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On-Ear-Kopfhörer Pioneer SE-MHR5 – Für HiRes gemacht, aber für alles offen

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Mit hochauflösenden Musikdateien lässt sich das Hörvergnügen auf ein höheres Niveau steigern, sowohl zuhause als auch unterwegs. Außerhalb der eigenen vier Wände benötigt man allerdings auch einen adäquaten Kopfhörer, der die gesteigerte Qualität umsetzen kann. Der On-Ear-Kopfhörer SE-MHR5 von Pioneer bietet sich dafür mit edler Optik und cleverer Konstruktion an – zumal er auch preislich vielen Konkurrenten mindestens einen Schritt voraus ist.

Der SE-MHR5 sieht gut aus, ist komfortabel und liefert hervorragenden Klang - Pioneers HiRes-Kopfhörer ist damit der ideale Begleiter für unterwegs.

Der SE-MHR5 sieht gut aus, ist komfortabel und liefert hervorragenden Klang – Pioneers HiRes-Kopfhörer ist damit der ideale Begleiter für unterwegs.

Hochauflösende Musikdateien sind eine feine Sache, wenn man Wert auf sauberen und detailreichen Klang legt. Das tun inzwischen offensichtlich eine Menge audiophiler Musikfreunde, denn HiRes-Files erfreuen sich wachsender Beliebtheit, die auch dazu geführt hat, dass sie mittlerweile relativ einfach verfügbar sind und auch aktuelle Titel zum Beispiel als FLAC-, DSD- oder MQA-Datei heruntergeladen oder gestreamt werden können. Um das Potenzial dieser Dateitypen voll auszuschöpfen, ist es aber nicht mit einem hochwertigen Quellgerät getan – vor allem bei einer mobilen HiFi-Lösung. Die präsentiert sich in der Regel als relativ kurze Kette, die allerdings auch nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Folglich bringt selbst der beste Mediaplayer wenig bis nichts, wenn der daran angeschlossene Kopfhörer das Niveau nicht halten kann. Daher ist es nur logisch, dass so produktive und vielseitig ausgerichtete Hersteller wie Pioneer auch gleich sämtliche Komponenten zur Zusammenstellung einer HiFi-Kette im Programm hat. Das gilt für das klassische Home Entertainment genauso wie für den Bereich „Mobile HiFi“, was der Test des HiRes-Mediaplayers XDP-300R bereits zeigte. Der HiRes-Kopfhörer SE-MHR5 spielte im damaligen Bericht noch eine Nebenrolle, hier und jetzt steht er allerdings als Hauptdarsteller im Fokus.

Edel und voll im Trend

Das Rampenlicht steht dem Pioneer-Kopfhörer außerordentlich gut. Der SE-MHR5 ist bekanntlich für den mobilen Einsatz prädestiniert, folgerichtig muss er gut aussehen und praktisch sein. Beides trifft vollkommen auf ihn zu und nicht einmal der vergleichsweise günstige Preis von rund 150 Euro wirkt sich in irgendeiner Form kompromissfordernd auf das optische Erscheinungsbild aus. Beim Material greift Pioneer zwar hier und da auf Kunststoff zurück, das allerdings größtenteils in Aluminium-Optik einen sehr edlen Eindruck hinterlässt. Farblich dominiert jedoch nicht der silbrige Glanz, sondern zeitloses Schwarz. Sowohl der Kopfbügel als auch die Memory-Foam-Ohrpolster zeigen sich dunkel-elegant. Zusätzlich sind die Außenseiten der Ohrmuscheln mit einer von feinen Kreisen gezeichneten, schwarzen Oberfläche bedeckt, die zudem ein filigraner und verchromter Ring einfasst. Dadurch kommt das darauf befestigte (wiederum silberne) Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Die dominante Farbe des SE-MHR5 ist Schwarz. Dadurch kommen Akzente wie das Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Die dominante Farbe des SE-MHR5 ist Schwarz. Dadurch kommen Akzente wie das Herstellerlogo perfekt zur Geltung.

