bis hin zu WMA, AAC+ und MP3. Zum anderen können auch DSD-Dateien abgespielt werden. Hier ermöglicht die Tana SL-1 DSD128 – also Doppel-DSD, was mit der 128-fachen Abtastrate einer CD funktioniert. Für Wireless-Lautsprecher ist diese HiRes-Fähigkeit ausgezeichnet. Es kommt noch besser: Der Streamer der Electrocompaniet Tana SL-1 ermöglicht HiRes auch beim Datentransport über WLAN. Dafür ist allerdings ein halbwegs aktueller Router nötig, Electrocompaniet empfiehlt ein MIMO-fähiges WLAN-ac-Modell. Da das EC Living-System sowohl die Nutzer von Android-Geräten als auch die Apfel-Fraktion ansprechen soll, ist das Wireless-System auch für iPhone, iPad und iPod ausgelegt, darum funktioniert zusätzlich auch das Streaming über AirPlay. Bluetooth als alternative Funkverbindung ist hingegen (noch) nicht möglich, diese Streamingfunktion wird erst mit einem späteren Software-Update freigeschaltet sein. Dafür geht über WiFi umso mehr: Wenn man für die Stereo-Wiedergabe die Ergänzungsbox Tana L-1 einbindet, wird zwischen den Boxen eine eigene Funkverbindung aufgebaut, die das WLAN nicht belastet und eine HiRes-Wiedergabe in der immer noch exzellenten Qualität 96 Kilohertz/24 Bit ermöglicht. Das gilt ebenso für alle weiteren EC Living-Komponenten – also auch für den Subwoofer Sira L-1, mit dem das Stereo-Setup zu einem kraftvollen 2.1.-System erweitert werden kann. Doch wir sind mit den Tanas noch nicht fertig: In ihnen steckt noch mehr drin.

Blick hinter die Kulissen: Unter der Stoffbespannung sitzen der Kalotten-Tweeter und die Konus-Mitteltieftöner.

Tana SL-1 und Tana L1: Premium-Technik …

Die Tana SL-1 ist als Masterbox vollausgestattet, die Tana L-1 benötigt als Ergänzungsbox jedoch weder die zentrale Streamer-Elektronik noch das Schnittstellen-Terminal. Ansonsten sind die Boxen identisch ausgestattet: In beiden arbeitet ein Hochtöner/Mitteltieftöner-Duo für eine Zwei-Wege-Wiedergabe. Oben sitzt eine 25-Millimeter-Kalotte aus Seide, sie kooperiert mit einem 133-Millimeter-Konus aus verwobenem Polypropylen. Diese Speaker werden in jeder der beiden Boxen von einem Qualitäts-Kraftwerk angetrieben. Es handelt sich um einen Class-AB-Verstärker. Diese erstklassige Schaltung wird in vielen ausgewachsenen Vollverstärkern eingesetzt. Bei Aktivboxen hingegen ist sie eher selten zu finden, da sie mehr Platz beansprucht und mehr Wärme entwickelt als die zumeist üblichen kleinen Class-D-Schaltverstärker. Electrocompaniet lässt auch hier nichts auf seinen audiophilen Ruf kommen und greift auf eine Class-AB-Schaltung zurück, die schon in dem High End-Vollverstärker ECI-3 für erlesenen Klang sorgt. Satte 150 Watt leisten die beiden Edel-Kraftwerke der Tanas. Das erklärt auch das großflächige Kühlrippenareal auf der Rückseite. Die bekommt man im Betrieb natürlich eher selten zu Gesicht, darum schauen wir uns jetzt lieber mal die stets sichtbaren Seiten an.

Die Aluminium-Bänder sorgen nicht nur für die edle Anmutung, sondern auch für das einheitliche Erscheinungsbild der EC Living-Serie: Auch der Steamer und das Streamer/Verstärker-Modul der Reihe sind mit der metallenen Einfassung versehen.

… im Lifestyle-Outfit

Die erstklassige Technik findet bei der EC Living-Serie ihre Entsprechung in einer edlen Optik und einer beeindruckenden Material- und Verarbeitungsqualität. Anders als die kunststoffreichen Modelle der Konkurrenz sind die Tanas überwiegend aus Metall gefertigt. Das erklärt das hohe Gewicht von sechs Kilogramm, obwohl die Quader nur 18 mal 18 mal 25 Zentimeter groß sind. Die Bodenplatte ist dabei in Gänze in Gussmetall gehalten. Der hierauf aufgebaute Korpus ist hingegen in Aluminium ausgeführt. Dies garantiert sowohl eine große Steifigkeit als auch eine starke Schwingungsresistenz. Aus Metall sind überdies die drei Bänder, die das sanft gerundete Gehäuse zum Boden hin einfassen. Unsere Tana-Testmodelle besitzen eine Bereifung aus gebürstetem Aluminium, alternativ wird das dreiteilige Band in Kupfer oder in Schwarz angeboten. Ab jetzt ist aber Schluss mit Metall: Oberhalb der Einfassung sind Front und Wangen mit einer mattschwarzen Stoffbespannung bemantelt, und den obere Abschluss der Boxen bildet eine glänzendschwarze Platte aus Acrylglas. Sie ist, zusammen mit den Metallbändern und der Quaderform, das prägende Gestaltungsmerkmal aller Komponenten der EC Living-Serie. Dieses Design sorgt für eine dezente Noblesse, die Tanas strahlen eine angenehm zurückhaltende Hochwertigkeit aus. Die glänzende Decke ist dabei mehr als reines Dekor. Sie besitzt ein berührungsempfindliches Feld zur Nahbedienung. So lassen sich die beiden Tana-Boxen mit einem Fingertipp aus dem Standby-Modus erwecken und in den Spielbetrieb versetzen, und mit den beiden illuminierten Feldern „+“ und „-“ verändern wir die Lautstärke. Das geht an beiden Boxen. Rechts von diesem Touch-Screen sind drei LED eingelassen, mit ihnen informiert uns jede Tana über ihren Status: Über einen Farb- und Blinkzeichen-Code erfahren wir, ob die Boxen gerade in Betrieb gehen oder ob die Musik-Bibliothek durchsucht wird. Die LED warnen aber auch vor Audioverzerrungen oder einer Überhitzung des Verstärkers. Diese Auskunftsfreude gilt auch für den Spielpartner der Tanas: den Subwoofer Sira L-1.

Die Oberseite der Tana SL-1: Das Electrocompaniet-Emblem dient als Power-Anzeige, ein Touchscreen ermöglicht die Funktionen an/aus sowie lauter/leiser. Dazu geben drei LED Auskunft über den aktuellen Status.

Sira L-1: Subwoofer für das volle Fundament

Kleine Boxen mit einem aktiven Subwoofer bilden ein klanglich komplettes 2.1-Stereo-System. So verhält es sich auch hier: Die beiden Tanas sind als Satelliten für die Höhen und die Mitten zuständig und müssen sich nicht mehr um den Bass kümmern. Dafür ist nun der Sira L-1 zuständig. Diese Arbeitsteilung entlastet die Satelliten, zugleich erreicht das System mit Subwoofer nun deutlich tiefere Frequenzen. In Summe sorgt das für eine sauberere Wiedergabe, mehr Druck und mehr Bass. So spielt das Wireless HiFi-System nun runter bis 26 Hertz. Dafür sorgen insgesamt drei Speaker: Zwei hochwertige 17-Zentimeter-Lautsprecher, die von dem eingebauten Verstärker angetrieben werden, sowie ein genauso großer Passivradiator. Das ist ein Lautsprecher, der gar nicht an den Verstärker angeschlossen ist, sondern allein dadurch mitschwingt, dass die anderen beiden Speaker die Luft im Gehäuse bewegen. Dadurch erzielt man die gleiche Wirkung wie mit einer Bassreflexabstimmung: Trotz kleinem Gehäusevolumen erreicht man einen besseren Frequenz-Tiefgang. Deswegen wird das sogenannte Compound-Prinzip gerne bei kleinen Subwoofern angewendet, bei denen das benötigte Bassreflexrohr womöglich gar nicht in das Gehäuse passen würde. Der kubisch-kompakte Sira L-1 ist mit 256 mal 278 mal 260 Millimetern dafür durchaus ein Kandidat. Die Passivmembran soll hier aber auch einen zweiten Zweck erfüllen und sich als Vibrationsdämpfer betätigen. Dabei muss man sich fragen, was denn hier vibrieren soll: Die Lautsprecher sitzen in einem bedämpften Vollmetall-Gehäuse, das dem Subwoofer zum Gewicht von 13 Kilogramm verhilft. Sicher wird auch der integrierte Verstärker samt Netzteil ein paar Pfunde zusteuern: Hinter den Speakern arbeitet ein Class-D-Amp mit einer opulenten Leistung von 200 Watt. Einige Gramm gehen schließlich auf das Konto der Streaming-Empfänger, denn natürlich ist auch dieser Subwoofer ein Wireless Speaker. Er wird genauso wie die Ergänzungsbox von der der Masterbox Tana SL-1 mit Musik versorgt, und zwar ebenfalls in der HiRes-Qualität 96 Kilohertz/24 Bit. Als Teil des EC Living-Systems kann der Subwoofer ebenso mit dem Streamer Rena S-1 oder der Streamer/Verstärker SA-1 betrieben werden, um ein bestehendes HiFi-System zum Audio-Streaming zu befähigen. Deshalb fügt sich der Subwoofer mit seiner kubischen Form, der Acrylglas-Decke und den Metallreifen als Einfassung der Lautsprecherabdeckungen natürlich auch optisch in das EC Living-Design ein. Die Acryldecke des Sira L-1 besitzt allerdings kein Bedienfeld, die Konfigurierung geschieht ausschließlich über die zugehörige System-App.

Der Sira L-1 ist mit drei 17-Zentimeter-Speakern ausgestattet. Die seitlichen (hier der rechte) werden normal vom Verstärker des Subwoofers betrieben, der vordere (hier links im Bild und unter der Abdeckung verborgen) spielt als Passivradiator.

App für die Bedienung, Musikmanagement und Streamindienste

Electrocompaniet bietet zu seinem Musiksystem auch eine eigene Applikation an. Hier wird die bisherige Anwendung „EC Remote“ allmählich durch die neue Bedienoberfläche „EC Play“ abgelöst – und die bietet echte Fortschritte: Die App ist hellerer, freundlicher und eleganter gestaltet, die bequeme Erstinstallation mit der Einbindung der Komponenten geht noch schneller. Geblieben ist die intuitive Bedienung des Ensembles und die schnelle Auswahl der Audioquellen oder der Musikbibliothek. Sie füllt sich durch die Files vom Smartphone, von angeschlossenen Speichern wie USB-Stick, externe Festplatte oder NAS, dazu kommt die Musik von den Internet-Radiostationen dieser Welt und natürlich von den verschiedenen Internet-Musikdiensten. Hier sind Tidal, Qobuz und Spotify Connect schon vorinstalliert. Spotify funktioniert dabei über Spotify Connect, also über die eigene Bedienoberfläche dieses Anbieters. Um die Internet-Musikdienste nutzen zu können, benötigt man allerdings einen (kostenpflichtigen) Account. Die Suchfunktion der App ist mit den vier Möglichkeiten „Albums“, „Artists“, „Playlists“ und „Stations“ nicht besonders ausgefeilt. Da mag wohl mehr kommen, schließlich befindet sich diese neue Bedienoberfläche noch im Beta-Stadium. Das erklärt auch kleine Hakeligkeiten und Verzögerungen, die mit der alten App nicht auftreten. Das kann man leicht überprüfen, weil sich beide Apps parallel betreiben lassen. Es liegt also (noch) an der Software, bei der momentan alles auf Englisch läuft. Das sollte aber keine Hürde sein, da die App sehr intuitiv und übersichtlich aufgebaut ist. So kann man ruck-zuck die Hörzonen einrichten, das wird natürlich richtig spannend, wenn man mit mehreren EC Living-Komponenten ein Multiroom-Setup aufbaut. Im Menü „Speakers & Outputs“ nimmt man die Konfiguration der bestehenden Lautsprecher vor, bindet neue ein oder meldet bestehende ab – das alles gelingt mit wenigen Fingertipps. Mit einem Tipp hat man nach der Auswahl der Musik dann auch die grundlegenden Bedienfunktionen parat: Start/Pause, Springen zum vorherigen und nächsten Titel, Trackwiederholung, Zufallswiedergabe, Anzeige der Play Queue und natürlich die Lautstärke-Regelung. Sie lässt sich durch das Verschieben eines kleinen Punks auf einem langen Balken verändern. Die Lautstärkeeinstellung funktioniert aber auch mit der manuellen Wippe an Smartphone oder Tablet. Innerhalb eines Songs kann man leider nicht springen. Der sichtbare Fortschrittsbalken und die beiden Zeitanzeigen dienen allein der Information über die bereits gespielte Zeit und die Gesamtdauer des Tracks. Apropos Anzeige: Sofern man zur Musik auch das Cover-Foto abgelegt hat, wird dieses Bild großformatig gezeigt, dazu blendet die App rechts unten in der Ecke die File-Qualität ein, unter dem Cover werden Titel und Interpret genannt. Das alles lernt man aber erst kennen, wenn man die Boxen in Betrieb genommen hat – und das machen wir jetzt.

Die Einrichtung mit der neuen App „EC Play“: Sämtliche Boxen des EC Living-Systems werden automatisch gefunden. Im Fall der Tanas weist man die Boxen dem linken und dem rechten Stereo-Kanal zu. Neue Boxen findet man mit einem Fingertipp – und bereits eingebundene kann man ebenso schnell abmelden.

Anschluss …

Als erstes binden wir die Tana SL-1 in das eigene Netzwerk ein. Das dafür nötige Ethernet-Kabel gehört leider nicht zum Zubehör. Dies sollte man in dieser Preisklasse eigentlich erwarten dürfen. Dafür liegen jeder Komponente die ebenfalls nötigen Netzkabel bei, mit deren Anschluss nehmen wir auch sofort die beiden Tana sowie den Sira L1 in Betrieb, denn keine der drei Boxen verfügt über einen mechanischen An/Aus-Schalter. Deshalb beginnt auch direkt die Illumination: Auf der glänzend schwarzen Kopfplatte erscheint nun bei den Tanas das emblematische „E“ der Norweger. Sehr nobel! Über die drei kleinen LED sagen uns die beiden Boxen, wann sie bereit sind. Jetzt richten wir das Trio mit der App auf unserem Tablet ein. Alternativ lässt sich diese Arbeit auch am PC oder Mac mithilfe jedes beliebigen Webbrowsers von Chrome über Edge bis Firefox erledigen. Mann muss nur die IP-Adresse in das Adressfenster eingeben. Allerdings operiert man hier noch mit der Bedienoberfläche der alten App. Wir nehmen deshalb den Standard-Weg – und der ist schnell absolviert. Die App-Assistent sagt uns Schritt für Schritt, was wir machen sollen: Stromkabel einstecken. Netzwerkkabel einstecken. Die von der App gefundene Komponente auswählen – in unserem Fall die Tana SL-1. Von den verfügbaren Netzwerken das eigene auswählen und das Passwort eintippen. Der nun fast fertig eingerichteten Anlage können wir noch einen schönen Namen geben oder einen der Vorschläge akzeptieren – das war’s im Prinzip. Man kann jetzt noch das Netzwerkkabel entfernen, falls man ausschließlich über WiFi streamen möchte. Das kann allerdings wegen der immensen Datenmenge zu Aussetzern führen, erst recht mit einem etwas älteren Router. Deshalb empfiehlt Electrocompaniet zugunsten eines hochstabilen Streamings die kabelgebundene Zuspielung zur Tana SL-1.

Über dem Menüpunkt „Speakers & Outputs“ finden sich die Einstelloptionen für den Subwoofer (Bild 1). Die eigene Musik von verschiedensten Datenspeichern bindet man mit wenigen Fingertipps in die Library ein (Bild 2). Mit den abonnierten Online-Musikdiensten hat man eine schier grenzenlose Songauswahl, die App hat Spotify, Tidal und Qobuz bereits vorinstalliert (Bild 3).

… und Einrichtung

Hat die App denn nun wirklich alle Komponenten gefunden und eingebunden? Einen Hinweis gibt uns das Menü „Speakers & Outputs“: Hier erscheinen schon die Einstellmöglichkeiten für den Subwoofer, nämlich Level, Phase und Trennfrequenz. Mit diesen drei Parametern können wir den Subwoofer nun so konfigurieren, dass er perfekt mit den beiden Tanas zusammenspielt und wir ein harmonisches 2.1-System erreichen. Leider kann man diese drei Einstellmöglichkeiten nur über einen Schiebebalken verändern, ohne dass die eingestellten Werte angezeigt werden. Wer nun auf den darunterliegenden Menüpunkt „Edit Configuration“ tippt, bekommt sämtliche eingebundenen Lautsprecher aufgelistet – und alle drei Lautsprecher sind auf Anhieb da. Sehr gut! Nun legt man noch bei den Tanas fest, welche den linken und welche den rechten Kanal wiedergeben soll. Zur Überprüfung können wir von jedem Lautsprecher einen Testton abrufen. Schöner ist das natürlich mit richtiger Musik. Darum bauen wir jetzt im Menüpunkt „Library“ unsere Musikbibliothek auf. Hier wählen wir aus, von welchen verfügbaren Quellen und Speichern der Musikbestand aufgebaut werden soll. Das können mehrere sein, also etwa der Bestand vom eigenen Server und die Filesammlung auf einer externen Festpaltte. Die Quellen können mit zwei Fingertipps eingebunden und wieder abgewählt werden. Man sollte dem System nunr ausreichend Zeit zum Einpflegen der mitunter riesigen Datenmengen geben. Parallel können die Musikdienste Tidal, Qobuz und Spotify Connect aktiviert werden – wie gesagt: sofern man bei diesen Diensten einen Account eingerichtet hat. Nun haben wir Musik satt zur Verfügung – darum kommen wir endlich zum Hören.

In der Library kann man nach Alben oder Interpreten suchen (Bild 1). Das ausgesuchte Album wird schon mit Coverbild und den direkt antippbaren Titeln präsentiert (Bild 2). Der aktuell laufende Song wird mit Cover, Album- und Interpretenangabe sowie der File-Qualität gezeigt, zur Bedienung stehen die üblichen Grundfunktionen zur Verfügung (Bild 3).

Das Trio Tana SL-1, Tana L-1 und Sira L-1 in der Praxis

Um vergleichen zu können, was das Subwoofer-Upgrade bewirkt, wählen wir die gleiche Musik wie beim letztjährigen Test, als die Tanas noch allein schallgewandelt haben. Wir starten also wieder mit „Morph The Cat“ von Donald Fagen. Diese Nummer wählen wir gerne, weil die Produktion erstklassig ist und mit einem berühmt-berüchtigen Bass gesegnet ist. Damit erweist sich dieser Track als ideal, um die Tiefton-Veränderung zu testen – und die ist gewaltig: Gleich der allererste Ton, der unisono von Gitarre, Bass und Bassdrum gespielt wird, haut das Tana/Sira-Trio uns mit einer derartigen Klangmächtigkeit um die Ohren, dass wir es kaum glauben können: Unglaublich, was die drei Boxen im Zusammenspiel nun auch an Fundament bieten! Ein wuchtig-voluminöser Bass, wie wir ihn nur von richtig großen Standboxen kennen, bemächtigt sich unseres Raumes! Wir sind schwer beeindruckt. Allein diesen ersten Ton haben wir uns gleich fünfmal in Folge angehört – zum einen, weil es so klasse klingt, zum andern aber auch, weil wir immer noch ein wenig an der Abstimmung feilen. Das geht eigentlich in sehr feinen Abstufungen. Leider kann man das mit der reinen Balkenanzeige der neuen App nur ungefähr nachvollziehen. Hier ist die alte App mit ihrer Zahlenangabe überlegen. Die neue App soll dieses Feature aber auch noch bekommen. Wir fangen bei der Klangoptimierung mit dem „Frequency Limit“ an, also der Tiefpassfrequenz. Sie gibt an, ab welcher Frequenz der Suwoofer den beiden Tanas die Arbeit abnehmen soll. Dieser Wert ist in Ein-Hertz-Schritten zwischen 30 Hertz und 200 Hertz einstellbar, wir haben anfangs bei etwa 50 Prozent des angezeigten Balkens gelegen und reduzieren dann doch ein wenig auf etwa 40 Prozent.

WiFi macht’s möglich: Die Tana SL-1 sorgt dank des kabelfreien Streamings auch auf der Terrasse für Musikspaß.

Doppel-Plus: Mehr Bass und mehr Druck

Da der Sira L-1 in unserem Hörraum nicht auf gleicher Linie mit den beiden Tanas steht, verändern wir auch ein wenig die Phase. Damit können wir Frequenzauslöschungen aufheben, die durch die versetzte Aufstellung von Subwoofer und Satelliten auftreten. Die Phase ist beim Sira L-1 in Ein-Grad-Schritten zwischen null Grad und 180 Grad einstellbar. Überdies kann man mit Phase Flip gleich eine 180-Grad-Drehung hinbekommen – und dies ergibt bei uns auch das beste Ergebnis. Mit diesen beiden Einstellungen haben wir den Bass genauso, wie wir ihn haben wollen: Sauber, klar, tief. Nun gleichen wir noch mit „Subwoofer Level“ die Lautstärke des Subwoofers an, hier sind wir bei etwa 30 Prozent der Balkenanzeige. Fertig! Jetzt genießen wir die aufeinander abgestimmte 2.1-Komination aus Tana-Satelliten und Sira-Subwoofer – und das ist ein toller Genuss: „Morph The Cat“ hat nun genau jenen artikulierten, vollen, aber niemals wummrigen Bass, für den diese Aufnahme so gefeiert wird. Der Subwoofer macht trotz seiner kompakten Maße also einen exzellenten Job. Wir sind uns sicher, dass er weiter runter spielt als bis zu den angegebenen 30 Hertz. Es hat sich aber noch mehr getan: Die ganze Wiedergabe ist nun druckvoller. Das Schlagzeug hat nun hörbar mehr Schmackes. Das erkennt man auch an der satten Bassdrum, aber ebenso die Snare besitzt nun diese Extra-Portion Punch. Das ist ein großer Zugewinn gegenüber der Wiedergabe nur mit den Tanas. Die haben allein schon wirklich hervorragende Arbeit geleistet, aber sie blieben klanglich trotzdem, was sie sind: Kompaktboxen. Mit dem Subwoofer verwandeln sie sich nun, wenn man die Augen schließt, in ausgewachsene Standboxen.

