Quantcast
Channel: Hifi-Test » lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN
Viewing all articles
Browse latest Browse all 801

Chord Huei – Stylisher Phono-Vorverstärker für MM und MC

$
0
0

Mit dem Huei präsentiert der englische HiFi- und High End-Spezialist einen kompakten Plattenspieler-Preamp, der drei Dekaden Know How, außergewöhnliches Design und einfaches Handling vereint. Der Leuchtkugel-bewehrte Huei eignet sich für MM-und MC-Systeme, bietet etliche Möglichkeiten zur Gain- und Impedanzanpassung sowie einen zuschaltbaren Rumpelfilter – und stellt das verstärkte Signal schließlich symmetrisch und unsymmetrisch bereit. Wie der Chord Huei klingt, haben wir getestet.

Mit seinem einzigartigen Design und seiner farbigen Illumination ist der Chord Huei ein regelrechtes „Showcase.“

Wir wissen nicht, welche Situationen oder Substanzen Gründer und Chefentwickler John Frank zu den Produktnamen für die Chord-Komponenten inspirieren – aber Kreationen wie Hugo, Poly und Mojo heben sich wohltuend von dem Zahlen-und Buchstaben-Benennungssalat anderer Hersteller ab. Franks aktuellste Wortschöpfung ist „Huei“ und bezeichnet den brandneuen, zum dreißigjährigen Firmenjubiläum präsentierten Phono-Vorverstärker aus der klein-kompakten Qutest-Reihe. Die Chord-Kreativität setzt sich beim einzigartigen Design fort: Mit seinen leuchtenden Kontrollkugeln, die in buntesten Farben erstrahlen und in kunstvoll aus dem Gehäuse gefrästen Mulden eingebettet sind, mit dem Sichtfenster, das einen Blick auf die beleuchtete Elektronik liefert, und mit dem ungewöhnlichen Gehäuseformat wirkt der Huei wie ein geheimnisvolles Schatzkästchen. Lüften wir das Geheimnis!

Das schwarze Vollmetall-Gehäuse des Huei besteht aus massivem Aluminium. Die erstklassige Materialqualität und die perfekte Verarbeitung, erkennbar auch an der sauberen Fräsung des Modellnamens, verleihen dem Huei eine hochwertige Anmutung.

Einzigartiges Design mit leuchtenden Hemisphären

Die Geheimnislüftung beginnt mit dem Auspacken: Dank der edel gestalteten, mit Scharnierklappe und Schublade ausgestatteten Aufbewahrungsbox ist die Enthüllung des Huei ein echtes Fest. Nun zu unserem Schatzkästchen: Der Huwei erweist sich trotz der kompakten und ziemlich ungewöhnlichen Maße von rund vier mal 16 mal sieben Zentimetern als durchaus gewichtig. Der kleine Quader liegt mit 670 Gramm unerwartet schwer in der Hand. Das liegt allein schon an der massiven Mantelung: Das zweiteilige Gehäuse ist aus einem Barren Flugzeug-Aluminium gefertigt. Wer sich auf der Unterseite die Bohrungen für die Gehäuse-Verschraubung ansieht, ahnt, wie dickwandig dieser Korpus ist. Im Verbund mit dem edelmatt schimmernden, schwarz anodisierten Finish strahlt der komplett in England gefertigte Huei eine ungemeine Hochwertigkeit aus. Für diese herausragende Verarbeitungsqualität ist Chord bekannt, wir haben sie bereits bei den Tests zum stationären Kopfhörerverstärker/DAC Chord Hugo 2, zum mobilen Kopfhörerverstärker/DAC Chord Mojo und zum Wireless-Streaming-Modul Chord Poly bewundert. Beim Huei fallen zuallererst seine in bunten Farben illuminierten Kugeln auf, die ein unverwechselbares Chord-Designfeature sind. Hier leuchtet aber noch mehr: Im Innern des Gehäuses taucht eine LED die Platine samt aller darauf befindlichen Bauteile in ein geheimnisvolles grünes Licht. Das sehen wir durch ein leicht gewölbtes, geringfügig vergrößerndes Glas, das in die kreisrunde Öffnung auf der Gehäuseoberseite eingelassen ist. Wie durch eine Lupe können wir so einen Blick auf das Herz des Huei werfen. Während diese Innenbeleuchtung eine schöne, aber funktionslose Zierde ist, sind die vier polychromatischen Hemisphären kein optischer Schnickschnack, sondern eine clevere Kombination aus Tasten und Anzeigen, mit denen die vielfältigen Einstellmöglichkeiten des Huei aufgerufen und dargestellt werden.