Den Übergang vom flexiblen Kopfbügel zu den Ohrmuscheln markiert ein Scharnier, das auch farblich abgesetzt ist. Die Kolorierung bewegt sich im Spektrum von Kupfer bis Roségold – das darf dann gerne jeder für sich selbst entscheiden. Unabhängig davon sieht es tatsächlich sehr chic aus, auch weil die Stecker der Kabel und die filigranen Rahmen der Bassreflexports im unteren Bereich der Ohrmuscheln die Farbe aufgreifen. Das Element am Kopfbügel sieht aber nicht nur gut aus, es ermöglicht auch das Einklappen sowie das Drehen der (zusätzlich klappbaren) Ohrmuscheln um bis zu 90 Grad. Dadurch kann der SE-MHR5 sehr kompakt zusammengefaltet werden, was sich beim Einsatz als mobiler Kopfhörer schnell bezahlt macht. Abgesehen davon ist es allerdings auch äußerst praktisch, um eine möglichst präzise Anpassung an die unterschiedlichen Kopfformen und Ohren der verschiedenen Besitzer zu ermöglichen. Dazu ist der Kopfbügel in drei Segmente unterteilt. Der mittlere Teil ist gepolstert und mit schwarzem Kunstleder bezogen, um einen gleichermaßen sicheren wie komfortablen Sitz zu gewährleisten. Links und rechts vom Polster besitzt der Kopfbügel zwei flache, aber stabile Bändchen, mit denen sich die Länge des Kopfbügels durch Herausziehen stufenweise verstellen lässt. So gewährleistet Pioneer maximale Flexibilität, behält aber auch die nötige Stabilität bei, um den Tragekomfort nicht zu beeinträchtigen. Ein positiver und sicherlich nicht ungewollter Nebeneffekt der perfekt sitzenden Ohrpolster ist, dass der SE-MHR5 sogar ohne Noise Cancelling sehr effektiv Umgebungsgeräusche unterdrückt.

Den Übergang vom Kopfbügel zu den Ohrmuscheln bildet beidseitig jeweils ein kupferfarbenes Scharnier, das sowohl klapp- als auch drehbar ist.

Den Übergang vom Kopfbügel zu den Ohrmuscheln bildet beidseitig jeweils ein kupferfarbenes Scharnier, das sowohl klapp- als auch drehbar ist.

Mehr braucht man nicht

Wo hohe Qualität herauskommen soll, muss eben auch hohe Qualität drinstecken. Folgerichtig beherbergt der SE-MHR5 zwei 40-Millimeter-High-Performance-Treiber. Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung verbirgt sich eine Neuentwicklungen von Pioneer, die mit Fokus auf eine perfekte Balance und logischerweise die HiRes-Wiedergabe vorangetrieben wurde. Leicht nach vorne ausgerichtete Bassreflexöffnungen im unteren Bereich der Ohrmuscheln gehören deshalb ebenfalls zur Ausstattung des SE-MHR5. Das Ergebnis ist ein überaus breiter Frequenzbereich, den Pioneer mit 7 – 50.000 Hertz beziffert. Durchaus imposante Zahlen, zu denen jeder gern seine eigene Einschätzung haben darf. Nicht diskutieren muss man aber über den Effekt, dass der SE-MHR5 tatsächlich sehr präzise Klangdetails hervorbringt, die von Dateiformaten wie FLAC, DSD oder MQA geliefert werden. Letzteres Format wird inzwischen auch von einigen Smartphones unterstützt (das V30 von LG konnte dies im Test bereits unter Beweis stellen), weshalb der SE-MHR5 selbstverständlich mit Mobiltelefonen kombiniert werden kann (bei Bedarf dann gerne auch mit Unterstützung eines mobilen DA-Wandlers wie dem AudioQuest DragonFly). Das dafür übliche 3,5-Millimeter-Miniklinkenkabel ist im Lieferumfang enthalten, ebenso allerdings auch eine Alternative in Form eines symmetrischen Kabels mit 2,5-Millimeter-Klinke – das passende Gegenstück findet man zum Beispiel beim HiRes-Mediaplayer Pioneer XDP-300R.

Die 40-mm-Treiber des SE-MHR5 werden von kleinen Bassreflexports unterstützt.

Die 40-mm-Treiber des SE-MHR5 werden von kleinen Bassreflexports unterstützt.