So unauffällig und flexibel lassen sich die Lautsprecher in den Wohnraum integrieren. Der Subwoofer kann auch wegen seiner WiFi-Fähigkeit gut versteckt werden.

Audiophile Spielkultur

Dabei bewahren sie die audiophile Spielkultur, die uns schon im ersten Test so begeistert hat: Die Wiedergabe ist stimmig und ausgewogen, jene Harscheit, die man von manchen aktiven Kompaktboxen kennt, ist den Tanas vollkommen fremd. Die Wiedergabe erscheint im Gegenteil noch ein wenig entspannter, weil die Tanas von der arbeitsreichen Bass-Schallwandlung befreit sind und sich allein den Mitten widmen können. So spielen die Speaker ausschließlich in ihrem Paradebereich. Ebenso sind die Verstärker der Tanas der kraftfordernden Bass-Amplifizierung entledigt. So wird auch der Track „No Sanctuary Here“ des amerikanischen Singer/Songwriters Chris Jones zu einer tollen Wiederentdeckung: Wir erleben nun auf einem wunderbaren Bassfundament die herrliche Transparenz, den große Detailreichtum und die tolle Räumlichkeit -also jene klanglichen Meriten, die schon bei unserem ersten Kennenlernen im Hörraum zu den großen Pluspunkten zählt. Da sind wieder die beiden Gitarren, deren Stahlsaiten aufblitzen, deren Holzkorpus man hören und förmlich sehen kann. Sie sind eingebettet in einen eindrucksvollen Hall, der im Verbund mit mehreren Perkussion-Effekten, die unseren Hörraum durchfluten, für Hochatmosphäre sorgen. Und da ist wieder der Gänsehaut-Chor, die vielen Männerkehlen mit ihrem dunklen, raunenden „Hammm-Mah“. Diese schamanische Beschwörung hat nun mit dem Subwoofer einen Tiefgang, der den Chor noch geheimnisvoller, noch dunkler, noch gewaltiger klingen lässt – von dieser Nummer werden wir wegen des überwältigenden Eindrucks heute Nacht wahrscheinlich träumen. Die Wiedergabe über die Tanas und den Subwoofer ist hingegen schon tagsüber traumhaft.

Kleines Ensemble für großen Klang: Das Tana/Sira-Trio ist eine extrem raumsparende, vollwertige Lösung für audiophilen Musikgenuss.

Fazit

Das Bass-Upgrade ist grandios gelungen: Der Wireless Subwoofer Sira L-1 bringt die beiden kompakten Wireless-Lautsprecher Tana SL-1 und L-1 den entscheidenden Schritt weiter. Wir hören quasi die Verwandlung in ausgewachsene Standboxen. Der aktive 200 Watt-Subwoofer mit seiner Compound-Anordnung von zwei aktiven Speakern und einer passiven Membran sorgt im Gesamtklang nämlich für ein Doppel-Plus: zum einen für den Tiefbass, der den kleinen Tanas noch fehlte, zum anderen für eine insgesamt druckvollere Wiedergabe. Dabei bewahrt das 2.1-Beschallungssystem die audiophile Spielkultur, mit der schon die Tanas allein glänzen. Auch optisch und technisch sind die Trümpfe stichhaltig geblieben: nobel-dezentes Design, ausgezeichneten Material- und Fertigungsgüte, exzellenter Klang Dank Class AB-Verstärker, HiRes-Verarbeitung von PCM- und DSD-Files und HiRes-Streaming zwischen den Boxen via WiFi in 96 Kilohertz/24 Bit. So gelingt hochauflösendes HiFi ohne Verbindungskabel in ausgezeichneter Qualität. Durch den modularen Aufbau des EC Living-Systems lässt sich dieses 2.1-Setup zu einem kompletten Multiroom-System ausbauen, das per App prima steuerbar und verwaltbar sein wird, wenn die neue, elegantere Version der Bedienoberfläche das Beta-Stadium hinter sich hat. Klanglich ist dieses Setup jetzt schon ausgereift und spielt sich in de Referenzklasse.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: www.lite-magazin.de, Herstellerbilder

Gesamtnote: 96/100
Klasse: Referenzklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

96

96

96

190122.Electrocompaniet-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Electrocompaniet
EC Living Tana SL-1 / Tana L-1
Gerätekategorie:Multiroom-/WLAN-Lautsprecher
Preise:Tana SL-1: 975,00 Euro
Tana L-1 (Ergänzungslautsprecher): 815,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Korpus: Schwarz
- Applikationen: Silber, Kupfer oder Schwarz
Vertrieb:MRV Audio, Bonn
Tel.: +49 228 / 92 39 42 91
www.mrvaudio.de
Abmessungen (H x B x T):250 x 178 x 178 mm
Gewicht:6,0 kg
Prinzip:aktiv, 2-Wege, Bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Seidenkalotte)
Mitteltieftöner:1 x 133 mm (Konus-Membran, verwobenes Polypropylen)
Leistung:150 Watt
(Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN
1 x LAN (Ethernet)
1 x USB-A
1 x S/PDIF optisch (TOSLInk)
1 x S/PDIF elektrisch (koaxial, Cinch)
Unterstützte Audio-Formate:- WAV, FLAC, ALAC, MP3, AAC+, Vorbis, APE, WMA u.a. bis 192 kHz/24 bit
- DSD bis DSD128 (5.6 MHz)
Maximale Samplingrate/Auflösung:- PCM 192 kHz/24 bit (Verarbeitungskapazität des DAC)
- PCM 96 kHz/24 bit (Wiedergabekapazität über WiFi)
- DSD128 (5.6 MHz)
Lieferumfang:- Tana SL-1 bzw. Tana L-1
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Schnellstart-Anleitung)
Pros und Contras:+ herausragender Klang
+ WiFi-Streaming in HiRes-Qualität (96 kHz/24 bit)
+ DSD-Unterstützung bis DSD128
+ Streaming über Airplay, WiFi, LAN
+ vorinstallierte Dienste: Spotify Connect, Tidal, Qobuz
+ eigene „EC Play“-App für iOS und Android, alternativ Einrichtung/Steuerung per Webbrowser
+ Multiroom-fähig für unbegrenzte Zonen-Anzahl
+ ausgezeichnete Materialgüte, exzellente Verarbeitung

- Bluetooth noch nicht verfügbar (wird erst mit einem späteren Software-Update freigeschaltet)
- „EC Play“-App momentan noch im Beta-Stadium
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,3
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut
Modell:Electrocompaniet
EC Living Sira L-1
Gerätekategorie:Multiroom-/WLAN-Subwoofer
Preis:1050,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:- Korpus: Schwarz
- Applikationen: Silber
Vertrieb:MRV Audio, Bonn
Tel.: +49 228 / 92 39 42 91
www.mrvaudio.de
Abmessungen (H x B x T):256 x 278 x 260 mm
Gewicht:13,0 kg
Prinzip:aktiv, geschlossen, Compound (mit Passiv-Radiator)
Tieftöner:2 x 18 mm Konus-Membran (Aluminium)
1 x 18 mm Konus-Membran (Aluminium), Passiv-Radiator
Frequenzgang:30 Hz - 200 Hz (Herstellerangabe)
Leistung:200 Watt (Herstellerangabe)
Eingänge/Schnittstellen:1 x WLAN
Maximale Samplingrate/Auflösung:- PCM 96 kHz/24 bit (Wiedergabekapazität über WiFi)
Lieferumfang:- Sira L-1
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung (Schnellstart-Anleitung)
Pros und Contras:+ klarer, kraftvoller Bass
+ WiFi-Streaming in HiRes-Qualität (96 kHz/24 bit)
+ automatische akustische Einbindung in EC Living-Lautsprecher-Setup
+ abnehmbare Zierblenden
+ Tiefpassfrequenz in 1 Hz-Schritten zwischen 30 Hz und 200 Hz einstellbar
+ Phase in 1º-Schritten zwischen 0º und 180º einstellbar

- Lautstärke, Phase und Tiefpassfrequenz in der neuen App nur über einen Schieberegler ohne Anzeige der eingestellten Werte veränderbar
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,3
Ausstattung (20%):1,1
Gesamtnote:1,1
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Elac Vela BS 403 – High-End-Audio mit Kristallmembran im edlen Ballkleid

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Die Elac Vela BS 403 kombiniert Ästhetik mit hohen Ansprüchen an einen sauber definierten Klang. Der Zwei-Wege-Bassreflex-Lautsprecher ist eine ganz schön cool-schräge Erscheinung, er zeigt sich aber nicht nur optisch in Bestform.

Die Vela BS 403 kommt im hochglänzenden Edelkleid. Wahlweise in weißer, schwarzer oder nussbaumfarbener Ausführung.

Die in schwarzen Hochglanzlack gehüllte Elac Vela BS 403 fällt in einem dunklen Regal nicht weiter auf. Hier verschwindet sie elegant an ihrem Bestimmungsort und tut wie ihr geheißen. Wird sie klanglich auf den Zuhörer losgelassen, sucht er sie meist vergeblich. Der Sound des Kompaktlinge erinnert an einen größeren Standlautsprecher. Wird der Schallwandler dann doch im Regal geortet, staunt der Hörende über den Anblick nicht schlecht. Jetzt findet er eine Box mit gerade einmal 362 Millimetern Höhe vor. Wobei „Box“ eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn das Gehäuse der Vela BS 403 ist alles andere als geradlinig. Die Bodengruppe bildet ein Aluminiumrahmen, der sich nach vorn verjüngt und nach hinten öffnet. Auf ihm findet sich auch das silberne Elac-Logo. Auf besagter Basis, leicht nach hinten gelehnt, steht der Korpus, dessen Front zu den Seiten sanft gerundet ist. Die Seitenwände sind nach innen geneigt und oben sitzt das Dach nicht flach auf. Stattdessen liegt der Giebel an der rückwärtigen Gehäusewand. Jener hübsche Deckel aus schwarzem Aluminium ist von einem silberfarbenen Rahmen eingefasst. Natürlich hat Elac aber auch weitere Gehäusefarben im Angebot. Neben „Schwarz Lack Hochglanz“ stehen noch „Weiß Lack Hochglanz“ sowie „Nussbaum Lack Hochglanz“ zur Auswahl. Wer auf den Anblick der Chassis verzichten möchte, kann im Zubehörkatalog zusätzlich noch die passenden Frontblenden erwerben.

Der Gehäusedeckel verjüngt sich nach hinten und neigt sich nach vorn.

Ausgepackt und aufgestellt

Das Vela BS 403-Lautsprecherpaar kommt sorgfältig verpackt in die Redaktion. Reichlich Styropor sorgt dafür, dass beim Transport nichts schief gehen kann. Jeder Lautsprecher ist darunter selbst noch einmal in eine Schaumstofftasche und eine dicke Kunststofftüte gehüllt. Dieser Karton könnte theoretisch also auch einmal eine Woche im Regen stehen bleiben, ohne dass dem wertvollen Transportgut etwas passiert. Sobald die Lautsprecher von ihrer Schutzkleidung befreit sind, finden sie zunächst einmal auf etwa drei Metern Abstand auf Ohrhöhe ihren ersten Platz. Hier möchte ich mir erst einmal ein Bild von den Fähigkeiten der Schallwandler abseits reflektierender Wände machen. Bei der Positionierung fällt mir dann sofort die erstklassige Verarbeitungsqualität auf. Nicht nur das Gewicht von 7,1 Kilogramm pro Stück lässt auf ein solides Gehäuse schließen. Der Lack ist sorgfältig aufgetragen, die Chassis sitzen in der Frontplatte, wobei sie, aufgrund der Wölbung der Schallwand, leicht nach außen hervorschauen. Meiner Meinung nach besteht der einzige Makel darin, dass Elac die Chassis von außen sichtbar verschraubt. Rückseitig bietet das üppige Anschlussfeld dann ausreichend Optionen. Per Bi-Wiring können Hoch- und Tieftonsektion hier separat angesteuert werden. Aber auch meine Bananenstecker finden hier problemlos Verbindung. Selbst eine fliegende Verdrahtung mit einer Zuleitung aus händisch verdrillten Litzen mit einem Querschnitt von 10 Quadratmillimetern ist an den wuchtigen Schraubklemmen kein Problem. Damit wären wir auch schon bei den technischen Merkmalen angelangt.

Rückseitig findet sich das massive Anschlussfeld. Selbstverständlich in Bi-Wire-Version ausgeführt …

Auch der Klang hat am Design gefeilt

Wie bereits angedeutet, lässt sich das Äußere der Vela BS 403 weniger durch ein kantiges Design als durch ein abgerundetes Trapez beschreiben. Wie einige andere Hersteller setzt Elac hier auf eine gerundete Frontplatte, um Reflexionen an den Gehäusekanten zu vermeiden. Dabei macht der Kieler Hersteller keine halben Sachen: Um stehende Wellen größtmöglich zu vermeiden, ist der gesamte Korpus nach hinten geneigt und hinten etwas aufragender gestaltet als vorn. Damit liegt das 150 Millimeter messende Tiefmitteltonchassis etwas dichter am Zuhörer als der Jet-Hochtöner, was zu seinem besseren Laufzeitverhalten führen soll. Sofort zieht hier die wabenartige Struktur des Tiefmittelton-Schwingsystems, Elac nennt das „Kristallmembran“, die Aufmerksamkeit auf sich. Sie soll der gesamten Fläche eine höhere Steifigkeit bei gleichzeitig niedrigstmöglichem Gewicht verleihen, was zudem noch für ein gutes Ansprechverhalten sorgen soll. Als Hochtöner kommt hier selbstverständlich der bewährte Jet-Tweeter zum Einsatz, der sich in allen höherwertigen Elac-Lautsprechern wiederfindet. Die sorgfältig gefaltete, besonders leichte Membran wird durch ein Magnetsystem angetrieben und verspricht einen hohen Wirkungsgrad und ein exzellentes Impulsverhalten. Die Impulse dürfen hierbei 100 Watt erreichen, wobei der empfohlene Verstärker mindestens 40 Watt liefern können sollte. Im Inneren des Gehäuses vermittelt die Frequenzweiche im Normalbetrieb bei 2.400 Hertz Bass, Mitten und Höhen an die entsprechenden Chassis. Der Bassreflextunnel ist nach unten auf den Aluminiumfuß gerichtet. Durch seine Aufspreizung wird der Schall der Öffnung sowohl nach hinten wie auch seitlich abgestrahlt. So erreicht die doch recht zierlich auftretende Box laut Datenblatt einen Frequenzbereich von 41 Hertz bis hinauf zu 50 .000 Hertz in der Spitze. Auf dem Regal nimmt ein einzelner Lautsprecher 191 Millimeter in der Breite und 240 Millimeter in der Tiefe ein. Hier sollte allerdings berücksichtigt werden, dass die Box ein gutes Stück von der Wand entfernt positioniert werden sollte. Überdies sollte das Regal mindestens zusätzliche 15 Kilogramm tragen können, denn jeder einzelne Lautsprecher bringt, wie bereits erwähnt, ein Gewicht von 7,1 Kilogramm auf die Waage.

Elac-Erkennungszeichen: Selbstverständlich ist auch die Vela BS 403 mit Elacs legendärem Jet 5-AMT-Hochtöner ausgestattet.

Die Zwerge packen an

Um die optimale Positionierung auszumachen, starte ich meinen ersten Aufstellungstest – wie so oft, mit Suzanne Vegas „Tom’s Diner“. Tatsächlich muss ich jetzt auch nicht viel Hand anlegen, damit sich die Stimme von den Membranen ablöst. Kaum erklingen die ersten Töne, fällt direkt auf mit welcher Leichtigkeit die Vela BS 403 die tiefgreifende Stimme abbildet. Mit wohltuender Wärme stellt sie die Akteurin direkt vor den Zuhörer. Die Stimme schwebt regelrecht zwischen den Boxen und zeigt sich auch in der Größenabbildung erstaunlich realistisch. Ebenfalls wunderbar plastisch wird anschließend Hannah Reid von London Grammar im Raum positioniert, den das Klavier ihr ausbreitet. Gerade in der Wiedergabe tieferer Stimmlagen wird schnell deutlich, dass die Elac-Entwicklungsabteilung für das vergleichsweise kleine Gehäuse eine ausgezeichnete Abstimmung gefunden hat. Der Vela BS 403 gelingt ein warmer, harmonischer und zugleich sanfter Übergang von den mittleren zu den hohen Frequenzen. Auch wenn die Lautsprecher aufgrund ihrer Größe im Tiefbass keine Erdbeben auslösen, so erreichen sie doch mit geradezu pedantischer Präzision Tiefen, die nahe an das heranreichen was man von so manchen Standlautsprecher kennt.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Kristallmembran. In der Vela BS 403 setzt Elac auf ein schwarz durchgefärbtes, 15-Zentimeter durchmessendes Schwingsystem.

Die Vela BS 403 ist flexibel und ehrlich

Ein schönes rundes Klangbild zeichnen die beiden Klangtrapeze anschließend in „Butterfly“ von Herbie Hancock. Die gespielten Becken werden hinreißend klar gezeichnet. Der tiefe brodelnde Bass des Synthesizers weckt die Lust, das Duo noch lauter zu drehen. Und wenn die Bass-Drum dann noch ein Pfund drauflegt, hat man als Zuhörer schnell vergessen, dass man hier „nur“ ein kleines Zwei-Wege-System vor sich hat. Die ersten Sounds von „Lost In Motion“ des Schweizer Duos Yello beweisen dann eindrucksvoll, welche Impulskraft die Elacs bieten. Die Höhen des Synthie-Saxophon-Intros säuseln keck und dennoch nicht zu aufdringlich hin und her und Fifi Rong wird in voller Lebendigkeit wiedergegeben. Darüberhinaus spielt die Box im Grundton imponierend knackig auf, wobei sie hier niemals überbetont zur Sache geht, um mehr Tiefe zu suggerieren. Die Elac ist kein Blender. Sie bildet nur den Bereich ab, den sie auch abbilden kann, das dafür aber in Perfektion. Und das in jedweder Art der Positionierung. Selbst auf meinem guten alten Highboard an der Wand klingen die hübschen „Segel“ absolut überzeugend. Hier macht sich dann der geringere Abstand zur Wand bemerkbar und der Bassbereich erfährt noch etwas Aufwertung. Wer auf wuchtige Klänge steht, kommt auch mit der Platzierung auf dem Regal ganz sicher auf seine Kosten. Dennoch wäre es schade, so ein wundervoll gestaltetes Exemplar nicht auch visuell in den Vordergrund zu rücken.

Der Bassreflex-Port strahlt nach unten auf die staible Bodenplatte. Das macht die Elac-Box flexibler in der Aufstellung.

Modernes Design im Einklang mit klassischer Musik

Losgelassen auf die „Toccata con Fuga“ in D-Moll von Johann Sebastian Bach zeigen die Elac Vela BS 403 auch im Anschluß eine wunderbare, facettenreiche Wiedergabe. Den richtig tiefen Pfeifen vermag die übersichtliche Membranfläche zwar nicht vollständig das erforderliche Fundament einer ausgewachsenen Standbox zu bieten. Dennoch klingt der Lautsprecher mit seinen knapp acht Litern Gehäusevolumen auch hier um Längen größer an als es sein Äußeres vermuten lässt. Das Volumen der Kirche wird weit über die physischen Aufstellungsorte hinaus ausgedehnt. Der Übergang von kleinen zu größeren bis hin zu den ganz großen Pfeifen unterliegt tatsächlich keinem Bruch in der Abbildung. Und selbst die größten Röhren werden noch stattlich unterfüttert. Die Violinen im Sommer der „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi werden ebenfalls vorzüglich im Raum positioniert. Dabei sind die unterschiedlichen Instrumente sauber im Hörraum verteilt und detailliert in Szene gesetzt. Besonders beeindruckt hier das Volumen der Violoncelli, sowie der klare metallische Klang der sanft gespielten Triangeln. Die ausgewogene Darstellung beeindruckt auch in der „Ouvertüre des Tannhäusers“ von Richard Wagner. Speziell als sich die Blechbläser in das Spiel der Violinen und Violoncelli einfügen, wird bewusst, wieviel Energie die Entwickler in die Feinabstimmung zwischen Chassis und Gehäuse investiert haben. Mit höheren Lautstärken haben die Lautsprecher ebenso keine Probleme, wobei die Tiefmitteltöner in hohen Pegellagen schon ordentlich im Gehäuse ackern, um den nötigen Schalldruck zu produzieren. Das ist aber auch nötig, um mit den Jets mitzuhalten, die offensichtlich noch viel mehr vertragen könnten.

Auch wenn die Vela BS 403 keine 40 Zentimeter hoch sind, spielen sie in unserem Testraum groß auf.