Lichtspiel: Die polychromen Kugeln sind das optische Highlight des Huei. Der Funktionsumfang sorgt dabei für ein vielfältiges Farbspiel. Der hier abgebildete Color-Code bedeutet: MC-Modus, Rumpel-Filter aktiviert, Gain auf 23 Dezibel (unsymmetrischer Cinch-Ausgang) beziehungsweise 29 Dezibel (symmetrischer XLR-Ausgang), Impedanz auf 1.000 Ohm. Wer es dezenter mag, kann die Helligkeit der Leuchtkugeln herabsetzen.

Allrounder für Moving Magnet und Moving Coil

Die linke Kugel dient der Umschaltung zwischen MM und MC. Der Huei ist also für Moving Magnet- und Moving Coil-Systeme einsetzbar. Dies sind die beiden gängigen Abtaster-Arten, wobei MM-Systeme mit beweglichen Magneten preiswerter und wesentlich verbreiteter sind, während man für die präziseren MC-Systeme mit beweglichen Spulen deutlich mehr bezahlt. Neben diesem grundsätzlichen Unterschied besitzt aber jedes MM- und MC-System seine eigenen Qualitäten. Die Hersteller geben deshalb an, unter welchen Voraussetzungen das System am besten spielt. Normale Vollverstärker, die einen Plattenspieler-Eingang bieten, haben aber – wenn überhaupt – zumeist nur einen Umschalter für MM und MC. Ihre Phono-Vorstufe ist so ausgelegt, dass sie mit allen Abtastern irgendwie klarkommen. Das ist natürlich nicht das Optimum, deshalb bieten hochwertige externe Phono-Vorverstärker Anpassungsmöglichkeit für die Impedanz und Kapazität. Dies ist auch beim Huei so. MM-Systeme werden immer mit einer Eingangsimpedanz von 47 Kiloohm betrieben. Deshalb bleibt die „Impedance“-Kugel des Huei im MM-Modus stets unbeleuchtet. Wenn wir den Huei aber auf die MC-Betriebsart umstellen, erreichen wir mit jedem Druck auf die Kugel eine andere Farbe und damit einen anderen Wert. Einstellbar sind sechs Impedanzen zwischen 100 Ohm und 3,7 Kiloohm. Damit ist das Spektrum der meisten MC-Systeme abgedeckt. Wenn man nicht exakt den vom Hersteller vorgegebenen Impedanzwert erreicht, wählt man beim Huei den am besten passenden Bereich. Hier sollte man ein wenig ausprobieren, denn es spielen auch die Konfiguration der Anlage und der persönliche Geschmack eine Rolle. Zu den sechs auswählbaren Impedanzen kann man nun noch jeweils auch eine Kapazität von 2,2 Mikrofarad hinzuschalten. Dies bewirkt klanglich eine leichte Absenkung der Höhen und ist hilfreich, wenn das MC-System zum „Ringing“ neigt. Diese als Klingeln oder Zirpen wahrnehmbare Höhenresonanz taucht vorwiegend bei Systemen mit niedriger Impedanz auf. Der Huei bietet uns somit über seine „Impedance“-Tasterkugel insgesamt 13 Einstell-Optionen und ebensoviele Farben. Da wäre eine Anzeige wohl übersichtlicher, aber optisch eben nicht so schick. Außerdem nimmt man die Anpassungen an das Abtastsystem ja nur einmal vor – und wer sich die Zuordnung nicht merken mag, klebt einfach den von Chord beigefügten Sticker mit den Farbcodes unter den Huei. Dieser Sticker gibt auch Aufschluss über die weiteren Einstellmöglichkeiten.