Egal, für welches Kabel man sich entscheidet, eins haben beide Optionen gemeinsam: Sie sind jeweils 1,2 Meter lang und auch damit auf den mobilen Einsatz ausgelegt. Zum mobilen Quellgerät bleibt genug Spielraum, am Verstärker zuhause hingegen dürfte das Kabel etwas zu kurz ausfallen – mal ganz davon abgesehen, dass dort wohl eher ein 6,3-Millimeter-Stecker benötigt würde. Anders als am SE-MHR5, der einen für beide Kabel passenden Anschluss an der linken Ohrmuschel bereithält. Die Anschlussbuchse fällt grundsätzlich positiv auf, vor allem aber aufgrund ihrer Arretierung. Zwei kleine Zapfen verhindern nämlich, dass das Kabel unabsichtlich aus dem Anschluss gezogen wird. Dafür ist lediglich darauf zu achten, dass das Kabel nach dem Einstecken um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht wird. So ist der Stecker fest verankert – sogar wenn sich die Kabel irgendwo verhaken. Damit sie dabei nicht sofort Schaden nehmen, sind sie trotz aller Flexibilität relativ robust ummantelt und dementsprechend gut vor Knicken oder sonstigen Beschädigungen geschützt. Alles bis zu einem gewissen Grad natürlich, weshalb man nicht völlig sorglos und unvorsichtig mit Kabel und Kopfhörer umgehen sollte. Bei Nichtbenutzung empfiehlt sich daher der Transport im gepolsterten Case, das ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist und den On-Ear wortwörtlich in Sicherheit wiegt.

Zwei Anschlusskabel sind im Lieferumfang enthalten und werden dank zwei kleiner Zapfen am Stecker sicher am Kopfhörer arretiert.

Zwei Anschlusskabel sind im Lieferumfang enthalten und werden dank zwei kleiner Zapfen am Stecker sicher am Kopfhörer arretiert.

Auf alles vorbereitet

Sicher sein kann man sich auch bei den klanglichen Qualitäten des SE-MHR5. Grundsätzlich präsentiert sich der Kopfhörer als lebendig-dynamischer Zeitgenosse, der ein räumlich sehr ausgeprägtes und dabei präzise gestaffeltes Klangbild aufweist. Auch an Kraft mangelt es ihm nicht, sodass er selbst bei höheren Pegeln kaum schwächelt. Allerdings sei das nur am Rande erwähnt, da man Kopfhörer seinen Ohren zuliebe bekanntlich nicht bei hoher Lautstärke betreiben sollte. Nicht nur aufgrund des gesundheitlichen Aspekts, sondern auch weil das Zuhören dadurch früher oder später ziemlich anstrengend wird. Ganz abgesehen davon, dass der SE-MHR5 es dank seiner passiven Geräuschdämpfung überhaupt nicht nötig hat, etwaige Störgeräusche massiv zu übertönen. Selbst beim Betrieb am ganz normalen Smartphone – hier zeigt der SE-MHR5, dass er auch ohne adäquaten Spielpartner ein respektables Gesamtergebnis hervorzaubern kann. Im Vergleich zu den stets mitgelieferten In-Ears des Mobilgeräts klingt die Wiedergabe simpler MP3s plötzlich sehr viel voluminöser und erwachsener. Anders ausgedrückt: Der Pioneer-Kopfhörer bringt Farbe ins Spiel und sorgt für einen deutlich erhöhten Spaßfaktor. Vor allem Titel aus dem weiten Feld der Popmusik gewinnen dadurch enorm an Qualität, da sie über den SE-MHR5 endlich genug Freiraum bekommen, um sich richtig zu entfalten.

Die weichen Ohrpolster aus Polyurethan sorgen für hohen Tragekomfort.

Die weichen Ohrpolster aus Polyurethan sorgen für hohen Tragekomfort.

Noch besser gelingt das allerdings in der Kerndisziplin, nämlich der HiRes-Wiedergabe. Dazu tauschen wir das Smartphone gegen den Digital Audio Player XDP-300R und wechseln von MP3 zu MQA. Hinter dieser Abkürzung steckt der Begriff „Master Quality Authenticated“ und bezeichnet verlustfrei komprimierte Soundfiles in der Studioqualität einer Masteraufnahme. Dank des geringen Speicherplatzbedarfs erfreut sich vor allem dieses Dateiformat aktuell großer Beliebtheit und kann beispielsweise über Tidal gestreamt werden. Auffällig ist im Vergleich zur MP3-Wiedergabe, dass der SE-MHR5 bei MQA-Dateien transparenter agiert – einerseits weil hier keinerlei Hilfestellung nötig ist, andererseits weil das eine Masteraufnahme ja quasi zwangsläufig erfordert. Schließlich soll das per se detaillierte Klangbild nicht verfälscht werden, indem dominantere Elemente durch zusätzliche Betonung zu sehr in den Fokus rücken. Erfreulicherweise droht diese Gefahr nicht beim Pioneer-Kopfhörer, der maximal ausgewogen arbeitet und stets den Überblick behält.