Erweiterbarkeit

Die Vela BS 403 klingt schon allein ausgesprochen präzise und für ihre Größe absolut faszinierend. Selbstverständlich lässt sich die kleine Elac aber auch in ein Heimkino-System integrieren. Dazu bieten die Kieler Audio-Spezialisten mit dem Vela CC 401 einen Center-Lautsprecher mit zwei 150 Millimeter messenden Tiefmittelton-Chassis und einem Jet 5-Hochtöner an. Steht dem Zuhörer der Sinn nach einem größeren System, lässt sich das Setup wahlweise aber auch um den FS 409- oder FS 407- Standlautsprecher erweitern.

Fazit

Die Vela BS 403 bieten sich regelrecht für den Einsatz in modern möblierten Wohnzimmern an. Hier kreieren sie ein großartiges Hörerlebnis. Dabei kommen die Elacs selbst mit weiträumig reflektierenden Flächen klar und sind dank ihres offensichtlich hervorragenden Rundstrahlverhaltens in der Lage, selbst in nicht direkt „bestrahlten Bereichen“ ein exzellentes Musikerlebnis bereitzustellen. Mit ihren kompakten Ausmaßen können die Boxen aber selbstverständlich auch unauffällig auf einem Sideboard platziert werden. Gerade wenn es an Platz für Standlautsprecher mangelt, stellt dieses edle Pärchen eine hübsche Alternative dar, die klanglich Ihresgleichen sucht. Das außergewöhnliche Design, die hohe Verarbeitungsqualität und der exzellente Klang bieten sich allerdings auch an, die Lautsprecher auf Standfüßen zu präsentieren. Der Verkaufspreis von 1.980 Euro für das Paar ist angesichts der Verarbeitung und des umfangreichen Klangerlebnisses zwar hoch, aber absolut gerechtfertigt.

Test & Text: Dieter Pfeil
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 94/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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94

190125.Elac-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Elac
Vela BS 403
Produktkategorie:Regallautsprecher
Preis:1.980,00 Euro / Paar
Garantie:10 Jahre (nach Registrierung bei Elac)
Ausführungen:- Schwarz Hochglanz
- Weiß Hochglanz
- Nussbaum Hochglanz
Vertrieb:Elac, Kiel
0431/647740
www.elac.de
Abmessungen (HBT):362 x 191 x 240 mm
Gewicht:7,1 kg / Stück
Hochtöner:1 x JET 5 (Elac, Air Motion Transformer)
Tiefmitteltöner:1 x 150 mm (Elac, AS-XR Konus)
Frequenzbereich:41 Hz - 50 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenz:2.400 Hertz
Lieferumfang:- Elac Vela BS 403
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
- Sicherheitshinweise
Pros und Contras:+ edles Design
+ Bändchenhochtöner (JET 5 Air Motion Transformer)
+ Mitteltieftöner mit eingeprägter Kristallstruktur
+ erstklassige Verarbeitung
+ lebendige, detailreiche Wiedergabe
+ punchiger Grundton
+ sehr gutes Impulsverhalten

- keine Abdeckungen im Lieferumfang
Benotung:
Klang (60%):94/95
Praxis (20%):95/95
Ausstattung (20%):94/95
Gesamtnote:94/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Sonoro Qubo: Kompaktes HiFi-Multitalent im Designer-Outfit

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Im Sonoro Qubo verschmelzen klarer Klang und einfachste Bedienung harmonisch in einem kompakten Musik-System. Neben vielseitigen Weck- und Einschlaffunktionen verspricht das hübsche All-in-One-Setup 360-Grad-Klanggenuss, digitalen und klassischen Radioempfang, CD- und USB- und Bluetooth-Wiedergabe. All das wird dann noch um eine Auswahl an Meditationsmöglichkeiten mit sanften Naturklängen ergänzt.

Mit einer ausgewählten Kombination aus Funktionalität und Design ist der Qubo prädestiniert für die Nutzung im Schlafzimmer.

Mit Sonoro-Produkten habe ich in der Vergangenheit schon einige Erfahrungen sammeln dürfen. Die bereits von mir getesteten Systeme sind harmonisch auf verschiedene Einsatzbereiche – Sonoro nennt es „Klangwelten“ – abgestimmt. Unter der Bezeichnung „Klangwelten“ hat es sich Sonoro zur Aufgabe gemacht seine Modelle auf die individuelle Nutzung, die entsprechende Akustik und Größe des Raums abzustimmen, um hier das bestmögliche Klangerlebnis zu realisieren. Seine Classic-Serie erweitert Sonoro nun um das Modell Qubo, das sich bevorzugt in die Klangwelt „Schlafzimmer“ einbringen soll. Der Qubo ist quasi der „jüngere Bruder“ des bereits von uns getesteten Relax, das wiederum zur Smart-Line gehört. In seiner Kombination aus Funktionalität und Design unterscheidet sich der Qubo allerdings merklich von seinem mit Netzwerkfunktionen ausgestatteten „Bruder“.

Die kompakten Abmessungen des Qubo erlauben auch die Platzierung auf einem kleinen Nachttisch.

Edel & charmant

Das hochglänzend-lackierte Holzgehäuse macht den Korpus zum optischen Schmuckstück. Der stabile Holzkorpus wird mehrfach und Schicht für Schicht lackiert, geschliffen, poliert usw. und so zum Eyecatcher. Die hochwertige Verarbeitung ist aber nicht nur sicht-, sondern auch fühlbar! Die sanft gerundeten Kanten untermalen das elegante Erscheinungsbild des Qubo und verführen regelrecht dazu, schnell mal über den Korpus zu streicheln. Einschlüsse oder Unebenheiten sind dabei auch bei genauerer Betrachtung nicht zu entdecken oder zu erfühlen. Um diese Qualität der Veredelung auch für alle Geräte gewährleisten zu können, limitiert Sonoro die Farbauswahl beim Qubo auf die Varianten Schwarz und Weiß. Die Gerätefront kommt dagegen sonoro-typisch in gebürsteter Metallausführung. Der auffälligste Bewohner der Front ist das Display, das Auskunft über die aktuelle Uhrzeit bzw. die gerade anliegende Quelle gibt. Links und rechts daneben, und bündig eingelassen, sitzen die wichtigsten Tasten für die Quellenwahl und Wiedergabe sowie der griffige Drehregler. Letzterer dient der Lautstärkejustage und der Navigation durchs Menü. Direkt unterhalb dieser Einheit finden sich die Eject-Taste, der CD-Slot, der Ein-/Aus-Schalter, und ein Knöpfchen mit einer symbolisierten Glühbirne. Über ihn lässt sich beispielsweise eine Nachttischlampe ein- und ausschalten, wenn man den Qubo um das optionale SonoroLIGHT erweitert.

Das zweizeilige Display ist auch aus zwei Metern Entfernung noch gut ablesbar.

Mit dem Qubo aufwachen

Das hübsche Qubo ist erfreulich kompakt und nimmt kaum Platz auf dem Nachttisch in Anspruch. Hier ist es dann viel mehr als nur ein charmanter Radio-Wecker. Das Sonoro ist ein kleines Multitalent – auch in Sachen Weckfunktion. Das kleine Musik-System lässt sich an die verschiedensten morgendlichen Rituale anpassen und überrascht mit einer Vielfalt an Funktionen. Zunächst einmal lassen sich zwei Weckfunktionen hinterlegen. Das ist schonmal eine tolle Sache für Paare, die zu unterschiedlichen Uhrzeiten in den Tag starten. So ist es zum Beispiel bei mir und meinem Mann der Fall. In meinem Test lasse ich mich vom Qubo sanft mit Gitarren-Rhythmen wecken. Bis zur vorab hinterlegten Lautstärke steigert sich die Melodie nach und nach sanft zum gewünschten Pegel. Mein Einstieg in den Tag wird so deutlich angenehmer gestaltet. Mein Mann benötigt dagegen eher den klassischen Piepton in einer stärkeren Lautstärke. Sechs Wecktöne hat das Qubo dafür hinterlegt: Vogelruf bzw. Gezwitscher, Gitarre, Piepton, Piano, Xylofon und Awakening. Selbstverständlich kann man sich aber auch von einem gespeicherten Radio-Sender oder der eingelegten CD aus dem Schlaf holen lassen. Dafür kann sogar ein beliebiger Titel ausgewählt werden.

Die einfache Steuerung ist am Qubo auch bequem über die Fernbedienung möglich.

Weiterschlafen und Sicherheit

Um mir dennoch einen Moment mehr „Bettzeit“ zu gönnen, tippe ich kurz auf die Snooze-Taste auf der Oberseite des Sonoro. Hier benötigt es dann allerdings etwas Tastsinn, denn die Snooze-Taste befindet sich nicht allein auf der Gehäuse-Oberseite und ist anfänglich nicht mit einem Tipp aktiviert. Ein größerer Knopf, den man ohne großes Suchen auf Anhieb findet, wäre ein Verbesserungsvorschlag meinerseits. So richtig dramatisch ist das aber nicht. Nachdem ich das Qubo etwas besser kennen gelernt habe, sitzt auch der morgendliche Griff im Schlummerzustand zur Snooze-Taste sofort.
Die Snooze-Zeit lässt sich in ihren Einstellungen übrigens beliebig vorkonfigurieren. Das macht man idealerweise direkt wenn man den Wecker stellt. Ich gönne mir beispielsweise zehn weitere Minuten. Auch im Folgealarm steigert sich die Gitarren-Lautstärke dann wieder harmonisch. Nun ist es aber Zeit für mich aufzustehen. Der Alarm lässt sich nun einfach über den großen, runden Bedienknopf an der Front des Qubo und mit einem Druck deaktivieren. Das funktioniert wahlweise aber auch mit der Fernbedienung. Hat man die Deaktivierung mal vergessen, weil man sich zum Beispiel beim Radiohören ankleidet und anschließend den Raum verlässt, schaltet das Gerät den Alarm-Status nach einer Stunde selbstständig aus. Und noch ein wichtiger Punkt: Sollte es in der Nacht einen unbemerkten Stromausfall geben, stellt die rückseitig eingesetzte Batterie sicher, dass man zur vorgegebenen Zeit vom Qubo geweckt wird.

Snooze- und Sleep-Taste befinden sich auf der Gehäuse-Oberseite.

Mit dem Qubo einschlafen

Für das angenehme Einschlafen hält der Qubo zudem ein paar weitere Unterhaltungs-Optionen bereit. Zur Zeit lese ich jeden Abend noch ein paar Seiten in einem Buch. Nachdem ich mich gemütlich eingerichtet habe, lasse ich dabei gerne noch ein paar entspannte Musikklänge von einer meiner Lieblings-CD’s laufen. An meinem Testabend wähle ich diesbezüglich „Feelin ´The Same Way“ von Norah Jones. Der Qubo unterstützt dafür übrigens die CD-Formate CD-DA, CD-R, CD-RW, Audio-CD und MP3. Ich wähle den Shuffle-Modus. Bedeutet: Die Musikwiedergabe erfolgt nach dem Zufallsprinzip. Das funktioniert ganz einfach über die Setup-Taste an der Frontseite. An dieser Stelle muss dann auch die hohe Bedienfreundlichkeit meines Testgastes erwähnt werden. Das Menü ist selbsterklärend und die Navigation kinderleicht. Auch die vielseitigen Einstellmöglichkeiten sind verständlich und in wenigen Klicks gemeistert. So gelingt die Bedienung stressfrei und man kann die gebotene Vielfalt in vollen Zügen genießen.
Möchten mein Mann oder ich abends mal etwas Ruhe haben, kein Problem! Auf der Rückseite des Qubo findet sich ein Kopfhörer-Ausgang. Mit einem Griff ist der Kopfhörer eingesteckt und der ungestörte Musikgenuss garantiert, ohne dass man seinen Bettnachbarn vom Schlafen abhält. Wird der Kopfhörer vor dem Einschlafen nicht ausgestöpselt, stellt auch das kein Problem für die Weck-Funktion da. Diese wird sicherheitshalber immer über den Lautsprecher ausgegeben!

Für die Kopfhörernutzung bietet der Qubo eine Ausgangsbuchse auf der Geräterückseite an.

Angenehme Nachtruhe

Eine weitere bekannte und komfortable Funktion ist auf der Sleep-Taste hinterlegt: Beim Qubo findet auch sie sich auf der Geräteoberseite. Der Modus ist in einem Zeitraum von fünf bis 120 Minuten einstellbar. Auch hier fällt mir der sanfte Übergang in den „AUS“-Modus auf. Das Gerät schaltet sich nicht einfach ab, sondern reduziert die Lautstärke harmonisch immer weiter, bis das Gerät letztlich in den Standby wechselt.
Viele elektrische Systeme können einem die Nacht aber auch zum Tag machen, weil die Displaybeleuchtung oft nicht reguliert werden kann und dann unnötig den Raum erhellt. Das Display des Qubo passt sich dagegen automatisch den Lichtverhältnissen im Raum an. Die Umgebungshelligkeit wird durch einen Sensor gemessen, der neben dem Display sitzt. Ist es dunkel, wird das Display dunkler, bei Tageslicht leuchtet es dann entsprechend heller. Die gewünschte Helligkeitsstufe lässt sich aber auch manuell auswählen.

Neben der Bluetooth-Verbindung (A2DP, AVRCP) befinden sich auf der Rückseite des Qubo eine Aux-In-Klinke (3,5mm), eine Kopfhörerbuchse, FM/DAB/DAB+ Antennenanschlüsse und der 15,5V-Eingang für den Netzbetrieb.

Wellness für die Sinne: Mit dem Qubo auf Erholungstour!

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit für eine Ruhepause nach einem stressigen Tag. Der Qubo bietet dafür gleich sechs Kurz-Entspannungsübungen, die einem Erholung verschaffen und das Gemüt erfrischen:
Unter dem Menü Punkt „Relax Musik“ verbergen sich eine Einleitung und sechs Meditationsanweisungen, die wiederum von sanften Naturklängen untermalt werden. Die Benennung „Relax Musik“ erscheint mir allerdings etwas missverständlich, da die Musik in Form sanfter Klänge bei dieser Menüauswahl überwiegend im Hintergrund zu finden ist. Bedeutet: Wer jetzt aber in erster Linie entspannende Musik erwartet, kommt hier (noch) nicht auf seine Kosten.
Die hier angebotenen Meditationsübungen können dann wahlweise im Sitzen oder Liegen durchgeführt werden. Schon deshalb ist das Schlafzimmer der ideale Einsatzort für den Qubo. Abwechselnd führen dabei eine sanfte Frauen- und eine angenehme Männerstimme durchs Programm. Um sich auf diese Art des „Krafttankens“ einlassen zu können, muss man auch nicht spirituell angehaucht sein. Für mein Empfinden ist dieses aussergewöhnliche Qubo-Feature für Jedermann geeignet. Nehmen Sie sich einfach etwas Zeit und Ruhe, um sich auf das Erlebnis einzulassen. Aus meiner Sicht ist diese Zusatz-Ausstattung eine unbedingte Empfehlung oder zumindest einen Versuch wert!

Vorinstallierte Meditionsübungen, die in kürzester Zeit neue Energie spenden sollen, sind unter dem Menü-Punkt „Relax Musik“ zu finden.

Mehr als „nur ein Wecker“!

Das Qubo verspricht echte 360-Grad-Klangwiedergabe für ein knackiges und raumerfüllendes Musikerlebnis. Dafür richtet Sonoro den hier eingesetzten Drei-Zoll-Breitband-Lautsprecher nach oben aus. Das kenne ich auch schon vom CD 2. Der Lautsprecher sitzt dabei unter einem robusten Metallgitter auf der Geräteoberseite – eingerahmt von dunkelgrauen, mattgebürsteten Metall mit schmaler Glanzkante. Die kleine, aber völlig ausreichende Bassreflexöffnung sitzt sinngemäß in der Geräterückseite. Für etwas mehr Volumen im Bass stellt man das Sonoro einfach näher an die Wand. Soll es etwas weniger Volumen sein, rücken Sie des Qubo einfach ein paar Zentimeter von der Wand weg. So lässt sich der Klang im Tiefton etwas feinjustieren. Probieren Sie es einfach aus, schon um wenige Zentimeter verschoben, kann sich ein völlig neues Klangbild im Bass ergeben.

Der Qubo legt los

In meinem Test lasse ich mich bei meiner persönlichen Fashion-Show vor dem Kleiderschrank auf Party-Stimmung bringen! Ich wähle dafür meine Party-Playliste vom Smartphone und verbinde mein Handy via Bluetooth mit dem Qubo. Anschließend drehe ich ordentlich laut auf und bin überrascht, welche Raumfülle das kleine Gerät generiert. Für ein solch kleines HiFi-System ist das auf jeden Fall schonmal imponierend. Die Höhen kommen natürlich klar, Tiefen sind voll aber immer dennoch sanftmütig. Mit Steely Dan und „Only A Fool Would Say That“ geht es dann in den zweiten Testabschnitt. In der Basswiedergabe reicht das Qubo nun erstaunlich tief herunter. Verständlicherweise sind dabei keine enormen Pegel zu erwarten, so dass sich die Lautstärke auf mittlere Werte beschränken sollte. Der Bass ist insgesamt eher sanft und wohlwollend statt kurz und direkt. Beeindruckend, wie rhythmisch Walter Becker an seinen Gitarrensaiten reißt und wie präsent Donald Fagens Stimme nun im Raum steht. Wem das hier oder da zu viel oder zu wenig ist, der kann dann sogar selbst Hand an die Klangwiedergabe legen. Für die persönliche Feinabstimmung lassen sich Höhen und Tiefen diesbezüglich über die angebotene Equalizerfunktion justieren. Und für den Soundcheck bietet das Qubo dazu gleich ein paar vorinstallierte Music-Sampler an.

Im Qubo bleibt Sonoro seiner Design-Linie treu und überzeugt durch hochwertige Materialien und eine saubere Verarbeitung.

Fazit

In der Classic-Line setzt Sonoro auf die klassische Quell-Wiedergabe und eine hochwertige Klangausgabe. Das gilt auch für den Qubo. Dabei bietet der Qubo ein paar schöne Überraschungen: Neben CD-Wiedergabe, FM-/AM-Radio wären das die Musik-Zuspielung via Bluetooth oder USB. Das an Bord befindliche Entspannungsprogramm ist ein weiteres Highlight und die vielseitigen Weck-Funktionen sorgen für einen musikalischen Start in den Tag.
Kurz gesagt: Der Qubo ist praktisch und komfortabel, schön und kompakt, sowie vielseitig und raumfüllend.

Test & Text: Simone Maier
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 69/70
Klasse: Einstiegsklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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190127.Sonoro-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Sonoro
Qubo
Produktkategorie:Kompaktes HiFi-System
Preis:299,00 Euro
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
Vertrieb:sororo, Neuss
02131 88 34 141
www.sonoro-audio.de
Abmessungen (HBT):140 x 210 x 257 mm
Gewicht:ca. 3,2 kg
Anschlüsse:- Bluetooth (A2DP, AVRCP)
- USB
- Aux-In (3,5 mm Klinke)
- Slot-In CD-Player
- Kopfhörerausgang
- Externe FM/DAB/DAB+ Antenne
- 75 Ohm FM/DAB/DAB+ Antennenanschluss
Quellen:- DAB+
- FM
- CD
- USB
- Bluetooth
Lieferumfang:- Qubo
- Fernbedienung
- Bedienungsanleitung
- Externe DAB/FM-Antenne
Pros und Contras:+ Relaxklänge
+ Bluetooth
+ DAB+/FM-Empfang
+ USB-Eingang
+ ausgeglichener Klang
+ gutes Bassfundament
+ Weck- und Einschlaffunktion
+ Digitaluhr
+ Automatisch dimmendes Display

- Snooze-Taste zu klein
Benotung:
Klang (60%):69/70
Praxis (20%):69/70
Ausstattung (20%):68/70
Gesamtnote:69/70
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

Der Beitrag Sonoro Qubo: Kompaktes HiFi-Multitalent im Designer-Outfit erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Audio Physic Classic 8 – Audiophiler Einstieg auf exzellentem Niveau

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Kann man Füße hören? Ja! Die Classic 8 ist zwar die zweitkleinste Standbox aus Audio Physics Einstiegsserie „Classic Line“ – doch schon diese schlanke Ein-Meter-Säule zeigt, welch hohes Klangniveau die Sauerländer bereits bei ihrer Startreihe bieten: Im Test macht die Zweieinhalb-Wege-Box selbst den Fußwechsel am zuspielenden Verstärker hörbar.

Die Classic 8 fügt sich mit ihrer grazilen Gestalt gut in das heimische Ambiente ein. In Satinweiß harmoniert sie besonders gut mit einer modernen Einrichtung.

„Einstiegsserie“ – dieses Wort hat den Ruch der Limitierung. Es klingt nach begrenztem Einsatz von Material sowie Know-How und daraus resultierend nach begrenztem Hörspaß. Audio Physic betreibt mit seiner Classic Line geradezu die Ehrenrettung dieses Wortes. Der Briloner Lautsprecherspezialist fängt mit seiner Einstiegsserie nämlich da an, wo manch anderer Hersteller qualitativ schon wieder aufhört. Entwicklungschef Manfred Diestertich, der seit fast zwanzig Jahren für die audiophilen Schallwandler der Sauerländer verantwortlich zeichnet, lässt auch bei der kleinsten Reihe eine aufwändige Fertigung betreiben und Innovationen einfließen. So ist die Classic Line mit neuentwickelten Speakern ausgestattet, deren anspruchsvolle Herstellung einen Ping-Pong-Prozess zwischen China und Deutschland verlangt, weil nur hier das nötige Know-How für die Sickenmontage sitzt. Und so verblüfft Diestertich mit der Verwendung des völlig HiFi-fremden Materials Kupferschaum, das im Signalweg der Weiche eine signifikante klangliche Verbesserung bewirkt. Diese und weitere Features zeichnen natürlich auch den Standlautsprecher Classic 8 aus – und den schauen wir uns nun genauer an.