Das leicht vergrößernde Sichtfenster ermöglicht einen Blick auf das Innenleben des Verstärkers.

Rumpel-Filter und Gain-Anpassung

Ein gutes Feature steckt hinter der „Rumble“-Taste. „Rumble“ bedeutet Rumpeln, das ist ein Effekt, der verstärkt bei früheren Plattenspielern auftrat. Sie verursachten durch ihre Mechanik Laufgeräusche. Dieses sehr unangenehme tieffrequente Rumpeln wurde durch ein Bassfilter beseitigt, der die ganz tiefen Töne absenkt. Aktuelle Plattenspieler sind zumeist so gut gebaut, dass dieser Effekt nicht mehr in diesem Maß oder gar nicht auftritt. Trotzdem ist das Rumpel-Filter als Feature erhalten geblieben: Heute dient es zumeist dazu, Trittschall herauszufiltern, also störende Schwingungen, die über den Fußboden und das Phono-Regal zum Vinyldreher gelangen. Zudem hilft das Filter auch bei welligen Schallplatten, die durch ihre Deformation beim Abspielen zuviel tieffrequente Energie liefern. Um Ohren und Lautsprecher zu schonen, sollte man bei diesen Problemen das Rumpel-Filter aktivieren. Das Plus an Ruhe übersteigt nämlich zumeist deutlich das Minus im Bass. Beim Huei setzt das Filter ab 50 Hertz abwärts ein und greift dann mit 24 Dezibel pro Oktave doch ziemlich beherzt zu. Hier wäre eine mehrstufige Bassfilterung, die in der Ansatzfrequenz oder in der Filterwirkung einstellbar ist, wünschenswert. Beim nächsten Feature, dem Gain, erweist sich der Huei dann wieder als vielstufig und damit als vielseitig. MM- und MC-Systeme liefern unterschiedliche Ausgangsspannungen, MM-Abtaster bieten einen wesentlich höheren Pegel, MC-Tonabnehmer sind hingegen deutlich leiser. Hier gibt es allerdings auch High Output-Modelle, um auch ein MC-System an dem doch wesentlich weiter verbreiteten MM-Phonoeingang eines Vollverstärkers betreiben zu können. Die Bandbreite des Outputs ist also groß. Um nun einen optimalen Pegel zu erreichen, bietet der Huei für MM und MC jeweils sechs verschiedene Verstärkungsstufen, und diese sind wiederum jeweils für die beiden Ausgänge dieses Phono-Vorverstärkers unterschiedlich bemessen.

Mit dem Netzschalter kann der Phono-Vorverstärker komplett ausgeschaltet werden. Darunter ist die Anschlussbuchse für das externe Netzteil platziert. Daneben sitzen der unsymmetrische Ein- und Ausgang, ausgeführt mit vergoldeten Cinch-Buchsen.

Sogar mit symmetrischem Ausgang

Zwei Ausgänge? Ja! Während die Konkurrenz selbst bei deutlich höherpreisigen Phono-Amps nur einen unsymmetrischen Ausgang besitzt, bietet der Chord Huei zusätzlich einen symmetrischen Ausgang in Gestalt zweier XLR-Buchsen. Das zahlt sich aus, wenn der nachfolgende Verstärker eingangsseitig ebenfalls einen symmetrischen Anschluss besitzt. Die symmetrische Signalführung gilt als bester Standard für die Signalübertragung, denn hier wird das Signal über zwei Leiter gleich doppelt durch das Kabel geschickt: einmal normal und einmal invertiert. So können Störungen, die sich auf dem Kabelweg in das Signal einschleichen und sich als Brummen oder Sirren bemerkbar machen, aufgehoben und ausgelöscht werden. Wenn es also möglich ist, wählt man den symmetrischen Ausgang. So profitiert man maximal von dem Klangpotenzial, dass der Huei mit seiner vollsymmetrisch aufgebauten Verstärkerschaltung, aber auch mit seiner äußerst rauscharmen Mikroprozessorsteuerung der Hauptfunktionen bietet. Zugunsten des guten Klangs wurde zudem die Stromversorgung ausgelagert. Ein externes Netzteil hilft, Einflüsse wie elektromagnetische Strahlung, die sich ebenfalls als Brummen akustische bemerkbar macht, von der empfindlichen Audio-Schaltung fernzuhalten. Eine weitere Abhilfe gegen Brumm- und Sirrgeräusche ist die Erdungsklemme des Huei: Falls der Plattenspieler ebenfalls einen derartigen Erdungsanschluss besitzt, verbindet man diese Klemmen über ein Kabel und gleicht so Masse-Potenzialunterschiede aus. Dadurch verschwinden die bei Plattenspielern oftmals auftretenden Störgeräusche. Das alles probieren wir jetzt in der Praxis aus.