Die weiche Polsterung des Kopfbügels trägt zum sicheren Halt des SE-MHR5 bei.

Die weiche Polsterung des Kopfbügels trägt zum sicheren Halt des SE-MHR5 bei.

Was natürlich nicht heißt, dass er bei Bedarf nicht ordentlich aufs Gaspedal treten kann. Spielt man ihm kraftvollere Kompositionen zu, agiert der SE-MHR5 direkt energiegeladener und noch vollmundiger als ohnehin schon. Das schlägt sich dann vor allem im Bereich der Gesangswiedergabe nieder, die wunderbar klar erstrahlt und sich zwar wohltuend von der instrumentalen Besetzung abhebt, ohne aber losgelöst davon zu agieren. Die Ausgewogenheit und die Homogenität des HiRes-Kopfhörers zahlen sich auch hier wunderbar aus und begeistern durch die Bank sowohl bei ruhigen Titeln mit dunkler Gesangsstimme wie „To Leave Something Behind“ von Sean Rowe als auch bei in höheren Oktaven angesiedeltem, dynamischerem Gesang, wie man ihn von Ellie Goulding zu hören bekommt. Was übrigens nicht heißen soll, dass damit bereits das Einsatzspektrum des SE-MHR5 beidseitig abgesteckt wäre – da geht so Einiges …

Für eine möglichst präzise Anpassung an die Kopfform des Trägers ist der SE-MHR5 gleich mehrfach klapp- und faltbar.

Für eine möglichst präzise Anpassung an die Kopfform des Trägers ist der SE-MHR5 gleich mehrfach klapp- und faltbar.

Fazit

Der HiRes-Kopfhörer SE-MHR5 von Pioneer überzeugt mit tadellosem Klang, hochwertiger Ausstattung und edler Optik. Mit einem Kaufpreis von ca. 150 Euro ist er unter den HiRes-Spezialisten eines der günstigeren Modelle, lässt sich das allerdings nicht anmerken. Klanglich liefert er selbst am simplen Smartphone dank sehr gut abschließenden und dadurch Umgebungsgeräusche dämpfenden Ohrpolstern ein hohes Niveau. Deshalb und dank seines faltbaren Designs sowie des hohen Tragekomforts ist der SE-MHR5 perfekt für den mobilen Einsatz geeignet.

Test & Text: Martin Sowa
Fotos: www.lite-magazin.de

Gesamtnote: 1,0
Klasse: Mittelklasse
Preis-/Leistung: sehr gut

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Technische Daten

Modell:Pioneer SE-MHR5
Produktkategorie:HiRes-On-Ear-Kopfhörer
Preis:ca. 150 Euro
Garantie:1 Jahr
Ausführungen:Schwarz/Silber/Kupfer
Vertrieb:Pioneer & Onkyo Europe, Willich
Tel.: +49 2154 / 913 13-0
www.pioneer.de
Gewicht:240 g (ohne Kabel)
Impedanz:45 Ohm
Kernschalldruckpegel:102 dB
Frequenzgang:7 - 50.000 Hz
Belastbarkeit (max.):1.000 mW
Treiber:40-mm-High-Performance-Treiber
Anschlüsse:3,5-mm-Stereo-Ministecker (goldbeschichtet)
Ohrpolster:Polyurethan (Lederoptik)
Lieferumfang:- SE-MHR5
- 1,2 m Audiokabel (3,5-mm-Stecker)
- 1,2 m symmetrisches Audiokabel (2,5-mm-Supermini-Stereostecker)
- Transport-Tasche
- Kurzanleitung
- Garantiekarte
Besonderes:- hochwertige Verarbeitung
- sauberer und präziser Klang
- sehr großer Frequenzbereich
- vergleichsweise günstiger Preis
- hoher Tragekomfort
- symmetrisches Kabel im Lieferumfang enthalten
- praktisches Transportcase
- platzsparend zusammenklappbar
- auf HiRes-Wiedergabe ausgelegt
Benotung:
Klang (60%):1,0
Praxis (20%):1,0
Ausstattung (20%):1,0
Gesamtnote:1,0
Klasse:Mittelklasse
Preis-/Leistungsehr gut

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