Die sanft abgerundeten Kanten und Ecken des Gehäuses sorgen für eine noch größere optische Geschmeidigkeit.

Schlanke Klangsäule

Mit der Classic 8 hält eine überaus wohlgestaltete, zierliche Grazie Einzug in unserem Hörraum: Der Schallwandler ragt gerade mal einen Meter in die Höhe und macht mit einer schmalen Front von 17 Zentimetern bei einer Korpustiefe von 29 Zentimetern bella figura. Die Proportionen sorgen für das anmutige Aussehen, sie sind aber auch zugunsten des Wohlklangs gewählt: Mit der schmalen Stirnseite können unerwünschte Schallreflexionen vermieden werden. Zur Leichtigkeit der Erscheinung trägt auch die Sockelkonstruktion bei – und das gleich zweifach: Zum einen sorgt die Bodenplatte für den sicheren Stand und macht damit die schlanke Gestalt überhaupt erst möglich. Zum anderen sitzen zwischen Korpus und Sockel vier Abstandhalter, so dass die Box fast zu schweben scheint. Doch auch diese Distanzhülsen sind mehr also bloßes Design. Das Gehäuse hat auf seiner Unterseite eine Öffnung, durch diesen Bassreflex-Port lässt sich der Tiefton des Lautsprechers kräftigen. Dafür muss die Luft aber ungehindert ab- und zufließen können – und dies ermöglichen die Distanzhülsen mit ihrer definierten Höhe. Eine ergänzende zweite Bassreflexöffnung finden wir auf der Rückseite des Gehäuses, genau auf Höhe des Hochtöners.

Über die Bassreflex-Öffnungen wird die Box tonal abgestimmt. Einer der beiden Flansche am oberen Ende des Gehäuses. Die Ports sind nahtlos, also aus einem Stück gefertigt, das minimiert zusammen mit der gerundeten Öffnung die Strömungsgeräusche der hier durchfließenden Luft.

Makellose Erscheinung

Bei der Betrachtung der Box samt Drehen und Wenden fällt uns auf, dass die Classic 8 verhältnismäßig leicht ist. 17 Kilogramm bringt ein Exemplar auf die Waage. Audio Physic setzt bei dem Korpus der kleineren Classic Line-Modell auf einen klassischen MDF-Korpus mit einer Wandstärke von 16 Millimeter. Seine Steifigkeit und Schwingungsresistenz wird durch Verstrebungen im Gehäuseinneren noch vergrößert. Das Gehäuseäußere wird abschließend mit einem hochwertigen Echtholz-Furnier veredelt. Zur Wahl stehen Walnuss, Kirsche und Esche schwarz. Wer keine Holzoptik möchte, lässt sich die Boxen in Satinweiß lackieren. In eben dieser modernen Variante mit leicht verrundeten Ecken und Kanten ist unser Testmodell gehalten. Der matte Überzug ist makellos ausgeführt – hier zahlen sich die Fertigung in Deutschland und die Endabnahme in Brilon aus: Auf dem rückseitigen Typenschild steht ein Mitarbeiter mit seinem Namenskürzel für die finale Kontrolle ein. Zusätzlich erhält der Käufer einer Urkunde, auf ihr dokumentieren zwei Audio Physic-Mitarbeiter ihre Kontrolle der Fertigung und die Prüfung der akustischen Stimmigkeit. Damit sind wir auch schon bei den Schallwandlern der Classic 8.

Der Hochtöner ist als Kalotte aus Kunstseide realisiert. Die ihn umgebende hornartige Mulde dient der Schallführung.

Seide im Hochton

Für die Classic-Serie sind sämtliche Chassis neu entwickelt worden, also auch der Hochtöner. In der Classic 8 übernimmt eine Kalotte aus Kunstseide die Schallwandlung der höhen Frequenzen, sie spielt ab 3 Kilohertz aufwärts. Audio Physic attestiert dem Tweeter eine Einsatzbereitschaft bis hin zu beachtlich hohen 30 Kilohertz. Das sing gute Voraussetzungen für eine luftig-leichte Wiedergabe. Um das Abstahlverhalten zu optimieren, ist diese Kalotte mit einem kleinen Hornvorsatz versehen. Er bewirkt eine definierte Schallführung. So kommen die nun leicht gerichteten Höhen und die daran ankoppelnden Mitten nicht in Konflikt. In Summe ermöglicht das der Classic 8 eine präzise Wiedergabe und ein offenes Klangbild mit exakter räumlicher Darstellung.

Herkules für Mitten und Bässe

Der unter dem Tweeter sitzende Mitteltieftöner ist der Herkules der Classic 8: Dieser Speaker ist für alle Frequenzen unterhalb des Hochtöner-Arbeitsbereiches zuständig. Deshalb muss dieser Lautsprecher zugleich robust und agil sein. Seine 17-Zentimeter-Membran besteht darum aus einem gewebten Glasfaser-Material, die Verwebung spürt man, wenn man sanft über die Membran streicht. Das Material ist ebenso verwindungssteif wie leicht. Zudem besitzt es eine hohe innere Dämpfung. Das bedeutet: Teilschwingungen, die sich während der Schallwandlung auf Arealen der Membranfläche bilden können und den Klang beeinträchtigen, treten hier kaum auf – auch nicht bei hohen Pegeln. Weil dieser Mitteltieftöner viel Arbeit verrichtet, entwickelt er auch Wärme. Die Erhitzung verändert die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Speakers, das wiederum führt zu Verzerrungen im Klangbild. Die Wärme muss also abgeleitet werden – und das geschieht über den Phase Plug. Dies ist die schwarze „Nase“, die im Zentrum der Membran sitzt, aber gar keinen Kontakt zu ihr hat. Ganz im Gegenteil: Zwischen der schwingenden Fläche und dem starren Phase Plug gibt es einen kleinen Spalt, durch ihn kann die Luft im Chassis besser zirkulieren. Den zweiten Teil der Kühlung übernimmt der Phase Plug selbst: Er ist fix mit dem Magnetantrieb befestigt, der am hinteren Ende des Chassis sitzt. Die Hitze des Magneten leitet der Phase Plug über seinen leicht konischgeformten Alu-Kühlkörper nach vorne ab. Die Form des Phase Plug soll dabei eine optimale Schallabstrahlung gewährleisten, er trägt außerdem zur Vermeidung von Kompressionseffekte bei und zur Minimierung von Verzerrungen im Mittenbereich, für den das menschliche Ohr besonders sensibel ist.

Der Mitteltieftöner muss am meisten Arbeiten, darum hat er zur Wärmeableitung einen Phase Plug. Für den sicheren Sitz des Speakers und zur Vibrationsvermeidung werden die Befestigungsschrauben im Gehäuse von Neopren-Dübeln aufgenommen.

Zusatz-Woofer für die Bassbekräftigung

Zur Verstärkung kommt nun noch ein Speaker ins Spiel, der sich ausschließlich um die tiefen Frequenzen ab 500 Hertz abwärts kümmert und mit dazu beiträgt, dass die Classic 8 bis 34 Hertz runter kraftvoll schallwandelt. Tieftöner und Mitteltieftöner agieren also bis 500 Hertz parallel, dann wandelt der Mitteltieftöner allein, bis er an den Hochtöner abgibt – diese Art der Aufgabenteilung kennzeichnet die Classic 8 als sogenannten Zweieinhalb-Wege-Lautsprecher. Mit der Bass-Ergänzung durch den zweiten Speaker hat die schlanke Box genug Leistungspotenzial, um auch größere Räume satt zu beschallen. Damit es dabei tonal stimmig bleibt, sind das Bass- und das Mitteltiefton-Chassis mit gleich großer 17-Zentimeter-Membran aus dem selben Glasfasergewebe-Material gefertigt. Der Basswoofer besitzt allerdings keinen Phase Plug. Er ist stattdessen im Zentrum mit einer Staubschutzkalotte ausgestattet. Sie verhindert, dass Schmutzpartikel zur dahinter sitzenden Schwingspule gelangen und so ihre Beweglichkeit beeinträchtigen.

Der Tieftöner besitzt wie der Mitteltieftöner eine Membran aus Glasfasergewebe. Von den Befestigungsschrauben des Speakers sind – wie auch beim Konus-Kollegen – zwei Stück als herausragenden Stifte ausgelegt. Sie dienen der Fixierung der aufsetzbaren Frontblende. Durch diese Integration bleibt die Stirnseite frei von optisch störenden Elementen.

Aufstellen, Einrichten, Anschließen

Soweit das Zusammenspiel der Chassis, nun zum Zusammenspiel der Classic 8 mit dem Hörraum. Um eine optimale Aufstellung zu erreichen, empfiehlt sich die Lektüre der ausführliche Bedienungsanleitung. Sie leistet nämlich vorbildliche Hilfe bei der richtigen Platzierung und Ausrichtung der Boxen. Nachdem wir den idealen Platz für die Boxen gefunden haben und mit einer leichten Einwinklung auch die endgültige Position feststeht, können wir mit den mitgelieferten einschraubbaren Spikes nun auch etwaige Bodenunebenheiten ausgleichen. Durch die ebenfalls beigelegten Überwurfmuttern werden die Metalldorne dann fixiert. Nun schließen wir noch die Lautsprecherkabel an, dafür stellt die Classic 8 genau ein Paar Anschlüsse zur Verfügung. Mehr nicht? Nein. Die Erfahrung hat Audio Physic gezeigt, dass die meisten Käufer auf den Single Wire-Betrieb setzen, also nur einen Verstärker und pro Box ein Lautsprecherkabel verwenden. Darum verzichten die Briloner auf unnötige Kosten verursachende, aber auch klangverschlechternd wirkenden Klemmen- und Brückenüberschuss. Die zur Verfügung stehenden Anschlusse sind aus Vollmetall und durchgehen vergoldet. Allerdings haben die Klemmen ziemlich kompakte Maße, deshalb lassen sich die Stifte von Banana-Steckern nicht in voller Länge einschieben. Sie haben aber trotzdem einen guten Halt. Die großen Querbohren in den Klemmen ermöglicht dagegen bei der Verwendung von blanker Litze sogar die Einführung von Kabeln mit starkem Querschnitt.

Die vergoldeten Klemmen sind sehr kompakt, Banana-Stecker haben trotzdem guten Halt.

So klingt die Audio Physic Classic 8

Wir starten mit mit „Hey Now“ von London Grammar, einer phantastisch produzierten Nummer des britischen Trio Hop-Trios: Sängerin Hannah Reid thront mit ihrer schönen Stimme über einem faszinierenden Klangreich aus Synthesizer-Sounds, Electronica-Einsprengseln, Gitarrenklängen, Percussion-Effekten und Drums. Schon nach den ersten Takten sind wir schwer beeindruckt: Audio Physic wirbt ja mit dem Slogan „no loss of fine detail“ – und die Classic 8 bestätigt das Motto mit Leichtigkeit. Schon mit den einleitenden Keyboard-Akkorden hat die Classic 8 unsere volle Aufmerksamkeit. Das ist keine Selbstverständlichkeit, bei manch anderer Box ist man bei diesen ersten Tönen noch nicht so ganz bei der Sache. Hier sind wir direkt fokussiert. Dabei kommt der erste echte Hinhörer eigentlich erst nach vier Takten: Die unverzerrte Gitarre von Dan Rothman. Er wirft eigentlich nur ein kurzes Motiv ein, außerdem hat er hat die Töne beim Spielen mit dem Ballen seiner rechten Hand abgedämpft, um einen perkussiven Effekt zu erzeugen. Das geht eigentlich zulasten der Durchsetzungsfähigkeit des Instruments – aber von wegen: Diese wenigen, erlesen perlenden Töne liefert die Classic 8 mit einer tollen Präsenz und Präzision. Das Gitarrenspiel klingt so realistisch und greifbar, dass man das Anschlagen und Abdämpfen der Saiten geradezu vor dem geistigen Auge sehen kann.

Die Classic 8 führt eindrucksvoll das Firmenmotto von Audio Physic vor Ohren.

Detailfreudige Direktheit und unglaublicher Kraft

Außerdem gelingt es der Classic 8, den herrlichen Hallraum, mit dem dieser Song versehen ist, in unseren Hörraum zu transportieren: Wir können den verklingenden Tönen, aber auch den jetzt clever eingesetzten Perkussion-Effekten nachhören, wie sie im Raum schweben und in der scheinbar unbegrenzten Ferne verklingen. Diese klangliche Offenheit vermittelt ein herrliches Gefühl von Freiheit. Dann singt Hannah Reid mit ihrer melancholischen, leicht rauchigen Stimme ihr „Hey Now“ – und wir fühlen uns sofort angesprochen, weil da keine amorphe Stimme irgendwohin singt, sondern eine Sängerin aus Fleisch und Blut vor uns steht, die sich genau an uns richtet. Wir hören ihren Atem gehen, nehmen wahr, wie sie manche Silbe eher gutural ihrer Kehl entlockt. Diese detailfreudige Direktheit und dieses Unmittelbare erlebt man nur bei akkurat-exakter Schallwandlung. Unsere Faszination verwandelt sich mit dem dann einsetzenden, ultratiefen Synthi-Bass in Verblüffung. Den Tiefton liefert die Classic 8 schon bei moderatester Lautstärke mit einer unglaublichen Kraft! Die tiefen Töne drücken schon jetzt auf Ohren und füllen mit Macht das Volumen unseres Hörraums aus. Toll!

Die Bodenplatte gibt der schlanken Klangsäule sicheren Stand. Die Abstandhalter erhöhen die optische Leichtigkeit der Classic 8. Sie ermöglichen aber auch die Luftzirkulation über den Bassreflex-Port, er ist in die Korpusunterseite eingelassen.

Nach Fußwechsel noch besser

Nun betreiben wir ein wenig Klangtuning: Wir tauschen die mitgelieferten Spikes gegen die optional erhältlichen Standfüße VCF II M8 Magnetic. VCF steht dabei für „Vibration Control Foot“ – und damit ist der Job dieser Füße auch schon beschrieben: Sie vermindern die Schwingungsübertragung und entkoppeln die Classic 8 vom Boden. Dafür sorgt eine Kombination aus zwei Neodym-Magneten mit dazwischen eingespannter SSC-Spezialgewebe-Konstruktion. SSC steht wiederum für String Suspension Concept. Dies ist eine spezielle Seiltechnik, die den Großteil des Entkopplungseffekts bewirkt. Der Effekt dieser Füße ist frappant: Die Gitarre ist noch artikulierter, noch crisper, die Wiedergabe der Classic 8 gewinnt aber auch insgesamt an Klarheit. Sie offenbart zudem nun einen deutlich größeren Detailreichtum: Ein Rauschen und Knarzen, das dem Song nach rund eineinhalb Minuten unterlegt wird, haben wir zuvor gar nicht richtig wahrgenommen. Jetzt fragen wir uns, wie uns dieser Effekt jemals entgehen konnte. Auch andere keine Klangeffekte, die London Grammar in diesem Song quasi versteckt hat, können wir nun auffinden. Bei dem Song gibt’s also noch einiges entdecken, und die Classic 8 macht’s mit diesen Füßen möglich. Natürlich profitiert auch der Gesang von dem Wechsel. Hannah Reid scheint einen Schritt auf uns zugegangen zu sein, sie klingt in ihrer Ansprache noch direkter und tritt aus dem Hall, der sie umgibt, hervor. Das Mehr an Klarheit kommt ebenso dem Bass zugute: Er klingt bei gleicher Mächtigkeit nun noch kontrollierter und präziser.

Klangtuning: Mit den optionalen VCF II M8 Magnetic-Standfüßen spielt die Classic 8 auf einem noch höheren Niveau.

Sensibel für weiteres Klangtuning

Geht es noch besser? Ja. Die Entkopplungs-Elemente, die wir als Füße unter die Boxen geschraubt haben, gibt es auch ohne Gewinde für ein Soundupgrade von HiFi-Komponenten. Folgerichtig nennt Audio Physic diese Füße „VCF II Magnetic Component“. Die Rondelle legt man am besten nicht unter die Füße der Geräte, sondern direkt unter den Gehäuseboden. Sind die ursprünglichen Füße zu hoch, schraubt man sie ab. Der Unterschied ist auch in diesem Fall überaus erstaunlich: Die Wiedergabe ist noch zupackender, der Bass noch artikulierter, die Detailwiedergabe noch präziser, der Klang noch offener. Diese ganzen „nochs“ können diese kleinen schwarzen Scheiben bewirken? Ja – aber es bedarf auch auch einer Elektronik und insbesondere Schallwandler, die es mit ihrer Qualität überhaupt erst ermöglichen, dass man solche Klangunterschiede heraushören kann. Die Classic 8 ist in der Lage, selbst diese Verbesserungen abzubilden, das hat sie in diesem Test überaus eindrucksvoll gezeigt.

Fazit

Audio Physic betreibt Ehrenrettung auf hohem Niveau: Mit der Classic 8 zeigt der Briloner Lautsprecher-Spezialist, wie exzellent eine Box der Oberklasse klingen kann und auf welchem Top-Level bereits die eigene Einstiegsserie „Classic Line“ angesiedelt ist. Die Zweieinhalb-Wege-Box bietet einen präzisen, plastischen, offenen und kräftigen Klang, dabei verblüfft diese schlanke Ein-Meter-Säule vor allem mit ihrem immensen Bass selbst bei geringen Pegeln. Ihr feines Abbildungsvermögen beweist die Classic 8 auch beim Klangtuning: Wer die Standard-Spikes gegen die optionalen VCF-Füßen austauscht, erlebt einen deutlichen Zugewinn an Spielkultur, und selbst einen Fußwechsel bei der vorgeschalteten Elektronik kann die Classic 8 mühelos aufzeigen. Wer jetzt noch auf das Etikett guckt, entdeckt: Den exzellenten Klang gibt es zu einem exzellenten Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Frank Metzemacher

Gesamtnote: 90/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: exzellent

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190129.Audio Physic-Testsiegel

Technische Daten

Modell:Audio Physic
Classic 8
Produktkategorie:Standlautsprecher
Preis:2.390,00 Euro / Paar
Garantie:- 5 Jahre ohne Registrierung
- 10 Jahre mit Registrierung
Ausführungen:- Satinweiß
- Esche schwarz (Echtholzfurnier)
- Walnuss (Echtholzfurnier)
- Kirsche (Echtholzfurnier)
Vertrieb:Audio Physic GmbH, Brilon
Tel.: +49 2961 961 70
www.audiophysic.com
Abmessungen (HBT):- 1055 x 170 x 290 mm (ohne Sockel)
- 1055 x 210 x 350 mm (mit Sockel)
Gewicht:17,1 kg / Stück
Bauart:2,5-Wege, Bassreflex
Impedanz:4 Ohm
Hochtöner:1 x 22 mm Kalotte (Kunstseiden-Membran)
Mitteltieftöner:1 x 168 mm Konus (Glasfasergewebe-Membran)
Tieftöner:1 x 168 mm Konus (Glasfasergewebe-Membran)
Frequenzbereich34 Hz - 30 kHz (Herstellerangabe)
Trennfrequenzen:500 Hz / 3 kHz
Wirkungsgrad:89 dB (Herstellerangabe)
Empfohlene Verstärkerleistung:25-150 W
Lieferumfang:- Audio Physic Classic 8
- Spikes mit Überwurfmuttern
- Frontblenden (schwearz)
- Dosenlibelle (Wasserwaage)
- Urkunde mit Bestätigung der Fertigungskontrolle und der akustischen Prüfung
- Bedienungsanleitung (Deutsch, Englisch)
Optionales Zubehör:- VCF II M8 Magnetic (Standfüße), 699,00 Euro / 8 Stk.
Pros und Contras:+ offener, präziser Klang
+ kraftvoller, kontrollierter Bass auch bei geringem Pegel
+ sehr gute räumliche Abbildung
+ schlankes, wohnraumfreundliches Design
+ sehr gute Verarbeitung
+ Echtholz-Furnier
+ instruktive Bedienungsanleitung

- Terminal mit kurzen Anschlussklemmen
Benotung:
Klang (60%):90/90
Praxis (20%):90/90
Ausstattung (20%):88/90
Gesamtnote:90/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungexzellent

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Wharfedale Reva-4 – Edle Standlautsprecher mit Wohlfühlfaktor

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Wenn in der Redaktion ein Karton von Wharfedale auftaucht, sollte man schnell zugreifen. Erfahrungsgemäß dauert es nie lange, bis sich jemand zum Test der Lautsprecher des britischen Unternehmens meldet. So auch im Falle der Reva-4, die sich mit einem spannenden Detail vorstellt: Obwohl es sich um eine ausgewachsene Standbox handelt, arbeitet sie im Zweieinhalb-Wege-Prinzip statt des sonst üblichen Drei-Wege-Systems. Das verspricht, interessant zu werden.

Die Reva-4 bringen jede Menge britischer Eleganz mit - insbesondere in der Variante Rosewood.

Die Reva-4 bringen jede Menge britischer Eleganz mit – insbesondere in der Variante Rosewood.