Alternativ bietet der Huei aber auch einen symmetrischen Ausgang. Dies ist der beste Weg, um das Audiosignal und in optimaler Qualität an den nachfolgenden Verstärker zu leiten.

Der Chord Huei in der Praxis

Praktisch: Wer sich die Farbcodes des Huei nicht merken möchte, klebt unter den Verstärker einfach den mitgelieferten Sticker. Hier sind alle wichtigen Angaben abgebildet.

xxx

Der Chord Huei mit seinen Spielpartnern: Als Plattenspieler kommt der Transrotor Dark Star zum Einsatz, als Vollverstärker der Hegel H360, als Schallwandler ein Paar Canton Reference 7.2 DC.

Fazit

Hier kommt das Fazit hin.

Test & Text: Volker Frech
Fotos: Philipp Thielen

Gesamtnote: /90
Klasse: Oberklasse
Preis-/Leistung: xx

Technische Daten

Modell:Chord
Huei
Gerätekategorie:Phono-Vorverstärker
Preise:1.399,00 Euro
Garantie:3 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:G8 & friends GmbH, Hamm
+49 5254 / 66 01 88
www.chordelectronics.de
Abmessungen (HBT):41 x 160 x 72 mm
Gewicht:0,67 kg
Eingänge:1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Ausgänge:1 x Line symmetrisch (XLR)
1 x Line unsymmetrisch (Cinch)
Gain (in 7 Stufen einstellbar):- MM symmetrischer Ausgang: 27 dB - 48 dB
- MM unsymmetrischer Ausgang: 21 dB - 42 dB
- MC symmetrischer Ausgang 55 dB - 76 dB
- MC unsymmetrischer Ausgang: 49 dB - 70 dB
Eingangsimpedanzen:- MM: 47 kΩ
- MC: 3.700 Ω, 3.700 Ω + 2,2 μF, 1.000 Ω, 1000 Ω + 2,2 μF, 470 Ω, 470 Ω + 2,2 μF, 320 Ω, 320 Ω + 2,2 μF, 150 Ω, 150 Ω + 2,2 μF, 100 Ω, 100 Ω + 2,2 μF
Ausgangsimpedanz:520 Ω
Ausgangsspannung:max. 10 Veff
Frequenzgang: 12 Hz - 25 kHz
 (gem. RIAA-Kurve )
Kanalungleichheit:± 0,1 dB
Rumpelfilter (Bassfilter):50 Hz, 24 dB/Oktave
Lieferumfang:- Chord Huei
- externes Steckernetzteil mit 4 austauschbaren Adaptern (EU, UK, USA, AUS)
- Aufkleber mit Farbcode-Erklärung
- Bedienungsanleitung (Englisch)
Pros und Contras:
Benotung:
Klang (60%):/90
Praxis (20%):/90
Ausstattung (20%): /90
Gesamtnote:93/95
Klasse:Oberklasse
Preis/Leistung:

Der Beitrag Chord Huei – Stylisher Phono-Vorverstärker für MM und MC erschien zuerst auf lite - DAS LIFESTYLE & TECHNIK MAGAZIN.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 801