Bereits seit 1932 entwickelt Wharfedale beliebte und fortschrittliche Lautsprecher, damals noch primär in Person von Firmengründer Gilbert Briggs im heimischen Keller in Ilkley im Süden Englands. Dreizehn Jahre später schuf Briggs seinen ersten Zwei-Wege-Lautsprecher und wurde damit endgültig zum Vorreiter in der HiFi-Geschichte. Im Laufe der Jahrzehnte ist das Produktangebot Wharfedales natürlich enorm gewachsen und immer wieder finden innovative Entwicklungen ihren Weg aus der Theorie in die Praxis. So auch die Reva-Serie, die insgesamt sechs Lautsprecher-Modelle umfasst. Neben der Protagonistin dieses Tests, der für 1.899 Euro (Paarpreis) erhältlichen Reva-4, gibt es mit der Reva-3 auch einen zweiten, etwas kleineren Standlautsprecher. Noch kompakter geht es bei den Regalboxen Reva-2 und der bereits getesteten Reva-1 sowie dem Surround-Lautsprecher Reva-SR und dem Center Speaker Reva-C zu. Die Reva-Familie ist demnach auch für Heimkino-Freunde sehr interessant – Wharfedale hat schließlich auch diverse Subwoofer im Programm. Eine ziemlich verlockende Aussicht, aber wir beschränken uns doch erst einmal auf ein Paar des Serien-Flaggschiffs.

Das kann sich sehen lassen

Die Reva-4 ist nicht nur der größte Lautsprecher ihrer Familie, sie sieht auch großartig aus. Die Verarbeitungsqualität liegt, wie für Wharfedale typisch, auf höchstem Niveau. Alle Ecken und Kanten sind sorgfältig abgerundet. Dank der gleich vier verschiedenen Ausführungen gibt es die passende Optik für so ziemlich jeden Geschmack. Neben dem traditionellen Klavierlack in wahlweise Schwarz oder Weiß und dem Walnuss-Echtholz-Furnier gibt es auch noch eine Variante im rötlich-braunen „Rose Wood“. Letztere Ausführung steht uns für den Test zur Verfügung – eine sicherlich etwas ausgefallene Farbgebung, die aber ebenso definitiv einen sehr ansehnlichen Blickfang darstellt.
Die feinmaschige Stoffabdeckung ist grundsätzlich in Schwarz gehalten und bedeckt nur rund drei Viertel der Schallwand. Der untere Bereich bleibt daher sichtbar und wird dank der unten abgerundeten Blende schön in Szene gesetzt.

Alle Ecken und Kanten der Reva-4 sind sorgfältig abgerundet.

Alle Ecken und Kanten der Reva-4 sind sorgfältig abgerundet.

Falls man jedoch auf die Abdeckung verzichten möchte, zahlt sich ihre magnetische Befestigung optisch absolut aus. So kann die Schallwand der Reva-4 auf sichtbare Schrauben oder Löcher verzichten. Das gilt auch für die Chassis und bewirkt einen sehr aufgeräumten und edlen Look. Kurz gesagt handelt es sich um ein absolut makelloses Äußeres, für das weder an Material noch an Handwerkskunst gespart wird. Darauf weist auch die Gehäuseform der Reva-4 hin, die sich mit sanftem Schwung nach hinten verjüngt. Das sorgt nicht nur für einen modernen Touch in visueller Hinsicht, sondern reduziert mangels paralleler Flächen auch mögliche Eigenresonanzen in erheblichem Maße und sorgt für zusätzliche Stabilität.

Gleiches gilt auch für die Bodenplatte der Standlautsprecher, die trotz ihrer optischen Leichtigkeit insgesamt satte 25 Kilogramm auf die Waage bringen. Inklusive der Spikes, die schon bei Wharfedale von unten in die Bodenplatte geschraubt werden, ragt die Reva-4 schließlich 111 Zentimeter in die Höhe – wir haben es hier also im wahrsten Sinne des Wortes mit ausgewachsenen Boxen zu tun. Keine Sorge übrigens, falls man die Reva-4 auf einem eigentlich nicht für Spikes ausgelegten Boden aufstellen möchte: Parkett und Laminat wird in dem Fall durch die ebenfalls mitgelieferten Unterlegscheiben geschützt. Für den Aufbau sollte man sich dann allerdings ein Paar helfende Hände einladen. Das Unfallrisiko für Boden, Lautsprecher und nicht zuletzt sich selbst sollte man nicht leichtfertig in Kauf nehmen …

Die Reva-4 steht auf höhenverstellbaren Spikes und - wahlweise - passenden Unterlegscheiben.

Die Reva-4 steht auf höhenverstellbaren Spikes und – wahlweise – passenden Unterlegscheiben.

Die Reva-4 ist clever konstruiert

Glücklicherweise ist der Aufbau in der Regel nur ein einziges Mal notwendig und danach zahlt sich die Konstruktion absolut aus. Von der Bodenplatte profitieren nämlich nicht nur Optik und Standfestigkeit, sie ist auch klanglich relevant. Das liegt am unkonventionellen Bassreflex-Port der Reva-4. Von einem Experiment ist hier aber nicht zu sprechen, das Modell hat sich bei Wharfedale schon oft bewährt. Es handelt sich also nicht bloß um die sonst übliche, kreisrunde Öffnung im Gehäuse-Rücken. Stattdessen setzt Wharfedale auf gleich zwei Bassreflex-Rohre mit gewölbtem Rand und einen umlaufenden Spalt zwischen dem eigentlichen Gehäuse und der erwähnten Bodenplatte. Diese Konstruktion strahlt die zusätzlichen Bassanteile kontrolliert direkt Richtung Boden ab, was unter anderem Strömungsgeräusche verhindern soll. Zudem ist dadurch im Gegensatz zu konventionellen Bassreflex-Lautsprechern möglich, die Reva-4 sehr nah an der Wand aufzustellen. Damit ist auf den ersten Blick nicht unbedingt zu rechnen, schließlich besitzt das Serien-Flaggschiff eine üppige Ausstattung im tiefen Frequenzbereich.

Das sich verjüngende Gehäuse der Reva-4 beugt Eigenresonanzen vor.

Das sich verjüngende Gehäuse der Reva-4 beugt Eigenresonanzen vor.

Abgesehen vom erwähnten Bassreflexport beherbergt die Reva-4 gleich zwei 150-Millimeter-Tieftöner. Als Membran-Material kommt hier wie beim Mitteltöner sehr leichtes, aber dennoch hochstabiles Fiberglas zum Einsatz. Lediglich der Gewebe-Hochtöner tanzt also bei der Materialwahl etwas aus der Reihe, ergänzt die Mitspieler allerdings hervorragend. Das ermöglicht der Wharfedale-Standbox, einen Frequenzbereich zwischen 38 Hertz  und 20 Kilohertz abzudecken. Wie oben erwähnt geschieht das im Rahmen einer Zweieinhalb-Wege-Konstruktion. Die unterschiedlichen Treiber bearbeiten also keinen streng abgesteckten Claim, sondern geben bestimmte Bereiche parallel wieder. Dadurch soll die Reva-4 homogener aufspielen. Um dabei Interferenzen – ein grundlegendes Problem von Zweieinhalb-Wege-Systemen – möglichst zu vermeiden, ist das Innere des gut gedämpften Gehäuses in einzelne Kammern unterteilt.

Der Gewebe-Hochtöner hebt sich nicht nur in der Größe sondern auch bei der Materialwahl von seinen Mitspielern ab.

Der Gewebe-Hochtöner hebt sich nicht nur in der Größe sondern auch bei der Materialwahl von seinen Mitspielern ab.

Daher ist es auch fast schon zwingend logisch, dass die Reva-4 über ein Anschluss-Terminal mit der Möglichkeit zum Bi-Wiring verfügt. Statt nur einem Paar Kabelklemmen stehen hier pro Lautsprecher gleich zwei bereit. So ist es mit einem entsprechenden Verstärker möglich, Tief- und Mittel-/Hochton jeweils mit einem eigenen Lautsprecherkabel anzuschließen. Dabei erweist sich die angewinkelte Position der vergoldeten Schraubklemmen als sehr komfortabel. Der Anschluss geht dadurch schnell und einfach von der Hand. Umständliche und frustrierende Fummelei ist hier zum Glück nicht nötig und man kann sich schnell dem primären Zweck der Reva-4 widmen: dem Musikhören.

Das hochwertige Bi-Wiring-Terminal der Reva-4 punktet durch angewinkelte und deshalb gut zugängliche Anschlussklemmen.

Das hochwertige Bi-Wiring-Terminal der Reva-4 punktet durch angewinkelte und deshalb gut zugängliche Anschlussklemmen.

Ehrlich währt am längsten – und klingt am besten

Da die Reva-4 dank des Zweieinhalb-Wege-Systems mit Ausgewogenheit punkten soll, wollen wir sie natürlich nach Möglichkeit direkt aus dem Gleichgewicht bringen. Also greifen wir zu „Maschin“ der österreichischen Band Bilderbuch, die für ihre unkonventionelle Interpretation von Pop-Musik bekannt ist. Offenbar ist die Reva-4 sogar auf wesentlich größere Kaliber vorbereitet. Vielleicht könnte sie irgendeine obskure Form aus dem experimentellen Jazz auf dem falschen Fuß erwischen. Mit dem energiegeladenen Track unserer südlichen Nachbarn wecken wir jedoch lediglich die große Spielfreude der Wharfedale-Lautsprecher. In menschlicher Gestalt würde das Duo vermutlich zu denjenigen Konzertbesuchern gehören, die während der kompletten Show direkt vor der Bühne mittanzen und –singen, ohne dabei auch nur einen Anflug von Müdigkeit zu verspüren. Das klingt sehr dynamisch und agil, was die Reva-4 hier abliefert. Trotzdem übertreibt sie nie und es mangelt ihr nicht an Präzision oder Staffelung. Auch in diesen Disziplinen fährt das Flaggschiff der Familie Bestnoten en masse ein. Möglicherweise ändert sich das Gesamtbild ja mit einem weniger ausgelassen Titel?

Die Reva-4 beherbergt gleich zwei 150-Millimeter-Tieftöner mit Fiberglas-Membran.

Die Reva-4 beherbergt gleich zwei 150-Millimeter-Tieftöner mit Fiberglas-Membran.

Den zweiten Teil des Hörtests bestreiten wir mit „Sober“ vom 1993 veröffentlichten Debüt-Album „Undertow“ der Band Tool. Im Genre des Progressive Rock darf man schließlich auch ernstere Töne und keine reine Party-Musik erwarten. Das bestätigt sich umgehend, doch nach dem sehr knackigen Intro, das die Reva-4 knochentrocken ins Zimmer stellt, geht es von einem Moment auf den anderen auch hier sehr viel satter und melodischer zur Sache. Der Einsatz der durchs Effektgerät geschleusten Gitarrenspuren veranlasst die Wharfedale-Boxen zu einer Ausdehnung ihrer Schaffenskraft, die sofort vom gesamten Raum inklusive Publikum Besitz ergreift. Dieses hinzugewonnene Volumen macht der noch immer sehr knackigen Rhythmus-Sektion allerdings keineswegs den Platz streitig. Vielmehr verleiht es dem Gesamtbild Lebendigkeit und Farbe, in etwa so wie eine exotische Kletterpflanze ein von Meisterhand verziertes Rankgitter mit Vitalität schmückt. Kurz darauf steht – um im Bild zu bleiben – auch die Gesangsstimme von Maynard James Keenan in voller Blüte und findet ihren Platz im Zentrum der virtuellen Bühne. Dort bleibt sie auch in den härteren Passagen fest verankert, behält dabei aber stets eine Leichtigkeit bei, die den Reva-4 angeboren zu sein scheint.

Das 2,5-Wege-Prinzip verhilft der Reva-4 zu ihrem ausgewogenen Klang.

Das 2,5-Wege-Prinzip verhilft der Reva-4 zu ihrem ausgewogenen Klang.

Überblick mit Auge fürs Detail

Auch beim recht hartgesottenen „Mudshovel“ von Staind wirken die Wharfedale-Schallwandler nie angestrengt, obwohl sich Frontmann Aaron Lewis wie zuvor Keenan streckenweise ziemlich ins Zeug legen muss. Die Reva-4 zeichnet sich dadurch aus, nicht einfach mit Vollgas drauflos zu preschen, sondern dosiert Kraft und Energie mit ganz viel Fingerspitzengefühl. Sie ist halt eher Feingeist als Headbanger. Dadurch versteht es die Wharfedale-Box absolut perfekt, Emotionen zu transportieren, ohne sich dabei auch nur ansatzweise aus dem Takt bringen zu lassen. Selbst die zwischenzeitlich fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrten und effektgetränkten Gitarren- und Gesangsparts bringt die Reva-4 mit maximaler Präzision und Authentizität ans Ohr des Publikums. Zudem ist die grundlegende Ruhe und Balance der Britin bemerkenswert, die bei jeder noch so wilden Komposition mit Homogenität und Ausgewogenheit punktet. Dieser großartige Überblick auf „das große Ganze“ hält die Reva-4 aber auch nicht davon ab, jedem Detail die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Schallwand der Reva-4 weiß zu gefallen: Die abnehmbare Frontblende hält magnetisch, unschöne Schrauben oder Löcher sind daher nicht zu sehen.

Die Schallwand der Reva-4 weiß zu gefallen: Die abnehmbare Frontblende hält magnetisch, unschöne Schrauben oder Löcher sind daher nicht zu sehen.

Das wird unter anderem bei Mark Knopflers „Good On You Son“ deutlich. Das insgesamt sehr harmonische Stück hat neben einem sehr voluminösen Fundament natürlich jede Menge feiner Kleinigkeiten zu bieten, etwa den Einsatz der offenen Hi-Hat und der Becken. Derartige Nuancen drohen immer etwas zu scheppern, doch die Reva-4 erweist sich als perfekt auf ihren Landsmann abgestimmte Spielpartnerin. Hier klingt alles so wunderbar rhythmisch und angenehm, dass man das Schlagzeug tatsächlich ohne Einschränkungen als Musikinstrument wahrnimmt – eine Eigenschaft, die manch einer dem oft nur als Krachmacher verschrienen Konstrukt aus Trommeln und dünnen Metallscheiben gerne mal abspricht. Die Reva-4 trägt mit ihrer unvoreingenommenen Musikalität jedoch definitiv ihren Teil dazu bei, dass dieses Vorurteil auch als solches entlarvt wird.

Fazit

Die Reva-4 braucht keine Effekthascherei, um auf ganzer Linie zu überzeugen. Schon allein optisch machen die perfekt verarbeiteten Schmuckstücke eine Menge her. Akzente sind bewusst zurückhaltend gesetzt, britische Eleganz bestimmt das brillante Gesamtbild. Das Innenleben und die gesamte Konstruktion offenbaren ein sehr hohes Niveau, das sich folgerichtig in einem außergewöhnlich angenehmen Klang äußert. Angesichts dieser Qualitäten hört man der flexibel einsetzbaren Reva-4 gerne stundenlang zu – was ja sonst nicht unbedingt als männliche Stärke gilt …

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: 88/90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

88

88

90

Technische Daten

Modell:Wharfedale Reva-4
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:1.899 Euro / Paar
Ausführungen:- Schwarz
- Weiß
- Rose Wood
- Walnuss
Vertrieb:IAD, Korschenbroich
Tel.: 02161 / 61 78 30
www.audiolust.de
Abmessungen (HBT):111 x 25,8 x 36,4 cm
Gewicht:25 kg/Stück
Prinzip:2½-Wege, Bassreflex
Impedanz:8 Ohm (Nominal, Herstellerangabe)
3,9 Ohm (Minimum, Herstellerangabe)
Wirkungsgrad:88 db (Herstellerangabe)
Hochtöner:1 x 25 mm, Gewebe
Mitteltöner:1 x 115 mm, Fiberglas
Tieftöner:2 x 150 mm, Fiberglas
Frequenzbereich:38 Hz -20.000 Hz (Herstellerangabe)
Lieferumfang:- Reva-4
- Spikes (vormontiert)
- Unterlegscheiben
- Handschuhe
- Bedienungsanleitung
Pro und Kontra:+ relativ große Farbpalette
+ edles Design
+ hervorragende Verarbeitung
+ ausgewogener, authentischer Klang
+ hochwertiges Bi-Wiring-Anschlussterminal
+ wandnahe Aufstellung möglich

- keine Alternative zu Spikes (Unterlegscheiben bei harten Böden zwingend erforderlich)
Benotung:
Klang (60%):88/90
Praxis (20%):88/90
Ausstattung (20%):90/90
Gesamtnote:88/90
Klasse:Oberklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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Standlautsprecher Polk Signature S50e – American Idol

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Die USA gelten bekanntlich als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das gilt auch für die Entwicklung von Lautsprechern. Dabei muss es nicht zwangsläufig immer nur größer und teurer sein. Bei Polk Audio interpretiert man den American Way sehr vorteilhaft neu: Der Standlautsprecher Signature S50e ist nämlich erfreulich preisgünstig und noch dazu überaus wohnraumtauglich. Zudem produziert er veritablen HiFi-Sound und ist damit der perfekte Europa-Botschafter für HiFi made in the USA.

Der Standlautsprecher Signature S50e ist erfreulich preisgünstig und noch dazu überaus wohnraumtauglich.

Der Standlautsprecher Signature S50e ist erfreulich preisgünstig und noch dazu überaus wohnraumtauglich.

In der Heimat gehört Polk Audio seit den frühen 1970er Jahren zu den marktführenden Lautsprecher-Herstellern. Anfänglich bestimmten HiFi-Schallwandler das Produktportfolio, inzwischen sind im Polk-Sortiment auch diverse Heimkino-Lösungen zu finden. Von der schlanken Soundbar bis hin zum ausgewachsenen Surround-System gibt es quasi alles für Anhänger des gepflegten Home Entertainments. Schon die Signature-E-Serie allein deckt mit jeweils drei Stand- und Regallautsprechern sowie zwei Centern eine Vielzahl möglicher Einsatzszenarien ab. Bevor wir uns aber kopfüber in die Vollen stürzen, belassen wir es in diesem Test erst einmal beim „klassischen“ Stereo-Setup.

Dafür begrüßen wir die kleinste der drei Standboxen, die Signature S50e zum Test. Laut Polk sollen diese sogar relativ kompakten Lautsprecher „einzigartigen Surround-Sound und beste Musikqualität […] zu attraktiven Preisen“ liefern. Letztere Eigenschaft ist mit dem empfohlenen Paarpreis von gerade einmal 700 Euro durchaus gegeben. Im Online-Handel (unter anderem beim Anbieter, dessen Name an einen südamerikanischen Fluss erinnert) ist ein Paar der S50e sogar schon für rund 500 Euro zu haben. Da muss man natürlich zwangsläufig ein paar Kompromisse eingehen, aber das ist erstens absolut normal in dieser Preisklasse und zweitens vollkommen zu verschmerzen – schon optisch macht die Polk S50e eine Menge her.

Bereits optisch überzeugt die Signature S50e auf ganzer Linie.

Bereits optisch überzeugt die Signature S50e auf ganzer Linie.

Moderner Look weit über dem Durchschnitt

Die erste Prüfung besteht die S50e direkt mit Bravour. Sie zeichnet sich durch eine großartige Wohnraumtauglichkeit aus. Mit einer Höhe von gerade einmal 95 Zentimetern passt sich die schlanke Box hervorragend ins Gesamtbild ein, ohne Dominanz zu versprühen. Ein Hingucker ist sie natürlich trotzdem, ganz gleich ob in weißer oder schwarzer Ausführung. Die Oberfläche punktet sogar mit einer ansehnlichen Holzoptik. Natürlich ist in dieser Preisklasse nicht mit Echtholz oder anderen kostspieligen Materialien zu rechnen. Hier spart man nun mal ganz selbstverständlich an den sekundären Qualitäten und die liegen bei einem Lautsprecher logischerweise in der Optik. Folgerichtig kommt bei der S50e „nur“ eine sauber aufgebrachte Folie zum Einsatz.

Die schmälert den guten optischen Eindruck aber überhaupt nicht, sie ruft lediglich zu etwas mehr Vorsicht auf. Einer unserer beiden Test-Lautsprecher hat diesbezüglich offenbar schlechte Erfahrungen gemacht, zumindest lassen einige Kratzer im Fußbereich auf eine eher unsensible Handhabung schließen. Das ist bei einem (online geltenden) Kostenpunkt von 500 Euro pro Paar allerdings nun wirklich nicht den Lautsprechern anzulasten. Mal ganz davon abgesehen, dass man Schallwandler jeder Preisklasse behutsam behandeln sollte. Insbesondere, wenn es auch ein paar filigrane Details gibt wie bei der S50e. In Hinblick auf Design und Verarbeitung sind uns schon eine Menge Lautsprecher begegnet, die nicht einmal ansatzweise mit den Polk-Boxen mithalten konnten. Allein die sorgfältig abgerundeten Kanten sind auf diesem Preisniveau alles andere als selbstverständlich.

Moderner Look mit filigranen Details. Die Polk Signature S50e punktet unter anderem mit einer magnetischen Frontabdeckung.

Moderner Look mit filigranen Details. Die Polk Signature S50e punktet unter anderem mit einer magnetischen Frontabdeckung.

Den modernen Look der Standlautsprecher prägen auch die silberfarbenen Standfüße mit Kunststoffkappe, die für harte wie weiche Bodenbeläge geeignet sind. Ebenso trägt die magnetisch befestigte Frontblende zum positiven Gesamtbild bei. Diese Art der Montagemöglichkeit ist zudem sehr praktisch, da man sie wesentlich komfortabler aufsetzen und abnehmen kann als die sonst üblichen Abdeckungen mit Steckverbindung. Allerdings entfällt die sonst so angenehme Abwesenheit sichtbarer Schrauben, die bei der S50e vorhanden sind. Das schmälert die positive Magnetbefestigung aber nur marginal, schließlich bietet die Polk-Box optisch noch immer deutlich mehr als man eigentlich erwarten darf.

Die S50e punkten mit unkonventioneller Ausstattung

Den Hang zur überdurchschnittlichen Ausstattung setzt die S50e auch in ihrem Inneren konsequent fort. Im Hochton-Bereich präsentiert sich der Polk-Schallwandler noch relativ konventionell, zumindest in Hinblick auf die übliche Größe des Ein-Zoll-Hochtöner. Als Membran-Material kommt hier allerdings Terylen zum Einsatz. Von dieser Art der Kunstfaser verspricht sich Polk ein besseres Dämpfungsverhalten als zum Beispiel von Seide oder Nylon. Das Material soll – in Verbindung mit kurvenförmigen Spulenträgern – für kristallklare Höhen sorgen und damit besonders gut für die Wiedergabe von hochauflösenden Audio-Dateien geeignet sein. Laut Hersteller ist damit sogar ein Frequenzbereich bis hinauf zu 40 Kilohertz möglich, der nicht ganz unschuldig daran ist, dass die S50e mit einer Hi-Res-Zertifizierung aufwarten kann. Unter diesen Voraussetzungen soll ihr Klang besonders authentisch ausfallen und ein realistisches Hörerlebnis bewirken.

Im Hochton-Bereich trägt ein 1-Zoll-Terylen-Treiber die Verantwortung.

Im Hochton-Bereich trägt ein 1-Zoll-Terylen-Treiber die Verantwortung.

Dabei spielen natürlich auch die beiden Mittel-/Tieftöner eine wichtige Rolle. In der S50e kommen zwei Exemplare der Größe 5,25 Zoll (13,34 Zentimeter) zum Einsatz. Für ihre Membran wird Polypropylen genutzt, ein zu diesem Zweck gerne verwendetes Material. Um die Treiber möglichst verzerrungsarm zu gestalten, sind die Membranen der S50e zusätzlich mit Glimmermaterial verstärkt. Besonders hohe Effizienz schafft diese Kombination in Verbindung mit der Butylkautschuk-Sicke, vierlagigen Schwingspulen und der optimierten Frequenzweiche.

Pure Kraft im Bassbereich

Damit aber noch nicht genug, die S50e ist im Bassbereich relativ unkonventionell ausgestattet. Zumindest im Vergleich mit der Konkurrenz, innerhalb des Polk-Portfolios hat sich die Lösung namens „Power Port“ nämlich durchaus bewährt. Hinter dieser vielversprechenden Bezeichnung versteckt sich eine Bassreflex-Konstruktion im Downfire-Prinzip. Wo in dieser Preisklasse sonst meist ganz simpel ein Reflexrohr aus der Rückwand strahlt, verfügt die S50e über einen nach unten gerichteten Port in Kombination mit einem zusätzlichen Diffusorkegel. Der sorgt dafür, dass der ausgestoßene Luftstrom kontrolliert verteilt wird. So eliminiert der Power Port störende Strömungsgeräusche und die Basswiedergabe erklingt wesentlich klarer und kraftvoller – weshalb die S50e auch auf spezialisierte Tieftöner verzichtet.

Pure Kraft im Bassbereich: Der "Power Port" sorgt für ein solides Tiefton-Fundament.

Pure Kraft im Bassbereich: Der “Power Port” sorgt für ein solides Tiefton-Fundament.

So setzt Polk also noch einmal neue Maßstäbe, was zumindest teilweise auch auf das Anschluss-Terminal zutrifft. Bei den Schraubklemmen kommen für die Preisklasse übliche Kunststoff-Exemplare zum Einsatz, unter denen sich allerdings doppelt vergoldete Kontakte verbergen. Das edle Material soll sicherstellen, dass die Verbindung zum Kabel möglichst effizient und verlustfrei hergestellt wird. Schließlich ist auch das Gehäuse mit dem klaren Ziel möglichst hoher Stabilität konstruiert, um Eigenresonanzen und -rauschen möglichst effektiv zu reduzieren und den authentischen Klang der Treiber zu unterstützen.

Wehe, wenn sie losgelassen …

Damit die S50e diese Qualitäten im Hörtest auch wirklich ausspielen kann, stellen wir ihr zu diesem Zweck eine Kette aus gleich drei Spielpartnern zur Seite. Das Trio stammt aus Denons 800NE-Serie, konkret handelt es sich um den Verstärker PMA-800NE, den Netzwerk-Player DNP-800NE und den CD-Player DCD-800NE. Letzteren nutzen wir auch direkt als Zuspiel-Quelle und starten den Test mit „Circles“ vom Incubus-Album „Morning View“. Angesichts der Ausstattung und der physischen Erscheinung der S50e rechnen wir hier ehrlich gesagt mit einer etwas zurückhaltenden Performance – aber weit gefehlt …

Das Anschluss-Terminal ermöglicht sogar Bi-Wiring - in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich!

Das Anschluss-Terminal ermöglicht sogar Bi-Wiring – in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich!

Kaum starten wir die CD, hauen uns die S50e förmlich um. Ihre Tiefton-Qualitäten stünden sogar so manchem Lautsprecher höherer Preisklassen gut zu Gesicht. Ganz nebenbei wäre damit auch geklärt, dass Polk den großen Worten auch Taten folgen lässt. Ob sie es wirklich schaffen, „den besten und präzisesten Sound [zu] liefern, der auch die anspruchsvollsten audiophilen Hörer zufrieden stellt“, von dem in der Pressemitteilung die Rede ist – darüber lässt sich natürlich streiten. Unzweifelhaft ist allerdings, dass die S50e tatsächlich sehr detailliert und extrem dynamisch und druckvoll aufspielen. Diesen hervorragenden Eindruck verifizieren wir umgehend mit „Mountain Climbing“ von Joe Bonamassa. Der Blues-Rocker liefert genau die richtige Musik, um das Polk-Duo sämtliche seiner Stärken unter Beweis stellen zu lassen. Insbesondere die räumliche Darstellung der Musiker überzeugt und die S50e wachsen schnell über sich hinaus.

Hochpräzise und überaus dynamisch

Diese Qualitäten behalten sie sogar bei weniger dynamischen Titeln bei. Mit „Teardrop“ von Massive Attack wechseln wir ins Genre der elektronischen Musik und zu einem deutlich bedächtigeren Tempo. Das hält die S50e allerdings nicht davon ab, weiterhin sehr energiegeladen aufzuspielen. Der Bass kommt sehr knackig und druckvoll rüber, die voluminöse Atmosphäre des Tracks wird dank der detaillierten Wiedergabe sehr schnell greifbar. Zugleich überzeugt das Polk-Duo mit einer hochpräzisen und überaus klaren Stimmwiedergabe, die sich wunderbar ins instrumentale Gesamtbild einfügt.

Einem so komplexen Konstrukt sind längst nicht alle Lautsprecher dieser Preisklasse gewachsen. Die S50e halten das Niveau allerdings sogar, wenn wieder etwas mehr Dynamik ins Spiel kommt. Mit „The Race“ von Yello legen wir die Messlatte noch einmal etwas höher und werden sogleich bestätigt. Die Polk-Schallwandler lassen keine Wünsche offen, tatsächlich erweitern sie ihre Stereobühne sogar noch einmal beträchtlich. An Präzision mangelt es trotzdem nicht, insbesondere die Sound-Effekte werden hervorragend in Szene gesetzt.

Mit Glimmer verstärkte Mittel-/Tieftöner ermöglichen einen präzisen und verzerrungsarmen Sound.

Mit Glimmer verstärkte Mittel-/Tieftöner ermöglichen einen präzisen und verzerrungsarmen Sound.

Fazit

Mit moderner Optik und exzellentem Klang überzeugt die Signature S50e von Polk auf ganzer Linie. Die für einen Standlautsprecher noch relativ kompakten Ausmaße sorgen für komfortable Wohnraumtauglichkeit, trotzdem sind jede Menge Dynamik und Volumen mit an Bord. Der Power Port macht seinem Namen alle Ehre und mit einer präzisen und sauberen Detaildarstellung bestätigt die S50e eindrucksvoll ihre Hi-Res-Zertifizierung. Optisch sind kleine Zugeständnisse an die sehr günstige Preisklasse zwar unausweichlich, die Polk-Boxen fordern hier allerdings nur das Minimum an Kompromissbereitschaft. In Verbindung mit dem über jeden Zweifel erhabenen Klang haben die vorbildlichen S50e folglich ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 79/80
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: hervorragend

79

78

78

Technische Daten

Modell:Polk Signature S50e
Gerätekategorie:Standlautsprecher
Preis:698,00 Euro/Paar (UVP)
Ausführungen:- Walnuss schwarz
- Walnuss weiß
Vertrieb:Sound United, Nettetal
Tel.: 02157 / 1208-0
www.soundunited.com
Garantie:5 Jahre
Abmessungen (HBT):95 x 26,04 x 27,94 cm
Gewicht:14,51 kg/Stück
Hochtöner:1 Zoll, Terylen
Mittel-/Tieftöner:2x 5,25 Zoll, Polypropylen (Glimmer-verstärkt)
Lieferumfang:- S50e
- Bedienungsanleitung
Pro und Kontra:+ „Power Port“-Bassreflexport
+ leistungsstarker, voller Klang
+ überdurchschnittliche Tiefton-Qualitäten
+ magnetische Frontblende
+ Bi-Wiring-Terminal
+ hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis

- Standfüße nicht höhenverstellbar
- optische Kompromisse nötig
Benotung:
Klang (60%):79/80
Praxis (20%):78/80
Ausstattung (20%):78/80
Gesamtnote:79/80
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistunghervorragend

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Aktivlautsprecher Nubert nuPro X-4000 – All-in-One mit Spitzenklang

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Das ist mal Understatement: Nubert preist seine kompakte nuPro X-4000 als „die Extraportion Bass auf dem Schreibtisch“ an – als hätte diese Aktiv-Box nicht noch ganz andere Extras in petto: Kabelfreiheit zwischen den Boxen, analoge und digitale Inputs satt bis hin zum symmetrischen Eingang, amtliche Hi-Res-Fähigkeit aller Digital-Schnittstellen, Bluetooth aptX fürs Streaming, App zur Bedienung, DSP zur Soundoptimierung. Wir haben alle Extras getestet – natürlich auch das Bassvermögen auf dem Desktop.

Die Nubert nuPro X-4000 sorgt als HiFi-, Heimkino- und Multimedia-Box auch für einen amtlichen Film- und Fernsehton.

Gut; die weitere Bewerbung der nuPro X-4000 fällt bei Nubert deutlich selbstbewusster aus: kraftvoll wie ausgewachsener Standlautsprecher, Multitalent für HiFi- und Heimkino, Empfehlung für Musikprofis. Die letzten zwei Argumente glauben wir glatt, schließlich haben wir aus der X-Serie bereits den Standlautsprecher nuPro X-6000 und den Regallautsprecher nuPro X-3000 getestet, und beide Modelle haben einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Mit der X-Serie, die zur Zeit zwei Regal- und zwei Standlautsprecher umfasst, bietet Nubert quasi eine Plus-Version der bereits bestehenden A-Reihe: Die X-Serie führt das grundsätzliche nuPro-Konzept fort, ähnelt der A-Reihe auch in Optik, Funktionalität und Bedienung, bietet aber einen klanglichen Zugewinn und ein deutliches Mehr an Funktionalität. Das alles schauen wir uns nun näher an – und ebenso, ob die nuPro X-4000 wirklich die fast identisch wirkende, kleine Kompaktbox-Schwester nuPro X-3000 klanglich übertrumpft und an die Qualitäten des Standlautsprechers nuPro X-6000 heranreicht.

Im Design ist die X-4000 mit ihrer nahezu quadratischen Grundfläche und den geschmeidig gerundeten Kanten klar als nuPro-Schallwandler zu erkennen.

Gutes bleibt: das Design

Wer die Nubert nuPro X-4000 sieht, wird sie unweigerlich mit der kleineren Schwester verwechseln: Mit den Maßen 32 mal 21 mal 26 Zentimeter ist sie gerade mal zwei bis drei Zentimeter zu jeder Seite größer, besitzt also die gleichen Proportionen und natürlich dasselbe Design wie die gesamte X-Serie – und das entspricht gewolltermaßen dem Auftreten der A-Serie: Ein-Korpus aus MDF mit sanften Rundungen der vertikalen Kanten sowie kleinen Radien bei den horizontalen Kanten sorgt ebenso für eine gute Wohnraumkompatibilität wie das makelloses Schleiflack-Finish. Es ist wahlweise in seidenmattem Schwarz oder Weiß zu haben. Gegenüber der A-Serie ist die Geschmeidigkeit aber gleich doppelt gesteigert: Zum einen erweisen sich die Blenden als aufwändiger und eleganter gestaltet. Sie sind über die Front hinaus zu den Wangen geführt und schmiegen sich mit ihren seitlichen Rundungen an den Boxenkorpus an. Zum anderen sind die Lautsprecher-Chassis nun ohne sichtbare Schrauben montiert. Dadurch wirkt die Schallwand optisch deutlich ruhiger.

Zum Zubehör gehört auch eine hochwertige, magnetisch haftende Abdeckung. Sie ist an den Seiten sanft geschwungen und und folgt damit der Formgebung der Front. Die Informationen des Displays sind durch den Stoff hindurch sichtbar.

Frische Wandler

Das liegt auch an den neuen Lautsprechern, die für die nuPro X-Serie entwickelt worden sind. Der Hochtöner ist eine Weiterentwicklung der in der A-Reihe bewährten Seidengewebe-Kalotte. Der Tweeter durchmisst nach wie vor 25 Millimeter, weist nun aber eine kleine, sanft konische Schallführung auf. Der Hochtöner spielt wie sein Vorgänger rauf bis 22 Kilohertz. Er soll den Senior aber im Abstrahlverhalten überflügeln, eine bessere Auflösungsfähigkeit im obersten Frequenzbereich besitzen und ebenso eine bessere räumliche Abbildung bieten. Auch für die Mitten und Bässe hat Nubert ein neues Chassis kreiert. Bei der nuPro X-4000 kommt eine 17-Zentimeter-Ausführung zum Zuge. Dieser Woofer kann bis 30 Hertz runter spielen. Das gelingt ihm unter anderem mit einer neuen Membran. Statt reinem Polypropylen wie bei der A-Reihe kommt bei der X-Serie ein Verbundmaterial auf Basis dieses bewährten Kunststoffs zum Einsatz. Auffälliger ist bei dem Lautsprecher jedoch die wesentlich stärkere Sicke: Die kräftige, elastische Membran-Einfassung sorgt dafür, dass der Konus auch bei stärkeren Auslenkungen sauber und kontrolliert schwingen kann. Dieses Mehr an Hin und Her ermöglicht wiederum ein sogenannter Langhub-Antrieb: Die hinter der Membran sitzende Spule bewegt sich über eine längere Wegstrecke in einem homogenen Magnetfeld. So ist trotz größerem Membranhub die Kontrolle hoch und die Verzerrung gering. Das sorgt für mehr Schalldruck und reinerer Klang. Nicht zuletzt verdankt sich das Plus im unteren Frequenzband der Bassreflexabstimmung. Das nach hinten weisende und sich hornartig öffnende Rohr sorgt für einen genau berechneten Luftaustausch zwischen dem Volumen im Gehäuse und der äußeren Umgebung. Dies erweitert den Frequenzbereich der Box nach unten. Die kompakte X-4000 spielt durch all diese Maßnahmen acht Hertz weiter runter als die etwas kleinere X-3000. Das ist die versprochene Extraportion Bass. Wer noch mehr braucht: Die X-4000 kann auch mit einem zusätzlichen aktiven Subwoofer betrieben werden.

Eine 25-Millimeter-Seidenkalotte sorgt für den agilen Hochton. Der empfindliche Textil-Dom sitzt gut geschützt hinter einem Lochgitter.

Aktiv – und deshalb überall einsetzbar

Wer seinen Blick auf der Front abwärts gleiten lässt, sieht das auffälligste Merkmal der nuPro X-4000: Diese und alle anderen Aktivboxen von Nubert sind mit einem großen Display samt illuminiertem Tastenfeld bestückt. Diese Ausstattung hebt sich deutlich von den aktiven Modellen der Konkurrenz ab. Die X-Serie glänzt dabei mit einem feinauflösenden OLED-Display. Es bietet eine kontrastreichere und elegantere Anzeige der alphanumerischen Zeichen und der grafischen Elemente. Das Display informiert uns über die aktuellen Einstellungen und Betriebszustände der X-4000. Es gibt also Auskunft über die die Aktivitäten des Soundprozessors und des integrierten Verstärkers. Dieses Aktiv-Prinzip – also Schallwandlung und Amplifikation in einer Box – ist eigentlich ideal: So hat man perfekt passende und aufeinander abgestimmte Schallwandler und Verstärker. Darum sind Aktiv-Boxen im professionellen Studio Gang und Gäbe. Mit dem medialen Wandel werden sie aber auch im normalen HiFi-Bereich immer beliebter: Im Wohnzimmer soll die Technik immer unsichtbarer sein, der wiederzugebende Ton kommt dafür aber von vielfältigen Quellen und Zuspielern. Das Portfolio reicht hier vom Fernseher oder Blu-ray-Player über das Smartphone bis hin zum klassischen CD-Spieler. Da bietet sich eine integrierte Lösung wie die nuPro X-4000 geradezu an – wenn sie denn genügend Eingänge hat, um alle Anschlüsse-Wünsche erfüllen zu können.

Die OLED-Anzeige informiert mit kontraststarkem, scharfem und ansprechendem Schriftbild über den Betriebszustand. Mit dem Display und den fünf beleuchteten kann man einfach alle Einstellungen an der Box vornehmen.

Input-Vielfalt …

Das kann sie, wie ein Blick auf die Rückseite zeigt: Die X-4000 ist in punkto Zugänglichkeit top. Wie ihre Serienschwestern deckt diese Aktivbox so gut wie jede Anschluss-Art ab, die man braucht. Bei den Analog-Anschlüssen gibt’s über den obligatorischen unsymmetrischen Line-Input in Form zweier Cinch-Buchsen zusätzlich einen symmetrischen Eingang. Wer sein Analog-Signal über diese XLR-Buchse einspeist, profitiert von der bestmöglichen Signalübertragungsart. Die Musik wird dabei über zwei Leiter durch das Kabel geschickt, einmal normal, einmal invertiert. So können Störgeräusche, die sich auf dem Kabelweg von der Quelle zum Verstärkereingang einschleichen, hier entdeckt und unschädlich gemacht werden. Darum sollte man nach Möglichkeit im Analogbereich diesen Eingang bevorzugen. Auch digital bietet die nuPro X-4000 eine Profi-Schnittstelle: Die XLR-Buchse lässt sich alternativ als Digital-Input verwenden, dann ist sie ein sogenannter AES/EBU-Eingang Dieses Kürzel steht für „Audio Engineering Society/European Broadcasting Union“. Schon der Titel lässt ahnen, dass es sich um ein Profi-Format für Rundfunk und Studio handelt. Im Consumer-Bereich ist diese Anschlussart rar. Hier benötigt man eher S/PDIF-Schnittstellen – und da ist die nuPro X-4000 bestens bestückt. Ihr Terminal bietet je zwei elektrische Coax-Inputs und zwei optische Toslink-Buchsen. Damit ist auch die X-4000, wie alle X-Modelle, den Schwestern von der A-Reihe in der Zugänglichkeit deutlich überlegen. Aber Moment mal … was ist mit einem USB-Port?

Anschluss-Plus: Die nuPro X-4000 bietet wie ihre Schwestermodelle der X-Serie zwei S/PDIF-Inputs mehr als die Boxen der verwandten A-Reihe.

… auch für amtliches HiRes

Ja, den gibt’s natürlich auch. Die X-4000 bietet einen USB-B-Eingang, hierüber spielt man Musik vom Laptop oder vom Desktop-Rechner zu. Damit eignet sich die nuPro X-4000 auch als Soundmonitor auf dem Schreibtisch, um rechts und links vom Bildschirm den Computer-Ton von YouTube und Co. oder iTunes wiederzugeben. Darüber hinaus besitzt die X-4000 eine USB-A-Schnittstelle. Sie ist gleich dreifach einsetzbar: Zum Ersten dient sie als Lademöglichkeit für Zuspielgeräte. Zum Zweiten funktioniert sie als Anschluss für einen optionalen Funkempfänger, so lässt sich die Aktivbox auch kabellos mit Musik in HiRes-Qualität beschicken. Zum Dritten kann diese USB-Buchse bei der X-Serie als Anschluss für einen HDMI/ARC-Adapter verwendet werden. So wird etwa der Fernsehton per HDMI-Kabel zugespielt. Dies funktioniert mit allen modernen TV-Geräten und Kabeln, die die Funktion „Audio Return Channel“ (ARC) unterstützen. Den HDMI/ARC-Adapter liefert Nubert gleich zur Aktivbox mit – super! Damit bietet die x-4000 insgesamt sieben physische Digital-Schnittstellen – und das Beste: Sie alle verarbeiten PCM-Signale bis 192 Kilohertz/24 Bit. Das ist überaus amtliches HiRes und eine signifikante Steigerung gegenüber der älteren A-Reihe. DSD-Files akzeptiert die X-4000 hingegen nicht. Wir sprechen hier die ganze Zeit von physischen Schnittstellen – gibt es auch nichtphysische?

Das audiophile Anschluss-Highlight ist der XLR-Input: Man kann ihn als analogen symmetrischen Eingang verwenden oder digital als symmetrische AES/EBU-Schnittstelle. Beide Anschluss-Arten stammen aus dem professionellen Veranstaltungs- und Studio-Bereich.

Wireless: der kabellose Hörspaß

Ja. Zu den kabelgebundenen Anschlüssen gesellt sich bei der gesamten X-Serie und damit auch bei der nuPro X-4000 die Möglichkeit, Musik per Bluetooth etwa vom Tablet oder Smartphone zuzuspielen. Hier setzt Nubert auf den Bluetooth-Standard 4.2 mit dem Codec aptX. Er bürgt für eine sehr gute Musikqualität. Die Integration von Bluetooth war ein oft geäußerter Kundenwunsch – wie auch die Möglichkeit, die Boxen ohne Verbindungskabel betreiben zu können. Auch diesen Wunsch hat Nubert erfüllt: Die beiden X-4000-Boxen kommunizieren untereinander ohne Kabel. Das macht die Aufstellung leicht, auch Schränke oder Türen zwischen den Schallwandlern sind nun kein Thema mehr. Die Boxen funken sich die Musik und die Steuerbefehle über eine 5,8 Gigahertz-Funkverbindung zu. Das schaffen sie verzögerungsfrei, die Boxen spielen also ohne jeglichen Zeitversatz.

Die „Nubert X-Remote“-App ist optisch an die physische Fernbedienung angelehnt (Bild 1), bietet aber den kompletten Umgang an Einstellmöglichkeiten – etwa den grundsätzlichen Betrieb mit oder ohne Boxenkabel sowie die Konfiguration als Einzelbox oder Lautsprecherpaar (Bild 2) oder die Klanganpassung über den Equalizer (Bild 3).

Klassische Fernbedienung und komfortable App

Wer A sagt, muss auch B sagen – in diesem Fall heißt das: Wer für die Zuspielung vom Handy sorgt, sollte auch die Steuerung per Smartphone ermöglichen. Nubert hat dafür die „Nubert X-Remote“-App entwickelt. Sie läuft sowohl unter Android als auch unter iOS, also sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem iPhone. Die Applikation ist kostenfrei in den entsprechenden Stores abrufbar. Bei der App wurde auf jeglichen Schnickschnack verzichtet und der Fokus auf die Funktionalität gelegt. So kann man mit der „Nubert X-Remote“ sämtliche Einstellungen vornehmen, die auch über das Tastenfeld der Box möglich sind. Wer die App startet, erkennt, dass sie an die klassische Fernbedienung angelehnt ist, die ebenfalls mit der X-4000 geliefert wird. Dieser Ferngeber ist qualitativ hochwertig und übertrifft bei weitem die sehr einfache Fernbedienung, die zur verwandten A-Reihe geliefert wird. Er ist wesentlich ansehnlicher und ergonomischer, überdies hat er ein größeres Gewicht. Dazu trägt auch die oberseitige Metallblende bei, in die die insgesamt 16 Gummi-Tasten eingelassen sind. Über sie hat man direkten Zugriff auf die grundlegenden Funktionen, etwa die sofortige Anwahl jeder einzelnen Quellenart, die Klanganpassung oder die Lautstärkeveränderung. Damit sind schon wir bei der Soundprozessor- und Verstärker-Sektion.

Die hochwertige Fernbedienung bietet alle Grundfunktionen an. Die leichte Rundung der Unterschale sorgt im Zusammenspiel mit einer eingelassenen gummierten Flächen für Rutschfreiheit.

Mehr Kraft …

Nubert setzt bei der X-Serie fort, was schon der A-Serie zum Erfolg verholfen hat: das nuPro-Konzept. Für die Behandlung der ankommenden Musik bedeutet das: Die eingehenden Signale werden, falls nötig, gleich zu Beginn digitalisiert und dann optimiert. Alle weiteren Verarbeitungsprozesse finden nun ausschließlich auf digitaler Ebene statt – und zwar separat für jeden einzelnen Kanal. Im Fall der Zwei-Wege-Box X-4000 sind das also zwei Kanäle für Höhen und Mitten/Bässe. Erst ganz am Ende werden die Signale der einzelnen Kanäle ins Analoge konvertiert und an die Lautsprecherchassis geschickt. Dieses nuPro-Konzept reduziert weitestgehend das Rauschen und bietet die Möglichkeit, das Signal präziser bearbeiten und verstärken zu können. Die Leistung der hierzu eingesetzten Verstärker beträgt satte 180 Watt – pro Kanal. Kurzfristig gehen bis zu 220 Watt. Das sind richtig satte Werte für eine so kompakte Box – und fast doppelt so große wie bei den Regalboxen der A-Reihe.

Der 17-Zentimeter-Woofer schallwandelt die Mitten und Bässe. Durch die kräftige Sicke kann seine Membran beim Schwingen weit auslenken.

… und mehr Klanggestaltung

Gegenüber der A-Reihe hat die X-Serie auch beim Klang deutlich mehr Instrumente, um den Sound an den eigenen Geschmack anzupassen oder den Einflüssen des Raums entgegenzuwirken. Das erste Utensil ist die Klangwaage, eine Nubertsche Spezialität, die auch schon bei der A-Reihe zu finden ist. Diese Klangregelung verändert Mitten und Höhen gemeinschaftlich: Statt einfach punktuell den Frequenzgang zu verbiegen, wird der Frequenzverlauf bei einem bestimmten „Aufhängungspunkt“ quasi gekippt. Dies soll dafür sorgen, dass der grundsätzliche Charakter des Klangbilds intakt bleibt. Der Bass hingegen wird separat verändert. Das bietet sich an, weil die nuPro X-4000 ja zusätzlich mit einem Subwoofer betrieben werden kann. Für diese Einsatzart verfügt die Box auch über veränderbare Hoch- und Tiefpassfilter. Sie regeln, welche Anteile des Musiksignals dem Subwoofer zugewiesen werden. Das zweite Utensil ist der grafische Equalizer. Mit ihm lässt sich der Klang in fünf verschiedenen Frequenzbereichen verändern. Jedes Frequenzband kann man dabei in sechs Ein-Dezibel-Stufen anheben und absenken. Wer es etwas einfacher mag, bedient sich des dritten Utensils, der Loudness-Funktion. Mit ihr betont man Höhen sowie Bässe. Dies führt selbst bei niedrigen Lautstärken zu einem vollen Sound. Nubert hat hierfür die beliebte Loudness-Funktion des Verstärkers/DSP Nubert nuControl eingebaut – und damit abermals einen Kundenwunsch bedient. Wer schließlich den optimalen Klang gefunden hat, kann ihn auch abspeichern. Drei Preset-Plätze bieten die Möglichkeit, Profile für verschiedene Personen zu memorieren – oder Einstellungen für unterschiedliche Hörsituationen: Musik genießt man linear, im Movie-Modus gibt man Bass dazu oder nutzt einen zusätzlichen Subwoofer, für den spätabendlichen Musikgenuss aktiviert man die Loudness-Schaltung.

Das Display führt die Feature-Vielfalt vor Augen – unter anderem den Bluetoooth-Betrieb, den grafischen Fünfband-Equalizer sowie die nubertsche Klangwaage, die Höhen und Mitten auf ganz eigene Weise verändert und hier mit „mid hi“ ausgewiesen ist.

Freiheit und Flexibilität

Das vorhin bereits angesprochene nuPro-Konzept geht über die Klangbehandlung hinaus. Es zielt auch auf eine leichte Handhabung der Boxen ab. Anders als bei den meisten Konkurrenten, die eine vollbestückte befehlsgebenden Masterbox mit einer minimal ausgerüsteten oder gar passiven Slave-Box paaren, ist bei Nubert seit jeher jede nuPro-Box ein voll ausgestatteter Aktiv-Lautsprecher mit eigenem Verstärker, Soundprozessor, Anschlussterminal, Anzeige und Tastenfeld. Dieser Ansatz ist deutlich aufwändiger, aber dafür sind die nuPro-Modelle auch deutlich flexibler. Man kann eine Box allein betreiben oder im Paar-Betrieb festlegen, ob die Box mono spielen soll oder welchen der beiden Stereo-Kanäle sie wiedergeben darf. Man kann auch mehr als zwei Boxen zusammenschalten. Die Regel ist aber nach wie vor der Stereo-Betrieb. Hier lässt sich bei der X-Serie frei bestimmen, welche Box der Master und welche der Slave ist. Das ist gegenüber der A-Reihe ebenso neu wie die Möglichkeit, diese Konfiguration im kabellosen Betrieb vorzunehmen – also ohne Signalstrippe zwischen den Boxen. Mehr Freiheit und Flexibilität kann man sich wohl kaum wünschen. Die Master/Slave-Zuordnung geht alternativ auch bei miteinander verkabelten Boxen, so wie es in der A-Reihe ausschließlich funktioniert.

Vollausstattung: Wie immer liefert Nubert jede Box mit umfangreichem Zubehör.

Aufbau und Setup

Bauen wir die X-4000 doch endlich mal auf. Der geeignetste Standort für eine Regalbox ist – das Stativ. Es verhindert, dass die Box den Untergrund, auf dem sie steht, zum Schwingen anregt, was bei einem Regal oder Sideboard passiert. Dadurch wird der Klang verunklart. Zur X-4000 bietet Nubert deshalb mit dem BS-652 ein passendes Stativ an. Mit einem solchen Stativ erreichen die Boxen die optimale Höhe, zudem hat man die größte Freiheit bei der Aufstellung. Man kann den Abstand zu der hinteren und den seitlichen Wänden variieren und dadurch auch die Basswiedergabe beeinflussen. Wir haben uns für eine wandferne Aufstellung entschieden, um Überbetonungen im Tiefton zu vermeiden. Beim Anschließen der Boxen genießen wir wieder Nuberts Rundherum-Sorglos-Paket: Die Zubehörschachtel bietet einen kaum zu übertreffenden Beigaben-Reichtum. Neben dem HDMI-ARC-Adapter liefert Nubert Kabel für alle Anschlussarten – mit Ausnahme der XLR-Leitung für den symmetrischen Betrieb. Die vorbildliche Anleitung macht auch für absolute Laien den Aufbau, den Anschluss und die Einrichtung zum Kinderspiel. Die meisten werden wohl wie wir die Kabelfreiheit zwischen den Boxen nutzen, deshalb konfigurieren wir die X-4000 zuerst für den Wireless-Betrieb. Zu Beginn aktivieren wir Bluetooth, um sofort die App nutzen und später Musik vom Tablet zuspielen zu können. Das gesamte Setup, also die Zuweisung der Master- und Slave-Funktion sowie die Paarung der Boxen, ist in sechs kurzen Schritten erledigt. Allein die nötige Zuordnung der Boxen in der App ist etwas rätselhaft: Welche Box ist die angezeigte „nubert X-2 1F79“ und welche die „nubert X-2 8A2D“? Das muss man wissen, um Master und Slave unterscheiden zu können, denn die App richtet sich immer an den Master. Die Lösung des Rätsels erfährt man erst durch den Kopplungsversuch. Wer hier den Slave erwischt hat, bekommt das mitgeteilt und wählt dann halt die andere Box. Das könnte man optimieren, es ist aber auch der einzige Knackpunkt bei der insgesamt wirklich einfachen Einrichtung. Die kann man auch an der Box selbst vornehmen, so entfällt sofort die Frage der Zuordnung.

Durch ihre kompakten Maße eignet sich die X-4000 auch als Monitor für die Beschallung am Computer – und bietet hier mehr Volumen als die etwas kleinere X-3000.

Die Nubert nuPro X-4000 in der Praxis

Nubert hat uns eine Extraportion Bass auf dem Desktop versprochen, darum stellen wir die X-4000 gleich mal auf den Redaktionsschreibtisch, links und rechts vom Bildschirm. Und natürlich wollen wir das große Trumpf der X-Serie auskosten: die Befreiung von allen Signalkabeln. Also richten wir die X-4000 als Wireless-Boxenpaar ein wählen als Zuspielweg Bluetooth. Bei der Musik greifen wir wieder zu „You Gotta Move“, der Bluessänger und Gitarrist Hans Theessink hat die Nummer live in dem Wiener Club „Jazzland“ aufgenommen. Wir haben den Song, der superb produziert ist, schon beim Test der X-3000 an unserem Schreibtisch gehört und wegen der sehr guten Wiedergabe – selbst über das verlustbehaftete Bluetooth – noch bestens im Ohr. Die X-4000 macht es nun sogar noch besser: Die Gitarre klingt abermals knackig-crisp, wir hören auch wieder das leichte Rauschen des Röhrenverstärkers, über den Theessink die Töne seiner Sechsaitigen schickt – derartige Nebengeräusche bestärken den authentischen Eindruck und vermitteln das Gefühl, wirklich dabei zu sein. Jetzt allerdings hat dieser Gitarrenton, der aus dem Fender-Amp kommt, noch mehr Kraft und Volumen. Gerade die im Shuffle-Rhythmus angeschlagenen und mit dem Handballen abgedämpften Basssaiten bieten ein noch festeres Fundament und mehr Tiefton – so klingt eine Akustische, die über einen Amp verstärkt wird! Wir wechseln bei der Zuspielung nun vom kabellosen, aber verlustbehafteten Bluetooth zum kabelgebundenen, aber HiRes-fähigen USB. So können wir die Aufnahme in PCM 192 Kilohertz/24 Bit vom Rechner zuspielen – und nun in bester Auflösung genießen. Die Aufnahme klingt nun deutlich verfeinerter. Die Saiten materialisieren sich geradezu, wir hören den blitzenden Stahl, auch die metallische Harschheit, die entsteht, wenn Theessink beim Slideguitar-Solo mit dem Bottleneck über die gespannten Drähte fährt. Dazu kommt das kleine Klacken, wenn der Flaschenhals an einem Bundstäbchen des Gitarrenhalses aneckt, auch Theessinks Gesang wirkt nun noch plastischer. Die Fülle des Klangs bleibt auch bei ziemlich leisen Pegeln gewahrt. Erst bei ganz niedrigem Level aktivieren wir die Loudness-Funktion, um auch bei diesem Nachbar-Schon-Modus einen schön abgerundeten Sound zu erzielen. Bei Aufnahmen mit Bassgitarre oder anderen Tiefton-Instrumenten ist selbst das nicht nötig. Die X-4000 lässt nämlich deutlich hören, dass sie acht Hertz weiter runterspielt als die kleinere X-3000. Die mitgelieferten Gummifüßchen vermindern dabei sehr gut die Anregung der Schreibtischplatte. Testen wir nun noch den Umstieg von Wireless auf kabelgebundene Signalübertragung: Die Klanggüte bleibt die gleiche. Top!

Wer die X-4000 an den Computer anschließt, wählt sie für die Tonausgabe aus – ab nun übernimmt der DAC der Box die Wandlung, der Rechner ist nun nur noch Lagerstätte der Musikfiles und Lieferant der Tonspuren.

Grenzenlose Freiheit

Nun ziehen wir mit den Boxen in den Hörraum um. Hat sich die X-4000 als kräftiger Nahfeld-Monitor bewährt, so fahren wir jetzt bei größerem Hörabstand höhere Pegel. Außerdem wechseln wir die Eingänge, nun ist die Analog-Abteilung gefordert. Deshalb kommt zwischen unser Laptop und die Boxen der RME ADI-2 DAC – einerseits als Digital-Analog-Konverter, andererseits als Möglichkeit, die X-4000 sowohl mit einem symmetrischen als auch mit einem unsymmetrischen Analog-Signal zu versorgen. Zuerst platzieren wir die Boxen auf unser Lowboard und starten die Hörsession mit Anette Askviks „Liberty“. Dieser exzellent produzierte Pop-Track ist Kopfkino pur: Auf dem elegischen Teppich von Synthesizer-Sounds und Elektronikklängen liegen Cello, Klavier, Saxofon und Schlagzeug, aber auch ständige Geräusche und Effekte vom Knarzen bis zum Rauschen – und natürlich die elfenhafte, zarte Stimme der norwegischen Sängerin. Die effektvoll eingesetzten Sounds schwirren um uns, Anette Askvik steht dafür genau vor uns – toll, wie dieser kompakte Lautsprecher locker unseren Hörraum bespielt, dabei mühelos einen kraftvollen Klang liefert und auch bei großen Lautstärken souverän agiert. Dabei glänzt er mit einer Basskraft, die man so kleinen Boxen kaum zutrauen mag! Es wird noch besser, wenn wir die Boxen vom Board auf die Stative umsetzen: Die Definition nimmt deutlich zu. Die eh schon sehr transparente Aufnahme wirkt nun noch klarer, die Mitten und gerade die Bässe erscheinen straffer, bündiger. Aber es ist sogar noch eine Steigerung möglich: Der Wechsel vom unsymmetrischen zum symmetrischen Analogeingang zeigt uns, wie überlegen dieser Signalübertragungsweg ist. Jetzt erleben wir die Freiheit, von der Annette Askvik singt: Die Sounds sind noch kräftiger und crisper, die Klänge scheinen sich über die Grenzen unseres Hörraums hinaus auszubreiten, so gut kann man ihnen im künstlichen Hall der Aufnahme jetzt hinterherhören! Die zerbrechliche Stimme der norwegischen Sängerin hat erneut an Plastizität und Intensität gewonnen – erstaunlich, was für einen Unterschied der Eingangswechsel macht und wie gut die X-4000 dies abbilden kann!

Der mitgelieferte HDMI/ARC-Adapter verwandelt den USB-A-Port in einen HDMI-Eingang für den Ton vom Blu-ray-Player oder vom Fernseher.

Kino mit Klasse

Die Nubert X-4000 glänzt aber nicht nur feindynamisch und audiophil. Sie ist auch prima für Härtefälle gerüstet – soll heißen: für den Kinospaß, der bei Actionfilmen gerne brachiale Soundeffekte, Explosionen und Materialverschrottungsorgien bietet. Da muss es ordentlich krachen – und auch das schafft die X-4000 verblüffend souverän. Obwohl: Verblüfft sind wir eigentlich nicht wirklich, denn schon die X-3000 hat uns mit ihren cineastischen Fähigkeiten ja sehr überzeugt. Und so gelingt es auch der X-4000, uns akustisch mitten in die Szenerie des Film hineinzuversetzten. Bei dem Kriegsdrama „Band Of Brothers“ sind wir unvermittelt Teil des Kampfgeschehens im winterlichen Wald bei Foy: Ein amerikanischer Kampfverband setzt zur Eroberung des französischen Weilers an, gleich die erste Mörsergranate explodiert wenige Meter vor uns mit einer ohrenbetäubenden Detonation, die uns durch Mark und Bein geht. Auch den nebenan sitzenden Kollegen, die vom plötzlichen Kriegsausbruch in der Redaktion überrascht werden, ist der Schreck ordentlich in die Glieder gefahren. Dabei sind wir erst bei -30 Dezibel, da sind also noch 30 Schritte an Lautstärkesteigerung drin!

Zum Aufstellen der Kompaktbox bietet sich das optionalen Stativ BS-652 an. Die Netz- und Signalkabel können durch das Stativrohr und den Glassockel geführt werden und sind dann bis zum Boden unsichtbar.

Akustisches Fest

Der zweite Granateneinschlag im zu erobernden Haus ist noch erschütternder: Die Druckwelle der Explosion können wir physisch am eigenen Leib erfahren. Die X-4000 lässt uns diese Brachialität mit aller Kraft spüren, sie bewahrt dabei aber die Kontrolle: Hier wummert oder mulmt rein gar nichts, auch nicht im Bass, der sehr voluminös und erwachsen klingt. Die acht Hertz mehr Tiefgang gegenüber der X-3000 und das Plus an Druck machen sich hier besonders bezahlt. An die volumenreichere Standbox X-6000 kommt sie hier erwartetermaßen nicht ganz heran, aber in punkto Impulstreue leistet sie vergleichbar Großartiges: Der nach dem Granateneinschlag berstende Dachstuhl und die dann in alle Richtungen geschleuderten Dachpfannenteile und Gebälksplitter sind ein akustisches Fest! Das gilt auch für die nun folgenden Gewehrsalven: Die Kugeln des zurückfeuernden Scharfschützen pfeifen uns um die Ohren, die MP-Salven der US-Soldaten tackern unerbittlich in unseren Gehörgängen – das ist akustisch hochrealistisch und lässt uns immer wieder zusammenzucken! So überzeugend kann Stereo-Filmton mit kompakten Boxen sein. In unserem Fall hat er gleich die gesamte Redaktion beeindruckt.

Mit den Stativen erreichen die Boxen die optimale Höhe und liefern den besten Klang. Die Boxen können sogar an die Montageplatte, auf der sie thronen, angeschraubt werden.

Fazit

Die nuPro X-4000 hält, was Nubert verspricht: Sie liefert gegenüber der kleineren X-3000 ein Quantum mehr Bass – und damit noch mehr Spaß. Die exzellente Musikwiedergabe klingt noch erwachsener, der Kinoton noch mächtiger und druckvoller. Damit lehrt diese Zwei-Wege-Kompaktbox manchen Standlautsprecher das Fürchten. Zu den akustischen Meriten bietet die X-4000 alle Vorzüge der X-Serie: Die Schallwandler können ohne Verbindungskabel betrieben werden, mit Bluetooth aptX offerieren sie eine wirklich gut klingende Wireless-Streaming-Möglichkeit. Kabelgebunden gibt’s die satte Anschlussvielfalt: Analog präsentiert das Terminal einen unsymmetrischen und einen symmetrischen Eingang, digital stehen gleich sieben Schnittstellen von S/PDIF über USB bis hin zu AES/EBU bereit, alle Schnittstellen sind Hi-Res-fähig bis hin zur amtlichen Qualität PCM 192 Kilohertz/24 Bit. Durch einen mitgelieferten Adapter kann sogar der Film- oder Fernsehton per HDMI zugespielt werden. Als Aktivbox besitzt die X-4000 für jeden Kanal einen kräftigen 180 Watt-Verstärker und einen Soundprozessor, der etliche Klanganpassungen ermöglicht. Dieser Komfort-Reichtum wird durch die Bedienung per Fernbedienung oder App perfektioniert. Mit diesen Vorzügen glänzt die Nubert nuPro X-400 als komplett-kompakte All-In-One-Lösung – und die gibt es zu einem fantastischen Preis.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Simone Maier, Philipp Thielen

Gesamtnote: 95/95
Klasse: Spitzenklasse
Preis-/Leistung: ausgezeichnet

95

94

95

190222.Nubert -Testsiegel

Technische Daten

Modell:Nubert
nuPro X-4000
Gerätekategorie:Regallautsprecher, aktiv
Preis:775,00 Euro / Stück
Garantie:24 Monate
Ausführungen:- Schleiflack Schwarz
- Schleiflack Weiß
Vertrieb:Nubert, Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 / 92690-0
www.nubert.de
Abmessungen (H x B x T):320 x 205 x 260 mm (inklusive Verstärker)
Gewicht:8,8 kg (Stück)
Prinzip: aktiv, 2 Wege, bassreflex
Hochtöner:1 x 25 mm (Seidengewebekalotte)
Mitteltieftöner:1 x 169 mm (Polypropylen-Verbund-Konusmembran)
Frequenzgang:- 30 – 22.000 Hz +/- 3 dB
- 32 – 20.000 Hz +/- 2 dB
(Herstellerangabe)
Leistung:2 x 180 Watt (Nennleistung der
integrierten Verstärker; Herstellerangabe)
Eingänge (analog):1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Eingänge/Schnittstellen (digital):1 x Bluetooth 4.2 aptX
1 x AES/EBU (XLR)
1 x USB (Typ B)
2 x S/PDIF elektrisch (Cinch)
2 x S/PDIF optisch (Toslink)
1 x USB (Typ A) für HDMI/ARC-Adapter
1 x Link (Slave-Box)
Ausgänge (analog):1 x Sub-Out (Master-Box)
1 x USB (Typ A) zur Stromversorgung (5 V/1,5 A) bzw. zum Anschluss eines HDMI/ARC-Adapters oder eines Funkmoduls
Ausgang (digital):1 x Link (Master-Box)
Maximale Samplingrate/
Auflösung:
- USB: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF optisch: 192 kHz/24 bit
- S/PDIF elektrisch: 192 kHz/24 bit
- AES/EBU: 192 kHz/24 bit
Lieferumfang (pro Box):- Nubert nuPro X-4000
- magnetische Frontabdeckung (Schwarz)
- Fernbedienung mit Batterie
- HDMI/ARC-Adapter
- Netzkabel, 2,0 m
- USB-Kabel (Typ A/Typ B), 1,5 m
- S/PDIF-Koaxialkabel elektrisch, 5,0 m
- S/PDIF-Kabel optisch, 1,5 m
- Kabel 3,5-mm-Klinke auf Cinch, 1,5 m
- Bedienungsanleitung
Optionales Zubehör:- Nubert Boxenstativ BS-652: Höhe: 65 cm, Metallsäule Ø 60 mm, Glas-Sockel 30 x 30 cm, Metall-Montageplatte 15 x 16 cm mit passender Bohrung (219,00 Euro / Paar)
- Nubert nuFunk USB-Sender SU-1 (79,00 Euro) oder Sender S-2 (229,00 Euro) sowie Empfänger EU-1 (69,00 Euro)
Pros und Contras:+ Betrieb ohne Boxenkabel möglich
+ Streaming per Bluetooth
+ integrierter Verstärker
+ klangoptimierbar über DSP-Schaltung
+ Display
+ symmetrischer Audio-Eingang (XLR/AES)
+ App für Einrichtung und Steuerung
+ Fernbedienung
+ TV- oder Blu-ray-Ton über mitgelieferten HDMI/ARC-Adapter einspeisbar

- LAN/WLAN-Streaming nur mit zusätzlichem Netzwerkplayer oder Funkmodul
- keine DSD-Files abspielbar
Benotung:
Klang (60%):95/95
Praxis (20%):94/95
Ausstattung (20%):95/95
Gesamtnote:95/95
Klasse:Spitzenklasse
Preis-/Leistungausgezeichnet

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Netzfilter IsoTek EVO3 Nova – Stromkonfektion für ein sauberes Dutzend

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Stromreiniger heben das Klangniveau einer Anlage – das ist mittlerweile ebenso Common Sense wie die Erkenntnis, dass Zuspieler und Verstärker unterschiedlichen Leistungshunger haben und eine angepasste Behandlung deshalb von Vorteil ist. Wer nun viele Komponenten besitzt, aber alle mit nur einem Power-Putzer versorgen möchte, sollte den IsoTek EVO3 Nova in Betracht ziehen: Dieser Netzfilter besitzt acht ausgewiesene Anschlüsse für Geräte mit geringerem Strombedarf und vier dezidierte Steckdosen für leistungsintensive Komponenten – und bietet neben der Stromkonfektion für jede auch eine Schutzschaltung für alle.

So schön kann ein Power Conditioner Sein: Der IsoTek Nova ist sowohl akustisch als auch optisch eine Aufwertung der Klangkette.

Vor einigen Wochen haben wir IsoTeks Nova-Serie getestet. Die Idee hinter dieser Serie: Für Zuspieler und leistungshungrige Verstärker gibt es verschiedene Stromversorgungen, vor allem: Für jedes Gerät git es eine eigene Schutz- und Filter-Komponente. Diese Einzelbehandlungs-Idee zeigt Wirkung, hat aber auch ihren Preis. Wer nun ein größeres Ensemble von HiFi- oder Video-Komponenten mit sauberem Strom versorgen möchte, wird womöglich eine portemonnaie- und platzschonendere Lösung bevorzugen. Die bietet die Select-Serie. Sie konzentriert sich auf Teil eins der IsoTek-Idee: Für weniger Saft ziehende Elektronik und für wattverzehrende Komponenten gibt es verschiedene Stromversorgungen – nun aber in einem einzigen Gerät. Den Schutz der Komponenten vor Überspannungen gibt’s für alle obendrauf. Die kleinere Realisation dieser Philosophie ist der sechs Geräte bestromende IsoTek EVO3 Sigmas, die größere Ausbaustufe ist der IsoTek EVO3 Nova – und den schauen wir uns in diesem Test an.

Die horizontalen Fräsungen sorgen für die reliefartige Anmutung der Front.

Elegante Erscheinung

Der IsoTek EVO3 Nova glänzt wie alle Power Conditioner der Engländer mit einer erstklassigen Verarbeitung und einem elegantem Design: Das Gehäuse besteht aus dickwandigem gebürsteten Aluminium, das alternativ auch schwarz eloxiert geliefert wird. Die Front ist von markanten Nuten durchzogen, sie sorgen für eine Relief-Anmutung – wie auch das zentrale, vorstehende Display. Es zeigt wahlweise die Spannung und die Verzerrungen an – oder erlischt. Die gewünschte Anzeige stellt man mit drei Tastern ein. Damit man in jedem Fall weiß, dass der Nova tätig ist, leuchtet im unteren Zentral-Areal eine kleine blaue LED.

Mit den drei Tastern wählt man aus, was das Display anzeigen soll: Spannungswert, Verzerrungsgrad – oder gar keine Information. Dann erlischt die LED-Anzeige.

Das saubere Dutzend

Im Betrieb bietet der Nova gereinigten Strom für alle, die eine mediale Vielfalt pflegen und dementsprechend zahlreiche Gerät anschließen wollen. Insgesamt zwölf kann der Nova versorgen: Acht seiner Steckdosen sind für Quellgeräte oder Vorverstärker konzipiert, die weniger Strom ziehen. Diese Steckplätze vertragen bis zu 10 Ampere und eine kontinuierliche Leistungsaufnahme von 2.300 Watt. Sie sind mit IsoTeks adaptiver Gatterschaltung ausgestattet. Diese Schaltung erkennt selbständig die Stromanforderungen der angeschlossenen HiFi-Komponente und passt an diesen Konsum dann den Filterlevel an. Mit dieser Schaltung soll der Nova die ganze Bandbreite an Audio- und Video-Komponenten mit geringerem Leistungshunger optimal versorgen können. Dazu kommen nun noch vier Hochstrom-Ausgänge, die genau für diese fordernden Vollverstärker, Endstufen, aktiven Lautsprecherboxen oder Subwoofer ausgelegt sind. Das Steckdosen-Quadrupel meistert eine Stromstärke bis 16 Ampere und eine Leistungsaufnahme bis 3.680 Watt. Um diese Power stabil als niederohmigen Hochspannungsstrom liefern zu können, hat IsoTek eine „Direct-Coupled“ genannte Schaltung entwickelt, sie soll die Dynamikperformance von Verstärkern aufrechterhalten. Eine leicht abgespeckte Version dieser Schaltung kommt auch im Nova zum Einsatz. Mit seinen insgesamt zwölf Steckdosen bietet der Power Conditioner ein sauberes Dutzend Anschlüsse und Geräte, denn er bereinigt sowohl die externen Kontaminationen, die über das Stromnetz auf die Komponenten einwirken, als auch die Elektro-Einflüsse, mit denen sich die Geräte selbst gegenseitig stören.

Auch das hervorragende Display-Areal sorgt für die edle Anmutung des Nova. Hier informiert sie uns, welchen Wert die Spannung am Eingang erreicht.

Stromreinigung und Spannungsschutz

Fangen wir mit den externen Störenfrieden an. Hier kommt einiges zusammen: Der Strom aus der Wandsteckdose weist Spannungsschwankungen und Stromspitzen sowie Gleich- und Gegentaktstörungen auf. Diese Deformationen entstehen etwa durch nahegelegene Industrieanlagen und elektrische Verbraucher in der unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch durch alle Geräte in den eigenen vier Wänden. Waschmaschine und Mikrowelle, die Schaltnetzteile von Elektronikartikeln, dazu der Computer im Dauerbetrieb, überdies Handy, Tablet und Laptop mit einem permanenten Funkverkehr, der elektromagnetische Einstreuungen hervorruft – all das bewirkt Verzerrungen und Schwankungen der Spannung. Dies stellt einen permanenten Stresstest für die Audio- und Videogeräte dar. Hinzu kommen Gleichspannungsanteile im Wechselstrom. So versorgte Gerätenetzteile arbeiten ungleichmäßig, der Eisenkern im Trafo wird regelmäßig übersättigt. Dadurch sinkt die Effizienz, das Netzteil wird warm, brummt und arbeitet unsauber – schlechte Stromkost für die nachfolgende Elektronik und schlechte Voraussetzung für einen klaren Klang. Der IsoTek Nova betätigt sich in all diesen Fällen als Stromputzer. Gegen die Spannungsspitzen arbeitet er als passives Netzfilter, mit einer zusätzlichen Elektronikschaltung eliminiert er dann die Gleichstromanteile. Zudem verringert der Nova wirksam die Funkeinstreuungen, also elektromagnetische Störungen, um bis zu 75 Dezibel. Der Nova hilft aber auch bei schwersten Störungen: Er bietet einen unverzögerten Kurzschlussschutz bis 108.000 Ampere, dafür wirkt in seinem Inneren eine sequentielle Schutzschaltung mit Erdschlussschutz. Drei weitere Absicherungen sieht man äußerlich: Im Boden des IsoTek Nova ist eine Trias an Sicherungsautomaten installiert. Diese Sicherungen lösen bei Überschreiten der zulässigen zehn beziehungsweise 16 Ampere aus. Achtung: Die Hebel dieser Automaten sind keine An-/Ausschalter. Von diesen Sicherungen lässt man also die Finger. Darum sind die Automaten auch in den Gehäuseboden eingelassen – und deshalb steht der Nova von vornherein auf vier Spikes. Zum Schutz des Untergrunds vor diesen Metallldornen liefert IsoTek vier Teller zum Unterlegen mit.

Alternativ gibt das Display Auskunft über die Verzerrungen des eingangsseitigen Stroms.

Zwölf Power-Conditioner in einem Gehäuse

Am Ende durchlaufen sowohl der Strom für die 10 Ampere/2.300 Watt-Steckdosen als auch für die 16 Ampere/3.680 Watt-Anschlüsse den „Kirchhoff’s Equal Resistance Path“. Dieser K.E.R.P. soll für alle Ausgänge einen gleichen Widerstand und eine einheitliche Stromlieferfähigkeit garantieren. Die Steckdosen sind hernach nicht in Reihe geschaltet, somit erhält kein Ausgang seine Spannung über davor sitzende Steckdose. Stattdessen setzt IsoTek auf eine sternförmige Verdrahtung hin zu jeder einzelnen Steckdose. Dadurch wird vermieden, dass sich die Geräte der Reihe nach gegenseitig stören. Diese Binnen-Beeinflussung hat sich neben den äußeren Störfaktoren als zweite Ursache für die Klangverschlechterung herauskristallisiert. Auch HiFi-Geräte verhalten sich eben wie Haushaltsgeräte und üben ihren schlechten Einfluss auf das Stromnetz aus – und hier zuerst natürlich auf die gleich benachbart angeschlossenen Audio-Komponenten. Dies unterbindet der Nova auch dadurch, dass jeder Ausgang mit einem eigenen Filternetzwerk ausgestattet ist. Dadurch bietet der Nova quasi zwölf separate, voneinander unabhängige Power-Conditioner.

Anschlussmöglichkeiten satt: Der Nova bietet 12 Steckdosen. Im roten Areal sind die vier Anschlüsse für leistungsintensive Komponenten, im schwarzen Bereich die acht Dosen für weniger Strom ziehende Elektronik.

Gewichtiger Aufbau

Nach oben und zu den Seiten sollte der Nova 3 Zentimeter Platz bekommen, um die sehr moderate Wärme ableiten zu können, die beim Betrieb entsteht. Der Anschluss geht leicht: Der Nova besitzt zwar einen nicht ganz alltäglichen C20-Einbaustecker, IsoTek liefert aber gleich das passende Kabel mit: Das beigelegte EVO3 Premier-Kabel ermöglicht den Anschluss an eine bis zu eineinhalb Meter entfernte Wandsteckdose. Bei der Aufstellung ist es mitunter hilfreich, eine zweite Person hinzuzuziehen: Sie kann beim Platzieren des 16 Kilogramm schweren Nova auf einem empfindlichen Boden rechtzeitig die Teller unter die Spikes schieben. Bei unserem Nadelfilzboden können wir den Nova einfach so aufstellen – und lassen ihn gleich links liegen, weil wir erst mal ohne den Stromputzer Musik hören.

Zum Nova gibt es mit dem IsoTek EVO3 Premier gleich ein passendes Anschlusskabel dazu.

Der IsoTek EVO3 Nova in der Praxis

Eva Cassidy und ihre Combo spielen live in dem Washingtoner Club „Blues Alley“ eine göttliche Version von „Bridge Over Troubled Water“ Das klingt schon so beim erstmaligen Anhören des Tracks sehr schön! Mit dem Oppo UDP-203 als Zuspieler, dem Magnat RV 4 als Vollverstärker und den Canton Reference 7.2 DC als Schallwandlern haben wir auch eine wirklich gute Klangkette am Start. Nun das Ganze noch mal mit dem Nova – und schon vor dem ersten Ton der Musik machen wir große Augen: Jetzt hört man das vernehmliche Rauschen des Gitarrenverstärkers und die hintergründigen Geräusche in dem Veranstaltungsraum viel deutlicher! Damit haben wir auch ein stärkeres Live-Feeling, was für das Erleben von Musik so wichtig ist.

In den Boden sind sind drei Sicherungsautomaten eingelassen.

Mehr Präsenz und Intensität

Mit dem Einsatz der Instrumente geht das Staunen weiter: Die schon zuvor schön rund und klar klingende Gitarre besitzt nun einen geradezu schimmernden Ton, aber auch mehr Körper. Zudem treten die leichten Spielgeräusche beim Umgreifen auf den Saiten klarer zutage. Noch eklatanter ist es beim Gesang: Eva Cassidy hat nun eine deutlich größere Präsenz. Vorher stand die amerikanische Singer/Songwriterin zwar vor uns, aber jetzt fühlen wir uns von ihrem Gesang auch wirklich persönlich angesprochen. Diese Frau singt für uns – und wir hören ihr viel aufmerksamer zu, weil es auch mehr wahrzunehmen gibt: Ihre Atemgeräusche beim Luftholen vermitteln uns das Gefühl, ihr nun deutlich näher zu sein. Ihre lang ausgehalten Vokale gingen vorher irgendwie im Nichts unter, jetzt hingegen bekommen wir mit, wie Cassidy mit ihrer Stimme arbeitet, wie der Ton beim Leiserwerden eine andere Klangfarbe bekommt. Dadurch wirkt der Gesang deutlich inniger. Auch das erhöht Cassidys Präsenz.

Wegen der Sicherungsautomaten auf der Geräteunterseite, aber auch aus klanglichen Gründen steht der Nova auf Spikes. Die Teller zur Schonung des Untergrunds liefert IsoTek gleich mit.

Feinauflösung und Dynamik

Dann setzt die Rhythmusfraktion ein: Der vorher sicher nicht anämische Bass ist nun eine Spur kräftiger, voller, vor allem aber entspannter. Im Gespann mit den Drums wirkt das Timing schlichtweg stimmiger. Das Schlagzeug ist dabei etwas crisper: Die filigrane Beckenarbeit sowohl auf der Hi Hat als auch auf dem Ride und dem Crash ist in dieser Feinauflösung viel schöner nachvollziehbar. Im Ganzen klingt der Song mit dem Nova ein wenig zupackender, die Steigerungen im Gitarrensolo wirken dadurch noch überzeugender. Auch dynamisch ist die Wiedergabe mit dem Nova also ein echter Zugewinn. Selbst der abschließende Applaus des Publikums erscheint eine Spur lebendiger und begeisterter – und wir sind uns hier mit dem Publikum vollkommen einig. Den Applaus verdient sich der Nova aber auch bei richtig zupackender Musik: Wir spielen mit „I’m Not Giving In“ von Thorbjørn Risager & The Black Tornado einen harten, treibenden, wuchtigen Bluesrocker. Power Conditioner stehen ja im Ruch, die Dynamik der Klangkette ein wenig zu verschlechtern. Der Nova betreibt da eine eindrucksvolle Ehrenrettung: Mit dem Stromputzer klingt die Aufnahme nicht nur klarer, sondern auch druckvoller. Gerade die vom Trommler Martin Seidelin knallhart getretene Bassdrum hat nun merklich mehr Punch. Man darf beim Nova nur einen Fehler nicht machen: Ihn wieder aus der Klangkette herausnehmen. Sagten wir eingangs, es klänge schon ohne den Stromputzer schön? Nach dem Hören mit dem Nova wissen wir, was uns zuvor verborgen geblieben ist.

Diese Klangkette hat der Nova in unserem Test auf ein neues Niveau gehoben.

Fazit

Der IsoTek EVO3 Nova ist das Flaggschiff der Select-Serie – und die punktet mit der bestechenden Idee, sowohl angepasste Hochstromausgänge für leistungshungrige Komponenten als auch Normalstromausgänge für weniger stromfordernde Geräte unter eine Haube zu bringen. Mit insgesamt zwölf Anschlüssen sind auch Besitzer einer umfangreicheren Anlage bestens versorgt – und das im wahrsten Sinn der Worte: Der Power-Putzer bereinigt die Störungen des externen Stroms und verhindert ebenso, dass die angeschlossenen Komponenten sich untereinander beeinflussen. So bietet der Nova quasi zwölf voneinander unabhängige Power-Conditioner. Akustisch führt die Stromreinigung zu einem offeneren, klareren Klang, zu einer entspannteren Wiedergabe, zu einem Gewinn an Tiefe, zu mehr Präsenz und Präzision. Der Bass ist definierter, der Gesamtsound hat mehr Druck und Dynamik. Das alles zaubert der Nova natürlich nicht herbei. Seine Reinigungsarbeit ermöglicht den angeschlossenen Komponenten aber eine bessere Performanz. So können sie zeigen, was in der Musik steckt – und diesen Zugewinn an Hörspaß möchte man nicht mehr missen. Zu guter Letzt gewährt der Nova allen Geräten Schutz bei Überspannung und Kurzschluss. So sorgt der Nova für doppelte Entspannung beim Musikgenuss.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Empfehlung
Preis-/Leistung: angemessen

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190228.IsoTek-Testsiegel

Technische Daten

Modell:IsoTek
EVO3 Select Nova
Produktkategorie:Netzfilter
Preis:6.999,00 Euro
Ausführungen:Silber, Schwarz
Vertrieb:IDC Klaassen, Lünen
Tel.: 0231 / 9 86 02 85
www.idc-klaassen.com
Abmessungen (HBT):182,5 x 250 x 350 mm
Gewicht:16,1 kg
Netzanschluss:1 x 16 A IEC C20
Ausgänge:- 8 x Schuko CEE 7/3 (max. 10 A / 2.300 Watt): Normalstromausgänge für CD-Spieler, Musicserver, Vorverstärker etc.
- 4 x Schuko CEE 7/3 (max. 16 A / 3.680 Watt): Hochstromausgänge für Endstufen, Vollverstärker, aktive Lautsprecher, Subwoofer etc.
Lieferumfang:- IsoTek EVO3 Select Nova
- Spikes (montiert) + Teller
- IsoTek EVO3 Premier C19 Anschlusskabel (1,5 m)
- Anleitung
Pros und Contras:+ Netzfilter sowohl für 12 Komponenten
+ Anschlüsse für 8 Komponenten mit geringem und 4 Komponenten mit höherem Leistungsbedarf
+ eliminiert Gleichtakt- und Gegentaktstörungen.
+ verringert Funkeinstreuungen (RFI) um 75 dB
+ LED-Display zur Anzeige der Spannung und Verzerrungen.
+ 108.000 A unverzögerter Kurzschlussschutz
+ gleichmäßiger Widerstand/Stromversorgung für alle Ausgänge

- keine Vorher/Nachher-Anzeige der Spannungs- und Verzerrungswerte
Benotung:
Preis/Leistung:angemessen

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